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Ausgabe 06 März 2010 – Mai 2010 ISSN 1867-5166

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Ausgabe 06März 2010 –Mai 2010

Deutschland € 11 • Österreich € 12,30Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50H

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ISSN 1867-5166

www.hifi-stars.de

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Dieser Artikel beginnt mit einer eher nüch-ternen Betrachtungsweise, denn imGrunde ist das HiFi-Lager doch gespal-

ten zwischen den Verfechtern der Halbleitertech-nik und - man gestatte mir den Ausdruck - den„Esoterikern“ der Röhrenfraktion, zu denen sichauch der Autor gefühlsmäßig immer wieder hinge-zogen fühlt. Deshalb an dieser Stelle mein ganzpersönliches Outing: Wenn ich nicht Redakteur ei-ner HiFi-Fachzeitschrift wäre - also wirklich nurmusikhörender Mensch - dann würde meine per-sönliche Traumanlage röhrenbefeuert in einem ei-genen Raum stehen und mit entsprechend wir-kungsgradstarken Lautsprechern verbunden sein.Warum? Ganz einfach - ich liebe im Grunde dieschwer zu beschreibende musikalische Wiederga-be der Röhrengeräte. Nicht nur für mich ist es im-mer wieder die klassische Technik, die immer wie-der fesselt. Sicherlich irgendwo und irgendwie al-tertümlich, das gebe ich unumwunden zu und da-zu stehe ich auch. Denn gerade die alte Technik istes, die mich immer wieder überzeugt. Wo kommtsolch eine Grundhaltung her? Ich zähle mit zartenüber fünfzig Lenzen zu der Generation, die mitRöhrenradios á la Nordmende, Loewe, Braun,Grundig und wie sie alle hießen, großgeworden istund entsprechend diesen Klang von klein auf insOhr bekommen hat. Und einige Jahre später übereinen VOX AC30 Röhrenverstärker selbst Musikgespielt - wenn man so will, reden wir hier quasiüber des Autors hifidele Muttermilch...Gleichwohl schätze ich die heutigen schnellen Me-dien. Aber die haben m.E. wiederum nichts mitMusikhören in seiner klassischen Form zu tun. Ichwill das Musikhören ganz bewußt zelebrieren, z.B.die Schallplatte vor dem Hören waschen, die ganzeScheibe durchhören (nicht ständig unterbrechendurch schnelles weiterzappen wie beim CD-Playermöglich) und mich ganz absichtlich mit derartigenTätigkeiten vom täglichen Allerlei „runterfahren“,dabei ganz absichtlich eine entsprechende Laut-stärke ohne Fernbedienung einstellen, mich auf

das kommende Ereignis konzentrieren, um damitkonkret Abstand vom Alltag zu gewinnen.Das klingt alles zu emotional? Nein, es ist vielmehrnormaler als es scheint. Nehmen wir z.B. das neu-deutsche Wort „Cocooning“: Es stammt vom eng-lischen „cocoon“ („Kokon“) und bedeutet, etwasfrei übersetzt, nichts anderes als „sich zurückzie-hen und es sich in den eigenen vier Wänden ge-mütlich machen“, sprich, den Tag oder die Woche

Hochwirkungsgrad-Drei-Wege-Lautsprecher Ayon Raptor-S

„Aber bitte mit Sahne!“

hinter sich zu lassen, etwas Leckeres zu essen,einen guten Tropfen dabei zu trinken (haben Sieeigentlich schon einmal einen Mineralwasserver-gleich durchgeführt - ganz im Ernst?), die Lieb-lingsmusik aufzulegen, sich anschließend zurück-zulehnen und einmal „alle Fünfe gerade sein zulassen“. Wenn dann noch gedämpftes Licht fürbesseres Wahrnehmen des berühmten Röhren-glühens sorgt - tja, spätestens dann erhält doch derBegriff „Röhrenfan“ seine Definition. Denn dieTatsache zuzusehen, wie sich etwas tut - sehen,wie die Röhre glüht -, ist für sich ein Ereignis, daswohl kaum einen HiFi-Fan ruhig sitzen läßt.

Ein Hersteller und Entwickler derartigen Gerät-schaften ist Gerhard Hirt, der seit nun über 20Jahren weltweit mit Röhrentechnik und den ent-sprechenden Lautsprechern, daneben seit einigerZeit auch digitalen Wiedergabegeräten, sehr er-folgreich unterwegs ist. Der Erfolg gibt ihm recht- es muß also etwas dran sein am Röhrenklang...Für den Autor ist es ebenso schwer wie möglicher-weise für viele Gleichgesinnte ebenso, sein persön-liches Gerät zu finden. Genau betrachtet nochschwerer, denn ich muß, nein, ich will und darfauch noch darüber schreiben. Deshalb entstandenim Laufe der Jahre auch zwei unterschiedliche An-lagen in meinem Hörraum. Die eine ist die solidearbeitende, auf Halbleitertechnik basierende und„geradeaus“ klingende Arbeitsanlage, die alles ge-rätetechnisch Eingeschleifte klaglos hinnimmt. Sieist unabdingbar geworden, um die Eigenheiten desjeweils neuen technischen Spielpartners herauszu-finden. Die andere - das ist „meine Anlage“! Hierstehen die Emotionen im Vordergrund. Passendzu dieser hifidelen Leidenschaft treffe ich deshalbunweigerlich immer wieder auf Lautsprecher vonAyonAudio. Womit ganz nebenbei und nicht min-der elegant der passende Übergang zum beschrei-benden Objekt gefunden worden ist.

Philosophie des Herstellers„Ayon-Lautsprecher wurden entwickelt zur Wie-dergabe eines offenen, dynamisch-realistischenKlangbilds mit kräftigem Baß, höchster Detail-treue und tonaler Neutralität. Durch Verbindungvon effizientem Wirkungsgrad, linearem Impe-danzverhalten und minimaler Phasendrehung sindsie gleichermaßen geeignet für den Betrieb an Ein-

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takt-Trioden-, Röhren- oder Transistor-Verstär-kern“, so der Hersteller über seine Produkteselbst. Das sagt alles aus. Man findet sich hierinwieder oder eben nicht.

IndividualistenDie eigenständigen Gehäuse und die perfekte Ver-arbeitung machen die Ayon-Lautsprecher für michimmer wieder aufs Neue zu interessanten Schall-wandlern. Die Tatsache, daß ich nicht von ihnenlassen kann und deshalb nun schon (fast) das ge-samte Programm beschrieben habe, zeugt auchvon dieser meiner Liebschaft. Alle Ayons habenihren eigenständigen Eindruck bei mir hinterlas-sen. Alle sind auf ihre eigene Art und Weise emo-tional aufspielend und haben wiederholt die Frageaufgeworfen: „Besitzen sie einen Familienklang?“Interessanterweise nicht. Genau das ist der Grunddafür, daß mich die jeweils im Ausdruck einfachunglaublich unterschiedlichen Produkte diesesHerstellers immer wieder neugierig gemacht ha-

Black IS beautiful!

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ben. Ja, ich denke, da hat jeder Lautsprecher aufseine ganz eigene Art etwas, was in mir wiederholtNeugier weckt. Während der eine Ayon-Typ zuwenig Baß in meinem Raum darstellte, brachte dernächste ein wenig zuviel, so daß die seinerzeitnoch vorhandenen Raummoden unterschiedlicheAnregung erfuhren. Was ich schätze, ist ein imTiefbaß richtig potenter und dabei auch gleichzei-tig sehr schneller Lautsprecher, der darüber hinausüber einen außerordentlich hohen Wirkungsgradverfügt. Mit der im Heft 01 beschriebenen AyonGyrFalcon war ich gefühlsmäßig schon ganz nahdran. Immer wieder kommen zartbesaitete Röh-renverstärker in die Redaktion, die auch bei mirmal spielen sollen/dürfen. Damit habe ich die Lastan der Lust. Den extremen Wirkungsgrad einesHorns brauche ich (obwohl es gerade bei Musikvon Pink Floyd so richtig Spaß macht) trotzdemnicht dauerhaft, also geht die Suche weiter. Mer-ken Sie etwas? Herzlichen Glückwunsch, gell! Klarist aber auf jeden Fall: Ich schätze einen top ver-arbeiteten und grundehrlichen Lautsprecher miteigenständigem Charakter, der möglichst ohne„Eigenleben“ lange Jahre Spaß macht.

Zum ObjektDer AyonAudio Raptor-S ist wahrlich ein Raub-saurier (so die Übersetzung des zoologische Be-griffs) unter den Hochwirkungsgradlautsprechern.Solide 93,5 dB (bei 2,83 V/1m) stehen für einenleicht anzutreibenden Lautsprecher, der beim Her-steller in der sogenannten „High Effency Serie“ zufinden ist. Die Bekanntschaft mit einem Vertreteraus dieser Serie - dem AyonAudio-Hornsystem„Blackbird“ - durfte ich bereits in der Ausgabe 03der HIFI-STARS machen. Ein in der Tat impo-santes und nachhaltiges Erlebnis, womit die Be-schäftigung mit einem weiteren Vertreter aus die-ser Hochwirkungsgrad-Serie für den Autor letzt-lich nur folgerichtig ist.In feinstes Ahorngewand gekleidet, steht mit soli-den 56 kg und den Maßen von 122 cm x 31cm x54 cm (H x B x T) ein großer Lautsprecher imHörraum, der mit seiner empfohlenen Verstärker-leistung von 8 - 200 Watt alles mitmacht. Eine Alli-anz von ehrlichen, klassischen Pappmembranenim ordentlichen Umfang von je zwei 22cm-Tief-ton-Chassis lassen einen potenten Baß erwarten.Der Gewebehochtöner stammt aus der ScanSpeak

(D3004/660000)-Revelator-Serie und besticht al-lein schon in seinen Meßwerten mit Daten, diebesser kaum sein könnten. So ergibt die Frequenz-gangmessung auf unendlicher Schallwand axialunter 30° ein nahezu perfekt linear verlaufendesund dabei extrem weites Frequenzspektrum: 500 -33.000 Hz sind ein Wort, oder? Ein weiteres kon-struktives Highlight dieses Hochtöners ist die in-nere Bedämpfung mit Filz. Das üblicherweise ver-wendete Ferrofluid hat auf Dauer die unangeneh-me Eigenschaft auszutrocknen, womit sich schlei-chend die akustischen Eigenschaften verändern,sprich: verschlechtern - diese Gefahr besteht hiernicht. Die Membrane sitzt in einer massiven Alu-miniumfrontplatte und wird hiermit effektiv beru-higt. Das belegen die Daten der Impedanzmes-sung, welche einen absolut störfreien Verlauf zei-gen. Die Messung der Sprungantwort (axial) ergibtein sehr sauberes und dabei bestens kontrolliertesEin- und Ausschwingverhalten. Die enorme Emp-findlichkeit von 94 dB (bei 2,83 V, 1m, 4 kHz) istein weiteres Kennzeichen dieses ungewöhnlichenHochtöners, der - wenn wir schon dabei sind -durchaus seine Zeit zum Einspielen benötigt.Nach rund 100 Stunden Dauerrepeat war ein er-stes kohärentes Abstrahlverhalten zu vernehmen.Daß die anderen Chassis davon gleichzeitig parti-zipieren, erweist sich als entsprechend angenehmeBegleiterscheinung. Speziell die Baßchassis habeich mir vorgenommen. Dazu gleich mehr; zuvorder Vollständigkeit halber noch etwas über denverwendeten Mitteltöner. Dieser ist mit ca. 12 cmDurchmesser von völlig ausreichendem Format.Er stammt aus Frankreich und fällt mit seiner lak-kierten Pappsicke auf. „So einen schnellen undleicht anzutreibenden Mitteltöner habe ich langegesucht“, äußerte sich Gerhard Hirt in einem Ge-spräch mit dem Autor.Das Signal durchläuft die (wie bei AyonAudioüblich) exklusive Innenverkabelung. Unterschied-liche Kabeltypen kommen beim Raptor-S zumEinsatz. Zum Hochtöner führt ein reiner Kupfer-leiter, die anderen Chassis erhalten ihre Signal-ströme über Kupfer-Silber-Legierungen. EineMehrfachverseilung ist bei Ayon ohnehin Usus.Die Rückleiter sind im doppelten Querschnitt aus-geführt und die jeweiligen Längen auf die vorhan-denen Widerstandswerte abgestimmt. Alles mün-det in WBT-Goldline-Kontakte und wird in der

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überwiegend mit den exklusiven Mundorf-Kon-densatoren bestückten Frequenzweiche durch dieentsprechend impedanzkorrigierte Konstruktionröhrentauglich. Mit einer zentralen Masseführungwird in der Frequenzweiche ebenfalls konsequentder Weg des richtigen Stromrückflusses verwirk-licht. Obwohl eine Vielzahl von Röhrengerätenmit 8 Ohm oder sogar 16 Ohm bestens harmonie-ren, ist der Raptor-S aus chassistechnischen Grün-den auf 4 Ohm optimiert. Die Papiertieftönerwerden nach Ayon-Vorgaben bei SEAS in Nor-wegen produziert und sind nicht nur für den Au-tor eindeutig Produkte aus der Kategorie der klas-sischen „Rennpappe“. Unkompliziert, ehrlich undschnell - was will man mehr? Der ChassisherstellerSEAS (Scandinavian Electro Acoustic Systems)

konstruiert und fertigt bereits seit 1950 Treiberund ist einer der führenden Lautsprecherchassis-anbieter Europas, der auch nach Anforderungenseiner Kunden baut. Weltweit sind die Laut-sprecher der Norweger ein Inbegriff für höchst-wertige Verarbeitung.AyonAudio hat bei der Auswahl der Chassis fürdie Raptor-S nicht allein auf die Preiswürdigkeitgeachtet - nein, hier stand die Homogenität allerzusammenspielenden Chassis im Vordergrund. Je-des Chassis der Raptor-S besitzt zudem eine eige-ne Kammer, dessen Volumen entsprechend abge-stimmt wurde. Das Gehäuse ist resonanzoptimiert- die Form zählt bereits zum Markenzeichen vonAyon. Daß dies alles zusammen schließlich in ei-nem Preis von knapp unter 10.000 Euro mündet,wird aufgrund des geschilderten Aufwands nach-vollziehbar. Den handwerklichen Aufwand beimGehäusebau durfte der Autor persönlich schonvor Jahren anläßlich einer Werksbesichtigung mit-erleben. Hier ist aufgrund der besonderen Formdes Gehäuses nur die exklusive Manufakturferti-gung möglich, die eben mehr kostet als Massen-produktion.

Musik!Eingespielt wurde der Ayon Raptor-S mit einerRosa-Rauschen-CD. 100 Stunden im Repeat amHalbleiterverstärker sorgten für grundsätzlichesEinspielen. Der Rest wurde mit verschiedenenYello-LPs durchgeführt. Speziell die LP „TheRace“ besitzt wirklich böse und kurz aufeinander-folgende Baßsequenzen. Da kommen die Sickender Chassis gehörig in Bewegung und man solltees mit der Lautstärke nicht übertreiben. Es machtsich schon bei solider Zimmerlautstärke ein nettesGrinsen in des Zuhörers Gesicht breit.Nach diesem tonalen Gewaltmarsch durch die un-terschiedlichsten Frequenzen erfolgte das erste in-tensive Hineinhören. Selbstverständlich kommtjetzt die Röhrensektion, bestehend aus RANKDoppel-Mono-Trioden und einer WBE-Röhren-vorstufe als treibende Kraft zum Zug. Zurück zummusikalischen Stoff. Während der sehr langenHörsitzungen (der Ayon Raptor-S stand mehrereMonate hier) fiel auf, daß die Vorliebe des Autorszum Vinyl gerade beim Betrieb mit dem Ayon-Lautsprecher immer wieder bestärkt wurde. Spezi-ell in Verbindung mit einem Röhren-Phono-Pro-Muß seine Chassis keineswegs verstecken -

der Ayon Raptor-S

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totyp (der ausschließlich MM kann) verbrachtender Autor und ebenfalls HiFi-Interessierte ausdem Bekanntenkreis viele Stunden vor genau die-ser Stereoanlage.Geradezu gänsehäutig überträgt dieser Laut-sprecher das Lionel Hampton Quartett (SpeakersCorner, MG C-673, 180gr-LP). Die Köperhaftig-keit des Vibraphons ist schlicht sensationell aufdieser Aufnahme. Und der Groove, den die Banderzeugt - das steckt schlichtweg an.Various Artists, „Jazz At The Philharmonic In Eu-rope“ (4 LP, 180 g), ist der nächste klanglichePrüfstein. Die Aufnahmen wurden live am 21.November 1960 während der „Jazz At The Phil-harmonic In Europe Tour“ im Konserthuset zuStockholm eingespielt. Insgesamt 720 Grammfeinsten Jazz bekommt man mit der bei SpeakersCorner Records erschienen Vierfach-LP in derschwarzen Box. Live ist live! Diese scheinbarePlatitüde trifft hier direkt ins Schwarze des saubergepreßten Vinyls. Ein kraftvoll spielender, dabeiungemein lyrischer Posaunist J.J. Johnson, ein jun-ger und deshalb voller Energie sprühender StanGetz am Saxophon, die phantasievollen Trompe-ter Roy Eldridge und Dizzy Gillespie, neben denbereits damals schon als Legenden geltenden Can-nonball Adderley und Benny Carter, spielen mitberauschender Leichtigkeit Titel wie „BerniesTune“, „All The Things You Are“ oder das unver-wüstliche „Sweet Georgia Brown“. Perfekte musi-kalische Stimmung - das versteht die Ayon Raptor-S spielerisch im hiesigen Hörzimmer in Szene zusetzen. Diese Box ist schlicht derjenige Ayon-Lautsprecher, der bisher in Verbindung mit einerRöhre die emotionalste Vorstellung in meinemRaum abgegeben hat.Die Friedemann CD „Saitensprung“ (in-akustik76811) paßt mit ihren Tonfolgen derart perfekt indie tonale Wiedergabefähigkeit dieses Laut-sprechers, daß selbige als unbedingte Hörempfeh-lung gilt. Derart exquisite Tonaufnahmen be-kommt man heutzutage nur noch selten in dieHand. Anspieltip ist der Track Nr. 3 „Till“.Eine echt coole Country-Gitarre mit prägnanterMännerstimme findet man auf der Stockfisch-Re-cords-Produktion von Ewen Carruthers „one redshoe“ (SFR 357.4048.2). Bei derartig feinen instru-mentalen Beiwerken wie Banjo, Konzertharfe,Mandoline u.v.a. mehr spielt ein Lautsprecher aus

der Familie derer „von Ayon“ alle Trümpfe aus.Ein As nach dem anderen wird hingelegt.Stimme - z.B. von Sarah K. aus der noch unter derÄgide von Chesky-Records 1997 eingespielten CD„Hobo“ (Chesky JD155) geben dem letzten Kriti-ker den tonalen Beweis der Wiedergabefähigkeitder Raptor-S.Wem dies alles zu „zarte“ Klänge sind, der greifezu Marta Gómez’ CD „Cantos De Agua Dulce“,ebenfalls eine Chesky-Produktion (Chesky JD-281). Hier wird es nämlich gleich deutlich komple-xer im Sound. Da gilt es, die tonale Übersicht zubehalten - eine Vorgabe, welche die Ayon Raptor-S ganz selbstverständlich erfüllt.Wenn man schließlich noch mehr wissen will ...dann kommt Richard Wagners Walkürenritt mitder Einspielung aus der Telarc-CD 80154 in denCD-Player. Die Lautstärke darf ruhig etwas (!) er-höht werden. Anschließend sollten die Zuhörerstabil sitzen... Das ist eindeutig ganz großesKlangkino.

Auf den Punkt gebrachtFür alle, denen ein Horn grundsätzlich

zuviel Eigenfärbung ins Geschehen bringt, istder Ayon Raptor-S eine echte Alternative, umemotional Musik zu hören. Willig, ja geradezuleichtfüßig, gibt er die Tonsignale an seine Zu-hörer weiter. Wer auf kleine musikalische Be-setzungen sowie Jazz (Gesang ohnehin) steht,der muß diesen Ayon-Typ unbedingt hören.Die klassische Röhrenverstärkung ist nachder unmaßgeblichen Meinung des Autors einMuß für diesen Lautsprecher. Gilt doch hier,wie für verschiedene andere Leckereien:„Aber mit bitte Sahne!“

ALEXANDER ASCHENBRUNNER

InformationAyon Raptor-SPaarpreis: 9995,00 EuroAyonAudioHart 18A-8101 Gratkorn Tel.: ++43 3124 24 954Fax: ++43 3124 24 955E-Mail: [email protected]: www.living-sound.com

www.ayonaudio.com