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Abschlussarbeit
ÖÄK Diplomlehrgang Geriatrie
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Franz Böhmer
Prim. Univ. Prof . Dr. Monika Lechleitner
Rückfragen:
Österreichische Akademie der Ärzte GmbH Weihburggasse 2/5 A-1010 Wien Tel.: +43 1 512 63 83
Abschlussarbeit zur Erlangung des ÖÄK Diploms Geriatrie
Lehrgang 2011/2012, Kurs West
MGUS
Vorgelegt von:
Dr. Britta Matejka
Fachärztin für Innere Medizin
LKH Hochzirl, Station O I
6170 Zirl
MGUS
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 3
2 Begriffsbestimmung 3
3 Grundlagen 4
4 Ätiologie 5
5 Risikofaktoren für die Entstehung einer MGUS 5
6 Nachweis der MGUS 6
7 Einteilung der MGUS 6
8 Häufigkeit der produzierten Immunglobuline bzw. Leichtketten 7
9 Definitionen 7
9.1 MGUS
9.2 LC-MGUS
10 CRAB 8
10.1 CRAB-Kriterien
10.1.1. Revidierte CRAB-Kriterien 2010 der IMWG
11 Subtypen der MGUS 8
12 Progressionsrisiko in Abhängigkeit vom Typ der MGUS 9
13 Risikostratifizierung der MGUS in Abhängigkeit vom Progressionsrisiko 9
13.1 Low risk MGUS
13.2 High risk MGUS
13.3 LC- MGUS
14 Diagnostik bei der MGUS 10
14.1 Basisdiagnostik
14.2 Erweiterte Diagnostik
15 Frakturrisiko 11
16 Differentialdiagnose 11
17 Therapie 14
18 Prognose 14
19 Screening 15
20 Interessant 15
21 Fazit 15
Abkürzungen 16
Literaturverzeichnis 17
MGUS
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1 Einleitung
Im klinischen Alltag trifft man regelmäßig auf die Monoklonale Gammopathie Unklarer
Signifikanz (MGUS), insbesondere beim alten und sehr alten Menschen, da immerhin circa
3 – 4,2 % der kaukasischen Bevölkerung über 50 Jahren eine MGUS aufweist. Die Inzidenz
steigt mit zunehmendem Alter, wie eine Untersuchung von 21.453 weißen Personen
> 50 Jahren von Olmsted County in Minnesota zeigt. Die Prävalenz der MGUS liegt bei den
> 50jährigen bei 3,2%, bei den > 70jährigen bei 5,3% und bei den > 85jährigen bei 7,5%.
Das durchschnittliche Alter zum Diagnosezeitpunkt einer MGUS beträgt 65 - 70 Jahre. Nur
circa 2% der MGUS Personen sind unter 40 Jahre alt.
Die MGUS gehört zu den klonalen Plasmazellerkrankungen = Plasmazelldyskrasien
(Dyskrasie: „fehlerhafte Zusammensetzung der Körpersäfte“ laut Hippokrates) und stellt
zumeist einen Zufallsbefund in der Serumelektrophorese (SEP) dar.
Ausgehend von einer prämalignen bzw. maligne entarteten = klonalen = monoklonalen Zelle,
die eine Plasmazelle oder auch eine lymphoide oder lymphoplasmozytoide Zelle sein kann,
werden entweder atypische komplette Immunglobuline oder nur inkomplette, also Teile von
Immunglobulinen, nämlich ausschließlich Leichtketten, produziert.
Die MGUS per se hat keinen Krankheitswert, sie stellt allerdings einen prämalignen Status
dar und ist eine gesicherte Präcanzerose für die Entwicklung eines Multiplen Myeloms (MM)
oder einer anderen lymphoproliferativen Erkrankung bei einer zum Diagnosezeitpunkt der
MGUS asymptomatischen Person. Fast alle Multiplen Myelome gehen aus einer MGUS
hervor. Das Progressionsrisiko, das heißt, das Risiko des Überganges in ein MM oder eine
andere lymphoproliferative Erkrankung der MGUS ist niedrig und beträgt circa 1% pro Jahr.
Bei einem Subtyp der MGUS, nämlich der LC-MGUS (LC = Light Chain), die 0,8% aller MGUS
ausmacht, beträgt das Progressionsrisiko 0,3% pro Jahr.
In Anbetracht der Häufigkeit des Vorkommens der MGUS und der Tatsache, dass sie eine
Präcanzerose darstellt, ist es wesentlich, zu wissen, was die MGUS bedeutet, wie mit diesem
Befund umzugehen, und ob und welches Procedere zu veranlassen ist. Die Basis- bzw.
Erstabklärung und auch die weiteren Kontrollen erfolgen risikoadaptiert, sodass nur ein Teil
der Personen bzw. Patienten mit einer MGUS einer erweiterten Abklärung und einem
regelmäßigen Follow up in determinierten Intervallen unterzogen werden muss.
2 Begriffsbestimmung
Der ursprüngliche Begriff „Benigne Gammopathie“, den Waldenström (schwedischer
Internist, 1906 – 1996) definiert hat, wurde 1978 von Dr. Robert Kyle durch den Begriff der
MGUS ersetzt.
MGUS
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Unter Gammopathie versteht man die Vermehrung der Gammaglobuline. Der Begriff
Gammaglobuline ist ein Synonym für die Immunglobuline, die auch deshalb so bezeichnet
werden, da sie sich vorwiegend in der Gammafraktion der Serumelektrophorese (SEP)
befinden (seltener auch in der Beta und Alpha-2-Fraktion).
Unter monoklononal versteht man von einem prämalignen bzw. malignen Klon
abstammend.
Unklare Signifikanz bedeutet, dass man zum Diagnosezeitpunkt nicht weiß, ob und wann
eine Neoplasie entsteht, das heißt, man kennt zum Diagnosezeitpunkt die maligne Potenz
des entarteten Zellklones nicht.
3 Grundlagen
Normale Plasmazellen produzieren, stimuliert durch einen Antigenreiz, polyklonale
Immunglobuline, die in der Serumelektrophorese die breitbasige Gammafraktion bilden.
Entartete = monoklonale Plasmazellen proliferieren unabhängig von einem Antigenstimulus
und sezernieren ebenfalls Immunglobuline, die monoklonalen Immunglobuline, die sich, ab
einer gewissen Konzentration, als schmalbasiger Gradient in der Gammafraktion der SEP
abbilden und somit detektierbar sind. Sie werden als M-Gradient = M-Protein = M-Bande
= M-Peak = Paraprotein bezeichnet und sind in struktureller und antigenetischer Hinsicht
völlig ident.
Ein Immunglobulin besteht aus 2 schweren Ketten des gleichen Typs (gamma, my, alpha,
delta, epsilon) und 2 Leichtketten eines Typs, nämlich entweder aus kappa- oder aus
lambda-Ketten, da die B-Zelle nur einen Typ einer Leichtkette bilden kann. Das
Immunglobulin wird nach der schweren Kette benannt: gamma-Kette = IgG, my-Kette = IgM,
alpha-Kette = IgA, delta-Kette = IgD, epsilon-Kette = IgE. Wenn eine monoklonale Zelle nur
Leichtketten und keine Schwerketten synthetisiert, spricht man von der sogenannten
Leichtketten MGUS = Light Chain MGUS = LC-MGUS = FLC MGUS = Free Light Chain MGUS,
die nicht mittels Serum- und Immunfixationselektrophorese, sondern nur durch die
Bestimmung der freien Leichtketten und deren Quotienten im Blut (und auch im Urin)
detektiert werden kann.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass nur Schwerketten oder Fragmente von Schwerketten und
keine Leichtketten produziert werden, man spricht dann von der sogenannten
Schwerkettenkrankheit. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine (sehr
seltene) Erkrankung und keinen asymptomatischen Zustand. Man unterscheidet nach der Art
des produzierten Immunglobulins 3 Typen, nämlich die Alpha Schwerkettenkrankeit
(= Seligmann Erkrankung), die Gamma Schwerkettenkrankheit (auch Franklin Erkrankung
genannt) und die My Schwerkettenkrankheit. Die Erkrankung hat eine schlechte Prognose.
MGUS
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Die Oberflächeneigenschaften der normalen Plasmazelle und der klonalen Plasmazelle sind different: Immunphänotyp der normalen Plasmazelle: CD 138+, CD 19+, CD 45+, CD 56-
Immunphänotyp der klonalen Plasmazelle: CD 138+ und einer oder alle von folgenden Oberflächenmarkern: CD 19-, CD 45-, CD 56+ Klonale lymphoide oder lymphoplasmozytoide Zellen, die ein monoklonales IgM produzieren, haben ebenfalls ein spezielles Oberflächenprofil: CD 5+/-, CD 10-, CD 19+, CD 20+, CD 23+ MGUS-Tumorzellen und MM-Tumorzellen können zwar von gesunden Plasmazellen
differenziert werden, aber nicht voneinander.
4 Ätiologie
Die Ursache für die Entstehung einer MGUS ist nach wie vor unbekannt, es werden sowohl
genetische als auch Umweltfaktoren diskutiert. Bei circa 50% der MGUS findet man
Chromosomenaberrationen im Sinne einer Aneuploidie (vor allem Hyperploidie), weiters
sieht man Deletionen 13, IgH-Translokationen etc. Ob es zu einer Veränderung in der
Plasmazelle selbst oder in ihrer Mikroumgebung kommt, ist ebenfalls unklar.
5 Risikofaktoren für die Entstehung einer MGUS
Bekannte Risikofaktoren für die Entstehung einer MGUS sind das Lebensalter, mit
zunehmendem Alter steigen sowohl Prävalenz als auch Inzidenz, weiters männliches
Geschlecht und die Rasse. Afrikaner und Afroamerikaner haben ein 2 – 3fach höheres Risiko,
eine MGUS zu entwickeln als Kaukasier, wobei das Progressionsrisiko interessanterweise
nicht erhöht ist. Japaner, Thailänder und Mexikaner hingegen scheinen ein etwas geringeres
Risiko für eine MGUS zu haben als Kaukasier. Weiters haben Verwandte 1. Grades von
Personen mit einer Plasmazelldyskrasie ein 2 – 4 fach erhöhtes Risiko, eine MGUS (oder eine
andere Plasmazellerkrankung) zu entwickeln. Auch der Immunstatus dürfte eine Rolle
spielen, da die MGUS gehäuft bei Autoimmunerkrankungen auftritt, wobei auch in Betracht
gezogen werden muss, dass es sich um eine Coinzidenz handeln könnte. Auch eine
Pestizidexposition wird mit einem gehäuften Auftreten einer MGUS beobachtet.
MGUS
6
6 Nachweis der MGUS
Das monoklonale Immunglobulin fällt, wie bereits erwähnt, ab einer gewissen
Mindestkonzentration (0,1 – 0,2 g/dl) wegen seiner Monoklonalität in der
Serumelektrophorese als Atypie auf, in der Folge wird anhand der
Immunfixationselektrophorese (IFE) einerseits das Vorhandensein eines monoklonalen
Immunglobulins bestätigt und andererseits wird es näher spezifiziert, das heißt, es wird
mittels spezieller Antisera festgestellt, um welchen Typ des Immunglobulins es sich handelt.
Das monoklonale Immunglobulin wird als M-Gradient = M-Protein = M-Peak = M-Bande
= Paraprotein bezeichnet, M stammt von monoklonal oder Myelom. Die Häufigkeit der
synthetisierten monoklonalen Immunglobuline ist unterschiedlich.
Es können auch 2 M-Gradienten vorhanden sein, man spricht dann von der sogenannten
biklonalen Gammopathie, die sich bei circa 3% der MGUS findet. Sehr selten kommt auch
eine triklonale Gammopathie vor.
Die LC-MGUS, bei der vom entarteten Zellklon kein komplettes Immunglobulin, sondern nur
Leichtketten gebildet werden, entgeht hingegen dem Nachweis in der Serumelektrophorese
und Immunfixationselektrophorese. Um eine LC-MGUS detektieren zu können, muss eine
Bestimmung der Konzentration der freien Kappa Ketten (FK) und der freien Lambda Ketten
(FL) und des FK/FL-Quotienten = Quotient aus den Freien Kappa Ketten (FK)/Freien Lambda
Ketten (FL) im Blut veranlasst werden. Ein Synonym für den FK/FL-Quotienten ist die
FLC-Ratio = Free Light Chain-Ratio. Der Quotient ist ein Indikator für die Klonalität.
Der Test heißt Freier Leichtkettenserumtest (Freelite), die Bestimmung ist seit 2001 möglich.
Er hat eine hohe Spezifität und hohe Sensitivität (0,1 mg/dl).
7 Einteilung der MGUS
Die MGUS kann auf zellulärer Ebene nach der Art der malignen Zelle in die PC-MGUS
(= Plasmazell-MGUS = konventionelle MGUS), die 85% aller MGUS betrifft und in die
lymphoide oder lymphoplasmozytoide MGUS, die 15% aller MGUS betrifft, eingeteilt
werden.
Anhand der Immunfixationselektrophorese erfolgt die Klassifizierung der MGUS nach der Art
des produzierten Immunglobulins (IgG, IgA, IgM und kappa oder lambda) und mittels Freiem
Leichtkettenserumtest nach der Leichtkette, wenn nur eine Leichtkette produziert wird
(LC-MGUS).
Eine weitere Typisierung wird nach dem Progressionsrisiko durchgeführt, sodass eine
low risk, intermediate und high risk MGUS unterschieden werden.
MGUS
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8 Häufigkeit der produzierten Immunglobuline bzw. Leichtketten
IgG 69%
IgM 15 - 17%
IgA 11%
IgD < 1% (Rarität, wenn eine IgD-MGUS vorliegt, handelt es sich meist bereits um ein MM)
IgE ??
Biklonale Gammopathie 3%
Triklonale Gammopathie
Kappa LC-MGUS 62%
Lambda LC-MGUS 38%
9 Definitionen
9.1 MGUS
Bei der MGUS müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
a. M-Gradient < 3g/dl b. und < 10% monoklonale Plasmazellen oder lymphoplasmozytoide Zellen im KM c. und negative CRAB-Kriterien, das heißt, es liegt keine Endorganschädigung vor
Ad IgM MGUS dürfen zusätzlich weder eine Hepatosplenomegalie noch eine Lymphadenopathie noch ein Hyperviskositätssyndrom vorhanden sein.
9.2 LC-MGUS
Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
a. Es liegt ein abnormaler FK/FL-Quotient = eine abnormale FLC-Ratio vor, nämlich
b. < 0,26 oder > 1,65 (dieser Referenzbereich ist international einheitlich, ein Wert
außerhalb dieses Bereiches ist pathologisch und gehört abgeklärt)
c. und die betroffene freie Leichtkette ist im Serum in erhöhter Konzentration
vorhanden
d. und es ist kein komplettes monoklonales Immunglobulin nachweisbar
e. und im Knochenmark sind < 10% klonale Zellen vorhanden
f. und die CRAB-Kriterien sind negativ
Personen mit einer LC-MGUS haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von
Nierenerkrankungen.
20% aller Multiplen Myelome sind Leichtkettenmyelome und dürften aus einer
LC-MGUS hervorgehen.
MGUS
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10 CRAB
Die Abkürzung CRAB steht für
• Hypercalcemia
• Renal failure
• Anemia
• Bone lesions
10.1 CRAB- Kriterien
Es dürfen weder eine Hypercalcämie noch eine Niereninsuffizienz noch eine Anämie
noch Knochenläsionen unklarer Ätiologie vorliegen. Wenn der Patient an einer
Erkrankung leidet, die mit einer Hypercalcämie einhergeht, wie z.B. ein noch
unbehandelter primärer Hyperparathyreoidismus oder eine diabetische
Nephropathie mit renaler Anämie, dann sind diese pathologischen Befunde durch
eine definierte Erkrankung erklärt und stehen nicht in Zusammenhang mit der MGUS.
10.1.1 Revidierte CRAB-Kriterien 2010 der IMWG
(International Myeloma Working Group)
• Hypercalcämie > 11 mg/dl
• Serumkreatinin > 2 mg/dl oder Kreatininclearance < 40 ml/min
• Normochrome normozytäre Anämie mit einem Hämoglobin < 10 g/dl oder einem Hb < 2 g/dl unter dem Normalwert
• Bone lesions: Osteolysen, schwere Osteopenie oder pathologische Frakturen
11 Subtypen der MGUS
a. Non-IgM MGUS = konventionelle MGUS, davon sind 69% IgG MGUS, 11% IgA MGUS,
< 1% IgD MGUS
b. IgM MGUS stellt circa 15 – 17% aller MGUS dar
c. Die LC-MGUS betrifft circa 0,8% aller MGUS
Zu a. Die Non-IgM MGUS ist der häufigste Subtyp und geht meist in ein SMM oder
MM über, seltener in eine AL-Amyloidose oder Leichtkettenkrankheit.
Zu b. Die IgM MGUS kann in eine smoldering Makroglobulinämie Waldenström
(MW), eine symptomatische Makroglobulinämie Waldenström, in ein
Lymphom oder eine AL-Amyloidose übergehen. Selten entsteht aus einer
IgM MGUS ein Multiples Myelom.
Zu c. Die LC-MGUS kann in ein Leichtkettenmyelom, eine AL-Amyloidose, in die
Leichtkettenablagerungskrankheit = Light Chain Deposition Disease = LCDD
oder in die Idiopathische Bence Jones Proteinurie übergehen.
MGUS
9
12 Progressionsrisiko in Abhängigkeit vom Typ der MGUS
a. LC-MGUS circa 0,3% pro Jahr
b. IgM MGUS circa 1,5% pro Jahr
c. Non-IgM MGUS circa 1% pro Jahr
13 Risikostratifizierung der MGUS in Abhängigkeit vom
Progressionsrisiko
In Abhängigkeit vom Vorhandensein oder Fehlen folgender 1 – 3 Risikofaktoren
unterscheidet man eine low, low intermediate, high intermediate und high risk MGUS:
a. Höhe des M-Gradienten > 1,5 g/dl
b. Non-IgG MGUS
c. Pathologischer FLC-Quotient < 0,26 oder > 1,65
Wenn keiner dieser 3 Risikofaktoren vorliegt, spricht man von der low risk MGUS, bei der
das absolute Risiko, nach 20 Jahren eine maligne Erkrankung zu entwickeln, 5% beträgt.
13.1 Low risk MGUS
M-Protein < 1,5 g/dl IgG MGUS Normale FLC-Ratio
Wenn 1 Risikofaktor vorhanden ist, liegt eine low intermediate MGUS vor, das 20 Jahres Progressionsrisiko beträgt bereits 21%. Bei 2 positiven Risikofaktoren handelt es sich um eine high intermediate MGUS mit
einem 20 Jahres Progressionsrisiko von 37%.
13.2 High risk MGUS
Wenn eine Person alle 3 Risikofaktoren aufweist, besteht eine high risk MGUS, das
heißt, das Risiko, nach 20 Jahren eine maligne Erkrankung zu entwickeln, beträgt
50% - 58%.
13.3 LC- MGUS
Für die LC-MGUS wurden noch keine Risikofaktoren für die Progression definiert.
Das Management von Patienten bzw. Personen mit einer MGUS hat sich insofern geändert,
als nicht mehr alle MGUS Personen regelmäßig lebenslänglich kontrolliert werden, sondern
nur jene, die ein erhöhtes Progressionsrisiko für die Transformation in ein Multiples Myelom
oder eine andere lymphoproliferative Erkrankung aufweisen.
Low risk MGUS Personen bedürfen keiner erweiterten initialen Abklärung, sie sollen 6
Monate nach Erstdiagnose der MGUS mittels SEP, komplettem BB, Kreatinin und Calcium
kontrolliert werden und dann entweder alle 2 – 3 Jahre oder alternativ erst dann, wenn
Symptome, die für ein MM verdächtig sind, auftreten (IMWG Guidelines 2010).
MGUS
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Hingegen sollen Patienten mit 1, 2 oder 3 Risikofaktoren, also die intermediate und
high risk MGUS bereits zum Diagnosezeitpunkt der MGUS sowohl einer
Knochenmarkspunktion mit Zytogenetik und FISH-Analyse als auch einem Skelettstatus
unterzogen werden. Eine Kontrolle mittels Anamnese, klinischer Untersuchung,
Routinelabor, SEP und UEP ist im 1. Jahr alle 6 Monate und dann jährlich lebenslänglich
indiziert.
14 Diagnostik bei der MGUS
14.1 Basisdiagnostik
a. Sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung
b. BB mit Differentialblutbild
c. Elektrolyte (Natrium, Kalium, Kalzium)
d. Nierenfunktionsparameter (Harnstoff, Kreatinin, berechnete GFR)
e. Gesamteiweiß und Albumin im Serum
f. SEP und Serum-IFE
g. UEP und Urin-IFE (zunächst in einer einzelnen Harnprobe, falls diese positiv
ist, aus dem 24-Stunden-Harn)
h. Immunglobuline (IgG, IgA, IgM) quantitativ im Serum
i. Bestimmung der freien Kappa Ketten (FK) und freien Lambda Ketten (FL) und
des FK/FL-Quotienten im Blut
j. Nur bei der IgM MGUS: Thorax- und Abdomen-CT zum Ausschluss einer
Hepatosplenomegalie und Lymphadenopathie
14.2 Erweiterte Diagnostik
Eine Knochenmarkspunktion kann prinzipiell bei jeder MGUS durchgeführt werden,
indiziert ist sie bei
a. Non-IgG MGUS
b. M-Protein > 1,5 g/dl
c. Abnormer FLC-Ratio
(Selbstverständlich bei unklarer Hypercalcämie, unklarer Kreatininerhöhung,
abnormem Blutbild und pathologischem oder unklarem Röntgenbefund)
MGUS
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Skelettstatus:
Der Skelettstatus (sogenanntes „Pariser Schema“) umfasst ein konventionelles
Röntgen von Schädel, Thorax, Wirbelsäule ap und seitlich, Becken, Oberarmen und
Oberschenkeln und ist indiziert bei Personen mit einer intermediate und
high risk MGUS.
Das konventionelle Röntgen ist diagnostisch nicht unproblematisch, da Osteolysen
erst ab einer lokalen Knochendestruktion von circa 30% detektiert werden können.
Wesentlich sensitiver sind CT, MRI, PET und PET/CT, wobei der Einsatz dieser
bildgebenden Verfahren bei Risikopersonen oder unklaren Befunden erfolgt.
15 Frakturrisiko
Die MGUS ist mit einem erhöhten Frakturrisiko für axiale Frakturen, insbesondere für
Frakturen in einer LWS mit verminderter Knochendichte, nicht für periphere Frakturen,
vergesellschaftet, die Ursache dafür ist unbekannt.
In einer Untersuchung von Ng AC, Khosia S et altera, Blood, 2011 Dec 15;118(25):6529-34,
Epub 2011 oct 31., wurden 50 MGUS Patienten und 100 Kontrollpersonen mittels peripherer
quantitativer Computertomographie untersucht. Es konnten eine verringerte Knochendichte
im Schenkelhals, eine reduzierte kortikale und trabekuläre Dicke und ein vergrößerter
endokortikaler Raum festgestellt werden, sodass man davon ausgeht, dass bei der MGUS die
Mikrostruktur des Knochens beeinträchtigt ist, möglicherweise durch einen erhöhten
Zytokinlevel verursacht.
Patienten mit einer MGUS sollten einer Densitometrie zugeführt werden und eine
Substitutionstherapie mit Calcium und Vitamin D erhalten. Der Benefit einer
prophylaktischen Gabe eines Bisphosphonates ist noch nicht bewiesen.
16 Differentialdiagnose
Wenn eine MGUS vorliegt, müssen in die differentialdiagnostischen Überlegungen folgende
klonale Plasmazellerkrankungen mit einbezogen werden:
a. das Smoldering Multiple Myeloma (SMM)
b. das Multiple Myelom (MM)
c. die asyptomatische oder symptomatische Makroglobuliämie Waldenström (WM)
d. die AL-Amyloidose
e. die Leichtkettenablagerungskrankheit
f. die Schwerkettenablagerungskrankheit
g. die Idiopathische Bence Jones Proteinurie
MGUS
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a. SMM = Smoldering Multiple Myeloma = schwelendes (= asymptomatisches) Multiples
Myelom
Diagnosekriterien:
M-Gradient > 3 g/dl
und/oder > 10% Plasmazellen im KM
und CRAB negativ, außer Amyloidose
Das Progressionsrisiko für den Übergang in ein Multiples Myelom beträgt in den ersten
5 Jahren 10% pro Jahr, in den nächsten 5 Jahren circa 3% pro Jahr und 1 – 2% pro Jahr in den
nächsten 10 Jahren.
b. Multiples Myelom
Diagnosekriterien:
M-Gradient im Serum >/- 3 g oder vorhanden
und M-Gradient im Urin vorhanden
und > 10% monoklonale Plasmazellen im Knochenmark
und CRAB positiv = es liegt bereits eine Endorganschädigung vor
c. Makroglobulinämie Waldenström (asymptomatisch oder symptomatisch)
Im Knochenmark liegt ein lymphoplasmozytisches Lymphom (LPL) vor, im Blut eine
IgM MGUS.
Diagnosekriterien:
IgM Gradient, egal wie hoch
und 10% oder mehr Infiltrationsvolumen des Knochenmarks durch ein
lymphoplasmozytisches Lymphom (LPL)
Weites können ein Hyperviskositätssyndrom, eine Splenomegalie und/oder Hepatomegalie
und eine Lymphadenopathie vorliegen.
d. Idiopathische Bence Jones Proteinurie
Dazu gehören zum Beispiel Patienten mit einer LC-MGUS, deren Leichtkettenkonzentration
hoch genug ist, um im Urin detektiert zu werden. Es handelt sich um eine Zwischenstufe
zwischen einer LC-MGUS und einem Leichtkettenmyelom.
MGUS
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Diagnosekriterien:
Bence Jones Proteinurie, das heißt, monoklonale Leichtkettenausscheidung im Urin
(CAVE: Bence Jones Proteinurie > 1 g pro 24 Stunden ist ein Hinweis für einen malignen
Prozess!)
und kein Schwerkettennachweis im Serum oder Urin
und CRAB negativ
und keine Anzeichen für das Vorliegen eines MM, einer Amyloidose, einer
Makroglobulinämie Waldenström
Einige Patienten mit einer MGUS scheiden geringe Mengen von monoklonalen Leichtketten
im Urin aus, bleiben aber für Jahre stabil.
e. AL- Amyloidose = Primäre Amyloidose = Amyloidose durch Ablagerung von Leichtketten
(Der Begriff „Amyloid“ wurde von Virchow wegen der blauvioletten Anfärbbarkeit der
Corpora amylacea im Gehirn mit Jod-Schwefelsäure 1857 geprägt).
Es kommt zur Ablagerung von Amyloidfibrillen der variablen Region der Lambda Ketten
(in circa 75% der Fälle, der Rest sind Kappa Ketten) in verschiedenen Geweben. Die
Amyloidfibrillen können an Kongorot, Thioflavin-T und Serum Amyloid P (SAP) binden.
Die Ablagerung der Amyloidfibrillen führt zur Organdysfunktion, betroffen können Niere,
Herz, Leber und Gastrointestinaltrakt sein. Die Diagnose erfolgt durch Gewebebiopsie.
f. Leichtkettenablagerungskrankheit = Light chain deposition disease (LCDD)
Die Leichtkettenablagerungskrankheit ist pathogenisch ähnlich wie die AL-Amyloidose, es
werden aber im Gegensatz zur AL-Amyloidose fast immer Kappa Leichtketten und zwar die
konstante Region der Kappa Ketten in den Geweben abgelagert.
Die Gewebsablagerung ist granulär, nicht fibrillär wie bei der AL-Amyloidose, es werden
keine Amyloidfibrillen gebildet.
Sie binden nicht an Kongorot, Thioflavin T oder SAP.
Die Patienten präsentieren sich mit renaler, kardialer oder hepatischer Organdysfunktion.
Die Diagnose erfolgt durch Gewebebiopsie.
Sowohl die AL-Amyloidose als auch die LCDD kann mit einem MM, einem Lymphom oder
einer Makroglobulinämie Waldenström vergesellschaftet sein.
MGUS
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g. Schwerkettenablagerungskrankheit = Heavy Chain Deposition Disease (HCDD)
Es werden (abnormale) Schwerketten oder Fragmente von Schwerketten produziert, die in
fibrillärer oder granulärer Form in verschiedenen Geweben abgelagert werden. Die Diagnose
erfolgt mittels Gewebsbiopsie.
CAVE: Die HCDD ist nicht das Gleiche wie die Schwerkettenkrankheit!
Die MGUS ist häufig mit anderen Erkrankungen assoziiert, hier seien nur einige Beispiele
angeführt:
Ein Drittel der Patienten mit erworbenem Angioödem hat eine MGUS
Hämatologische Erkrankungen
TEMPI Syndrom
Autoimmunerkrankungen
Mykobakterieninfektionen
Oberflächliche Thrombophlebitis
ITP etc.
17 Therapie
Die MGUS bedarf keiner Therapie, derzeit wird in klinischen Studien geprüft, ob eine
(signifikante) Reduktion des M-Gradienten mittels medikamentöser Therapie erstens
möglich und zweitens sinnvoll ist, oder ob durch die Eradikation des prämalignen Klons
möglicherweise die Proliferation eines maligneren Klons stimuliert und damit die
Progression in ein Multiples Myelom eventuell sogar beschleunigt wird.
18 Prognose
50% der MGUS Personen haben eine low risk MGUS, somit ein niedriges Progressionsrisiko
von 1% pro Jahr und ein Lebenszeitprogressionsrisiko von 10%.
Patienten mit einer LC-MGUS haben ein Progressionsrisiko von nur 0,3% pro Jahr.
Alle anderen Patienten haben ein Progressionsrisiko von 21 – 58% in den nächsten 20
Jahren.
Eine retrospektive Studie von 1400 Personen mit einer MGUS hatte das Ergebnis, dass
Patienten mit einem M-Gradienten < 1,5 g/dl die gleiche Lebenserwartung haben wie die
Normalbevölkerung. In anderen Untersuchungen war das mediane Überleben gegenüber
der Normalbevölkerung leicht reduziert. Der Übergang von einer MGUS in eine Erkrankung
MGUS
15
wie das Multiple Myelom kann abrupt sein, deshalb müssen Patienten mit einer MGUS
instruiert werden, dass sie, wenn sich plötzlich Symptome einstellen, vorstellig werden.
19 Screening
Ein Screening auf das Vorliegen einer MGUS ist wegen des niedrigen Progressionsrisikos und
der fehlenden therapeutischen Konsequenz im asymptomatischen Zustand nicht indiziert. Es
ist zudem mit einer psychischen Belastung für die Betroffenen und natürlich mit Kosten
verbunden.
20 Interessant
a. MGUS kann die BSG erhöhen.
b. MGUS kann die Blutviskosität erhöhen.
c. MGUS kann im Sinne eines Laborartefaktes zu einer Erniedrigung des HDL und zu
einer Erhöhung des Bilirubins führen.
21 Fazit
Die MGUS tritt mit circa 4 % der Bevölkerung über 50 Jahren doch relativ häufig auf. Sie hat
zwar per se keinen Krankheitswert, stellt aber eine gesicherte Präcanzerose für ein Multiples
Myelom dar und ist somit ein relevanter prämaligner Zustand bei einer zum
Diagnosezeitpunkt asymptomatischen Person. Man könnte auch von einem
„asymptomatischen Trägerstatus“ sprechen, der Mensch ist (noch) gesund, die Plasmazelle
ist „krank“.
Eine Basisabklärung sollte bei jeder Person mit einer MGUS erfolgen, eine erweiterte
Diagnostik wird risikoadaptiert empfohlen. Bei sehr alten und fragilen Menschen mit einer
reduzierten Lebenserwartung muss individuell über die Diagnostik entschieden werden. Ein
Verzicht auf eine weiterführende Abklärung wie zum Beispiel eine Knochenmarkspunktion
ist bei diesen Patienten durchaus gerechtfertigt.
Eine Kontrolle 6 Monate nach der Diagnose MGUS ist für alle Patienten mittels SEP, BB,
Kreatinin und Calcium vorgesehen, die low risk MGUS kann in der Folge nach 2 – 3 Jahren
oder alternativ bei Erstmanifestation von Symptomen erfolgen. Die intermediate und
high risk MGUS sollen ein lebenslängliches Follow up erhalten (1x jährlich ab dem 2. Jahr
nach Diagnosestellung).
MGUS
16
Abkürzungen
MGUS = Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz
LC-MGUS = Light Chain MGUS
MM = Multiples Myelom
SMM = Smoldering Multiple Myeloma
= Schwelendes Multiples Myelom
Ig = Immunglobulin
FK/FL-Quotient = Freier Kappa/Freier Lambda Quotient
= FLC
= Free Light Chain Ratio
SEP = Serumelektrophorese
UEP = Urinelektrophorese
IFE = Immunfixationselektrophorese
CD = Cluster of differentiation von Leukozytenantigenen,
Nomenklatur für die Oberflächenmoleküle von Leukozyten
FK = Freies Kappa
FL = Freies Lambda
MGUS
17
Literaturverzeichnis
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