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DIE FIBEL SLOW FOOD

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DIE

FIBEL

SLOWFOOD

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DIE PHILOSOPHIE 2

Ziele und Aufgaben 4

DER VEREIN 8

Die Mitglieder 10

Der Aufbau 11

GESCHMACKSERZIEHUNG 12

Slow Food in Schulen 14

Die Universität der gastronomischen Wissenschaften 16

Veröffentlichungen 18

DIE STIFTUNG FÜR BIOLOGISCHE VIELFALT 20

Die Arche des Geschmacks 22

Die Förderkreise 23

Terra Madre 24

ZUSAMMENFÜHRUNG

VON ERZEUGER UND VERBRAUCHER 26

Salone del Gusto 28

Cheese 30

Slow Fish 31

Weltweit Veranstaltungen 32

IMMER LANGSAM SLOW 34

FAQs: Häufig gestellte Fragen 36

Slow Food: Die Geschichte 40

Das Slow Food-Manifest 42

Who’s Who: Namensverzeichnis 44

Kontakt 45

Treten Sie bei! 46

Inhaltsverzeichnis

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DiePhilosophie

2 © G. Houlder/Corbis

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“Es ist nutzlos, den Rhythmus

des Lebens forcieren

zu wollen. Die Kunst des

Lebens besteht darin

zu lernen, allem und jedem die

Zeit zu lassen, die er braucht.”

Carlo Petrini,

Gründer von Slow Food

Auf gute, saubere und faire Lebensmittel setzen

Ob wir an einem Grill stehen, auf einer Tatami Matte knien

oder in einem eleganten Restaurant sitzen, Essen ist fun-

damentaler Bestandteil unseres Lebens. Ein einfacher

Weg, unseren Alltag freudiger zu gestalten, ist die Qualität

unserer Nahrung zu verbessern. Das ist die Slow Food-

Philosophie.

Wenn wir den Nahrungsmitteln in unserem täglichen

Leben eine derart zentrale Bedeutung beimessen, spielen

natürlich auch die weit reichenden Auswirkungen auf un-

sere Umwelt eine Rolle. Und zwar sowohl auf die

Agrarlandschaft als auch auf die Überlieferung von

Traditionen und die biologische Vielfalt auf der Erde. Für

einen überzeugten Gastronomen ist es unmöglich, den en-

gen Zusammenhang zwischen Gericht und Lebensraum

zu ignorieren.

Hinter jedem Gericht stehen Menschen, die es ermöglicht

haben: die Erzeuger. Sie verteidigen die Anbau- und

Produktionstraditionen und arbeiten für unsere Ernährung

und Befriedigung.

Diese Betrachtungen verkörpern die Slow Food-

Philosophie. Unsere Lebensmittel sollten gut sein in ih-

rem Geschmack und ihrer Qualität; sie sollten sauber

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sein, im Hinblick auf unsere Gesundheit und im Sinne ei-

ner nachhaltigen Produktionsweise, die Mensch und Tier

respektiert; und sie sollten fair sein, so dass die

Produzenten für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden.

Wir wollen nicht nur Konsumenten sein, sondern betrach-

ten uns selbst auch als Co-Produzenten, also

Mitwirkende des Produktionsprozesses in dem Sinne,

dass wir uns informieren, wie unsere Lebensmittel herge-

stellt werden, wer sie herstellt, und dass wir die

Produzenten aktiv unterstützen.

1986 in Italien gegründet, wurde Slow Food 1989 eine

internationale Non-Profit-Organisation. Sie unterhält

gegenwärtig über 850 “Convivien” (Tafelrunden), bzw.

Regionalgruppen, die mit ihrem riesigen Netzwerk aus

80.000 Mitgliedern die Kraft der Bewegung ausmachen.

Die internationale Zentrale von Slow Food befindet sich

in Bra, Italien. Slow Food arbeitet sowohl lokal als auch

global mit Akteuren der internationalen Politik, wie der

UN-Abteilung für Ernährung und Landwirtschaft. Der

Verein unterhält freundschaftliche Beziehungen zu

Regierungen überall auf der Welt, er berät genauso den

italienischen Landwirtschaftsminister, wie er auch mit

dem Bürgermeister von New York oder der Regierung

von Brasilien zusammenarbeitet.

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Zieleund Aufgaben

Durch seine gastronomische Sachkenntnis und die

Beziehungen zu Politik, Landwirtschaft und Umwelt

spielt Slow Food eine aktive Rolle in Landwirtschaft und

Ökologie. Slow Food verbindet Genuss und Lebensmittel

mit Bewusstsein und Verantwortungsgefühl. Die

Aktivitäten des Vereins zielen darauf ab, die biologische

Vielfalt in unserem Lebensmittelangebot zu bewahren,

die Geschmackserziehung zu fördern und die Erzeuger

exzellenter Lebensmittel durch Veranstaltungen und

Initiativen mit dem Verbraucher zusammen zu führen.

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Wahrung der biologischen Vielfalt

Slow Food glaubt, dass der Genuss von hochwertigen

Lebensmitteln und Weinen mit der Bemühung verbunden

werden sollte, die zahllosen traditionellen Käse-, Getreide,

Gemüse- und Obstsorten sowie Tierrassen zu erhalten, die

durch die Vorherrschaft von bequemeren Lebensmitteln

und durch die Geschäftemacherei in der Landwirtschaft zu

verschwinden drohen. Mit den Projekten Arche des

Geschmacks, Förderkreise (gefördert von der Slow

Food Stiftung für biologische Vielfalt) und Terra

Madre versucht Slow Food unser unschätzbares

Lebensmittelerbe zu bewahren.

Geschmackserziehung

In einer Welt, in der Gaumenfreuden nicht immer durch

Essen mit Muße und in einer geselligen Tischrunde vermittelt

werden, müssen wir bewusste Anstrengungen unternehmen,

um dieses Thema zu erforschen, zu hinterfragen und auszu-

probieren. Das ist das Ziel der Geschmackserziehung von

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Slow Food. Die Convivien machen die Mitglieder mit guten

Lebensmitteln vertraut, und in Geschmackserlebnissen

werden Verkostungen unter Anleitung von

Nahrungsmittelexperten angeboten. Unsere jüngsten Esser

können aus Slow Food in den Schulen Nutzen ziehen,

und an der Universität der gastronomischen

Wissenschaften werden echte Gastronomen ausgebildet.

Zusammenführung von Erzeuger und Verbraucher

Slow Food fördert Messen, Veranstaltungen und

Bauernmärkte, um Lebensmittel von gastronomisch exzellenter

Qualität auszustellen. Das überaus erfolgreiche internationale

Festival des Geschmacks, der Salone del Gusto, unterstützt

mit seiner Vielfalt an Nahrungsmitteln, die von den Besuchern

verkostet und gekauft werden können, die Erzeuger. Terra

Madre bietet Erzeugern aus aller Welt die Gelegenheit zu

Austausch und Begegnung. Weitere Veranstaltungen sind un-

ter anderem Cheese, Slow Fish, Salon du Goût et des

Saveurs d’Origine und A Taste of Slow.

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DerVerein

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“Zu wenige von uns gewahren

wohl, dass das Brechen von Brot,

das Teilen von Salz,

das gemeinsame Essen aus einer

Schüssel mehr bedeutet als

Befriedigung eines

Bedürfnisses.”

Yuan Mei,

Chinesischer Dichter

Die Convivien knüpfen Beziehungen zu Erzeugern, organisieren

Kampagnen, um traditionelle Lebensmittel zu bewahren, veran-

stalten Seminare und Verkostungen, ermutigen Küchenchefs,

auf lokale Nahrungsmittel zu setzen, ernennen Erzeuger, um an

internationalen Veranstaltungen teilzunehmen und arbeiten dar-

an, dass die Geschmackserziehung in Schulen Einzug erhält.

Am wichtigsten aber ist, dass sie Genuss und Qualität im täg-

lichen Leben wieder ihren Stellenwert geben.

Das Wort “Convivium” stammt aus dem Lateinischen und

bedeutet soviel wie “Fest, Unterhaltung, Tafelrunde”. Slow

Food verwendet diese passende Bezeichnung für seine

örtlichen und regionalen Gruppen. Convivien sind der loka-

le Ausdruck der Slow Food-Philosophie, und über 850

Convivien bilden weltweit den Lebensnerv der Bewegung.

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Slow Food ist ein Verein mit Bodenhaftung, der allen offen steht. Die

Unterschiedlichkeit der Mitglieder ist eine seiner größten Stärken. Jeder kann

Mitglied von Slow Food werden, indem er sein Convivium vor Ort kontaktiert,

oder indem er sich auf der internationalen Webseite www.slowfood.com in-

formiert. Die Mitgliedschaft gilt für mindestens ein Jahr und kann verlängert

werden; das Datum, an welchem die Mitgliedschaft ausläuft findet sich auf-

gedruckt auf dem jeweiligen Mitgliedsausweis.

Die Mitglieder sind ebenso Teil einer großen, internationalen

Bewegung, als auch einer kleineren, lokalen Gemeinschaft: des

Conviviums. Außerdem sind die Mitglieder Förderer der Arche- und

der Förderkreisprojekte zum Schutz der biologischen Vielfalt, denn

ein Teil des Mitgliedsbeitrages ist für die Entwicklung von Slow

Food und seiner Projekte in den Entwicklungsländern bestimmt.

Die Mitglieder haben die Möglichkeit, sich einem bestehenden

Convivium anzuschließen oder ein neues zu gründen. Jedes

Mitglied kann den Charakter seines Conviviums aktiv mitbestimmen

und Veranstaltungen organisieren oder sich einfach den Aktivitäten

auf lokalem, nationalem oder internationalem Niveau anschließen,

die ihn interessieren.

Die Mitgliedschaft beinhaltet internationale Publikationen, nationale

Newsletter, Preisnachlässe auf Slow Food-Artikel sowie das Recht,

an allen Veranstaltungen teilzunehmen, die Slow Food organisiert.

Es gibt tausende Arten, sich uns anzuschließen; mehr auf Seite 46

oder unter www.slowfood.com.

DieMitglieder

“Sei du die Veränderung, die du in der Welt erreichen möchtest.”

Mahatma Gandhi

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Slow Food ist ein weltweit tätiger Verein, der sich zur Verwirklichung seiner Projekte viele internationale Strukturen aufgebaut hat.

Die Convivien bilden die Basis des internationalen Vereins, der von einem Internationalen Exekutivausschuss geführt wird, der

alle vier Jahre auf dem Internationalen Slow Food-Kongress gewählt wird.

Neben dem Präsidenten und den Vizepräsidenten gibt es einen Vorstandsausschuss und einen Internationalen Beirat, dessen

Vertreter aus allen Ländern mit mindestens 500 Slow Food-Mitgliedern stammen. Einige Länder haben nationale Vereine mit ei-

gener Leitung (siehe Diagramm unten). Nationale Vereine koordinieren landesweite Veranstaltungen und Projekte, basieren auf

der besseren Kenntnis der eigenen Mitglieder, sowie der Bedürfnisse des eigenen Landes. Die Slow Food Stiftung für biologi-

sche Vielfalt (s. Seite 21) wurde 2003 gegründet, um die Slow Food-Projekte in Bezug auf die biologische Vielfalt und die gastro-

nomischen Traditionen zu fördern, besonders im Hinblick auf die Entwicklungsländer. Terra Madre (s. Seite 24) stellt mit dem

Konzept von “guten, sauberen und fairen“ Lebensmitteln eine neue Herausforderung für Slow Food dar. Terra Madre hat ein

Netzwerk zwischen Lebensmittelerzeugern und -händlern, Köchen und Wissenschaftlern und allen, die sich für eine verantwor-

tungsvolle Lebensmittelproduktion einsetzen, aufgebaut und unterstützt seine weitere Entwicklung. Slow Food hat weiterhin die

Universität der gastronomischen Wissenschaften (UNISG, s. Seite 16) gegründet, um ein multidisziplinäres, akademisches

Programm im Bereich der Lebensmittelwissenschaft und -kultur anbieten zu können. Die UNISG ist das Projekt, mit dem Slow

Food die Innovationen und die Forschung des akademischen und wissenschaftlichen Sektors und das traditionelle Wissen der

Bauern und der Erzeuger zusammenbringt. Einige nationale Vereine haben gewinnorientierte Gesellschaften gegründet, um

kommerzielle Veranstaltungen und Aktivitäten durchzuführen, deren Einnahmen der Unterstützung des Vereins zugute kommen.

DerAufbau

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Slow Food

Stiftungfür biologische

VielfaltTerra MadreSlow Food

EditoreSlow Food

Promozione

Slow FoodSchweiz

Slow FoodDeutschland

Slow FoodJapan

Slow FoodFrankreich

Slow FoodUSA

Slow FoodItalien

Slow Foodim Rest der Welt

Slow FoodGroßbritannien

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

ConviviumConviviumConvivium

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

Convivium

Universitätder gastronomischen

Wissenschaften

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Geschmackserziehung

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“Jeder sollte das Recht

auf gesundes, bezahlbares

Essen haben. Welche Revolution

könnte köstlicher sein als

der Beginn, uns unseren besten

Ressourcen anzuvertrauen, und

sie unsern Kindern zu vermitteln?”

Alice Waters,

Slow Food Vizepräsidentin

Mit einer frischen, innovativen Herangehensweise, die auf Wiedererweckung

und Training unserer Sinne fußt, betrachtet Slow Food die Verkostung als eine

pädagogische Erfahrung, die Bewusstsein bildet. Slow Food organisiert

Programme zur Erziehung für jeden und für jedes Niveau: für Kinder, Lehrer,

Mitglieder und jeden, der an einer Slow Food-Veranstaltung teilnimmt. In Italien

haben die Programme für Erwachsene sich zur Organisation eines landeswei-

ten Angebots entwickelt: der “Master of Food“ ist ein Fortbildungsprogramm

mit 23 Kursen zu diversen Elementen der kulinarischen Kultur.

Die Aktivitäten der Convivien reichen von der Besichtigung von

Apfelhainen in Tasmanien bis zu mehrtägigen Ausflügen auf den Spuren

von Wein und Essen in Frankreich. Durch das Kennenlernen neuer Speisen

während der Teilnahme an Kursen oder durch den Besuch von

Bauernhöfen schärfen die Mitglieder von Convivien ihr

Geschmacksbewusstsein und erweitern ihr Wissen und ihre

Wertschätzung für deren Herstellung. Durch die Arbeit mit Schulen, lokalen

Erzeugern und die Organisation von Symposien mit Autoren und Experten

machen die Convivien einer breiten Öffentlichkeit Geschmackserziehung

und Bewusstsein für gerade aktuelle Streitfragen zugänglich.

Geschmackserlebnisse, ein Symbol für die internationalen und lokalen

Veranstaltungen von Slow Food, ermöglichen es den Teilnehmern,

Erzeugnisse zu verkosten, während diese von Erzeugern und Experten dis-

kutiert und erklärt werden. Ein Seminar kann sich auf ein spezifisches

Produkt, wie beispielsweise Honig, konzentrieren oder aber verschiedene

Lebensmittel, die auf ähnliche Weise erzeugt werden, vergleichen, wie bei-

spielsweise frische Mozzarella und Caciocavallo, zwei sehr unterschiedli-

che Sorten von Knetkäse. Oftmals werden auch ungewohnte

Kombinationen von Speisen und Getränken geboten.

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Schmecken muss gelernt sein, und Geschmack muss gelehrt werden – in

jedem Alter. Auf dem Internationalen Slow Food-Kongress 2003 be-

schlossen die mehr als 600 Delegierten, dass jedes Convivium einen

Schulgarten anlegen sollte. Slow Food-Convivien arbeiten weltweit mit

Schulen zusammen, um Kindern das Anlegen von “essbaren Gärten” und

Geschmackserziehung beizubringen.

Steiermark, Österreich

Das Convivium Slow Food Styria ist seit 2005 in lokalen Schulen tätig. Mit

Spielen und Aktivitäten, die die Sinne schulen, lernen Kinder aus 15 öster-

reichischen Schulen praktisch an den Erzeugnissen aus ihren Schulgärten,

die sie dort mit Hilfe der Lehrer, sowie der Eltern anbauen. Sie haben

außerdem ein Netzwerk für den Austausch von Saatgut, Pflanzen und so-

gar Geschichten über die diversen traditionellen Zuchtsorten aufgebaut.

Während die jüngeren Schüler Erdbeeren und Kräuter züchten, kümmern

sich die Älteren um den Wein- und Obstgarten. Die Arbeit der Schüler trägt

dazu bei, die Agrarkultur des Gebiets zu bewahren.

St. Louis, USA

Anfang 2004 arbeitete Slow Food Missouri mit dem Zentrum für gegenwär-

tige Kunst zusammen, um ein außerschulisches Nachmittagsprogramm zu

gestalten. Dort wurden Schülern einer Grundschule in der Innenstadt vor

Ort angebaute Lebensmittel nahe gebracht und ihnen wurde gezeigt, wie

diese zubereitet werden. Bei dem achtwöchigen Programm halfen

Küchenchefs und Bauern, und die von den Schülern angebauten

Lebensmittel gelangten schließlich in ihre Mensa.

Slow Food in Schulen

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Bremen, Deutschland

Hier hat Slow Food Deutschland 2006 ein pädagogisch begleitetes

Schulgarten-Projekt gestartet. Es werden derzeit drei Schulen und ein

Kindergarten betreut. Dabei musste Jörg Krüger den traditionellen

Schulgarten-Anhängern klar machen: Es geht nicht um bunte Blumen für

den Biologie-Unterricht sondern um Bauerngärten hinter der Schule. Mit

Salat, Tomaten, Möhren, Kräutern und mehr. Sie werden ausgesät, ge-

pflegt und anschließend in die Schulküche getragen, wo selber gekocht

wird. Mittlerweile sind kleine Wirtschaftsbetriebe einbezogen, ein

Gartencenter verkauft Kräuter aus dem Schulgarten.

Hong Kong, China

Slow Food Hong Kong arbeitet im Verband mit der Abteilung für Bildung

an der Hong Kong Universität, um im Sommer Ernährungs- und

Kochkurse für Kinder anzubieten. Seit 2004 lernen Kinder in einwöchigen

Kursen die Grundlagen der asiatischen Kochkunst, vom Rollen von Sushi

bis zum Wickeln einer Frühlingsrolle, und es werden Ausflüge organisiert,

um Bauernhöfe und Küchen zu besichtigen.

Caltanissetta, Sizilien

Diese sizilianische Grundschule engagiert sich seit 2006 für das

Schulgarten-Projekt, das bis jetzt 90 Schulen einbezieht. Für dieses

Projekt wurde eine Lehr-Gemeinschaft aus Kindern, Eltern und

Großeltern, Lehrern, Erzeugern und anderen lokalen Freiwilligen gegrün-

det. Gemeinsam vermitteln sie den Kindern Wissen über die Pflanzen

und nachhaltige, umweltfreundliche Anbaupraktiken und lassen sie fast

verschwundene Geschmacksrichtungen wieder entdecken. Das

Programm verbindet soziale Aspekte, Umwelt, Schulung der Sinne und

bewussten Verbrauch.

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Die Universität derGastronomischenWissenschaften

An dieser Universität wird nicht gekocht: Die

Studenten besuchen Seminare in Fächern wie Botanik,

Lebensmitteltechnologie, Landwirtschaftsgeschichte,

sensorische Bewertung und Anthropologie. Der

Lehrplan verbindet geistes- und naturwissenschaftli-

che Fächer mit Lebensmitteltechnologie und -kultur,

Bewahrung der biologischen Vielfalt und Schutz der

gastronomischen Traditionen.

Auf dem Campus in Pollenzo in Piemont werden jedes Jahr

65 Studenten aus aller Welt für das dreijährige Basisstudium

mit Diplom in gastronomischen Wissenschaften immatriku-

liert, das auf Italienisch und Englisch unterrichtet wird. Ein

weiterer Studienort befindet sich in Colorno, Emilia Romagna,

der 50 Studenten zwei Masterstudiengänge bietet.

Die UNISG ist eine private Universität, die von Slow Food in

Zusammenarbeit mit den Regionalbehörden der Regionen

Piemont und Emilia Romagna gegründet wurde. Sie ist die er-

ste akademische Institution der Welt, die den gastronomi-

schen Wissenschaften gewidmet ist, und vermittelt einer

neuen Generation die Philosophie, die hinter Slow Food steht.

Für weitere Informationen über die Universität der gastrono-

mischen Wissenschaften besuchen Sie bitte www.unisg.it.

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Veröffentlichungen

“Essen ist unsere gemeinsameGrundlage, eine universelleErfahrung.”

James Beard,amerikanischer Gastronom

Slow Food hat den Verlag “Slow Food Editore“, die internationale

Webseite www.slowfood.com und die nationalen Newsletter ins

Leben gerufen, um seine Philosophie zu verbreiten.

Slow Food Editore

Mit der Beteiligung an der Gründung von Gambero Rosso, der

gastronomischen Beilage einer römischen Zeitung, begann Slow

Food 1986, sich im publizistischen Bereich zu engagieren. Im

Jahr 1987 wurde die erste Ausgabe von Vini d’Italia (Italienische

Weine) veröffentlicht, der bis heute wichtigste, jährlich erschei-

nende Italien-Weinführer, erhältlich in den Sprachen Italienisch,

Englisch und Deutsch. Weitere Bücher über Essen und Trinken

folgten, und so wurde 1990 Slow Food Editore gegründet. Der

Katalog der Verlagshauses führt inzwischen mehr als 100 Titel:

Restaurant- und Weinführer, Reiseführer, Kochbücher, aber auch

Essays und Handbücher. Einige davon werden von

Partnerverlagen auch in deutscher Sprache herausgegeben.

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Die nationalen Publikationen

Ein wahrer Ausdruck der lokalen Identität von Slow Food sind die vierteljährlich erscheinenden

Publikationen. Sie sind das direkteste Kommunikationsmittel für Länder, in denen ein enges Netzwerk an

Convivien besteht. Allen Mitgliedern wird angetragen, mit Geschichten über regionale Lebensmittel,

Förderkreisprojekte, Bildungsinitiativen, Veranstaltungen des Conviviums und anderen “Slow Happenings”

beizutragen. 2006 gab es in 13 Ländern nationale Newsletter oder Zeitschriften, die man von der internatio-

nalen Webseite herunterladen kann.

Slowfood.com

Seit 2001 ist die englischsprachige Webseite www.slowfood.com die “virtuelle” Stimme der internationalen

Slow Food-Bewegung. Die Seite wird laufend ausgebaut und verzeichnet alle Aktivitäten der Bewegung, so-

bald sie in der Entwicklungsphase stecken. Das Herzstück dieser Seite nennt sich Sloweb, eine dynamische

Online-Tageszeitung mit Neuigkeiten und Artikeln von ausgezeichneten Spezialisten und Kennern wie

Matthew Fort, Food-Chefredakteur der britischen Tageszeitung The Guardian, oder der indischen

Umweltaktivistin Vandana Shiva.

Die Webseite ist auch eine bequeme Art, die Organisation kennen zu lernen und um Karten für große Slow

Food-Veranstaltungen zu kaufen. Convivien können ihre Neuigkeiten auf diese internationale Seite setzen, da

diese mit unzähligen nationalen und lokalen Slow Food-Internetseiten verbunden ist.

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DieStiftung für

biologischeVielfalt

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Heutzutage vertrauen wir bei der menschlichen Ernährung

auf wenige Getreidesorten – weniger als 30 Pflanzenarten

übernehmen 95% der Welternährung. Im vergangenen

Jahrhundert starben 300.000 Pflanzensorten aus. Seit

Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts hat Amerika 93%

seiner landwirtschaftlichen Produkte eingebüßt, Europa

knapp 85%.

Die Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt ist die Non-

Profit-Institution, die hinter den Slow Food-Projekten für Öko-

Gastronomie steht. Sie wurde 2003 von der Slow

Food-Bewegung in Zusammenarbeit mit der Region Toskana

gegründet. Ihr Auftrag ist es, Projekte zu organisieren und zu

finanzieren, die unser Welterbe an landwirtschaftlicher, biolo-

gischer Vielfalt und gastronomischen Traditionen bewahren.

Die direkten finanziellen Beiträge der Stiftung sind im

Besonderen für die am wenigsten entwickelten Länder der

Welt bestimmt, in denen der Schutz der biologischen Vielfalt

nicht nur Verbesserung der Lebensqualität bedeutet, son-

dern auch die Rettung von Leben, Gemeinschaften und

Kulturen. Die Gelder werden verwendet, um Slow Food-

Projekte für biologische Vielfalt, einschließlich der Arche des

Geschmacks und der Förderkreise, zu unterhalten.

Um zu spenden oder um mehr über die Stiftung für biologi-

sche Vielfalt, die Arche des Geschmacks und die

Förderkreise zu erfahren, besuchen Sie die Webseite

www.slowfoodfoundation.com.

“Vielfalt ist die

Seele des

Genusses.”

Aphra Behn

(The Rover, 1677)

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Die Arche des Geschmacks hat das Ziel, in Vergessenheit ge-

ratene Geschmäcker wieder zu entdecken, zu katalogisieren

und exzellente gastronomische Erzeugnisse, die im Begriff

sind zu verschwinden, zu dokumentieren. Seit die Initiative

1996 ihre Arbeit aufnahm, wurden mehr als 500 Erzeugnisse

aus Dutzenden von Ländern von überall aus der Welt in die

Arche aufgenommen. Vom argentinischen Capia Korn über

den sizilianischen Thymianhonig aus den Monti Iblei bis hin

zum finnischen Kalakukko Brot ist alles inbegriffen.

Durch die Arche sind diese Lebensmittel dokumentiert und

anerkannt. Die Arche dient all denen als Ressource, die

Interesse haben, seltene Arten wieder ins Leben zu rufen

und den wahren Reichtum an Lebensmitteln kennen zu ler-

nen, den uns die Welt bereithält. Der Arche-Ausschuss eines

jeden Landes, der sich aus Forschern, Wissenschaftlern und

Nahrungsmittelexperten zusammensetzt, ist verantwortlich

für die Auswahl der Erzeugnisse, die in die Arche aufge-

nommen werden. Der internationale Arche-Ausschuss, der

sich aus Repräsentanten der nationalen Ausschüsse zu-

sammensetzt, gibt die Richtlinien für die nationalen

Ausschüsse vor und wägt die Kandidatur von potentiellen

Arche-Passagieren ab, die in ihrem Land über keinen eige-

nen Arche-Ausschuss verfügen.

DieArche des Geschmacks

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Page 24: DIE SLOW FOOD FIBEL · Slow Food ist ein weltweit tätiger Verein, der sich zur Verwirklichung seiner Projekte viele internationale Strukturen aufgebau t hat. Die Convivien bilden

Förderkreise sind kleine Projekte, die das Ziel haben,

Gruppen handwerklicher Erzeuger zu unterstützen. 2000

entwickelte Slow Food das Konzept als praktische

Umsetzung der Arche des Geschmacks, um die Präsenz

von unterschiedlichen traditionellen Lebensmitteln auf dem

Markt zu fördern. Von dem aus Kanada stammenden Red

Fife Weizen bis hin zum marokkanischen Argan-Öl und

dem holländischen Oosterschelde-Hummer sind die Slow

Food-Förderkreise rund um den Globus tätig, um

Lebensmittel zu fördern, Märkte zu schaffen, ein Erbe zu

bewahren und Verbraucher zu erziehen.

Die Strategien der Förderkreise variieren je nach Projekt und

Erzeugnis. Das Betätigungsfeld reicht dabei von der

Zusammenführung von Erzeugern über die Koordinierung der

Promotion bis hin zum Festlegen von Richtlinien und der direkten

Investition in die Anlagen, die der Bauer für seine Arbeit braucht.

Slow Food-Förderkreise arbeiten zwar auf unterschiedli-

che Art und Weise, aber ihr Ziel ist dasselbe: handwerk-

lich erzeugte Produkte zu fördern, mit Erzeugern

Produktionsstandards zu etablieren, die die Qualität des

Produkts sichern, und vor allem, traditionellen

Lebensmitteln eine lebensfähige Zukunft zu garantieren.

DieFörderkreise

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Page 25: DIE SLOW FOOD FIBEL · Slow Food ist ein weltweit tätiger Verein, der sich zur Verwirklichung seiner Projekte viele internationale Strukturen aufgebau t hat. Die Convivien bilden

Terra Madre ist das Slow Food-Projekt mit dem Ziel, ein interna-

tionales Netzwerk von Lebensmittelbündnissen, Köchen und

Wissenschaftlern aufzubauen, um ein neues Produktionssystem

kleineren Maßstabs zu etablieren, welches sich auf gute, saubere

und faire Lebensmittel konzentriert, welches von Respekt gegen-

über Mensch und Erde geprägt ist und welches die geschmackli-

che Diversität, sowie die Vielfalt von Lebensmitteln in dieser Welt

zu bewahren hilft.

Terra Madre begann 2004 in Turin mit dem bahnbrechenden

Welttreffen der Lebensmittelbündnisse. Terra Madre unterstützt in

einer Welt, die von Agrarindustrie dominiert ist, die kleinräumige,

nachhaltige und traditionelle Landwirtschaft. Züchter,

Produzenten und Händler haben angefangen, kleine Treffen,

internationalen Austausch und Netzwerke zu organisieren. Sie

sind ein wichtiger Teil der Slow Food-Philosophie, und viele von

ihnen haben sich der Bewegung angeschlossen.

Alle zwei Jahre treffen sich Vertreter aus den verschiedenen

Bereichen der Lebensmittelproduktion in Turin, um Aspekte, die

sie betreffen, zu diskutieren, um ihre Erfahrungen auszutauschen

und um angehört zu werden. Während des Welttreffens nehmen

die Delegierten an Workshops und Gesprächen teil, die sich auf

die Hauptthemen Nachhaltigkeit, biologische Vielfalt und

Entwicklung von lokalen Gemeinschaften beziehen. Terra Madre

Terra Madre

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Page 26: DIE SLOW FOOD FIBEL · Slow Food ist ein weltweit tätiger Verein, der sich zur Verwirklichung seiner Projekte viele internationale Strukturen aufgebau t hat. Die Convivien bilden

bietet dem kalifornischen Aprikosenzüchter die Chance, mit ei-

nem peruanischen Obstanbauer zu sprechen, einem italienischen

und einem spanischen Küstenfischer, Ideen auszutauschen, und

einem kanadischen und einem äthiopischen Weizenfarmer, ge-

meinsam zu speisen, zu diskutieren und Freundschaft zu schlie-

ßen. Ein Fest der Kleinbauern, dem alle, von Frei Betto, Berater

des Präsidenten Lula in Brasilien über Seine Königliche Hoheit

Prince of Wales bis zu Giorgio Napolitano, dem italienischen

Staatspräsidenten, ihre Unterstützung gewähren.

Das zweite Treffen Terra Madre 2006 vereinte 9.300 Teilnehmer:

5.000 handwerkliche Lebensmittelerzeuger, Bauern und Fischer,

die 1.600 Lebensmittelbündnisse aus 150 Ländern vertraten,

1.000 Köche und über 400 Wissenschaftler aus 225

Universitäten, 2.300 NGOs und institutionelle Vertreter, sowie

1000 Journalisten.

Terra Madre wird mittlerweile auch regional veranstaltet, so in

Schweden, Brasilien und im Mittleren Osten.

Für weitere Informationen zu Terra Madre, besuchen Sie

www.terramadre2006.org

25

"Ein Lebensmittelbündnis ist eine physisch

identifizierbare Entität, die gemeinsame

Werte, Interessen und Ziele besitzt und mit

der Bewahrung von Saatgut, Anbau, Ernte,

Tierzucht, Fischerei, Lebensmittelverarbeitung

und -vertrieb, Marketing, Ausbildung und ver-

schiedenen öko-gastronomischen Tätigkeiten

in kleinem Rahmen beschäftigt ist, um den

Konsumenten Lebensmittel hoher Qualität an-

zubieten."

Carlo Petrini

Page 27: DIE SLOW FOOD FIBEL · Slow Food ist ein weltweit tätiger Verein, der sich zur Verwirklichung seiner Projekte viele internationale Strukturen aufgebau t hat. Die Convivien bilden

Zusammenführungvon

Erzeugerund

Verbraucher

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Page 28: DIE SLOW FOOD FIBEL · Slow Food ist ein weltweit tätiger Verein, der sich zur Verwirklichung seiner Projekte viele internationale Strukturen aufgebau t hat. Die Convivien bilden

“Für Erzeuger ist Slow Food

beides, Richtschnur und Schirm,

unter dem Zuflucht vor anwachsen-

dem Bürokratismus zu finden ist –

hier finden wir kleinen Erzeuger

einen Anreiz, nicht auf die

kommerzielle Schiene zu geraten.”

Peter Gott,

Sillfield Farm, England

Slow Food organisiert Veranstaltungen, um Erzeuger vor-

zustellen und zu fördern, die schmackhafte Lebensmittel

auf nachhaltige Weise anbauen. Convivien-Treffen und

internationale Veranstaltungen bieten Gelegenheit, die

Beziehungen zwischen Produzent und Konsument, bzw.

Co-Produzent enger zu knüpfen, ein wesentlicher Schritt,

um eine Zukunft im Zeichen des Geschmacks zu schaffen.

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Salone delGusto

Alle zwei Jahre im Oktober heißt der Salone del Gusto eine wach-

sende Anzahl von Besuchern (172.000 im Jahr 2006) in Turin, in

Italien willkommen. Während der fünf Veranstaltungstage können

sie einen riesigen Markt mit Reihen voller Süßigkeiten, Getreide,

geräuchertem Fleisch, eingelegtem Gemüse, Käsesorten,

Schinken, Bieren, Champagnersorten und jeder nur erdenklichen

Lebensmittelspezialität aus Dutzenden von Ländern wie auch ei-

ne Önothek mit Tausenden von zu verkostenden Weinen besu-

chen. Sie können an mehreren hundert Geschmackserlebnissen,

an kulinarischen Ausflügen ins Piemont und am Theater des

Geschmacks teilnehmen, in dem berühmte Chefköche für ein be-

geisterungsfähiges Publikum kochen. Außerdem gibt es verschie-

dene Bereiche, die der Geschmackserziehung bei Kindern und

Erwachsenen gewidmet sind.

Der Salone del Gusto ist Schauplatz für bewusste Erzeuger,

um mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu kommen, die immer

mehr an hochwertigen Lebensmitteln interessiert ist, und es

ist ebenfalls ein idealer Ort, um Geschmackserziehung be-

kannt zu machen und die Öffentlichkeit über die bedrohte

biologische Vielfalt zu informieren. Vor allem aber ist es ein

Ort, um der Gaumenfreude zu frönen.

Für weitere Informationen besuchen Sie www.salonedelgusto.com.

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SALONE DEL GUSTO®

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Vom scharfen Geschmack des Almkäses Toma bis hin zum

Büffelmozzarella – die Milch nimmt so zahlreiche und unter-

schiedliche Formen an, dass Slow Food beschloss, eines

seiner großen Festivals ganz dem Käse zu widmen. Die

Cheese findet alle zwei Jahre in Bra, Italien, statt, einem his-

torischen Zentrum zur Lagerung und dem Verkauf von Käse.

Die erste Cheese wurde 1997 ausgerichtet, und inzwischen ist

sie so berühmt, dass über 100.000 Besucher – fast dreimal

soviel wie die gesamte Einwohnerzahl der Stadt – im Laufe der

dreitägigen Septemberveranstaltung durch Bra schlendern.

Die Cheese bietet Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der Öf-

fentlichkeit auf wichtige Fragen zu lenken, wie den Rechtsstreit

gegen Rohmilchkäseerzeuger und das Verschwinden der tra-

ditionellen Wanderweidewirtschaft. Hunderte von Käsesorten

aus der ganzen Welt werden den Besuchern präsentiert.

Cheese,Formen der Milch

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Slow Food und Rohmilchkäse

Beim Pasteurisieren von Milch werden potentiell schädliche Mikroorganismen abgetötet, die durch dieLagerung bei ungeeigneten Temperaturen oder durch das Melken von ungesunden Tieren entstehen können.Trotzdem ist die Pasteurisierung ein unnötiger Schritt, wenn Käse sorgfältig und in kleinen Mengen gemachtwird. Denn durch die kurzzeitige Erhitzung wird auch die nützliche Mikroflora abgetötet, die zu seinem einzig-artigen Geschmack beiträgt. Es ist kein Zufall, dass viele der großen, bekannten Käsesorten der Welt ausRohmilch gewonnen werden, sowohl Parmigiano Reggiano als auch Roquefort und Emmentaler.Im Jahre 2000 hat Slow Food für das Manifest zur Verteidigung von Rohmilchkäse (erhältlich unterwww.slowfood.com) 20.000 Unterschriften gesammelt, um die Rechte der Käser in den Ländern zu wahren, in de-nen überzogene Hygienevorschriften das Herstellen von Rohmilchkäse zunehmend erschweren. Alle Slow Food-Förderkreise für Käse betreffen Rohmilchkäsesorten, und Slow Food setzt in den USA, Irland, Großbritannien undAustralien einen besonderen Schwerpunkt auf die Wahrung der Rechte für die Herstellung dieser Käsesorten.

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Der weltweite Bestand großer Meeresfische ist seit dem

Zweiten Weltkrieg um 90% zurückgegangen, während

beim Fischverbrauch nichts auf ein Nachlassen hinweist.

Intensive industrielle Befischung zerstört nach und nach

diese traditionelle Nahrungsquelle.

Vor diesem Hintergrund organisierte Slow Food 2004 erst-

mals die Messe Slow Fish, die ganz dem nachhaltigen

Fischfang gewidmet ist. Ziel der Veranstaltung ist es,

Lösungen zur Behebung der Krise in unseren Ozeanen

vorzuschlagen, die nach wie vor einen verantwortungsvol-

len Genuss der Gaben der Meere erlauben. Die Slow Fish

findet alle zwei Jahre in der italienischen Hafenstadt

Genua statt: Es gibt einen Markt der Fische und

Meeresfrüchte, Geschmackserziehung für Kinder,

Geschmackserlebnisse, Verabredungen zum Essen sowie

ein Theater des Geschmacks.

Slow Fish

Slow Foodund die Fischerei

Es ist schwierig, die vielenFaktoren vereinfacht darzustellen,welche die Gesundheit derFischpopulation beeinflussen. Siereichen von der Verschmutzungder Meere bis hin zu den globalenKlimaveränderungen. Fisch ist dieeinzige primäre Proteinquelle derentwickelten Welt, die vorwiegendaus der Wildnis stammt, und ist inletzter Zeit eine der problematisch-sten geworden.Wie kann Slow Food für denVerzehr von einem Produkt werben,von dem wir weniger essen sollten?Slow Food-Förderkreise unterstüt-zen Küstenfischerei in kleinemRahmen und althergebrachteFischereimethoden, Verarbeitungenund Konservierungen, die nachhaltigsind und hervorragende Produkte er-zeugen, die einen Teil unserer kulturel-len Identität bilden. Slow Food fördertden Verbrauch von Fisch vom unterenEnde der Nahrungskette – die kleine-ren, grätigeren Fische, die lange ZeitGrundlage der mediterranen Kücheentlang der Küste waren. Der Verzehrvon diesen unbekannten, aber wohl-schmeckenden Fischsorten lindertden Druck, der auf den populärerenMenüvorschlägen lastet. Zu guterLetzt wird der wilde Fischbestand ge-schützt durch die Unterstützung vontraditionellen, umweltfreundlichenFischfarmen, wie beispielsweiseAusternzucht oder gering besiedelteFrischwasserbeckensysteme, die einwohlschmeckenderes Produkt erzeu-gen als der industrielle Gegenpart.

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Zusätzlich zu den internationalen Veranstaltungen organisieren die Convivien, oft mit Unterstützung von natio-

nalen Geschäftsstellen, hunderte von nationalen und regionalen Veranstaltungen. Dazu gehören:

Salon du Goût et des Saveurs d’Origine, Montpellier, Frankreich

Alle zwei Jahre findet dieses Fest des Terroirs statt, eine Ausstellung von Speisen und Wein aus aller Welt sowie

von internationalen Förderkreisprojekten, die besonders repräsentativ für gebietsgebundene

Geschmacksrichtungen und Kultur sind. Es gibt einen großen Markt des Geschmacks, unzählige

Geschmackserlebnisse, ethnische Kochvorführungen sowie eine Önothek mit hunderten Flaschen zum Verkosten.

Slow Bier, Münchberg, Deutschland

Die erste Slow Food-Veranstaltung zum Thema handwerkliches Bier und Brautraditionen findet in Münchberg

in Oberfranken statt. Den Besuchern wird neben den verschiedenen Veranstaltungen eine Ausstellung und ein

Markt der traditionellen Biere aus diesem Gebiet und aus verschiedenen europäischen Ländern geboten, wie

auch eine „Bierothek“ mit mehr als 80 Biersorten, Stände mit Wurstwaren, Käse und Brot,

Geschmackserlebnisse, die Vielfalt und Reichtum des Bieres zeigen.

A Taste of Slow, Melbourne, Australien

Australiens wichtigste Slow Food-Veranstaltung ist ein zweiwöchiges Programm mit Kursen, Menüs, Gesprächen und

Verkostungsmöglichkeiten. Die Besucher haben die Chance, von den lokalen und internationalen Lebensmittelexperten

Weltweite Veranstaltungen

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und Köchen zu lernen, das beste australische Essen zu probieren und deren Erzeuger zu treffen.

Urban Harvest, New York City, USA

Slow Food USA und das Französische Kulinarische Institut schließen sich zusammen, damit die Erntezeit in

Manhattan einzieht. Als wahrhafte Verschmelzung von Stadt und Land feiert “Urban Harvest” die Jahreszeit, in-

dem man auf großstädtischen und ländlichen Flächen erntet. Von einer Apfelverkostung bis zu einer Käsehöhle,

in der die Besucher Rohmilch-Bauernkäse aus dem Nordosten kosten können, beliefert “Urban Harvest” die

Stadtbewohner mit dem Aroma des Landlebens. Wie könnte man in der Stadt den Herbst besser feiern?

Slow Food Ireland Weekend, Irland

An diesem alljährlichen Wochenende rund um die irische Ess- und Trinkkultur werden die Besucher mit wildem,

geräuchertem Lachs und Kerry-Rindfleisch bewirtet. Außerdem können sie gemeinsam mit Historikern,

Journalisten und Chefköchen handwerkliche Erzeuger von Blutwurst und Rohmilchkäse besuchen. Ein

Bauernmarkt und Geschmackserlebnisse runden die Veranstaltung ab.

Convivien und Terra Madre Meeting, Machakos, Kenia

Die Vertreter der Convivien und der Terra Madre-Lebensmittelbündnisse in Kenia haben Regierungsbehörden

und die NGOs in Machakos getroffen, um Anregungen für die Lebensmittelproduktion und -verteilung in ihrem

Land zu besprechen und um ihre Arbeit und Aufgaben zu diskutieren.

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Immerlangsam

Slow

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“Tafelfreuden gehören jedemMenschen, jedem Land,jedem Platz in derGeschichte oder jederGesellschaft.Sie sind Teil all unserer anderenGenüsse, aber sie sindam dauerhaftesten und könnenuns trösten, wenn der Restsich verlebt hat.”

Anthelme Brillat-Savarin,Französischer Gastronom

Slow Food heißt mit gleicher Nonchalance japanische Chefköche und

Fischer einer chilenischen Insel, Sommeliers der größten französischen

Weingüter und sibirische Melkerinnen willkommen. Es ist eine Welt voller

Menschen, die Wissen und Erfahrungen austauschen. Es ist eine

Menschheit, die den schlichten Genuss von Lebensmitteln zu einem po-

litischen Akt erhoben hat. Es ist das Bewusstsein, dass hinter jeder

Speise Entscheidungen stehen, die auf dem Feld, auf Schiffen, in

Weinbergen, in Schulen und in den Parlamenten gefällt wurden.

Slow Food ist der Schnittpunkt von Ethik und Genuss, von

Nachhaltigkeit und Gastronomie. Als Bollwerk gegen die

Homogenisierung des Geschmacks, die unbeschränkte Macht

der Multiunternehmen, die industrielle Landwirtschaft und den

Wahn der Schnelllebigkeit gibt Slow Food den Lebensmitteln ih-

re kulturelle Würde zurück und verlangsamt den Rhythmus der

gemeinsamen Tafelfreuden zu Tisch.

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Warum der Name Slow Food?

Als bewusste Anspielung auf den Gegensatz zu den Werten des

Fast Food will Slow Food eine Einladung zu einem Leben ohne Eile

sein, das an der Essenstafel beginnt.

Warum ist die Schnecke unser Symbol?

Die Schnecke wurde wegen der Langsamkeit ihrer Bewegung aus-

gesucht, mit der sie sich in aller Ruhe ihren Weg durchs Leben frisst.

Warum entstand Slow Food in Bra, Italien?

Bra, die Heimat des Gründers Carlo Petrini, liegt mitten in einem

Gebiet, das für seine Weine, weißen Trüffel, Käse und Rindfleisch be-

rühmt ist. Essen war auf der italienischen Halbinsel schon immer in-

tegraler Bestandteil der freundschaftlichen Beziehungen. Insofern

war diese Stadt die perfekte Brutstätte für die Slow Food-Bewegung.

Was sind Città Slow?

Slow Food hat zur Entwicklung von Città Slow (lebenswerte Städte)

angeregt: Das sind unabhängige Gruppen von Städten und

Kleinstädten, die die Lebensqualität ihrer Bewohner verbessern

möchten, im Besonderen hinsichtlich des Essens. Città Slow halten

sich an eine Reihe von Richtlinien, um zu schöneren und lebenswer-

teren Orten zu werden. So wird einmal in der Woche die Innenstadt

für den Verkehr gesperrt und bei der Infrastruktur eine Politik einge-

schlagen, die die typische Besonderheit der Stadt erhält. Città Slow

FAQs: Häufig gestellte Fragen

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zielen darauf ab, traditionelle Lebensmittel zu wahren sowie Raum und Gelegenheit für den Kontakt zwischen

Verbrauchern und Qualitätserzeugern zu schaffen. Città Slow sind von Norwegen bis Brasilien überall entstanden, al-

lein in Italien gibt es mehrere Dutzend. Für weitere Informationen zu den Città Slow besuchen Sie www.cittaslow.net.

Bedeutet Slow Food organische Landwirtschaft?

Slow Food befürwortet die Prinzipien, die hinter der organischen Landwirtschaft stehen, beispielsweise das Eintreten

für eine umweltschonende Bewirtschaftung und für die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden überall auf der

Welt. Dennoch ist Slow Food der Meinung, dass organische Landwirtschaft, wenn sie in massivem und großflächigem

Rahmen betrieben wird, dem konventionellen Monokulturanbau sehr ähnelt. Insofern wird allein das Zertifikat für or-

ganische Landwirtschaft nicht als zuverlässiger Nachweis betrachtet, dass das Erzeugnis auf nachhaltige Weise an-

gebaut wurde. Obwohl die meisten Förderkreise organische Techniken einsetzen, verfügen nur wenige über eine

Beglaubigung, da die Kosten für das Zertifikat für organischen Anbau sehr hoch sind. Um ein Förderkreis zu werden,

müssen die Produkte den Konzepten für nachhaltige Landwirtschaft entsprechen, und darüber hinaus bemüht sich

Slow Food um die Garantie, dass sie traditionell, naturbelassen, sicher und – vor allem – von hoher geschmacklicher

Qualität sind. Ein Ziel der Stiftung für biologische Vielfalt ist es, in den nächsten Jahren für die Zertifizierung von

Förderkreisprodukten zu werben (und wenn möglich sie zu finanzieren), für die diese Zertifizierung Märkte eröffnen

oder Einnahmen steigern könnte.

Wie steht Slow Food zu gentechnisch veränderten Organismen?

Während Slow Food nicht gegen die Forschung von Universitäten oder Behörden ist, lehnt der Verein dem kommer-

ziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ab. Wir sind fähig, das Gen einer Spezies in eine andere zu

verpflanzen, aber wir sind bislang nicht fähig das Ergebnis vorherzusagen oder zu kontrollieren, und so schaffen wir

damit eine Bedrohung für unsere natürliche und landwirtschaftliche, biologische Vielfalt. Ein weiteres Problem mit

dem Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist die Tendenz, den Bauern die Entscheidung, welche Pflanze

er anbauen will, aus der Hand zu nehmen. Wenn Samenflug eines GVO Feldes meilenweit fliegt und konventionell

oder organisch bebaute Felder bestäubt, stecken Landwirte unwillentlich und unwissentlich ihre Arbeit und ihr Kapital

in eine Ernte, die sie nicht gepflanzt haben. Slow Food glaubt, dass alle Produkte, die genetisch veränderte

Inhaltsstoffe enthalten, gesondert gekennzeichnet werden müssen, um dem Verbraucher zu ermöglichen, eine be-

wusste Entscheidung zu treffen, was er unterstützen und was er schlucken möchte.

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Wie finanziert sich Slow Food?

Der internationale Verein erzielt den größten Teil seiner Einnahmen

aus Mitgliedsbeiträgen. Durch Eintrittskarten beim Salone del Gusto

und bei anderen internationalen Veranstaltungen kommen weitere

Einnahmen hinzu, ebenso wie der Verkauf von Waren und Büchern

zur Finanzierung von Slow Food beiträgt.

Die sieben nationalen Slow Food-Vereine erhalten einen Teil der

Mitgliedsbeiträge und bekommen zusätzliche Fonds aus anderen

Quellen wie Förderern und Institutionen. Slow Food Italien ist der äl-

teste nationale Verein mit der am weitesten entwickelten

Mittelbeschaffung, wie beispielsweise durch das Verlagshaus Slow

Food Editore. Ein weiterer geschäftlich tätiger Zweig ist Slow Food

Promozione, das Büro, das die großen Slow Food-Veranstaltungen

organisiert, Veröffentlichungen verkauft und Förderer ausfindig

macht, die mit der Slow Food-Philosophie übereinstimmen. Laut

Vereinssatzung übertragen Slow Food Editore und Slow Food

Promozione ihre Gesamtgewinne dem Verein.

Hat Slow Food-Richtlinien zum Fundraising?

Ja. Beim Fundraising (Beschaffung von finanziellen Mitteln) steht für

Slow Food ganz zu Anfang der Wunsch, langfristige Partnerschaften

mit den Förderern zu schaffen, die sich auf ein gegenseitiges

Verständnis und auf eine gemeinsame Philosophie gründen. Förderer

dürfen keine Tätigkeiten ausüben, die im Widerspruch zu der

Philosophie der Bewegung stehen, und Slow Food behält sich in voll-

kommener Achtung seiner Mitglieder totale Autonomie vor – der

Verein lässt sich in seinen Entscheidungen oder Aktivitäten nicht be-

einflussen. Für die gesamten Richtlinien zum Fundraising besuchen

Sie www.slowfood.com.

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30%-40%

20%-30%

15%-20%

10%-15%

10%

Wofür wird mein Mitgliedsbeitrag verwendet?

Die Mitgliedsbeiträge werden zwischen dem Convivium und den verschiedenen Abteilungen der internationalen Slow

Food-Hauptstelle aufgeteilt, welche sie zugunsten der Mitglieder bereitstellt. Auf lokaler Ebene werden die Gelder verwen-

det, um die Aktivitäten des Conviviums zu planen. Die internationale Hauptstelle verwendet die Gelder, um Publikationen

zu veröffentlichen und um die Slow Food-Projekte für biologische Vielfalt zu fördern. Wird ein nationaler Verein etabliert,

geht der Anteil des Mitgliedsbeitrages vom Mitglieder Service Center zurück an das entsprechende nationale Büro.

Darf ich das Slow Food-Logo für meine Erzeugnisse oder für mein Restaurant verwenden?

Das Slow Food-Logo ist ein eingetragenes Markenzeichen und soll grundsätzlich nur in Verbindung mit nationalen,

internationalen Slow Food- oder Convivium-Veranstaltungen verwendet werden. Die vollständige Charta zur Nutzung

der Slow Food-Marken findet sich unter www.slowfood.com.

Wo kann ich Slow Food-Bücher in meiner Sprache finden?

Englisch: Unter www.slowfoodusa.org, www.slowfood.com, www.slowfoodireland.com und über das Londoner

Verlagshaus Grub Street

Italienisch: Unter www.slowfood.it

Deutsch: Unter www.hallwag-verlag.de und www.rotpunktverlag.ch

Holländisch: Unter www.metsenschilt.com und www.roulartabooks.be (Flandern)

Französisch: Unter www.souffledor.fr

Aufteilung des Mitgliedsbeitrages

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Slow Food Mitglieder Service Center / Nationale GeschäftsstelleMitgliedsausweise, Porto, gebührenfreie Telefonnummer, Database Management

Conviviumlokale Veranstaltungsplanung

Slow Food Internationales BüroEntwicklung der Bewegung, nationale Newsletter, Mitgliederunterlagen, internationale Meetings

Slow Food EditoreVeröffentlichung von Publikationen

Die Slow Food Stiftung für biologische VielfaltUnterstützung von Arche- oder Förderkreisprojekten

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1986 Bra, Serralunga d’Alba, und Barolo, Italien Die 62 Gründungsmitglieder treffen sich, umArcigola einzuweihen, den Vorgänger von Slow Food.

1989 Paris, Frankreich Die internationale Slow Food-Bewegung wird mit einem Gründungsmanifestins Leben gerufen, das Delegierte aus 15 Ländern unterzeichnen.

1990 Bra, Italien Slow Food Editore, das Verlagshaus, wird gegründet.Venedig, Italien Slow Food hält seinen ersten internationalen Kongress ab.

1992 Königstein, Deutschland Slow Food Deutschland wird gegründet.

1993 Zürich, Schweiz Slow Food Schweiz wird gegründet.

1994 Palermo, Italien Der nationale Kongress von Slow Food Italien entscheidet, in die internationaleEntwicklung von Slow Food zu investieren.

1996 Bra, Italien Slow Food International wird als rechtliche Körperschaft gegründet und dasInternationale Slow Food-Büro wird eröffnet. Die erste Ausgabe von Slow erscheint in Italienisch,Englisch und Deutsch.Turin, Italien Der erste Salone del Gusto findet statt.Turin, Italien Die Arche des Geschmacks wird lanciert.

1997 Bra, Italien Cheese, die Formen der Milch findet erstmals statt.Orvieto, Italien Slow Food hält seinen zweiten internationalen Kongress ab.

1998 Turin, Italien Slow Food hält seinen dritten internationalen Kongress ab.

2000 New York, USA Slow Food USA wird mit einem nationalen Büro in New York City ins Leben gerufen.Bra, Italien Das Förderkreisprojekt wird eingeführt.Bologna, Italien Der erste Slow Food Preis für den Schutz der biologischen Vielfalt wird vergeben.

2001 Bra, Italien Die internationale Webseite www.slowfood.com geht online.

Slow Food:Die Geschichte

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2002 Brüssel, Belgien Der Präsident der Europäischen Kommission, Romano Prodi, zeichnet CarloPetrini mit dem Sicco-Mansholt-Preis 2002 aus. Damit wird der Beitrag von Slow Food zur nach-haltigen Landwirtschaft gewürdigt.

2003 Lastours, Frankreich Slow Food Frankreich wird mit einem nationalen Büro in Montpellier insLeben gerufen.Neapel, Italien Slow Food hält mit über 600 Delegierten seinen vierten internationalen Kongressab. Slow Food beschließt, sich auf Entwicklungsländer zu konzentrieren.Taormina, Italien Slow Food bietet 28 europäischen Landwirtschaftsministern bei ihrem infor-mellen Treffen ein Buffet mit typischen Erzeugnissen.Montpellier, Frankreich Die Veranstaltung Aux Origines du Goût findet zum ersten Mal statt.

2004 Sendai, Japan Slow Food Japan wird mit einem nationalen Büro in Sendai ins Leben gerufen.Rom, Italien Die FAO (Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen)nimmt offiziell die Zusammenarbeit mit Slow Food auf.Genua, Italien Die Messe Slow Fish findet zum ersten Mal statt.Pollenzo, Italien Die Universität der gastronomischen Wissenschaften wird eröffnet.Turin, Italien Die erste Terra Madre, das Welttreffen der Lebensmittelbündnisse, bringt 5.000Landwirte und Lebensmittelerzeuger zusammen.London, GB Das Time Magazine (Europäische Ausgabe) nimmt Carlo Petrini in die Liste der 29“Europäischen Helden” des Jahres 2004 auf.

2005 Großbritannien Slow Food Großbritannien wird ins Leben gerufen.Porto Alegre, Brasilien Slow Food arbeitet mit dem Minister für Landwirtschaftsentwicklung zu-sammen, um auf dem World Social Forum 2005 ein Seminar abzuhalten.Machakos, Kenia Die Slow Food-Convivien und Terra Madre-Lebensmittelbündnisse aus Keniatreffen sich zum ersten Mal.

2006 Bra, Italien Slow Food Italien feiert seinen 20. Geburtstag.

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Unser Jahrhundert begann und entwickelte sich unter dem Zeichen

der industriellen Zivilisation: Zuerst wurden Maschinen erfunden und

schließlich wurden sie zum Lebensmodell erhoben.

Wir sind Sklaven der Geschwindigkeit und unterliegen alle demsel-

ben heimtückischen Virus: der Schnelllebigkeit, die unsere

Gewohnheiten durchbricht, in die Privatsphäre unseres Zuhauses

vordringt und uns dazu bringt, uns mit Fast Food zu ernähren.

Um seinem Namen zur Ehre zu gereichen, müsste der Homo

Sapiens sich selbst von diesem Tempo befreien, bevor er von

diesem verschlungen wird.

Die einzige Schutzmaßnahme, um dem universellen Wahn der

Schnelllebigkeit etwas entgegen zu setzen, ist der standhafte

und stille materielle Genuss.

Mögen die zuträgliche Dosis garantieren Sinnesgenusses und die

langsame, lang anhaltende Gaumenfreude uns vor Ansteckung bei

dem Pöbel bewahren, der Raserei mit Effizienz verwechselt.

Das Slow FoodManifest

Offiziell wurde Slow Food

International ins Leben gerufen, als

Abgesandte aus 15 Ländern dem

Slow Food Manifest beipflichteten,

das am 9. November 1989 vom

Gründungsmitglied Folco Portinari

verfasst wurde.

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Unsere Schutzmaßnahmen sollten mit Slow Food, mit bewusstem

Essen, bei Tisch beginnen.

Lasst uns die Aromen und Geschmäcker der regionalen Küchen

neu entdecken und die degradierenden Auswirkungen von Fast

Food verbannen.

Im Namen der Produktivität hat die Schnelllebigkeit unser Wesen ver-

ändert und bedroht unsere Umwelt und Landschaften. Darauf ist

Slow Food heute die einzig wahre, progressive Antwort.

Das ist es, worum es in echter Kultur geht: Geschmack zu entwi-

ckeln, anstatt ihn zu entwürdigen. Und was könnte diesbezüglich

hilfreicher sein als ein internationaler Austausch der Erfahrungen,

Sachkenntnisse und Projekte?

Slow Food gewährleistet eine bessere Zukunft.

Slow Food ist eine Idee, die viele qualifizierte Anhänger braucht,

um dabei zu helfen, dieses (langsame) gemeinsame Bestreben

in eine internationale Bewegung zu verwandeln, deren Symbol

eine kleine Schnecke ist.

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PräsidentCarlo Petrini (Italien)

VizepräsidentenGiulio Colomba (Italien)Alice Waters (USA)

VorstandsausschussPaolo Di Croce (Italien)Michael Dimock (USA)Friederike Klatt (Deutschland)Jean Lhéritier (Frankreich)Giacomo Mojoli (Italien)Rafael Pérez (Schweiz)

Internationaler Beirat

ItalienSilvio BarberoGino BortolettoRoberto BurdeseAlberto CapattiCarlo CastiAntonio CherchiMavi NegroGaetano PascaleNanni RicciPiero SardoRenato SardoCinzia Scaffidi

USABarbara BowmanErika LesserGarrett OliverNancy PiianaiaHansjakob Werlen

DeutschlandHans-Werner BunzHelmut ErtelHans-Georg Pestka

SchweizLuca CavadiniGiuseppe Domeniconi

AustralienJames BroadwayLeonie Furber

FrankreichDidier Chabrol

HollandAndrea van Gemst

JapanKazumi OguroHirotoshi Wako

GroßbritannienJohn FlemingChris Walton

ÖsterreichManfred Flieser

KanadaSinclair Philip

IrlandDarina Allen

Terra Madre RepräsentantinVandana Shiva

Who's Who:Namensverzeichnis

Aus diesen Personen setzt sich derExekutivausschuss von Slow Foodzusammen. Sie wurden vomInternationalen Slow Food-Kongress2003 in Neapel für vier Jahre in ihrAmt gewählt. Weitere internationaleBeiräte werden entsprechend denMitgliederzahlen hinzukommen.Für die aktuellste Liste besuchenSie bitte www.slowfood.com

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Kontakt

Slow Food P.zza XX Settembre, 5

12042 Bra (Cuneo) - Italien

Tel. +39 0172 [email protected]

www.slowfood.com

Slow Food Deutschland+49 (0)4271 951165

[email protected]

Slow Food Schweiz0800 562898

[email protected]

Slow Food USA+1 718 2608000

[email protected]

Slow Food Italien+39 0172 419611

[email protected]

Slow Food Frankreich+33 (0)4 99 [email protected]

www.slowfood.fr

Slow Food Japan+81 (0)22 7272347

[email protected]

Slow Food UK+44 (0)1584 879599

[email protected]

Gebührenfreie Rufnummern

Österreich 0800 281141Australien 1800 009684Belgien 0800 79329Frankreich 0800 907164Irland 1800 553930Kanada 18662 666661Niederlande 0800 0227794Spanien 9009 86946

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Es gibt Tausende

Arten Slow Food zuunterstützen

Sie glauben, dass Lebensmittel gut, sauber und

fair sein sollten, und dass alle Menschen unabhängig von

ihren sozialen oder ökonomischen Bedingungen das

Recht auf hochwertiges Essen haben.

Sie zusammen mit den Mitgliedern Ihres Conviviums

gern am Tisch sitzen, um Ihre Region und deren Traditionen

zu fördern, um ihre Lebensmittel und Erzeuger kennen zu

lernen und bekannt zu machen.

Sie glauben, dass gastronomischer Genuss unlösbar

mit unserem Erbe an Saatgut, Gemüse, Obst und Tierrassen,

wie aber auch der kulinarischen Kultur verbunden ist.

Sie glauben, dass wir, um etwas zu beeinflussen und

zu ändern, Verbraucher aller Altersgruppen erziehen

müssen.

Weil

Weil

Weil

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Treten Sie bei! Slow Food Members Service Centre

Via della Mendicità Istruita, 8

12042 Bra (Cuneo) – Italien

www.slowfood.com

[email protected]

Verbreiten Sie dieInhalte und helfenSie Slow Food zuwachsen.

TausendeArten...

und nocheine

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VerfasserSimona Malatesta, Michèle Mesmain, Sarah Weiner, Winnie Yang

RedaktionRenato Sardo

Co-RedaktionOliver Birk, Raimondo Cusmano, Ulrich Rosenbaum, Veronica Veneziano

GrafikdesignCristina Capussotti , Mauro Olocco, Paolo Rubei

DruckStamperia Ramolfo, Carrù, Italien

Titelfoto© T. Spiegel/Corbis

FotosFabio Artusi, Czterj Bacowie, Giovanni Bellingeri, Marco Bruzzo,Giuseppe Cucco, Paolo Di Croce, Carlo Fanti, Giuseppe Fassino,Andre Federov, Anya Fernald, Carlo Gaia, Tino Gerbaldo,Jean-Claude Leberre, Marcello Marengo, Moyra Mauger,Maurizio Milanesio, Serena Milano, Cristina Molinari,Alberto Peroli, Manfredo Pinzauti, Davide Rovidone, Marco Sasia, David Szanto, Carmen Tedesco, Trace Foundation/Slow Food-Archives, www.owenfranken.com

Copyright © 2005Slow FoodAlle Rechte vorbehaltenDritte Ausgabe, Juni 2007

Die Slow Food Fibel ist auf Recycling-Papier gedruckt.

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Slow Food, P.zza XX Settembre 5, Bra (Cuneo), Italientel +39 0172 419611 - [email protected] - www.slowfood.com