einführung in die digitale langzeitarchivierung · 2011. 9. 19. · archivierung sozial- und...
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Archivierung sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Datenbestände, 15.09.2011
Einführung in die digitale Langzeitarchivierung
Natascha Schumannnestor-Geschäftsstelle
Archivierung sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Datenbestände, 15.09.2011
Archivierung sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Datenbestände, 15.09.2011
Zunahme digitaler Objekte
Netzpublikationen/eBookseJournalsOnline-DissertationenElektronische AktenWissenschaftsdaten/ForschungsdatenVerwaltungsdatenWirtschaftsdatenBlogsWebseitenMultimediale Kunst…
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Archivierung sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Datenbestände, 15.09.2011
Was sind die Herausforderungen?
DatenträgerDatenträgerformate ändern sich: Keine adäquaten LesegeräteDatenträger sind beschädigt
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TechnologiewandelSoftware ändert sich: Datei kann nicht richtig interpretiert werdenNeue Hardware wird entwickeltUnterschiedliche Dateiformate/ Versionen
Was sind die Herausforderungen?
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Was sind die Herausforderungen?
LesbarkeitWer hat noch ein Diskettenlauf-werk?Und was passiert, wenn man eine Diskette öffnen möchte?Z.B:
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…verschiedene Komponenten bestimmen, ob ein digitales Objekt in Zukunft nicht nur lesbar, sondern auch korrekt interpretier-bar bleibt…einen hohen Aufwand an Ressourcen
Das bedeutet, …
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Bestandserhaltung analog:Methoden sind lange erprobtZeit- und ressourcenaufwändige Herstellung, relativ günstig zu bewahren
Das hat sich gewandelt: Digitale Objekte sind häufig einfach und kostengünstig zu erstellen, in der Erhaltung der langfristigen Verfügbarkeit aber sehr viel arbeits- und kostenintensiver
=> Neue Techniken bedürfen neuer Methoden der Bewahrung
Neue Medien – neue Methoden
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OAIS-ModellGrundideenErhaltungsstrategienMetadaten Persistent IdentifierZertifizierung/VertrauenswürdigkeitRechtliche FragenKosten
Aspekte der dLZA
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OAIS-Modell
Archival Information Package10
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Authentizität: Echtheit von Informationen und DatenIntegrität: Unversehrtheit von Informationen und DatenZugänglichkeitVerständlichkeit
Grundideen
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Bitstream Preservation MigrationEmulationRedundante SpeicherungDigitalisierungMikroverfilmungMix aus verschiedenen Techniken
Erhaltungstrategien
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Erhaltungsstrategien: Datensicherung
Physische Datensicherung: Einsen und Nullen müssen erhalten bleibenDatenträger müssen intakt bleibenIntegrität: Keine Veränderung oder Beschädigung der Daten
Bitstream Preservation = Voraussetzung für dLZA
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Konvertierung von Dateien in jeweils neuere DatenformateFortdauernder Prozess, denn auch die neuen Formate altern schnellGefahr von Datenverlusten bei der Migrationje komplexer ein Dateiformat ist, desto schwerer ist es auch zu migrieren
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Erhaltungsstrategien: Migration
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Imitation der alten Software-Umgebung (auf neuer Hardware und Systemumgebung)Originaldaten bleiben erhaltenAufwand wird nicht für jedes einzelne Objekt betriebenSehr komplex und aufwändigAuch der Emulator muss aktualisiert werden
Erhaltungsstrategien: Emulation
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Erhaltungsstrategien
Keine der Methoden ist idealAnwendung ist abhängig vom Zweck:
Liegt der Fokus auf dem Inhalt oder auf dem Layout?
Abhängig von der Art der Dokumente:PDFs sind relativ einfach zu migrierenBei Computerspielen wird eher zur Emulation gegriffen
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Signifikante Eigenschaften
Bei der Wahl der richtigen Methode spielen die „Signifikanten Eigenschaften“ des digitalen Objektes eine wesentliche Rolle: Diese bestimmen, welche Eigenschaften bewahrt werden sollen.
->Leitfaden „Digitale Bestandserhaltung“ erscheint im Herbst 2011
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Langfristige Verfügbarkeit gewährleisten:Originalformat, Präsentationsformat, Archivierungsformat, DatumsangabenTechnische Angaben zu Hard- und SoftwareZugangs- und NutzungsbedingungenÄnderungen z.B, durch Migration
• PREMIS (Preservation Metadata: Implementation Strategies)
• METS (Metadata Encoding and Transmission Standard)• LMER (LangzeitarchivierungsMetadaten für
elektronische Ressourcen)
Metadaten
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Persistent Identifier
Eindeutige Identifizierung eines digitalen Objektes (Zitierfähigkeit)Unabhängig vom StandortÄhnlich der ISBN für BücherURLs ändern sich häufig, daher sind diese nicht als dauerhafte Adressierung nutzbar
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Stabile AdresseStandardisiertEindeutigDauerhafte ZitierfähigkeitAuthentizität
=> URN, DOI, u.a.
Nutzen von Persistent Identifier
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Vertrauenswürdigkeit
Woher weiß ich, ob ein Dokument echt ist?Woher weiß ich, dass das Objekt nicht beschädigt ist?Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um die Authentizität und die Integrität zu gewährleisten?nestor-Kriterienkatalog Vertrauenswürdige Archive => DIN 316441. Organisatorischer Rahmen2. Umgang mit Objekten3. Infrastruktur und Sicherheit
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Rechtliche Aspekte
Wer sammelt was und mit welchem gesetzlichen Auftrag?Sind Veränderungen wie Migration und Emulation digitaler Objekte erlaubt? In welcher Form dürfen die Objekte bereitgestellt werden?Wie umgehen mit DRM-Systemen? Was tun bei Kopierschutz?Datenschutz?
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GedächtnisorganisationenWissenschaft (Produzenten und Nutzer)Wirtschaft/UnternehmenKultur/KunstGesundheitswesenPolitikPrivatpersonen
Akteure
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Zusammenfassung
Es gibt Unterschiede bei der Bewahrung von analogen und digitalen ObjektenHerausforderung der dLZA: Daten sind an Datenträger gebunden, die wiederum spezielle Soft- und Hardwareumgebungen benötigen (die auch gerne mal veralten)Mehrere Komponenten müssen beachtet und ggf. bearbeitet werden, um Daten langfristig lesbar und korrekt interpretier-bar zu halten
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Zusammenfassung
Die langfristige Erhaltung ist aufwändig und kostenintensivSchnelle Entwicklungen und wenig Erfahrungen
LZA ist ein fortwährender Prozess
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Langzeitarchivierung ist...
...nicht die Abgabe einer Garantie-Erklärung über fünf oder fünfzig Jahre, sondern die verantwortliche Entwicklung von Strategien, die den beständigen, vom Informationsmarkt verursachten Wandel bewältigen können.
Ute Schwens/Hans Liegmann
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Natascha [email protected]
http://www.langzeitarchivierung.de/
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