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Wirtschaft IN BREMEN 5/2014 Gästeabend Einzelhandel Alexander Otto: Chancen der Digitalisierung nutzen Container Weiße Kräne für den König: Rekordumschlag bei Eurogate Nachfolge Der neue Herr Holtorf – Feinkost unter Denkmalschutz Metropolräume Geballte Wirtschaftskraft Ausbildungspakt Partner stärken duale Ausbildung Enterprise Europe Network Auf Partnersuche in Europa EUROPA EINE STIMME GEBEN MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Europawahl 2014

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Page 1: Wirt schaft - Handelskammer Bremen · Foto EU-Parlament 17 Einzelhandel Chancen der Digitalisierung nutzen ECE-Chef Alexander Otto, Sproß der Hamburger Versandhausdynastie, warb

WirtschaftIN BREMEN

5/2014

Gästeabend EinzelhandelAlexander Otto: Chancen der Digitalisierung nutzen

ContainerWeiße Kräne für den König: Rekordumschlag bei Eurogate

NachfolgeDer neue Herr Holtorf –Feinkost unter Denkmalschutz

MetropolräumeGeballte Wirtschaftskraft

AusbildungspaktPartner stärken duale Ausbildung

Enterprise Europe NetworkAuf Partnersuche in Europa

EUROPA EINESTIMME GEBEN

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Europawahl 2014

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Hansestadt Bremen: Sie steht traditionell für Weltoffenheit, wirtschaftliche Selbstbe -stimmung und die Gestaltung von Handels -interessen über Städte- und Ländergrenzen hinweg. Mit der Hanse, die jahrhundertelang

Basis unseres Wohlstands war, haben die hiesigen Kauf -leute ein wirtschaftliches Prinzip gestaltet, das heute alseuropäischer Binnenmarkt ein Erfolgsprojekt ohnegleichenist. Deutschland ist Teil dieses größten gemeinsamen Marktes der Welt. Und Bremen hat sich – ganz in seinemhanseatischen Selbstverständnis – Europa geöffnet und ist heute ein herausragender Industrie- und Außenwirt-schaftsstandort.

Wie wichtig Europa für Bremen ist, zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“. Viele Entscheidungen, die auf europäischerEbene getroffen werden, bringen der Bremer Wirtschaft große Vorteile. So profitieren Industrie und Handel vom zollfreien Warenverkehr und demeinheitlichen Handelsrecht. An einem Standort, wo mehr als die Hälfte desIndustrieumsatzes in den Export gehen – und davon fast 60 Prozent in europäische Zielmärkte – ist das von unschätzbarem Wert.

Der Euro sorgt für stabile Wechselkurse, auf die sich Händler und Her -steller verlassen können. Die europäische Luft- und Raumfahrtpolitik hatdafür gesorgt, dass in Bremen ein High-tech-Standort mit Tausenden von Arbeitsplätzen entstehen konnte. Touristen aus ganz Europa bereichern dasBild unserer Stadt – ein Effekt der Reise- und Dienstleistungsfreiheit. Und:Europa hat uns Frieden gebracht, und zwar für einen historisch gesehen einmalig langen Zeitraum von fast 70 Jahren.

Als Bremer Unternehmerinnen und Unternehmer sollten wir ganz imhanseatischen Geiste dazu beitragen, dass Europa das einmalige Erfolgs -projekt bleibt, das es heute ist. In diesem Sinne rufe ich Sie auf: BeteiligenSie sich am 25. Mai an der Europawahl 2014! Stimmen Sie für Europa!

Christoph Weiss (Präses)

5.2014 Wirtschaft in Bremen | 3

KAMMERSTANDPUNKT

Europawahl 2014: Stimmen Sie mit!

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RUBRIKEN

KammerstandpunktPräses Christoph Weiss: Europawahl 2014: Stimmen Sie mit!

Bremen kompaktLand & Leute, Kurz & BündigStadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungenKooperationenRecycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

Kammer offiziell Neue Rechtsvorschriften

4 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

5/2014

Gästeabend EinzelhandelAlexander Otto: Chancen der Digitalisierung nutzen

ContainerWeiße Kräne für den König: Rekordumschlag bei Eurogate

NachfolgeDer neue Herr Holtorf –Feinkost unter Denkmalschutz

MetropolräumeGeballte Wirtschaftskraft

AusbildungspaktPartner stärken duale Ausbildung

Enterprise Europe NetworkAuf Partnersuche in Europa

EUROPA EINESTIMME GEBEN

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Europawahl 2014

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält Beilagen der Firmen: KLK GmbH, Hochschule Bremen, Lite life GmbH & Co. KG und der Freien Hansestadt Bremen – Senator für Wirtschaft Arbeit und Häfen. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEEuropawahlen – Europa eine Stimme geben Die Europawahl stellt Weichen. Immer mehr Politik bereichewerden auf EU-Ebene diskutiert und ab gestimmt. 80 Pro-zent aller deutschen Wirtschaftsgesetze haben einen EU-Hintergrund. Diese Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen”enthält zahlreiche Berichte mit europäischer Dimension.

KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 28. April Gästeabend des Einzelhandels Chancen der Digitalisierung nutzenVeranstaltungsreihe Forum Vertrieb

STANDORTBREMENEuropawahlen Europa tut Bremen gutNachfolge Der neue Herr HoltorfLogistik 100 Jahre UHB und GBV, 60 Jahre ISL, 8. Bremer Logistiktag, Verein Bremer SpediteureSozialprojekt Wenn Eltern Eltern helfen: Stadtteilmütter und -väter im Bremer Westen Kultur Denkmäler, Bremen macht Helden, Musikfest

METROPOLREGIONEuropawahlen Metropolräume: geballte WirtschaftskraftTag der Logistik Internationale Resonanz

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Europawahl 2014Seite 10 Europa eine Stimme gebenFoto EU-Parlament

17 Einzelhandel Chancen der Digitalisierung nutzen ECE-Chef Alexander Otto, Sproß der Hamburger Versandhausdynastie, warb auf dem traditions -reichen Gästeabend des Bremer Einzelhandels im Dorint Park Hotel für die Verzahnung von On- undOffline-Handel. Der technische Fortschritt biete viele neue Möglichkeiten gerade auch für den stationären Handel. Foto Frank Pusch

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5.2014Wirtschaft in Bremen | 5

Stark. Fair. Hanseatisch.

Quelle: TNS Infratest, 1.2013

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ZUKUNFTBILDUNGEuropawahlen Europa lernen und Europa studierenAusbildungspakt Partner stärken duale Ausbildung

WIRTSCHAFTGLOBALEuropawahlen Der Binnenmarkt: Europas HerzstückAuslandsinvestitionen „Erstes Warnsignal” für StandortDeutschlandInternationaler Dialog Niederlande, RumänienStudien Coface über BRIC-Nachfolger, Euler Hermes überBranchenrisiken

NEUECHANCENEuropawahlen Enterprise Europe Network: Auf Partnersuche in EuropaEuropaforschung in BremenNachrichten Wissensbilanz Nord, HEC-Software, Robocup

SERVICE&PRAXISEuropawahlen Günter Oettinger: Die deutsche Energiewende im europäischen KontextLED-Beleuchtung Bundesamt fördert InvestitionenUmweltnotizen

WAGEN&WINNENEuropawahlen Container: Rekordumschlag für EurogateCHS: Das zweite Leben der Container

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54 Container Weiße Kräne für den König Rekordumschlag bei Eurogate: Europas führender Hafenlogistikerhat im Jahr 2013 so viele Container gelöscht wie noch nie. Grup-pengeschäftsführer Emanuel Schiffer sieht das Unternehmen fürdie Großcontainerschiffe gut gerüstet. Foto Eurogate

24 Nachfolge Der neue Herr HoltorfMarcus Wewer hat den Holtorf-Laden im Ostertor übernommen und ist angetreten, eine schöne Bremer Tradition im Jugendstil-Ambiente zuwahren. Feinkost unter Denkmalschutz: Der Agrarexperte bietet „Kolonialwaren” im Stil des 21. Jahrhunderts an. Foto Frank Pusch

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ten eine der füh-renden Kanzleienfür den Schutz geis tigen Eigentumsin Deutschland.Ebert-Weidenfellerist auf Marken-recht, Designrechtund Recht des un-

lauteren Wettbewerbs spezialisiert undbetreut weltweit große Markenportfo-lios in- und ausländischer Mandanten.

· Thomas Lambusch, Präsident vonNordmetall, ist jetzt auch Präsident desNordverbundes aus den drei Verbän-den Nordmetall, Niedersachsenmetallund VME Berlin-Brandenburg. Der 60-jährige Rostocker Unternehmer löst da-mit Ingo Kramer ab, der seit Ende 2013Präsident der Bundesvereinigung Deut-scher Arbeitgeberverbände ist.

men auch die Ver-antwortung fürden Bereich Luft/See des Unterneh-mens übernom-men. Frerichs istnach Ulrike Baumdie zweite Frau imVorstand. Turnus-

gemäß schieden auf der ordentlichenMitgliederversammlung Eduard Dub-bers-Albrecht (Ipsen Logis tics GmbH)und Thomas Manigk (Kopf & LübbenGmbH) aus. Manigk stand für eine Wie-derwahl nicht mehr zur Verfügung,Dubbers-Albrecht wurde erneut in denVorstand gewählt.

· Der Marken- und Wettbewerbsrecht-ler Dr. Andreas Ebert-Weidenfellerist jetzt Partner bei Meissner Bolte, mitmehr als 70 Patent- und Rechtsanwäl-

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BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE

· Andreas Lindenthal ist seit 1.März neues Vorstandsmitglied bei derOHB System AG, einem Tochterunter-nehmen der OHB AG. Die Erweiterungdes Vorstands ist auf das anhaltendestarke Wachstum des Unternehmens inden vergangenen Jahren zurückzufüh-ren und soll das breitere Aufgabenspek-trum auf mehrere Vorstände verteilen.Lindenthal arbeitet seit mehr als 25Jahren in der Luft- und Raumfahrtbran-che. Sein Weg zu OHB führte über zahl-reiche Führungspositionen unter ande-rem bei Dornier, Jena-Optronik, Astriumund Airbus.

· Kerstin Frerichs ist neues Mit-glied im sechsköpfigen Vorstand desVereins Bremer Spediteure. Die 45-Jäh-rige leitet die Geschäftsstelle Bremen(Landverkehre) der Schenker Deutsch-land AG; Anfang 2014 hat sie in Bre-

KURZ & BÜNDIG

Bei der Deutschen Windtechnik fes -tigt sich der Trend zur Vollwartung: Siehat jetzt neue Verträge für 25 Wind-energieanlagen abgeschlossen. DasUnternehmen mit Hauptsitz in Bremenbietet das komplette Paket für die tech-nische Instandhaltung von Windener-gieanlagen aus einer Hand an.

Die Sparkasse Bremen und die HECHanseatische Software-Entwick-lungs- und Consulting GmbH sindbesonders attraktive Arbeitgeber. Siegehören zu den 14 Gewinnern des re-gionalen Unternehmenswettbewerbs„Beste Arbeitgeber in Niedersachsen-Bremen 2014“, den das Great Place toWork Institut Deutschland – ein unab-hängiges, internationales Forschungs-und Beratungsinstitut – gemeinsammit der Region Hannover und demBundesverband mittelständische Wirt-schaft (BVMW) gestartet hat. Ziel derAnfang 2013 ins Leben gerufenen Ini -

F.W. Neukirch Bremen hat ein neuesLogistikzentrum in Bremen-Hemelingenin Betrieb genommen. Auf 750 Qua-dratmetern arbeiten zehn Mitarbeiter.FWN erledigt hier die Materiallogistikfür einen Technologiekonzern.

Der Flughafen Bremen ist jetzt aufder Informationsbörse Routes Europe2014 zum zweiten Mal für die besteMarketingleistung (Kategorie Flughä-fen bis vier Millionen Passagiere) prä-miert worden. Weiterhin hat er als Ge-samtsieger erstmals den „Overall Preis“aller europäischen Airports gewonnen.

Die hkk hat 24,5 Millionen Euro an ihre rund 260.000 Mitglieder ausge-schüttet. Als einzige bundesweit wähl-bare Kasse zahlt sie ihren Mitgliederndamit bereits zum fünften Mal in Folgeeinen Großteil des erwirtschafteten

Jahresüberschusses zurück. Für 2014erhalten hkk-Mitglieder weitere 100Euro, die im Frühjahr 2015 ausgezahltwerden. Insgesamt beträgt die Dividen-den-Ausschüttung der Kasse von 2009bis 2014 mehr als 100 Millionen Euro.Wer in diesem Zeitraum durchgehendbeitragspflichtiges Mitglied war, hatdann Rückzahlungen von insgesamt440 Euro erhalten. „Die hkk gehört zuden finanzstärksten Kassen am Markt“,sagt Vorstand Michael Lempe.

Die Ubimax GmbH, Anbieter vonWearable-Computing-Lösungen, hat ei-ne strategische Kooperation mit derIBS GmbH & Co. KG geschlossen. DerSoftwareentwickler arbeitet seit mehrals 20 Jahren im Bereich Lagerlogistik.Durch die Anbindung der Kommissio-nierlösung xPick an die Lagerverwal-tungssoftware (LVS) speedlogix sindbeide Partner in der Lage, ein komplet-tes, modulares und intuitives Systemfür die Intralogistik-Kette anzubieten.

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ches Grundstücksangebot für Neubau-ten.“ Selbst in der vom Flächenumsatzstärksten Lage, dem Güterverkehrszen-trum (GVZ) in Bremen, wären im Um-feld von Logis tik- und Speditionsdienst-leistern sofort knapp 40 Hektar Bau-land verfügbar.

Das Bruttoinlandsprodukt im LandBremen stieg 2013 gegenüber 2012nominal um 2,7 Prozentauf 28,6 Milliarden Euro.Preisbereinigt entsprichtdas einem Wachstum von0,5 Prozent. Bremische In-dustriebetriebe stütztendabei die Gesamtwirt-schaft. Das bundesdeut-sche Wirtschaftswachs-tum nahm gegenüberdem Vorjahr nominalebenfalls um 2,7 Prozentund preisbereinigt um 0,4Prozent zu, teilte das Sta-tistische Landesamt mit.

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NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

Anlagen- und GebäudetechnikPlanung I Ausführung I Service

tiative ist die Förderung einer attrakti-ven, mitarbeiterfreundlichen Arbeits-platzkultur in den Unternehmen der Re-gion sowie die Vergabe einer eigen-ständigen Auszeichnung für gute Ar-beitsplatzqualität. Die Sparkasse Bre-men hat sich darüber hinaus auch beimbundesweiten Wettbewerb „Deutsch-lands Beste Arbeitgeber 2014“ unterden 100 besten Arbeitgebern platziert.

Der Flächenumsatz bei Industrie- undLogistikflächen in Bremen und demUmland ist 2013 um 15,9 Prozent auf268.000 Quadratmeter gestiegen. Um-satzstärkste Branche war Transportund Logistik, gefolgt von Industrie undGewerbe, rund zwei Drittel des Flächen-umsatzes entfiel auf Bremen. Erstmaligveröffentlicht Engel & Völkers Commer-cial Bremen einen entsprechendenMarktreport. Es gebe „ein moderatesAngebot an Bestandsflächen zwischen4.000 und 10.000 Quadratmetern so-wie ein im Vergleich zu anderen deut-schen Logis tikstandorten umfangrei-

Aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde jetzt die Meierei im Bürgerpark, das älteste Ausflugslokal in Bremen.1880 im Stil eines Schweizer Chalets erbaut, ist sie nach umfassender Restaurierung wieder eröffnet worden. Gas -tronom Barry Randecker (links im Bild) und Investor Uwe Lammers wagen einen Neustart nach der Insolvenz undwollen aus dem Restaurant mit Cafe und Seegarten ein „Haus für alle Bremer” machen – für Jogger wie Familien,Ausflügler und Gesellschaften, Restaurantbesucher und Freunde geselliger Abende. „Die Meierei diente den Bremerneinst zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit und auch jetzt soll die neue Meierei wieder eine Oase der Erholung im Herzen des Bürgerparks sein”, so Randecker. Von der Südterrasse mit neuer Freitreppe kann man bis zum Bremer Dom schauen.

Battermann & Tillery hat kürzlich eine neue Niederlassung in Freiburg eröffnet. Damit baut das internationa-le Sachverständigenunternehmen fürTransport-, Waren-, Lagerschäden undSchadenprävention seinen Kundenser-vice weiter aus. Derzeit unterhält Bat-termann & Tillery 28 Niederlassungenin Deutschland, Spanien, Italien, Ru-mänien und der Türkei.

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Preiswerte Induktionsherde Wissenschaftler der Universität Bre-men haben daran mitgewirkt, dass In-duktionsherde preiswerter und nochenergieeffizienter werden können. DieElektrotechniker vom Institut für elektri-sche Antriebe, Leistungselektronik undBauelemente (IALB) arbeiteten dafürim Forschungsprojekt InduKOCH zu-sammen mit der E.G.O.-Gruppe – einemweltweit tätigen Zulieferer für Herstel-ler von Haushaltsgeräten – und demHalbleiter-Produzenten Infineon Tech-nologies. Neue Chips und ein neues In-nenleben für Induktionsherde sollendazu führen, dass ein Standard-Induk -tionsherd in Zukunft kaum teurer seinwird als ein herkömmlicher Elektroherd.Das heute schon sehr energiesparsameInduktionsverfahren werde demnächstnoch weniger Strom benötigen.

Virtueller BlutflussEin neues Computerverfahren kann re -alitätsnah simulieren, wie Medikamen-te in der Leber wirken. Fachleute desFraunhofer-Instituts für BildgestützteMedizin MEVIS in Bremen waren maß-geblich an der Entwicklung eines Pro-gramms zur Simulation von Blutströ-men und Stoffwechselprozessen in derLeber beteiligt. Beim Menschen fließenpro Stunde rund 90 Liter Blut durch dasOrgan. Um im Detail simulieren zu kön-nen, wie dieses Blut durch die Leberströmt und wie die Wirkstoffe darin rea-gieren, arbeiteten die Forscher mit ei-nem hochaufgelösten 3D-Bild einerMäuseleber. Mit dem neuen Verfahrenlässt sich auch nachbilden, dass be-stimmte Bereiche der Leber verfettetsind – mittlerweile eine Volkskrankheit.Die bislang verwendeten Computermo-delle betrachten die Leber nur als Gan-zes, das neue Verfahren kann erstmalssimulieren, was im Inneren des Organstatsächlich passiert.

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BREMENKOMPAKT

s Brach errichtet eigenes PrüflaborDie Reiner Brach GmbH & Co. KG hatein neues Prüflabor, die RB LAB, mit an-hängender mechanischer Werkstatt imIndustriepark eröffnet. Damit bietet dasUnternehmen mechanische als auchzerstörungsfreie Werkstoffprüfungen,metallografische Untersuchungen undSpektralanalysen als Dienstleistung fürstahlverarbeitende Unternehmen ver-schiedenster Branchen an. „Es ist in die-sen Zeiten und in dieser Branche nichtselbstverständlich, in ein neues Gebäu-de zu investieren, aber für uns ist es derrichtige Schritt, jetzt ein eigenes Prüfla-bor in Betrieb zu nehmen“, sagte Dr.Andreas Mansch, seit Februar alleini-

ger Geschäftsführer. „Insourcing hatbei uns höchste Priorität, damit wir diehohe Qualität unserer Produkte auch inZukunft sichern können.“ Das Unternehmen wurde 1970 inMülheim an der Ruhr als Stahlgroßhan-del gegründet. 1985 übernahm ReinerBrach das Warmwalzwerk der damali-gen Klöckner-Werke, 2008 wurde auchdie Verwaltung nach Bremen verlagert.Im Bereich Stahlhalbzeuge und Stahl-bleche zählt Reiner Brach zu den füh-renden Herstellern weltweit. Knapp 80Prozent des produzierten Stahls werdenins Ausland etwa nach Fernost und indie USA exportiert. Das Unternehmenhat rund 190 Mitarbeiter in Bremenund internationale Filialen zum Bei-spiel in Indien und Frankreich. n

(v.l.) Offizielle Schlusselubergabe: Geschäftsführer Dr. Andreas Mansch,Wirtschaftssenator Martin Gunthner und Inhaber Stefan Brach

Rekord-Auftrags-bestand bei OHB Der Bremer Raumfahrtkonzern OHBhat seine Gesamtleistung im Jahr 2013um elf Prozent auf 700,1 MillionenEuro geschraubt. Das operative Ergeb-nis (EBITDA) stieg um 15 Prozent auf52,8 Millionen Euro, das Betriebsergeb-nis (EBIT) um 17 Prozent auf 36,4 Mil-lionen Euro. Der Auftragsbestand ist2013 um 43 Prozent auf die neue Re-kordhöhe von gut 2,3 Milliarden Eurogesprungen, vor allem aufgrund der Ak-quisitionserfolge bei bereits bestehen-den Großprojekten. Diese Zahlen gab

Vorstandschef Marco R. Fuchs auf derBilanzpressekonferenz bekannt. „Wir er-warten eine weitere Steigerung der kon-solidierten Gesamtleistung des OHB-Konzerns für das laufende Geschäfts-jahr 2014 auf mehr als 750 MillionenEuro”, so Fuchs. Vor allem im Satelliten-geschäft (Bereich „Space Systems“) warOHB erfolgreich. Leicht unter dem Vor-jahreswert dagegen lag der Unterneh-mensbereich „Aerospace + IndustrialProducts“. Für die Zukunft gebe es einhohes Maß an Planungssicherheit undeine hohe operative Auslastung in allenUnternehmensbereichen, so Fuchs. n

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Lebertherapie per UltraschallTumore entfernen ohne Skalpell undRöntgenstrahlung – das ist mit einerspeziellen Art von Ultraschall möglich.Dabei werden starke, gebündelte Ultra-schallwellen so in den Körper des Pa-tienten gerichtet, dass sie dort gezieltKrebszellen erhitzen und abtöten. Die-ses noch junge und schonende Thera-pieverfahren will ein neues EU-Projektnun auf bewegte Organe übertragen,insbesondere die Leber. Koordiniertwird TRANS-FUSIMO vom Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVISin Bremen. Derzeit ist die „fokussierteUltraschalltherapie“ nur für wenige Er-krankungen zugelassen – Prostata-krebs und manche Gebärmutter-Tu -more. Dagegen können Lebertumorenoch nicht per Ultraschall behandeltwerden, weil sich die Leber beim Atmenauf- und abbewegt.

250 Milliarden für Bildung2012 wurden in Deutschland nach An-gaben des Statistischen Bundesamtes247,4 Milliarden Euro für Bildung, For-schung und Wissenschaft ausgege-ben – 1,9 Prozent mehr als 2011. Ge-messen am Bruttoinlandsprodukt wa-ren das 9,3 Prozent. Mit 134,9 Milliar-den Euro entfiel der größte Teil derAusgaben auf die Erstausbildung inKindergärten, Schulen und Hochschu-len (einschließlich Hochschulausgabenfür Forschung und Entwicklung) sowieauf die duale Ausbildung. Die Ausga-ben für Bildungsförderung und dieKäufe der privaten Haushalte von Bil-dungsgütern betrugen 20,3 MilliardenEuro. Auf die Bereiche Weiterbildung,Jugendarbeit, Krippen, Horte und der-gleichen entfielen 21,7 Milliarden Euro.Für Forschung und Entwicklung wand-ten Unternehmen und außeruniversitä-re Forschungseinrichtungen 65,3 Milli-arden Euro auf, während die Ausgabenfür Bildungs- und Wissenschaftsinfra-struktur 5,1 Milliarden Euro betrugen.

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CAMPUSSTADT &

Digitales Frachtschiff Bits und Bytes statt Kohle und Contai-ner: Im „Wissenschaftsjahr 2014 – Diedigitale Gesellschaft“ ist das 103 Me-ter lange Binnenschiff MS Wissen-schaft wieder auf Tour durch Deutsch-land. Die Ausstellung „Digital unter-wegs“ an Bord zeigt anhand von 38 Ex-ponaten, wie Forscher die digitale Ge-sellschaft mitgestalten. Vom 30. Maibis 1. Juni (täglich 10:00-19:00 Uhr)macht die MS Wissenschaft in Bremenan der Tiefer fest. Das Schiff wird vonWissenschaft im Dialog im Auftrag desBundesbildungsministeriums auf Tourdurch 38 Städte geschickt.www.ms-wissenschaft.de

Preis für Bildungsforscher Die Forschungsgruppe Praxisnahe Be-rufsbildung der Universität Bremen umProfessor Manfred Hoppe hat denDeutschen Bildungsmedienpreis „digi-ta 2014“ erhalten. Ausgezeichnet wur-de ihr „Lernsystem Wilo-Brain Box zurOptimierung von Heizungsanlagen mitmultimedialen Ausbildungsunterlagen“.Das Produkt wurde für das DortmunderUnternehmen Wilo SE entwickelt undist 2009 zum ersten Mal preisgekröntworden. Die Wilo-Brain Box ist ein sta-tionäres Modell einer kompletten Hei-zungsinstallation in einem dreistöcki-gen Haus und enthält ein umfangrei-ches, medial aufbereitetes Paket vonOnline-Begleitmaterialien, die ohne Be-schränkungen und ohne einen kosten-pflichtigen Zugang über das Internetabrufbar sind.

Netzwerk Industrial EcologyDie Universität Bremen, die Hochschu-le München und die Vereinigung fürökologische Wirtschaftsforschung ha-ben das Netzwerk Industrial Ecologygegründet. Es soll den Austausch unddie Zusammenarbeit über die qualitati-ve und quantitative Einbettung vonStoff- und Energieströmen in die Natur-kreisläufe stärken. Dies geschieht bei-spielsweise durch den Umstieg auf re-generative Energiequellen, Recyclingund Vermeidung von Abfällen und dieökologische Optimierung von Industrie-anlagen, Produkten und Dienstleistun-gen. www.industrialecology.de

ZMT positiv evaluiertWissenschaftliche Leistung und Zu-kunftskonzept überzeugten: Das Leib-niz-Zentrum für Marine Tropenökologie(ZMT) ist vom Senat der Leibniz-Ge-meinschaft Bund und Ländern für dieweitere Förderung empfohlen worden.Das ZMT erforsche mit großem Erfolgdie Ökosysteme und Ressourcen (sub-)tropischer Küsten sowie ihre Nutzung.Es trage somit bestens zur Beantwor-tung drängender globaler Umweltfra-gen bei. Die wissenschaftlichen Leis -tungen des ZMT beurteilt der Senat imSchnitt als sehr gut; auch seien die Be-ratungsleistungen hervorragend.

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TITELGESCHICHTE

Das Europäische Parlament ist an drei Orten vertreten: in Brüssel (links im Bild), in Luxemburg und in Straßburg(rechts im Bild). In Luxemburg befinden sich die Verwaltungsstellen des Parlaments (Generalsekretariat). Die Plenar-tagungen finden in Straßburg und Brüssel statt. Die Ausschüsse halten ihre Sitzungen ebenfalls in Brüssel ab.

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DR. GÜNTER LAMBERTZ(Leiter der Vertretung des DIHK bei der EU)

uropa wählt 2014 ein neues Parlament. Es ist dieerste Wahl nach dem Lissabonner Vertrag. Der eu-ropäische Wahlkampf befindet sich im Endspurt.Die Spitzenkandidaten der europäischen Parteiensind auf der Zielgeraden: Der luxemburgische Ex-

Premier Jean Claude Juncker tritt für die konservative EVP an,der amtierende Präsident des Europäischen Parlaments, Mar-tin Schulz, führt die Sozialdemokraten in den Wahlkampf, fürdie Liberalen stellt sich Guy Verhofstadt, der ehemalige bel-gische Premier, zur Wahl. Und während für die Grünen diedeutsche Politikerin Franziska Keller kämpft, hat die europäi-sche Linke den griechischen Oppositionsführer Alexis Tsiprasan die Spitze gestellt.

Sie alle bewerben sich damit auch um das Amt des Kom-missionspräsidenten. Denn bei dieser Wahl gilt der Vertragvon Lissabon. Das bedeutet, dass die europäischen Staats-und Regierungschefs erstmals das Ergebnis der Europawahlberücksichtigen müssen, wenn sie den Kandidaten für dasAmt des Kommissionspräsidenten festlegen. Der Spitzenkan-didat des Wahlsiegers hat also große Chancen, an die Spitzeder EU-Kommission zu gelangen und maßgeblich die Ge-schicke der EU mitzubestimmen. Das Parlament hat seit dem Vertrag von Lissabon mehrMitbestimmungsrechte und damit mehr Gewicht bekommen.Der Einfluss der EU ist vielen nicht bewusst. Unternehmensind aber von Entscheidungen auf europäischer Ebene oft-

DERCOUNTDOWN LÄUFT:EUROPA EINE STIMMEGEBEN

Die Europawahl 2014 stellt Weichen. Immer mehrPolitikbereiche werden auf EU-Ebene diskutiert und ab- gestimmt. 80 Prozent aller deutschen Wirtschafts-gesetze haben einen EU-Hintergrund.

In dieser Ausgabe der „Wirt-schaft in Bremen” gibt es zahl-reiche Berichte mit europä-ischer Dimension. Der Sternenkranz macht sie kenntlich.

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Wahlsplitter +++

r Kein einheitliches Wahlrecht Vom 22. bis 25. Mai wählen die Wahlberechtigten in den 28 Mitglied -staaten der Europäischen Union zum achten Mal ihreAbgeordneten für das Europäische Parlament in allge–meiner, unmittelbarer, freier und geheimer Wahl nach den jeweiligen nationalen Wahlrechtssystemen. Es gibt kein einheitliches Wahlrecht. Die 96 Abgeordneten desEuropäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutsch-land werden am 25. Mai nach den Grundsätzen der Verhältniswahl mit starren Listen gewählt. Es gibt in Deutschland keine Sperrklausel.

r Erstmals gibt es ein Spitzenduell Zum erstenMal wird es bei der Europawahl 2014 ein Duell der euro -päischen Spitzenkandidaten der zwei größten Fraktionengeben. Das ZDF lässt zusammen mit dem ORF am Donners-tag, 8. Mai, 20.15 Uhr, den Sozialdemokraten Martin Schulzund den Konservativen Jean-Claude Juncker gegeneinanderantreten. Die beiden Politiker stellen sich den ModeratorenIngrid Thurnher (ORF) und Peter Frey (ZDF), aber auch den Fragen der Zuschauer aus Deutschland und Österreich.

TITELGESCHICHTE

mals unmittelbar oder mittelbar betroffen. Denn mittlerweilehaben rund 80 Prozent der Wirtschaftsgesetze in Deutsch-land einen EU-Hintergrund. Immer mehr Politikbereiche wer-den auf EU-Ebene diskutiert und auch abgestimmt. Im Bin-nenmarkt gilt zunehmend ein einheitlicher Rechtsrahmen.Gerade für die deutschen Unternehmen, die im Binnenmarkttätig sind, ist dies von hoher Relevanz.

Mit ihrer Stimme können die etwa 380 Millionen Wahlbe-rechtigten Ende Mai also durchaus etwas bewegen inEuropa. Vorausgesetzt, sie gehen überhaupt an die Urnen.Denn die Wahlbeteiligung ist in den vergangenen drei Jahr-zehnten deutlich gesunken: Gingen 1979 noch mehr als 60Prozent der Wahlberechtigten wählen, waren es bei den letz-ten Europawahlen 2009 gerade noch 43 Prozent.

Begeisterung für Europa sieht anders aus. Die Schulden-krise hat die Begeisterung für Europa nicht wachsen lassen.Es sind aber gerade die Europaabgeordneten, die in dieserschwierigen Zeit Brücken des Vertrauens bauen können. Der-zeit zeigen Umfragen allerdings, dass voraussichtlich die eu-ropakritischen Parteien mit großem Zulauf rechnen dürfen.Manche Umfragen prognostizieren, dass die Europakritikeram linken und rechten Rand gut ein Viertel der 751 Sitze imEuropäischen Parlament einnehmen könnten. Es gilt alsoumso mehr für Vertrauen zu werben. Dies gelingt jedoch nur,wenn Europa besser erklärt und transparenter wird. Die Eu-ropaabgeordneten sind hier wichtige Mittler. Mit einem Fußin der Region und einem Fuß in Europa geben sie den Regio-nen in Europa und Europa in den Regionen eine Stimme. Siehaben ein offenes Ohr für die Belange der Unternehmen undspüren die Auswirkungen der europäischen Gesetzgebung di-rekt in ihren Regionen.

Eine wichtige Richtschnur europäischen Handels für dieeuropäischen Institutionen ist das Subsidiaritätsprinzip: Wasnational besser geregelt werden kann als auf europäischerEbene, sollte in Brüssel nicht auf die Agenda kommen. An-sonsten droht die kostspielige und komplizierte Bürokratisie-rung der europäischen Wirtschaft die Luft abzuschnüren –und das in einer Zeit, in der sie gerade wieder neue Kraft zuschöpfen scheint.

Doch natürlich gibt es Aufgaben, die europäisch besser zulösen sind. Dazu gehört aus DIHK-Sicht unter anderem diekünftige Energie- und Klimapolitik, aber auch eine gemein-same Strategie gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit inEuropa. Die Vollendung des europäischen Binnenmarktes –allerdings ohne Überregulierung – wird die WirtschaftEuropas stärken und wettbewerbsfähiger machen. Für diesegroßen Zukunftsaufgaben braucht Europa ein starkes Parla-ment. Wenn also in Deutschland am 25. Mai Europawahl ist,gilt es, Europa eine Stimme zu geben. n

Wer wird die neue EU-Kommission anführen: Martin Schulz oder Jean-ClaudeJuncker? Das Votum der Wähler gibt denAusschlag.

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5.2014 Wirtschaft in Bremen | 13

r Deutschland ist das stärkste Land Der EU-Vertrag von Lissabon (1.12.2009) hat die Machtkompetenzen desEuropäischen Parlaments erheblich erweitert. Die Höchst-zahl der Abgeordneten wurde auf 751 (bisher 766) festge-legt, wobei die EU-Mitgliedstaaten abhängig von der Bevölkerungszahl zwischen 6 und 96 Sitze erhalten.Deutschland ist mit 96 Abgeordneten weiterhin das stärkste Land.

r Die Wahlen in Bremen Im Land Bremen sind rund484.200 Deutsche über 18 Jahre wahlberechtigt, das sind231.400 Männer und 252.800 Frauen. Erstmalig wahl -berechtigt sind hier rund 30.000 junge deutsche Erwach -sene. Ferner gibt es 2014 im Land Bremen rund 28.900 potenzielle ausländische Wahlberechtigte (Staatsange -hörige der EU-Mitgliedstaaten) aufgrund desMaastrichter Vertrages.

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14 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

TITELGESCHICHTE

Europa: was DIHK und Handelskammer fordern„2014 ist ein entscheidendes Jahr fur Europa“, sagt DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer, „mit den Wahlen zum Europäi-schen Parlament, einer neuen EU-Kommission sowie einerneuen institutionellen Architektur auf Basis des Vertragesvon Lissabon.“ Deshalb beteilige sich die IHK-Organisationan der Debatte über die Zukunft Europas. Ihre Standpunkteund Lösungsvorschläge hat sie in Europapolitischen Positio-nen zusammengefasst, die auch das Plenum der Handels-kammer Bremen verabschiedet hat. In 21 Themenkomplexenwird die europäische Situation analysiert bzw. kritisiert undentsprechende Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Inzehn Top-Forderungen haben DIHK und Handelskammer ih-re Positionen gebündelt.

å Jungen Menschen in Europa Beschäftigungsper- spektiven geben: Berufliche Bildung durch Einbindung der Wirtschaft und Kammern praxisnah und attraktiv gestalten.

ç Energie- und Klimapolitik mit Wettbewerbsfähigkeit in Einklang bringen und klima- und energiepolitische Instrumente besser aufeinander abstimmen.

é Mobilität durch eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruk- tur sichern, ohne den Verkehr zu verteuern.

è Europas internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken und Schuldenpolitik beenden.

ê Verlässlichen Rahmen fur Unternehmensfinanzierung in Europa schaffen und Finanzmärkte mit Augenmaß regulieren.

ë Industrie- und Innovationspolitik auf mehr Wettbewerbs- fähigkeit ausrichten – ohne neue Regulierungen.

í Freihandel vorantreiben durch intensive Verhandlungen auf multilateraler Ebene sowie zielgerichtete bilaterale und regionale Freihandelsabkommen.

ì EU-Einnahmen an der Leistungsfähigkeit der Mitglied- staaten orientieren und EU-Ausgaben mehr auf Bildung, Forschung und Infrastruktur konzentrieren.

î Den Binnenmarkt vollenden, ein unternehmensfreund– liches Gesellschaftsrecht schaffen und den Verwaltungs- aufwand fur Unternehmen verringern.

ï Umweltschutz EU-weit praxisnah und effektiv gestalten und Wettbewerbsverzerrungen vermeiden.

Vizepräses Peter Schöler über das Wahlbündnis für Europa

In Bremen gibt es ein Wahlbündnis für die Europa - wahl. Was hat Sie dazu veranlasst, die Initiative zu unterstützen, Herr Schöler?Europa beeinflusst unser Leben inzwischen unmittel-bar, zum Beispiel beim Verbraucherschutz, Umwelt-schutz und mehr. Will ich diesen politischen Prozessbeeinflussen, muss ich wählen. Und nur durch einehohe Wahlbeteiligung wird auch eine breite Basis fürEntscheidungen geschaffen und werden die Chancenradikaler Parteien begrenzt. Dazu will das Bündnisbeitragen.

Die Wahlbeteiligung ist bei Europawahlen eher gering, die Bedeutung Europa für jeden einzelnenaber sehr groß. Wie kommen wir aus diesem Di-lemma heraus?Entscheidend wird sein, dass wir die Auswirkungen der Brüsseler Beschlüsse aufzeigen und deutlich ma-chen, wie wichtig es ist, seine Stimme abzugebenund damit Einfluss auszuüben.

Welche Bedeutung hat Europa für Sie persönlich?Europa ist ein Glücksfall für Deutschland in mensch -licher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht.

Was war ihre erste „Begegnung“ mit Europa? Mein erster Auslandsaufenthalt, als Schüler in Eng-land 1967. Das hat mich sehr geprägt und tief beein-druckt. Ich habe dort eine unglaubliche Toleranz undMenschen mit anderen kulturellen Hintergründenkennengelernt. Und später habe ich über viele Rei-sen in andere Länder dieses Europa immer wieder zuschätzen gewusst.

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Bremen führt Euro-paministerkonferenzSeit dem 1. Juli 2013 hat die FreieHansestadt Bremen turnusmäßigfür ein Jahr den Vorsitz der Europa-ministerkonferenz (EMK) inne. Bre-mens Bevollmächtigte beim Bundund für Europa, Staatsrätin UlrikeHiller (im Bild), hat demnach der-zeit den Vorsitz. Die Europaministe-rinnen und -minister der sechzehnBundesländer verabschiedeten ei-nen gemeinsamen Wahlaufruf, indem sie alle Bürgerinnen und Bür-ger aufriefen, sich an den Wahlenzum nächsten Europäischen Parla-ment zu beteiligen. Die EMK fordert„ein starkes Parlament, das den Wil-len der Unionsbürgerinnen und -bürger bei der Gestaltung der euro-päischen Politik vertritt.“ Das Parla-ment als demokratisch gewähltesOrgan werde auch in Zukunft ent-scheidend daran mitwirken, einwirtschaftlich und sozial erfolgrei-ches Europa zu gestalten. n

Was kommt dem-nächst aus Brüssel?In den fü� r Norddeutschland rele-vanten Politikfeldern – unter ande-rem Hafen-, Meeres-, Verkehrs-, Han-dels- und Tourismuspolitik – wird esin der kommenden Legislaturperi-ode des EU-Parlamentes bedeutsa-me Entwicklungen geben. Beispiel-haft sei hier der Verordnungsvor-schlag „zur Schaffung eines Rah-mens fü� r den Zugang zum Markt fü� rHafendienste und fü� r die finanziel-le Transparenz fü� r Häfen” genannt,der abschließend bearbeitet wer-den soll. Darü�ber hinaus soll die

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Strategie zur Förderung des Kü� sten-und Meerestourismus umgesetzt, dieStrategie für globale Sicherheit im See-verkehr erarbeitet und die Nutzung er-neuerbarer Meeresenergie stärker ge-fördert werden. Vom weiteren Verlaufder Verhandlungen zum Transatlanti-schen Freihandelsabkommen (TTIP)wird die norddeutsche Wirtschaft eben-falls stark betroffen sein. n

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KAMMERREPORT

Gemeinsame SitzungAm 28. April tagten das Plenum derHandelskammer Bremen und die Voll-versammlung der IHK Bremerhaven ineiner gemeinsamen Sitzung im HausSchütting in Bremen. Die beiden Präsi-denten Christoph Weiss und Hans- Christoph Seewald begrüßten Bür ger -meis ter Jens Böhrnsen als Gast. Es war bereits die zweite gemeinsame

Kürzlich waren die Mitglieder des Bund-Länder-Ausschusses Bin-nenhandel und der IHK-Federführer Handel zu Gast in der Handelskam-mer Bremen. Auf der Themenagendastanden die Entwicklung der BremerInnenstadt und die Perspektiven derÜberseestadt. Weiterhin diskutiertendie Ausschussmitglieder über den Online-Handel und seine Folgen fürdie städtischen Zentren. Ferner gab es Berichte aus den Bundesländernund dem Bundeswirtschaftsminis-terium sowie eine Exkursion in dieÜberseestadt.

Sitzung beider Gremien, die vor demHintergrund der Fusion der beidenKammern stattfand. Auf der Tagesord-nung standen unter anderem das weitere Vorgehen beim Kammerzu-sammenschluss, die Diskussion überden Verkehrsentwicklungsplan desBauressorts sowie die Benennung ei-nes Mitglieds für den DIHK-AusschussInformations- und Kommunikations-

technologie. Zum Verkehrsentwick-lungsplan, der die Grundlage für diestrategische Verkehrsplanung in Bremen bis zum Jahr 2025 bilden soll,beschloss das Plenum der Handels-kammer eine Resolution. Sie enthältPositionen, die für die Wirtschaft inBremen unabdingbar sind.

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Foto

s Frank Pusch, WiB, Jörg Sarbach

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W aren im Internet bestellen istfür viele Konsumenten, vorallem in der Altersgruppe 30

bis 55 Jahre, eine Selbstverständlich-keit geworden. 20 Minuten pro Tagschaut jeder Smartphone-Besitzer imSchnitt auf sein Handy. Entsprechendhoch (plus 7,0 Prozent) sind die Zu-wachsraten beim Onlinehandel. Wer al-lerdings daraus schließt, dass die Um-sätze des stationären Handels in glei-cher Weise zurückgehen, der irrt. DerOnline-Handel wird zwar weiter erheb-lich wachsen, der stationäre Handel da-durch aber nicht im gleichen Maße ver-drängt. Es kommt vielmehr darauf an,den technischen Fortschritt auch fürden stationären Handel zu nutzen. Hiergibt es völlig neue Möglichkeiten. Dieses Szenario beschrieb Alexan-der Otto, Vorsitzender der Geschäfts-führung der ECE ProjektmanagementGmbH & Co. KG (Hamburg), beim Gäs -teabend der Handelskammer Bremenund des Handelsverbands NordwestBremen im Dorint Park Hotel. Der tradi-tionelle Abend des bremischen Einzel-handels stand unter dem Motto „On-line vs. Offline: Wie sieht die Zukunftdes Handels aus?”

Alexander Otto, der 195 Shopping-Center betreibt, stellte dabei eine Viel-zahl technischer Innovationen vor, mitdenen sich die Vorzüge der Online- undder Offline-Welt verknüpfen ließen.„Wer überzeugende Angebote macht,kann alle Absatzwege nutzen”, sagteer. Dabei lösten sich die Grenzen zwi-schen Online-Handel und dem statio-nären Ladengeschäft immer weiter auf. Der Vorteil des stationären Handels,so der ECE-Chef, bestehe auch künftigin der sofortigen Verfügbarkeit der Wa-ren und der fachlichen Beratung; derPreis sei nicht das erste Kriterium. Derstationäre Handel müsse sich aberstets neu erfinden und inszenieren, umEmotionen und Erlebnisse zu schaffen.Otto machte zudem deutlich, dass derstationäre Handel nicht allein dafürsorgen könne, die Bedeutung städti-scher Zentren zu erhalten. Die Städteselbst müssten erkennen und entspre-chend handeln, dass ihre Prosperität,Urbanität und Attraktivität maßgeb-lich vom Einzelhandel abhingen. Er ap-pellierte an die Verantwortlichen, denHandel nicht durch gesetzliche, ver-kehrliche oder steuerliche Barrieren zuschwächen. „Stadt und Handel müssensich als Team verstehen und auf Syner-gien setzen“, so der Sohn des Hambur-ger Versandhausgründers Werner Otto.

Handelskammer-Vizepräses PeterSchöler betonte gegenüber rund 170Gästen aus Wirtschaft, Politik und Ver-waltung ebenfalls die Bedeutung desEinzelhandels: „Bremen hat als Ober-zentrum im Nordwesten eine besonde-re Bedeutung für die Menschen in dergesamten Region.“ Den Mobilitätsbe-dürfnissen dieser Menschen, die alsKunden, Lieferanten, Mitarbeiter oderTouristen zu uns kämen, müsse Rech-nung getragen werden. Das politische Engagement zur Ent-wicklung des Ansgariquartiers und dieBegleitung des Konzeptes „Bremer In-nenstadt 2025" seien wichtige Grund-lagen für die Entwicklung Bremen alsEinzelhandelsstandort, so Schöler. Erwarnte zugleich davor, die Umsetzungdes Projektes Ansgariquartier nicht anüberzogenen Bedingungen scheiternzu lassen. „Ziel muss weiterhin sein, dieStadt so zu präsentieren, dass die Men-schen gern und oft in das Stadtzentrumkommen. Das muss allen BeteiligtenAntrieb und Verpflichtung zugleichsein”, forderte der Vizepräses. n

CHANCEN DER DIGITALISIERUNG NUTZENGästeabend des Einzelhandels: ECE-Chef Alexander Otto wirbt für die Verzahnung von On- und Offline-Handel.

(l.) Gastredner Alexander Otto und Präses Chris -toph Weiss; (o.) die Rotunde im Dorint Park Hotel

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18 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN IM MAI UND JUNI 2014(AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

8. Mai, 18:00-20:30 Uhr Workshop Unternehmensnachfolge:Was ist eigentlich ein Unternehmenwert?Im Prozess der Unternehmensnachfolgeist die Ermittlung des Firmenwertes von ent-scheidender Bedeutung. Wie setzt sich derWert eines Unternehmens zusammen, welcheFaktoren spielen bei der Preisgestaltung eineRolle? In dem Workshop werden die verschie-denen Methoden zur Firmenwertberechnungvorgestellt. Das Spannungsfeld zwischen„Messen“ und „Ermessen“ steht ebenso aufdem Programm wie der Blick auf die Vor- undNachteile verschiedener Verfahren zur Bewer-tung von Unternehmen. Der Workshop istTeil einer Informationsreihe des Bremer Netz-werks fu r Unternehmensnachfolge. Referent: Arno Geerds, Geerds Unternehmensberatung

Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

19. Mai, 17:00-19:00 Uhr Workshop: Kosten- und Leistungsrechnung Wie wird ein betriebliches Rechnungswesenaufgebaut? Welche Voraussetzungen muss ichfür eine Angebotskalkulation oder Preisfindungschaffen? Wie Sie Ihr Unternehmen steuern,wie Sie Zahlen und Kennziffern nutzen, wie Siekalkulieren und wie Sie Informationen nutzenkönnen, um Ihr Unternehmen planvoll zu steu-ern, dazu erhalten Sie in diesem Workshop Hin-weise, Tipps und Anregungen. Referentin istSusanna Suhlrie.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Mittelstandstreff

28. Mai, 12:30 Uhr Beitragsfalle SozialversicherungspflichtReferent ist Michael Pape, hkk, Oldenburg

Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

Logistik

14. Mai, 15:00-18:00 Uhr Tagung: Anforderungen an das GVZ im 21. JahrhundertDie Güterverkehrszentren zählen seit vielenJahren zu den Top-Standorten des Logistik -gewerbes. In Deutschland gibt es 35 GVZ-Standorte – ein Netzwerk von ca. 1.600 Unternehmen mit mehr als 60.000 Beschäf-tigten, das für eine hohe logistische Kompe-tenz steht. Neue Trends in der Logistik undneue Anforderungen an die Intermodalitätmüssen stets im Blick gehalten werden. Die Tagung mit Vertretern aus Politik, Wirtschaftund Forschung nimmt den Diskussionsfadena uf. Veranstalter sind neben der Handels-kammer die Deutsche GVZ-Gesellschaft, dieGVZe Bremen und VIA Bremen.

Bitte melden Sie sich an bei Olaf Orb, Telefon 0421 3637-272, [email protected]

Innovation

22. Mai, 14:00-18:00 Uhr 5. Bremer Mechatronik-Tag desBremer Centrums fur MechatronikDas komplexe Zusammenspiel von Mechanik,Elektrotechnik und Informationsverarbeitungin kompakten und intell igenten Einheiten bildet für Unternehmen ein praktisch unbe-grenztes Angebot für Produktinnovationen.Bei der Erschließung dieses Potenzials spieltdas Bremer Centrum für Mechatronik (BCM)als branchenübergreifender Forschungs- undEntwicklungspartner für die Industrie einewichtige Rolle. Der Mechatronik-Tag zeigt inForm von Fachvorträgen und einer Ausstel-lung die vielfältigen Kooperationen zwischend em BCM und zahlreichen Unternehmen aufdem Gebiet der angewandten Mechatronik.

Bitte melden Sie sich an bei Dr.-Ing. Holger Raffel, BCM, Telefon 0421 218-62690,[email protected]

5. Juni, 16:00-18:00 Uhr Vortrag: DIN EN ISO 9001:2015 –Die große Revision läuftReferent ist Thomas Votsmeier, Leiter derDGQ-Personalzertifizierung.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Wirtschaft global

13. Mai, 16:00-18:30 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Aktuelle Entwicklungen und Neuerungen der ExportkreditversicherungEs referiert Philipp Laass, Euler HermesDeutschland AG.

20. Mai, 11:00-12:30 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Türkei – Gesellschafts- und Steuerrechtnach dem neuen türkischen Handels -gesetzbuchDas türkische Handelsrecht ist stark refor-miert worden. Die Rahmenbedingungen sindverbessert worden, ein Engagement in der Türkei ist damit noch einfacher und prakti-kabler. Die Anpassung an internationale Standards und die Schaffung von Transparenzerleichtert den Markteinstieg. Unterstützt werden Investoren dabei zusätzlich durch dasbereits seit 2003 geltende Gesetz über aus-ländische Direktinvestitionen, das auslän-dische und inländische Investoren gleichstellt.Referentin ist Suzan Karakivrak, Kanzlei AC & Coll., Istanbul.

20. Mai, 13:30-15:00 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Türkei – ZollrechtDie Türkei spielt fur die Bremer Wirtschaft ei-ne wachsende Rolle. Das lässt sich vor alleman den steigenden Ausfuhren ablesen. Beson-ders dynamisch wachsen die Automobilbran-che, der Maschinenbau, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Industrie- und Kon-sumgütermarkt, die Textilindustrie, die chemi-sche Industrie und die Bauwirtschaft. Generellist die Türkei nicht nur ein interessanter Be-schaffungsmarkt mit gut ausgebildeten Fach-kräften, sondern auch ein äußerst interessan-ter Absatzmarkt mit einer jungen, wachsendenBevölkerung. Für bremische Unternehmen

ANMELDUNG

Melden Sie sich imInternet an:

www.handelskammer-bremen.de.

INFOTHEK

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5.2014 Wirtschaft in Bremen | 19

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

UNTERNEHMEN

25-jähriges Bestehenl Gartentechnik Bremen Inh. Andreas Pfaff e. K., gegründet 7. November 1988l Ute Schütz solutions by schütz, gegründet 1. Mai 1989l Günter Steffens, gegründet 11. Mai 1989l Günther Simmert, gegründet 19. Mai 1989l Lorenz Asbest GmbH Sanierung und Entsorgung, gegründet 22. Mai 1989l Wilfried van Velde, gegründet 22. Mai 1989l Teehaus Bremen Knut Marthiens e. Kfm., gegründet 23. Mai 1989l megatel Informations- und Kommunikationssysteme GmbH, gegründet 25. Mai 1989

MITARBEITER

40 Jahre l 40 Jahre, Holger Lau, Kopf & Lübben Eintrittsdatum: 1. April 1974

bestehen zahlreiche Kooperationsmöglich-keiten. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungmit Experten der Kanzlei AC & Coll., Istanbul,stehen Regelungen und Bestimmungen auszollrechtlicher Sicht beim Warenverkehr unddie Frage, wie Ein- bzw. Ausfuhren mit derTürkei am besten gelingen.

22. Mai, 17:00-20:00 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Indian German Round TableKontaktpflege und Erfahrungsaustausch zwi-schen deutschen und indischen Unternehmernstehen im Fokus der regelmäßigen Netzwerk-treffen. Einmal im Jahr trifft sich der GermanIndian Round Table aus Hamburg mit demLändernetzwerk Indien in Bremen. Im An-schluss an die Impulsreferate besteht die Möglichkeit zu einem Gedanken- und Meinungsaustausch.

Bitte melden Sie sich an: Andrea Goß, Telefon 0421 3637-241, [email protected]

Handel & Dienstleistungen

7. Mai, 18:00-20:30 Uhr Seminar: Sicherheit im EinzelhandelLadendiebstähle, Raubüberfälle und Falsch-gelddelikte verursachen im deutschen Einzel-handel jährlich Schäden in Milliardenhöhe.Neben dem rein materiellen Verlust kommtes immer wieder zu bedrohlichen Situationenund Personenschäden, die bei den Betroffe-nen bis zur Berufsunfähigkeit führen können.Wie eine solche Eskalation zu vermeiden istund welche kriminellen VerhaltensmusterVorgesetzte und Mitarbeiter kennen sollten,wird in diesem Seminar erläutert. Den Teil-nehmenden wird verdeutlicht, welche Rechtesie haben und wie sie bei Diebstählen, Über-fällen und Falschgeldbetrug angemessen reagieren können. Zudem wird die Sensibili-tät für Falschgeld anhand aktueller Falsch-geldnoten geschult. Referenten sind ThomasWollbo rn, Polizei Bremen, Tobias Merbeth,Berufsgenossenschaft Handel und Waren-distribution, Bremen, und Andreas Röder,Landeszentralbank Bremen

Bitte melden Sie sich an bei Bettina Schaefers, Telefon 0421 3637-406, [email protected]

Recht & Steuern

3. Juni, 16:00-18:00 Uhr Vortrag: Die persönliche (Durchgriffs-) -Haftung des GmbH-GeschäftsführersEs referiert Anja Siebenmorgen-Kölle.

Bitte melden Sie sich an bei Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-411, [email protected]

Wirtschaftsempfang der Handelskammer Bremen mit Ministerpräsident Weil Die Handelskammer Bremen wird am 1. Juli (17:30 Uhr) ihrensommerlichen Wirtschaftsempfang veranstalten. Festredner ist derniedersächsische Minis terpräsident und Bundesratspräsident Ste-phan Weil. Der Empfang wird im Sports and Convention Centerder Jacobs University Bremen stattfinden. n

Information/AnmeldungNina Stampe, Telefon 0421 3637-332, [email protected]

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Stephan Weil

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KAMMERREPORT

8. Mai, 19:00-20:30 UhrHandel(n) mit Profil – Erfolgs-faktoren zur Kundenbindungim stationären EinzelhandelNicht das, was Sie verkaufen, sonderndie Art, wie Sie verkaufen, macht dasAngebot Ihres Unternehmens einzigar-tig. Wie diese Philosophie im Einzelhan-del gelebt werden kann und welche Er-folgsfaktoren zur Kundenbindung imstationären Handel beitragen, wird in

diesem Vortragdeutlich. Mit demBlick über den Tel-lerrand liefert derReferent Anregun -

gen, Tipps undTricks, sich mitmehr Lust auf Leis -tung und Quali-tät durchzusetzen

und Kunden zu überzeugen.Referent: Elmar Fedderke, Walgen-bach GmbH & Co. KG, Dü� sseldorf

15. Mai, 19:00-20:30 UhrSo funktioniert Empfehlungs-marketing heute – der einfachs -te Weg, neue Kunden zu gewinnen!Gerade beratende Berufe aus derDienstleistungsbranche haben ein gro-ßes Interesse an Weiterempfehlungendurch ihre Kunden. Ein gutes Empfeh-lungsmarketing ist aber auch für alle

anderen Bereiche,die mit beratungs-bedürftigen Pro-dukten zum Erfolgkommen wollen,von essenzieller Be-deutung. In demVortrag wird erläu-tert, wie es gelingt,den Umsatzerfolg

durch Empfehlungen von Privat- undGeschäftskunden spürbar zu steigern,wie Einwände im Gespräch überwun-den werden können, wie Interessenten,Neukunden oder Bestandskunden übereine Empfehlungslogik konsequent an-gesprochen werden können und wie imErgebnis auf Kaltakquise verzichtetwerden kann.Referent: Marcus Neisen, NeisenTraining und Coaching, Bremen

22. Mai, 19:00-20:30 UhrNeue Wege im Netz: werben, kaufen und bezahlenper SmartphoneModerne mobile Telefone lösen die Be-deutung des Computers als Einkaufs-plattform zunehmend ab. Es wird daherbald möglich sein, große Teile des An-gebotes an Waren und Dienstleistun-gen mit dem Smartphone quasi „in derInnentasche“ zu tragen. Der Kunde

wird von jedembeliebigen Ortaus agieren kön-nen, vorausge-setzt, dass Händ-ler und Dienstleis -ter ihr Angebotentsprechend pro-grammiert haben.In dem Vortrag

wird erläutert, wie sich der Markt fürmobile Angebote entwickelt und obbzw. für wen es sich lohnt, den Vertriebper Smartphone zu erschließen.Referent: Thorben Fasching, hmmhmultimediahaus AG, Bremen

26. Mai, 19:00-20:30 Uhr„Service Qualität Deutschland”im Land Bremen: Mehrwerte fürUnternehmen und KundenDas Thema Servicequalität ist ein ent-scheidendes Kriterium im Wettbewerb.Eine Selbstverpflichtung aus dem Qua-litätshandbuch allein reicht aber oftnicht aus. Es ist vielmehr erforderlich,Service täglich zu leben und über alleHierarchiestufen in das eigene Unter-nehmen zu implementieren. Wichtighierfür ist, die Prozessabläufe zu prüfenund mit den Mitarbeitern an der Opti-mierung zu arbeiten. Die Initiative „Ser-vice Qualität Deutschland” im Land

Bremen bietet ei-nen preiswertenEinstieg in dieVerbesserung derinternen Prozess-abläufe an. Ziel-gruppen sind ne-ben der Hotellerieauch Handels-und Dienstleis -

tungsunternehmen. In dem Vortragwird erläutert, wie die bundesweite Ini -tiative mit dem Qualitätssiegel „Q“funktioniert und welchen Mehrwert siebringt. Referentin Sabine Haertel, „Service Qualität Deutschland” imLand Bremen

Information/AnmeldungDie Veranstaltungen finden im Prüfungs- und Veranstaltungszentrum der Handels-kammer Bremen in der Martinistraße 1 statt.Die Gebühr beträgt für Mitglieder der Han-delskammer 25 Euro, für Nichtmitglieder 60 Euro. Bitte melden Sie sich an: Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-411,[email protected]

FORUMVERTRIEBEine Veranstaltungs-reihe derHandelskammer Bremen

im Personal-

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„EIN SEHR GUTER ARBEITSPLATZ“

… dies sagten auch die Zeit-arbeitnehmer

Hofmann Personal gehört auch in diesem Jahr zu Deutschlands

100 besten Arbeitgebern und wurde im März 2014 in Berlin dafür ausgezeichnet. Zusätzlich erhielt der Personaldienstleister den Gold Trust Champion Award, weil er sich sieben Jahre in Folge unter den Besten platzieren konnte.

Kernaussage: Ein sehr guter ArbeitsplatzIn einer repräsentativen Umfrage bewerteten die Hofmann-Mitarbei-ter ihren Arbeitgeber und ihren Arbeitsplatz. Der Kernaussage „Alles in allem kann ich sagen, dass hier ein sehr guter Arbeitsplatz ist“, stimmen über 80 Prozent aller Mitarbeiter, also Zeitarbeitnehmer und Verwaltungsmitarbeiter, zu. „Wir scheinen es gut zu schaffen,

die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen aller Mitarbeiter in Einklang zu bringen“, sagt Ge-schäftsführerin Ingrid Hofmann.

Repräsentative Umfrage aller Hofmann-MitarbeiterBewertungsgrundlage für die 100 besten Arbeitgeber sind u.a. eine anonyme, umfassende Befragung der Mitarbeiter zu den Themen Fairness und Respekt, die Identifika-tion der Beschäftigten mit ihren Aufgaben und ihrem Arbeitgeber wie auch der Teamgeist. Mit einbezogen werden die Programme und Maßnahmen, die im Personal-bereich durchgeführt werden.

Bewertung durch ein unab-hängiges InstitutDurchgeführt wurde die Umfrage vom Great Place to Work Institute. Es untersucht und zeichnet vorbildliche Arbeitsplatzkulturen in mehr als 45 Ländern auf sechs Kontinenten aus.

Kontakt: I. K. Hofmann GmbHLina-Ammon-Str. 19, 90471 NürnbergInfoline: +49 0800 00-hofmannE-Mail: [email protected]

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uropa und Bremen – das ist eineGeschichte, die auch mit vielGeld zu tun hat. Denn aus den

europäischen Fördertöpfen fließen er-hebliche Beträge in das Bundeslandund finanzieren hier zahlreiche Ent-wicklungsprojekte mit. Ohne Europawäre Bremen buchstäblich ein Stück är-mer. Eine EU-Förderperiode währt im-mer sieben Jahre; der Brüsseler Finanz-rahmen legt fest, wie viel Geld in die-sen sieben Jahren in welchen Politikbe-reich fließt. Eines dieser für Bremen

wichtigen Programme ist der Fonds fürregionale Entwicklung (EFRE). In derFörderperiode 2007-2013 erhielt Bre-men 142 Millionen Euro, in der laufen-den Periode (2014-2020) sind es noch103 Millionen Euro. „Europa tut Bremen gut”, sagt dennauch Wirtschaftssenator Martin Günth-ner. „Mit dem EFRE-Programm ist es inden vergangenen Jahren gelungen, diewirtschaftliche Entwicklung, Technolo-gie und Innovation in Bremen zu för-dern und wichtige Stadtentwicklungs-projekte zu initiieren. Mit dem neuenFörderprogramm werden wir auch inZukunft handlungsfähig bleiben.” Günth- ner hat ausgerechnet, dass pro Kopfder Bevölkerung nur Berlin und die Re-gion Sachsen-Leipzig mehr europäischeFördermittel als das Land Bremen er-halten.

Kernstück des aktuellen EFRE-Pro-gramms ist das Thema Innovation. Diehier zur Verfügung stehenden Mittelsollen laut Wirtschaftsressorts zum Auf-bau und zur Entwicklung der anwen-dungsnahen Forschungs- und Innova -tions-Einrichtungen im Land genutztwerden. Darüber hinaus sollen insbe-sondere betriebliche Innovationspro-jekte gefördert werden. Weiterhin wird in der sogenanntenKMU-Achse für kleinere und mittlereUnternehmen deren Investitionstätig-

keit mit verschiedenen Instrumentenunterstützt. Dies gilt laut Mitteilung fürbetriebliche Projekte aus dem Landes-investitionsförderprogramm (LIP) oderfür die Teilnahme an internationalenMessen. Zudem sollen Gründungsakti-vitäten gesteigert werden. Drittens gibtes die CO2-Achse, die CO2-effizienteWirtschafts- und Stadtstrukturen för-dert. Bremen plant hier unter anderemfinanzielle und beratungsorientierte An- reize für Unternehmen, die in Projektezur Energieeffizienz investieren wollen. In den ersten drei Achsen ist als Al-ternative zur Zuschussförderung derverstärkte Einsatz von Finanzierungsin-strumenten vorgesehen. Hierzu gehö-ren Darlehen für Investitionsförderun-gen, Forschungs- und Entwicklungsvor-haben, sogenannte Mikrodarlehen oderDarlehen für Energieeffizienzinvestitio-

nen bzw. Wagniskapital für technolo-gieorientierte Unternehmen. Die vierte Achse des Programmesdient der Armutsbekämpfung und zieltauf sozialen Zusammenhalt. „Die hiervorgesehenen Mittel sollen auf der Ba-sis integrierter Stadtentwicklungskon-zepte in den besonders von Armut undsozialer Benachteiligung betroffenenStadtgebieten in Bremen und Bremer-haven eingesetzt werden”, so das Wirt-schaftsressort, das die lokale Ökonomiein den Quartieren stärken will, unteranderem indem Bildungschancen unddie Beschäftigungsfähigkeit der Bevöl-kerung in diesen Gebieten verbessertwerden. Zudem sollen Stadtteilinitiati-ven unterstützt und bauliche Maßnah-men zur Steigerung der Attraktivitätder Quartiere umgesetzt werden. Das Programm wurde in einem auf-wändigen ressortübergreifenden Betei-ligungs- und Abstimmungsprozess ent-wickelt, bei dem auch Kammern, Ver-bände, Gewerkschaften und andereeinbezogen wurden. Gelder fließenerst, wenn die Projekte in Brüssel for-mal eingereicht worden sind und denStempel „Genehmigungsreife” tragen. In der abgelaufenen Förderperiode2007-2013 hat Bremen mit europäi-scher Hilfe rund 70 Projekte umgesetzt.Der Fokus lag hier auf der Bewältigungwirtschaftlicher und sozialer Umbrü-che, Anpassungen an den Globalisie-rungsprozess und dem Übergang zu ei-ner wissensbasierten Gesellschaft. Mitdem Programm PFAU wurden anwen-dungsnahe Umwelttechniken bezu-schusst. Das Institut für Raumfahrt -systeme des DLR Deutschen Zentrumsfür Luft- und Raumfahrt konnte nachBremen geholt werden. Auch das Ge-werbegebiet Bremer Wollkämmereiprofitierte von EU-Geldern. Schließlichkam das „Potenzialgebiet” Übersee-stadt in den Genuss von EU-Fördemit-teln, um die Ansiedlung von Unterneh-men zu unterstützen. (cb) n

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EUROPA TUT BREMEN GUTAus dem Fonds für regionale Entwicklung fließen mehr als 100 Millionen Euro nach Bremen. Eine neue, siebenjährige Förderperiode hat jetzt begonnen.

Mit euro-päischer Hilfekam das DLR-Institut nachBremen undbietet u.a. eine SchoolLab.

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Europäischer Tag derMeere mit Bürgerfest Bremen ist in diesem Jahr Gastgeberfür den Europäischen Tag der Meere(European Maritime Day). Noch bevorWissenschaftler und andere internatio-nale Fachleute zum Kongress zusam-mentreffen, findet zum Auftakt amSonntag, dem 18. Mai, ein Publikums-tag statt. Das maritime Bürgerfest hatseinen Schwerpunkt am Weserbahnhofund bietet ein vielseitiges Programmaus Information und Unterhaltung ent-lang der Schlachte. Der Weserbahnhof wird sich an demTag in eine Forschungsmeile mit Info-tainment-Angeboten verwandeln. Ma-ritime Forschungseinrichtungen, wiebeispielsweise das Alfred Wegener In-stitut (AWI), das Zentrum für MarineUmweltwissenschaften (MARUM), dasMax-Planck-Institut (MPI) für MarineMikrobiologie oder das Zentrum fürMarine Tropenökologie (ZMT) stellensich und ihre Arbeit vor. Zu sehen gibtes auch einen Unterwasserroboter undein Magnetometer. „Bordbesuch aus-drücklich erwünscht“ heißt es auf dendrei Forschungsschiffen, die am Weser-ufer für den Programmpunkt „OpenShip“ festmachen, darunter zum Bei-spiel das MS Heinke des AWI. Weserauf-

Bremen und Malmö wollen SmartCity werdenBremen und Malmö wollen gemeinsamSmart Cities werden. Wirtschaftssena -tor Martin Günthner und der stellver-tretende Bürgermeister von Malmö, Mi-lan Obradovic, haben die gemeinsameBewerbung angekündigt. Die Europäi-sche Kommission hatte im Juli 2012die Initiative „Intelligente Städte undKommunen“ gestartet. Im kommendenHaushaltszeitraum ab 2014 sollen un-

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ter dem Dach „Horizont 2020“ signifi-kante Fördermittel bereitgestellt wer-den, um Städte wie Bremen bei der Um-setzung der europäischen Klimaziele zuunterstützen. Das Ziel dieser europäi-schen Initiative ist es, die Städte der EUfit für die Zukunft zu machen. Bremen will gemäß der Ausschrei-bung ein near zero energy‐Gebiet ent-wickeln, das beispielgebend für weitereBereiche der Stadt, aber auch für ande-re europäische Städte ist. Mit dem Zu-schlag auf die Bewerbung sind Förder-mittel in einer Höhe von bis zu acht Mil-lionen Euro verbunden. In einer Interes-sengemeinschaft mit Unternehmen istdie Überseestadt bzw. der Bremer Wes -ten als anspruchsvolles und aussichts-reiches Projektgebiet identifiziert wor-den. Der Fokus liegt auf innovativenMobilitätskonzepten und dem Einsatzvon Fahrzeugen mit alternativen An-trieben, auf energetischen Maßnah-men in Gebäudebestand und Neubausowie der Energieerzeugung und ‐ver-sorgung, auf der Straßenbeleuchtung,sowie dem Einsatz intelligenter Info r -ma tions‐ und Kommunikationstechno-logien. n

wärts am Anleger des Landesverban-des Motorbootsport dreht sich alles umdas Thema Wassersport. Der European Maritime Day ist daswichtigste maritime Ereignis in Europaund führt jährlich verschiedene mariti-me Akteure aus ganz Europa zusam-men, beispielsweise Mitglieder der EU-Kommission sowie Vertreter aus denMitgliedstaaten und den europäischenRegionen, der maritimen Wirtschaft,von Verbänden und Interessensorgani-sationen. Bremen richtet den Tag in die-sem Jahr am 19. und 20. Mai aus. Anzwei Tagen finden Plenarrunden, Work-shops und themenspezifische Ausstel-lungen statt. n

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STANDORTBREMEN

er Kaufmann Wilhelm Holtorfgründete am 10. April 1874 ei-nen Laden am Ostertorsteinweg

6. 140 Jahre später ist das Geschäft im-mer noch dort und gilt als letzter Kolo-nialwarenladen Deutschlands. VieleJahre lang hat ihn das Ehepaar Schwie-ring geführt. Nun ist Marcus Wewer derneue „Herr Holtorf“. Es duftet nach Zimt, Vanille undSchokolade, als Marcus Wewer denDeckel eines großen Glasgefäßes mitBaisergebäck aus Italien anhebt. Aro-men, Gerüche und Geschmacksrichtun-gen spielen bei Wilh. Holtorf e. KFM imViertel eine große Rolle. Und ebensoFrische und Qualität. Im August 2013hat Wewer das denkmalgeschütze Ge-schäftsgebäude im Ostertor übernom-men und damit einem Stück bremi-scher Einzelhandelsgeschichte zu neu-em Leben verholfen. Bei Holtorf wird noch lose verkauft.Traditionell verlangen Kunden das Hol-torf-Müsli, ganz Geübte lassen sich dieFlocken und Trockenfrüchte nach eige-ner Vorstellung zusammenmischen. Den

Begriff Kolonialwaren verbindet der49-jährige Inhaber nicht nur mit Exoti-schem, sondern vor allem mit individu-eller Bedienung und Beratung – so wiees in diesem Laden seit 140 Jahren üb-lich ist. Bei der Sanierung des 1903 erbau-ten Jugendstilhauses hat Marcus We-wer mit dem Landesdenkmalpfleger ei-nige glückliche Kompromisse ausge-handelt. So wird bei Holtorf zwar wei-terhin über den Tresen verkauft. Dochdas originale Möbelstück aus Eichewurde so gekürzt, dass den Kunden ge-nügend Platz bleibt, um sich die Warenin den Regalen selber anzusehen. „DieEinkaufsgewohnheiten haben sich ver-ändert“, sagt Wewer. „Und es will ja kei-ner ein Museum.“ Auf hellblauen Kissen kann der Kun-de vor dem großzügigen Schaufenstersitzen, einen Espresso trinken und ge-danklich seine Einkaufsliste vervoll-ständigen: Schokolade aus Vietnam,Holunderblüten-Balsamcreme, Maldon

DER NEUE HERR HOLTORFBesuch in einem besonderen Geschäft: Wilh. Holtorf e. KFM. Hier steht Feinkost unter Denkmalschutz.

Von ANNEKATHRIN GUT (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)

Marcus Wewer ist angetreten,eine schöne Bremer Tradition im Jugendstil-Ambiente zu wahren und bietet „Kolonialwaren” im Stil des 21. Jahrhunderts an.

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EDEKA fördert selbst-ständigen EinzelhandelClaudia Schwinning übernimmtCenter in Blumenthal

EDEKA, heute Deutschlands Lebens-mittelhändler Nr. 1, stand bei der Grün-dung des Unternehmens für die „Ein-kaufsgenossenschaft deutscher Koloni-alwarenhändler.“ Mehr als 100 Jahredanach ist das Unternehmen immernoch ein genossenschaftlicher Verbundselbstständiger Einzelhändler und da-mit einer der größten Mittelständler inDeutschland. In Bremen-Blumenthalmachte sich jetzt Claudia Schwinning,Marktleiterin des EDEKA Centers ander Weserstrandstraße 17, mit diesemGeschäft selbstständig und führt ein105-köpfiges Team. Die Existenzgründerin ist gelernteRechtsanwalts- und Notarfachange-stellte und hat nach der Familienpla-nung als Quer-Einsteigerin im Handelbegonnen. Nach einiger Zeit im Groß-handel wechselte sie vor fünf Jahren zuEDEKA. Seit November 2013 ist sieMarktleiterin des EDEKA Centers inBremen-Blumenthal, das sie jetzt alsselbstständige Einzelhändlerin weiter-führt. Die Fleisch- als auch die Käseab-teilung wurden bereits ausgebaut,demnächst soll die Obst/Gemüse-Ab-teilung um eine offene Salatbar erwei-tert und die Fleisch-Bedienungsthekemit fertig zubereiteten Gerichten be-stückt werden. Auch den Backshop imVorkassenbereich führt ClaudiaSchwinning zukünftig in Eigenregie un-ter dem Namen „Ährensache“. Ein wichtiger Aspekt für die Unter-nehmerin sind regionale Produkte,Schwinning setzt auf rund zehn Liefe-ranten aus der Region, die dem Marktteils mehrmals die Woche Ware liefern.Das Sortiment soll noch erweitert wer-den. „Diese Produkte gibt es sichernicht bei jedem Lebensmittelanbieter“,sagt Schwinning. Dazu zählen Kartof-feln der Worpsweder Perle aus Lilien-thal, der regional beliebte Kaffee derKaffeerösterei De Koffiemann oder Erd-beeren und Spargel des Hofs Ahrens inOhlenstedt. n

www.edeka.de

Empfänge im Schüttingund im Rathaus

„Aktiv für Osterholz“Wirtschaftsressort und Handelskam-mer haben mit einem Empfang Vor-stand und Mitglieder des Gewerbever-eins „Aktiv für Osterholz“ im HausSchütting geehrt. Der Verein arbeitetseit zehn Jahren und ist ein wichtigesBindeglied zwischen Unternehmen undPolitik. Karsten Nowak, Leiter des Ge-schäftsbereiches Einzelhandel, Touris-mus und Recht in der Handelskammer,würdigte die gute Zusammenarbeit mit„Aktiv für Osterholz” in zahlreichen Pro-jekten.

150 Jahre Niemeyer Cigarren150 Jahre Niemeyer Cigarren – zu die-sem Jubiläum hat Bürgermeister JensBöhrnsen Betriebsangehörige und Gra-tulanten im Rathaus empfangen. DasUnternehmen wird immer noch famili-är geführt. Dies sei „eine besondere Leis -tung, die Respekt und Anerkennungverdient“, so Böhrnsen. Niemeyer Cigar-ren sei ein Synonym für Bremer Kauf-mannskunst und führe die Tradition desmittelständischen Unternehmens fort.„Genau solche Unternehmen brauchtBremen, die erkennen, dass Bremen einattraktiver und sicherer Standort ist, andem sich Tradition und Moderne ergän-zen“, so der Bürgermeister. Geschäfts-führer Rainer von Bötticher würdigtevor allem den Beitrag seiner Mitarbei-ter zum Erfolg des Unternehmens. Nie-meyer Cigarren blicke trotz nicht einfa-cher Zeiten für die Tabakbranche opti-mistisch in die Zukunft. n

Sea Salt Flakes, Indisches Chutney. Dieneuen Kühltresen für Bio-Fleisch, Käseund Eiscreme aus dem Blockland ste-hen in einem eigens hergerichtetenRaum auf originalen Fliesen von Ville-roy & Boch. Marcus Wewer hat die Ju-gendstilkacheln im Keller gefunden. Der Händler ist studierter Agrarwis-senschaftler und kennt viele seiner Lie-feranten persönlich. Er kauft aus-schließlich bei inhabergeführten Unter-nehmen. Deren Produkte seien meistbesser, weil sie auf mehr Qualität beiEinkauf, Produktion und Handwerkachten. Gerne würde er noch mehr Pro-dukte von regionalen Herstellern insSortiment aufnehmen, „aber Bremenhinkt da leider etwas hinterher“.

in besonderes Anliegen ist Mar-cus Wewer das Bio-Fleisch. 25Jahre lang hat er in dieser Bran-

che gearbeitet und kennt sich mit derHerstellung von Fleisch- und Wurstwa-ren bestens aus. Das Geheimnis sindvielfach die Gewürze. Deshalb gibt esbei Holtdorf auch die ausgefallenstenSorten wie Tasmanischen Pfeffer, Ma-cis, Paradieskörner oder spezielle Mi-schungen wie das Klasse Hackipulveroder Sea of Spice. Dass sein Tante-Emma-Laden-Kon-zept mit dem eher hochpreisigen Fein-kostsortiment nicht mehr in die Zeitvon Online-Handel und Supermärktenpassen könnte, glaubt der Kaufmannnicht: „Vielen Leuten schmeckt der Dis-counter einfach nicht mehr – im wahrs -ten Sinne des Wortes.“

arketing betreibt aber auchder Viertel-Kaufmann: Immersamstags organisiert Wewer

Verkostungen, bei denen Hersteller ihreProdukte vorstellen. Außerdem möchteer den Versandhandel ausbauen, idea-lerweise im Verbund mit anderen regio-nalen Händlern. Schon jetzt sind Hol-torfs Waren auch anderswo gefragt:Die Holtorf Müsli-Mischung wird nachHannover verschickt und die frischeSuccade findet so ihren Weg nach Dres-den in den berühmten Christstollen. n

Frühshoppen mit Musik im Ansgari QuartierBeschwingter Start in den Shopping-Tag ver-spricht der Früh-Shoppen mit Live-Musik im Ans-gari Quartier: Der kleinste Business ImprovementDistrict in Deutschland, das BID Ansgari, lädt zurmusikalischen Veranstaltungsreihe im Frühlingund Sommer auf den Ansgari-Kirchhof ein. Auf-takt ist am 3. Mai; weitere drei Samstage (jeweils12:00 bis 14:00 Uhr) folgen: 7. Juni, 5. Juli, 2. August.

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UBH und GBV: 100 Jahre SozialpartnerschaftMit einem Festakt im Bremer Rathaushaben der Unternehmensverband Bre-mische Häfen (UBH) und der Gesamt-hafenbetriebs-Verein (GHB/V) aufgrundihres gemeinsamen Ursprungs EndeMärz mit rund 200 geladenen Gästenihr 100-jähriges Bestehen gefeiert.Festredner war Notker Wolf, Abtprimasdes Benediktinerordens, der die gesell-schaftlichen Veränderungen vor demHintergrund der zunehmenden Techni-sierung und der elektronischen Medienaufgriff. Durch die möglichen neuenKontrollmechanismen sei die persönli-che Entscheidungs- und Bewegungs-freiheit zunehmend gefährdet. Die Hafenwirtschaft und die meis -ten Logistikunternehmen werden vomUBH vertreten. Der Arbeitgeberver-band wurde 1914 als HBV gegründet.Er übernahm die Vermittlung der un-ständigen Hafenarbeiter an die Hafen-einzelbetriebe und schloss Tarifverträ-ge mit dem Deutschen Transportarbei-ter-Verband. Der GHB/V ist mit derzeit

rund 3.000 Mitarbeitern aus mehr als70 Nationen der zweitgrößte Arbeitge-ber in den Bereichen Häfen und Logis -tik in Bremen. Er sichert den Einzelun-ternehmen die nötige Flexibilität, denndie Arbeit auf den Schiffen und Termi-nals sowie in den Logistikzentren unter-liegt großen Schwankungen. Diesewerden durch die Fachkräfte des GHB/V ausgeglichen. Rund 80.000 direkte und indirekteArbeitsplätze werden den Häfen zuge-rechnet. Der Umschlagsschwerpunkt liegtheute in Bremerhaven. In Bremen kon-zentrieren sich die beschäftigungsinten-siven logistischen Tätigkeiten. Beson-ders sichtbar ist dies an den Logis tik -zentren und im Güterverkehrszentrum.Beim Umschlag spielen in Bremen aberauch konventionelle Stück- und Massen -güter eine bedeutsame Rolle. n

60 Jahre ISL:hohe ExpertiseAus der Bremer Forschungslandschaftist es nicht mehr wegzudenken, seineExpertise ist unbestritten: Das BremerInstitut für Seeverkehrswirtschaft undLogistik feierte jetzt sein 60-jährigesBestehen. Am 30. März 1954 wurdedas heutige ISL als Institut für Schiff-fahrtsforschung in der Rechtsform ei-ner gemeinnü� tzigen Stiftung privatenRechts durch den Senat der Freien Han-sestadt Bremen gegründet. Zweck derneuen Stiftung sollte es fortan sein,wissenschaftliche Schifffahrtsforschungzu betreiben und zu fördern. Die Aufga-benbereiche wurden nach und nach er-weitert und modernisiert. Das 70 Mit-arbeiter starke ISL ist heute eines dereuropaweit führenden Institute für an-gewandte Forschung, praxisorientierteBeratung und Know-how-Transfer aufden Gebieten Seeverkehrswirtschaft undLogistik. n

Spielregeln und Strategien der Logistik8. Bremer Logistiktag am 3. und4. Juli im Dorint Park Hotel

Spielregeln und Strategien weltweiterLogistik stehen auf dem Programm,wenn sich die Logistikfachwelt am 3.und 4. Juli zum Bremer Logistiktag imDorint Park Hotel Bremen trifft. In sei-ner 8. Auflage wartet das größte Logis -tiktreffen der Region mit neuem Veran-stalter, verändertem Konzept und demGastland Brasilien auf. Es werden rund200 Experten aus Wirtschaft, Wissen-schaft und Politik erwartet. Neben denChancen und den Herausforderungendeutsch-brasilianischer Geschäftsbezie-hungen werden Entwicklungen und In-novationen in der Logistik diskutiert. Die Ausrichtung des zweitägigenFachsymposiums, das 2006 von derKieserling Stiftung initiiert wurde, hatdie Via Bremen Foundation übernom-men. Mit Brasilien als Gastland schlägtdie Standortmarke eine Brücke zur Fuß-ball-WM, die vom 12. Juni bis 13. Juli

s

(v.l.) Hans-Joachim Schnitger, Präsident der UBH, Festredner Abt-primas Notker Wolf, BürgermeisterJens Böhrnsen und Klaus Wedemei-er, Vorsitzender des Weserbundesund des Wirtschaftsverbandes Weser.

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ausgetragen wird. Als Energie- undRohstofflieferant und Gateway zu Süd-amerika hat die aufstrebende Volks-wirtschaft jede Menge zu bieten, gera-de auch in Bezug auf Logistik. In ver-schiedenen Geschäftsfeldern, etwa beiForstprodukten oder im Automobilbe-reich, bestehen enge Kontakte zu denbremischen Häfen. 2013 verkehrtenzwischen Bremerhaven und Brasiliendrei Liniendienste. Die Kieserling Stiftung als Initiatorund ehemaliger Träger der Veranstal-tung wird wiederum den Kieserling Lo-gistikpreis für herausragende Leistun-gen verleihen. n

Mengen wachsen, Infrastrukturen nicht Jahresbericht des Vereins Bremer Spediteure

Die Infrastruktur macht den BremerSpeditionsunternehmen derzeit großeSorgen. Deutschlands Ex- und Import-leistung fußt darauf, dass der Hinter-landverkehr für alle Träger (Straße,Schiene, Wasser) gut funktioniert, sag-te Simon Reimer, der Vorsitzende desVereins Bremer Spediteure im Jahres-pressegespräch. Die Kapazitäten der

Anbindungen hielten jedoch nichtSchritt mit dem Mengenwachstum derGüter. Im Kreuzfeuer der Kritik: der im-mer noch fehlende Ringschluss der A281, der ins Stocken geratene Ausbauder Mittelweser und die Engpässe aufder Schiene. In diesem Jahr und 2015 rechnendie Spediteure (wie auch die Seever-kehrsprognose der Bundesregierung)mit einem höheren Wirtschaftswachs-tum und entsprechend mit mehr Ver-kehren. Die Verkehrswege von den Hä-fen in das Inland wachsen aber lautReimer nicht entsprechend mit. DieSchienenwege nach und von Bremerha-ven könnten kaum noch zusätzliche Zü-ge aufnehmen; ein besonderer Engpassist der Bremer Hauptbahnhof, durchden derzeit alle Züge Richtung Bremer-haven geführt werden müssten. DieSpediteure fordern daher, zügig eineStrecke auszubauen, mit der Bremenumfahren werden könne. Angesichtsder langen Realisierungszeiten müss-ten konkrete Planungen jetzt beginnen,denn das Jahr „2030 kommt schnellerals manch einer sich vorstellen kann“,so Reimer. Vorstandsmitglied Uwe Bielangmachte deutlich, wie dringend der Aus-bau der Mittelweser ist. Häfen undSchleusen seien für das Großmotorgü-

terschiff (GMS) mit 110 Meter Längezwar ausgebaut worden und damit ge-eignet, der Fluss selbst jedoch nicht.Bielang nannte es „geradezu fahrläs-sig“, wenn der Ausbau der Weser nichtweiter geführt werde und damit ohneeine Begradigung des Flusses der Zu-gang für die neue Schiffsklasse fehle.Das GMS kann doppelt so viel Contai-ner transportieren wie das bislang übli-che Europaschiff. Für den Autobahn-ringschluss der A 281 im Jahre 2020gebe es dagegen eine verlässliche Per-spektive, so Bielang. Ein weiteres Problem, das die Spedi-teure beschäftigt, ist der akute Fahrer-mangel. Der Verein rechnet damit, dassUnternehmen in den kommenden zehnJahren bei gleichbleibender Qualitätihrer Dienstleistung rund 500.000 Be-rufskraftfahrer brauchen werden. DerEngpass habe zu ers ten kritischen Si-tuationen bei der Auslieferung geführt.Nun soll das Image des Berufes aufpo-liert und die Arbeitsbedingungen sol-len verbessert werden. Zugleich gebe eseinen Trend zu längerfristigen Verträ-gen und auch zu „value added ser-vices“, um die Transportdienste sicher-zustellen, sagte Reimer. Dem BremerVerein gehören mehr als 150 Unterneh-men mit rund 4.000 Mitarbeitern an.(cb) n

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F rau Himbeere ist alleinerziehendeMutter. Sie hat ein Problem, nichtetwa in Erziehungsfragen. Es ist

eher ein materielles. In der Wohnung,in der sie mit ihren zwei kleinen Söhnenlebte, haben sich schwarzer Schimmelund Kakerlaken breit gemacht. FrauHimbeere ist 25 Jahre alt und Bulgarin,ihre Söhne sind eins und fünf. Sie wür-de gern einen Deutschkurs machen,weil sie die Schreiben der Ämter nichtversteht, was zum Ärger mit dem Job-center führt. Aber wer passt dann aufdie Kinder auf? Und was ist überhauptzu tun? Frau Himbeere fühlt sich alleinund überfordert. Ihr ist klar, dass dieKinder dringend ein neues, sauberesUmfeld zum Aufwachsen brauchen. Das Jugendamt wird in ihrer Sachenicht tätig, es sieht keinen pädagogi-schen Hilfebedarf. Die Familienhebam-me wiederum kann sich nicht um all dieFragen kümmern, weil ihre Stundenden großen Bedarf nicht abdecken.Frau Himbeere wendet sich schließlichan die Initiative „Stadtteilmütter undStadtteilväter im Bremer Westen“. Seit drei Jahren gibt es diese Einrich-tung, sie ist einmalig in Bremen. Initi-iert wurde das soziale Projekt von fünfevangelischen Gemeindenaus dem Bremer Westen.Finanziert wird es fünfJahre lang von der Bre-mischen EvangelischenKirche. Und die Gemein-de Walle hat ein Bürofrei-geräumt. Am Anfang stan-den zwei Tische, zweiStühle und eine Ideeim Raum. Und esgab die Sozialpä -dagoginnen Kristin

Buß und ihre Kollegin Andrea Over-esch, die alles schließlich mit Leben füll-ten. Familien stoßen trotz staatlicherUnterstützung und vieler Hilfsangebo-te manchmal an ihre Grenzen. Oftmalskennen sie die Angebote nicht, oder dieEinrichtungen im Stadtteil erreichen sienicht, manchmal scheitert es an derSprache, der Angst vor Behörden oderam Mut, sich Hilfe zu holen. Die beidenFrauen schauten sich die Stadtteilmüt-ter und -väter in Berlin-Kreuzberg an.Sie klopften an die Türen der BremerEinrichtungen, knüpften Netzwerke,fragten sich, was Eltern eigentlichbräuchten und arbeiteten einen Schu-lungsplan aus. Sie akquirierten Dozen-tinnen und Dozenten, von denen vieleihr Wissen ehrenamtlich an die Stadt-teilmütter oder -väter weitergeben. Rahab Wilde ist eine der erstenStadtteilmütter des Bremer Westens ge-worden. Sie ist 36 Jahre alt und ziehtvier Kinder groß. Selbst Kinder zu ver-sorgen, ist eine der Bedingungen, uman den Schulungen teilzunehmen. Vie-le Sorgen und Probleme der Familienkennt Rahab Wilde aus eigener Erfah-rung. Sie hat soziale Arbeit studiert. Alssie im Internet von dem Projekt las, hat

sie gedacht, „das ist genaudas Richtige für mich.“Die Schulung zur Stadt-teilmutter dauerte sechsMonate und beinhaltetezehn Themenblöcke.Die Absolventinnen ler-nen viel über Ernäh-rung, Kindesentwick-lung, Erziehung,Recht, materielle Ab-sicherung. Ein wich-tiger Baustein istdie Kommunikati-

on. In etlichen Rollenspielen trainierteRahab Wilde mit den anderen, wie manin den Familien den richtigen Ton trifftund sich selbst zurücknimmt. Mittlerweile gibt es 16 Stadtteilmüt-ter, die weit mehr als 500 ehrenamtli-che Stunden auf dem Konto haben. 30Familien wurden bislang aufgesucht,manche regelmäßig über Monate hin-weg. Freitags um halb zehn treffen sichalle im Büro an der Ritter-Raschen-Stra-ße 41. Dann reden sie über ihre „Fälle“,tauschen sich darüber aus, wie es denFamilien geht, und was ihnen selbstwichtig ist. Manchmal möchten Elternnur wissen, welche Spielmöglichkeitenes im Stadtteil gibt. Oder brauchenTipps zu Erziehungsfragen. Manchmalsind die Fragen vielschichtiger. Die Stadtteilmütter sind keine Su-pernannys. Eltern helfen Eltern, das istalles. Und niemandem wird etwas auf-gedrückt. „Ich habe sehr viel gelernt,was ich mit nach Hause nehme“, sagtRahab Wilde. Kristin Buß bestätigt das.„Die Teilnehmer sind selbstbewusstergeworden, sie eignen sich die Fähigkeitan, über ihr eigenes Handeln zu reflek-tieren.“ Und sie öffnen sich für die Wer-te und Gebräuche anderer Kulturen.Der Bremer Westen ist ein multikultu-reller Stadtteil mit Menschen mit türki-schen oder afrikanischen Wurzeln, rus-sischstämmigen Familien oder Bulga-ren wie Frau Himbeere.

Sie heißt nicht mit richtigem Na-men so. Den haben die Stadtteil-mütter ausgesucht. Himbeere,

Amethyst, Sri Lanka – alle Namen derFamilien sind anonymisiert zum Schut-ze der Beteiligten. Für Frau Himbeereist die Geschichte gut ausgegangen.Sie und ihre Söhne wohnen nun in ei-ner Wohnung ohne Schimmel und Ka-kerlaken. Rahab Wilde hat mit ihr diePapiere sortiert, sie zum Job-Center undMieterschutzbund begleitet. Frau Him-beere macht jetzt allein weiter. n

InformationSpendenkonto: Ev. Gemeinde Bremen-Walle,Kto. 102 86 87, Sparkasse Bremen, BLZ 290501 01, Stichwort: Stadtteilmütter; www.kir-che-bremen.de/rat/partnerschaft/stadtteil-muetter.php

WENN ELTERN ELTERNHELFEN

Ein einzigartiges soziales Projekt an der Schnittstelle von Ehrenamt undIntegration: Die Stadtteilmütter und -väter im Bremer Westen begleiten Familienund unterstützen sie bei Erziehungsfragen oder Behördengängen.

Von CATRIN FRERICHS

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Sparkasse-Wettbewerb:„Bremen macht Helden“ In Bremen leben mehr als 80.000 Kin-der und Jugendliche mit Wünschenund Talenten, aber auch Sorgen undNöten. Viele engagierte Bremer beglei-ten sie mit verschiedensten Ideen undProjekten. Dieses Engagement unter-stützt die Sparkasse Bremen seit fünfJahren mit dem Sonderfonds „Bremenmacht Helden“. Jetzt hat sie 76 Sieger-projekte mit 100.000 Euro ausgezeich-net, 8.000 Kinder profitieren davon.„Mit den Förderbereichen Bildung undWissenschaft, Kunst und Kultur, Sport,Umwelt und Soziales decken wir ein gi-gantisches Spektrum ab“, sagte Vor-stand Thomas Furst. In den ersten vierWettbewerben wurden insgesamt fast250 Projekte mit insgesamt 400.000Euro gefördert, damit wurden mehr als30.000 Kinder und Jugendliche er-reicht. „Für uns sind diese Spenden einewunderbare Form der Gewinnverwen-dung“, so Fürst. „Wir arbeiten in Bremen,wir entscheiden in Bremen und wir ge-ben unseren Kunden jedes Jahr rundvier Millionen Euro wieder zurück.” n

Jubiläum: 25 Jahre Musikfest BremenWer hätte das gedacht – im Jahre 1989bei der Premiere wohl kaum jemand.Doch das Musikfest Bremen wird in die-sem Jahr 25 Jahre alt, und es ist eineetablierte Marke und ein Aushänge-schild für Bremen geworden. Es hat ei-ne wirtschaftlich solide Basis und istein funktionierendes Modell einer öf-fentlich-privaten Partnerschaft. Die„Kraft der Wirtschaft“ und das „Vertrau-en der Politik“ sind laut Intendant Tho-mas Albert zwei wesentliche Erfolgs-treiber. Albert betreut das Musikfestseit dem ersten Tag. Auch diese Konti-nuität in der Leitung, die Teamarbeit,die Tiefenwirkung in die Region und„persönliche Achsen“ sind Teil der Er-folgsstory. Der Gesamtetat 2014 be-trägt knapp 3,7 Millionen Euro, wovon

Bremer Denkmälerim BlickpunktDie erste Auslobung im Jahr2010 und auch die zweite im Jahr2013 haben es gezeigt: Es gibtnicht nur ein breites Spektrum anDenkmälern in Bremen, sondernauch ein großes Interesse daran.45 Bewerbungen (in den vier Ka-tegorien Architekten, Handwer-ker, Bauherren und Ehrenamtli-che) für den Bremer Denkmal-preis machen dies deutlich. DasNiveau war hoch, so dass sich dieAuslober entschlossen, alle Be-werbungen in einer Ausstellungzu präsentieren. Die Ausstellunggibt außerdem einen Überblick überdie vielfältigen Aufgaben des Landes-amtes für Denkmalpflege und behan-delt die Themen der energetischen Er-tüchtigung von Baudenkmalen sowieSanierungsfragen moderner Betonar-chitektur. Der Denkmalpflegepreis wurde vondem Landesamt für Denkmalpflegeund der Aufbaugemeinschaft Bremenins Leben gerufen und wird alle drei

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Jahre verliehen. Die Vergabe wird vonden Kooperationspartnern Architekten-kammer Bremen, Handelskammer Bre-men, Handwerkskammer Bremen undIHK Bremerhaven gemeinsam mit denMedienpartnern Weser-Kurier undNordsee-Zeitung unterstützt. n

Die Ausstellung in der Bremer Bank, Neubau, Domshof 8 – 12, ist von montagsbis freitags von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und endet am 30. Mai. Der Eintritt ist frei.

mehr als die Hälfte von privaten Spon-soren stammt. Großes Engagement zei-gen hier vor allem Nordmetall, die EWEund die Bremer Landesbank. „Repertoire-Schlüsselwerke in maß-stabsetzenden Interpretationen, be-glückende Wiederaufführungen verges-sener Werke, Debüts von renommierten

Stars wie hoffnungsvollen Nachwuchs-talenten sowie Uraufführungen und ex-klusive Deutschland-Premieren“ – aufdiese Mischung setzte und setzt dasMusikfest Bremen nach eigenen Wor-ten. Das Geburtstagsprogramm vom30. August bis zum 20. September um-fasst mehr als 35 Veranstaltungen inBremen, Bremerhaven, ausgewähltenSpielstätten im Nordwesten und Gast-spielen in Groningen und Hamburg.Am Beginn gibt es wie immer einenPaukenschlag, den Eröffnungsabend„Eine große Nachtmusik“ rund um denstimmungsvoll illuminierten Markt-platz mit 27 Konzerten in drei Zeitschie-nen an acht Spielstätten. Die folgen-den Wochen sind gespickt mit vielenHighlights und lassen die Herzen derKlassikfans höher schlagen. (cb) n

Programmdetailswww.musikfest-bremen.de

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METROPOLRÄUME IN EUROPA: GEBALLTE WIRTSCHAFTSKRAFT

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METROPOLREGION

etropolregionen sind welt-weit im Aufwind und erfah-ren eine erhöhte Aufmerk-

samkeit. Sie werden, sagt der Initiativ-kreis Europäische Metropolregionen inDeutschland (IKM), „als immer wichti-ger erachtet und positionieren sich zu-nehmend deutlicher.“ Es geht hierbeinicht um die klassischen städtischenMetropolen, sondern um Metropolre-gionen, die Städte, das stadtnahe Um-

land und ländliche Räume einbezie-hen. Einer Studie zufolge nehmen Me-tropolräume, wie sie europaweit abge-grenzt wurden, nur zehn Prozent derFläche des Kontinents ein; allerdings le-ben dort 50 Prozent der Bevölkerungund es werden 65 Prozent des europäi-schen Bruttoinlandsproduktes erwirt-schaftet. Ferner werden in diesen Räu-men 80 Prozent aller Metropolfunk -tionen wahrgenommen. Das ist eineenorme Konzentra tion an Kraft undKompetenz.

Elf Metropolregionen in Deutschland

In Deutschland hat die Ministerkonfe-renz für Raumordnung 2006 elf Euro-päische Metropolregionen ausgewie-sen, eine von ihnen ist die Metropolre-gion Bremen-Oldenburg im Nordwes -ten. Ihnen bescheinigt der IKM-Report„Regionales Monitoring 2012“ eine„dynamische Entwicklung der intrare-gionalen Kooperation.“ GemeinsameZiele seien die Aufstellung als große,wachstums- und innovationsorientierteRegion und die Positionierung im euro-päischen Kontext und dies in enger Zu-sammenarbeit mit der Wirtschaft, der

Wissenschaft, Kommunen, den Län-dern, dem Bund und letztlich auch derEuropäischen Union. „Gerade die euro-päische Dimension ist eine besondereHerausforderung und Aufgabe für dieMetropolregionen.“ Bremen-Oldenburg gehört mitRhein-Neckar zu den kleineren Regio-nen. Hier leben laut Zensusstichtagvom 9. Mai 2011 knapp 2,7 MillionenMenschen auf einer Fläche von 13.800Quadratkilometern. Etwa 195 Men-schen leben durchschnittlich auf einemQuadratkilometer Fläche. 1,3 MillionenErwerbstätige haben 2009 ein BIP inHöhe von knapp 75 Milliarden Euro er-wirtschaftet. Die Zahl der sozialversi-cherungspflichtig Beschäftigten be-

trägt rund 873.000. Ein herausragen-des Kennzeichen ist die Einbindung derlokalen Wirtschaft, die einen eigenenFörderverein zur Unterstützung der Re-gion unterhält. Kernbranchen sind die Logistikwirt-schaft, die maritime Wirtschaft und dieAutomobilwirtschaft; Zukunftsbran-chen wie Luft- und Raumfahrt und Ge-sundheitswirtschaft haben ebenfallsgroße Bedeutung. Ein regionales Al-leinstellungsmerkmal ist die Ernäh-rungswirtschaft, auch bei erneuerba-ren Energien ist die Region stark. Derbis 2017 gültige Handlungsrahmen de-finiert in Anlehnung an die Eu ro pa -

2020-Strategie der EU den demografi-schen Wandel, den Erhalt der Wettbe-werbsfähigkeit, den Fachkräftemangel,Nachhaltigkeit und Klimawandel alszentrale Aktionsfelder. „Unser Ziel istes, durch intelligente Spezialisierungund eine Konzentration der Aktivitätenauf regionale Schlüsselprioritäten diewirtschaftlichen Potenziale weiter aus-zubauen”, sagt Landrat Jörg Bensberg,erster Vorsitzender der Metropole Nord-west. (cb) n

» Unser Ziel ist es, durch intelligente Spezialisierung und eine Konzentration der Aktivitäten auf regionale Schlüs selpriori täten die wirtschaftlichen Potenziale weiter auszubauen. Jörg Bensberg

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der aufbauder aufbau

der aufbauFORUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG

SENATSBAUDIREKTORIN PROF. IRIS REUTHERDENKMALPFLEGEPREIS 2013FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / INNENSTADTÜBERSEESTADT / METROPOLREGION

SCHWERPUNKTE DES STRUKTURWANDELS

68. Jahrgang

APRIL14

Das Sprachrohr Bremer Bürger für die Entwicklung unserer Stadt.

Das aktiv Forum engagierter Bremer Bürger.

Wir fördern die städtebauliche Entwicklung im Verbund mit Umwelt, Natur und Denkmalschutz der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden.

Wir geben neue Denkanstöße.

Wir skizzieren neue Bauprojekte.

Wir zeigen städtebauliche Alternativen auf.

Wir stellen aktuelle Bauprojekte vor.

Wir verbinden Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

Wir sind eine gemeinnützig anerkannte Vereinigung.

Die Aufbaugemeinschaft Bremen e.V., Bremens erste Bürgerinitiative

Weil Bremen eine starke unabhängige städtebauliche Interessenvertretung braucht.

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Nordwest ausgeschrieben und nichtmehr von der Bremer Landesbank. Das Projekt „Die Besten für denNordwesten“ des Rotary Distrikts1850 fördert in Zusammenarbeit mitneun Hochschulen, der Handelskam-mer Bremen sowie der IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim über dasDeutschlandstipendium Studierende miteinem regionalen Mentorenprogramm,das interdisziplinäre Seminare und Pro-jektangebote bietet. Das soll ein breit-gefächertes Alumninetzwerk aufbauenund so die Identifikation mit der Metro-pole Nordwest und die Vernetzung un-tereinander fördern. Bisher wurden be-reits 60 Stipendien vergeben. Der Forschungsverbund für Mariti-mes Recht bündelt juristische Kompe-tenzen aus Wissenschaft und Praxis inder Metropole Nordwest. Das Netzwerksteht für eine praxisnahe Forschung imBereich des internationalen See- und

Handelsrechts und die Ausbildung desjuristischen Nachwuchses. Der wissen-schaftliche Austausch und die Vernet-zung werden durch Kooperationen undKonferenzen gefördert; die MetropoleNordwest soll als Kompetenzzentrumfür maritimes Recht etabliert werden. Der Verein Trauerland hat sich zumZiel gesetzt, Kindern, die einen Verlusterlebt haben, ausreichend Raum undZeit für ihre Trauer zu geben. Seit 15Jahren bietet er ein breites und kosten-loses Angebot, das neben Trauergrup-pen auch Einzelberatungen, Krisenin-terventionen und eine telefonische Be-ratungshotline umfasst. Bisher wurdenmehr als 1.000 Kinder begleitet. DasTeam besteht aus erfahrenen Pädago-gen und Therapeuten sowie einer Viel-zahl speziell geschulter Ehrenamtlicher.Der spendenfinanzierte Verein arbeitetan verschiedenen Standorten in derMetropole Nordwest. n

NordWest Award 2014:die Preisträger134 Bewerbungen erhielt die Metropo-le Nordwest auf die Ausschreibung desvon der Bremer Landesbank gestiftetenNordWest Awards 2014. Drei Projektewurden jüngst ausgezeichnet und er-hielten insgesamt 30.000 Euro: „DieBesten für den Nordwesten“, der For-schungsverbund für Maritimes Rechtund „Trauerland: Förderung trauernderKinder und Jugendlicher in der Region“.Alle drei, so die Jury, setzen sich im be-sonderen Maße für das Zusammenle-ben und -arbeiten in der MetropoleNordwest ein und machen dessen Po-tenzial und das Know-how sichtbar.„Wir haben uns für diese drei Projekteentschieden, weil sie den Facettenreich-tum der Metropole Nordwest deutlichmachen“, sagte Niedersachsens Minis -terpräsident Stephan Weil. Der Awardwurde erstmalig von der Metropole

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standsvorsitzende der BVL, „dass dieLogistik gemessen am Umsatz der dritt-größte Wirtschaftsbereich in Deutsch-land ist. Etwa die Hälfte der Leistungwird in den Logistikbereichen von In -dustrie und Handel erzeugt, die andereHälfte bei den Logistikdienstleistern.”Mit 2,85 Millionen Beschäftigten er-zielte der Wirtschaftsbereich im Jahr2013 einen Umsatz von rund 230 Mil-liarden Euro – ein Niveau, das 2014 vor-aussichtlich übertroffen wird. In Weltmarktdimensionen betrach-tet, prägt Volatilität die Rahmenbedin-gungen für Unternehmen. SteigendeKundenerwartungen und hoher Kos -tendruck durch globale Märkte führenlaut Klinkner bei Produktspektren undHandelsvolumina zu Abhängigkeitenund Nachfrageschwankungen. Schnel-ler werdende Markt- und Technologie-entwicklungen verstärken diese Effek-te. „Ein Lösungsansatz, um die Belas -tungen aus Komplexität und Kosten-druck beherrschen zu können, ist diekonsequente Zusammenarbeit (Koope-ration) von Unternehmen in den Wert-schöpfungsketten.” Große Bedeutung hat die Logistikfür den Standort Bremen. Wirtschafts-senator Martin Günthner rechnet derBranche 860 Unternehmen zu. Rund34.000 Erwerbstätige erwirtschafteteneinen Umsatz von rund fünf MilliardenEuro. Angesichts der weiter fortschrei-tenden internationalen Arbeitsteilungseien die Zukunftsaussichten der Bran-che stabil positiv. Der Wettbewerb umdie besten Köpfe für die Logis tik istlängst entbrannt. Mit dem Tag der Lo-gistik will sich die Branche dafür einfes tes Standbein schaffen. Im Land Bre-men gibt es derzeit rund 1.150 Lo gistik-Studierende an elf Hochschulen, Insti-tuten bzw. Bildungseinrichtungen, et-wa 1.500 junge Menschen lassen sichin Logistikunternehmen ausbilden. n

32 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

METROPOLREGION

er Aktionstag des Wirtschaftsbe-reichs Logistik hat Anfang Aprilbei rund 400 Veranstaltungen in

Deutschland und weiteren 17 Ländernrund 37.500 Besucher mobilisiert. Ins-gesamt engagierten sich um die 650Unternehmen aus Industrie, Handelund Logistikdienstleistung, Organisa-tionen und Bildungseinrichtungen. Esist der siebte Durchgang des Aktionsta-ges, der seit 2008 stattfindet und sichseitdem zu einer zentralen Informa -tionsplattform des Wirtschaftsbereichsentwickelt hat. Initiiert und koordiniertwird er von der in Bremen ansässigenBundesvereinigung Logistik (BVL).

Erstmals stieß der Tag der Logistikauf eine so große internationale Reso-nanz. Möglich wurde dies unter ande-rem durch das Engagement der Euro -pean Logistics Association und ihrerMitgliedsunternehmen. Inzwischen wer -den Veranstaltungen auch völlig unab-hängig von den Initiatoren angeboten,so zum Beispiel in Großbritannien undItalien, teilte die BVL mit. Demnach lie-ge die tatsächliche Zahl der Veranstal-tungen und Besucher wahrscheinlichnoch höher. Die Besucher kamen, um einen Blickhinter die Kulissen des Wirtschaftsbe-reichs zu werfen, sich über logistische

Abläufe, über Berufe und Karrierewegesowie über Ausbildungs- und Studien-möglichkeiten zu informieren, und ummit den veranstaltenden Unternehmenund Organisationen ins Gespräch zukommen. Zu den größten Veranstaltun-gen zählten wie jedes Jahr die Job- undKarriereevents. Große Unternehmenwie DB Schenker oder IKEA empfingenihre Besucher auf maßgeschneidertenVeranstaltungen für verschiedene Ziel-gruppen an rund 20 Veranstaltungenin ganz Deutschland. „Es ist weitgehend unbekannt”, sag-te Professor Raimund Klinkner, der Vor-

Das Unternehmen Ubimax stellteam Tag der Logistik seine Kommis-sionierlösung mit Datenbrillen,xPick, vor. Ubimax entwickelt Wearable-Computing-Lösungen wie beispielsweise xPick mit einerintuitiven Benutzerschnittstelle fürmobile Endgeräte wie Tablet-PCoder Datenbrillen und Handgelenk-PDAs.

TAG DER LOGISTIKInternationale Resonanz: 400 Veranstaltungen in 18 Ländern mit 37.500 Besuchern

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sWie Kunst Wirtschaft fördertInnovationsprojekt 3x3 in der Metropole Nordwest

Können ein Schauspieler, ein Designerund ein Licht- bzw. Raumkünstler ge-meinsam einem Unternehmen bei derLösung eines Problems weiterhelfenund Veränderungen anstoßen? DasKreativprojekt 3x3 der Metropole Nord-west hat darauf eine Antwort gegeben.In der jetzigen 5. Runde haben Künstlergemeinsam mit der Sparkasse Bremen,dem Klinikum Oldenburg sowie CenterParc Nordseeküste Lösungen erarbei-tet. Die Sparkasse hat mit dem Künstler-team im 18-stündigen 3x3-Projekt eininnovatives Informations- und Bera-tungstool zum Thema „Wohnen“ ent-wickelt, das Klinikum Oldenburg hatmit Unterstützung des Künstlerteamsneuen Räumen zur Betreuung ambu-lanter Patienten Form und Atmosphäreverlie hen. Das internationale Unter-nehmen Groupe Pierre & VacancesCenter Parcs wiederum nutzte für sei-nen Standort Center Parcs Park Nord-seeküste das künstlerische Projekt, umArbeitsprozesse zu verbessern. n

InformationDas Projekt 3x3 wurde gefördert von der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nord-westen auf Initiative der Stadt Oldenburg.KontaktProjektbüro, Telefon 0441 800 66-396,[email protected], www.3mal3.net

rungen bilden die Voraussetzung für ei-ne gute Vorbereitung unserer Schülerauf die Lebens- und Arbeitswelt.“ In dem Projekt „Schlüsselbranchenim Nordwesten im Unterricht“ habenLoerwald und seine Mitarbeiter auchdie Vorstellungen von Schülern überdie Wirtschaft untersucht. „Anhand derSchüleräußerungen zum regionalenWirtschaftsraum konnten wir auf Stadt-plänen quasi die Schulwege der Schüle-rinnen und Schüler nachzeichnen“, soLoerwald. „Es ist sehr deutlich gewor-den, dass die Wirtschaft vor Ort alswichtiger Anknüpfungspunkt für öko-nomische Lernprozesse dienen kann.“Unterricht müsse die Vorstellungen derSchüler als Ausgangspunkt nehmen,aber auch durch Beispiele irritieren undVorstellungen erweitern, so der Hoch-schullehrer. n

InformationDas Schülerarbeitsheft „Regionale Wirtschaft entdecken!“ kann beim Institutfür Ökonomische Bildung zum Preis von 3,50 Euro bezogen werden. Kontakt Professor Dr. Dirk Loerwald,Institut für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität, Telefon 0441 798-2651, [email protected], www.ioeb.de

Mit Schülern die Wirt-schaft vor Ort entdecken Tourismus, Ernährungswirtschaft, Luft-und Raumfahrt, Gesundheitswirtschaft,Automobilindustrie – diese Branchensind typisch für den Nordwesten. Wieman die Wirtschaft vor der Haustür inden Unterricht einbeziehen kann, da-mit beschäftigt sich das Projekt„Schlüsselbranchen im Nordwesten imUnterricht.” Projektleiter Professor Dr.Dirk Loerwald vom Institut für Öko -nomische Bildung (IÖB) und ThomasKaessler von der Bremer Landesbank,die das Projekt gefördert hat, überga-ben jetzt einen Klassensatz des Schüler-arbeitsheftes „Regionale Wirtschaft ent -decken!“ an die Oberschule an der Her-mannsburg in Bremen. „Für Jugendliche ist Wirtschaft ein-fach greifbarer, wenn sie ökonomischeProzesse und Zusammenhänge an ei-ner exemplarischen Branche im eige-nen Lebensumfeld herausarbeiten kön-nen“, so Loerwald. „Jeder achte Be-schäftigte arbeitet in Niedersachsenzum Beispiel in der Gesundheitswirt-schaft, da macht es auch für die späte-re Berufsorientierung Sinn, sich mit die-sem Wirtschaftszweig zu beschäftigen.“Jede Branche wird unter Anleitung derLehrkraft von den Schülern selbst un-tersucht. „Inhalt und Methode der Wis-sensvermittlung stimmen mit unserenAnforderungen an geeignetes Unter-richtsmaterial überein“, so die stellver-tretende Direktorin, Pia Wehe. „The o -retischer Input und praktische Erfah-

Im Kreis von Schülern: ProjektleiterProfessor Dr. Dirk Loerwald, ThomasKaessler von der Bremer Landes-bank, Pia Wehe, StellvertretendeDirektorin, und Kelly Schipper, diedas Arbeitsheft im Fach Wirt-schaft/Arbeit/Technik einsetzt.

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ZUKUNFTBILDUNG

Europalernen ... Als Europaschulen werden in Deutsch-land in mehreren Bundesländern Schu-len bezeichnet, die gewisse Standardsder interkulturellen Zusammenarbeitund der methodischen Innovation er-füllen. Es gibt keine bundeseinheitlicheRegelung. Die Bremer Richtlinie kenn-zeichnet Europaschulen als „zertifizier-te allgemeinbildende und be -rufsbildende Schulen mit europäi-schem, interkulturellem Schulprofil.”Sie hätten die Aufgabe, „bei ihren Schü-lerinnen und Schülern in allen Fächerndas Verständnis für die europäischenGemeinsamkeiten zu wecken und Euro-pakompetenzen zu entwickeln. Damitwollen sie umfassend auf das Lebenund Arbeiten im vereinten Europa vor-bereiten.“ Den Titel Europaschule ver-leiht die Bildungssenatorin nach einemZertifizierungsverfahren. Drei Schulen in Bremen sind offiziellals Europaschule zertifiziert. Das Her-mann-Böse-Gymnasium ist seit 2007dabei: „Das HBG vermittelt in besonde-rer Weise Europakompetenzen und be-reitet auf ein Leben in einem vereintenEuropa vor“. An der Schule gibt es eineVielfalt individueller Aktivitäten, Ideen,Maßnahmen und Bildungsinhalte, vomsystematischen bilingualen Unterrichtbis zu Schüleraustauschen. Ebenfallsseit 2007 ist die Grundschule Burg-damm in Bremen-Nord zertifiziert. Dortgibt es eine Frühbegegnung mit Fremd-sprachen ab der 1. Klasse, Schulpaten-schaften und weitere Projekte. DasSchulzentrum Utbremen wiederum isteine berufliche Schule mit einem brei-ten Bildungsangebot. 2013 wurde sierezertifiziert, weil sie ihre Europaaktivi-täten kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Das Thema Europa wird im gesamtenSchulleben verankert; Seminare, Aus-landspraktika, Schulpatenschaften undmehr gehören dazu.

und Europa studierenAn den bremischen Hochschulen gibtes eine Reihe von europäisch orientier-ten Studiengängen. Sechs werden hierkurz vorgestellt. Die Integrierten Europastudien ander Universität Bremen sind ein sechs-semestriges Studienprogramm, dasgrundlegende sozialwissenschaftliche,historische und kulturwissenschaftli-che Qualifikationen in Verbindung mitländerspezifischen Kenntnissen undHandlungskompetenzen vermittelt. ImFokus stehen der europäische Integra -tionsprozess und die Länder Russlandund Polen sowie Westeuropa. DieEuropa-Studierenden profitieren vonmehreren Forschungsinstitutionen wiebeispielsweise das Seminar für Ost- undMitteleuropäische Studien und dasJean Monnet Centrum für Europastu-dien (CEuS), die Forschungsstelle Ost-europa (FOE) und im Bremer Europa-Zentrum zusammengeschlossene Ein-richtungen wie das ZERP Zentrum fürEuropäische Rechtspolitik. Ein Master in European Studieslässt sich an der Hochschule Bremen er-werben. Der Studiengang vermittelt inenglischer Sprache vertieftes Wissen inEuroparecht, europäischen Wirtschafts-beziehungen und europäischer Politik.Er qualifiziert, so die Hochschule, fürPositionen bei der EU und in den Mit-gliedsstaaten, bei Lobbyorganisatio-nen in Brüssel, für Aufgaben in der frei-en Wirtschaft und den Medien oder füreine akademische Laufbahn. Weiterhingibt es den Masterstudiengang Euro-pean and World Politics. Er unterschei-det sich von anderen politikwissen-

schaftlichen Programmen mit interna-tionaler Ausrichtung durch seine Pra-xisorientierung, seinen Fokus auf dasspezielle Politikfeld nachhaltiger Ent-wicklung, seine Internationalität undforschungsbasierte Lehre. Die Studie-renden werden auf eine berufliche Tä-tigkeit in Politikberatung, Politikmana-gement oder auf eine Promotion unddie Möglichkeit einer akademischenLaufbahn vorbereitet. Europäisches und InternationalesRecht wird seit 1991 an der UniversitätBremen gelehrt. Das Aufbaustudiumbereitet auf die Anforderungen des eu-ropäischen Binnenmarktes und einerinternationalen Berufspraxis vor. Esumfasst das Recht der EU, internatio-nales Privat- und Wirtschaftsrecht so-wie eine Einführung in die Grundlagender europäischen Rechtssysteme, ins-besondere des Common Law und desfranzösischen Rechts. Seit 1991 habenmehr als 400 Juristen aus 40 Länderndas Aufbaustudium absolviert. Der Europäische Studiengang Fi-nanzwirtschaft und RechnungswesenB.A. der Hochschule Bremen ist auf dieBelange des heutigen und zukünftigeninternationalen Managements zuge-schnitten und bietet ein schwerpunkt-mäßig europäisch ausgerichtetes be-triebswirtschaftliches Studium. Ein Be-standteil ist ein Auslandsaufenthaltverbunden mit einem akademischenAbschluss des entsprechenden Landes,beispielsweise in Leeds, Caen/Le Hav-re, Granada, Glamorgan und Istanbul(Doppelgraduierung). Der Europäische StudiengangWirtschaft und Verwaltung an derHochschule Bremen ist eine Kombina -tion aus Wirtschafts- und Rechtswissen-schaften mit internationaler Ausrich-tung. Das macht die Bachelor-Absol-venten nicht nur für den öffentlichenSektor, sondern auch für die Privatwirt-schaft interessant. n

Quelle: www.europa-in-bremen.de

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EUROPASCHULEN UND EUROPA-STUDIENGÄNGE IN BREMEN

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Interaktives Lernen soll Berichtsheft ablösen Drei Unternehmen testen zurzeit eine vom Technologie-Zen-trum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universi-tät Bremen und dem Verein Centers of Competence mit zweiweiteren Partnern entwickelte neuartige Onlineplattform fürAuszubildende. Zum Beginn des neuen Lehrjahres im Augustsoll expertAzubi – eine interaktive Alternative zum klassi-schen Berichtsheft in der Ausbildung – dann allen interessier-ten Unternehmen im Nordwesten angeboten werden. „Wirhaben eine Online-Plattform mithilfe von Web2.0 Technolo-gien entwickelt, auf der Auszubildende ihren Lernerfolg dar-stellen, sich in der Community gegenseitig bei Aufgaben undFragen unterstützen und ihre Kompetenzen auch für Unter-nehmen als potenzielle Arbeitgeber präsentieren können“, sodas TZI. expertAzubi ermögliche ein die klassischen Lernortewie Betrieb und Berufsschule verbindendes und übergreifen-des Lernen zur Verbesserung der Ausbildungspraxis. Die Soft-ware verfüge unter anderem über ein intelligentes Empfeh-lungssystem, das ähnlich laufe wie etwa bei Amazon. n

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Jetzt online für die AEVO-Prüfung anmelden Wer die Ausbilder-Eignungsprüfung (AEVO) ablegen möchte,kann sich jetzt online anmelden und muss den Antrag nichtmehr auf dem Papier einreichen. Die Online-Anmeldung isteinfacher und zu einem bestimmten Prüfungstermin jeder-zeit – unter Beachtung der Anmeldefrist – möglich. Direktnach dem Absenden der Anmeldung erhalten die Teilnehmereine Bestätigung über den Eingang. Diese wiederum mussbestätigt werden. Durch eine zweite E-Mail weiß der Prü-fungsteilnehmer sofort, dass die Anmeldung zur Prüfung er-folgreich war. Das neue Verfahren ist modern, schnell, ökonomisch undkundenorientiert. Die Vorteile zeigen sich nicht nur bei derHandelskammer, die einen schnellen Überblick über die Zahlder Prüfungskandidaten gewinnt, sondern vor allem auch beiden Prüfungsteilnehmern. Keine Papierflut mehr, kein Beifü-gen von Kopien, alles ist online machbar. Das Anmeldefor-mular für die Online-Anmeldung ist gut strukturiert, über-sichtlich und selbsterklärend. n

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ZUKUNFTBILDUNG

er Pakt für Ausbildung in Bre-men wird verlängert: Die 28 Un-terzeichner der „Bremer Verein-

barungen für Ausbildung und Fachkräf-tesicherung 2014-2017“ haben EndeMärz ihre Zusammenarbeit für weiterevier Jahre besiegelt. „Die Vereinbarun-gen werden von dem Geist getragen,die duale Ausbildung im Land Bremenzu stärken und Jugendlichen den Zu-gang in Ausbildung zu erleichtern“, teil-te der Bremer Senat mit.

Dazu heißt es: „Wir werden in dennächsten Jahren gemeinsam ein hinrei-chendes, auch Wahlmöglichkeiten er-öffnendes Angebot an attraktiven Aus-bildungsplätzen bereitstellen und dienotwendige Unterstützung bieten, da-mit Jugendliche möglichst ohne Umwe-ge zum Ausbildungserfolg kommen.“So verpflichten sich die Unterzeichnergemeinsam, die Zahl der abgeschlosse-nen Berufsausbildungsverträge im LandBremen von derzeit 7.000 bis zum Jahr2017 auf 7.800 zu erhöhen. Auch soll die Zusammenarbeit nochverbindlicher werden. Um dies zu errei-chen, wurden fünf konkrete und mess-bare Vereinbarungen getroffen.

1. Wichtigstes Ziel ist, allen aus-bildungsinteressierten jungen Men-schen in Bremen und Bremerhaven ei-nen Ausbildungsplatz zur Verfügung zustellen, der ihren Interessen und Poten-zialen entspricht, allerdings unter Be-rücksichtigung des bedarfsgerechtenAusbildungsplatzangebotes der Wirt-schaft. Die Partner werden daher ihreAnstrengungen ausweiten, bremischenJugendlichen den Übergang in eine dua-le berufliche Ausbildung zu ermöglichen.

2. Zur Erschließung der Ausbil-dungspotenziale der jungen Menschenim Land Bremen werden die Partnersich bereits im schulischen Bereich en-gagieren. So sind für eine systemati-sche Berufsorientierung betrieblichePraktika während der Schulzeit daswichtigste Element. Daher sind ver-bindliche Kooperationen zwischen al-len Schulen und Betrieben aus Bremenund Bremerhaven geplant. Auch soll

Dazu heißt es in der Präambel derVereinbarungen, eine duale Berufsaus-bildung sei der beste Zugang zu gesi-cherter Beschäftigung mit Aufstiegs-möglichkeiten und stelle damit einenwirksamen Schutz gegen Arbeitslosig-keit dar. Die duale Ausbildung bildedas Rückgrat der Fachkräftesicherungfür die Wirtschaft. Erfolgreiches Handeln, so die Part-ner der Bremer Vereinbarungen, setztdie Definition eindeutiger Ziele voraus.

PARTNER STÄRKEN DIE DUALE AUSBILDUNGZahl der Ausbildungsplätze soll deutlich gesteigert werden – Neue Bremer Vereinbarungen unterzeichnet

» Vorrangiges Ziel muss es sein, das Matching zwischen Ausbildungsplatzangebotenund -suchenden zu verbessern. Die Wirtschaftwird ihren Beitrag dazu leisten, damit kein Ausbildungsplatz in Bremen verloren geht. Präses Christoph Weiss

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Sommeruni und Informatica Feminale Zum sechsten Mal lädt die UniversitätBremen Studentinnen aller Semestersowie an Weiterbildung interessierteFachfrauen vom 11. bis 22. August zurIngenieurinnen-Sommeruni ein. EineWoche später beginnt die 17. Informa-tica Feminale, die internationale Som-meruniversität für Frauen in der Infor-matik. An der Sommeruni werden rund250 Studentinnen und Fachfrauen ausdem In- und Ausland teilnehmen. DasProgramm deckt das gesamte Spek-trum der Ingenieurswissenschaften undder Informatik ab. So werden Robotik

s

die Zahl der jungen Menschen ohneSchulabschluss von aktuell mehr als400 auf etwa 325 (2017) sinken.

3. Im Fokus der Arbeit der Part-ner steht auch die Unterstützung vonbesonderen Zielgruppen. Das Instru-ment der Einstiegsqualifizierung wirdals Brücke in die Ausbildung für Ju-gendliche mit schlechteren Startchan-cen genutzt. Die Übergangsquote vonder Einstiegsqualifizierung in eine dua-le Ausbildung wird von jetzt 60 auf 80Prozent im Jahr 2017 gesteigert. DieZahl der Bewerber, die sich bereits inVorjahren um einen Ausbildungsplatzbemüht haben, wird jährlich um 400reduziert.

4. Die Partner sind sich einig,dass kein Jugendlicher auf dem Wegvon der Schule in Ausbildung und Be-ruf verloren gehen darf. Sie unterstüt-zen den Aufbau von Jugendberufs-agenturen in Bremen und Bremerhavenund werden zur operativen Tätigkeit ih-re Beiträge leisten.

5. Die Partner verfolgen dasZiel, Aufstiegswege zu erschließen unddie Durchlässigkeit zwischen berufli-cher und akademischer Bildung zu stei-gern. Mit dem Erwerb von Ausbildungs-abschlüssen und beruflichen Erfahrun-gen bieten sich Chancen für beruflicheKarrierewege, die noch zu wenig ge-nutzt werden. Das soll sich ändern.

Am bremischen Ausbildungsbünd-nis beteiligt sind sämtliche nach Be-rufsbildungsgesetz und Handwerksord-nung zuständigen Kammern, die Unter-nehmensverbände und Kreishand -werkerschaften, der Deutsche Gewerk- schafts bund Bremen-Elbe-Weser, dieArbeitnehmerkammer, die Agentur fürArbeit Bremen-Bremerhaven, die Job-center Bremen und Bremerhaven, vierSenatsressorts und zwei Dezernate desMagistrats der Stadt Bremerhaven. Diegemeinsame Geschäftsführung liegtbei der Senatorin für Bildung und Wis-senschaft und dem Senator für Wirt-schaft, Arbeit und Häfen. n

FotosSenatspressestelle, Frank Pusch

8. Bremer Schifffahrtskongress diskutiert maritime Personalentwicklung

Die Hochschule Bremen und norddeutsche Ausbildungseinrichtungen veranstalten am 20. und 21. Mai im Speicher XI der Überseestadt den8. Bremer Schifffahrtskongress. Auf der Agenda stehen aktuelle Trendsund Herausforderungen der maritimen Personalwirtschaft wie zum Beispiel maritime Aus- und Weiterbildungssysteme im europäischen Vergleich, „Global Marine Trends 2030“ und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Personal und Qualifizierung oder neue maritime Technologien und ihre Bedeutung für die Qualifikationsanforderungen.

Kontakt www.bremer-schifffahrtskongress.de; Dr. Wolfgang Meyer-Meisner, Telefon 0421 167 606-19, [email protected]

und technische Netze, Betriebssysteme,Werkstoffe und Qualitätsmanagement,agile Softwareentwicklung, Stoff- undEnergieströme, Mikroelektronik, Pro-jektmanagement, Datensicherheit, Kar-riereplanung und Soft Skills behandelt.Es gibt Vorlesungen, Workshops undSeminare. Die meisten Angebote sindals Bildungsurlaub anerkannt. Die Informatica Feminale bestehtbereits seit 17 Jahren. Das Bremer Kon-zept wurde an Hochschulen im In- undAusland transferiert und von der EU alsinnovatives best-practice Projekt im Be-reich technischer Studiengänge ausge-zeichnet. n

www.ingenieurinnen-sommeruni.de, www.informatica-feminale.de

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Wie es ist

• Der Binnenmarkt – politische Daueraufgabe Der Binnenmarkt istdas Herzstück Europas. Basis für seineFunktionsfähigkeit sind das Prinzipder gegenseitigen Anerkennung vonRechtsvorschriften und Harmonisie-rungsmaßnahmen der EU. Um demBinnenmarkt einen neuen Impuls zugeben, sahen die beiden Binnenmarkt-akten je zwölf Bereiche vor, in denenbis 2013 bzw. 2014 weitere Maßnah-men verfolgt werden sollen, darunterdie Realisierung des digitalen Binnenmarktes.• Ungenutzte WachstumschancenDer EU-interne Handel nimmt weiter-hin zu. Er führt zu mehr Wohlstand.Dennoch ist der Binnenmarkt unvoll-endet: Die Niederlassungs- undDienstleistungsfreiheit von Unterneh-men ist umfassend noch nicht verwirk-licht, nichttarifäre Handelshemmnissebehindern noch immer den grenz-überschreitenden Wirtschaftsverkehr.So bleiben Wachstumschancen ungenutzt.• Wettbewerbsverzerrungen durchuneinheitliche RechtsanwendungDas EU-Recht garantiert freien Waren-,Dienstleistungs-, Personen- und Kapi-talverkehr. Die Einhaltung der EU-Re-geln und der Abbau nationalerHemmnisse werden von nationalenRegierungen und Gerichten jedoch un-einheitlich gehandhabt. Die Folgesind Wettbewerbsverzerrungen, auchzum Nachteil deutscher Unternehmen.• Marktabschottung mithilfe desVergaberechts Die EU soll sich nachMeinung der Kommission gegen Auf-tragnehmer aus Drittstaaten schützen,mit denen es keine internationalenoder bilateralen Abkommen gibt, indenen die Öffnung der Märkte füröffentliche Aufträge gegenseitig geregelt ist.

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WIRTSCHAFTGLOBAL

• Datenschutz nicht vereinheitlichtDie Richtlinie von 1995 hat nicht ver-mocht, ein einheitliches Datenschutz-niveau in Europa zu schaffen. Darun-ter leiden Unternehmen, die in mehre-ren europäischen Mitgliedstaaten tä-tig und mit unterschiedlichen Anfor derungen der Aufsichtsbehörden konfrontiert sind.

Was zu tun ist

Die Vollendung des Binnenmarktesmuss höchste Priorität haben. Die wei-tere Öffnung der Märkte bei gleichzei-tiger Beseitigung bürokratischer Hür-den und bestehender Handelshemm-nisse schafft Wohlstand und machtdie Vorteile der EU für Unternehmenund Bürger unmittelbar spürbar. Fol-gende Leitlinien müssen das wirt-schaftspolitische Handeln bestimmen:• Den Binnenmarkt konsequentvorantreiben – doch „weniger istmanchmal mehr“ Die Binnenmarkt-akten geben insgesamt neue Impulsefür die Verwirklichung des Binnen-marktes. Gleichwohl besteht die Ge-fahr, dass sich die EU mit der Vorlageder zweiten Binnenmarktakte zu hoheZiele gesetzt hat. Entscheidend beiallen Maßnahmen muss sein, den rich-tigen Ausgleich zwischen den Interes-sen der Unternehmen und der Ver-braucher zu finden. Diese Balancedroht zum Nachteil der Unternehmenzu kippen. Im globalen Wettbewerbgilt es dabei auch, die Wettbewerbs -fähigkeit der europäischen Unterneh-men gegenüber solchen aus Drittlän-dern zu gewährleisten. Außerdem istdas Subsidiaritätsprinzip zu beachten.Statt kontinuierlich neue Regelungs-vorschläge vorzulegen, sollte sich dieEU stärker auf den Abschluss bereitsvorgelegter Initiativen konzentrierenund für die Umsetzung schon erla s -sener Rechtsvorschriften sorgen.

• EU-Rechtsvorschriften konsequentumsetzen und einheitlich anwendenDas Prinzip der gegenseitigen Aner-kennung muss von den nationalen Behörden durchgehend beachtet wer-den. Ziel muss es sein, ungerechtfer-tigte Beschränkungen für den freienWaren-, Dienstleistungs-, Personen-und Kapitalverkehr abzubauen. Diesbetrifft vor allem diskriminierende nationale Normen und Standards bzw. Spracherfordernisse.• EU-Regelungen wettbewerbs -gerecht umsetzen Nationale Vor-schriften dürfen europäische Vorga-ben nicht ungerechtfertigt zusätzlichverschärfen. Eine Verschärfung wider-spricht dem Ziel der Verwirklichung eines einheitlichen Binnenmarkts. Invielen Fällen sind so insbesonderedeutsche Unternehmen benach -teiligt worden.• Vergaberecht muss sich auf seineGrundlagen besinnen Die öffentlicheBeschaffung muss sich zuvorderst amMaßstab „best value for money“ aus-richten. Allgemeine Ziele wie zum Bei-spiel Reziprozität im internationalenHandel können nicht einseitig durchdas Vergaberecht verfolgt werden.Wichtig ist außerdem Rechtssicherheitfür öffentliche Auftraggeber und bie-tende Unternehmen: Diese kann fürdie Vergabe von Dienstleistungskon-zessionen auch durch eine europäi-sche Richtlinie hergestellt werden.• Datenschutz muss umsetzbar bleiben Das Internet benötigt daten-schutzrechtliche Leitplanken. Sie dür-fen aber nicht zum Maßstab für alleVerarbeitungen genommen werden.Notwendig sind handhabbare Anfor -derungen, die danach differenzieren,welches Risiko für die Betroffenen und ihre Daten durch die jeweiligeVerarbeitung entsteht.

Quelle: Europapolitsche Positionen des DIHK

DER BINNENMARKT: EUROPAS HERZSTÜCK

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um ersten Mal seit elf Jahren spieltfür die deutsche Industrie das Kos-

tenargument bei Investitionen im Aus-land wieder eine stärkere Rolle. Daszeigt die neue DIHK-Umfrage „Aus-landsinvestitionen in der Industrie“ un-ter 2.500 Unternehmen. Das Auslandwerde als Investitionsstandort für diehiesige Industrie noch attraktiver, sag-te DIHK-Hauptgeschäftsführer MartinWansleben in einem Zeitungsinterview.„Die Unternehmen wollen im laufen-den Jahr dafür deutlich mehr Kapital indie Hände nehmen als 2013. Die gro-ßen Gewinner sind dabei unsere euro-päischen Nachbarländer.“ Als „ein erstes Warnsignal für denStandort Deutschland“ bezeichnete erdie leichte Zunahme der Kosten am hei-mischen Standort als Motiv von Aus-landsinvestitionen. Dieses steige erst-mals seit 2003 wieder leicht. Viele eu-ropäische Standorte hätten zuletzt ihreWettbewerbsfähigkeit durch zum Teilschmerzhafte Reformen merklich ver-bessert. Dies schlage sich nun in den In-vestitionen deutscher Unternehmen

nieder, so Wansleben. „Infolge der kon-junkturellen Belebung werden dieseEuropartner allmählich auch als Ab-satzmarkt wieder interessanter. Deut-sche Unternehmen sichern mittlerweile2,8 Millionen Menschen in der EU ei-nen Arbeitsplatz. Damit ist das Vorkri-senniveau fast wieder erreicht.“ Dieses Engagement in den Nachbar-ländern komme aber indirekt auch demArbeitsmarkt in Deutschland zugute.Denn Unternehmen mit Auslandsinves-titionen wollten parallel hierzulandekräftig Beschäftigung aufbauen – an-ders als Betriebe ohne entsprechendeAuslandsaktivitäten, sagte Wansleben.„Insgesamt rechnen wir 2014 hierzu-lande mit 35.000 zusätzlichen Stellenin Industrieunternehmen, die im Aus-land investieren.“ Der Umfrage zufolge will 2014 er-neut fast jedes zweite Unternehmen(45 Prozent) im Ausland investieren.Als Zielregion setzen die Betriebe wei-terhin auf die dynamische Entwicklungwachstumsstarker Regionen rund umden Globus. Sämtliche Vorhaben für In-

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vestitionen in Osteuropa und insbeson-dere in Russland ständen derzeit aller-dings unter dem Vorbehalt der weite-ren Entwicklung im Krim-Konflikt. Die Rückkehr des Motivs „Kostener-sparnis“ bei Investitionen im Auslandzeige, dass der Anstieg bei Löhnen undStrompreisen nun beginne, auf die Un-ternehmen durchzuschlagen, warnteWansleben. Die hohen Energiepreiseseien mittlerweile für zwölf Prozent derBefragten ein Grund, im Ausland zu in-vestieren – 2011 hätte dies nur fürneun Prozent gegolten. „Gerade in Sachen Stromkosten sinddie meisten Standorte außerhalbDeutschlands inzwischen günstiger.Hierzulande ist der Anstieg der Ener-gie- und Rohstoffkosten mittlerweileseit vier Jahren aus Sicht der Indus-trieunternehmen größtes Geschäftsrisi-ko”, sagte er. „Fast zwei Drittel nennenderzeit dieses Risiko.“ Da Sonderlastenwie die EEG-Umlage nur die heimischeWirtschaft träfen, seien sie eine zusätz-liche Bürde im internationalen Wettbe-werb – und inzwischen auch oftmalsein Anlass, Produktion ins Ausland zuverlagern. Auch der Fachkräftemangelschlage sich nieder: Um diesem zu be-gegnen, investierte aktuell jedes zehn-te Unternehmen im Ausland – 2011hätten nur sieben Prozent diesenGrund genannt. www.dihk.de n

„Erstes Warnsignal“ für den Standort DeutschlandDIHK veröffentlicht Umfrage zu Auslandsinvestitionen

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WIRTSCHAFTGLOBAL

INTERNATIONALER DIALOG

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Besuch einer Wirtschaftsdelegation aus Groningen in der Handelskammer: (v.l.) Lambert Zwiers, Direktor des Unternehmerverbandes VNO-NCW NOORD, Präses Christoph Weiss, Bert van der Haar, Präsident des VNO-NCWNOORD, der Kommissar des Königs („Ministerpräsident”) der Provinz Groningen, Max van den Berg, und Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger. Zu dem Meinungsaustausch waren 30 Unternehmensvertreter geladen.

Der rumänische Botschafter Dr. Lazar Comanescu (sitzend) warjüngst zu Gast in der IHK Bremer -haven, wo er mit IHK-VizepräsidentClaus Brüggemann (2.v.r.) zusam-mentraf. Deutschland ist für Rumä-nien der Handelspartner Nr. 1 und nimmt bei den auslän dischenDirektinvestitionen den drittenRang ein. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Rumänien betrug 2012 nach Angaben des Auswärtigen Amtesfast 18 Milliarden Euro. An demTreffen nahmen auch (v.l.) Stadt-verordnetenvorsteher Artur Bene-ken, IHK-Geschäftsführer WilfriedAllers, Stephan Limberg von der BISBremerhaven und IHK-Haupt -geschäftsführer Michael Stark teil.

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Wer tritt in die Fußstapfen der BRIC?Während sich das Wachstum in denBRIC-Staaten verlangsamt, beschleuni-gen andere Länder ihre wirtschaftlicheEntwicklung. Dazu zählt der Kreditver-sicherer Coface zehn Länder, die guteAussichten haben, ihre Produktion zusteigern, und zudem über die finanziel-len Mittel dafür verfügen. Die neuenaufstrebenden Länder sind in zweiGruppen unterteilt: Danach sind Ko-lumbien, Indonesien, Peru, Philippi-nen und Sri Lanka aufgrund des besse-ren Geschäftsumfelds einen Schritt wei-ter als Kenia, Tansania, Sambia, Ban-gladesch und Äthiopien. Kolumbien, Indonesien, Peru, Philip-pinen und Sri Lanka hätten ein vernünf-tiges Geschäftsumfeld (Coface-Bewer-tung A4 oder B), in der aktuellen Be-wertung dem der BRICS vergleichbar.Kenia, Tansania, Sambia, Bangladeschund Äthiopien hätten ein sehr (C) oderextrem problematisches (D) Geschäfts-umfeld, das die Entwicklung erschwe-ren könnte. Coface weist aber auch aufeinige Schwächen im Vergleich zu denBRIC-Ländern in den 2000er Jahrenhin. Zum einen repräsentieren die zehnLänder derzeit nur elf Prozent der Welt-bevölkerung, während die BRIC 2001zusammen 43 Prozent ausmachten.Zum anderen erreiche ihr BIP nur 70Prozent von dem der BRIC-Staaten imJahr 2001. Schließlich erwirtschaftetendie BRIC im Durchschnitt zusammengenommen einen Leistungsbilanzüber-schuss, während die „neuen aufstre-benden“ Länder ein Defizit von rundsechs Prozent des BIP verbuchen. „Weil die Industrieländer heute we-niger wachsen, können die neuen auf-strebenden Länder nicht so vom Exportdorthin profitieren wie die BRIC-Länderin den 2000er Jahren. Ihr Wachstumwird mehr vom Binnenmarkt abhängensowie vom Export in andere Schwellen-länder“, hieß es weiter. n

Globale Branchen-risiken geringer Euler Hermes veröffentlichtweltweite Studie

„Gut Ding will Weile haben“ – unterdiesem Titel hat Euler Hermes seinejüngste Branchenanalyse veröffent-licht. Der weltweit führende Kreditversi-cherer sieht darin insgesamt wesentlichgeringere globale Branchenrisiken alsnoch Mitte 2013. Allerdings ist die für2014-2015 prognostizierte Erholungder weltweiten Wirtschaft nach Ansichtder Experten gemäßigt und sehr hete-rogen. Euler Hermes rechnet deshalbnicht branchenübergreifend mit einemschnellen Wachstum. „Das weltweite Wirtschaftswachs-tum wird sich nicht von heute auf mor-gen auf den Gewinn von Firmen jegli-cher Größe und Branche durchschla-gen, insbesondere nicht im weiterhinherausfordernden Umfeld in Europa“,sagte Ludovic Subran, Chefökonom beiEuler Hermes. „Viele Branchen werdensich in 2014 nur sehr langsam erholenoder sogar stagnieren.“ In Europa bietet sich demnach eingemischtes Bild. Mit wenigen Ausnah-men kommt die europäische Wirtschaftinsgesamt nur langsam in Schwung,hohe Lohn-, Energiekosten und Steuernmachen hiesigen Firmen ebenso zuschaffen wie anhaltender Wettbe-werbsdruck, steigender Finanzierungs-bedarf und Inflationsrisiken. Vor allemdie europäische Baubranche ist starkbetroffen: In mehr als zehn europäi-schen Ländern befindet sich das Gewer-be in einer starken Rezession. Insge-samt verlangsamte sich der Rückgangzum Jahresende jedoch zunehmend,

was bei den Experten Anlass zur Hoff-nung gibt, dass die Talsohle erreicht ist.Deutschland verzeichnete entgegen demallgemeinen Trend in Europa zuletzt ei-nen deutlichen Zuwachs bei der Geneh-migung neuer Bauprojekte. In Südeuropa (Griechenland, Italien,Portugal, Spanien), aber auch teilweisein den Niederlanden und Irland, ma-chen sich die Eurokrise und die dadurchgestiegene Arbeitslosigkeit bemerkbar,die direkte Auswirkungen auf den Ein-zelhandel haben. Die einzigen Ausnah-men in diesem insgesamt eher schwa-chen europäischen Gesamtbild sindDeutschland, seine beiden Nachbarlän-der Österreich und die Schweiz sowieSkandinavien. In Deutschland erwar-ten die Euler Hermes Wirtschaftsexper-ten vor allem bei den Autobauern (+ 3-4Prozent), der Lebensmittel-, Chemie-und Pharmaindustrie sowie in der Luft-fahrt, Informations- und Telekommuni-kationsbranche Zuwächse. Euler Hermes analysiert laufendmögliche Risiken für 17 Branchen in 72Ländern und damit Staaten, die insge-samt 95 Prozent des globalen Bruttoin-landsprodukts (BIP) darstellen. DieWirtschaftsexperten bewerten die ein-zelnen Sektoren in jedem Land nachniedrigem, mittlerem, erheblichem undhohem Risiko und leiten daraus eigenePrognosen für die künftige Entwick-lung von Nachfrage, Finanzierung, Pro-fitabilität und Geschäftsklima ab. In neun von zehn Fällen hat sich dasglobale Branchenrisiko zu 2013 nichtverändert. Auch 2014 überwiegen wei-terhin eher „risikoreiche“ Sektoren: Für49 Prozent der Branchen sieht EulerHermes ein mittleres Risiko, für weitere25 Prozent sogar ein erhebliches oderhohes. n

Die für 2014-2015 prognos -tizierte Erholung der weltweitenWirtschaft ist gemäßigt undsehr heterogen.

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ie so viele andereauch bekommt Dr.Martin Nägele je-

den Tag unzählige E-Mails. Mancheliest er, manche überfliegt er und man-che schiebt er direkt in den Papierkorb.Keine Chance, dass sich auf diesem We-ge ein internationaler Kooperations-partner findet. „Wir sind grundsätzlichimmer offen für neue Chancen und Ge-

schäftsverbindungen auch über dieLandesgrenzen hinaus, aber das funk-tioniert nur durch den persönlichenKontakt“, sagt Nägele. Er hat 2001 dieOptoPrecision GmbH gegründet undsich auf die Entwicklung, Konstruktionund Fertigung von Mess-, Steuerungs-und Überwachungstechnik speziali-siert. Heute erwirtschaftet das Unter-nehmen mit rund 55 Mitarbeitern ei-nen Jahresumsatz von mehr als fünfMillionen Euro. Persönliche Kontakte sind gut undschön, aber auch diese ergeben sichnur selten rein zufällig. Im November2013 wurde Nägele von Meike Strübig,die bei der DD Die Denkfabrik For-schungs und Entwicklungs GmbH dasEEN Enterprise Europe Network Bre-men (siehe Kasten) betreut, angespro-chen und zu einem Business Breakfast

42| Wirtschaft in Bremen 5.2014

NEUECHANCEN

eingeladen. Die Vorgeschichte dazu:Nachdem das EEN in Kooperation mitder Handelskammer Bremen im Juni2012 eine dreitägige Unternehmerrei-se in die südfranzösische HafenstadtMarseille organisiert hatte (vgl. WiB7/2012), folgte im November 2013 derGegenbesuch. Französische Unterneh-mer aus der Luft- und Raumfahrtindus-trie im Raum Marseille kamen nachBremen, besuchten Airbus, OHB, dasDeutsche Zentrum für Luft- und Raum-fahrt – und das Business Breakfast, zudem das EEN Bremen erstmals eingela-den hatte. Im Vorfeld wurden Unternehmer wieNägele kontaktiert. „Ich hatte zwarschon vom EEN gehört, aber das wardas erste Mal, das ich das Angebot be-wusst genutzt habe“, so Nägele. Er lasvorab die Profile der französischen Un-ternehmen, aber es zeigte sich zu-nächst kein konkreter Ansatzpunkt.„Trotzdem bin ich zum Business Break-fast gegangen. Die zehnminütigen Prä-sentationen der Unternehmen habenmein Interesse dann so richtig geweckt.“ Um genau zu sein, war es die Präsen-tation von Etienne de la Tullaye von Eu-rosonic SAS. Das französische Unter-nehmen ist ebenfalls im Bereich der zer-störungsfreien Prüftechnik etwa per Ul-traschall aktiv. „Wir haben schnell ge- merkt, dass wir nicht nur ähnliche The-menfelder bearbeiten, sondern auchähnliche Arbeits- und Herangehenswei-sen haben. Bei dem Business Breakfasthatten wir die Gelegenheit, uns kennenzu lernen und erste Informationen aus-zutauschen. Am nächsten Tag hat unsEtienne de la Tullaye spontan besucht.“ Ein Gespräch beim Frühstück, einBesuch im Unternehmen – bei diesenersten Kontakten war auch Meike Strü-big „unterstützend“ dabei. „Das gehört

REDEN, REISEN, RECHERCHIEREN –UND REÜSSIERENAuf Partnersuche in Europa: Mit Hilfe des Enterprise Europe Networks (EEN) findet Dr. Martin Nägele von der OptoPrecision GmbH einen Geschäftspartner in Frankreich. Von NINA SVENSSON

Enterprise Europe Network (EEN)

Das Enterprise Europe Network ist eine Initiative der Europäischen Kommis -sion. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Forschungseinrichtun-gen sollen beim Prozess von Innovation und Internationalisierung unterstütztwerden. Das EEN hat rund 600 Partner in 54 Ländern, in Deutschland gibtes 13 regionale Konsortien mit insgesamt 56 Partnern. Das Konsortium desEEN Bremen besteht aus drei Partner-Organisationen: WFB Wirtschaftsförde-rung Bremen GmbH, DD Die Denkfabrik Forschungs und EntwicklungsGmbH sowie BIS Bremerhaven. Das EEN stellt Informationen bereit, berätindividuell und vermittelt internationale Geschäftskontakte, beispielsweisedurch Kooperationsdatenbanken und -börsen sowie Unternehmerreisen.Pro Jahr zählt das Netzwerk mehr als 400 Teilnehmer an Informations-veranstaltungen, rund zehn Kooperationsbörsen und Unternehmerreisensowie mehr als 200 vermittelte internationale und vielversprechende Kon -takte. So hat das EEN Bremen zum Beispiel auf der CeBIT 2014 zusammenmit der Leibniz Universität Hannover und weiteren Partnern die internationa-len Kooperationsbörse Future Match im CeBIT Lab zum 16. Mal angeboten.266 Teilnehmer aus 31 Ländern haben in mehr als 1.300 Gesprächen die Gelegenheit genutzt, internationale Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft kennenzulernen.

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zur Arbeit des EEN. Sobald wir merken,dass sich zwei Partner gefunden habenund die Gespräche konkreter werden,helfen wir bei Bedarf weiter oder hal-ten uns erstmal zurück. Natürlich ha-ken wir später noch mal nach, weil unsdas Ergebnis interessiert.“ OptoPrecision entwickelt und produ-ziert unter anderem Geräte zur Prüfungtechnischer und oft höchst sensiblerBauteile wie etwa Schraubenverbin-dungen oder Rohrleitungen in Flugzeu-gen. „Wir arbeiten in einer Nische, aber

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unsere Kunden sind weltweit tätig“,sagt Nägele. „Somit sind auch wir inter-national zum Beispiel in Frankreich, In-dien, Afrika und Australien unterwegs.“ Eurosonic sei ein sehr interessanterKontakt, die Unternehmen könntensich bei bestimmten Anforderungenideal ergänzen. „Allerdings brauchenwir dazu auch einen Kunden, der dieseAnforderungen stellt und letztendlichauch bezahlt“, sagt Nägele. „In unsererBranche ist es wichtig, ein großes Netz-werk zu knüpfen und bei Bedarf dierichtigen Kontakte anzusprechen. Daskann aber manchmal Jahre dauern, bissich etwas ergibt. Darum ist es das Aund O, sich persönlich kennen gelerntzu haben. Aber das kostet Zeit und Mü-he. Darum hilft es, wenn die Treffen ver-mittelt und exakt vorbereitet werden.“ n

www.een-bremen.de, www.optoprecision.de

SysInt 2014-Konferenzmit IndustrieworkshopDer Begriff system-integrated intelli-gence beschreibt Werkstoffe, Struktu-ren, Produkte und Systeme, die in derLage sind, selbstständig Informationenzu sammeln und auszuwerten und ihreEigenschaften und ihr Verhalten aufdieser Basis anzupassen. Aus der wis-senschaftlichen Praxis heraus werdenmittlerweile bereits intelligente techni-sche Systeme, aktuell vor allem in denBereichen Produktion und Logistik(Industrie 4.0), entwickelt. Das Arbeits-gebiet ist Thema der wissenschaftli-chen Konferenz SysInt 2014 vom 2. bis4. Juli in Bremen. Begleitend dazu gibtes einen Industrieworkshop „Intelligen-te Technische Systeme”, in dem die Um-setzung diskutiert und so der Aus-tausch zwischen Wissenschaftlern undAnwendern gefördert werden soll. n

KontaktDr. Dirk Lehmhus, ISIS Sensorial Materials Scientific Centre, [email protected], Telefon 0421 5665-408, www.sysint-conference.org

Deutsch-französischer Businesskontakt: Dr. Martin Nägele (l.)und Etienne de la Tullaye diskutieren ein gemeinsames Projekt.

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Quellen Destatis, IAB, Hannover Messe, Thinkstock/DIHK

44 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

NEUECHANCEN

8,1 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen gab es imJahr 2013. Insgesamt meldeten die deutschen Amtsgerichte 25.995 Unter-nehmensinsolvenzen, 2.302 Fälle weniger als im Jahr 2012. Damit lag dieZahl der Unternehmensinsolvenzen zum vierten Mal in Folge niedriger alsim jeweiligen Vorjahr.

58 Milliarden Arbeitsstunden leisteten die Erwerbstätigenin Deutschland im Jahr 2013. Das ist der höchste Stand seit 20 Jahren. Mehrgearbeitet wurde zuletzt im Jahr 1994 mit 58,2 Milliarden Stunden. DasWachstum des Arbeitsvolumens ist auf die gestiegene Zahl der Erwerbs -tätigen zurückzuführen. Die Erwerbstätigkeit hat 2013 mit 41,8 Millionen einen neuen Höchststand erreicht.

25 Prozent können die Heizkosten bei neuartigen Fenstern sinken. Ohnehin macht der deutsche Gebäudebestand knapp 40 Prozentdes Endenergieverbrauchs aus. Er soll bis 2050 nahezu klimaneutral werden.Um diesen Vorgaben nachzukommen, hat ein oberfränkisches Unter nehmenzusammen mit Fraunhofer-Forschern ein Fenster entwickelt, das über Senso-ren die Lüftung steuert und die Heizkosten um bis zu 25 Prozent senken soll.Der Trick: Bevor die frische Luft in den Raum fließt, strömt sie durch einenSpalt am Boden des Fensters zwischen den Scheiben nach oben und erwärmt sich so. Scheint die Sonne, ist der Effekt noch größer.

ZAHLEN des Monats

Foto AOK

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Gründung 1957

Beitritt 1973

Beitritt 1981

Beitritt 1986

Beitritt 1995

Beitritt 2004

Beitritt 2007

Beitritt 2013

Innovationspreise fürWissensbilanz-NordDer AOK-Bundesverband hat jetzt zumdritten Mal den AOK-Leonardo, den Ge-sundheitspreis für digitale Prävention,vergeben. Er stand unter dem Motto„Gesü�nder arbeiten mit App und Web.“In der Preiskategorie „Praxispreis“ hat

das Bremer BeratungsunternehmenWissensbilanz-Nord gewonnen. Das2008 von Detlef Kahrs (im Bild) ge-gründete Unternehmen hat eine App-gestützte Unternehmensanalyse entwi-ckelt, mit deren Hilfe sich betrieblichesGesundheitsmanagement schnell undunkompliziert darstellen lässt. „DasTool verknüpft klassisch moderierteWorkshops mit digitaler Technik zurAnalyse und Visualisierung der Ergeb-nisse”, heißt es dazu. „Die Beschäftig-ten bekommen zudem praxisnahe Infosrund um Gesundheitsförderung.” DerPraxispreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Außerdem waren die Bremer beidem Innovationspreis-IT der InitiativeMittelstand erfolgreich. Die Wissensbi-lanz-Nord punktete sowohl als Landes-sieger und als Finalist in der Kategorie„Consulting“ als auch mit einer Aus-zeichnung Best-of-2014 in der Preiska-tegorie „Human Resources“. Der Inno-vationspreis-IT zeichnet jährlich Produk-te aus, die mittelständischen Unterneh-men Impulse und Möglichkeiten zurSteigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeitgeben. Dieses Jahr gab es 5.000 Bewer-bungen. In dem Kompetenznetzwerkder Wissensbilanz-Nord arbeiten aktu-ell 15 Moderatoren. Schwesterunter-nehmen ist die Wissensbilanz Süd. n

Entwicklung des Binnenmarktes seit 1957

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Europaforschung –Vor Ort in Bremen

Forschungsstelle OsteuropaDie Forschungsstelle Osteuropa wurde1982 von Professor Dr. Wolfgang Eich-wede gegründet, um Dokumente desSamizdat (Untergrundliteratur) ausOsteuropa aufzubewahren. Ihr Auftragwar und ist, Zeugnisse kritischen Den-kens und sozialer Bewegungen in Ost-europa zu sammeln und zu analysieren.Die Arbeit der Forschungsstelle glie-dert sich in die Bereiche Archiv, wissen-schaftliche Forschung, aktuelle Länder-analysen und Ausstellungen.

Jean-Monnet-Centre for European Studies (CEuS)Das Jean-Monnet-Centre for EuropeanStudies (CEuS) wurde im Jahr 2001 alsTeil des internationalen Netzwerkes„Jean Monnet Centre of Excellence“ ander Universität Bremen gegründet. Zielist die Förderung der europaspezifi-schen Lehre und Forschung innerhalb

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der Geisteswissenschaften. Im Mittel-punkt steht das Themengebiet europäi-sche Integration.

Zentrum für EuropäischeRechtspolitik (ZERP)Das Zentrum für Europäische Rechtspo-litik der Universität Bremen (ZERP),1982 vom Senat der Freien HansestadtBremen als Stiftung gestartet, ist ein in-terdisziplinäres Forschungsinstitut.Sein Spezifikum liegt in der Verbindungvon rechts-, politik- und gesellschafts-wissenschaftlicher Forschung, die dieDisziplinen der politischen Theorie, derInternationalen Beziehungen, der Frau-en- und Geschlechterforschung, der derRechtstheorie und -soziologie sowie deseuropäischen und internationalen Ver-fassungs-, Wirtschafts- und Privatrechtseinbezieht.

Forschungsstelle für Euro-päisches Umweltrecht (FEU)Die Forschungsstelle für EuropäischesUmweltrecht (FEU) gibt es seit 1994,sie gehört zum Fachbereich Rechtswis-

senschaft der Uni Bremen. Sie führtüberwiegend Drittmittelforschung durch.Aktuelle Forschungsschwerpunkte sindtransnationales Umweltrecht, Klima-schutz-, Meeresumwelt-, Umweltpla-nungs- und Gentechnikrecht.

EU-Forschungs-förderungAuf Gemeinschaftsebene hat die Euro-päische Union drei zentrale Finanzie-rungsinstrumente zur Unterstützungvon Forschung und Innovation: die Ko-häsionspolitik, die über die Struktur-fonds und den Kohäsionsfonds finan-ziert wird, das Forschungsrahmenpro-gramm sowie das Rahmenprogrammfür Wettbewerbsfähigkeit und Innova -tion. CORDIS ist das zentrale, webba-sierte Informationsportal, in dem Aus-schreibungen veröffentlicht werden.Das Portal EURAXESS bietet Informa-tionen in englischer Sprache zu For-schungsrechten und listet europaweiteStellenangebote auf. n

Quelle: www.europa-in-bremen.de

HEC-Software für dieNordsee GmbHDas Bremer SoftwareunternehmenHEC hat gemeinsam mit dem Fisch-Sys-temgastronomen NORDSEE eine neueSoftware für die mehr als 300 Stores inDeutschland und Österreich entwickelt. Heiko Müller, Projektmanager der HEC,hat im Vorfeld mit seinem Team die Ar-chitektur der zukünftigen Anwendungsowie die dafür einzusetzenden neuenMethoden und Tools vorgeschlagen.Auf dieser Basis wurde die langjährigeEntwicklungspartnerschaft beider Un-ternehmen mit einem wichtigen Pro-jekt und gleichzeitig einer neuen strate-gischen Ausrichtung der Softwareent-wicklung bei NORDSEE fortgesetzt. Bis zur Einführung der neuen Perso-naleinsatzplanung hat NORDSEE einewenig flexible Standardsoftware einge-setzt. Der Personalbedarf wird bei dem

unternehmen auf Basis einer Tagesum-satzschätzung für die zu planende Wo-che errechnet. Dabei werden filialindi-viduelle, historische Umsatzverläufeund Produktivitätsfaktoren, aber auchWetterprognosen sowie aktuelle Ge-schäftseinschätzungen miteinbezogen.Das galt es zu berücksichtigen. Seit Ok-tober 2013 stellt NORDSEE die Filialenauf die neue Anwendung um. DasFeedback der Filialleiter sei sehr positiv,so eine Mitteilung. n

Bremer Roboterfuß -baller wieder meisterlichDas Bremer Team B-Human, vierfacherund amtierender Weltmeister im Robo-terfußball, hat erneut die GermanOpen des RoboCups für sich entschie-den. In Magdeburg setzte sich dasTeam Anfang April gegen neun Mann-

schaften aus vier Ländern in der Stan-dard Platform League durch, teilte dieUniversität mit. Den ungebrochenenErfolg von B-Human krönten zudemzwei weitere Preise der internationalausgerichteten deutschen Meister-schaft: Für ihre Verdienste um den Ro-boterfußball erhielt die Mannschaftder Uni Bremen und des Deutschen For-schungszentrums für Künstliche Intelli-genz (DFKI) den HARTING Open SourcePrize, für die gelungene Einzelpräsenzihrer Roboter den Best Player Award.„Wir sind stolz auf unsere Leistung undblicken freudig der Weltmeisterschaftim Juli entgegen“, sagte Teamchef undDFKI-Forscher Dr. Thomas Röfer. n

www.b-human.de

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SERVICE&PRAXIS

Foto

EU-Kommission

Deutschland hat sich auch selbstehrgeizige nationale Energie- und Kli-maziele für 2050 gesetzt. Nach der Ka-tastrophe von Fukushima im März2011 beschloss die deutsche Regierungdarüber hinaus, acht Kernkraftwerkestillzulegen und bis 2022 aus der

Atomenergie auszusteigen. Zur Umset-zung ihres Energiekonzeptes schlug sieein umfassendes Legislativpaket vor undläutete damit die Energiewende ein Derzeit ist Deutschland aber gut be-raten, einen Neustart bei der Energie-wende in Angriff zu nehmen. Dabeimuss es nicht nur darum gehen, dasTempo beim Ausbau der erneuerbarenEnergien zu drosseln, sondern auch dar-um, die Reihenfolge zu ändern: DieStromnetze müssen prioritär ausgebaut

werden. Erst dann hat es Sinn, neue So-lar- und Windanlagen zu errichten. Außerdem muss sich Deutschlandbesser mit seinen Nachbarn abstim-men. Denn eine negative Begleiter-scheinung der deutschen Energiewen-de sind Probleme im europäischenNetzverbund. Derzeit gibt es inDeutschland keine ausreichenden Lei-tungen vom Norden in den Süden. Da-her fließt Strom aus Windkraft, der inNorddeutschland erzeugt wird, überPolen und die Tschechische Republiknach Süddeutschland, beziehungswei-se – soweit international gehandelt –noch weiter in andere Länder. Diese so-genannten Ringflüsse gefährden densicheren Betrieb der Übertragungsnet-ze und behindern die Stromflüsse inden Nachbarländern. Folglich würdeneine engere energiepolitische Abstim-mung zwischen Deutschland und sei-nen Nachbarn und ein Ausbau derÜbertragungsnetze dazu beitragen,Probleme zu vermeiden und allen Län-dern helfen, die Vorteile des europäi-schen Energiemarkts auszuschöpfen. Die intensive Förderung erneuerba-rer Energien in Deutschland und die da-mit verbundenen Kosten spiegeln sichin den Energiepreisen wider. InDeutschland stiegen die Strompreise

für Industrie- und Haushaltskun-den von 2008 bis 2012 um mehrals 20 Prozent. Dieser Zuwachs,der vor allem auf die EEG-Umla-ge und die höhere Mehrwertsteu-er zurückzuführen ist, stellt zu-nehmend eine Belastung fürHaushalte und Unternehmendar. Die Regierung sollte die Ab-gabenlast überprüfen. Energiemuss bezahlbar bleiben.

Die Entwicklung der Energiepreisezeigt einmal mehr, wie wichtig ein voll-ständig integrierter Energiebinnen-markt ist. Denn nur in einem solchenlassen sich unsere gemeinsamen ener-giepolitischen Ziele – Nachhaltigkeit,Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungs -sicherheit – verwirklichen. Der Weg in

die Zukunft führt über eine Europäisie-rung der Energiepolitik. Nationale Al-leingänge enden in der Sackgasse. n

Wettlauf um die globalen Res-sourcen, Abhängigkeit vonEnergieeinfuhren, steigende

Energiepreise, Klimawandel: Deutsch-land steht, ebenso wie die EU insge-samt, vor großen energiepolitischenHerausforderungen. Um diesen wirk-sam zu begegnen, muss im Interesseder drei übergeordneten Ziele der euro-päischen Energiepolitik gehandelt wer-den – und das nicht morgen, sondernheute. Diese Ziele sind Nachhaltigkeit,Wettbewerbsfähigkeit und Versor-gungssicherheit. Aufbauend auf den Energie- und Kli-mazielen für das Jahr 2020 hat die Eu-ropäische Kommission im Januar einenRahmen für die Energie- und Klimapo-litik bis 2030 vorgeschlagen. Der Aus-stoß von Treibhausgas soll bis 2030 um40 Prozent gesenkt werden (gegenüber1990). Der Anteil der erneuerbarenEnergien soll EU-weit mindestens auf27 Prozent des Gesamtverbrauchs stei-gen und es soll mehr Energie einge-spart werden. Als größte Wirtschafts-macht in der EU spielt Deutschland fürdas Erreichen dieser Ziele eine wichtigeRolle.

Die deutsche Energiewende im europäischen Kontext Von GÜNTHER OETTINGER (EU-Kommissar für Energie)

Deutschland ist derzeit gut beraten, einen Neustartbei der Energiewende in Angriff zu nehmen.

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Bundesamt fördert LED-Beleuchtung Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)fördert Investitionen in hocheffiziente Querschnittstechnolo-gien wie beispielsweise elektrische Motoren und Antriebe,Pumpen, Ventilatoren und Drucklufterzeuger. Die Umrüs-tung von Beleuchtungsanlagen auf LED-Technik gehört bisJahresende nun ebenfalls dazu. Unternehmen können einenZuschuss von 30 Prozent der Investitionskosten erhalten. Dasmacht die LED-Technologie insbesondere für Logistikbetriebeund Unternehmen mit großen Hallen nach Einschätzung desRKW interessant. Die LED-Technologie sei marktreif geworden. Das Licht be-dürfe keiner Anlaufzeit und schaffe einen angenehmen visu-ellen Komfort sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter.Ferner würden die Energiekosten erheblich gesenkt. Abhän-gig von den Abmessungen einer Halle hätten erste Praxisfäl-le darüber hinaus gezeigt, dass sich die Umstellung auf LED-Beleuchtung relativ schnell amortisiere. In kostenfreien, vom Bundesministerium für Wirtschaftund Energie geförderten „Impulsgespräche zum Thema Ener-gieeffizienz in industriellen KMU und im Handwerk“ gibt dasRKW konkrete Hinweise auf Einsparpotenziale und berät Un-ternehmen individuell zu den unterschiedlichen Fördermög-lichkeiten. n

Infos und TerminvereinbarungenRKW-Bremen, Iacob-Lucian Mãrginean, Telefon 0421 323464-24, [email protected], www.rkw-bremen.de

Sparen bei Hausbau und ImmobilienerwerbInformationshandbuch und Kostenbremse soll das jetzt er-schienene Buch „Haus und Wohnung: Kaufen – Bauen – Ri-siken vermeiden“ für den Bauherrn sein. Verfasser des Ratge-bers für diejenigen, die bauen oder kaufen wollen, ist der In-terhomes-Gründer und Baumeister Karl Grabbe, der über ei-ne jahrzehntelange Erfahrung im Wohnungs-/Hausbauverfügt. Die Themen erstrecken sich von der Auswahl vonHaus und Grundstück über die richtige Vertragsgestaltungbis zur Finanzierung. Grabbe informiert den Leser in 26 Ka-piteln beispielsweise über die Bauleitung, die Möglichkeitender Energieersparnis, die notwendigen Versicherungen sowiedie Anlage und Pflege des Gartens sowie den Schutz vor Ein-brechern und dem eventuellen Wiederverkauf in eigener Re-gie oder über einen Makler. Eine Checkliste im Anhang zurAuswahl des richtigen Baupartners und ein Formblatt fürden Schnellvergleich von Angeboten ergänzen den Band. n

„Haus und Wohnung“ (ISBN 9781494800673) ist als E-Book für 2,75 Euro sowie als gedrucktes Buch für 9,75 Euro bei Amazon erhältlich; www.interhomes.de

Die Philharmonischen Kammerkonzerte im Frühjahr

Ticketser vice in der Glocke, Tel. 0421-33 66 99WESER-KURIER Pressehaus, Martinistr. 43, Bremen

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten fi nden Sie aufwww.philharmonische -gesellschaf t-bremen.de

Sharon Kam

Vadim Gluzman ViolineSandis Šteinbergs • Maxim RysanovIlze Klava • Reinis BirznieksWerke von Pärt, Mozart, Schnittke und Bruch

11. 03. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, K leiner Saal

Reinhold Friedrich TrompeteSascha Armbruster • Claudio BohorquezEriko TakezawaWerke von Delannoy, Ravel, Debussy, Schmitt, Roland-Manuel und Verhaert

23. 04. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, K leiner Saal

Sharon Kam KlarinetteIsabelle van Keulen • Ulrike-Anima MathéVolker Jacobsen • Gustav RiviniusWerke von Baermann, Brahms und Mozart

15. 05. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, K leiner Saal

14:05

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Ein Insektenhotel in Form einesMercedes-Sterns bereichert seitneuestem das Firmengeländeder Daimler AG in Bremen.Um mehr Lebensraum fürInsekten, Vögel und ande-re Lebewesen im städti-schen Raum zu schaffen,beteiligt sich der Auto-bauer an der Kampagne„Orte der biologischenVielfalt“ und setzte zahl-reiche Maßnahmen um,die das Fortbestehen derheimischen Tier- und Pflan-zenwelt unterstützen. Die Bre-mer Umweltpartnerschaft und derBUND Bremen haben das Projekt jetztausgezeichnet. AusbildungsmeisterinSabine Oetting hat mit ihren Auszubil-denden und mit der Unterstützung vonWerksstudent Kai Kirchhoff sowie RalfBerghöfer und Michael Ortmann ausdem Team Umwelt- und Arbeitsschutzund anderen das Insektenhotel gebaut.Die Kampagne „Orte der biologischenVielfalt“ informiert und berät Firmenüber das Thema Biodiversität und Ge-staltungsmöglichkeiten für naturnaheBetriebsgelände. n

KontaktKoordinierungsstelle umwelt unternehmen,Telefon 0421 323464-22, www.umwelt-unternehmen.bremen.de

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SERVICE&PRAXIS

UMWELTNOTIZEN

Focke-Museum erhältLadesäule der swbPünktlich zum Start seiner neuen Aus-stellungen „Aufgeladen. Elektromobili-tät zwischen Wunsch und Wirklichkeit"und „Antrieb Zukunft. Elektromobilitätauf der Spur“ hat das Focke-Museumvon der swb eine Stromladesäule erhal-ten. Besitzer von Elektroautos, die dieAusstellung besuchen, können ihreFahrzeuge für den Rückweg wieder auf-füllen. Ein PKW, der über den soge-nannten Typ2-Stecker verfügt, ist mit22kW (Kilowatt) in der Regel nach demMuseumsbesuch wieder aufgeladen.Zum Tanken benötigt man eine Chip-

s

karte, die bei swb und EWE kostenloserhältlich ist. Mit einer Leihkarte kön-nen auch nicht registrierte BenutzerStrom tanken. „Mit den beiden Ausstel-lungen knüpft das Focke-Museum wie-der an Bremer Traditionen, denn An-fang des 20. Jahrhunderts war Bremenein wichtiger Standort für die Produkti-on von Elektrofahrzeugen, wie demElektroschlepper der Hansa-Lloyd Wer-ke-AG,” sagte Museumsdirektorin Dr.Frauke von der Haar Die Hansestadtgehört unter der Leitung des Fraunho-fer IFAM seit 2009 zur ModellregionBremen/ Oldenburg für Elektromobili-tät. Die Ausstellungen sind noch biszum 6. Juli zu sehen. n

s SpeedSensor fürs effiziente FahrenDurch eine effiziente Fahrweise lassensich Treibstoff und CO2 einsparen. FürUnternehmen mit einem großen Fuhr-

park kann sich daraus ein Wettbe-werbsvorteil ergeben. Sagt die seidel-tec solutions GmbH und hat deshalb ei-nen SpeedSensor entwickelt, der denFahrer mithilfe von akustischen Signa-len daran erinnert, kraftstoffsparendzu fahren. seideltec bietet Beratung,Organisation, Schulung und die techni-sche Umsetzung von Flottensteue-rungssystemen für Unternehmen jederGröße an. Laut Firmenchef Frank Seidelist der SpeedSensor einzigartig aufdem europäischen Markt und hat ein

Sparpotenzial bis zu 20 Prozent derTreibstoffkosten. Seidel, der auch eineFirma für Spezialtransporte hat, hat imvergangenen Jahr seine 44 Fahrzeugemit dem SpeedSensor und einem Flot-tensteuerungssystem ausgestattet. Beieiner durchschnittlichen Einsparungvon einem Liter auf 100 km würdenrund 97 Tonnen weniger CO2 im Jahrausgestoßen. Hinzu kämen Einsparun-gen im Bereich der Bremsen und der Reifenabnutzung. n

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Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit – diese The-men werden für die Unternehmen immer wichtiger. So stehen

sie beim 4. Kongress „Energie Zukunft Unternehmen“ imZentrum – mit dem Fokus auf neue Entwicklungen, Stu-

dien und auf Best- Practice-Beispiele aus der unterneh-merischen Praxis. Diese zeigen, wie Unternehmer fürihre spezifischen Anforderungen die energieeffizien-teste und dabei auch wirtschaftlich sinnvollste Lö-sung gefunden haben. Nachhaltiges Wirtschaften,Energieeffizienz und Klimaschutz erhöhen die be-triebswirtschaftlichen Chancen erheblich. Klar wirdanhand der Berichte und Präsentationen aus der Pra-

xis, wie unterschiedlich die Verhältnisse in den Unter-nehmen sind. Ein Patentrezept gibt es nicht, aber auf

dem Kongress werden viele Anregungen diskutiert, undes werden neue Impulse gesetzt. Er findet am 13. November

im Conference Center Atlantic Hotel Sail City in Bremerhavenstatt. www.energieforum14.de n

Neues Programm zur EnergieeffizienzDas Bundeswirtschaftsministerium för-dert Unternehmensinvestitionen in be-sonders energieeffiziente und klima-schonende Produktionsprozesse. Ge-mäß der Förderrichtlinie können Unter-nehmen einen Zuschuss für investive

Werder-Stadionsprecher ChristianStoll (r.) hat jetzt dem UnternehmerKai-Uwe Jobst eine Auszeichnung der„WeltWaldKlima“-Stiftung überreicht.Dessen Unternehmen JO-BA stellt imGewerbegebiet Hansalinie Altkleider-Container CO²-neutral her. Zur Kom-pensation der Treibhausgas-Emissio-nen, die bei der Herstellung der Contai-ner entstehen, wird der Aufbau einesWaldes in Äthiopien finanziert. VomVerkaufspreis jedes Containers fließenfast fünf Prozent in dieses Projekt zumKlimaschutz. „Umweltschutz, Ressour-cen schonen – das ist ein zentralerAspekt der ganzen Recycling-Branche“,sagt Kai-Uwe Jobst, dessen Unterneh-men Marktführer in Europa ist. n

s

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s Jan Rathke/Daimler AG,Stefanie Meinken, seideltec

Kongress in Bremerhaven: Energieeffizienz und Ökonomie

Maßnahmen zur Energieeffizienzstei-gerung in industriellen Produktionspro-zessen erhalten. Der Zuschuss beträgt20 Prozent der unmittelbar auf denUmweltschutz bezogenen Investitions-mehrkosten. Umgesetzt wird das Pro-gramm von dem Projektträger Karlsru-he (PTKA). Anträge können online ge-stellt werden. www.ptka.kit.edu n

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SERVICE&PRAXIS

3.-4.6., Etelsen, Coaching – ein Instrument zur Mitarbeiterführung4.6., Rechte und Pflichten des GmbH-Geschäftsführers 18.-19.6., Etelsen, Als Führungskraft kosten- bewusst handeln und führen19.6., Geschäftskorrespondenz19.-21.6., Etelsen, Englisch für die praktischePersonalarbeit26.-28.6., Etelsen, Spanisch im Alltag, Grundlagen24.6., Als Servicetechniker vor Ort beim Kunden30.6.-2.7., Etelsen, Praxis-Seminar: Übernahmevon Führungsverantwortung1.7., Konfliktsituationen und unterschiedlicheInteressen durch Mediation deeskalieren undvereinigen3.7., Einwände entkräften, und der Preis kommt zum Schluss 9.-11.7., Grundlagenseminar Lohn- und GehaltsabrechnungLehrgänge mit IHK-Abschlussab 26.9., Gepr. Industriefachwirt/inab 6.10., Gepr. Betriebswirt/inab 6.10., Gepr. Wirtschaftsfachwirt/inab 7.10., Gepr. Personalfachkaufleuteab 13.10., Gepr. Bilanzbuchhalter/inab 10.11., Gepr. Immobilienfachwirt/in

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Markus Hanselmann, SilviaMeinke, Telefon 0421 36325-21/13, www.bwu-bremen.de

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit, 13.10.2014 – 23.09.2016Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterverkehr/Vollzeit, Teil 1: 11.8.-14.10., Teil 2: 26.1.2015 – 20.3.2015Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterverkehr/berufsbegleitend, 18.11.2014 – 10.3.2016

Veranstalter: DAV, Kerstin Schlüter, Telefon 0421 9499-1055, www.dav-akademie.de,[email protected]

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 18.08.14-29.08.14Tagesseminar: 15.09.14-26.09.14Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Abendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Abendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKKompaktseminar: 14.07.14-25.10.14Geprüfte/r Logistikmeister/in IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Abendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Abendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17

Akademie für Weiterbildungder Universität BremenWeiterbildende Studiengänge und WeiterbildungskurseModulstudium „Simulation betrieblicher Leistungserstellungsprozesse“, ab 2. Juni Weiterbildungen mit BildungsgutscheinUmwelt, Energie, Nachhaltigkeit, ab 5. Mai

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421218-61602, [email protected],www.uni-bremen.de/weiterbildung

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareSicherheit bei der DE/EU- und US-Exportkontrolle, 12.-14.5.Arbeiten mit dem Elektronischen Zolltariffür Logistikdienstleister, 23.5.Zollwertrecht (Level: fortgeschritten), 2.-3.6. Verträge im internationalen Geschäft optimieren, 4.-6.6. Zollabwicklung für die Offshore-Windenergie, 24.6.Warenursprung und Präferenzen für Spezialisten 7.-9.7.Compliance Management im Zoll- und Außenwirtschaftsbereich, 18.-19.7.Bremer Zollforum, 18.-19.9.Zoll-Intensiv-Seminar, 22-26.9.

Veranstalter: bav, Verena Spri nger, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

Bremer Steuer-InstitutBerufsbegleitende LehrgängeZertifikats-Lehrgang Einkommensteuer: 4.6.Steuerfachwirt-Lehrgang: 17.11.

Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,Telefon 0421 5958413, [email protected],www.stbv-bremen.de

BVL Campus: Seminare und Kurse für Wirtschaft und LogistikDie Einreihung von Waren in den Zolltarif –Warenverzeichnis, 20.-21.5.Importabwicklung Kompakt – Einfuhr -bedingungen und EU-Richtlinien, 22.-23.5.Zollpräferenzen beim Export – Sichere Anwendung des Ursprungsrechts, 4.-6.6.Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungs-kräfte, 23.-24.6.Zollrecht für Entscheider – Zoll Summer School,2.-5.7.

Veranstalter: BVL Campus, Sarah Schwittek, Telefon 0421 94 99 10-12, www.bvl-campus.de/seminare, [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare3.6., Beendigung von Arbeitsverhältnissen3.-4.6., Public Relations - Pressearbeit

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 95. Jahrgang MAI 2014

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39 vom 1. Januar 2014.Anzeigenschluss: 6. des Vormonats

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEi nzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelsk ammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

Erscheinungsweise bis zum 10. des Monats

ivw geprüft

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Technische/r Betriebswirt/in IHKKompaktseminar: 21.07.14-02.10.14Abendseminar: 25.08.14-01.10.15Technische/r Fachwirt/in IHKSamstagsseminar: 23.08.14-15.10.16Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHKKompaktseminar: 18.08.14-18.10.14Personalkaufmann/frau IHK Kompaktseminar: 11.08.14-17.10.14Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHKKompaktseminar: 11.08.14-31.10.14Handelsfachwirt/in IHKKompaktseminar: 14.07.14-13.09.14Wirtschaftsfachwirt/in IHKKompaktseminar: 25.08.14-07.11.14

Veranstalter: Fortbildung direkt, Marcus Teuber, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

Hochschule BremenCertificate in Management (CAS)berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium, Einzelmodule im SS 2014 (60 Kontaktstunden):Führungskompetenz und Selbstmanagement,Start: 9. Mai, 16:30 UhrGrundlagen des Projektmanagements, Start: 16. Mai, 18:00 Uhr

Veranstalter: HS Bremen, Koordinierungsstelle fürWeiterbildung, Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165, [email protected], www.cas-man.hs-bremen.de

Hochschule für Internationale Wirtschaftund Logistik (HIWL)Beginn Bachelor-Studiengänge Logistik oder Internationale Wirtschaft, 21.7.

Veranstalter: Hochschule für Internationale Wirt-schaft und Logistik (HIWL), Astrid Krämer, Telefon 0421 9499-1030, [email protected],www.bvl-campus.de/hiwl

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)Industriemeister Lebensmittel IHKab 12.05.2014, Tageslehrgangab 17.05.2014, SamstagslehrgangIndustriemeister Metall/E-Technik/Mechatronik IHKab 26.05.2014, TageslehrgangLogistikmeister IHKab 26.05.2014, TageslehrgangPersonalfachkaufmann IHKab 16.06.14, TageslehrgangTechnischer Fachwirt IHKab 09.06.14. TageslehrgangFachkaufmann fu r Marketing IHKab 04.08.14, TageslehrgangFachkaufmann für Büro- undProjektorganisation IHKab 02.06.14.14, TageslehrgangHandelsfachwirt IHKab 02.06.14, TageslehrgangAEVOab 16.06.14, TageslehrgangQualitätsmanager IHKab 23.06.14, Tageslehrgang

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1 08.04.14 10:50

QM-Auditor IHKab 12.05.14, TageslehrgangProzessmanager IQab 23.06.14, TageslehrgangTechnischer Betriebswirt IHKab 26.05.14, TageslehrgangBilanzbuchhalter/in IHKab 01.09.14, AbendlehrgangFachkaufmann fur Einkauf & Logistik IHKab 02.06.14, Abendlehrgangab 30.06.14, TageslehrgangProjektmanager IHKab 07.07.14, Tageslehrgangab 16.09.14, AbendlehrgangEnergiemanager IHK/European Energy Managerab 12.05.14, TageslehrgangLogistikmanager IHKab 19.05.14, Tageslehrgang

Veranstalter: IQBremen e. V., Intelligente Qualifizierung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19,[email protected], www.iq-bremen.de

Klima:akademieMitarbeiter: Der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg, 3.6.Klimaschutz-Kommunikation, 1.7.

Veranstalter: energiekonsens, Telefon 0421 376671-8, www.klima-akademie.net,[email protected]

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche Fortbildungen (Auswahl)AEVO, Kompaktwoche, 5.-23.5.Zollmanager/in ANK, 5.5.-20.12.Online Marketing Manager/in, 7.-24.5.Zollfachkraft ANK, 10.5.-11.10.AEVO, Vorb. prakt. Prüfung, bbgl., 10.5.-26.6.Fachkraft für Logistikmanagement ANK, 10.5.-21.10.Logistikmanager/in ANK, 10.5.-21.10.Speditionssachbearbeiter/-in ANK, ab 12.5.Gepr. Managementassistentin bSb, Schwerp. Betriebswirtschaft, ab 15.5.Gepr. Managementassistentin bSb, Schwerp. Kommunikation, ab 15.5.Assistentin der Geschäftsleitung, ab 16.5.Medienfachwirt/in IHK, Fachrichtung Digital- und Printmedien, ab 27.5.Wirtschaftsfachwirt/in Vollzeit, 4.6.-7.11.Steuerfachangestellter, Vollzeit, ab 1.7.Geprüfte/r Betriebswirt/-in IHK, ab 15.9.Fachassistent/in Lohn und Gehalt, ESF-gefördert, ab 17.9.Staatlich gepr. Betriebswirt, berufsbegl./Teilzeit, ab 1.10.Staatlich gepr. Betriebswirt, Vollzeit, ab 1.10.Bilanzbuchhalter/in IHK, ab 21.10.ZertifikatslehrgängeSocial Media Manager IHK, bbgl., 5.5.-23.6.Projektleiter IHK, samstags, 13.9.-13.12.E-Commerce Manager IHK, 15.9.-22.11.Datenschutzqualifikation für Datenschutz-beauftragte in kleineren Unternehmen IHK,10.10./17.10./24.10./14.11.2014

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657, [email protected], www.wisoak.de

�Anzeigen für die

Wirtschaft in BremenTel. 3 69 03-72 · Fax 3 69 03-34

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SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier: •für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;•für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;•für die Kooperationsbörse – www.kooperationsboerse.ihk.de

‰ ANGEBOTE

HB-A-6-2014Ingenieurbüro-Anteile: Die GmbH hat sich alsexterne Normenabteilung einen Namen ge-macht. Ein Schwerpunkt liegt in der Umsetzungvon nationalen- und internationalen Standardsin die Praxis. Auf der Basis des enormen Erfah-rungsschatzes wurde ein Normeninformations-und Verwaltungsprogramm entwickelt und ver-marktet. Das Umsetzen der Normeninhalte inder Praxis bezieht sich zum Beispiel auf Stamm-daten, Klassifikationssystem, usw. (mit den ent-sprechenden Schulungen). Das Erstellen vonWerknormen und Anweisungen ist selbstver-ständlich. Eine weitere Kernkompetenz ist dasUmsetzen von EU-Richtlinien, zum Beispiel MRLin die Praxis. Der Inhaber möchte seinen GmbH-Anteil (82 %) aus Altersgr ünden verkaufen.

HB-A-7-2014Imbiss, Bremen-Mitte, mit Inventar zu verkaufen,16 Sitzplätze, Kücheninventar teilweise neu, ausfamiliären Gründen abzugeben.

ANZEIGENREGISTER

Aufbaugemeinschaft Bremen e.V. . . . . . . . . .31Bartram GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . . . . . . .51Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3Brepark GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Das gute Portrait . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Efaflex Tortechnik GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .35Emigholz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Euro Print GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Goldbeck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Goodies Messegesellschaft . . . . . . . . . . . . . .49Grundstücksges. Buschhöhe GbR . . . . . . . . .39Hochschule Bremen . . . . . . . . . . . . . . . .BeilageHofmann Personal GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .21Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Justus Grosse GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31KLK GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .BeilageLite life GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .BeilageOsmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Philharmonische Gesellschaft . . . . . . . . . . . .47Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Senator f. Wirtschaft, Arbeit u. Häfen . .BeilageSparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

KOOPERATIONSBÖRSE

HB-A-9-2014Werbemittelfirma mit bundesweitem, internatio-nalem Kundenstamm sucht aktiven und im Ver-kauf (Innendienst) versierten Gesellschaftspart-ner/-in oder Übernehmer/in. Das Unternehmenist gut vernetzt und das Kundenpotenzial kannerheblich ausgebaut werden. Interessant für jun-ge Kaufleute, die sich eine sichere Existenz auf-bauen möchten. Geboten wird eine aktive Teil-haber schaft oder – wenn passend – auch einekomplette Übernahme.

HB-A-10-2014Café in Bremen-Nord zu verkaufen, 80 Sitz-plätze innen und 40 Sitzplätze auf der Terrassesowie ein Back- und Konditorwarenverkauf,Pachtvertrag läuft noch bis 31.5.2014. Als Inhaberin möchte ich nicht verlängern undsuche baldmöglichst einen Nachfolger.

HB-A-11-2014Werbeagentur und Verlag in Bremen suchtNachfolger: mehr als 25 Jahre tätig mit festemKundenstamm. Zurzeit 5 feste Mitarbeiter. Büro

Nr. 112-1478Veranstaltungstechnik/Promotion/Manage-ment: Wir sind auf der Suche nach einem Part-ner (bundesweit), der mit uns kooperiert. Pas-sende Veranstaltungstechnik für mindestens1.000 Personen vorhanden.

Nr. 112-1462Partner im Bereich Chemie-Internetmarketing:Wir sind eine kleine Internet-Werbeagentur undbetreiben das Internetportal BuyersGuide-Chem,einen Nachweis für Chemikalien und deren welt-weite Lieferanten. Die komplette Bandbreite derTätigkeiten wird von uns abgedeckt, von PHP-MySQL Programmierung, Vertrieb, E-Mailing,

und Ausstattung können übernommen werden.Weitere Informationen bei Kontaktaufnahme.

‰ NACHFRAGEN

HB-G-4-2014Investor sucht Spielhallen sowie Automaten.Aufstellplätze in Bremen und Umgebung. Ver-traulichkeit wird selbstverständlich ausdrücklichzugesagt. Falls Sie Ihr Unternehmen verkleinern,bereinigen oder veräußern möchten, auch teil-weise, so melden Sie sich bitte bei uns.

HB-G-5-2014Suche Unternehmen im Großraum Bremen imBereich Kälte, Klima, Lüftung. Für den weiterenAusbau unseres Geschäftes suchen wir ein klei-nes bis mittleres Unternehmen aus den Berei-chen Kälte, Klima, Lüftung. Wir sind an der Weiterführung interessiert.

Werbung (Google AdWords) bis zur Buchhal-tung. In der Hoffnung auf Synergieeffekte undErweiterung suchen wir ein ähnlich gelagertesUnternehmen zwecks Partnerschaft. Über Kon-takte und daraus entstehende Ideen würden wiruns freuen.

Nr. 112-1925Suche Kooperationspartner für den Einkauf derRohstoffe, die Produktion und das Marketingvon Fair-Trade- und Bio-Produkten (Leb ensmit-tel/Körperpflege) für eine neu entwickelte undgeschützte Marke. Auch suche ich einen Logis-tikpartner für den Transport.

Nr. 112-1926Kooperationspartner für Seminare und Work-shops im Bereich Kosmetik und Wellness. Suche

Partner für Dienstleistungen einer neu entwi-ckelten und geschützten Marke für 1) Work-shops in ganzheitlicher Kosmetik und Körper-arbeit, 2) Walking-Führungen für Touristen, 3)Konzerte (Musik/Gesang/Tanz).

Nr. 112-2066Produktion und Vertrieb eines neuen Gebrauchs-musters: Die Erfindung betrifft ein Datenträger-regal für CDs, DVDs, wobei ein freies Präsen-tieren des Covers ermöglicht wird, so dass dieAbbildungen zu Dekorationszwecken genutztwerden können. Für dieses Objekt liegt die Ein-tragung eines Gebrauchsmusters vor. Gesuchtwird ein Partner für Produktion und Vert rieb,ggf. kommt auch ein Verkauf des Musters infrage.

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RECYCLINGBÖRSE

5.2014 Wirtschaft in Bremen | 53

‰ ANGEBOTE

BI-A-4480-12, Tragarm (U-förmig), fabrikneu, ideal für Hubgeräte (Palettenheber), verstärkterTragarm aus U-Baustahl, 160 x 65 x 6 x 1.145 mmlang mit beidseitig eingeschweißten Verstärkun-gen 55 x 15, Tragarm aus S 275JRG3, Verstärkun-gen aus S355J2G3, RietbergBI-A-4479-12, Hubmastprofil 120 x 40 x 1.360mm, ideal für Hubgeräte (Palettenheber), Klöck-ner-Profil FZ 54.015.1, Fixlänge 1.360 mm mit diversen Bohrungen, Ausführung links und rechts,Material: S355J2G3+C, RietbergBI-A-4478-12, Hydraulikzylinder einfachwirkend(fabrikneu aus Überproduktion), ideal für Hubge-räte (Palettenheber) evtl. mit Querjoch und Ket-tenrädern. Betriebsdruck 85 bar, Hub 450 mm,Länge 730 – 1.180 mm (eingefahren – ausgefah-ren), Kolbendurchmesser 70 mm, Stangendurch-messer 40 mm mit Gewinde M 36 x 2, 30 langfußseitig, Winkelanschlussplatte aus L 120, 160mm breit, Befestigungslochbild 128 x 60 mm für4 x M16. Bei Bedarf kann Foto, Systemskizze odervereinfachtes 3D-Modell zur Verfügung gestelltwerden. RietbergBI-A-4104-7, Altreifen, ca. 94 Altreifen verschie-dener Marken kostenlos zur Abholung,PaderbornHH-A-4189-2, Schaumstoff/PE, PE-Abfälle (Poly-ethylen-Hartschaumstoff) des Typs LD 29 und LD33 (vernetzter Schaum), in den Farben Weiß undSchwarz. Polylam (unvernetzter Schaum), FarbeWeiß, Bad NenndorfHH-A-4447-4, Faltschachteln / Kartonagen fürFahrräder, geschlossene, unbeschriftete Fahrrad-kartonagen, 73 Stück, 1.410 x 200 x900 mm;247 Stück, 1.670 x 200 x1.030 mm; 234 Stück,1.720 x 200 x 1.070 mm, absolut neuwertig, ein-malig, lose, Selbstabholung, Preis VB, HamburgHH-A-4139-1, Triisobutylphosphat ( C12H2704P ),CAS Nr.: 126 – 71 – 6, Gewicht 130– 180 kg, Verpackungsart: flüssig / Fassware, Hamburg HH-A-4138-1, N-Methyl-2-pyrrolidon (C5H9N0 ),CAS-Nr. 872-50-4, Gewicht 130 – 180 kg, Verpa -ckungsart: flüssig / Fassware, HamburgHH-A-3571-4, Wellpappe – CEK – Multidruck, neben den genannten Stoffgruppen bieten wirauch weitere Sorten im Bereich Altpapier & Kunst-stoff an, HamburgHH-A-3569-4, Kaufhaus, Sammelware, Misch -papier, Deinking, neben den genannten Stoff -gruppen bieten wir auch weitere Sorten im Bereich Altpapier & Kunststoff an, HamburgLG-A-4429-5, Holzpaletten / Einwegpaletten, täg-lich fallen ca. 30-40 Einwegpaletten unterschied-lichster Maße an, unsortiert, lose gestapelt, teil-weise auch defekt, alles unbehandeltes Holz, kannvorab gerne besichtigt werden, Abholung 24 Stun-den am Tag möglich, Seevetal, MaschenLG-A-3734-11, Metall- und Kunststofffässer (In-halt: ca. 220 Liter) sowie IBC-Container (Inhalt:ca. 1000 Liter), wurden für pflanzliche Speise- und Kosmetiköle benutzt, meistens mit UN- Zulassung, günstig abzugeben, LüneburgLG-A-3733-13, Presskuchen, sehr günstig abzuge-ben, 500 kg, LüneburgSTD-A-4368-1, Aluminiumoxid (Al2O3) mit 60-70 %, als Nebenprodukt (kein Abfall) aus derchemischen Industrie, Analysen, Fotos und Probe-material liegen vor, 500 t/a, Deutschland / benachbartes AuslandSTD-A-4321-2, Polystyrolhartschaumreste (ca. 6-8cbm) in Flockenform, 1-12 mm. Es handelt sich um

Fräsrückstände. Das Material ist in Plastiksäckenverpackt, nur Selbstabholung, Stade/BuxtehudeSTD-A-4290-12, Calciumschlamm/Kalkschlamm,AVV 030309 (Kalkschlammabfälle), ca. 1.600t/a, Container (28046), Baden-Württemberg(Raum Baden)STD-A-4289-12, Filterkuchenschlamm aus der chemischen Industrie, AVV 150203 (25479), Analyse und Fotos vorhanden, 450 t/a in Con -tainern, MünsterlandSTD-A-4279-2, geschäumte PVC-Platten in Weißals Produktionsabfall aus der Werbeindustrie, ca. 100 t/a, Mindestabnahme: ladungsweise imWalking-Floor-Fahrzeug, NiedersachsenSTD-A-4266-12, Norm-, Tenorm-Abfälle sowiesonstige Abfälle aus dem Rückbau von kerntech-nischen Anlagen, lose, Big Bags oder andere Verpackungsarten, bundesweit

‰ NACHFRAGEN

HB-N-4247-2, wir suchen derzeit OPP, BOPP, PP/PET, PE/PP Verpackungs-und Rollenwaren. Bitte senden Sie uns Ihr Angebot mit Bildern, verfügba-re Menge, Ihren gewünschten Preis und Angaben über Verladegewicht, europaweitHB-N-4233-2, wir suchen derzeit PET/PP Umreifungsbänder in Ballen, Waren oder geschreddert in Big Bags. ab 15-100 t, Mindestabnahme: 14 t, europaweitHB-N-4232-2, wir suchen derzeit PET-metallisierte Folie, Ballenwaren oder geschreddert Mahlgüter in Big Bags. Ab 15-100 t, Mindestabnahme: 13 t, europaweitHB-A-4231-2, wir suchen derzeit HDPE-alte-Autotanks als Ballenwarenoder geschreddert, Mahl güter, 14 t, europaweitHB-N-3739-2, EPS, Computergehäuse, LDPE 98/2 90/10 80/20 Folien,PP/PE Kisten, Umreifungsbänder, HDPE Kanister, Fernsehgehäuse, Bal-len, ex Work oder frei Haus, BremenHB-N-3631-4, gebrauchte Kartons kleiner und mittlerer Größe zur Abholung in Bremen und Umgebung, laufend oder einmalig gesucht,auch kleine MengenH-N-2784-12, wir kaufen Transformatoren aller Art aus der Elektro -industrie und aus der Energieversorgung, 1-50.000 kg, bundesweitHH-N-4436-5, wir suchen gebrauchte Holzpaletten, Holzgestelle oderähnliches, ob sie noch gebrauchsfähig sind oder nicht spielt keine Rolle,Hamburg und UmgebungHH-N-4431-12, Altöle und Bleibatterien, wir suchen im Raum Nord-deutschland Altöle (AVV 130205 und andere) und Bleibatterien (AVV160601) aus KFZ- und Industriebetrieben, als norddeutscher Entsorgungs-fachbetrieb beschäf tigen wir uns seit 1955 mit der Altölsammlung, Son-derabfallentsorgung, Tank- und Abscheider reinigung, NorddeutschlandHH-N-4162-7, Altgummi; Förderbandstreifen/Rollen; Altreifen (AVV:160103, 191204) – zertifiziertes Entsorgungsunternehmen, bundesweitLG-N-3352-6, suchen Lederreste, z. B. von Möbel fabriken, auch 2. Wahl,keine Kleinstteile, Niedersachsen und angrenzende BundesländerSTD-N-4442-12, Koks-/Kohle-Material aus der Pyrolyse / Vergasung vonHolz, je nach Materialbeschaffenheit kann für gute Qualitäten eine inter-essante Vergütung geleistet werden, Deutschland und angrenzendes AuslandSTD-N-4402-12, defekte und alte Solar-/Photovoltaik-Module zur Entsorgung/Aufbereitung in EFB zertifizierter Anlage gesucht, Mindest-abnahme 8 t, ab WerkSTD-N-4398-2, ABS, PS, PP, PA, PP, PE, PC/ABS, PP/TPE etc., aus Produk -tionsabfällen in Ballen, geschreddert oder gemahlen, bundesweitSTD-N-4288-2, PVC-Kabelummantelungen aus der Kabelzerlegung,ab 15 t, lose oder in Big Bags, bundesweitSTD-N-4265-8, loses Drahtglas als Verschnitt, Produktionsabfall etc., je nach Frachtentfernung teils geringe Vergütung möglich, ab 25 t, loseWare, Transport im Sattelkipp-Fahrzeug, bundesweit und benachbartesAusland

BRANCHEN D E R R EG I ON

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WAGEN&WINNEN

Das war ein gutes Jahr fürEuropas Container-Primus: DieBremer Eurogate-Gruppe hat

2013 erstmals seit 2008 wieder die14-Millionen-TEU-Marke gesprengt.Sie schlug insgesamt 14,2 MillionenTEU um. Das ist ein Plus von 7,3 Pro-

zent und Rekord seit der Grü� ndungdes Unternehmens vor 15 Jahren. DasWachstum angekurbelt haben im ver-gangenen Jahr die italienischen Mit-telmeer-Terminals mit mehr als elfProzent, insbesondere die Tranship-ment-Terminals Gioia Tauro (+ 13 Pro-

zent) und Cagliari (+ 12 Prozent).Auch die beiden Atlantik-Terminals inTanger (+ 84 Prozent) – erstmals wur-den dort mehr als eine Million TEUumgeschlagen – und in Lissabon (+ 16 Prozent) schafften ein außeror-dentliches Umschlagswachstum. Die

Eurogate-Terminal in Tanger,der „Star des Jahres 2013” fürdas Bremer Unternehmen; dieContainerbrücken wurden aufWunsch von König MohammedVI. weiß getüncht. Foto Eurogate

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WEISSE KRÄNE FÜRDEN KÖNIGEuropas führender Hafenlogistiker, die Eurogate Gruppe, hat 2013 so viele Container gelöscht wie noch nie zuvor in seiner 15-jährigen Geschichte. Der Umschlag erhöhte sich auf 14,2 Millionen TEU. Einen besonders satten Anstieg gab es in Tanger in Marokko.

internationale Sparte legte um fast20 Prozent zu, während die Entwick-lung an den deutschen Terminalseher stagnierte (mit Hamburg imPlus von 7,9 Prozent und Bremerha-ven im Minus mit 4,7 Prozent). DerRekordumschlag ist laut Geschäfts-

führung das Ergebnis der internationa-len Unternehmensstrategie und Diver-sifikation, die die notwendigen Vor-laufzeiten fü� r neue Terminalanlageneinkalkuliert und das unternehmeri-sche Risiko auf mehrere Standorteverteilt hat. Wenig Freude bereitet

dem Konzern nach wie vor der Termi-nal des Tiefwasserhafens Wilhelms-haven. Das Ergebnis von rund 76.000TEU nannte Emanuel Schiffer, derVorsitzende der Gruppengeschäftsfüh-rung, „noch stark unbefriedigend”,aber die Aussichten verbessern sich.

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56 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

WAGEN&WINNEN

Foto

Eurogate

„Das fü� r die Eurogate-Gruppe insge-samt so positive Ergebnis darf abernicht darü�ber hinwegtäuschen, dasssich der Markt der Containerverkehre ineinem Umbruch befindet”, sagte Tho-mas Eckelmann, Vorsitzender der Grup-pengeschäftsführung. „Dieser Markt hatsich in den vergangenen fü�nf Jahrensehr verändert. Die Reedereien setzenauf einige wenige Konsortien, was fü� rSeehäfen sowohl Chancen als auch Ri-siken birgt.” Eurogate sehe aber mehrChancen als Risiken, „zumal die dreiweltgrößten Reederei-Gruppen, MaerskLine, MSC und CMA CGM (P3), in un-terschiedlichen Konstellationen an ei-nigen unserer strategisch wichtigstenTerminals beteiligt sind.“ Die Umsatzerlöse von Eurogate la-gen mit 657,2 Millionen Euro leichtü�ber dem Vorjahresniveau, das Jahres-ergebnis kletterte um 13,3 Prozent aufknapp 62 Millionen Euro. Die Eigenka-pitalquote liegt bei 38,3 Prozent. Dassder Hafen ein Beschäftigungsmotor ist,zeigt die Mitarbeiterbilanz. 2009 gabes für 7.336 Menschen einen Job beiEurogate, 2013 lag ihre Zahl bei 7.781.In Deutschland (Bremen/Bremerhaven,Hamburg, Wilhelmshaven) arbeiten4.464 Beschäftigte für Eurogate. Wilhelmshaven braucht nach Über-zeugung von Eckelmann und Schiffer„mehr Vorlaufzeit”. Die Entwicklungdes im September 2012 in Betrieb ge-

nommenen Containertiefwasserhafensblieb deutlich hinter den Erwartungenzurück. Die verstärkte Konzentrationder Reedereien und die Schiffsgrößen-entwicklung würden jedoch dazu füh-ren, dass „der Standort seine Positioneher früher als später am Markt findet.”Die P3-Allianz habe angekündigt,Deutschlands einzigen Tiefwasserha-fen mit zwei Liniendiensten anzulau-fen, sobald die asiatischen Wettbe-werbsbehörden nach den europäischenund US-amerikanischen die Bildungdieser Allianz genehmigt haben. De-tails der zukünftigen Schiffsanläufestünden noch nicht fest, doch Eurogatehat sich mit der Dienstleistungsgewerk-schaft ver.di bereits auf einen Beschäf-tigungssicherungstarifvertrag geeinigt.Das schaffe „die erforderliche Flexibili-tät, um die derzeitige Unterauslastungdes Terminals zu überbrücken.” Wil-helmshaven sei der einzige Terminal ander deutschen Nordseeküste, der vonGroßcontainerschiffen jederzeit tideun-abhängig angelaufen werden könne –was angesichts der Schiffsgrößenent-wicklung optimistisch stimme. Weltweit sind bereits 200 Großcon-tainerschiffe mit mehr als 10.000 TEUim Einsatz, und der Auftragsbestandbis 2017 liegt bei weiteren 130 Stück.Eurogate hat früh die dafür nötigenContainerbrücken geordert. „Wir kön-nen das gut abwickeln”, so Schiffer. n

Das Konterfei von Heinz-DieterFeldhausen hängt, gemeinsammit dem seiner Frau Rosi, im

Konferenzraum der CHS Container-group in der Tillmannstraße in Bremen.Vor dem Porträt des Gründerpaaressitzt Carsten Leopold, heute gemein-sam mit Werner Pöser Inhaber und Ge-schäftsführer der CHS-Container Group.Als Feldhausen 1978 mit seiner Contai-ner Handel und Service (CHS) an denStart ging, hatten die genormten Stahl-boxen gerade die erste Welle ihres glo-balen Siegeszuges hinter sich und wur-den in größeren Mengen ausgemus -tert. Aber sie taugten noch bestenszum Beispiel als Industrieverpackung.Bis heute werden ganze Fabriken inaufgearbeiteten Containern verstaut,in ihr Bestimmungsland transportiert,dort manchmal über Jahre eingelagertund nach und nach entpackt, bis die Fa-brik steht, sagt Carsten Leopold. Vor al-lem im Maschinen- und Anlagenbausind Altcontainer heiß begehrt.

Ein mobiler Pferdestall fürHaflinger am Hubschrauber

Aber CHS stellt heute mit gebrauchtenund auch mit neuen Containern nochganz andere Dinge an. Der Telekommu-nikationsfachmann Leopold tauschte1994 Bits und Bytes gegen dünne unddicke Bleche, wie er selber sagt. Damalsholte ihn sein Kompagnon Werner Pö-ser zu CHS. Beim Gang durch die Pro-duktionshalle im Industriehafen be-kommt man einen Eindruck von derfast unbegrenzten Vielfalt an Verwen-dungen. „Dieser Container wird bei-

DAS ZWEITE LEBEN

Die Maersk McKinney Moeller: Das mit 18.270 TEU weltgrößte Con -tainerschiff machte im August 2013 in Bremerhaven fest. Die Seestadtwie auch Wilhelmshaven mit seinen nautisch idealen Bedingungen sind für die Großcontainerschiffe bestens aufgestellt.

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s CHS

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spielsweise zu einem Labor umgerüs -tet“, so Leopold, inzwischen Chef von120 Mitarbeitern allein in Bremen. Soein Labor-Container muss gegen eisigeKälte ebenso gefeit sein wie gegen Hit-ze und Sand. Forschungsstation in derArktis, Sparkassen-Filiale, Kühlschrank,Feuerwehrzentrale, mobiles Kraftwerk,

Tankstelle, Messestand, Raummodulfür Schulen, Kindergärten, Flüchtlings-wohnheime oder Büros – für CHS undseine vielen Ingenieure kein Problem. „Wir schrecken vor nichts zurück, nurFliegen geht nicht“, sagt Carsten Leo-pold. Aber mitfliegen können seineSpezialcontainer schon, selbst außenan einem Hubschrauber. Einer seinerkniffligsten Aufträge war der Bau vonTransportcontainern für eine Spezial-einheit der Bundeswehr in Bad Rei-chenhall. Dort ist das „Reit- und Trag-tierwesen“ der Truppe stationiert. Mit

Haflingern oder Mulis transportiert die-se Einheit bei Auslandseinsätzen Medi-kamente, Lebensmittel oder sonstigeAusrüstung in entlegendste Gegenden.Aber zunächst müssen die Tiere sicherund den Tierschutzbestimmungen ent-sprechend zum Einsatzort transportiertwerden.

Für Leopold, der selber Hannovera-ner züchtet, eine reizvolle Aufgabe, dieer mit Ingenieurwissen und Pferdever-stand löste. In den mobilen Pferdestallpassen nun vier Haflinger oder Mulis,samt Wasser- und Futtervorrat, Sattel-kammer und Videoüberwachung. Imnächsten Schritt entwickelte CHS einenContainer mit zwei Pferdeboxen fürden Lufttransport per Hubschrauber.Das Militär, nicht nur das deutsche, isteiner der Hauptauftraggeber der CHSSpezialcontainer. Die Kontakte pflegtLeopold unter anderem über sein Enga-

Etwa 28 Millionen Container sind weltweit in Umlauf. Nach etwa zwölf Jahren werden sie ausgemustert, aber Schrott sind sie noch lange nicht. Ein Bremer Unternehmen hat daraus ein erfolgreiches Geschäftsmodell gemacht. Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ

gement an der Spitze der DeutschenGesellschaft für Wehrtechnik. CHS ist eines der marktführendenUnternehmen im Spezialcontainerbauin Deutschland und in Europa. „UnsereKundenliste liest sich wie das Who-is-Who der deutschen Industrie“, sagtLeopold selbstbewusst. Für die nächsteGeneration, die in Gestalt seines Soh-nes Christian und seines AssistentenStefan Kanowski schon mit am Tischsitzt, sieht der Mittelständler vor allemzwei Aufgaben: ein weiteres „Feintu -ning“ und den Ausbau strategischerPartnerschaften, wie er sie seit Jahrenunter anderem mit dem Rüstungsunter-nehmen Kraus-Maffei Wegmann unddem bayrischen WerkstattausrüsterHoffmann pflegt. „Solche Kooperationen bringen ei-nen großen Mehrwert für alle Beteilig-ten.” Als Beispiel nennt Leopold einenWerkstatt-Container für den mobilenEinsatz auf Baustellen, den CHS ge-meinsam mit Hoffmann entwickelt hat.Ein Zukunftsfeld sei auch die Offshore-Windindustrie, für die CHS seefeste Un-terkünfte und Funktionsräume für dieMitarbeiter anbietet. Carsten Leopoldweiß: „Man muss permanent nach neu-en Nischen suchen und Marktchancenerkennen.” n

» Wir schrecken vor nichts zurück. Nur fliegen geht nicht. Mitfliegen aber schon. Carsten Leopold

Container sind überall im Einsatz, ob für die Bundeswehr(Tragtiertransport) oder die Forschung (Antarktisstation), nachdem CHS sie umgerüstet hat.

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KAMMEROFFIZIELL

§ 1 Ziel der Prüfung und Bezeichnung des Abschlusses(1) Zum Nachweis von Kenntnissen,Fertigkeiten und Erfahrungen, diedurch die berufliche Fortbildung zurGeprüften Schutz- und Sicherheitskrafterworben worden sind, kann die zu-ständige Stelle Prüfungen nach den §§2 bis 8 durchführen.(2) Durch die Prüfung ist festzustellen,ob die Qualifikation vorhanden ist, fol-gende im Zusammenhang stehendeAufgaben einer zur Geprüften Schutz-und Sicherheitskraft in der Sicherheits-wirtschaft (gewerbliche Sicherheitsun-ternehmen und betriebliche Sicher-heitseinrichtungen) insbesondere in Be -wachungs-, Sicherungs- und Ordnungs-diensten, Veranstaltungs- undVerkehrsdiensten, wahrnehmen zu kön-nen:1. Abwenden von Schäden und Gefahren 2. Aufrechterhalten von Sicherheit und Ordnung3. Nutzen der zur Verfügung stehen- den Schutz- und Sicherheitstechnik4. Kundenorientiert handeln und kommunizieren sowie deeskalierend wirken

5. Beurteilen der eigenen rechtlichen Stellung sowie berücksichtigen von Gesetzen und Vorschriften.(3) Die mit Erfolg abgelegte Prüfungführt zum anerkannten Abschluss zurGeprüften Schutz- und Sicherheitskraft.

§ 2 Zulassungsvoraussetzungen(1) Zur Prüfung ist zuzulassen, wer Fol-gendes nachweist:1. eine mit Erfolg abgelegte Abschluss- prüfung in einem anerkannten Aus- bildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige Berufspra- xis in der Sicherheitswirtschaft oder2. eine mindestens fünfjährige Berufs- praxis, von der mindestens drei Jahre in der Sicherheitswirtschaft abgeleistet sein müssen und 3. ein Mindestalter von 24 Jahren und4. die Teilnahme an einem Erste-Hilfe- Lehrgang, dessen Beendigung nicht länger als 24 Monate zurück- liegt.(2) Die Berufspraxis gemäß Abs. 1 sollwesentliche Bezüge zu den Aufgabeneiner Geprüften Schutz- und Sicherheits- kraft entsprechend § 1 Abs. 2 haben.(3) Abweichend von den Absätzen 1und 2 kann zur Prüfung auch zugelas-

sen werden, wer durch Vorlage vonZeugnissen oder auf andere Weiseglaubhaft macht, dass er Kenntnisse,Fertigkeiten und Erfahrungen erwor-ben hat, die die Zulassung zur Prüfungrechtfertigen.

§ 3 Gliederung und Durchführungder Prüfung(1) Die Prüfung gliedert sich in folgen-de Handlungsbereiche in der Sicher-heitswirtschaft:1. Rechts- und aufgabenbezogenes Handeln2. Gefahrenabwehr sowie Einsatz von Schutz- und Sicherheitstechnik3. Sicherheits- und serviceorientiertes Verhalten und Handeln(2) Die Prüfung ist schriftlich undmündlich durchzuführen. (3) Die schriftliche Prüfung ist in Formvon zwei die Handlungsbereiche inte-grierende Situationsaufgaben gemäß §4 durchzuführen. Die erste Situations-aufgabe ist so zu gestalten, dass dieQualifikationsschwerpunkte des Hand-lungsbereichs gem. § 4 Abs. 1 denSchwerpunkt bilden. Die zweite Situa -tionsaufgabe ist so zu gestalten, dass

Besondere Rechtsvorschriften für die FortbildungsprüfungGeprüfte Schutz- und SicherheitskraftDie Handelskammer Bremen erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufs -bildungsausschusses vom 27. März 2014 als zuständige Stelle nach § 54 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005(BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 25. Juli 2013(BGBl. I S. 2749, folgende besondere Rechtsvorschriften für die Fortbildungs -prüfung zur Geprüften Schutz- und Sicherheitskraft. Diese besondere Rechtsvorschrift gilt in Verbindung mit der Prüfungsordnungfür die Durchführung von Fortbildungs- und AEVO-Prüfungen der Handelskam-mer Bremen in der jeweils gültigen Fassung. Die im folgenden Wortlaut verwendete männliche Form dient der Vereinfachung und schließt die weibliche Form mit ein.

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nehmenden und übertragenen Rechte in der Sicherheitswirtschaft3. Erkennen von Verstößen gegen das Strafrecht sowie Ableiten von Maßnahmen4. Beachten grundlegender Bestim- mungen des Datenschutz-, Umwelt- schutz-, Betriebsverfassungs-, Ar beits- und Waffenrechts sowie Ableiten von Maßnahmen bei Verstößen.Im Qualifikationsschwerpunkt „Dienst-kunde“ soll die Fähigkeit nachgewiesenwerden, im Rahmen der Aufgabenerfül-lung Gefahren vorzubeugen, Schädenabzuwenden und bei der Aufrechter-haltung sowie der Wiederherstellungder Sicherheit und Ordnung mitwirkenzu können. In diesem Zusammenhangkönnen folgende Qualifikationsinhaltegeprüft werden:1. Berücksichtigen der Grundsätze der Aufgabenwahrnehmung in Tätigkeitsfeldern der Sicherheits- wirtschaft2. Berücksichtigen der Grundsätze der Aufgabenwahrnehmung und des Handelns in besonderen Situationen und am Ereignis-/Tatort3. Anwenden der Grundsätze der Eigensicherung4. Erstellen von Meldungen und Berichten.(2) Der Handlungsbereich „Gefahren-abwehr sowie Einsatz von Schutz- undSicherheitstechnik“ enthält folgendeQualifikationsschwerpunkte:• Brandschutz und sonstige Notfallmaßnahmen• Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz• Einsatz von Schutz- und Sicherheitstechnik.Im Qualifikationsschwerpunkt „Brand-schutz und sonstige Notfallmaßnah-men“ soll die Fähigkeit nachgewiesenwerden, im vorbeugenden und abweh-renden Brandschutz sowie bei sonstigenNotfallmaßnahmen mitzuwirken. In die-sem Zusammenhang können folgendeQualifikationsinhalte geprüft werden:1. Anwenden der Grundsätze des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes

2. Kontrollieren und Überwachen von Einrichtungen des Brandschutzes sowie der Einhaltung von Brand- schutzvorschriften3. Durchführen von Alarmierungs- aufgaben und Mitwirken bei Räu- mungen, Evakuierungen sowie anderen Maßnahmen der Gefahren- abwehr.Im Qualifikationsschwerpunkt „Arbeits-,Gesundheits- und Umweltschutz“ solldie Fähigkeit nachgewiesen werden, imRahmen der Aufgabenerfüllung ein-schlägige Gesetze, Vorschriften und Be-stimmungen in der Tätigkeit umzuset-zen sowie Gefahren zu erkennen undvorzubeugen. In diesem Zusammen-hang können folgende Qualifikations-inhalte geprüft werden:1. Sicherheitsgerechtes Verhalten sowie Mitwirken im Arbeits- und Gesundheitsschutz2. Mitwirken beim Umweltschutz3. Anwenden von Grundkenntnissen über Gefahrenklassen und Kenn- zeichnung gefährlicher Stoffe und Güter.Im Qualifikationsschwerpunkt „Einsatzvon Schutz- und Sicherheitstechnik“ solldie Fähigkeit nachgewiesen werden, imRahmen der Aufgabenerfüllung techni-sche Einsatzmittel zu nutzen und dieFunktion von technischen Schutz- undSicherheitseinrichtungen zu überwa-chen. In diesem Zusammenhang kön-nen folgende Qualifikationsinhalte ge-prüft werden:1. Nutzen technischer Einsatzmittel und überwachen baulicher, mecha- nischer und elektronischer Schutz- und Sicherheitseinrichtungen2. Nutzen von Kommunikations-, Informations- und Dokumentations- mitteln3. Einsetzen von Löschmitteln und Feuerlöschgeräten4. Kennen der Funktionen von Feuerlöschanlagen.

5.2014 Wirtschaft in Bremen | 59

die Qualifikationsschwerpunkte desHandlungsbereichs gem. § 4 Abs. 2den Schwerpunkt bilden. Die Situa -tionsaufgaben sollen darüber hinausjeweils Qualifikationsinhalte aus denHandlungsbereichen integrativ mit be-rücksichtigen, die nicht den Schwer-punkt gebildet haben. (4) Die mündliche Prüfung ist als situa-tionsbezogenes Fachgespräch durchzu-führen. Im situationsbezogenen Fach-gespräch sollen die Qualifikations-schwerpunkte des Handlungsbereichsgem. § 4 Abs. 3 den Schwerpunkt bil-den. Darüber hinaus sollen Qualifika -tionsschwerpunkte der Handlungsbe-reiche gem. § 4 Abs. 1 und 2, die nichtschriftlich geprüft wurden, mitberück-sichtigt werden. (5) Die Prüfungsdauer der schriftlichenSituationsaufgaben beträgt jeweilsmindestens zwei Stunden, insgesamtjedoch nicht mehr als fünf Stunden.Das situationsbezogene Fachgesprächsoll je Prüfungsteilnehmer mindestens30 Minuten und höchstens 40 Minu-ten dauern.

§ 4Anforderungen und Inhalte der Prüfung(1) Der Handlungsbereich „Rechts- undaufgabenbezogenes Handeln“ enthältfolgende Qualifikationsschwerpunkte:• Rechtskunde• Dienstkunde.Im Qualifikationsschwerpunkt „Rechts-kunde“ soll die Fähigkeit nachgewiesenwerden, die im Rahmen der Aufgaben-erfüllung benötigten einschlägigenRechtsvorschriften zu kennen und beimsituationsgerechten Verhalten undHandeln zu berücksichtigen. In diesemZusammenhang können folgende Qua-lifikationsinhalte geprüft werden:1. Unterscheiden zwischen öffent- lichem und privatem Recht, insbe- sondere in Abgrenzung zu hoheit- lichen Aufgaben2. Berücksichtigen der Rechtsgrund- lagen für die Aufgabenerfüllung sowie für die persönlich wahrzu-

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60 | Wirtschaft in Bremen 5.2014

KAMMEROFFIZIELL

(3) Der Handlungsbereich „Sicherheits-und serviceorientiertes Verhalten undHandeln“ enthält folgende Qualifika -tionsschwerpunkte:• Situationsbeurteilung und -bewältigung• Kommunikation• Kunden- und Serviceorientierung• ZusammenarbeitIm Qualifikationsschwerpunkt „Situa -tionsbeurteilung und -bewältigung“ solldie Fähigkeit nachgewiesen werden, imRahmen der Aufgabenerfüllung in un-terschiedlichen Situationen menschli-che Verhaltensweisen einzuschätzensowie Folgerungen für das eigene Han-deln abzuleiten und umzusetzen. In die-sem Zusammenhang können folgendeQualifikationsinhalte geprüft werden:1. Kennen der Grundlagen des menschlichen Verhaltens2. Erkennen der Wirkung der eigenen Person3. Erfassung der Einwirkungsmög- lichkeiten auf das Verhalten Anderer und Ableiten geeigneter Verhaltensmuster4. Anwenden von Techniken zur Konfliktvorbeugung und Deeskalation.Im Qualifikationsschwerpunkt „Kom-munikation“ soll die Fähigkeit nachge-wiesen werden, mit Menschen situa -tionsgerecht kommunizieren zu kön-nen. In diesem Zusammenhang könnenfolgende Qualifikationsinhalte geprüftwerden:1. Kennen der Möglichkeiten der Kommunikation2. Auswählen geeigneter Kommuni- kationsformen und -mittel3. situationsbezogen kommunizieren.Im Qualifikationsschwerpunkt „Kun-den- und Serviceorientierung“ soll dieFähigkeit nachgewiesen werden, orien-tiert an den Interessen, Rollen undFunktionen aller Beteiligten zu han-deln. In diesem Zusammenhang kön-nen folgende Qualifikationsinhalte ge-prüft werden:

1. Kennen der Anforderungen an einen qualitätsorientierten Sicher- heitsservice2. Berücksichtigen der Zusammen- hänge von Sicherheits- und Service- verhalten.Im Qualifikationsschwerpunkt „Zusam-menarbeit“ soll die Fähigkeit nachge-wiesen werden, für die Aufgabenerfül-lung die Bedeutung der Arbeit in undmit Gruppen zu kennen und persönli-che Kenntnisse und Fähigkeiten in diegemeinsame Arbeit einzubringen. Indiesem Zusammenhang können fol-gende Qualifikationsinhalte geprüftwerden:1. Kennen der Grundlagen der Zusammenarbeit in Teams und mit anderen Kräften2. Bewältigen von gemeinsamen Aufgaben durch Kommunikation und Kooperation.

§ 5 ErgänzungsprüfungWurde in nicht mehr als einer schriftli-chen Situationsaufgabe gemäß § 3Abs. 3 eine mangelhafte Prüfungsleis -tung erbracht, ist in diesem Qualifika -tionsschwerpunkt eine mündliche Er-gänzungsprüfung anzubieten. Bei einerungenügenden schriftlichen Prüfungs-leistung besteht diese Möglichkeitnicht. Die Ergänzungsprüfung soll 20Minuten dauern. Die Bewertung derschriftlichen Prüfungsleistung und dieder mündlichen Ergänzungsprüfungwerden zu einer Prüfungsleistung zu-sammengefasst. Dabei wird die Bewer-tung der schriftlichen Prüfungsleistungdoppelt gewichtet.

§ 6 Bestehen der Prüfung(1) Die Handlungsbereiche gemäß § 3Abs. 1 sind gesondert nach Punkten zubewerten.(2) Die Prüfung ist bestanden, wennder Prüfungsteilnehmer in jedem derdrei Handlungsbereiche mindestensausreichende Leistungen erbracht hat. (3) Über das Bestehen der Prüfung istein Zeugnis auszustellen, das die Punk-

tebewertung der Prüfungsleistungen inden einzelnen Handlungsbereichenausweist. Im Falle der Freistellunggemäß § 6 sind Ort und Datum der an-derweitig abgelegten Prüfung sowiedie Bezeichnung des Prüfungsgremi-ums anzugeben.

§ 7 Wiederholung der Prüfung(1) Eine Prüfung, die nicht bestandenist, kann zweimal wiederholt werden.(2) Mit dem Antrag auf Wiederholungder Prüfung wird der Prüfungsteilneh-mer von einzelnen Prüfungsleistungenbefreit, wenn er darin in einer vorange-gangenen Prüfung mindestens ausrei-chende Leistungen erzielt hat und ersich innerhalb von zwei Jahren, gerech-net vom Tage der Beendigung der nichtbestandenen Prüfung an, zur Wieder-holungsprüfung anmeldet.

§ 8InkrafttretenDiese Rechtsvorschrift tritt nach ihrerVeröffentlichung im Mitteilungsblattder Handelskammer Bremen in Kraft.

§ 9BefristungDiese Rechtsvorschrift ist befristet fürdie Dauer von fünf Jahren.

Die rechtsförmliche Prüfung durch die Senatorin für Bildung und Wissenschaft erfolgte am 9. April 2014.

Bremen, den 22. April 2014Handelskammer Bremengez. Christoph Weiss (Präses)Dr. Matthias Fonger (Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus)

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§ 1AusbildungsberufDie Berufsausbildung zum „Fachprakti-ker für Möbel-, Küchen- und Umzugsser-vice“ und zur „Fachpraktikerin für Mö -bel-, Küchen- und Umzugsservice“ er-folgt nach dieser Ausbildungsregelung.

§ 2PersonenkreisDiese Ausbildungsregelung regelt dieBerufsausbildung gemäß § 66 BBiG/§ 42m HwO für Personen im Sinne des§ 2 SGB IX.

§ 3Dauer der BerufsausbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre.

§ 4AusbildungsstättenDie Ausbildung findet in ausbildungs-rechtlich anerkannten Ausbildungsbe-trieben und Ausbildungseinrichtungenstatt.

§ 5Eignung der Ausbildungsstätte(1) Behinderte Menschen dürfen nachdieser Ausbildungsregelung nur indafür geeigneten anerkannten Betrie-ben und Ausbildungseinrichtungen aus -gebildet werden.

(2) Neben den in § 27 BBiG festgeleg-ten Anforderungen muss die Ausbil-dungsstätte hinsichtlich der Räume,Ausstattung und Einrichtung den be-sonderen Erfordernissen der Ausbil-dung von behinderten Menschen ge-recht werden.(3) Es müssen ausreichend Ausbilderin-nen/Ausbilder zur Verfügung stehen.Die Zahl der Ausbilderinnen/Ausbildermuss in einem angemessenen Verhält-nis zur Anzahl der Auszubildenden ste-hen. Dabei ist ein Ausbildungsschlüsselvon in der Regel höchstens eins zu achtanzuwenden.

§ 6Eignung der Ausbilderinnen/Ausbilder(1) Ausbilderinnen/Ausbilder, die imRahmen einer Ausbildung nach § 66BBiG erstmals tätig werden, müssenneben der persönlichen, berufsspezi-fisch fachlichen sowie der berufs- undarbeitspädagogischen Eignung einemehrjährige Erfahrung in der Ausbil-dung sowie zusätzliche behinderten-spezifische Qualifikationen nachweisen.(2) Ausbilderinnen/Ausbilder müsseneine rehapädagogische Zusatzqualifi-kation nachweisen und dabei folgendeKompetenzfelder abdecken (Anforde-rungsprofil):

– Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis– Psychologie– Pädagogik, Didaktik– Rehabilitationskunde– Interdisziplinäre Projektarbeit– Arbeitskunde/Arbeitspädagogik– Recht– Medizin.Um die besonderen Anforderungen des§ 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifi-zierungsumfang von 320 Stunden si-chergestellt werden.(3) Von dem Erfordernis des Nachweiseseiner rehapädagogischen Zusatzquali-fikation kann bei Betrieben abgesehenwerden, wenn die Qualität der Ausbil-dung auf andere Weise sichergestellt ist.Die Qualität ist in der Regel sicherge-stellt, wenn eine Unterstützung durcheine geeignete Ausbildungseinrichtungerfolgt.(4) Ausbilderinnen/Ausbilder, die imRahmen einer Ausbildung nach § 66BBiG/§ 42m HwO bereits tätig sind,haben innerhalb eines Zeitraums vonhöchstens fünf Jahren die notwendi-gen Qualifikationen gemäß Absatz 2nachzuweisen. Die Anforderungen anAusbilderinnen/Ausbilder gemäß Ab-satz 2 gelten als erfüllt, wenn die be-hindertenspezifischen Zusatzqualifika-tionen auf andere Weise glaubhaft ge-macht werden können.

Ausbildungsregelungüber die Berufsausbildungzum/zur Fachpraktiker/in für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice vom 27. März 2014

Die Handelskammer Bremen erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsaus -bildungsausschusses vom 27. März 2014 als zuständige Stelle nach § 66 Abs. 1Berufsbildungsgesetz (BBiG) in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 25. Juli2013 (BGBl. I S. 2749), nachstehende Ausbildungsregelung für die Berufsaus-bildung von Menschen mit Behinderungen.

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KAMMEROFFIZIELL

5. Kundenorientierung6. Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team7. Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen8. Kontrollieren und Sichern von Warenbeständen9. Bearbeiten von Küchen- und Möbelteilen10. Montieren, Auf- und Abbauen von Küchen- und Möbelteilen11. Verpacken, Lagern und Transportieren12. Abholung und Auslieferung13. Behandeln von Reklamationen14. Durchführen von qualitäts- sichernden Maßnahmen.

§ 9Zielsetzung und Durchführungder Berufsausbildung(1) Die in dieser Ausbildungsregelunggenannten Fertigkeiten, Kenntnisse undFähigkeiten (berufliche Handlungsfä-higkeit) sollen so vermittelt werden,dass die Auszubildenden zur Ausübungeiner qualifizierten beruflichen Tätig-keit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufs-bildungsgesetzes befähigt werden, dieselbstständiges Planen, Durchführenund Kontrollieren (berufliche Hand-lungskompetenz) einschließt. Diese Be-fähigung ist auch in den Prüfungennach den §§ 10 (Zwischenprüfung) und11 (Abschlussprüfung) nachzuweisen.(2) Die Ausbildenden haben unter Zu-grundelegung des Ausbildungsrahmen -planes für die Auszubildenden ei nenindividuellen Ausbildungsplan zu erstel-len.(3) Die Auszubildenden haben einenschriftlichen Ausbildungsnachweis zuführen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben,den schriftlichen Ausbildungsnachweiswährend der Ausbildungszeit zu führen.Die Ausbildenden haben den schriftli-chen Ausbildungsnachweis regelmäßigdurchzusehen und abzuzeichnen. DieAuszubildende/der Auszubildende kannnach Maßgabe von Art oder Schwere/Art und Schwere ihrer/seiner Behinde-rung von der Pflicht zur Führung einesschriftlichen Ausbildungsnachweisesentbunden werden.

§ 7Struktur der Berufsausbildung(1) Findet die Ausbildung in einer Ein-richtung statt, sollen mindestens 12Wochen außerhalb dieser Einrichtungin einem anerkannten Ausbildungsbe-trieb/mehreren anerkannten Ausbil-dungsbetrieben durchgeführt werden.Ergänzend soll die Einrichtung Maß-nahmen zur individuellen Förderungder Auszubildenden durchführen.(2) Inhalte der Ausbildung nach § 66BBiG, die in der entsprechenden Ausbil-dung nach § 4 BBiG in Form überbe-trieblicher Ausbildung vermittelt wer-den, sind auch bei einer Ausbildungnach § 66 BBiG überbetrieblich zu ver-mitteln.(3) Von der Dauer der betrieblichenAusbildung nach Abs. 1 kann nur in be-sonders begründeten Einzelfällen ab-gewichen werden, wenn die jeweiligeBehinderung oder betriebspraktischeBesonderheiten die Abweichung erfor-dern. Eine Verkürzung der Dauer durchdie Teilnahme an einer überbetrieblichenAusbildungsmaßnahme erfolgt nicht.

§ 8Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild(1) Gegenstand der Berufsausbildungsind mindestens die im Ausbildungs-rahmenplan (Anlage) aufgeführtenFertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkei-ten (berufliche Handlungsfähigkeit).Eine von dem Ausbildungsrahmenplanabweichende Organisation der Ausbil-dung ist insbesondere zulässig, soweitdie jeweilige Behinderung der Auszu-bildenden oder betriebspraktische Be-sonderheiten die Abweichung erfordern.(2) Die Berufsausbildung zum Fach-praktiker für Möbel-, Küchen- und Um-zugsservice und zur Fachpraktikerin fürMöbel-, Küchen- und Umzugsservicegliedert sich wie folgt:1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes3. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit4. Umweltschutz

§ 10Zwischenprüfung(1) Zur Ermittlung des Ausbildungs-standes ist eine Zwischenprüfung durch- zuführen. Sie soll vor dem Ende deszweiten Ausbildungsjahres stattfinden.(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sichauf die in der Anlage für die ersten 18Monate aufgeführten Fertigkeiten,Kenntnisse und Fähigkeiten sowie aufden im Berufsschulunterricht entspre-chend dem Rahmenlehrplan zu vermit-telnden Lehrstoff, soweit er für die Be-rufsausbildung wesentlich ist.(3) Der Prüfungsteilnehmer/die Prü-fungsteilnehmerin soll in insgesamthöchstens 3 Stunden eine praktischeArbeitsaufgabe durchführen. Für dieArbeitsaufgabe kommen insbesonderein Betracht:– Bearbeiten von Teilen unter Anwendung manueller und maschineller Bearbeitungstech- niken (handgeführte Maschinen)– Montage- und Demontagearbeiten von Möbeln, Geräten und Umzugsgut– Ladungssicherung.Durch die Durchführung der Arbeits-aufgabe soll der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin zeigen, dasser unter Anleitung– Arbeitsschritte und Arbeitsabläufe durchführen,– Arbeitsmittel festlegen,– technische Unterlagen nutzen und– Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung berück- sichtigen kann.(4) Der Prüfungsteilnehmer/die Prü-fungsteilnehmerin soll darüber hinausschriftliche Aufgaben bearbeiten, diesich auf die praktische Arbeitsaufgabebeziehen sollen. Die Prüfungszeit be-trägt 60 Minuten.(5) Die besonderen Belange des behin-derten Prüfungsteilnehmers/der be-hinderten Prüfungsteilnehmerin sindbei der Prüfung zu berücksichtigen.

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§ 11Abschlussprüfung(1) Durch die Abschlussprüfung ist fest-zustellen, ob der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin die berufli-che Handlungsfähigkeit erworben hat.In der Abschlussprüfung soll der Prü-fungsteilnehmer/die Prüfungsteilneh-merin nachweisen, dass er/sie diedafür erforderlichen beruflichen Fertig-keiten beherrscht, die notwendigen be-ruflichen Kenntnisse und Fähigkeitenbesitzt und mit dem im Berufsschulun-terricht zu vermittelnden, für die Be-rufsausbildung wesentlichen Lehrstoff,vertraut ist. Die Ausbildungsregelungist zugrunde zu legen.(2) Die Abschlussprüfung besteht ausden Prüfungsbereichen:1. Fertigkeitsprüfung2. Kenntnisprüfung.(3) Für den Prüfungsbereich Fertigkeits-prüfung bestehen folgende Vorgaben:Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll in höchstens 6 Stun-den eine praktische Aufgabe bearbei-ten und innerhalb dieser Zeit in insge-samt höchstens 30 Minuten hierüberein Fachgespräch führen, das aus meh-reren Gesprächsphasen bestehen kann.Für die praktische Aufgabe kommeninsbesondere in Betracht:– Bearbeiten von Teilen unter Anwendung manueller und maschi- neller Bearbeitungstechniken (handgeführte Maschinen)– Montage- und Demontagearbeiten von Möbeln, Geräten und Umzugs- gut– Möbel, Geräte und Umzugsgut verpacken und lagern.Durch die Durchführung der Arbeits-aufgaben soll der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin zeigen, dasser/sie unter Anleitung– Arbeitsabläufe unter Beachtung wirtschaftlicher, technischer, orga- nisatorischer und zeitlicher Vorga- ben durchführen,– kundenorientiert handeln,– Arbeitsergebnisse kontrollieren und– Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der

Arbeit, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung berücksichtigen kann.(4) Für den Prüfungsbereich Kenntnis-prüfung bestehen folgende Vorgaben:Die Kenntnisprüfung wird schriftlichdurchgeführt. Der schriftliche Teil derKenntnisprüfung erstreckt sich auf fol-gende Prüfungsfächer:1. Möbelmontage und -demontage2. Transport und Auslieferung3. Wirtschafts- und Sozialkunde.(5) Für das Prüfungsfach Möbelmonta-ge und -demontage bestehen folgendeVorgaben: Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin soll nachwei-sen, dass er/sie praxisbezogene Aufga-ben oder Fälle aus den Bereichen Bear-beitung von Küchen- und Möbelteilen,Montage und Demontage von Küchenund Möbeln bearbeiten, beschreibenund lösen kann. Die Prüfungszeit be-trägt 90 Minuten.(6) Für das Prüfungsfach Transport undAuslieferung bestehen folgende Vorga-ben: Der Prüfungsteilnehmer/die Prü-fungsteilnehmerin soll nachweisen,dass er/sie praxisbezogene Aufgabenoder Fälle aus den Bereichen Verpa -ckung, Transport, Lagerung, Abholungund Auslieferung von Küchen, Möbelnund Umzugsgut bearbeiten, beschrei-ben und lösen kann. Die Prüfungszeitbeträgt 90 Minuten.(7) Für das Prüfungsfach Wirtschafts-und Sozialkunde bestehen folgendeVorgaben: Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin soll nachwei-sen, dass er/sie wirtschaftliche und ge-sellschaftliche Zusammenhänge der Be- rufs- und Arbeitswelt beschreiben kann.Die Prüfungszeit beträgt 45 Minuten.(8) Die besonderen Belange des behin-derten Prüfungsteilnehmers/der be-hinderten Prüfungsteilnehmerin sindbei der Prüfung zu berücksichtigen.

§ 12Gewichtungsregelungen(1) Im Prüfungsbereich Kenntnisprü-fung werden die Prüfungsfächer wiefolgt gewichtet:– Möbelmontage und -demontage 40%

– Transport und Auslieferung 40 %– Wirtschafts- und Sozialkunde 20 %.(2) Die Prüfungsbereiche Fertigkeits-prüfung und Kenntnisprüfung werdenwie folgt gewichtet:– Fertigkeitsprüfung 60 %– Kenntnisprüfung 40 %.

§ 13Bestehensregelung(1) Die Abschlussprüfung ist bestan-den, wenn die Leistungen1. im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend“,2. in der Fertigkeits- und der Kenntnisprüfung mit mindestens „ausreichend“,3. in mindestens zwei der drei schrift- lichen Prüfungsfächer mit mindes- tens „ausreichend“ und4. in keinem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet worden sind.(2) Auf Antrag des Prüfungsteilneh-mers/der Prüfungsteilnehmerin ist diePrüfung in einem der mit schlechter als„ausreichend“ bewerteten Prüfungsbe-reiche, in denen Prüfungsleistungenmit eigener Anforderung und Gewichtschriftlich zu erbringen sind, durch einemündliche Prüfung von etwa 15 Minu-ten zu ergänzen, wenn dies für das Be-stehen der Prüfung den Ausschlag ge -ben kann. Bei der Ermittlung des Ergeb-nisses für diesen Prüfungsbereich sinddas bisherige Ergebnis und das Ergebnisder mündlichen Ergänzungsprüfung imVerhältnis von 2:1 zu gewichten.(3) Die besonderen Belange der Behin-derung des Prüfungsteilnehmers/derPrüfungsteilnehmerin sind bei der Prü-fung zu berücksichtigen.

§ 14ÜbergangEin Übergang von einer Berufsausbil-dung nach dieser Ausbildungsregelungin eine entsprechende Ausbildung nach§ 4 BBiG/§ 25 HwO ist von der/demAuszubildenden und der/ dem Ausbil-denden kontinuierlich zu prüfen, insbe-sondere der Übergang in die Ausbil-dung zur Fachkraft für Möbel-, Küchen-und Umzugsservice.

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KAMMEROFFIZIELL

§ 15Bestehende Berufsausbildungs-verhältnisseBerufsausbildungsverhältnisse, die beiInkrafttreten dieser Ausbildungsrege-lung bestehen, können unter Anrech-nung der bisher zurückgelegten Ausbil-dungszeit nach den Vorschriften dieserRegelung fortgesetzt werden, wenn dieVertragsparteien dies vereinbaren.

§ 16PrüfungsverfahrenFür die Zulassung zur Abschlussprü-fung und das Prüfungsverfahren giltdie Prüfungsordnung für die Durchfüh-rung von Abschluss- und Umschulungs-

prüfungen der Handelskammer Bremenvom 8. November 2008 entsprechend.

§ 17 Abkürzung und Verlängerungder AusbildungszeitSoweit die Dauer der Ausbildung ab-weichend von dieser Ausbildungsrege-lung verkürzt oder verlängert werdensoll, ist § 8 Abs. 1 und 2 BBiG/§ 27bAbs. 1 und 2 HwO entsprechend anzu-wenden.

§ 18 InkrafttretenDiese Ausbildungsregelung tritt amTage nach ihrer Veröffentlichung im

Ausbildungsregelung über die Berufsausbildungzum/zur Fachpraktiker/in für Lagerlogistikvom 27. März 2014

Die Handelskammer Bremen erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsaus-bildungsausschusses vom 27. März 2014 als zuständige Stelle nach § 66 Abs. 1Berufsbildungsgesetz (BBiG) in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 25. Juli2013 (BGBl. I S. 2749), nachstehende Ausbildungsregelung für die Berufs-ausbildung von Menschen mit Behinderungen.

Mitteilungsblatt der HandelskammerBremen in Kraft. Die Geltungsdauerder Regelung ist auf fünf Jahre befristet.

Die rechtsförmliche Prüfung durch die Senatorin für Bildung und Wissenschaft erfolgte am 9. April 2014.

Bremen, den 22. April 2014,Handelskammer Bremen

gez.Christoph Weiss (Präses)Dr. Matthias Fonger(Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus)

§ 1AusbildungsberufDie Berufsausbildung zum Fachprakti-ker für Lagerlogistik und zur Fachprak-tikerin für Lagerlogistik erfolgt nachdieser Ausbildungsregelung.

§ 2PersonenkreisDiese Ausbildungsregelung regelt dieBerufsausbildung gemäß § 66 BBiG/

§ 42 mHwO für Personen im Sinne des§ 2 SGB IX.

§ 3Dauer der BerufsausbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre.

§ 4AusbildungsstättenDie Ausbildung findet in ausbildungs-rechtlich anerkannten Ausbildungsbetrie-ben und Ausbildungseinrichtungen statt.

§ 5Eignung der Ausbildungsstätte(1) Menschen mit Behinderung dürfennach dieser Ausbildungsregelung nurin dafür geeigneten anerkannten Be-trieben und Ausbildungseinrichtungenausgebildet werden.(2) Neben den in § 27 BBiG festgeleg-ten Anforderungen muss die Ausbil-dungsstätte hinsichtlich der Räume,Ausstattung und Einrichtung den be-sonderen Erfordernissen der Ausbil-

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dung von behinderten Menschen ge-recht werden.(3) Es müssen ausreichend Ausbilder/Ausbilderinnen zur Verfügung stehen.Die Zahl der Ausbilder/Ausbilderinnenmuss in einem angemessenen Verhält-nis zur Anzahl der Auszubildenden ste-hen. Dabei ist ein Ausbildungsschlüsselvon in der Regel höchstens eins zu achtanzuwenden.

§ 6Eignung der Ausbilder/Ausbilderinnen(1) Ausbilder/Ausbilderinnen, die imRahmen einer Ausbildung nach § 66BBiG erstmals tätig werden, müssenneben der persönlichen, berufsspezi-fisch fachlichen sowie der berufs- undarbeitspädagogischen Eignung einemehrjährige Erfahrung in der Ausbil-dung sowie zusätzliche behinderten-spezifische Qualifikationen nachweisen.(2) Ausbilder/Ausbilderinnen müsseneine rehapädagogische Zusatzqualifi-kation nachweisen und dabei folgendeKompetenzfelder abdecken (Anforde-rungsprofil):– Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis– Psychologie– Pädagogik, Didaktik– Rehabilitationskunde– interdisziplinäre Projektarbeit– Arbeitskunde/Arbeitspädagogik– Recht– Medizin.Um die besonderen Anforderungen des§ 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifi-zierungsumfang von 320 Stunden si-chergestellt werden.(3) Von dem Erfordernis des Nachwei-ses einer rehapädagogischen Zusatz-qualifikation kann bei Betrieben abge-sehen werden, wenn die Qualität derAusbildung auf andere Weise sicherge-stellt ist. Die Qualität ist in der Regel si-chergestellt, wenn eine Unterstützungdurch eine geeignete Ausbildungsein-richtung erfolgt.(4) Ausbilder/Ausbilderinnen, die imRahmen einer Ausbildung nach § 66BBiG/§ 42m HwO bereits tätig sind,

haben innerhalb eines Zeitraums vonhöchstens fünf Jahren die notwendi-gen Qualifikationen gemäß Absatz 2nachzuweisen. Die Anforderungen anAusbilder/Ausbilderinnen gemäß Ab-satz 2 gelten als erfüllt, wenn die be-hindertenspezifischen Zusatzqualifika-tionen auf andere Weise glaubhaft ge-macht werden können.

§ 7Struktur der Berufsausbildung(1) Findet die Ausbildung in einer Ein-richtung statt, sollen mindestens 12Wochen außerhalb dieser Einrichtungin einem anerkannten Ausbildungsbe-trieb/mehreren anerkannten Ausbil-dungsbetrieben durchgeführt werden.Ergänzend soll die Einrichtung Maß-nahmen zur individuellen Förderungder Auszubildenden durchführen.(2) Inhalte der Ausbildung nach § 66BBiG, die in der entsprechenden Ausbil-dung nach § 4 BBiG in Form überbe-trieblicher Ausbildung vermittelt wer-den, sind auch bei einer Ausbildung nach§ 66 BBiG überbetrieblich zu vermitteln.(3) Von der Dauer der betrieblichenAusbildung nach Abs. 1 kann nur in be-sonders begründeten Einzelfällen ab-gewichen werden, wenn die jeweiligeBehinderung oder betriebspraktischeBesonderheiten die Abweichung erfor-dern. Eine Verkürzung der Dauer durchdie Teilnahme an einer überbetriebli-chen Ausbildungsmaßnahme erfolgtnicht.

§ 8Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild(1) Gegenstand der Berufsausbildungsind mindestens die im Ausbildungs-rahmenplan (Anlage) aufgeführtenFertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkei-ten (berufliche Handlungsfähigkeit).Eine von dem Ausbildungsrahmenplanabweichende Organisation der Ausbil-dung ist insbesondere zulässig, soweitdie jeweilige Behinderung der Auszu-bildenden oder betriebspraktische Be-sonderheiten die Abweichung erfordern.(2) Die Berufsausbildung zum Fach-praktiker für Lagerlogistik/zur Fach-

praktikerin für Lagerlogistik gliedertsich wie folgt:

Abschnitt A Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:1. logistische Abläufe; qualitäts- sichernde Maßnahmen2. Einsatz von Arbeitsmitteln3. Annahme von Gütern4. Lagerung von Gütern5. Kommissionierung und Verpackung von Gütern6. Versand von Gütern.

Abschnitt B Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes3. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit4. Umweltschutz5. Arbeitsorganisation, Information und Kommunikation.

§ 9Zielsetzung und Durchführungder Berufsausbildung(1) Die in dieser Ausbildungsregelunggenannten Fertigkeiten, Kenntnisseund Fähigkeiten (berufliche Hand-lungsfähigkeit) sollen so vermittelt wer-den, dass die Auszubildenden zur Aus-übung einer qualifizierten beruflichenTätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 desBerufsbildungsgesetzes befähigt wer-den, die selbstständiges Planen, Durch-führen und Kontrollieren (beruflicheHandlungskompetenz) einschließt. Di e -se Befähigung ist auch in den Prüfun-gen nach den §§ 10 (Zwischenprüfung)und 11 (Abschlussprüfung) nachzuweisen.(2) Die Ausbildenden haben unter Zu-grundelegung des Ausbildungsrahmen -planes für die Auszubildenden einen in-dividuellen Ausbildungsplan zu erstellen.(3) Die Auszubildenden haben einenschriftlichen Ausbildungsnachweis zuführen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben,den schriftlichen Ausbildungsnachweis

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KAMMEROFFIZIELL

während der Ausbildungszeit zu füh-ren. Die Ausbildenden haben denschriftlichen Ausbildungsnachweis re-gelmäßig durchzusehen und abzuzeich-nen. Die Auszubildende/der Auszubil-dende kann nach Maßgabe von Artoder Schwere/Art und Schwere ihrer/seiner Behinderung von der Pflicht zurFührung eines schriftlichen Ausbil-dungsnachweises entbunden werden.

§ 10Zwischenprüfung(1) Zur Ermittlung des Ausbildungs-standes ist eine Zwischenprüfungdurchzuführen. Sie soll zwischen derMitte und dem Ende des zweiten Aus-bildungsjahres stattfinden.(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sichauf die in der Anlage für das erste Aus-bildungsjahr aufgeführten Fertigkei-ten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowieauf den im Berufsschulunterricht ent-sprechend dem Rahmenlehrplan zu ver-mittelnden Lehrstoff, soweit er für dieBerufsausbildung wesentlich ist.(3) Die Zwischenprüfung findet in demPrüfungsbereich Annahme, Pflege undLagerung von Gütern statt.(4) Für diesen Prüfungsbereich beste-hen folgende Vorgaben:Der Prüfling soll nachweisen, dass era) Güter annehmen und entladen sowie Lieferungen kontrollieren,b) Güter pflegen und nach Güterarten einlagern,c) Arbeits- und Fördermittel aus- wählen und anwenden,d) Sicherheits- und Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie den Umwelt- schutz berücksichtigen,e) berufsbezogene Berechnungen vornehmen kann.Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll eine Arbeitsaufgabedurchführen und praxisbezogene Auf-gaben schriftlich bearbeiten. Die Prü-fungszeit beträgt insgesamt 90 Minu-ten, in dieser Zeit soll die Arbeitsaufga-be in 30 Minuten durchgeführt wer-den, der schriftliche Teil beträgt 60Minuten.

(5) Die besonderen Belange des behin-derten Prüfungsteilnehmers/der be-hinderten Prüfungsteilnehmerin sindbei der Prüfung zu berücksichtigen.

§ 11Abschlussprüfung(1) Durch die Abschlussprüfung ist fest-zustellen, ob der Prüfungsteilneh-mer/die Prüfungsteilnehmerin die be-rufliche Handlungsfähigkeit erworbenhat. In der Abschlussprüfung soll derPrüfungsteilnehmer/die Prüfungsteil-nehmerin nachweisen, dass er/sie diedafür erforderlichen beruflichen Fertig-keiten beherrscht, die notwendigen be-ruflichen Kenntnisse und Fähigkeitenbesitzt und mit dem im Berufsschulun-terricht zu vermittelnden, für die Be-rufsausbildung wesentlichen Lehrstoffvertraut ist. Die Ausbildungsregelungist zugrunde zu legen.(2) Die Abschlussprüfung besteht ausden Prüfungsbereichen:1. Praktische logistische Aufgaben2. Lagerlogistische Abläufe3. Güterbewegung4. Wirtschafts- und Sozialkunde.(3) Für den Prüfungsbereich Praktischelogistische Arbeitsaufgaben bestehenfolgende Vorgaben. Der Prüfungsteil-nehmer/die Prüfungsteilnehmerin sollnachweisen, dass er/siea) Arbeitsschritte und Arbeitsmittel festlegen sowie Arbeitsergebnisse kontrollieren undb) kooperative und kundenorientierte Aspekte, Sicherheits- und Gesund- heitsschutz bei der Arbeit, Umwelt- schutz sowie qualitätssichernde Maßnahmen berücksichtigen undc) bei den Fachaufgaben betriebliche und rechtliche Vorschriften berück- sichtigen kann.Für die Arbeitsaufgaben kommen insbe-sondere folgende Gebiete in Betracht:a) Annahme und Lagerung von Gütern, Güterkontrolle,b) Erfassen von Güterbewegungen unter Nutzung betrieblicher Infor- mations- und Kommunikations– mittel,c) Kommissionierung und Versand.

Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll zwei Arbeitsaufgabendurchführen; die Prüfungszeit beträgt90 Minuten.(4) Für den Prüfungsbereich Lagerlogis -tische Abläufe bestehen folgende Vor-gaben: Der Prüfling soll nachweisen,dass era) nach Vorgaben praxisbezogene Auf- gaben oder Fälle aus den Gebieten – Annahme und Lagerung,– Kommissionierung und Verpackungsowie– Verladen und Versand weitgehend selbstständig lösen undb) lagerlogistische Aufgaben unter Berücksichtigung der Gütereigen- schaften und der rechtlichen Bestimmungen durchführen undc) informationstechnische, organisa- torische, wirtschaftliche und ökolo- gische Sachverhalte bei lagerlogis– tischen Abläufen berücksichtigen undd) kooperative und kommunikative Fähigkeiten besitzt unde) berufsbezogene Berechnungen durchführen kann.Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll berufstypische Aufga-ben schriftlich bearbeiten, die Prü-fungszeit beträgt 75 Minuten.(5) Für den Prüfungsbereich Güterbe-wegung bestehen folgende Vorgaben:Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll nachweisen, dass er/siea) praxisbezogene Aufgaben oder Fälle aus den Gebieten– Einsatz von Arbeitsmitteln– Erfassung und Kontrolle von Güterbewegungen– Arbeitsabläufe und Organisation im Lager und von Transporten und b) Arbeits- und Fördermittel unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten auswählen und anwenden undc) Verkehrsträger und -wege beim Transport sowie Kundenorientie- rung berücksichtigen undd) informationstechnische Sachver- halte bei logistischen Aufgaben nutzen kann.

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Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll berufstypische Aufga-ben schriftlich bearbeiten, die Prü-fungszeit beträgt 60 Minuten.(6) Für den Prüfungsbereich Wirt-schafts- und Sozialkunde bestehen fol-gende Vorgaben:1. Der Prüfungsteilnehmer/die Prü- fungsteilnehmerin soll nachweisen, dass er/sie wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt kennt,2. praxisbezogene Aufgaben oder Fälle bearbeiten kann.Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungs-teilnehmerin soll die Aufgaben schrift-lich bearbeiten; die Prüfungszeit be-trägt 60 Minuten.

§ 12GewichtungsregelungenDie Prüfungsbereiche sind wie folgt zugewichten:1. Prüfungsbereich Praktische logistische Aufgaben: 60 %2. Prüfungsbereich Lagerlogistische Abläufe: 15 %3. Prüfungsbereich Güterbewegung: 15 %4. Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde: 10 %

§ 13Bestehensregelung(1) Die Abschlussprüfung ist bestan-den, wenn die Leistungen1. im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend",2. im Prüfungsbereich Praktische logistische Aufgaben mit mindestens „ausreichend",3. in mindestens zwei von drei schriftlichen Prüfungsbereichen mit mindestens „ausreichend" und4. in keinem Prüfungsbereich mit „ungenügend" bewertet worden sind.(2) Auf Antrag des Prüfungsteilneh-mers/der Prüfungsteilnehmerin ist diePrüfung in einem der mit schlechter als

„ausreichend" bewerteten Prüfungsbe-reiche, in denen Prüfungsleistungenmit eigener Anforderung und Gewich-tung schriftlich zu erbringen sind,durch eine mündliche Prüfung vonetwa 15 Minuten zu ergänzen, wenndies für das Bestehen der Prüfung denAusschlag geben kann. Bei der Ermitt-lung des Ergebnisses für diesen Prü-fungsbereich sind das bisherige Ergeb-nis und das Ergebnis der mündlichenErgänzungsprüfung im Verhältnis von2:1 zu gewichten.(3) Die besonderen Belange der Behin-derung des Prüfungsteilnehmers/derPrüfungsteilnehmerin sind bei der Prü-fung zu berücksichtigen.

§ 14ÜbergangEin Übergang von einer Berufsausbil-dung nach dieser Ausbildungsregelungin eine entsprechende Ausbildungnach § 4 BBiG/§ 25 HwO ist vonder/dem Auszubildenden und der/dem Ausbildenden kontinuierlich zuprüfen; insbesondere der Übergang indie Ausbildung zum/zur Fachlageris–ten/Fachlageristin.

§ 15Bestehende Berufsausbildungs-verhältnisseBerufsausbildungsverhältnisse, die beiInkrafttreten dieser Ausbildungsrege-lung bestehen, können unter Anrech-nung der bisher zurückgelegten Ausbil-dungszeit nach den Vorschriften dieserRegelung fortgesetzt werden, wenn dieVertragsparteien dies vereinbaren.

§ 16PrüfungsverfahrenFür die Zulassung zur Abschlussprü-fung und das Prüfungsverfahren giltdie Prüfungsordnung für die Durchfüh-rung von Abschluss- und Umschulungs-prüfungen der Handelskammer Bre-men in der jeweils gültigen Fassungentsprechend.

§ 17Abkürzung und Verlängerungder AusbildungszeitSoweit die Dauer der Ausbildung ab-weichend von dieser Ausbildungsrege-lung verkürzt oder verlängert werdensoll, ist § 8 Abs. 1 und 2 BBiG/§ 27bAbs. 1 und 2 HwO entsprechend anzu-wenden.

§ 18InkrafttretenDiese Ausbildungsregelung tritt amTage nach ihrer Veröffentlichung imMitteilungsblatt der HandelskammerBremen in Kraft. Die Geltungsdauer derRegelung ist auf fünf Jahre befris tet.

Die rechtsförmliche Prüfung erfolgte durch die Senatorin für Bildung und Wissen-schaft am 9. April 2014.

Bremen, den 22. April 2014,Handelskammer Bremengez. Christoph Weiss (Präses) Dr. Matthias Fonger(Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus)

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KAMMEROFFIZIELL

§ 1AusbildungsberufDie Berufsausbildung zum Fachprakti-ker für Haus- und Gebäudedienste /zur Fachpraktikerin für Haus- und Ge-bäudedienste erfolgt nach dieser Aus-bildungsregelung.

§ 2PersonenkreisDiese Ausbildungsregelung regelt dieBerufsausbildung gemäß § 66 BBiG/§ 42m HwO für Personen im Sinne des§ 2 SGB IX.

§ 3Dauer der BerufsausbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre.

§ 4AusbildungsstättenDie Ausbildung findet in ausbildungs-rechtlich anerkannten Ausbildungsbe-trieben und Ausbildungseinrichtungenstatt.

§ 5Eignung der Ausbildungsstätte(1) Behinderte Menschen dürfen nachdieser Ausbildungsregelung nur indafür geeigneten anerkannten Betrie-ben und Ausbildungseinrichtungen aus -gebildet werden.(2) Neben den in § 27 BBiG festgeleg-ten Anforderungen muss die Ausbil-dungsstätte hinsichtlich der Räume,Ausstattung und Einrichtung den be-sonderen Erfordernissen der Ausbil-dung von behinderten Menschen ge-recht werden.(3) Es müssen ausreichend Ausbilderin-nen/Ausbilder zur Verfügung stehen.Die Zahl der Ausbilderinnen/Ausbildermuss in einem angemessenen Verhält-nis zur Anzahl der Auszubildenden ste-hen. Dabei ist ein Ausbildungsschlüsselvon in der Regel höchstens eins zu achtanzuwenden.

§ 6Eignung derAusbilderinnen/Ausbilder(1) Ausbilderinnen/Ausbilder, die imRahmen einer Ausbildung nach § 66BBiG erstmals tätig werden, müssenneben der persönlichen, berufsspezi-fisch fachlichen sowie der berufs- undarbeitspädagogischen Eignung eine

mehrjährige Erfahrung in der Ausbil-dung sowie zusätzliche behinderten-spezifische Qualifikationen nachweisen.(2) Ausbilder/Ausbilderinnen müsseneine rehapädagogische Zusatzqualifi-kation nachweisen und dabei folgendeKompetenzfelder abdecken (Anforde-rungsprofil):– Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis– Psychologie– Pädagogik, Didaktik– Rehabilitationskunde– interdisziplinäre Projektarbeit– Arbeitskunde/Arbeitspädagogik– Recht– Medizin.Um die besonderen Anforderungen des§ 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifi-zierungsumfang von 320 Stunden si-chergestellt werden.(3) Von dem Erfordernis des Nachwei-ses einer rehapädagogischen Zusatz-qualifikation kann bei Betrieben abge-sehen werden, wenn die Qualität derAusbildung auf andere Weise sicherge-stellt ist. Die Qualität ist in der Regel si-chergestellt, wenn eine Unterstützungdurch eine geeignete Ausbildungsein-richtung erfolgt.

Ausbildungsregelungüber die Berufsausbildungzum/zur Fachpraktiker/in fürHaus- und Gebäudedienstevom 27. März 2014

Die Handelskammer Bremen erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsaus -bildungsausschusses vom 27. März 2014 als zuständige Stelle nach § 66 Abs. 1Berufsbildungsgesetz (BBiG) in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 25. Juli2013 (BGBl. I S. 2749), nachstehende Ausbildungsregelung für die Berufs-ausbildung von Menschen mit Behinderungen.

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(4) Ausbilderinnen/Ausbilder, die imRahmen einer Ausbildung nach § 66BBiG/ § 42m HwO bereits tätig sind,haben innerhalb eines Zeitraums vonhöchstens fünf Jahren die notwendi-gen Qualifikationen gemäß Absatz 2nachzuweisen. Die Anforderungen anAusbilderinnen/Ausbilder gemäß Ab-satz 2 gelten als erfüllt, wenn die be-hindertenspezifischen Zusatzqualifika-tionen auf andere Weise glaubhaft ge-macht werden können.

§ 7Struktur der Berufsausbildung(1) Findet die Ausbildung in einer Ein-richtung statt, sollen mindestens 12Wochen außerhalb dieser Einrichtungin einem anerkannten Ausbildungsbe-trieb / mehreren anerkannten Ausbil-dungsbetrieben durchgeführt werden.Ergänzend soll die Einrichtung Maß-nahmen zur individuellen Förderungder Auszubildenden durchführen.(2) Inhalte der Ausbildung nach § 66BBiG, die in der entsprechenden Ausbil-dung nach § 4 BBiG in Form überbe-trieblicher Ausbildung vermittelt wer-den, sind auch bei einer Ausbildungnach § 66 BBiG überbetrieblich zu ver-mitteln.(3) Von der Dauer der betrieblichenAusbildung nach Abs. 1 kann nur in be-sonders begründeten Einzelfällen ab-gewichen werden, wenn die jeweiligeBehinderung oder betriebspraktischeBesonderheiten die Abweichung erfor-dern. Eine Verkürzung der Dauer durchdie Teilnahme an einer überbetriebli-chen Ausbildungsmaßnahme erfolgtnicht.

§ 8Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild(1) Gegenstand der Berufsausbildungsind mindestens die im Ausbildungs-rahmenplan (Anlage) aufgeführtenFertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkei-ten (berufliche Handlungsfähigkeit).Eine von dem Ausbildungsrahmenplanabweichende Organisation der Ausbil-dung ist insbesondere zulässig, soweit

die jeweilige Behinderung der Auszu-bildenden oder betriebspraktische Be-sonderheiten die Abweichung erfordern.(2) Die Berufsausbildung zum Fach-praktiker für Haus- und Gebäudediens -te/zur Fachpraktikerin für Haus- undGebäudedienste gliedert sich wie folgt:1. Arbeits- und Tarifrecht; Gesundheit, Arbeitssicherheit, Umwelt2. Grundfertigkeiten der Hand- habung von Werkzeugen, Maschinen und Geräten3. Kenntnisse der Befestigungs- techniken4. Tätigkeiten in den Außenanlagen5. Lampen montieren und Leuchtmittel wechseln6. Pflege elektrischer Geräte7. Installationsarbeiten in Bad und WC8. Wartungsarbeiten an Heizungs-, Lüftungs- und Pumpenanlagen9. Transport, Montage und Aufstellen von Möbeln10. Durchführung von Beschichtungen11. Abfalltrennung und Entsorgung12. Hausdienste.

§ 9Zielsetzung und Durchführungder Berufsausbildung(1) Die in dieser Ausbildungsregelunggenannten Fertigkeiten, Kenntnisseund Fähigkeiten (berufliche Hand-lungsfähigkeit) sollen so vermittelt wer-den, dass die Auszubildenden zur Aus-übung einer qualifizierten beruflichenTätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 desBerufsbildungsgesetzes befähigt wer-den, die selbstständiges Planen, Durch-führen und Kontrollieren (beruflicheHandlungskompetenz) einschließt. Die -se Befähigung ist auch in den Prüfun-gen nach den §§ 10 (Zwischenprü-fung) und 11(Abschlussprüfung) nach-zuweisen.(2) Die Ausbildenden haben unter Zu-grundelegung des Ausbildungsrahmen -planes für die Auszubildenden einenindividuellen Ausbildungsplan zu erstel-len.(3) Die Auszubildenden haben einenschriftlichen Ausbildungsnachweis zu

führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben,den schriftlichen Ausbildungsnachweiswährend der Ausbildungszeit zu füh-ren. Die Ausbildenden haben denschriftlichen Ausbildungsnachweis re-gelmäßig durchzusehen und abzuzeich-nen. Die Auszubildende/der Auszubil-dende kann nach Maßgabe von Artoder Schwere/Art und Schwere ih -rer/seiner Behinderung von der Pflichtzur Führung eines schriftlichen Ausbil-dungsnachweises entbunden werden.

§ 10Zwischenprüfung(1) Zur Ermittlung des Ausbildungs-standes ist eine Zwischenprüfung frü-hestens nach Ablauf von 18 Monatendurchzuführen. Sie soll vor dem Ende deszweiten Ausbildungsjahres stattfinden.(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sichauf die in der Anlage für die ersten 18Monate aufgeführten Fertigkeiten,Kenntnisse und Fähigkeiten sowie aufden im Berufsschulunterricht entspre-chend dem Rahmenlehrplan zu vermit-telnden Lehrstoff, soweit er für die Be-rufsausbildung wesentlich ist. (3) Der Prüfungsteilnehmer/die Prü-fungsteilnehmerin soll in insgesamthöchstens vier Stunden eine Prüfungs-aufgabe aus berufstypischen Situatio-nen bearbeiten und darauf bezogeneFragen beantworten, wobei das Prü-fungsgebiet Wirtschafts- und Sozial-kunde darin integriert sein soll. (4) Die vorstehende Prüfungszeit kannin Abhängigkeit vor Art und Schwereder jeweiligen Behinderung der/desAuszubildenden verändert/verkürztwerden.(5) Die besonderen Belange des behin-derten Prüfungsteilnehmers/der be-hinderten Prüfungsteilnehmerin sindbei der Prüfung zu berücksichtigen.

§ 11Abschlussprüfung(1) Durch die Abschlussprüfung ist fest-zustellen, ob der Prüfungsteilneh-mer/die Prüfungsteilnehmerin die be-rufliche Handlungsfähigkeit erworbenhat. In der Abschlussprüfung soll der/

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die Prüfungsteilnehmer/Prüfungsteil-nehmerin nachweisen, dass er die dafürerforderlichen beruflichen Fertigkeitenbeherrscht, die notwendigen berufli-chen Kenntnisse und Fähigkeiten be-sitzt und mit dem im Berufsschulunter-richt zu vermittelnden, für die Berufs-ausbildung wesentlichen Lehrstoff, ver-traut ist. Die Ausbildungsregelung istzugrunde zu legen.(2) Der Prüfungsteilnehmer/die Prü-fungsteilnehmerin soll in insgesamthöchstens sieben Stunden berufstypi-sche Prüfungsaufgaben gemäß Ausbil-dungsrahmenplan bearbeiten und dar-auf bezogene Fragen beantworten. So-weit möglich, sollen Fragen zum Prü-fungsfach Wirtschaft- und Sozialkundein die Prüfungsaufgaben eingebundensein.(3) Bei der Ermittlung des Gesamter-gebnisses ist von folgender Gewich-tung auszugehen: – Fertigkeitsprüfung 70 %– Kenntnisprüfung 30 %.

§ 12Gewichtungsregelungen(1) Im Prüfungsbereich Kenntnisprü-fung werden die Prüfungsfächer wiefolgt gewichtet:– Installations- und Wartungsarbeiten 40 %– Transport- und Aufstellungsarbeiten 40 %– Wirtschafts- und Sozialkunde 20 %.

§ 13Bestehensregelung(1) Die Abschlussprüfung ist bestan-den, wenn die Leistungen1. im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend“,2. in der Fertigkeits- und der Kenntnis- prüfung mit mindestens „ausreichend“,

3. in mindestens zwei der drei schrift - lichen Prüfungsfächer mit mindestens „ausreichend“ und4. in keinem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet worden sind.(2) Auf Antrag des Prüfungsteilneh-mers/der Prüfungsteilnehmerin ist diePrüfung in einem der mit schlechter als„ausreichend“ bewerteten Prüfungsbe-reiche, in denen Prüfungsleistungenmit eigener Anforderung und Gewichtschriftlich zu erbringen sind, durch einemündliche Prüfung von etwa 15 Minu-ten zu ergänzen, wenn dies für das Be-stehen der Prüfung den Ausschlaggeben kann. Bei der Ermittlung des Er-gebnisses für diesen Prüfungsbereichsind das bisherige Ergebnis und das Er-gebnis der mündlichen Ergänzungsprü-fung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.(3) Die besonderen Belange der Behin-derung des Prüfungsteilnehmers/derPrüfungsteilnehmerin sind bei der Prü-fung zu berücksichtigen.

§ 14ÜbergangEin Übergang von einer Berufsausbil-dung nach dieser Ausbildungsregelungin eine entsprechende Ausbildung nach§ 4 BBiG/§ 25 HwO ist von der/demAuszubildenden und der/dem Ausbil-denden kontinuierlich zu prüfen.

§ 15Bestehende Berufsausbildungs-verhältnisseBerufsausbildungsverhältnisse, die beiInkrafttreten dieser Ausbildungsrege-lung bestehen, können unter Anrech-nung der bisher zurückgelegten Ausbil-dungszeit nach den Vorschriften dieserRegelung fortgesetzt werden, wenn dieVertragsparteien dies vereinbaren.

§ 16PrüfungsverfahrenFür die Zulassung zur Abschlussprü-fung und das Prüfungsverfahren giltdie Prüfungsordnung für die Durchfüh-rung von Abschluss- und Umschulungs-prüfungen der Handelskammer Bremenvom 8. November 2008 entsprechend.

§ 17Abkürzung und Verlängerungder AusbildungszeitSoweit die Dauer der Ausbildung ab-weichend von dieser Ausbildungsrege-lung verkürzt oder verlängert werdensoll, ist § 8 Abs. 1 und 2 BBiG/§ 27bAbs. 1 und 2 HwO entsprechend anzu-wenden.

§ 18 InKrafttretenDiese Ausbildungsregelung tritt amTage nach ihrer Veröffentlichung imMitteilungsblatt der HandelskammerBremen in Kraft. Die Geltungsdauer derRegelung ist auf fünf Jahre befristet.

Die rechtsförmliche Prüfung durch die Senatorin für Bildung und Wissenschafterfolgte am 9. April 2014

Bremen, den 22. April 2014Handelskammer BremenChristoph Weiss (Präses)Dr. Matthias Fonger (Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus)

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JULIETTELyrische Oper in drei Akten

von Bohuslav Martinů

„Es sind drei Stunden, die sich mit der Thematik des Vergessens beschäftigen, die

sich aber zu einem unvergesslichen Opernabend im Bremer Theater verdichten. Regisseur John

Fulljames ist eine geradezu exemplarische Inszenierung gelungen, die das Surreale, das

Traumhafte und Traumatische, die (auch vorhandene) Komik und die Poesie des Werkes

facettenreich aufgefächert hat.“ Nordwest Zeitung

So 4., Mi 7., Sa 10., Fr 16., So 18. und Sa 24. (zum letzten Mal) Mai

Theater am Goetheplatz

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