jean piaget 1896 - 1980 - userpages.uni-koblenz.deluetjen/sose15/piaa.pdf · psychiatrischer klinik...
TRANSCRIPT
Agenda
1. Biografie
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.1 Grundannahmen
2.2 Entwicklungsstufen
2.3 Sensomotorische Phase
2.4 Präoperationale Phase
2.5 Konkrete Operation
2.6 Formale Operation
3. Schlusswort
4. Literaturnachweis
1. Biografie 9. August 1896 in Neuchâtel (Schweiz) - 16. September 1980 in Genf
● Fasziniert von der Naturwissenschaft und interessiert an biologischen statt
philosophischen Erklärungen
● Verfolgt seine eigene Philosophie: In allen Bereichen des Lebens (organisch,
geistig, sozial) existieren 'Totalitäten', die sich qualitativ von ihren Bestandteilen
unterscheiden und ihnen Ordnung auferlegen.
● 1918 macht er den Doktor der Naturwissenschaft an der Universität Neuchâtel
● Arbeitet im Züricher Psychologielabor sowie in Bleulers berühmter
psychiatrischer Klinik →tritt in Kontakt mit den Theorien von Freud und Jung
1. Biografie
● 1919 lehrte er Psychologie und Philosophie an der Sorbonne in Paris. Dort traf
er Simon Binet und erforschte Intelligenztests.
● Um zu erforschen, wie Kinder denken, interviewte er, auf eine spezielle Art
und Weise, Jungen.
● 1921 nahm er eine Stelle am J. J. Rousseau Institut in Genf an. Mit seinen
Studenten erforschte er das logische Denken bei Grundschulkindern.
● 1923 heiratet er Valentine Châtenay → 3 Kinder
● Die Kinder dienten zugleich auch für Forschungs- und Beobachtungszwecke.
1. Biografie
● 1929 nahm Piaget seine Arbeit als Direktor des Bureau International Office de
l’Education in Zusammenarbeit mit der UNESCO auf.
● Jean Piaget hatte großen Einfluss auf die Integration von Frauen im Feld der
experimentellen Psychologie.
● 1940 wurde er zum Vorsitzenden des Bereiches Experimentelle Psychologie,
zum Direktor des Psychologielabors und zum Präsidenten der Schweizer
Gesellschaft für Psychologie.
● Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurden seine Werke über die Schweiz
hinaus bekannt. Er wurde zum Präsidenten der Schweizer UNESCO-
Kommission ernannt und erhielt zahlreiche Ehrentitel.
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
Auch genannt:
→ Das genetische Lernen oder auch
→ "strukturgenetische" Theorie
● Piagets Werkzeug war die empirische Forschung statt
komplizierte Versuche in aufwendigen Laboren.
● Durch das Beobachten natürlicher Tages- und Verhaltensabläufe
seiner Kinder, erhielt Piaget, Erkenntnisse über die kindliche
Logik und konnte seine Theorie, auf dieser Grundlage,
aufbauen.
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.1 Grundannahmen
Das Zusammenspiel von Assimilation, das Anwenden von bereits vorhandenem Wissen und Akkomodation, das Umwandeln und Anpassen an die Umwelt, nennt man Adaption.
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.2. Entwicklungsstufen
● Jeder Mensch durchläuft im Rahmen seiner Entwicklung diese Stufen.
● Diese Stufen sind universell übertragbar.
● Jede Stufe hat seine eigenen speziellen Eigenschaften und unterscheidet sich
markant von dem Denken der Erwachsenen.
● Die Stufen bauen aufeinander auf.
● Die Altersangaben, der jeweiligen Stufen, sind nur Anhaltspunkte und können
variieren.
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.3 Sensomotorische Phase (Geburt bis zum 2. Lebensjahr)
● In dieser Phase sammelt das Kind Erfahrungen mit seinen Sinnesorganen
● Die Intelligenz des Kindes tritt in dieser Phase nur in Form von motorischen Aktivitäten als Reaktion auf sensorische Reizungen auf. (Reiz-Reaktions-Schema)
● Mit jedem Jahr und jeder neuen Erfahrung, verbessert sich die Koordination des Kindes.
● Die sensomotorische Phase wird in sechs Unterstufen geteilt.
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.4 Präoperationale Phase (2. bis 7. Lebensjahr)
● Das kindliche Denken beinhaltet noch Fehler und Irrtümer, da das Denken stärker von der Wahrnehmung statt von der Logik geleitet wird.
● Anthropomorphismus: Tendenz der Vermenschlichung
● Magisches Denken: Gegebenheiten werden, statt mit naturwissenschaftlichen Erklärungen, mit „höheren“ Mächten/ Kräften erklärt.
● Fähigkeit der gedanklichen Vorstellung einer Handlung
● Lernen durch Missverständnisse
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.4 Präoperationale Phase (2. bis 7. Lebensjahr)
Logische Irrtümer: Piagets Experimente
https://www.youtube.com/watch?v=gnArvcWaH6I
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.4 Präoperationale Phase (2. bis 7. Lebensjahr)
Egozentrismus
● Egozentrismus ist NICHT zu verwechseln mit der Ich-Bezogenheit (Egoismus)
● Das Kind sieht seine Ansicht als die einzig Wahre.
Bsp.: Piagets „Drei-Berge-Versuch
Bildquelle:Oerter & Montada(1998, 525)
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.4 Präoperationale Phase (2. bis 7. Lebensjahr)
Zentrierung
● Aufmerksamkeit/ Urteil liegt nur auf einem Merkmal
Bsp.: Stäbe sortieren
● 2-3 Jahre altes Kind
● Fehlerhafte Sortierung → Achtet beim Lösen der Aufgabe nur auf ein Merkmal → Gesamtüberblick fehlt (1 > 2 > 3 > 4)
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.5 Konkrete Operation (7.bis zum 12. Lebensjahr)
● Logik statt Wahrnehmung tritt in den Vordergrund
● Konkrete Denkoperationen werden für das Kind verständlich
● Unrealistische Annahmen bleiben für das Kind schwierig nachzuvollziehen
Bsp.: Umschüttaufgabe
● Aspekt der Identität: Wassermenge bleibt gleich
● Aspekt der Kompensation: Form des Gefäßes
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.5 Konkrete Operation (7.bis zum 12. Lebensjahr)
Hypothetisch-deduktives Denken
● Übergang von der konkreten Operation zur formalen Operation
● Inklusionsbeziehung: Wenn zwei Annahmen wahr sind, muss auch eine darauf abgeleitete Folgerung wahr sein.
Bsp.: Alle Menschen sind sterblich Mein Vater ist ein Mensch Mein Vater ist sterblich
2. Die kognitive Entwicklung von Kindern
2.6 Formale Operieren (12. bis zum 15. Lebensjahr)
● Das logische Denken des Kindes ist fast ausgereift.
● Das Kind ist in der Lage, Probleme vollständig auf einer hypothetischen Ebene zu lösen.
● Unrealistische Annahmen werden verstanden → Probleme können gelöst werden
3. Schlusswort
● Selbstständige Entwicklung ermöglichen und anregen
● Nur das Kinder ist in seiner Entwicklung aktiv
● Dem Kind müssen zahlreiche Möglichkeiten, zur Erkundung und Erprobung seiner Umwelt, gegeben werden.
● Piaget sieht Intelligenz als besonderen Fall biologischer Anpassung.
4. Literaturnachweis
● Boeree, George, Persönlichkeitstheorien. Jean Piaget, Schippenburg
University USA 2006 (Übers. D.W.M.A 2006), unter:
http://www.social-psychology.de/do/PT_piaget.pdf (abgerufen am
29.05.2015).
● Plassmann A. Ansgar, Schmitt Günter: Das
Entwicklungsstufenmodell nach Piaget. In: Universität
DuisburgEssen, FB Bildungswissenschaften, unter http://www.uni-
due.de/edit/lp/kognitiv/piaget.htm (abgerufen am 29.05 .2015)
● Bildquellen s.o.