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unisono Zeitschrift des Sächsischen Chorverbandes e.V. 01/15 20. Gewandhaussingen sächsischer Chöre 2014 Facebook - geliebt und verteufelt Breite Kommunikation als Lebensgrundlage des Chores Sächsischer Chorverband e.V. Abschlusskonzert des 40. Sächsischen Chorleiterseminars in der Freiberger Nikolaikirche Foto: Julia Gürke

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unisonoZeitschrift des Sächsischen Chorverbandes e.V.

01/15

20. Gewandhaussingensächsischer Chöre 2014

Facebook -geliebt und verteufelt

Breite Kommunikationals Lebensgrundlage

des Chores

SächsischerChorverband e.V.

Abschlusskonzert des 40. Sächsischen Chorleiterseminars in der FreibergerNikolaikirche Foto: Julia Gürke

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Editorial

Liebe Chorsängerinnen und Chorsänger,liebe Vereinsvorstände,

nun ist sie endlich da - die erste Augabe der unisono im Jahr 2015. Mein Dank dafür gilt der ehren-amtlichen Arbeit der Regionalredakteure und dem Präsidiumsmitglied Julia Gürke, die nach dem Aus-scheiden von Sven Vorwerk als Chefredakteurin für diese Ausgabe einsprang. Mit viel persönlichemEngagement machten sie es zusammen möglich, dass diese Ausgabe der Unisono nun vor Ihnen liegt.

Das Jahr hat nun schon die ersten Monate hinter sich, der Sommer steht vor der Tür und sendet seineBoten voraus. Das im Herbst neu gewählte Präsidium unseres Verbandes hat erfolgreich die Arbeitaufgenommen.

Unser erstes großes Projekt – das 40. Sächsische Chorleiterseminar am neuen Ort in Freiberg – habenwir schon erfolgreich durchgeführt. Allen Teilnehmern, Dozenten, den Lehrgangschören, der Stadt Frei-berg, der Kulturstiftung und dem Organisationsteam und den vielen fleißigen Helfern danke ich sehrherzlich für ihr ausgezeichnetes Engagement, für ihren Beitrag zum Gelingen des Seminars, das in derÖffentlichkeit besondere Aufmerksamkeit fand.

Ebenfalls möchte ich Sie herzlich einladen, als Gast am 1. Landesmusikfest vom 12. bis 14. Juni in Grimma dabei zu sein. Der SächsischeChorverband e.V. ist neben anderen Kooperationspartner der Stadt Grimma bei diesem Fest. Ich freue mich schon jetzt, dass etwa 20unserer Mitgliedschöre ihre Teilnahme an diesem bedeutenden kulturpolitischen Ereignis im Freistaat Sachsen zugesagt haben. VomKonzert auf der großen Bühne unter freien Himmel bis hin zum Gospelgottesdienst in der katholischen Kirche präsentiert sich in Grimmaunser Laienchorgesang in seiner ganzen Breite. Zudem wird unser Kinderchorprojekt „Dreiklang – ein mitteldeutscher Kinderchor“unter der künstlerischen Leitung von Steffen Klaumünzner und der Landesjugendchor Sachsen als Teil des Landesmusikfestes vor Ortzu erleben sein. Sie sehen: Vorbeischauen lohnt sich!

Es liegt ein spannendes Jahr vor uns. Ich werde es nutzen, um Sie in den Chören und Regionalverbänden noch besser kennenzulernen.Darauf freue ich mich.

Es grüßt Sie herzlich - nicht ohne Ihnen alles Gute, viel Freudeund Erfolg in ihrem künstlerischen Schaffen gewünscht zu ha-ben -Ihr

Horst Wehner

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir bitten Sie um Ihr Verständnis für das verzögerte Erscheinendieser Ausgabe der „unisono“. Grund dafür waren personelleVeränderungen im ehrenamtlich arbeitenden Redaktionsteam.Der Dank gilt dem Präsidiumsmitglied Julia Gürke aus demLandesjugendchor Sachsen, die kurzfristig für diese Ausgabe alsRedaktionsleiterin eingesprungen ist. Das Präsidium und dieRedakteure unserer Regionalverbände treffen sich im April zurKlausurtagung, um dort über die Weiterentwicklung unsererVerbandszeitschrift zu beraten und richtungsweisende Entschei-dungen für die Zukunft der „unisono“ festzulegen. Diese gilt esdann umzusetzen. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis, dass ausdiesem Grund in diesem Jahr voraussichtlich nur drei Ausgabender „unisono“ erscheinen werden.

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Thema

Es ist ein Kontrastprogramm: Vom Leipziger Weihnachtsmarktkommend, wo Weihnachtslieder wie das verfrühte und unpassen-de „Stille Nacht“ in Dauerschleife aus den Lautsprechern plärren,erreicht der Besucher das Gewandhaus. Auch hier ist mächtig Tru-bel, denn zur Jubiläumsausgabe des Gewandhaussingens habensich 18 Ensembles eingefunden, dazu Angehörige, Fans und Freun-de der Chormusik. Die Musik aber ist hier weitestgehend unver-stärkt, hier vertraut man noch der Kraft von Stimme und Instru-ment, um unmittelbar zu berühren.Das Spektrum ist einmal mehr so breit wie die Laienchormusikinsgesamt: Auf ganz verschiedenem Niveau, je nach individuellerKapazität, agieren ältere und jüngere Sänger, Männer-, Frauen- undgemischte Chöre, kleine Vokalensembles und große Singkreise. Wersich beim traditionellen Foyersingen präsentiert, muss mit schwie-rigen akustischen Bedingungen zurechtkommen, denn unweiger-lich herrscht Unruhe durch das Kommen und Gehen der vielenInteressenten. Die ambitionierten Chöre wagen sich in den Gro-ßen Saal zum Festkonzert – dort lenkt nichts ab, dort sind alleOhren gespitzt, die wohlwollende Kennerschaft von fast 2000Zuhörern kann sich ein Urteil bilden. Und das fällt für das Jahr2014 höchst erfreulich aus. Die vier Chöre und das eine Orchestersind unterschiedlich im Charakter, doch alle musizieren ihrer je-weiligen Leistungsfähigkeit entsprechend gut. Sie alle punktenaußerdem mit stilistischer Vielfalt.So zeigt bereits zu Beginn die Camerata Cantorum aus Dresdenein breites Spektrum. Beginnend beim rhythmisch präzise vorge-tragenen „Enatus est Emanuel“ des frühbarocken KomponistenMichael Praetorius, spannen die Dresdner einen Bogen bis hin zumpopulären „Let it Snow!“ (Cahn/Styne). Eher romantisch lässtChorleiter Peter Fanger das Ensemble in Gustav Holsts „In theBleak Midwinter“ klingen. Abwechslung gewinnt die strophischeKomposition durch einen Auswahlchor (der vielleicht näher bei-sammen stehen könnte) und durch gesummte Partien – dies istim Übrigen ein roter Faden, der sich durch das Festkonzert zieht;viele Chöre versuchen sich in solcherlei Verfahren. Kleinste Pro-bleme bereitet allein der anspruchsvolle, wunderschöne Satz Gün-ter Raphaels zu „Maria durch ein Dornwald ging“, in dem sich dieHerren erst finden müssen. Die überzeugenden Soli aus den Rei-hen der Damen entschädigen dafür allemal. Insgesamt ein hervor-ragender Auftritt, zum allergrößten Teil auswendig vorgetragen.Allein mit Herrenstimmen besetzte Chormusik hat nicht bei allenden besten Ruf. Zu Unrecht, wie der Männerchor Leipzig-Nord miteinem anspruchsvollen Programm unter Beweis stellt. Man kannseinem Leiter Detlef Schneider gar nicht genug dafür danken, dass

Ein sehr guter JahrgangEine Rezension zum Festkonzert des 20. Gewandhaussingens sächsischer Chöre am 13. Dezember 2014Benedikt Leßmann, LCV

er seinen Gesangverein denkbar weit vom muffig-rustikalen Imagefernhält, das das Männerchorwesen zu Unrecht immer noch hat.Wer hätte gedacht, dass ein solches Ensemble zu einem derart fei-nen Piano in der Lage ist, wie die Sänger es in Mathieu Neumanns„In nativitate Domini“ erzeugen? Doch liegt darin zugleich einProblem: Wie Chorsänger wissen, ist ein richtiges Piano schwierigund bedarf ebenso großer Spannung wie ein Forte. Nicht immeraber erscheint hier der Chorklang ausgewogen, besonders mancheMittelstimme tritt zu stark hervor, eine Art Dämpfer liegt überdem Ganzen. Letztlich leidet so auch das Forte, das nicht so sattist, wie es sein könnte. Man möchte dem Chor wünschen, dass ersich, und sei es nur in den Proben, öfter beherzt aussingen darf.Dessen ungeachtet musizieren die Herren Nummern wie „O Tan-nenbaum, du trägst ein’ grünen Zweig“ (Weismann) oder „AngelusDomini“ (Biebl) durchaus überzeugend. Am besten gelingt das Lied,das vielleicht am allerwenigsten dem Männerchor-Klischee ent-spricht: Das kräftig gesungene Spiritual „Go, tell it on themountain“, es macht Lust auf mehr.Für ein instrumentales Intermezzo sorgt in diesem Jahr das Or-chester des Evangelischen Schulzentrums Leipzig. Aus den Reihender Schüler kommt eine vielversprechende Solistin: Die junge Vio-linistin Ayne Krug spielt mit beachtlicher Virtuosität die erstenbeiden Sätze des Konzerts „Winter“ aus Antonio Vivaldis „Vier Jah-reszeiten“. Souverän begleitet das Streichorchester unter Christi-an T. Köhler. Frei und gelöst musizieren die Schüler anschließend

Fotos 10-18

Das Publikum zwischen Konzentration und BegeisterungFoto: Medial Mirage

Überzeugende Premiere: „Fräulein A. Kapella" aus Leipzig(Foto: Medial Mirage)

Bringen das Foyer zum Beben: Gospel Changes(Foto: Medial Mirage)

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Thema

das Arrangement „Pachelbel’s Christmas“, das den berühmtenKanon des Barock-Komponisten Johann Pachelbel verarbeitet.Ebenfalls der schulischen Arbeit verdankt sich der nächste Beitrag.Die Rudolf-Hildebrand-Schule in Markkleeberg bei Leipzig bietet,wie ihre Homepage informiert, eine vertiefte musische Ausbildungmit dem Schwerpunkt Chorgesang. Diese Spezialisierung merktman dem über 60 Personen starken Gemischten Chor der Schulein jedem Stück an. Sven Kühnast kann am Pult aus dem Vollenschöpfen und tut es auch. Unter seinem inspirierenden Dirigat sin-gen die Schüler ein langes und vielfarbiges Programm, das vonhomophonen Sätzen bis hin zu anspruchsvolleren motettischenKompositionen reicht. Auch Klangexperimente, wie die Arbeit mitClustern oder Sprechimprovisation, gelingen punktgenau undüberzeugend. Kühnast versucht immer wieder, wenn auch nur teil-weise mit Erfolg, mehrere Stücke zu einer Einheit zusammenzu-binden. Doch der begeisterte Zwischenapplaus bricht sich immerwieder Bahn. (Liebes Publikum, man klatscht nicht, solange dieHände des Dirigenten oben sind.) Mit Brahms’ „Guten Abend, gut’Nacht“ und einer Mendelssohn-Motette klingt der berührendeAuftritt der Markkleeberger Schüler aus. Wenn man das hört, isteinem um die Zukunft der Chormusik nicht bange.Last but not least bietet auch der Kammerchor Belcanto aus Zwik-kau einen überzeugenden Querschnitt aus dem weihnachtlichenRepertoire. Stimmliche Beweglichkeit zeigt das Ensemble im be-liebten „Ríu ríu chíu“, das dem spanischen Renaissance-Komponi-sten Mateo Flecha zugeschrieben wird. Der klein besetzte Chorkann mit schönen Stimmen aufwarten, die sein Dirigent Nico Nebeimmer wieder auch solistisch zum Zuge kommen lässt. Dass imabschließenden „In dulci jubilo“ (Satz: József Karai) der Tenor et-was zu laut ist, fällt nur deswegen auf, weil der Gesamtklang an-

Begrüßung durch HorstWehner, neuer Präsident desSCV

Raumfüllender Auftritt beim Foyersingen: Chorverein KurortRathen und Heidenauer Singkreis Foto: Medial Mirage

Lässt den Chor machen: Nico Nebe, Leitervon „Belcanto" Zwickau

Foto: Medial Mirage

sonsten immer nobel und ausgewogen ist. Besonders gefällt etwadas schöne Piano in Jürgen Golles „Dormi Jesu“. Auch modernerStilistik gegenüber zeigen sich die Zwickauer aufgeschlossen; SylkeZimpels Satz zu „Wie soll ich dich empfangen“ testet mit aleatori-schen Ansätzen die Eigenständigkeit des einzelnen Chorsängersaus.Traditionell musizieren am Schluss alle Chöre und Instrumentali-sten gemeinsam, zunächst den Choral „Wir singen dir in deinemHeer“ aus Bachs Weihnachtsoratorium, dann gemeinsam mit demPublikum drei Strophen „Alle Jahre wieder“: Hausmusik in XXLsozusagen, ohne Lautsprecher und Verstärker. Das ist der passen-de Abschluss – für einen sehr guten Jahrgang.

Orchester des Evangelischen Schulzentrums Leipzig mit Ausnahme-geigerin Ayane Krug Foto: Medial Mirage

Und nun alle: zum Abschluss gemeinsamer Gesang mit dem Publikum,dirigiert von Christian T. Köhler Foto: Medial Mirage

Zweistimmig: Kantor und Sänger von der Liedertafel ColditzFoto: Medial Mirage

Foto: Medial Mirage

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Vereinsleben

Es klackt geschäftig, ist bis vors Haus durchdas aufgeklappte Fenster zu hören. Drin-nen wandern Angelika Hauffes Augen flinküber den einen von zwei großen Flach-bildschirmen, die über ihrem Bett ange-bracht sind. Ihr gesamter Körper liegt be-wegungslos, die Arme sind aufgedeckt undliegen starr daneben. Fixiert Frau Hauffeeinen Buchstaben auf der digitalen Tasta-tur des Computerbildschirms, klackt es under erscheint auf dem Eingabefeld darüber.So reiht Frau Hauffe Buchstabe an Buch-stabe, Wörter werden zu Sätzen. Dann gehtihr Blick auf die „Sprich“-Taste. „Schön,dass Sie da sind“, ertönt es im Raum, alswürde sie selbst sprechen, wenn auch mitComputerstimme. Das herzliche Lächelndazu kommt von ihr selbst.Dieser augengesteuerte Computer sei „einriesengroßer Segen“, erzählt die frühereVorstands- und jetzige Ehrenvorsitzendedes Stadtchores Zittau. Dadurch ist sie so-gar in der Lage, seit zwei Jahren ehrenamt-lich für den Sächsischen Chorverband zuarbeiten - als Regionalredakteurin für dieChorzeitschrift „unisono“. Der PC gebe ihr

Bewegend von innen –Regionalredakteurin lebt mit der Krankheit ALSGesine Schröter/Sächsische Zeitung (gekürzt), OSCV

ein wertvolles Stück Selbstständigkeit, aufdas sie sonst auch noch komplett verzich-ten müsste. Denn die 62-jährige lebt seitelf Jahren mit ALS, dieser Krankheit, diedurch die Spendenkampagne Ice BucketChallenge ein Gesicht bekam. Eine chroni-sche und fortschreitende Erkrankung des-jenigen Teils vom zentralen Nervensystem,der für die willkürliche Steuerung derSkellettmuskulatur verantwortlich ist. In-zwischen ist sie komplett gelähmt, wirdinvasiv beatmet und über eine Magensondeernährt. „Das Geniale ist, dass ich geistigkomplett fit bin“, sagt Frau Hauffe. Deswe-gen konnte sie alles selbst entscheiden.Sie haben alles richtig gemacht, sind sichAngelika und Wolfgang Hauffe einig. „Vielelehnen die Geräte ab“, berichtet der Ehe-mann, aber das solle man sich wirklich über-legen. „Ohne künstliche Beatmung wäre ichschon sechs Jahre nicht mehr“, ergänzt FrauHauffe. Sechs wertvolle Jahre, „denn dasLeben ist zu wertvoll“, sagt sie. So sieht sieihre Enkel heranwachsen und verfolgt dieberufliche Entwicklung ihrer beiden Söhne.Das möchte Frau Hauffe auf keinen Fall mis-

sen, genauso wie die ersten Morgenstundenam Frühstückstisch. Den täglichen Mini-Ausflug raus in den Garten, „eine rauchen“,witzelt sie und die vielen anderen Lacher,hinter denen oftmals sie selbst steckt. „Waswürde es nützen, wenn ich den ganzen Tagschlechte Laune hätte?“, fragt sie. Passenddazu hat sie Charlie Chaplins Motto auch zuihrem gemacht: „Ein Tag ohne Lächeln istein verlorener Tag“.Auf ihrer Homepage, die sie selbst aktuellhält, erzählt Angelika Hauffe über das Le-ben mit ALS, informiert und berät Interes-sierte und Betroffene. „Ich möchte Men-schen Mut machen, ihr Leben, egal unterwelchen Umständen, zu meistern“, tippenihre Augen auf den Bildschirm. Eine derwichtigsten Voraussetzungen für ein mög-lichst langes Leben mit ALS ist vermutlicheine so offene und positive Einstellung ei-ner Angelika Hauffe aus Zittau.www.angelikahauffe.de

Erstmals fand der Sängertag des WSCV vier Jahre nach dem vor-hergehenden statt. Es war 2010 eine gute Entscheidung Sänger-tage nicht mehr im Zweijahres-Rhythmus stattfinden zu lassen.So konnte über vier Jahre eine kontinuierliche, auf die Höhepunktein den einzelnen Jahren abgestimmte Vorstandsarbeit durchge-führt werden, die auch die Vorbereitung des Sängertages einschloss.Am 15. November 2014 wurden im Domgemeindesaal des Brau-hauses Zwickau die Delegierten der Chöre nach der Begrüßungdurch den Präsidenten Nico Nebe vom Männerchor „Liederkranz1843“ Zwickau musikalisch auf die nachfolgenden „trockenen“ Pro-grammpunkte eingestimmt. Nach Rechenschaftsbericht des Prä-sidenten, Finanzbericht des Schatzmeisters Matthias Goldhahn

Protokoll zum 12. Sängertag des WSCVam 15. November 2014 im Domgemeindesaal Brauhaus ZwickauMargit Günther, WSCV

und dem Bericht der Revisionskommission, verlesen von ElisabethOstrowski, folgte die Entlastung des alten Vorstandes des WSCV.Neue Erkenntnisse brachte die nachfolgende Diskussion nicht. DieÜberalterung und das teilweise Fehlen von Chorleitern sind in fastallen Chören allgegenwärtig. Die Beteiligung an den vom WSCVjährlich angebotenen Chorveranstaltungen und auch den Veran-staltungen anderer Teilverbände des SCV ist zufriedenstellend.Nico Nebe stellte zu Beginn der Diskussion unsere Vorhaben für2015 vor. Großes Augenmerk liegt dabei auf der Festveranstaltungzum 25-jährigen Bestehen des WSCV, das am 19. Oktober 2015im Konzert- und Ballhaus Neue Welt Zwickau gefeiert werden soll.Besonders freuten wir uns, dass sich vor Beginn der Wahlhandlung

Der neu gewählte Vorstand (es fehlt Michael Pauser)Foto: Karin Seydwitz

Der Männerchor Liederkranz mit Nico NebeFoto: Karin Seydwitz

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Vereinsleben

Susann Fleischer von der Chorgemeinschaft „Harmonie“ Hohndorfund Kai Müller vom Männergesangverein Reifland zur Mitarbeitim Vorstand des WSCV entschieden. Beide sind noch jung undkönnen unseren Vorstand wirksam verstärken. Zur Mitarbeit inder Revisionskommission konnte Kay Kreysig vom Männerchor„Liederkranz 1843“ Zwickau gewonnen werden.

Die Wahl des Vorstandes und der Revisionskommission war eineklare Angelegenheit. 100% standen hinter allen zur Wahl angetre-tenen Personen. Im geschäftsführenden Vorstand gab es eine klei-ne Änderung. Dieter Stopp arbeitet weiter im Vorstand, gibt aberdas Amt des Vizepräsidenten an Michael Pauser weiter.Vor uns liegen nun weitere vier Jahre Arbeit für unsere Chöre inWestsachsen, ehe 2018 der 13. Sängertag ansteht.

Der Richard-Wagner-Chor-Graupa lädt zur offenen Probe ein, derHeidenauer Singekreis fährt zur Wochenendschulung nachPetrovice, der Gospelchor Großröhrsdorf stellt seine Chorleiterinvor und verweist auf das kommende Jubiläumskonzert, der Musik-bund Chemnitz informiert über das Chortreffen in Wolkenburg-Kaufungen, der Wilandes-Chor Wilsdruff kündigt sein Advents-konzert im Kalkbergwerk Miltitz an, der Sächsische Chorverbandinformiert zum 11. Sächsischen Stiftungstag ... Im SächsischenChorverband ist eine Menge los. Aber wer weiß das? Wer hat undnimmt sich die Zeit und liest alle Chor- und Verbands-Homepages?Zum Informationstag der Chorvorstände am 27. September 2014trafen sich in der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit elf Teilneh-mer aus Graupa, Wilsdruff, Rathen, Großröhrsdorf, Heidenau,Kamenz, Meißen, Chemnitz, Dresden und Leipzig. Bemerkenswert:das Alter der vier Männer und sieben Frauen reichte von Mitte 20bis 70. Überraschend: Von den zehn vertretenen Chören besitzenacht eine Homepage, sieben haben parallel dazu eine Facebookseiteund ein Chor arbeitet nur mit Facebook. Aline Lohse vom Verein„Arbeit und Leben Sachsen e.V.“ konnte so auf praktische Erfah-rungen der Teilnehmer aufbauen und kompetent einen kreativenErfahrungsaustausch moderieren. Neue Medien bedeuten für dieChöre der Arbeitsgruppe hauptsächlich Homepage und Facebook.Twitter und Google+ spielen kaum eine Rolle, Youtube nur be-grenzt. Die Entscheidung für Facebook fällt in den Chören vor al-lem durch junge Vorstände, bei Verjüngung des Vorstandes unddurch die eigenen Kinder. In den Chören selbst ist die Akzeptanzgemischt. Vorbehalte und Ablehnung gibt es vor allem durch Nicht-wissen. Interessanterweise lehnen eher Chormitglieder im mittle-ren Alter Facebook ab. Die Jüngeren und Älteren stehen dem offe-ner gegenüber und nutzen es öfters. Gunter Dreßler vom Wilandes-Chor Wilsdruff meinte dazu: „Facebook - geliebt und verteufelt“.Barrieren für die Nutzung sozialer Medien sind nach denTeilnehmererfahrungen Ablehnung durch Unkenntnis in den Chö-ren und der vermutete hohe Zeitaufwand für Nutzung und Pflege.

„Facebook - geliebt und verteufelt“Informationstag für Chorvorstände bot Informationen über die Nutzung sozialer Medienfür die ÖffentlichkeitsarbeitCarsten Walther, MBC

Gospelchor Großröhrsdorf stellte sich dazu die Fragen: „WelchesImage haben wir? Welches Image wollen wir haben?“. Den Mitglie-dern können anhand praktischer Beispiele die Möglichkeiten undRisiken veranschaulicht werden. Im Chor ist zu klären, was, wie unddurch wen veröffentlicht wird. Zu klären ist die Zustimmung derMitglieder, fotografiert und gefilmt zu werden. Bei Bedarf kann dasBestandteil des Aufnahmeantrags sein. Trotzdem muss bei jederFoto- und Video-Veröffentlichung das Recht auf das eigene Bild unddas Urheberrecht beachtet werden. Die Pflege der Facebookseitenerfolgt in einigen Chören durch einen bis vier Facebook-Beauftrag-te. Das muss also nicht unbedingt der Öffentlichkeitsarbeiter sein.So verteilt sich auch der Zeitaufwand. Aline Lohse verweist darauf,dass die Seiten regelmäßig aktualisiert werden sollten - möglichstwöchentlich, wenigstens aber einmal im Monat. Das betrifft übri-gens neben Facebook auch die Chor-Homepage. Die Moderatorinmeint weiter: bei Facebook muss es „menscheln“. Also lockere An-sprache, interessante Details aus dem Chorleben. Die Homepage istder zentrale Anlaufpunkt für Chorinteressenten, -mitglieder undMedien. Facebook bietet sich an für schnelle, kurze Infos mit Fotosund Videos einschließlich Veranstaltungsankündigungen. Feedbackist einfach möglich und wird oft genutzt. Die Infos können durchdie Leser immer weiter geteilt werden - daher der Begriff „SozialesNetzwerk“. Allerdings ist schon die aktuelle Pflege der Homepagenicht machbar, wenn sich kein Fachmann dafür im Chor findet. Hiergibt es Weiterbildungs- und Beratungsbedarf durch den SächsischenChorverband und die Regionalverbände.

Und Youtube?

Youtube ist ein soziales Netzwerk für Videos. Es müssen aber nichtimmer gedrehte Videos sein. Der Wilandes-Chor Wilsdruff bewirbtseine erste Studio CD „Abenteuer Chormusik“ bei Youtube mit ei-ner Diashow, unterlegt mit Anspielungen der CD-Titel sowie mitVerweis auf seine Homepage. Die Veröffentlichung von Videos undMusik bei Facebook und Youtube ist derzeit frei von GEMA-Ge-bühren. Verantwortlich gegenüber der GEMA sind Facebook undYoutube selbst. Natürlich sind die Urheberrechte trotzdem zu be-achten. Es ist eine Grauzone. Die Veröffentlichung vonAudioaufnahmen auf der Homepage ist dagegen auf jeden Fall beider GEMA anzumelden. Sie kostet aktuell pro Jahr 98 Euro abzüg-lich 20% Rabatt durch die Mitgliedschaft im Sächsischen Chor-verband/Deutschen Chorverband. Wichtig: auf der Homepage darfkeine Werbung stehen.

Fazit

Homepage und soziale Medien sind wichtige Bestandteile im Kom-plex aller Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Mitglieder-kommunikation. Die wirksame Nutzung hängt von der Zustimmungund Mitarbeit aller Chormitglieder ab. Eine gemeinsame Absprachedazu ist die Grundlage dafür. Bei den sozialen Medien werden haupt-sächlich Facebook und Youtube verwendet - in den Chören mehr alsvermutet.

Beispiel für einen Facebook-Auftritt: der Gemischte Chor Penig

Welche Erfahrungen gibt es bei den Chören in der Arbeits-gruppe?

Die Nutzung von Homepage und sozialen Medien sollten in das all-gemeine Chorkonzept eingebunden sein. Homepage und sozialeMedien sind wichtige Bestandteile im Komplex aller Maßnahmender Öffentlichkeitsarbeit und der Mitgliederkommunikation. Der

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Vereinsleben

Am Nikolaus-Sonnabend, dem 6. Dezember 2014 veranstaltete derLeipziger Chorverband schon zum 15. Mal die Weihnachtslieder-Matinee. Adventsstern, Wand- und Kronleuchter erhellten fest-lich den Raum der Evangelisch-Reformierten Kirche zu Leipzig. Re-nate Lange begrüßte die Gäste und die vier mitwirkenden Chöre.Sofort kam aus den Reihen der Zuschauer die vorwurfsvolle Fra-ge, warum der Chor der Volkshochschule diesmal nicht dabei ist.Aber zum Glück wurde nicht lange diskutiert, sondern gleich ge-sungen.Slawia Leipzig unter der Leitung von Konstantin Kozakevich mach-te den Anfang. Zu den Klängen des Akkordeons zogen die Sängerund Sängerinnen singend in den Saal ein und brachten russischeund ukrainische, aber auch zwei bekannte deutsche Weihnachts-lieder zu Gehör. Das letzte Lied vom Tannenbäumchen haben dieälteren Zuhörer wohl fast alle im Russischunterricht gelernt, aberes erklang sogar in einer deutschen Übersetzung, natürlich mit sla-wischem Akzent.Als der Grünauer Chor Leipzig die Bühne betrat, strahlte die Son-ne durch die bunten Glasfenster. Die Männer mit den roten Flie-gen stellten sich in der Mitte auf, links und rechts davon die Frau-en mit weißen Blusen, bunten Schals und weißen Chormappen.Clemens Mall dirigierte diesen gemischten Chor, welcher fünf Lie-der in deutscher und zwei in englischer Sprache erklingen ließ.(Eine Statistik zur Zahl der Engländer im Saal wurde nicht erstellt,aber die Zuschauerreihen waren gut gefüllt und Leipzig ist ja eineweltoffene Stadt. Doch für deutsche Gäste sollte stets eine kurzeÜbersetzung vorangestellt oder ins Programm geschrieben wer-den, wenn man nicht in der Muttersprache der Zuschauer singt.Dieser Grundsatz wäre ein Zeichen des Respekts vor dem zahlen-den Publikum.)Danach kamen die 14 Sängerinnen vom Frauenchor Wolteritz mitihren roten Blusenjacken auf die Bühne. Sie sangen komplett indeutscher Sprache mit sehr zarten Stimmen und wohlklingendenSätzen, welche überwiegend von Ihrer Chorleiterin Frau ProfessorInes Mainz geschrieben waren. Das war ein schöner Farbtupfer.

Weihnachtsliedermatinee des Leipzi-ger Chorverbandes in der Evange-lisch Reformierten Kirche zu LeipzigGisela Bley, LCV

Alle Sängerinnen hatten die neun Titel so verinnerlicht, dass sieauswendig singen und sich voll auf das Dirigat ihrer tollen Leite-rin im schwarzen Hosenanzug konzentrieren konnten.Die Chorgemeinschaft Gutenberg hatte das Konzert auf der Em-pore verfolgt und stieg nun herab, um unter der Leitung von Hen-riette Graßhoff bekannte Weihnachtslieder, unter anderem vonBach und Lukowsky, erklingen zu lassen. In diesem gemischtenChor mit dunklen Chormappen standen die Männer seitlich ne-ben den Altstimmen. Statt andächtig zu lauschen stimmten eini-ge Zuhörer in die vertrauten Melodien leise ein. Der Chor brachte„Jingle Bells“ mit Schellenklang und deutschem Text alsAbschlusstitel seines Programms.Alle Chöre bekamen viel Applaus, die Chorleiter erhielten vomVeranstalter je einen schönen Weihnachtsstern. Zum Abschlusssangen – wie jedes Jahr – alle Chöre gemeinsam mit dem Publi-kum „O du fröhliche“. Henriette Graßhoff im kurzen schwarzenStufenkleid dirigierte den ganzen Saal. Renate Lange als Vertrete-rin des Chorverbandes verabschiedete die Teilnehmer und Gästemit guten Wünschen und in der Hoffnung, dass die Fortsetzungdieser schönen Tradition auch im nächsten Jahr finanziell ermög-licht werden kann. Um 12 Uhr mittags strömte alles aus der Kir-che hinaus in den Sonnenschein und man hatte nach 90 abwechs-lungsreichen Minuten (für 5 Euro ein Schnäppchen!) noch man-che fröhliche oder besinnliche Melodie im Ohr.

Erfüllte den Kirchenraum mit Gesang: Grünauer ChorFoto: Medial Mirage

Singt stets ohne Noten: Frauenchor WolteritzFoto: Medial Mirage

Würdiger Abschluss: Chorgemeinschaft GutenbergFoto: Medial Mirage

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Vom 8. bis 13. Februar 2015 fand das 40. Sächsische Chorleiter-seminar, veranstaltet durch den Sächsischen Chorverband, im Ge-schwister-Scholl-Gymnasium Freiberg statt. Wir freuten uns, dasswir mit der Stadt Freiberg einen neuen Partner gewinnen konnten,mit dessen großer Unterstützung die erfolgreiche Arbeit des Säch-sischen Chorleiterseminars auch in diesem Jahr fortgesetzt werdenkonnte. Neben dem neuen Veranstaltungsort gab es 2015 auch ei-nige Veränderungen bei den tätigen Dozentinnen und Dozenten.Damit setzten wir unser Konzept fort, mit wechselnden Dozentenund Studiochören den Inhalt des Seminars noch abwechslungsrei-cher zu gestalten und die Attraktivität zu erhöhen. Es wurden Lied-sätze und Chorwerke verschiedener Stilepochen und Schwierigkeits-grade einstudiert, dabei an Dirigat und Gesangstechnik gearbeitet.Etwa 50 Chorleiter, Musiklehrer, Kirchenmusiker, Studenten sowieinteressierte und talentierte Sänger zählten zum Teilnehmerkreis.Daneben wirkten ca. 100 Sängerinnen und Sänger in den verschie-denen Chören mit. Neben dem Grund-, Aufbau- und Leistungskurs„Gemischter Chor“ fanden die Kurse „Kinderchor“ und „Jazz PopGrooves“ statt, welche positiv angenommen wurden. Erstmals wur-de unter der Leitung von LKMD Markus Leidenberger die Arbeitmit geistlicher Chormusik in alle Kurse integriert, womit wir dergelebten Praxis folgten, dass in den meisten Laienchören geistlicheund weltliche Chormusik gesungen wird.Besonderes Highlight in diesem Jahr war der Auftaktworkshop„Beatboxing“. Beatboxing – die Kunst, nur mit der Stimme ein

40. Sächsisches ChorleiterseminarRonny Kienert, SCV

Vereinsleben

Fotos: Julia Gürke

Schlagzeug zu imitieren, hat sich in den letzten Jahren zu einemregelrechten Mainstream-Phänomen entwickelt. Ob im Chor, aufYoutube, auf den Schulhöfen, in Castingshows – Beatboxing istheutzutage immer häufiger anzutreffen. Der Workshop bot einenEinstieg in diese faszinierende Kunst.Das Abschlusskonzert in der sehr gut besuchten Nikolaikirche Frei-berg stellte, insbesondere durch die gute Akustik, den gelungenenAbschluss des 40. Sächsischen Chorleiterseminars dar. Unser Dankgilt allen Dozenten, den teilnehmenden Chören, allen Teilnehmernfür das gelungene Seminar und der Stadt Freiberg für die Unter-stützung.

Chorkinder

Bereits seit 1989 leitet Claudia Sebastian-Bertsch den 1965 gegründeten DresdnerMädchenchor. Als engagierte Chorleiterin(und selbst Mutter zweier Kinder) hat siesich ganz der chorischen Arbeit mit Kin-dern und Jugendlichen verschrieben. Ne-ben der traditionellen chorischen Arbeitwidmet sie sich der szenischen Arbeit mitChorsängerinnen zwischen 5 und 40 Jah-ren. Eigens für junge Sängerinnen und Sän-ger kreierte Singspiele erklingen in denChören sowie den Kinderchorbühnenzweier Grundschulen (im Rahmen GTA). InZusammenarbeit mit dem SächsischenMusikrat gestaltete Claudia Sebastian-Bertsch zwei Ferienakademien in derLandesmusikakademie Schloss Colditz.Ihre Erfahrungen vermittelt sie im Rahmenmusikpädagogischer Fortbildungen.Die JugendKunstschule Dresden und derDeutsche Chorverband würdigten die 25-jährige Arbeit von Claudia Sebastian-Bertsch im Rahmen des Adventskonzertesin der Lukaskirche.Dem Chor gehören 60 Mädchen im Alterzwischen 6 und 20 Jahren an. Sie treffensich zweimal in der Woche im Kultur-rathaus bzw. im Schloss Albrechtsberg zuChorproben im Konzert- oder Kammerchorund erhalten Stimmbildungsunterricht.

Dresdner Mädchenchor feiert 25-jähriges ChorleiterjubiläumHeike Heinze, OSCV (redaktionell gekürzt)

Chorleiterin Claudia Sebastian-BertschFoto: Anna S.

Einmal jährlich verbringen die Sängerinneneine gemeinsame Chorfreizeit.Die Stimmen des Dresdner Mädchenchoreserklingen beispielsweise zu den DresdnerMusikfestspielen, in Schulkonzerten, imRathaus, zum Elbhangfest, im Landtag, inder Dresdner Frauenkirche und im Leipzi-ger Gewandhaus. Über die sächsischen Lan-desgrenzen hinaus gab es zahlreiche Kon-zerttourneen ins In- und Ausland. Vom Eu-ropäischen Chorfestival in Saarbrückenkehrten die Mädchen als Preisträger zurück.

Hervorzuheben sind die erfolgreichen Teil-nahmen am Internationalen Kinderchor-festival in Halle, am Europäischen Musik-festival in Belgien, am 2. Sächsischen Chor-wettbewerb in Zwickau (Sonderpreis für diebeste Interpretation eines zeitgenössischenWerkes) sowie am 7. Internationalen Chor-wettbewerb in Budapest („goldenes Di-plom“) und eine Bronzemedaille zur Inter-nationalen Chorolympiade in Bremen. Zahl-reiche Fernseh-, Rundfunk- und CD-Produk-tionen folgten. 2008 wurde der Chor für denRobert-Edler-Preis nominiert.Das Repertoire des Chores ist äußerst viel-fältig. Werke alter Meister mit Original-begleitung der Klassik und Romantik gehö-ren zum Standard. Aber auch moderne Kom-positionen von zeitgenössischen DresdnerKomponisten, Swing und Modern Music so-wie fremdsprachige Literatur (Singen in 12Sprachen) sind sehr beliebt. Seit 2013 lädtdie JugendKunstschule Dresden mit Unter-stützung des Sächsischen Chorverbandesjährlich zum „Sängerwettstreit“ ein. DerDresdner Mädchenchor begrüßt hier Dresd-ner Schulchöre zu Workshops und vor allemzum gemeinsamen, öffentlichen Singen imPark von Schloss Albrechtsberg. 2015 wirddas 50-jährige Mädchenchor-Jubiläum mitKonzerten durch das Jahr gefeiert werden.

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Chorleben

Die überaus zahlreiche Hörerschaft des jähr-lich am 4. Advent stattfindendenWeihnachtskonzertes des Paul-Fleming-Chores Wechselburg weiß nach vielen Jah-ren, dass Abwechslung, hohe Qualität unddie eine oder andere Überraschung - natür-lich eingebunden in weihnachtliche Stim-mung - Markenzeichen des Konzertge-schehens sind. Die Hörerschaftweiß auch um die kühlen Tempe-raturen und die begrenzten Sitz-plätze; also sieht man schon gerau-me Zeit vor Konzertbeginn zahl-reiche Wolldecken und Camping-stühle „aus den Autos wandern“.Reservierungsanfragen beispiels-weise aus Freiberg, Niederwiesaoder Leipzig erreichten den Chorbzw. die Gemeindeverwaltung.Beginnt doch für viele Liebhaberweihnachtlicher Chor- und Instru-mentalmusik mit diesem Konzertdie eigentliche Weihnachtsein-stimmung.Der wunderbare, schlicht gehaltene Kirchen-raum mit seinem Rochlitzer Porphyr sowieder kunstvolle Lettner sind auch rein optischein Genuss. Danke sei dem Benediktiner-kloster gesagt für die Gastfreundschaft unddie hilfsbereite Unterstützung. Dank auch anPater Ansgar, der einfühlsam den Nachmit-tag eröffnete und auf das Eröffnungslied„Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“(C.W.Gluck) Bezug nahm. Der Paul-Fleming-Chor lud sich in diesem Jahr die Bläser aus

Weihnachtskonzert in der Basilika „Heilig Kreuz“Wechselburg mit Gast-Solist aus LeipzigRenate König - WSCV

Lunzenau ein (Leitung: Michael Baldauf). DasOrchester verstand es gut, sich auf die beson-dere Akustik der Kirche einzustellen sowie inangemessener Weise den Gesang von Chorund Publikum zu unterstützen.Das Publikum seinerseits nahm dankbar dasAngebot zum Mitsingen verschiedenerWeihnachtslieder an. Besonders bereichert

wurde das Konzert durch den Leipziger Stu-denten der Kirchenmusik Benjamin Huth.Er stammt aus unserer Region (Königshain).Der Kontakt zu ihm ergab sich durch unse-re Chorleiterin Freia Benndorf. Vor und nachseiner Zeit im Dresdner Kreuzchor unter-richtete sie ihn an der Musikschule Mitt-weida im Fach Klavier und gewann ihn dar-über hinaus als Mitglied unseres Chores.Während seines Studiums trat er des Öfte-ren deutschlandweit mit der Gruppe „Canta

d` Elysio“ („Stimmen aus dem Paradies“)auf. Die 13 jungen Männer waren allesamtehemalige Kruzianer. In unserem Konzertnun hörte man seine hervorragende Tenor-Stimme mit einem romantischen Lied ausdem 19. Jahrhundert: „O heilge Nacht“ desFranzosen Adolphe Adam. Begleitet wurdeer von Freia Benndorf am Klavier. Zusam-men mit dem Chor erklangen „Es ist ein Rosentsprungen“ und das alte russische Weih-nachtslied „Nowa Radist“ ( Neue Freude).An der Orgel verzauberte Benjamin Huthdas Publikum zunächst mit dem spätroman-tischen, klangfarbenreichen Stück „Panis

Angelicus“. Später ertönten Blues-Klänge mit dem Stück „In dulcibluesio“, welche in Spirituals derSolistengruppe eingebettet wurden.Die stürmischen Beifallsrufe amEnde des Konzertes bewiesen, dassseine Art zu singen und die Orgel zuspielen überaus gut angenommenworden waren.Chor und Solistengruppe gabenebenfalls ihr Bestes und zeigten ihreWandelbarkeit in Besetzung undGestaltung der Titel. Interessant undhörenswert ist stets der Gesang anunterschiedlichen Standorten in derBasilika. So begann der Chor hinter

dem Lettner mit „Hoch tut euch auf, ihr Toreder Welt“. Reizvoll auch der Gesang derSolistengruppe von der Orgelempore herabsowie der Wechselgesang bei „Jubilate“ zwi-schen Frauen-Soli von der Orgelempore unddem Chor vor dem Lettner.Nach dem etwa einstündigen Konzert woll-te der Applaus kein Ende nehmen, so dassman sich zu einer Zugabe entschloss: Dasenglische Lied „Wir wünschen euch froheWeihnacht und ein gutes neues Jahr“ .

Herzlicher Applaus für Benjamin Huth, Freia Benndorf und denPaul-Fleming-Chor Wechselburg Foto: Holger Wiesner

So oder ähnlich begrüßten sicher viele dieAdvents- und Weihnachtszeit, ob gemütlichdaheim bei Kaffee und Stollen, oder bei ei-nem Glühwein auf einem der vielen Weih-nachtsmärkte unserer Region. Auch der Ge-mischte Volkschor „Eintracht“ Bad Muskautat es sehr oft, sehr gern und erfreute damitviele Zuhörer in Krauschwitz und BadMuskau. Es erklangen bekannte deutscheund internationale Weihnachtslieder. Han-nelore Koschkar erzählte zu einzelnen Weih-nachtsliedern die eine oder andere interes-sante Geschichte, wie zum Beispiel die, derheiligen Lucia, die am 13. Dezember gefei-ert wird.Ihr Gedenktag war im Mittelalter mitMittwinterbrauchtum- und Sonnenwend-bräuchen verbunden. Bevor der gregoriani-sche Kalender 1582 eingeführt wurde, galt

„Sind die Lichter angezündet …“Ramona Buttker, OSCV

der 13. Dezember als Mittwintertag. DerSage nach lebte Lucia (v. Lux = Licht) im 2.bzw. 3. Jhd. in Syracus auf Sizilien. Luzia warChristin. Damals hat sich das Christentumrund um das Mittelmeer ausgebreitet. Aberdie Christen wurden verfolgt. Laut Überlie-ferung versorgte die Christin Lucia ihre ver-folgten Glaubensgenossen mit Lebensmit-teln. Um in der Dunkelheit den Weg zu fin-den und ihre Hände frei zu haben für dieGaben, setzte sie einen Lichterkranz auf ihrHaupt. Da sie am Grab der heiligen Agathaewige Jungfräulichkeit gelobte, verriet sieihr heidnischer Verlobter und Lucia fiel denVerfolgern in die Hände. Sie wurde zumTode verurteilt und sollte verbrannt werden.Da sie aber in den Flammen unversehrtblieb, wurde sie enthauptet. Eine andere Le-gende erzählt, dass sie von Ochsen zu Tode

geschleift werden sollte. Doch sie bewegtensich nicht von der Stelle, so sehr man sie auchantrieb. Da wurde Lucia erstochen. Sie starb,wie auch immer, für ihren Glauben, denGlauben an Christus.(Quelle: www.kirchenweb.at)Eine kleine Weihnachtsüberraschung fürden Chor, war der Besuch eines Zuhörers inder Pause, der jedem Sänger ein kleines Prä-sent als Dankeschön überreichte. Umrahmtwurde das Konzert von Franz Jurk amKeyboard. Glanzpunkte setzte ChorleiterBjörn Sobota mit seinen Soloeinlagen freinach Udo Jürgens: „Ach Papi geh doch heu-er nicht auf die Weihnachtsfeier“ oder auchmit dem besinnlichen Titel: „Gedanken imDezember“, sowie den beiden Rezitatorin-nen Inge Milek und Renate Bender.Ein gelungenes Konzert, das mit dem Titel„Die Sterne der heiligen Nacht“ seinenAbschluss fand. Hier war es für den Choreine besondere Freude auch den Beifall desNachwuchses zu genießen.

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Chorleben

Mit „Puschkins Kranz“ von GeorgiWassiljewitsch Swiridow brachte derKammerchor Chemnitz Ende vergangenenJahres ein etwas anderes Weihnachts-konzert auf die Bühne. Gemeinsam mit demChor Slavica aus Dresden wurden die verton-ten Gedichte von Alexander Puschkin inOriginalsprache zur Aufführung gebracht.Der Kammerchor hatte bereits mehrereChorsätze in russischer Sprache aufgeführt– jedoch noch keinen Liederzyklus wie die-sen. Für alle Beteiligten war es eine großeHerausforderung, Noten, Text und Tempoentsprechend der Komposition einzustudie-ren. Etwa ein Jahr vor der Aufführung be-gannen die Proben. Noten und Aussprachewurden separat einstudiert und später zu-sammengefügt. Auch, wenn einigen unsererSängerinnen und Sänger die russische Spra-che vertraut ist, ist sie doch für den Groß-teil des Chores eine absolut fremde Spracheund die kyrillische Schrift unlesbar. DurchNico Nebe vom Musikverlag edition chorismundi konnte eine amerikanische Noten-ausgabe gefunden werden, die neben dem

Puschkins Kranz – eine musikalische und sprach-liche HerausforderungStefanie John, MBC

Originaltext auch eine Lautschrift enthält.Eine weitere große Hilfe beim Erarbeiten dereinzelnen Stücke waren die eingesprochenenTexte, die uns Eugen Pankow, der Chorlei-ter von Slavica freundlicherweise zur Verfü-gung stellte. Und dann hieß es: Üben, üben,üben. Der Höhepunkt im Einstudieren wardas Probenwochenende Anfang November,bei dem wir parallel dazu unser eigenesWeihnachtsprogramm, hauptsächlich mitWerken von Chemnitzer Komponisten, wie-derholten und probten.Kurz vor Weihnachten kam Puschkins Kranzin Chemnitz zur Uraufführung. Im Januarfand ein zweites Konzert in Dresden statt.Zurückblickend hat sich die viele Arbeitmehr als gelohnt, auch wenn sich daraus le-diglich zwei Konzerte ergaben. Als Chor sindwir an dem Liederzyklus gewachsen, habenuns weiterentwickelt und nicht nur einenneuen Komponisten, sondern auch neueSängerinnen und Sänger kennengelernt, mitdenen wir sicher auch in Zukunft Projekteumsetzen werden.

Probenwochenende des Kammerchores Chemnitz in Jöhstadt im November 2014Foto: Claudia Neumann

Die beiden Frauchenchöre „femmesvocales“ aus Dresden und „DamenchorChursüd“ aus der Schweiz bereiten eine ge-meinsame Uraufführung vor.Die 24 Sängerinnen des Dresdner Frauen-chor femmes vocales proben derzeit Liederin schweizerdeutsch und rätoromanisch.Letztere ist eine alte Sprache, die in eini-gen Tälern der zentralen Schweiz gespro-chen wird. Anlass sind drei gemeinsameKonzerte im Frühling 2015 mit dem

Ein Blatt vom HaselstrauchWenke Vogeley, OSCV

Chor Slavica Dresden und Kammerchor Chemnitz beim Konzert in der DreikönigskircheDresden am 11. Januar 2015 Foto: Sigo Cramer

„Damenchor Chursüd“ in Dresden und imschweizerischen Chur und Arosa.Dabei wird erstmals von beiden Chören derZyklus „Ein Blatt vom Haselstrauch“ mitvertonten Gedichten der in der rätoroma-nischen Schweiz bekannten Dichterin LuisaFamos zu hören sein. Die Stücke stammenaus der Feder der Chorleiterin von „femmesvocales“, der Dresdner Komponistin SylkeZimpel. Im Mittelpunkt ihrer bisherigenArbeit stehen die Vertonung moderner Ly-

rik sowie Bearbeitungen europäischerVolkslieder. In diesem Zusammenhang hatsie in den in den letzten zwei Jahren dierätoromanische Kultur für sich entdecktund spricht mittlerweile fließend rätoro-manisch. Im vorletzten Sommer lernte siebei einem ihrer Aufenthalte in der Schweizdie Churer Chorleiterin Martina Hug ken-nen. Der spontane Gedanke, mit beidenChören neue Stücke in alter Sprache auf-zuführen, wurde beschlossene Sache.Neben dem Zyklus werden zwei weitereneue Arbeiten von Sylke Zimpel zum Klin-gen gebracht: Bearbeitungen eines schwei-zerdeutschen und eines rätoromanischen

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Chorleben

Volksliedes. Alle Stücke eint der Inhalt:sanfte Naturbeschreibungen in den ver-schiedenen Zeiten des Jahres. „Weiße Flok-ken fallen, fallen ohn Unterlaß / decken dieLandschaft zu, weben unendlich sie ein“,heißt es zum Beispiel darin. Dazu gestal-ten beide Chöre einen eigenen Teil im Kon-zert: altdeutsche Liebeslieder, russischeBauernlieder, italienische, slowenische undfranzösische Volkslieder (darunter eine Be-arbeitung des Zwickauer Komponisten Jür-gen Golle). Instrumentale Umrahmungkommt von den Churer Damen mit Impro-visationen an den Schweizer Ur-Instrumen-ten: Alphorn und Hackbrett.Neugierig geworden? Am Sonnabend, den25. April 2015 findet das erste und einzigeDresdner Konzert der beiden Chöre mit demProgramm „Ein Blatt vom Haselstrauch“ um16 Uhr in der Dreikönigskirche statt.Aktuelle Informationen über facebook oderauf www.femmes-vocales.de Femmes Vocales Foto: Jochen Wolfkühler

Überaus zahlreich sind die Gäste in der Schiller-Aula, denn derHarmonie-Chor wird seine Jahresbilanz präsentieren. Über vier-zig begeisterte Sangesfreunde begrüßen unter Leitung ihrer ver-ehrten Anita Däbritz die Fans allen Alters. Von hellen Tagen sin-gen sie, loben mit sittsamem Volkston „In vino veritas“ und dasBacchus-Fass. Sind mit Brahms-Weisen und Schubert in Linden-baum-Lyrik verbunden.Monika Petter, die als Sprecherin den geistvollen Programmbogenführt, bringt ihr erstes Solo ein. Und „Dort unten im Tale“ weißvon Liebesfreud und Liebesleid. Begabte junge Instrumentalistenzaubern barocke Klänge. Nora Nitzold (Querflöte) und FabianKiupel (Orgel) spielen Sätze aus Telemanns Partita Nr. II, sindFarbenreichtum aller Art, ob wiegend tänzerisch in Aria 2 oder fest-lich furios im Final-Presto. Später erfreuen sie mit Bachs fein-seidenem „Siciliano“. Und Fabian bietet Soloqualität in Präludiumund Fuge F.Sorbisches und internationales Liedgut erklingt. Viel Applaus gibtes für das kecke „Hanka, ty brune wócko“. Das winterliche „Snehje zymny…“ mit der jungen Solistin Isabel Nikol gefällt sehr. Sieverleiht dem Volkslied von den fünf wilden Schwänen Stimm-seidenglanz. Selbst der Renner vom Jäger und den zwei Hasenkommt neu daher. Dann erinnert die Vorsitzende Edelgard Kör-ner an die Chorgründung 1953 und würdigt langjährige Mitglie-der, wie Beate Schwanitz, Siegmar Naumann und Charlotte Stein-berg, die seit 974 oder 1964 aktiv sind. Erinnerungen an denLehrerchor werden wach, denn sogar „Alterspräsident“ Heinz-günter Wobst, der seit 1954 dabei ist, steht noch auf den Chor-

Von Liebesleid und WinterfreudChrista Vogel (SZ), OSCV

treppen. Sie alle ehrt der Sächsische Chorverband mit Ehrenna-del und Urkunde.„Singen verbindet, stimmt heiter“ weiß Monika Petter im aus-drucksvollen Solo „Winter ist gekommen“. Am Flügel von Chri-stiane Brendler begleitet oder A capella singt der Chor erste sanfteWinterweihnachtsweisen, bereichert mit tschechischer Seele in„Rorando coeli“, glänzt mit jazzigem Pathos in Spirituals wie„Littel David“ auf hohem Niveau. Alle Register des Übermuts undpersönlicher Hochform toppen im alten englischen Weihnachts-lied die Ausstrahlung. Nur die rhythmisch mitreißende russischeSchlittenfahrt in heller Frostnacht übertrifft das Bisherige. Siekokettiert und echot mit dem Applaus, der begeistert dankt undder erfolgreichen Jahresbilanz des Chores lange währende Ova-tionen schenkt.

Harmonie Chor Bautzen Foto: Christa Semmlisch

120 Jahre Weischlitzer MännergesangHeiko Beier, WSCV

Am 18. Oktober war es wieder einmal so weit: Die Weischlitzer Sän-gerknaben hatten einen Grund zu feiern. 120 Jahre WeischlitzerMännergesang waren Grund genug, ein großes Sängerfest zu orga-nisieren. Die älteste dem Gesangverein bekannte Niederschrift weistnach, dass es in Weischlitz seit mindestens 1894 einen Männerchorgibt. Im 19. Jahrhundert bestand Weischlitz aus zwei Gemeinden,Oberweischlitz und Unterweischlitz, in denen unterschiedliche Ge-

sangvereine existierten, bürgerliche und Arbeitergesangvereine.Leider kann man heute nicht mehr nachvollziehen, welcher Gesang-verein unser Ursprung ist.Das Herbstsängertreffen der befreundeten Chöre Plauen-Landnahmen wir zum Anlass, unser Jubiläum zu feiern. Dazu hattenwir mehrere Chöre und Ensembles in die Vereinssporthalle des TSVWeischlitz eingeladen: Den Gemischter Chor „Klingende Runde

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Plauen“ e.V., den Gemischter Chor Kobitzschwalde e.V., den Män-nerchor „Liederkranz“ 1838 Rodau e.V., den MGV „Harmonie“Syrau 1902 e.V., den MGV „Rödeltal“ Kirchberg e.V., den Kirchen-chor Kürbitz/Weischlitz und die Trachtentanzgruppe des Vogtlän-dischen Kulturvereins Weischlitz e.V.Die Festveranstaltung begann traditionell mit einem Sängerspruch.Unser 1. Vorsitzender, Harald Dietsch, begrüßte alle Gäste in dersehr gut gefüllten Halle. Nach einem kurzen geschichtlichen Abrisswurden langjährige Mitglieder unseres Vereins geehrt. Eine beson-dere Ehrung wurden unsere zwei Sangesfreunde Manfred Müllerund Rudolf Polenz zuteil, die bereits seit 50 Jahren in unseremVerein singen. Margit Günther, Geschäftsführerin des West-sächsischen Chorverbandes, überreichte ihnen dafür die Ehrenna-del des Deutschen Chorverbandes in Gold. Ebenso erhielt unserLiedermeister Hermann Höfer für 25-jährige Chorleitertätigkeitdie Ehrennadel in Silber von Frau Günther überreicht.Nach Abschluss der Gratulationen begannen wir mit dem Singen.Es erklangen „Jetzt fangen wir zu singen an“, „O Isis und Osiris“aus der Zauberflöte von W. A. Mozart und das „Haamitlied“ nacheiner Melodie von Anton Günther und einem Text derWeischlitzerin Friedel Hager.Jedes Ensemble brachte seine Lieder mit viel Engagement undHingabe zu Gehör. So entstand ein buntes Programm unterschied-lichster Lieder und Tänze. Ein kleines Highlight des Abends wardas Wolgalied von unseren Sangesfreunden aus Kirchberg. Ihr Vor-

Der MGV Weischlitz Großer Abschlussgesang mit allen Chören

trag kroch einem förmlich unter die Haut, und die Zuschauer ho-norierten ihn mit einem tosenden Applaus. Als Gastgeberchor voll-endeten wir mit zwei Titeln das bunte Programm, „Gestern noch“(Yesterday) und „Lollipop“. Den endgültigen Abschluss bildete, wiezu jedem Sängertreffen, ein Massenchorlied. In diesem Jahr wares für alle Beteiligten eine absolute Premiere. Ein neues Lied standauf dem Programm, das von jedem Chor neu einstudiert werdenmusste. Ohne vorherige gemeinsame Probe erklang zum ersten Mal„Nimm dir Zeit zu leben“ von ca. 150 Sängerinnen und Sängern.Unseren Kirchberger Sangesfreunden aus dem Erzgebirge durftenatürlich das Steigerlied nicht fehlen, in das am Ende der ganzeSaal einstimmte.Nach dem geglückten und beeindruckenden Klangerlebnis nutz-ten viele Gäste die Möglichkeit, mit „Sound-Express“ ausgelassendas Tanzbein zu schwingen. Abschließend können wir zufriedensagen, dass dieser Abend ein gelungenes Event für die Freunde derMusik und die Bürger der Gemeinde Weischlitz gewesen ist undfreuen uns auf das nächste Sängertreffen der befreundeten Chö-re. Auf diesem Weg möchten wir, der Weischlitzer Männergesang-verein, uns recht herzlich für die Bereitstellung und Ausgestaltungder Turnhalle und der gastronomischen Versorgung beim TSVWeischlitz bedanken. Dieser Rückenhalt war ein großer Garant fürdiese gelungene Festveranstaltung. Ebenso ein großer Dank fürdie zahlreich eingegangenen Spenden.Weitere Informationen unter www.mgv-weischlitz.de

Seit 1860 gab es in Mosel, seit einigen Jah-ren Ortsteil von Zwickau und Sitz des größ-ten VW-Werkes in den neuen Bundeslän-dern, schon Chorgesang. Damals waren eszwei Männerchöre, die bis ca. 1930 bestan-den. An diese Tradition wurde vor 65 Jah-ren mit der Gründung des Volkschores Mo-sel angeknüpft. Dieses Jubiläum wurde am25. Oktober 2014 mit einem gemeinsamenChorkonzert mit dem Chor der evangeli-schen Kirchgemeinde Mosel in der schönenMoseler Kirche gefeiert.Seit 50 Jahren wird der Volkschor Mosel vonChorleiter Ulrich Kies geführt. Als jungerFachlehrer für Deutsch und Musik über-nahm er 1964 den Chor. Eine Ausbildungzum Chorleiter hatte er da schon währendseines Studiums in Leipzig bei HeinrichBergzog und dem Leipziger Männerchor ab-solviert, aber als junger Mann mit einemErwachsenenchor, in dem die Mitglieder

65 Jahre Volkschor Mosel e. V.Sabine Kies, WSCV

teils schon Rentner waren bzw. sich „im fort-geschrittenen Alter“ befanden, zu arbeiten,war schon eine besondere Herausforderung.1967 begann für den Moseler Chor eine über

viele Jahre hinweg künstlerisch sehr anspre-chende Zusammenarbeit mit dem Chor desZellstoffwerkes Crossen. In der Folge war-teten auf Ulrich Kies noch weitere Aufgabenim Chorleiterbereich. Er arbeitete mit demVorschulchor und dem Kleinen Kinderchordes Schwanenschloß-Kinder- und Jugend-chores Zwickau, half dem Liederkranz Hart-

Der Jubiläumschor aus Mosel Foto: Margit Günther

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Chorleben

mannsdorf, als dort die Chorleitersuchenicht so einfach war, und auch der BdV-ChorZwickau profitierte von seinen Erfahrungen.Es gehören auch Kompositionen und Satz-bearbeitungen zu seinem Schaffen.Die Urkunde und die Ehrennadel des Deut-schen Chorverbandes für 50 Jahre Chor-leitung konnte ihm deshalb zum Fest-

konzert von der Geschäftsführerin desWSCV, Margit Günther, überreicht werden,verbunden mit einer herzlichen Gratulationund dem Appell zum „Durchhalten“, ist dochweit und breit kein Nachfolger in Sicht. Stell-vertretend für die Vereinsvorsitzende PetraLeistner nahm Horst Georgi die Glückwün-sche des Vorstandes des WSCV entgegen.

Das Festkonzert wurde von den Besuchernmit viel Beifall honoriert. Der VolkschorMosel und der Chor der evangelischenKirchgemeinden erfreuten erst einzeln unddann in einem großen Chor vereint die zahl-reichen Zuhörer. Diese Zusammenarbeit isteine gute Sache für die Chormusik in Mosel.

Dem Namen nach ist alles geblieben wie es war, die BezeichnungVolkschor Augustusburg verrät nichts über seine Verwandlung vomgemischten zum Frauenchor. Was sich aber in den vergangenenacht Jahren vollzogen hat, tritt heute in den Auftritten des Cho-res zutage: ein subtil geformter intonationsfester Gesang, der dieEmotionen der Sängerinnen zu erkennen gibt und ihre Freude ander Musik auf die Zuhörer überträgt. Kein Wunder, dass derAugustusburger Frauenchor überall gefragt, gern gehört und gerngesehen ist. In der Vorweihnachtszeit waren die Sängerinnen je-des Adventswochenende und auch unter der Woche unterwegs, umin Konzerten in der Schlosskirche und in der Stadtkirche der Hei-matstadt zu singen oder auch die speziellen Augustusburger Pro-gramme rund um die öffentlichen Adventskalender mitzugestalten.Auftritte in der Umgebung und Mitwirken bei Konzerten andererChöre – z.B. in Chemnitz – hatten immer einen erfreulichen Wi-derhall. Auch das soziale Engagement des Chores führte zu Singe-Besuchen im Augustusburger Seniorenhaus und im Betreuten Woh-nen in Frankenberg. Der Advent ist die angespannteste Zeit imganzen Jahr 2014 gewesen.Der musikkulturelle und gesellschaftliche Aktionsradius beschei-nigt dem Volkschor Augustusburg, dass er angekommen ist: DieProfilierung zum Frauenchor war zwar von den Umständen er-zwungen, aber da es mit der gemischten Besetzung nicht weiter-gehen konnte, war der Schritt zum Frauenchor die einzige Mög-lichkeit und damit folgerichtig. Die drei Männerstimmen, die nochgeblieben waren, konnten die ehemalige klangliche Qualität unddamit auch die Freude am Singen bei den Chormitgliedern nichtmehr aufrecht erhalten. Rosemarie Landmann, die von Anfang anden nun bald 30 Jahre alten Volkschor leitet, musste wie alle Frau-en dem mutigen Entschluss, ohne Männerstimmen weiterzuma-chen, zähe Anforderungen entgegensetzen. Die Erarbeitung einesKlangbildes, das nunmehr im Frauenchor die völlig neue Auftei-lung der Stimmen voraussetzte, war das Schwerste für Rosi Land-mann und sie macht kein Hehl daraus, dass sie wie alle anderenChormitglieder keine Ahnung von Frauenchorarbeit hatte. DieMühe harter Probenarbeit ging dem Erfolg voraus, das ist bis heu-te so geblieben und die Erfahrungen, die nun nach siebenjährigerExistenz als Frauenchor zugrunde liegen, sind alle selbst erarbei-

Volkschor Augustusburg - geblieben und verwandeltReinhold Lindner, OSCV

tet worden, im Prozess der Proben wie der Auftritte. Die Waage,welche die Unterforderung meidet und der Überforderung aus-weicht, muss immer aufs Neue eingestellt werden. Es betrifft dieWahl der Stücke genauso wie ihre Interpretation. Rosi Landmannwill aus dem Chor herausholen, was mit der jetzigen Besetzungmöglich ist und aus den Stücken das, was sie hergeben.Freilich, die Besetzung eines Chores ist nur bedingt eine feste Grö-ße, zumal auch für den Frauenchor Augustusburg bei allen Mühenkein Nachwuchs in Sicht ist. Momentan kann Rosi Landmann mitdem stimmlichen Potenzial Liedinterpretationen formen, die er-staunliches Niveau aufweisen. Alle die Damen des Chores unter-ziehen sich der Mühe der Stimmbildung, der wöchentlichen kon-zentrierten Probenarbeit und dem Hin und Her der Auftritte. „Einegute Gemeinschaft“ – so sagt man von sich selber. Der Wandel desVolkschores Augustusburg hat viel gebracht – die Freude am Sin-gen erhalten und die sächsische Chorlandschaft mit seinem Klangbereichert.

2013 gehörte der Volkschor Augustusburg zu den Mitwirkenden desAdventssingens der Euroregion Erzgebirge/Krusnohori im FreibergerDom. Foto: Volkschor Augustusburg

„Jetzt geht der Danz erst richtig los“Das Chemnitzer Florian-Geyer-Ensemble feiert seinen „65.“ gelassen undaugenzwinkernd mit einem „Kontertänzchen“Wolfgang Pönisch, MBC

Jubiläen sollte man nicht zu ernst nehmen,sonst geraten sie nur zu nostalgischenRück- und Nabelschauen. Nein, das Flori-an-Geyer-Ensemble in Chemnitz will seinen„65.“ gelassen-heiter begehen und dochbetont den Blick nach vorn richten. Am 6.Juni 2015 werden sich im herrlich barok-

ken Silbersaal in Chemnitz-Bernsdorf zueinem musikalischen Nachmittag „Geyers“Generationen treffen: Ehemalige (bundes-weit eingeladen), Aktive (derzeit 70 Mit-glieder zwischen 16 und 76 Jahren), Freun-de (Taktwechsel Chemnitz, Sing-gemeinschaft Mühlau), sowie Sprösslinge

der Ensemblemitglieder sollen, können,dürfen Notenblätter und Instrumente indie Hände nehmen und ein gemeinsamesKonzert gestalten.Das Motto ist der (Noten-) Schlüssel für dieEinstimmung auf die nächsten 65 Jahre:„Jetzt geht der Danz erst richtig los“. Daschaotisch-skurrile „Kontertänzchen“ in ei-ner ziemlich heftigen sächsischen Varian-te dürfte der fröhliche Glanzpunkt der Fest-musik sein, auch wenn bekanntermaßennach dem Willen des Komponisten GuntherErdmann (1939 - 1996) der Dirigent dabei

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an seinen Heidelerchen schier verzweifelt.Ob davon wohl auch „Geyers“ Dirigentenein Lied singen können? So scheint es nicht:Die musikalische Leitung liegt immerhinseit 10 bzw. 22 Jahren in den bewährt ex-perimentierfreudigen Händen von Christi-an Günther (Chorleiter, Musiklehrer amChemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasium)und Karla Schönfeld (Orchesterleiterin,Lehrerin, Musikschule des LandkreisesMittweida).Das Florian-Geyer-Ensemble e. V. mit sei-ner Bandbreite ist ein Unikum aufChemnitzer und wohl auch auf den Sächsi-schen Laienmusikbühnen: Konzertchorplus Kammerchor plus Lautengilde (Gitar-ren, Mandolinen, Kontrabass), dazu dieauch solistisch aktiven Musikanten einerAkkordeongruppe, einer Gitarrengruppe„Tintinnio Pizzicato“ und der Cajon-Percussionisten „Drummed Boxes“ (rund30 Trommelsessions jährlich bundesweit).Im Probenraum des musikfreundlichenPartners Johannes-Kepler-Gymnasium sta-peln sich neben Notenständern E-Gitarre,

Seit 60 Jahren Sopranistin bei „Geyers“:Ursula Streubel.

So gefallen uns Chorleiter und Konzerte:Christian Günther nach einem sichtlichgelungenen Auftritt.

Proben können, dürfen, müssen auch Spaß machen? Bei „Geyers“schon, findet auch die Vereinschefin Steffi Liebtanz (ganz rechts).

Alle Jahre wieder Sternstunde des Florian-Geyer-Ensembles in derJakobikirche Chemnitz: Adventskonzert mit Lesung.

Fast was für die Top Ten: Cover einer Lang-spielplatte von 1979.

Klangröhren, Glockenspiel, Flöte, Xylophonund Brummtopf. Zu bejubelten Konzert-höhepunkten gehören Sambaklänge, Vogel-gezwitscher, Tangoschmelz - und auch voreiner berühmten Komposition für Schreib-maschine und Orchester schrecken die„Geyers“ nicht zurück.Kurzweil und Vielfalt sind weiterhin festerBestandteil der rund sechs Ensembleauf-tritte pro Jahr, zum einen bei klassisch-ir-dischen, zum anderen bei himmlisch-geist-lichen Programmen. Dazu gehören mittler-weile alle Jahre wieder um den 4. Adventherum die vorweihnachtlichen Konzerte inder Stadt- und Marktkirche St. Jakobi. EinNovum in der städtischen Musikszene:Geistliche Adventsmusik von Bach bis Gollein einem wundervoll wiedererstandenenSakralbau mitten im weihnachtlich be-schwipsten Chemnitz, umrahmt von derLesung einer – im wahrsten Sinne des Wor-tes – unerhörten, zugleich anrührenden,ergreifenden und auch durchaus lebens-behilflichen Geschichte. Das hat sich überdie Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen,die Plätze in der Kirche reichen längst nichtmehr, Vorbestellung ist sehr zu empfehlen.Jubiläen dürfen nicht miefig sein, sie brau-chen etwas Erfrischendes. Das lässt sich derVerein etwas kosten: Rechtzeitig sind beidem Florian-Geyer-Ensemble neue Acces-soires - Binder, Fliegen, Tücher, Broschen -angekommen. Der optische Eindruck derGeyers wechselt nach 10 Jahren vom küh-len Türkis zum Schwarz in ein warm-herz-liches Rot-Orange. Warm-herzlich gelachtwird bestimmt beim Jubiläumsfest überden Witz aus dem wahren Ensemble-Leben:Ein städtischer Repräsentant war zu einemKonzert geladen, wurde auf dem Weg zuden Ehrenplätzen von seiner Gattin nachdem Ensemblename Florian Geyer befragt.„Nu, das ist doch der Dirigent!“, lautet dieselbstsichere Repräsentantenantwort. Naja, fast: Florian Geyer (1490 - 1525) war eindeutscher Ritter und Anführer im Bauern-krieg 1524/25. Namensverleihung für das

Ensemble erfolgte 1955. Diesen FlorianGeyer ließ der große deutsche DramatikerGerhard Hauptmann 1895 in seiner „Tra-gödie des Bauernkrieges“ sagen: „Musik willich haben … Holla, spielet auf! Es wird mirleicht ums Herz.“ Leicht ums Herz - werauch künftig den „Geyers“, überhaupt Chö-ren, Musik lauscht, sollte dieses Gefühl sehrmögen und genießen.

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Im 25. Jahr des Bestehens des Kammer-chores Hoyerswerda war nach über zehnJahren wieder einmal die Dresdener Chor-leiterin und Komponistin Sylke Zimpel aufAnregung unserer Chorleiterin AnitaDäbritz zu Gast.Sylke Zimpel, Jahrgang 1959 ist eine inDresden lebende Komponistin, Dozentinund Chorleiterin. Sie komponierte für ge-mischte und für Frauenchöre vorwiegendVolksliedgut aus Osteuropa, darunter zahl-reiche jiddische Lieder. In Dresden leitet siedie chorbühne TRITONUS und den Frauen-chor femmes vocales (Anmerkungen derRedaktion).Im Repertoire des Kammerchores sind un-ter anderem auch drei, stilistisch sehr un-terschiedliche, jiddische Lieder. SylkeZimpel probte mit uns intensiv an diesendrei Stücken aus ihrer Feder. Sie erzählenvon Leben, Lieben und auch Leid des jüdi-schen Volkes, das oft genug auf gepacktenKoffern lebte und gerade auch deswegenHochzeiten unvergleichlich zu feiern weiß.In den Arrangements von Sylke Zimpel ver-einen sich Lebensfreude und tiefe Erfah-rungen der jüdischen Gemeinschaft zu un-vergleichlichen Symbiosen. Ihre Stücke ge-hen in ihrer komplexen und feinab-gestimmten Mehrstimmigkeit ins Ohr undbereiten Sängern und Zuhörern einen au-ßergewöhnlichen Genuss.Gerade jetzt in der Vorbereitungszeit auf die

Die Komponistin Sylke Zimpel zu Besuch beimKammerchor Hoyerswerda e.V.Beate Möller, OSCV

a-capella-Chor Gala in der NeuruppinerKulturkirche, zu der der Kammerchor aufEmpfehlung des Ostsächsischen Chor-

verbandes eingeladen worden ist, sindTiefenarbeit und Feinarbeit, gerade auch mitden Tonsetzern der Stücke, unheimlichwertvoll. Ziel war und ist es, umfassendeEmotionen feinfühlig und bewusst zu trans-portieren und erleben zu lassen oder um mitSylke Zimpel zu sprechen: „Mit Lust undWonne zelebrieren!“ Die Hälfte der Proben-zeit der letzten Montagsprobe war SylkeZimpel vorbehalten. Herausarbeitung der

Wirkungen von Pausen, Ausdruck und Hal-tung der Sänger, Vertrauen und Traditionsowie Wechsel der Intensitäten der Stimm-gruppen waren einzelne Arbeitsfelder.Für alle Anwesenden, den Sängern desKammerchores, der Chorleiterin AnitaDäbritz und ebenfalls für Silke Zimpel, diegar nicht gehen wollte und auch gern wie-der mit dem Chor weiter arbeiten würde,

war die Probe hochgradig intensiv, sagen-haft befruchtend und leichtfüßig anregend.Sie wird lange in den Köpfen und den Stim-men nach klingen.Das Resultat der intensiven Arbeit der letz-ten Zeit, auch mit Sylke Zimpel, wird inHoyerswerda während des Jubiläums-konzertes des Kammerchores am Sonntag,den 27.9.15, um 16:00 Uhr imHoyerswerdaer Schlosssaal zu erleben sein.www.kammerchor-hoyerswerda.de

Foto: Beate Möller

Es wird das größte Musikfestival Sachsens: Vom 12. bis 14. Juniist die „Perle des Muldentals“ Gastgeber für die erste Auflage dessächsischen Festivals für Amateurmusik, bei dem zur Abwechslungmal nicht die Profis im Vordergrund stehen. Ob Jazz aus Meißen,afrikanische Rhythmen aus Bautzen oder Klassisches aus Leipzig -für alle, die begeistert Musik machen, singen oder ebenso gernanderen dabei zuhören, ist das Fest in Grimma die Gelegenheit, indie musikalischen Welten des Freistaates einzutauchen.Das historische Rathaus, die Pöppelmannbrücke und die Kloster-kirche sind nur einige der imposanten Bauten, die zur Kulisse fürOrchester, Chöre, Bands und Solokünstler werden. Neben Konzer-ten und Wertungsspielen stehen auch Diskussionsrunden und eineFachmesse auf dem Programm.Unter den fast 3000 angemeldeten Teilnehmern sind rund 500

So klingt Sachsen!500 Chorsänger beim Landesmusikfest in Grimma

Sänger aus den Mitgliedsvereinen des Sächsischen Chorverbandes.Anlässlich der Festivalpremiere geben der Landesjugendchor unddas Kinderchorprojekt „Dreiklang“ am Sonntag, den 14. Juni,Sonderkonzerte in der Grimmaer Klosterkirche. Bereits am Vor-abend, am 13. Juni, steht der Landesjugendchor bei der Auffüh-rung von Modest Mussorgskis Werk „Bilder einer Ausstellung“ ge-meinsam mit dem Leipziger Symphonieorchester und Stern Com-bo Meißen auf der Bühne.„Es ist toll zu sehen, wie groß das Interesse an dem Fest ist“, sagtKatja Zeidler vom Organisationsbüro in Grimma. Die Stadtverwal-tung organisiert das Landesmusikfest in Zusammenarbeit mit demSächsischen Blasmusikverband e.V., dem Sächsischen Musikrate.V., dem Landesverband Sachsen e.V. des Verbands deutscherMusikschulen und dem Sächsischen Chorverband e.V.

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Das Junge Ensemble Dresden formiertesich 2005 durch die Initiative seines LeitersTobias Walenciak aus chorbegeisterten Sän-gerinnen und Sängern der Hochschule fürMusik Carl Maria von Weber und der TUDresden. Auch heute sind die meisten Mit-wirkenden Studierende der Dresdner Hoch-schulen. Für seine Programme erarbeitetdas Junge Ensemble vorrangig geistlicheund weltliche A cappella-Werke der euro-päischen Chormusik von der Renaissancebis zur Moderne. Der Chor konzertiert biszu fünfmal jährlich regelmäßig in Dresdenund Umgebung.In diesem Jahr werden wir am Gründon-nerstag in Dresden und am Karfreitag inZittau ein expressives und klangvolles Pro-gramm geben. Musik aus Renaissance undBarock, u.a. vom Zittauer KomponistenAndreas Hammerschmidt, die Brahms-motette „Warum ist das Licht gegeben?“ so-wie aus dem 20. Jahrhundert vom franzö-sischen Komponisten Francis Poulenc unddem kürzlich verstorbenen Norweger KnutNystedt, wird zu hören sein.www.jungesensembledresden.de

Chormusik a cappella zur PassionAndreas Schönherr, OSCV

Junges Ensemble Dresden Foto: Andreas Schönherr

Aus Anlass der 750-Jahr-Feier der StadtColditz fand am 26.04.2015 ein großesChortreffen statt.Der Gemischte Chor Penig e.V. unter derLeitung von Ralph Wollny nahm auch andiesem Ereignis, an dem insgesamt 21 Chö-re mitwirkten (14 gemischte Chöre, 4 Män-ner- und 3 Frauenchöre), teil.10 Uhr fand die Begrüßung der Vereinsvor-sitzenden und Chorleiter durch den Bürger-meister der Stadt Colditz, MatthiasSchmiedel, sowie den Präsidenten des Leip-ziger Chorverbandes e.V., Stefan Kugler, imRatssaal des Rathauses Colditz statt. Mu-sikalisch umrahmt wurde dieses Treffenvom „Kleinen Chor“ der Liedertafel Colditzunter der Leitung von Albert Peter Bräuer.Eine Stunde später wurden alle Chöre undGäste auf dem Sophienplatz durch die ebengenannten Persönlichkeiten sowie alle Sän-ger der Liedertafel Colditz willkommengeheißen und das Chortreffen offiziell er-öffnet.Die Chöre hatten zwischen 12.00 Uhr 14.00Uhr an mehreren Auftrittsorten innerhalbder Stadt Colditz, wie dem Marktplatz, demSchloss, der Stadtkirche St. Egidien, derKatholischen Kirche St. Raphael, auf demSophienplatz (Bühne), in der Jugendher-berge und im Altenpflegeheim „Wenzeslaus

Gemischter Chor Penig e.V.nimmt am Chortreffen anlässlich der 750-Jahr-Feier in Colditz teilPetra Rosin

Linck“ die Gelegenheit, in einem jeweils ca.20-minütigen Programm ihren Chor vorzu-stellen und musikalisch zu präsentieren.Wir traten an zwei verschiedenen Ortenauf: in der Aula der Sophienschule und inder Katholischen Kirche St. Raphael. Mitverschiedenen Liedern, u. a. „Heut ist einwunderschöner Tag“ von Siegfried Köhler,dem schwedisch/norwegischen Volkslied

„Vem kan segla“, dem finnischen Liebeslied„Kalliolle kukkulalle“, der Popballade „Therose“ von A. McBroon und dem südafrika-nischen Gospel „Siyahamba“ gewährten wireinen kleinen Einblick in unser vielsprachi-ges und stilistisch unterschiedliches Reper-toire.Um 15.00 Uhr trafen sich dann alle Chörezum Festkonzert wieder auf demSophienplatz und sangen gemeinsam den„Sängergruß“ unter der Leitung von AlbertPeter Bräuer, der im Anschluss mit derEhrenplakette der Stadt Colditz ausgezeich-net wurde.

Chorleben

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Gemeinsames Festkonzert des Männerchores Großenhain mit den Chorklassen im voll-besetzten Saal des Kulturschloßes Großenhain Foto: W. Sznura

Das Festkonzert wurde durch die anwesen-den Chöre und die Trebsener Blasmusikantengestaltet. Zum Abschluss des zweistündigenFestkonzerts sangen nochmals alle Chöre

gemeinsam, unterstützt von den TrebsenerBlasmusikanten, das Festlied, welchesanlässlich der 750-Jahr-Feier von Colditzvon Reinhard Richter getextet und von Al-

bert Peter Bräuer vertont wurde. Diesesgroßartige Chortreffen wird uns und sicherauch dem zahlreichen Publikum lange inErinnerung bleiben.

geben Chorklassen ein frisches Ständchen.Die 66 Jahre haben sie mit Udo Jürgensschon lange hinter sich gelassen. In Wirk-lichkeit ist der Männerchor Großenhain-Reinersdorf doppelt so alt. Doch verstaubtund langweilig kommt die Männertruppe

Chorleben

Männerchor lässt sich feiernZum 130. Geburtstag der Großenhain-ReinersdorferKathrin Krüger-Mlaouhia , Redakteurin

bei ihrem Festkonzert im Kulturschlossnicht daher. Von den Toten Hosen über mo-derne Volksliedadaptionen bis hin zu Mo-zarts Bundeslied der Freimaurer reicht ihrRepertoire. Sie schaffen ihn beim Publikum- den Gänsehauteffekt.

496 Mitglieder, darunter 355 aktive Sän-ger, hatten im Laufe der Zeit Spaß am Sin-gen und an der Geselligkeit. Derzeit singen31 junge und ältere Männer unter Chorlei-ter Stefan Jänke. Vor nunmehr elf Jahrenschlossen sich elf Reinersdorfer demGroßenhainer Chor an.Vor neun Jahren begründeten die Sängerdie Kulturpartnerschaft mit dem ungari-schen Kecskemét. Und nun sind es dieChorklassen der ersten GrundschuleGroßenhain, die den Männern frischenWind ins Konzert bringen. Dank StefanJänkes Liedauswahl wirkt ein starker inter-kultureller Geist in der Musik. Die Kindersingen auch christliche, jüdische und isla-mische Lieder. Loben singend die Freund-schaft und die Neugier auf andere Men-schen. Das sind ganz bewusst gesetzte Ak-zente, und das Publikum singt mit. Es sollsogar die Muttersprachen von Kindern er-raten.„Danke, das war eine ganz besondere Er-fahrung“, sagt Chorvorsitzender SiegfriedBehla nach dem Konzert, wenn noch Gra-tulationen befreundeter Chöre aus derUmgebung entgegengenommen werden.„Singen schlägt Brücken“ hängt als großesBanner im Saal. Das hat der Männerchordie letzten Jahre immer gewollt: Aufstehen,aufeinander zugehen. Lebensfreude ver-breiten. Mit Gesang als Ausdruck mensch-licher Natur Zuhörer erfreuen. Und selbstSpaß haben.Das Festkonzert fand am 2. Mai 2015 imKulturschloss Großenhain statt.

Heilkraft wecken mit GesangEla Dorbrinkat , entnommen und gekürzt omeda.de (15.12.2014)

Praxis

Wer im Chor oder allein singt, stärkt sein Immunsystem, habenWissenschaftler herausgefunden. Gesang bekämpft Stress, und Lie-der singen macht glücklich. Längst weiß man, dass das Hören vonMusik Stress löst und zur Entspannung beiträgt. Doch erst seit kur-zem ist bekannt, dass Singen – das aktive Erzeugen von Musik mitder eigenen Stimme - Krankheiten vorbeugt und stimmungs-aufhellend wirkt. Gesang ist archaisch, er gilt als die älteste Aus-drucksform von Musik. Beim Singen fungiert der Körper mit denOrganen Lunge, Kehlkopf, Stimmlippen, Zwerchfell und Vokaltraktals Instrument. Der Gesang unserer Urahnen war nach Meinung vonEthnologen zunächst eine religiöse Kulthandlung, denn beim Sin-gen verschmelzen Körper und Psyche zur perfekten Einheit.Wirkung von Gesang beim Mozart-RequiemProf. Dr. Gunter Kreutz, Musikwissenschaftler an der Universität Ol-denburg, gehört zu jenen Forschern, die die psychische und körperli-che Wirkungen des Gesangs untersucht haben. Die Wissenschaftlerfanden heraus, dass ein großer Unterschied in der Wirkung von Mu-sik besteht – je nachdem ob man sie hört oder sie selber produziert.Eine Hauptrolle bei der Studie an der Universität Frankfurt am Main

spielte der Laienchor einer Kirchengemeinde, der das Mozart-Requi-em einübte. Den insgesamt 31 Hobby-Sängerinnen und Sängern wur-den jeweils vor und nach der Chorprobe, bzw. nach dem Hören der-selben Musik, Speichelproben entnommen, die genau untersuchtwurden. Das Resultat zeigte, dass das Stresshormon Cortisol beimHören und Singen gleichermaßen im Körper der Chormitglieder ab-gebaut wurde. Doch ein Anstieg der Immunglobuline A, d.h. eineImmunreaktion in den oberen Atemwegen, wurde ausschließlich beimSingen festgestellt. Die Immunglobuline A sind Antikörper, die inKörpersekreten eine bedeutende Abwehrbarriere gegen Krankheits-keime bilden. Ein weiterer Effekt vom Gesang: Ein Glücksgefühl löstlaut Kreutz auch das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern aus.Nur zuhören kann diesen Effekt dagegen nicht auslösen. Schon diezum Singen notwendige offene Haltung vermittelt dem Gehirn posi-tive Impulse. Die tiefe Atmung, die offene Gestik und der erzeugteGleichklang mit den Mitsängern tragen zum Wohlbefinden bei.Gesang löst einen Wohlfühl-Effekt aus"Man kann sagen, dass das Singen einen Wohlfühl-Effekt auslöst.Das ist keine Kleinigkeit, schließlich ist ,Wohlbefinden' die Definiti-

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Die kleine Chor-Live-Musikkunde (Lektion 22 bis 25)Viel Spaß beim „Lernen“ wünscht Bundeschorleiter Prof. Michael Schmoll.

Die Töne re-fa-la sind die NEBENTÖNE, sie stellen die Problem-töne beim Blattsingen dar. Je mehr Nebentöne eine Melodie auf-weist, desto „schwieriger“ wird sie. Andererseits begründen Ne-bentöne oft den „Charakter“ einer sog. „guten“ Melodie. Nebentö-ne zu üben, lohnt sich.

on der Weltgesundheits-Organisation WHO für Gesundheit", sagtProf. Kreutz. Wenn Stress abgebaut und Widerstandskraft aufge-baut werde, könne man Gesang nur empfehlen. Es optimiere dieLebensqualität selbst bei Lungenerkrankungen und könne Schmer-zen, Ängste und Traumata unter Anleitung von Musiktherapeutenlindern. Nach Meinung von Prof. Kreutz wird das Singen bisher nochviel zu wenig als "Medizin" für Patienten eingesetzt."Kinder werden nicht richtig motiviert und angeleitet"3,1 Millionen Bundesbürger singen heute in etwa 60 000 Chören.Längst nicht genug, findet Kreutz. Die musikalische Erziehung inKitas, im Elternhaus und in der Schule lasse sehr zu wünschen üb-rig. Wer als Kind nicht zum Gesang animiert werde, der singe auchals Erwachsener nicht mehr. Es verursache "einen großen gesell-schaftlichen Schaden", dass man vielen Menschen bereits in derKindheit vermittelt habe, dass sie nicht singen könnten."Meine Hauptkritik ist, dass wir das Singen schlicht vergessen undverlernt haben", sagt Prof. Kreutz, "viele Kinder in Kindergärten sindnur noch in der Lage ein bis zwei Lieder zu singen, manchmal tunsie es gar nicht oder werden falsch angeleitet – und gefährden durchzu viel Bruststimme auch noch ihre Stimmbänder. Den Kleinen wirdviel zu selten beigebracht, mit Kopfstimme zu singen. Das schontdie Stimmbänder und klingt auch viel schöner. Eltern und Erzieher

Praxis

kämpfen meist schon mit ihren eigenen Stimmen", bedauert Prof.Kreutz. In Zeiten von Castingshows im Fernsehen bringen heutzu-tage viele Jugendliche Gesang mit Ruhm und Geld in Verbindung –doch nicht unbedingt mit Lust und Gesundheit."Singen sollte so selbstverständlich sein wie Sport und Fitness"Singen könne nur das Wohlbefinden steigern, wenn alle damit we-niger verkrampft umgingen. Je unverkrampfter gesungen werde,desto besser, sagt Prof. Kreutz. Nach seiner Meinung sollte Gesangebenso selbstverständlich sein wie Sport und Fitness. Leider könneman Männer im Gegensatz zu Frauen nur schwer für Gesangs-gruppen gewinnen."Mich ärgert, wie viel mehr Geld für die Sportförderung im Vergleichzu anderen kulturellen Bereichen ausgegeben wird. Schlimmer noch,es fehlt nach wie vor an gut ausgebildeten Musiklehrerinnen undMusiklehrern an Grundschulen. Die Konsequenzen daraus lassensich bei Chorwettbewerben unter Kita-Gruppen und Grundschülernhören. Sie klingen meist schlecht", sagt Prof. Kreutz. Auch Musik-therapeut Bossinger macht sich stark für die Singförderung von Kin-dern. "Singen kann helfen, ihre seelischen Wunden zu heilen. Durchgemeinsamen Gesang wird die Empathiefähigkeit und soziale Kom-petenz gefördert." Singen könne ein wirksamer Beitrag an Schulenzur Gewaltprävention sein.

Melodielehre VI: Wege zum Blattsingen mit der Tonika-Do-Methode : Zwischenleittöne

Zwischen etlichen Tönen unserer Durskala liegen weitere „Halb-töne“. Einige davon haben wir schon als „Lamenti“ kennengelernt.Andere Zwischentöne haben die Strebung, zum nächst-höherenTon der Tonleiter zu „leiten“. In unserem „Tonika-Do-System“ wer-den sie mit dem Endvokal „i“ deutlich gemacht. Diese aufwärtsstrebenden „Leittöne“ stehen für „Energie“ und „Spannung“. Dereigentliche „Leitton“ der Skala ist ja bekanntermaßen das „ti“. Dieanderen „Zwischentöne“ mit „leitender“ Funktion heissen auch„Sekundär-Leittöne“. Sie sind vor allem von klassischen Meisternwir Mozart verwendet worden.

Die „i“ Silben der Sekundär-Leittöne lassen sich hier in C-Dur schönan den „#-Vorzeichen“ erkennen. Musikalisch sind es „An-näherungstöne“ von unten - ein Aspekt der Verzierung, aber auchder Steigerung musikalischer Spannung. Wir unterscheiden „chro-matische Durchgänge“ und „chromatische Wechselnoten“

Das Beispiel lohnt mal, am Klavier gespielt oder noch bessser inder Chorprobe ausprobiert zu werden. Hören Sie mal auf solcheLeittöne, z.B. bei Silcher´s „Frisch gesungen“!

Melodielehre VII: Wege zum Blattsingen mit der Tonika-Do-Methode: Haupt-und Nebentöne

Wir kennen die Tonleiter mit ihren acht Stufen do-re-mi-fa-so-la-ti-do. Dabei kommen den einzelnen Stufen verschiedene Rollen zu, diewir Sänger/innen kennen sollten. Das „do“ ist der „Chef“, er steht inder Regel am Ende einer Melodie. Davor liegt ein Ton, der zum „do“führen will, z.B. das „ti“ = der Leitton. Weitere HAUPTTÖNE sind„mi“ und „so“. Die Haupttöne do-mi-so bilden gemeinsam mit demLeitton „ti“ immer die absolute Mehrheit der Melodietöne.

Die Pressemitteilung ist eine Möglichkeitvon vielen, mit der Öffentlichkeit zu kom-munizieren. Im Mittelpunkt stehen dieChor-Fans und die Chormitglieder.

Die Zeitung ignoriert unser Konzert - Na und?Breite Kommunikation als Lebensgrundlage des ChoresCarsten Walther, MBC

Pressemitteilung geschrieben, Pressefotoherausgesucht, den Presse-Mailverteiler ab-gearbeitet. Und dann kein Wort in meinerLokalzeitung zum Auftritt. Trotzdem kom-

men Besucher. Neugierig frage ich, woher sievon unserem Konzert wissen. „Im Radio da-von gehört.“, „Im Lokal-TV kam die Ankün-digung auch.“, „Auf eurer Homepage gele-sen.“, „Eine Chorsängerin hat mich eingela-den“, „Bei Facebook gesehen.“, „Ankündi-gung in der Anzeigenzeitung gesehen“, „DerFlyer lag beim Bäcker“, „Stand doch groß imGemeindeblatt.“, „Euren Chor bei einem

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Praxis

Werkvorstellung

Auftritt gesehen und nach dem nächstenAuftritt gefragt.“.Öffentlichkeitsarbeit umfasst die Kommu-nikation im Chor und die Kommunikationdes Chores mit der Außenwelt.www.duden.de beschreibt kommunizierenals „sich verständigen, miteinander spre-chen“. Das beginnt im Chor mit den Fragen„Was wollen wir? Was macht uns einzigar-tig? Für wen singen wir?“. Einfluss haben Re-pertoire, Auftrittsort und Auftritts-gestaltung, Kooperation mit Partnern wieanderen Chören, Schulen und Kindertages-stätten, aber auch Mitgliederpflege, -Infor-mation und -Mitbestimmung.Wenn der Chor nicht nur für sich selbst singt- für wen dann? Das Zielpublikum hat In-teresse am Chor selbst, am Chorgesang, amspannenden Konzertthema, am außerge-wöhnlichen Auftrittsort. Sponsoren besit-zen ein persönliches Interesse am Chor oderwollen die breite Außenwirkung des Choresnutzen. Grundlage der Öffentlichkeitsarbeitist der beidseitige Kontakt zwischen Chor,Publikum und Sponsor. Im Mittelpunkt ste-hen die Fans. Das ist nicht nur beim Fuß-ball so. Fans kommen auch, wenn die Zei-tung nicht über den Auftritt schreibt. DieFan-Kontakte können gepflegt werden überpersönliche Gespräche, die persönlicheKonzerteinladung, Mailverteiler, Chor-

dürfen neben den Lokalzeitungen nicht dieLokal-Radios und Lokal-TV-Sender fehlen.Wichtig sind ebenso das Gemeindeblatt oderdie Stadtteilzeitung. Postkarten, Flyer, Pro-grammzettel und Plakate können kosten-günstig über Internetdruckereien gedrucktwerden, sofern die lokale Druckerei zu teu-er ist. Flyer oder Postkarten mit allgemei-nen Infos zum Chor und den Terminen desJahres werben bereits weit im Vorfeld fürAuftritte. Programmzettel können ebenfallsInfos zu Chor und Probenterminen enthal-ten, mindestens jedoch die Homepage-Adresse.T-Shirts mit Chorlogo und Homepage-Adresse zeigen die Zugehörigkeit zum Chor- von Mitglieder wie von Fans - und dienengleichzeitig als laufende Chor-Werbung. DieKooperation mit anderen Chören bringtebenfalls mehr Publikum. Besonders deut-lich ist das bei Einbeziehung von Kinder- undJugendchören zu sehen. Offene Proben undMitsing-Konzerte besitzen gute Chancen,über die Medien verbreitet zu werden. Die„Woche der Offenen Chöre“ des SächsischenChorverbandes sollte daher ein fester Punktim Jahresprogramm des Chores sein.Anmerkungen und Ergänzungen zu diesemBeitrag nehme ich gern entgegen unteroeffentl [email protected]

Sehr vielen sind sie mittlerweile bekannt,die beiden Spielfilme „Die Kinder des Mon-sieur Mathieu“ und „Wie im Himmel“, inderen Mittelpunkt ein Chor und seine Mu-sik stehen. Daneben sind in den vergange-nen Jahren noch weitere Filme mit ähnli-cher Konzeption (zuletzt „Song for Mari-on“) entstanden, so dass man von einer sichverstärkenden Entwicklung sprechen kann,die ihren Ausgang in den beiden „SisterAct“-Filmen Anfang der 1990er Jahre ge-nommen hat. Grund genug für die Musik-pädagogin Susanne Maas, sich wissen-schaftlich mit diesem Phänomen zu be-schäftigen. Im Rahmen ihrer Dissertation,die im vergangenen Jahr im LIT-Verlag er-schienen ist, versucht sie, den Nachweis füreine eigenständige Gattung „Chorfilm“ zuerbringen.Dabei leistet sie Pionierarbeit, denn ihreDarstellung ist, wie der Blick ins umfang-reiche Literaturverzeichnis schnell deutlichmacht, die erste ihrer Art, die sich der The-matik Chor und Film umfassend annimmt.Vor allem ist es die Auflistung möglichst

Rezension:„Chöre im Spielfilm“ von Susanne MaasHorst Streugöbel, LCV

vieler relevanter Filme, die das Buch sowertvoll macht. Mit Bienenfleiß hat dieAutorin sie zusammengetragen und kapi-tuliert in der Analyse erst vor dem griechi-schen Spielfilm „I horodia tou haritona“,der nur in der Originalsprache verfügbarist.Die angestrebte Vollständigkeit ist natür-lich nicht zu erreichen und eigentlich auchgar nicht nötig, um das Phänomen Chor-film zu erfassen. Die wichtigsten Werkewerden, nach einem sehr ambitioniertenTheorieteil, ausführlich beschrieben, unter-sucht und kategorisiert. Hier wäre wenigernatürlich mehr gewesen, aber eine Disser-tation hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten.Die inhaltliche Deutung bringt dabei alsErgebnis oft zutage, dass fast alle FilmeChorsingen als Lebenshilfe darstellen, eineErfahrung, die die Mehrzahl aller Chor-sängerinnen und Chorsänger teilen wird.Als Lektüre ist „Chöre im Spielfilm“ keineleichte Kost; für interessierte Laien ist es da-her eher als Nachschlagewerk zu nutzen. Da-durch lässt sich über seine sprachlichen und

Homepage, Facebook, Google+ und Twitter,Auftrittsvideos auf Youtube und Vimeo, denChor-Blog. Fans wollen direkt angesprochen,aktuell informiert und oft auch einbezogenwerden. Über Fans und die Chormitgliederläuft dann die sehr wirksame Mund-zu-Mund-Propaganda. Fühlen sich Chor-mitglieder im Chor wohl, werben sie auchdafür, indem sie einfach von ihrem Chor er-zählen oder fragen „Hast Du Lust, mal mitzur Probe zu kommen?“. Öffentlichkeitsar-beit und chorinterne Arbeit gehören also un-trennbar zusammen.Für die Kommunikation innerhalb des Cho-res spielen häufig Homepage und Mail-verteiler eine wichtige Rolle. Onlinetoolsund soziale Medien wie Google+ werdenmeines Wissens derzeit dagegen eher weni-ger genutzt. Die Homepage dient gleichzei-tig als Visitenkarte des Chores im Netz undbietet Informationen zu Kontakt, Probezei-ten, Auftrittsankündigungen und -berich-ten. Praktisch ist ein offener Pressebereichmit den Pressemitteilungen und Fotos fürdie Medien.Noch einige Tipps aus meiner bisherigenÖffentlichkeitsarbeit für den MusikbundChemnitz: Viele Kommunen besitzen einVereinsverzeichnis auf ihrer Homepage. FürEintrag und Aktualisierung sind die Verei-ne selbst verantwortlich. Im Presseverteiler

methodischen Mängel leichter hinwegsehen.Das Wichtigste an der Abhandlung ist aber,dass sie erschienen ist und dadurch eine Ent-wicklung in der Filmkunst ihren Niederschlagin der Wissenschaft gefunden hat.

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Ausschreibungen

Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens schreibt der LeipzigerChorverband einen offenen Wettbewerb unter dem Titel „Meinschönstes Chorfoto“ aus.Senden Sie uns bis zum 31. Juli 2015 Ihr schönstes Chorfoto undgewinnen Sie einen von attraktiven Sachpreisen. Die besten Fotoswerden auf der Homepage des Leipziger Chorverbandes und in„unisono“ präsentiert. Eine Jury entscheidet über die Vergabe derPreise. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werdenschriftlich benachrichtigt und sind mit der Veröffentlichung ihresFotos einverstanden.Ihr Foto schicken Sie per E-Mail an [email protected] freuen uns auf Ihre Beiträge!Teilnahmeberechtigt sind alle, die Lust haben mitzumachen!(alle Fotos: Medial Mirage)

Wettbewerb: Mein schönstes Chorfoto

Seit 1956 ehrt der Bundespräsident Chöre mit mindestens 100-jähriger Tradition aus dem gesamten Bundesgebiet mit der Zelter-Plakette. Insgesamt 11.328 Chöre haben diese höchste Ehrung imvokalen Amateurmusikbereich bisher erhalten. Das Verfahren zurNeufassung der zugrunde liegenden Richtlinien wurde nun unterEinbeziehung aller in Deutschland tätigen Chorverbände zumAbschluss gebracht. Der ursprüngliche Text wurde dabei moderni-siert und an die heutigen Strukturen in der Verbandslandschaftangepasst: So können nun alle Chöre, die einer bundesweit täti-gen Chororganisation angehören, den Antrag direkt über diese Or-ganisation stellen. Bisher war dies nur Chören aus den Verbändender Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände e.V. sowie desDeutschen Chorverbandes möglich. Jeder bundesweite Chor-verband, aus dessen Reihen Anträge gestellt werden, ist nun auchim Empfehlungsausschuss vertreten, der über die Anträge entschei-det. Chöre, die keinem Chorverband angehören, stellen ihre An-träge nach wie vor über das für Kultur zuständige Ministerium ih-res Bundeslandes.Konkretisiert wurden darüber hinaus die zur Antragstellung not-wendigen Unterlagen: Neben einem Gründungsnachweis muss einChor eine kurze Chronik der mindestens 100-jährigen aktiven Tra-dition, die vollständige Liste aller Chorleiter und Vorstände und ei-nen Tätigkeitsbericht der jüngeren Vergangenheit vorlegen. Hinzu

Neufassung der Richtlinien zur Verleihung der Zelter-Plakette abgeschlossenNeue Richtlinien und Antragsformulare online verfügbar

kommt eine Bescheinigung der eigenen Gemeinde über Verdiensteum das heimische Kulturleben sowie gegebenenfalls ein Vereins-registerauszug. Katholische Chöre, die bereits die Palestrina-Medailledes Allgemeinen Cäcilien-Verbandes erhalten haben können sichfreuen: Mit der Vorlage der Urkunde ist bereits ein Großteil derNachweise erbracht.Auch der Verfahrensablauf ist nun genau geregelt: Anträge müssenbis zum 30. Juni des Vorjahres der Verleihung bei den jeweils zu-ständigen Stellen vorliegen. Sollte der Empfehlungsausschuss undder Bundespräsident der Verleihung zustimmen, so wird die erstePlakette eines Jahrgangs traditionell im Rahmen der Tage der Chor-und Orchestermusik durch den Bundespräsidenten oder seine/nStellvertreter/in an einen ausgewählten Chor verliehen. Alle ande-ren Chöre erhalten ihre Plakette und Urkunde nach diesem zentra-len Festakt in eigenen Veranstaltungen in ihren Bundesländern.Die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände e.V. (BDC) koor-diniert als zuständige Geschäftsstelle den Ablauf des Antrags-verfahrens. Alle Anträge sowie die genauen Richtlinien und alle wei-teren Informationen rund um die Zelter-Plakette sind über das Büroder BDC sowie auf deren Homepage www.chorverbaende.de ver-fügbar.Die Antragstellung auf Verleihung der Zelter-Plakette ist nach wievor mit keinerlei Gebühren verbunden.

Informationen

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Die Sächsische Chorprämie ist ein Preis, den der Sächsische Chor-verband für besondere Projekte, Konzerte, Veranstaltungen undIdeen vergibt, die den Chorgesang in Sachsen auf außergewöhnli-che und innovative Weise fördern. Dazu können zum Beispiel eineerfolgreiche Mitgliederwerbung, neue Formen der Konzert-präsentation oder der Öffentlichkeitsarbeit aber auch integrativeKonzepte gehören. Die Prämie wird jährlich an drei Projekte ver-geben. Das Preisgeld beträgt jeweils 500 EUR.Eine Bewerbung kann nur für eine Maßnahme pro Jahr eingereichtwerden. Das Projekt muss bereits stattgefunden haben. Es kön-nen auch Projekte anderer Vereine vorgeschlagen werden.

Verfahren1. Erstellen Sie nach Durchführung des Projekts ein aussagekräfti-ges Exposé mit folgenden Bestandteilen:

- Anschreiben- 1-2 Seiten Projektbeschreibung mit Darstellung der Besonder-

heit des Projekts- 1-4 Fotos (falls vorhanden)

Sächsische Chorprämie 2015- 1-2 Presseberichte (falls vorhanden)- 1 CD oder DVD (falls vorhanden)- 1 Programmheft (falls vorhanden)

Bitte sehen Sie von der Einreichung weiterer Unterlagen ab.

2. Senden Sie das Exposé an:Sächsischer Chorverband, Bahnhofstraße 1, 09669 Frankenberg.Ende der Bewerbungsfrist ist der 5. Januar 2016.

3. Die Preisträger werden im März 2016 vom Präsidium des Säch-sischen Chorverbandes ausgewählt. Alle Bewerber werden danachschriftlich über das Ergebnis informiert. Das Ergebnis ist nichtanfechtbar.

4. Die Konzepte der Preisträger werden in „unisono“ und auf derHomepage veröffentlicht und der Öffentlichkeit vorgestellt. DerSächsische Chorverband hofft, dass sich damit auch andere Chörefür neue Konzepte und Ideen öffnen. Die Urkunden der Sächsi-schen Chorprämie werden an geeigneter Stelle offiziell überreicht.

Ehrungen

70 Jahre Singen im ChorLothar Simon Männergesangsverein Uhyst/Spree

60 Jahre Singen im ChorWaltraut Raatz-Sanio Frauenchor Leipzig-SüdHorst Schulze Männergesangsverein zu Tauscha 1903Gerhard Leupold Gesangsverein LichtensteinHelmut Fleischer Ebersbacher MGV 1868Peter Salzmann Sächsischer Bergsteigerchor Kurt SchlosserHelmut Höhne Sächsischer Bergsteigerchor Kurt SchlosserGerhard Hoy Sächsischer Bergsteigerchor Kurt SchlosserHeinz Grabitzky Bergfinken DresdenGünter Wagner Bergfinken DresdenDieter Letzel Schulze-Delitzsch-MännerchorLothar Hartmann Schulze-Delitzsch-MännerchorUrsula Streubel Florian-Geyer-Ensemble ChemnitzDieter Schinkitz Männerchor Liederkranz 1838 Rodau

50 Jahre Singen im ChorDr. Wolfgang Kirsten Männerchor Radebeul Liederkranz 1844Bernd Kühlfluck Chorgemeinschaft Radebeul-LindenauHeinz Görlitz Männerchor Polenz 1878Siegfried Jeß Männerchor TorgauRenate Kretzschmar Singgemeinschaft GroßenhainPeter Laux Volkschor EilenburgGünther Zimmermann Männerchor GroßdrebnitzSiegfried Kotte Sächsischer Bergsteigerchor Kurt SchlosserWaldemar Fobo Männergesangsverein Uhyst/SpreeGudrun Fritzsche Florian-Geyer-Ensemble ChemnitzHelga Lahl Florian-Geyer-Ensemble ChemnitzBrigitte Lohs Florian-Geyer-Ensemble Chemnitz

40 Jahre Singen im ChorJohannes Niklisch Männerchor Großenhain ReinersdorfWolfgang Scholze Männerchor Großenhain ReinersdorfChristina Poskowski Männergesangsverein Rothenburg/OL 1845Hans-Jürgen Ostrowski Chorvereinigung Sachsenring ZwickauEsther Bürgkner Chorvereinigung Sachsenring ZwickauGisela Becker Singekreis ZwickauIngrid Claus Singekreis Zwickau

Heidi Dörfel Singekreis ZwickauRita Fährmann Singekreis ZwickauKarl-Heinz Pümpel Männerchor Rottluff 1839 e.V.Bernd Kempt Männerchor Rottluff 1839 e.V.Esther Bürgkner Chorvereinigung Sachsenring ZwickauGisela Becker Singekreis ZwickauIngrid Claus Singekreis ZwickauHeidi Dörfel Singekreis ZwickauRita Fährmann Singekreis ZwickauKarl-Heinz Pümpel Männerchor Rottluff 1839 e.V.Bernd Kempt Männerchor Rottluff 1839 e.V.

25 Jahre Singen im ChorBirgit Engelmann Frauenchor Leipzig-SüdAnnerose Ernst Frauenchor Leipzig-SüdBrigitte Vogel Frauenchor Leipzig-SüdLudwig Rothe Männerchor CrottendorfManfred Sommer Männerchor CrottendorfGert Lippmann Gesangverein LichtensteinRosemarie Fischer Vogtlandchor TreuenEberhard Geisler Vogtlandchor TreuenRico Reichert Männerchor OberschönaJoachim Scholz Stadtchor Freiberg

10 Jahre Singen im ChorHans Großmann Männerchor Cunnersdorf 1894

Ottendorf-OkrillaStefan Bothur Männerchor Großenhain ReinersdorfIngolf Sinz Männerchor Großenhain Reinersdorf

40 Jahre ChorleitungJoachim Jähnke, KMD i. R.

Männerchor Großenhain Reinersdorf

50 Jahre ChorleitungUlrich Kies Volkschor Mosel

25 Jahre ChorleitungKatrin Gester Volkschor Taucha

Ausschreibungen

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Aus Anlass Deines

95. Geburtstages

ist es dem Männerchor Hinterhain e.V. ein Herzensbedürfnis, Dir lieber SangesfreundPaul Schubert auf das Herzlichste unsere Glückwünsche zu übermitteln. Wir Choristensind alle sehr stolz, einen der ältesten Sänger im Westsächsischen Chorverband und so-gar im Deutschen Sängerbund als aktives Mitglied in unseren Reihen zu haben. Es ist sehrbewundernswert, wie geradlinig und konsequent Du Deinen Lebensweg bestritten hast.Seit 1951 hast Du Dich dem Männergesang verschrieben und bist seit 1953 Mitglied inunserem Gesangsverein - und bis heute mit einer bewundernswerten Vitalität. Es gibtnicht genügend Worte des Dankes und deren Anerkennung für die vielen Jahre DeinesChorlebens in denen Du aktiv und konstruktiv das Vereinsleben des MC Hinterhain mit-gestaltet hast.Deshalb sagen wir Dir: „Ehre, wem Ehre gebührt“. Unser Verein hat sich über die vielenerfolgreichen Jahre mit Deiner aktiven Mitarbeit gefreut. Wir alle hoffen, dass Du beibester Gesundheit noch einige schöne Jahre genießen und erleben darfst und währenddieser Zeit auch noch unserem Verein erhalten bleibst.Deine Sänger vom Männerchor Hinterhain e.V.

Glückwunsch des MC Hinterhain e. V. an sein Ehrenmitglied Paul SchubertAndreas Schmidt - WSCV

Paul Schubert – über 65 Jahre dem Chor-gesang verbunden Foto: Andreas Schmidt

Ehrungen

Gerade erst feierten wir den 75.Geburtstagvon Detlef Schneider, dem musikalischenLeiters unseres Männerchores Leipzig-Norde.V., da naht bereits der nächste Höhepunkt:Das 40-jährige Chorleiterjubiläum. Wir be-gehen in diesem Jahr also ein Doppel-jubiläum, und dafür haben wir unseremChorleiter in der ersten Probe des Jahresbereits ganz herzlich gratuliert.Kaum fassbar, dass er bereits seit vier Jahr-zehnten aktiv ist. Nur wenige der heutigenChormitglieder können sich noch daran er-innern, wie er 1975 den Chor vom Gründerund Chordirigenten Walter Stumpf über-nahm. Seitdem hat er sehr erfolgreich die 35Sänger durch die Höhen und Tiefen einesMännerchorvereines geführt, wobei ihmeine stringende Vereinsführung natürlichimmer treu zur Seite stand. Als musikalisch-chorleitendes Naturtalent - er hatte nie einMusikstudium absolviert - mit Witz und Iro-nie, hoher Disziplin und Einfühlsamkeit ge-lang es ihm aber immer wieder, die musika-lischen Höhepunkte zu schaffen, die einChor braucht, um langfristig auf einem ho-hen Niveau zu singen und auch gleichzeitigSpaß und Freude an der Sache zu haben. Füruns zählt also nicht nur der quantitativeAspekt, sondern vielmehr gilt, was DetlefSchneider qualitativ als Chorleiter geleistethat - und das ist nicht wenig.Bereits 1949 begann er im Dresdner Kreuz-chor mit dem Singen. 1957, mit dem Physik-studium in Leipzig, wurde er gleichzeitigauch Mitglied des Leipziger Universitäts-chores und war dort von 1967 bis 1982 er-ster Chorassistent unter Leitung der Profes-soren Hans-Joachim Rotzsch und MaxPommer. 1970 gründete er innerhalb desChores den Kammerchor „Camerata vocale“

Doppeljubiläum beim Männerchor Leipzig-NordMichael Werner, LCV

und leitete 1973 neun Monate stellvertre-tend den Uni-Chor. Von 1998 bis 2014 warer Vorstandvorsitzender des „FörderkreisesLeipziger Universitätschor e.V.“, und als1999 der Universitätsmusikdirektor Wolf-gang Unger erkrankte, übernahm er kurzfri-stig die musikalische Leitung der erstenUSA-Tournee des Chores. Damit nicht ge-nug, sang er zwischen 1968 und 1996 alsständige Aushilfe im Rundfunkchor Leipzig(heute MDR-Chor).Detlef Schneider war aber nicht nur als Sän-ger und Chorleiter unterwegs, sondern ersetzte seine Kraft ebenso im administrati-ven Kulturbetrieb Leipzigs und Sachsens ein.So gehörte er 1989 zu einer Gruppe vonChorleitern, die das Ziel verfolgten, sich vonder Bevormundung durch das Bezirks-kabinett für Kulturarbeit zu befreien. Diese

Gruppe gründete 1990 folgerichtig mit demLeipziger Chorverband e.V. die erste demo-kratische Vereinigung von Chören in denneuen Bundesländern. Seitdem ist er auchVizepräsident des Verbandes. Im Jahr 1991gegründeten Chorverband Sachsen e.V. warer bis 1996 und von 1999 bis 2007 Vizeprä-sident.Seit 1995 steht er als Verbandschorleiter desLeipziger Chorverbandes der Arbeitsgruppevor, die seitdem 20-mal das Gewandhaus-singen sächsischer Chöre in Leipzig organi-satorisch und musikalisch vorbereitet unddurchgeführt hat. Zwischenzeitlich hat erdiese Aufgabe in jüngere Hände übergeben.Natürlich hoffen wir, dass er seine ganzeKraft auf unseren Männerchor Leipzig-Nordkonzentrieren wird. Doch wie wir ihn ken-nen, wird er sicher schon an weiteren Pro-jekten arbeiten, denn allein das Doppel-jubiläum reicht ihm bestimmt nicht aus.

Gratulation in der Chorprobe durch den InterimsvorsitzendenThomas SchätzelFotograf: Michael Werner

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Veranstaltungen des SCV und der Regionalverbände

Leipziger Chorverband7.06., 13:00 Uhr „Mein Leipzig lob ich mir ...“

Musikalische Zeitreise durch 1000 JahreChormusik in Leipzig, Nikolaikirchhof Leipzig

14.06., 15:00 Uhr Tag des LiedesSchmetterlingsbühne Bad Lausick

19.06. - 21.06. Tag der Musik4.06. Ökumenische Nacht der offenen Dorfkirchen

Leipziger Land(www.kirche-im-leipziger-land.de)

13.08. - 16.08. Nordakkord - das schwullesbische Chor-festival des Nordens, Leipzig(www.nordakkord.de)

29.08., 17:00 Uhr Tag des LiedesStadtkirche Peter und Paul Delitzsch

4.09. - 6.09. 24. Tag der Sachsen, Wurzen6.09., 11:00 Uhr Feierstunde „25 Jahre Leipziger Chor-

verband“, Großer Lindensaal Markkleeberg11.09., 19:00 Uhr „Crème de la Crème“ - Konzert der kleinen

Chöre, Theaterhaus „Schille“, Leipzig12.09., 15:00 Uhr 1. Leipziger Passagensingen, Leipzig13.09., 11:00 Uhr Podiumsdiskussion „Quo vadis Männer-

chor?“, Alte Börse Leipzig13.09., 16:00 Uhr Tag des Liedes, Kirche Portitz13.09. Leipzig singt: Brahms-Requiem

Gewandhaus zu Leipzig19.09. Gospelday 2015 - Choraktionstag gegen Hun-

ger und Armut

19.09., 19:00 Uhr Tag des Liedes im DenkmalVölkerschlachtdenkmal Leipzig

26.09., 15.00 Uhr Gesang ist bunt, Alte Börse Leipzig

Musikbund Chemnitz28.06., 14:00 Uhr „Liederpark“, Veranstaltung des Musik-

bundes Chemnitz und der Chemnitzer Park-eisenbahn, u.a. mit dem Ensemble MusicaChemnitz und dem Gesangsverein Grüna-Mittelbach, Chemnitz, Küchwald

Westsächsischer Chorverband14. 06., 13:00 Uhr, Gemeinsames Chorkonzert mit dem

Mittelsächsischen Kultursommer,Schloßpark Lichtenwalde

19. 09., 14:00 Uhr, Festkonzert 25 Jahre WSCV,Konzert- und Ballhaus Neue Welt Zwickau

25. 09., 15:00 Uhr, Gemeinsames Chorkonzert mit demMusikbund Chemnitz, Kirche Wolkenburg

Ostsächsischer Chorverband21.06. 11. Chorfest in Moritzburg18.07. 7. Dresdner Schlössernacht06.09. 11. Chorsingen zum Federweißerfest im

Schloss Wackerbarth20.09. 8. Chorsingen im Findlingspark Nochten

Termine

Redaktionsschlussfür die nächste Ausgabe: 15. 07. 2015

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