17.12.2009 analyse und interpretation von schriften der questione della lingua 1
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17.12.2009
Analyse und Interpretation von Schriften der Questione
della lingua1
Programm
Ergänzungen zur letzten StundeDie Questione della lingua im 18. Jahrhundert
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„Varietätenlinguistische Hinweise in Buonmatteis
Grammatik“
ZUR DIASTRATISCHEN, DIATOPISCHEN UND DIAPHASISCHEN MARKIERUNG BESTIMMTER
MORPHOLOGISCHER FORMEN
B. Buommattei, Della lingua toscana
4Soziolinguistische Markierung grammatischer Formen
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„Varietätenlinguistische“Kommentare
ENE (statt È) = diatopisch markierte Form ländlicher Gebiete („E le persone rustiche dicono anche E‘NE, ma non è imitabile“)
B. Buommattei, Della lingua toscana
In moderner linguistischer Begrifflichkeit
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„Varietätenlinguistische“Kommentare
ENNO = archaische Form, z.B. bei Dante („…si lasciò … trasportar all‘antichità…“)
sowie (scheinbar seltene) diatopisch markierte Form ländlicher Gebiete („in pochi luoghi del nostro contado“)
ERA (Pendente = Imperfekt) = korrekte Form, aber im (mündlichen) Sprachgebrauch dominiert ERO („ma l‘uso si va sempre introducendo a finirla in O“) = diaphasische Markierung
B. Buommattei, Della lingua toscana
In moderner linguistischer Begrifflichkeit
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„Varietätenlinguistische“ Kommentare
Diaphasische Markierung NOI ERAVAMO =
Korrekt, aber unüblich Fam. = NOI ERAMO VOI ERAVATE = korrekt,
aber im fam. Bereich (familiarmente) weniger üblich als VOI ERI (auch schriftsprachlich = scritture domestiche)
B. Buommattei, Della lingua toscana
In moderner linguistischer Begrifflichkeit
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„Varietätenlinguistische“ Kommentare
ABBIARE = diastratische Markierung
(„…le persone basse…“) = Substandard
B. Buommattei, Della lingua toscana
In moderner linguistischer Begrifflichkeit
Anhänge in den Ausgaben des 18. Jahrhunderts
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Carlo Dati, Dell‘obligo di ben parlare la propria lingua
Kann man lebendige Sprachen in feste Regeln fassen?
Bezugnahme auf Lionardo Salviati
Diejenigen, die das verneinen, führen folgende Gründe an:
Das Volk ist Herr über die Sprache und lässt sich nicht kommandieren
EIN DIALOG ZW. COSIMO BARTOLI, DIPLOMAT UNTER COSIMO I. DE‘ MEDICI, UND GIAMBATTISTA
GELLI (PUBLIZIERT IN GIAMBULLARIS GRAMMATIK)
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Das Problem wurde bereits gegen Mitte des 16. Jhs.
diskutiert…
Die Regulierung lebendiger Sprachen
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IM 18. JAHRHUNDERT
Die Questione della lingua 13
GIROLAMO GIGLI
Kritik an der Accademia della Crusca aus
Siena14
Girolamo Gigli – Biographische Daten
Girolamo Gigli (Siena, 1660 – Rom, 1722)
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Girolamo Gigli16
Girolamo Gigli17
Girolamo Gigli
Piazza S. Apollinare, Florenz
Hier wurde Giglis Vocabolario cateriniano symbolisch von einem Henker auf dem Scheiterhaufen verbrannt
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Girolamo Gigli - Vocabolario cateriniano - 1717
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Girolamo Gigli - Vocabolario cateriniano - 1717
Hinweis auf die „GORGIA TOSCANA“
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Girolamo Gigli - Vocabolario cateriniano - 1717
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1721 1722
Girolamo Gigli22
GIROLAMO GIGLI
Regole per la lingua toscana (1721)
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Girolamo GigliAbhandlung
grammatischer Phänomene als Frage-und Antwort-Spiel zwischen Schüler und Lehrer (übernommen aus der spätantiken lat. Tradition)
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Girolamo GigliDer Lehrer beginnt
mit der Frage nach den Quellen der Regeln
Der Schüler verweist auf die Schriftsteller des „guten Jahrhunderts“, d.h. zw. 1300 und 1400
Der Lehrer fragt nach dem Buchstaben…
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Girolamo Gigli26
GIROLAMO GIGLI
Lezioni di lingua toscana (1722)
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Girolamo GigliBUON SECOLO =
1300-1400Bezugnahme auf
Salviati und Bartoli
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Girolamo GigliDas Problem des
Polymorphismus Auch der Gebrauch bei
den „guten Autoren“ ist nicht eindeutig
Hinweis auf Bartolis Analyse der Trecentisten
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Girolamo GigliLUI und LEI werden
gelegentlich im Casus rectus verwendet
Hinweis auf die Trecentisten
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Girolamo GigliTrotz der
Variationsbreite bei den Trecentisten hat sich kein moderner Schriftsteller darauf berufen
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Girolamo GigliUnterteilung
morphologischer Varianten in die vier Kategorien CORRETTO ANTICO POETICO COROTTO
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Girolamo Gigli33
Girolamo Gigli
[…]
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Girolamo Gigli
[…]
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Girolamo Gigli36
Die Crusca im Zeitalter der Aufklärung
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Aufklärung und Französische RevolutionDer soziokulturelle Kontext
Pietro Verri e Alessandro Verri (Polemik gegen die Accademia della Crusca)
1783: Leopold löst die Crusca auf
1811: Napoleone Bonaparte stellt die Accademia della Crusca wieder her
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CRUSCAKRITISCHE ARTIKEL IN DER ZEITSCHRIFT IL CAFFÈ
Die Kritik der Aufklärer am Modell der Accademia della
Crusca39
Crusca-Kritik in Il Caffè
Kritik an sprachlichen Einschränkungen
Berufung auf Dante, Boccaccio u.a., die ebenfalls sprachlich kreativ sein konnten
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[FRANCESCO ARIZZI / BENEDETTO MARCELLO]
Il Toscanismo e la Cruscao sia, Il Cruscante impazzito : tragicomedia
giocosa e novissima.(Anonymus)41
Die Crusca in der Kritik – Il Toscanismo
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Il Toscanismo Diskussion über Genus und Artikel
„il periodo“ vs. „la periodo“
Die Crusca in der Kritik – Il Toscanismo
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Il Toscanismo Diskussion über Genus und Artikel
„la Periodo“„la Metodo“
Die Crusca in der Kritik – Il Toscanismo
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Il Toscanismo Der internationale Erfolg der Crusca
„per addottrinar nella Crusca que‘ Forastieri?“
Die Crusca in der Kritik45
Il Toscanismo Die Ausländer und Crusca
VenezianerGenuesenFriaulerBergamaskenFranzosenDeutsche(…)
Die Crusca in der Kritik46
Die Crusca in der Kritik – Il Toscanismo
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Die Crusca in der Kritik48
SALVADORE CORTICELLI
Anhänger des Crusca-Modells
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Corticelli als Crusca-Anhänger
Während die Kritik an der Accademia della Crusca in Italien im 18. Jahrhundert immer lauter wurde, vertrat Corticelli das Trecento-Modell uneingeschränkt in seiner didaktisch orientierten Grammatik, die immer wieder neu aufgelegt wurde
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…51
• Beginn der • Schulgrammatiken
• Salvadore Corticelli– Regole ed Osservazioni
della lingua toscana (1745). • Der weitgehend konservative
Charakter des Werkes wird z.B. bei den Pronomina deutlich.
• Für den Singular nennt der Autor die Varianten egli, ei und e’, für den Plural hingegen egli, e’ und eglino.
• Diese Formen gelten jedoch lediglich für den Rectus, während im Obliquus lui und loro zu setzen sind, die im umgangssprachlichen Gebrauch sowie sporadisch bei einigen Autoren an der Stelle von egli und eglino verwendet werden.
Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Eine sehr erfolgreiche Grammatik bis weit ins 19. Jahrhundert hinein
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Zielgruppe:Schüler des Seminars
von BolognaBezugnahme auf
Grammatiker der Vergangenheit…
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
…deren Werke für die Zielgruppe allerdings zu kompliziert sind
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Die jugendliche Zielgruppe wird direkt angesprochen: „Ed ecco, o virtuosi
giovani…“Hinweise auf die
Entstehungsgeschichte Das Werk ist aus
privaten Notizen hervorgegangen
Corticelli wurde von seinen Vorgesetzten gebeten, sie zu veröffentlichen
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Die Gliederung der Grammatik 1. Buch
Die Wortarten 2. Buch
Der Satzbau Aussprache und
Rechtschreibung
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Methodische Kriterien Kürze der Regel Hilfreich bei der
Memorisierung Aufrechterhaltung des
cruscanischen Trecento-Modells
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Die von vielen frühen Grammatikern vernachlässigte Syntax wird ausführlich behandelt
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Unterscheidung von zwei Arten der Konstruktion COSTRUZIONE SEMPLICE
(= REGOLARE) COSTRUZIONE FIGURATA
(= IRREGOLARE)
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Corticelli, Regole ed Osservazioni…
Aufstellung knapper Regeln
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