skizzen, studien, in die serengeti von bodo meier … · in das hochland von mbulu ... i m p r e s...
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Skizzen,
Studien,
Aquarelle
von Bodo Meierin die Serengeti
Autor: Bodo Meier
Fotos der Skizzenbücher: Frank Schuppelius
Weitere Reproduktionen: Axel Junker, Volker Sasse, beide Netphen bei Siegen
Vor- und Nachsatzseite unter Verwendung einer Karte der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
Layout und Litho: Achim Ferger
Druck und Verarbeitung: Himmer AG, Augsburg
ISBN 978-3-86230-092-1
Art.-Nr. EN30092
© 2011 Christophorus Verlag GmbH & Co. KG, Freiburg
Alle Rechte vorbehalten
Das Werk und seine Vorlagen sind urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung oder gewerbliche
Nutzung der Vorlagen und Abbildungen ist verboten und nur mit ausdrücklicher Genehmigung des
Verlages gestattet. Dies gilt insbesondere für die Nutzung, Vervielfältigung und Speicherung in elek-
tronischen Systemen und auf Datenträgern. Es ist deshalb nicht erlaubt, Abbildungen und Bildvorla-
gen dieses Buches zu scannen, in elektronischen Systemen oder auf Datenträgern zu speichern oder
innerhalb dieser zu manipulieren.
Die Ratschläge in diesem Buch sind vom Autor und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft,
dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages
und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Besuchen Sie uns auf unserer Website: www.christophorus-verlag.de
InhaltVorwort ........................................................................................... 6
Einleitung ....................................................................................... 8
Ostafrika – Das Land meiner Modelle ........................................... 8
Das Tierparadies Tansanias ........................................................ 12
Der Reiseweg ........................................................................... 16
Vorbemerkung zum Tieraquarell ................................................... 18
Tiere in Aquarell ........................................................................ 18
Materialien ............................................................................... 24
Zeichnung und Aquarell ............................................................. 30
Wildlife Art ..................................................................................... 34
Wildlife Art – eine kurze Erläuterung ............................................ 36
Ol Doinyo Orok .......................................................................... 40
Wanderung am Meru ................................................................. 44
Malbeispiel: Giraffen im Arusha-Nationalpark ............................... 48
Malbeispiel: Portrait eines Kilimanjaro-Stummelaffens ................... 54
Tarangire ................................................................................... 58
Königreich der Elefanten ............................................................ 58
Malbeispiel: Elefanten im Tal des Tarangire .................................. 62
Rift Valley .................................................................................. 66
In das Hochland von Mbulu ....................................................... 66
Mto Wa Mbo im März, Regenzeit ................................................ 69
Regen- und Trockenzeit ............................................................. 70
Lake Manyara-Nationalpark ........................................................ 74
Malbeispiel: Blick über den Manyara-See .................................... 78
Ngorongoro ............................................................................... 84
Der Krater ................................................................................ 84
Malbeispiel: Die alte Feige am Weg ............................................ 96
Die Löwen von Ngorongoro ..................................................... 104
Malbeispiel: Löwenskizzen ....................................................... 108
Malbeispiel: Abend über Ngorongoro ........................................ 110
Wanderung im Kraterhochland ................................................. 114
Nachwort und Biografie .............................................................. 126
Danksagung und Literaturangaben ............................................ 128
Unsere Fahrer Emmanuel Kihunrwa (links) und James Chitete (rechts) mit Bodo Meier (Mitte).
Im
pr
es
su
m
4 5
Autor: Bodo Meier
Fotos der Skizzenbücher: Frank Schuppelius
Weitere Reproduktionen: Axel Junker, Volker Sasse, beide Netphen bei Siegen
Vor- und Nachsatzseite unter Verwendung einer Karte der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
Layout und Litho: Achim Ferger
Druck und Verarbeitung: Himmer AG, Augsburg
ISBN 978-3-86230-092-1
Art.-Nr. EN30092
© 2011 Christophorus Verlag GmbH & Co. KG, Freiburg
Alle Rechte vorbehalten
Das Werk und seine Vorlagen sind urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung oder gewerbliche
Nutzung der Vorlagen und Abbildungen ist verboten und nur mit ausdrücklicher Genehmigung des
Verlages gestattet. Dies gilt insbesondere für die Nutzung, Vervielfältigung und Speicherung in elek-
tronischen Systemen und auf Datenträgern. Es ist deshalb nicht erlaubt, Abbildungen und Bildvorla-
gen dieses Buches zu scannen, in elektronischen Systemen oder auf Datenträgern zu speichern oder
innerhalb dieser zu manipulieren.
Die Ratschläge in diesem Buch sind vom Autor und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft,
dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages
und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Besuchen Sie uns auf unserer Website: www.christophorus-verlag.de
InhaltVorwort ........................................................................................... 6
Einleitung ....................................................................................... 8
Ostafrika – Das Land meiner Modelle ........................................... 8
Das Tierparadies Tansanias ........................................................ 12
Der Reiseweg ........................................................................... 16
Vorbemerkung zum Tieraquarell ................................................... 18
Tiere in Aquarell ........................................................................ 18
Materialien ............................................................................... 24
Zeichnung und Aquarell ............................................................. 30
Wildlife Art ..................................................................................... 34
Wildlife Art – eine kurze Erläuterung ............................................ 36
Ol Doinyo Orok .......................................................................... 40
Wanderung am Meru ................................................................. 44
Malbeispiel: Giraffen im Arusha-Nationalpark ............................... 48
Malbeispiel: Portrait eines Kilimanjaro-Stummelaffens ................... 54
Tarangire ................................................................................... 58
Königreich der Elefanten ............................................................ 58
Malbeispiel: Elefanten im Tal des Tarangire .................................. 62
Rift Valley .................................................................................. 66
In das Hochland von Mbulu ....................................................... 66
Mto Wa Mbo im März, Regenzeit ................................................ 69
Regen- und Trockenzeit ............................................................. 70
Lake Manyara-Nationalpark ........................................................ 74
Malbeispiel: Blick über den Manyara-See .................................... 78
Ngorongoro ............................................................................... 84
Der Krater ................................................................................ 84
Malbeispiel: Die alte Feige am Weg ............................................ 96
Die Löwen von Ngorongoro ..................................................... 104
Malbeispiel: Löwenskizzen ....................................................... 108
Malbeispiel: Abend über Ngorongoro ........................................ 110
Wanderung im Kraterhochland ................................................. 114
Nachwort und Biografie .............................................................. 126
Danksagung und Literaturangaben ............................................ 128
Unsere Fahrer Emmanuel Kihunrwa (links) und James Chitete (rechts) mit Bodo Meier (Mitte).
Im
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es
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m
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VorwortVor einigen Jahren bekam ich von meinem Freund Rudolf Langenberg mehrere Aquarell-Malbücher
mit 20 Seiten handgeschöpftem, 300 g/qm schwerem Papier und Büttenrand. Diese Bücher veran-
lassten mich, die Erlebnisse meiner Malreisen in Tansania in Skizzen und kleinen Aquarellen festzu-
halten. Insgesamt entstanden aber auch zusätzlich große Aquarelle, die sich thematisch mit der
Tierwelt Ostafrikas auseinandersetzten.
Die Idee, aus all diesem Material ein Buch zu machen, war immer mein Wunsch. Der nun vorliegen-
de erste Band „Mal-Reise in die Serengeti“ beschreibt den Reiseweg von Arusha bis Ngorongoro und
umfasst die Nationalparks in Nordtansania. In der Safari-Fachsprache ist das der „Northern Circuit“,
eines der beliebtesten Reiseziele in Afrika. Da viele Bilder auf den Reisen entstanden, blieb der
Skizzencharakter erhalten.
In meinen Aquarellen verschmelzen gemalte Bildteile mit Zeichnungen oder werden collageartig zu
einer Komposition zusammengesetzt. Sie bildeten die Grundlage für komplette Gemälde, die dann
im heimatlichen Studio gefertigt wurden. Es entstand auf diese Weise eine gemalte Reisebeschrei-
bung in die Naturparadiese Nordtansanias, eine Mal-Safari in die Serengeti.
In diesem vorliegenden Buch habe ich Texte aus meinen Tagebucheinträgen beigefügt. Diese Texte
sollen die Bilder in ihrer Aussage unterstützen und dem Leser gleichzeitig zusätzliche Informationen
an die Hand geben. Es sind meine Erlebnisse und Begegnungen, die hier in Worte gefasst wurden,
aber auch meine Überlegungen zur Gestaltung und Durchführung eines Aquarells. Ich freue mich, Sie
nun auf meine Mal-Safari nach Tansania mitzunehmen und Ihnen die Schönheit der ostafrikanischen
Tier- und Pflanzenwelt zu vermitteln. Der erste Band endet im Ngorongoro-Krater. Der Weg also ist
das Ziel: Im geplanten zweiten Buch kommen wir dann in der Serengeti an.
VorwortVor einigen Jahren bekam ich von meinem Freund Rudolf Langenberg mehrere Aquarell-Malbücher
mit 20 Seiten handgeschöpftem, 300 g/qm schwerem Papier und Büttenrand. Diese Bücher veran-
lassten mich, die Erlebnisse meiner Malreisen in Tansania in Skizzen und kleinen Aquarellen festzu-
halten. Insgesamt entstanden aber auch zusätzlich große Aquarelle, die sich thematisch mit der
Tierwelt Ostafrikas auseinandersetzten.
Die Idee, aus all diesem Material ein Buch zu machen, war immer mein Wunsch. Der nun vorliegen-
de erste Band „Mal-Reise in die Serengeti“ beschreibt den Reiseweg von Arusha bis Ngorongoro und
umfasst die Nationalparks in Nordtansania. In der Safari-Fachsprache ist das der „Northern Circuit“,
eines der beliebtesten Reiseziele in Afrika. Da viele Bilder auf den Reisen entstanden, blieb der
Skizzencharakter erhalten.
In meinen Aquarellen verschmelzen gemalte Bildteile mit Zeichnungen oder werden collageartig zu
einer Komposition zusammengesetzt. Sie bildeten die Grundlage für komplette Gemälde, die dann
im heimatlichen Studio gefertigt wurden. Es entstand auf diese Weise eine gemalte Reisebeschrei-
bung in die Naturparadiese Nordtansanias, eine Mal-Safari in die Serengeti.
In diesem vorliegenden Buch habe ich Texte aus meinen Tagebucheinträgen beigefügt. Diese Texte
sollen die Bilder in ihrer Aussage unterstützen und dem Leser gleichzeitig zusätzliche Informationen
an die Hand geben. Es sind meine Erlebnisse und Begegnungen, die hier in Worte gefasst wurden,
aber auch meine Überlegungen zur Gestaltung und Durchführung eines Aquarells. Ich freue mich, Sie
nun auf meine Mal-Safari nach Tansania mitzunehmen und Ihnen die Schönheit der ostafrikanischen
Tier- und Pflanzenwelt zu vermitteln. Der erste Band endet im Ngorongoro-Krater. Der Weg also ist
das Ziel: Im geplanten zweiten Buch kommen wir dann in der Serengeti an.
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VorwortVor einigen Jahren bekam ich von meinem Freund Rudolf Langenberg mehrere Aquarell-Malbücher
mit 20 Seiten handgeschöpftem, 300 g/qm schwerem Papier und Büttenrand. Diese Bücher veran-
lassten mich, die Erlebnisse meiner Malreisen in Tansania in Skizzen und kleinen Aquarellen festzu-
halten. Insgesamt entstanden aber auch zusätzlich große Aquarelle, die sich thematisch mit der
Tierwelt Ostafrikas auseinandersetzten.
Die Idee, aus all diesem Material ein Buch zu machen, war immer mein Wunsch. Der nun vorliegen-
de erste Band „Mal-Reise in die Serengeti“ beschreibt den Reiseweg von Arusha bis Ngorongoro und
umfasst die Nationalparks in Nordtansania. In der Safari-Fachsprache ist das der „Northern Circuit“,
eines der beliebtesten Reiseziele in Afrika. Da viele Bilder auf den Reisen entstanden, blieb der
Skizzencharakter erhalten.
In meinen Aquarellen verschmelzen gemalte Bildteile mit Zeichnungen oder werden collageartig zu
einer Komposition zusammengesetzt. Sie bildeten die Grundlage für komplette Gemälde, die dann
im heimatlichen Studio gefertigt wurden. Es entstand auf diese Weise eine gemalte Reisebeschrei-
bung in die Naturparadiese Nordtansanias, eine Mal-Safari in die Serengeti.
In diesem vorliegenden Buch habe ich Texte aus meinen Tagebucheinträgen beigefügt. Diese Texte
sollen die Bilder in ihrer Aussage unterstützen und dem Leser gleichzeitig zusätzliche Informationen
an die Hand geben. Es sind meine Erlebnisse und Begegnungen, die hier in Worte gefasst wurden,
aber auch meine Überlegungen zur Gestaltung und Durchführung eines Aquarells. Ich freue mich, Sie
nun auf meine Mal-Safari nach Tansania mitzunehmen und Ihnen die Schönheit der ostafrikanischen
Tier- und Pflanzenwelt zu vermitteln. Der erste Band endet im Ngorongoro-Krater. Der Weg also ist
das Ziel: Im geplanten zweiten Buch kommen wir dann in der Serengeti an.
VorwortVor einigen Jahren bekam ich von meinem Freund Rudolf Langenberg mehrere Aquarell-Malbücher
mit 20 Seiten handgeschöpftem, 300 g/qm schwerem Papier und Büttenrand. Diese Bücher veran-
lassten mich, die Erlebnisse meiner Malreisen in Tansania in Skizzen und kleinen Aquarellen festzu-
halten. Insgesamt entstanden aber auch zusätzlich große Aquarelle, die sich thematisch mit der
Tierwelt Ostafrikas auseinandersetzten.
Die Idee, aus all diesem Material ein Buch zu machen, war immer mein Wunsch. Der nun vorliegen-
de erste Band „Mal-Reise in die Serengeti“ beschreibt den Reiseweg von Arusha bis Ngorongoro und
umfasst die Nationalparks in Nordtansania. In der Safari-Fachsprache ist das der „Northern Circuit“,
eines der beliebtesten Reiseziele in Afrika. Da viele Bilder auf den Reisen entstanden, blieb der
Skizzencharakter erhalten.
In meinen Aquarellen verschmelzen gemalte Bildteile mit Zeichnungen oder werden collageartig zu
einer Komposition zusammengesetzt. Sie bildeten die Grundlage für komplette Gemälde, die dann
im heimatlichen Studio gefertigt wurden. Es entstand auf diese Weise eine gemalte Reisebeschrei-
bung in die Naturparadiese Nordtansanias, eine Mal-Safari in die Serengeti.
In diesem vorliegenden Buch habe ich Texte aus meinen Tagebucheinträgen beigefügt. Diese Texte
sollen die Bilder in ihrer Aussage unterstützen und dem Leser gleichzeitig zusätzliche Informationen
an die Hand geben. Es sind meine Erlebnisse und Begegnungen, die hier in Worte gefasst wurden,
aber auch meine Überlegungen zur Gestaltung und Durchführung eines Aquarells. Ich freue mich, Sie
nun auf meine Mal-Safari nach Tansania mitzunehmen und Ihnen die Schönheit der ostafrikanischen
Tier- und Pflanzenwelt zu vermitteln. Der erste Band endet im Ngorongoro-Krater. Der Weg also ist
das Ziel: Im geplanten zweiten Buch kommen wir dann in der Serengeti an.
76
Der Reiseweg
Die Stadt Arusha, benannt nach dem Maasai-
Volk der Warusha, ist der Ausgangspunkt für
Safaris in die nördlichen Nationalparks. Diese
l iegen von Arusha aus gesehen mehr oder
weniger westlich. Auf dem Weg in die Seren-
geti gelangt man zu dem in der Grabenfalte
gelegenen Manyara-See mit dem gleichna-
migen Nationalpark. Darüber erhebt sich die
600 m stei l ansteigende Grabenbruchwand
und dahinter das Kraterhochland von Ngoro-
ngoro. Zwischen der Rift Valley-Böschung und
den Kraterbergen liegt die fruchtbare Ebene
des Mbulu-Landes. Die Monsunwinde bringen
Feuchtigkeit auf die Flanken der Berge, in deren
Windschatten das Land im Westen trockener
und vegetat ionsärmer ist. Von Ngorongoro
kommend senkt sich der Weg hinab in die
weite Serengeti Ebene.
Die Grenze zum Nationalpark beginnt kurz
hinter der durch ihre Frühmenschenfunde be-
kannte Oldupai-Schlucht.
Ei
nl
ei
tu
ng
16 17
Der Reiseweg
Die Stadt Arusha, benannt nach dem Maasai-
Volk der Warusha, ist der Ausgangspunkt für
Safaris in die nördlichen Nationalparks. Diese
l iegen von Arusha aus gesehen mehr oder
weniger westlich. Auf dem Weg in die Seren-
geti gelangt man zu dem in der Grabenfalte
gelegenen Manyara-See mit dem gleichna-
migen Nationalpark. Darüber erhebt sich die
600 m stei l ansteigende Grabenbruchwand
und dahinter das Kraterhochland von Ngoro-
ngoro. Zwischen der Rift Valley-Böschung und
den Kraterbergen liegt die fruchtbare Ebene
des Mbulu-Landes. Die Monsunwinde bringen
Feuchtigkeit auf die Flanken der Berge, in deren
Windschatten das Land im Westen trockener
und vegetat ionsärmer ist. Von Ngorongoro
kommend senkt sich der Weg hinab in die
weite Serengeti Ebene.
Die Grenze zum Nationalpark beginnt kurz
hinter der durch ihre Frühmenschenfunde be-
kannte Oldupai-Schlucht.
Ei
nl
ei
tu
ng
16 17
Der Ol Doinyo Orok ist der Mount Meru, der mit 4566 m zweithöchste Berg
Tansanias. Der Begriff bedeutet in der Maasai-Sprache der „düstere Berg“. Hoch
erhebt sich der schroffe Felskegel über die Stadt Arusha, die an seiner Südflanke
liegt. Der Meru bildet den westlichen Teil des kleinen Arusha-Nationalparks.
Wer von Arusha aus seine Safari in die berühmten Nationalparks im Westen
beginnt, sollte wenigstens einen Tag im Arusha-Nationalpark verbringen. Ganz
anders als in der offenen Savanne der Serengeti oder der Baobab-Savanne des
Tarangire erlebt man hier den dichten Bergwald an den Flanken des Meru oder
hinauf zum Ngurdoto-Krater. Es gibt die Möglichkeit, den Meru in 3 – 4 Tagen zu
besteigen, da ist der grüne Ngurdoto-Krater mit seinem dichten Bergregenwald
im Südosten, die Momella-Seen im Nordosten, zwischen Meru und Ngurdoto
die Seen Longil und Ngongongare Springs. Dann wieder kleine offene Ebenen,
auf denen man Büffel, Giraffen und Zebras findet. Vom Rand des dichtbewalde-
ten Ngurdoto-Kraters hat man einen Blick in eine verborgene Welt. Allerdings
darf man nicht in die Caldera hinabsteigen.
Aber im dichten Bergregenwald kann man die Guereza-Affen, Diadem-Meerkat-
zen, Paviane, aber auch mit Glück Elefanten und Büffel sehen. An den Momella-
Seen kann man während der Regenzeit Tausende von Flamingos beobachten
und mit etwas Glück spiegelt sich der Kilimanjaro im blauen Wasser der Seen.
Vor mehr als 50 Jahren drehte Howard Hawks hier den Film „Hatari“ mit John
Wayne und Hardy Krüger. Hatari ist Swahili und bedeutet Gefahr. Wer den Film
kennt und die Landschaft am Meru, wird feststellen, dass sich kaum etwas
geändert hat.
Auf dem Anwesen der schönen Hatari Lodge, die einmal Hardy Krüger gehörte,
bietet sich die wundervolle Gelegenheit, ungestört malen zu können. Von unse-
rer kleinen Wohnung blicke ich auf die alten Fieberbäume. In der Parkanlage
sind immer Warzenschweine und Meerkatzen zu beobachten. Meist kommen
auch Giraffen hinzu. In den weiten Marschwiesen weiden Büffel.
Die Komposition habe ich so gewählt, dass die Fieberbäume (acacia xantho-
phloea) den Mittelgrund vor dem Haupthaus der Lodge bilden. Die gelbe Rinde
der Bäume habe ich aus einer Mischung von Jaune brillant, Kadmiumgelb dun-
kel und etwas Saftgrün gemalt.
Ol Doinyo Orok
der Bäume habe ich aus einer Mischung von Jaune brillant, Kadmiumgelb dun-der Bäume habe ich aus einer Mischung von Jaune brillant, Kadmiumgelb dun-
kel und etwas Saftgrün gemalt.kel und etwas Saftgrün gemalt.
40 41
Der Ol Doinyo Orok ist der Mount Meru, der mit 4566 m zweithöchste Berg
Tansanias. Der Begriff bedeutet in der Maasai-Sprache der „düstere Berg“. Hoch
erhebt sich der schroffe Felskegel über die Stadt Arusha, die an seiner Südflanke
liegt. Der Meru bildet den westlichen Teil des kleinen Arusha-Nationalparks.
Wer von Arusha aus seine Safari in die berühmten Nationalparks im Westen
beginnt, sollte wenigstens einen Tag im Arusha-Nationalpark verbringen. Ganz
anders als in der offenen Savanne der Serengeti oder der Baobab-Savanne des
Tarangire erlebt man hier den dichten Bergwald an den Flanken des Meru oder
hinauf zum Ngurdoto-Krater. Es gibt die Möglichkeit, den Meru in 3 – 4 Tagen zu
besteigen, da ist der grüne Ngurdoto-Krater mit seinem dichten Bergregenwald
im Südosten, die Momella-Seen im Nordosten, zwischen Meru und Ngurdoto
die Seen Longil und Ngongongare Springs. Dann wieder kleine offene Ebenen,
auf denen man Büffel, Giraffen und Zebras findet. Vom Rand des dichtbewalde-
ten Ngurdoto-Kraters hat man einen Blick in eine verborgene Welt. Allerdings
darf man nicht in die Caldera hinabsteigen.
Aber im dichten Bergregenwald kann man die Guereza-Affen, Diadem-Meerkat-
zen, Paviane, aber auch mit Glück Elefanten und Büffel sehen. An den Momella-
Seen kann man während der Regenzeit Tausende von Flamingos beobachten
und mit etwas Glück spiegelt sich der Kilimanjaro im blauen Wasser der Seen.
Vor mehr als 50 Jahren drehte Howard Hawks hier den Film „Hatari“ mit John
Wayne und Hardy Krüger. Hatari ist Swahili und bedeutet Gefahr. Wer den Film
kennt und die Landschaft am Meru, wird feststellen, dass sich kaum etwas
geändert hat.
Auf dem Anwesen der schönen Hatari Lodge, die einmal Hardy Krüger gehörte,
bietet sich die wundervolle Gelegenheit, ungestört malen zu können. Von unse-
rer kleinen Wohnung blicke ich auf die alten Fieberbäume. In der Parkanlage
sind immer Warzenschweine und Meerkatzen zu beobachten. Meist kommen
auch Giraffen hinzu. In den weiten Marschwiesen weiden Büffel.
Die Komposition habe ich so gewählt, dass die Fieberbäume (acacia xantho-
phloea) den Mittelgrund vor dem Haupthaus der Lodge bilden. Die gelbe Rinde
der Bäume habe ich aus einer Mischung von Jaune brillant, Kadmiumgelb dun-
kel und etwas Saftgrün gemalt.
Ol Doinyo Orok
der Bäume habe ich aus einer Mischung von Jaune brillant, Kadmiumgelb dun-der Bäume habe ich aus einer Mischung von Jaune brillant, Kadmiumgelb dun-
kel und etwas Saftgrün gemalt.kel und etwas Saftgrün gemalt.
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42 43
42 43
Zu den Höhepunkten eines Besuches im Arusha-Nationalpark gehört eine frühmorgendliche Wande-
rung an den Hängen des Meru. Der frühe Morgen hat seinen Reiz, wenn dichte Nebel die schroffen
Felswände des Meru noch verhüllen und die angenehme Kühle den Anstieg erleichtert.
In der Regel sind Tiere meine Malobjekte, manchmal die Landschaften oder Pflanzen. Die Tiere kann
man nicht isoliert, außerhalb ihres natürlichen Kontextes sehen und darstellen. Ausnahmen sind Tier-
skizzen, aber für ein komplettes Bild ist die Umgebung immer ein Bestandteil der gesamten Arbeit.
Dieses Bild entstand an einem späten Morgen von der Flanke des Ngurdoto-Berges. Der dichte
Bergwald aus Bersama- und Croton-Bäumen gibt hier den Blick frei auf das gewaltige Felsmassiv
des Meru. Im Mittelgrund liegt die weite wellige Ebene mit dem eindrucksvollen Tululusia-Hügel auf
der unteren Stufe des Meru. Dahinter erhebt sich der spitze Aschekegel, der „ash cone“. Wie so oft,
ist auch an diesem Tag der Meru von einem Wolkenfries umsäumt. Im Mittelgrund herrschen Blau-
Grüntöne vor (Bergblau und Saftgrün). Den Vordergrund habe ich mit einer Mischung aus Saftgrün,
Chromoxidgrün stumpf, Kadmiumgelb hell, Titangoldocker und Permanentgrün oliv gemalt. Einige
Stellen erhielten etwas Phthalogrün.
Wanderung am MeruBlick auf den
Mount Meru von den
unteren Hängen des
Ngurdoto-Kraters.
Aus der welligen
Ebene erhebt sich
der Buckel des
Tululusia-Hügels,
dahinter die Fels-
wand des Meru.
44 45
Zu den Höhepunkten eines Besuches im Arusha-Nationalpark gehört eine frühmorgendliche Wande-
rung an den Hängen des Meru. Der frühe Morgen hat seinen Reiz, wenn dichte Nebel die schroffen
Felswände des Meru noch verhüllen und die angenehme Kühle den Anstieg erleichtert.
In der Regel sind Tiere meine Malobjekte, manchmal die Landschaften oder Pflanzen. Die Tiere kann
man nicht isoliert, außerhalb ihres natürlichen Kontextes sehen und darstellen. Ausnahmen sind Tier-
skizzen, aber für ein komplettes Bild ist die Umgebung immer ein Bestandteil der gesamten Arbeit.
Dieses Bild entstand an einem späten Morgen von der Flanke des Ngurdoto-Berges. Der dichte
Bergwald aus Bersama- und Croton-Bäumen gibt hier den Blick frei auf das gewaltige Felsmassiv
des Meru. Im Mittelgrund liegt die weite wellige Ebene mit dem eindrucksvollen Tululusia-Hügel auf
der unteren Stufe des Meru. Dahinter erhebt sich der spitze Aschekegel, der „ash cone“. Wie so oft,
ist auch an diesem Tag der Meru von einem Wolkenfries umsäumt. Im Mittelgrund herrschen Blau-
Grüntöne vor (Bergblau und Saftgrün). Den Vordergrund habe ich mit einer Mischung aus Saftgrün,
Chromoxidgrün stumpf, Kadmiumgelb hell, Titangoldocker und Permanentgrün oliv gemalt. Einige
Stellen erhielten etwas Phthalogrün.
Wanderung am MeruBlick auf den
Mount Meru von den
unteren Hängen des
Ngurdoto-Kraters.
Aus der welligen
Ebene erhebt sich
der Buckel des
Tululusia-Hügels,
dahinter die Fels-
wand des Meru.
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Ol
D
oi
ny
o
Or
ok
4746
Ol
D
oi
ny
o
Or
ok
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Giraffen sind das Wappentier Tansanias und tatsächlich kommen sie hier fast überall
vor. Die in Tansania und Südkenia vorkommende Unterart ist die Maasaigiraffe mit
offener Fleckzeichnung. Giraffen zu malen ist nicht ganz einfach. Durch ihre Größe
kommt es beim Abschätzen der Proportionen leicht zu Fehlern. Eine Hilfe ist die
Messung bestimmter Körperteile anhand eines Fotos. Der Abstand vom Scheitel
(ohne die Hörner) bis zu dem vortretenden Bug ist genauso groß wie vom
Bug zu den Füßen. Die Fleckzeichnung ist sehr kompliziert und muss sich
außerdem der Körperform und etwaigen Falten anpassen.
Zunächst habe ich vor Ort Skizzen angefertigt und zusätzlich fotografiert. Zu Hause im Atelier habe
ich mir eine Komposition ausgedacht, bei der fünf Tiere als Gruppe zusammen stehen. Insgesamt
zeichne ich mehrere Skizzen, um dann auch einige Vorstudien in Aquarell anzufertigen. Das Aquarell
lege ich so an, dass die Gruppe im Hochformat auf das Papier passt. Die Schwierigkeit in der
Komposition liegt daran, dass die Tiere sich nicht in einer Bildebene befinden. Die junge Giraffe im
Vordergrund steht außerhalb der Ebene der vier anderen.
Nach der Vorzeichnung auf dem Aquarellpapier lege ich schon in etwa die Fleckzeichnung an. Wie
man an dem Giraffenmuster erkennen kann, verwende ich sehr unterschiedliche Brauntöne. Die
Skala reicht von einem warmen Goldbraun bis fast Schwarz. In einer Herde Giraffen kann man alle
diese Farbschattierungen sehen. Auch die Anordnung des Musters ist sehr individuell. Die zweite
Giraffe von rechts hat z. B. eine sehr offene und dunkle Zeichnung. Die dritte Giraffe hat sehr kleine
Flecken mit schmalen Stegen.
Zu Beginn male ich die Augen mit Goldbraun aus (erst später kommt Indigo dazu). Dann feuchte ich
den Gesichtsbereich mit klarem Wasser an und setze eine Mischung aus Goldbraun und Titangold-
ocker in einige Bereiche, z. B. Nüstern und Stirn. Die Wangen lasse ich frei, aber es ergeben sich
nahtlose Übergänge von Goldbraun bis fast Weiß. Die Augen male ich aus, indem ich Tiefblau-Indigo
auf den trockenen Untergrund setze. Auch das übrige Gesicht muss jetzt trocken sein. Dann kann
ich dunkle Bereiche aus einer Mischung von Tiefblau-Indigo und Siena gebrannt auftragen. Ebenso
verfahre ich dann mit dem übrigen Körper, wobei ich nach dem Anfeuchten einen ganz zarten Gold-
ockerauftrag einbringe.
Die Vegetation habe ich mit Bleistift vorgezeichnet, mit Saftgrün ausgemalt und mit Permanentgrün
Oliv abgegrenzt. Einzelne Stellen, z. B. Gräser und Blattstiele, bleiben hell oder ganz weiß. Den
Hinter grund lege ich aus den bislang verwendeten Farben ganz zart, aber mit viel Wasser an.
Malbeispiel: Giraffen im Arusha-Nationalpark
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Giraffen sind das Wappentier Tansanias und tatsächlich kommen sie hier fast überall
vor. Die in Tansania und Südkenia vorkommende Unterart ist die Maasaigiraffe mit
offener Fleckzeichnung. Giraffen zu malen ist nicht ganz einfach. Durch ihre Größe
kommt es beim Abschätzen der Proportionen leicht zu Fehlern. Eine Hilfe ist die
Messung bestimmter Körperteile anhand eines Fotos. Der Abstand vom Scheitel
(ohne die Hörner) bis zu dem vortretenden Bug ist genauso groß wie vom
Bug zu den Füßen. Die Fleckzeichnung ist sehr kompliziert und muss sich
außerdem der Körperform und etwaigen Falten anpassen.
Zunächst habe ich vor Ort Skizzen angefertigt und zusätzlich fotografiert. Zu Hause im Atelier habe
ich mir eine Komposition ausgedacht, bei der fünf Tiere als Gruppe zusammen stehen. Insgesamt
zeichne ich mehrere Skizzen, um dann auch einige Vorstudien in Aquarell anzufertigen. Das Aquarell
lege ich so an, dass die Gruppe im Hochformat auf das Papier passt. Die Schwierigkeit in der
Komposition liegt daran, dass die Tiere sich nicht in einer Bildebene befinden. Die junge Giraffe im
Vordergrund steht außerhalb der Ebene der vier anderen.
Nach der Vorzeichnung auf dem Aquarellpapier lege ich schon in etwa die Fleckzeichnung an. Wie
man an dem Giraffenmuster erkennen kann, verwende ich sehr unterschiedliche Brauntöne. Die
Skala reicht von einem warmen Goldbraun bis fast Schwarz. In einer Herde Giraffen kann man alle
diese Farbschattierungen sehen. Auch die Anordnung des Musters ist sehr individuell. Die zweite
Giraffe von rechts hat z. B. eine sehr offene und dunkle Zeichnung. Die dritte Giraffe hat sehr kleine
Flecken mit schmalen Stegen.
Zu Beginn male ich die Augen mit Goldbraun aus (erst später kommt Indigo dazu). Dann feuchte ich
den Gesichtsbereich mit klarem Wasser an und setze eine Mischung aus Goldbraun und Titangold-
ocker in einige Bereiche, z. B. Nüstern und Stirn. Die Wangen lasse ich frei, aber es ergeben sich
nahtlose Übergänge von Goldbraun bis fast Weiß. Die Augen male ich aus, indem ich Tiefblau-Indigo
auf den trockenen Untergrund setze. Auch das übrige Gesicht muss jetzt trocken sein. Dann kann
ich dunkle Bereiche aus einer Mischung von Tiefblau-Indigo und Siena gebrannt auftragen. Ebenso
verfahre ich dann mit dem übrigen Körper, wobei ich nach dem Anfeuchten einen ganz zarten Gold-
ockerauftrag einbringe.
Die Vegetation habe ich mit Bleistift vorgezeichnet, mit Saftgrün ausgemalt und mit Permanentgrün
Oliv abgegrenzt. Einzelne Stellen, z. B. Gräser und Blattstiele, bleiben hell oder ganz weiß. Den
Hinter grund lege ich aus den bislang verwendeten Farben ganz zart, aber mit viel Wasser an.
Malbeispiel: Giraffen im Arusha-Nationalpark
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