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calibration & metrology
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Vereinfachte Messunsicherheit im Labor
esz AG - Praxis
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Messunsicherheit praxisgerecht und vereinfacht im Labor
•Mathematik vom Schreibtisch ins Labor•Ursachen für Messunsicherheit•Berechnung
•theoretisch•praktisch
•Angabe der Messunsicherheit in Kalibrierscheinen•Messunsicherheit und Konformität
Inhalt
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Messunsicherheitvollständige Lösungen (Schreibtisch)
•GUM =ISO Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement
•DAkkS / DKD-3 oder DIN EN 13005Leitfaden zur Angabe der Messunsicherheit in Kalibrierscheinen
•DKD 2622 – Blatt 2Methoden zur Ermittlung der Messunsicherheit
Schriften
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Messunsicherheitvom Schreibtisch ins Labor
Was ist Mess(ver)unsicherheit? Mess(un)genauigkeit (Sprachgebrauch)?
Intervall, in dem ein Messwert tatsächlich dem angegebenen Wert entspricht
•absolute Messunsicherheit (mit phys. Einheit) z.B.Uabs: 1V ± 1 mV
•relative Messunsicherheit (ohne Einheit)Urel = Uabs/Sollwert*)
= 1mV / 1V = 1 mV/V= 1 • 10-3 = 0,1 %
•weitere Schreibweisen: ppm, ppb, %, ‰, 10-6
*) nicht möglich bei Sollwert = 0 [V, A, etc.]
1,001 V1,000 V0,999 V
Definition
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Messunsicherheitmathematische Grundlagen
erweiterte Messunsicherheit = Intervall wird in 95% der Fälle eingehalten
Bespiel: Messwert: 1,000 VMU: ±0,001 V
d.h. mit 95% Wahrscheinlichkeit liegt der richtige Wert zwischen 0,999 V und 1,001 V
abgelesener WertWahrscheinlichkeit, dass abgelesener Wert = richtiger Wert
95% (k=2)
Statistik
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Messunsicherheittypische Ursachen
•Beiträge durch das Kalibriernormal
•Beiträge durch das Verfahren
•Beiträge durch den Kalibriergegenstand (Beobachtung am Prüfling)
SUMME = Messunsicherheit im Kalibrierschein
(Modellgleichung)
Ursachen
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MessunsicherheitBeiträge durch das Kalibriernormal
•Herstellerspezifikation
•Vergleichsmessungen
•Historie (Rekalibrierung)
•Kalibrierschein (genauer Wert!)
z.B.: 10 µV
5 µV
2 µV
1 µV
Aber: mit Verringerung der MU steigender Aufwand
Normal
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MessunsicherheitBeiträge durch das Verfahren
•Thermospannungen
•Leitungswiderstände
•EMV-Einstrahlung
•Feuchte oder Umgebungsbedingungen
•Parasitäre Kapazitäten/ Induktivitäten
•Fehlanpassungen im System
Verfahren
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MessunsicherheitBeiträge durch den Kalibriergegenstand
•Auflösung der Anzeige (Digitfehler)
•Ablesefehler (z.B. Zeigerinstrument)
•Kurzzeitstabilität / Reproduktionsfehler
•Anzeigerauschen
•Fehlanpassung
•Hysterese
DUT
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Mathematik und Modell
•Modellgleichung:
•Tabellarische Aufstellung mit Gewichtung (abhängig vom angenommenen Wahrscheinlichkeitsintervall)
Kalibriergegenstand
KalibrierwertX
1,00000 VMesswert Y1,0000 V
Normal
AtKR XXXXYYY δδδδ +++=+Δ−
1,2 µVRechteck± 1 µVVerfahren-MU δXA
9,2 µVRechteck± 8 µV1 Jahr-Drift (max.) δXt
0,000058 V√ Quadratesumme =Gesamt
4 µVNormal± 4 µVKalibrier-MU δXK
0,000 058 VRechteck± 0,00005 VAuflösung δYR
gewichteter Beitrag für 95% Sicherheit
Verteilung(Gewichtung)
IntervallGröße
Mathematik
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Messunsicherheithäufige Gewichtungen
√ Quadratesummek=2Gesamt
± 2σ /√NNormal, N± σ„gemessene“ Abweichung
± 2c/√2U-Verteilung± c„maximal bekannte“Abweichung
± 2b/√3Rechteck± b„maximal unbekannte“Abweichung
± 2a/kNormal, k± a„wahrscheinliche“ Abweichung
gewichteter Beitrag für 95% Sicherheit
Verteilung(Gewichtung)
IntervallAbweichung
N = Stichprobenlängeσ = empirische Standardabweichung
Gewichtungen
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Messunsicherheitpraktische Bestimmung
•Beiträge durch das Kalibriernormal 8 µV•Beiträge durch das Verfahren 1 µV•Beiträge durch den Kalibriergegenstand 58 µV
SUMME = „Worst Case“ Messunsicherheit = 67 µV(Unsicherheit wird jedoch „verschenkt“)
Praxis
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Abschätzung
•Beitrag durch das Normal und Verfahren 4x besser als Prüflingsanzeige TUR >4 ⇒ vernachlässigbar z.B. Anzeige 1,00 und Normalspezifikation ± 0,0025
•Beitrag durch den Kalibriergegenstand aus Messreihe / Beobachtung z.B.Digitalanzeige:
1,001 V1,005 V1,003 V
∅1,003 V ± 0,002 V0,002V / 1 V = 2•10-3
1 V1,1 V0,9 V
≈1,05 V ± 0,05 V0,05 V / 1 V = 5•10-2
Analogzeiger:
Strahlunschärfe:
∅ 5 SKT ± 0,1 SKT
Praxis
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Messunsicherheit
„schnelle“ Berechnung
•Akkreditierungstabellen
plus•Ablesefehler am Kalibriergegenstand (Auflösung)
z.B. 1,00015 ±0,000005 V*) gemessen:12 •10-6**)
±0,000005 V • 1,15 / 1V = 6•10-6
√ Quadratesumme= √(12 •10-6) 2+ (6•10-6) 2
=13 •10-6
**) 11•10-6•1V+1µV=12µV → 12µV / 1V = 12•10-6
*) keine Schwankung/ Rauschen berücksichtigt
Faktor für 95% Unsicherheit
Berechnung
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Angabe in Kalibrierscheinen
95% MU
z.B. Ablesung
relative Messunsicherheit•(Rundungs-)Präzision: 2 gültige Stellen
Kalibriernormal und Verfahren
Kalibrierschein
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Messunsicherheit und Spezifikation
•„unsichere“ Spezifikationsaussagen bei Berücksichtigung von Messunsicherheit sind möglich (Messwert ist Intervall!)
1V1,1V0,9V
Spec.
z.B. ± 0,02 V Messung bei ±0,1 V Spezifikation
1,05V ± 0,02 V
sicher IN Toleranz:
1V1,1V0,9V
Spec.
1,09 V ± 0,02 V
unsicher IN Toleranz:
→ kleiner Einfluss solange MU 4x kleiner als Spezifikation
Konformität
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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