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Vermeidung Sommerlicher Überwärmung – Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben KLIMAAKTIV-TAGUNG 2019: SOMMERLICHE ÜBERWÄRMUNG IN NACHHALTIGEN GEBÄUDEN? FH Wels, 26.11.2019 Mag. DI Robert Kernöcker Land Oberösterreich – Abteilung Umweltschutz

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  • Vermeidung Sommerlicher Überwärmung –Vergleich Simulation mit Messung -Gesetzliche und normative Vorgaben

    KLIMAAKTIV-TAGUNG 2019:SOMMERLICHE ÜBERWÄRMUNG IN NACHHALTIGEN GEBÄUDEN?

    FH Wels, 26.11.2019

    Mag. DI Robert KernöckerLand Oberösterreich – Abteilung Umweltschutz

  • DI Kernöcker

    Amt der Oö. Landesregierung / Gruppe Bauphysik

    Umweltdirektion / Abteilung Umweltschutz

    Gruppe Bauphysik(10 Mitarbeiter)

    • Wärmeschutz• Schallschutz / Raumakustik• Raumklima• Innenraum-Schadstoffe• Energieausweis• Bäder- und Sportstätten

    (Haustechnik)• .......

  • DI Kernöcker

    Überhitzung ist ein TOP-Thema

  • DI Kernöcker

    innere Lasten Fenster &Sonnenschutz

    Lüftung Speichermassen

    Außenklima Haustechnik

    Sommertauglichkeit von Gebäuden -Welche Einflussgrößen gibt es?

    4

    Kühlbedarf KB Kühlenergiebedarf KEB

  • DI Kernöcker

    innere Lasten Fenster &Sonnenschutz

    Lüftung Speichermassen

    Außenklima Haustechnik

    KB* - beschreibt die bauliche Qualität –nicht die Nutzung und auch nicht die Haustechnik!

    5max. zul.Kühlbedarf KB*

    (minimaler)Kühlenergiebedarf KEB

    nur InfiltrationnL = 0,15 /h

  • DI Kernöcker

    Der Temperatur-Behaglichkeitsparameter ist dieOperative Raumtemperatur – was ist das ?

    Operative Raumtemperatur:Mittelwert der Raumlufttemperatur und derMitteltemperatur der Raumumschliessungsflächen

  • DI Kernöcker

    a. vereinfachter Nachweis überSpeichermassen gemäßÖNORM B 8110-3 (2012)

    nur für Wohngebäude(wenn Tagesmittelwert < 23 °C)

    Pkt. 4.8 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

    OIB- RL 6 : 2015 (in Oö. BauTV verbindlich erklärt)

  • DI Kernöcker

    a. vereinfachter Nachweis überSpeichermassen gemäßÖNORM B 8110-3 (2012)

    b. Simulation bzw. Berechnungdes Tagesverlaufs deroperativen TemperaturB 8110-3 (2012)

    nur für Wohngebäude(wenn Tagesmittelwert < 23 °C)

    Alternative für alle Wohn- undNichtwohngebäudeTop < 27 °C (für alle Standorte)

    Pkt. 4.8 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

    OIB- RL 6 : 2015 (in Oö. BauTV verbindlich erklärt)

  • DI Kernöcker

    a. vereinfachter Nachweis überSpeichermassen gemäßÖNORM B 8110-3 (2012)

    b. Simulation bzw. Berechnungdes Tagesverlaufs deroperativen TemperaturB 8110-3 (2012)

    c. Nachweis über KB*B 8110-6 (2014)

    nur für Wohngebäude(wenn Tagesmittelwert < 23 °C)

    Alternative für alle Wohn- undNichtwohngebäudeTop < 27 °C (für alle Standorte)

    MUSS für Nicht-Wohngebäude∗ ≤ 1,0 kWh/m3 a

    Pkt. 4.8 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

    OIB- RL 6 : 2015 (in Oö. BauTV verbindlich erklärt)

  • DI Kernöcker

    OIB- RL 6 : 2019 (in Oö. BauTV voraussichtlich 2020)

    a. vereinfachter Nachweis überSpeichermassen gemäßÖNORM B 8110-3 (2012)

    b. Simulation bzw. Berechnungdes Tagesverlaufs deroperativen Temperatur imRaum (im eingeschwungenen Zustand)Stand der Technik

    c. Nachweis über KB*B 8110-6-1 (2018)

    nur für Wohngebäude(wenn Tagesmittelwert < 23 °C)

    Wohn- und NichtwohngebäudeTop < 27 -29 °C (Standortabhängig)

    MUSS für Nicht-Wohngebäude∗ ≤ 1,0 kWh/m3 a

    Alternative für Wohngebäude∗ = 0,0 kWh/m3 a

    Pkt. 4.9 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

  • DI Kernöcker

    Was bedeutet KB* = 0 z.B. bei einem Einfamilienhaus?Objektbeschreibung: Einfamilienhaus A/V=0,70 BGF=181m²

  • DI Kernöcker

  • DI Kernöcker

    Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

    Maßnahme KB* nach OIB RL 6 : 2015(kWh/m³ a)

    KB* nach OIB RL 6: 2019(kWh/m³ a)

    Kein Sonnenschutz 1,9 5,1

  • DI Kernöcker

    Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

    Maßnahme KB* nach OIB RL 6 : 2015(kWh/m³ a)

    KB* nach OIB RL 6: 2019(kWh/m³ a)

    Kein Sonnenschutz 1,9 5,1

    Innenliegender Sonnenschutz 1,0 strahlungsabh. Regelung1,2 manuell oder zeitgesteuert

    0,6 automatische Steuerung1,5 vorsorglich manuell2,1 manuelle Bedienung

  • DI Kernöcker

    Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

    Maßnahme KB* nach OIB RL 6 : 2015(kWh/m³ a)

    KB* nach OIB RL 6: 2019(kWh/m³ a)

    Kein Sonnenschutz 1,9 5,1

    Innenliegender Sonnenschutz 1,0 strahlungsabh. Regelung1,2 manuell oder zeitgesteuert

    0,6 automatische Steuerung1,5 vorsorglich manuell2,1 manuelle Bedienung

    Außenliegender Sonnenschutzbei allen Fenstern

    0,0 strahlungsabh. Regelung0,0 manuell oder zeitgesteuert

    0,0 automatische Steuerung0,5 vorsorglich manuell1,7 manuelle Bedienung

  • DI Kernöcker

    Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

    Maßnahme KB* nach OIB RL 6 : 2015(kWh/m³ a)

    KB* nach OIB RL 6: 2019(kWh/m³ a)

    Kein Sonnenschutz 1,9 5,1

    Innenliegender Sonnenschutz 1,0 strahlungsabh. Regelung1,2 manuell oder zeitgesteuert

    0,6 automatische Steuerung1,5 vorsorglich manuell2,1 manuelle Bedienung

    Außenliegender Sonnenschutzbei allen Fenstern

    0,0 strahlungsabh. Regelung0,0 manuell oder zeitgesteuert

    0,0 automatische Steuerung0,5 vorsorglich manuell1,7 manuelle Bedienung

    Wie vorhin, jedoch beiNordfenster kein Sonnensch.

    0,0 strahlungsabh. Regelung0,0 manuell oder zeitgesteuert

    0,0 automatische Steuerung

    Fazit:der schnellste und effektivste Nachweis gelingt, wenn alle Fester eine außenliegende(automatisch gesteuerte) Verschattung bekommen. Der Nutzer dankt es !

  • DI Kernöcker

    Normative Methode zur Berechnung der OperativenTemperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand

    Schritt 1:Berechnung der NORMSOMMER - AUSSENTEMPERATUR TNAT 13das ist jeneTagesmitteltemperatur, die durchschnittlich an 13 Tagen pro Jahr überschritten wird(abhängig von Seehöhe und Katastralgemeinde) (siehe ÖNORM B 8110-5)

    Zeit

    Außentemperatur °C

    TNAT 13

  • DI Kernöcker

    Normative Methode zur Berechnung der OperativenTemperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand

    Schritt 2:Ermittlung des Tagesverlaufs der Außentemperatur mittels dernormierten stundenweisen Tagesschwankung um den Tagesmittelwert(-7,28° bis + 6,64°)

    Zeit

    Außentemperatur °C

    TNAT 13

  • DI Kernöcker

    Normative Methode zur Berechnung der OperativenTemperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand

    Schritt 3:Dieses Außenklima wird mit den Solarstrahlungs- und Sonnenstandsdaten des 15.Juli eines Jahresfestgelegt, immer wiederkehrend, Tag für Tag, bis sich das Gebäude in einen stabilen Zustandeingeschwungen hat.

    Zeit

    Außentemperatur °CAußenklima – immer wiederkehrend

  • DI Kernöcker

    Normative Methode zur Berechnung der OperativenTemperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand

    Schritt 4:die max. operative Temperatur im Raum ist die, durch Simulation ermittelte, max. operative Temperaturim (kritischten) Raum

    10

    20

    30

    40

    0 4 8 12 16 20 24

    Außentemperatur

    Operative Temperatur

    Zeit in Stunden

    Temperatur in °C

  • DI Kernöcker

    Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

    Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °C

    Standort Linz:Reales Außenklima Norm-Methodik (TNAT,13) Teil 1

  • DI Kernöcker

    Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

    Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °CNorm-Sommer (TNAT,13 ) Linz: Mittelwert 22.5 °C MAX 29.1 °C MIN 15.2 °C

    Standort Linz:Reales Außenklima Norm-Methodik (TNAT,13) Teil 2

  • DI Kernöcker

    OIB RL 6: 2019 Pkt. 4.9: Warum nunmehr standortabhängig?

    ....Die sommerliche Überwärmung gilt als vermieden, wenn dieoperative Temperatur im Raum bei einem sich täglich periodischwiederholenden Außenklima mit dem standortabhängigenTagesmittelwert TNAT,13 den Wert von 1/3 * TNAT,13 + 21,8 °C nichtüberschreitet.

    - warum standortabhängig?

    - warum 1/3 ... Steigung ?

    - woher die Formel?

  • DI Kernöcker

    Warum Standortabhängigkeit ? – Beispiel Linz LenzingAußentemperatur LinzZeitraum: 16.05.2017 bis 14.07.2017

    Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 21.0 °C MAX 33.7 °C MIN 7.7 °C

  • DI Kernöcker

    Linz und LenzingZeitraum: 16.05.2017 bis 14.07.2017

    Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 21.0 °C MAX 33.7 °C MIN 7.7 °CGemessene Temperatur Lenzing: Mittelwert 19.1 °C MAX 31.5 °C MIN 6.9 °C

    Warum Standortabhängigkeit ? – ein Beispiel Linz Lenzing

    Differenz Linz zu Lenzing:ca. + 2°C im Tagesmittel

  • DI Kernöcker

    Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07(in diesem Punkt ident mit ÖNORM EN 15251 : 2007)Titel: Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung derEnergieeffizienz von Gebäuden Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik ― ModulM1-61Anhang A 1.2 Zulässige Innentemperaturen in Gebäuden ohne maschinelle KühlanlagenBild A1.2-1 — Auslegungswerte der operativen Innentemperatur für Gebäude ohne maschinelle Kühlanlagen inAbhängigkeit vom exponentiell gewichteten gleitenden Mittelwert der Außentemperatur

    Achtung:θ rm ... exponentiell

    gewichteter gleitenderTagesmittelwert derAußentemperatur

    kein Stundenwert !!!

    oper

    ative

    Temp

    eratu

    r

    Tagesmitteltemperatur

  • DI Kernöcker

    Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07(in diesem Punkt ident mit ÖNORM EN 15251 : 2007)

    In Bild A1.2-1 sind empfohlene operative Innentemperaturenfür Gebäude ohne maschinelle Kühlanlagen dargestellt.Dieses alternative Verfahren gilt ausschließlich für Räume mitnutzergeregelter freier Lüftung ohne strengeBekleidungsvorschriften, in denen die thermischenBedingungen hauptsächlich von den Nutzern durch Öffnen undSchließen von Öffnungen in der Gebäudehülle geregeltwerden.

    Die im vorliegenden Anhang angegebenenTemperaturgrenzen (für den Sommer) beruhen hauptsächlichauf Untersuchungen in Bürogebäuden. Aufgrund derallgemeinen Kenntnisse in Bezug auf die thermischeBehaglichkeit und menschliche Reaktionen kann jedochdennoch angenommen werden, dass diese Grenzen aufandere (vergleichbare) Gebäude zutreffen, in denen ebenfallsnahezu ausschließlich sitzende Tätigkeiten ausgeführt werden,wie etwa Wohngebäude. Besonders bei Wohngebäudensind die Möglichkeiten der (verhaltensmäßigen)Anpassung relativ groß: Der Metabolismus (Stoffwechsel)und die Menge der je nach herrschendenWitterungsbedingungen und der Innentemperaturgetragenen Bekleidung können relativ frei angepasstwerden.

    oper

    ative

    Temp

    eratu

    r

    Tagesmitteltemperatur

    ident mit OIB RL 6 : 2019: Top ≤ 1/3 * TNAT,13 + 21,8 °C

    31

  • DI Kernöcker

    Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07Warum Kategorie II ?

  • DI Kernöcker

    Reales Außenklima Norm-Methodik Tagesmittelwert gleitender Tagesmittelwert Teil 1

    Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

    Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °C

  • DI Kernöcker

    Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

    Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °CNorm-Sommer (TNAT,13 ) Linz: Mittelwert 22.5 °C MAX 29.1 °C MIN 15.2 °C

    Reales Außenklima Norm-Methodik Tagesmittelwert gleitender Tagesmittelwert Teil 2

  • DI Kernöcker

    Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

    Reales Außenklima Norm-Methodik Tagesmittelwert gleitender Tagesmittelwert Teil 3

  • DI Kernöcker

    Übertragen auf den Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07bedeutet dies für den Sommer 2019:op

    erati

    veTe

    mper

    atur

    Tagesmitteltemperatur

  • DI Kernöcker

    Zusammenfassend: Unterschiede zwischen KB* - Nachweisund Nachweis über operative Temperatur

    Nachweis über Randbedingungen BemerkungKB* = 0 (Wohngebäude) Ermittelt über einen

    Durchschnitts-Sommer

    Berechnet für diekritischste Nutzungseinheit

    Steuerung des Sonnenschutzesgeht in die Berechnung stark ein(automatisch, händisch)

    De facto die strengste Anforderung– alle Fenster (außer Nord)müssen einen außenliegendenSonnenschutz haben

    UND

    Der Sonnenschutz mussautomatisch gesteuert sein

  • DI Kernöcker

    Zusammenfassend: Unterschiede zwischen KB* - Nachweisund Nachweis über operative Temperatur

    Nachweis über Randbedingungen BemerkungKB* = 0 (Wohngebäude) Ermittelt über einen

    Durchschnitts-Sommer

    Berechnet für diekritischste Nutzungseinheit

    Steuerung des Sonnenschutzesgeht in die Berechnung stark ein(automatisch, händisch)

    De facto die strengste Anforderung– alle Fenster (außer Nord)müssen einen außenliegendenSonnenschutz haben

    UND

    Der Sonnenschutz mussautomatisch gesteuert sein

    KB* < 1 (Nicht-Wohngebäude) Ermittelt über einenDurchschnitts-Sommer

    Berechnet für diedas ganze Gebäude

    Steuerung des Sonnenschutzesgeht in die Berechnung stark ein(automatisch, händisch)

    Je geringer KB* ..desto geringer ist KB

    Sommerlicher Wärmeschutz istgegeben

    ABER:Sommerliche Überwärmung inallen Räumen gilt alsNICHT vermieden

    Löst einen Kühlbedarf aus;Kühltechnikeinsatz hängt vonder Nutzung des Gebäudes ab

  • DI Kernöcker

    Nachweis über Randbedingungen BemerkungTop eingehalten Heißer Sommertag

    Berechnet für denkritischsten Raum

    Beurteilt wird diewärmste Stunde im Raum

    Sonnenschutz wird als immeraktiv angenommen

    Sommerliche Überwärmung giltals vermieden(aber natürlich kann inAbhängigkeit vom realen Klima dieTemperatur im Raum über max.zul. Top gemäß Norm-Methodiksteigen)

    KB* in der Regel ≠ 0;Löst einen Kühlbedarf aus;Kühltechnikeinsatz hängt vonder Nutzung des Gebäudes ab

    Zusammenfassend: Unterschiede zwischen KB* - Nachweisund Nachweis über operative Temperatur

  • DI Kernöcker

    Schulzentrum Vor Sanierung

    Nach Sanierung

    Nach Sanierung

    Vergleich Simulation mit MessungNMS Seewalchen am Attersee

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    ß Simulationsberechnung der Raumtemperatur mit realenWetterdaten und Vergleich mit den Messergebnissen;

    Fragestellung: können die gemessen Raumtemperaturen mit derSimulation abgebildet werden – nicht nur in kurzen Zeitsequenzensondern über größere Zeiträume?

    DI (FH) Berger

    Ziele des Projektes

  • DI Kernöcker

    • Standort: Seewalchen am Attersee; Seehöhe: 527 m ü.A.; Baujahr: ca. 1960• Monitoring Außenklima/Innenklima: Messung ab Frühjahr 2013, fortlaufend• Unterrichtsraum im Erdgeschoß – Ausrichtung Südost; Raumabmessungen: 9,5 x 6,5 x 3,0 m³• Personenanzahl: 22 Schüler, 1 Lehrperson (sowohl 2013 als auch 2015)• Nachtlüftung: Keine (Lt. Direktion bzw. Analyse der Datenlogger)• Keine Protokollierung der Fensteröffnungszeiten und der Zeiten, in denen die Verschattung aktiv ist.• Belichtungsfläche (Maße Architekturlichte): ca. 25 % der Nettogrundfläche ;

    Fensterband 1,94 m hoch; (Mindestvorgabe lt. OIB-RL 3:2015 wäre 14%)• Energieträger Gas; während Untersuchungszeitraum der Simulation keine Heizung im Betrieb• Untersuchungszeitraum der Simulation mit realen Wetterdaten: 21.Mai bis 25.Juni jeweils 2013, 2015 und 2016• Thermische Sanierung: Sommer 2013 bis Herbst 2014

    Projektdaten

    Bauteil Vor der Sanierung Nach der Sanierung

    Fensterglas 2,9 W/m²K // g-wert 0,7 0,81 W/m²K // g-Wert 0,6

    Verschattung Horizontal auskragende Lamellen (2m); Vorhang Jalousie - Außenliegend

    Außenwand 1,1 W/m²K 0,23 W/m²K

    Zwischendecke Massiv Massiv und abgehängte Akustik-Decke

    Oberste Geschoßdecke ca. 0,6 W/m²K 0,16 W/m²KDI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Außentemperatur-Mittelwert von 21.05. – 25.06.2013 beträgt 14,14 °CAußentemperatur-Mittelwert von 21.05. – 25.06.2015 beträgt 15,61 °C

    Stundenmittelwerte der Außentemperaturim Zeitraum 21.05. – 25.06. 2013 und 2015

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Exakte Eingabeparameter:• Außentemperatur, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Relative Feuchte (Messstation Land Oö.)• direkte Strahlung, diffuse Strahlung (Quelle: ZAMG)• Geometrie, Fenster, Ausrichtung, Bauteilaufbauten (aus Planunterlagen)• Personenanzahl (Schülerliste), Personenanwesenheit (Stundenplan: Unterrichtszeiten von 08:00 bis ca. 13:00;

    nachmittags nur am Dienstag)• keine Nachtlüftung; Lüftung nur bei Anwesenheit von Personen

    Annahme (in erster Näherung):• Luftwechsel bei Personenanwesenheit (d.h. Unterrichtszeiten, keine Nachtlüftung) – 35 m³/h/Person

    (Defaultwert 8110-3)• nach Sanierung: Verschattung aktiv von 08:00 bis 18:00 (unabhängig von direkter Sonnenstrahlung); Fc = 0,14• Geräteabwärme entsprechend Defaultwert 8110-3

    Anmerkungen zur IDA ICE Simulation:• Keine Ganzjahressimulation!

    Zeitraum von 21.05. – 25.06. mit realen Wetterdaten, davor synthetische Werte (Außentemperatur gemessen,Sonneneinstrahlung angenähert)

    Parameter im Simulationsprogramm IDA ICEwurden so realitätsnah wie möglich eingegeben

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2015 (nach Sanierung)Außentemperatur

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2015 (nach Sanierung)Außen- und Innentemperatur

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2015 (nach Sanierung)wie vorhin plus Simulation Innentemperatur

    Fazit: sehr gute Übereinstimmung zwischen Simulation mit realen Wetterdaten und Messung;nach der Einschwingphase (davor keine realen Wetterdaten) ist Abweichung sehr gering

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Kritik könnte lauten:Die Parameter (die nicht genau bekannt sind), insbesondere Luftwechsel undVerschattung, wurden so hingetrimmt, dass eine Übereinstimmung in dieser Qualitätzustande gekommen ist.

    Verteidigung der Ergebnisse:a) Simulation des Folgesommers 2016 mit unveränderter Parametereinstellung (ausgenommenWetterdaten, Personenanzahl und Personenbelegung); wenn eine ähnlich gute Übereinstimmungzustande kommt, dann ist die Simulation kein Zufallstreffer.

    b) weiterer Test: Simulation des Sommers 2013, also vor Sanierung; Verschattung an Situationvor Sanierung angepasst (Lamellen und Vorhang), sonst detto

    Kritik: Gute Übereinstimmung zwischen Simulation undMessung ist hingetrimmt: Ja / Nein?!

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2016 ( 2. Sommer nach Sanierung)Außentemperatur

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2016 ( 2. Sommer nach Sanierung)Außen- und Innentemperatur

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Fazit: im Sommer 2016 ebenfalls sehr gute Übereinstimmungnach der Einschwingphase Abweichung ebenfalls sehr gering

    Sommer 2016 ( 2. Sommer nach Sanierung)wie vorhin plus Simulation Innentemperatur

    Fazit: personenbezogener Luftwechsel und Personenabwärme gemäßDefaultwerte der Norm als plausibel im Mittel bestätigt

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2013 (vor Sanierung): Außen- und InnentemperaturSimulation: ohne Verschattung, ohne Vorhang

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2013 (vor Sanierung): Außen- und InnentemperaturSimulation: Lamellen (2m auskragend), ohne Vorhang

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker

    Sommer 2013 (vor Sanierung): Außen- und InnentemperaturSimulation: wie vorhin jedoch mit Vorhang (08:00 – 18:00)

    Fazit: Test bestanden; Reale Raumklimata lassen sich durch Simulation (auch wennnicht stundengenaue Inputparameter bekannt sind) relativ gut abbilden

    DI (FH) Berger

  • DI Kernöcker DANKE für Ihre Aufmerksamkeit