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Whey Protein in Nahrungsergänzungsmitteln Body Attack Sports Nutrition, 2013

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Whey Protein in NahrungsergänzungsmittelnBody Attack Sports Nutrition, 2013

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Whey Protein in Nahrungsergänzungsmitteln

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In der Sportnahrung hat Whey Protein als Nah- rungsergänzungsmittel zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Das aus Molke extrahierte Eiweißprodukt kann die metabolische Balance in Richtung anaboler (aufbau- ender) Prozesse verschieben. Muskelaufbau wird angekurbelt, katabole (abbauende) Reaktionen dage-gen vermindert. Der Körper kann schneller regenerie-ren, wodurch Trainingsleistungen gesteigert werden können.

Whey Protein trägt aber nicht nur zur Muskelprotein- synthese bei, sondern ist auch am Aufbau starker Antioxidantien wie Glutathion beteiligt. Glutathion schützt den Körper vor oxidativem Stress, Traumata an Muskelzellen können so reduziert werden. Das hochwertigste aller Eiweiße ist auch in der Diätbranche gefragt, da es Sättigungsgefühle mit verstärkt.

ABStrACt

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Whey Protein in Nahrungsergänzungsmitteln

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INhAltSverzeIChNIS

einleitung 04

Definition 05

Unterschiedliche Sorten von Whey Protein 06 Whey Protein Konzentrat Whey Protein Isolat Whey Protein Hydrolysat

Biologische Wertigkeit 07

Proteinbedarf und Muskelaufbau 07

Muskelschutz durch Antioxidantien 10

Auswirkungen auf das Immunsystem 11

Sättigungseffekt 11

zusammenfassung 12

literatur 13

Impressum 13

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Whey Protein in Nahrungsergänzungsmitteln

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1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in diesem Beitrag das generische Maskulinum verwendet, das die weibliche und männliche Form gleichermaßen einschließt.

2 Body Attack Sports Nutrition GmbH & Co. KG ist Hersteller und Vertreiber von Nahrungsergänzungsmitteln und diätetischen Produkten und u.a. offizieller Ernährungspartner des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV.

Whey Protein gilt als das hochwertigste aller Proteine. Proteine sind Gegenstand unzähliger wissenschaftlicher Diskussionen. Weitgehend einig ist man sich in der Sport- und Ernährungsbranche lediglich darüber, dass sowohl Kraft- als auch Ausdauersportler1 einen erhöhten Proteinbedarf haben.

Aber nicht nur unter Sportlern sind Proteine begehrt. Auch unter Nicht-Sportlern erfreuen sich hohe Proteinzufuhren im Rahmen populärer Diäten wie etwa der Atkins Diät oder der LOGI-Methode großer Beliebtheit.

Dieser Beitrag von Body Attack Sports Nutrition2 legt den Fokus auf Whey Protein. Neben dem aktuellen Forschungsstand zu proteinreichen Ernährungsstrategien werden auch Schlüsselaspekte hinsichtlich der Wirkung von Whey Protein speziell in der Sport- und Diätnahrung herausgearbeitet.

Ziel ist es, Hintergründe zur gesteigerten Proteinzufuhr aufzudecken und ein Gesamt-bild der Wirkungen von Whey Protein für Sportler und Diäthaltende aufzuzeigen.

eINleItUNG

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Whey Protein in Nahrungsergänzungsmitteln

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Der Begriff Molkenprotein (engl. Whey Protein) leitet sich von Molke (engl. Whey) ab. Molke ist die transluzente gelbliche Flüssigkeit, die bei der Käseproduktion entsteht. Aus dieser Restflüssigkeit kann Molkenprotein mittels verschiedener Techniken extrahiert werden.

Molkenproteine stellen neben Casein die zweitgrößte Eiweißfraktion in Kuhmilch. Kuhmilch verfügt über einen Eiweißgehalt von rund 3,4 % (vgl. Rimbach et al, 2010, 12). Etwa 80 % des reinen Eiweißes in Kuhmilch entfällt auf Casein, rund 20 % auf Molkenproteine (0,6 g/100 ml).3

Molkenproteine bestehen aus den Eiweißstoffen Albumin und Globulin. Diese wiederum setzen sich in Molkenproteinen aus Alpha-Lactalbumin und Beta-Lacto- globulin sowie Immunglobuline, Serumalbumin und Proteose-Peptone sowie Minorproteinen zusammen.

All diese Proteinbestandteile bestehen aus Aminosäuren. So weisen Molkenproteine auch hohe Konzentrationen an essentiellen BCAA (engl. branched chain amino acids) auf. Diese verzweigtkettigen Aminosäuren machen rund ein Drittel des Muskelproteins aus.

Zudem enthält Whey Protein ein ausreichendes Angebot an Cystein. Cystein ist eine proteino-gene Aminosäure, die am Aufbau des Tripeptids Glutathion beteiligt ist. Glutathion ist ein körper- eigenes starkes Antioxidans.4

Molkenproteine sind hitzeempfindlich. Durch die Wärmebehandlung der Milch können zumin-dest einige Aminosäuren ab 60 Grad Celsius (vgl. Schlieper, 2008, 176) denaturieren.

Molke ist eine wässrige gelbliche Flüssigkeit, die als Nebenprodukt bei der Käseherstellung anfällt. Es wird zwischen Süß- und Sauermolke unterschieden. Süßmolke entsteht, wenn Milch das verdickende Enzym Lab beigemengt wird. Zur Herstellung von Sauermolke wird Süßmolke mit Milchsäurebakterien versetzt, wodurch der gesundheitliche Wert von Molke erhöht wird (vgl. Wacker et al., 2008, 159).

Molke ist nahezu fettfrei. Sie enthält neben Wasser, Milchzucker und -säure auch Mineral-stoffe wie Kalium, Calcium, Eisen und Phosphor sowie die Vitamine B1, B2 und B6. Darüber hinaus enthält Molke wertvolle Molkenproteine, die mittels unterschiedlicher Verfahren aus der Restflüssigkeit gefiltert werden.

DeFINItION

3 Je nach Haltung, Herstellung und Spezies sind diese Werte Schwankungen unterlegen.4 Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die sich in allen Muskelzellen befinden und

den Körper vor oxidativem Stress schützen.

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Je nach Herstellungsverfahren werden unterschiedliche Whey Proteine differenziert. Molke, das Nebenprodukt aus der Käseherstellung, hat mit dem hochwertigen Sportnahrungsprotein dabei nur noch wenig zu tun. Je nach Technik entsteht Whey Protein Konzentrat, Whey Protein Isolat oder Whey Protein Hydrolysat.

Whey Protein KonzentratMolkenproteine in Form von Konzentrat werden durch Ultrafiltration aus Süß- oder Sauermolke gewonnen. Bei dieser Technik wird der Wasser-, Laktose- und Mine-ralgehalt reduziert, während der Protein- und Fettanteil in der Regel steigt. Je nach Verfahren kann Whey Protein Konzentrat zwischen 25 und 89 % Protein enthalten (vgl. Hoffmann and Falvo, 2004, 122). Konzentrat ist die einfachste und kostengünstige Herstellungsform des Molkenproteins, enthält aber weniger Aminosäuren und mehr Fett als etwa Whey Protein Isolat.

Whey Protein hydrolysatHydrolyse bezeichnet die Spaltung einer Verbindung mithilfe von Wasser. Dafür werden Enzyme eingesetzt, die die Aufspaltung steuern. Whey Protein Hydrolysat ist demnach Molkeneiweiß, bei dem die Proteine bereits in Peptidketten aufgespalten sind und so schneller aufgenommen werden können. Je feiner die Segmente, in die die Proteine aufgegliedert werden, desto besser kann das Hydrolysat vom Körper resorbiert werden, da die Proteine quasi „vorverdaut“ und daher besonders gut bioverfügbar sind.

Whey Protein IsolatWhey Protein Isolat ist die reinste Form des Molkenproteins. Whey Protein Isolate haben eine Proteinkonzentration von mehr als 90 %. Isolat kann durch Ionenaustausch oder Mikrofiltrationsverfahren hergestellt werden. Bei beiden Prozeduren handelt es sich um nährstoffschonende Produktionsverfahren.

Bei der Mikrofiltration bewahren die Proteine ihre natürliche Form. Selbst bioaktive Proteinfraktionen wie etwa Alpha-Lactalbumin und Beta-Lactoglobulin bleiben bei dieser Technik erhalten. Laktose- und Fettanteile werden bei dem aufwändigen Filtrationsverfahren5 beinahe vollständig aufgefangen und eliminiert. Letzteres trifft auch auf Isolat zu, das per Ionenaustauschverfahren extrahiert wird. Isolat-Produkte bieten sich daher auch bei Laktoseintoleranz an.

Zudem ist Isolat reiner und hochwertiger als Konzentrat und hat eine höhere Amino-säurebilanz. Der Körper kann Isolat schneller resorbieren, wodurch anabole Stoff- wechselprozesse angekurbelt werden können.

UNterSChIeDlIChe SOrteN vON WheY PrOteIN

5 Beim Filtrationsverfahren werden bestimmte Nährstoffe ausgesiebt, die Qualität, Geschmack und Zusammensetzung verbessern können.

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Molkenprotein hat eine sehr hohe biologische Wertigkeit. Mit diesem Term wird die Qualität der Nahrungsproteine (Proteine in Lebensmitteln) beschrieben. Je besser Nahrungsproteine in körpereigene Proteine umgewandelt werden können, desto höher ist ihre biologische Wertigkeit.

Nahrungsproteine können besonders gut in Körperproteine umgewandelt werden, wenn sich ihre Aminosäureprofile ähneln. Viele essentielle proteinogene Aminosäuren sind dafür ein wichtiges Kriterium. Je höher der Gehalt an essentiellen proteinogenen Aminosäuren, desto höher ist in der Regel die biologische Wertigkeit.

Bei hoher biologischer Wertigkeit müssen dem Körper weniger Proteine mit der Nah-rung zugeführt werden, um eine ausgeglichene Proteinbilanz, das heißt eine Deckung des Eiweißbedarfs, zu erreichen.

Mit Ausnahme von Sojaproteinen haben tierische Proteine eine höhere biologische Wertigkeit als pflanzliche Eiweiße, da ihre Aminosäurezusammensetzung dem Kör-pereiweiß ähnlicher ist. Als Referenzwert gilt Hühnerei mit einer biologischen Wertigkeit von 100. Diese Nahrungsproteine können zu 100 % in körpereigene Proteine umge-formt werden.

Mittels Lebensmittelkombinationen können Eiweiße aufgewertet und der Referenzwert 100 damit übertroffen werden. So kommen Hühnerei und Milch in Kombination auf eine biologische Wertigkeit von 119, Hühnerei und Kartoffeln sogar auf 136. Aufgrund dieser Ergänzungswirkung kann der Eiweißbedarf auch ohne Fleisch gedeckt werden.

Molkenprotein verfügt selbst ohne diesen Aufwertungseffekt über eine biologische Wertigkeit von 104. Die Qualität der enthaltenen Proteine und insbesondere die Ami-nosäurezusammensetzung ist dementsprechend hoch.

BIOlOGISChe WertIGKeIt

Mit der Nahrung zugeführte Proteine dienen anabolen Prozessen. Denn Proteine tragen zu einer Zunahme an Muskelmasse bei (vgl. Health-Claims-Verordnung6).

Werden dem Körper zusätzliche Proteine zugeführt, können solche Aufbau- prozesse verstärkt werden. Eine Steigerung der Proteinsynthese ist die Folge. Aus diesem Grund greifen besonders Kraftsportler laut Hoffmann und Falvo (2004, 119) vermehrt zu Eiweißprodukten:

„The primary role of dietary proteins is for use in the various anabolic processes of the body. As a result, many athletes and coaches are under the belief that high intensity training creates a greater protein requirement. This stems from the notion that if more protein or amino acids were available to the exercising muscle it would enhance protein synthesis.“ (Hoffmann and Falvo, 2004, 119)

PrOteINBeDArF UND MUSKelAUFBAU

6 Die Health-Claims-Verordnung ist eine offizielle Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates, die nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln regle-mentiert und somit den Gesundheits- und Verbraucherschutz forciert.

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Da Proteine den Muskelaufbau unterstützen, ist eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung wichtig. Über die genauen Mengen ist man sich in der Wissenschaft aller-dings nicht einig. Die Empfehlungen schwanken zwischen 0,8 g und 2,5 g pro kg Körpergewicht (g/kg KG).

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Referenzwert bei Erwachse-nen 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht an. Allerdings liegt die tatsächliche Zufuhr in Deutschland häufig bereits bei 1,2 g/kg KG (vgl. DGE, 2001). Diese Nährstoffangabe bezieht sich auf Erwachsene im Allgemeinen, nicht auf Sportler im Speziellen.

In der Fachliteratur gibt es breiter gefächerte Empfehlungen, die sowohl die Sportart (Ausdauer- oder Kraftsport) als auch den Trainingszeitpunkt (Wettkampf- oder Trai-ningsphase) berücksichtigen.

Manore et al. (2009, 125) differenzieren etwa zwischen Ausdauer- und Kraft- sportlern. Demnach haben regelmäßig aktive Ausdauersportler einen Bedarf von 1,2 bis 1,4 g Protein pro kg Körpergewicht. Die Empfehlungen für Kraftsportler liegen bei 1,6 bis 1,7 g/kg KG (vgl. Manore, 2009, 125). Ähnliche Empfehlungen finden sich bei Lemon (1992, 767ff.). In Zeiten intensiven Trainings oder in Wettkampfphasen können Kraftsportler zwischen 1,2 und 1,7 g Eiweiß pro kg Körpergewicht einnehmen. Ausdauerathleten haben mit rund 1,2 bis 1,4 g/kg KG zum gleichen Trainingszeitpunkt einen insignifikant geringeren Bedarf.

Speziell Kraftsportlern und Bodybuildern in Aufbauphasen empfehlen Müller und Reiche (2011, 45) zwischen 1,5 und 2 g Protein pro kg Körpergewicht beziehungs- weise entsprechend 12 bis 15 Energieprozent. Die Empfehlungen für Ausdauersportler liegen mit rund 1,6 g Eiweiß pro kg Körpergewicht (10 bis 15 Energieprozent) auch hier unter denen für Kraftsportler.

Mit 1,2 bis 1,4 g Protein pro kg Körpergewicht für Ausdauerathleten und 1,6 bis 1,7 g pro kg Körpergewicht liegen die Empfehlungen des Mediziner-Quartetts um Siebert et al. (2004, 220) auch über denen der DGE. Die Ärzte weisen aber unter anderem auf mögliche Nebenwirkungen bei der Zufuhr hoher Proteinmengen hin.

„Bei Sportlern ist der Protein-Bedarf etwas erhöht. […] Eine zu hohe Protein- zufuhr kann zu einem verstärkten Kalziumverlust führen. Ab einer Einnahme von mehr als 4 g Protein/kgKG/d sind Nierenschäden möglich.“ (Siebert et al., 2004, 220)

Der Oecotrophologe Jäger (2011, 9) hält dagegen:„Gesunde Nieren können größere Proteinmengen problemlos ausscheiden und führen nicht zu einer Nierenfunktionsstörung. Nur Personen, die bereits von einer Nierenerkrankung und einer Nierensteinbildung betroffen sind, müssen auf eine begrenzte Proteinzufuhr achten.“ (Jäger, 2011, 9)7

7 „Zudem ernährt man sich in der täglichen Ernährung nicht ausschließlich von Proteinen, weshalb solche Mengen kaum aufgenommen werden können. Die einzige Ausnahme sind Sportler in der Diätphase, die durch hohe Proteinzufuhren die Muskeln vor Abbauprozessen schützen möchten.“ (ebd.)

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Auch der Gefahr des verstärkten Calciumverlustes kann mithilfe calciumreicher Lebensmittel wie Milch und Milchprodukten entgegengewirkt werden.

„Inzwischen hat man aus Untersuchungen feststellen können, dass eine hohe Proteinzufuhr in Verbindung mit regelmäßiger Bewegung, einer aus- gewogenen Ernährung bestehend aus basenreichen (Obst, Gemüse) und calciumreichen Lebensmitteln (Milch, Milchprodukte) keinen Einfluss auf die Knochengesundheit hat.“ (ebd.)

Haber (2009, 435) setzt dennoch eine nach oben begrenzte Bedarfsempfehlung fest. „Auch bei umfangreich trainierenden Kraftsportlern mit extremen Zieleinstellungen erreicht der tägliche Eiweißbedarf höchstens 2,5 g/kg Körpermasse.“ (Haber, 2009, 435). Auffällig ist, dass der Proteinbedarf von Kraftsportlern in der Regel höher eingeschätzt wird als der von Ausdauersportlern. Dabei haben gerade intensiv trainierende Aus-dauerathleten wie Radrennfahrer einen sehr hohen Tagesumsatz. „Tatsächlich wird der Proteinbedarf von derart umfangreich trainierenden Ausdauersportlern nicht selten unterschätzt“, schreibt Haber (2009, 436) und warnt vor einem „Eiweißdefizit, der [sic!] den Trainingserfolg gefährden kann“ (vgl. ebd.).

Deutlich wird, dass sowohl Kraft- als auch Ausdauersportler einen erhöhten Protein- bedarf haben. Die Werte variieren zwischen 1,2 bis höchstens 2,5 g/kg KG für Kraft-sportler und 1,2 bis rund 1,7 g/kg KG für Ausdauersportler. Erhöhte Proteinmengen sind für Sportler wichtig, damit der Körper eine positive Stickstoffbilanz8 erreicht (vgl. Hoffman and Falvo, 2004, 119).

Kraftsportler sind in erster Linie daran interessiert, mithilfe von Proteinen Muskelmasse aufzubauen. Ausdauerathleten sind derweil weniger am Zuwachs von Muskelmasse und Kraft interessiert, sondern vielmehr daran, den Verlust von Muskelmasse zu ver-meiden, da sich Muskelverlust negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.

„Although the goal for endurance athletes is not necessarily to maximize muscle size and strenght, loss of lean tissue can have a significant detrimental effect on endurance performance.“ (ebd.)

Der erhöhte Proteinbedarf von Sportlern wird nicht nur über Proteine, sondern auch über Aminosäuren wie BCAA gedeckt. Whey Protein hat einen hohen BCAA-Gehalt. Whey Protein eignet sich daher besonders gut, um diese verzweigtkettigen Aminosäu-ren in der Muskulatur zu erneuern und kataboles Muskelverhalten (Proteinabbau in der Muskulatur) abzuwenden. Wird Muskelproteinabbau verhindert, kann gleichzeitig die Muskelproteinsyntheserate (Proteinaufbau in der Muskulatur) während der Regenera- tion gesteigert werden. Muskelaufbauprozesse können stattfinden.

8 Die Stickstoffbilanz gibt das Verhältnis zwischen aufgenommenem und abgegebenem Stickstoff an und lässt Rückschlüsse auf den Proteinstoffwechsel zu.

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Freie Radikale sind Sauerstoffmoleküle, die Zellstrukturen beschädigen können. In der Sport- und Ernährungswissenschaft spricht man von oxidativem Stress. Auch Verletzungen am Muskelgewebe sind auf Angriffe freier Radikale zurückzuführen. Eine verzögerte Muskelerholung ist eine Folge. Gehemmt werden freie Radikale durch Antioxidantien. Vitamin E ist ein bekanntes Antioxidans. Auch Glutathion gehört zu den körpereigenen Antioxidantien. Das Tripeptid Glutathion setzt sich aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Glycin und Cystein zusammen.

„Glutathion ist ein biologisch und medizinisch bedeutsames Tripeptid, das Zellen vor oxidativem Stress schützt. […] Neben den Vitaminen C und E, dem Coen-zym Q10 und der Liponsäure wird Glutathion zu den fünf wichtigsten Kompo-nenten des so genannten antioxidativen Netzwerkes (antioxidant network) des Menschen gezählt.“ (Siems et.al, 2005, 115)

Whey Protein enthält sowohl Cystein als auch Glycin und Glutaminsäure. Eine ent- sprechende Zufuhr der Aminosäuren über Molkenproteine kann zur Versorgung des Glutathionspiegels beitragen. Als starkes Antioxidans bekämpft Glutathion freie Radikale und ist somit am Zellschutz beteiligt.

„Glutathione, which is present in high concentrations in mammalian tissues, has many diverse functions related to the protection of cells.“ (WHO, 2007, 199)

Die Ergänzung mit Whey Protein kann dazu beitragen, dass die Glutathionkonzen- tration im Körper erhöht und somit oxidativer Stress reduziert wird. Zellverletzungen, auch an Muskelzellen, können so vermindert werden.

Sportler haben einen erhöhten Bedarf an Antioxidantien. Freie Radikale entstehen im Körper nämlich überall dort, wo Energie produziert und Sauerstoff transportiert wird. Als Nebenprodukte des Energiestoffwechsels sind die Mitochondrien (Energiekraft- werke der Zellen) der Hauptentstehungsort freier Radikale.

Beim Sport wird viel Sauerstoff transportiert und die Verbrennungsaktionen nehmen zu. In den Körperzellen werden zugeführte Makronährstoffe wie Kohlenhydrate und Fette mithilfe des eingeatmeten Sauerstoffs in Energie umgewandelt. Dabei entstehen eben auch Stoffwechselprodukte in Form freier Radikale.

In der Regel kann der Körper diese biochemischen Verbindungen selbst abwenden. Durch die intensivierte Sauerstoffzufuhr und die erhöhten Verbrennungsprozesse beim Sport entstehen mehr freie Radikale als üblich. Der Körper ist oxidativem Stress ausgesetzt. Antioxidantien sind nötig, um freie Radikale abzufangen. Insbesondere körperlich Aktive müssen auf eine Ernährung achten, die genügend Antioxidantien wie Vitamin C und E und auch Glutathion liefert.

MUSKelSChUtz DUrCh ANtIOXIDANtIeN

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Aber nicht nur dem Abbau wertvoller Muskelmasse kann mithilfe von Whey Protein entgegengewirkt werden. Zellverletzungen gehen weit über Traumata an der Muskula-tur hinaus.

Glutathion kommt in fast allen Körperzellen vor. Als Antioxidans kann Glutathion freie Radikale abfangen. Im Alter nimmt der Glutathionspiegel im Körper automatisch ab, die Zellen sind vermehrt freien Radikalen ausgesetzt. Zellverletzungen sind eine Folge, die mit einer abnehmenden Immunfunktion einhergeht.

Zwischen dem Gehalt starker Antioxidantien wie Glutathion und dem Immunsystem scheint es einen Zusammenhang zu geben. Whey Protein kann den Antioxidantien-spiegel im Körper steigern und die Abwehrfunktion des Immunsystems stärken.

AUSWIrKUNGeN AUF DAS IMMUNSYSteM

Eiweiß sättigt besser und länger als fett- oder kohlenhydratreiche Kost. Das erklärt auch, weswegen Diäten mit hohem Eiweißanteil, wie etwa die Atkins Diät, Erfolg ver-sprechen und sich großer Beliebtheit erfreuen.

„[…] proteins make a stronger contribution to satiety and delay the return of hunger compared with fat and carbohydrates.” (Anderson et al., 2004, 974S)

Dieser verstärkte Sättigungseffekt ist unter anderem auf Hormone zurückzuführen. Wird dem Körper mit der Nahrung Eiweiß zugeführt, wird die Produktion körpereigener Sättigungshormone angeregt.

Dass die Ausschüttung von Sättigungshormonen unter Einnahme von Whey Protein im Vergleich zu anderen Proteinen signifikant höher ist, konnte wissenschaftlich bislang nicht nachgewiesen werden.

In Untersuchungen aufgezeigt werden konnte aber, dass der Sättigungseffekt je nach Proteintyp dennoch unterschiedlich sein kann. Nach Luhovyy et al. (2007, 709S) hat Whey Protein einen vergleichsweise hohen Sättigungseffekt.

Der hohe Sättigungseffekt von Whey Protein scheint in enthaltenem Alpha-Lactalbu-min, einem Bestandteil von Molkenprotein, begründet.

„When high protein diets (40%) were provided to rats, those fed an α-lactalbumin-based diet depressed their food intake by 52.5 % during a 3-hour period, but rats offered a casein-based diet depressed their food intake only 34.3 %.“ (Luhovyy et al., 2007, 709S)

Festzuhalten ist, dass Proteine gleich welchen Typs ein verstärktes Sättigungs- gefühl auslösen, wodurch über den Tag verteilt insgesamt weniger Nahrungsenergie aufgenommen wird.

Whey Protein eignet sich daher auch als Nahrungsergänzungsmittel für Diäthaltende, die mittels eines negativen Energiedefizits Gewichtsverlust vorantreiben wollen.

SÄttIGUNGSeFFeKt

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Whey Protein hat das Potential, als Nahrungsergänzungsmittel für Sportler und Diäthaltende die Stoffwechselbalance in Richtung anaboler (muskelaufbauender) Prozesse zu verschieben und Sättigungseffekte zu verstärken. Aus diesen Gründen spielt Whey Protein in der Diät- und insbesondere in der Sportnahrung eine wichtige Rolle.

Insbesondere bei hohen körperlichen Belastungen hat sich ein Mehrfachnutzen von Whey Protein herauskristallisiert. Als Protein trägt das Molkeneiweiß zur Muskel-proteinsynthese bei und ist somit direkt am Muskelaufbau beteiligt. Zudem wirkt Whey Protein katabolen (muskelabbauenden) Prozessen entgegen. Beim Sport werden Stresshormone freigesetzt und energetische Reserven abgebaut. Damit der Körper in diesem Zustand keine wertvollen Muskelzellen zwecks Energiegewin-nung angreift, muss eine ausreichende Proteinversorgung sichergestellt sein. Hochwertiges Whey Protein forciert diesen Prozess.

Zudem fungieren aus Whey Protein aufgebaute Inhaltsstoffe als Antioxidantien, die durch Sport vermehrt freie Radikale an Zellangriffen hindern. Je mehr Substanzen mit antioxidativer Wirkung dem Körper über die tägliche Ernährung bereitgestellt werden, desto besser können freie Radikale reguliert werden.

Insbesondere Sportler können aus Whey Protein multiplen Nutzen ziehen. Daher hat sich Whey Protein auf dem Nahrungsergänzungsmarkt besonders als Sport- nahrungsmittel seit Jahrzehnten durchgesetzt.

zUSAMMeNFASSUNG

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Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2001): Stellung-nahme des DGE-Arbeitskreises „Sport und Ernährung“: Proteine und Kohlenhydrate im Breitensport, 01.05.2001 Forschung, Klinik und Praxis 05/2001 Haber, P. (2009): Leitfaden zur medizinischen Trainingsberatung. Rehabilitation bis Leistungssport. 3. Auflage. Springer. Wien.

Jäger, H.-J. (2011): Body Attack Protein Research Report. Unveröffentlicht. Hamburg.

Luhovyy, B.L./ Akhavab, T./ Anderson, G.H. (2007): Whey Proteins in the Regulation of Food Intake and Satiety. Review published in: Journal of the American College of Nutrition, Vol. 26, No. 6, 704S-712S.

Manore, M./Meyer, N./Thompson, J. (2009): Sport Nutrition for Health and Performance. 2nd edition. Human Kinetics. Müller, S.-D./Reiche, T. (2011): Die richtige Ernährung für Fitness-Sportler, Leistungssportler und Bodybuilder, GRIN Verlag, Norderstedt.

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Body Attack Sports Nutrition GmbH & Co. KGSchnackenburgallee 217-223 | D-22525 Hamburg

Telefon: +49 (0)40 / 4600360 - 0Telefax: +49 (0)40 / 4600360 - 99E-Mail: [email protected] www.body-attack.de

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Body Attack Sports Nutrition GmbH & Co. KG wird vertreten durch die persönlich haftende Gesellschaf- terin: Body Attack Verwaltungsgesellschaft mbH, Registergericht: Amtsgericht Hamburg, HRB 112187. Diese wiederum wird vertreten durch den Geschäfts-führer: Jan Budde

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 268 884 496

Verantwortliche i.S.d. § 55 Abs. 2 RStV: Jan Budde, Anschrift wie vorbenannt Über die AutorinAnnika Rammler (M. A.), geboren 1987 in Frankfurt, studierte Sportwissenschaft, Germanistik und Roma-nistik an den Universitäten Oldenburg, Marseille und Tübingen. Als Journalistin war sie unter anderem bei einer Tageszeitung in Namibia tätig.

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