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Vortrag zu Benchmarking,

Anreizregulierung und Yardstick im Strommarkt

Vortrag von Daniel Bredow

e-mail: daninghd@linux.zrz.TU-Berlin.deFachgebiet Energiesysteme

www.tu-berlin.de/~energiesysteme

2

Ablauf des Vortrags

1. Einführung2. Benchmark =>

3. Anreizregulierung =>3.1 Yardstick Competition

4. Zusammenfassung

Begriffsdefinition Methodenvergleich Vor-/Nachteile und

Probleme

Motivation Mechanismen Probleme

3

Benchmarking ist...

... eine Analyse zur Abschätzung des einmaligen, individuellen Aufholbedarfs der Unternehmen (Elektrizitätsnetzbetreiber) zur Best-Practice der Branche.

...also ein Unternehmensvergleich bezüglich der Effizienz.

4

Benchmarking-Verfahren können

parametrisch bzw. nicht-parametrisch, stochastisch bzw. deterministisch sein.

Alle Verfahren können dabei Kostendegressionen (VRS = variable returns to scale) berücksichtigen.

Quelle:Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

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Praktisch verfügbare Benchmarking-Verfahren sind:

Quelle: Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

6

Korrigierte Kleinstquadratemethode (COLS)

Quelle:Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

7

Modifizierte Kleinstquadratemethode (MOLS)

Quelle:Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

8

Stochastische Methode

SFA (Stochastic Frontier Analysis)

Korrektur der Effizienzgrenze wird im Modell aus Daten ermittelt

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Kennzahlenvergleich und nicht-parametrische Ansätze sind die

Totale Faktorproduktivitätsanalyse (TFP),

sowie die Data Envelopment Analysis (DEA).

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Die Totale Faktorproduktivitätsanalyse (TFP)...

... ist ein reiner Kennzahlenansatz.

... stellt einen gewichteten Outputindex einem gewichteten Inputindex gegenüber.

... liefert als Resultat eine Produktivitätskennziffer.

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Vorgehensweise bei der Data Envelopment Analysis (DEA)

Inputs der Unternehmen werden den Unternehmensleistungen (Outputs) gegenübergestellt.

Es können Umweltvariablen berücksichtigt werden.

Unternehmen gelten als Effizient, wenn sie bei einer output- input Relation das beste Ergebnis erzielen.

Quelle:Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

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Grundidee der DEA

Quelle:Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

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Darstellung von „Slacks“

Quelle: Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

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Effizienzgrenze bei stochastischer DEA

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Benchmarking benötigt Kenngrößen...

...für den betriebswirtschaftlichen Vergleich.

International werden verschiedene Proxigrößen verwendet (aufgrund unterschiedlicher Datenverfügbarkeit).

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Kennzahlen können in 5 Gruppen unterteilt werden:

Kostenkennzahlen (z.B. Gesamtkosten) Leistungskennzahlen (z.B. transportierte Energie) Struktur-/Umweltkennzahlen (z.B. Verkabelungsgrad) Kennzahlen für technische Qualität (z.B. Transportverluste) Kennzahlen für kommerzielle Qualität (z.B. Anzahl der Beschwerden)

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Parametrisch vs. nicht-parametrisch

Tatsächliche Beziehung zwischen Kosten und Kostenfaktoren muss ermittelt werden

Aussage über das Verhältnis zwischen Kosten und Inputfaktoren ist notwendig

Prüfung der signifikanten Kostentreiber möglich

Keine Spezifikation über das Verhältnis zwischen Kosten und Inputfaktoren notwendig

Nichtlinearitäten können vom Modell in Form der Effizienzgrenze wiedergespiegelt werden

Prüfung der signifikanten Kostentreiber nicht möglich

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stochastisch vs. deterministisch

Annahmen über Fehlerverteilung werden berücksichtigt

anschließende Korrektur der resultierenden Effizienzgrenze

können zufällige Schwankungen in den Daten nicht erfassen

mögliche Verzerrung des Effizienzpotentials der Unternehmen

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Ablauf des Vortrags

1. Einführung2. Benchmark =>

3. Anreizregulierung =>3.1 Yardstick Competition

4. Zusammenfassung

Begriffsdefinition Methodenvergleich Vor-/Nachteile und

Probleme

Motivation Mechanismen Probleme

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Wieso Anreizregulierung?

Solange Netzbetreiber verpflichtet sind, Kostensenkungen unmittelbar an Netznutzer in Form von Tarifsenkungen weiterzugeben, bestehen kaum Anreize für Kostensenkungen.

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Kern der Anreizgestaltung:

Netzbetreibern soll für einen festgelegten Zeitraum gestattet sein die Vorteile von Kostensenkungen in Form von Gewinnen einzubehalten.

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Klassifizierung von Anreizmechanismen

Zeitpunkt der Aufsichtnahme (Ex Ante Aufsicht vs. Ex Post Aufsicht)

potentieller bürokratischer Aufwand (insbesondere Nachkalkulation)

Quelle:Frontier Economics Limited/Consentec GmbH Netzpreisaufsicht in der Praxis

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Optionen für Anreizmechanismen

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Price Cap und Revenue Cap

Die Aufsichtsbehörde legt für eine vorab festgelegte Periode eine Obergrenze für Preise oder Umsätze fest.

Zum Ende der Periode, für welche die Preisgenehmigung gilt, werden die Tarife oder Umsätze dem aktuellen Kostenniveau angepasst und es wird eine neue Preisobergrenze für die nächsten Jahre festgelegt.

Quelle:Frontier Economics Limited/Consentec GmbH Netzpreisaufsicht in der Praxis

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Price/ Revenue Cap (schematisch)

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Ein Problem, dass beim Price Cap Ansatz auftreten kann ist,

dass wenn die Kosten deutlich stärker als die Tarife gesenkt werden kurzfristig hohe Gewinne bei den Unternehmen anfallen können.

Einführung eines Gewinnteilungsfaktors Problem: Dieser reduziert die Anreize zu Kostensenkungen!

Quelle:Frontier Economics Limited/Consentec GmbH Netzpreisaufsicht in der Praxis

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Profit Sharing (schematisch)

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Ein weiteres Problem bei der Price Cap Regulierung ist:

Anreize zu Kostensenkungen nehmen mit der Dauer einer Regulierungsrunde ab!

Dem versucht man durch „Rolling Incentives“ zu begegnen.

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Rolling Incentives

Realisierte Kostensenkungen können immer für die gleiche Zeitspanne einbehalten werden.

Problem: Administrativ sehr aufwendig!

Quelle:Frontier Economics Limited/Consentec GmbH Netzpreisaufsicht in der Praxis

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Rolling Incentives (schematisch)

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Anreizregulierung

Vorteil:- Kunden profitieren von (langfristig)

niedrigen Tarifen, während Netzbetreiber durch hohe Renditen profitieren

Problem:- Kosten werden (befristet) von den

Umsätzen gelöst („allokative Ineffizienz“)

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Anreizregulierung

Ansatz zur Lösung des Problems: - dem Unternehmen wird ein Gleitpfad für

die Unternehmensentwicklung vorgegeben

- Dieser Ansatz wird als Price- bzw. Revenue-Cap- Regulierung bezeichnet

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Anreizregulierung

Allgemein kann zwischen folgenden kostensenkenden Maßnahmen differenziert werden:

- einmalige Kostensenkung- dauerhafte Kostensenkung- Kostensenkung durch Verbesserung bei

den Kapitalkosten- Kostensenkung durch Verbesserung bei

den laufenden Betriebskosten

Quelle:Frontier Economics Limited/Consentec GmbH Netzpreisaufsicht in der Praxis

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Anreizregulierung

Fazit: Der Anreiz ist umso höher, je höher der

dem Unternehmen als Gewinn verbleibende Teil einer Kostensenkung ist.

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Anreizregulierung

Frage: Wie können zusätzlich

Unternehmensvergleiche für die Ausgestaltung eines Anreizmechanismus genutzt werden?

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Anreizregulierung

Antwort: Dafür können zwei Arten des Vergleichs

genutzt werden:

Vergleich hinsichtlich der Effizienzentwicklung im Zeitablauf

Vergleich hinsichtlich der relativen Effizienzposition der Unternehmen

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Ablauf des Vortrags

1. Einführung2. Benchmark =>

3. Anreizregulierung =>3.1 Yardstick Competition

4. Zusammenfassung

Begriffsdefinition Methodenvergleich Vor-/Nachteile und

Probleme

Motivation Mechanismen Probleme

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Yardstick Competition

Die Preissenkungsrate wird am durchschnittlichen Produktivitätsfortschritt der Branche orientiert.

Empirische Studien gehen von einem durchschnittlichen Produktivitätswachstum der Branche von 0% bis 3,5% aus.

Quelle:Frontier Economics Limited/Consentec GmbH Netzpreisaufsicht in der Praxis

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Klassische Yardstick Competition (schematisch)

Quelle:Netzpreisaufsicht in der Praxis Frontier Economics

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Yardstick Competition gekoppelt mit Benchmarking (schematisch)

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Vorteile der Yardstick Competition:

Preise werden an einer Größe orientiert, die außerhalb der Kontrolle des jeweiligen Unternehmens liegt

Sowohl Ex Ante, als auch Ex Post Aufsicht lassen sich realisieren

Kontinuierliche Anreize Planungssicherheit für Investoren

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Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund politischer Vorstellungen einer Ex Post Regulierung könnte ein einfaches und administratives Anreizsystem darin bestehen, dass die Ergebnisse eines Benchmarkings der Netzumsätze allgemein publiziert werden.

Dadurch findet eine Identifikation der „ineffizienten“ Netzbetreiber statt.

Diese könnten aufgefordert werden, durch Tarifsenkung zu den besten Netzbetreibern aufzuschließen.

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Zusammenfassung

Problem: Der reine Umsatzvergleich stößt an Grenzen!

Auch ein Vergleich von Kosten und Erlösen der Netzbetreiber ist erforderlich (Ex Ante in Niederlande, Norwegen).

Zusätzlich kann die Preissenkungsrate der Betreiber am durchschnittlichen Produktivitätsfortschritt der Branche orientiert werden (Yardstick Competition).

Yardstick Competition kommt dem realen Wettbewerb sehr nahe und ist aufsichtspolitisch zu empfehlen.

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Vielen dank für die Aufmerksamkeit

Quellen: Netzpreisaufsicht in der Praxis, Frontier Economics

Limited/Consentec GmbH, November 2003

Monitoring-Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit an den Deutschen Bundestag über die energiewirtschaftlichen und wettbewerblichen Wirkungen der Verbändevereinbarungen, August 2003

Kontakt: www.tu-berlin.de/~energiesysteme

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