Kommunale Mobilitäts-
bzw. Klimaschutzpläne
und Mobilstationen
Dr. Uwe Rennspieß | Dr. Andreas Leistikow
Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH
Jahrestreffen des Zukunftsnetzes Mobilität NRW
26. Oktober 2015
Agenda
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Wer arbeitet bereits an einer zukunftsfähigen
Mobilitätsentwicklung?
Wie sind die Zuständigkeiten heute geregelt?
Wie lassen sich unabgestimmte Einzelplanungen vermeiden?
Mobilstationen als zentrale Bausteine einer vernetzten Mobilität
Die Arbeit am Thema Mobilität erfolgt an vielen Stellen
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Lärmaktionsplan
Nahverkehrsplan
Mobilitätsbefragungen
Verkehrsentwicklungsplan
Mobilitätskonzept
Klimaschutzbericht
Nachhaltigkeitsbericht
Agenda 21
Leader-Projekte
Die Kreise sind aktiv
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Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzepte unter Berücksichtigung vom
Mobilitätsfragen im Münsterland:
Kreis Borken (Klimaschutzkonzept Fortschreibung 2014; MoVie)
Kreis Steinfurt (Masterplan 100% Klimaschutz mit ausgebildetem
Mobilitiätsmanager, STmobil)
Kreis Coesfeld (Klimaschutzkonzept in Arbeit, Projekt „Bewegtes
Land“)
Kreis Warendorf (Kreisentwicklungsprogramm WAF 2030, WAF
Rad+BUS)
Die Kreise sind aktiv
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Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzepte unter Berücksichtigung vom
Mobilitätsfragen in der Hellweg-Region und im Sauerland:
Kreis Soest (Integriertes Klimaschutzkonzept iKk mit ausgebildetem
Mobilitätsmanager, mobil 4 you)
Hochsauerlandkreis (Integriertes Klimaschutzkonzept, mobil 4 you)
Kreis Unna (Nachhaltigkeitskonzept, FUN)
Märkischer Kreis (Klimaschutzkonzept, Strategiepapier Förderung
Elektromobilität)
Auch viele Kommunen haben sich auf den Weg gemacht…
Wie sind die Zuständigkeiten heute geregelt?
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• Parkraumbewirtschaftung – Ordnungsamt
• Fuß- und Radwegeplanung - Stadtplanungsamt
• Buslinienführung – Kreis als Aufgabenträger in Abstimmung mit
Kommunen
• Fahrgastinformation - Verkehrsunternehmen
• Schülerverkehr - Schulverwaltungsamt
• Ansiedlung von Firmen und Gewerbetreibende – Bauamt,
Wirtschaftsförderung
• Klimaschutzpläne – Umweltamt
• Verkehrssicherheit – Straßenverkehrsbehörde, Ordnungsamt
Wo liegen die größten Herausforderungen?
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• Enger werdende Finanzspielräume
• Schülerrückgang
• Bevölkerungsrückgang
• Anteil der Zwangskunden im ÖPNV nimmt ab
• räumliche und zeitliche Bündelungseffekte gehen
verloren
• Freizeitverhalten ändert sich,
• neue Qualitäts- und Informationsansprüche entstehen
• Sicherheitsempfinden nimmt zu
• etc.
Wie lassen sich die Herausforderungen bewältigen und
unabgestimmte Einzelplanungen vermeiden?
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Verständigung über ein gemeinsames Ziel:
= Umweltverträgliche, nachhaltige Mobilität
Einzelplanungen müssen zusammengeführt werden:
= Aufstellen eines kommunalen Mobilitätsplanes
Weiterentwicklungen, Koordination, Beteiligung der Bürger:
= kommunale Anlaufstelle beim „Mobilitätsbeauftragten“
Ausrichtung auf das gemeinsame Ziel, sollte „von oben“ vorgegeben werden:
= wünschenswert - Mobilität als Chefsache des Bürgermeisters
Wir brauchen eine stärkere Vernetzung
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Vernetzung der Akteure:
• Es wird viel diskutiert über Lösungsmöglichkeiten, aber beispielhafte
Umsetzungen sind noch in den Anfängen.
• Austausch untereinander und das Lernen von einander ist ausbaufähig.
Bildung von Arbeitsgruppen für alle, die an kommunalen Mobilitätsplänen
arbeiten und den Austausch suchen.
Vernetzung der Verkehrsträger:
• Mobilstationen als zentrale Bausteine einer vernetzten Mobilität.
• Sichtbare Bündelung von Zug, Bus, Rad und CarSharing-Angeboten
Mobilstationen – nur etwas für Großstädte?
Mobilstationen liegen im Trend
• Mobilstationen als Baustein einer nachhaltigen und klimaschonenden
Mobilitätsplanung
• Auch im ländlichen Raum umzusetzen
• Voraussetzung ist ein leistungsfähiger ÖPNV
• Aufnehmen des Trends „Nutzen statt besitzen“
• Kriterien für den Aufbau:
• Raumbezug (Größe der Kommune, Siedlungsstruktur, Verflechtungen mit
Nachbarkommunen)
• Mobilitätswünsche der potenzielle Nutzer (E-Bike, Carsharing, E-Cars?)
• Lage und verfügbare Räumlichkeiten
Mobilstationen im ländlichen Raum Westfalens
Unterschiedliche Ansätze und Anwendungstiefen
• Fahrrad-Boxen an zentraler Haltestelle in Warstein-
Belecke
• Kooperation mit Radstationen im Kreis Unna
• Verknüpfung von Bus und E-Bike in
Sendenhorst und Everswinkel mit
Beratung durch Kommune
• Verknüpfung von Bus und E-Bike in
Mettingen mit Beratung durch Anlaufstation
vor Ort
• Mobilstationen im Aufbau in Heek, Medebach
und Werl, Bergkamen, Olfen, Nordkirchen und
Werne (2016): (Zug,) Bus, E-Bike und Carsharing
Potenzial der Verknüpfung
• Gute Erfahrungen im Münsterland, erste
Erfahrungen im Kreis Unna
• Das E-Bike eignet sich als Ergänzung
zum ÖPNV:
• umweltschonend auf mittleren Distanzen
• kostengünstig in der Beschaffung
• raumsparend einsetzbar
• mit etwas Übung sicheres Verkehrsmittel
• Bestandteil einer jeden Mobilstation im
ländlichen Raum
Das E-Bike als Ergänzung zu Bus und Bahn
Praxisbeispiel: Mobilstation von STmobil in Mettingen
Aufgabe der Mobilstation:
• Mobilitätsberatung
• Erarbeitung intermodaler
Konzepte
• ÖPNV-Trainings
• Pedelec-Trainings
Umsetzung mit Partnern:
• Einzelhandel und
Fahrradfachhandel
Die Mobilstation im ländlichen Raum
Ausgangsbasis:
• SchnellBus S10 im
Halbstundentakt
• 50 E-Bikes als Ergänzung
für die erste Meile
Praxisbeispiel: Mobilstation von WAF Rad+BUS in Everswinkel
Zwei Abstellanlagen:
• Ortskern und Peripherie
• E-Bikes in Radstation
Münster für letzte Meile
Die Mobilstation im ländlichen Raum
Ausgangsbasis:
• SchnellBus S20 und
RegioBus R22 im 20-
Minuten-Takt
• 25 E-Bikes als Ergänzung
für die erste Meile
Aufgabe des Bürgerbüros:
• Mobilitätsberatung
• Ausgabe von E-Bikes
Umsetzung mit Partnern:
• Kommune und
Fahrradfachhandel
Aufenthaltsqualität
Mobilstation – modularer Aufbau
• Mobilstationen werten den Ortskern
auf, etwa den Schultenhof in Mettingen
• Kopplung von Angeboten mit hoher
Nachfrage (z. B. Einzelhandel,
Arztpraxen, Apotheken)
• Ziel: Integration des Angebots von
Informationen, Schließfächern,
WLAN, Getränken…
Der Umweltverbund wird gestärkt
• Fahrgaststeigerung im SchnellBus S10 um über 20%
• Deutliche Nachfragesteigerung beim Abonnement durch das neue
MobilAbo in Mettingen: Vervierfachung der Abonnentenzahl
Projekt geht auch über den Förderzeitraum hinaus weiter
Ausweitung auf die Nachbarorte Westerkappeln und Recke
Weitere Mobilstationen im Kreis Steinfurt in Planung
• E-Bike hat hohe Wertschätzung als Angebot für Stammkunden
• Fortbewegungsmittel auch für innerörtliche Strecken
Wartelisten in Everswinkel!
Erfahrungen aus den Projekten
Weitere Bausteine für Mobilstationen
Mobilstation – modularer Aufbau
• Ausbaustufe Carsharing abhängig von
der Grundauslastung des Autos
• Herausforderung: Viele Anbieter am
Markt
• Kreis Unna: Kooperation mit
Stadtwerken Unna
• Soest und Heek: Kooperation mit
Stadtteilauto
Es gilt, Erfahrungen zu sammeln!
Handbuch Mobilstationen NRW
• Aufgaben und Nutzen von Mobilstationen
• Hinweise zur Ausstattung und Gestaltung
• Rechtliche und finanzielle Aspekte
• Akteure und Aufgabenverteilung
• Betreibermodelle
• Anschubfinanzierung
• Übersicht über aktuelle Projekte
….hier erhältlich
Anregungen und Tipps
Jahrestreffen des Zukunftsnetzes Mobilität NRW
26. Oktober 2015
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.