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Makroökonomik Prof. Dr. Martin Ehret, Ralf Itgenshorst, M. Sc. Daniel Korittnig B.A. Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede Wintersemester 2018/19 Stand: 1. Oktober 2018 Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl der Fragen die in der Übung zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre im Wintersemester 2017/18 bearbeitet werden. Die Fragen stammen zum Teil aus alten Klausuren und zum Teil aus dem Buch „Grundzüge der Volkswirtschaftslehre“ von N.G. Mankiw, 4. Auflage, Damit können Sie sich gezielt auf die jeweils nächste Übungssitzung vorbereiten. Da diese Fragensammlung laufend verbessert und erweitert wird, sind kurzfristige Änderungen möglich. Kapitel 1: Warum es Makroökonomik gibt 2 Kapitel 2: Die Messung des Volkseinkommens 3 Kapitel 3: Produktion und Wachstum 6 Kapitel 4: Sparen, Investieren und das Finanzsystem 8 Kapitel 5: Grundlagen der Finanzierung 10 Kapitel 6: Arbeitslosigkeit: Struktur und Ursachen 12 Kapitel 7: Die Messung der Lebenshaltungskosten 15 Kapitel 8: Das Geldwesen 17 Kapitel 9: Geldmengenwachstum und Inflation 19 Kapitel 10: Grundsätzliches über die offene Volkswirtschaft 21 Kapitel 11: Eine makroökonomische Theorie der offenen Volkswirtschaft 23 Kapitel 12: Analyse von Nachfrageschwankungen: Das Einkommen-Ausgaben-Modell 24 Kapitel 13: Ansatzpunkte für die Konjunkturpolitik: Das IS-MP-Modell 27 Kapitel 14: Der Einfluss der Fiskalpolitik auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage 31

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Makroökonomik Prof. Dr. Martin Ehret, Ralf Itgenshorst, M. Sc. Daniel Korittnig B.A. Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede

Wintersemester 2018/19

Stand: 1. Oktober 2018

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl der Fragen die in der Übung zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre im Wintersemester 2017/18 bearbeitet werden.

Die Fragen stammen zum Teil aus alten Klausuren und zum Teil aus dem Buch „Grundzüge der Volkswirtschaftslehre“ von N.G. Mankiw, 4. Auflage,

Damit können Sie sich gezielt auf die jeweils nächste Übungssitzung vorbereiten. Da diese Fragensammlung laufend verbessert und erweitert wird, sind kurzfristige Änderungen möglich.

Kapitel 1: Warum es Makroökonomik gibt 2

Kapitel 2: Die Messung des Volkseinkommens 3

Kapitel 3: Produktion und Wachstum 6

Kapitel 4: Sparen, Investieren und das Finanzsystem 8

Kapitel 5: Grundlagen der Finanzierung 10

Kapitel 6: Arbeitslosigkeit: Struktur und Ursachen 12

Kapitel 7: Die Messung der Lebenshaltungskosten 15

Kapitel 8: Das Geldwesen 17

Kapitel 9: Geldmengenwachstum und Inflation 19

Kapitel 10: Grundsätzliches über die offene Volkswirtschaft 21

Kapitel 11: Eine makroökonomische Theorie der offenen Volkswirtschaft 23

Kapitel 12: Analyse von Nachfrageschwankungen: Das Einkommen-Ausgaben-Modell 24

Kapitel 13: Ansatzpunkte für die Konjunkturpolitik: Das IS-MP-Modell 27

Kapitel 14: Der Einfluss der Fiskalpolitik auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage 31

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Kapitel 1: Warum es Makroökonomik gibt

1) Beantworten Sie folgende Fragestellungen jeweils aus einzel- und gesamtwirtschaftlicher Sicht. Begründen Sie, wenn sich die Antworten zwischen a) und b) unterscheiden! 1a) Wird der Umsatz ansteigen, wenn ein Bäcker sein Geschäft abends 2 h länger öffnet? 1b) Wird der Umsatz ansteigen, wenn alle Bäcker ihre Geschäfte abends 2 h länger

öffnen? 2a) Wird der Gewinn ansteigen, wenn ein Unternehmen den Preis für seine Produkte um

3 % erhöhen kann ohne dass die Nachfrage zurück geht? 2b) Wird der Gewinn ansteigen, wenn sich alle Preise um 3 % erhöhen ohne dass die

Nachfrage zurückgeht? 3a) Wenn ein Haushalt dieses Jahr spart, hat er dann im nächsten Jahr ein höheres

Einkommen? 3b) Wenn alle Haushalte dieses Jahr sparen, haben sie dann im nächsten Jahr ein

höheres Einkommen?

2.) Sie haben einen vollen Einkaufswagen im Supermarkt und sind auf dem Weg zur Kasse. Mehrere Kassen sind geöffnet, an jeder stehen Kunden. a) Schildern Sie die Einflussfaktoren, die Sie bei der Entscheidung beachten, an welche

Schlange Sie sich anstellen. b) Sie haben sich für eine Kasse entschieden. Die Schlange an der Kasse neben ihnen ist

kürzer. Lohnt sich ein Wechsel, wenn Sie davon ausgehen müssen, dass sich alle Kunden rational verhalten und sehr gut informiert sind? – Begründen Sie Ihre Antwort!

c) Bisher sind wir (implizit) davon ausgegangen, dass die Informationen (über die anderen Kunden und die Geschwindigkeit der Kassiererinnen usw.) kostenlos beschafft werden können. Ändert sich etwas, wenn die Informationen nicht mehr kostenlos zur Verfügung stehen?

3) Volks- und betriebswirtschaftliche Rechnungswerke unterscheiden zwischen Strom- und Bestandsgrößen. a) Woran erkennt man eine Stromgröße? - Geben Sie ein Beispiel aus der VWL. b) Woran erkennt man eine Bestandsgröße? - Geben Sie ein Beispiel aus der VWL.

4) Volks- und betriebswirtschaftliche Rechnungswerke unterscheiden zwischen Strom- und Bestandsgrößen. Entscheiden Sie, welche der beiden in den folgenden Fällen vorliegt: a) Das Bruttoeinkommen Ihres Vaters ist eine _______________größe. b) Lagerinvestitionen sind eine _______________größe. c) Der Maschinenpark der Firma Hella ist eine _______________größe. d) Die Zahl der Arbeitslosen ist eine _______________größe. e) Die Zahl der Zuwanderer ist eine _______________größe. f) Die Mehrwertsteuer ist eine _______________größe. g) Das Budgetdefizit der BRD ist eine _______________größe. h) Die Staatsschulden Griechenlands sind eine _______________größe.

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Kapitel 2: Die Messung des Volkseinkommens

1) In einer kleinen Volkswirtschaft, bestehend aus Studenten, werden drei Güter hergestellt. Hefe, Wasser und Bier. Die Hefebauern und die Wasserwerke erhalten keine Vorleistungen, sondern stellen diese selbst her. Die Brauereien produzieren mit Hilfe der Hefe und des Wassers ihr Bier, welches an den Endverbraucher verkauft wird. Um diese drei Güter herzu-stellen, muss Arbeit eingesetzt werden. Die Differenz zwischen den Einnahmen und den Ausgaben ist der Gewinn, wobei die Ausgaben aus den Vorleistungen sowie den Lohnzah-lungen bestehen. Die gesamte Produktion an Hefe und Wasser wird an die Brauerei ver-kauft. Die aktuelle Situation der Firmen wird durch folgende Tabelle wiedergegeben.

Hefebauern Wasserwerk Brauerei

Kosten für Vorleistungen

Löhne 5 € 20 € 30 €

Wert der Produktion 30 € 35 € 300 €

a) Ergänzen Sie die Zeile "Kosten für Vorleistungen" anhand der Informationen im Text. b) Berechnen Sie das BIP als Summer der Produktionswerte. c) Berechnen Sie das BIP als Summe der Ausgaben für Waren und Dienstleistungen des

Endverbrauchers. d) Berechnen Sie das BIP als Summer der Faktoreinnahmen.

2) Wie würden sich die in Aufgabe 1. berechneten BIP - Werte ändern, wenn die Hefebauern und das Wasserwerk nicht komplett an die Brauereien verkaufen sondern auch an die Konsumenten?

Hefebauern Wasserwerk Brauerei

Kosten für Vorleistungen 15 € Hefe 20 € Wasser

Löhne 5 € 20 € 30 €

Wert der Produktion 30 € 35 € 300 €

a) Berechnen Sie das BIP als Summe der Produktionswerte. b) Berechnen Sie das BIP als Summe der Ausgaben für Waren und Dienstleistungen des

Endverbrauchs. c) Berechnen Sie das BIP als Summe der Faktoreinkommen.

3) Welche Komponenten des BIP (wenn überhaupt) werden durch die folgenden Transaktionen berührt? Erläutern Sie Ihre Antwort. a) Ihr Freund kauft sich neuen Anzug für ein Bewerbungsgespräch. b) Ihre Eltern kaufen ein neues Haus. c) Ein genialer Kunstfälscher verkauft einen gefälschten Picasso. d) Volkswagen verkauft ein Auto aus seinen Lagerbeständen. e) Bei einer Auktion erzielt ein Bild von Max Ernst einen neuen Höchstpreis. f) In Meschede erhält die Fachhochschule ein Parkhaus. g) An die Fachhochschule Südwestfalen wird ein neuer Professor berufen. h) Ihre Eltern kaufen eine Flasche australischen Weins. i) Porsche verkauft einen 911 aus der laufenden Produktion an einen Texaner. j) Ein Raucher kauft bei einem vietnamesischen Händler aus Polen

geschmuggelte Zigaretten am Bahnhof Zoo (Berlin).

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4) Begründen Sie, welchen Vorteil es bietet, das BIP anhand der entsprechenden Preise der unterschiedlichen Güter zu messen! Warum verwendet man nicht beispielsweise Größe oder Gewicht dieser Güter?

5) Wie verändert sich das BIP durch folgende Ereignisse? a) Der Chef einer kleinen Firma heiratet seine Sekretärin und zahlt ihr von nun an kein

Gehalt mehr aus, obwohl sie weiterhin die gleiche Arbeit verrichtet. b) Ein Manager heiratet seine Haushälterin und zahlt ihr von nun an kein Gehalt mehr aus,

obwohl sie weiterhin die gleiche Arbeit verrichtet. c) Ich habe mein Haus für 80.000 Euro gekauft und für 110.000 Euro wieder verkauft. Der

Grundstücksmakler erhielt vom Käufer eine Provision von 10%.

6) Verkauft ein Bauer dieses Jahr die gleiche Menge an Zuckerrüben wie vergangenes Jahr, jedoch zu einem diesjährig höheren Preis, so ist sein Einkommen angewachsen. Können Sie daraus schließen, dass es ihm besser geht? Erläutern Sie Ihre Überlegungen.

7) Gegeben sind die folgenden Angaben zum griechischen BIP:

Jahr Nominales BIP in Mrd. €

Reales BIP in Mrd. €

(Basisjahr 2000)

BIP-Deflator (Basisjahr 2000)

Inflations-rate

Wachstumsrate BIP-Deflator

2000 136,3 136,3 100 2,9

2008 236,9 184,0 128,74 4,2

2009 235,0 130,76 1,4

2010 230,2 133,90 4,7

2011*) 220,9 135,23 2,9

*) (IMF estimates) a) Berechnen Sie das reale BIP für die Jahre 2009 bis 2011! b) Berechnen Sie die Wachstumsrate des nominalen und realen Einkommens zwischen

2009 und 2010 (Hinweis: Die Wachstumsrate ist die prozentuale Änderung von einer Periode zur nächsten.)!

c) Berechnen Sie die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des Realeinkommens zwischen 2000 und 2011!

d) Berechnen Sie die Wachstumsrate des BIP-Deflators zwischen 2008 und 2010! e) Ist die Wachstumsrate des nominalen Einkommens immer höher als die des realen? f) Warum unterscheiden sich die Wachstumsrate des BIP-Deflators und die Inflationsrate?

8) Zu Indien und Norwegen sind die folgenden Angaben zum BIP und der Bevölkerung gegeben (2011):

Land BIP in Mrd. US - Dollar Bevölkerung in Millionen

Indien 1.848 1.210

Norwegen 485 4,985

Geht es Indien aufgrund des viel höheren BIP besser als Norwegen? Warum oder warum nicht?

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9) Die Arbeitszeit in Deutschland soll von 38,5 Stunden in der Woche auf 50 Stunden aufgestockt werden, damit die Arbeiter mehr produzieren können. Außerdem sollen die Grenzwerte für die Umweltbelastung heraufgesetzt werden, damit produktiver gearbeitet werden kann. a) Wir wirken sich die längere Arbeitszeit und die Heraufsetzung der Grenzwerte Ihrer

Meinung nach auf das BIP aus? b) Bei einem neu entwickelten Wohlstandsmaß soll nun der Wert der Freizeit und des

körperlichen Wohlergehens mit eingehen. Wie würde sich dieses Wohlstandsmaß unter den oben genannten Neuerungen verändern?

c) Welche der beiden Indikatoren zeigt die Entwicklung der Wohlfahrt genauer an?

10) In einer fiktiven Volkswirtschaft auf einer kleinen Insel werden nur 2 Güter hergestellt: Kokosnüsse und Fische. Im Jahr 2016 wurden 20.000 Kokosnüsse zum Preis von 1 € und 30.000 Fische zum Preis von 1,50 € verkauft. Im Jahr 2017 steigt jedoch der Konsum von Kokosnüssen auf 25.000 und der Preis sinkt um 20 %. Der Konsum von Fisch geht jedoch um 10 % zurück und der Preis steigt um 0,50 €. a) Berechnen Sie das nominelle BIP für die Jahre 2016 und 2017. b) Berechnen Sie das reale BIP für das Jahr 2017 mit 2016 als Basisjahr. c) Warum berechnet man das reale BIP und warum wäre eine Betrachtung der nominellen

Veränderung des BIPs irreführend?

11) Nennen Sie fünf verschiedene Umsatzkategorien, die entweder nicht im BIP enthalten sind oder die das BIP nicht verändern, und geben Sie jeweils ein Beispiel.

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Kapitel 3: Produktion und Wachstum

1) Die meisten Länder importieren beträchtliche Mengen an Waren und Dienstleistungen aus anderen Ländern. In diesem Kapitel wurde jedoch gesagt, dass ein Land nur dann einen höheren Lebensstandard erreichen kann, wenn es selbst eine große Menge an Waren und Dienstleistungen herstellen kann. Können Sie diese beiden Aussagen miteinander in Einklang bringen?

2) Das Volkseinkommen in Deutschland ist heute etwa achtmal so groß wie 1950, kurz nach dem 2. Weltkrieg. Für viele andere Länder ist ebenfalls ein beträchtliches Wachstum im Lauf dieser Periode festzustellen. In welcher Weise unterscheidet sich Ihr Lebensstandard heute von dem Ihrer Großeltern?

3) Rockefeller war der reichste Mann aller Zeiten. Welchen Teil der Produktionsfunktion machen Sie dafür verantwortlich, dass Sie nicht mit ihm tauschen möchten?

4) Worin bestehen die Opportunitätskosten einer Investition in Realkapital? Denken Sie, dass ein Land in Realkapital „überinvestieren“ kann? Worin bestehen die Opportunitätskosten einer Investition in Humankapital? Denken Sie, dass ein Land in Humankapital „überinvestieren“ kann? Begründen Sie Ihre Antworten.

5) Wenn es ein Staat schafft die Sparquote zu erhöhen (z. B. durch staatliche Sparzuschüsse), welche Auswirkung hat dies a) auf den Konsum, b) auf den Kapitalstock und c) auf das langfristige Einkommen? d) Erklären Sie Kapitalakkumulation!

6) Die Wirkung von Auslandsinvestitionen: a) Warum steigt das BIP bei Auslandsinvestitionen (Ausländer investieren in Inland)

stärker als das BSP? b) Welche Vorteile bringen Direkt- und Portfolioinvestitionen?

7) Die Volkswirtschaft Panakananama hat folgende Produktionsfunktion:

Y TW K A (Cobb-Douglas-PF)

mit Y = BIP real TW = Technisches Wissen K = Kapitalstock A = Arbeit

a) Bestimmen Sie die Produktivität Y

A.

b) Berechnen Sie die Produktivität für den Fall, dass A = konstant bei 625; TW = 40 und K= variabel für K von 0 bis100 in Zehnerschritten!

c) Zeichnen Sie die Produktionsfunktion für K= 0; K= 20; K= 40; K= 60; K= 80; K= 100 d) Begründen Sie anhand der Zeichnung, ob es sich um ein abnehmendes Grenzprodukt

handelt. e) Was besagt der Catch-up-Effekt?

8) Welche Skalenerträge weisen die folgenden fünf Produktionsfunktionen auf?

a) Y TW A K

b) 3 3Y TW A K

c) 3Y TW A K

d) 3 2 3Y TW A K

e) 0,2 0,2 0,5 0,1Y TW A K H N

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9) Die meisten Prognosen gehen davon aus, dass die Bevölkerung in Deutschland in Zukunft schrumpfen wird. a) Welche Auswirkungen ergeben sich daraus auf das Wachstum des BIP? b) Welche Auswirkungen ergeben sich daraus auf die Entwicklung des Pro-

Kopf Einkommens?

10) Stellen Sie sich einen Staat vor, in dem keine Eigentumsrechte existieren. Wenn Ihnen ein Produkt gefällt, nehmen Sie es sich einfach, denn Sie können dafür ja nicht belangt werden. Was bedeutet dies für alle Händler? Welche Auswirkung hat dies auf das Wachstum?

11) China betreibt bekanntlich Geburtenkontrolle. Jede Familie darf nur ein Kind haben. Dies soll das Bevölkerungswachstum im Zaum halten und das Pro-Kopf-Einkommen (PKE)

BIPPKE

Bevölkerung konstant halten.

a) Welche weniger rigorose Methode würde einen vergleichbaren Effekt aufweisen? b) Welche weiteren Vorteile hat diese Methode im Bezug auf das Humankapital und das

BIP-Wachstum?

12) Das folgende Diagramm zeigt die jährlichen pro Kopf Investitionen sowie die jährlichen Wachstumsraten des realen pro Kopf Einkommens in Deutschland und China zwischen 1980 und 2010.

a) Betrachten Sie den Verlauf der chinesischen Investitionen im Verhältnis zum

Einkommenswachstum. Was fällt auf? Wie lässt sich dies erklären? b) Wie kann es sein, dass die deutschen Investitionen fast durchgehend deutlich über den

chinesischen liegen, China aber fast durchgehend ein deutliches höheres Einkommenswachstum aufweist?

13) Das chinesische pro Kopf Einkommen (PKE) ist in den 30 Jahren von 1980 bis 2010 pro Jahrzehnt real um durchschnittlich etwa 135 % gewachsen, das deutsche nur um etwa 16 %. Im Jahr 2010 betrug das nominale PKE in China etwa 4.400 $ und in Deutschland etwa 40.300 $. a) Wie lange würde es dauern bis China Deutschland beim pro Kopf Einkommen überholt,

sollte sich die Entwicklung in der Form fortsetzen? b) Halten Sie ihr Ergebnis aus a) für realistisch? Begründen Sie!

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Kapitel 4: Sparen, Investieren und das Finanzsystem

1) Analysieren Sie die Wirkungen der folgenden Ereignisse auf die privaten Investitionen und den Zinssatz mit Hilfe eines Diagramms für den Kapitalmarkt. a) Aus dem Überschuss der Regierung wird ein Budgetdefizit. b) Die Konsumenten beschließen, zu jedem gegebenen Zins mehr zu sparen (das

Budgetdefizit bleibt unverändert). c) Die Investoren werden bei der Rentabilität der geplanten Investitionen optimistischer

(das Budgetdefizit der Regierung bleibt unverändert).

2) Von welcher Anleihe würden Sie eine höhere Verzinsung erwarten? Begründen Sie Ihre Antwort. a) Eine deutsche Staatsanleihe oder eine Anleihe von Brasilien? b) Eine Anleihe, die im Jahr 2018 fällig wird oder eine Anleihe die im Jahr 2030 fällig wird? c) Eine Anleihe der Coca Cola Company (Rating Aa3) oder eine Anleihe von Lanxess

(Rating Ba2)? d) Eine Anleihe der Bundesrepublik Deutschland (Rating AAA) oder Australien (Rating

AAA).

3) Die Renditestruktur (engl. „yield curve“) ist die grafische Darstellung von Anleihen mit unterschiedlichen Restlaufzeiten, wobei die Restlaufzeit auf der horizontalen Achse und die Verzinsung auf der vertikalen Achse abgetragen werden. a) Würden Sie aufgrund der Ausführung in diesem Kapitel eher eine steigende oder eine

fallende Kurve erwarten? b) Zeichnen Sie unter Zuhilfenahme des Wirtschaftsteils einer aktuellen Zeitung (z.B. FAZ)

die Renditestruktur für öffentliche Anleihen (oder Pfandbriefe) in Deutschland. Weist die Kurve den von Ihnen erwarteten Verlauf auf?

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4) Theodore Roosevelt äußerte einmal: „Es gibt keinen moralischen Unterschied zwischen Kartenspielen, Lotterien, Pferdewetten und Börsenspekulationen“. - Es mag keinen moralischen Unterschied geben, es gibt aber einen ökonomischen! a) Zeigen Sie den ökonomischen Unterschied zwischen Lotterien und

Börsenspekulationen auf. b) Erläutern Sie die volkswirtschaftlichen Funktionen, die mit dem Aktienmarkt verbunden

sind!

5) Erklären Sie den Unterschied zwischen Sparen und Investieren, wie er von Makroökonomen gesehen wird. Welche der folgenden Situationen stellen Investitionen dar? Welche Ersparnis? Erläutern Sie! a) Ein britischer Pensionsfond erwirbt im Zuge einer Kapitalerhöhung für 5 Mrd. € Aktien

der BMW AG. b) Ein norwegischer Staatsfond erwirbt an der Börse Aktien für 5 Mrd. € an der BMW AG. c) Ein Arbeitnehmer bezahlt 100 € auf seinen Bausparvertrag ein. d) Die Hella modernisiert und erweitert für 6,5 Mio. € ihr Hochregallager. e) Sebastian Vettel kauft sich einen neuen Ferrari. f) Ihr Zahnarzt kauft sich einen neuen Ferrari. g) In den neuen Bundesländern schließt eine Chipfabrik. Die Gebäude stehen

anschließend leer.

6) Der Staat benötigt € 40 Mrd. mehr am Kapitalmarkt als vergangenes Jahr. a) Verwenden Sie das Angebot-Nachfrage-Schema um diesen Fall zu untersuchen. Fällt

oder steigt der Zinssatz? b) Welche Wirkungen ergeben sich für Investitionen, der privaten Ersparnis und der

staatlichen Ersparnis? - Vergleichen Sie die Höhe der Änderungen mit den € 40 Mrd. an zusätzlicher staatlicher Kreditaufnahme.

c) Wie wird die Zinselastizität des Kreditangebots die Größenordnung dieser Änderungen beeinflussen?

d) Wie wird die Zinselastizität der Kreditnachfrage die Größenordnung dieser Änderungen beeinflussen?

e) Nehmen Sie an, die Haushalte glauben, dass die höhere staatliche Kreditaufnahme zu höheren Steuern in der Zukunft führt um die Staatsschuld abzutragen. Was würde dies für die private Ersparnis und das Kreditangebot bedeuten? Werden dadurch die Effekte, die Sie in den Abschnitten a) und b) untersucht haben, verstärkt oder gemindert?

7) In diesem Kapitel wurde gesagt, dass Investitionen sowohl durch eine Verringerung der privaten Steuerlast als auch eine Zurückführung des staatlichen Defizits erhöht werden können. a) Warum wird es schwierig sein, beide Maßnahmen zur gleichen Zeit durchzuführen? b) Was müssen Sie über die private Ersparnis wissen, um beurteilen zu können, welche

der beiden Maßnahmen die effektivere wäre, um die Investitionstätigkeit zu erhöhen?

8) Ordnen Sie die nachfolgenden Vermögensgegenstände nach dem Risiko, dem Liquiditätsgrad, dem erwarteten Ertrag und der Höhe der Transaktionskosten, die entstehen, wenn man den Vermögensgegenstand zu Geld machen möchte. a) Eine Namensaktie. b) Ein Sparkonto bei einer Bank mit festem Zinssatz und 3-monatiger Kündigungsfrist. c) Ein Goldbarren. d) Eine Staatsanleihe der BRD mit einer Restlaufzeit von 4 Jahren. e) Eine Anleihe des griechischen Staates mit einer Restlaufzeit von 4 Jahren. f) Ein GmbH-Anteil an einem Familienunternehmen. Es kann nur verkauft werden, wenn

alle anderen Eigentümer mit dem Käufer einverstanden sind und zustimmen.

9) Welche Auswirkungen hat eine Zunahme der Investitionsbereitschaft auf Kreditvolumen und Realzins? Erläutern Sie!

10) Was würden Sie einem Freund antworten, der argumentiert, dass die Regierung alle schuldenfinanzierten Ausgaben stoppen sollte, weil diese Ausgaben die privaten Aktivitäten verdrängen?

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Kapitel 5: Grundlagen der Finanzierung

1) Vor 150 Jahren verkaufte ein britischer Lord seine Ländereien zu einem Preis von 1000 £. a) Angenommen, er hätten die Summe zu 7 % angelegt, über welchen Betrag könnten

seine Erben dann heute verfügen?? b) Welcher Betrag ergibt sich bei 4 % Verzinsung?

2) Der Zinssatz beträgt 7 %. Möchten Sie lieber nach 10 Jahren 200 € erhalten oder nach 20 Jahren 300 €? Begründen Sie rechnerisch! - Bei welchem Zinssatz wäre es egal?

3) Eine Unternehmung muss über ein Investitionsprojekt entscheiden, das heute € 150 Mio. kostet und in 4 Jahren einen Ertrag von € 190 Mio. erwirtschaftet. a) Sollte die Unternehmung das Investitionsprojekt realisieren, wenn sich der Zinssatz auf

9 % beläuft? b) Bestimmen Sie den Zinssatz, der über die Rentabilität des Projektes entscheidet.

211,74 Mio.4) Sie gewinnen in einer Lotterie und können zwischen den folgenden Preisen wählen: a) 100.000 € heute, b) 180.000 € in 5 Jahren, c) jedes Jahr 19.000 € während der nächsten 10 Jahre. Welchen Preis wählen Sie, d.h. welcher Preis hat den höchsten Wert?

5) In einem Land gibt es zwei Unternehmen, die Kfz-Versicherungen verkaufen. Die Versicherung ist Pflicht. Zur Vereinfachung sei angenommen, dass jedes Auto 10.000 € wert ist. Es gibt 1 Mio. Autofahrer. Pro 10.000 Autofahrer entstehen jährliche Schäden von 3 Mio. €, jeder Unfall ist ein Totalschaden. Vertriebs-, Verwaltungs- und sonstige Kosten bleiben unberücksichtigt. a) Versicherungsunternehmen A verteilt die Kosten gleichmäßig über alle Versicherungs-

nehmer. Wie groß sind die Schadenswahrscheinlichkeit und die Versicherungsprämie für ein Auto?

b) Versicherungsunternehmen B unterteilt ihre Kunden in fünf Klassen gemäß der nach-stehenden Tabelle. Berechnen Sie die Versicherungsprämie!

Schadensklasse Schadenswahrscheinlichkeit Versicherungsprämie

A B C D E

1 % 2 % 3 % 4 % 5 %

c) Zeichnen Sie den Tarifverlauf für beide Versicherungsunternehmen. d) Was wird langfristig geschehen, wenn die Schadenswahrscheinlichkeit über alle

Versicherungsnehmer gleich verteilt ist?

6) Wie verhalten sich Rendite und Risiko einer Aktie zueinander?

7) Von welcher Aktie erwarten Sie eine höhere durchschnittliche Rendite? a) Aktie einer stark konjunkturabhängigen Branche, (z.B. Automobilindustrie) oder b) Aktie einer konjunkturunabhängigen Branche (Wasserwerk)? Begründen Sie Ihre Entscheidung.

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8) Wie sollte ihrer Meinung nach ein Aktienportfolio für den durchschnittlichen, risikoaversen Bürger am sinnvollsten aussehen?

9) Ein Unternehmen sieht sich zwei Arten von Risiken gegenüber: Das idiosynkratische Risiko bezeichnet die Möglichkeit, dass ein Wettbewerber in den Markt eintritt und Kunden des Unternehmens abwirbt. Das aggregierte Risiko beschreibt die Gefahr, dass die Volkswirt-schaft in eine Rezession abgleitet und das Unternehmen unter sinkenden Absätzen zu leiden hat. Welches der beiden Risiken wird die Anteilseigner dazu veranlassen, eine höhere Rendite zu fordern?

10) Sie haben zwei Bekannte, Harry und Sally, die beide Aktien kaufen. a) Sally kauft nur solche Aktien, von denen jeder erwartet, dass sie in der Zukunft einen

kräftigen Gewinnanstieg realisieren. Welches Kurs-Gewinn-Verhältnis erwarten Sie von diesen Unternehmen im Vergleich zu allen anderen Unternehmen? Welchen Nachteil beinhaltet Sallys Anlagestrategie?

b) Harry kauft dagegen nur Aktien, die ein geringes Kurs-Gewinn-Verhältnis aufweisen. Welche Ertragsperspektiven erwarten Sie für derartige Unternehmen im Vergleich zu allen anderen Unternehmen? Welchen Nachteil beinhaltet Harrys Anlagestrategie?

11) Erläutern Sie die Auswirkungen der folgenden Ereignisse auf den heutigen Aktienkurs eines Unternehmens (alle übrigen Einflussfaktoren bleiben unverändert); a) Der Zinssatz für Staatsanleihen fällt. b) Wettbewerber scheiden überraschend aus dem Markt aus. c) Die Bundesregierung kündigt eine Steuererhöhung bei Einkommen- und

Körperschaftsteuer an. d) Überraschend erklärt das Unternehmen, dass die ausgewiesenen Gewinne des letzten

Jahres um € 5 Mio. nach unten revidiert werden müssten, Sie versichert dabei, dass dies keine Auswirkungen auf die zukünftigen Gewinne hat.

e) Überraschend erklärt das Unternehmen, dass die angestrebten Umsatzziele im laufenden Jahr auf Grund der Finanzkrise verfehlt werden.

f) Die Europäische Zentralbank senkt überraschend die Zinssätze. g) Die Europäische Zentralbank erhöht, wie vor einem Monat angekündigt, die Zinssätze.

12) Sie überlegen, ob Sie nicht ganz groß in das Rasenmähengeschäft einsteigen sollen. Dafür brauchen Sie einen professionellen Aufsatzrasenmäher, der 1.000 € kostet. Der Zinssatz beträgt 10 % und die Abschreibungen betragen 1 € pro gemähtem Rasen. Die Wartungs- und Unterhaltskosten betragen 600 € pro Jahr. Sie rechnen damit, pro Jahr 150 Rasen mähen zu können. Für jeden gemähten Rasen erhalten Sie 20 €. Nach vier Jahren wollen Sie das Geschäft verkaufen. a. Wie hoch sind die jährlichen Kosten? b. Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Rasenmäher zu mieten und Sie übernehmen die

jährlichen Wartungs- und Unterhaltskosten, dann müssen Sie damit rechnen, dass die Miete mindestens __________ € beträgt.

c) Wie hoch ist der Barwert Ihrer vierjährigen Tätigkeit, wenn die Inflation vernachlässigt wird?

d) Nach vier Jahren wollen Sie Ihre Unternehmung inklusive der Kundenliste an einen anderen Studenten verkaufen. Änderungen bei Preisen und Kosten sind nicht zu erwarten. Wie viel können Sie für Ihr Unternehmen verlangen, wenn der Student stattdessen einen Job annehmen kann, bei dem er 1.500 € pro Jahr verdient und bei dem er indifferent gegenüber dem Rasenmähen ist?

13) Für Ihren Bachelor- Abschluss müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von 30.000 € pro Jahr rechnen (vorschüssig). Dazu verzichten Sie auf ein jährliches Arbeitseinkommen von 20.000 € (nachschüssig). Nach vier Jahren haben Sie Ihren Abschluss in der Tasche und bekommen einen Job. Der Arbeitgeber bezahlt Ihnen einen Antrittsbonus von 30.000 € und danach 40.000 € pro Jahr für sechs Jahre. Anschließend gehen Sie in Rente. Ist der Bachelor- Abschluss eine gute Investition, wenn Sie mit einem Zinssatz von 5 % rechnen?

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Kapitel 6: Arbeitslosigkeit: Struktur und Ursachen

1) Je nach Anspruchsdauer werden die Arbeitslosen nach längerer Zeit des Bezuges beim Arbeitslosengeld ausgesteuert und auf Arbeitslosengeld II verwiesen. Wer also Arbeitslosengeld II bezieht, ist in der Regel langzeitarbeitslos. Im März 2012 waren von 2,732 Mio. arbeitslosen Leistungsbeziehern 815.000 ALG I Bezieher. Also waren zu diesem Zeitpunkt rund 800.000 Menschen kurzzeit- und 1,9 Mio. Menschen langzeitarbeitslos. Warum werden dennoch die meisten Menschen, die Sie im Laufe eines Jahres auf dem Arbeitsamt antreffen, Kurzzeitarbeitslose sein?

2) Nehmen Sie an, es existiere ein branchenübergreifender Mindestlohn! a) Stellen Sie die Situation in einem Diagramm für den Arbeitsmarkt dar und erläutern Sie

die Begriffe Beschäftigung, freiwillige und unfreiwillige Arbeitslosigkeit! b) Erläutern Sie anhand des Diagramms, wer in der Arbeitsmarktstatistik als arbeitslos

geführt wird!

3) Stellen Sie die Argumente der „Effizienzlohntheorie“ dar! Überprüfen Sie bei jedem Argument, ob ein Trugschluss der Verallgemeinerung vorliegt.

4) Von August 2009 bis August 2010 ist die Zahl der Erwerbstätigen um knapp 200.000 gestiegen, die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 300.000. gesunken. Wie erklären Sie den Unterschied?

5) Im Januar 2016 ist der Mindestlohn in Frankreich („SMIC“) auf 9,67 € pro Stunde angehoben worden. a) Welche Auswirkungen auf den französischen Arbeitsmarkt hinsichtlich Arbeitsangebot,

Arbeitsnachfrage, Arbeitslosigkeit erwarten Sie? b) Was wird mit der Summe der Lohnzahlungen geschehen?

6) Die nachstehende Grafik gibt die Entwicklung der Arbeitslosenquote für die BRD (Bis 1990 Früheres Bundesgebiet und Berlin-West; 1950 bis 1958 ohne Saarland.) wieder. Sie können drei Sachverhalte beobachten: 1) Die Arbeitslosenquote erreicht nie den Wert Null. 2) Das Niveau der Arbeitslosigkeit verändert sich im Zeitablauf („steigende

Sockelarbeitslosigkeit“) 3) Die Arbeitslosenquote schwankt um den jeweiligen Sockel an Arbeitslosigkeit. Bitte geben Sie für jedes dieser 3 Phänomene mindestens zwei mögliche Erklärungen an.

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7) Aus welchen Gründen ist es für Arbeitnehmer sinnvoll sich in Gewerkschaften zu organisieren? Warum ist die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder in Deutschland und vielen anderen westlichen Industrienationen dennoch seit den 1980er Jahren rückläufig?

8) Man kann zeigen, dass die Nachfrage eines Sektors nach Arbeitskräften dann elastischer wird, wenn die Nachfrage nach den Produkten dieses Sektors elastischer wird. Denken wir kurz über die Automobilindustrie und die Gewerkschaften nach: a) Wie verändert sich die Elastizität der Nachfrage nach amerikanischen Automobilen,

wenn Japan eine leistungsstarke Automobilindustrie entwickelt? b) Eine Gewerkschaft steht vor der Alternative, hohe Lohnsteigerungen zu verlangen, weil

dies im Interesse der Beschäftigten liegt oder niedrigere Lohnsteigerungen zu verfech-ten, weil dabei der Beschäftigungsrückgang kleiner ausfällt. Wie dürfte der Anstieg japanischer Autoexporte in die USA den für die Gewerkschaften bestehenden Lohn-Beschäftigungs-Konflikt verändert haben?

9) In der letzten Zeit konnten Sie in der Presse lesen, dass die demographische Entwicklung in der BRD zu einem Fachkräftemangel führen könnte. Je nach dem, wer diese Entwicklung kommentierte, wurde sie als Gefahr (Unternehmerverbände) oder als Chance gesehen. a) Stellen Sie diese Entwicklung im Arbeitsmarktdiagramm mit Hilfe der komparativ

statischen Analyse dar. Welche gemeinsame Vermutung liegt den beiden Positionen zu Grunde?

b) Um dieser Entwicklung zu begegnen wurde von der Bundesregierung eine Erleichte-rung der Zuwanderungsregelungen diskutiert und es wurden bereits Anwerbeoffensi-ven in Südeuropa gestartet, um einen Teil der dort arbeitslosen Jugendlichen nach Deutschland zu holen. Bitte diskutieren Sie die (intendierten) Effekte dieser Maßnahmen im Arbeitsmarktdiagramm.

10) Angenommen der US-Kongress beschließt ein Gesetz, wonach Arbeitgeber ihren Beschäf-tigten eine Zulage (etwa für die Gesundheitsfürsorge) zu gewähren haben, durch die eine Beschäftigungsstunde um $ 4 teurer wird. a) Welche Auswirkung wird diese Verpflichtung der Arbeitgeber auf die Nachfrage nach

Arbeitskräften nach sich ziehen? b) Welche Auswirkungen auf das Arbeitsangebot könnten sich einstellen, wenn die

Angestellten den Vorteil genau mit den Kosten bewerten und veranschlagen? c) Wie beeinflusst diese Zulage das freie Spiel der Marktkräfte im Gleichgewicht? Sind

Arbeitgeber oder Arbeitnehmer besser gestellt? d) Welche Auswirkungen muss man bei einer bestehenden Mindestlohnvorschrift

erwarten? e) Nehmen Sie bitte an, dass die Beschäftigten die Zulage nicht bewerten. Wie verändern

sich dadurch Ihre Antworten b), c) und d)? f) In der öffentlichen Diskussion wird ein hohes Gewicht auf die Senkung der

Lohnnebenkosten gelegt. Warum wohl? g) Im Kontext dieses Modells: Wird mit diesem Vorschlag unterstellt, dass wir es mit

freiwilliger oder mit unfreiwilliger Arbeitslosigkeit zu tun haben?

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11) In der nachstehenden Grafik sehen Sie die Entwicklung des Arbeitsvolumens pro Erwerbsfähigen in der BRD (1970 = 100). a) Bitte interpretieren Sie die Grafik b) Welche unterschiedlichen Gründe könnten diese Entwicklung erklären? c) Im gleichen Zeitraum ist die Erwerbsquote von Frauen gestiegen. Wie hätte die Kurve

der Entwicklung des Arbeitsvolumens eigentlich verlaufen müssen, wenn Sie nur diesen Einflussfaktor betrachten?

12) Im keynesianische Modell kann Arbeitslosigkeit aus einer zu geringen Güternachfrage resultieren. a) Begründen Sie, warum Arbeitslosigkeit als gesamtwirtschaftliches Phänomen

untersucht werden sollte. b) Zeigen Sie nachfragebedingte Arbeitslosigkeit in einem 2-Quadrantendiagramm mit

gesamtwirtschaftlicher Produktionsfunktion und Arbeitsmarkt. c) Erläutern Sie, warum eine Senkung des Nominallohnes im keynesianischen Modell

nicht zu einer Verringerung der Arbeitslosigkeit führt.

12) Zeigen Sie im keynesianischen Modell, wie Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage zu Schwankungen bei der Arbeitslosigkeit führen.

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Kapitel 7: Die Messung der Lebenshaltungskosten

1) Sie entnehmen der Zeitung, dass im letzten Jahr der Preis für Pulverkaffee wie auch die Mieten um 5% gestiegen sind. Durch welche der beiden Entwicklungen ist die Inflationsrate wohl stärker angestiegen? Begründen Sie Ihre Antwort.

2) In einem Land werden genau zwei Güter hergestellt: Briefkästen und Briefumschläge. In der folgenden Tabelle finden Sie die Outputzahlen und die Preise für die Jahre 2015 und 2016

Kästen Umschläge (Packungen à 10 Stck.)

Preis Menge Preis Menge

2015 2016

80 € 70 €

15 12

1,00 € 1,20 €

200 250

a) Wie hoch ist die prozentuale Preisänderung bei dem jeweiligen Gut? Wie hoch ist die prozentuale Änderung des allgemeinen Preisniveaus? (Berechnen Sie.) Welches Ergebnis erhalten Sie: Für einen Paasche-Index? Für einen Laspeyres-Index? b) Werden Briefkästen im Vergleich zu Briefumschlägen teurer oder billiger? Verändert sich die Wohlfahrt mancher Leute relativ zu der Wohlfahrt anderer Leute?

Begründen Sie Ihre Antwort. c) Ist die Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr gewachsen oder geschrumpft? Um wie viel

Prozent? (Benutzen Sie für Ihre Antwort entweder konstante Preise oder einen Laspeyes-Index.)

3) In Folge der Dürre sind in diesem Jahr die Ernten im Mittleren Westen der USA drastisch eingebrochen. Nehmen Sie an, der Preis für Soja sei in Folge dessen von 10 $ / Sack auf 15 $ gestiegen, der Preis von Erdnüssen von 20 $ auf 25 $, und der Preis von Getreide sei von 6 $ auf 10 $ gestiegen. a) In welcher Höhe ist der Preis für einen Warenkorb angestiegen, wenn wir davon

ausgehen, dass ein typischer Haushalt über das Jahr hinaus 4 Sack Soja, 2 Sack Erdnüsse und 10 Sack Getreide konsumiert hat?

b) Wie hoch war der Preisindex bzw. der prozentuale Preisanstieg? c) Auf Grundlage der oben angegebenen Daten gehen wir davon aus, dass der Warenkorb

jedoch nun 2 Sack Soja, 6 Sack Erdnüsse und 8 Sack Getreide beinhaltet. Inwiefern verändert dies den Preisindex? Erklären Sie Ihre Rechnung und erläutern Sie wie die Zusammenstellung eines Warenkorbes den Preisindex beeinflusst.

4) Die Einwohner von Mittelerde geben ihr gesamtes Einkommen für Elfenbrot, Mithril-Rüstungen und Bier aus. 2015 kauften sie 50 Elfenbrote für zusammen S (Silberlinge) 250, 10 Rüstungen für S 400 und 200 Mass Bier für S 50. 2016 kaufen sie 40 Elfenbrote für S 240, 8 Rüstungen für S 240 und 300 Mass Bier für S 90. a) Wie hoch ist in beiden Jahren jeweils der Preisindex für die Lebenshaltung? b) Wie hoch ist die Inflationsrate 2015? c) Um wie viel ist die Wirtschaft geschrumpft / gewachsen?

5) Bei der Anpassung der Hartz IV-Sätze spielen zwei Größen eine Rolle: Die Preisentwicklung der verschiedenen Güterarten und die Gewichtung dieser Güter im Korb, der den Bedarfs-sätzen zu Grunde liegt. So wurden bei der Anpassung Anfang 2011 Alkohol und Zigaretten aus dem Güterkorb der Hartz IV Empfänger gestrichen. Bitte erläutern Sie: Wie kann das Arbeitsministerium bei einer gegebenen Preisentwicklung trotzdem eine geringere Anpassung der Regelsätze "errechnen"?

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6) Erläutern Sie anhand der nachfolgenden Sachverhalte die Probleme bei der Ermittlung des Preisindex für die Lebenshaltung. a) Wegen steigender Strompreise werden zunehmen wieder Kerzen zur Beleuchtung

eingesetzt. b) Der Einbau von Kamerafunktionen in Handys. c) Die Erfindung des Handys. d) Ein steigender Anteil von Elektrofahrzeugen in Folge eines Preisrückgangs.

7) Im Herbst 1973 stieg der Preis für einen Liter Superbenzin auf damals unglaubliche 80 Pfennig. Im Sommer 2012 lag der Liter Super bei € 1,80 (Super Plus, bei E10 ist ja der Verbrauch höher). Damals verdiente ein Professor DM 3.197,50, im Sommer 2012 dagegen € 5163,64. Der Preisindex für die Lebenshaltung mit Basisjahr 1950 lag im Jahr 1973 bei 185,87 Punkten, der Indexstand im Jahr 2012 lautete 488,8. (Der Euroumrechnungskurs beträgt 1,95583 DM/€). a) Berechnen Sie die Preissteigerungen für Benzin und Professoren! b) Konnte sich ein Professor 1973 oder 2012 von seinem Gehalt mehr Benzin kaufen? c) Wie viel sollte ein Liter Superbenzin kosten, wenn es mit der Rate der allgemeinen

Preissteigerungen gewachsen wäre? d) Wie viel sollte ein Professor verdienen, wenn sein Gehalt mit der Rate der allgemeinen

Preissteigerungen gewachsen wäre? e) Welchen Grund gibt es, dass der Professor mehr verdienen sollte, als in d) berechnet?

8) In den USA kostete eine Dose Pepsi $ 0,20 im Jahr 1970 und $ 1,00 im Jahr 2000. Der durchschnittliche Stundenlohn im verarbeitenden Gewerbe betrug $ 3,36 im Jahr 1970 und $ 14,26 im Jahr 2000. a) Um welchen Prozentsatz hat sich der Pepsipreis erhöht? b) Um welchen Prozentsatz ist der Lohn gestiegen? c) Wie viele Minuten musste ein Arbeiter in den beiden Jahren jeweils arbeiten, um sich

eine Pepsi leisten zu können. d) Ist die Kaufkraft der Arbeiter, gemessen in Pepsi gesunken oder gestiegen?

9) Nehmen Sie an, ein Kreditnehmer und ein Kreditgeber sind sich über den für einen Kredit zu zahlenden Nominalzinssatz einig. Später stellt sich heraus, dass die Inflation höher ist, als es die beiden erwartet haben. a) Ist der Realzins höher oder niedriger als erwartet? b) Kommt es für den Kreditgeber zu einem Gewinn oder Verlust aufgrund der unerwartet

hohen Inflation? Wie sieht es für den Kreditnehmer aus? c) Im Laufe der 1970er Jahre war die Inflation in Deutschland weit höher als von den mei-

sten Leuten zu Beginn des Jahrzehnts erwartet. Welche Folgen hatte dies für Hausbesit-zer, die in den 1960ern Hypotheken zu festgesetzten Zinssätzen aufgenommen hatten und welche für die Banken, die das Geld verliehen hatten?

10) In Folge der Finanz- und Schuldenkrise sowie der Eurokrise sind die Zinssätze für deutsche Staatsanleihen von 4,5 % (2000 - 2007) auf heute +/- 0 % gesunken. a) Wie dürften sich die Inflationserwartungen der Gläubiger entwickelt haben? b) Nehmen Sie an, dass in Folge der Geldpolitik der EZB die Inflationsrate in den nächsten

Jahren steigt. ba) Würden Sie sagen, dass diese Entwicklung von den Gläubigern erwartet war? bb) Wer hätte einen Vorteil von einer höheren Inflationsrate? Die Gläubiger oder die

Schuldner?

1 Bei der ersten Anpassung sind die Regelsätze auf jeden Fall dadurch gesunken, weil die Güter ersatzlos aus dem

Güterkorb gestrichen wurden. Aber um diesen Effekt geht es hier nicht.

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Kapitel 8: Das Geldwesen

1) Welche der im Folgenden aufgezählten Punkte zählen zum Geld in der Europäischen Währungsunion? Bei welchen handelt es sich nicht um Geld? - Erläutern Sie Ihre Antwort unter Berücksichtigung der drei Funktionen des Geldes! a) eine Krügerrand Goldmünze b) ein 10 Schweizer Franken Schein c) eine griechische 2-Euro-Münze d) ein Guthaben von 10 Euro auf einem Girokonto e) ein Guthaben von 10 Euro auf einem Sparbuch f) eine Plastikkreditkarte g) eine Essensmarke

2) Jeden Donnerstag veröffentlicht die „Badische Zeitung“ eine Tauschspalte. Hier ein Beispiel: „Tauschen einen Handbemalten Bauernschrank gegen ein Drei-Gang-Rad“ a) Warum wäre es schwierig, die gesamte Volkswirtschaft über solche Tauschspalten zu

organisieren? b) Warum mag dann wohl – im Lichte Ihrer Ausführungen unter (a) – die Tauschspalte in

der „Badische Zeitung“ existieren?

3) Nennen und Erläutern Sie fünf Vorteile von Bargeld gegenüber Kreditkarten!

4) Ihr Onkel zahlt einen Kredit in Höhe von € 100 an seine Bank zurück, indem er eine Über-weisung von seinem Girokonto bei eben dieser Bank veranlasst. Verwenden Sie T-Konten, um die Wirkungen dieser Transaktion auf die Bank und auf Ihren Onkel zu verdeutlichen. Ist Ihr Onkel reicher geworden?

5) Sie beziehen eine neue Studentenbude und finden im Schreibtisch € 100, die der Vormieter vermutlich vergessen hat. Sie bringen das Geld zur Bank und zahlen es auf ihr Girokonto ein. a) Verwenden Sie T-Konten, um die Wirkungen dieser Transaktion auf die Bank zu

verdeutlichen. b) Wie verändert sich die Geldmenge M1, wenn die Bank nichts weiter unternimmt? c) Wie verändert sich die Geldmenge M1, wenn die Bank die 100 € als Kredit vergibt?

6) Sie haben einen Kinogutschein einer großen Kinokette. Sie können ihn in jedem Kino die-ser Kette einlösen und einen Film plus eine Tüte Popcorn dafür bekommen. Ist der Kino-gutschein Geld (Gehört der Kinogutschein zur Geldmenge)? - Warum oder warum nicht?

7) Zur Vereinfachung gibt es nur eine Bank (BANK NO1) in der Volkswirtschaft. Sie hat Sichteinlagen von € 1.000, Reserven von € 700 und Kredite in Höhe von € 300. Die Bilanz Ihrer Großmutter sieht wie folgt aus:

Aktiva Ihre Großmutter Passiva Geld + 100 Sonst. Aktiva + 400

Reinvermögen + 500

Summe + 500 + 500

Bearbeiten Sie folgende Ereignisse mit Hilfe von T-Konten für die Bank (BANK NO1) und Ihre Großmutter: a) Stellen Sie die Bilanz der Bank NO 1 auf. b) Ihre Großmutter nimmt einen Kredit in Höhe von € 100 bei ihrer Bank auf. c) Ihre Großmutter hebt von Ihrem Girokonto € 100 ab und kauft ein Fahrrad für € 200 beim

Fahrradhändler MAX. d) MAX bezahlt € 100 Euro auf sein Girokonto bei der BANK NO1 ein. e) Wie hat sich die Geldmenge M1 durch die Transaktionen b) – c) verändert?

8) Über die Bilanz einer Bank ist bekannt, dass sie über € 250 Mio. an Einlagen verfügt und einen Reservesatz von 10 % hat. a) Zeichnen Sie ein T-Konto für diese Bank.

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b) Ein Kunde dieser Bank zieht seine Einlagen in Höhe von € 10 Mio. ab (ihm wird Bargeld ausbezahlt). Wie verändert sich der Reservesatz?

c) Wenn die Bank sich entschließt, die Reservehaltung in Höhe von 10 % der Einlagen danach durch eine Reduzierung der Kreditvergabe wiederherzustellen, wie sieht dann das T-Konto aus?

d) Erläutern Sie, welche Auswirkungen diese Handlung der Bank auf die anderen Banken der Volkswirtschaft haben wird.

e) Warum wird es der Bank unter Umständen schwer fallen, die unter c) beschriebene Aktion durchzuführen? – Überlegen Sie einen anderen Weg, wie die Bank zu einer Reservehaltung gemäß ihres ursprünglichen Reservesatzes zurückgelangen könnte.

9) Nehmen Sie an, das T-Konto der Ersten Bank sehe folgendermaßen aus:

Aktiva ERSTE BANK Passiva Reserven (Kasse) + 100.000 Kredite + 400.000

Einlagen + 500.000

a) Wie hoch sind die Überschussreserven, die die Erste Bank hält, wenn die Zentralbank

einen Mindestreservesatz 5 % festlegt? b) Nehmen Sie bitte an, alle anderen Banken hielten nur die geforderten Mindestreserven.

Wenn die Erste Bank sich dazu entschließt, ihre Reserven auf das Mindestmaß zu reduzieren, um wie viel würde das Geldangebot in der Volkswirtschaft ansteigen?

11) Sie haben Ihr ganzes Geld auf einem Sparbuch der ERSTEN BANK angelegt. Nun hören Sie ein Gerücht, die Bank hätte hohe Verluste aus Geschäften mit nachrangigen Hypotheken-darlehen (Subprimes). Jeder weiß, dass das Gerücht wohl falsch ist, aber jeder glaubt, dass die meisten anderen Anleger das Gerücht für wahr halten. a) Warum kann es zu einem Sturm auf die Bank kommen (es gibt keinen Einlagensiche-

rungsfonds)? b) Welche Auswirkungen können sich daraus für die ZWEITE BANK ergeben? c) Spareinlagen sind durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert. Was ändert sich?

13) Warum kann eine Zentralbank das Geldangebot nicht vollständig kontrollieren?

14) Zeigen Sie mit Hilfe von T-Konten die Effekte, die bei Zentralbank und Geschäftsbanken-sektor entstehen, wenn die Zentralbank für € 60 Mrd. Staatsanleihen bei privaten Anlegern (Nicht-Banken) kauft. Der Bargeldbestand ist fest und konstant und der Mindestreservesatz liegt bei 10%. a) Um wie viel steigen die Sichteinlagen und die Geldmenge in der ersten Runde? b) Stellen Sie das T-Konto für den Geschäftsbankensektor auf, wenn alle Transaktionen

abgeschlossen sind und vergleichen Sie die Änderungen gegenüber Aufgabe a) angewachsen ist.

c) Was ändert sich, wenn die Staatsanleihen von den Banken gekauft wurden?

15) Eine Bank hat ein Eigenkapital von 20 und Kredite von 100 vergeben. Sie erzielt einen Zinssatz von 7 % auf die Kredite und bezahlt 2 % auf die Einlagen. a) Wie hoch ist die Leverage Ratio? b) Wie hoch ist die Eigenkapitalrendite? c) Wie sähen die Werte bei einem Eigenkapital von 10 aus? d) Was würde passieren, wenn 15 % der Kredite ausfallen? e) Erläutern Sie kurz den Interessenkonflikt zwischen Staat und Geschäftsbanken unter

Bezug auf d).

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Kapitel 9: Geldmengenwachstum und Inflation

1) Das Preisniveau steigt von 115 auf 117,6. Berechnen Sie die Inflationsrate.

2.) Die Inflationsrate im Jahr 2016 war 3,3 %. Das Preisniveau lag zu Beginn des Jahres bei 117,6. Wie hoch ist es am Ende des Jahres?

3) Stellen Sie sich vor, Bob und Rita sind Bauern. Bob baut Bohnen an, Rita Reis. Bob und Rita sind die einzigen Menschen dieser Volkswirtschaft und konsumieren beide immer doppelt so viele Bohnen wie Reis. 2015 lag der Bohnenpreis bei € 2 und der Reispreis € 1. a) Angenommen, 2016 betrug der Preis für Bohnen € 4 und der Preis für Reis € 2. Wie

hoch war die Inflation? Wurde Bob durch die Preisänderungen besser oder schlechter gestellt oder blieb seine Lage unverändert? Wie sah es für Rita aus?

b) Nehmen wir nun an, 2016 betrug der Preis für Bohnen € 2 und der Preis für Reis € 2. Wie hoch war die Inflation? Wurde Bob durch die Preisänderungen besser oder schlechter gestellt oder blieb seine Lage unverändert? Wie sah es für Rita aus?

c) Nehmen wir abschließend an, 2016 betrug der Preis für Bohnen € 3 und der Preis für Reis € 2. Wie hoch war die Inflation? Wurde Bob durch die Preisänderungen besser oder schlechter gestellt oder blieb seine Lage unverändert? Wie sah es für Rita aus?

4) In einem Land herrscht eine schwere Wirtschaftskrise mit einer Deflation. Die Deflations-rate soll 4 % betragen. Zur Ankurbelung der Wirtschaft wird die Zentralbank aufgefordert den Zins zu senken. Politiker aller Parteien fordern einen Realzins der höchstens bei 3 % liegen soll. Was halten Sie von dieser Forderung?

5) Erinnern Sie sich, dass Geld drei Funktionen in der Volkswirtschaft erfüllt. Worin bestehen diese Funktionen? Wie wirkt sich Inflation auf die Fähigkeit des Geldes aus, jede dieser Funktionen zu erfüllen?

6) Auf dem Geldmarkt treffen Geldangebot und Geldnachfrage aufeinander. a) Zeigen Sie grafisch, wie eine Erhöhung der Geldmenge Geldangebot, Geldnachfrage,

das Preisniveau und die Kaufkraft des Geldes beeinflusst. b) Wie wirkt eine Erhöhung des Einkommens? c) Was muss die Zentralbank tun, wenn sie im Fall b) das Preisniveau konstant halten

will?

7) Angenommen, das Geldangebot beträgt dieses Jahr € 500 Mrd., das nominale BIP liegt bei € 4,5 Billionen und das reale BIP beträgt € 3,6 Billionen. a) Wie hoch sind Preisniveau und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes? b) Die Umlaufgeschwindigkeit sei konstant und die Produktion von Waren und

Dienstleistungen wachse um 5 % pro Jahr. Was passiert dann mit dem nominalen BIP, wenn die Zentralbank die Geldmenge unverändert lässt?

c) Welches Geldangebot sollte die Zentralbank im nächsten Jahr anstreben, wenn sie das Preisniveau stabil halten möchte und die Produktion von Waren und Dienstleistungen um 3,5 % zunimmt?

d) Welches Geldangebot sollte die Zentralbank im nächsten Jahr anstreben, wenn sie bei einer konstanten Umlaufsgeschwindigkeit eine Inflationsrate von 10 % realisieren will und die Produktion von Waren und Dienstleistungen um 3,5 % zunimmt?

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8) Neben der Bargeldmenge gibt es auch noch die Geldmengenaggregate M1, M2 und M3, die sich in Ihrer Zusammensetzung und Höhe zum Teil beträchtlich unterscheiden. Wie kann es sein, dass die Quantitätsgleichung für alle diese Geldmengen gilt?

9) Im Auenland ist die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes konstant. Das BIP wächst mit 4 % pro Jahr, die Geldmenge steigt jährlich um 7 % und der nominale Zinssatz liegt bei 8%. Wie hoch ist der Realzins?

10) Welches sind die Kosten der Inflation? Welche dieser Kosten sind Ihrer Meinung nach für die deutsche Wirtschaft am wichtigsten?

11) In diesem Kapitel wurde der Realzins als Nominalzins abzüglich Inflationsrate definiert. Da nach dem deutschen Einkommensteuerrecht nominale Zinseinkünfte besteuert werden, können wir den Realzinssatz nach Steuer als Nominalzinssatz nach Steuer abzüglich Inflationsrate definieren. a) Nehmen Sie an, die Inflationsrate beträgt 0 %, der Nominalzinssatz 5 % und der

Steuersatz 40 %. Wie hoch ist der Realzins vor Steuern? Wie hoch ist der Realzins nach Steuern? Wie hoch ist der effektive Steuersatz auf die realen Zinseinkünfte (die prozentuale Verringerung der realen Zinseinkünfte aufgrund der Steuern?

b) Nehmen Sie nun an, die Inflationsrate steigt auf 3 %, der Nominalzinssatz 8 %. Wie hoch ist jetzt der Realzins vor Steuern bei einem Steuersatz von 40 %? Wie hoch ist der Realzins nach Steuern? Wie hoch ist der effektive Steuersatz auf die realen Zinseinkünfte?

c) Einige Volkswirte vertreten die Ansicht, dass die Inflation aufgrund der Einkommen-steuer zu einer Verringerung des Sparanreizes führe. Erklären Sie diese Sichtweise unter Zuhilfenahme Ihrer Antworten zu den Teilfragen a) und b).

12) Gegeben ist ein Steuersatz von 35 %. Berechnen Sie die realen Zinssätze vor und nach Steuer für folgende Fälle: a) Der nominale Zinssatz ist 10 % bei einer Inflationsrate von 5 %. b) Der nominale Zinssatz ist 6 % bei einer Inflationsrate von 2 %. c) Der nominale Zinssatz ist 4 % bei einer Inflationsrate von 1 %. d) Kommentieren Sie die Ergebnisse! (Was fällt Ihnen auf?)

13) Stellen Sie sich vor, die Deutschen erwarten eine Inflation von 2 % für 2018, tatsächlich steigen die Preise aber um 5 %. Inwiefern würde sich diese unerwartet hohe Inflation vorteilhaft oder nachteilig auswirken für: a) die Bundesregierung, b) einen Hausbesitzer mit einem festen Hypothekenzinssatz, c) eine Lebensversicherungsgesellschaft, die einen Teil ihrer Mittel in 10-jährigen

Bundesanleihen investiert hat? d) eine Lebensversicherungsgesellschaft, die einen Teil ihrer Mittel in Schatzwechseln

investiert hat?

14) Sind die folgenden Aussagen wahr, falsch oder ungewiss? Begründen Sie Ihre Antworten. a) „Inflation benachteiligt Kreditnehmer und begünstigt Kreditgeber, weil die Kreditnehmer

einen höheren Zinssatz bezahlen müssen.“ b) „Wenn sich die Preise in einer Art und Weise ändern, die das allgemeine Preisniveau

unverändert lässt, dann wird niemand besser oder schlechter gestellt.“ c) „Inflation verringert die Kaufkraft der meisten Arbeitskräfte nicht.“ d) „Eine hohe Inflation erhöht die Kosten für die Wirtschaft“

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Kapitel 10: Grundsätzliches über die offene Volkswirtschaft

1) Wie werden die folgenden Transaktionen die deutschen Exporte, Importe und Nettoexporte beeinflussen? a) Ein deutscher Professor verbringt sein Forschungssemester in den Rocky Mountains. b) Eine große Anzahl Pariser Studenten schaut sich die neueste deutsche Komödie im

Kino an. c) Ihr Onkel kauft einen Volvo. d) Ein Londoner Supermarkt verkauft deutsches Nutella. e) Ein Japaner kauft in Deutschland Parfüm ein, um die japanischen Steuern zu umgehen.

2) Wie werden die folgenden Transaktionen den deutschen Nettokapitalabfluss beeinflussen? a) Ein deutsches Mobilfunkunternehmen eröffnet ein Büro in der tschechischen Republik. b) Das englische Kaufhaus Harrods verkauft (eigene) Aktien an den Pensionsfond von

Volkswagen. c) Honda eröffnet eine deutsche Produktionsstätte. d) Eine deutsche Investmentgesellschaft verkauft ihre General-Motors-Aktien an einen

französischen Investor.

3) Buchen Sie die folgenden Transaktionen in der deutschen Zahlungsbilanz: a) Ein deutscher Textilhändler kauft T-Shirts in Pakistan für 500.000 €. b) Die Bundesrepublik Deutschland erlässt einem südamerikanischen Staat

Verbindlichkeiten im Wert von 1 Mio. €. c) Ein deutscher Tourist besucht ein Nobelrestaurant in Tokio und zahlt die Rechnung

über (umgerechnet) 1.500 € mit seiner Kreditkarte. d) Eine Deutsche kauft chinesische Aktien im Wert von 30.000 € und überweist den Betrag

von ihrem Geschäftskonto bei einer amerikanischen Geschäftsbank. e) Ein deutscher Konzern liefert Rüstungsgüter im Wert von 10 Mio. € an die Volksrepublik

China. Im Gegenzug liefern die Chinesen Fahrräder im Wert von 7 Mio. €, für die übrigen 3 Mio. € gewährt ihnen der Konzern eine Zahlungsfrist von 10 Jahren.

4) Im Internet finden Sie aktuelle Notierungen von Wechselkursen. Suchen Sie eine solche Seite und beantworten Sie mit deren Hilfe die folgenden Fragen. a) Werden dort nominale oder reale Wechselkurse angegeben? Erklären Sie! b) Wie lauten die Wechselkurse zwischen der Eurozone und den Vereinigten Staaten und

zwischen der Eurozone und Japan? Berechnen Sie den Wechselkurs zwischen den Vereinigten Staaten und Japan!

c) Wenn im Verlauf des nächsten Jahres die Inflation in der Eurozone über der amerikani-schen liegt, würden Sie dann eine Aufwertung oder eine Abwertung des Euro gegen-über dem Dollar erwarten?

5) Ein USD kostet 7,50 NOK aber nur 1,25 SFR. Berechnen Sie die Wechselkurse zwischen NOK und SFR a) in Preisnotierung b) in Mengenotierung

6a) Welche der folgenden Gruppen würde sich über eine Abwertung des Dollar freuen, welche würde sich ärgern? Erläutern Sie Ihre Antwort. a) Ein deutscher Versicherungskonzern, der amerikanische Staatsanleihen hält. b) Die Tourismusbranche im Sauerland. c) Schweizer Touristen, die eine Reise in die USA planen. d) Ein amerikanischer Hedge-Fonds, der in Europa Firmenanteile erwerben möchte.

6b) Welche der folgenden Gruppen würde sich über eine Aufwertung des Dollar freuen, welche würde sich ärgern? Erläutern Sie Ihre Antwort. a) Ein deutscher Versicherungskonzern, der amerikanische Staatsanleihen hält. b) Die Tourismusbranche im Sauerland. c) Schweizer Touristen, die eine Reise in die USA planen. d) Ein amerikanischer Hedge-Fonds, der in Europa Firmenanteile erwerben möchte.

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Übungsaufgaben zur Makroökonomik Wintersemester 2018/19 22 / 33 Prof. Dr. Martin Ehret Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede

7) Wenn ein Honda ¥ 2.000.000 kostet und ein vergleichbarer Opel € 25.000, und wenn ein Euro 160 Yen wert ist, wie lautet dann der nominale und der reale Wechselkurs aus deutscher Sicht?

8) Das Gesetz der Einheitlichkeit der Preise: a) Nennen Sie drei Güter, für die das Gesetz der Einheitlichkeit der Preise mit großer

Wahrscheinlichkeit gilt. Begründen Sie Ihre Auswahl! b) Nennen Sie drei Güter, für die das Gesetz der Einheitlichkeit der Preise vermutlich nicht

gilt. Begründen Sie Ihre Auswahl!

9) Erläutern Sie, was in jeder der folgenden Situationen mit dem realen Wechselkurs (in Mengennotierung) der Eurozone passiert. a) Die Preise innerhalb der Eurozone steigen schneller als im Rest der Welt, während der

nominale Wechselkurs des Euro gegenüber dem Ausland konstant bleibt. b) Die Preise im Rest der Welt steigen schneller als innerhalb der Eurozone, während der

nominale Wechselkurs des Euro gegenüber dem Ausland konstant bleibt. c) Die Preise im In- und Ausland bleiben konstant, während der nominale Wechselkurs des

Euro gegenüber dem Ausland sinkt (Abwertung des Euro). d) Der nominale Wechselkurs des Euro gegenüber dem Ausland sinkt (Abwertung des

Euro) und die Preise im Ausland steigen schneller al in der Eurozone.

10) Eine Dose Sprudel kostet $ 0,75 in den Vereinigten Staaten und € 0,60 in Frankreich. Wie lautet der Dollar-Euro-Wechselkurs, wenn die Kaufkraftparität gültig ist?

11) Nehmen Sie an, eine Tonne deutschen Weizens kostet € 90, eine Tonne amerikanischen Weizens kostet $ 50 und der nominale Wechselkurs beträgt € 0,90 pro Dollar. a) Erläutern Sie, wie Sie aus dieser Situation Profit schlagen könnten. Wie hoch wäre Ihr

Gewinn pro Tonne Weizen? Wenn auch andere Personen diese Gewinnmöglichkeit nutzen würden, was würde mit dem Weizenpreis in Deutschland und in den Vereinigten Staaten passieren?

b) Nehmen Sie an, Weizen wäre das einzige Gut in der Welt. Was würde mit dem realen Wechselkurs zwischen Deutschland und den USA passieren?

12) Der Economist, ein internationales Nachrichtenmagazin, sammelt regelmäßig Daten über den Preis eines Big Mac bei McDonald’s in unterschiedlichen Ländern, um die Kaufkraftparitätentheorie zu überprüfen (Quelle: The Economist, 25.4.2002).

Land Preis eines Big Mac Wechselkurs (pro $) am 24.3.2002

Schweden Ungarn Schweiz Israel

26,00 Schwedische Kronen 459,00 Forint 6,30 Schweizer Franken 12,00 Schekel

10,30 272,00 1,66 4,79

Fragen: a) Warum ist der Big Mac möglicherweise ein gutes Produkt für diesen Zweck? b) Welchen Wechselkurs würden Sie auf Grundlage der Big Mac Daten für jedes Land

vorhersagen (der Big Mac kostet in den USA $ 2,49)? Wie gut kann die Kaufkraftparitätentheorie den Wechselkurs erklären?

c) Auf Grundlage der Big Mac Daten scheint die Kaufkraftparitätentheorie für einige Länder im Groben zu stimmen und für andere nicht. Warum treffen möglicherweise die Annahmen, die der Kaufkraftparitätentheorie zu Grunde liegen, nicht genau auf einen Big Mac zu?

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Übungsaufgaben zur Makroökonomik Wintersemester 2018/19 23 / 33 Prof. Dr. Martin Ehret Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede

Kapitel 11: Eine makroökonomische Theorie der offenen Volkswirtschaft

1) Um den chronischen Fall des Euro in der Schuldenkrise zu stoppen, empfahl die EU-Kom-mission, dass die Mitgliedsländer durch vermehrte Sparbemühungen die Staatshaushalte ausgleichen sollten, um dadurch den Euro für internationale Investoren wieder attraktiver zu machen. Analysieren Sie mit Hilfe des Mankiw-Modells, ob eine Verringerung des Haus-haltsdefizits tatsächlich den Euro stärken würde. Erläutern Sie Ihre Überlegungen anhand der grafischen Analyse der Entwicklungen auf dem Kredit- und dem Devisenmarkt!

2) Ein amerikanischer Senator schwört seiner früheren Unterstützung des Protektionismus mit den folgenden Worten ab: „The U.S. trade deficit must be reduced, but import quotas only annoy our trading partners. If we subsidize U.S. exports instead, we can reduce our deficit by increasing our competitiveness.” a) Stimmen Sie mit der Meinung des Senators überein? Zeigen Sie grafisch unter

Verwendung unserer dreiteiligen Abbildung die Wirkung einer Exportsubventionierung auf die Nettoexporte und den realen Wechselkurs!

b) Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer einer Subventionierung der Exporte?

3) Welchen Einfluss hat ein Anstieg der Zinsen im Ausland (z.B. USA) auf das Inland (z. B. BRD)? Beantworten Sie dazu die drei Teilfragen a) – c). a) Erläutern Sie, welche Wirkung ein Anstieg der amerikanischen Realzinsen auf den

deutschen Nettokapitalabfluss, die deutschen Realzinsen, die deutschen Netto-investitionen und die deutsche Ersparnis hat.

b) Erklären Sie anschließend anhand der Grafik, wie diese Veränderung auf dem Kapital-markt die deutschen Nettoexporte beeinflusst.

c) Was wird mit dem realen Wechselkurs Deutschlands gegenüber den USA passieren?

4) Angeregt durch staatliche Förderung (z. B. Riester-Rente) sparen die Bundesbürger mehr. a) Wird der Anstieg der privaten Ersparnis eine starke oder schwache Wirkung auf den

deutschen Nettokapitalabfluss haben, wenn die Elastizität des deutschen Nettokapitalabflusses gegenüber dem Realzinssatz sehr hoch ist?

b) Wenn die Elastizität des deutschen Nettokapitalabfluss gegenüber dem Realzinssatz sehr gering ist, wird dann der Anstieg der privaten Ersparnis eine starke oder schwache Wirkung auf den deutschen Nettokapitalabfluss haben?

5) Im vergangenen Jahrzehnt wurde ein Teil der chinesischen Ersparnis dazu verwendet, amerikanische Investitionen zu finanzieren, d.h. der amerikanische Nettokapitalabfluss gegenüber China war negativ. a) Was würde auf dem amerikanischen Kreditmarkt passieren, wenn die Chinesen auf

einmal nicht länger amerikanische Aktiva kaufen wollten? Wie würde sich dies insbesondere auf die amerikanischen Zinssätze, die amerikanische Ersparnis und die amerikanischen Investitionen auswirken?

b) Was würde auf dem Devisenmarkt geschehen? Wie würde sich diese Entwicklung auf den Wert des Dollars und die amerikanischen Leistungsbilanz auswirken?

6) Die Investitionen im Inland sinken. a) Zeigen Sie welche Effekte sich daraus in einer offenen Volkswirtschaft auf den das

gesamtwirtschaftliche Sparen, den Nettokapitalabfluss, den Wechselkurs und den Leistungsbilanzsaldo ergeben.

b) Wie unterscheiden sich sie Ergebnisse von denen einer geschlossenen Volkswirtschaft?

7) Nachdem Russland 1998 die Rückzahlung seiner Auslandsschulden vorübergehend aus-gesetzt hatte, zogen die Investoren weltweit ein sicheres Engagement in US-Staatsanleihen vor. Welche Auswirkungen hat die Flucht in den sicheren Hafen der US Staatsanleihen auf die US-amerikanische Volkswirtschaft?

Erläutern Sie die Auswirkungen auf die inländischen Investitionen, den Zinssatz, die gesamtwirtschaftliche Ersparnis, den Nettokapitalabfluss, den Wechselkurs und die Nettoexporte.

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Kapitel 12: Analyse von Nachfrageschwankungen: Das Einkommen-Ausgaben-Modell

1) Grafische Erfassung der Konjunktur: a) Zeichnen Sie in die linke Grafik einen Konjunkturverlauf mit zwei Zyklen und markieren

Sie im ersten Zyklus die Konjunkturphasen. b) Zeichnen Sie in die rechte Grafik den Verlauf eines Wachstumszyklus mit zwei Zyklen

und achten Sie darauf, dass die Wachstumsraten nicht negativ werden.

2) Eine Wirtschaft hat eine marginale Konsumneigung von 0,6 und das reale BIP beträgt € 600 Mrd. Die Regierung beansprucht 20 % des BIP als Steuern. Die Investitionen steigen nun um € 10 Mrd. Wie wirkt sich diese Nachfrageerhöhung in den folgenden Perioden auf den Konsum aus? a) Füllen Sie die nachfolgende Tabelle aus. Die beiden ersten Zeilen sind bereits

vorgegeben. b) Erläutern Sie anhand der Ergebnisse das „fundamental-psychologische Gesetz von

Keynes“ für den Konsum. c) Wie groß ist die Gesamtänderung des realen BIP nach 10 Perioden? – Wie groß ist der

Multiplikator?

Periode Änderung von

Investitionen (I)

Konsum (C) Einkommen

(Y) Steuern

(T) Nachfrage

(YNE)

1 I = 10,00 10,00 2,00 8,00

2 C = 4,80 4,80 0,96 3,84

3 C =

4 C =

5 C =

6 C =

7 C =

8 C =

9 C =

10 C =

Summe C =

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d) Erstellen Sie eine weitere Tabelle unter der Annahme, dass die marginale Konsumneigung 0,75 und der Steuersatz 10 % des realen BIP beträgt. Um wie viel ändert sich nun das reale BIP nach 10 Perioden?

3) Angenommen, empirische Wirtschaftsforscher beobachten, dass ein Anstieg der Staats-ausgaben um € 10 Mrd. die Gesamtnachfrage in der Volkswirtschaft um € 30 Mrd. erhöht. Wie hoch würden die Wirtschaftsforscher die marginale Konsumneigung schätzen?

4) Ermitteln Sie die Wirkungen der folgenden Ereignisse mit Hilfe des Einkommen-Ausgaben-Modells auf Gleichgewichtseinkommen und Beschäftigung. Gehen Sie dabei zur Vereinfachung zunächst von einer Kopfsteuer aus. Die Arbeitsproduktivität beträgt 4, das Arbeitsangebot 400.

Gütermarkt: (1) YNE = C + I + G + NX (2) C =C0 + c Y = 50 + 0,8 Y

(3) I = I0 = 100

(4) G = G0 = 70

(5) NX = NX0 = 80

(6) YAT = Y (7) YAT = YNE

Arbeitsmarkt : (8) AAT = AAT

0 = 400

(9) ANE = 1/ Y* = 4 Y* a) Wie groß sind Gleichgewichtseinkommen, Beschäftigung, und Arbeitslosigkeit im

Ausgangsgleichgewicht? b) Die Unternehmer werden optimistischer und investieren mehr: Ermitteln Sie die

Wirkung einer Erhöhung der Investitionen um 10 Mrd. € auf Einkommen und Beschäftigung.

c) Erläutern Sie verbal den Multiplikatorprozess, der der Aufgabe b) zugrunde liegt. d) Durch Terroranschläge und Wahlen mit überraschendem Ausgang sind die Bürger sehr

verunsichert und beschließen mehr zu sparen: Ermitteln Sie die Wirkung einer Erhöhung der autonomen Ersparnis um 15 Mrd. € auf Einkommen und Beschäftigung.

5) Nehmen wir an, der Staat senkt die Steuern um € 20 Mrd. Es herrscht keine Verdrängung von Privatnachfrage durch Staatsnachfrage und die marginale Konsumneigung beträgt ¾. a) Wie groß ist die Erstwirkung der Steuersenkung auf die Gesamtnachfrage? b) Welche weiteren Wirkungen folgen dieser Erstwirkung? Wie groß fällt der Effekt der

Steuersenkung auf die aggregierte Nachfrage insgesamt aus? c) Vergleichen Sie die Wirkungen einer Steuersenkung von € 20 Mrd. und einer

Staatsausgabensteigerung um € 20 Mrd. miteinander. Wie ist das Vergleichsergebnis?

6) Ermitteln Sie die Wirkungen der folgenden Maßnahmen mit Hilfe des Einkommen-Aus-gaben-Modells auf Gleichgewichtseinkommen und Beschäftigung. Gehen Sie dabei zur Vereinfachung zunächst von einer Kopfsteuer aus. Die Arbeitsproduktivität beträgt 4, das Arbeitsangebot 80.

(1) YNE = C + I + G + NX (2) C =C0 + c Yver = 60 + 0,6 Yver

(3) Yver = Y – T (4) I = I0 = 50

(5) T = T0 = 30

(6) G = G0 = 30

(7) NX = NX0 = 0

(8) YAT = Y (9) YAT = YNE

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Übungsaufgaben zur Makroökonomik Wintersemester 2018/19 26 / 33 Prof. Dr. Martin Ehret Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede

Arbeitsmarkt : (10) AAT = AAT

0

(11) ANE = 1/ Y* a) Geben Sie an, um welche Art von Gleichung es sich bei den Gleichungen (1) - (11)

handelt. b) Das Arbeitsangebot beträgt 70, die Arbeitsproduktivität ist 5. Wie groß sind

Gleichgewichtseinkommen, Budgetsaldo des Staates, Beschäftigung, und Arbeitslosigkeit im Ausgangsgleichgewicht?

c) Ermitteln Sie die Wirkung einer Steuererhöhung um 10 Mrd. € auf Einkommen und Beschäftigung.

d) Ermitteln Sie die Wirkung einer Erhöhung der Staatsausgaben um 10 Mrd. € auf Einkommen und Beschäftigung.

e) Welche Wirkung ergibt sich aus der gleichzeitigen Durchführung der Maßnahmen in c) und d)?

f) Erläutern Sie an einem Beispiel der Staatsausgaben, die Wirkung der sog. „Automatischen Stabilisatoren“!

7) Als Reaktion auf eine Wirtschaftskrise erhöht ein Land die Staatsnachfrage im Jahr 2009 um G = 50 Mrd. Im Jahr 2010, in dem annahmegemäß die Krise wieder vorbei sei, werden die Ausgaben wieder reduziert. Das Land sei eine geschlossene Volkswirtschaft. Die marginale Konsumneigung sei 0,75 und es werden nur Kopfsteuern erhoben. Um wie viel verändert die Staatsnachfrage das Einkommen: a) Im Jahr 2009? b) Im Jahr 2010?

8) Auf Grund der ansteigenden Arbeitslosenzahlen kommt es in den nächsten Jahren zu einem Defizit bei der Bundesagentur für Arbeit (BA). Dieses konnte im letzten Jahr durch einen Abbau der Reserven der BA gedeckt werden, im laufenden Jahr wird ein Bundeszuschuss an die BA fällig. Für die Folgezeit diskutiert man über eine Anhebung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung. O-Ton eines Politikers: "Es war schon immer so, dass bei höheren Arbeitslosenzahlen ein höherer Beitragssatz erhoben wurde." a) Ist die Defizitfinanzierung der Kosten höherer Arbeitslosigkeit schlechte

Haushaltspolitik? Welcher Mechanismus ist hier am Werk? Erläutern Sie diesen Mechanismus anhand des Einkommen-Ausgaben-Modells.

b) Warum ist die Aussage des Politikers problematisch? Konkret: auf welche Vorteile wird verzichtet?

c*) Was wäre die richtige Forderung, wenn man verhindern wollte, dass die Staatsverschuldung durch krisenbedingte Arbeitslosigkeit immer weiter steigt?

9) Für ein Land gelten folgende Angaben: Der autonome Konsum beträgt 100 Geldeinheiten, die marginale Konsumquote liegt bei 0,75, die autonome Investition sind 40 Geldeinheiten, und die Nettoexporte 10 Geldeinheiten a) Bestimmen Sie die Höhe des Volkseinkommens im Gleichgewicht. b) Wie hoch ist das Gleichgewichtseinkommen, wenn der Staat Ausgaben in Höhe von 20

Geldeinheiten tätigt und diese durch eine Kopfsteuer finanziert? c) Warum ist das Ergebnis bei Aufgabe b) anders als bei Aufgabe a)? d) Angenommen, das Land stellt auf eine Einkommensteuer um [T = t·Y]. Wie hoch können

bei einem Steuersatz von 20 % die Staatsausgaben sein, wenn der Staat auf ein ausgeglichenes Budget verpflichtet ist?

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Kapitel 13: Ansatzpunkte für die Konjunkturpolitik: Das IS-MP-Modell

1) Die EZB senkt den Zinssatz und darauf hin verändert sich die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, wie in der nachfolgenden Zeichnung abgebildet. a) Bestimmen Sie das jeweilige Gleichgewichtseinkommen b) Ermitteln Sie im unteren Schaubild die IS-Funktion. c) Was bringt die IS-Funktion zum Ausdruck? d) Wodurch verschiebt sich die IS-Funktion? e) Wodurch dreht sich die IS-Funktion? f) Stellen Sie unfreiwillige Arbeitslosigkeit im IS-MP-Diagramm dar und erläutern Sie!

2) Zeichnen Sie ein IS-MP-Modell mit einem Quadranten. a) Erläutern Sie Steigung und Lage der IS-Kurve. b) Was soll mit der IS-Kurve gezeigt werden? c) Erläutern Sie Steigung und Lage der MP-Kurve. d) Was soll mit der MP-Kurve gezeigt werden?

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3) Erklären Sie, wie die folgenden Ereignisse Zinssatz und Einkommen im IS-MP-Modell verändern. Illustrieren Sie Ihre Antworten mit einem Diagramm. a) Die Unternehmen erwarten eine gute Konjunktur und erhöhen deshalb die Investitionen. b) Die Zentralbank erhöht die Zinsen, um die Inflationserwartungen zu dämpfen. c) Die Konsumenten fürchten eine Rezession und beschließen mehr zu sparen. d) Angesichts der Finanzkrise legt die Regierung ein Ausgabenprogramm auf und senkt

die Zentralbank die Zinsen. e) Die Zentralbank beschließt stärker als zuvor auf Outputänderungen zu reagieren. f) Die Haushalte beschließen ihre Geldhaltung zu erhöhen. g) Die Staatsausgaben nehmen zu. Gleichzeitig beschließt die Zentralbank bei jedem

Outputniveau einen höheren Zins anzuvisieren.

4) Zeigen Sie die Auswirkungen der folgenden Ereignisse aus europäischer Sicht im IS-MP-Modell und erläutern Sie kurz. a) Die EZB erhöht aufgrund der langsam anziehenden Inflation in der Eurozone die Zinsen. b) Der neue amerikanische Präsident Trump belegt europäische Exporte nach Amerika mit

hohen Einfuhrzöllen. c) Da besorgte Anwohner aus dem Nordosten Münchens fremde Fahrzeuge auf deutschen

Autobahnen nicht länger hinnehmen wollen, erlässt Bundesverkehrsminister Dobrindt eine PKW-Maut für deutsche Autobahnen. Die Maut bringt dem Staat im Jahr 500 € Mio. ein, die dann zusätzlich für den Straßenbau ausgegeben werden.

d) Um eine erneute Eurokrise in Zukunft zu vermeiden, beschließt die EZB in Zukunft stärker auf Abweichungen vom angestrebten Wirtschaftswachstum zu reagieren.

5) Die Regierung plant eine Haushaltskonsolidierung durch eine Verringerung der Staatsausgaben. a) Erläutern Sie anhand des IS-MP Modells wie die Zentralbank den negativen

Auswirkungen einer restriktiven Fiskalpolitik entgegenwirken kann! b) Wodurch sind diesen Maßnahmen der Zentralbank Grenzen gesetzt?

6) In welchen Fällen versagt die Geldpolitik?

7) Angenommen, die Volkswirtschaft befindet sich in einer Rezession. Erklären Sie wie jede der nachfolgend beschriebenen Maßnahmen auf Konsum und Investitionen wirkt. Geben Sie direkte Effekte, indirekte Effekte, Änderungen durch Veränderungen des Produktions-niveaus, Änderungen durch Zinssatzänderungen sowie Gesamtwirkungen an. a) Zunahme der Staatsausgaben. b) Senkung der Steuern. c) Eine Senkung des Zinssatzes

8) Am 1. Januar 2013 sind die USA über das sog. „fiscal cliff“ gestürzt. Das bedeutet, dass von 2013 bis 2022 Ausgabenkürzungen von jährlich 110 Mrd. USD vorgenommen werden müssen, - hinzukommen Steuererhöhungen, die zu zusätzlichen Einnahmen von 399 Mrd. USD führen. a) Welche Wirkungen auf das Einkommen erwarten Sie aufgrund des IS-MP Modells? b) Welche Wirkungen erwarten Sie im Hinblick auf die Beschäftigung? c) Nennen Sie drei Größen, von denen der Einkommensmultiplikator abhängt d) Schauen Sie im Internet nach, welche Auswirkungen das „Congressional Budget

Office“ erwartet.

9) Am 1. Januar 2013 trat in Griechenland ein weiteres Sparpaket in Kraft, das vom Parlament am 7. November 2012 gebilligt wurde. Das verabschiedete Paket sah Einsparungen und Steuererhöhungen im Volumen von 13,5 Milliarden Euro bis 2016 vor. Zu den Maßnahmen gehörten: Eine Rentenkürzung, das Renteneintrittsalter wurde von 65 auf 67 Jahre angehoben und Familien, die mehr als 18.000 Euro im Jahr verdienen, haben keinen Anspruch auf Kindergeld mehr. a) Welche Wirkungen auf das Einkommen erwarten Sie aufgrund des IS-MP Modells? b) Welche Wirkungen erwarten Sie im Hinblick auf die Beschäftigung?

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10) Nehmen Sie an, die Zentralbank hat eine Zinssenkungsfunktion von

Y

YY5,00,0*rr

potZ

ZB

Sie hat also bisher eher nicht auf Inflationsrate gesehen. Zum betrachteten Zeitpunkt liegt die Inflationsrate daher bei 12% und der Zentralbankzinssatz bei 4%. a) Wie hoch ist der Realzinssatz? b) Stellen Sie die Ausgangssituation im IS-MP-Diagramm dar. c) Nun kommt ein neuer Zentralbankpräsident ins Amt, der sich der Inflationsbekämpfung

verschrieben hat. Er legt deswegen eine neue Zinsregel fest:

Y

YY5,05,0*rr

potZ

ZB

und setzt die Zielinflationsrate auf 3%. Welchen Zinssatz wird er zunächst setzen (Realzinssatz und Nominalzinssatz)?

d) Diskutieren Sie im IS-MP-Diagramm die Auswirkungen von c) auf Einkommen, Konsum, Investition und Beschäftigung.

e) In Folge der Politik beginnt die Inflationsrate zu sinken. Skizzieren Sie den zu erwartenden Fortgang im IS-MP-Diagramm.

11) Manche Ökonomen fordern weitere Zinssenkungen von der EZB. Diskutieren Sie diese Forderung anhand der Taylor-Regel. Hinweis: Die Zielinflationsrate der EZB liegt bei unter aber nahe bei 2%. Gehen Sie dabei auf die beiden folgenden Fragen ein: a) Spricht die aktuelle Inflationsrate in der EU für oder gegen eine Zinssenkung? b) Spricht die Einkommensentwicklung in der EU für oder gegen eine Zinssenkung?

12) Die Fed verhalte sich nach folgender (vereinfachter) Regel:

r = r0 + a · Y

Das Einkommen ergibt sich vereinfacht durch:

YNE = C + I + G C = C0 + c · Y

I = I0 – b · r

G = G0

YAT = Y YAT = YNE

Die durchschnittliche Sparquote sei in den USA bei 20 %. Unabhängig vom Einkommen konsumieren die Amerikaner $ 100 Mrd. Der Staat gebe $ 1 Bio. aus und die autonomen privaten Investitionen I0 seien bei $ 1.100 Mrd. r0 sei 0,02 und a = 0,000005 und b sei $

10.000 Mrd. a) Wie hoch sind das Einkommen, der Konsum, der Zinssatz und die Investition? b) Wenn der Staat seine Ausgaben um $ 100 Mrd. erhöht, wie verändert sich dann das

Einkommen? Leiten Sie formal ab und geben sich den absoluten Wert an! c) Angenommen die amerikanische Wirtschaft wäre bereits vor der Ausgabenerhöhung an

ihrer Kapazitätsgrenze gewesen. Was bedeutet dies für die Abschreibungen? d) Wie weit müsste die Fed den Zins ändern, um das alte Einkommen aus Aufgabe a)

zurück zu erlangen? e) Leiten sie das Gleichgewichtseinkommen des IS-MP Modells her!

13) Stellen nachfolgende Fälle im IS-MP-Modell graphisch dar und erläutern Sie: a) Der neue Präsident von Takka-Tukka-Land senkt die Unternehmenssteuern auf

TU = 0%.

b) Nach a) steigt in Takka-Tukka-Land das Budgetdefizit des Staates. Der Präsident reduziert daraufhin die Nachfrage des Staates nach Gütern und Leistungen.

c) Was können Sie über den Gesamteffekt aussagen?

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14) Die Zielinflation der Zentralbank liegt bei Z = 3%. a) Die gemessene Inflation liegt zurzeit bei = 5%. Was wird die Zentralbank tun? b) Die gemessene Inflation steigt auf = 5%. Was wird die Zentralbank tun?

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Kapitel 14: Der Einfluss der Fiskalpolitik auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage

4) Aus verschiedenen Gründen verändert sich die Fiskalpolitik bei Schwankungen des Produktionsniveaus und der Beschäftigung automatisch. a) Erklären Sie, warum in der Rezession das Steueraufkommen sinkt. b) Erklären Sie, inwiefern sich in der Rezession die Staatsausgaben verändern. c) Angenommen eine Regierung ist strikt zum Budgetausgleich verpflichtet. Was müsste

sie in einer Rezession unternehmen? Würde die Rezession dadurch mehr oder weniger gravierend?

5) Folgende Maßnahmen wurden von der Bundesregierung (unter anderem) beschlossen, um die aktuelle Wirtschaftskrise zu bekämpfen: a) Staatsausgaben: z.B. Investitionen zur Sanierung von Schulgebäuden (G) b) Transferzahlungen: Einmaliger Kindergeldzuschuss (außer für Hartz IV - Empfänger) (Tr) c*) Welche der Maßnahmetypen erreicht bei gleichem Zuwachs an Staatsschulden die

höchste Wirkung?

6) In der öffentlichen Diskussion hören Sie immer wieder die Forderung vor allem von F.D.P. und CSU-Politikern), der Staat solle die Steuern senken, weil die privaten Haushalte am besten wüssten, was sie mit ihrem Geld anfangen sollen. Kann man das aus Sicht des Einkommen-Ausgaben-Modells auch anders sehen? Bedenken Sie für die Beantwortung der Frage, dass die gleichen Politiker fordern, die Budgetdefizite abzubauen.

Hinweis für die Lösung: Denken Sie an das Haavelmo-Theorem. Machen Sie sich die Sache einfach und unterstellen Sie, dass nur Steuern gesenkt werden, die nicht von Einkommen abhängen (z. B. Hundesteuer oder so).

Zweiter Hinweis: Falls Sie gerade nicht draufkommen, worum es sich dabei handelt, dann bedenken Sie für Ihre Antwort, dass Sie an zwei Schrauben drehen: Die Steuern T sinken: Was ist der Effekt? Die Staatsausgaben G sinken in gleicher Höhe. Was ist der Effekt? Welcher Effekt überwiegt?

7) Das Land Troja weist für das vergangene Jahr folgende Zahlen auf : Y = 180 in Mrd. € I = 16 % des BIP T = 38 % des BIP G = 53 % des BIP NX = -11 % des BIP

Die obigen Zahlen sind den Angaben des IMF WEO Outlook für Griechenland für das Jahr 2009 entnommen (gerundet)

Wie Sie wissen, ist Troja verpflichtet im Gegenzug für die Liquiditätshilfen der EU sein Budgetdefizit zu senken. Nehmen Sie an, im nächsten Jahr soll das Defizit um 5 %-Punkte abgebaut werden. a) Ermitteln Sie den Konsum für eine marginale Konsumneigung von 0,5 und stellen Sie

die Konsumfunktion auf. b) Welche Wirkung hätte eine Senkung der Staatsnachfrage um 5 %-Punkte auf das

trojanische BIP? c) Welche Wirkung hätte eine Erhöhung der Steuereinnahmen um 5 %-Punkte auf das

trojanische BIP? d) Welche Wirkung hätte ein Anstieg der Einnahmen aus dem Tourismus um 10 Mrd. €?

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9) Co2 Zertifikate Vor einiger Zeit wurden 10 % der Co2 Zertifikate versteigert, 90 % wurden den Betrieben kostenlos zugeteilt. Das ist gleichbedeutend damit, dass der Staat auf 90 % der möglichen Versteigerungserlöse verzichtet - und, um den Haushalt auszugleichen, seine Ausgaben stärker abbauen muss, als es andernfalls nötig wäre. Diskutieren Sie bitte den Effekt auf das BIP.

9) Eine geschlossene Volkswirtschaft habe einen Einkommensteuersatz von 35 % und die marginale Konsumneigung sei 80 %. Nehmen Sie an, der Staat tätige zusätzliche Ausgaben von 50 (Mrd.) €. a) Um wie viel steigt das Volkseinkommen? b) Um wie viel steigt das Budgetdefizit?

10) In einer offenen Volkswirtschaft ist die Wirkung von Staatsausgaben aus zwei Gründen geringer als ein einer geschlossenen Volkswirtschaft. Erstens wird ein Teil der Staatsaufträge (mG) ans Ausland vergeben und Zweitens fragen die privaten Haushalte aus dem zusätzlichen Einkommen zum Teil mHH im Ausland nach. Der Staatsausgabenmultiplikator lautet in diesem Falle: Herleitung:

HH GY 1 m C 1 m G

HH 0 HHC 1 m C c 1 t 1 m Y

HH 0 G 0HH

1Y 1 m C 1 m G

1 c 1 t 1 m

GHH

1Y 1 m G

1 c 1 t 1 m

a) Nun haben offene Volkswirtschaften wie die BRD eine relativ hohe Importneigung -

unterstellen Sie mHH = 0,5 - und außerdem ist die BRD durch die Vergaberichtlinie der EU gezwungen Staatsaufträge europaweit auszuschreiben - unterstellen Sie daher für die BRD mHH = mG = 0,5.

c sei 0,8 und t sei 0,25. Wie hoch ist die Multiplikatorwirkung von 100 G in der BRD? Um wie viel steigt die

Staatsverschuldung? b) Für Europa als Ganzes ist die Importneigung weit geringer. Unterstellen Sie, bei sonst

gleichen Werten, mHH sei 0,2 und mG sei 0 (weil eine Sanierung von Schulgebäuden nur Europaweit ausgeschrieben werden wird, also zwar evtl. in Deutschland von polnische, nicht aber in Europa an chinesische Firmen vergeben werden wird.)

Wie hoch ist die Multiplikatorwirkung von 100 G in der BRD? Um wie viel steigt die Staatsverschuldung?

c) Sehen sie ein Argument für eine europaweite Koordination der Fiskalpolitik?

Mehrere Gebiete

11) Im Moment wird diskutiert, ob das Budgetdefizit der BRD ab 2020 über höhere Steuern oder über Einsparungen abgebaut werden soll. a) Im Lichte des Einkommen-Ausgaben-Modells: Welche der beiden Varianten wäre

besser? b) Im Lichte der Wachstumstheorie: Welche der beiden Varianten wäre besser?

Hinweis zu b): Bedenken Sie, dass Steuern auf das Faktoreinkommen wirken. Was bedeuten höhere Steuern also wohl für das Faktorangebot? Was bedeutet dies für die Produktion.

c*) Welche der beiden Varianten wäre besser, wenn man davon ausgeht, ca) dass wir ab 2020 wieder Vollbeschäftigung haben. cb) dass es auch auf mittlere bis längere Sicht noch (mehr als die natürliche)

Arbeitslosigkeit geben wird?

Page 33: Makroökonomik - FH-SWF Home · oder die das BIP nicht verändern, und geben Sie jeweils ein Beispiel. Übungsaufgaben zur Makroökonomik Wintersemester 2018/19 6 / 33 Prof. Dr. Martin

Übungsaufgaben zur Makroökonomik Wintersemester 2018/19 33 / 33 Prof. Dr. Martin Ehret Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede

12) Eine Reihe von Wirtschaftswissenschaftlern erwartet, dass durch die gestiegene Staatsverschuldung das langfristige Zinsniveau steigen wird. Schätzungen von Gale et. al. erwarten einen Anstieg des Zinsniveaus in Höhe von rund 0,3 Prozentpunkten, wenn der Schuldenbestand des Staats geteilt durch das BIP um 10 % Punkte steigt. a) Wie wirkt dieser Effekt auf die Nachfrage? b) Wie wirkt dieser Effekt auf das Angebot? c) Stellen Sie ihn im AS-AD-Diagramm dar.

13) Mit dem Zusammenbruch des SED Regimes brach auch die Mark der DDR zusammen. Viele marxistische Autoren führten dies auf den "Geldüberhang" zurück - relativ zur Gütermenge war zuviel Geld da. Es wurde unter anderem vorgeschlagen, dieses überschüssige Geld (z.B. durch eine Währungsreform) einzuziehen. Und ein Autor schlug vor, dieses Geld, wenn man es denn schon mal eingezogen habe, auch gleich für etwas Sinnvolles zu ver-wenden - z.B. für die Sanierung der maroden Infrastruktur. a) Diskutieren Sie die Diagnose im Rahmen der Quantitätsgleichung. b) Diskutieren Sie den Therapievorschlag.

14) In den USA sind eine Reihe von Staatsausgaben (Renten etc.) inflationsindexiert (Entitlements). Warum bekommt dort wohl die Diskussion um das Preisindexproblem eine besondere politische Brisanz? Hinweis: Gehen Sie auch auf den Unterschied zwischen Paasche- und Laspeyres-Index ein.