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Entlebucher Anzeiger Mittwoch, 11. Juni 2014 – Nr. 46 5auftritt
Schüpfheimer Vereine musizierten auf KKL-NiveauLuzern: «Schüpfheimmusiziert» am Freitag im KKL Luzern
Das Jugendblasorchester unddie Musikgesellschaft sowieder Jodlerklub Schüpfheimboten am Freitag ein hervorragendes Konzert im weltberühmten Konzertsaal desKKL Luzern und begeistertendamit die rund 1250 Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher.
Annalies Studer
Blasmusik in verschiedenen Stilrichtungen – von zeitgenössischen Komponisten und Altmeistern – Jodelgesang, zum Teil vereint mit Blasmusikklängen, dargeboten auf hohem Niveau; das gelang den rund 135Mitwirkenden am vergangenen Freitagim KKL in Luzern. Das Spezielle daranist, dass alle Musizierenden aus einund demselben Dorf stammen: Unterdem Motto «Schüpfheim musiziert»wurde das Konzert zu einem eindrücklichen Erlebnis für das Publikum wiefür die Darbietenden.
Musikgesellschaft in BestformGleich zu Beginn bewies die Musikgesellschaft Schüpfheim unter der Direktion von Roger Meier mit der anspruchsvollen Komposition «The Legend ofAmaterasu» von Eric Swiggers ihreHöchstform mit der eindrücklichenWiedergabe des Werkes. Der mächtigeharmonische Klang des ganzen Korpsim Wechsel mit präzisen und mit vielFeingefühl gespielten Soloeinsätzen liessen die Geschichte der Sonnengöttin, diesich von dieser Erde zurückziehen wollte, zum Erlebnis werden. Der Jodlerklub
Schüpfheim unter der Leitung von Bernadette Roos hatte für seinen erstenAuftritt die Komposition eines legendären Luzerners, nämlich «Schwizervolk»vonMax Lienert ausgewählt. Die gehaltvolle Melodie mit einem patriotischenText – das Lied wurde 1946 komponiert– erfuhr vom Jodlerklub eine prächtigeWiedergabe, worauf die urwüchsigenTöne des traditionellen SchimbrigJodels das KKL erfüllten.
Überzeugendes JugendblasorchesterInitiant des Konzertes im KKL war dasJugendblasorchester Schüpfheim(JBS), das sich auch als Organisator
zeichnete. Beim Auftritt der über 50jungen Musikerinnen und Musikermusste das Herz eines jeden Besuchershöher schlagen: So viele motivierte Jugendliche, die ihre Freizeit für einwunderschönes Hobby hergeben unddie mit solcher Intensität, Freude undhohem Können musizieren. So kommen die Erfolge, welche das JBS unterder Leitung vonDavidMcVeigh in denletzten Jahren hatte, nicht von ungefähr.Mit demWerk «DerMagnetberg»von Mario Bürki beeindruckte das jugendliche Korps das Publikum. Vorzwei Wochen, am kantonalen Jugendmusikfest in Wauwil, haben dem JBS
nur zwei Zehntelspunkte für den dritten Rang gefehlt. Im KKL hätten sievom Publikum mit Sicherheit den ersten Rang erhalten.
Die Musikgesellschaft beschlossden ersten hochstehenden Konzertteilmit der Komposition «Abraham» vomSpanier Ferrer Ferran, bei dem diemusikalischen Kontraste des Schönen unddes Traurigen dieser Geschichte vomKorps hervorragend zum Ausdruckgebracht wurden.
Zusammenspiel Musik und GesangIm zweiten Konzertteil lag der Schwerpunkt auf dem musikalischen Zusam
menspiel von Jodelgesang und Blasmusikklängen. Der Komponist Emil Wallimann versteht es ausgezeichnet, die beiden Sparten gefühlvoll zu verbinden undso gelangen ihm zahlreiche viel beachtete Werke. Nachdem das Jugendblasorchester den zweiten Teil mit «A SalutefromLucerne» vonChristophWalter beschwingt eröffnet hatte, gesellte sich derJodlerklub zu den Musikantinnen undMusikanten, um gemeinsam das fröhliche Jodellied «Chilbizyt» von Wallimann zum Besten zu geben. Währenddas Jugendblasorchester mit der Musikgesellschaft wiederum die Plätze wechselte, hatten die Moderatoren SusanneDussRoos und Sämi Studer erneut Gelegenheit, mit interessanten Informationen und gespickt mit augenzwinkerndem Humor die nächsten Programmpunkte anzusagen. Das wunderschöneVolkslied «Du fragsch mi wär i bi» vonHeidi Stucki spielte dann die Musikgesellschaft nach einem Arrangement vonUrs Flück sehr gefühlvoll.
Krönender AbschlussIm letzten Stück waren sämtliche Interpreten gemeinsam auf der Bühne,beziehungsweise das JBS im ganzenSaal verteilt. Als Vorspiel zum gemeinsamenWerk von Blasmusik und Jodelgesang, «Vom Herbscht i Früehlig»von Emil Wallimann erklangen vomJBS geschickt arrangierte Motive daraus, bevor die Musikgesellschaft undder Jodlerklub dieses anspruchsvolleWerk, in dem zwei Jodellieder mitBlasmusikklängen verflochten sind,hervorragend interpretierten. DerSchlussapplaus des Publikums wolltenicht enden und den Interpreten, insbesondere den drei Dirigenten, standdie Freude über das gelungene Konzertins Gesicht geschrieben. Das Schüpfheimer KKLKonzert – ein Anlass, dernachhaltig in Erinnerung bleibt.
Ein klingendes «Dinner for twelve» serviertRegion: Pfingstkonzert des Entlebucher Brass Ensembles in Schüpfheim
Zu einem kulinarischen Abendbesonderer Art lud das Entlebucher Brass Ensemble «Ebe»am Pfingstsonntag sinnigerweise ins Berufsbildungszentrum Natur und Ernährungein. Auf der Menükarte gabes neben einer Vielzahlauserlesener Gerichte auchsolistische Leckerbissen.
Text und Bild Ruedi Emmenegger
Vier Musikerinnen, sieben Musiker undein Dirigent: Das ist das junge musikalische Dutzend aus dem Gebiet zwischenMarbach und Ebnet, welches im 29. Jahrseines Bestehens eine grosse Zuhörerschaft zum traditionellen Pfingstkonzertlockte. Angesagt war laut Speisekarte,sprich Konzertprogramm, ein achtgängi
ges Festmahl, zubereitet unter der Stabführung vonChefkochRogerMüller undcharmant serviert von Oberkellner/Moderator Florentin Setz.
Spezialitäten aus diversen LändernDen Anfang machte ein AmuseBouchevon Johann Strauss, die Schnellpolka«Auf der Jagd». Mit Jägerhut samt Federwünschte der Dirigent per Signalhornguten Appetit. Der zeitgenössische englische Komponist Goff Richards muss selber ein Geniesser gewesen sein. SeineAuswahl an üppigen Hauptgerichten ausfünf Ländern unter demTitel «A la carte»startete mit dem Satz «Coq au vin», eingeleitet durch das Marseillaise und dasCanCanMotiv. In diesem Stück HauteCuisine aus Frankreich zeigte das Ensemble seinen vollen und ausgewogenenKlang. Spanische Küche kam mit «PaellaValenciana» auf den Teller. Hier brachtePrincipalCornettist Stefan Jenny iberisches Lebensgefühl zur Geltung. Derdritte Satz «Hungarian Gulash» war feurig, mit Paprika gewürzt, der vierte ein
milderes japanisches «Sushi» und zumSchluss der Suite eroberte «Lasagne verdi» die Bühne mit heiterer Italianità.
Gefällige Solo-EinlagenIn einer Kleinformation wie dem klassischen Brass Ensemble nach dem Vorbildeines Philip Jones ist es eigentlich klar,dass alle Spieler als Solisten herausgefordert sind. Allen voran ging PräsidentinVerena Jenny in Philip Sparkes «Soliloqui», einer stimmungsvollenMelodie ausdem Jahr 1987, ursprünglich geschriebenals Solo fürCornet undKlavier. Die Solistin interpretierte es auf dem Flügelhornmit warmem, lyrischem Timbre.
Als Gastsolist für dieses Konzertkonnte der Euphonist Hansjörg (Häsu)Bucher verpflichtet werden. Selber einerder Initianten und Gründer des «Ebe»,seit dem Alter von elf Jahren sehr erfolgreich an den verschiedensten SoloWettbewerben (mit zwei SchweizermeisterTiteln), Militärtrompeter, gefragter«Stegreifler», weitergebildet in der englischen BrassSzene, tat er seinem «Ebe»
gern einen Gefallen: Er bestätigte in seinem SoloAuftritt in Ray Woodfields«Varied Mood», dass er nach wie vor einMeister seines Fachs ist. Das Publikumkam in den Genuss eines Vortrags mitausdrucksstarken Motiven, rasendenLäufen, geschmeidiger Dynamik und sogar einer zweistimmigen Passage. Derlang anhaltendeApplauswurdemit einerZugabe verdankt; «Holy Well» von PeterGraham.
Nochmals kulinarische LeckerbissenIn vier weiteren Titeln verwöhnte dasEntlebucher Brass Ensemble seine Gästemit diversen Gaumenfreuden. Nach derPause liess es zuerst «Popcorn» springen.Die Leichtigkeit dieses unbeschwertenHits von Gershon Kingsley aus der frühen SynthiePopÄra kam im Arrangement des Dirigenten Roger Müller perfekt zum Ausdruck. Sodann wurde «Ratatouille» aufgetischt, Filmmusik vonMichael Giacchino. «The Chicken» ist einejazzige Nummer von PeeWeeEllis, konstruiert über einer durchgehenden Bass
Linie, angereichert mit solistischen Höhepunkten auf Posaune und Trompete.Die abschliessenden «Classic Snacks» leiteten über zu den echten Snacks, die nachdem Konzert für das Publikum bereitstanden. Stephen Roberts hat in diese eigenwillige Komposition Beethovens KlavierBagatelle «Für Elise» im TangoStilund Brahms «Ungarischen Tanz Nr. 5»hineinverpackt. Als Zugaben erklangeneine Version von Mozarts «Rondo allaturca» und der volkstümliche Walzer«Bim Chronewirt».
30-Jahr-Jubiläum 2015PräsidentinVerena Jenny dankte demDirigenten Roger Müller und allen Bandmitgliedern für ihr grosses Engagement,der Posaunistin Stefanie Wigger für dieansprechende grafische Gestaltung derMenükarte, dem Moderator mit Kellnerschürze und allen Sponsoren, auf die derVerein zählen darf. Sie wies darauf hin,dass das «Ebe» im nächsten Jahr 30 Jahrealt wird und den runden Geburtstag gebührend feiern wird.
Die Musikgesellschaft und der Jodlerklub Schüpfheim musizieren gemeinsam. [Bild zVg]
Die elf Musiker des Entlebucher Brass Ensembles und ihr Dirigent Roger Müller begeisterten das Publikummit kulinarisch-musikalischen Leckerbissen.
«Ebe»-Mitbegründer Hansjörg Buchertrat als Gastsolist auf.
Präsidentin Verena Jenny als Solistinauf dem Flügelhorn.