cyanopsitta - loro parque fundación · 2001. 6. 25. · cyanopsitta nr. 60 - märz 2001 5 4....

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Cyanopsitta Cyanopsitta FUNDACIÓN März 2001 N” 60 März 2001 N” 60 März 2001 N” 60 März 2001 N” 60 März 2001 N” 60 DAS SPIXARA- ERHALTUNGSKOMITEE WIRD ERNEUERT NEUE FINANZIERUNG DER FORSCHUNGSARBEITEN ZUR NEUROGENEN DRÜSENMAGENERWEITERUNG UMWELTERZIEHUNGSPROGRAMM ÜBER DEN HELLROTEN ARA IN BELIZE

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Page 1: Cyanopsitta - Loro Parque Fundación · 2001. 6. 25. · Cyanopsitta Nr. 60 - März 2001 5 4. Papageien -Workshop im Loro Parque lebenden Tieren die Möglichkeit einer Biopsie mehrerer

CyanopsittaCyanopsittaFUNDACIÓN

März 2001 Nº 60März 2001 Nº 60März 2001 Nº 60März 2001 Nº 60März 2001 Nº 60

DAS SPIXARA -ERHALTUNGSKOMITEE

WIRD ERNEUERT

NEUE FINANZIERUNG DER FORSCHUNGSARBEITEN

ZUR NEUROGENEN DRÜSENMAGENERWEITERUNG

UMWELTERZIEHUNGSPROGRAMM ÜBER

DEN HELLROTEN ARA IN BELIZE

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Nr. 60 - März 2001Cyanopsitta

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VVVVVorwort des Gündersorwort des Gündersorwort des Gündersorwort des Gündersorwort des Günders

Wolfgang Kiessling

Nicht einmal in meinen schlimmsten Träumen hätte ich mir eine traurigereArt und Weise vorstellen können, ein neues Jahr zu beginnen. Als ich mich dasletzte Mal auf diesen Seiten an unsere Leserschaft wandte, brachte ich meineHoffnung zum Ausdruck, dass sich die Schwierigkeiten und Probleme, die inletzter Zeit um das Spixara-Projekt aufgetaucht waren, aus dem Wege räumenlassen. Leider war dem nicht so. Wie man bei einem Eisberg nur die Spitze ausder Wasseroberfläche ragen sieht, so schienen auch diese Probleme nurgeringfügig; die kürzlichen Ereignisse und Rückschläge in diesem Projektbrachten jedoch eine Reihe schwerwiegender Probleme in der Struktur desCPRAA (Ständiger Ausschuss zur Wiederherstellung des Spixaras) an den Tag.Manch einer war vielleicht überrascht von der Entstehung all dieser Konflikte;was mich anbetrifft, so war dies keine Überraschung, sondern eine Bestätigungmeiner Befürchtungen, die ich schon längere Zeit zum Ausdruck gebracht habe.

Verantwortlich für den allmählichen Verlust der Integrität des Komiteessind mehrere Faktoren: die mangelhafte Kooperationsbereitschaft einigerKomiteemitglieder, ihre Weigerung, den Besitzanspruch an den Tieren an diebrasilianische Regierung zurückzugeben, das einseitige Fällen vonEntscheidungen, der Verkauf von Tieren an Dritte bzw. Nicht-Mitglieder desKomitees, etc. All diese Probleme, die der Stabilität des CPRAA zusetzten, führtenzu einer ausserplanmässigen Konferenz, die Ende Februar ’01 in Brasilienstattfand. Ich muss sagen, dass mir die Art und Weise, in der die Komiteemitgliederihre Differenzen austrugen, äusserst unangenehm und wenig konstruktiverschien, insbesondere, wenn man sich die Hingabe, die Hoffnungen und diefinanziellen Mittel ins Gedächtnis ruft, die zuerst Loro Parque und dann späterdie Fundación elf Jahre lang in dieses Projekt investiert haben. Das Resultatdieser Auseinandersetzungen bestand in der Auflösung des StändigenAusschusses durch die Umweltbehörde IBAMA, um demnächst eine neueStruktur zu schaffen, in der andere Richtlinien gelten sollen.

Diese Ereignisse haben uns sehr traurig gestimmt und waren für uns eine bittereEnttäuschung. Trotzdem führen wir unsere Arbeit fort; die Natur ist so überauswichtig, dass ihre Erhaltung durch die Engstirnigkeit einer handvoll Menschennicht gefährdet werden kann. Seit unserer Rückkehr von Brasilien haben wirKontakte geknüpft, um zu versuchen, diese Situation zu klären. In dieser Ausgabekönnen Sie unsere detaillierte Stellungnahme zu dieser Krise lesen.

Glücklicherweise gibt es im Leben nicht nur schlechte, sondern auchpositive Momente, die uns mit Optimismus anfüllen. In dieser Ausgabe vonCyanopsitta kündigen wir erstmalig ein Ereignis an, welches die Herzen derPapageienliebhaber höher schlagen lässt: den V. InternationalenPapageienkongress. Diejenigen, die schon während der letzten KongresseErfahrungen und Informationen mit uns austauschen konnten, wissen dieseswunderbare und hochinteressante Ereignis zu schätzen; und jene, die noch niedaran teilgenommen haben, haben im September 2002 die Chance, Kenntnisseund Erfahrungen über Papageien mit Gleichgesinnten zu teilen. Wir arbeitenbereits an der Erstellung des Mottos für diesen Kongress, sowie an den Themen,die in den Vorträgen behandelt werden sollen bzw. der Auswahl der einzelnenSprecher. Ich bin sicher, dass auch der nächste Internationale Papageienkongressein voller Erfolg werden wird.

Mit den besten Wünschen,

Cyanopsitta - Latein für Blauer Papagei. Dieeinzige Art in dieser Gattung ist der Spixara,Cyanopsitta spixii. Dieser äusserst bedrohtePapagei ist das Symbol der Loro ParqueFundación und steht gleichzeitig für dieNotwendigkeit, unseren Planeten zu erhalten.

Vorwort des Gründers 2V. Internationaler Papageienkongress 3PDD-Forschungsarbeiten 44. Papageien -Workshop im Loro Parque 5Treffpunkt 6Loro Parque Hotline 7Stiftungsnachrichten 8Loro Parque: Veterinärmedizin 10Wachstum von hand- und eltern-aufgezogenen Psittaziden 12Das Spixara-Komitee wird erneuert 16Erhaltungsprogramm Hellroter Ara 18Papageien-Kennzeichnungsschild –Ara macao 23

Titelseite: Spixara

CyanopsittaCyanopsittaCyanopsittaCyanopsittaCyanopsittaNr. 60 - März 2000

Redaktionsbüro:Loro Parque S.A.38400 Puerto de la CruzTeneriffa, Kanarische Inseln. SpanienTel.: + 34 922 374081Fax: + 34 922 375021E-mail: <[email protected]><[email protected]>

Redaktion:Wolfgang Kiessling, Inge Feier, Yves de Soye,Dr. Javier Almunia, Corinna Brauer.

Besuchen Sie uns im Internet:Die Webseite der Loro Parque Fundación liefertIhnen detaillierte Informationen über unsereErhaltungsschutzprojekte: <http://www.loroparque-fundacion.org>. DieInternetseiten des Loro Parque finden Sie unter:<www.loroparque.com>.

Mitgliedschaft:Werden Sie Mitglied der Loro Parque Fundación,um uns in unseren Aktivitäten zu unterstützen.Sie erhalten dann unsere vierteljährlicheVeröffentlichung Cyanopsitta, sowie eineMitgliedskarte, die Ihnen für die Dauer derMitgliedschaft freien Eintritt in den Loro Parquegewährt. Die derzeitigen jährlichenMitgliedsbeiträge sind:Erwachsene (Nicht-Resident): .15,000 Ptas.Erwachsene (Resident) &Kinder (Nicht-Resident) ............7,500 Ptas.Kinder (Resident): ......................3,750 Ptas.Bitte schicken Sie uns IhrenMitgliedschaftsantrag per Post, Fax oder E-mail,oder rufen Sie uns einfach an und wir tragen Siesofort in unsere Mitgliederliste ein.

Bankverbindung:Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA)

Puerto de la Cruz0182 5310 61 001635615-8

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Beginn der Vorbereitungen für den V.Internationalen Papageienkongress

Einer der Vorträge während des vierten Kongresses in 1998.

Loro Parque und Loro Parque Fundación habenbereits mit den Vorbereitungen für den V. InternationalenPapageienkongress begonnen, der vom 19. bis 22. September2002 in Puerto de la Cruz auf Teneriffa stattfinden wird. Diebereits fünfte Veranstaltung dieser Art zeigt eindeutig dasgrosse Interesse von Seiten der Teilnehmer und ist ein Beweisfür das hohe internationale Ansehen, dass Loro Parque undseine Stiftung in der Papageienwelt geniessen. UnserInternationaler Papageienkongress ist zu einemobligatorischen Stelldichein geworden, das alle vier Jahrevon Ornithologen, Tierärzten, Naturschützern, Züchternsowie Vertretern von Zoos, Universitäten undwissenschaftlichen Organisationen besucht wird.

Die steigende Anzahl der Anmeldungen, die jederder abgehaltenen Kongresse zu verbuchen hatte, deutet aufden wachsenden Erfolg und die immer grösser werdendeZahl an Interessenten hin. 1986 nahmen 600 Personen amKongress teil, und 1990 waren es fast 1000. Da uns diesesEreignis dazu verpflichtet, jedem einzelnen Teilnehmergerecht zu werden, und ihnen den Zugang zu denZuchteinrichtungen des Loro Parque zu gewähren, führtedazu, dass wir sowohl 1994 als auch 1998 die Zahl derzugelassenen Anmeldungen auf 750 reduzieren mussten, waswohl auch auf den nächsten Kongress zutreffen wird. Solltensich also unter unserer Leserschaft Interessenten für dennächsten Papageienkongress 2002 befinden, so weisen wirSie darauf hin, dass die Anmeldungen sobald wie möglichvorgenommen werden sollten.

Die Liste der Sprecher für diesen nächstenPapageienkongress wird bereits zusammengestellt, und wird

wahrscheinlich schon in der nächsten Ausgabe vonCyanopsitta veröffentlicht werden; dies trifft auch auf dasMotto zu, unter welchem das kommende Ereignis stehensoll. Wir sind auch dieses Mal wieder fest davon überzeugt,dass die Themen, die behandelt werden, sowie diedarauffolgenden Diskussionen im Interesse allerPapageienliebhaber und von ausserordentlichem Nutzen fürsie sein werden. Wie auch während der letzten Kongressewerden die Vorträge morgens stattfinden, wohingegen amNachmittag und am Abend Besuche an Orten allgemeinenInteresses und gesellschaftliche Veranstaltungen geplantsind.

Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, handeltes sich bei der Vorbereitung einer Veranstaltung von solchemAusmass um ein sehr aufwendiges Unterfangen, dessenOrganisation, wie auch in den vergangenen Jahren, dem LoroParque und der Loro Parque Fundación zuteil wird.Glücklicherweise können wir auf die unschätzbareUnterstützung von: Angela Arndt, Theo Pagel(Deutschland), Walter Fuchs (Österreich), Ivan Verdoot(Belgien), Povl Jorgensen (Dänemark), Ricardo Sobrino(Spanien), Sylvain Neuburger (Frankreich), Ruud Vonk(Holland), Berna Perry, Ms. Durrell and Tony Pittman(England), Italo Feregotto and Paolo Gallo (Italien),Shimura Itoshi (Japan), Frank Frederiksen (Norwegen),Joao M. Cabral (Portugal), Alena Dolezalová Jr.(Tschechische Republik), Dan Paulsen (Schweden),Marianne Grüning and Jean P. Rotzetter (Schweiz), A. G.Meiring (Südafrika), Gloria Allen and Bruce Winter(USA.).

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Die neurogene Drüsenmagenerweiterung(Proventricular Dilatation Disease, PDD) ist weltweitoftmals für den Tod, sowohl von in Menschenobhutgehaltener als auch in Freiheit lebender Vögel,verantwortlich. Die Krankheit ist seit Ende der siebzigerJahre bekannt, und befiel zunächst die Gruppe der Aras,weshalb sie als Arakrankheit bezeichnet wurde (MacawWasting Disease). Ihre Ausbreitung auf anderePsittaziden und Vogelgruppen führte zu verschiedenenanderen Bezeichnungen. Die PDD kann subakute, akuteoder chronische Auswirkungen haben. Ein Grossteil derkranken Vögel stirbt ca. einige Monate bis ein Jahr nachAuftauchen der ersten klinischen Symptome - zu denhäufigsten zählen hierbei Depressionen, Gewichtsverlust,Erbrechen sowie das Ausscheiden unverdauter Körner.Weitere, wenn auch weniger häufig beschriebeneSymptome sind Apathie, Bluthochdruck, Durchfall,Polyurie (krankhafte Vermehrung der Harnmenge),Muskelschwund, Anschwellung des Unterleibs und desVormagens. Auch das zentrale Nervensystem kann inMitleidenschaft gezogen werden, was sich inDesorientierung und abnormalen Kopfbewegungenäussert. Allein in der Ordnung der Psittaziden konnte dieseKrankheit schon an über 50 verschiedenen Artenfestgestellt werden, die so unterschiedlichen Gruppenwie den Kakadus, Agapornis spp., Aratinga spp.,Amazonen und Aras angehören. Die neurogeneDrüsenmagendilatation stellt somit nicht nur für die Zuchtallgemein, sondern auch für die Haltung bedrohterPapageienarten in der Natur eine ernstzunehmendeGefahr dar.

Im Jahre 1996 wurde über die Krankheitsursachenoch spekuliert. Damals entschloss sich die LPF, denKampf gegen die PDD zu unterstützen, und mit der“Forschungsgruppe für Papageienkrankheiten” von derUniversität von Georgia, USA, unter der Leitung von Dr.Branson W. Ritchie zu kooperieren. Im selben Jahrpräsentierte Dr. Ritchie auf dem Kongress deramerikanischen Vereinigung der Tierärzteelekronenmikroskopische Aufnahmen des Virus, welcherim Gewebe von am PDD-Syndrom verstorbenen Vögelnentdeckt worden war, und ebnete somit den Weg für dieBestimmung des krankheiterregenden Virus.

Während der letzten sechs Jahre konnte eindeutigfestgestellt werden, dass die neurogeneDrüsenmagendilatation von einem Virus verursacht wird,

5000 US$ für PDD-Forschung in 2001

Erneute Finanzierung der Untersuchungen überdie neurogene Drüsenmagenerweiterung (PDD)

obwohl unter den Wissenschaftlern bis heute noch einegewisse Polemik herrscht bezüglich des konkretenVirustypus. Weitere Fragen scheint die Art und Weiseaufzuwerfen, wie dieser Virus, der dem hühnerbefallendenParamyxovirus sehr ähnelt, auf Papageienbeständeübergreifen konnte.

Zur Zeit konzentrieren sich die PDD-Forscherauf die Entwicklung eines screening-Tests zurFeststellung des Virus. Die PDD kann nicht anhandklinischer Untersuchungen oder makroskopischer Fundeaus Nekropsien diagnostiziert werden; momentan sindfür eine definitive Diagnose noch die mikroskopischeUntersuchung des Gewebes von Magen, Kropf undGehirn notwendig. Eine Verdachtsdiagnose kannaufgrund der Vorgeschichte des Tieres erstellt werden,v.a. wenn klinische Anzeichen einer Magenfehlfunktionbzw. radiologische Beweise einerDrüsenmagenerweiterung vorliegen. Generell kann dieKrankheit erst durch eine postmortale Untersuchunghundertprozentig festgestellt werden, obwohl bei

Röntgenaufnahme einer Gelbwangenamazone Amazonaautumnalis mit einer anormalen Magenerweiterung (zwischenden Pfeilen), ein Symptom für PDD.

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4. Papageien -Workshop im Loro Parque

lebenden Tieren die Möglichkeit einer Biopsie mehrererOrgane (Kropf und Drüsenmagen) besteht. Ein grosserNachteil der Biopsien liegt wohl darin, dass ihre Resultatenur dann verlässlich sind, wenn ihre Resultate positivsind. Zahlreiche Prozesse wie z.B. Parasitenbefall, Pilz-und Bakterieninfektionen, Neoplasien, Traumatismus,Darmverschlüsse, Unterernährung,Eingewöhnungsschwierigkeiten und Vergiftungen könnendie vorher umschriebenen Symptome verursachen, wasdie Erstellung einer Diagnose erschwert. Die Entwicklungeines verlässlichen Tests zur Feststellung des Virus isteine Voraussetzung für die Auffindung eines Impfstoffesgegen die Krankheit, ein Gedanke, der im Moment nochin ferner Zukunft liegt. Zur Zeit führen dreiForschungsgruppen das Feld an im Kampf gegen dieneurogene Drüsenmagendilatation, und ihreVorgehensweisen unterscheiden sich jeweils hinsichtlichdes krankheitsverursachenden Virustyps. Die dreiGruppen werden von Dr. R. E. Gough (Avian VirologyCentral Veterinary Laboratory, Weybridge, UK), Dr.

Vom 1. bis 8. Dezember 2000 fand im Loro Parque auf Teneriffa der 4. Papageien -Workshop statt. Die von derZeitschrift PAPAGEIEN und der Fundación Loro Parque organisierte Veranstaltung erfreut sich dabei immer grössererBeliebheit. Nicht nur die schnelle Ausbuchung, sondern auch die wiederholte Workshop-Teilnahme begeisterterPAPAGEIEN-Leser zeugen von der Qualität des Dargebotenen und motivieren die Organisatoren, allen voran IngeFeier und Matthias Reinschmidt, auf der eingeschlagenen Linie weiterzumachen.

Neben den zahlreichen Referaten der einzelnen Experten (Miguel Bueno, Marcellus Bürkle, Matthias Reinschmidt,Ingrid Beck und Yves de Soye), die mit ihren Vorträgen den gesamten Bereich der Papageienhaltung, Zucht, Ernährungund des Artenschutzes abdeckten, standen auch zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen auf dem Programm (Klinik,Futterküche, Zuchtstation, Handaufzuchtstation, usw.). Einer der Höhepunkte war hier sicherlich die Video-Endoskopiezweier Goldsittiche, die die Teilnehmer in der Klinik auf einem Monitor verfolgen konnten. Tierarzt Marcellus Bürkleerläuterte dabei ausführlich das Gesehene.

Der 5. Papageien -Workshop (der einzige in diesem Jahr) findet vom 3. bis 10. Mai 2001 wieder im Loro Parque aufTeneriffa statt (siehe dazu die gesonderte Ausschreibung in PAPAGEIEN 1/2001, Seite 7). Nähere lnformationen undAnmeldeformulare erhalten Sie unter der Redaktionsadresse.

Seitliche Röntgenaufnahme desselben Vogels, die die Verformungdes Magens aufzeigt (zwischen den Pfeilen).

Christian Grund (Ludwig-Maximilians-UniversitätMünchen) und Dr. Branson Ritchie geleitet, und die LoroParque Fundación hat sich erneut dazu entschlossen, miteinem Betrag von 5.000 US$ die Forschungsgruppe derUniversität von Georgia zu unterstützen, um die von ihrbisher erzielten Erfolge voranzutreiben.

Die Teilnehmer des 4. Papageien-Workshops vor den bronzenen Kakadus am Haupteingang des Loro Parque.

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TREFFPUNKT - TREFFPUNKT - TREFFPUNKT - TREFFPUNKT - TREFFPUNKT

Man sagt, Schönheit ziehtsich gegenseitig an.Vielleicht erhielten wirdeshalb Besuch von HelenLindes, der äusserstattraktiven Miss Spanien2000. Diese junge Dame ausLanzarote, die ausserdemzur zweiten Ehrendameanlässlich der “Miss Welt” -Wahl gekürt wurde, ergänztihre Schönheit durch eineansprechende Sympathieund Herzlichkeit.

Unter denBerühmtheiten, diekürzlich den LoroParque besucht haben,darf Tamara, neuestesMedienphänomen inSpanien, natürlichnicht fehlen.

Auch der Tänzer Ernesto Neira stattete uns einenBesuch ab.

Der Besuch von AndreasMichael Casdorff undGuido Wieling vomdeutschenReiseveranstalter TUIwar für die Stiftungsicherlich vonbesonderem Interesse;das Unternehmenstudiert derzeit eineFortsetzung derfinanziellenUnterstützung der LoroParque Fundación.

Michel Duchatelet und D.Jean-Claude Meunier,beides Vertreter derbelgischenornithologischen Union,zeigten uns während ihresBesuches im Loro Parqueihre überaus interessanteCD-ROM - Produktion.

Angezogen durch das hohe Ansehen, welches der Loro Parqueauch auf dem Gebiet des Naturschutzes geniesst, von li. nach re.:Yves de Soye, Juan José Peralta, Juan Garay, José Segovianound Diego Vega, Mitglieder der Generalinspektion desUmweltministeriums.

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LORO PARQUE HOTLINE - LORO PARQUE HOTLINE

In diesen ersten Monaten des neuen Jahreswurde für die Besucher des Loro Parque ein neuer Serviceeingerichtet; es handelt sich um einen Besuch “hinterdie Kulissen”, durch den unsere Gäste die Möglichkeithaben, alle technologischen Einrichtungen zu inspizieren,die für die Unterhaltung unserer Tiere notwendig sind.Diese geführte Tour dauert ca. eine Stunde und führtu.a. in den Schlafbereich der Gorillas, in denMaschinenraum unter dem Pinguinarium, sowie in diehinteren Schwimmbecken des Delfinariums und dieFilteranlage des Aquariums.

Wer unter www.loroparque.com noch nicht dieneue Web site des Loro Parque besucht hat, verpassteiniges, denn diese Informationsquelle hat viel zu bietenund kann immerhin schon über 1.500.000 Besucherverbuchen. Auch die Loro Parque Fundación wird inKürze ihre Webseite erneuern, die schon über 300.000Mal besucht wurde.

Traditionsgemäss fand auch dieses Jahr imMonat Januar die wichtigste Touristik-Messe Spaniensin Madrid statt: die FITUR . Die Loro Parque - Gruppewar natürlich auch wieder dabei, und wurde vertretendurch je einen Stand für den Park sowie das HotelBotanico. Auch dieses Mal entstanden neue geschäftlicheVerbindungen, und hunderte von neugierigenInteressenten besuchten unseren Stand, um unsereOrganisation kennenzulernen.

Mitte Februar fand in Puerto de la Cruz dasInternationale Galileo-Symposium statt, das wohlwichtigste seit 1983. Das Ereignis wurde von der“Fundación Orotava de Historia de la Ciencia” organisiert,deren Ehrenpräsident S.K.H. Prinz Philipp von Asturienist, und wurde von vielen angesehenen Forschern undDozenten Europas und der USA besucht. Der Loro Parquebeteiligte sich intensiv an der Organisation desKongresses, dessen Teilnehmer auch die Gelegenheithatten, dem Park einen Besuch abzustatten.

Ebenfalls in der letzten Ausgabe von Cyanopsittaangekündigt war die Eröffnung unseres neuen“Flamingo Cafés”. Das einst antike kanarische Gebäudewurde renoviert und unter Berücksichtigung desarchitektonischen Baustils des benachbarten Palastes derLoro-Show wieder aufgebaut. Die Terrasse erstreckt sichüber insgesamt 170 m², von der aus die Gäste in ruhigerund entspannter Atmosphäre die Aussicht auf denFlamingo-Teich geniessen können, während sie aus demgrossen Angebot kulinarischer Köstlichkeiten ihreAuswahl treffen.

In unserem Aquarium können die Besucher seiteinigen Monaten etwas ganz besonderes beobachten,nämlich das Wachstum von Haifischembryonen in ihrenhalb-durchsichtigen Eigefässen. Wer diesen seltenenAnblick noch mitbekommen möchte, sollte sich beeilen,bevor alle Jungtiere zur Welt kommen.

Die Einwohner unseres Pinguinariums gebenuns weiterhin Anlass zur Freude. In der vorigen Ausgabevon Cyanopsitta berichteten wir von der Geburt von fünfEselspinguinen und den ersten Gelegen derKönigspinguine. Inzwischen sind nun auch zumallerersten Mal im Loro Parque zwei jungeKönigspinguine im Pinguinarium geboren worden. DieJungtiere schlüpften jeweils am 3. und am 15. Februar,und bekommen vielleicht bald Gesellschaft, denn auchandere Königspinguin-Pärchen brüten schon. IhreNachbarn, die Humboldt-Pinguine, befinden sich schonin ihrer zweiten Brutperiode, was darauf hoffen lässt,dass die Anzahl dieser Tiere demnächst noch anwachsenwird.

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STIFTUNGSNACHRICHTEN - STIFTUNGSNACHRICHTEN

Am 22. Januar erhielten wir erfreulicheNachrichten von unserem Gelbohrsittich -Projektin Kolumbien (Ognorhynchus icterotis). Sieerinnern sich sicherlich, dass Loro Parque Fundaciónim Jahr 1996 mit der Finanzierung eines Projektesbegann, das zunächst Niels Krabbe’s Bemühungen inEkuador unterstützte; die Finanzierung wurdefortgesetzt, und seit 1999 leitet Paul Salaman dieArtenschutzbemühungen des Gelbohrsittichs inKolumbien.

Die erste Population, die 1999 in Kolumbienentdeckt wurde, erholt sich auf beeindruckende Weise(ihr Bestand wuchs in 20 Monaten um 25% auf 110Exemplare), und das Feldteam erwartet laut denBerichten in Kürze wieder eine erfolgreiche Brutsaison,was nicht zuletzt auf die Entdeckung fünf neuer Nestersowie die Beobachtung häufiger, länger andauernderKopulationen zurückzuführen ist.

Das Feldteam unter der Leitung von PaulSalaman hat während der letzten Wochen ausserdemeine neue Enklave in der andischen KordillereKolumbiens entdeckt, wo eine zweite, Populationbeheimatet ist, die ca. 40 bis 50 Tiere umfasst, die zwarderzeit brüten, jedoch ernsthaften Bedrohungenausgesetzt sind. Es wird auch von interessantenVariationen in der Vokalisierung der Tiere berichtet;dies sind jedoch erste Eindrücke, die noch genaueranalysiert werden müssen. Zur Zeit hat sich dieSituation in dem betroffenen Gebiet beruhigt, und esscheint der richtige Moment zu sein, die Feldaktivitätenwieder aufzunehmen.

Während der letzten Monate wurden auch dieRenovierungsarbeiten in unserer Baby Stationabgeschlossen, der Handaufzuchtsstation für Papageienim Loro Parque. Diese Einrichtung stellt einenwesentlichen Bestandteil für die Haltung unsererPapageiensammlung dar, denn sie dient als‘Kinderstube’ für diejenigen Jungtiere, die ausirgendeinem Grund nicht von ihren Eltern aufgezogenwerden können. In der letzten Brutsaison wurden andie 450 Jungtiere in der Baby Station mit der Handaufgezogen. Die bereits vorhandene Quarantänezonewurde in zwei vollständig isolierte Zimmer aufgeteilt,

Sponsoren von LSponsoren von LSponsoren von LSponsoren von LSponsoren von Loro Poro Poro Poro Poro Parque Farque Farque Farque Farque Fundaciónundaciónundaciónundaciónundación

Der wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der LDer wissenschaftliche Beirat der Loro Poro Poro Poro Poro Parque Farque Farque Farque Farque Fundaciónundaciónundaciónundaciónundación

Ian R. SwinglandPräsident und Gründer des

Durrell Institute ofConservation and Ecology

Kent, England

Roland WirthPräsident und Gründer der

Zoologischen Gesellschaft fürPopulations- und Artenschutz

München, Deutschland

David WaughDirektor

Royal Zoological Society of ScotlandEdinburgh, Schottland

Povl JorgensenVogelzüchter

Haslev, Dänemark

Nigel J CollarBirdLife InternationalCambridge, England

Susan L. ClubbVogelveterinärFlorida, USA

Wolfgang GrummtTierpark Friedrichsfelde

Berlin, Deutschland

Tomás de Azcárate y BangUmweltministerium der

Kanarischen InselnTeneriffa, Spanien

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STIFTUNGSNACHRICHTEN - STIFTUNGSNACHRICHTEN

die jeweils mit eigenem Arbeitsmaterial zählen; dadieses wiederum direkt vorort desinfiziert wird, kannso jegliche Infektionsgefahr eventuell ansteckenderKrankheiten auf die restliche Einrichtung vermiedenwerden. Zusätzlich wurde ein Raum für die Brutgeräteeingerichtet, in dem konstante Temperatur- undFeuchtigkeitsbedingungen herrschen, was die Leistungder Brutgeräte erleichtert und verbessert.

Wie jedes Jahr nahm die Stiftung auch diesesMal (Nov. 00) wieder an der grösstenVogelausstellung Deutschlands in Achern teil. Wiegewohnt wurden wir dort mit offenen Armenempfangen, und die Organisatoren halfen uns wieder,die Loro Parque Fundación bei denPapageienliebhabern, die hauptsächlich ausDeutschland und Frankreich angereist waren, bekanntzu machen. Wir trafen nicht nur alte Freunde undMitglieder der Stiftung wieder, sondern konnten beidieser Gelegenheit auch vielerlei Artikel der Fundaciónzugunsten unserer Artenschutzprojekte verkaufen.

Auch der Verein PANALU und die Zeitschrift“Gefiederte Welt” unterstützten die LPF undveranstalteten eine Geldsammelaktion für die Stiftung,bei der die Teilnehmer verschiedene Preise gewinnenkonnten. Dank dieser beispielhaften Initiative wurden8.000 DM für die Artenschutzprojekte der Loro ParqueFundación gesammelt. Herzlichen Glückwunsch undvielen Dank!

Eine aussergewöhnliche Spende in Form einesBildes wurde von Madlen Winkler an die Stiftungübergeben; das Kunstwerk soll anlässlich desPapageienkongresses 2002 versteigert und sein Erlös

den Papageienschutzprojekten gespendet werden.

Zuguterletzt unterstützte uns ebenfalls dasUnternehmen MAYA mit einer Spende; es handelt sichin diesem Falle um zwei Digitalkameras, von deneneine der Feldkoordinatorin des Spixara-Projektes, Yarade Melo Barros, anlässlich des ausserplanmässigenTreffens des Spixara-Komitees in Brasilienausgehändigt wurde. Gleichzeitig wurden ihr mehrereExemplare der Erzählung über Ulises, den letztenSpixara, aus der Sammlung “Zoo, Zoo” des Bruño-Verlags überreicht.

Schliesslich gibt es auch Neuigkeiten über denKonflikt unter den Lehrkräften der Kanarischen Inseln,denn das Erziehungsministerium hat nun endlich derWiederaufnahme der ausserschulischen Aktivitätenzugestimmt. Ausserdem lobte es inaussergewöhnlichem Masse das von der Loro ParqueFundación entwickelte Lehrmaterial, und prüft derzeitdie Möglichkeit, eine Reihe von Tagungen in denEinrichtungen des Loro Parque durchzuführen, um denLeitern der hiesigen Schulen der Primärstufe die neuenBeschlüsse zu besagten ausserschulischen Aktivitätenzu erläutern und ihnen den von unsererErziehungsabteilung enfworfenen Lehrstoffvorzustellen. In der Zwischenzeit ist die Zahl derSchulklassenbesuche im Loro Parque wiederbeträchtlich angestiegen.

Es ist schon erstaunlich, wie Spendenmanchmal zustande kommen. Vor einigen Monatenbeschloss der Loro Parque, die Tauch- undKälteschutzanzüge des Personals zu erneuern; dieFirma Teknodiver, über ihre hiesige VertretungVicarte, spendete somit 20 Neopren-Anzüge für dasAquarium und Planet Penguin. Als Gegenleistungverpflichtete sich Loro Parque dazu, den hierdurcheingesparten Betrag der Stiftung zu spenden.

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Vom Standpunkt der Tierärzte aus gesehenrepräsentiert Loro Parque eine ständigeHerausforderung. Allein schon die Erhaltung dergrössten und artenreichsten Papageiensammlung derWelt, ganz abgesehen von der Haltung aller anderenTiere, die sich ausserdem im Park befinden, verlangtstets von uns, auf dem neuesten Stand derVeterinärmedizin zu sein, und unsere Einrichtungen undArbeitsausrüstung regelmässig zu aktualisieren.

Vor einigen Monaten wurde der Entschlussgefasst, in der Papageienzuchtstation in La Vera(wenige Kilometer vom Park entfernt) eine neueTierklinik zu bauen, sowie die Ausrüstung der Klinikim Loro Parque zu erneuern. Der Zweck des Bauseiner neuen Klinik in La Vera besteht darin, den Tierenin der Zuchtstation eine sofortige tiermedizinischeBetreuung zukommen zu lassen. Die neue Einrichtungist zwar etwas kleiner als die sich auf dem Parkgelände

befindliche Tierklinik, verfügt jedoch über dienotwendige Ausrüstung zur Behandlung von Not- undRoutinefällen, wie z.B. die Geschlechtsbestimmung beiPapageien, was den Tieren die Unannehmlichkeiteneines Transports erspart.

Sie besteht aus fünf Räumen, wobei einerdavon in zwei kleinere, isolierte Wartezimmer aufgeteiltund für jene Vögel bestimmt ist, die für eineUntersuchung oder Geschlechtsbestimmungeingeliefert werden. Ausserdem existieren noch einBehandlungsraum sowie ein Endoskopierraum; dieserist mit einem Tisch, einer Chirurgen-Lampe, einemAnästhesiegerät sowie verschiedenem Material fürchirurgische Eingriffe ausgerüstet, wobei beide Räumehierfür benutzt werden können.

Bei der Tierklinik im Loro Parque handelt essich, wie den meisten von unseren Lesern schon

Loro Parque: Ein weiterer Schritt in der

Perfektionierung der Veterinärmedizin

Die neue radio-chirurgische Einheit der Loro Parque Klinik.

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bekannt sein dürfte, um eine komplexeEinrichtung mitten auf dem Parkgelände;in diesem Gebäude befinden sich eingrosses Büro, sowie entlang des Flurs dreiKrankenzimmer, in welchen sich dieeingelieferten Tiere erholen.Glücklicherweise liegen nur wenige Fällevon Infektionskrankheiten vor, trotzdemwurden die einzelnen Räumlichkeitenvoneinander isoliert gebaut, um einemögliche Infektionsgefahr unter deneinzelnen Tieren vor der Diagnose zuvermeiden.

Ausser diesen Räumen verfügtdie Tierklinik des Loro Parque über eineigenes Labor, in welchem die meistenmicrobiologischen, mykologischen,hämatologischen und biochemischenAnalysen vom Personal durchgeführtwerden, sowie über ein Röntgenzimmer,einen Raum zur Durchführung vonNekropsien, einen allgemeinenBehandlungsraum, wo auch Medikamenteund anderes Material aufbewahrt werden,und schliesslich einen Operationssaal.Dieser dient nicht nur der Durchführungchirurgischer, sondern auch anderertiermedizinischer Eingriffe, für die eineAnästhesie notwendig ist.

Ein Grossteil der Ausrüstungdieses Operationssaals, in dem auchkomplizierte Eingriffe vorgenommen

der neuen Tierklinik in La Vera sind Beispiele für dieMassnahmen, die jeder moderne Zoo treffen sollte, umdie Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Tiere zugarantieren. Es steht zwar nicht zur Debatte, die neueKlinik in La Vera als ständige tiermedizinischeEinrichtung zu benutzen, jedoch bedeutet ihre Existenzfür die Veterinäre eine Sicherheit, im Notfall alles paratzu haben, und die Tiere nicht erst in die Hauptklinik imLoro Parque transportieren zu müssen. Somit zählendie Einrichtungen des Loro Parque zu denfortschrittlichsten der modernen Tiermedizin.

Allen Mitgliedern der Loro Parque Fundaciónmöchte ich mitteilen, dass unser Tierärzte-Team stetsbereit ist, Ihnen Antwort zu stehen bezüglich möglicherProbleme, die bei der Haltung Ihrer Papageienauftreten. Gerne beantworten wir Ihre Fragen überKrankheiten, Vorsorge, Ernährung und Vogelmedizin.Richten Sie Ihre Fragen bitte an:[email protected].

werden, wurde kürzlich erneuert (siehe CyanopsittaNr. 59), und verfügt nunmehr über einelektrochirurgisches sowie ein neues Anästhesie-Gerät,sowie über neue Instrumente für chirurgische Eingriffe,die die Behandlung von Patienten jeglicher Grösseerlauben (mit einem Gewicht von ein paar Gramm bishin zu über 200 kg).

Als sehr nützlich haben sich die neuechirurgische Endoskopiereinheit und das neue stareEndoskop herausgestellt, welches uns erlaubt,Verletzungen der inneren Organe zu beobachten, sowiedas Geschlecht monomorpher bzw. junger Tiere zubestimmen; es dient jedoch auch der Durchführungkleinerer chirurgischer Eingriffe wie z.B. der Biopsievon Organen, wobei diese Eingriffe auf dem Monitorverfolgt und aufgenommen werden können, um späterwissenschaftlichen Zwecken zu dienen.

Die Aktualisierung der tiermedizinischenAusrüstung der Klinik im Loro Parque und der Bau

Das neue Anästhesiegerät.

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Einleitung

Die Handaufzucht hat auf dem Gebiet derPapageienhaltung sowie in der Medizin für exotischeVögel enorm an Gewicht/Wichtigkeit gewonnen. Daherwurde eine Studie durchgeführt, die unter Verwendungder umfangreichen Papageiensammlung der Loro ParqueFundación einen Vergleich anstellen soll zwischenJungtieren, die von ihren Eltern aufgezogen wurden, und

solchen, die in der Handaufzuchtstation der Fundaciónheranwuchsen.

Die Studie wurde im Verlauf von zweiBrutjahreszeiten durchgeführt, wobei insgesamt 59 Tiereunterschiedlicher Papageienarten, die von ihren Elternaufgezogen wurden, gewogen wurden; Angaben überdie handaufgezogenen Tiere entstammen den Unterlagen

Studie zum Vergleich des Wachstums vonhandaufgezogenen und elternaufgezogenen

Psittaziden, Loro Parque Fundación

Ana Navarro 1, Ignacio Castañon 2

1- Loro Parque Fundación.2- Tiermedizinische Fakultät, Abteilung Ernährungswissenschaften, Universität Las Palmas de Gran Canaria.

Jungvogel eines Nasenkakadu Cacatua tenuirostris, una de las especies utilizadas en el estudio.

Die Handaufzucht ist eine zentrale Technik bei der Haltung vonPapageien, und in vielen Fällen die einzige Möglichkeit, junge Papageienaufzuziehen, die von ihren Eltern verstossen wurden. Unter Verwendung

der LPF-Papageiensammlung als einzigartige Ressource, stellt dieserArtikel einen Beitrag zur Diskussion über den Effekt der Handaufzucht auf

das Wachstum der Jungpapageien dar.

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der Baby Station, wo das Gewicht der Jungen täglichaufgezeichnet wird.

Obwohl schon zahlreiche Wachstumsstudienvon Psittaziden veröffentlicht wurden, so existieren dochrecht wenige, in denen das Wachstum von natürlichgrossgezogenen mit handaufgezogenen Jungtierenverglichen werden. So liegen z.B. Daten über Rotohraras(Ara rubrogenys) und den Arakakadu (Proboscigeraterrimus) vor, laut denen es grosse Unterschiede imWachstum von hand - und elternaufgezogenen Jungtierengibt (1). Junge Echosittiche (Psittacula eques), die vonHalsbandsittichen (Psittacula krameri) aufgezogenwurden, wiesen grössere Wachstumskurven sowie einhöheres Gewicht bei Verlassen des Nestes vor alsJungtiere derselben Art, die handaufgezogen wurden (4).

Material und Methodik

Für diese Vergleichsstudie wurdenWachstumskurven folgender Arten erstellt: Aramaracana, Ara rubrogenys, Aratinga solstitialis, Cacatualeadbeateri, Cacatua tenuirostris, Pionitesmelanocephala, Poicephalus robustus, Pyrrhura egregia,Pyrrhura perlata und Eclectus r. polychloros.

Bei der Auswahl der Arten wurden zwei Kriterienverfolgt: 1. es wurden ausschliesslich jene Artenausgewählt, deren Brutpaare kein aggressives Verhaltenaufzeigten, und die -2. in ausreichender Anzahl in den

Die Säckchen, die zur Abschätzung des Gewichts des Kropfinhalts verwendet wurden.

Oben: Junger Rotbugara Ara severa. Unten: zwei Tage alterKleiner Soldatenara Ara militaris.

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Graphik 1 – Vergleich der Wachstumskurven von eltern- (durchgezogene Linie) und handaufgezogenen (gestrichelte Linie) Jungtieren.

Graphik 2 – Vergleich der Wachstumskurven von Jungtieren, die völlig von ihren Eltern (gepunktete Linie), völlig per Hand (gepunkt-gestrichelte Linie) bzw. während der ersten Tage von den Eltern und dann per Hand (gestrichelte Linie) aufgezogen wurden.

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Einrichtungen der Loro Parque Fundaciónhandaufgezogen wurden, um diese Vergleichsstudiedurchführen zu können.

Die Tiere wurden zweimal wöchentlich indenselben Zuchteinrichtungen zwischen 8:00 und 9:00morgens gewogen. Dies geschah zu denFütterungszeiten, da die Eltern zu diesem Zeitpunkt dasNest verliessen. Ausser den Daten über dieGewichtszunahme wurden auch das Wachstum derFedern, der Zeitpunkt des Öffnens der Augen undGehörgänge sowie des Rückgangs des Eizahns notiert.

Um in einigen Fällen, in denen der Kropf nochmit Nahrung gefüllt war, annähernd das Gewichtbestimmen zu können, wurden kleine Latextütchen miteiner Körnermischung angefüllt, jeweils mit einemunterschiedlichen Gewicht; diese wurden mit derjeweiligen Kropfgrösse verglichen, wodurch letztendlichdas Gewicht ermittelt werden konnte.

Um die kleineren Vögel wiegen zu können, dienicht ruhig auf der Waage sitzenblieben, (Pyrrhura spp.)wurden Pappzylinder verwendet, in welche die Tierehineingesetzt wurden, bei den grösseren Arten wieKakadus und Aras Plastikbehälter mit Deckel.

Die Jungtiere, die während der Studieirgendwelche Probleme aufwiesen (Unterernährung,Rupfen) wurden in die Handaufzuchtstation gebracht.

Für die Studie wurden zwei Digitalwaagen derMarke Soenhle verwendet, jeweils mit einer Skala von200g und einer Präzision von 0.1 g, sowie mit einer Skalaab 200g mit einer Präzision von 2 g.

Resultate und Diskussion

Die Grafik 1 demonstriert die Wachstumskurvehand- und elternaufgezogener Rotohraras (Ararubrogenys). In diesem Artikel werden nur die Arten Ararubrogenys und Pyrrhura p. perlata behandelt. DasGewicht der von den Eltern aufgezogenen Jungtieren warim Verlauf des Wachstums stets höher als jenes derHandaufgezogenen, zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitder Küken jedoch bei beiden identisch.

Clubb et al (1) spekulieren über die möglichenFaktoren dieses Umstandes: einerseits wäre dieunterschiedliche Ernährungsweise der Jungen durch dieEltern zu berücksichtigen, andererseits die Existenzsymbiotischer Bakterien und/oder ein bei Psittaziden nochunbekannter Wachstumsfaktor (Kropfmilch), den derNachwuchs von den Eltern erhält; zusätzlich wäre auchein möglicher Mangel an Nährstoffen in derHandaufzuchtsformel in Erwägung zu ziehen, sowie einmit der Handaufzucht verbundener Stressfaktor für dieJungtiere.

Grafik 2 zeigt die Wachstumskurve von Pyrrhurap. perlata - Jungtieren, die während der ersten siebenLebenstage von den Eltern ernährt wurden, jedoch ausverschiedenen Gründen bis zur Unabhängigkeit per Handaufgezogen wurden; ebenfalls sichtbar ist die

Wachstumskurve der komplett hand-bzw.elternaufgezogener Jungen. Anhand dieses Vergleichs istfestzustellen, dass das Wachstum teilweisehandaufgezogener Küken quasi identisch ist mit jenemder hundertprozentig von den Eltern ernährten Jungtieren.Diese Resultate deuten zwar auf bereits existierendeTheorien hin, die besagen, dass die Eltern ihremNachwuchs in den ersten Lebenswochen über den Kropfeine Art wachstumsstimulierende Substanz füttern,jedoch existieren diesbezüglich noch keinebeweisführenden Studien (5).

REFERENZEN

1. Clubb, K, D Skidmore, R Schubot & S L Clubb(1992): Growth rates of handfed psittacine chicks.In: Psittacine aviculture. Perspectives, Techniquesand Research. R M Schubot, K Clubb & S L Clubb(eds.). Loxahatchee, Avicultural Breeding andResearch Center. Pp. 14/1-14/19.

2. Flammer, K & S L Clubb (1994): Neonatology.In: Avian Medicine: Principles and Applications. BW Ritchie, G J Harrison & L R Harrison (eds.).Wingers Publishing, Inc. Lake Worth, FL. Pp. 805-838.

3. Hanson, J T (1987): Handraising large parrots:methodology and expected weight gains. ZooBiology 6: 139-160.

4. Swinnerton, K, F de Ravel, J Webb, R Lam, HSchellander (1997): Captive management of Echoparakeets (Psittacula equus). Nicht veröffentlichterBericht an UNDP, World Parrot Trust, JerseyWildlife Preservation Trust und Mauritian WildlifeFoundation. 72 Seiten.

5. Helga Gerlach(2000): Persönliche Unterredungen.

Nasenkakadu-Jungvogel Cacatua tenuirostris.

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Das Spixara-KDas Spixara-KDas Spixara-KDas Spixara-KDas Spixara-Komiteeomiteeomiteeomiteeomiteewird erneuertwird erneuertwird erneuertwird erneuertwird erneuert

In Antwort auf die ernüchternde Entwicklung, die das Spixara-Schutzprojekt seit derletzten Sitzung in Houston (September 1999) erlebt hat, rief die brasilianischeRegierung das Permanente Komitee zur Rettung des Spixaras (CPRAA) zu eineraussergewoehnlichen Sitzung am 19. und 20. Februar 2001 in Brasilia zusammen.Die Loro Parque Fundación war vertreten durch ihren Präsidenten, Wolfgang Kiessling,und ihren Direktor, Yves de Soye. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen denCPRAA-Mitgliedern veranlassten die Umweltbehörde der Regierung (IBAMA), dasKomitee zu erneuern. IBAMA wird in den kommenden Monaten eine neue Strukturund neue Richtlinien erstellen, die für das Erhaltungsprogramm wegweisend seinwerden.

Wie in der letzten Ausgabe von Cyanopsittakurz berichtet, rief die brasilianische Regierung dasCPRAA aus verschiedenen Gründen zu eineraussergewöhnlichern Sitzung zusammen. In ersterLinie, da der wichtigste private Halter von Spixaras,Antonio de Dios (Birds International Inc., Philippinen),ohne Einverständnis des Komitees vier Vögel an einevon Sheikh Saud Al-Thani erbaute Zuchtstation in Qatargesandt hatte. Dies geschah nur wenige Monate nachder letzten Sitzung in Houston (USA). Zu dieser Zeitwurden Spixaras auch in Europa und den USA offenzum Verkauf angeboten. Wiederholte Anfragen seitensIBAMA an die Koordinatorin des Spixara-Zuchtprogramms, Natasha Schischakin, die über denTransfer informiert war und die Anlage von SheikhAl-Thani besichtigt hatte, blieben unbeantwortet.Weiterhin wurde festgestellt, dass die 5 Vögel, die vonAntonio de Dios für ein Ausbürgerungsprogramm zurVerfügung gestellt werden sollten, jedoch nie nachBrasilien geschickt wurden, mittlerweile zu alt für dieFreilassung seien.

Es ist wichtig festzuhalten, dass erst auf derSitzung in Houston im September 1999 derZuchtbestand in menschlicher Obhut für ausreichendgross befunden wurde, um zum ersten Mal dieAusbürgerung von Nachzuchten zu ermöglichen. Diesbedeutet auch gleichzeitig, dass die privaten Besitzerim September 1999 zum ersten Mal Forderungenentegengesehen haben, einen Teil ihrer Vögel fürFreilassungsprogramme in Brasilien zur Verfügung zustellen. Es scheint nunmehr, dass zumindest Herr deDios beschlossen hat, sich von der Aufsicht durch dasKomitee zu lösen. Auf der Sitzung in Brasilia schlug

sein Repräsentant Friedrich Janeczek vor, dasManagement der Vögel durch die Halter unabhängigerzu gestalten und sie berechtigt werden sollten, ihreVögel an neue Zuchtzentren zu verteilen. EineMindestzahl von 10 solchen Zuchtzentrn mit einemMinimum von jeweils vier Zuchtpaaren wurdevorgeschlagen. Unserer Meinung nach würde einsolcher Plan den Haltern erlauben, eine grosse Zahlihrer Vögel an private Halter ihrer Wahl zu verkaufen,mit dem entsprechenden finanziellen Gewinn. Esscheint unannehmbar, dass Spixaras an eine beliebigeGruppe von Züchtern verkauft werden, die keinerleiVerpflichtung sehen die Rettung der Art als ihre oberstePriorität anzusehen.

Das CPRAA wurde von Roland Messer –derim Jahre 1999 Mitglied des Komitees wurde, nachdemer 15 der 20 sich angeblich im Besitz von JosephHämmerli in der Schweiz befindlichen Spixaraserstanden hatte–, dass die restlichen Vógel an zweiweitere Halter verkauft wurden: Adolf Indermauer undHerr Itten. Beide haben sich einer Zusammenarbeitmit dem CPRAA verweigert.

Das CPRAA stellte weiterhin klar, dass derTransfer der vier Spixaras von den Philippinen nachQatar eine Verletzung des Abkommens war, daszwischen Herr de Dios und der brasilianischenRegierung unterzeichnet wurde. Das Komitee sah sichgezwungen, eine Bewerbung von Sheikh Al-Thani,Komiteemitglied zu werden, zu diskutieren, und ob undunter welchen Bedingungen diese akzeptiert werdensollte. Mehrere Parteien, einschliesslich der Vertreterder brasilianischen Regierung, bevorzugten eine

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Lösung, die eine Rückgabe des Eigentums der vierVögel an die brasilianische Regierung forderte. HerrJaneczek und Frau Schischakin jedoch argumentierten,dass Sheikh Al-Thani ohne Bedingungen in dasKomitee aufgenommen werden sollte, da eine solcheLösung für die anderen Spixara-Besitzer einenunannehmbaren Präzedenzfall darstellte. DieserStreitpunkt sowie das autonome Verhalten von Herrde Dios brachte die Vertreter von IBAMA zu derEntscheidung, dass das Erhaltungskomitee erneuert undumstrukturiert werden muss.

Der weltweite vom Komitee kontrollierteZuchtbestand ist nunmehr in einer solchen kritischenSituation, dass es unannehmbar ist, dassfortpflanzungsfähige Weibchen ohne Partnerverbleiben. Insbesondere, da das in der LPF-Zuchtstation gehaltene alte Weibchen sich dem Endeseiner Zuchtfähigkeit zu nähern scheint. Die LPFVertreter untermauerten auf der letzten Sitzung desKomitees mittels einer detaillierten Vorstellung dermedizinischen Untersuchungen, dass der kürzliche Toddes in ihrere Anlage gehaltenen alten MännchensErgebnis eines natürlichen Alterungsprozesses war.

Die Loro Parque Fundación hat über die Jahreüber 600.000 US$ an das Spixara-Erhaltungsprogrammgesandt und dieses Projekt als ihr wichtigstes Projektangeshen. Der Spixara ist auch das Logo der Stiftung.Die LPF hat sich völlig mit dem Projekt identifiziert,hat das Eigentum ihrer Vögel an die brasilianischeRegierung zurückgegeben, während vieler JahreRatschlag und Geldmittel beigetragen und stets ehrlichund in gutem Glauben gehandelt. Dieses Engagementwurde leider auf der letzten Sitzung missachtet. DieLPF Vertreter fühlten sich vor allem von FrauSchischakin unfair und unhöflich behandelt, und kehrtenvon der Sitzung verletzt und gedemütigt wieder.

Aus all diesen Gründen überdenkt die LoroParque Fundación ihre Haltung grundsätzlich. Solltedas Erhaltungskomitee nicht wesentlich reformiertwerden und Transparenz, Fairness und das Befolgenvon Regeln Einzug halten, wird die Stiftung nicht weitermitarbeiten. Die Loro Parque Fundación erwartet daherdie neue Struktur, die von IBAMA ausgearbeitet wird,sowie die Empfehlungen zu Vogeltransfers, um neueZuchtpaare zu etablieren.

Auf der letzten CPRAA Tagung in Brasilia, von links nach rechts: Adriana Soares Leite (Criadouro Chaparral), Mauricio dos Santos (CriadouroChaparral), Natasha Schischakin (Houston Zoo), Friedrich Janeczek (Rerpräsentani von Antonio de Dios, Birds Interational Inc.), Roland Messer, AnaCláudia Fandi (Feldbiologin), Wolfgang Kiessling (Loro Parque Fundación), Ana Cristina Menezes (Feldbiologin), Yara de Melo Barros (Feldkoordinatorin),Maria Iolita Bampi (IBAMA), Luiz Sanfilipo (stehend, Sao Paulo Zoo), Pedro Scherer Neto (Brasilianische Ornithologische Gesellschaft), Juan Villalba-Macias (vormals Traffic Südamerika), Andréa Rojas de Lucena (IBAMA) und Pedro Luiz Martins Cruz (IBAMA). Auf dem Foto fehlen Joao LuizNascimento und Carlos Yamashita (beide IBAMA) sowie Yves de Soye (Loro Parque Fundación).

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Programm zur Erhaltungdes Hellroten Aras in Belize

Seit April 2000 unterstützt die Loro Parque Fundación das Erziehungs-programm des Belize Zoo, welches darauf abzielt, das Bewusstsein derBevölkerung um die unsichere Zukunft der im Norden des Landesbeheimateten Unterart des Hellroten Aras zu wecken. In diesem erstenFinanzierungsjahr wurden 12,000 US$ an den Programm-Koordinatorweitergeleitet, der sich u.a. gegen den Bau eines Damms engagierte,durch den das letzte bekannte Brutgebiet der Aras zerstört werden würde.

Im Südosten der Halbinsel Yucatan gelegen,zwischen Mexiko und Guatemala, erstreckt sich Belizeca. 100 km weit von der karibischen Küste bis insLandesinnere. Entlang seiner Küsten findet man dasgrösste Korallenriff der westlichen Hemisphäre, sowiegrosse Flächen von Mangrovenwäldern, die denLebensraum mit einem grossen Artenreichtum vonVögeln und Meeresbewohnern bilden. Der Norden desLandes besteht aus flachem Buschland sowie einemdichtbewachsenen tropischen Regenwald, der sich zurKüste hin in einen sumpfigen Mangrovenwald verwandelt.Im Zentrum befindet sich eine weitläufige sandige Ebenemit Savannenvegetation, aus der ca. 50 km südlich derHauptstadt plötzlich der 1.160 m hohen Victoria-Peakdes Maya-Gebirges emporragt. Das Regenwasser, dasssich in den Bergen sammelt, fliesst auf ihrer Nordostseite

in zahlreichen Bächen talwärts, die im Macalzusammenfliessen, ein Fluss, der gemeinsam mit demMopan einen der wichtigsten Nebenflüsse des Belizebilden. Der äusserste Süden des Landes ist vonzahlreichen Flüssen zerfurcht, die der Südseite des Maya-Gebirges entspringen. Der von den Flüssen an den Ufernabgelagerte Boden ermöglicht die Landwirtschaft, unddie häufigen und intensiven Regenfälle fördern dasÖkosystem des feuchten, tropischen Regenwaldes. Diegesamte Region liegt unter dem Einfluss einessubtropischen Klimas, das hin und wieder durch denKüstenwind oder die Passatwinde aufgefrischt wird, dieim Monat Juli am intensivsten wehen. Die Regenzeitdauert von Juni bis August, wohingegen die MonateFebruar bis Mai von einem wesentlich trockeneren Klimageprägt sind.

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Die mittleren und südlichen Regionen Belizesweisen die höchste Biodiversität vor. Die feuchten Zonentropischen Regenwaldes, für die Wollmispel- undBreiapfelbäume so typisch sind, beherbergen eineUnmenge unterschiedlichster Tierarten, so z.B. Tapire,Pekaris, Jaguare, Kaninchen, Brüllaffen und Spinnenaffen.In den Baumkronen des Waldes leben hunderte vonVogelarten, darunter der Quetzal und der Hellrote Ara.Der in den nördlichen Regionen Zentralamerikasbeheimatete Hellrote Ara wurde kürzlich als die neueUnterart Ara macao cyanoptera klassifiziert, und zähltunter den Aras zur drittgrössten Art. Da seine Flügelmehr Blau aufweisen als jene der anderen Unterart Aramacao macao, die im Süden Nicaracuas beheimatet ist,betrachtet man ihn als eigene Unterart. Laut Schätzungenverbleiben heute noch ca. 4.000 Exemplare, die aufkleinere Populationen im Süden von Chiapas verteilt sind(México), sowie in Peten (im Osten Guatemalas), imNordosten Honduras, im Osten Nicaraguas, an derPazifikküste Costa Ricas und im Südwesten Belizes. Diein den tropischen Wäldern Belizes ansässige PopulationHellroter Aras beträgt zur Zeit vermutlich nicht mehr als250 Exemplare.

Früher bewohnten die Aras, die heute in Belizevorzufinden sind, die Wälder Guatemalas undSüdmexikos. Diese einst üppigen Waldgebiete sind heuteverändert und aufgrund der Entwicklungen und des

Bevölkerungswachstums der Menschen über die Jahrehinweg fragmentiert. Die restlichen, unangetastetenZonen ursprünglichen Waldes kennt man heute unter demNamen Maya-Wälder, denn dort entwickelte sich dieprähispanische Kultur des Maya-Volkes; in ihnen suchendie kärglichen Reste des einst so umfangreichenBestandes des Ara macao cyanoptera Zuflucht. Da sichdie gesamte Waldzone über die Länder Guatemala, Méxicound Belize hinaus erstreckt, entstand über die Grenzenhinweg eine enge Zusammenarbeit, um zu studieren, wieder Hellrote Ara im Maya-Wald überlebt.

Das Tal um den Fluss Raspaculo, gefährdet durch den Bau einesStaudammes, zeugt von einer enormen Biodiversität.

Red Bank im Stann Creek Bezirk sieht seine Wirtschaft gestärkt durch den Zufluss zahlreicher Touristen, die in das Dorf kommen, umdie Hellroten Aras zu sehen.

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Die letzten intakten Waldstücke Belizes sindunterschiedlichen Gefahren ausgesetzt, vonNaturkatastrophen, verursacht durch Orkane, bis hin zusolchen, die durch den Menschen verursacht werden,so z.B. die Verschmutzung von Flüssen oder dieKonstruktion einer Talsperre im Becken des FlussesMacal. Dies würde bedeuten, dass Gebiete überflutetwürden, in denen man z.Z. noch eine einzigartige Floraund Fauna vorfindet, wie den südamerikanischen Tapir,das Morelet Krokodil oder den Jaguar - hier befindet sichauch das einzige bekannte Brutgebiet des Hellroten Arasin Belize. Leider existieren noch andere Gefahren für denVogel; im Februar 1997 wurden mehr als 20 Tieregefangen und für den Verzehr getötet, wobei die Anzahlder für den illegalen Handel und zur Haustierhaltunggefangenen Vögel immer weiter anstieg. Somit entstanddie Notwendigkeit, ein unmittelbar an die Bevölkerunggerichtetes Erziehungsprogramm zu erstellen, das indirektem Zusammenhang mit den Aras steht.

Um ein erfolgreiches Erziehungsprogrammdurchführen zu können, mussten vorher Informationenüber die Naturgeschichte des Hellroten Aras gesammeltwerden. Diese Feldstudien wurden von Dr. KatherineRenton durchgeführt, und vom Wildlife PreservationTrust International finanziert; die Fortsetzung dieserStudien unternahm Sharon Matola, Direktorin des Zoosvon Belize. Während einer dreiwöchigen Expedition zu

Fuss, bei der mehrere Flüsse durchquert werden mussten,konnten theoretische Migrationsruten der Aras auf ihrerNahrungssuche durch die Maya-Berge nachvollzogen

Sharon Matola und “Blue”, ein Jungtier, das auf einer derExepditionen verletzt aufgefunden wurde.

Mac und Scarlet, zwei Maskottchen, die für das Erziehungsprogramm geschaffen wurden, haben grossen Erfolg in den hiesigen Schulen.

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Erziehungsprogramms, dessen Ziel die Intensivierung derAufklärungsarbeit über den Ara unter der ganzenBevölkerung Belizes war. Die erste Spende im Jahr 2000betrug 8.000 US$, und der zweite Beitrag für das laufendeJahr von 4.000 US$ wurde bereits überwiesen. Dasdiesjährige Projekt sieht den Entwurf eines neuen Postersvor, diesmal mit dem Motto “Belize ist auch mein

werden.

Einige Monate später, im Oktober 1998,sponsorten die Rufford Foundation und die Iris DarntonFoundation das erste Aufklärungsprogramm über denHellroten Ara. Die finanziellen Mittel dienten derDurchführung eines dynamischen undabwechslungsreichen Erziehungsprogrammes, dessenHauptanliegen der Schutz dieses Vogels war. Auf demProgramm stand ein Besuch der beiden Maskottchen Macund Scarlet (als Hellrote Aras verkleideteErziehungsbeauftragte) bei allen Schulen der Region, inBegleitung eines Teams der Erziehungsabteilung vomBelize Zoo. Ein speziell für die Kampagne entworfenesPoster mit dem Motto “Nimm ein Poster statt einesPapageis”, wurde anlässlich des Besuchs von Mac undScarlet verteilt, und durch einen anschliessendenDiavortrag abgerundet. Das Erziehungsprogrammerreichte die Schulen von insgesamt 15 Dörfern undGemeinden, und ca. 2.800 Schüler nahmen daran teil.Eine weitere, in den Schulen durchgeführte Aktivitätbestand im Briefaustausch zwischen einheimischenSchulkindern und jenen aus anderen Ländern, wobei dieKinder aus Belize ihren Briefpartnern aus aller Welt überden Ara berichteten. Diese Kampagne war äussersterfolgreich und fand grosse Akzeptanz unter denEinheimischen, jedoch waren die finanziellen Mittel zurWeiterführung der erzieherischen Aktivitäten Anfang1999 komplett erschöpft.

Anfang 2000 entschied sich die Loro ParqueFundación zur Finanzierung des besagten

Mac teilt Infobroschüren an die Zoobesucher von Belize aus.

* Brasilien: Rettung des Spixaras Cyanopsitta spixii* Brasilien: Umwelterziehungsprogramm für die Rotschwanzamazone Amazona brasiliensis im Nationalpark

Superagüi, Paraná* Bolivien: Erhaltung des Blaukehlaras Ara glaucogularis* Ekuador: Erhaltung des Gelbohrsittichs Ognorhynchus icterotis I* Ekuador: Waldreservat Cerro Blanco - Feldstudie und Umwelterziehungsprogramm zum Schutz des Guayaquilaras

Ara ambigua guayaquilensis und der Ekuadoramazone Amazona autumnalis lilacina* Kolumbien: Erhaltung des Gelbohrsittichs Ognorhynchus icterotis II* Dominica: Erhaltung der endemischen Blaukopfamazone und Kaiseramazone* Belize: Umwelterziehungsprogramm Hellroter Ara* Sambia: Status, Ökologie und Verbreitung des Russköpfchens Agapornis nigrigenis* Sambia/Zimbabwe: Status und Biologie des Kap-Papageis Poicephalus fuscicollis suahelicus* Mauritius: Erhaltung des Echosittichs Psittacula equus* Thailand: Wildtierreservat Phu Khieo* Philippinen: Schutzprogramm für den Rotsteisskakadu Cacatua haematuropygia* Philippinen: Umwelterziehungs- und Wildtierzuchtzentren auf den Inseln Negros und Panay* Indonesien: Action Sampiri � Erhaltung gefährdeter Papageienarten auf den Inseln Sangihe & Talaud* Indonesien: Erhaltungsschutz von endemischen Papageien auf Tanimbar

Aktuelle Papageienschutzprojektevon Loro Parque Fundación

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Zuhause”, um zu erreichen, dass der Hellrote Ara vonder Bevölkerung als ein Teil ihres Naturerbes betrachtetwird. Als Ergänzung zum Erhaltungsschutzprojekt desVogels hat die Erziehungsabteilung des Belize Zoo einePräsentation von didaktischem Informationsmaterialgegenüber des Geheges der Hellroten Aras für Schülerund Studenten vorbereitet.

Die Fundación hat sich an diesem interessantenProjekt beteiligt, weil es Forschung und Erziehung vereint,um in den Einwohnern einen gewissen nationalen Stolzund den Wunsch zu wecken, diese Tierart, die einen Teilihres Naturerbes ihres Landes darstellt, zu schützen. DieseArt von Aufklärungsarbeit in Verbindung mit derFörderung naturfreundlicher wirtschaftlicher Aktivitätenist sicherlich der beste Weg, der Bevölkerung Alternativenfür eine tragbare Entwicklung anzubieten, und sie fürdie Erhaltung der Umwelt zu gewinnen. Im Momenterwägt die Loro Parque Fundación die Möglichkeit, dieseZusammenarbeit im erzieherischen Bereich noch weiterzu entwickeln mittels eines Projektes zumInformationsaustausch zwischen den Schulkindern vonBelize und den Kanarischen Inseln (und eventuell sogarmit anderen laufenden Projekten). Wir persönlich sindder Meinung, dass dies eine nette Art und Weise wäre,die kanarischen Schüler über die Umweltprobleme derweltweiten Biodiversität aufzuklären.

Die Erziehungsabteilung des Belize Zoonimmt ihr Aufklärungsprogramm über denHellroten Ara (Ara macao) in den Schulen undGemeinden des Stann Creek Bezirks wieder inAngriff. Mit diesem Programm soll dieBevölkerung in die Artenschutzbemühungenmiteinbezogen und eine Atmosphäre derAufklärung geschaffen werden, wodurch auf langeSicht Ergebnisse erlangt werden können.

Schulen, Gemeinden und die Besucher desZoos von Belize erhalten naturgeschichtlicheInformationen über den Hellroten Ara, und dieHerstellung von Prospekten, Postern und Flyernist geplant zur Durchführung von “in situ”-Erziehungsaktivitäten, um die ökologischeBedeutung des Hellroten Aras in dieser Regionhervorzuheben.

Loro Parque Fundación, eine spanischeOrganisation mit Sitz in Teneriffa, finanziert dasdiesjährige Programm. Ihre Mission ist die“Erhaltung der Papageien und ihrer Lebensräumemittels Erziehung, Forschung, Zuchtprogrammensowie Erhaltungsschutzmassnahmen basierend aufGemeindearbeit”, wobei die Papageien alsBotschafter für die Natur eingesetzt werden.

Die Tiere fliegen nach Red Bank und SanPablo im Stann Creek-Distrikt, um sich vonverschiedenen Pflanzen zu ernähren, wenn diesegerade Früchte tragen. Man schätzt, dass wenigerals 250 Exemplare dieser Art in Belize überlebthaben. Berichten zufolge wurden im Februar 1997im Süden des Landes mindestens 20 Tiere erlegt,um den Menschen als Nahrung zu dienen. DieErhaltung jeglicher Tierart hängt stets vom Wissenum seine Naturgeschichte ab; erst wenn dieMenschen begreifen, wie wichtig ihre natürlichenResourcen für sie sind, verstehen sie dieNotwendigkeit, sie zu schützen, nur so haben dieTiere in der Zukunft eine grössereÜberlebenschance.

VERÖFFENTLICHUNG AUS THE BELIZE

ZOOLETTER, ZEITSCHRIFT DES B ELIZE

ZOO, D EZEMBER 2000.

Von: Celso PoótDirektor der Erziehungsabteilung

Mac ist wieder da!

Hellroter Ara Ara macao cyanoptera im Zoo von Belize.

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Nr. 60 - März 2001Cyanopsitta

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