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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 5 / 2011
NachtruhestörungvermeidenSeite 18
Der «Metrac H7 X»im PraxistestSeite 26
Strategien gegendie KrautfäuleSeite 40
Alternativen zurSchweinesuppeSeite 68
Merkblatt «Bandwurmfinnen» Seite 43
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EDITORIAL
MERKBLATTBandwurmfinnen beim RindRisikoanalyse auf Betriebsebene Heftmitte
Spürbar verbessertDer «Metrac H7 X» von Reform im Praxistest 26
Kurzmeldungen 21Spreu komprimieren – aber wie? 22Lücke geschlossen – Deutz-Fahr mit neuen stufenlosen Traktoren 25Bodenschutz: Mit «dicken Backen» aufs Feld 28Erfolgstory: Gülle gemeinsam und effizient ausbringen 30Produktneuheiten 32
Bäuerinnen und LandwirtinnenSchriftsteller sprechen über ihre Bücher 76
Kurzmeldungen 75Tipps für den Nutz- und Ziergarten 80Rhabarberrezepte von Fina Schuler 85Fabien Kolly ist gerne Bauer 86
Schweinemast4.5 % besser dank Benzoesäure 70
Bio-Seite: Gesundheitsplanung im Schweinestall 52Kurzmeldungen 54UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter 55Melkleistung ohne grosse Investitionen erhöhen 61Potenzial in der Rindviehmast 62Einfache Umbaulösungen für Anbindeställe 64Milchvieh: Zuchtwert-Genauigkeit steigt 67Alternativen zur Schweinesuppe 68Unfallverhütung: Auf die Technik kommt es an 73
Mechanische UnkrautbekämpfungDie passenden Geräte zum richtigen Zeitpunkt 48
Kurzmeldungen 33Rindergülle: Mineraldünger ohne Kali verwenden 34Erfolgreiche Getreide- und Ölsaatenvermarktung 36Strategien gegen die Krautfäule 40
Auf eigene Rechnung und GefahrWer hat Anrecht auf Direktzahlungen? 10
Kurzmeldungen 9Prolait zu Besuch im Zürcher Oberland 14Monatsfrage 16Nachtruhestörung durch Erntearbeiten 18
Grosse Drehscheibe für kleine DorflädenVolg Frischdienst in Oberbipp 4
Verwaltungsentscheide 4Auf ein Wort von Ferdinand Hirsig 5
Prolait sucht ImpulseIm Zürcher Berggebiet besichtigtendie Verantwortlichen des Waadtländer Milchverbandsein Regionalprojekt.
Spreu pressen Die Spreu-Verwertung verbessertdie Wirtschaftlichkeit des Getreide-anbaus, wenn das Material sich effizient sammeln lässt.
Tierschutz 2013Einfache Baulösungen helfen, damitauch Anbindeställe an die neueNorm angepasst werdenkönnen.
Maxi-Event Die Getreidebranche traf sich in Kirchberg und informierte sich über Preise, Qualität und Marktaussichten.
UFA-REVUE · 5 2011 3
LANDLEBEN
NUTZTIERE
PFLANZENBAU
LANDTECHNIK
MANAGEMENT
FENACO AKTUELL
Eine regelmässigeKontrolle desKartoffelbestandshilft, die Krautfäulein den Griff zubekommen.Bild: agrarfoto.com
Seit jeher ist das Wetter im Lebender Menschen ein wichtigerBestandteil. Insbesondere interessie-ren dabei die Vorhersagen, diegerade für die Planung vonlandwirtschaftlichen Arbeiten imAcker- und Futterbau selbst heutenoch unerlässlich sind. Wetterprog-nosen scheinen vermehrt auch fürdie übrige Bevölkerung einezunehmend wichtigere Rolle zuspielen, für einen Personenkreis also,dessen Berufsalltag nur wenig vonder Witterung beeinflusst wird.
Dementsprechend unterschiedlichfallen auch die Einschätzungen aus,was als gutes oder schlechtes Wettergilt. So wird beispielsweise derdiesjährige überaus trockene undsonnige Frühling von der Freizeitge-sellschaft mehrheitlich als gut undschön eingestuft, während sich diedaraus resultierende Trockenheit fürdie Landwirte da und dort zu einemakuten Problem entwickelt hat.
Die Meteorologen wiederum sind inder Bewertung des Wetters eherzurückhaltender, nehmen lieber ihreStatistiken zur Hand und kommen-tieren dann im Vergleich mit demlangjährigen Durchschnitt mitAussagen wie «zu trocken», «zukalt» oder «zu windig». Dies ruftwiederum andere auf den Plan, aufdie möglichen oder auch unmögli-chen Ursachen für diese Abweichun-gen hinzuweisen.
Übrigens: Haben Sie gewusst, dassauf www.landi.ch immer dieaktuellsten Wetterinformationen –Wetter-TV, regionale Prognosen,Niederschlagsradar, Pollenprogno-sen – verfügbar sind? Seit einigerZeit gibt es gar das «iPhone»-Wet-ter, eine für dieses Smartphonespeziell konzipierte Applikation, diesich in der Zwischenzeit zu einemder meist gefragten «Apps»gemausert hat.
Roman Engeler
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VERWALTUNG FENACOCONSEIL D’ADMINISTRATION
FENACO
wachsen und hat seine landwirtschaftli-che Ausbildung als Ing. Agr. FH in derFachrichtung Tierproduktion an derSchweizerischen Hoch-schule für Landwirt-schaft in Zollikofen ab-geschlossen. ChristianProbst arbeitet seit De-zember 2005 als Han-delsmitarbeiter beider Anicom Mittel-land.
AKTUELL
Nachfolge geregeltDer Verwaltungsrat der Anicom AG hatStefan Schwab (Bild links) zum Vorsit-zenden der Geschäftsleitung der Ani-
com AG gewählt. Mit Stefan Schwabwird die Vakanz, die durch denplötzlichen Tod von Urs Schöb ent-
standen ist, geschlossen. Stefan Schwab wurde 1973 inWalperswil geboren. Nach derlandwirtschaftlichen Ausbil-dung besuchte er die Fach-
hochschule für Landwirtschaft in Zolli -kofen und schloss als Ing. Agr. FH, Fach-richtung Agrarwirtschaft, ab. Beruflichengagierte er sich von 1999 bis 2004 inder Beratung und als Landwirtschafts-lehrer am Inforama Rütti. Seit Mai 2004leitete er die Anicom Mittelland in Zol-likofen.
Christian Probst (Bild rechts) wird neuLeiter der Anicom-Niederlassung Mit-telland. Er ist auf einem Landwirt-schaftsbetrieb in Kammersrohr aufge-
Der Projektleiter vor Ort in Ober-bipp ist Erwin Stöckli, ursprünglichMolkereimeister, leitete er die ToniMilch in Zürich und stiess 2001 zum
Volg. Erwin Stöckli führt durch die Ver-teilzentrale, zum Redaktionszeitpunkt
Herr Stöckli, was ist eine Verteilzentrale?Erwin Stöckli: Bei einer Verteilzentralewerden Waren en gros angeliefert. Siewerden gerüstet und kommissioniert,das heisst in kleinere Chargen umver-teilt und an unsere kleinflächigen Volg-Läden ausgeliefert. Jede Bestellung derrund 800 Verkaufsstellen kommt zu uns.Die neugebaute Frischprodukte-Verteil-zentrale in Oberbipp ersetzt das bis -herige Verteilzentrum in Suhr. Mit dendrei Standorten Winterthur, Landquartund Oberbipp sind wir verkehrstech-nisch ideal positioniert und nahe beiden Kunden.
Die Volg-Gruppe ist gewachsen. Das zieht einen Ausbau der Infrastruktur und der Logistiknach sich. In Oberbipp (BE) geht in diesen Tagen eine Verteilzentrale für Frischprodukte inBetrieb. Von dort aus werden die Dorfläden westlich des Bareggtunnels beliefert.
Grosse Drehscheibe für kleine Dorfläden
5 2011 · UFA-REVUE
muss man dort noch einen Helm tragen,denn es wird gehämmert und gemalt, eswerden Leitungen verlegt, Steckdosenangebracht und Rabatten bepflanzt. DieBetriebsamkeit ist gross. Denn ab dem 1. Mai ist diese Verteilzentrale in Betrieb.
Erwin Stöckli sagt von sich, wenn seinVater einen Bauernhof gehabt hätte,dann wäre er wahrscheinlich Landwirtgeworden. So aber widmet er seinBerufsleben den nachgelagertenSektoren und sorgt dafür, dass in denländlichen Regionen die Dorflädenmit Frischprodukten versorgt sind.
TERMINEAGENDA
FENACOBILD DES MONATS
PHOTO DU MOIS
AUF EIN WORTEN UN MOT
Regionaltagungen der fenaco-LANDI Gruppe• Westschweiz: 12. Mai 2011
• Mittelland: 18. Mai 2011
• Ostschweiz: 20. Mai 2011
Delegiertenversammlungfenaco: Mittwoch, 22. Juni 2011
AKTUELL
UFA-REVUE · 5 2011 5
Was ist der Vorteil des Standorts Ober-bipp?Wir entgehen damit dem Stau am Ba-reggtunnel und sind näher bei den Verkaufsstellen im westlichen Wirt-schaftsgebiet, zum Beispiel im BernerOberland, im Wallis oder in der West-schweiz. Das ist für uns enorm wichtig,weil die Produkte frisch am Morgen frühin den Läden sein sollen. «Frisch und
fründlich» ist nicht nur ein Werbe-spruch, sondern unser Erfolgsrezept.Die Verteilzentralen sind unsere Frische-Drehscheiben.
Wie viele Lastwagen fahren täglich mitWaren her?Wir haben rund 40 Lieferanten, die ihreProdukte täglich anliefern. Früchte undGemüse werden sogar zweimal täglichangeliefert, zum Teil direkt ab Feld. Vonmorgens früh bis abends spät wird inOberbipp im Zweischichtbetrieb gear-beitet. Es ist eine Stunden- und Minu-tenlogistik. Täglich fahren wir 16 Tourenvon diesem Standort aus.
Was ist das Herzstück von Oberbipp?Das ist ganz klar die ausgeklügelte Kälte-und Kühltechnik und die Informatiksys-teme. Wir haben verschiedene Klima -zonen, mit unterschiedlichen Tempera-turen und Luftfeuchtigkeiten. Fleischmuss stets relativ tief gekühlt sein unddie Kühlkette darf nie unterbrochen
Die Rapsblüte war dieses Jahr früher als in den Vorjahren. Alle erhoffen sich höhere Erträge, so auch der fenaco-Geschäftsbereich
Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (GOF). Die Aussichten für die Vermarktungder bevorstehenden Rapsernte sind gut. Der Absatz bei den Verarbeiternist gesichert, die Speiseölpreise liegen aktuell über dem Vorjahr und der
Presskuchen ist ein attraktiver Proteinträger aus dem Inland.
Innerhalb der fenaco hat der Detail -handel in den letzten Jahren klar anBedeutung gewonnen. Volg und LANDIhaben sich in den hart umkämpftenMärkten mit eigenständigen Konzeptengut behauptet und die Marktanteileerhöht.
Die LANDI Schweiz AG hat ihreInfrastrukturen in Dotzigen vor dreiJahren ausgebaut und verfügt heuteüber ein modernes, leistungsstarkesLogistikzentrum. Die Entwicklungdieses Unternehmens ist tatsächlichaussergewöhnlich: Der Jahresumsatzvor 22 Jahren entspricht heute einemWochenumsatz!
Stetig, aber nicht ganz so rasantentwickelte sich der Lebensmittelde-tailhandel von Volg. Der Spezialist fürden kleinflächigen Detailhandel istheute in der Nische Dorfladen derMarktleader. Das kontinuierlicheWachstum hat dazu geführt, dass dieVerteilzentren aus allen Nähtenplatzen. In diesen Tagen konnte nunder Frischdienst Oberbipp in Betriebgenommen werden, von wo rund 350Verkaufsstellen westlich des Bareggtun-nels mit Frischprodukten beliefertwerden.
Auch in unserer Hauptverteilzentrale inWinterthur wird gegenwärtig gebaut.Seit zwei Monaten laufen die Bauarbei-ten für die Aufstockung des Büroteils,die Bewilligung für den Ausbau desBetriebsteils erwarten wir in diesenTagen. Somit können wir auchzukünftig vom Standort Winterthur ausalle Verkaufsstellen mit dem gesamtenFood-/Nearfood-Sortiment beliefern.
Diese Gesamtinvestitionen von 70Millionen Franken in die Logistikwerden nicht nur Volg stärken, sondernauch die Leistungsfähigkeit dergesamten fenaco-LANDI Gruppe weitererhöhen.
Ferdinand HirsigMitglied der fenaco-GeschäftsleitungFortsetzung Seite 6
FENACO
Erwin Stöckli auf demWeg zum Herzstückdes Verteilzentrums –der Kühl- und Kälteanlagen.
AKTUELL
6 5 2011 · UFA-REVUE
werden. Blattgemüse hingegen brau-chen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit.
Woher kommt das Gemüse?Wir sind ein wichtiger Absatzkanal fürlandwirtschaftliche Produkte. Gemüseund Obst beziehen wir vor allem vomObst- und Gemüsezentrum (OGZ) Ins,aber auch direkt aus der Region. Mehrals die Hälfte unseres Umsatzes erwirt-schaften wir mit Frischprodukten. DieFrische der Produkte, die der Laden sei-nen Kunden täglich anbietet, ist alsomeist der entscheidende Faktor für denErfolg der Verkaufsstelle.
Welche Läden werden Sie von Oberbippaus beliefern?In der Startphase bedienen wir rund350 Läden, die westlich des Bareggtun-nels sind. Das sind Volg-Läden, dannaber auch Läden von freien Detaillisten,die mit uns zusammenarbeiten, Agrola-Tankstellen-Shops und Visavis-Läden imOberwallis und in der Romandie. Mitdem neuen Frischdienst können wir dasExpansionspotenzial für den westlichenTeil der Schweiz anpacken.
Sie sprechen von Expansion, aber der De-tailhandel ist stark umkämpft. Wasmacht Sie so sicher, dass Sie Erfolg habenwerden?Wir konnten uns trotz der starken Kon-kurrenz im Detailhandel in den letztenJahren sehr gut behaupten und habenbewiesen, dass wir unser Geschäft ver-stehen und beherrschen. Wir haben mitFerdinand Hirsig einen Chef, der strate-gisch denkt und den Handel bestenskennt. Wir haben eine kompetente Füh-rungscrew und engagierte Mitarbeiten-de in allen Bereichen. Das bedeutetauch Beständigkeit und ist eine innereStärke.
Was ist Ihre äussere Stärke? Volg-Läden haben im Durchschnitt eineVerkaufsfläche von etwas über 170Quadratmetern. Das ist nicht viel unddie kleinsten Läden sind gar nur etwa80m2 gross. Das ermöglicht einen Ein-kauf ohne grossen Zeitaufwand in einemübersichtlichen Umfeld. Wir sind imländlichen Raum zu Hause: Die Leutekönnen zu Fuss einkaufen, auch Kinderkönnen selbstständig mit einer Ein-kaufsliste zum Einkaufen geschickt wer-den. Man kennt sich untereinander undbegrüsst einander mit Namen. Wir sindalso nahe bei unseren Kunden – sowohlgeografisch als auch emotional.
Jetzt vor der Eröffnung ist eine gewisseSpannung spürbar?Ja, aber das muss so sein. 120 Mitarbei-tende müssen von einem Tag zum an-deren die Verteilzentrale übernehmen.Alles muss klappen. Das ist eine grosseAufgabe und eine grosse Herausforde-rung für uns alle. Wir sind aber gut vor-bereitet und ich bin zuversichtlich, dassdie Belieferung der 350 Läden vom ers-ten Tag an gut klappt. �
25 Mio. Fr. wurden indas Verteilzentruminvestiert. DerInvestitionsantrag warvon der fenaco-Verwal-tung, die zum grösstenTeil aus Bauernbesteht, bewilligtworden. Erich Acker-mann (Leiter Frisch-dienst Oberbipp) undProjektleiter ErwinStöckli sorgen dafür,dass alles rund läuft.
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Produkte von lokalen Produzenten und ein Angebot
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MANAGEMENTKURZMELDUNGEN
ARC gegen Zahlen-AllergitisSeit 20 Jahren bewirtschaften wir ei-nen gemischten Landwirtschaftsbe-trieb. In diesen 20 Jahren haben wirviele wichtige Entscheidungen ge-fällt, zum Beispiel die Gründung ei-ner Betriebsgemeinschaft, den Neu-bau eines Milchviehlaufstalls unddes Maschinenschopfs. Gemeinsamwollen wir nun neue Visionen ent-wickeln. Durch das vielseitige Pro-gramm der landwirtschaftlichen Un-ternehmerschulung ARC fühlten wiruns angesprochen.
Am 4. Kurstag haben wir am The-ma Kommunikation gearbeitet. Wiegebe ich eine Information weiter,dass mein Gegenüber versteht, wasich sagen möchte? Wie führe ich ei-nen konstruktiven Dialog oder mitwelchen Ohren höre ich eine Nach-richt? Dieses Wissen kann tagtäglich
in verschiedenen Situationen ange-wendet werden.
Mit der betriebswirtschaftlichenAnalyse haben wir uns am 5. Kurs-tag beschäftigt. Besonders wir Frau-en schauten dem «Zahlentag» mitSkepsis entgegen. Doch nachdemwir gelernt hatten, die Schlüsselzah-len der Buchhaltung zu interpretie-ren und die verschiedenen Betriebs-zweige nach Rentabilität zuvergleichen, war die «Zahlenaller-gie» verflogen. Wir kennen nun dieStärken und die Schwächen unsererBetriebe. Mit dem 5. Kurstag ist dererste theoretische Teil des ARC-Kur-ses vorbei. Während den Sommer-monaten finden nun die gegenseiti-gen Betriebsbesuche statt.
Wir sind froh, dass wir uns ent-schieden haben, den Kurs gemein-
Die fenaco-LANDI Gruppe setztsich mit grossem Engagement fürdie Ausbildung Agro-Kaufmann HFund Agro-Techniker HF ein undmöchte damit junge Berufsleute füreine Stelle in der LANDI Gruppe be-geistern. Motivierte Absolventenbringen das Rüstzeug mit, sich inverschiedenste Gebiete einzuarbei-ten. Oft übernehmen sie Führungs-funktionen. Die Ausbildung zum Agro-TechnikerHF oder Agro-Kaufmann HF wirdheute schweizweit an sechs Stand-orten angeboten. Voraussetzung isteine abgeschlossene Berufslehre,vorzugsweise als Landwirt, Milch-technologe, Gärtner oder Geflügel-züchter.
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
HF-Ausbildungen:Jetzt anmelden!
lich. Was aber, wenn der Service Pu-blic in den ländlichen Regionen zuwünschen übrig lässt und oft nur ei-ne ISDN-Verbindung besteht? LukasKeller von der Abteilung Landwirt-schaft des Kantons Zürich sagt dazu:«Bauern, die keinen ADSL-An-schluss haben, sind technisch beider Maierhebung benachteiligt,denn sie müssen die Formulare viaTelefonleitung, also via ISDN, aus-füllen. Ich finde es stossend, dassBauern fast gezwungen sind, selberGlasfaserkabel bis zur nächstenschnellen Leitung zu verlegen. Wirhaben dieses Malaise des ServicePublic auch schon dem Bundesamtfür Landwirtschaft mitgeteilt. DasBLW empfahl beim Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie und Kom-munikation von Doris Leuthard vor-stellig zu werden.»
Agate bewertenSeit Januar 2011 ist das Internetpor-tal www.agate.ch in Betrieb. DerStudent Florian Steinsiepe will her -ausfinden, wie die Plattform bisherbenutzt wurde und schaltet deshalbab dem 9. Mai 2011 einen Fragebo-gen via Link auf agate.ch. Wer Ver-besserungsvorschläge hat, soll un-verzüglich den Fragekataloganklicken.
GVS auf KursDer Landwirtschaft liche Genossen-schaftsverband Schaff hausen (GVS)konnte 2010 seinen Umsatz auf188.8 Mio. Fr. steigern (+8.4%).Der konsolidierte Cash-flow derGruppe erhöhte sich auf 6.3 Mio. Fr.
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BelastungsgrenzeLandwirtschaftliche Grundstü-cke und Gewerbe dürfen nurbis zur Belastungsgrenze mitGrundpfandrechten (z.B. Hy-potheken) belastet werden.Die Belastungsgrenze ent-spricht der Summe des um35% erhöhten landwirtschaft-lichen Ertragswertes und desErtragswertes der nichtland-wirtschaftlichen Teile. Investi-tionskredite und Betriebshilfe-darlehen dürfen dieBelastungsgrenze übersteigen.
Dr. Eduard Hofer, Heimberg
sam zu besuchen. Oft ist der Kurstagam Abend noch nicht beendet. DasGehörte löst in den folgenden Tagennoch weitere Diskussionen aus, so-mit kommen wir unserer Vision ei-nen Schritt näher.Cécile und Anton Waeber-Thalmannaus Tafers (FR)
Aktuelle LidlohnansätzeMündige Kinder oder Grosskinder,die im Haushalt oder auf dem Bau-ernbetrieb ihrer Eltern oder Grossel-tern regelmässig gearbeitet haben,können dafür bei der Hofübergabeoder bei der Erbteilung eine Ent-schädigung, den «Lidlohn», verlan-gen. Der Lidlohnanspruch 2009 be-trägt für die Arbeit auf dem Betrieb12200Fr. , jener für die Arbeit imbäuerlichen Haushalt 10380Fr.Auskunft: SBV Treuhand und Schät-zungen, Laurstrasse 10, 5201 Brugg,� 056 462 51 11
www.sbv-treuhand.ch.
im 2010. Für Regierungsrat ErnstLandolt (auf dem Bild in der Mittezwischen GVS-Geschäftsleiter UgoTosoni und Präsident Kurt Müller)wurde neu Hanspeter Kern in denVorstand gewählt. Zum 100-Jahr-Ju-biläum wurde den Delegierten dieFestschrift «Unabhängig, engagiert,solidarisch: 100 Jahre landwirt-schaftlicher Genossenschaftsver-band Schaffhausen» überreicht.
ISDN erschwert Mai -erhebungDie Strukturdatenerhebung für dieDirektzahlungen steht an. Im Kan-ton Zürich und im Jura ist dies nurnoch via Internetverbindung mög-
Kontakt:• Inforama Rütti, 3052 Zollikofen,
� 031 910 51 [email protected],
• Feusi Bildungzentrum Bern,3014 Bern, � 031 537 34 34,[email protected].
• Institut Agricole Grangneuve,Posieux, � 026 305 55 50,[email protected].
• Strickhof Lindau, 8315 Lindau,� 052 354 99 15. [email protected]
• LBBZ Schleuchthof, 6330 Cham,� 041 227 75 51,[email protected].
• LBBZ Plantahof, Landquart,� 081 257 60 38,[email protected].
AndreasWasserfallen
Ein Landwirt verkaufte seine Tiereund bewirtschaftet seinen Betriebneu viehlos. Seine Grünlandflächendüngt er noch, die Nutzung erfolgt
jedoch durch andere Landwirte. Erhältder viehlose Betrieb für diese Flächenoch Direktzahlungen? Ähnliche Fragenkönnen sich bei Spezialkulturbetriebenstellen, welche extensiv genutzte Wie-sen um den Futternutzen zur Bewirt-schaftung abgeben.
Die Grundvoraussetzungen für denBezug von Direktzahlungen sind in Art.2 der bundesrätlichen Direktzahlungs-verordnung (DZV) umschrieben. Daserste, in diesem Katalog enthaltene Kri-terium tönt auf den ersten Blick lapidar:Es muss sich um einen Bewirtschafterhandeln, welcher einen Betrieb führt.Bei näherem Hinsehen können sich da-raus aber schwierige Abgrenzungsfragenergeben, welche verschiedentlich zuGerichtsverfahren führten.
Wer gilt als Bewirtschafter?Vorab gilt es den Begriff «Bewirtschaf-ter» zu klären. Als Bewirtschafter gilt dienatürliche oder juristische Person oderdie Personengesellschaft, die einen Be-trieb auf eigene Rechnung und Gefahrführt (Art. 2 Abs. 1 der landwirtschaftli-chen Begriffsverordnung, LBV).
Das Kriterium der Betriebsführung«auf eigene Rechnung und Gefahr»weist laut dem Bundesverwaltungsge-richt darauf hin, dass als Bewirtschafternur gelten kann, wer einen Betrieb tat-sächlich und unabhängig führt. Diejeni-ge Person ist als Bewirtschafter zu be-trachten, welche das wirtschaftlicheRisiko trägt, im Betrieb eine massgeben-de Funktion bei der Führung und Ent-scheidfällung einnimmt sowie eine akti-
ve Rolle im täglichen Geschehen ausübtund selber Hand anlegt. Eine bloss ge-legentliche Mithilfe genügt nicht, um alsBewirtschafter oder als anspruchsbe-rechtigte Person gelten zu können.
Zur Betriebsführung gehört unter an-derem die Vorbereitung und das Treffenvon Entscheidungen sowie deren Um-setzung und Kontrolle. Die Bewirtschaf-tung umfasst sowohl die geistige Ausei-nandersetzung mit dem betrieblichenGeschehen als auch die praktische Aus-führung. Den Eigentums- oder Besitz-verhältnissen dagegen kommt keineselbstständige Bedeutung zu. Zu fragenist etwa: «Wer trägt das unternehmeri-sche Risiko?», «Wessen Arbeitskraft und
Investitionen sind für die Produktionentscheidend?» und «Wer hat denHauptnutzen?».
Keine Vermischung mit der50%-Regel In der Praxis wird dasKriterium «auf eigene Rechnung undGefahr» nicht selten auch mit der in derDZV enthaltenen Bestimmung ver-mischt, gemäss welcher mindestens50% der Arbeiten, die für die Bewirt-schaftung des Betriebs erforderlich sind,von betriebseigenen Arbeitskräften aus-geführt werden müssen. Als betriebsei-gene Arbeitskräfte gelten die Betriebs-leiterfamilie und die Angestellten mitordentlichem Arbeitsvertrag. Lohnun-
DIREKTZAHLUNGEN Wenn die Bewirtschaftung von Flächen oder die Haltung von Tieren nicht durch einen einzigen Landwirt allein erfolgt, sondern mehrere Landwirte oder gar Nicht-Landwirte beteiligt sind, ist nicht immer klar, wem die Direkt-zahlungen zustehen.
Auf eigene Rechnung und Gefahr
10 5 2011 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
UFA-REVUE · 5 2011 11
ternehmer und andere im Auftrag arbei-tende Personen zählen nicht dazu. Es istdurchaus möglich, einen Teil der Arbeitdurch einen Lohnunternehmer ausfüh-ren zu lassen.
Für die Direktzahlungsberechtigungspielt aber eine Rolle, ob das wirtschaft-liche Risiko nach wie vor beim Bewirt-schafter liegt oder ob es an einen ande-ren Landwirt abgegeben wird. Mitanderen Worten: auf bestimmten Flä-chen im Auftrag Arbeiten ausführen zulassen, ist nicht das gleiche wie wennbestimmte Flächen vollständig einemanderen Landwirt zur Bewirtschaftungüberlassen werden und dieser andereLandwirt das Risiko trägt.
Bis vor das Bundesverwaltungs-gericht Die Frage, wer in einem be-stimmten Bereich «auf eigene Rechnungund Gefahr» wirtschaftet, kann sichnicht nur bei Flächen, sondern auch beider Tierhaltung stellen. Das Bundesver-waltungsgericht hatte im vergangenenJahr einen Fall zu beurteilen, in wel-chem es strittig war, ob ein Landwirt,welcher bei der Betriebsstrukturdaten-erhebung eine Vielzahl von Schafen de-klarierte, für diese effektiv auch direkt-
zahlungsberechtigt war. Die Tiere wur-den grösstenteils auf dem Betrieb desLandwirts gehalten und betreut, gehör-ten aber einem Wanderschafhirten,welcher auch die Entscheidungen imZusammenhang mit dem An- und Ver-kauf der Schafe traf.
Für das Bundesverwaltungsgerichtwar klar, dass der Landwirt den Be-triebszweig «Schafhaltung» nicht auf ei-gene Rechnung und Gefahr führte. DieVoraussetzungen zum Bezug von Di-rektzahlungen für den Betriebszweig«Schafhaltung» waren nicht erfüllt.
In einem anderen Fall, den das Bun-desverwaltungsgericht im letzten Jahrzu beurteilen hatte, ging es um einenLandwirt, der einen viehlosen Betriebführt. Für den Bezug von Direktzahlun-gen meldete er unter anderem auchzwei Parzellen an, welche im Eigentumseines Nachbarn stehen, der einennicht-landwirtschaftlichen Pferdebe-trieb führt. Die fraglichen Flächen wur-den von beiden Betrieben bewirtschaf-tet beziehungsweise genutzt: vomLandwirt als Mähwiese für die Dürrfut-terernte und den Verkauf, vom Pferde-hof als Pferdeweide. Für das Bundesver-waltungsgericht überwog der Nutzen
des Landwirts den Nutzen des Nach-barn nicht derart, dass von einemHauptnutzen seitens des Landwirts hät-te gesprochen werden können. Auch indiesem Fall waren die Voraussetzungenfür den Bezug von Direktzahlungen so-mit nicht erfüllt.
Landwirtschaftliches Unterneh-men Soviel zum Begriff des «Bewirt-schafters». Weiter zu klären ist der zwei-te Begriff, derjenige des «Betriebs». AlsBetrieb gilt ein landwirtschaftliches Un-ternehmen, das rechtlich, wirtschaftlich,organisatorisch und finanziell selbst-ständig sowie unabhängig von anderenBetrieben ist (Art. 6 Abs. 1 Bst. c LBV).Diese Anforderung ist nicht erfüllt,wenn der Bewirtschafter die Entscheidezur Führung des Betriebes nicht unab-hängig von Bewirtschaftern anderer Be-triebe treffen kann oder die auf dem Be-trieb anfallenden Arbeiten ohneanerkannte Gemeinschaftsform (Be-triebsgemeinschaft, Betriebszweigge-meinschaft) mehrheitlich von anderenBetrieben ausgeführt werden (Art. 6Abs. 4 Bst. a und c LBV).
Das Bundesverwaltungsgericht hatteim vergangenen Jahr die Frage zu beant-worten, ob ein Pferdezuchtbetrieb dieVoraussetzungen für den Bezug von Di-rektzahlungen erfüllt, auch wenn übermehrere Jahre kein nennenswerter Ertrag daraus erwirtschaftet werdenkonnte. Es hielt fest, dass das Landwirt-schaftsgesetz (LwG) eine einkommens-abhängige Begrenzung der Direktzah-lungen lediglich nach oben vorsieht.Nach unten sei die Höhe des landwirt-schaftlichen Einkommens nicht be-grenzt. Demzufolge lasse sich das Ziel,nur Betriebe zu unterstützen, die einenGewinn erwirtschaften, nicht auf dasLwG abstützen. Im Falle des Pferde-zuchtbetriebs hatten die kantonalen Behörden aus Sicht des Bundesverwal-
tungsgerichts deshalb den Direktzah-lungsanspruch zu Unrecht mit der Begründung verneint, die Pferde-
zucht könne mangels Ertrags nichtals landwirtschaftlicher Betrieb im Sinneder LBV qualifiziert werden.
Rechtlich selbstständig Die Fra-ge, was «rechtlich selbstständig» heisst,war schon Gegenstand eines Bundesge-richtsurteils. Eine Bauernfamilie hatte
MANAGEMENT
Einfach ein paarPensionspferde aufKoppeln halten undden Lohnunternehmerrufen reicht nicht, umDirektzahlungen zuerhalten.Bild: agrarfoto.com, amw
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Autor Der Agronomund RechtsanwaltAndreas Wasserfallen istSpezialist für landwirt-schaftsrechtlicheFragen. Länggass-strasse 7, 3012 Bern, � 031 300 37 00
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einen Betrieb nicht verlassen, obwohlder Pachtvertrag abgelaufen war. Siemachten für die Zeit, in welcher sie denBetrieb weder als Eigentümer noch alsPächter bewirtschafteten, Direktzahlun-gen geltend und argumentierten, dietatsächlichen Leistungen, deren Erbrin-gung mit den Direktzahlungen gefördertwerden soll, würden ja erbracht.
Darauf komme es nicht allein an, hieltdas Bundesgericht fest. Selbstständigerechtliche Bewirtschaftung setze not-wendigerweise voraus, zur landwirt-schaftlichen Nutzung eines Betriebesberechtigt zu sein. Es könne nicht derSinn der gesetzlichen Regelung über dieDirektzahlungen sein, rechtswidrigesVerhalten zu fördern. Der Bauernfamiliewurde für die Zeit, in welcher sie denHof zwar noch bewirtschaftete, jedochkeinen Pachtvertrag mehr hatte, die Di-rektzahlungen verweigert.
Analogien zum Steuerrecht Fürdie Eingrenzung der Kriterien «auf eige-ne Rechnung und Gefahr» und «selbst-ständig und unabhängig» kann meinerMeinung nach mindestens teilweiseanalog der Rechtsprechung entschiedenwerden, welche im Steuerrecht dieselbstständige von der unselbstständi-gen Erwerbstätigkeit abgrenzt. Gemässder steuerrechtlichen Praxis beruht eineselbstständige Erwerbstätigkeit im All-
gemeinen auf einer frei gewählten eige-nen Organisation, tritt nach aussen inErscheinung und wird auf eigene Rech-nung und Gefahr ausgeübt. Dagegenwird bei einer unselbstständigen Er-werbstätigkeit Arbeit auf bestimmteoder unbestimmte Zeit gegen Lohn inAbhängigkeit von einem Arbeitgebergeleistet und man ist an Instruktionender Arbeitnehmer gebunden.
Wenn also zwei Landwirte so eng zu-sammen arbeiten, dass der eine vonbeiden mehr oder weniger nur noch andie Instruktionen des «Partners» ge-bunden ist und quasi Arbeit gegenLohn leistet, dann dürften auch dieVor aussetzungen für den eigenständi-gen Bezug von Direktzahlungen nichtmehr erfüllt sein.
Andererseits ist es aber durchaus zu-lässig, Teile von Betriebsflächen imAuftrag bewirtschaften zu lassen, ohnedie Anspruchsberechtigung auf Direkt-zahlungen einzubüssen. Dabei ist es al-lerdings empfehlenswert, dies klar undwenn möglich schriftlich zu regeln.
Folgen einer FalschdeklarationDirektzahlungen können gekürzt oderverweigert werden, wenn der Gesuch-steller das Landwirtschaftsgesetz (LwG),die Ausführungsbestimmungen oder diegestützt darauf erlassenen Verfügungenverletzt, zum Beispiel wenn er vorsätz-
lich oder fahrlässig falsche Angabenmacht. Sanktionen erfolgen gemäss derRichtlinie der Landwirtschaftsdirekto-renkonferenz zur Kürzung der Direkt-zahlungen. Bei vorsätzlicher oder wie-derholter Verletzung von Vorschriftenkönnen die Kantone die Gewährungvon Beiträgen bis höchstens fünf Jahreverweigern.
Macht ein Gesuchsteller auf dem Er-hebungsformular geltend, er sei der Be-wirtschafter eines Betriebs, obwohl die-ser Betrieb nicht unabhängig ist, odergehören deklarierte Flächen oder Tierein Wahrheit nicht oder nur teilweisezum Betrieb, so liegt eine Falsch -deklaration in Bezug auf wesentlicheAnspruchsvoraussetzungen für Direkt-zahlungen vor.
In dem oben erwähnten Fall betref-fend Schafhaltung wurden die Direkt-zahlungen verweigert. Hingegen konn-te dem Landwirt nicht angelastetwerden, die falschen Angaben seienfahrlässig oder vorsätzlich erfolgt. Lautdem Bundesverwaltungsgericht hätteeine zu sanktionierende Falschdeklara-tion nur dann vorgelegen, wenn derLandwirt objektiv betrachtet nicht inguten Treuen davon ausgehen konnte,Anspruch auf Direktzahlungen erhebenzu können. Dies war jedoch nicht derFall. Um Fehler beim Ausfüllen des For-mulars zu vermeiden, hatte er denAckerbaustellenleiter um Rat gebeten.Dieser hatte ihm geraten, die Schafe zudeklarieren. Laut dem Bundesverwal-tungsgericht durfte der Landwirt auf-grund seines Wissenstands und seinerpersönlichen Verhältnisse auf die Aus-kunft des Ackerbaustellenleiters ver-trauen. Ihm wurden für die Schafe zwarkeine Direktzahlungen ausgerichtet. Erwurde aber nicht bestraft durch weitereDirektzahlungs-Kürzungen. �
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Hobby-Schafhaltererhalten in der Regelkeine DirektzahlungenBild: agrarfoto.com, amw
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DanielaClemenz
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ETH-Dozentin Domini-que Barjolle (3.v.l.)besichtigt mit Prolait-Verantwortlichen diekleinste PMO, jene derKäserei Girenbad, imZürcher Berggebiet.
Prolait ist eine der grössten Schwei-zer Milchproduzentenorganisation.1500 Mitglieder aus demKanton Waadt, Neuenburg und
Freiburg produzieren über 240 Mio. kgMilch. Mitte Februar 2011 reichte esden Verantwortlichen von Prolait. Siebeschlossen aus der Branchenorganisa-tion Milch (BOM) auszutreten. Der Prä-sident Benjamin Henchoz aus Esserti-nes-sur-Yverdon (VD) bekräftigt imGespräch, dass sie nicht grundsätzlichgegen eine Branchenorganisation seien,sondern ihr Austritt solle ein strategi-sches Fanal sein, denn auf Seiten derBranchenorganisation vermissen sie denechten Willen, die Milchmenge zu steu-ern.
Nun, zwei Monate später begebensich fünf Prolait-Verantwortliche auf ei-ne Exkursion. Mit dabei sind der Präsi-dent Benjamin Henchoz, der Geschäfts-führer Eric Jordan, sein Vize DanielGeiser, der Landwirt Marc Benoit ausRomainmôtier (VD) und der Käser Jean-Luc Bignens aus Gimel (VD). Organisierthatte den Ausflug die ETH-DozentinDominique Barjolle. Sie ist der Mei-nung, dass der Käsemarkt in derSchweiz, vor allem in punkto Weichkäsenoch Marktpotenzial aufweise. So führ-te sie die Prolait-Verantwortlichen zum
Regionalmarketingprojekt «natürli®»,das 1992 vom heutigen Regionalmana-gement Pro Zürcher Berggebiet (PZB)gegründet wurde und Mitglied beimGütesiegel «Das Beste der Region» ist.Unter einem breiten Angebot verschie-dener Käsesorten aus der Region findetsich eine breite Zahl von Weichkäsen.
Prolait hat bisher keine Erfahrungenmit Weichkäse, denn 60 % der Prolait-Milch fliesst in die Gruyère-Produktionund die übrige Milch geht als Industrie-milch vor allem an die Cremo.
Kleine Strukturen, kleine WegeBesichtigt wird die kleinste aller PMOder Schweiz, nämlich jene der KäsereiGirenbad (ZH). Beteiligt sind acht Pro-duzenten, verarbeitet werden rund 1Mio. kg Milch. Jeden ersten Dienstag imMonat treffen sich die Genossenschaftermit Christa Egli-Bieri. Die eidg. dipl.Milchtechnologin HF ist für die Käse-produktion verantwortlich und stellt ge-meinsam mit ihren Angestellten rund 15Käsesorten her.
Am monatlichen Höck erfolgt dasMengenmanagement. Preise werdenfestgelegt, Qualitätsprobleme diskutiertund es wird gefachsimpelt.
Einer von ihnen ist Hans Röthlisber-ger, den die Prolait-Verantwortlichenauch besuchen. Im letzten Milchjahr be-zahlte Christa Egli-Bieri ihren Produzen-ten im Durchschnitt 98 Rp/kg Milch,ausgehend von einem Basispreis von 88Rappen plus Gehalts- und Qualitätszah-lungen. Am meisten profitieren mo-mentan die beiden Bauern mit Jerseykü-hen. Sie erhalten aufgrund dergehaltvollen Jerseymilch auf den Basis-preis 24 Rappen mehr an Gehaltszah-lungen. Umgekehrt gibt es bei Quali-
tätsproblemen rigorose Abzüge bis hinzu Milchliefersperre.
Regionale MengensteuerungGeht der Absatz zurück, muss auch dieMilchmenge gekürzt werden und dieBauern gleichen untereinander aus, er-klärt Hans Röthlisberger. Kann mehr ge-liefert werden, wird auch das sachlichund nüchtern geregelt. Es wird unterei-nander konstruktiv nach Lösungen ge-sucht, was bei der BOM heute nichtmöglich scheint.
Die BOM muss aber nicht nur dieMilchmenge in den Griff bekommen, esgilt auch den Butterberg von momentanrund 8500 t zu verwerten. Was machtdie PMO Girenbad mit dem Milchfett?«Rahmverwertung ist kein Problem», er-klärt Christa Egli. Es sei schon vorge-kommen, dass sie Rahm dazukaufenmusste, denn sie braucht den Rahm fürdie Doppelrahmweichkäse.
Käsevermarktung 10 % ihrer Käseverkauft Christa Egli in ihrem «Chäsi-La-den» oder an nahe Gastrobetriebe. Dergrosse Rest übernimmt der Logistikbe-trieb des Regionalmarektingprojektes,wovon Alfred Bieri Geschäftsführer ist.20 Käsereien des Zürcher Berggebietsproduzieren unter der Regionalmarke«natürli®» über 150 verschiedenehochwertige Rohmilchkäse. In Salandbefindet sich das Regional zentrum PZBAG, eine Aktien gesell schaft, wo das Re-gionalmanagement, Landwirte, Käserei-en, Privatpersonen und Gemeinden Ak-tionäre sind. In diesem Zentrum ist derLogistikbetrieb eingemietet. Das Ge-bäude ist ausgestattet mit einem statt-lichen Tonsteingewölbe-Käsekeller, ei-ner Entwicklungs käserei, Verarbeitung,
REGIONALPRODUKTE bieten den Konsumenten kulinarische Highlights, erhalten die Wertschöpfung der Bauern und geben Impulse gegen festgefahrene Struk-turen in der Milchwirtschaft. Das sahen Vertreter von einer der grösstenschweizerischen Milchverbände, Prolait, im Zürcher Oberland.
Prolait zu Besuch in der Ostschweiz
14 5 2011 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
Alfred Bieri präsentiert geräuchertenBio-Mozzarella - Sieger bei derBergkäse-Olympiade in Verona 2005.
Die Waadtländer-Prolait, Benjamin Henchoz, Eric Jordan,Daniel Geiser, Marc Benoit und Jean-Luc Bignens aufdem Hof der Familie Röthlisberger in Gibswil.
KäsermeisterinChrista Egli-Bierimit einem Käselaib«Girenbader Ur-Eiche».
UFA-REVUE · 5 2011 15
Rüstung und einem Chalet, um Käsede-gustationen durchzuführen. Verkauftwerden die natürli-Produkte direkt abder Käserei, auf Märkten, an über 300Detaillisten, 150 Gastrobetriebe undzwei natürli-Läden im Zürcher Haupt-bahnhof und Winterthur. Geplant ist einneues Franchisingsystem, womit ein er-gänzendes Verkaufsnetz aufgebaut wer-den soll.
Bieri ist ein Spezialist zur Veredlungdes Käses, ein so genannter Affineur. Erkennt die Milchproduzenten, die Vieh-rassen, das Klima im Zürcher Bergge-
biet. Er ist mit den Käsern auf du unddu. Mit Reifung in seinen Tonsteinge-wölbe-Kellern, mit Schmieren, Pflegenund Weiterverarbeiten holt er das Ma-ximun an Aromen heraus. «Rund 50 %des Aromas beim Käse entstehen beider Reifung», erkärt er. Ihn kann manfragen, er gibt Auskunft - getreu demNatürli-Motto: «Uns können sie fragen,WIR verraten ihnen unser Geheimnis.»
Uns können Sie fragen Und dasGeheimnis sei, ein qualitatitativ ein-wandfreies Ausgangsprodukt, nämlichRohmilch in bester Qualität. Je nach Kä-serei werden sogar einzelne Anlieferun-gen der Landwirte verarbeitet. Es ent-steht keine standardiersierte Qualität,sondern ein Spitzenprodukt. Absoluttop sei eine so genannte sortenreine Kä-seproduktion, wo von jeder Kuhrassedie Milch separat verarbeitet werde. EinBeispiel ist der international prämierteBlauschimmelkäse aus Jerseymilch. DieMilch zusammenschütten ergäbe eineMischmilch, eine «Assemblage», wie esAlfred Bieri nennt. Dabei gehen vielecharakteristische Aromen unter.
Handwerk, Tradition und Inno-vation Ein weiteres Geheimnis istHandwerk und Tradition. Christa Egli-ist in der dritten Generation am Käsen,ihr Grossvater hat dort, wo sie heute proTag bis zu sechs verschiedene Käse her-stellt, jeweils zwei Emmentaler-Laibepro Tag gemacht. Auf dieser Basis vonsorgfältigstem Handwerk werden neue,innovative Käsesorten wentwickelt. Oftist ihr Vater Paul mitbeteiligt und gibtwertvolle Impulse.
Strukturwandel Ein drittes Geheim-nis liegt an den landwirtschaftlichenStrukturen. Für Spezialitäten braucht esChargen Rohmilch von höchster Quali-tät, die mit grosser Sorgfalt von denbäuerlichen Familienbetriebe im Zür-cher Berggebiet hergestellt werden.
Alfred Bieri macht sich diesbezüglichSorgen. Heute gäbe es in der Regionrund 165 Milchproduzenten, die für dasRegionalmarketingprojekt Milch produ-zieren. Der Strukturwandel führt dazu,dass der Nachwuchs auf den bäuerli-chen Familienbetrieben oft keine Exis-tenz mehr findet und immer öfters wirdauf Mutterkuhhaltung umgestellt.
Käsegeschichte Die Waadtländer-Prolait-Vertreter machen sich auf denHeimweg. Sie haben erfahren, jeder Kä-se – eine Geschichte. Jeder Käse ein Ex-trakt aus Landschaft, Know-how, Kellerund Leidenschaft, vergleichbar wie mitder Weintradition des Waadtlandes.
Regionalprodukte sind keine Lösungfür 240 Mio. t Milch. Schweizweit wer-den nur ca. 5 % der Milch via Spezialiä-ten und Regionalprodukte vermarktet.Aber lernen lässt sich aus diesen Struk-tur doch einiges. �
Autoren DanielaClemenz, UFA-Revue,8401 Winterthur
Michael Dubach, ProZürcher Berggebiet,RegionalmanagementGujerstrasse 20, 8494 Bauma
www.prozb.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 5 · 11
MANAGEMENT
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 5 · 11
Die aktuelle repräsen -tative Umfrage wurdevom Marktforschungs -institut TransferPlus AGin Stansstad im Auftragder UFA-Revue im April 2011 durch geführt.
MANAGEMENTUMFRAGE
16 5 2011 · UFA-REVUE
Westschweiz
Deutschschweiz
Total Schweiz
Auftrag an Dritte
4%
Selbständigausfüllen
80%
Tipps undBeratung
16%
Nachfragen, manchmal sinnvollJeweils im Monat Mai müssen dieLandwirte für die Direktzahlungenihre Datenerhebung durchführen.Dies geschieht je nach Kanton on-
line oder in Papierform. Eine repräsen-tative Umfrage der UFA-Revue zeigte,dass die überwiegende Mehrheit (80%)der befragten Landwirte diese Maierhe-bung normalerweise selbstständig erle-digt. Rund jeder Sechste (16%) benötigtTipps oder eine Beratung des Ackerbau-stellen-Leiters. Dies dürfte damit zu-sammenhängen, dass bei den Agrar-
Deutschschweiz vermehrt Tipps oderBeratung in Anspruch nehmen als ihreBerufskollegen in der Romandie.
Nachfragen bei einem Ackerbaustel-lenleiter sei manchmal sinnvoll, erklärtder Agronom und Jurist Andreas Was-serfallen und stützt sich dabei auf einUrteil des Bundesverwaltungsgerichtsaus dem Jahre 2010 (UFA-Revue Seite12). Einem Landwirt konnte nicht ange-lastet werden, falsche Angaben fahr -lässig oder gar vorsätzlich gemacht zuhaben und dies, weil er den Ackerbau-stellenleiter beigezogen und um Rat ge-beten hatte. «Solche Rückfragen kön-nen auch dazu beitragen,Sorgfaltspflichtverletzungen zu vermei-den», fügt Andreas Wassenfallen an. �
massnahmen ab und zu Änderungenvorgenommen werden und sich dieLandwirte absichern möchten, die For-mulare auch korrekt ausgefüllt zu ha-ben. Andererseits gibt es auch Bauern,welche über keinen PC verfügen und dieErhebung durch den Ackerbaustellen-Leiter machen lassen.
Nur gerade 4% der Bauern lassen dieDatenerhebung gegen eine Entschädi-gung durch Dritte, wie zum Beispiel ei-ne Treuhandstellen, durchführen. Diebeiden Sprachgebiete unterscheiden
sich insofern, alsdass die Land-
wirte in der
Erledigen Sie die Daten-
erfassung für die Direkt-
zahlungen selbstständig?
Auftrag an Dritte
6%
Selbständigausfüllen
88%
Tipps undBeratung
6%Selbständigausfüllen
78%
Tipps undBeratung
20%Auftrag
an Dritte2%
UFA-REVUE · 5 2011 17
9
O STSCHWEIZ/Z ÜRICH
Team / Die neue Ostschweiz-Regional -ausgabe der «BauernZeitung» ist da. Die Ostschweizer Redaktion besteht aus Christian Weber und Jeanne Woodtli. SEITE 13
REGIONMETTLEN ■ Der Präsident Bern-hard Gysel, Wilchingen SH,blickt zurück auf ein für dieSchweizer Milchwirtschaft be-wegtes Jahr. Der Druck auf denMilchpreis blieb nach wie vorhoch. Auf der politischen Ebeneseien die Motion Aebi mit denunendlichen Diskussionen rundum eine Mengensteuerung so-wie die Beschlüsse der Bran-chenorganisation Milch dieDauerthemen gewesen.
So viel Käse importiertwie noch nieWie Gysel erklärt, ist der Im-port von 46 892 Tonnen Käse – soviel wie noch nie – schlecht fürdie schweizerische Milchwirt-schaft. Vor allem beim SegmentFrischkäse habe sich der Importin den letzten zehn Jahren ver-doppelt. Zum Glück sei die Ver-käsungszulage von 15 Rappenpro Kilo vom Bund wieder zuge-sichert worden. Durch die anhal-tend hohe Milchproduktionwürden die Butterberge zu ei-nem Dauerthema und es vorerstauch bleiben, sagte Gysel.
Butterabräumung kostete POOstschweiz 570 000 FrankenAuch die von den Michprodu-zenten finanzierte Butterabräu-mung brachte wenig Entlastung.Alleine die PO Ostschweiz koste-te die Butterabräumung 570 000Franken. Gysel hofft, dass dieBranchenorganisation Milchund die Swissness-Gesetzge-bung zur Verbesserung derMarktlage beitragen. Geschäfts-
führer Reto Rauch, der bei derGründung dabei war, hat seinenRücktritt erklärt. Gysel wörtlich:«Reto hat Enormes geleistet.»
Die Arbeit wurde vorübergehendneu aufgeteilt. Nach sechsjähri-ger Tätigkeit als Präsident der POOstschweiz erklärte Gysel seinen
Rücktritt als Präsident. Er wirdaber weiterhin im Vorstand blei-ben. Zum neuen Präsidentenwurde Mathias Eggenberger ge-
wählt. Der gesamte Vorstandwurde für eine weitere Amtsperi-ode einstimmig bestätigt. ImAuftrag des Vorstands informiert
Raimund Beerli umfassend überdie Geschehnisse rund um dienicht bewilligten Mehrmengenbeziehungsweise Überlieferun-gen im Milchjahr 2008/09. Am18. November hat die PO Ost-schweiz eine Verfügung vomBundesamt für Landwirtschafterhalten. Der Vorstand sei nicht bereit,die nicht nachvollzieh bare Straf-aktion zu akzeptieren. Deshalbhabe man auch eine Beschwerdebeim Bundesverwaltungsgerichtgegen die Verfügung des Bun-desamt für Landwirtschaft ein-gereicht. Diese ist zurzeit nochhängig.
Allgemeinverbindliche SMP-Beiträge wieder eingezogenIm vergangenen Jahr siegteein Antrag, die allgemein ver -bind lichen Verbandsbeiträgenicht mehr direkt vom Milchgeldabzuziehen. Stattdessen wurdediese Aufgabe den Milch -verbänden überlassen. Jetzt wird das Rad wieder zurück -gedreht.
Alfred Sutter, Appenzell, kammit seinem Antrag mit 239 Ja zu53 Nein durch, dass die zwei vomBundesrat als allgemeinverbind-lich erklärten Beiträge für dasSwitzerland Cheese Marketingund für das SMP-Basismarke-ting per 1. Mai 2011 direkt derMilchabrechnung belastet wer-den. In der Diskussion wurdeeinmal mehr die SMP für ihreTrägheit und fehlende Weitsichtkritisiert.
Mario Tosato
Neuer Präsident für die PO OstschweizPO Ostschweiz / An der Delegiertenversammlung zieht die PO Ostschweiz Bilanz. Im Vorstand und der Geschäftsleitung gibt es Wechsel.
Der neue Präsident Mathias Eggenberger (links), der scheidende Präsident Bernhard Gysel und Walter Arnold.(Bild Mario Tosato)
8. APRIL 2011
In der Nacht auf den 17. März entdeckte eine Polizeipatrouille das Feuer um 1.18 Uhr. Der hölzerne Teil der
24 Meter breiten und 105 Meter langen Markthalle brach weitgehend in sich zusammen. (Bild Kapo St. Gallen)
SARGANS ■ Vor drei Wochen istdie Markthalle in Sargans bei einem Grossbrand weitgehendzerstört worden. Bis heute ist dieBrandursache laut Kantonspoli-zei St. Gallen unklar. «Die Brand-ruine wurde freigegeben. In dennächsten Tagen wird mit demAbbruch begonnen – dieser wirdaber von den Ermittlungen wei-ter begleitet», sagt Martin Willi,
Präsident der Markthallenge-nossenschaft Sargans-Werden-berg. «Ein Neubau ist unser Ziel»,sagt Willi weiter. Wann und wosei aber noch nicht klar, es wür-den weitere Standorte geprüft.In der Nacht auf den 17. Märzhatte eine Polizeipatrouille dasFeuer entdeckt. Der hölzerne Teilder Halle brach weitgehend insich zusammen. Der Gebäude-
schaden beträgt gemäss Schät-zungen über zwei MillionenFranken. Die Jubiläumsausstel-lung «100 Jahre St. Galler Braun-viehzuchtverband musste ver-schoben werden. Sie findet neuam 16./17. April in der Markthal-le Wattwil statt. Ab dem 26. Aprilfinden auf dem Areal in Sarganswieder Schlachtviehmärktestatt. Jeanne Woodtli
Brandursache weiter unklarMarkthalle Sargans / Nach dem Grossbrand finden ab Ende April wieder Schlachtviehmärkte auf dem Areal der Halle statt.
DOMAT/EMS ■ «Das ehrgeizigeZiel wäre, bis Ende Juni den Ver-kauf für das Grossägewerk in Do-mat/Ems abgeschlossen zu ha-ben», erklärt Paolo Giorgetta,Projektleiter Standortentwick-lung Industrie vom BündnerAmt für Wirtschaft und Touris-mus, auf Anfrage. Doch gesichertsei dieser Termin noch langenicht. Denn zuerst müssen ein-mal konkrete Angebote einge-reicht werden.
Konkursamt ist für Verkauf zuständigGemäss Beat Caluori, Leiterdes Konkursamts Imboden, wer-den diese Angebote auf AnfangMai erwartet. Aufgabe des Kon-kursamts sei es im Moment, dasKollokationsverfahren – also dieZusammenstellung der Forde-rungen aller Gläubiger – abzu-schliessen.
Obwohl der Verkauf über dasKonkursamt läuft, hat der Kan-ton ein grosses Interesse an ei-nem erfolgreichen Weiterbetriebdes Grosssägewerks. Deshalbunterstütze der Kanton das Kon-kursamt selbstverständlich, be-tont Giorgetta. Da der Kantondie erste Anlaufstelle für Infor-
mationen ist, wisse er, dassernsthafte Interessenten da sind.Wie viele davon am Schluss dannwirklich eine konkrete Eingabemachen, sei aber noch offen. Auf jeden Fall hofft Giorgetta,dank einem erfolgreichen Ver-kauf möglichst viele Gläubigerentschädigen zu können. Eben-
falls auf einen baldigen Käuferhofft Markus Fischer, Präsidentvon Graubünden Holz. Denn seitdem Konkurs des Sägewerks inDomat/Ems sei der Erlös fürWaldeigentümer um 20 bis 30Prozent gesunken. Vor allem fürdie Gemeinden, die einen gros-sen Teil des Waldes besitzen, sinddiese Verluste riesig. Aber auchfür die Landwirte, die zum einenWaldbesitzer, aber auch Forstar-beiter sind, habe die jetzige Si-tuation negative Auswirkungen.Bündner Waldwirtschaft ist lieferbereit
Um die Holzbeschaffung füreinen allfälligen neuen Betreiberabzusichern, startete Graubün-den Holz eine Umfrage unterWaldbesitzern über die Lieferbe-reitschaft. Und das Resultatzeigt, dass die Bündner Wald-wirtschaft lieferbereit ist. «DasSägewerk in Domat/Ems mussrund 350 000 Kubikmeter Holzim Jahr verarbeiten. Mindestens150 000 Kubikmeter davonkönnten aus dem Bündner Waldgeliefert werden», so Fischer.Auch hätten ihm umliegendeKantone Lieferungen zugesi-chert. Yvonne Rauch
Interessenten, aber noch keine EingabeHolzwirtschaft / Die im Konkurs stehenden Grosssägerei Domat/Ems
ist im Kollokationsverfahren. Nach wie vor wird ein Käufer gesucht.
Die Arbeiten im Grossägewerksind stillgelegt. (Bild RaY)
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8. APRIL 2011 – NR. 14 – FR. 2.20
BAUERNZEITUNGO F F I Z I E L L E W O C H E N Z E I T U N G D E R B Ä U E R L I C H E N O R G A N I S A T I O N E N D E R S C H W E I Z
Bruno Zuppiger / Der Präsident
des Schweizerischen Gewerbever-
bandes sieht das Gewerbe im
Vergleich mit der Schweizer Land-
wirtschaft benachteiligt. SEITE 3
Sennaria / Peter Limacher ist
der Käsemeister der «schönsten
Käserei Europas», der Sennaria
Surselva SA, direkt neben dem
Klosterhof in Disentis. SEITE 10
Rinaldo Lottaz / Der Freiburger
Milchproduzent aus Alterswil
kämpft für eine gerechtere
Entschädigung der verschäften
Milchqualitätskriterien. SEITE 31
OSTSCHWEIZ/ZÜRICH
Der Bundesrat lehnt es ab, vier
Millionen jährlich aus dem Topf der
Direktzahlungen zu nehmen und
diese vier Millionen in den Topf
für Ausfuhrbeihilfen für Zuchtvieh
als Beitrag je exportiertes Stück
Zuchtvieh zu legen. Das über-
rascht niemanden, der Bundesrat
war schon immer für die Abschaf-
fung dieser Exportbeihilfen. Er ar-
gumentiert, dass diese Subventio-
nen international stark umstritten
seien. Angesichts der grossen
Kuhfleischimporte sei es auch
nicht mehr nötig, nach dem Alpa-
fahrt den Kuhmarkt zu entlasten.
Kurzfristig gedacht mag der
Bundesrat recht haben. Langfris-
tig gedacht gibt man mit der Ab-
schaffung der Ausfuhrbeihilfen
für Zuchtvieh ein wichtiges Mittel
zur Regulierung der Schweizer
Viehmärkte ohne Not aus der
Hand. Und das ausgerechnet jetzt,
wo derselbe Bundesrat im Rah-
men der Bilateralen III beabsich-
tigt, mit der EU über einen Frei-
handel in der Landwirtschaft zu
verhandeln. Tatsache ist, dass die
EU ihre Zuchtviehexporte in die
Länder ausserhalb der EU kräftig
subventioniert. Diese Exportsub-
ventionen verunmöglichen es bei-
spielsweise gerade jetzt der
Schweiz, Zuchtvieh in die Türkei
zu senden. Das Argument, dass
die Exportsubventionen interna-
tional umstritten sind, kann man
so lange vergessen, bis der nächs-
te WTO-Abschluss kommt. Aber
so wie es heute aussieht, ist ein
WTO-Abschluss noch in weiter
Ferne. Kein Grund also, vorausei-
lenden Gehorsam zu leisten.
4 Millionenlohnen sich
Hans Rüssli
KOM
MEN
TAR
Brandursacheweiter unklar
SARGANS ■ Drei Wochen nach
dem Grossbrand der Markthalle
Sargans ist die Brandursache
noch nicht geklärt. Die Brand-
ruine wurde mittlerweile freige-
geben. In den nächsten Tagen
wird sie abgebrochen. Der Ab-
bruch werde von der Ermittlun-
gen eng begleitet, sagt Martin
Willi, Präsident der Markthallen-
genossenschaft Sargans-Wer-
denberg. Die Markthallengenos-
senschaft ist die Besitzerin der
Halle, ein Neubau ist das klare
Ziel. Wann dieser erfolgen wird,
ist noch nicht klar. Ausserdem
würden auch weitere Standorte
geprüft, so Willi. Ab dem 26. April
finden auf dem Areal in Sargans
wieder Schlachtviehmärkte
statt. Die Jubiläumsausstellung
«100 Jahre St. Galler Braunvieh-
zuchtverband» musste nach
dem Brand verschoben werden.
Sie findet neu am 16./17. April in
der Markthalle Wattwil statt.jw
SEITE 9
BERN ■ Der Bundesrat lehnt die
Wiedereinführung einer Aus-
fuhrbeihilfe für Zucht- und
Nutzvieh nach wie vor ab. In sei-
ner am Mittwoch verabschiede-
ten Stellungnahme empfiehlt er
dem Nationalrat, in der Sonder-
session von nächster Woche
nicht auf eine von dessen Wirt-
schaftskommission (WAK) aus-
gearbeitete Vorlage einzutreten.
Mehrheit der Kantone
für Wiedereinführung
Die WAK möchte den Viehex-
port jährlich mit vier Millionen
Franken unterstützen. Damit
wären für den Bund keine Mehr-
ausgaben verbunden. Die Mittel
sollen dem Topf für Direktzah-
lungen entnommen werden. Die
Aussichten, dass der Nationalrat
am nächsten Donnerstag dieser
Lösung zustimmen wird, stehen
gut. In der Vernehmlassung hat-
ten sich 16 Kantone und von den
Parteien die CVP und die SVP da-
für ausgesprochen. Acht Kanto-
ne sowie die FDP und die SP wa-
ren dagegen. Die WAK empfiehlt
dem Nationalrat mit 13 zu 10
Stimmen bei 1 Enthaltung, der
Vorlage zuzustimmen.
Die von der WAK präsentierte
Lösung geht auf eine parlamen-
tarische Initiative des St. Galler
SVP-Nationalrats Elmar Bigger
zurück. Bigger hatte diesen Vor-
stoss unternommen, nachdem
eine ähnlich lautende Motion
2009 vom Nationalrat zwar ange-
nommen, vom Ständerat aber
abgelehnt worden war. Bereits
vor zwei Jahren hatte der Bun-
desrat dem Parlament empfoh-
len, die Exportförderung nicht
wieder einzuführen.
Sie war 2007 mit Blick auf die
Verhandlungen im Rahmen der
Welthandelsorganisation (WTO)
aufgehoben worden. Eine WTO-
Ministerkonferenz hatte sich da-
rauf geeinigt, bis 2013 alle Ex-
portsubventionen abzuschaffen.
Ein WTO-Abschluss ist aber
nach wie vor in weiter Ferne, und
damit auch dieser Beschluss auf-
geschoben.
Für den Bundesrat sind die
Direktzahlungen zielführender
Die Begründung für die ableh-
nende Haltung ist beim Bundes-
rat die gleiche geblieben. Die
Ausfuhrbeihilfen wirkten markt-
verzerrend und seien ökono-
misch ineffizient. Sie seien zu-
dem international stark umstrit-
ten. Sie könnten deshalb kaum
aufrechterhalten werden kön-
nen. Zudem verteuert nach An-
sicht des Bundesrats die Export-
förderung die Zucht- und Nutz-
viehpreise für inländische Käu-
fer. Angesichts der grossen Kuh-
fleischimporte der letzten Jahre
könne auf eine spezifische Ent-
lastung des inländischen Rind-
viehmarkts im Herbst auch nach
dem Alpabzug verzichtet wer-
den. Es sei zielführender, die
Bergbauern über Direktzahlun-
gen zu unterstützen. Zudem
weist der Bundesrat das Parla-
ment darauf hin, dass die Wie-
dereinführung der Ausfuhrbei-
hilfen seinen bisherigen Ent-
scheiden widersprechen würde.
Instrument «leichtfertig»
aus der Hand gegeben
Elmar Bigger haben die Pro-
bleme auf dem Milchmarkt und
deren Auswirkungen auf den
Nutz- und Zuchttiermarkt zu sei-
nem Vorstoss bewogen. Der
Viehexport sei gerade für die
Berglandwirtschaft wichtig. Und
mit der Aufhebung der Ausfuhr-
unterstützung gebe der Bundes-
rat ein Instrument zur Förde-
rung der Landwirtschaft «leicht-
fertig» aus der Hand. hag
Kommentar rechts
SEITE 3
Bundesrat bleibt bei seinem NeinZuchtviehexport / Am Donnerstag berät der Nationalrat die Wiedereinführung der Beihilfen. Chancen stehen gut.
Der Ständerat sprach sich im letzten Herbst
übrraschend für die Einführung einer
f bei Einzonungen aus.
ein Anreiz geschaffen werden, überdiemensio-
nierte Bauzonen zu verkleinern. Das Instrument
ist Bestandteil des indirekten Gegenvorschla-
«Landschaftsinitiative». Jetzt hat diei l t
in Angriff genommen. Sie wird die Mehrwert-
abschöpfung allerdings erst im August behan-
deln. Die Landwirtschaft tut sich damit schwer.
Im Vorstand des Schweizerischen Bauernver-
bands gab es ein Patt.(keystone)
SEITE 2
Landwirtschaft tut sich mit Mehrwertabschöpfung schwer
e in fa ch p r o fes s io ne l l f ü r K l e inun t e rne hme r
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Die «BauernZeitung» erweitert und vertieft ihre Bericht -erstattung über die Landwirtschaft in der Ostschweiz. Ab sofort ist ein ganzer Zeitungsbund den Kantonen Schaff -hausen, Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Graubünden und Glarus gewidmet.
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MartinGoldenberger
Mit dem Frühling haben viele Men-schen den Drang ihre Freizeit imGarten und auf dem Sitzplatz zuverbringen. In Ruhe ein Stück
Fleisch auf dem Grill braten, ein GlasWein trinken und mit Freunden die lau-en Abende im Gespräch geniessen. Dasgilt als Erholung und steigert die Le-bensqualität der ländlichen Bevölke-rung beträchtlich.
Die Bauern hingegen müssen dasschöne Wetter nutzen! Es gibt viel zutun auf den Feldern wie pflügen und eg-gen für die Maissaat, Gras mähen undsilieren, Pflegemassnahmen bei Acker-kulturen und weiteres mehr. Akribischwerden die Wettervorhersagen verfolgtund je nachdem, geht es nach den Stall-
arbeiten nochmals zurück aufs Feld umbis zum Eindunkeln oder bis spät in dieNacht möglichst viel Arbeit verrichtenzu können.
Der Strukturwandel trägt das seine zuverdichteten Arbeitszeiten bei, denn dieBetriebe werden immer grösser und dieAnzahl der zur Verfügung stehenden Ar-beitskräfte sinkt. Um Arbeitsspitzen zubrechen und spezialisierte Lohnmaschi-nen bestmöglich einzusetzen, werdenoftmals die Nächte, Sonntage oder auchchristliche Feiertage zu Arbeitstagen.
Lärmwarnung Reklamationen beiGemeindebehörden und der Polizeihäuften sich in der Vergangenheit. SindSchönwetterperioden vorhersehbar,
zum Beispiel vor Pfingsten, bitten ein-zelne kantonale Bauernverbände im Vo-raus mit einer «Lärmwarnung» die nicht-landwirtschaftliche Bevölkerung umVerständnis. Eine gute Idee, welche si-cherlich eine Wirkung hat, aber kaumalle Lärmbetroffenen erreicht.
Barrikaden Was ist denn nun er-laubt und was nicht? Wann darf ein Poli-zist dem Landwirt die Maschinen ab-stellen? Dürfen Barrikaden aufQuartierstrassen weggeräumt werden,damit die Maschinen weiterhin durch-fahren können?
Nicht alles was rechtlich erlaubt ist,wirkt nachhaltig und tut dem Ansehender Landwirtschaft gut! Wenn Bewoh-
NACHTRUHESTÖRUNG Während die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung im Garten und auf dem Sitzplatz Oasen der Ruhe sucht, steigt bei den Landwirten das Arbeitspensum mit Säen, Silieren und Erntearbeiten.
Maschinenlärm – keine Musik für alle Ohren
18 5 2011 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
GesetzestexteArt. 684 ZGB ImmissionsschutzIII. Nachbarrecht · 1. Art der Bewirtschaftung
1 · Jedermann ist verpflichtet, bei der Ausübung seines Eigentums, wie namentlich bei dem Betrieb eines Gewerbes aufseinem Grundstück, sich aller übermässigen Einwirkung auf das Eigentum der Nachbarn zu enthalten.
2 · Verboten sind insbesondere alle schädlichen und nach Lage und Beschaffenheit der Grundstücke oder nachOrtsgebrauch nicht gerechtfertigten Einwirkungen durch Rauch oder Russ, lästige Dünste, Lärm oder Erschütterung.
Lärmschutz-Verordnung (LSV) vom 15. Dezember 1986, SR 814.41In der LSV sind diverse Bestimmungen enthalten, welche die Landwirtschaft betreffen. Es sind dies u. a.: Art. 4 Grundsatz
1 · Die Aussenlärmemissionen beweglicher Geräte und Maschinen müssen so weit begrenzt werden: (A) – als diestechnisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist und (B) – dass die betroffene Bevölkerung in ihremWohlbefinden nicht erheblich gestört wird.
Anhang 6, Belastungsgrenzwerte für Industrie- und Gewerbelärm1 Geltungsbereich
1 · Die Belastungsgrenzwerte nach Ziffer 2 gelten für den Lärm: (A) – von Anlagen der Industrie, des Gewerbes und derLandwirtschaft; (B) – des Güterumschlages bei Anlagen der Industrie, des Gewerbes und der Landwirtschaft sowie beiBahnhöfen und Flugplätzen; (C) – des Verkehrs auf dem Betriebsareal von Industrie- und Gewerbeanlagen sowie aufdem Hofareal von Landwirtschaftsbetrieben; (D) – von Parkhäusern sowie von grösseren Parkplätzen ausserhalb vonStrassen; (E) – von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen.
2 · Energie, Entsorgungs- und Förderanlagen, Luft- und Standseilbahnen, Skilifte sowie Motorsportanlagen, dieregelmässig während längerer Zeit betrieben werden, sind den Industrie- und Gewerbeanlagen gleichgestellt.
UFA-REVUE · 5 2011 19
ner in einem Quartier Durchgangssper-ren an einem Feiertag erstellen, damitdie Silierkette nicht mehr ungehindertdurchfahren kann (was im Kanton Aar-gau vorgekommen ist), sollte bei jedemLandwirt die Alarmglocken zu läutenbeginnen.
Was ist Lärm? Wenn Schall als un-angenehm und störend empfundenwird, bezeichnet man ihn als Lärm. Ein6-Zylindermotor tönt für die einen wieMusik, für die anderen ist es nur Lärmund Umweltverschmutzung. Lärm istnicht einfach fassbar. Das Zivilgesetz-buch nimmt in Artikel 684 die Eigentü-mer von Liegenschaften in die Pflicht,indem übermässiger Rauch, Russ, lästi-ge Dünste, Lärm und Erschütterungenzu Lasten der Nachbarn verboten wird.Der Bund hat so dann in der Lärm-schutzverordnung (LSV) die wichtigstenEckpunkte geregelt (Kasten). Dem Laienund auch dem Polizisten, der in derNacht oder am Sonntag gerufen wird,nützen diese Bestimmungen aber wenigfür einen sofortigen Entscheid, weil zu-erst komplizierte Messungen getätigtwerden müssen. Klar ist aber der Grund-satz von Art. 4 LSV, dass Aussenlärm-Emissionen beweglicher Geräte undMaschinen begrenzt werden müssen,wenn dies technisch und betrieblich
möglich, aber für den Verursacher auchwirtschaftlich tragbar ist. Als Ziel ist de-finiert, dass die betroffene Bevölkerungin ihrem Wohlbefinden nicht erheblichgestört wird. Die Fragen, die sich fürden Ordnungshüter, sei es Polizei oderGemeindebehörde, stellen, sind:• Ist ein sofortiger Arbeitsabbruch für
den Landwirt wirtschaftlich tragbar(zum Beispiel, weil am kommendenArbeitstag Regen angesagt ist).
• Ist das Wohlbefinden der Nachbarnerheblich gestört.
Oft müssen die Ordnungshüter unterZeitdruck Entscheidungen fällen.
Ruhezeitverordnung Lärmbeläs-tigung ist auch innerhalb des Wohn -gebietes ein zunehmendes Problem (Rasen schneiden, Motorsense, Motor-säge). Verdichtetes bauen und der An-stieg der Bevölkerungszahlen bewegenviele Kantone und Gemeinden dazu,klare Regeln aufzustellen. Dazu werdendie Polizeireglemente oder Gemeinde-ordnungen angepasst, welche oft auchausserhalb des Baugebiets gelten. Land-wirte sind gut beraten, sich aktiv bei derErarbeitung solcher Grundlagen zu be-teiligen und Ausnahmeregelungen zum
Beispiel für saisonale Arbeiten wie dieMaisernte zu verankern. Ohne solcheSonderregelungen ist es fast nicht mög-lich, bei Reklamationen angefangeneArbeiten während den Ruhezeiten ge-gen den Willen von Nachbarn, aber mitZustimmung der zuständigen Organewie der Polizei, zu erledigen.
Bestehen solche Ruhezeit- und Feier-tagsverordnungen, in denen Lärm ver-ursachende und sonst wie störende Tä-tigkeiten während der Mittagszeit (inder Regel von 12.00 bis 13.00 Uhr) undder Nachtzeit (ab 19.00/20.00 Uhr) so-wie an Sonn- und Feiertagen untersagtsind, haben die darin bezeichneten Or-gane (Polizei, Gemeindebehörde) diePflicht im Falle einer WiderhandlungAbhilfe zu schaffen. In der Zeit von 22Uhr bis 7 Uhr morgens ist in den meis-ten Gemeinden jeder Lärm verboten,der die Nachtruhe stört. Ausgenommensind nur kurzfristige Arbeiten zur Behe-bung von Notständen oder dringende,wetterabhängige Arbeiten für Landwirt-schafts- und Gärtnereibetriebe.
Steht der Nachbar bereits neben demTraktor oder fährt das Polizeiauto aufden Hof, ist es meist zu spät für eine güt-liche Einigung. Werden Nachbarn undPolizei im Voraus über Nachtarbeiteninformiert, kann man an das Verständnisappelieren und eine Bewilligung erwir-ken. �
Autor MartinGoldenberger istImmobilien-Schätzermit eidgenössischemFachausweis und leitetden Bereich Schätzun-gen des Bauernver-bands, Laurstrasse 10,5201 Brugg, Bei Fragenhilft SBV Treuhand und Schätzungen gerneweiter. � 056 462 51 11
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MANAGEMENT
Tabelle 1: LärmbelastungQuelle, Situation, Ort dB(A) BemerkungenPresslufthammer 130 SchmerzgrenzeFlugzeug (>100t, Start-Distanz: 100m) 110Diskothek (Innenraum) 95 GefahrenzoneVorbeifahrender Personenzug 95– 100Lastwagen (50km/h, Distanz: 7.5m) 85– 95Hupe 85 RisikoschwellePersonenwagen(50km/h, Distanz: 7.5m) 60– 80Angeregte Unterhaltung 65 Unbehaglichkeits- und
ErmüdungsgrenzeUnterhaltung 50Personenwagen(Leerlauf, Distanz: 7.5m) 45– 55Ruhige Wohnung (Innenraum) 35– 45Blätterrauschen 25– 30Stille 0 Hörgrenze
Quelle: Lärmbelastung in der Schweiz, Bundesamt für Umwelt BAFU, 2009
Das physikalische Mass für Lärm ist Dezibel (dB). Eine Erhöhung eines dB-Wertes um 10' dBentspricht für das Hörempfinden des Menschen einer Verdoppelung der Lautstärke.
Ausnahmeregelungen fürErntearbeiten sind möglich.
20 5 2011 · UFA-REVUE
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Der grosse Durchmesser der Fräs-walze von 49cm und die spezielleAnordnung der entsprechendenMesser verhelfen der Fräswalze mitHubgerüst zu hoher Leistung bei derEntnahme. In einer Minute kann siebis zu sechs Kubikmeter Maissilageabfräsen.
Grafik: Traktorenzulassungen Schweiz
bis 60 61–80 81–100 101–120 121–140 141–160 161–180 181–200 201–250 251–300 ab 301
PS-Klasse
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Silagefräse mit HubgerüstFür grosse Silagehöhen hat Fliegl dieSilagefräswalze «SFW 490 HG Du-plex» mit Hubgerüst entwickelt. DieFräswalze ist an ein stabiles Hub -gerüst montiert. Bestückt mit einemumlaufenden Kranz von Fräsmes-sern, trennt sie senkrecht, ohneAushöhlen und Auflockern der Fräs-fläche, Mais- oder gehäckselte Grassilage auf einer Breite von2.50m und bis zu einer Höhe von4.80m sauber vom Stock ab. Einesolche Fräsarbeit verhindert einNacherwärmen der Silage. Die Qua-lität des Futters bleibt erhalten,wichtig für hohe Leistungen ausdem Grundfutter.
Neue Grubber-ModelleDen starr angebauten Kompakt-Grubber «Kristall» bringt Lemkennun in Arbeitsbreiten von 3, 3.50
und 4 m sowieklappbar in Ar-beitsbreiten von4, 5 und 6 m aufden Markt. ImSommer 2011folgen die aufge-
sattelten klappbaren Varianten von4, 5 und 6 m Arbeitsbreite, nächs-tes Jahr schliesslich die Versionenfür den Systemträger «Gigant» inden Arbeitsbreiten von 8 bis 12 m.
Der «Kristall» ist serienmässigmit den neuartigen «Trimix» Scha-ren (Bild) bestückt, die in einem Ar-beitsdurchgang drei Aufgaben be-wältigen: Die Scharspitze reisst denBoden tief auf, die Flügelschare mi-schen ihn und die angesetzten ge-drehten Flügel stürzen den Bodennoch einmal. Die zusätzliche Poli-tur der Flügel verbessert zudem dasFliessverhalten. Dank dieser dreifa-chen Effizienz der «Trimix» Scharebenötigt der «Kristall» von Lemkenweniger Zinken, was ihn besondersleichtzügig macht. Auf diese Weisemischt er den Boden praktisch sogut wie drei- und mehrbalkigeGrubber.
LANDTECHNIKKURZMELDUNGEN
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Als Hauptgewinner des Know-how-Wettbewerbs 2010 der UFA-Revuewurde Stephan Bamberger aus Sig-listorf (AG) gezogen. Er gewinnt ei-nen Subaru «Forester 2.0X AWDAdvantage» und durfte den Schlüs-sel dazu zusammen mit seiner FrauAngela aus den Händen von MarcoKeller, Junior-Chef der gleichnami-gen Garage in Endingen (AG), und
von Martin Weber vom John-Dee-re-Importeur Matra entgegenneh-men. Die Familie Bamberger bewirt-schaftet einen Betrieb mit Fresser-und Grossviehmast sowie Ackerbau.Daneben haben sie ein Lohnunter-nehmen, über das sie Arbeiten rundum den Ackerbau, von der Saat biszur Ernte, anbieten.
Als regelmässiger Leser der UFA-Revue und John-Deere Fahrer hatStephan Bamberger das Rätsel rundum die neue Traktorenserie «5R»von John Deere in der Juni-Ausgabe2010 richtig gelöst und das entspre-chende Lösungswort per E-Mail derRedaktion zugeschickt. Die UFA-Re-vue gratuliert ihm und dankt SubaruSchweiz, Agromont, New HollandCenter, Kuhn Center, Case-SteyrCenter, GVS-Agrar, Matra, Pöttinger,Althaus, Lely und Serco Landtechnikfür die Partnerschaft bei diesemWettbewerb.
Das Bild zeigt den Gewinner Ste-phan Bamberger zusammen mit sei-ner Frau Angela, umrahmt von Mar-co Keller (Keller AG, Endingen), derdas Auto ausliefern konnte, und vonMartin Weber, Marketingleiter beiMatra in Lyss.
Subaru «Forester»übergeben
Zulassungsstatistik nach PS-Klassen
Nach wie vor werden in der Schweizdie meisten Traktoren im Leistungs-segment von 81 bis 100PS in Ver-kehr gebracht. Dies zeigt eine detail-lierte Analyse der UFA-Revue aufBasis der Zulassungsstatistik für dasJahr 2010. Demzufolge wurden vontotal 2203 zugelassenen Maschinen798 Traktoren (Vorjahr 781) in die-sem PS-Bereich neu immatrikuliert.Zweitstärkste Kategorie ist ebenfallswie im Vorjahr das Segment von101–120PS mit 589 Traktoren (Vor-jahr 448). Ebenfalls gesteigert hatsich die Kategorie von 61–80PS mit357 Einheiten (Vorjahr 293), woge-gen der Bereich 121–140PS auf 187Traktoren (Vorjahr 251) abgenom-men hat. Anzumerken bleibt, dass
bei der Einteilung in die PS-Klassennicht unterschieden wurde, ob diePS-Angabe nach «ISO 14396», «ECER24» oder einer anderen Norm er-mittelt wurde. Die Werte basieren
zudem auf Angaben der jeweiligenHersteller. Meist verkauftes Modellwar 2010 der John Deere «6430»mit 73 vor dem Fendt «211 Vario»mit 72 Einheiten.
UFA-REVUE · 5 2011 21
SDF-Kompetenzzentrum Same Deutz-Fahr will den Produkti-onsstandort Lauingen (D) weiter inRichtung Kompetenzzentrum für dieHochleistungstraktoren ausbauen.Bereits jetzt werden dort die Trakto-ren aller vier Marken (Deutz-Fahr,Same, Hürlimann und Lamborghini)ab einer Leistung von 130PS gebaut.In den nächsten vier Jahren wird dasUnternehmen rund 4 Mio. Euro jähr-lich dafür investieren. Vorgesehenist, neben Schulungsräumen auch dieDeutz-Fahr-Academy weiter auszu-bauen und insbesondere eine Test-strecke zu bauen, so dass in Lauingenkünftig ein Training in Theorie undPraxis möglich sein wird. Für 2011plant Same Deutz-Fahr, in Lauingenrund 5000 Traktoren zu bauen.
Rapid steigert ErgebnisRapid ist im Geschäftsjahr 2010 aufden Wachstumskurs zurückgekehrt.Das konsolidierte Betriebergebniserreichte 6.0 Mio. Fr. (+66%), derkonsolidierte Reingewinn stieg auf5.1 Mio. Fr. (+116%) an. Insbeson-dere das Industriegeschäft hat nachdem schwierigen Vorjahr von einerspürbaren Belebung profitiert, wassich vor allem im Bereich der RapidEigenprodukte (Einachser) positivausgewirkt hat.
Nicole Berger
NicolasFroidevaux
Fritz Marti
BernhardStreit
Spreu findet vor allem Verwendungals Einstreumaterial. Denkbar istauch die Verwertung zur Energiege-winnung (Biogas, Biomasse-Pel-
lets). Weitere Einsatzmöglichkeitenwerden untersucht. Die Spreugewin-nung kann die Wertschöpfung von Ge-treide-, Ölfrucht- und Eiweisskulturenverbessern. Allerdings ist der Transport-aufwand erheblich, um einen losenHaufen Spreu unter Dach und Fach zubringen. Ein Kubikmeter Spreu wiegtgerade mal 25– 50kg. Für lose Spreuwären grosse Lagerhallen nötig, be-denkt man, dass von einem Hektar Ge-treide durchschnittlich über 50 Kubik-meter (1– 2 t/ha) gesammelt werdenkönnen. Es ist offensichtlich, die Spreumuss auf dem Feld gepresst oder sonstirgendwie komprimiert werden. ImRahmen des Spreu-Projektes hat dieSHL im Sommer 2010 verschiedenePresskonzepte getestet.
Pressen beschicken Zunächstmuss die Spreu vom Boden in die Pressegelangen. Die Pickups kamen erstaun-lich gut mit der Spreu zurecht. Lediglicheine Restschicht von etwa 10cm bliebauf dem Feld zurück. Diese kann lokalbei der Folgesaat stören. Elegant wäreein noch zu entwickelnder, seitlich her-vorstehender Einzug, der auf Spreu optimiert würde. Mit diesem könnteseitlich an den Spreuhaufen entlangge-fahren werden, um diese sauber Meterfür Meter abzutragen. Die stationärenPressen, für das Pressen von Heu oderMaissilage auf dem Hof, sind mit einerDosiereinrichtung ausgerüstet. Für dieBeschickung eignen sich Hof-, Teleskop-oder Frontlader sowie Abschiebe-, Do-sier- und Futtermischwagen oder ähnli-che Systeme. Als Besonderheit kam eintraktorgezogener Laubsauger zum Ein-satz. Dieser Eigenbau saugte die Spreuschnell und sauber auf und eignet sichgut, um anschliessend eine stationärePresse zu beschicken. Der Laubsaugerhat während der Getreideernte freie Ka-pazitäten, die genutzt werden können.
Fazit: Alle getesteten Beschickungs-und Transportmöglichkeiten können esproblemlos mit der Spreu aufnehmen.
Pressen im Praxistest Immer mitder Idee, bereits vorhandene Maschi-nen für das Spreupressen zu verwendenoder sie mit wenig Aufwand dafür an-passen zu können, wurde in der Folgemit verschiedenen Ballenpressen expe-rimentiert (Tabelle). Bei der «LT Master»wie auch bei der variablen Rundballen-presse von John Deere hat sich gezeigt,dass Spreu nicht den Weg des gerings-ten Widerstandes wählt, sondern sich injeder Ecke staut und festsetzt.
Versuche mit Quaderballenpres-sen Trotz diverser Öffnungen imPresskanal verhielt sich die Spreu entge-gen allen Erwartungen erstaunlich ko-operativ. Das Material blieb zusammenund liess sich einwandfrei pressen. Be-sonders schön verdichtete Ballen zeigtedie New Holland «BB 940 A» mit gere-geltem Vorpresskanal. Der Spreuschwadwurde mit dem Traktor zuvor etwas ver-dichtet. Dies war bei der Krone «BigPack 890 XC» Quaderballenpresse(80x90 cm) mit gesteuertem Vorpress-kanal nicht nötig. Zusätzlich angetriebe-ne Walzen über dem Pickup drücktendie Spreu etwas in Form. Auch die Qua-derballenpressen ohne gesteuerten Vor-presskanal wie die Deutz Fahr «GP 81»(80x90 cm) und die Welger «ChampionD 4000» (80x70cm) lieferten perfekteBallen. Die Welger-Presse war mit ei-nem aufklappbaren Bunker ausgerüstet.Somit lässt sich diese Presse stationärbetreiben und von oben beschicken.Die Ballen dieser Presse erschienen
FORSCHUNGSPROJEKT Die Gewinnung und Verwertung von Spreu und Kurzstrohverbessert die Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaus, vorausgesetzt, das Material lässtsich effizient sammeln und transportieren. Zusammen mit Partnern befasst sich dieHochschule für Landwirtschaft (SHL) mit dem Sammeln und Verwerten von Spreu undKurzstroh.
Spreu komprimieren – aber wie?
22 5 2011 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK
Messung des Feuchtegehaltseiner Spreuballe.
UFA-REVUE · 5 2011 23
schön verdichtet und gleichmässig ge-formt.
Mit der Welger «AP 730» war auch ei-ne gewöhnliche Hochdruckpresse imTest. Etwas problematisch war dergleichmässige Einzug der Spreu. Aller-dings wurden für die leichte Maschinekeine Schwaden angelegt. Sie wurdeeinfach über den grossen Spreuhaufengezogen und stand dabei sehr schräg.Die Presse förderte dabei neben stabilenBallen auch viel lose Spreu aus demPresskanal.
Fazit: Alle getesteten Quaderballen-pressen und die Hochdruckpresse funk-tionierten zweckmässig. Bei den Rund-ballenpressen erwiesen sich bisher nurdie stationäre Taarup «Bale in One»(heute Kuhn) und die Orkel mit Mais-ausrüstung als sofort einsatztauglich.
Die verschiedenen Pressen erzieltenbei Weizenspreu Raumgewichte zwi-schen 107 und 260kg/m3. Spreu lässtsich damit um den Faktor 2– 10 kompri-mieren.
Handling der Ballen Was über-raschte, war die Tatsache, dass bei denQuaderballen sogar die Bindung mit nurvier Schnüren funktionierte. Natürlichrieselt etwas Spreu von den Ballen he-runter, wenn man an die Kanten stösst.Netzbindungen sind da unempfindli-cher. Unabhängig von den Bindemetho-den lassen sich aber alle Ballen pro-blemlos aufspiessen oder in die Zangenehmen und haben dabei nur geringeRieselverluste. Diese sind vergleichbarmit den Verlusten aus Strohballen mitHäckselstroh.
Je nach Verwendungszweck sei aberdie noch perfektere Folienwicklungempfohlen. Diese hat neben der Sau-berkeit noch zwei weitere positive Ef-fekte. Die Ballen können im Freien ge-lagert werden, wodurch dieLagerhaltungskosten sinken. Das Mate-rial, das leicht feucht gepresst wurde,blieb staubfrei beim Auspacken. EinVerderb durch Pilzbefall wurde nichtfestgestellt.
1 · Ein Mähdreschermit Spreusammlerbeim Entleeren derSpreu.
2 · Spreu findet eineVerwendung alsEinstreu bei Milchkü-hen.
3 · RundballenpresseTaarup «Bale in One»mit Maisausrüstungund Dosiereinrichtung.Beschickung mitTeleskoplader.
Autoren Nicole Berger, Nicolas Froide -vaux, Fritz Marti, Bernhard Streit,Hochschule für Landwirtschaft (SHL),3052 Zollikofen.
Im Test waren Maschinen folgenderFirmen und Lohnunternehmen, denendie Autoren für ihre Unterstützungdanken:
Martin und Ueli Freudiger, Gals; ResFiechter und Team, Kappelen; ThomasWirz und Team, St. Urban; AntonBertschy, Bernhard Bürgy, MartinHertach und Xavier Meyer, Bellechasse;Bernhard Märki, Witzwil; BarnabasKaufmann, Hanspeter Blum und Team,Altishofen; Peter Stähli und Team,Suberg; Serco Landtechnik, Oberbipp;Paul Bähler und Junior, Meikirch.
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LANDTECHNIK
Tabelle: Erste Beobachtungen bei Rundballenpressen im Testeinsatz mit Spreu Presse im Test Bemerkung FazitRundballenpressen mit variabler Presskammer New Holland Ballen blieben klein; Spreu quoll aus allen Ritzen; Material Einzug ungeeignet«BR 750 A» kommt zu wenig schnell in die Presskammer; Ursache:
vermutlich zu grosser Abstand zwischen Pick-up und RotorJohn Deere Spreu setzt sich im Rotor fest; es gelangt kaum Einzug ungeeignetvariabel «592» Spreu in die PresskammerRundballenpressen mit variabler Presskammer mit Maisausrüstung im stationären EinsatzTaarup, Handarbeit nach dem Press und Wickelvorgang; wegen Presst schöne Ballen«Bale in One»* glattem Förderband muss die Spreu angeschoben werden;
schnellste Presse im Test mit 2.5 Minuten pro BallenOrkel Beim Einlassen der Spreu in die Presskammer ist Handarbeit Presst schöne Ballen«MP 8000 Compact» zum gleichmässigen Verteilen nötig; mit etwas Aufwand
könnten auch die Einfüllbleche verstellt werden. Zweit-schnellste Presse im Test mit 3.5 Minuten pro Ballen
«LT Master» Zum Transport des Materials werden Schnecken verwendet; Schnecken könnenWenn zu viel Material auf einmal kommt, neigen diese verstopfen!zum Verstopfen. Eventuell liessen sich die Übergänge und Ballen sind aber schönEinlässe spreufreundlicher gestalten.
*Die Presse «Bale in One» wird heute von Kuhn hergestellt und vertrieben.
Die lose Lagerung von Spreu kannsich in Ausnahmefällen ebenfalls loh-nen, wenn die folgenden drei Bedingun-gen gegeben sind: Es ist genügend über-dachter Lagerraum vorhanden, dieErnteflächen liegen innerhalb eines Um-kreises von etwa 5km und es wird aufeinen Schlag viel lose Spreu benötigt(zum Beispiel Hühnerhalle).
SHL bleibt dran Das Spreuprojektist auf drei Jahre angelegt. Es werden et-liche weitere Fragestellungen unter-sucht. Unter anderem ist vorgesehen,die Logistiktests zu wiederholen undeinzelne Verfahren weiter zu entwi-ckeln. Möglicherweise verhält sich dieSpreu von Jahr zu Jahr ganz verschieden,denn sie präsentiert sich mal trockenermal feuchter, mal mit kürzerem oderlängerem, sowie mehr oder wenigerStrohanteil.
Die Pressen heben in den Versuchen2010 nur wenige Ballen gepresst. Ob siein praxisnahen Langzeittests immernoch reibungslos funktionieren, musssich noch erweisen.
Im laufenden Jahr sollen weitere Ver-suche mit Pressen unternommen wer-den. Auch die Frage des Einzugs in diePresse ist noch nicht optimal gelöst. DieGruppe Agrartechnik strebt hier zusam-men mit den Projektpartnern aus Kos-tengründen und besserer Praktizierbar-keit eine Ein-Personen-Lösung an.Unterstützt werden diese Forschungsar-beiten von der Kommission für Technikund Innovation (KTI) des Bundes. �
24 5 2011 · UFA-REVUE
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Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
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LANDTECHNIK
UFA-REVUE · 5 2011 25
Ausbau bei den StufenlosenDEUTZ-FAHR »AGROTRON TTV 400» An einer Händlerveranstaltung wurde sieerstmals gezeigt, an der Sima in Paris erfolgte die öffentliche Präsentation und nunkonnte sie im praktischen Einsatz getestet werden: Die Baureihe «Agrotron TTV 400»,welche die Lücke bei den stufenlosen Traktoren von Deutz-Fahr schliesst.
Schwimmstellung blockiert sowie ein-fach und doppelt wirkend verwendetwerden können. Jedes Ventil verfügtüber eine Mengenregulierung, die ent-nehmbare Ölmenge aus dem separatenTank beträgt 36 l. Das Hubwerk weist ei-ne Kraft von 6200kg auf und besitzt ei-ne automatische Schwingungstilgung.
Kabine Bei den «Agrotron TTV410/420/430» verbaut Same Deutz-Fahr die sogenannte «S-Class»-Kabine.Das farblich abgestimmte Bedienkon-zept mit dem Bedienhebel «Power-ComV» ist mittlerweile ebenso bewährtwie bekannt. Neu gibt es als Option denIsobus-kompatiblen «iMonitor», überden nahezu alle Einstellungen visuali-siert werden können. Dieser Monitorhat zudem auch USB-, Bluetooth- undweitere Schnittstellen sowie einen An-schluss für eine Rückfahrkamera.
Fazit Mit den neuen «AgrotronTTV»-Modellen kann Deutz-Fahr eineLücke im bestehenden Programm seinerstufenlosen Traktoren schliessen und soin einem wichtigen PS-Segment nahezualle Getriebevarianten, vom einfachenmechanischen, über das lastgeschaltetebis hin zum stufenlosen Getriebe anbie-ten. Die Produktion fing im April an undwird nun Schritt für Schritt hochgefah-ren. �
sieren. Die Motordrehzahl wird von derElektronik passend zum jeweiligen Last-zustand eingestellt.
Der «Zapfwellen-»Modus wird auto-matisch beim Einschalten der Zapfwelleaktiviert. Die gewünschte Motordreh-zahl kann über einen Knopf oder dasHandgas eingestellt werden, gefahrenwird mit Fahrpedal und Bedienhebel.Im «Manual»-Modus (diesen brauchtman eigentlich gar nicht) dient das Fahr-pedal ausschliesslich als Gaspedal undregelt so die Motordrehzahl. Die Ge-schwindigkeit wird durch den Bedien-hebel bestimmt.
Eine aktive Stillstandsregelung,«Power-Zero» genannt, hält den Traktorunabhängig von Gefälle, Steigung oderdem jeweiligen Lastzustand sicher undohne Betätigung der Handbremse, so-bald der Fahrer vom Gas geht. Weiterzum Sicherheitspaket der «AgrotronTTV 410/420/430» gehört auch die ser-vo-unterstützte Bremsanlage.
Zapfwellen Eine Besonderheit indieser Leistungsklasse ist die Heckzapf-welle mit vier Geschwindigkeiten (540/540E/1000/1000E). Die Drehzahlenwerden vorgewählt und dann elektro-hydraulisch geschaltet. Über das Heck-hubwerk wird bei aktivierter Zapfwel-lenautomatik die Zapfwelle ein- undausgeschaltet. Eine Frontzapfwelle undein integriertes Fronthubwerk sind aufWunsch verfügbar.
Bei den «Agrotron TTV 410/420/430»steht ein druck- und mengengeregeltesHydrauliksystem (Load-Sensing) zurVerfügung. Die Fördermenge beträgt110 l/min bei 200 bar Druck. 7 Steuer-geräte, 5 hinten und 2 vorne, gehörendazu, die in den Funktionen Heben und
Ausgerüstet sind die «Agrotron TTV410/420/430» mit einem 4 Liter 4-Zylinder-Motor von Deutz, der mitCommon Rail, vier Ventilen pro Zy-
linder, einer Abgasrückführung und mitTurbolader samt Ladeluftkühler ausge-rüstet ist. Die maximalen Leistungen(nach 2000/25 EC) betragen für die dreiModelle 121, 130 und 142PS. Rein äus-serlich fällt die neu gestaltete Kühler-haube mit dem neuen Schriftzug auf,was den Modellen einen frischeren Auf-tritt verleiht. Innovativ ist das Lüftungs-konzept. Die Steuerung des Lüfters(«eVisco»-Lüfter) erfolgt elektronisch, jenach Lastzustand. Das soll einerseitsTreibstoff sparen, anderseits aber auchdie Geräuschentwicklung reduzieren.
Das stufenlose Getriebe stammtvon ZF (Eccom 1.3) und erreicht die fürdie Schweiz gültige Höchstgeschwindig-keit von 40km/h bereits bei einer Mo-tordrehzahl von 1400Umin. Das «TTV»-Getriebe der neuen «Agrotron»-Modelle zeichnet sich durch einen ho-hen mechanischen Wirkungsgrad undvier Arbeitsbereiche aus. In jedem Ar-beitsbereich wird bis zu 100% der An-triebsleistung mechanisch übertragen,so dass der hydrostatische Anteil auf einMinimum reduziert wird.
Wie alle anderen stufenlosen Model-le von Deutz-Fahr können auch die neuen «Agrotron TTV» mit drei Fahrstra-tegien gefahren werden. Im «Automa-tik»-Modus erfolgt die Wahl der ge-wünschten Geschwindigkeit mit demFahrpedal, wobei die maximale Ge-schwindigkeit mit dem Bedienhebelvorgegeben wird. Innerhalb dieserSpannbreite kann der Fahrer dann mitdem Fusspedal die Geschwindigkeit do-
Mit der Baureihe«Agrotron TTV 400»schliesst Deutz-Fahreine Lücke bei denTraktoren mit stufenlo-sen Getrieben.Bild: Johannes Paar
KNOW-HOW
26 5 2011 · UFA-REVUE
Auf den Markt brachte Reform dieneue «Metrac X»-Baureihe im Jahre2009, darunter auch das Spitzen-modell «H7 X» bei den hydrosta-
tisch angetriebenen Zweiachsmähern.Die Anforderung der Abgasgesetzge-bung erforderte damals neue Motorender Emissionsstufe 3a. Im Zuge dieserAnpassung hat Reform dann aber auchtechnische Verbesserungen bei der An-triebseinheit, eine veränderte Kühlerpo-sition und einen neu entwickelten Mul-tifunktionshebel in die neue Baureiheeinfliessen lassen.
Motor Mit dem «VM D-754 SE3»haben die Ingenieure einen wasserge-kühlten Motor mit 70PS Leistung (bei2600Umin, nach EG 97/68) gefunden,
der nicht nur die gesetzlichen Emissi-onswerte erfüllt, sondern auch die ge-stellten Anforderungen an mehr Leis-tung und Drehmoment sowie angeringere Verbrauchswerte erfüllt. Einwesentliches Merkmal dieses Motors istder zentrale Antriebsriemen, der dieWasserpumpe, den Lüfter sowie dieLichtmaschine antreibt und den übli-chen Keilriemen ersetzt. Da dieser zen-trale Antriebsriemen über einen auto-matischen Mechanismus stets inoptimaler Spannung gehalten wird, istdas Risikopotenzial für Motorschädenreduziert.
Damit mehr Luftvolumen angesaugtwerden kann, wurde die Position desKühlers so verändert, dass ein Luftan-saugen aus dem Heckbereich möglich
wird. So wird einerseits saubere Luft an-gesaugt, anderseits kann die Abwärmefrei entweichen.
Antrieb Der «Metrac H7 X» verfügtüber einen hydrostatischen Fahrantriebmit einem mechanischen Zweistufen-Getriebe und elektrohydraulischer Um-schaltung. Die Geschwindigkeit kann sostufenlos an die jeweiligen Arbeitsbe-dingungen angepasst werden. Der Hy-drostat selbst kann wahlweise automo-tiv (über das Gaspedal) oder manuell(über den Multifunktionshebel) gesteu-ert werden. Die automotive Steuerungbietet den Vorteil, dass der Motor nichtüberlastet werden kann, wird doch beisteigender Belastung automatisch dieGeschwindigkeit zurückgenommen. So-
»METRAC H7 X» Reform präsentierte die «X»-Serie seiner «Metrac»-Baureihe erstmals im Herbst 2008. Anlass zur Entwicklung gaben die neuen Abgasnormen, dieReform insofern nutzte, als dass man diese neue Generation von Zweiachsmähern hinsichtlich technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte, aber auch im Bedienkomfortverbesserte.
Spürbare Verbesserungen
PRAXISTEST
Bruno Hobi ausMels (SG).
einfach, so dass auch andere damit pro -blem los fahren könnten.
Im Vergleich zur Vorgängermaschine fielHobi sofort die Wendigkeit, die Hubkraftund der Komfort auf. «Insbesondere diestaubfreie Kabine mit Klimaanlage, Radio –darauf möchte ich nicht mehr verzichten»,betont Hobi.
Schwächen am neuen «Metrac H7 X»konnte Hobi bis jetzt noch nicht feststel -len, so dass er hofft, die neue Maschineebenso lange wie den Vorgänger nutzen zukönnen. Wünschbar wäre, so Hobiabschliessend, eine 1000er Zapfwelle: «Sokönnten wir den ‹Metrac› im stationärenBetrieb mit dem Holzspalter mit einerreduzierten Motordrehzahl laufen lassen».
Praxisstimme zum Reform «Metrac H7 X»
Bruno Hobi bewirtschaftet zusammen mitseiner Frau und seiner Familie oberhalbvon Mels (SG) einen Milchwirtschafts -betrieb mit 23 Kühen und Aufzucht. DerBetrieb liegt in der Bergzone 2 und ist fürdie rationelle Bewirtschaftung auf eine leis -tungsfähige Berglandtechnik angewiesen.
Diese Technik hat Hobi im letzten Jahr mitdem neuen Zweiachsmäher «Metrac H7 X»von Reform modernisiert. «Ich konnte dieMaschine im vergangenen Sommer zuerstals Vorführgerät während rund 40 Stundenim Einsatz testen und habe diesen Zwei -achs mäher dann gleich gekauft», berichtetHobi.
Mit dem neuen «H7 X» hat er einen in dieJahre gekommenen «Metrac 3003S» (rund7000 Stunden) ersetzt. Gleichzeitig war esihm ein Anliegen, über etwas mehr Leis -tung zu verfügen, damit die anstehenden
Arbeiten effizienter ausgeführt werdenkönnen.
Der «Metrac H7 X» wird in erster Linie fürdie Futterernte eingesetzt. Dazu passendhat Hobi zudem ein neues Front-Scheiben-mähwerk (Pöttinger «Novaalpin 266B» mit2.62m Arbeitsbreite) und einen Kreiselheu-er (Fella «TH 601 D Hydro» , mit 6.60 mArbeitsbreite) gekauft. Zudem wird derZweiachsmäher auch mit dem Dünger-streuer, der Wiesenegge, der Kippschaufelund einem Holzspalter sowie für Transport-arbeiten eingesetzt.
«Vor allem beim Mähen schätze ich dashydrostatische, stufenlose Getriebe»,betont Hobi. Es biete einfach mehrSicherheit. Zudem bewege sich dieMaschine sicher im Hang – Hobi kann allseine Flächen (bis 35 % Neigung) damitbewirtschaften – und sei in der Bedienung
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Der «Metrac H7 X» ist das Topmodell von Reform bei den hydrostatisch
angetriebenen Zweiachsmähern.
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
In loser Folge publiziertdie UFA-Revue unterdem Titel «Praxistest»Berichte über landwirt-schaftliche Maschinen, in enger Zusammen-arbeit mit den je -weiligen Herstellern,Importeuren oderHändlern.
www.agromont.ch
Optional ist dasHeckhubwerk vonextern bedienbar.
Die Kabine wirkt auf-geräumt, der neueFahrhebel ersetzt vieleKnöpfe und Schalter.
wohl im Gelände wie für Transportar-beiten gibt es je zwei Geschwindigkeits-bereiche.
Die Allradlenkung ermöglichtdem «Metrac H7 X» eine gute Wendig-
UFA-REVUE · 5 2011 27
SteckbriefReform «Metrac H7 X«Motor: 4 Zylinder, 2.97 l Turbo-Motor,Abgasstufe 3a, 85 l Tankinhalt
Leistung: 51.5 kW/70 PS bei 2600 Umin,250 Nm Drehmoment beim 1800 Umin.
Getriebe: Hydrostatischer Fahrantriebmit mechanischem Zweistufen-Getriebe.
Antrieb: Allradantrieb, Vorderrad-An-trieb abschaltbar, elektrohydraulischeDifferenzialsperren vorne und hinten.
Zapfwelle: Lastschaltbare Motorzapfwel-le vorn und hinten (540).
Lenkung: Hydrostatische Allradlenkungmit «Load-Sensing», umschaltbar aufFront-, Heck- und Hundeganglenkung.
Hydraulik: Pumpe mit 24.2 l/min, 195 bar, maximal 10 Steckkupplungenvorne und 8 hinten.
Hubkraft: 1500 kg (vorne), (optionalhinten 1500 kg).
Masse: Radstand: 1995 mm, Aussen -breite: 2160 mm (bei 425er Bereifung),Länge mit Hubwerk: 3580 mm, Höhe:2185 mm, Wendekreis: 3.55 m (mitAllradlenkung), Leergewicht: 2285 kg,Gesamtgewicht: 3400 kg.
Angaben des Herstellers
keit. Dank der gleichmässigen und ver-spannungsfreien Traktion aller vier Räder geht die Maschine zudem mit derGrasnarbe schonend um. Die Allradlen-kung von Reform ist bekanntlich umschaltbar auf Front-, Heck- und Hun-deganglenkung. Besonders erwähnens-wert ist, dass die Vorder- und Hinterrä-der gleichweit eingeschlagen werdenund somit exakt in derselben Spur lau-fen und man den Lenkmodus schnellund bequem, auch während der Fahrtper Knopfdruck wechseln kann. Die All-radlenkung «denkt» sogar mit, indemSensoren die Geradeaus-Stellung derRäder melden, so dass der Wechsel vonFront- auf Allradlenkung und umgekehrtautomatisch erfolgen kann.
Hubwerk und Hydraulik Vornewird beim «Metrac H7 X» ein Drehwin-kel-Hubwerk mit elektrohydraulischerGeräteentlastung einem integrierten,hydraulischen Seitenverschub(+/– 200mm) verbaut. Die Hubkraft be-trägt 1500kg. Optional gibt es auch ein
Heckhubwerk mit Aussenbedienung,ebenfalls schwingungsgedämpft undmit einer Hubkraft von 1500kg. Die Hy-draulikpumpe fördert das Öl mit24.2 l/min bei einem Druck von 195bar.Maximal stehen zehn Steckkupplungenvorne und acht im Heckbereich zur Ver-fügung.
Die lastschaltbaren Motorzapfwellen(vorne und hinten) laufen mit 540Umin.Im Heck kann diese elektro-hydraulischzugeschaltet werden und verfügt übereine automatische Anlaufsteuerung.
Vereinfachte Bedienung Mitdem Einbau eines neuen multifunktio-nalen, ergonomisch optimierten Be-dienhebels konnten bei der «Metrac X»-Serie die vielen Einzelschalter in derKabine reduziert werden. Mit nur dreiVierwege-Drucktaster und keinen Dop-pelbelegungen der Tasten ist die Bedie-nung einfach. Bei der Anordnung derFunktionen (Bedienung von Front- undHeckhubwerk, Seitenverschub und hy-draulischer Oberlenker sowie das Um-schalten der Vierrad-Lenkung) habensich die Entwickler von Reform bewusstan den Rückmeldungen aus der Praxisorientiert. �
PRAXISTEST
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Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
Landwirtschaftliche Maschinen wieTraktoren oder Mähdrescher werdenimmer grösser und schwerer, könnenimmer schneller fahren und dabei
höhere Lasten befördern, mit der Folge,dass der Druck auf den Boden zunimmt,die Gefahr von Verdichtungen wächst,das Pflanzenwachstum gestört und derLuftaustausch im Boden beeinträchtigtwerden. Der Schnittstelle zwischen Ma-schine und Boden, dem Reifen, kommtso eine zentrale Bedeutung zu.
«Ultraflex»-Technologie Reifen-hersteller Michelin hat dazu mit der «Ul-traflex»-Technologie einen Lösungsan-satz gefunden. Bereits vor einigenJahren wurde mit dem «Xeobib» ein ers-ter Reifen präsentiert, der mit dieserneuen Technologie hergestellt wird undsowohl im Feld wie auf der Strasse miteinem Reifeninnendruck von wenigerals 1 bar gefahren werden kann.Später folgte mit dem «Axiobib»eine zweite Baureihe von Reifen,
die ebenfalls eine hohe Tragfähigkeitmit niedrigem Luftdruck (unter 0.8 bar)kombiniert und für grössere Traktorenab 220 PS konzipiert ist.
Für dieses Jahr bringt Michelin die«Ultraflex»-Technologie nun auch fürErntemaschinen («Cerexbib») und fürselbstfahrende oder angehängte Sprit-zen («Spraybib») auf den Markt. Reifenmit «Ultraflex»-Technologie zeichnensich durch ihre besondere Konstruktionder Karkasse aus. Spezielle Gummimi-schungen, entsprechende Material -verbindungen und eine optimierteWulstzone machen diese Karkassen be-sonders flexibel und ermöglichen einengrossen Einfederungsbereich bei gros-sen Aufstandsflächen. Unabhängig vonder Geschwindigkeit können solche Rei-fen gemäss Angaben von Michelin mitniedrigen, bodenschonenden Luftdrü-cken gefahren werden. Sie tragen dazubei, Kraftstoff zu sparen und letztlich dieEffizienz des landwirtschaftlichen Be-triebs zu steigern.
Zusammenarbeit mit Claas Der«Cerexbib» wurde in Zusammenarbeitmit Claas für den Einsatz auf Erntema-schinen entwickelt und durfte von Claaswährend einer gewissen Frist auch ex-klusiv vermarktet werden. Diese Fristläuft dieses Jahr nun ab, so dass auchweitere Hersteller diesen Reifen in derErstausrüstung verwenden können. Der«Cerexbib» ist momentan der einzigeReifen auf dem Markt, der mit wenigerals 2 bar und unter 70 cm Reifenbreiteüber 22 t Achslast tragen kann. Dankseiner Einfederung ist die Aufstandsflä-che grösser als bei vergleichbaren Pro-dukten, was der Traktion förderlich istund den Boden schont. ZusätzlicherNutzen für die Konstrukteure von Ern-temaschinen: Bei gleicher Tragfähigkeitder Reifen steht mehr Konstruktions-raum im Achsbereich zur Verfügung,oder die Maschinen können schmalerdimensioniert werden.
Ebenfalls neu auf diese Saison machtMichelin diese Technologie nun auch imSegment der selbstfahrenden und ange-hängten Spritzen verfügbar. MancheFeldspritzen der jüngsten Generationerreichen Arbeitsbreiten von bis zu50 m. Der «Spraybib» trägt dieser Ent-wicklung Rechnung: Er ist für Geschwin-digkeiten bis 65 km/h zugelassen undkann dabei bis zu 6500 kg Gewicht proReifen tragen. Die Stollen sind so gestal-tet, dass der Reifen gute Traktion undhohen Fahrkomfort bietet. �
Treibstoffeinsparungvon 8 %: Der gleicheTraktor (Fendt «820Vario») mit demselbenAnbaugerät (Grubber)war in einer erstenÜberfahrt mit konven-tionellen Reifen(«Multibib», 1.4 barvorne und 1.6 barhinten) und in einerzweiten mit einem«Xeobib» (0.7 barvorne und 1 bar hinten)bereift.
«ULTRAFLEX»-REIFEN Ein Landwirtschaftsreifen sollte sowohl ökonomischen wieökologischen Kriterien gerecht werden, will heissen, für den Bauern wirtschaftlich seinund gleichzeitig seinen Boden schonen. Michelin glaubt, mit der «Ultraflex»-Technologiedazu die passende Lösung gefunden zu haben.
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28 5 2011 · UFA-REVUE
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«Förderprogramm Boden»Der Kanton Bern will den landwirtschaftlich genutzten Boden besserschützen und die Ammoniak-Emissionen vermindern. Er lancierte aufAnfang August 2009 das auf sechs Jahre angelegte «FörderprogrammBoden». Das Projekt baut auf drei Säulen auf:
• Aus-, Weiterbildung und Beratung,
• Förderbeiträge für Massnahmen in den Bereichen «Bodenschonung»und «Stickstoffeffizienz»,
• Kontrolle und Monitoring.
Der Perimeter umfasst die landwirtschaftliche Nutzfläche des KantonsBern (Acker- und Futterbaugebiet), wobei das Wohnortsprinzip gilt. ZurStärkung einer nachhaltig produzierenden Landwirtschaft sollen auffreiwilliger Basis zusätzliche ökologische Leistungen (wie besondersBoden schonende Anbausysteme und Verminderung des Risikos vonBodenschadverdichtungen und Ammoniakverlusten) mit gezieltenwirtschaftlichen Anreizen gefördert werden. Es soll die breite Erkennt-nis geschaffen werden, dass diese zusätzlichen Leistungen nach einerfinanziell entschädigten Übergangszeit gleichzeitig auch ökonomischeVorteile bringen.
Gemeinsame Anschaf-fung von leistungs -fähiger Gülletechnik:Thomas Schmid,Samuel und WernerRoder sowie AndreasJost (v.l.n.r.).
Seit rund einem Jahr haben ThomasSchmid, Werner und Samuel Roder– sie führen ihren Betrieb in einerGenerationengemeinschaft – sowie
Andreas Jost aus Wengi, respektive Ru-polsried (BE) gemeinsam ein Pumpfassvon Fliegl mit einem Fassungsvermögenvon 8600 Litern in Betrieb. Auslöserdieser Investition war einerseits ein ge-
wisser Erneuerungsbedarf (Schmid undRoder besassen schon vorher gemein-sam ein 5500-l-Fass), anderseits das«Förderprogramm Boden» des KantonsBern (siehe Kasten), mit dem die Res-source «Boden» als Bindeglied zwischenWasser und Luft stärker geschont undgleichzeitig die Ammoniak-Emissionenvermindert werden sollen.
Evaluation Ursprünglich hatten dieLandwirte ein noch grösseres Fass inPlanung, das man aber wegen den Aus-massen wieder verwarf. Letztlich lagenzwei Offerten auf dem Tisch, von denenman dem Fliegl Pumpfass mit einemSchleppschlauchverteiler von Fankhau-ser, beides von Serco Landtechnik gelie-fert, den Vorzug gab. AusschlaggebendeGründe für die vier Landwirte waren dieflexibel verwendbare Exzenterschne-ckenpumpe beim Fass, die Zugänglich-keit zum Verteilkopf des Schlepp-schlauchs – dem eigentlich wichtigstenBestandteil der ganzen Maschine – undschliesslich auch der angebotene Ein-tauschpreis für das alte Güllefass.
Dass das Güllefass von Fliegl mit ei-nem Schleppschlauchverteiler eines an-deren Herstellers, nämlich von der Ma-schinenfabrik Fankhauser kombiniertwurde, liegt in der Beschaffenheit derGülle begründet. Viele ausländischeVerteilsysteme sind für die hiesigen Ge-gebenheiten weniger geeignet. So ist inder Schweiz die Gülle meist dicker undmit Strohbestandteilen durchsetzt unddas gleichmässige Ausbringen von Güllein Hanglagen kann auch nicht jeder Her-steller in gleicher Qualität garantieren.
Mit Tandemachse Behälter undRahmen des mit einem Rührwerk aus-
gestatteten Güllefasses sind aus feuer-verzinktem Stahlblech gefertigt. Vornean der selbsttragenden Konstruktionbefindet sich die verstellbare Zugdeich-sel. Der Einfülldom mit einem Öffnungs-winkel von 90° dient zum Reinigen,kann aber auch zum Befüllen des Fassesbenutzt werden. Die Schieber werdenhydraulisch geöffnet und geschlossen.Das Fass mit einem Leergewicht gemässHersteller in dieser Ausstattung von4000kg ist mit einer Nachlauf-Tandem-achse, die bei Strassenfahrt hydraulischverriegelt werden kann, und mit einer600er Bereifung ausgerüstet.
Der Schleppschlauchverteilerstammt von Fankhauser («SP90/03»),wird hydraulisch angetrieben, hat eineArbeitsbreite von 9m (Transportbreitevon 2.50m) und ist mit 30 Schläuchenausgestattet. Der Verteilkopf arbeitetmit einem Rotor, der die rund um denBehälter angeordneten Abgänge ab-wechslungsweise freigibt. Der Rotor istzudem mit neun Messern ausgerüstet,kann somit eine Häckselfunktion wahr-nehmen. Ein Fremdkörper- und Stein-abscheider, der über einen Schieber ent-leert werden kann, ist ebenfallsvorhanden.
Kleine Nachrüstungen Da dievier Landwirte das gemeinsam beschaff-te Fass mit ihren eigenen Traktoren nut-zen und bei diesen Zugmaschinen wenigAnpassungen vornehmen wollten, hatman sich für die Variante mit einerObenanhängung entschieden. Bei denTraktoren selbst mussten einige neu miteinem freien Ölrücklauf bestückt wer-den. Dies war zwar kein absolutes Muss,aber bei einem hydraulisch angetriebe-
FLIEGL PUMPFASS 8600 L Fliegl Agratechnik entwickelt seit mehr als 30 Jahreninnovative Produkte im Bereich der Gülletechnik. Davon haben sich auch vier BernerLandwirte überzeugen lassen, die gemeinsam ein 8600 l Pumpfass mit einem Schleppschlauchverteiler von Fankhauser angeschafft haben.
Problemloses Ausbringen von GülleKNOW-HOW
30 5 2011 · UFA-REVUE
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Das Pumpfass von Fliegl mit 8600 lInhalt ist mit einem Schleppschlauch-verteiler von Fankhauser ausgerüstetund verfügt über ein Tandemfahrwerkmit Nachlaufachse.
nen Verteilkopf ist dies von Vorteil, an-sonsten ein Ölstau zu einer uner-wünschten Erhitzung des Öls und zu ei-ner Leistungsabflachung des Verteilersführen kann.
Erfahrungsbericht Die drei Betrie-be haben ihre Beteiligung am neuenPumpfass aufgrund der anfallenden Gül-lemenge festgelegt. Total sind dies proJahr rund 5000m3, was dann gegen 600Fassfüllungen ergibt. Eine weitere Aus-lastung durch Fremdvermietung ist vor-erst nicht vorgesehen. Keine Komplika-tionen gab es bis anhin auch bei derBenutzung: «Bis jetzt sind wir, auchdank des Witterung, immer gut anei-nander vorbeigekommen».
Übereinstimmend stellen die vierLandwirte dem Gefährt ein gutes Zeug-nis aus. «Wir waren überrascht von derLeistungsfähigkeit der Pumpe, ist dochdas Fass in weniger als 3 Minuten gefüllt
und auf dem Feld auch in dieser überauskurzen Zeit wieder entleert». Als äus-serst positiv wird die Nachlaufachse be-wertet, die wesentlich zur Bodenscho-nung beiträgt. «Allerdings darf mannicht vergessen, diese auf der Strassen-fahrt zu sperren, ansonsten das Fassschon etwas ins Schlingern geratenkann». Eher subjektiv werden die posi-tiven Auswirkungen auf das Pflanzen-wachstum beurteilt, das die vier als besser einschätzen. «Da weniger Am-moniak in die Luft entweicht, dürftedemzufolge mehr Stickstoff den Pflan-zen zur Verfügung stehen».
Allerdings stellte man fest, dass ineher trockenen Zeiten die Strohbe-standteile in den abgelegten Güllestrei-fen zuwenig verrotteten, so dass hin undwieder mit einer Wiesenegge nachge-striegelt werden musste. Als verbesse-rungsfähig wird zudem der Ansaugstut-zen betrachtet, der womöglich besser
fixiert werden könnte. Ebenso könntendie Schläuche stärker dimensioniertsein, da die Pumpe doch sehr leistungs-fähig sei und diese Schläuche dauerndvibrieren würden. Als wichtiges Anzeig-einstrument wird der Manometer ander Stirnseite des Fasses betrachtet. «Dasieht man auf einen Blick, wenn an einerStelle was faul ist».
Fazit Mit dem neuen 8600-l-Pump-fass von Fliegl, ausgerüstet mit einer Boden schonenden Nachlauf-Tandem-achse und einem 9m breiten Schlepp-schlauchverteiler von Fankhauser habenThomas Schmid, Werner und SamuelRoder sowie Andreas Jost eine überbe-triebliche, sinnvolle Investition ge -tätigt. Dank Boden schonender undemissionsarmer Ausbringtechnik wer-den durch das «Förderprogramm Bo-den» des Kantons Bern Beiträge ausge-richtet. �
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
In loser Folge publiziertdie UFA-Revue unterdem Titel «Erfolgstory»Berichte über landwirt-schaftliche Maschinen.Die Interviewpartner,respektive Eigentümerdieser Maschinen,werden jeweils inZusammenarbeit mitden entsprechendenHerstellern oderImporteuren ausge-sucht.
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KNOW-HOW
UFA-REVUE · 5 2011 31
SteckbriefPumpfass FlieglFassinhalt: 8600 l.
Gesamtlänge: 7.05m.
Behälterlänge: 4.35m.
Leergewicht: 4000kg.
Spurbreite: 1.85-2.00m.
Gesamthöhe: 2.70m.
Bremsen: HydraulischeBremsen, eingelöst auf40km/h.
Achsen:Nachlauf-Tandemachse.
Schleppschlauch -verteiler Fankhauser«SP 90/30»Arbeitsbreite: 9m.
Schlauchabgänge: 30.
Transportbreite: 2.50m.
Gewicht: 950kg.(Herstellerangaben)
Sandplätze perfekt und bis in dieEcken aufbereitet werden. Speziellgeschätzt wird die gute Gelände-
Agiler Hoftrac im Pferdestall
32 5 2011 · UFA-REVUE
Neue Sätechnik von Pöttinger
Die Ernterückstände werden zuver-lässig zur Seite geräumt. Die grossdimensionierten «Dual-Disc»schneiden die Pflanzenreste durchund formen eine gleichmässige,saubere Särille. Der Reihenabstandvon 12.5cm ist das Optimum fürdie Standraumverteilung undgleichzeitig Basis für ertragreicheErnte. Die zentrale Arbeitstiefen-verstellung ermöglicht eine rascheAnpassung an unterschiedliche Ver-hältnisse. Für eine gleichmässigeAblagetiefe werden alle Schare ein-zeln über Druckrollen geführt,Schardrücke bis 50kg sind möglich.
Das Multifunktionssärad ermög-licht den raschen Saatgutwechselzwischen Fein- und Normalsaat, sodass Rüstzeiten reduziert. werden. Althaus AG3423 Ersigen� 034 448 80 00www.althaus.ch
Die neue Pöttinger «Vitasem» Auf-baumaschine setzt besondereMassstäbe in der Sätechnik: DerSchwerpunkt ist nahe am Traktor,die «3-in-1»-Dosierung ermöglichtraschen Saatgutwechsel und dasneue Doppelscheibenschar «Dual-Disc» garantiert exakte Saatablage.Eine perfekte Maschine in den Ar-beitsbreiten 3 und 4m für den Pro-fibetrieb mit konventioneller undMulch-Saat. Das neue Doppelschei-benschar-System «Dual-Disc» sorgtdurch optimierte Scheibenstellungam Schar für beste Saatablage auchunter schwierigsten Bedingungen.
Ladewagen mit ungesteuertem Pick-up
nahmeleistung. Mittels der verwin-dungsweichen Konstruktion desAufnahmekorbes passt sich dasPick-up allen Bodenunebenheitenexakt an und garantiert exakte Re-chensauberkeit.Lely Schweiz, Bruno Spicher,3186 Düdingen, � 079 673 76 97Karl Buob, 9404 Rorschacherberg� 079 601 20 37, www.lely.com
Mit dem «Tigo S» bringt Lely als ers-ter Hersteller einen Förderschwin-gen-Ladewagen mit ungesteuertemPick-up auf den Markt. Das neuePick-up mit einer Arbeitsbreite von1.8m hat sich bereits als Detail desRotor-Ladewagens Lely «Tigo R» be-währt. Der innovative Charakterdieses Pick-ups liegt in der Kon-struktion des Streifbleches, dasdurch die Formgebung eine ver-schleissanfällige Kurvenbahnsteue-rung überflüssig macht und dasPick-up wartungsfrei macht. DieKonstruktion basiert auf fünf steue-rungsfreien Zinkenträgern. Insbe-sondere in Kombination mit demengen Zinkenabstand von 54mmsind eine saubere, verschmutzungs-freie Futteraufnahme und eine hoheAufnahmekapazität gewährleistet.Pick-up und Ladeaggregat sind nahebeieinander angeordnet und sorgensomit für eine ausgezeichnete Auf-
schlaggebend waren nebst derWendigkeit, der Nutzlast und dereinfachen Bedienung natürlich diehohe Verarbeitungsqualität sowieder ruhige Lauf des WeidemannHoftracs.
Eingesetzt wird der Weidemann«1370 CX 50» für alle Arbeiten rundums Pferd, von der Fütterung, überdas Einstreuen bis hin zum Misten.Auch mit dem Reitplatzplaner undder Walze können die Halle und die
Vor rund eineinhalb Jahren setztesich Familie Angliker, Pferdesport-stall Sigg, im zürcherischen Buchsmit der Beschaffung eines univer-sellen Helfers für ihren Betrieb aus-einander. Bald war klar, dass es einwendiger, knickgelenkter Ladersein soll, es wurden unterschiedli-che Fabrikate verglichen und aus-probiert und die Entscheidung fielauf den Weidemann Hoftrac «1370CX 50» mit Fahrerschutzdach. Aus-
NEUHEITENKNOW-HOW
gängigkeit rund um den Betrieboder natürlich auch das Auf- undAbbauen von Parcours, anlässlichder vielen Veranstaltungen, die aufdem Betrieb stattfinden.
Bucher Landtechnik AG8166 Niederweningen� 044 857 26 [email protected]
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PFLANZENBAUKURZMELDUNGEN
UFA REVUE · 5 2011 33
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Der Bereich Statistik des schweize-rischen Bauernverbandes hat MitteApril im Auftrag von «swiss granum»eine erste Ernteschätzung vorge-nommen. Die Ernte wird zurzeit auf rund 479900t Brotgetreide(+16000t Saatgutproduktion),61400t Futterweizen, 190600tGerste, 60500t Triticale und73 000t Raps geschätzt.
Die Aussaatflächen dürften somitbei für den Brotsektor bestimmtemGetreide stabil sein. Da das Wachs-tum in vielen Regionen durch denMangel an Wasser gebremst wird,muss diese erste Schätzung mit Vor-sicht betrachtet werden.
Die Aussaatflächen bleiben ge-genüber der letzten Kampagne fürBrotweizen stabil. Triticale nahmum 300 ha ab. Die Aussaatflächenbei Futterweizen stiegen um 140 haund bei Gerste um 530 ha.
Anfangs April wurde das Ertrags-potenzial der Getreidesorten imVergleich zum Vorjahr höher einge-stuft: +4% bei Dinkel, +3% beiGerste, +2% bei Roggen und Triti-cale. Bei Futtergetreide und Brot-weizen wurde hingegen eine Ab-nahme von 1% geschätzt.
Diese Werte sind gesamthaft ge-sehen vergleichbar mit denjenigenvon 2010. Das Potenzial des Rapswird höher als in den Vorjahren ein-geschätzt, +9%.
Die Brotweizenernte 2010 in derZentral- und Ostschweiz war starkvon Auswuchs betroffen. Die Aus-wuchsweizenmenge 2011 wird aufrund 50 000t geschätzt. Die meteo-rologischen Bedingungen bis zurErnte werden noch einen grossenEinfluss auf die tatsächlich geernte-ten Mengen haben. Die nächste Er-hebung von «swiss granum» wirdzusätzlich Ernteschätzungen für denKörnermais, Eiweisspflanzen undSommerölsaaten berücksichtigen.
2010 wurde wieder mehr Schwei-zer Wein konsumiert (+3.2%).Gemäss dem Bericht «Das Wein-jahr 2010», der vom Bundes amtfür Landwirtschaft publiziertwurde, konsumierte die Schweiz2010 ungeachtet seiner Herkunftinsgesamt 2.803 Mio. hl Wein,was gegenüber dem Vorjahr ei-nem Anstieg um 46564hl(+1.7%) entspricht. Diese Ent -wicklung verläuft parallel zum Be-völkerungswachstum in derSchweiz.
Die Konsumzunahme, die 2010beobachtet wurde, betrifft den in-ländischen Weisswein (+2 %), denausländischen Weisswein (+7.8%)sowie den inländischen Rotwein(+4.2%). Der erneute Anstieg desKonsums von Schweizer Weinkompensiert den im Jahr 2009verzeichneten Rückgang um4.5%. Der Konsum von ausländi-schem Rotwein ging hingegen um12853hl zurück (-0.8%). 2010machte der ausländische Wein
Schweizer Weine im Aufwind
Erste Ernteschätzung 2011
Groupe Minoteries auf ErfolgskursDie Groupe Minoteries kann auf einausgezeichnetes Jahresergebnis2010 verweisen. Der Nettoertragstieg dank konsequenter Kostenre-duktion um 4.9% auf 7.4 Mio. Fr.Der Umsatz reduzierte sich im Ver-gleich zum Vorjahr um 5.7 % auf125.4 Mio.Fr., verursacht durch diePreisschwankungen bei den Roh -stoffen. In diesem Geschäftsjahrkonnten die Absatzmengen konso-lidiert werden: Im Müllerei-Sektorwurden 96 219 t Weichweizenmehl(-0.4%) und im «pet food»-Segment9421t (+0.5%) generiert.
Leserreaktion «Düsenwahl»UFA-Revue 4/2011, Seite 48Dass man keine Antidriftdüsen zurUnkrautbekämpfung einsetzen kön-ne, wie im Artikel erwähnt, stimmtso nicht. Antidriftdüsen haben einenintegrierten Vorzerstäuber, der denunerwünschten Feintropfenanteil re-duziert. Viele Spritzen sind mit kom-pakten, luftansaugenden, Injektor-Flachstrahldüsen ausgerüstet. Ichselber setze diese Technik seit zwölfJahren ein, spritze damit auch Zu-ckerrüben mit gutem Erfolg. Zudemerlauben diese Düsen auch, die Ab-standsauflagen einzuhalten.
Armin Gantner, Zweidlen (ZH)
Verzicht auf Schnäppchen!In einer Resolution richteten dieDelegierten des Gemüseproduzen-tenverbandes (VSGP) einen Appellan den Handel und die Konsumen-ten, es solle der gnadenlosen«Wertvernichtungsaktionitis» Ein-halt geboten werden. Fragen derRaumplanung als auch die verschie-
denen Landwirtschaftsdossiers hal-ten den Verband auf Trab, erklärteVSGP-Präsident Hannes Germannzudem an der Delegiertenversamm-lung. Ein Damoklesschwert sei dieDoha-Runde und das geplante EU-Freihandelsabkommen. Da verlangtder VSGP vom Bundesrat, die Ver-handlungen abzubrechen.
einen Konsumanteil von 62 % aus.2010 betrug die Rebfläche derSchweiz 14 942 ha. Die Auswei-tung der Rebfläche um 122 ha gegenüber 2009 ist darauf zurück-zuführen, dass ab 2010 die Rebflä-chen in den Genfer Grenzgebieten(135 ha) mit berücksichtigt wur-den. Mit 5042 ha Rebfläche ist dasWallis der grösste Weinbaukantonder Schweiz, gefolgt von denWestschweizer Kantonen Waadt(3818 ha) und Genf (1433ha).
Neuer AGFF-PräsidentgewähltPierre Aeby ist wissenschaftlicherMitarbeiter am Institut Grange-
neuve in Posieux(FR) und wurdean der AGFF-Ge-neralversamm-lung zum neuenAGFF-Präsiden-
ten gewählt. Er folgt auf Peter Tho-met, der vierzehn Jahre dieses Amtinne hatte.
Jean-FrançoisHulmann
DIE DÜNGERBILANZEN von zahlreichen Betrieben – meist mit grossem Rindviehbe-stand – zeigen Situationen, in denen die Anwendung von kalihaltigen Düngern aufgrundder grossen Menge an verfügbaren Hofdüngern praktisch gleich Null ist.
Rindergülle: Mineraldünger ohne Kali verwenden
34 5 2011 · UFA-REVUE
Die Misch-Betriebe mit Rindvieh-haltung und Futterbau sind in derSchweiz häufig. Die Hofdünger sol-cher Betriebe sind kaliumreich. Die-
ser Umstand bildet oft den beschrän-kenden Faktor für das Gleichgewichtdes Düngers bezüglich der ÖLN Anfor-derungen. Solche Betriebe brauchen fürdie Ernährung ihrer Kulturen Dünger,die nur Stickstoff (N) und Phosphor (P)enthalten. Sie sind auch oft mit demProblem von tiefen Phosphor-Gehaltenin ihrem Grünfutter konfrontiert.
Versuche haben bewiesen, dass eineausgewogene Düngung der Wiesen mitden Nährstoffen P und Magnesium(Mg), vor allem in Böden mit viel K, dieRisiken von zu viel K im Futter reduziert.Die neue Formel von «Nitrophos Rapid»(20.10.0 + 3 Mg + 8 S) bietet eine inte-ressante Alternative zu den klassischenVolldüngern für Misch-Betriebe Rind-viehhaltung/Futterbau an.
Die Formulierung von «Nitro-phos Rapide» wurde berechnet fürdie Deckung des P-Bedarfes der meistenKulturen, ohne gleichzeitig zu viel Stick-stoff auszubringen. Die traditionelleDüngung des Getreides im Herbst mit30m3 Gülle oder 30t Mist erlaubt allge-mein die Deckung des K-Bedarfs unddie Hälfte des P-Bedarfs der Kultur zudecken. In der ersten Anwendung imFrühling ausgebracht, bringen300kg/ha «Nitrophos Rapide» 60 Ein-heiten Stickstoff und 30 Einheiten P.Diese Strategie erlaubt es, in einem ein-zigen Durchgang den P-Bedarf des Ge-treides zu decken, während die Empfeh-lungen für die Aufteilung derStickstoff-Düngung respektiert werden.
Die Grunddüngung wird allge-mein im Herbst oder bei Wiederaufnah-me der Vegetation vorgenommen. Tat-sächlich ist der Bedarf der Pflanze anGrunddüngern gleich wie seine N-Be-
dürfnisse. Die Futteranalysen beweisen,dass die Aufteilung der Düngergabenvon P und K die Gehalte P und K im Fut-ter ausgleicht. Bei einem Überschuss anK erlaubt die Formulierung von «Nitro-phos Rapide», die Gaben von Phosphorzwischen zwei Schnitte und so die Gabevon Phosphor auf die Dauer der Vege-tationszeit aufzuteilen.
Darüber hinaus haben Magnesiumund Schwefel eine positive Auswirkungauf den Gehalt von Mg und Eiweiss imFutter. Eine ausgewogene und umsich-tige Düngung der Weiden garantiertnicht nur die Stabilität in der botani-schen Zusammensetzung sondern auchdas mineralische Gleichgewicht und denReichtum an Proteinen im Futter.
Die Mängel an Phosphor von Fut-termitteln haben eine negative Wirkungauf ihre Appetitlichkeit und dadurch auf
PFLANZENBAU
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 5 · 11
Autor Jean-FrançoisHulmann, LandorBeratungsdienst, 4127Birsfelden
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die Aufnahme. P-Mängel haben auchAuswirkungen auf den Stoffwechsel derKuh. Die wichtigsten Auswirkungensind Fruchtbarkeitsminderung undMilchproduktions-Rückgang. In diesemFall wird ein Rückgang des Fettanteilesund der Proteine in der Milch festge-stellt. Eine zu starke K-Düngung auf sau-rem Boden reduziert die Aufnahme vonKalzium und Natrium durch die Pflan-zen. Eine Überdüngung mit K erhöhtdeshalb indirekt die Risiken von Tetanieim Weideland, Milchfieber und Störungder Fruchtbarkeit.
Die Schwefeldüngung wurde imFutterbau lange ignoriert. Man warüberzeugt, dass der Bedarf an Schwefel
durch die Hofdünger gedeckt wurde.Der Schwefel und der Stickstoff sind imStoffwechsel der Pflanze gebunden. Ei-ne gute Verfügbarkeit des S verbessertdie Effizienz der Nutzung von N undverbessert so den Gehalt der Pflanzenan Proteinen. Mit seinen Gehalten anMg und S ist «Nitrophos Rapide» einDünger, der besonders für die Düngungvon Wiesen und Weiden geeignet ist.
Betriebe mit Rinderzucht undauf sauren Böden haben mit einem NPDünger wie «Fertical» NP» (15.5.0 + 5.7Mg) eine interessantere Alternative. Mitseinen 13% Kalzium trägt «Fertical NP»(zusätzlich zu einer Lösung ohne K) einekalkende Wirkung, die eine direkte po-
sitive Wirkung auf die Mineralgehalteder Futtermittel hat.
Zusammenfassung Der Reichtumder Böden und Hofdünger von Rindernan K haben direkten Einfluss auf die Mi-neralgehalte des Futters. Die Futterana-lyse und die Hofdüngeranalyse sindwichtig für die Berechnung der genauenDüngung des Betriebes. Die Benutzungvon NP Düngern und die Respektierungder Düngernormen erlauben die Reduk-tion der Risiken von induzierten Män-geln oder der Überversorgung mit Mi-neralen. Je nach Böden und Betrieben,bringen die Dünger «Nitrophos Rapide»und «Fertical NP» zahlreiche an die Si-tuationen angepasste Lösungen. �
PFLANZENBAU
André Biedermann bewirtschaftet inDelsberg (JU) einen 60ha grossen Betriebmit Rindermast, Pferdezucht, Ackerbau(Weizen, Gerste, Silo-Mais, Raps,Sonnenblumen, Soja) und mit Wiesen. Imfolgenden Interview äussert er sich überden Einsatz von «Nitrophos Rapide».
UFA-Revue: Warum verwenden Sie«Nitrophos Rapide»?André Biedermann: Die Düngungsbilanzmeines Betriebs zeigt einen Mangel von40–60kg P/ha, während ich bei K knappbin. «Nitrophos Rapide» erlaubt mir, dieseBedürfnisse ohne zu viel Stickstoff zudecken und vor allem ohne K beizugeben.Ausserdem ist das Verhältnis N/P perfekt.300/kg/ha bringen 60 Einheiten ausStickstoff und 30 Phosphor.
Bei welchen Kulturen wenden Sie «NitrophosRapide» an?Ich habe es für die erste Gabe N EndeWinter angewandt. 300kg/ha erlauben,mit einer Güllegabe im Herbst dieGrunddüngung ohne zusätzlichenDurchgang in der Kultur zu ergänzen. Ausdem gleichen Grund wende ich auch400kg/ha «Nitrophos Rapide» bei Raps an.Die meisten meiner Wiesen werden alsSchnitt-Weiden benutzt. Im Sommerwende ich «Nitrophos» zwischen denSchnitten in Gaben von 150kg/ha. DiesesJahr beabsichtige ich, es auch im Maisanzuwenden, zusätzlich zum Mist.
Welches sind für Sie die Vorteile von«Nitrophos»?Der große Vorteil liegt in der Möglichkeit,die Restgabe des P mit den ersten
Stickstoffgaben auszubringen. Das Kali-Manko bedeutet eine Vereinfachung derPlanung und Anwendung der Düngung.Auf meinem Betrieb wird Nitrophos unterBerücksichtigung der Anzahl Tiere und desGehalts des Hofdüngers gezielt ausge-bracht. Ausserdem haben das darinenthaltene Magnesium und Schwefel einezusätzliche positive Wirkung.
Werden Sie auch in Zukunft«Nitrophos Rapide» einsetzen?Ja, falls sich die Situation aufmeinem Betrieb mit derRindermast und dem Hofdüngernicht ändert. «Nitrophos Rapide»erlaubt es mir die Bedürfnissemeiner Kulturen ohneüberflüssige Durchfahrten zudecken.
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Teilnehmer am Maxi-Event sindProduzenten, Getreidesammelstel-lenleiter, Silochefs und LANDI-Ver-antwortliche. Sie sind ein wichtiger
Teil der Wertschöpfungskette derschweizerischen Getreideverarbeitungund bringen mit ihrer Arbeit den Kon-sumenten die Vorzüge von Suisse Ga-rantie näher.
Die fenaco legt jährlich am Maxi-Event jeweils Rechenschaft über die ver-gangene Vermarktungsperiode von Ge-treide und Ölsaaten ab. Transparent, fairund zu den besten Preisen ist abgerech-net worden.
Dank gestiegenen Importpreisen be-kommen die Produzenten für ihre Brot-getreideernte 2010 mehr ausbezahlt alsim Vorjahr (UFA-Revue 04/2011, Seite36). Die anspruchsvolle Vermarktungwar geprägt durch Zollsenkungen undAuswuchs. Trotzdem vermochte die fenaco ihre Verarbeiter ausreichend zuversorgen und die Marktstellung mit«Suisse Garantie» zu festigen, fasste PiusEberhard, Leiter Lebensmittel-Rohpro-
dukte fenaco GOF, das Geschehen inder Brotgetreidevermarktung zusam-men.
Heinz Mollet, Leiter fenaco GOF, er-gänzte mit der Situation des Futterge-treides. Erneut sank 2010 das Angebotan Futtergetreide im Inland. Positiv istzu vermerken, dass der Schlussabrech-nungspreis über dem Vorjahr lag.
Internationales Der Schweizer Ge-treidemarkt sei im Vergleich zum Aus-land geradezu beschaulich, sagte HeinzMollet und fügt erklärend hinzu, dassdas Schwellenpreissystem stabilisierendwirke. Abgekoppelt vom Ausland sindaber auch die Schweizer Getreidepreise
nicht. Einen grossen Einfluss üben dieWechselkurse (Euro, US-Dollar) aus. Dieextremen Preisvolatilitäten auf den glo-balen Getreidemärkten seien nichtdurch Naturkatastrophen (Trockenheitund anderes) verursacht, sondern durchspekulative An- und Verkäufe, bestätig-te Heinz Mollet.
Verarbeiter und Müller Vor denHerausforderungen, vor denen auch dieVerarbeiter und Müller stehen, referier-ten der Generaldirektor Marc Müllervon der Groupe Minoteries SA, RomeoSciaranetti (Leiter Swissmill), ChristianFlorin (Vorsitzender GeschäftsleitungFlorin AG) und Lorenzo Centonze (kom-
1 · Die ReferentenMarc Müller (GroupeMinoteries SA), RomeoSciaranetti (Swissmill),Lorenzo Centonze(Oleificio SABO) undChristian Florin (FlorinAG) umrahmt vonfenaco Getreide- undÖlsaatenverantwortli-chen Fortunat Schmid,Pius Eberhard undHeinz Mollet.
2 · Gäste am Maxi-Event: Das Bundesamtfür LandwirtschaftHans-Ulrich Tagmann,Urs Vock und AndreasBerger im Gesprächmit Fritz Stucki (2.v.r.fenaco Kartoffel).
3 · Über 260 Teilneh-mer verfolgen mitInteresse die Referate.
4 · fenaco-Geschäfts-leitungsmitglied DanielBischof im Gesprächmit dem Leiter der UFAAG, Wendelin Strebel.
5 · Austausch unterExperten: DidierKunkler (fenaco)und José Dorthe(Geschäftsführer derLANDI Sarine AG).
RÜCKBLICK UND AUSBLICK AM MAXI-EVENT Über 260 Produzenten und Getreidesammelstellen-Leiter, die dem Vermarktungsverbund Maxi angeschlossen sind,informierten sich aus erster Hand über die Aktivitäten des fenaco-GeschäftsbereichsGetreide, Ölsaaten und Futtermittel (fenaco GOF). Bei dieser Gelegenheit referiertenauch vier Persöhnlichkeiten der wichtigsten Schweizer Mühlen und Ölwerke.
Die Getreidebranche trifft sich
36 5 2011 · UFA-REVUE
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merzieller Direktor der Oleificio SABO). Diese vier wichtigsten Abnehmer vonBrotgetreide und Ölsaaten bekräftigenihr Bekenntnis zu einer produzierendenSchweizer Landwirtschaft und zu SuisseGarantie. Suisse Garantie sei glaubwür-dig und habe eine klare Botschaft, sodas Credo.
Ausblick Die Referenz bezüglich zu-künftiger Herausforderungen ist fürMarc Müller, Generaldirektor der Grou-
pe Minoteries SA, der Bericht «Vision2025» des Bundesamtes für Landwirt-schaft. Diese Szenarien gäbe es zu be-rücksichtigen, nicht nur für die Bauern,sondern auch für das Müllereigewerbe.Denn, wenn sie investieren, dann hät-ten sie mit einer 40-jährigen Abschrei-bungsdauer zu rechnen. Allerdingsprognostizierte der CEO der Groupe Mi-noteries SA, dass der Margendruck aufallen Stufen der Wertschöpfungskettezunehmen werde.
Margendruck Im letzten Jahr hät-ten sich die Problemkreise für die Ge-treidebranche kummuliert, so wurdedas Schoggigesetz abgeschafft, derMehlzoll um 15 Franken reduziert, derEurokurs erodierte und plötzlich seiendie Agrarpreise in die Höhe geschnellt.Dabei betonte der Leiter von Swissmill,Romeo Sciaranetti, dass die Marktpart-ner sich nicht in Probleme «verbeissen»sollen, sondern es müsse gemeinsamund partnerschaftlich nach Lösungengesucht werden.
Und Christian Florin, er führt erfolg-reich die Florin AG, die 1930 gegründetwurde, unterstrich die gute Zusammen-arbeit mit fenaco GOF. Gemeinsam seies gelungen, das Image von Rapsöl zusteigern.
Diversifikation Lorenzo Centonzefasste die Her ausforderungen im Be-reich Ölsaaten zusammen. Seit 2002 hatsich die Anbaufläche der Ölsaaten um33% ausgedehnt. Aber es müsse dieKulturenvielfalt gefördert und Differen-zierungsmöglichkeiten ausgeschöpftwerden, unter anderem auch mit Bio-Ölsaatenanbau. Auch brauche es Min-destmengen, um die verschiedenenKulturen erfolgreich zu vermarkten, wo-bei auch die Sammelstellen vor logisti-schen Hindernissen stehen werden.
Wohlwollend begrüsste der fenaco-Präsident und Getreideproduzent Lien-hard Marschall die Botschaft der Verar-beiter. Die fenaco verhandelt hart, aberfair und stehe für Verlässlichkeit denMarktpartnern gegenüber. Die Ernte-aussichten 2011 seien gut und in derVernehmlassung der AP 2014-2017 sei-en jetzt gemeinsam von der BrancheRahmenbedingungen für eine erfolgrei-che zukünftige Getreide- und Ölsaaten-branche zu setzen.
Die Mittlerfunktion der fenaco imGetreidemarkt unterstrich auch Fortu-nat Schmid, der durch die Tagung führ-te. �
6 · Pierre-Yves Perrinist Geschäftsführer desschweizerischenGetreideproduzenten-verbands.
7 · fenaco-Geschäfts-leitungsmitgliedWerner Kuert ist fürdas DepartementPflanzenbau verant-wortlich.
8 · Gut gelaunt HansWinzeler, der Ge-schäftsführer vonDelley Samen mitseiner MitarbeiterinCaterina Matasci.
9 · fenaco-Geschäfts-leitungsmitglied Eugen Brühlmeierspricht mit Bruno Kägi(Präsident) und MaxUlrich (Ge schäftsführerder Getreide Mittel-thurgau AG).
10 · fenaco GOF setztmit Suisse Garantie fürBrotgetreide undÖlsaaten neueMassstäbe in derVermarktung.
11 · fenaco-PräsidentLienhard Marschall mitdem Agro-Star 2011,John Dupraz.
Autoren Daniela Clemenz und GaëlMonnerat, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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FortsetzungSeite 42
38 5 2011 · UFA-REVUE
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Herbizidstrategien im Mais
Heuer stellt sich die Frage der Er-tragsmaximierung kaum. Da viele Fel-der unter Trockenheitsstress leiden,geht es eher um Schadensbegren-zung. Gegen den Wassermangel hilftnur Regen oder Bewässerung. Da vie-le Betriebe nicht bewässern können,sind Alternativen gefragt, die in heis-sen und trockenen Regionen bekanntsind. Eine wassersparende Bodenbe-arbeitung hat einen grossen Einflussauf die spätere Wasserversorgung derPflanzen. Mit geringeren Bestandes-dichten kann das vorhandene Wasserbesser aufgeteilt und wenigstens einTeil der Ernte gesichert werden. Danngibt es Sortenunterschiede in der Tro-ckenheitstoleranz. Auch bei der Dün-gung sollten Verfahren und Mittel ge-wählt werden, die bei Trockenheitbessere Wirkungen bringen. Hilfsmit-tel, die bei der Versorgung der Pflan-zen ansetzen, sind Pflanzen-Stimula-toren oder -Aktivatoren.
Dieses Jahr zeigten «Goëmar-Start»im Obstbau und «Goëmar-Multi» imRaps während der Blüte deutlicheUnterschiede. Während den wich-tigsten Wachstumsphasen werdendie Aminosäuregehalte durch das Al-genfiltrat erhöht und die Pflanze hatdadurch weniger Trockenheitsstress,weil die Assimilationseffizenz erhöhtwird. Folgende Empfehlungen könn-ten in den nächsten Wochen den Kul-turen helfen, die Trockenheit besserzu überbrücken:• Zum Knollenansatz der Kartoffeln
«Goëmar-Start» (2 x 3 l/ha)• In Zuckerrüben, Sonnenblumen
um Assimilation zu erhöhen «Goë-mar-Multi» (3 l/ha)
• Im Mais das im Süden erfolgreicheingesetzte «Goëmar-Opti» (2 x2.5 l/ha) um die Blütenanlage ab-zusichern.
Es gibt wenige Kulturen, die so sensibelauf Unkrautkonkurrenz reagieren wieder Mais. Eine verpatzte Jugendent-wicklung kann der Mais während derVegetation nicht mehr aufholen. Die Ju-gendentwicklung hat somit einen gros-sen Einfluss auf die Ertragsentwicklung.Gerade bei der Wasserknappheit in die-sem Jahr sollte man darauf achten, jedemögliche Konkurrenz von Anfang anauszuschalten.
Die Produktvielfalt an Maisherbizidenist heute sehr gross, so dass für alle mög-lichen Unkrautsituationen eine Lösunggefunden wird. Für den Landwirt ist esvielfach schwierig, daraus die richtigeWahl zu treffen. Das Ziel, den Maismöglichst schnell und nachhaltig sauberzu halten, wird mit einfachen Strategienvielfach genau so gut erreicht, wie mitMehrfach-Cocktails.
Je nach Vorkultur (Grasmischungen)kann es sinnvoll sein, vorgängig das Feldmit «Roundup Max» (4 l/ha) sauber zumachen. Bei Streifenfrässsaaten ist eineBehandlung mit «Roundup Max» fastzwingend. Als Basisprodukt für die Un-krautbekämpfung im Mais wird «Suc-cessor T» eingesetzt. Der grösste Vorteilvon «Successor T» ist seine lang anhal-tende Wirkung gegen alle Hirsenarten,Amaranten und Schwarzer Nachtschat-ten. Diese Unkräuter sorgten in der Ver-
Die richtige Herbizidwahl im Mais
Reduktion von
Trockenheitsstress
gangenheit oft zu unerwünschten Spät-verunkrautungen. Das Produkt enthältdie beiden Wirkstoffe Pethoxamid undTerbuthylazine, die eine lange Wirkunggarantieren. «Successor T» bewährtesich als Bodenherbizid in Mischung mitallen möglichen Produkten.
Bei Gräserdurchwuchs oder etwasspäteren Behandlungen im Mais, hatsich die Beimischung von «Task» sehrgut bewährt. «Task» enthält Rimsulfu-ron, das gegen Raygras und Queckensehr gut wirkt sowie Dicamba, das Bla-cken, Disteln sowie Winden wegräumt.Bei langer Trockenheit sind die Unkräu-ter hartnäckiger und die Zumischungvon 0.5 l/ha «Gondor» erhöht die Wirk-samkeit merklich.
Unkrautfreier Mais mit zügigemWachstum.
Frühe Behandlungen
Bei Normalverun-krautung
Die Lösung gegen Ausdauernde wieBlacken, Quecken, etc.
Bei Trockenheit alsWirkungsverstärker
Als Netz- und Anti -driftmittel zusetzen
Stadium Mais
UFA-REVUE · 5 2011 39
DanielStrahm
Krautfäulefleck auf der
Blattunterseite.
Die Krautfäule überwintert in derRegel in Form von Pilzfäden aufoder in befallenen Knollen im Lageroder – bei milden Wintertempera-
turen – in Knollen, die auf dem Feld zu-rückgeblieben sind. Als weitere Infekti-onsquellen kommen dann nochAbfallhaufen und Oosporen (die Dauer-sporen des Pilzes) hinzu.
Nach Erreichen einer bestimmtenTemperatursumme nimmt die Gefahr ei-nes Primärbefalls zu. Dies vor allem,wenn folgende Faktoren dazu kommen:• Latent infizierte Knollen (auch ohne
deutlich sichtbaren Knollenbefall).• Genügend Feuchtigkeit (rel. Luft-
feuchtigkeit über 90%) und wasser-gesättigte Böden.
• Auch abgeschwemmte Dämme nachheftigen Regengüssen mit freiliegen-den Stolonen und Wurzeln bilden einzusätzliches Potenzial.
• Primärherde können im ganzen An-baugebiet auftauchen.
• Primärstauden fallen oft in sich zu-sammen und werden deshalb gerneübersehen.
• Entwicklung der Krankheit und Herd-bildung im Anbau unter Flies. Sekun-därbefall nach Verbreitung der Krank-heit nach dem Abdecken der Felder.
• Spät gepflanzte Kartoffeln werdenauch in kleinen Stadien (bis 10cm)befallen. Sehr wichtig bei anfälligenSorten.
• Ausfallkartoffeln in anderen Kulturen.
Fehleinschätzungen mit FolgenDie Ungewissheit am Saisonanfang istwann, wo und wie heftig die Epidemieausbricht. Damit richtig umzugehenund die richtigen Massnahmen zur rich-tigen Zeit zu treffen, ist die Herausfor-
derung. Folgendes Vorgehen reduziertdie Gefahr eines starken Befalls:• Prognosemodelle (z.B. Phytopre) und
Warnhinweise in der Fachpresse so-wie von Pflanzenschutzberatern wei-sen auf Erstbefall hin. Diese Informa-tionen sind gut und daher wichtig fürden Entscheid der ersten Fungizidbe-handlung. Die Unsicherheit bei allendiesen Hinweisen besteht darin, dassman davon ausgeht, dass alle Primär-
herde gefunden und gemeldet wer-den. Die Praxis zeigt, dass es immerwieder Primärstauden gibt, die zuspät entdeckt oder auch nicht gemel-det werden.
• Mit der ersten Behandlung nicht zulange warten. Behandlung spätestensbeim gegenseitigen Berühren derStauden in den Reihen (Faustregel).
• Die Produktwahl muss an die Anfäl-ligkeit der Sorte angepasst sein. Bei
DIE KRAUTFÄULE IN KARTOFFELN trat im letzten Jahr zwar auf, aber die Epidemie verlief weitgehend auf einem kontrollierbaren Niveau. Erfahrungsgemäss verleitet ein tieferer Befallsdruck dazu, die Krankheit im Folgejahr zu unterschätzen. Das darf nicht passieren, denn grundsätzlich kann die Krankheit über die ganze Anbauperiode jederzeit auftreten.
Nie unterschätzen
40 5 2011 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Epoque Acrobat, Consento, Daconil Combi, Mapro, RanmanFantic M, Infinito, Revus MZ, Mancozeb Combi,
Ridomil Gold Tatoo C, Valbon Zetanil Combi
Acrobat, Consento, Daconil Combi, Infinito, Mancozeb Combi, Mapro, RanmanSereno, Revus MZ, Tattoo C, Tanos, Valbon, Zetanil Combi
Electis, Chlorothalonil, Polyram, Rover Star, Trimanoc Mapro, Ranman
10– 19 20– 29 30– 39 40– 49 50– 59 60– 89 90– 99
UFA-REVUE · 5 2011 41
Kartoffelbeständen auch bei vermeint-lich trockenen Witterungsverhältnissen.Das kann genügen, dass sich die Kraut-fäule spät, während dem Abreifepro-zess, unbemerkt einnistet. Ein zweiterGrund kann sein, dass nach einer inten-siven Krautfäulesaison aus Spargründendie Intervalle verlängert werden, wasdie oben erwähnte Problematik ver-schärft. Sporen der Krautfäule können indie Knollenzone gelangen und die Qua-lität der Ernte extrem gefährden.
Was kann dagegen unternommenwerden, um nicht den Ertrag kurz vorder Ernte in Frage zu stellen? Beim Fest-legen der Intervalle muss die Taubildungunbedingt berücksichtigt werden. DerAbstand zwischen der letzten Behand-lung und der Krautvernichtung ist nachgleichen Kriterien zu beurteilen. Für dieAbschlussbehandlung geeignet sindProdukte mit einer Wirkung gegen denKnollenbefall (antisporulierende odersporentötende Produkte wie z.B. Maprooder Ranman). Es gibt Pflanzenschutz-firmen, die Fungizid und Krautvernich-tungsprodukt kombiniert empfehlen.Das macht bei vorhandener Krautfäuleund regnerischer Witterung bei derKrautvernichtung absolut Sinn.
Wahl der Fungizide Die Wahl desFungizides hängt von der Anfälligkeitder Sorte, von der Witterung und demEpidemieverlauf ab. Das Angebot anPro dukten ist breit. Werden teilsyste-mische und systemische Produkte angewendet, müssen im Sinne einerAntiresistenzstrategie solche mit unter-schiedlichen Wirkstoffgruppen ange-wendet werden (Grafik 2).
Neues Produkt Neben zahlreichenbewährten Produkten bietet die FirmaBayer ein neues Produkt an. «Infinito»enthält neben Propamocarb-hydro-chlorid den neuen Wirkstoff Fluopico-lide, der einer neuen Wirkstoffgruppe(Acylpicolide) angehört. «Infinito» wirktsowohl translaminar wie auch syste-misch.
Der Wirkstoff greift im Pilzzyklus anmehreren Orten ein. Das Produkt wirdvon der Firma für den Einsatz ab Vege-tationsmitte empfohlen. Es ist mit einerAufwandmenge von 1.6 l/ha zugelassenund darf nicht mehr als viermal pro Kul-tur und maximal alle drei Jahre auf der-selben Parzelle angewendet werden.«Infinito» ist in der Grundwasserschutz-zone S2 verboten. �
Autor Daniel Strahm,fenaco Pflanzenbau-beratung,3421 Lyssach
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 5 · 11
PFLANZENBAU
hoch
Infektions-druck
tiefAmistar, Bogard, Sico, Slick gegen Alternaria
Spritzstart Frühe Hauptwachstumsphase Hauptwachstumsphase Schlussspritzungen
Grafik 2: Fungizidstrategie gegen die Kraufäule
Vorauflauf, Auflaufen Blatt- und Längen- Stauden- Knospen- Blüte Blüte, Vergilbung/Keimung Stauden- Stängel- wachstum schluss bildung Beeren- Abreife
höhe 5cm Wachstum bildungStauden-
höhe 10cm00– 09 10– 19 20– 29 30– 39 40– 49 50– 59 60– 69 70–89 90– 99
Zum Saisonstart und Saisonende sind die Folgen einer Fehleinschätzung der Krautfäule gross.
Grafik 1: Wichtige Momente bei der Krautfäulebeobachtung
schwachanfälligen Sorten und gerin-gem Krautfäuledruck mit Kontaktfun-gizid. Bei anfälligen Sorten oder er-höhtem Druck teilsystemische odersystemische Produkte einsetzen.
Mit Taubildung neue Infektio-nen Mit der Taubildung ab Augustverändert sich das Mikroklima in den
Knollenfäule in einem Befallsstadium,das optisch übersehen werden kann.
42 5 2011 · UFA-REVUE
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Fortsetzungvon Seite 38
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FortsetzungSeite 51
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Der Lebenszyklus des Rinderband-wurms (Taenia saginata) mit demobligaten und einzigen EndwirtMensch umfasst ein Finnenstadium
im Zwischenwirt Rind (Grafik, folgendeSeite). Nach der Aufnahme von Wurm-
eiern aus mit Kot kontaminiertem Futteroder Wasser entwickeln sich die Finnenin der Muskulatur des Rindes. DerMensch infiziert sich durch den Verzehrvon finnenhaltigem Fleisch, das unge-nügend gefroren oder erhitzt wurde.
Klinische Erscheinung Weder deradulte Bandwurm beim Menschen nochdie Finnen beim Rind verursachenKrankheitssymptome. Nur ein sehr star-ker Befall des Rindes, die sogenannt ge-neralisierte Cysticercose, kann zu Leis-tungseinbussen führen. Diese kommt inder Schweiz jedoch nur sehr selten vor.
Rinder, die von Bandwurmfinnen befallen sind, zeigen meist keine Krankheitssymptome. Beim Verkauf als Schlachttier kann belastetes
Fleisch aber zu schmerzhaften Preisabzügen führen.
MEIST ERST DURCH FINANZIELLE ABZÜGE nach der Schlachtung wird dieBandwurm-Problematik bei finnenbelastetem Rindvieh bemerkt. Ein Finnenbefall verursacht hohe Verluste. Mit einer Betriebsbesichtigung durch die Bestandestierärztinoder den Bestandestierarzt können mögliche Risiken der Parasitenübertragung identifiziertund geeignete Massnahmen zur Vermeidung weiterer Infektionen ergriffen werden.
Bandwurmfinnen beim RindNUTZTIERE
MERKBLATT PARASITEN
UFA-REVUE · 5 2011 43
12
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Gemäss Meldungen von sechs Schlacht-höfen (469317 untersuchte Schlachttie-re) werden in der Schweiz bei 0.58%der Schlachttiere Finnen gefunden. Ineiner Studie mit zufällig ausgewähltenSchlachttieren wurden mit zusätzlichemUntersuchungsaufwand während derFleischkontrolle 4.5% infizierte Tiereentdeckt. Untersuchungen mit Bluttestsdeuten auf ein Vorkommen von Band-wurmfinnen bei sogar 8% der Schlacht-kühe hin. Jüngste Untersuchungen stell-ten keine regionalen Unterschiede inder Befallshäufigkeit fest.
Routinemässige Diagnostik amSchlachttier Gemäss der Verord-nung des Eidgenössischen Volkswirt-schaftsdepartements (EVD) über die Hy-giene beim Schlachten (VHyS; SR817.190.1) müssen alle Schlachtrindermit diversen Muskelschnitten kontrol-liert werden. Falls bei einem vorge-schriebenen Muskelschnitt eine Finneentdeckt wird, sehen die Vorschriftenein Tiefgefrieren des gesamten Schlacht-tierkörpers vor (Lagerung bei 0 bis 2°Cfür einen Tag und anschliessend wäh-rend fünf Tagen bei – 20°C). Bei einemmassiven Befall wird der kompletteSchlachttierkörper als genussuntauglichdeklariert und als tierisches Nebenpro-dukt entsorgt. Obwohl nur 30 bis 50%der infizierten Schlachttiere bei derRoutine-Fleischkontrolle diagnostiziertwerden, entstehen dadurch grosse Ver-luste für die Tierhalter. Bei Betrieben mitNachweis der Rindercysticercose sindkeine seuchenpolizeilichen Massnah-men wie Meldepflicht, intensivierte diagnostische Untersuchungen oderzeitlich bedingte Auflagen für dieFleischverwertung vorgeschrieben.
Diagnose am lebenden Tier Spe-zifische Antikörper gegen die Finnenkönnen in einem Bluttest nachgewiesenwerden. Solche Tests sind auf Einzeltier-basis nicht optimal, erlauben jedoch ei-ne zuverlässige Aussage auf Bestandes-ebene. Etwa 70 Tage nach Beginn derInfektion können diese Antikörper erst-mals nachgewiesen werden.
Verkalkte Finne, wie sie häufig beiMuskelschnitten
während der Fleischkontrollegefunden wird.
44 5 2011 · UFA-REVUE
MERKBLATT PARASITENNUTZTIERE
Grafik: Entwicklungszyklus des Rinderbandwurms
Im Endwirt Mensch: Adulter Bandwurmhaftet mit seiner Kopfanlage mit vierSaugnäpfen (1) im Darm. Sein Körperbesteht aus vielen 1 bis 2cm langenBandwurmgliedern (2), die mit dem Stuhlfortlaufend ausgeschieden werden. Diedarin enthaltenen, von Auge nicht sicht -baren Eier (3) werden vom Zwischenwirtaufgenommen.
Im Zwischenwirt Rind: Nach der Auf -nahme der Eier entwickelt sich derParasit in der Muskulatur zu Finnen (4).Dies sind kleine (erbsengrosse), flüssig -keitsgefüllte Bläschen, in denen bereitsder Kopf des Bandwurms angelegt ist.Wird damit befallenes Fleisch vomEndwirt aufgenommen, beginnt derKreislauf aufs Neue.Modifiziert nach Kayser et al.; Taschen-lehrbuch «Medizinische Mikrobiologie»;Thieme 2005.
Verbreitung und Diagnostik
Fallbearbeitung auf Bestandes-ebene Mögliche Infektionswege undRisikofaktoren in einem betroffenen Be-trieb lassen sich erkennen. Mit einemBluttest bei Tieren, die mindestens eineSaison Weidegang hatten, könnenwichtige Hinweise über die Infektions-situation im Bestand gewonnen werdenund es kann abgeschätzt werden, ob all-fällig weitere Schlachthofmeldungen zuerwarten sind. Eine Behandlung von imBluttest positiven Tieren ist unter wirt-schaftlichen Gesichtspunkten nichtdurchführbar. Derzeit gibt es keinenkommerziell erhältlichen Impfstoff.
Stuhluntersuchung Durch eine pa-rasitologische Stuhluntersuchung allerPersonen, die auf dem Betrieb häufiganwesend sind, kann versucht werden,Bandwurmträger zu identifizieren. Re-sultate einer solchen Untersuchung un-terliegen dem Arztgeheimnis.
Vorbeugung Folgende vorbeugen-de Massnahmen gegen die Kontamina-tion mit Bandwürmern können empfoh-len werden:• Risikobehaftete Weiden und Futter-
flächen heuen und Heu mindestenszehn Wochen lagern (Bandwurmeierreagieren empfindlich auf Trocken-heit).
• Für Areale wie Strandbäder oderPicknickplätze bei der Gemeinde dieInstallation einer Toilette beantragen.
• Bei Grossanlässen mobile Toiletteaufstellen und Abwasser nicht auf dieWeide ausbringen.
• Neue Angestellte (inklusive Prakti-kanten) auf Bandwurmbefall testen.
• Flächen möglichst nicht nutzen, diegelegentlich durch Vorfluter oder we-gen Kanalisa tionsüberläufen über-schwemmt werden.
In Naherholungsgebietenist die Gefahr, dassRinder mit Bandwurm-eiern kontaminiertwerden, besonders hoch.Die Eier gelangen viaMenschenkot ins Futter, vom Futter insTier und der Menschwiederum steckt sichdurch finnenhaltigesFleisch an.
UFA-REVUE · 5 2011 45
MERKBLATT PARASITENNUTZTIERE
In einer Fall-Kontroll-Studie wurde ge-zeigt, dass einige Faktoren in der Umge-bung des Betriebes einen bedeutendenEinfluss auf das Ansteckungsrisiko ha-ben. Dazu zählen insbesondere:• Futterflächen, die an Parkplätze, Ei-
senbahnlinien oder an Freizeitarealenwie Sportplatz oder Strandbad an-grenzen, oder welche in der Nähe vonNaherholungsgebieten liegen.
• «Innerbetriebliche» Faktoren wie dieAnwesenheit überdurchschnittlichvieler Leute auf dem Betrieb (z.B. an-lässlich von Festen, Besichtigungen,«Buurezmorge», Schlafen im Stroh).
Das von grösseren Veranstaltungen aufdem Landwirtschaftsbetrieb ausgehen-de Risiko wurde bisher kaum beachtet.Bei fehlendem Kanalisationsanschlussder Toiletten im Stall, aber auch von ei-ner Einliegerwohnung, einem Ferien-haus oder von öffentlichen Toilettenmuss damit gerechnet werden, dassBandwurmglieder und -eier mit der Gül-le auf die Futterflächen gelangen. Auchdas Ausbringen von fremder Gülle kannein Risiko darstellen.
Verteilung bis 25m Eine Streuungvon Bandwurmeiern vom «Absetzort»einer Stuhlprobe in einem Umkreis vonbis zu 25m wurde beschrieben. Wiesenmit erhöhtem Infektionsrisiko solltenwenn möglich nicht als Weiden genutztwerden. Im gut getrockneten und gela-gerten Heu sterben die Bandwurmeierjedoch rascher ab. Wie lange diese Eierunter welchen Bedingungen überlebenkönnen ist in der Tabelle zusammenge-fasst.
Risikofaktoren und MassnahmenTabelle: Überlebensdauer von
BandwurmeiernGrundlage ZeitspanneWeide 6 MonateSilage (Hochsilo) 3 MonateGülle mindestens 2 MonateHeu (belüftet) 3 bis 10 Wochen
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Ebene Rind
Ebene Landwirt /Familie /Personal
Ebene Betrieb
Geringes Übertragungsrisiko
• Haushalt an Kanalisation angegliedert.
• Stalltoilette an Kanalisation ange-schlossen.
• Kein Ausbringen von Haushaltsabwäs-sern.
• Zeitspanne von Ausbringung der Güllebis Nutzung der Weide oderGrünfutterfläche über zwölf Wochen.
• Kein Zukauf von Futter.
• Lagerzeit Heu über zehn Wochen(belüftet).
• Lagerzeit Silage über zwölf Wochen.
• Isolierte Lage der Weide oderGrünfutterfläche.
• Kein Naherholungsgebiet.
• Tiere haben nur Zugang zu Leitungs-wasser.
• Selten Besucher auf dem Hof.
Parasitologische Stuhluntersuchung aller Personen im Betrieb (Resultateunterliegen dem Arzt geheimnis)
• Negatives Ergebnis von drei Proben.➠ Wahrscheinlich keine betriebs -eigene Quelle.
Serologie von Tieren, die mindestenseine Saison Weidegang hatten
(Achtung: Antikörper gegen Finnen sind erst durchschnittlich 70 Tage nachInfektion nachweisbar)
• Keine Tiere seropositiv. ➠ Kein Bestandesproblem ersichtlich.
Mittleres ÜbertragungsrisikoRisikofaktoren wenn möglich minimieren oder beseitigen
• Unbekannter Status über Abwasser-entsorgung.
• Stalltoilette in Güllegrube (wenigeBenutzer).
• Zeitspanne von Ausbringung der Güllebis Nutzung der Weide oderGrünfutterfläche acht bis zwölfWochen.
• Zukauf von wenig Futter.
• Lagerzeit Heu unter zehn Wochen(belüftet).
• Wanderwege durch Weide oderGrünfutterfläche mit wenigenFussgängern.
• Mässig besuchtes Gebiet.
• Weide oder Grünfutterfläche geflutetbeziehungsweise Zugang der Tiere zuOber flächenwasser (Bach, Fluss, See).
• Gelegentlich Besucher auf dem Hof.
Parasitologische Stuhluntersuchung aller Personen im Betrieb (Resultateunterliegen dem Arzt geheimnis)
• Negatives Ergebnis von drei Proben.➠ Bei bestehendem Verdacht einerBandwurminfektion Untersuchungwiederholen.
Serologie von Tieren, die mindestenseine Saison Weidegang hatten
(Achtung: Antikörper gegen Finnen sind erst durchschnittlich 70 Tage nachInfektion nachweisbar.)
• Einige Tiere seropositiv. ➠ Möglicherweise «eingeschlepptes»Problem, weitere Schlachthof -meldungen sind möglich.
Hohes ÜbertragungsrisikoRisikofaktoren wenn möglich beseitigen
• Hausabwässer in Güllegrube.
• Stalltoilette in Güllegrube (vieleBenutzer).
• Ausbringen von Abwasser ausweiteren Haushaltungen (Einlieger-wohnung, Ferienhaus, öffentlicheToilette usw.).
• Ausbringen von fremder Gülle.
• Zeitspanne von Ausbringung der Güllebis Nutzung der Weide oderGrünfutterfläche unter acht Wochen.
• Zukauf von viel Futter.
• Lagerzeit Heu unter zehn Wochen(nicht belüftet).
• Lagerzeit Silage unter zwölf Wochen.
• Angrenzende Bahnlinie zur Weideoder Grünfutterfläche.
• Wanderwege durch Weide oderGrünfutterfläche mit vielen Fussgän-gern.
• Stark frequentiertes Naherholungsge-biet.
• Weide oder Grünlandfläche geflutetbzw. Zugang der Tiere zu Oberflä-chenwasser, in das Abwässer geleitetwerden.
• Regelmässig Besucher auf dem Hof.
Parasitologische Stuhluntersuchung aller Personen im Betrieb (Resultateunterliegen dem Arzt geheimnis)
• Positives Ergebnis aus drei Proben(Tag 1, 3 oder 5) ➠ Medizinische Behandlung durchden Hausarzt.
Serologie von Tieren, die mindestenseine Saison Weidegang hatten
(Achtung: Antikörper gegen Finnen sind erst durchschnittlich 70 Tage nachInfektion nachweisbar.)
• Viele Tiere seropositiv. ➠ Bestandesproblem: WeitereSchlacht hof meldungen sind zuerwarten.
Impressum In loserFolge publiziert dieUFA-Revue zusammenmit Forschungs-, Bera -tungs- und Fachinstitu-tionen hilfreiche Merk -blätter.
Autoren Med. vet.Ramon Eichenbergerund Prof. Dr. PeterDeplazes, Institut fürParasitologie (IPZ),Universität Zürich,8057 Zürich; zusammenmit dem Rindergesund-heitsdienst (RGD),8315 Lindau
HerausgeberRGD/Agridea, Eschikon28, 8315 Lindau
Fotos IPZ, UFA-Revue
Layout/Publi kationUFA-Revue
46 5 2011 · UFA-REVUE
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Die traditionellen Hackgeräte, fürderen Handhabung eine Personnotwendig ist, haben den Beweisschon lange erbracht, dass sie bei
der Unkrautbekämpfung zwischen denReihen wirksam sind. Gegenwärtig wer-den diese Maschinen von den Herstel-lern stark verbessert, damit das Hackenmit nur einer Person möglich ist, die Ge-schwindigkeit gesteigert und genauergearbeitet werden kann, um Schäden anden Kulturen zu vermeiden. Genau wiebei der chemischen hängt auch bei dermechanischen Bekämpfung der Erfolgvom Unkrautstadium ab. Die Verwurze-lung ist ausschlaggebend für die Emp-
findlichkeit und je tiefer und strapazier-fähiger die Wurzeln sind, desto intensi-ver muss der Hackvorgang erfolgen. Be-sonders wichtig ist dies bei derUnkrautbekämpfung in der Reihe. BeiMais oder Zuckerrüben bildet die Bear-beitung mit der Gänsefusshacke oderGarezinken zwischen den Reihen keinProblem.
Der Striegel ist eine einfache undvielfältig einsetzbare Maschine, die beiverschiedenen Kulturen verwendetwerden kann. Die Wirksamkeit desStriegels ist ein Kompromiss zwischenBekämpfung und Schutz der Kultur.
Wird der Striegel zu aggressiv einge-setzt, entstehen Schäden an der Kultur.Die Intensität der Unkrautregulierunghängt ab von der Bearbeitungstiefe, derNeigung der Zinken sowie der Arbeits-geschwindigkeit. Die Unkrautbekämp-fung ist dann erfolgreich, wenn sie auffeinkrümeligem und gut nivelliertemBoden erfolgt. Der Striegel sollte beitrockener Witterung, in den spätenMorgen- oder frühen Nachmittagsstun-den eingesetzt werden, damit die aus-gerissenen Unkräuter möglichst ab-trocknen. Bei einer zu spätenUnkrautregulierung und bei schlechtvorbereitetem Boden können beim
DIE MECHANISCHE BEKÄMPFUNG gegen Unkräuter nimmt stetig zu. Der steigende Druck auf die Pflanzenschutzprodukte und die Zunahme der biologischenAnbauflächen führen dazu, dass immer effizientere Maschinen für die Unkrautregulierungentwickelt werden. Genau gleich wie bei der chemischen Bekämpfung werden auch die Maschinen nicht in jedem beliebigen Kultur- oder Unkrautstadium eingesetzt.
Technik der Unkrautregulierung
48 5 2011 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Tabelle: Der Hackstriegel ist ein vielseitig einsetzbares Gerät. Nachfolgend eine Übersichtüber die Besonderheiten dieser Maschinen für unterschiedliche Kulturen.
Kulturen
Winter -getreide
Mais
Ackerbohne
Erbsen
Lupinen
Soja
Kartoffeln
Zuckerrüben
Raps
Wiese
Blind striegeln
Einsatz möglich:• Einsatz mit geringer Tiefe und
wenig Druck auf den Zinken• Einsatz heikel • in der Schweiz selten
angewendet
Empfohlen bei exakter Saattiefe.
Bei gleichbleibender Saattiefesäen.
Einebnen der Dämme!
Nein
Nein, Saattiefe ungenügend
Striegeln im frühen Nachlauf
Einsatz: Ab Keimung derUnkräuter, sofern das Getreidegut im Boden eingewurzelt unddie Parzelle befahrbar ist.
Einsatzperiode: vom 3-Blatt-stadium bis zum Schossen (Höhe von 30 bis 50 cm).
Bei Labkraut später Einsatz:Aufgerichtete Kultur mit Striegelkämmen
Ab dem 3 –4 –5-Blattstadiumund wenn die Verwurzelunggenügend ist; bis zu einer Höhevon 25 cm (6 –10 Blätter)
Ab dem 3 –4 –5-Blattstadium biszu einer Höhe von 30 cm.
Ab dem 4 –5-Blattstadium biszur Rankenbildung.
Ab dem 3 –4 –5-Blattstadium biszu einer Höhe von 30 cm.
Ab dem 4 –5-Blattstadium bis zueiner Höhe von 30 cm.
Höhe von 8 bis 20 cm.
Zwisch. den 2- und 6-Blattstadien.
Ab 4-Blattstadium bis zumRosettenstadium im Frühling.
Sobald die Parzelle befahrbar ist.
Bemerkungen
Kultur fürs Striegeln geeignet,wenn sie gut im Bodenverwurzelt ist.
Saatmenge um 10 % erhöhen.
Kulturparzellen befahren, wennsie frostfrei sind.
Empfindlicheres Sommer -getreide nicht bedecken undsorgfältiger befahren.
Striegeln um die Mittagszeit,wenn sich die Pflanze problem-los biegt.
Sorgfältig fahren mit schwachemZinkendruck.
Vorsicht bei geringer Saattiefe;die Kultur muss den Boden raschbedecken.
Bei Kulturen, die den Bodennicht bedecken, ist das Risikoeiner späten Verunkrautunggross.
Positive Wirkung auf den Boden
Vorsicht, Verletzungsgefahr
Zum Einebnen der Maulwurfs -hügel, zur Lockerung der Wiese,zur Verteilung von Mist und Gülle.
Quelle: Sammelmappe für Maschinenwesen des SRVA
Ein letzter Hackdurchgang mussunmittelbar vor dem Reihenschlusserfolgen.Bild: agrarfoto.com
Trennen und bei der Wirksamkeit desStriegels Probleme entstehen.
Die Unkrautregulierung mit demStriegel ist bereits vor dem Auflaufenbestimmter Kulturen möglich. Wennzwischen der Bodenvorbereitung undder Aussaat ein Abstand von zehn Tageneingehalten wird, erfolgt das Auflaufender Unkräuter und der Kultur versetzt,wodurch ein Striegeldurchlauf vor demAuflaufen der Kultur möglich ist. Den-noch setzt auch diese Bekämpfungsstra-tegie eine genaue Einstellung der Ar-beitstiefe des Striegels und die richtigeSaattiefe voraus. Ziel ist, die Unkräuterherauszuziehen ohne der Kultur Scha-den zuzufügen. Die Umsetzung dieserMassnahme erfordert Fingerspitzenge-fühl und je flacher ausgesät wurde, des-to grösser sind die Risiken für die Kultur.
Die Sternhacke besteht aus zweiReihen mit Hacksternen, die jede überein eigenes Druckreguliersystem ver-fügt. Diese Systeme sind notwendig, da-mit eine einheitliche Arbeitstiefe überdie gesamte Gerätebreite gewährleistetist. Im Vergleich zum Hackstriegel ist dieSternhacke weitaus einfacher einzustel-len. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sinddie Arbeitstiefe und die Schnelligkeitdes Traktors. Sofern die Kulturen guteingewurzelt sind und das Unkrautsta-dium nicht zu weit fortgeschritten ist,entstehen beim Durchgang mit derSternhacke im Allgemeinen keine Pro-bleme.
Die Hackmaschine ist jenes Gerät,das in Bezug auf die Einsatzwerkzeugeam meisten Möglichkeiten bietet. Siekann mit verschiedenen Typen vonScharen und Einzelsternen ausgerüstetwerden. Bei Reihenkulturen ermögli-chen diese Elemente Hackdurchgänge,Unkrautbekämpfung, eine Bekämpfunggrösserer Unkräuter und das Anhäufeln.
Der Schartyp und dessen Anzahl kannje nach Stadium den Grad der Verun-krautung auf der Parzelle beeinflussen.Im Allgemeinen gilt, dass flache undbreite Scharen in einer Tiefe von 3cmarbeiten, während die anderen Scharen-
typen bis in eine Arbeitstiefe von 6 cmreichen. Die Einzelsterne kommen ober-flächiger zum Einsatz und ihre Wirksam-keit hängt von der Neigung der Reiheund der Traktorgeschwindigkeit ab. Istdie Kultur bereits gut entwickelt, kanndurch das Bedecken der Reihe mit Erdedas Auflaufen des Unkrauts verzögertwerden.
Im frühen Nachlauf der Kulturund wenn die Reihen gut sichtbar sind,können die wirksamsten Werkzeuge fürdie Unkrautbekämpfung eingesetztwerden. Ausser den Eigenschaften, wel-che die Werkzeuge zur Unkrautbekämp-fung aufweisen, ist ein Schutzblech ge-gen die Verschüttung der Kulturnotwendig. Wie bei der chemischen Be-kämpfung ist auch hier eine möglichstrasche Kulturentwicklung wichtig, da-mit die Bodendeckung ausreicht unddas Unkrautwachstum aufgrund desfehlenden Lichts eingeschränkt werden
kann. Die mechanische Unkrautregulie-rung sollte die Kulturentwicklung nichtbehindern. Damit die Reihen nicht ver-schüttet werden, ist im Jungstadium dasAnbringen eines Ablenkblechs empfeh-lenswert.
Das richtige Stadium Für die Un-krautregulierung muss bei der Wahl desGeräts genau gleich wie bei der Wahlder chemischen Produkte das Stadiumder Kultur und der Unkräuter berück-sichtigt werden. Hackstriegel und Hackekönnen eingesetzt werden, solange dieKulturentwicklung noch nicht zu weitfortgeschritten ist, da Jungpflanzen dieDurchgänge mit den Hacken und Hack-sternen besser überstehen. Wird ober-flächlich und mit einer der Saat ange-passten Tiefe gearbeitet, ist eineBearbeitung auch vor dem Auflaufender Kultur möglich. Nach dem Auflau-fen muss jedoch zugewartet werden, bis– je nach Kultur – das 3- oder 4-Blatt-
UFA-REVUE · 5 2011 49
PFLANZENBAU
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Autor Gaël Monnerat, UFA Revue,1070 Puidoux
PFLANZENBAU
stadium erreicht ist, um das Unkraut mitder Hacke oder dem Hackstern in derReihe zu bekämpfen. Beim Getreidekann die Unkrautregulierung bis zumSchossen erfolgen. Raps wird bis zumRosettenstadium und Zuckerrüben biszum 6-Blattstadium mit dem Striegelbearbeitet. Bei Mais, Ackerbohnen, Lu-pinen und Soja kann ein Striegeleinsatzbis zu einer Pflanzenhöhe von 25 bis30 cm erfolgen, bei Erbsen bis unmittel-bar vor der Rankenbildung.
Die klimatischen Bedingungenund die Bodenbeschaffenheit beeinflus-sen den Erfolg der mechanischen Un-krautregulierung in hohem Masse. DerBoden sollte wieder abgetrocknet seinund es sollten trockene Wetterbedin-gungen herrschen. Auf feuchten Bödenbesteht das Risiko, dass die Kulturpflan-
zen ausgerissen werden, zudem könnendie ausgerissenen Unkräuter auf feuch-tem Boden erneut wurzeln. Daher emp-fiehlt sich, die Unkrautbekämpfung amspäten Morgen oder frühen Nachmittagvorzunehmen. In jedem Fall ist es aus-serordentlich wichtig, die Werkzeugegenau einzustellen, damit an den Kultu-ren keine Schäden entstehen.
Die mechanische Unkrautbekämp-fung kann mit entsprechenden Anbau-massnahmen verbessert werden. DasAnlegen von falschen Saatbeeten vorder Aussaat bietet die Möglichkeit, denUnkrautdruck massgeblich zu reduzie-ren, sofern die Erde bei der Saat nicht zustark umgegraben wurde. Eine Zeitdau-er von 10 bis 15 Tagen zwischen derVorbereitung des Saatbeetes und derAussaat führt dazu, dass das Auflaufender Unkräuter nicht zum gleichen Zeit-
punkt wie das Auflaufen der Kultur er-folgt. Ist eine mechanische Unkrautre-gulierung geplant, muss die Saatdichteum rund zehn Prozent erhöht werden,damit die durch das Ausreissen erzeug-ten Verluste kompensiert werden können. Weiter wird empfohlen, dieSaatlinien zu bearbeiten, damit die Ver-wurzelung der Anbaukultur im Ver-gleich zu den Unkräutern gefördertwird. Wird bei der Sortenwahl auf einebreite Wuchsform geachtet, wird eineraschere Bodendeckung erreicht undder Unkrautdruck wirksam reduziert.
Eine Kombination zwischen me-chanischer und chemischer Bekämpfungist möglich. Mit dieser Methode kanndie Menge der ausgebrachten Herbizidepro Hektare herabgesetzt werden. Wirdsie in Betracht gezogen, muss diese Va-riante bei der Planung der Unkrautbe-kämpfungsstrategie berücksichtigt wer-den. Die Bodenbearbeitung zwischenden Reihen führt immer wieder zumAuflaufen neuer Unkräuter und zerstörtdie Decke mit dem restlichen Herbizid.Der letzte Durchgang muss somit immergleich vor dem Reihenschluss erfolgen,damit das Auflaufen neuer Unkräutermöglichst wirksam eingedämmt werdenkann.
Fazit Heute sind auf dem Markt zahl-reiche Geräte erhältlich. Ihre Wirksam-keit ist massgeblich von den klimati-schen Bedingungen, dem Kulturstadiumund der Person, welche diese Maschi-nen bedient, sowie deren Fingerspitzen-gefühl abhängig. Bei der mechanischenUnkrautregulierung erleichtert eine leis-tungsstarke Technologie die Handha-bung der Geräte massgeblich. Die Kon-strukteure arbeiten bereits an dernächsten Stufe, bei der die Maschinendie Pflanzen erkennen und somit nochgezielter und genauer eingesetzt wer-den können. Die Entwicklung geht garnoch weiter hin zu Robotern, die in derLage sein sollen, selbstständig Unkräu-ter zu hacken oder auszureissen. �
Das Kulturstadium istein wichtiger Faktorbei der mechanischenUnkrautregulierung.Bild: agrarfoto.com
Mit angepassterGeschwindigkeit undrichtig eingestelltemHackgerät ist einleichtes Anhäufelnmöglich.
50 5 2011 · UFA-REVUE
UFA-REVUE · 5 2011 51
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BIO-SEITE
In Grossbritannien und Dänemarkwird zur Verbesserung der Tierge-sundheit der Einsatz von Tierge-sundheitsplänen (TGP) probiert und
auch in Deutschland und Österreichwerden derartige Pläne entwickelt.
Datengrundlage und AkzeptanzBei genauerem Hinsehen zeigt sich aber,dass oft die Datengrundlage auf den Be-trieben nicht ausreicht, um einen TGPzu erstellen. Dazu kommt, dass die Ak-zeptanz und damit die Umsetzung derMassnahmen auf den Betrieben sehrunterschiedlich ist. Im Schlussbericht«Umsetzung eines Tiergesundheitspla-nes unter Berücksichtigung sozio-öko-nomischer Gesichtspunkte auf ökolo-gisch wirtschaftenden Ferkelerzeuger-betrieben» (Universität Kassel, 2008)wird ein TGP vorgestellt, seine Effizienzauf den 20 beteiligten Betrieben konnteaber aufgrund der oben genannten Pro-bleme nicht abschliessend beurteiltwerden. In einer Umfrage zur Akzeptanzder TGP stellten das Institut für ökolo-gischen Landbau und der Bioland Bun-desverband in Deutschland fest, dassein Bedarf und Interesse bei den Land-wirten besteht. Für die Umsetzung ste-hen dabei jedoch die individuelle An-passung an den eigenen Betrieb und dieeinfache Handhabung im Vordergrund.Umgekehrt werden weitere Kontrollenund zusätzliche Schreibarbeit befürch-tet.
Analyse Ist-Zustand Ein Gesund-heitsplan entsteht in mehreren Schrit-ten. Es beginnt mit der Feststellung deraktuellen Situation: Hygiene, Manage-ment, Stallbau, Fütterung, Gesundheit,Prophylaxe und Medikamenteneinsatz.
Warum im Ausland abkupfern, wasdie Schweiz schon lange hat?BEGRIFFE WIE «TIERGESUNDHEITSPLAN» UND «GESUNDHEITSPASS» sindin der Tierproduktion in aller Munde. Da solche Konzepte den Fokus auf die Gesund-heit statt die Behandlung legen, sind sie für Bio-Betriebe besonders interessant.
Dazu wird ein Betriebsrundgang ge-macht. Zur realistischen Beurteilungsind aber zusätzliche Daten notwendig(Reproduktionswerte, Schlachtauswer-tungen, Behandlungsjournal, Laborre-sultate). Je besser die Datengrundlage,umso genauer können die Ziele festge-legt werden (beispielsweise eine Sen-kung der Ferkelverluste unter 15 %).Entsprechend werden Massnahmen for-muliert, um diese Ziele zu erreichen, ambesten in Zusammenarbeit mit der Be-standestierärztin und allen weiteren Be-ratern, die auf dem Betrieb tätig sind.Der TGP wird anschliessend in regel-mässigen Abständen überprüft und ge-gebenenfalls werden neue Massnahmenoder auch höher gesteckte Ziele festge-legt.
Gesundheitsplanung mit SGDDie Schweizer Schweineproduzentensind ihren ausländischen Kollegen vo-raus und haben bereits 1965 denSchweinegesundheitsdienst (SGD) insLeben gerufen. Heute bietet der SGDseinen Mitgliedern ein Gesundheitsmo-nitoring, das alle wichtigen Punkte einesTiergesundheitsplans abdeckt. Die Be-triebe werden jährlich besucht, wasdem Wunsch der Landwirte nach nichtzu vielen Kontrollen entspricht. Zusätz-liche Besuche werden je nach Bedürfnisund Betriebssituation vereinbart und dieSGD-Tierärzte stehen jederzeit für Fra-gen zur Verfügung.
Besuchsprotokoll, Tipps undMassnahmen Die Richtlinien desSGD legen die Grundanforderung anManagement (Tierverkehr, Reinigung,Hygiene, Schädlingsbekämpfung) undGesundheit fest (zusätzlich zur Seuchen-
freiheit sind SGD-A Betriebe unauffälligfür Räude, Läuse und Rhinitis atrophi-cans.). Die aktuelle Gesundheitssituati-on und der Einsatz von Impfungen undMedikamenten werden auf dem Be-suchsprotokoll systematisch festgehal-ten (insgesamt 34 beurteilte Punkte).Abschliessend werden individuelleEmpfehlungen oder verbindliche Mass-nahmen formuliert. Laboruntersuchun-gen werden im Bedarfsfall bis zu einemdefinierten Guthaben übernommen unddie Resultate in enger Zusammenarbeitmit dem Bestandestierarzt analysiert.Der Betriebsleiter kann zudem all dieseInformationen zu seinem Betrieb aufdem Internetportal für seinen Tierarztoder Vermarkter freischalten. Die guteZusammenarbeit mit Futtermittelbera-tern, Vermarktern, Tierärzten, Laborsund Behörden ist ein wichtigerStützpfeiler des SGD-Gesundheitspro-gramms. Durch die Übersicht über dieMehrheit der Betriebe in der Schweizentsteht ein grosser Erfahrungsschatzund neuartige Erkrankungen könnenrasch entdeckt werden.
Mit Bio vertraut Obwohl der SGDnicht auf Bio-Betriebe beschränkt ist,
52 5 2011 · UFA-REVUE
Gesundheits-pläne umfassen
alle Aspekte derTierhaltung.
www.ufarevue.ch 5 · 11INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOX
UFA-REVUE · 5 2011 53
BIO-SEITE KURZMELDUNGEN
Bio-Markt wächstBio-Lebensmittel sind bei Herr und FrauSchweizer gefragt, wie die Verkaufszah-len 2010 zeigen. Gemäss Bio-Suisse hatder Absatz trotz Wirtschafts- undFinanzkrise – wie in den Vorjahren –zulegen können. Der Umsatz mitlandwirtschaftlichen Bio-Produkten istum 6.1 % auf 1.6 Mia. Fr. angestiegen.2010 gab eine Person in der Schweizdurchschnittlich 211 Fr. für Bio-Lebens-mittel aus. Der Bio-Anteil am gesamtenLebens mittelmarkt beläuft sich mittler -weile auf 5.7 %. Das Geschäft mit Bio-Produkten läuft derzeit so gut, dass dieNachfrage – wie etwa beim Getreide –längst nicht mehr gedeckt werden kann.Immer mehr Bio-Produkte müssenimportiert werden. Damit ange sichts deswachsenden Marktes nicht noch mehrTerrain ans Ausland verloren geht, suchtBio-Suisse Landwirte, die auf Bioumstellen wollen – mit Erfolg. BisAnfang dieses Jahres haben sich 173Bauernbetriebe zur Umstellungangemeldet. Gegenüber 2010 entsprichtdies einer Verdoppelung.
Urs Brändli folgt auf ReginaFuhrerAn der Bio-Suisse-Delegiertenversamm-lung vom 20. April ist der Bio-LandwirtUrs Brändli aus Goldingen (SG) zumNachfolger der langjahrigen PräsidentinRegina Fuhrer gewählt worden. Neu inden Vorstand gewahlt wurde auchClaudia Lazzarini, Bio-Bäuerin undJuristin aus Le Prese (GR). An der Früh-jahresversammlung stimmten dieDelegierten der Verbesserung des Bio-Regelwerkes zu und sprachen sich fürzusätzliche Biodiversitätsrichtlinien aus.
Neues Schneckenkorn fürgrossflächigen EinsatzZur grossflächigen Schneckenregulierungsteht mit «Sluxx» ein neues Korn zurVerfügung, wie das Forschungsinstitutfür biologischen Landbau mitteilt. Mit7 kg/ha liegt die empfohlene Dosierungfür alle Kulturen tief. Neben derkleineren Korngrösse liegt dies daran,dass der Wirkstoff bei «Sluxx» in höhererKonzentration vorhanden ist. Während«Sluxx» gemäss Bio-Verordnung in allenKulturen erlaubt ist, bleibt der Einsatzfür Bio-Suisse-Betriebe auf Sonnenblu-men, Zucker-, Futterrüben und Rapssowie auf die ersten 14 Tage nach demAuflaufen der Kultur beschränkt. Füreine gute Wirkung soll «Sluxx» sofortgestreut werden, sobald man Schädendurch Ackerschnecken entdeckt. ZurBekämpfung von Wegschnecken genügteine Randbehandlung. «Sluxx» ist inIhrer LANDI erhältlich.
sind die SGD-Berater selbstverständlichauch mit den speziellen Anforderungenauf Bio-Betrieben vertraut und berück-sichtigen diese beim Ausarbeiten vonEmpfehlungen und Massnahmen. Dazukommt, dass die Ziele des SGD wie dieGesunderhaltung der Tiere, die Senkungdes Antibiotikaverbrauchs und derSchwerpunkt Management- und Pro-phylaxemassnahmen weitgehend mitden Zielen der biologischen Tierproduk-tion übereinstimmen. IP-Suisse machtsich für das Gesundheitsmanagementdie Dienstleistungen des SGD zu Nutze,die Betriebe sind verpflichtet auf Niveaudes Status SGD-A zu produzieren. Auchdie Mehrheit der Bio-Zuchtbetriebe istdem SGD angeschlossen, die Nut-zung der Dienstleistungen ist al-lerdings sehr unterschiedlich. Vonden Bio-Mastbetrieben ist nur einkleinerer Teil Mitglied beim SGD.
Spezifische LösungenWer Interesse an einer ge-naueren Gesundheitspla-nung hat, setzt sich am bes-ten mit seinem SGD-Berater inVerbindung und bespricht die Möglich-keiten für seinen Betrieb. Eine gute Da-tengrundlage (Betriebsauswertung)und allenfalls gemeinsame Rundgängezusammen mit der Bestandestierärztinund dem Zucht- oder Fütterungsberaterermöglichen die Ausarbeitung eines
TGP im Rahmen des normalen SGD-Be-suchs. Auf Anfrage bietet der SGD aucheine intensivere Bestandesbetreuungfür Einzelbetriebe oder die individuelleBetreuung von Produktionsringen an, jenach Bedürfnis und Aufwand zu unter-schiedlichen Preisen. Für die Umset-zung des TGP bleibt aber am Ende jederselbst verantwortlich. �
Ein Tiergesundheitsplan mussindividuell auf die Gegebenheiten undBedürfnisse des Betriebs abgestimmtwerden. Eine gute Datengrundlagemit vollständigen und detailliertenAufzeichnungen ist die Basis dazu.
Autorin Dr. med. vet. Jenny Markov,Schweinegesundheitsdienst (SGD), Büro Zürich-Ostschweiz, 8057 Zürich.www.suisag.ch
Welches Licht für Hennen?Hennen, die unter rotem Licht ge-halten werden, sind weniger aggres-siv (Hacken und Schmerzschreie) alsjene unter weissem Licht. Zudembeginnen sie früher mit Legen alsKolleginnen unter grünem oderweissem Licht. Das zeigt eine Di-plomarbeit an der SchweizerischenHochschule für Landwirtschaft(SHL). Auf den Futterverbrauch unddie Gewichtszunahme hatten dieverschiedenen Lichtfarben währenddes Versuchs keinen Einfluss.
Zecken an TierenDie Zeckensaison dauert normaler-weise von März bis Oktober. Wiebeim Menschen sollen Zecken auchan Tieren möglichst rasch entferntwerden, um Erkrankungen zu ver-hindern. Am besten wird die Zeckemit einer Pinzette oder Zeckenzan-ge zwischen Kopf und Haut ergriffenund gerade herausgezogen. Bleibtein Teil der Zecke im Fleisch, kannes zu Entzündungen kommen.
Mehr Fleisch verspiesenIn der Schweiz wurden im Jahr 2010insgesamt 3.3% mehr Fleisch kon-sumiert als 2009. Der Pro-Kopf-Konsum stieg von 52.4 auf 53.6 kg(+2.3%). Am meisten zugelegt hat –wegen verstärkter Absatzaktivitätenund tieferer Verkaufspreise – dasSchweinefleisch (+3.9%), gefolgtvon Geflügel- (+3%) und Rindfleisch(+2.9%).
Magenwurmprobleme: Ein-fluss des AbsetzaltersDer Haemonchus contortus, aufDeutsch «Roter Magenwurm», führtin der Schaf- und Ziegenhaltung zubedeutenden wirtschaftlichen Ver-lusten. An der deutschen Georg Au-gust Universität wurde untersucht,wie sich künstlich mit dieser Nema-tode infizierte Lämmer entwickeln.Demnach scheint das Absetzalter(mit 6, 13 oder 21 Wochen) denGrad der Infektion nicht zu beein-flussen. Allerdings zeigten Lämmer,die mit sechs Wochen abgesetztwurden, den grössten Blutverlust.Die höchsten täglichen Gewichtszu-nahmen wurden bei einem Absetz-alter von 13 Wochen gemessen. Aufdie Vokalisation und Ruhelosigkeitder Lämmer hatte die Magenwurm-Infektion keinen Einfluss.
KURZMELDUNGENNUTZTIERE
Flüssig oder trocken?Die Flüssigfütterung laktierenderSauen kann Vorteile bringen, wieein Versuch in Haus Düsse (D) ge-zeigt hat. Verglichen wurde eineSpot-Mix Flüssigfütterung (zwei Ab-läufe) mit einer Spot-Mix Trocken-fütterung (ein Ablauf). Total wurden610 Würfe ausgewertet. Währendder 24-tägigen Säugezeit verlorenSauen mit Flüssigfütterung 21.8 kgGewicht, jene mit Trockenfütterung27.9 kg, also 2.6% weniger.
Video statt EberUm Sauen zur Besamung zu stimu-lieren, braucht es nicht zwingend ei-nen Eber. Auch das Abspielen einerDVD mit einem agilen Eber kannhelfen. Laut von der «SUS» zitierterPraxiserfahrungen ist ein träger Ebervor den Sauen nicht so wirksam wieein agiler Eber auf Video.
10 Jahre Lineare BeschreibungSeit zehn Jahren werden Schweinein der Schweiz von der Suisag linearbeschrieben und die gewonnenenWerte in die BLUP-Zuchtwertschät-zung integriert. Obwohl die Produk-tionsleistungen laufend zunehmen,blieben die Fundamentsmerkmalekonstant. Die Anzahl Zitzen steigtlaufend und hält so mit der Ferkel-zahl Schritt. Aktuell haben Edel-schwein-Sauen durchschnittlich15.1 und Schweizer-Landrasse-Sau-en 15 Zitzen.
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Während der Sömmerung ist dieGefahr besonders gross, dass Rin-der mit Bovine Virus Diarrhoe(BVD) angesteckt werden. Aufgrossen Alpen werden 2011 da-rum zusätzliche Tests durchge-führt. Ein Teil der jungen Tiere,die noch nie mit BVD in Kontaktkamen, wird vor und nach derSömmerung beprobt. Weisen die-se Tiere Antikörper auf, sind siewährend der Sömmerung mitBVD in Berührung gekommen.Das heisst, es befand sich trotz al-ler Tests ein infiziertes Tier auf derAlp. In einem solchen Fall werdenalle trächtigen Kühe, die den
BVD: GealpteTiere beobachten
Sommer auf der gleichen Alp ver-bracht haben, bis zum Abkalbengesperrt und die Veterinärdiensteversuchen, das für die Anste-ckung verantwortliche Tier zu fin-den. Gealpte Tiere müssen gutbeobachtet werden. BeiSchwachheit, Aborten oderFruchtbarkeitsproblemen gehörtauch BVD zu den möglichen Aus-lösefaktoren.
Für das Jahr 2012 wird eine ge-zielte BVD-Überwachung durchdie Kontrolle von Tankmilch unddurch die Beprobung von Jung-rindern geprüft. Sollte das Systemseine Wirksamkeit beweisen,werden die Rindertests aufgeho-ben. BVET
Ziegen nur einmal melken?
Ziegen, die in der Spätlaktation proTag nur noch einmal gemolken
werden, geben unabhängig von derFütterungsstrategie rund
20% wenigerMilch als mitzweimal igemMelken. Dasergab eine Stu-die der franzö-sischen For-schungsanstaltInra mit 40 Al-
pen- und Saa-nenziegen. Dem
Nachteil der geringe-ren Milchmenge steht
die Einsparung von Arbeitszeit undFutter gegenüber. Die Futterauf-nahme war bei einmaligem Melkenmit ad-libitum-Fütterung um 12%und bei individueller Fütterungaufgrund des Gewichts und derMilchleistung gar um 28% geringer.Die Zellzahl der Milch wurde durchdie unterschiedlichen Melkfre-quenzen nicht beeinflusst. Gemes-sen am Verhalten und am Cortisol-spiegel schien das Wohlergehender Tiere durch einmaliges Melkennicht negativ beeinflusst zu sein,schreiben die Wissenschaftler.
54 5 2011 · UFA-REVUE
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UFA-REVUE · 5 2011 55
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Thierry Retornaz hat in Frankreich stu-diert und gearbeitet, bevor er 2008 inden UFA-Beratungsdienst eingetretenist. Als grosser Kenner der Milchproduk-tion und Rindviehmast begleitet er mitEngagement und Professionalität dieBetriebe seines Beratungsbereichs. Heu-te nimmt er uns mit auf den BetriebLongchamp-Nicod in Malapalud in der
Region Echallens.
Kräfte gebündelt Alexan-dre Longchamp und Domini-que Nicod besitzen je einenMilchproduktionsbetrieb. Inihren alten Stallgebäudenwaren sie platzmässig anGrenzen gekommen. Esstanden hohe Investitio-nen und viele Renovatio-nen an. Beide Betriebslei-ter sahen sich ähnlichenHerausforderungen gegen-über. So tat man sich im Jahr2003 zu einer Betriebsge-meinschaft zusammen und
baute einen Laufstall für 93Grossvieheinheiten (GVE). Schon
früher hatte man im Maschinen-bereich zusammengearbeitet. DerGemeinschaftsstall bietet Platz für80 Kühe und für die abzutränken-den Kälber.
Herdenmanagement Diegrosse Milchviehher-
de stellt hohe An-forderungen ans
Management.
UFA-Rindviehspezialist Thierry Retornaz
56 5 2011 · UFA-REVUE
Gemolken wird ein Lieferrecht von600000kg Industriemilch für Prolait. Imneuen Stall befinden sich nur die laktie-renden Kühe. Die Galtkühe sind bei ei-nem Nachbarn untergebracht. Bis zumAbsetzen der Milch bleiben die Auf-zuchttiere auf dem Betrieb, bevor sie indie alten Stallgebäude gebracht oder indie Vertragsaufzucht gegeben werden.
Zuchtziele Alexandre Longchampund Dominique Nicod streben eineMilchviehherde mit guten funktionellenMerkmalen im Bereich der Fruchtbar-keit und Langlebigkeit an, um die Auf-
zuchtkosten auf mehrere Laktation ver-teilen zu können. Aktuell gibt eine Kuhauf dem Betrieb 8000kg Milch pro Lak-tation mit 4.27% Fett und 3.35% Ei-weiss. Der Anteil erstlaktierender Kühebeläuft sich auf einen Drittel.
Die Teilnahme an Ausstellungen hatfür die Betriebsleiter nicht höchste Prio-rität. Aber wenn eine Kuh an solchenAnlässen gute Resultate erzielt, wirddies mit Freude zur Kenntnis genom-men. Besonders stark abgeschnitten hatdie Stadel-Tochter Unika (Jahrgang2002) an der kantonalen Ausstellung inGrange-Verney. Entsprechend wird siegeschätzt.
Alexandre und Dominique haben einBesamungsregime entwickelt, mit demfür sie eine optimale Wertschöpfung er-zielt wird. Alle guten Zuchttiere werdenmit vielversprechenden Red-Holstein-Stieren besamt, der Rest mit Fleischras-sen-Stieren. Sämtliche Mastkälber wer-
Thierry Retornaz, 25470 Les Plains-et-Grands-Essarts (Frankreich)
Familie verheiratet mit Anne Maire, Kinder Léa (21), Maëlle (16), Claire (13)
Geboren 15. Mai 1965
Ausbildung Agro-Techniker (1992); Berater im Milchkontroll -verband Doubs und Rindviehspezialist im UFA-Beratungsdienst Puidoux seit September 2008.
Hobbies Pferde, Mountainbike, Markt
Motto «Gut zuhören und dem Tierhalter helfen, seine Ziele zu erreichen.»
Energie gegen KetosegefahrEine erfolgreiche Startphase istenorm wichtig, damit die Kühe ge-sund bleiben, viel leisten und langeleben. Oft weisen Milchkühe in derStartphase eine negative Energiebi-lanz auf. Einerseits ist der Energiebe-darf anfangs Laktation hoch, anderer-seits fressen die Kühe noch nicht
Laufstall (2003) und Herde der Betriebsgemeinschaft Longchamp-Nicod.
genug. Es mangelt an Glukose (Blutzu-cker). Im Blut reichern sich Ketonkörperan und belasten Stoffwechsel und Leber.Zusätzlich verschlechtern Ketonkörperdie Fresslust und die Fruchtbarkeit.
Kein Einschüttstress Zur Vermin-derung der Ketosegefahr bei Kalberkü-hen eignen sich UFA-Ketonex und UFA-
UFA-REVUE · 5 2011 57
Ketonex EXTRA. Als Ergänzung zum üb-lichen Leistungsfutter dient dieses Diät-futter aus Propylenglycol und Niacin alsschneller Lieferant von Glukose und un-terstützt so die Energieversorgung nachdem Abkalben. Weil UFA-Ketonex inWürfelform erhältlich ist, fällt das lästigeEinschütten und damit der Stress für dieKuh und den Tierhalter weg.
UFA-Ketonex EXTRA enthältzusätzlich Beta-Carotin, Biotin, Spu-renelemente (teils organisch gebun-den) und die Vitamine A, D3, E. Ein-satz: Eine Woche vor dem Abkalbenanfüttern (200 bis 300 g), nicht zu-warten bis die Ketose ausgebrochenist. 400 bis 600g während drei bissechs Wochen nach dem Abkalben.
Betriebsspiegel
Betriebsgemeinschaft Alexandre Longchamp und Dominique Nicod Malapalud1042 Assens
LN: 78 ha
Pflanzenbau: 12 ha Brot- und Futter-weizen, 8 ha Gerste und Triticale, 12 haSilomais, Rest Kunst- und Naturwiesen,Weiden
Tierhaltung: 95– 100 Red-HolsteinKühe, 90 Stück Nachzucht (teils inVertragsaufzucht), Pensionspferde
Arbeitskräfte: Alexandre, Dominiqueund ihre Väter
Alexandre Longchamp und Dominique Nicodhaben mit UFA-Keto-nex gute Erfahrungengemacht.
Unika (von Stadel),Kategoriensiegerin ander kantonalen Expo inGrange-Verney (2008).
den direkt an einen Rindviehmäster inder Region verkauft. Verkauft werdenpro Jahr auch sieben bis acht erstlaktie-rende Zuchtkühe.
Effiziente und wirtschaftlicheFütterung Die Kühe erhalten täg-lich eine Mischration, die Maissilage,Grassilage, Emd, Kartoffeln, Rapsstroh,Puffersubstanz und den MineralstoffUFA 1115 enthält. Dazu steht den Tie-ren ad libitum eine Heuballe zur Verfü-gung (Futterraufe im Laufhof) und wäh-rend der Vegetationsperiode haben siefreien Zugang zur Weide. Die Ergän-zungsfütterung erfolgt über zwei Kraft-futterstationen mit dem Eiweisskonzen-trat UFA 249 (39% RP) und demMilchleistungsfutter UFA 244-8. Um dieKetosegefahr zu minimieren, setzt derBetrieb Longchamp-Nicod im erstenMonat nach dem Abkalben 500g UFA-Ketonex pro Kuh und Tag ein.
Swissherdbook eingeschriebene Be-triebsgemeinschaft nimmt an den mo-natlichen Milchkontrollen teil. Die Kon-trollresultate werden an ThierryRetornaz übermittelt, der die Herden-leistung analysiert und Änderungen jenach Handlungsbedarf beim nächstenBetriebsbesuch oder via Telefon mit-teilt.
Milchpreis Trotz den turbulentenZeiten in der Landwirtschaft blickenAlexandre Longchamp und DominiqueNicod positiv in die Zukunft. Politikerund Landwirtschaftsgremien müssenLösungen finden und dabei den vielfäl-tigen Ansprüchen an die SchweizerLandwirtschaft Rechnung tragen. Vonden aktuellen Problemen auf demMilchmarkt ist die BetreibsgemeinschaftLongchamp-Nicod direkt betroffen. Nurwenige Rappen mehr Milchpreis pro Ki-lo beeinflussen das Einkommen bedeu-tend. Auf dem Weltmarkt zeigt derTrend punkto Milchpreisentwicklung indie richtige Richtung.
Gute Zusammenarbeit Der Füt-terungsplan im Herbst und Frühling er-laubt es, eine ausgeglichene Ration zuerreichen und die Futtervorräte gezieltzu managen. Über die UFAG Laborato-rien, Sursee, wird das Grundfutter aufseine Inhaltsstoffe analysiert. Die bei
À LIRE
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Saugschutz «Calf-Protect» ist eine kosten-günstige Tränkestations-erweiterung, die Kälbernach der Tränkeaufnah-me vom Besaugen ande-rer Tiere abhält. Es können damit Tränkesta-tionen ausgerüstet wer-
Muskeln und das Immunsystemwichtig ist. Zusätze wie Sonnenblu-menkerne, Leinsaat, Kräuter, Johan-nisbrot, Dinkelspreu und Apfeltresterunterstützen Stoffwechsel und Darm.Mit seinen mehrfach ungesättigtenFettsäuren sorgt HYPONA 791 fürglänzendes Fell und der Eukalyptus-Zusatz ist gut für die Atmung. HYPO-NA-Futter ist in der LANDI erhältlich.
Stroh werden mit HYPONA 788 er-gänzt. Je nach Genetik und Bean-spruchung erhält ein Pferd an Stellevon HYPONA 788 täglich 1 bis 2 kgHYPONA 791. «So kommen alle Tierein den Genuss schmackhafter Ergän-zungsfutter und profitieren von wert-vollen Vitalstoffen», begründet Ni-cole Meyer. Mit 0.9 mg/kg enthältHYPONA 791 viel Selen, das für die
Schweine entwurmenJeder Schweinebestand solltemindestens einmal pro Jahrentwurmt werden. Eine guteGelegenheit bietet die aktuelleAktion auf dem UFA-Entwur-mungsfutter. Wichtig ist, allebefallenen oder empfänglichenSchweine zu behandeln. GegenPeitschenwürmer, die auf jedemdritten Schweineproduktionsbe-trieb am Werk sind, richteneinmalige Gaben wenig aus. Esist eine Langzeitbehandlungangezeigt.
K.lit: Gut für Stall-klima und GeruchGerade auch, wenn dieTemperaturen wieder steigen,wird die Regulierung desStallklimas zum Erfolgsfaktor inder Tierhaltung. Das StreumittelK.lit bindet Wasser, Ammoniakund schlechten Geruchwirkungsvoll. Der Krankheits-druck im Stall sinkt und dieTiergesundheit wird besser. K.litist in Ihrer LANDI erhältlich.
Probiotikum, das Lege-leistung stabilisiertBei Stress kann die Legeleistungvon Hennen einbrechen. Dasbiotaugliche UFA-Antifexenthält Bakterien, die natürli-cherweise im Darm vorkommen,die Verdauung stabilisieren undschädliche Keime wie E.coliunterdrücken. Einsatz: 0.2–0.5 gUFA-Antifex pro Geflügel undTag während mind. fünf Tagen.
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Flexibles SteuerungssystemDas Steuerungskonzept ermöglichtdie flexible Nutzung vielfältiger Funk-tionen wie die Tränketemperatur-ge-steuerte Heizungsregelung. Darüber
«Mit HYPONA 791 Wellness dürfenwir auch Pferde mit geringem Nähr-stoffbedarf verwöhnen, ohne dass ihrTemperament überschwappt», er-klärt Nicole Meyer aus Kallern (AG),warum sie seit der Markteinführungauf dieses Kombi-Futter setzt. Nicoleund Jürg Meyer halten zehn eigenePferde und nehmen Sport- und Aus-bildungspferde auf. Gras, Heu und
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UFA-REVUE · 5 2011 61
NUTZTIEREPRAXISGESPRÄCH
Ruedi Rathgeber: Eine zusätzlicheKuh pro Stunde bringst du durch, indemdu aufs maschinelle Nachmelken ver-zichtest. Auf dem Markt gibt es ausser-dem nachrüstbare Triebsysteme, welchedie Kühe schonend aus dem Melkstandherausschieben. Automatisch gesteuer-te Ein- und Ausgangstüren sparen vieleSchritte und erhöhen die Kapazität. DerEin- und Austrieb nimmt im Schnitt25% der Zeit im Melkstand in An-spruch.
Melk Staller: Die Kühe kommen gernin meinen Melkstand und fühlen sichwohl. Daran liegt es nicht. Als Warte-raum dient der Laufhof. Der Weg zumMelkstand steigt leicht an und ist mittrittsicheren Laufmatten versehen. BeimBau haben wir sorgfältig darauf geach-tet, Vibration und Kriechstrom zu ver-meiden. So sind alle Leitungen in denPotenzialausgleich einbezogen worden.Die Vakuumpumpe wurde auf Beton fi-xiert und die Vakuumleitung weist keineWinkel auf. Regelmässig wird die Melk-anlage von einer Fachperson überprüft.
Fredy Sauber: Nicht zu unterschätzenist der Faktor «Reinigung». Systeme mithohem Wasserfluss und konstantem Ar-beitsdruck – zum Beispiel 67l pro Minu-te bei 5.5bar – machen eine Melkstand-säuberung in Rekordzeit möglich. �
Von den Arbeiten in der Milchvieh-haltung macht das Melken rund einen Drittel aus. Während bei-spielsweise in Dänemark pro Ar-
beitskraftstunde fast 130kg Milch ge-wonnen werden, sind es hier zu Landeum die 50kg. Melk Staller hat diesesOptimierungspotenzial erkannt.
Melk Staller: Anderthalb Stundendauert bei mir eine Melkzeit, seufz. Mitmeinen 50 Kühen und meinem 2x4Fischgerät-Melkstand muss sich etwasändern.
Ruedi Rathgeber: Fischgeräte verfü-gen zwar über eine ausgereifte Bauformund gute Übersicht. Aber anders alsbeim Tandem bestimmt die langsamsteKuh den Gruppenwechsel. Kannst duden Melkstand erweitern? Je zusätzlicheMelkeinheit melkst du fünf bis sechsKühe mehr pro Stunde.
Melk Staller: Aber ich will nieman-den anstellen.
Ruedi Rathgeber: Bei guter Melkrou-tine kann eine Person in einem Grup-penmelkstand mindestens zwölf Melk-zeuge bedienen.
Fredy Sauber: Vorsicht! Hohe Melk-leistungen dürfen nicht auf Kostenwichtiger Routinearbeiten wie der Euterreinigung mit einem Tuch, demVormelken und der fachgerechten Eu-terstimulation gehen. Schlechte Milch-qualität und Probleme mit der Euterge-sundheit gehen ins Geld.
Ruedi Rathgeber: Wie hoch ist dasdurchschnittliche Minutengemelk aufdeinem Betrieb?
Melk Staller: Etwa 2.3kg.Ruedi Rathgeber: Bei einer idealen
Milchflusskurve werden pro Minuten2.5kg gemolken. Der Schnitt bei den
Rassen Red Holstein und Holstein be-trägt gar 2.8. Vielleicht solltest duschlecht melkbare Tiere konsequentausmerzen. Oder du optimierst die Eu-terstimulation: 15 Sekunden anrüstenund nach 45 Sekunden anhängen.Wichtig ist, dass das Melken beim Ein-setzen des Milcheinschusses beginnt –nicht vorher, aber auch nicht viel später.Mit etwa 40% hat das Eutervorbereitenunter den Melkroutinearbeiten denhöchsten Anteil.
Melk Staller: Was hältst du von ei-nem Abnahmeautomat?
Ruedi Rathgeber: Das Abhängen derMelkzeuge ist kaum der entscheidendeFaktor. Nur etwa 5% der Zeit werdendavon in Anspruch genommen.
Fredy Sauber: Sind die Euter regel-mässig schmutzig, muss die Boxenhy-giene und Stallgangreinigung unter dieLupe genommen werden.
WER DIE VOLLKOSTEN auf dem Milchproduktionsbetrieb reduzieren will, setzt am besten bei den Arbeiten an, die täglich anfallen. Dazu gehört das Melken. Nicht immer muss die Steigerung der Melkleistung mit hohen Investitionen einhergehen.Auch das Überdenken der Melkroutine kann die Produktivität verbessern.
Mehr Liter pro Melkstunde
Autor Matthias Roggli,UFA-Revue, 3360Herzogenbuchsee. Beidiesem Artikel handeltes sich um ein fiktivesGespräch mit fiktivenPersonen. Die Emp -fehlungen basieren aufAngaben von AgroscopeReckenholz-Tänikon.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 5 · 11
Fredy Sauber, Melk Staller undRuedi Rathgeber sindsich einig: Melk -leistung steigern ja,aber nicht auf Kosten der Euter-gesundheit undMilchqualität.
«Je zusätzlicheMelkeinheit
melkst du fünf bissechs
zusätzliche Kühepro Stunde.»
Yvan Meuwly
Spätestens nach der letzten BSE-Krise sowie der Maul- und Klauen-seuche-Hysterie im Jahr 2001 wuss-te jedermann, der sich mit der
Rindfleischproduktion befasst, dass nurnoch mit einer Qualitätsproduktion undentsprechender Vermarktung der Anteilvon knapp 20% am Fleischkonsum ge-halten werden kann.
Herkunft Schweiz genügt nichtIm Jahr 2010 ist der Rindfleischkonsumin der Schweiz um 2% auf 11.2kg proKopf gestiegen. Obwohl bereits heutehervorragende Qualität produziert wirdund über 75% aller von der Anicom ge-lieferten Banktiere im Zuschlagsbereichvon T+ oder bessert taxiert sind, wäre esfalsch, sich auf den Lorbeeren auszuru-hen. Es gilt, stetig an der Qualität res-pektive neuen Produktionsprogrammenzu arbeiten.
Noch zu oft geht man davon aus,dass Produkte mit Herkunft Schweizund der heilen Bergwelt im Hinter-grund automatisch einen Mehrpreisund starken Absatz garantieren. Dochebenfalls in benachbarten EU-Ländernwie Deutschland, Italien oder Öster-reich werden heute Top-Produkte pro-duziert, die sich grosser Beliebtheit er-freuen – selbst bei Herr und FrauSchweizer.
Export mit Grenzen Der viel um-schwärmte Fleischexport ins Auslandbeschränkt sich auf einen Silberstreifenam Horizont. Wird die Essgewohnheitund Kaufkraft berücksichtigt, so bleibennur noch wenige Millionen Konsumen-ten übrig, die Schweizer Produkte kau-fen möchten. Höchste Priorität hat esdeshalb, zum inländischen Markt Sorge
zu tragen. Um den Rindfleischkonsumnachhaltig stabil zu halten, bedarf es ei-ner fairen Zusammenarbeit auf allenStufen.
Mehr Mastrassen-Tränker Qua-lität beginnt bei der Stierenwahl zur Be-samung der Kuh. Dank Spermasexingund der ausgeprägten preislichen Diffe-renzierung bei den Tränkern (wegen er-höhtem Angebot) ist der Anteil anMast rassen-Tränkern in den letztenzwei Jahren von gut 26% wieder aufknapp 32% angestiegen. Dies ermög-licht dem Handel, vielen Muni- undRindermästern gutes Tiermaterial lie-fern zu können.
Swiss Quality Beef – ein Erfolgs-beispiel Die unterschiedliche Aus-richtung der fleischverarbeitenden Un-ternehmen auf die Kunden undKonsumenten erfordert eine Differen-zierung in der Disposition der Banktie-re, ermöglicht es aber auch, einenMehrpreis zu realisieren.
Als klassisches und nachhaltig erfolg-reiches Beispiel gilt sicherlich das Pro-duktionsprogramm «Swiss QualityBeef» (SQB). Dank einer vorbildlichenPartnerschaft auf allen Stufen ist es ge-lungen, den Absatz von leichten Bank-munis in den letzten sieben Jahren umein Vielfaches zu erhöhen (Grafik 1).Wurden anfänglich nur Edelstücke wieFilet, Huft oder Entrecote via SQB ver-marktet, so ist heute der En gros-Han-del in der Lage, den ganzen Schlacht-körper zu einem Mehrpreis unter demNamen SQB zu verkaufen. SQB steht invielen Regalen in direktem Konkur-renzkampf mit dem ausländischenRindfleisch. Dank der kontinuierlich
hohen Qualität von SQB-Fleisch konn-te das Importrindfleisch etwas ver-drängt werden.
Kontinuität als VoraussetzungFür einen solchen Erfolg braucht es An-strengungen auf allen Stufen. Ebensowichtig wie die Qualität ist die Konti-nuität. Nichts Schlimmeres als wenn einProdukt lanciert wird und nicht verfüg-bar ist. Aus diesem Grund müssen Pro-duzenten gewillt sein, das ganze Jahr,unabhängig von der Preisentwicklung,ihre Tiere im optimalen Schlachtge-wichtsbereich zu liefen.
Vermarktung heute und morgenDie Zeiten, in denen im Viehhandel diePreistransparenz fehlte, unklare Ein-kaufsbedingungen herrschten und keineTaxation auf dem Waagschein ersicht-lich war, gehören längst der Vergangen-heit an. Der Viehhändler respektive Ver-markter von heute muss demProduzenten viel mehr bieten, als nurTiere von A nach B zu verschieben undeine Abrechnung zuzusenden.
So ist es heute selbstverständlich,dass Tierproduzenten über die momen-tanen Marktverhältnisse aufgeklärt wer-den. Die tierschonende und fachkundi-ge Logistik erfordert viel Know how.Entscheidend ist, mit möglichst wenigRestriktionen und einer optimalen Pos-tengrösse zum nächstmöglichen Abneh-mer gelangen zu können. Am Schlacht-tag werden die von der Proviandebestimmten Taxationen dem Produzen-ten mitgeteilt. Nur so ist es möglich, imZweifelsfall rechtzeitig Rekurs einzule-gen. Für die gelieferten Schlachttiere er-hält der Tierhalter innert weniger Tageeine transparente Abrechnung.
EIN GUTES STÜCK RINDFLEISCH ist bei den Konsumenten nach wie vor gefragt.Es gilt, die Produktionsprogramme laufend auf die neuesten Bedürfnisse auszurichten.Damit lässt sich auch dem Druck von Rindfleischimporten entgegenwirken, wie die Erfahrungen mit dem erfolgreichen «Swiss Quality Beef» zeigen. Aktuell sucht die AnicomBetriebe, die Rinder ins Programm «High Quality Beef» liefern möchten.
Innovation statt Importe
62 5 2011 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
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Grafik 2: Fleischigkeit von «High Quality Beef»
UFA-REVUE · 5 2011 63
HQB-Betriebe gesucht In derLancierung von viel versprechendenProduktionsprogrammen nimmt derVermarkter eine wichtige Funktionwahr. Zusammen mit einem innovativenAbnehmer werden Ideen geprüft undwenn möglich umgesetzt. Das erforderteinen beachtlichen Aufwand, ist für dieZukunft der inländischen Rindfleisch-produktion aber von hoher Bedeutung.
Aktuell ist die Anicom AG daran, mitQM-Fleischrindern das Programm«High Quality Beef» (HQB) aufzubauen.Der bewusste Konsument wünscht nachwie vor ein feinfasriges, marmoriertesund vor allem gut gelagertes Stück Rind-fleisch. Diese Anforderungen lassen sichmit dem HQB erfüllen. Wie die Erfah-rung zeigt, erreichen HQB-Tiere idealeSchlachtresultate (Grafik 2). Das Absatz-potenzial der Anicom AG ist noch nicht
vollumfänglich ausgeschöpft. Gesuchtwerden professionelle Mastbetriebe,die übers ganze Jahr fleischige Rindermit bis 310kg Schlachtgewicht und ei-ner Taxation von T+ oder besser anbie-ten möchten. �
NUTZTIERE
Aus den weiblichenMasttieren resultiert qualitativhoch stehendes«High Quality Beef».
Autor Yvan Meuwly, Niederlassungs -leiter Anicom Ostschweiz, 9501 Wil.www.anicom.ch
Infos zu HQB Die Produktion von«High Quality Beef» (HQB) bietetsichere Absatzmöglichkeiten. Interes-siert? Fragen Sie unsere Spezialisten inIhrer Region:Wil: R. Gisler � 079 291 82 86Sursee: H. Dal Cere � 079 417 87 14Zollikofen: F. Zahnd � 079 652 32 28Payerne: G. Cattilaz � 079 862 22 92
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Grafik 1: Liefermengen «Swiss Quality Beef»
Jahr
200820092010
Die Tierschutzgesetzgebung will si-cherstellen, dass Rinder beim Ablie-gen, Aufstehen und Körperpflege-verhalten nicht behindert sind,
aufrecht stehen können, genug Platzzum Liegen haben und dass möglichstkeine Verletzungsgefahr besteht.
Beizug von Beratung Per 1. Sep-tember 2013 gelten die Mindestmasseder 2008 revidierten Tierschutzverord-nung auch für am 1. Juli 1981 bereits be-stehende Ställe mit sogenannten «Klam-mermassen». Massgebend ist für alleder «Stall-Check» (siehe Tabelle 1). Aus-nahmen gibt es für Alp- und Sömme-rungsställe (siehe Kasten). Kurzstandlä-ger mit Elektrobügel müssen 175cm
statt 165cm lang sein. Sind Anpassun-gen nötig, lohnt sich der Einbezug vonStallbau-Fachleuten. Im Folgenden wer-den Umbautipps des Bundesamts fürVeterinärwesen (BVET) zusammenge-fasst.
Standplatz-VerlängerungenStandplätze lassen sich verlängern, in-dem ein Kantholz in den Kotgraben ge-legt wird. Ist der Kotgraben nicht genugbreit, kann er eventuell auf Kosten desStallganges vergrössert werden. An Stel-le eines Kantholzes kommen folgendeLösungen in Frage:• Einen Teil anbetonieren.• Konstruktion mit T-Eisenkonsolen
und eingelegten Bodenbrettern beimechanischen Entmistungen.
• Der Stallgang wird zu einem flächen-deckenden Schwemmkanal umge-baut. Wenn die Tiere auf die Weidegehen, empfiehlt es sich, auf den Rosteine Gummimatte zu legen. Sonst istder Rost zu wenig trittsicher.
Auf Gittern von Schwemment-mistungen kann an den Standplatzein Brett angesetzt werden. Um die ge-wünschte Höhe zu erreichen, werdenunter dem Brett kleine Kanthölzer plat-ziert. Deren Abstände wählt man ambesten so, dass sich jeder zweite Rost fürdie Reinigung entfernen lässt. Ausser-dem gibt es Standplatz-Verlängerungs-roste, die allerdings eine gewisse Stand-platz-Länge voraussetzen.
Gummimatten auf dem Standplatzsollen ganz nach hinten gezogen wer-den. Den fehlenden Gummiteil am vor-deren Ende muss man nicht zwingendansetzen, wenn der betroffene Bereich
trocken bleibt und genügend einge-streut wird.
Krippenanpassungen Die kuhsei-tige Krippenwand darf bei Kurzständennicht höher als 32cm sein, die tierseiti-ge Krippenwanddicke maximal 15cm.Für den Ersatz zu hoher Krippenhölzerbieten sich bewegliche Gummileistenan. Diese dienen als Futterbremse undmessen zusammen mit dem Krippenbo-den maximal 42cm in der Höhe. Wardie Anbindung am Krippenholz mon-tiert, muss beim Einsatz einer Gummi-leiste auf einen beweglichen Anbinde-punkt mit vertikalem Gleitsystemumgestellt werden.
Standplatz-Verbreiterung Un-ter den Anbindevarianten stehenSpreizketten, Seitenanbindungen undGleitkolben zur Verfügung. FlexibleGurten können an Stelle von massivenTrennbügeln verhindern, dass Kühe zuschräg liegen. Zur Messung von Stand-platz-Breiten gilt nach wie vor das Achs-mass von Mitte Rohr zu Mitte Rohr.Oder es wird von Wand zu Wand ge-messen und das Resultat durch die An-zahl Tiere dividiert.
Stützen dürfen maximal die Hälfteder Standplatz-Länge von der Krippen-wand entfernt sein. Beträgt die Distanzzur Krippe weniger als 15cm, muss derZwischenraum ausgefüllt werden.Sonst besteht Verletzungsgefahr beimAbliegen und Aufstehen. Im «Notfall»ist eine Stütze im Liegebereich mög-lich, sofern eine Seitenanbindung ge-genüber der problematischen Stützevorhanden ist und der Standplatz ver-breitert wird (z. B. auf 140cm).
PER SEPTEMBER 2013 müssen Rinder-Standplätze, die den Stall-Check nicht erfüllen,vergrössert werden. Es gibt Baulösungen, mit denen sich die Tierschutzvorschriften ohne grosse Kosten erfüllen lassen. In einigen Fällen werden auch Ausnahmen gewährt.
Einfache Umbaulösungen für Anbindeställe
64 5 2011 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Ausnahmen für Alp- und SömmerungsställeFür Alp- und Sömmerungsställe gelten grundsätzlich die gleichenMindestmasse wie im «Stall-Check» der Tabelle 1. Ausnahmen gibt esfür Ställe, die am 1. September 2008 bereits standen und wo die Tierein der Regel nicht länger als acht Stunden pro Tag verweilen. Für Kühegilt in diesem Fall eine Standplatz-Breite von mindestens 99cm undLänge von mindestens 152cm.
Tabelle 1: Stall-Check Breite in cm Länge in cm
StandplätzeJungtiere bis 400 kg im Kurzstand 90 145Jungtiere über 400 kg im Kurzstand 100 155Milchvieh mit Widerristhöhe von über 130 cm im Kurzstand 110 165Milchvieh mit Widerristhöhe von über 130 cm im Mittellangstand 110 200LiegeboxenMilchvieh mit Widerristhöhe von über 130 cm, wandständige Liegeboxen 120 240Milchvieh mit Widerristhöhe von über 130 cm, gegenständige Liegeboxen 120 220Anpassungen sind notwendig, wenn die aufgeführten Abmessungenunterschritten werden.
D Verlängerung
Solche Gurten verhindern, dass Küheschräg liegen und ihren Kolleginnenden Platz stehlen oder sie verletzen.
Als Alternative zum herkömmlichenKuhtrainer werden pneumatischbewegte Bügel empfohlen.
UFA-REVUE · 5 2011 65
Was ist bei grösseren Kühen?Auch wenn Kühe eine Widderristhöhevon 145cm oder mehr erreichen, müs-sen Standplätze und Liegeboxen, dieden «Stall-Check» bestehen, von Geset-zes wegen nicht angepasst werden. Inextremen Fällen könne aber die kanto-nale Tierschutz-Vollzugsstelle entspre-chende Anpassungen verlangen, heisstes beim Bundesamt für Veterinärwesen.Abgesehen davon fördern grosszügigeAbmessungen das Tierwohl, die Tierge-sundheit und Tierleistung.
Auch alte Boxenlaufställe erfül-len die geforderten Abstände in Tabelle1 teils nicht. Vor allem, weil früher meistim Achsmass statt im Lichtmass (vonTrennbügel zu Trennbügel) gemessenwurde. Für am 1. September 2008 be-stehende Liegeboxen ist bei hintennicht abgestutzten Bügeln in der Breiteeine Toleranz von 1 cm zulässig.
Ausnahmen? Für spezielle Fällesieht die Tierschutzverordnung Ausnah-men vor. Begründete, schriftliche Gesu-che – mit Planunterlagen und von Bera-tung und Tierhalter unterschrieben –beurteilt das kantonale Veterinäramt.Ausnahmen werden beispielsweise ge-währt, wenn der Betriebsleiter schonalt, die Hofnachfolge nicht geregelt oderdie Verhältnismässigkeit einer Investiti-on nicht gegeben ist (begrenzende Aus-senhülle, Investitionsschutz).
Rassenwechsel? Unter Umstän-den kann es sinnvoll sein, auf eine klein-rahmige Rasse umzustellen. Zur Wahlstehen beispielsweise Jersey-Kühe. Sieweisen eine Widerristhöhe von bloss125cm auf und leisten dennoch um die5000kg Milch pro Laktation mit einemhervorragenden Gehalt von rund 6%Fett und 4.2% Eiweiss. Gleich klein wieJersey-Kühe sind Grauvieh, Eringer undEvolèner. Letztere drei Rassen habenStärken bezüglich Robustheit von Fun-dament und Klauen. Dafür ist die Milch-leistung mit etwa 3500kg bei 4% Fettund 3.3% relativ tief. Leistungsmässigauf einem ähnlichen Niveau befindensich die Hinterwäldler, die mit 116cmeine besonders geringe Widerristhöheaufweisen.
Wegen der geringen genetischen Va-rianz besteht bei seltenen Rassen teilsInzuchtgefahr. �
NUTZTIERE
Keine neuen Elektrobügel-Einrichtungen ab 2013Ab 1. September 2013 dürfen keine neuen Standplätze mit Elektro -bügel eingerichtet werden. Das heisst, keine neuen Anbindeställe mitElektrobügel und keine Vergrösserungen bestehender Ställe mitElektrobügel. Auf den dannzumal bestehenden Standplätzen wird derElektrobügel jedoch nach wie vor erlaubt sein, allerdings nur mit einembewilligten Netzgerät. Für neue und erweiterte Ställe sind diverseaktive und passive Steuerungen im Handel, die als Alternative zumElektro bügel in Frage kommen (Tabelle 2).
Tabelle 2: Vergleich von Elektrobügel-AlternativenTyp Wirk- Aufwand/ Tier-
samkeit Kosten gerechtigkeitPassiv – Stopprohreim Kopfbereich – niedrig +Passiv – Nach hinten klappbares Stopprohr oder Bügel im Nackenbereich 0 mittel +Passiv – Frei pendelnder Bügel im Nackenbereich 0 mittel +Aktiv – Pneumatisch bewegter Bügel mit Drehbewegung ++ hoch ++– = gering; 0 = mittel; + = hoch; ++ = sehr hoch
Autor Matthias Roggli,UFA-Revue, 3360Herzogenbuchsee.
Die Empfehlungen zumUmbau von Anbinde-ställen und zu denElektrobügel-Alternati-ven stammen vonRudolf Hauser, Zentrumfür tiergerechteHaltung, BVET.Ausführliche Unterlagenfinden Sie unter www.tiererichtighalten.ch (> Rinder).
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 5 · 11
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Interview Matthias Roggli, UFA-Revue,3360 Herzogenbuchsee.
Matthias Schelling:«Daten für Gesund-heitsmerkmale werdenin Zukunft mehrGewicht erhalten.»
Holsteinzucht-verband: NeuerPrüfvertrag per2012Auch beim Holstein-zuchtverband wird dieAnzahl Prüfstiereangepasst, wieDirektor Pascal Monte -leone erklärt. DieAnpassung entsprecheeiner Reduktion vonzirka 10% für dieSaison 2011/12. Wiees danach weiter gehe,sei noch offen. ImSommer erar beitet derVorstand desHolsteinzuchtverban-des ein neuesPrüfkonzept. Darausentsteht ein neuerVertrag sowie einneues Entschädigungs-konzept. Der neuePrüfvertrag soll 2012 inKraft treten.
NUTZTIERE
UFA-REVUE · 5 2011 67
Gemessen an den bisher mit Prüf -stieren besamten Tieren verringernder Schweizer Braunviehzuchtver-band und swissherdbook die Prüf-
kapazität um knapp 10%. In einem ers-ten Schritt soll der Prüfeinsatz auf jeneBetriebe konzentriert werden, welchedie Einsatzbestimmungen für Prüfstierein der Vergangenheit gut eingehaltenhaben und pro Jahr mindestens sechsLaktationsabschlüsse aufweisen. Mat-thias Schelling, Direktor von swissherd-book, erklärt die Hintergründe undKonsequenzen.
UFA-Revue: Wie sicher sind genomischeZuchtwerte?Matthias Schelling: Werden die direk-ten genomischen Zuchtwerte DGZWmit traditionellen Abstammungszucht-werten kombiniert, ergeben sich Sicher-
heiten für die genomisch optimiertenZuchtwerte GOZW von 50 bis 65%. DieGOZW-Sicherheiten bei Jungstieren lie-gen damit über jenen der bisherigenZuchtwerte, aber nicht ganz auf dem Ni-veau von Nachzuchtprüfungsresultaten.
Warum werden die Prüfprogramme nochweitergeführt?Ohne Nachzuchtprüfung gibt es keinegenomischen Zuchtwerte. Damit die Sicherheit der genomischen Zuchtwertelangfristig gesichert werden kann, müs-sen wir dafür sorgen, dass die eingesetz-ten KB-Stiere auch in Zukunft zuverläs-sige Nachzuchtprüfungsresultateerhalten. Ausserdem dient die Nach-zuchtprüfung auch der Qualitätssiche-rung im Sinne einer Produkteprüfung!
Wie lange?Ein Ende der Nachzuchtprüfung ist nichtabzusehen, wohl aber eine Veränderungder Strukturen. Die Geschwindigkeit derVeränderungen hängt auch von derNachfrage der Züchter nach Jungstierenmit GOZW ab. Es ist absehbar, dass dieKB-Organisationen eher weniger Stierein den Prüfeinsatz schicken werden.Trotzdem müssen wir auch in Zukunftmindestens ebenso zuverlässige Leis-tungsdaten haben wie bisher.
Welche Kosteneinsparungen liegen drindurch die Reduktion der Prüfprogramme?Auf Seite der Zuchtorganisationen sinddie Einsparungen durch die Reduktionder Prüfprogramme verhältnismässigklein. Es geht vielmehr darum, die ge-ringere Anzahl Prüfstiere möglichst op-timal einzusetzen, damit den verblei-benden Prüfbetrieben genügendPrüfstiersperma zur Verfügung stehen.
Was bringen die Vertragskündigungen beikleinen Betrieben mit sich?Prüfbesamungen auf ältere Kühe mitFruchtbarkeitsproblemen bringen demPrüfprogramm ebenso wenig wie Be-triebe, die den Prüfvertrag schlecht ein-halten. Damit eine Prüfstiertochter zurGenauigkeit der Zuchtwerte ihres Vatersbeiträgt, ist ein möglichst zufälliger Erst-einsatz ebenso massgebend wie einegenügende Zahl gleichaltriger Ver-gleichstiere auf demselben Betrieb. DieVergünstigungen für die Prüfbetrieberechtfertigen sich nur dort, wo verwert-bare Daten erhoben werden können.Leider müssen die Betriebe ohne Ver-trag auf diese Vergünstigungen verzich-ten. Diesen stehen aber weiterhin allunsere Dienstleistungen zur Verfügung.
Bleiben die Entschädigungen der Prüfbe-triebe gleich hoch wie bisher?Ja, diesbezüglich ist bei swissherdbookkeine Änderung vorgesehen.
Welche zusätzlichen Datenerhebungenzur Tiergesundheit werden diskutiert?Wirtschaftlich besonders bedeutendsind Merkmale der Eutergesundheit undFruchtbarkeit. Demnach besteht in die-sen Bereichen ein grosser Bedarf für zu-sätzliche Daten. Aber auch Stoffwech-selkrankheiten und die Klauengesund-heit interessieren. Ziel ist es, Zuchtwertefür wirtschaftlich wichtige Gesundheits-merkmale zu generieren. �
ANPASSUNG PRÜFPROGRAMME Die genomische Zuchtwertschätzung liefert heuteschon beim jungen Tier eine hohe Sicherheit. Im Sinne einer Qualitätssicherung soll dieNachzuchtprüfung zwar beibehalten werden. Die Zuchtverbände und KB-Organisationenwollen aber die Anzahl Prüfbetriebe reduzieren. Als willkommener Nebeneffekt dürfte sichdie Genauigkeit der Prüfresultate verbessern.
Gut für Zuchtwert-Genauigkeit
GENETIK
Urs Berweger
68 5 2011 · UFA-REVUE
verwerteten. Vor Schwierigkeiten ste-hen auch Betriebe, die mehr als 50%des Hofdüngers weiter als 6 bis 8kmfahren müssen. In beiden Fällen gibt esAusnahmebewilligungen, sofern ein Be-trieb den Gesamtbedarf an verdaulicherEnergie (VES) wie folgt deckt:• 40% Lebensmittelprodukte• 25% Molkereinebenprodukte oder• 40% aus einer Kombination von Le-
Gastro- und Fleischsuppen sind Ne-benprodukte aus der Nahrungsmit-telindustrie, die sich zum Teil alsqualitativ hochwertige Futtermittel
erweisen. Müssen solche Nebenpro-dukte entsorgt werden, fallen Kostenan. Die Verfütterung an Schweine bietetaus Sicht der Ökobilanz eine sinnvolleVerwertung.
Per Ende Juni 2011 ist es verbo-ten, Gastro- und Fleischsuppen anSchweine zu verfüttern. Hintergrundsind die bilateralen Abkommen mit derEuropäischen Union, wo für die Verfüt-terung von Speiseresten und vielen wei-teren tierischen Nebenprodukten seitJahren ein Verbot gilt. Die Schweizmusste analoge Regeln zum Schutz vorTierseuchen übernehmen.
Wegen Seuchengefahr GemässBundesamt für Veterinärwesen führtedas Verfüttern von Küchen- und Speise-resten immer wieder zu Seuchenausbrü-chen. So seien alle vier Schweinepest-Fälle im Jahr 1993 in den KantonenBern und Freiburg auf Nebenproduktein der Futterration zurückzuführen. Vonverschiedenen Seiten wird diese Inter-pretation jedoch in Frage gestellt. Seitdie Auflagen für das Erhitzen der Kü-chen- und Speisereste verschärft wor-den sind, gab es keine Seuchenausbrü-che mehr zu verzeichnen.
Für Biogasanlagen Insgesamtwerden hier zu Lande jährlich rund200000t Speisereste an Schweine ver-abreicht. Das sind etwa zwei Drittel dertotal anfallenden Speiseabfälle ausSchweizer Restaurants. Bis 50 landwirt-schaftliche Biogasanlagen können mit
dieser Menge versorgt werden. Nötig istaber auch hier eine kostenintensive Hy-gienisierung, um Seuchen vorzubeugen.
Höchstbestand und GülleradiusEin Problem mit dem Suppenverbot ha-ben besonders grössere Betriebe, dieseither den Höchstbestand bis umsDoppelte überschreiten konnten, wennsie im öffentlichen Interesse Speisereste
DAS VERBOT von Gastro- und Fleischsuppen in der Schweinefütterung erhöht diePreise alternativer Nebenprodukte. Auf einigen Betrieben kann es sich daher lohnen,den Einsatz von Mischfutter zu steigern. Ob und wie der nötige Nebenproduktanteil fürAusnahmebewilligungen bezüglich Höchstbestand und Gülle radius angepasst wird, istnoch offen.
Alternativen zur SchweinesuppeNUTZTIERE
UFA-REVUE · 5 2011 69
bensmittel- und Molkereinebenpro-dukten
Diese Prozentanteile für Nebenproduk-te werden vom Bundesamt für Land-wirtschaft aktuell noch überprüft undeventuell angepasst (Stand bei Redakti-onsschluss).
Was ist noch erlaubt? Zu dennach wie vor zugelassenen Lebensmit-telprodukten gehören: Amidofit, Bier-hefe, Brotabfälle, Gemüsesuppe, Kartof-felschälbrei, Melasse, Teigwaren.Fleischsuppe, Gastrosuppe und Feeda-min sind ab dem 30. Juni verboten. Beiden Molkereinebenprodukten gibt eskeine Einschränkungen. Lactofit-Perme-lac, Magermilch, Schotte, Schottenkon-zentrat sowie Glace- und Yoghurtab-gang dürfen weiterhin zum Einsatzkommen.
Rationen vergleichen Währenddie Nachfrage nach Nebenproduktengleich bleibt oder wegen den zuneh-
menden Biogasanlagen steigt, nimmtdas Angebot ab. Da gewisse Betriebewegen dem «Gülleradius» oder derHöchstbestandesverordnung gezwun-gen sind, Nebenprodukte zu verfüttern,müssen sie teuer einkaufen.
Es lohnt sich, Nebenprodukteratio-nen mit alternativen Fütterungskonzep-ten zu vergleichen. Mischfutter wie dasUFA 361-6 (für säugende Sauen), UFA
362-6 (für tragende Sauen) oder UFA331-4 (Universalmast NPr) weisen einhervorragendes Preis-/Leistungs-Ver-hältnis auf.
Geringere Konzentration DieGesamtration muss den Bedarf des Tie-res an Energie, Protein (Aminosäuren),Mineral- und Wirkstoffen decken. DieMenge und Art des Futterfettes soll di-rekt mit der Beschaffenheit des Körper-fetts zusammenhängen.
Die noch zugelassenen Nebenpro-dukte enthalten einen geringen VES-Gehalt. Mit Mischfutter lässt sich dieNährstoffkonzentration in der Rationsteigern.
Polyensäure und Vitamin E EineMastration darf einen Polyensäurege-halt von maximal 0.8g pro MJ VES ent-halten. Besonders zu beachten ist dieserPunkt beispielsweise beim Einsatz vonpolyensäurereichem Fett als Nebenpro-dukt. Melasse und Schotte ergänzenFett gut, weil beide keine Polyensäurenenthalten.
Für eine ausreichende Oxydationssta-bilität des Schweinefleischs ist beim Ein-satz von Futterfett auf eine entspre-chende Versorgung mit Vitamin E zuachten. Vitamin E beeinflusst zusam-men mit Selen auch die Reproduktion.
Fazit Fütterungsumstellungen ber-gen das Risiko geringerer Tierleistungensowie von Problemen mit der Schlacht-qualität und Tiergesundheit. Rationenmit Nebenprodukten, die den neuenBestimmungen entsprechen, wollen gutüberprüft sein. Die UFA-Schweinespe-zialisten können betroffenen Betriebenwertvolle Unterstützung bieten. �
Als Ersatz von Fleisch-und Gastrosuppeneignen sich auch UFA-Futter zu einem gutenPreis-/Leistungsver-hältnis.Bild: agrarfoto.com
Autor Urs Berweger,UFA-Schweinespezialist,UFA-Beratungsdienst,9501 Wil.
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NUTZTIERE
Tabelle: Beispiel-Tagesration mit 40% NebenproduktenTS VES PUFA Rohprotein Lysin Kalzium Phosphorkg MJ g g g g g
Weizenstärke 0.174 2.8 0.8 20.9 0.53 0.2 0.5Melasse 0.23 3.3 0 30.3 0 0.8 0.1Kartoffelschälbrei 0.443 5.6 0 48.7 2.7 1.1 1.3UFA 346-5 0.733 10.8 9 104.1 3.91 6.7 4.2UFA 383-5 0.377 5.4 3.8 150 13.37 6 3.63.45kg WasserBedarf 1.75 27.9 22.3 282 19.8 15.6 11.2Manko/Überschuss 0.207 0 – 8.7 72 0.72 – 0.9 – 1.580kg Zuwachs, Futterkosten pro Mastschwein: 109.12Fr.Kennzahlen: 22% Trockensubstanz (TS), 14.26 MJ VES/kg TS, 0.74g Lysin/MJ VES, Kalzium:Phosphor-Verhältnis 1.52 :1,0.49g PUFA/MJ VES
ChristopheColomb
70 5 2011 · UFA-REVUE
Benzoesäure ist in Früchten undBeeren enthalten. Als Zusatz imSchweinefutter hat sie folgende Ei-genschaften:
• Stärkung der antimikrobiellen Barriere• Stabilisierung der Verdauung• Erhöhung der Schmackhaftigkeit
(Aromatisierung)• Leistungssteigerung und -sicherung
Gegen Keime Im Verdauungstrakthemmt Benzoesäure das Wachstum vonKeimen wie Escherichia coli und Hefen.Dieser willkommene Effekt betrifft so-wohl den vorderen Teil des Verdauungs-trakts als auch den Dickdarmbereich.
Versuche der Universität Zürich«VevoVitall» besteht zu 99.9% aus Ben-zoesäure und ist in verschiedenen UFA-Schweinemastfuttern (Tabelle) enthal-ten. Der Säurezusatz wirkt sich auf denFutterverbrauch und Tageszuwachs po-sitiv aus, wie eine kürzlich publizierteVersuchsreihe der Universität Zürich er-neut beweist. In drei Versuchen wurdenje zwei Fütterungsvarianten mit und oh-ne Benzoesäure untersucht:• zwei unterschiedliche Rohproteinstu-
fen (Stickstoffversuch)• reduzierter Phosphorgehalt ohne und
mit Phytase (Phytaseversuch)• zwei unterschiedliche Fasergehalte
(Faserversuch).
Bis 14% besser In allen drei Ver-suchen bestand mit Benzoesäure eineTendenz zu verbesserter Leistung undNährstoffverdaulichkeit. Unabhängigvom Proteingehalt im Stickstoffversuchzeigten die mit Benzoesäure gefüttertenTiere einen um 7% höheren Zuwachsund eine um 3% bessere Fut-terverwertung. Im Faserver-such steigerte Benzoesäureden Zuwachs in der Jagerpe-riode signifikant um 14%.
Für einen guten MaststartBesonders überzeugend wirktesich VevoVitall in der Jagerphase(25 bis 60kg) aus. Das ist auchdie Zeit, während welcher einerguten Tiergesundheit eine spe-ziell hohe Bedeutung zukommt.Um in der Vormast das maximaleFleischansatzpotenzial auszunützen,lohnt es sich, die speziell konzipiertenUFA-Vormastfutter einzusetzen. Aller-dings müssen dazu mehrere Futtersilosvorhanden sein.
Nicht nur in der Vor-, auch in derAusmast (60 bis 108kg) liess sich eineerfreuliche Wirkung von VevoVitallfeststellen.
Vielfach bestätigt Positive Ergeb-nisse zeigte VevoVitall ebenfalls in zahl-reichen weiteren Versuchen. So etwa
auf dem UFA-Versuchsbetrieb Bühl,Hendschiken (AG). UFA 331-3 mit Ve-voVitall brachte im Exaktversuch eineVerbesserung der Masttageszunahmenum 2.5% (850 g/Tag) und der Futter-
SCHWEINEMAST Der Futterzusatzstoff VevoVitall führt zu wirtschaftlich besseren Ergebnissen im Schweinestall. Neue Versuche der Universität Zürich bestätigen und übertreffen bisherige Erkenntnisse.
Benzoesäure steigert Zuwachs und Futterverwertung
UFA-Futter mitVevoVitall wirken sichgünstig auf dasStallklima aus. Sie sindauch für Schweinezugelassen, die nachden Richtlinien vonCoop Naturafarm oder IP-Suisse gehaltenwerden.
NUTZTIERE
Tabelle 1: UFA-Schweinemastfutter mit VevoVitallVES Rohprotein Lysin Phosphor
MJ/kg g/kgUFA 321-3 Vormast 13.6 160 11.2 4.5UFA 331-3 End- oder Universalmast 13.6 150 10 4VES = Verdauliche Energie Schwein
UFA-REVUE · 5 2011 71
verwertung von 2.4% (2.41 kg/kg) ge-genüber dem Standardfutter. VieleSchweinemäster profitieren heute aufihrem Betrieb von den Vorteilen desBenzoesäure-Futterzusatzes (siehe Kas-ten).
Umweltfreundlich Wenn die Ben-zoesäure im Dünndarm absorbiert wor-den ist, bildet sich zusammen mit Glycindie Hippursäure, die via Niere ausge-schieden wird. So werden der Harn-pHund dadurch die Ammoniakemissionengesenkt. Mit zunehmender Mastdauernimmt dieser Effekt noch zu.
Positiv für Atemwege Dank ge-ringeren Ammoniakemissionen verbes-sert sich das Stallklima. In der Lungewird die Infektabwehr bedeutend durch
Ammoniak (NH3) gehemmt. Erkrankun-gen der Atemwege werfen die Schweinein ihrer Entwicklung zurück. Ab 20ppmNH3 in der Luft ist die Situation proble-matisch.
Pragmatisches Holland Zurückzum Stickstoffversuch der UniversitätZürich: Sowohl im Jager- als auch imAusmastfutter reduzierte 1% Benzoe-säure den pH-Wert des Harns statistischsignifikant um 12%. In anderen Ländernkamen Wissenschaftler auf ähnliche Er-gebnisse. Zusammen mit anderen Low-Cost-Massnahmen reduziert VevoVitalldemnach den Ammoniakausstoss umbis zu 42%. Die holländische Regierunghat den Einsatz dieses Futterzusatzesdarum in das Massnahmepaket gegenAmmoniakemissionen integriert.
Einfluss auf Hofdünger-GehaltNachdem sich Ammoniak in die Atmo-sphäre verflüchtigt hat, gelangt es viaRegen als Stickstoff zurück in Wiesenund Wälder. Das Wurzelwachstum derBäume nimmt ab, was vermehrteSturmschäden zur Folge hat. Für denLandwirtschaftsbetrieb finanziell rele-vanter ist, dass Ammoniakverluste denStickstoffgehalt im Hofdünger reduzie-ren und damit mehr Mineraldünger zu-gekauft werden müssen.
Knochenstabilität? Zum Teil wur-de vermutet, die Absenkung des Harn-pH könnte dazu führen, dass Schweinevermehrt Kalzium und Phosphor aus-scheiden würden. Im Versuch der Uni-versität Zürich blieben die Knochenbeim Einsatz eines Futters mit norma-lem Phosphorgehalt und VevoVitall je-doch bruchfest. Wie es in gehaltsredu-zierten Futtern (NPr) aussieht, mussnoch weiter untersucht werden. �
Autor ChristopheColomb, Schweine -spezialist im UFA-Beratungsdienst,1070 Puidoux.
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Anita, Jean-Luc und Camille Simon-
Vermot.
NUTZTIERE
4.5% mehr Zuwachs mit UFA 331-3Jean-Luc und Anita Simon-Vermot besitzen einen Bauernhof auf 1100müber Meer in Cerneux-Péquignot, Brévine. Zum 26 ha grossen Betriebin der Bergzone II gehören 18 Kühe, deren Milch in der Dorfkäserei zuGruyère verarbeitet wird, sowie 22 Stück Jungvieh. Vor fünf Jahrenkonnte Jean-Luc den Schweinemaststall der lokalen Käsereigenossen-schaft mieten. Zu Beginn setzte sich die Futterration aus 25% Schotteund UFA 331-5 zusammen. Um die Leistungen zu optimieren undwegen einer starken Ammoniakkonzentration im Stall während demWinter entschieden der Betriebsleiter und sein Angestellter, einmal UFA331-3 mit VevoVitall auszuprobieren. Die Luft- und Exkrementqualitätverbesserte sich sofort. Mit der Zeit liess sich auch eine Verbesserungder Tageszunahmen und der Futterverwertung feststellen (Tabelle 2).Obwohl UFA 331-3 etwas mehr kostet als UFA 331-5, ist Jean-Luc sehrzufrieden und möchte nicht mehr zurück. Denn die Investition zahltsich durch höhere Leistungen im Mastschweinestall aus.
Tabelle 2: Resultate auf dem Betrieb Simon-VermontTageszuwachs Futterverwertung
g kg/kgmit UFA 331-5 756 2.66mit UFA 331-3 VevoVitall 790 2.60
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BeatBurkhalter
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Behandlungsständevereinfachen tier -individuelle Eingriffe.Gezielt ins Stall -konzept integriert,ermöglichen sie eine problemloseSeparierung.
Wer seine Tiere zähmt,reduziert das Unfallrisikodeutlich.
Drehen Kühe durch?Immer wieder greifen Kühe Menschenan. Meist sind ahnungslose Wanderer dieOpfer. Doch jetzt attackierte eine Herdeden eigenen Hirten. Drehen unsere Kühelangsam durch?
Quelle: Sonntags-Blick
NUTZTIERE
Auf die Technik kommt es anUNFALLVERHÜTUNG IN DER RINDVIEHHALTUNG Dass Weiderinder unvorsichtigeWanderer angreifen können, ist bekannt. Aber welche Massnahmen trifft der Tierhalter, um sich bei unerlässlichen Eingriffen vor aggressivem Rindvieh zu schützen?Der korrekte Umgang verlangt eine ruhige Arbeitsweise, umfassende Kenntnisse, vorallem aber auch zeitgemässe Technik.
Der Ruf nach naturnaher Haltungbrachte den Tieren wohl mehr Frei-heit und Bewegung. Doch die indi-viduelle Pflege und Betreuung blei-
ben auf der Strecke. Zahmheit wird vonWildheit rasch dominiert. Daher stehtman jetzt beim Nutzvieh vor der un-glücklichen Tatsache, dass sich die überJahrtausende mühsam erarbeitete Do-mestikation, das heisst Zähmung, die zueinem Vertrauensverhältnis zwischenMensch und Tier führte, beim Freilauf-rindvieh wieder verflüchtigt.
Unerlässliche Eingriffe wie bei-spielsweise eine veterinärmedizinischeBehandlung, die künstliche Besamung,Verlad und Transport oder auch dieMarkierung der Jungtiere werden zu-nehmend gefährlich und führen immerwieder zu Unfällen. Dem Stand derTechnik entsprechende und fachgerechteingesetzte Einrichtungen und Hilfsmit-
tel sind eine bedeutende Voraussetzungfür Sicherheit im Umgang mit Rindvieh.Zu den Bestandteilen eines gefahrlosenTier-Handlings gehören: • Behandlungsstand.• Korrekt erstellter Treibgang.• Möglichkeit, ein einzelnes Tier pro-
blemlos von der Herde zu trennen.
Tiere ansprechen Um Reaktionender Tiere vorauszusehen und richtig zuinterpretieren, muss man einige Beson-derheiten kennen. So hat das Rind zwarwesentlich ein weiteres Blickfeld als derMensch. Der Bereich, den es klar sieht,ist aber kleiner. Es nimmt Bilder am Ran-de des Blickfeldes nur undeutlich wahr.Bis zu 6 m entfernte Objekte erkenntdas Rind genau. Was weiter weg ist,wird nicht mehr klar erkannt. Der rück-wärtige Raum bleibt im toten Winkel.Nähert sich eine Person überraschendvon hinten, ist eine Abwehrreaktion desRindes zu erwarten. Sie anzusprechen,ist deshalb eine der wichtigsten Verhal-tensregeln im Umgang mit Tieren.
Gänge abdecken mit Stroh DieHell-Dunkel-Anpassung der Pupillendauert beim Rindvieh zehnmal längerals beim Menschen. Daher weigert sichdie Kuh, in einen dunklen Stall zu gehenoder einen Schwemmkanal zu überque-
ren. Gute Beleuchtung und Abdeckenmit Stroh schaffen Abhilfe.
Locken mit Futter Das Tier rea-giert sensibel auf unbekannte Geräu-sche. Bei regelmässigem Kontakt ge-wöhnt es sich an die Stimme desBetreuers und erkennt ihn daran. Ge-ruchs- und Geschmackssinn sind ausge-prägter als beim Mensch. Das Lockenmit bekanntem Futter im Kessel wirktWunder. Unbekannte Gerüche, bei-spielsweise Parfum oder fremde Perso-nen, können die Tiere beunruhigen.
Minimaldistanz Rinder sind Dis-tanztiere. Wenn die Minimaldistanz un-terschritten wird, kommt es zu Ausei-nandersetzungen zwischen den Tieren,aber auch zwischen Tier und Betreuer.Die Distanz ist stark vom Tier und denäusseren Umständen abhängig. Tieremit aggressiven Verhaltensauffälligkei-ten werden am besten von der Zuchtausgeschlossen.
Der Ranghöchste sein Der Be-treuer muss auch die Herdenhierarchiekennen, um bei Rangkämpfen nicht zwi-schen die Fronten zu geraten. Es istwichtig, dass der Mensch von den Tie-ren als ranghöher angesehen wird, alsoAutorität über die Herde hat.
Haftpflichtversicherung WildeTiere können durch intensiven Kontaktund regelmässige Kontrollgänge an denUmgang mit Menschen gewöhnt wer-den. Dennoch lassen sich nicht alle Un-fälle vermieden. Allfällige Schädendurch Nutztiere sollten deshalb bei derHaftpflichtversicherung eingeschlossenwerden. �
UFA-REVUE · 5 2011 73
Autor Beat Burkhalter,agriss, 5040 Schöftland.
Folgende Hilfsmittelkönnen bei der Bera -tungsstelle für Unfall -verhütung in derLandwirtschaft (BUL)bestellt werden:
• Checkliste «Rindviehund Wanderwege» fürTierhalter und Wander -wegverantwortliche
• Flyer für Wandernde
• Hinweistafel«Kuhmütter schützenihre Kälber»
• Schild «Achtung Stier»
www.bul.ch
74 5 2011 · UFA-REVUE
Marktplatz
FortsetzungSeite 79
Ballenlader hydr. Fr. 600 � 079 478 05 94 Kt. TG
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Fortsetzungvon Seite 72
LANDTECHNIKzu verkaufen
Karins Kräutertipps
Rotklee-Risotto Zwei bis drei Handvoll Rotklee-blüten (Trifolium pratense) mit-samt den dazugehörigen dreifie-derigen Blättchen sammeln. Die rosa Blütenblättchen aus-zupfen. Die Blütenböden und die grünenBlätter zusammen mit einer ge-hackten Zwiebel in Rapsöl an-dämpfen. • 1 Tasse (¼ Liter) Reis mit-
dämpfen. • 1 Liter heisse Bouillon wäh-
rend des Kochens dazugeben. • Die gezupften Rotklee-Blü-
tenblättchen unter das fertigeRisotto mischen.
• Nach Belieben Sbrinz dazuge-ben.
Karin Näf, Effretikonwww.kraeuterkurse.ch
Ohne Mama und EhefrauRund 5% der Schweizer Betriebesind quasi frauenlos – es gibt kei-ne Ehefrau und auch keine Mut-ter, die mithelfen. Der Frage, wiediese Betriebsleiter den Alltag ohneFrauenpower bewältigen, ging dieART-Forscherin Ruth Rossier mit ei-ner Auswertung der Zentralen Buch-haltungsdaten nach. Die Betriebs-grösse der Einmann-Betriebeunterscheidet sich nicht von ande-ren Betrieben, der Bio-Anteil istauch vergleichbar. Hingegen ist derAnteil offene Ackerfläche grösser. Eswerden auch weniger Tiere gehalten- die Arbeitskraft der Frau fehlt fürarbeitsintensive Betriebszweige wieGeflügel- und Schweinehaltung.Der Betriebszweig «Ferien auf demBauernhof» wird kaum angeboten.Das landwirtschaftliche Einkommenist pro ha tiefer als bei den ver-gleichbaren Betriebsgruppen, hin-gegen ist der Privatverbrauch proVerbrauchereinheit höher. DasDurchschnittsalter der Betriebsleiterbeträgt 42 Jahre. Zwei Drittel vonihnen haben einen Berufsabschlussals Landwirt. Einmann-Betriebe sindverteilt in allen Zonen zu finden, al-so im Tal als auch im Berggebiet.
wahrer. Auch berufliche Befriedi-gung würden die Bauern vornehm-lich durch ihre Produktionserfolgeschöpfen, sogar bei den Bio-Bauernsei das so, war das Fazit einer Studieder Hochschule Luzern.
Es wundert daher nicht, dass dieBauern die Wertschätzung der Ge-sellschaft in erster Linie über denPreis empfinden. Sind die Preiseschlecht, dann sei das Gefühl über-mächtig, dass die Konsumenten we-der das Produkt noch die Landwirt-schaft schätzen. Das wurde in einemvon SHL-Dozent Bruno Durgiai ge-leiteten Workshop «Selbstbild Land-wirtschaft» festgehalten. Überra-schungsgast war der Allgäuer
Milchstreik-Aktivist RomualdSchaber (Bild). Das Gefühl selberAkteur zu sein und die Solidaritätder milchstreikenden Bauern un-
Die diesjährige Jahrestagung derschweizerischen Gesellschaft fürAgrarwirtschaft (SGA) war dem The-ma «Bilder der Landwirtschaft im21. Jahrhundert» gewidmet. Span-nend wurde dabei der Aspekt«Selbstbild der Landwirtschaft» re-flektiert. Primär würden die Bauernsich selber als Nahrungsmittelpro-duzenten wahrnehmen und nichtals Landschafts- oder Kulturlandbe-
KURZMELDUNGENLANDLEBEN
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Produzenten und Helden
tereinander, habe vieles auf der Be-wusstseinsebene verändert, erklärteer. Anschaulich nachzulesen in sei-nem Buch «Blutmilch» (Pattloch-Verlag, Fr. 27.90).
Spannend auch das Thema, wel-che Bilder von Bauern in den Me-dien vorherrschen. Warum widmetbeispielsweise das Fernsehen Bäue-rinnen und Bauern so viel Sende-zeit? Dieser Frage widmete sich dieDelegiertenversammlung des land-wirtschaftlichen Informationsdiens-tes (LID), wobei Hansjörg Utz, Re-daktionsleiter «10vor10» undaufgewachsen als Bauernsohn inOensingen, es auf den Punkt brach-te. Er sagte, dass die Bauern ihre Sa-che sehr gut machen. Sie reden ver-ständlich, sind authentisch undwecken Emotionen. Bauern seienfür die Fernsehzuschauer «Helden».
Die UFA-Revueverlost zehnBücher vonA n n e g r e tBraun (Bildrechts) mitdem Titel«Frauen aufdem Land»und fünf Bü-cher von WernerWüthrich «FrauenLand Frauen». Le-sen Sie das Interview mit denAutoren Seite 84. Wenn Sie an derVerlosung des Buches von AnnegretBraun teilnehmen möchten, schrei-ben Sie uns eine SMS (90Rp) mit
KFL Annegret NameAdresse an 9292.Möchten Sie das Buchvon Werner Wüthrichgewinnen, schreibenSie eine SMS mit KFLWerner NameAdresse an 9292.
Einsendeschluss:r 18. Mai 2011.
AdieuNach 19 JahrenschweizerischerLandfrauenver-
band überlässt Ruth Streit (Bild) dasPräsidium des Landfrauenvereinsder neuen SBLV-Präsidentin, Chris-tine Bühler aus Tavannes (BE).
100000 MitgliederEnde März konnte die KrankenkasseAgrisano mit Roger Furrer, Landwirtund dreifacher Familienvater ausAesch (LU), das 100000. Mitgliedbegrüssen.
FilmgeschichteDas Agrararchiv verfügt über einegrosse Sammlung von Filmen überdie Landwirtschaft. Auf der Home-page www.agrargeschichte.ch sindeinzelne Filmausschnitte aufge-schaltet, zum Beispiel aus den Lehr-und Propagandafilmen des vergan -genen Jahrhunderts (Milchgeschirrunter der Lupe). Aber auch Unter-haltungsfilme (Gotthelf-Verfilmun-gen) und Autorenfilme. Filmischfrüh punkteten die Bäuerinnenver-bände, zum Beispiel mit einem Filmüber die erste Berufsprüfung fürBäuerinnen auf dem Schwand.
Verlosung
Landwirtinnen undBäuerinnen
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Gewinner 4/11 Bernhard Burg aus Murten, BalzDürst aus Wädenswil, Anyssa Raves-soud aus Les Mont-de-Pully, MartaSteinger aus Kottwil und ElisabethGysin aus Wissen haben einenBirchmeier Granomax im Wert von39Fr. gewonnen. Wer sich auchnoch einen Granomax besorgenwill, kann sich an seinen Birchmei-er-Fachhändler wenden. Auch in ei-nigen LANDI ist der Granomax er-hältlich. www.granomax.ch
Werner Wüthrich (64)ist auf dem Bauernhof«im Schermen» amStadtrand von Bernaufgewachsen. Erstudierte Theater -wissenschaften,Germanistik undPhilosophie in Wienund lebt als Schrift-steller, Theaterautorund Dozent in Bernund Wien. www.wwuethrich.ch
Anlässlich der Tagung «Frauen inder Landwirtschaft» und einer Le-sung trafen sich die beiden Autorenin Bern mit der UFA-Revue zu ei-
nem Gespräch.
Werner Wüthrich: Ist das Ihr erstesBuch über Bäuerinnen und Landfrauenoder haben Sie sich schon länger mitdiesem Thema beschäftigt?
Annegret Braun: Es ist mein erstesBuch über Bäuerinnen. Beschäftigt hatmich das Thema schon lange. Ich bin aufeinem Bauernhof aufgewachsen undzwar in Münsingen, in Baden-Würt-temberg, und habe während des Studi-
ums viel Frauen- und Familienfor-schung betrieben.
Werner Wüthrich: In unseremschweizerischen Münsingen gab es einesehr renommierte landwirtschaftlicheSchule. 1943 schloss dort mein Vaterseine Ausbildung zum Landwirt ab. Undeine der Bäuerinnen, mit der ich Ge-spräche geführt habe, hat auch auf demSchwand Münsingen ihre Ausbildunggemacht.
UFA-Revue: Sie ka-men also beide über IhreHerkunft auf das ThemaBäuerinnen?
Annegret Braun: Ichwollte eigentlich einBuch über Glück schrei-ben. An der Uni machtenwir eine Studie über dieSuche und das Erlebenvon Glück im Alltag. Die-se Glücksgeschichten wollte ich veröf-fentlichen. Das Projekt verzögerte sich
und da fragte mich die Verlege-rin Elisabeth Sandmann, ob ichnicht ein Buch über Landfrauenschreiben wolle. Diesem Vor-schlag stimmte ich begeistert zu.
Werner Wüthrich: Bei mirgibt es verschiedene Beweg-gründe. Ich möchte erstens dieSituation der Bäuerin von aussenaufzeigen. Immer wieder sagtenmir die Bäuerinnen: Wen inte-ressiert das, was ich zu berichten
habe. Aber mir ist es wichtig. Ich versu-che, auch in meinen Schreibwerkstät-ten, ein Anstifter zur Sprache zu sein.Ein weiteres Motiv für das Buch ist meinbiographischer Hintergrund. Meine di-rekten Vorfahren sind alles Bauernfami-
lien aus dem Emmental. Ich bin amStadtrand von Bern in eine Bauernfami-lie hineingeboren, hatte also von Kinds-beinen an Bäuerinnen um mich. Ich binder Zweitälteste und sollte eigentlichein Mädchen werden. Mein älterer Bru-der Paul, Jahrgang 1944, wurde, kaumgeboren, dem Vater zugeordnet undging mit ihm in den Stall und aufs Feld.Ich bin dann quasi der Mutter zugewie-
sen worden und war ihreHilfe im Alltag.
Annegret Braun: Dasist erstaunlich, meistensgehen die Bauernsöhnemit auf’s Feld.
Werner Wüthrich:Bei uns in der Familie wardas anders. Meine Mutterwar eine starke Persön-lichkeit. Als ich mich vonden Naturwissenschaftenabwandte und zu schrei-
ben begann, war sie meine erste, stren-ge Leserin. Sie war auch dagegen, dassich den Weg des freiberuflichen Autorsging. Bei einer meiner literarischen Aus-zeichnungen bemerkte sie, dass auchdie Schriftstellerei «etwas» sei.
Annegret Braun: So nach demMotto «Nix gesagt, ist auch gelobt».
Werner Wüthrich: Ja, genau. Meineigentliches Thema, das mich schon jah-relang begleitet, ist Stadt und Land unddie Widersprüche, die sich daraus erge-ben. Ich pendle biographisch und emo-tional dazwischen.
Annegret Braun: Sie beschreiben ineinem Ihrer Texte eine Bäuerin, die zwi-schen Stadt und Land pendelt, zwischendem Bauernhof und ihrer Arbeit in ei-nem Modegeschäft.
BÄUERINNEN UND LANDFRAUEN Kürzlich sind zwei interessante Bücher überBäuerinnen erschienen. Annegret Braun porträtiert in ihrem Buch «Frauen auf dem Land» eigenständige Landwirtinnen und stolze Sennerinnen von damals bis heute. Werner Wüthrich überzeugt mit authentischen Texten aus dem Blickwinkel von Bäuerinnen im Band «Frauen Land Frauen».
Bodenständig und unternehmerisch
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LANDLEBEN
UFA-REVUE · 5 2011 77
Werner Wüthrich:Das finde ich faszinie-rend. Bäuerinnen, die mitTraditionen brechen. Die-se Entwicklung interessiertmich, wobei ich versuche,Gegenwart abzubilden undnicht Mythen zu pflegen.
UFA-Revue: Die Landwirt-schaft gilt als traditionell und konserva-tiv. Sie, Frau Braun, zeigen ein erstaunli-ches Bild von grosser Innovationskraft inder Landwirtschaft und vor allem auf Sei-ten der Frauen. So sei die erste Professo-rin in Deutschland ausgerechnet im Fach-bereich Agrarwissenschaft berufenworden.
Annegret Braun: Es hätte michnicht erstaunt, die erste Professorin inder Medizin oder den Rechtswissen-schaften zu finden, aber nein, es war inder Agrarwissenschaft. Die Agrarwis-senschaftlerin Margarete von Wrangellspezialisierte sich auf Pflanzenernäh-rung und Düngung und hatte 1921 ihreAntrittsvorlesung an der Universität inHohenheim. Ein weiteres Beispiel istHelene Charlotte von Friedland, die im18. Jahrhundert mehrere Güter bewirt-schaftet hat. Sie verkaufte ihrenSchmuck, um in die Landwirtschaft zuinvestieren, und unternahm Feldversu-che mit Wiesengräsern. Ein grosser Bewunderer dieser Frau war AlbrechtThaer, der die Agrarwissenschaft inDeutschland begründete. Auch in derbiologischen Landwirtschaft habenFrauen Pionierleistungen vollbracht, dieSchweizerin Maria Müller wurde zurWegbereiterin der organisch-biologi-schen Landwirtschaft.
UFA-Revue: Wie war die Rolle derBäuerin normalerweise?
Annegret Braun: In den Familienwar es unterschiedlich, zum Teil habendie Männer den Ton angegeben und dieFrauen mussten sich anpassen. DieFrauen hatten aber oft ihre eigenen Re-fugien, hielten Kleinvieh, verkauften Ei-er oder Wurst. Im Zentrum stand immerdie Existenzfähigkeit des Betriebs, auchbeim Heiratsverhalten.
Werner Wüthrich: Das Unterord-nen illustriert eine Erzählung in meinemBuch. Eine junge Frau findet in einemjungen Bauern den Mann ihres Lebens
– die grosse Liebe. Sie besucht die Bäue-rinnenschule, lässt sich ausbilden, um inden Hof ihres Bräutigams einzuheiraten.In der Bäuerinnenschule trifft sie Frauenin der gleichen Situation wie sie. DieBäuerin berichtet, wie sie Schritt fürSchritt in die traditionelle Rolle und denHof hineinwachsen. So haben sich dieFrauen gegenseitig eingeladen und lern-ten die Betriebe ihrer Schulkolleginnenkennen. Die Gastgeberin im zukünftigenBauernhaus war aber nicht die Ehefrau,sondern die Schwiegermutter, welcheallen Eingeladenen auch den Sitzplatzzuwies. Plötzlich, so erzählt die zukünf-tige Bäuerin, sei ihr bewusst geworden,in was für eine Rolle sie hineingedrängtwerde und dass sie das nicht könne undwolle. Sie liess die Heirat platzen. Michals Theaterautor interessiert, wie es ge-lingt, starre Rollen zu überwinden.
Annegret Braun: In meinem letztenBuchkapitel habe ich fünfheutige Landfrauen inter-viewt, auch eine aus derSchweiz. Interessant war,wie alle versuchen, ihreneigenen Weg zu finden.Sie haben mit der Schwie-germutter im selbenHaushalt gewohnt undversuchten die Haushaltezu trennen. Sie haben ei-gene Bereiche aufgebautund so auch dem Betrieb ein eigenesProfil gegeben.
UFA-Revue: Sie sprechen beide vonstarken Frauen. Frau Braun, Sie beschrei-ben die eher klein geratene Dora Prinz,die schuftete wie ein Knecht. Sind starkeFrauen auch harte Frauen?
Annegret Braun: Es sind starkeFrauen im Sinne von selbstbewusst. Siehaben klare Vorstellungen davon, was
sie wollen. Die eine Bäuerin in Bayern,die Dirndlnäherin, die wirkt wohl aufden ersten Blick sehr streng, aber als ichsie persönlich kennenlernte, war siesehr herzlich. Sie hat viel anpacken müs-sen und hat dadurch eine etwas raueSchale entwickelt, aber sie geht liebe-voll mit ihren Kindern und Enkelkindernum. Die Stärke beruht in der Bodenstän-digkeit. In der Landwirtschaft gibt es im-mer wieder Zeiten, die sehr hart sind.Auch bei grossen Arbeitsspitzen müssendie Kinder oder betagte Grosseltern ver-sorgt werden. Stärke im Sinne einer in-neren Willenskraft und im Bewältigeneiner grossen Arbeitsbelastung.
Werner Wüthrich: Ich kenne schonharte und verbitterte Frauen. Aber dassind Ausnahmen. Ich sehe auch keinenUnterschied zwischen Bäuerinnen undFrauen im Theater oder in den Städten.Die Bodenhaftigkeit ist ein Merkmal
von Bäuerinnen, abernicht nur von Bäuerin-nen.
UFA-Revue: Bäue-rinnen müssen extremviel leisten.
Annegret Braun:Ja, das bringt der bäuer-liche Alltag mit sich.Wenn der Betrieb ver-grössert wird, müssen
die Frauen das mittragen. Das Spannen-de am Beruf der Bäuerin ist, dass mannicht stehen bleibt, sondern dass mansich weiterentwickeln, neue Betriebs-zweige aufbauen kann. Die Bäuerinmuss ja auch finanziell etwas zum Hofbeitragen und sie sind auch stolz darauf.
UFA-Revue: Jeremias Gotthelf habein seinen Erzählungen die Buben mit Na-men versehen, Ueli oder Hans. Hingegen
Annegret Braun (48) ist Bauerntochter undlernte Kranken-schwester. Späterstudierte sie Volks -kunde und EuropäischeEthnologie. Heute ist sie Lehrbeauftragtean der Ludwig-Maxi-milians-Universität in München. www.annegretbraun.de
LANDLEBEN
Werner Wüthrich und Annegret Braun
trafen sich anlässlichder Tagung «Frauen
in der Landwirtschaft» in Bern.
tauchen dieMädchen meistens nur
als Meitli auf, schreiben Sie, Herr Wüthrich. Sie, Frau Braun, zitieren, dassein Bauer tagelang mit seiner Frau nichtmehr sprach, als ein Mädchen geborenwurde. Sind diese Zeiten vorbei?
Annegret Braun: Wir sind zu Hausevier Mädchen gewesen. Mein Vaterwurde manchmal gefragt, wie seine Re-aktion gewesen sei, als das vierte Kindnochmals ein Mädchen war. Er hat im-mer gesagt: Ich habe mich gefreut, dasses gesund war. Er hat nie gesagt, dass ersich vielleicht einen Jungen gewünschthätte.
Werner Wüthrich: Mein Grossva-ter wollte, damals während des erstenWeltkrieges, einen Hofnachfolger. Dakam das erste Mädchen, das zweite unddas dritte. Und als meine Mutter mitJahrgang 1918 geboren wurde, sagte ergegenüber der Hebamme: «Schon wie-der ein Mädchen und noch mit rotenHaaren.» Das war der Start von meinerMutter. Gut, dass diese Zeiten vorbeisind.
Annegret Braun: Eine Bäuerin hatsogar acht Mädchen zur Welt gebracht,dann haben sie die Hebamme gewech-selt. Aber das nächste Kind war wiederein Mädchen. Nach einer Lesung habeich mich mit einer Bäuerin unterhalten,welche erzählte, dass sowohl der Sohnals auch die Tochter den Betrieb über-nehmen wollen, die Tochter ist die Äl-tere. Die Option, dass eine Tochter denHof übernimmt, wird heute ausdisku-tiert. Die Frauen früher hätten wohlauch gerne einen Hof übernommen,aber es war klar, dass einer der Brüderden Hof übernehmen würde.
Werner Wüthrich: Auch Bauernfa-milien sind in der Gegenwart angekom-men. Die Kinder werden nicht mehr zueiner Hofnachfolge gedrängt. Ich weissvon einem Betrieb, wo sich der Sohn bei
den Hofarbeiten etwas linkisch anstellt.Wobei die Mutter das anders beurteilt.Sie sagt, der Vater hätte keine Geduldgehabt. Die Hoffnung für die Betriebs-nachfolge liegt dort auf der Tochter.
UFA-Revue: Wie sehen Sie die Ar-beitsteilung auf dem Hof?
Werner Wüthrich: Es gibt vieleBauernpaare, die normal und vernünftigihre Betriebs- und Familienarbeit auftei-len. Auch wenn die halbe Nachbarschaftaufschreit, wenn plötzlich der Bauer sei-ne sechsjährige Tochter in den Kinder-garten bringt. Umgekehrt beteiligensich die Bäuerinnen an Entscheidungen,die den Hof betreffen.
UFA-Revue: Der Begriff Unterneh-mer taucht bei Ihnen beiden auf. Was ver-stehen die Bäuerinnen darunter?
Annegret Braun: Eine Bäuerin er-klärte mir, sie sei Unternehmerin undnicht Unterlasserin. Viele Bäuerinnenmachen die Buchhaltung, den Zahlungs-verkehr, Planungen, wirtschaftliche Be-rechnungen und Preiskalkulationen.Das sind unternehmerische Qualitäten.Auch schon früher, mit der Haltung vonKleinvieh und der Eiervermarktung, be-wiesen die Bäuerinnen unternehmeri-sche Qualitäten.
Werner Wüthrich: Der Begriff Un-ternehmer ist ideologisch belastet.Wenn wir das historisch betrachten,dann waren Bäuerinnen und Bauernüber Jahrhunderte Überlebenskünstler.Das Überleben betrachte ich als einenHauptteil der bäuerlichen Kultur. DasÜberleben gegenüber der Natur. Abereigentlich waren sie in dieser Überle-bensthematik ihres Hofes Unternehmer.Wird Unternehmer hingegen mit Ge-winnmaximierung gleichgesetzt, dannhaben Bauernfamilien damit ein Pro-blem.
Annegret Braun: Das Unterneh-mertum darf nicht einseitig sein. Es
braucht den Bezug zur Natur und dieVerwurzelung und Verantwortung ge-genüber dem, was die Bauernfamilievon ihren Vorfahren übernommen ha-ben.
UFA-Revue: Leiden die Bäuerinnenunter der Agrarpolitik?
Annegret Braun: Es ist schonschwierig, sich immer neuen Begeben-heiten anzupassen. Es gibt inzwischenKurse der Landfrauenvereine, um dieBäuerinnen sozusagen fit zu machen fürden Umgang mit agrarpolitischen Be-stimmungen.
Werner Wüthrich: Agrarpolitik istin partnerschaftlichen Beziehungen per-manent ein Thema. Ich traf eine Bäue-rin, die immer Mühe hatte mit demSchreiben. Sie wurde Bäuerin, weil siemit den Händen arbeiten wollte. Sie fin-det heute, dass sie vom Regen in dieTraufe gekommen ist. Angestellte vomBundesamt für Landwirtschaft habenmein Buch «Die sie Bauern nannten» ge-lesen und luden mich Mitte Januar füreine Lesung ein. Bevor ich las, schauteich nach oben, quasi in den Himmel,und dachte: Grossvater und Vaterschaut euch das an! Mein Grossvaterhatte nämlich ein eher rebellisches Po-tenzial gegenüber dem Staat. Ich kom-me aber nicht umhin anzumerken, dasssich die Themen des Bundesamtes fürLandwirtschaft sehr gewandelt haben.Man muss nicht mit allem einverstan-den sein, aber es hat auch bei denAgrarexperten eine Entwicklung statt-gefunden und die Interessen der Bäue-rinnen haben Eingang in die Agrarpolitikgefunden. �
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Während der 60-er-Jahre machtenBallhortensien im Topf Karriere zumMuttertag. Dann galten sie lange alsbieder und führten ein Schattenda-
sein. Da fühlen sie sich aber auch beson-ders wohl. In praller Sonne machen dieBlüten schlapp und ihr Durst ist schiergrenzenlos. Kein Wunder: Der botani-sche Name «Hydrangea» bedeutet«Wasserstrauch».
Hortensien sind wunderbar wandel-bar und wechseln die Blütenfarbe wieein Chamäleon. Zum Sommeranfangöffnen sie Knospen in Pastelltönen,meist etwas grün überhaucht. Voll er-blüht sind sie strahlend weiss, leuchtendrot oder rosa in Varianten. Blaue Hor-tensien sind wie der Himmel auf Erden– aber keine Sorten, sondern eine che-mische Reaktion.
So macht man blau Vorausset-zung für blaue Hortensien sind saure Er-de, kalkarmes Wasser und speziellerDünger, der Aluminium enthält. Ohnediese Massnahmen färben sich die Blü-ten rosa!
Mit der gleichen Prozedur lassen sichHortensien mit rosa und roten Blütenblau färben: Das Gehölz in Moorbeet-Erde setzen und mit Dünger für Horten-sien-Blau giessen. Variante: Dem Giess-wasser pro Liter wöchentlich zweiGramm Ammonik-Alaun (Drogerie oderApotheke) beifügen.
Schnitt erst im Frühling Im Spät-herbst trumpft die Verwandlungskünst-lerin mit morbiden Blütenfarben auf.Wenn die Blütenbälle im Winter tro-cken und spröde sind, schmücken siesich mit glitzerndem Raureif und hüb-
schen Schneehäubchen. Erst wenn im Frühjahr dieBlätter spriessen, haben die
Blütenbälle ausgedient. Siewerden knapp oberhalb
HORTENSIEN verbreiten einen Hauch von Nostalgie und erinnern an romantische Bauerngärten. In fantastischen Farben und sogar gefüllt sind die imposanten Blütenbälle wieder dick im Geschäft. Kein Wunder: Das Gehölz ist robust und pflegeleicht,blüht während Monaten und jedes Jahr üppiger.
Einladung zum Blütenball
Grüne Tipps für den Nutz-und Ziergarten• Mit der Aussaat von Bohnen ab Mitte
Mai gleich Bohnenkraut dazu säen:Die Gewürzpflanze wehrt Läuse undSchnecken ab.
• Sellerie hält Thrips und Lauchmottenfern: Setzen Sie das Wurzelgemüsenach den Eisheiligen zusammen mitLauch ins gleiche Beet.
• Setzlinge für guten Bodenkontakt mitder Giesskanne (ohne Brause!) tüchtigeinschwemmen. Schattieren mitKartonhütchen oder umgestülptenTöpfen.
• Lilienhähnchen schädigen nicht nurLilien, sondern auch Kaiserkronen!Beim Ablesen eine Dose unter denroten Käfer halten, denn beiErschütterung lässt er sich fallen.
• Verblühte Tulpen und Narzissenköpfen, denn die Samenausbildungkostet der Zwiebel unnötig Kraft. DieBlätter hingegen in Ruhe einziehenlassen.
Zweifarbiger Dauerblüher: «Pepermint» aus der aktuellen «Forever & Ever»-Kollektion.Bild: zVg
Ballkönigin: Die gute alteHortensie hat sich feingemacht und trumpft mitneuen Farben auf.Bild: BBH
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Rhabarber-Tiramisu 1200 g Rhabarber300 g Zucker1 Prise Salz500 g Magerquark250 g Mascarpone250 g Rahmquark1 Spritz ZitronensaftLöffelbisquit
Rhabarber in Stücke schneiden, etwasWasser zugeben und mit dem Zuckerund einer Prise Salz zu einem Kompott
kochen. Die Prise Salz nimmt den Rha-barbern die Säure. Wenn der Rhabarberzerfällt, erkalten lassen und mit einemSchwingbesen verrühren, quasi pürie-ren.
Quark und Mascarpone mit dem Zi-tronensaft glatt verrühren. Den Bodeneiner Gratinform oder einer grossenSchüssel mit Löffelbisquit auslegen. DieHälfte des Kompotts darauf verstreichenund die Hälfte der Quarkmasse daraufverteilen. Dann wieder eine Schicht Löf-felbisquit, eine Schicht Quarkkompottund mit einer Quarkschicht abschlies-sen. Im Kühlschrank ziehen lassen.
Tipp Rhabarber ernten, in Stücke schneidenund in 500g Päckli tiefgefrieren. Je soein Päckli in der Erdbeeren-Saison mit700g Erdbeeren, 600g Zucker und ei-nem Päckli Geliermittel zu einer feinenKonfitüre kochen. �
SÄURE VERTREIBT FRÜHJAHRSMÜDIGKEITFina Schuler freut sich jedes Jahr auf den üppig wachsendenRhabarber und probiert gerne neue Rezeptideen aus. Hier zweiihrer Rezepte, vorgekostet von ihrer Familie und für sehr gutbefunden.
Rhabarber geniessen
Rhabarber wirkt verdauungsförderndund enthält die Vitamine A und C sowie Kalium.
Für die Bäuerin Fina Schulergehören Multitasking, Ausdauer,Mut und Beharrlichkeit (einfach
dran bleiben) zum Leben. AlsAusgleich singt sie im Kirchenchor
und spielt Panflöte.
UFA-REVUE · 5 2011 85
Unsere RezeptbäuerinFina Schuler (54)bewirtschaftet mitihrem Mann Theoeinen Milchwirt-schaftsbetrieb in Cham(ZG). Gross ist dabeidie Mithilfe der Kinder(drei Jungen und vierMädchen im Alter von17 bis 31 Jahren). Sehrviel Freude bereitenauch schon die Enkel -kinder, Zwillinge deszweit ältesten Sohnes.Durch eine komplizier-te Knieverletzung istFina momentan ansHaus gebunden. Siekann es aber kaumerwarten wieder dasGaltvieh zu versorgen.Auch ihr Garten fehltihr, denn in ihremHaushalt wird Selbst -versorgung grossgeschrieben. Sie ist imVorstand des ZugerBäuerinnenvereins undhalf mit beim ZugerBäuerinnen Kochbuch.
«Wer für seineLeidenschaft lebt,der arbeitet nie.»
Kalenderspruch
Fabien Kolly, 27aus Corbières (FR)
Nachdenklich undoptimistisch
«Man muss nicht immer jammern.Wir Bauern haben es doch gar nicht soschlimm», sagt ausgerechnet einer, deranfangs Jahr seinen Vater verloren hat.Der junge 27-jährige MeisterlandwirtFabien Kolly schaut nachdenklich, aberauch optimistisch in die Zukunft. SeinBetrieb umfasst 40 ha ergänzt mit Söm-merungsweiden. Während der Sommer-monate wird selber Alpkäse auf der AlpMontasson hergestellt.
Die landwirtschaftliche Ausbildung,vor allem die Betriebsleiterschulung, er-achtet Fabien als wichtiger Eckpunkt,um seinen landwirtschaftlichen Betriebzu führen. Es sei für ihn eine Ehre denBetrieb zu führen, erklärt Fabien Kolly,der fünf Brüder hat. Der junge Greyerzerist stolz auf seine Unabhängigkeit undwill die Familientradition weiterführen.
Fabien Kolly ist leidenschaftlicherMilchviehzüchter, davon zeugen diePlaketten an der Stallwand. Eigentlichfindet er es schade, dass der Betrieb ein-seitig auf Milchwirtschaft ausgerichtetist, was regional im Greyerzerland garnicht anders möglich ist. «Der Ackerbauist den Talbauern genauso wichtig wieuns die Viehzucht», sagt er und fügt an,dass es eigentlich schön wäre, wenn eszwischen Viehzucht und Ackerbau, zwi-schen Berg- und Talbauern mehr Aus-tausch und Diskussionen gäbe.
Mit 45 Kühen und einem Laufstall-projekt im Köcher, hofft Fabien von derLandwirtschaft leben zu können. Fallsdas schwierig werden könnte, will erseine Alphütte für den Agrotourismusnutzen oder seinen Käse im Direktver-kauf verkaufen.
Die Administration, die mit dem Füh-ren eines Betriebs einhergeht, ist für Fa-bien eigentlich schwer zu ertragen. Einguter Tag nämlich ist für ihn, wenn ermit den Kühen arbeiten, füttern odermelken kann und nicht Formulare aus-zufüllen. Fabien ist sich der Herausfor-derungen, die sich am Horizont abzeich-nen, bewusst. Aber er weiss, dass erRessourcen mobilisieren kann, um seineLeidenschaft zu leben.
Gaël Monnerat
86 5 2011 · UFA-REVUE
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Rollentausch aufdem BauernhofAlles ist möglich, wenn sie in den Stall geht under das Geschirr abwäscht;oder wenn sie Düngerbestellt und er Haus -aufgaben kontrolliert.
RechtmässigerMedizineinsatzEin durchaus praktischesInstrument, um denArzneieinsatz in derFerkelproduktionaufzuzeichnen, ist derUFA 2000planer.
Auswuchs beimGetreideDie Fallzahl ist entschei-dend für die Backqualitätdes Weizens. Soll dieseZahl als Selektionskriteri-um bei der Züchtungneuer Sorten dienen?
PartikelfilternachrüstenEin Merkblatt vermitteltTipps für das sachgerechteNachrüsten von Traktorenmit einem Dieselpartikel-Filtersystem, um dieEmissionen zu verringern.
Initiativen, dieMilch betreffendEin Blick über die Grenzeins Ausland zeigt, dassviele Milchproduzentenneue Wege gehen, umihre Milch kostendeckendzu vermarkten.
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