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Marina
University of Victoria | Victoria, Kanada
Fakultät Kulturwissenschaften
Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften – 7. Fachsemester
17.08.2014-30.12.2014
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Die University of Victoria ist eine staatliche
Universität im wunderschönen British
Columbia.
Das Studienangebot umfasst Fächer aller
Fachrichtungen.
University of Victoria (UVic)
Die Berge, die Seen, die Weite und die
Wälder, all das waren Gründe, mich für einen
Auslandsaufenthalt in Kanada zu ent-
scheiden. Außerdem hat man in Kanada,
einem der traditionellen Einwanderungs-
länder, jeden Tag mit Menschen mit den
verschiedensten kulturellen Hintergründen zu
tun. Der Reiz der spannenden Kombination
aus Land und Leuten, hat Kanada für mich
zum perfekten Ziel gemacht.
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Victoria ist die Hauptstadt der
kanadischen Provinz British Columbia und
liegt ganz im Westen des Landes auf
Vancouver Island.
Was Victoria zu einer unglaublich
lebenswerten Stadt macht, ist für mich die
Nähe zum Meer, zu den Bergen und zu
wilder Natur zugleich. Und trotzdem fühlt
man sich nicht abgeschottet. Man ist zum
Beispiel mit der Fähre in nur wenigen
Stunden in Vancouver oder sogar in den
USA.
Man sagt der Insel nach, dass sich hier
Kanadas Hippies niedergelassen haben,
und tatsächlich merkt man auch im Alltag,
dass man sich an der Westküste befindet.
Victoria, Kanada
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Organisation
Ich hatte mich vorab dazu entschieden,
off-campus zu wohnen und habe diese
Entscheidung auch nicht bereut. Am ein-
fachsten lässt sich etwas finden, wenn
man vor Ort ist und die teilweise doch
recht anstrengende Wohnungs- bzw. Zim-
mersuche persönlich abwickeln kann. Ich
selbst habe in einem bunt gemischten
Haus mit Menschen aus ganz verschie-
denen Ländern und aller Altersklassen ge-
lebt, was für mich eine ganz neue und
tolle Erfahrung war.
Einige Tage vor Semesterstart gab es
eine gut organisierte Willkommensver-
anstaltung für alle internationalen Studie-
renden bei der man erste Kontakte
knüpfen konnte.
Da in meinem Freundeskreis einige
Muttersprachler vertreten waren, habe ich
vor allem im täglichen Sprachgebrauch
jetzt weniger Wortfindungsschwierigkeiten.
An der Universität wird man natürlich mit
einer ganz anderen Sprache konfrontiert
und ich denke, dass hier vor allem die
Routine, die man durch die Kontinuität der
Abgaben und Essays entwickelt, positive
zu erwähnen ist.
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Akademische Eindrücke
Man sollte sich vor der Kurswahl überlegen, was
man von einem Kurs erwartet. In einem Intro-
duction Seminar werden z.B. oft verschiedene
Themen nur kurz angeschnitten, sodass man
nicht immer ein tiefergehendes Interesse ent-
wickeln kann. Die Kurse die thematisch etwas
konkreter aufgebaut waren, empfand ich als
spannender, da hier eine intensivere Auseinan-
dersetzung mit den Themen möglich war.
Die Dozenten waren freundlich und gut vorbe-
reitet und die Kursgröße machte Diskussionen
unter den Teilnehmern sowie ein persönliches
Verhältnis zu den Dozenten möglich.
Der Arbeitsaufwand ist enorm und sollte nicht
unterschätzt werden, da man sonst schnell in
Zeitkonflikte gerät. Anders als bei uns, ent-
scheiden nicht erst am Ende Prüfungen oder
Hausarbeiten über die Note.
Vielmehr setzt sich diese aus vielen Einzelnoten
zusammen, die man das ganze Semester über
sammelt. Dazu gehören beispielsweise Essays,
wöchentliche Tests und Midterm Exams.
Die Lehrmaterialien müssen von den Studenten
selbst angeschafft werden und sind ingesamt
eher teurer als bei uns, können aber auch an
verschiedenen Stellen gebraucht gekauft werden.
Besonders mein Film Kurs sowie der Print Media
Kurs haben mich noch einmal darin bestärkt,
dass ich dem Schreiben größere Aufmerksamkeit
schenken will.
Introduction to Canadian Literature*
Modern Canadian Fiction*
American Film Since 1945*
Print Media Genres and Techniques for
Professional Writers*
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Soziale Integration
Die Universität bietet zahlreiche
Möglichkeiten zur sozialen Integration. Zum
Beispiel kann man sich bei einem der Clubs
anmelden (von Sport bis Comics ist alles
dabei) und dort auch viele Kanadier
kennenlernen. Die sind in der Regel sehr
offen und interessiert.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich bei den
Campus-Medien zu engagieren. Ich selbst
habe zum Beispiel als Volunteer beim
Campus Radio mitgearbeitet. Hier trifft man
dann eher einheimische Studierende, da die
meisten Austauschstudenten in der kurzen
Zeit, die sie an der UVic verbringen, keine
Zeit finden um die einzelnen Lehrstationen zu
durchlaufen.
Meine sozialen Kontakte beschränkten sich
hauptsächlich auf andere international
Studierende. Kontakt zu Kanadiern hatte man
meist nur in der Uni oder ggf. zu Hause mit
den Mitbewohnern.
Zwei Kanadier aus der Gegend kannte ich
allerdings schon bevor ich nach Victoria kam
und es ist immer schön, wenn man die Stadt
aus der Sicht eines Einheimischen gezeigt
bekommen kann.
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Ihre „Werbeaktion“ für die TU
Vom International Office UVic wurde ein
“International Opportunities Fair”
ausgerichtet, für die wir Austauschstudenten
im Vorhinein durch Flyer Werbung gemacht
haben. Auf dieser Messe konnten sich die
kanadischen Studierenden über ein Studium
im Ausland und konkret über die Länder und
Universitäten ihrer Wahl informieren.
Alle deutschen Austauschstudenten haben
sich für diese Messe zusammengeschlossen
und gemeinsam einen Stand gestaltet, da wir
dachten, so ein größeres Interesse wecken
zu können. Jede Stadt hatte dann noch
einmal gesondert Informationen, Fotos und
Videos vorbereitet, die auf der Messe
gezeigt wurden.
Ich war erstaunt über die geringe Resonanz
an der Messe. Nicht nur, dass kaum jemand
vorbei kam, diejenigen, die dort waren liefen
ziemlich desinteressiert an den Ständen
vorbei und nahmen sich allenfalls eine Info-
Broschüre mit. Ich glaube aber nicht, dass
das unser Fehler war, sondern vielmehr der
UVic. Die Studierenden wirkten nicht gut
aufgeklärt über ihre Möglichkeiten ins Ausland
zu gehen und stellten uns Fragen, die eher
das International Office beantworten könnte. University of Victoria | Victoria, Kanada
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Kultur
Es klingt witzig und klischeehaft, aber es ist
wahr: Kanadier sind über die Maße
freundlich. Das angenehme hierbei ist aber,
dass man ihnen diese Freundlichkeit
abnimmt. Es wirkt an keiner Stelle aufgesetzt
oder erzwungen und man ist automatisch
selbst gut gelaunt wenn man nicht nur von
griesgrämigen und gestressten Menschen
umgeben ist. Alles wirkt viel harmonischer.
Besonders schön fand ich, dass die
Menschen in Victoria sich beim Aussteigen
aus dem Bus beim Busfahrer bedanken. Der
ruft dann ein fröhliches “You’re welcome!”
durch den Bus und wünscht einem einen
schönen Tag.
Was außerdem vor allem in British Columbia
eine große Rolle spielt, ist ein ausgeprägtes
Umweltbewusstsein.
Einen Kulturschock habe ich in Kanada nicht
erlebt. Das meiste läuft dort wie bei uns zu
Hause auch.
Ein paar Sachen waren vielleicht anfangs
gewöhnungsbedürftig, zum Beispiel, dass
Bars und Clubs um 2 Uhr schließen und man
sein Bier nicht mal schnell im Supermarkt
kaufen kann, sondern in einen Liquor Store
gehen muss.
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Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende
Wenn du früher in Victoria ankommst und noch keine Unterkunft hast, solltest du ein Bett
im Ocean Island Inn buchen. Hier wimmelt es nur so vor Austauschstudenten und du
kannst schon erste Kontakte knüpfen!
Melde dich in einem der Clubs an wenn du auch Kanadier kennenlernen willst!
Nutze den Reading Break zum Reisen! (…wie wäre es mit den Rocky Mountains?)
Unterschätze die Insel nicht! Hier gibt es so viel zu tun und zu sehen, das man nicht
verpassen sollte (Goldstream Provincial Park, Tofino, Strathcona Provincial Park, Mount
Washington…)
Nicht verpassen: Logan’s Pub, Big Bad John’s, Red Hot Swing Community Dance,
Rifflandia Festival…
Für die Miete habe ich $525 pro Monat gezahlt, aber hier variieren die Preise extrem.
Die weiteren Ausgaben hängen natürlich davon ab, wie oft oder wie weit man verreist,
aber nochmal $500 sind hier vermutlich nicht zu viel kalkuliert
Einkäufe des täglichen Bedarfs sind sehr viel teurer als in Deutschland und ein großer
Becher Joghurt kostet schon mal $4.99
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Das Leben danach...
Zurück nach Hause zu kommen war
schwieriger als gedacht. Nachdem ich so
viele großartige Erfahrungen in diesem einst
ganz fremden Land gemacht hatte, fühlte es
sich zu Hause irgendwie zu gewöhnlich an.
Aber ich habe dann eingesehen, dass man
das eine nicht mit dem anderen vergleichen
kann. Im Auslandssemester erlebt man jeden
Tag etwas neues, jeder Tag ist aufregend.
Vor allem die vermeintliche Unfreundlichkeit
der Deutschen ist mir negativ aufgefallen und
ich habe in den ersten Wochen viel auf die
Leute geschimpft.
Ich sehe also mit einem lachenden und einem
weinenden Auge auf meine Zeit in Kanada
zurück und will auf jeden Fall wieder zurück –
vielleicht auch für längere Zeit.
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