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1 Musterfall Illingen 2030 ‐ wie das Saarland den Strukturwandel und den demographischen Wandel bewältigt Von Armin König Der Bergbau als Staat im Staat Die Montanindustrie war bis weit in die 1970er Jahre ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor im Saarland. Die Gemeinden rund um die Eisenhütten und Kohlengruben profitierten enorm von Kohle und Stahl. Allein im Bergbau arbeiteten in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts 56.000 Menschen. Viele saarländische Gemeinden verdanken ihren Aufstieg den Bergwerken und den Stahlhütten. Die Montanindustrie stellte das Gros der Arbeits‐ und Ausbildungsplätze, die Bergleute verdienten gut und kurbelten damit die lokale Wirtschaft an. Kohle war nicht nur die einzige nennenswerte heimische Energiequelle, sondern auch Grundstoff für die Industrieproduktion im Stahlzeitalter. vor allem die große Bedeutung der Eisen‐ und Stahlproduktion wirkte sich auch politisch aus. Eisen und Stahl waren für die Waffenproduktion der Kriegsindustrie von enormer Bedeutung. Auch für Maschinen und Produktion im Industrie‐Dienstleistungsverbund und im indirekt davon abhängigen verarbeitenden Gewerbe spielten sie eine enorme Rolle. Das wirkte sich auch auf das Brutto‐Inlandsprodukt des dicht besiedelten kleinen Landes zwischen Saar und Blies aus. Aus all diesen Gründen war das Saarland begehrtes Beuteobjekt. Mehrfach mussten die Bewohner in den letzten zweihundert Jahren die Pässe wechseln, weil Politiker in Deutschland und in Frankreich das Saarland zum Spielball wirtschafts‐ und machtpolitischer Interessen machten. Vor allem der Bergbau war ein Staat im Staat mit eigenen Rechten, eigenen Ritualen, eigenen Gesetzen. Die intensive Traditionspflege sorgte für eine starke Identitäts‐Bildung, die bis in die 1990er Jahre prägend war. Die traditionellen Uniformen, die nicht nur bei Bergmannsfesten, sondern auch bei vielen anderen Gelegenheiten getragen wurden, die eigene Sprache, die weltweiten Auftritte der Bergkapelle und des Saarknappenchors als Bergmann‐Repräsentanten mit stark traditionsgebundener, qualitativ perfekt gespielter oder gesungener Musik – all

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Alterung, Schrumpfung, Heterogenisierung, Schuldenbremse, Globalisierung, Immigration und Segregation sowie ein weiter zunehmender Kostendruck zwingen zu einer grundlegenden Erneuerung der lokalen Politik. Notwendig sind neue Denkmuster, neue soziale Fähigkeiten, die Bereitschaft zu Netzwerkbildungen und ein Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften.

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MusterfallIllingen2030‐wiedasSaarlanddenStrukturwandelunddendemographischenWandelbewältigt

VonArminKönig

DerBergbaualsStaatimStaat

Die Montanindustrie war bis weit in die 1970er Jahre ein wesentlicherWirtschaftsfaktor im Saarland. Die Gemeinden rund um die Eisenhütten undKohlengruben profitierten enorm von Kohle und Stahl. Allein im Bergbauarbeiteten in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts 56.000 Menschen. VielesaarländischeGemeindenverdanken ihrenAufstiegdenBergwerkenunddenStahlhütten. Die Montanindustrie stellte das Gros der Arbeits‐ undAusbildungsplätze,dieBergleuteverdientengutundkurbeltendamitdielokaleWirtschaft an. Kohle war nicht nur die einzige nennenswerte heimischeEnergiequelle, sondern auch Grundstoff für die Industrieproduktion imStahlzeitalter. vor allemdie großeBedeutungder Eisen‐ und Stahlproduktionwirktesichauchpolitischaus.EisenundStahlwarenfürdieWaffenproduktionder Kriegsindustrie von enormer Bedeutung. Auch für Maschinen undProduktion im Industrie‐Dienstleistungsverbund und im indirekt davonabhängigen verarbeitenden Gewerbe spielten sie eine enorme Rolle. Daswirkte sich auch auf das Brutto‐Inlandsprodukt des dicht besiedelten kleinenLandeszwischenSaarundBliesaus.AusalldiesenGründenwardasSaarlandbegehrtes Beuteobjekt. Mehrfach mussten die Bewohner in den letztenzweihundert Jahren die Pässewechseln, weil Politiker in Deutschland und inFrankreich das Saarland zum Spielball wirtschafts‐ und machtpolitischerInteressenmachten.

Vor allem der Bergbauwar ein Staat im Staatmit eigenen Rechten, eigenenRitualen,eigenenGesetzen.

Die intensiveTraditionspflegesorgtefüreinestarke Identitäts‐Bildung,diebisindie1990erJahreprägendwar.DietraditionellenUniformen,dienichtnurbeiBergmannsfesten, sondern auch bei vielen anderen Gelegenheiten getragenwurden,dieeigeneSprache,dieweltweitenAuftrittederBergkapelleunddesSaarknappenchors als Bergmann‐Repräsentanten mit starktraditionsgebundener,qualitativperfektgespielterodergesungenerMusik–all

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diesverfehlteseineWirkungaufdieÖffentlichkeitunddieeigenePeerGroupnicht. Durch die Rückbindung der Barbaravereine an das christliche(insbesonderekatholische)MilieuwarauchgesellschaftlicheinestarkeErdungdesBergbausgegeben.

Der Bergbau und die Eisen‐ und Hüttenindustrie hatten aber auch einemächtige politische Wirkung. Davon profitierten an der Saar stets diePatriarchen:JohannesHoffmannvonderCVP,Franz‐JosefRödervonderCDUundOskarLafontaine,damalsnochfürdieSPD.SiesuchtendenSchulterschlussmitdenGewerkschaftenundCommitmentmitdenBerg‐undHüttenleute.SiewarengeachtetundhatteneineschlagkräftigeHausmacht,mitdermanauchinden Medien und der Öffentlichkeit Aufsehen erwecken konnte. Mit denBergleuten und Stahlkochern im Rücken bauen die Regierungschefs desMontanlandesaucheinenormesDruckpotenzialauf.Lafontaineschicktenochinden90erJahrendieBergleutegegenHelmutKohlaufdieStraße.DamalsgabeserstmalsAutobahnblockadenimSaarland.

Aber diese enorme Macht der Montanindustrie, ihrer Gewerkschaften,VerbändeundRepräsentanten.DiekanntenalleTricksundFintenexzellenterLobbyarbeit und hatten ihre Repräsentanten direkt im Landtag und denMinisterien platziert. Auch in denMonopol‐Medien Saarbrücker Zeitung undSaarländischer Rundfunk spielten die Bergbaulobbyisten lange eine wichtigeRolle. Damit konnte veröffentlichter Druck erzeugt werden, der nicht ohneWirkungblieb. So gabes großewirtschaftspolitische FehlentscheidungenunddieFehlleitungvonKapitaldurchMilliarden‐Subventionen.VermutlichgingeesdemSaarlandheutesehrvielbesser,wennsichdiePolitikerdamalsfüreinenWandel mit Brüchen entschieden hätten. Denn die kamen sowieso. GesaMiehe Nordmeyer hat dies in ihrer Studie „Ökonomische Anpassungen anSchocks – Das Beispiel der Regionen Saarland, Lothringen und Luxemburg“(2001)schlüssigbeschrieben.

Mitteder1980erJahresetztedieDauerkrisedesBergbausein.Vondeneinst56.000Beschäftigtenwareninden80ernnurnoch15.000übrig.UndauchdiewurdennunsystematischundgegengroßeProtestederGewerkschaftenundderPolitikweiterabgebaut.DasführtenichtnurzupolitischenProtestenundeinem Machtwechsel in der einstmals schwarzen katholischen Bastion, dieunter dem gnadenlosen Populisten Oskar Lafontaine ins linke Lager driftete,sondern auch zu erheblichen Kaufkraftverlusten. Lokal gab es deshalb einenerstenWandel mit echten Brüchen. Der Kreis Neunkirchen zum Beispiel hatsichdavonbisheutenichterholt.

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MerkmaledieseserstengroßenStrukturwandelswarenArbeitsplatzverlusteimprimärenProduktionsbereichderMontanindustrie,massiveSubventionenmitverlorenen Milliarden‐Beträgen und großzügige Montanrenten, die fast dieAktiv‐Einkommen erreichten und ein enormer wirtschaftlicher Druck. DieSituation auf demWeltmarkt und die Schließung wesentlicher Alt‐IndustrienzwangendasSaarland,radikalumzusteuern.

DieNeuausrichtungwarerfolgreich

Die wichtigsten Punkte der Neuausrichtung: Stärkung des Mittelstands,Förderung von Gewerbegebieten, die Entdeckung von Tourismus, Forschung,Kultur und Bildung als Standortfaktoren. Diese Art der WirtschaftsförderungwurdeseitheraufbreiterBasispraktiziert.

DasSaarlandsetzteaufmittelständischeBetriebe,Autozulieferer,Dienstleistervor allem imGesundheitsbereich, auf neue Forschungseinrichtungen und aufTourismus.

RegelrechteZuliefererparksentstanden,mitderAnsiedlungeinesMax‐Planck‐Instituts und weiterer Institute der blauen Liste erzielte das SaarlandbeachtlicheErfolge.

AuchdieGemeindeIllingenprofitierte

Von diesem ersten echten Strukturwandel profitierte auch die GemeindeIllingen, die sich zu einem Dienstleistungs‐ und Kulturzentrum und einemProduktionszentrum mittelständischer Betriebe entwickelte. Die deutscheEinheitbrachtederKommuneüber500neueEinwohner,wasdieWachstums‐undWohlstandsentwicklungweiterförderte.UndplötzlichgingesdenIllingernrichtig gut. Es entstanden 1500 neue Jobs in 15 Jahren, innovativerUnternehmensiedeltensichanundzogenweitereMittelständleran.

Gleichzeitig wurde das junge Illtal‐Gymnasium zum internationalausgerichtetenBildungszentrumimIlltal.AusdiesemNukleusentwickeltesicheine starke alternative Kulturszene bottom up mit Festivals und Kleinkunst.Höhepunkt der Entwicklung war der Bau der Illipse als Kulturforum. DieGemeinde Illingen akquirierte im Wortsinn Sozialkapital, das auch monetärwirksamwar.DieweichenFaktorenwurdenzuhartenAnsiedlungsfakten.

WirlerntendasAttraktivitäts‐Paradigma:OhneAttraktivitätundohneIdentitätist alles nichts. Gerade in Zeiten der Globalisierung suchen die MenschenwiedernachkulturellenWurzeln.Unddaskonntenwirbieten.

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Heute sagenwir jedemGast: Illingenistwunderschön–einErholungsortausdem Bilderbuch. Illingen hat Schmuckstücke wie das Kulturforum Illipse, dasneue Kinderhaus im Ortsteil Hüttigweiler, wo von der Krippe über denKindergarten bis zur Grundschulbetreuung alle Kinder unter einem Dachzusammen sind, die Statio Dominus Mundi mit grandioser mittelalterlicherKunstineinemmodernenSakralbau,dasBurgensemble.

Landes‐ und bundesweite Erfolge (Entente Florale, BundeswettbewerbChanceNatur, KulturOrt 2009, Integrationspreis des Saarlandes) haben derGemeinde nicht nur Renommee sonder auch finanzielle Förderungeneingebracht,diehalfen,denStrukturwandelvoranzutreiben.

Illingen hat also alles, was Politiker erfolgreich und glücklich macht, auchNeubaugebiete alsAusweis des Erfolgs. Lange Zeit hingenWahlerfolgedirektmit dem Wachsen überbauter Flächen und mit neuen Häusern in neuenWohngebieten zusammen. Deshalb wurde auch in Illingen über Jahre undJahrzehntevielimAußenberichgebaut.

AberdieZeitenändernsich.

DieUmkehrungderWachstumskurvennachJahrendesErfolgssetztvorallemdie Kommunen unter Handlungsdruck. Und im Rathaus heißt es sinngemäß:„HoustonwirhabeneinProblem–achwas,nichtnureinProblem,wirhabeneineReihevonProblemen,diesichauchnochüberlagern“.

Problemelöstmannichtdadurch,dassmandenKopfindenSandsteckt

Bürgermeister und Rat können kaum gegensteuern, weil sie in komplexenProblemlagen kaum Einwirkungsmöglichkeiten haben. Die Globalisierungschlägt ebenso durch wie die demographischen Trends der Alterung, derSchrumpfung und der Heterogenisierung. Vor allem die demographischenTrends lassen sich nicht kurzfristig ändern, nicht einmal in einer Generation.Wer Anderes behauptet, macht sich Illusionen. Vor allem sind dieGeburtenraten nicht mit 100 oder 200 oder 500 Euro Geburtsprämien zuerhöhen. Solche Geldprämien sind völlig überflüssig und führen nur zuFehlallokationvonRessourcen.Andersgesagt:DasistrausgeschmissenesGeld.

Die Probleme haben nachvollziehbare Ursachen. Globalisierung, Konkurrenz,mangelnde Anpassung an Trends, Kapitalschwäche und Verschuldung,Schrumpfung,demographischerWandelvermischensichzueinemunlösbarenProblemmix.Esnutztnichtviel,aneinzelnenStellschraubenzudrehen.

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Es gibt zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren: Handeln oder auf BessereZeitenwarten.

DieBeliebtesteinderPolitik:WegduckenbisdasProblemvorüberist,Kopfinden Sand stecken, Vogel Strauß‐Politik betreiben oder die Schwierigkeitenignorieren.MankannesauchaufBeamtenartpraktizieren:AntragliegenlassenbisAntragstellerverstorben.Soschnellsterbendieabernicht– imGegenteil.DieMenschenwerdenimmerälterundlebenlänger.Aufschiebereihilftnicht.

Probleme löst man ohnehin nicht, indemman den Kopf in den Sand steckt.Problemelöstman,indemmansieanpacktundhandelt.DiezweiteVarianteistdeshalbdieBessere.

Illingen2030

Auf die Probleme sindwir eher zufällig gestoßen. Eine junge Studentin hattebei ihren Recherchen für die Diplomarbeit einewachsende Zahl vonHäuser‐Leerständen entdeckt. Jeder hatte Notiz davon genommen, dass Häuser leerstanden,aberkeinerhattedieZahlderleerstehendenHäuserundWohnungengecheckt. Die ersten Untersuchungen ergaben eine Leerstandsquote von 1,5bis2Prozent.Daswarzunächstvölligunproblematisch.Problematischerwar,dass die Zahl der Leerstände beständigwuchs. Eine genauereAnalyse ergab,dass die Zahl der Eigenheime, in denen nur noch Personen über 70 Jahrewohnten,umeinVielfacheshöherwar.Erkennbarwar,dassmehrerehundertHäuseraufmittlereSichtalsleerstandsgefährdetangesehenwerdenmüssten.Das waren mehr als nur schwache Signale demographischer Probleme. DieGemeindeverwaltung analysierte weitere Indikatoren (Geburten. Todesfälle,Geburtenrate, Sterberate, Entwicklung der Bevölkerung pro Jahr, aktuelleWanderungen,eineBevölkerungsprojektion,Schülerzahlen,GruppenzahlenderKindergärten,Häuserleerstände).DieErgebnissesignalisierteneinwachsendesProblem.DaswarderKick‐OfffüreinegrundsätzlichneueStrategieundPolitik.AufderBasisklassischerManagement‐Strategien (Bea/Haas2005)erfolgteneine Umweltanalyse, die Beschreibung von Grundlagen und Trends derdemographischen Entwicklung, ein Monitoring und die partizipativeZukunftsplanungmitdenBürgern.EswardieGeburtdesZukunftsprogrammsIllingen 2030. Das ist kein visionärer Entwurf. Es ist einMasterplan, der aufVorhandenemaufbaut, aber ständig Raum für Veränderungen lässt.Wir sindinnovativ, flexibel, wollen nachhaltig wirtschaften und eine barrierefreieKommunemitDesignforallaufbauen.

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Offen gestanden: Ich wollte dies zunächst nicht. Weil ich Angst hatte, denBürgerndieWahrheitzusagen.AbermeineMitarbeiterinnenundMitarbeiterhabenmirgesagt:KeineAngstChef.MachenSiedas.Siewerdengenaudafürgewählt, dass Sie die Wahrheit sagen. Ob das stimmt, werde ich bei dernächstenWahlinzweiJahrenwissen.Abernach16JahrenErfahrunghabeicheinrechtgutesGefühl.WirändernanderSachlageohnehinnichts.AlsostellenwirunsdenProblemenundversuchen,unsandieneueSituationanzupassen.

DiePrognoseninderFachliteratursindziemlicheindeutig:

Wirtschaftliche Unsicherheit, schrumpfende Städte, Globalisierung, alterndeBevölkerung, Segregation, Immigration, nicht ausgelastete Einrichtungen,wachsende Lasten durch demographischen Wandel, Kostendruck,Verschuldung:alldiesmussgleichzeitigvonLokalpolitikernundBürgermeisternbewältigt werden, die bisher auf Wachstum programmiert waren und mitguten Taten Wählerstimmen gewinnen konnten. Auch die Ausweisung vonNeubaugebietenwarüberJahrzehnteeinbeliebtesMittel,ZustimmunginderBevölkerungzugewinnen.DochausGründenderNachhaltigkeit,derÖkologieund der wirtschaftlichen Vernunft kann der Flächenverbrauch am Rand derStädte nicht ausgeweitet werden. So bleibt wenig Spielraum um Wähler zuverwöhnen. Stattdessen sind Paradigmenwechsel angesagt, die derBevölkerungerstvermitteltwerdenmüssen.

Die demographischen und strukturellen Herausforderungen verändern Art,Themenfelder und Organisationsstrukturen der Politik ‐ lokal und föderal.DemographischerWandelhatAuswirkungenaufKinderkrippen,Kindergärten,Vorschulerziehung,Grundschulen,HortezurGanztagsbetreuungältererKinder,Netzinfrastruktur, Sport‐ und Kultureinrichtungen, Wirtschaftswachstum,Finanzen, lokale Steuereinnahmen, Stadtentwicklung, Raumplanung, ÖPNV,Mobilität,diekommunaleSozialbalanceunddenEinzelhandel.Esgibtpraktischkeine Lebensbereiche, auf die der demographische Wandel keineAuswirkungen hat. Eine alternde Bevölkerung verursacht wachsendeGesundheits‐undAltenbetreuungs‐AusgabenindennächstenJahrzehnten,dasberührt den Generationenvertrag. Die Fraktion der Rentner wird größer undmächtiger.Damitwächstvoralleminder jüngerenBevölkerungdieAngstvorwachsendenAlters‐undSoziallasten.

Alterung, Schrumpfung, Heterogenisierung, Schuldenbremse, Globalisierung,Immigration und Segregation sowie ein weiter zunehmender Kostendruckzwingen zu einer grundlegenden Erneuerung. Notwendig sind neueDenkmuster,neuesozialeFähigkeiten,dieBereitschaft zuNetzwerkbildungenundeinBewusstseinfürnachhaltigesWirtschaften.AuchderWertdesBodens

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als Ressource muss vielfach neu bewertet werden. Ein solcherParadigmenwechselwirdzuKonfliktenführen.VerwaltungundPolitikmüssensich diesen Konflikten stellen und können nicht ausweichen. Das muss abernichtnegativsein.

EsisteinstrategischerVorteil,dassvorallemderdemographischeWandeleinlangsamer Prozess auf dem Zeitstrahl ist. Das nimmt etwas Druck aus demKessel.Werreformiert,mussnichtsamKnieabbrechen.Aberwirsolltenzügighandeln.BeirechtzeitigerErkenntniskönnenReformeneingeleitetwerden,umden Wandel so zu steuern, dass eine nachhaltige Entwicklung möglich ist.Hermann Hill spricht davon dass „es mehrere mögliche Zukünfte gibt, dieZukunftalsooffenundgestaltbarist“.

DasisteineChancefürKommunenundihreUnternehmen.

Um mutig Veränderungen vorzunehmen, sind Leadership, strategischesManagement undGoodGovernance gefragt. Das gehören eineUmwelt‐ undStakeholderanalyse, große Entwicklungslinien und vielleicht auch Visionen,partizipatorischePlanung,VernetzungundinstitutionalisierteKooperationen.

AmAnfangdesVeränderungsprozessesaberstehtdieBestandsaufnahme,diesystematischerfolgenmuss.Vorherkannnichtgehandeltwerden.

DieMIT‐Komm‐Strategie

Weil sich durch die strukturellen Umbrüche und die zu erwartendenAnpassungen und Reformen Enormes ändert, müssenwir die Bürgermit insBootnehmen.PartizipationistdasGebotderStunde.

Das heißt: Einwohner informieren, aktivieren, motivieren. Wir nennen diesMIT‐Komm‐Strategie: Motivation, Information, Transformation undKommunikation. „Was alle angeht, können nur alle lösen“, hat Dürrenmattgesagt.

SoentstehendurchintensiveBürgerInnenbeteiligungWin‐Win‐Situationen.

MeineEmpfehlungandiePraktikerindenKommunen:MachenSieesnichtzukompliziert.DieLeutemüssenverstehen,wasgespieltwird.Siewerdenesauchverstehen,weilStrukturwandelundDemographieAlltagsind.NehmenSiedieMenschen ernst, holen Sie die Bürger dort ab, wo sie zu Hause sind.Informieren Sie offen und transparent, erläutern Sie fair Hintergründe undProbleme. Verschweigen Sie nichts. Dann verstehen die Bürger, warumbestimmteMaßnahmennotwendigsind.

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Und danach geht es von der Theorie in die Praxis, vom Workshop in dieQuartiersarbeit. Nichts ist erfolgreicher als gute Quartiersarbeit, weil es dieMenschendortdirektbetrifft.UndSiewerdendasgroßeStaunenindenAugenderMenschenerleben,wennsiesehen,dasssichetwasverändert.Aberesgibtauch Niederlagen.Man wird es nicht allen recht machen können, man wirdauchnichtallenhelfenkönnen.

Manchmal ist diese Zukunftspolitik hart: wenn Einrichtungen geschlossenwerden,wennArbeitsplätzeverlorengehen.

Auch städtebaulich müssen Verwaltung und Rat zuweilen radikale Lösungenwählen und Häuser abreißen lassen. Wir waren da knallhart. UnsereWahrheitenhabenwirnichtinWattegepackt,sonderninzupackendeSlogans:„Platzda!“,„Michhat’szuersterwischt“, „Ichbinalsnächstesdran.“Dashatnichtallengefallen.EsgabDiskussionenüberdieSlogans.Abersiehabendazubeigetragen, das Thema publikumswirksam zu vermitteln. Jeder hatverstanden,dassesdemographischenWandelgibt.

WirhabenunsfürdieWahrheitentschieden.AndendemographischenKurven(insbesondere zur Bevölkerungsentwicklung) ändernwir nichts.Deshalb kannesnureineStrategiegeben:

Wir müssen Schrumpfung annehmen, sie integrieren und Alternativlösungengegenüber der bisherigen Politik formulieren. Das ist mühsam, aber Erfolgversprechend. Partizipation ist dabei wesentlich. Lassen Sie die Bürgermitplanenundmitentscheiden.DennesistihreStadt,ihreGemeinde.

MeineEmpfehlung:

• PartizipativeEntwicklungsplanung,• FlexibleGemeindeentwicklungskonzepte(Geko),• TeilräumlicheEntwicklungskonzeptewegenderÜberschaubarkeit• EntwicklungvonOrts‐undKooperationsprofilen

1000BürgerhabenderGemeindeZeitundIdeengeschenkt

Die Planer werden jetzt vielleicht fragen: Perspektivischer Inkrementalismusoder Ganzheitliche Entwicklungsplanung? Das kann man nicht schwarz‐weißbeantworten. Am Besten sind Kombinationen, die Emergenz zulassen. Einesaberistwichtig:BürgermeistermüssensichandieSpitzederBewegungstellen.In IllingenwardasProjektChefsache.DerBürgermeisterwarnichtnur LeiterderProjektsteuerungsgruppeIllingen2030.ErbeteiligtesichauchaktivinallenPhasen,auchbeiRecherchen,beimSchreibendesReadersfürdieBürgerund

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bei der Dokumentation. Damit sollte intern und extern der hohe StellenwertdesZukunftsprojektskommuniziertwerden.Diesistgelungen.Faszinierendist,dassmittlerweile über 1000 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde ihre Zeitund ihr Engagement geschenkt und sich intensiv an den sechsZukunftswerkstättenbeteiligthaben.

Eine Grundregel: Es muss fair und gerecht zugehen, damit Menschen bereitsind,sichzuengagieren,umTeilhaberandengemeinsamenAngelegenheitenzuwerden.DiskursiveVerfahren schaffen eineVertrauensbasis zwischen denAkteuren. Voraussetzungen dafür sind ein Dialog auf Augenhöhe, dieBereitschaft zu Kompromissen, Gleichberechtigung der Geschlechter und dieAkzeptanz von Regeln. So müssen die Bürger akzeptieren, dass eskommunalverfassungsrechtlich der Gemeinderat das letzte Wort beiEntscheidungenhat.

Die Beteiligten müssen umfassenden Zugang zu Informationen, Wissen undzumindest denMedien haben, die es ihnen erlauben, amMeinungsbildungs‐undEntscheidungsprozessmitzuwirken.PartizipationdientderKommunikationzwischenBürgern,PolitikernundVerwaltung, trägt zu SelbstbestimmungundSelbstverwirklichung der Bürger ebenso bei wie zur Kontrolle und VerteilungvonHerrschaft.AuchdasStrebennachIdentitätundIdentifikationspieltbeimProzessderPartizipationeinewichtigeRolle.

DieBürgerhabenüber100Vorschlägegemacht.RealisiertsindinzwischeneineReihe guter Ideen: Der Illtaler ist zu einer erfolgreichen Regionalwährunggeworden,mitdemKaufkraftgebundenwird(rd.100.000EuroproJahr;bisherüber 500.000 Euro), die Illuminale ist als spektakuläre Dauerlichtshowinstalliert, eine Bürgerstiftung ist gegründet, eine erste Zustiftung ist bereitserfolgt, die Jugendlichen engagieren sich im Sozialbereich und stellen dasJugendzentrum als Ort der „Illinger Tafel“ zur Verfügung, wo Bedürftige füreinen Euro Lebensmittel erhalten, der Seniorenbeirat hat ehrenamtlich einKataster für Ruhebänke an Spazierwegen erstellt, die Brückenstraße hat ihrRevitalisierungskonzept fast abgeschlossen, ein neuer Kindergarten, der vonder Krippe über Ganztagsbetreuung bis zum klassischen Kindergartenunterschiedliche Betreuungen integriert, ist in Betrieb. Die Jugend hat eineneueBleibe ineinemehemaligeArbeitsamtgefunden. Ihr Jugendzentrumhatsie selbst mitgeplant und mit gestaltet. Das alte, marode Jugendzentrum istabgerissenmitHilfedesLeerstandsprogramms.AufallenSchulensindimSinnedesKlimaschutzesPhotovoltaikanlageninstalliert.DieGemeindeIllingenistalseine von zwei saarländischen Gemeinden EMAS‐zertifiziert und erfüllt damiteuropäischen Umweltstandards. Das Thema Sauberkeit und Sicherheit spielt

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mittlerweile eine wichtige Rolle. Die Gemeinde praktiziert ein Governance‐ArrangementmitPolizei,privatemSicherheitsdienstunddemehrenamtlichenKriminalitätsbeirat.

Barrierefreiheit ist zu einemQuerschnittsthema geworden,mit dem sich dieGemeindelandeweitprofiliert,dasiederAuffassungist,dassdieAlterungderBevölkerung überall im Land zu einemwesentlichen Effekt der Demographiewird. IneinersolchenSituation istesunverzichtbar,Zugänglichkeit fürallezugewährleisten.DavonprofitierenauchFamilienmitkleinenKindern.

Auch andere Lektionen haben die Illinger gelernt, zum Beispiel, dass inAußenbereichen keine Neubauflächen mehr entstehen dürfen, weil diesökologischverheerend ist,dieKostender Infrastruktur indieHöhetreibtunddie Chancen nachfolgender Generationen gefährdet. Stattdessen sollen dieInnenbereiche wieder gestärkt werden. Bildung ist in Illingen zu einemMegathema geworden. Begleitet wird dies von familienpolitischen Akzenten(Familienkarte,Betreuungsaktivitäten,AufbaueinesSozialnetzwerkes).

BeiweitemnichtausgeschöpftsindnachAuffassungderBeteiligteninIllingendie Chancen interkommunaler Zusammenarbeit. Was für Ortsteileuntereinander gilt, gilt auch für Gemeinden: Nicht jeder muss alles selbstmachen.Mittel könnenwirtschaftlicher eingesetztwerden,wennKommunenkooperieren.GemeinsameLösungensindoftbesseralsInsellösungen.Hierhatein Modellprojekt mit drei Nachbarkommunen neueKooperationsmöglichkeiten auch in klassischen Verwaltungsbereichenaufgezeigt.

Wichtig ist, dass eine Stadt ihre Einwohner begeistern kann für solcheAktivitätenunddasssieTeilgrößererNetzwerkewird.KommunalpolitikstößtangesichtsderFinanzproblemeunddesdemografischenWandelsanGrenzen.Fakt ist aber auch, dass die Wiederentdeckung bürgerlicherHandlungsspielräume neue Chancen für uns alle eröffnet. Anders denken,anders handeln und selbst Verantwortung übernehmen heißt dieDevise, umdie Chancen künftiger Generationen zu wahren. Das funktioniert dann ambesten, wenn die Projekte sehr konkret sind, in einen attraktiven RahmenpassenunddieBürgerinnenundBürgerdirektbetreffen.EntscheidendistderFaktorLebensqualitätimQuartier.Dassetztabervoraus,dassVerwaltungundPolitikdieBürgerernstnehmenundihnendieChancegeben,eigeneIdeenzuverwirklichen.

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