politische information heute – und ein blick in die zukunft weiterbildungskurs politische...
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Politische Information heute – und ein Blick in die ZukunftWeiterbildungskurs Politische Kommunikation
12. September 2008, Universität Zürich – IPMZ transfer
Prof. Andreas Ladner
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Begriffsklärung (1)
Was ist politische Information?
- Information über Politik
- Politisch gefärbte Information
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Begriffsklärung (2)
Wozu braucht es/man politische Informationen?
- Teilnahme am politischen Prozess
- Sicherung von Unterstützung für Politik
- Kampf um Macht und Wählerstimmen
- Kampf um Deutungshoheit
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Information der Behörden
Oskar Leimgruber Bundeskanzler von 1944-1951
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Aktuell
Mitteilungen aus der Verwaltung
29.08.2008 Abteilung Hydrologie neu unter der Leitung von Dominique Bérod [ Bundesamt für Umwelt ] Der Walliser Dominique Bérod übernimmt ab dem 1. September 2008 die Leitung der … 29.08.2008 Wohnbautätigkeit im 2. Quartal 2008 - Erneut mehr neu erstellte und baubewilligte Wohnungen [ Bundesamt für Statistik ] (BFS) - Im 2. Quartal 2008 wurden in der Schweiz 10'710 Wohnungen neu erstellt. Im … 29.08.2008 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Schweiz im Jahr 2007 - Anhaltendes Wachstum auf hohem Niveau [ Bundesamt für Statistik ] (BFS) - Laut ersten Schätzungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des … 28.08.2008 Klimabezogene Massnahmen im Gebäudebereich [ Eidgenössisches Finanzdepartement ] Der Bundesrat hat das EFD am 27. Februar beauftragt in Zusammenarbeit mit den … 28.08.2008 Die Forschungszusammenarbeit zwischen der Schweiz und Südafrika wird konkret [ Staatssekretariat für Bildung und Forschung ] Am 25./26. August 2008 wurden anlässlich eines offiziellen Treffens in Pretoria acht … 28.08.2008 Fördermassnahmen für grünen Strom belasten Konsumenten 2009 mit 0,45 Rappen pro Kilowattstunde [ Bundesamt für Energie ] Zur Finanzierung der Fördermassnahmen des revidierten Energiegesetzes, zu der auch die … 28.08.2008 Hundebissstatistik 2007: Erstmals Auswertung nach Hundetypen [ Bundesamt für Veterinärwesen ] Hunde bestimmter Hundetypen beissen häufiger als andere. Dies geht aus … 28.08.2008 Erleichterte Überprüfung der Netzzugangspreise im Telecom-Markt gefordert [ Wettbewerbskommission ] 28.08.2008 Erleichterte Überprüfung der Netzzugangspreise im Telecom-Markt gefordert [ Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom ] Die Wettbewerbskommission (WEKO), der Preisüberwacher und die Eidg. … 28.08.2008 Ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 2007 - Schweizer Bevölkerung nimmt deutlich zu [ Bundesamt für Statistik ] (BFS) - Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ist 2007 um 84'800 Personen gewachsen
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Anschauungsbeispiel 2
Kampagne zur Einführung einer Energie-Etikette für Neuwagen, Feb. 2003
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Gesetzliche Grundlagen: Bundesverfassung
Artikel 180 Bundesverfassung Regierungspolitik
Abs 2. Er (der Bundesrat) informiert die Öffentlichkeit
rechtzeitig und umfassend über seine Tätigkeit, soweit
nicht überwiegende öffentliche oder private Interessen
entgegenstehen.
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Gesetzliche Grundlagen: Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz (RVOG) von 1997
Artikel 10 RVOG Information der Öffentlichkeit:1 Der Bundesrat gewährleistet die Information der
Bundesversammlung, der Kantone und der Öffentlichkeit2 Er sorgt für eine einheitliche, frühzeitige und
kontinuierliche Information über seine Lagebeurteilungen, Planungen, Entscheide und Vorkehren.
3 Vorbehalten bleiben die besonderen Bestimmungen zum Schutz überwiegender öffentlicher oder privater Interessen.
Artikel 11 Kommunikation mit der Öffentlichkeit:
Der Bundesrat pflegt die Beziehungen zur Öffentlichkeit
und informiert sich über die in der öffentlichen Diskussion
vorgebrachten Meinungen und Anliegen.
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Abstimmungsinformationen
„Ein historischer Einschnitt war die Einführung des
Abstimmungsbüchleins. Nachdem der Bundesrat
seit den fünfziger Jahren vereinzelt sogenannte
Bundesbüchlein herausgegeben hatte, wandte er
sich ab 1978 regelmässig mit diesem
Massenversand direkt an die Stimmbürger und
erklärte seine Position. Zwei Motive waren
ausschlaggebend. Ende der Siebziger war die
Stimmbeteiligung markant gesunken; mittels
besserer Information hoffte man, die Bürger wieder
an die Urne zu locken. Zweitens erlebte das Mittel
der Volksinitiative in den siebziger Jahren eine
eigentliche Renaissance. Die Anti-AKW-Bewegung,
die Umweltschützer usw. verlegten den politischen
Kampf auf die Strasse.“ (Engeler/Somm,
Weltwoche 38/04)
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=8727&CategoryID=73
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Ein kleiner Test
Ich zeige Ihnen jetzt vier Arten von Kampagnen.
Welche Kampagne gehört nicht zu dieser Gruppe?
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Abstimmungskampagnen
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Präventionskampagnen
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Politische Kampagnen
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Wahlkampagnen
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Meinungsbildung und Definitionsmacht (zwischen objektiver Analyse und politisch motivierter Interpretation)
„Waldsterben“, „Asylproblem“, „Jugendgewalt“,
„Klimaerwärmung“, „Vogelgrippe“ etc.
Die Höhen und Tiefen des Bundesrates und der
Bundesräte
Wem haben wir das zu verdanken? (Gutmenschen und
Neoliberale)
Was bedroht unsere Demokratie und unsere politischen
Institutionen? (Zauberformel, Volkswahl des Bundesrates
u.ä.)
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à retenir
Politische Information ist nicht gleich Information!
„Es wird immer schlimmer! Der Zerfall der
politischen Öffentlichkeit.“ (?)
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Beispiele
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Kurze Ursachenforschung: Der Wandel
Die Gesellschaft wandelt sich
Die Politik wandelt sich
Die technologischen Möglichkeiten wandeln sich
Was beeinflusst was?
=> Was sind die Auswirkungen auf die politische
Information?
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Die Reaktion der Parteien: Politisches Marketing und Amerikanisierung
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Grundmuster der politischen Kommunikation in der Schweiz
19. Jahrhundert bis Ende 1960er Jahre: Zeitungen waren mehrheitlich Parteiblätter
Mitte der 1960er Jahre: 370 politische Zeitungen, nur 237 offizielle Organe von Parteien, aber von den 133, die sich als unabhängig und neutral ausgeben, sind wohl kaum mehr als 5 wirklich unabhängig (Gruner 1964).
Parteipolitisches Engagement der Journalisten
Der öffentliche Diskurs entstand aus den liberalen, radikalen, konservativen, demokratischen und sozialistischen Stimmen = Aussenpluralismus
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Auswirkungen der Parteipresse auf die Parteiorganisationen
Die Ausbildung einer starken Parteiorganisation und die
Bindung an ein Parteiorgan stehen in einem wechselseitigen
Verhältnis (Gruner 1964: 286).
Je enger die Bindung an ein „Parteiorgan“, desto geringer der
organisatorische Apparat.
These: Anhaltende Bedeutung der Parteipresse bis Mitte der
1960er Jahre mit stabilen Bindungen der Leser an die
Parteiorgane hat die Herausbildung von Parteiorganisationen
mit Mitgliederstrukturen lange Zeit behindert (Gruner 1964)
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Niedergang der Parteipresse
Erst seit 1968 begannen sich die Zeitungen von
den Parteien zu emanzipieren.
Fusionen: parteigerichtete Blätter werden durch
unabhängige ersetzt. Z.T. Fusion von
Parteiblättern alter politischer Gegner
=> Binnenpluralismus
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Beispiele aus Blum (1996: 203):
Die Südostschweiz ("Neue Bündner Zeitung" (demokratisch), "Freie Rätier" (freisinnig) und "Bündner Tagblatt„)
"National-Zeitung" (freisinnig, dann non-konform) und die "Basler-Nachrichten" (liberalkonservativ, dann liberal) zur "Basler Zeitung"
"Vaterland" (christlich-demokratisch) und das "Luzerner Tagblatt" (freisinnig) zuerst zur "Luzerner Zeitung", dann die "Luzerner Zeitung" und die eher etwas progressiven parteiunabhängigen "Luzerner Neusten Nachrichten" zur "Neuen Luzerner Zeitung„
Le Temps aus dem Journal de Genève et Gazette de Lausanne und Nouveau Quotidien
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Abkoppelung von politischen Akteuren und Medien
Akteure müssen sich Präsenz in Medien erkämpfen/finanzieren
Kommerzialisierung Medien: Redaktionsstatute versuchen die kommerziellen Interessen der Verlage zurückzubinden.
Gefahr des Konzernjournalismus (Bsp. TA-Media: TA – TV3/Tele Züri)
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Für Parteien bedeutet Entkoppelung von der Presse:
Sie verlieren ein wichtiges Sprachrohr
Sie verlieren ein wichtiges Medium zur Einbindung von Parteisympathisanten
Sie sind auf teure Werberäume angewiesen, oder
müssen mit Ereignissen („Pseudoereignissen“) eine Berichterstattung generieren.
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Aufschwung der parteieigenen Organe
Kantonalparteien mit eigenem Publikationsorgan 1860 - 1997
0
10
20
30
40
50
60
70
80
9018
60-6
9
1870
-79
1880
-89
1890
-99
1900
-09
1910
-19
1920
-29
1930
-39
1940
-49
1950
-59
1960
-69
1970
-79
1980
-89
1990
-97
Pub
likat
ione
n ab
s.
Erstpublikationen
Publikationen FDP,CVP, SVP, SP
Publikationen gesamt
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Und heute: Das Internet
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Politisches Marketing und Amerikanisierung der Politik
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Marketing (Herkunft)
Übergang vom Verkäufermarkt (Nachfrage
übersteigt das Angebot) zu einem Käufermarkt.
Product, price, promotion and place!
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Politisches Marketing
Definition politisches Marketing: „(…) the
application of marketing principles and procedures
in political campaigns (…). The procedures involved
include the analysis, developement, execution, and
management of strategic campaigns (…) in
response to the needs and wants of selected
people and groups in a society“ (Newman 1999:
xiii)
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Elemente des politischen Marketings (1)
Ziel- und Strategieplanung Marktsegmentierung und targeting Meinungsforschung Issue management Kandidaten- und Parteienimages Event management
Vgl. Blunier 2006: 13
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Elemente des politischen Marketings (2)
Personalisierung Fundraising Politische Werbung Online-Marketing Politisches Consulting Spin doctors Konkurrenzorientierung
Vgl. Blunier 2006: 13
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Erste Probleme
Verlagerung von der Angebots- zur
Nachfrageorientierung (Problem:
Zielgruppenpopulismus)
Intensivierung der Beziehung zu den Medien
(Instrumentalisierung der Medien und
Mediatisierung der Politik)
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Vergleich zwischen marktwirtschaftlichem und politischem Marketing (1)
Der politische Markt ist ziemlich geschlossen (wenig neue
Anbieter)
In der Politik werden in erster Linie kollektive Güter
angeboten
Die Organisationsbeschaffenheit einer Partei unterscheidet
sich von derjenigen eines Unternehmens
Der politische Markt ist kein Wachstumsmarkt, sondern in
seiner Grösse gegeben
Die „Kunden“, d.h. Wähler, können sich dem politischen
Markt entziehen
Vgl. Blunier 2006: 16
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Vergleich zwischen marktwirtschaftlichem und politischem Marketing (2)
Wahlen werden nur periodisch abgehalten, während kommerzielle Märkte kontinuierlich laufen
Es bestehen unterschiedliche Zielsetzungen (auch eine tiefe Wahlbeteiligung kann von Vorteil sein)
Politische Kommunikation steht unter grösserem Zeit- und Gelddruck
Die politischen Akteure sind stark auf News und unabhängige Medien angewiesen
Politische Kampagnen sind verletzlicher für Angriffe verschiedener Gruppen
Vgl. Blunier 2006: 16
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Amerikanisierung von Wahlkämpfen (vgl. Radunski 1980: 151)
Der Kandidat ist wichtiger als die Partei.
Die Wahlkampfführung liegt bei professionellen
Spezialisten.
Den Wahlkampagnen liegen umfangreiche Studien
zugrunde.
Der Wahlkampf bedient sich verstärkt elektronischer
Medien.
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Weitere Indikatoren (Schulz 1997: 186 ff., Müller 1999: 40)
Entertainisierung der Politik (‚Talkshow-
Campaigning‘)
Negativecampaigning als fester Bestandteil des
Wahlkampfes
Inszenierung von Pseudoereignissen zur
Beeinflussung der Medien
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Institutionelle und kulturelle Hürden
Konkordanz (<- elektorale Bescheidenheit)
Föderalismus
Direkte Demokratie
Milizsystem
Handlungsspielraum der Parteien (Mitgliederentwicklung vs.
Finanzen und Professionalisierung )
<= Shopping-Modell!
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Am Politikmarketing kommen auch die Schweizer Parteien nicht vorbei!
Wir sind gut, aber werden nicht zur Kenntnis genommen
(Durrer)
Luftballone und Guido-Mobile
Junge Parteisekretäre aus der PR-Branche
An den Parteitagen wird gesungen und getanzt
Themenführerschaft und Eventmanagement sind hoch
im Kurs
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Es gilt aber auch:
Politik wird zwar immer stärker durch die und in
den Medien gemacht! Aber: Die Medien sind nach
wie vor auf PolitikerInnen und Parteien angewiesen.
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Abhängigkeit oder Symbiose?
Behauptung: Parteien leben in der Schweiz medial wie
die Maden im Speck (Management by Arena und
Interview).
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Politik, Internet und e-Democracy
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http://www.desirsdavenir.org/
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http://www.sarkozy.fr/home/
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SONNTAGSBLICK VOM 18. MÄRZ 2007:
Walhkampf 2007 Online?
Das Internet hat für den Wahlkampf rasant an Bedeutung gewonnen:
In den USA buhlen Hillary Clinton und ihre Mitstreiter auch im Web um die Wählergunst.
Aus der Sicht von Wahlkampfexperten haben Blogger eine ganz besondere Wirkung auf die Medienmacher.
Aber nicht nur in den USA und anderen westlichen Staaten wächst die Bedeutung des World Wide Web für die Politik.
In der jungen Demokratien Südkorea oder bei der Orangen Revolution in der Ukraine spielten Internet und Blogger eine Schlüsselrolle.
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SONNTAGSBLICK VOM 18. MÄRZ 2007:
Walhkampf 2007 Online? Die Parteien rüsten sich für den Online-Wahlkampf:
Die grossen Bundesratsparteien sehen sich für den Online-Wahlkampf gerüstet. «Wir halten uns alle Optionen offen» lässt SVP-Parteisekretär Gregor A. Rutz verlauten und verweist auf diverse Parteivideos, die schon jetzt im Internet kursieren.
Christian Weber, Pressesprecher der FDP: «Wir haben die Absicht, Video- und Audiofiles als Informationsmittel ins Netz zu stellen.»
Die Grünen wiederum setzen auf ihr eigenes Wahlportal: «Bei einem Wahlkampfbudget von 40´000 Franken Bannerwerbung auf grossen Portalen, wie 20minuten.ch oder blick.ch eher unwahrscheinlich», gibt Hubert Zurkinden zur Antwort.
Für Nicolas Galladé von der SP Schweiz wird das Internet ein neuer Schwerpunkt für das Wahljahr 2007 sein, jedoch sei noch nicht ganz klar, «wie die benötigten Ressourcen bereitgestellt werden». Für Galladé sind E-Cards und Internetspiele ein gutes Mittel zur Wählermobilisierung.
Bei der CVP setzt man ebenfalls auf Präsenz im Netz und will Bild- und Tondokumente einsetzen, wie Pressesprecherin Marianne Binder ausführt.
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SONNTAGSBLICK VOM 18. MÄRZ 2007:
Walhkampf 2007 Online?
Videos auf dem Vormarsch
Der technologische Fortschritt im Bereich der Übertragungsgeschwindigkeit im Internet eröffnet den Kandidaten die Möglichkeit, per Videobotschaften an eine grössere Internet-Öffentlichkeit zu treten.
So bewerben sich die SP-Kandidaten für den Grossrat Kanton Luzern per Videospot – auf der Homepage der Partei und auf YouTube.
Ulrich Schlüer von der SVP wendet sich im Vorfeld von Abstimmungen gerne per Video an die Netz-Öffentlichkeit und sein Parteichef Ueli Maurer wünscht seinen Wählern im Stall neben Ziegenbockmaskottchen Zottel ein gutes neues Jahr.
Diese Beispiele zeigen, dass die Politiker der Schweiz das Internet als Mobilisierungsmedium bereits entdeckt haben. Die Videofilme sind jedoch von durchzogener Qualität – es besteht noch grosser Nachholbedarf bei der Professionalisierung der Produktionen.
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The European e-Democracy Award 2008
The European eDemocracy Award honours the
most valuable European eDemocracy initiative
amongst 50 selected websites in the 27 European
Union countries featuring a wide range of
eDemocracy tools and content.
http://www.edemocracy-forum.com
http://www.politicsonline.com/content/main/
specialreports/2008/top10_2008/vote.asp
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The website
receives an
average of 2
million unique
users each
month and it's
most popular
ePetition was
signed by 1.8 million
people.
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E-voting als Lösung für die Zukunft
Senkt Zugangshürden
Spricht die jüngeren Generationen an
Differenziertere Präsentation des Angebots
Neue, leistungsfähigere Möglichkeiten der
Informationsverarbeitung
Unspektakulär und
unproblematisch!
Spektakulär und
problematisch!
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Gliederung der E-Democracy
Pre-VotingSphere
VotingSphere
Post-VotingSphere
Akt des Auswählens
Meinungsbildung www, Blogs,
Foren Kampagnentools Online-Wahlhilfen
Akt des Wählens
Stimmabgabe E-Voting Administrativer
Akt?
Nachwahl-Kontrolle
Nach der Wahl ist vor der Wahl
Werden Wahlver-sprechen eingehalten?
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Angebot Nationalratswahlen 2003
Zum Beispiel ZH: 32 Listen, 964 Kandidierende
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Online-Auswahlhilfen
Erste Wahlhilfe: www.stemwijzer.com (Niederlande, 1994) Funktionsweise:
1. Parteien / Kandidaten beantworten politische Sachfragen. Antworten werden in einer Datenbank gespeichert.
2. Wähler beantworten auf einer Website die gleichen Fragen.3. Die Online-Wahlhilfe vergleicht die Antworten und erstellt eine Liste geordnet
nach der Übereinstimmung der politischen Präferenzen der Wähler und der Parteien / Kandidaten.
Breites Spektrum an Wahl- und Orientierungshilfen in den letzten Jahren.
– www.wahl-o-mat.de (Deutschland)– www.wahlkabine.at (Österreich)– www.picktheparty.com (USA)– www.whodoivotefor.co.uk (Grossbritannien, Wahlhilfe als Pferderennen)– www.politicalcompass.org (international, Vergleicht den User mit Personen aus der Weltgeschichte)
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www.smartvote.ch
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
smartvote.ch
Online-Wahlhilfe, die speziell für das Schweizer Wahlsystem entwickelt worden ist.
Wird vom Politools-Netzwerk (nicht gewinnorientierter Verein) entwickelt und betrieben.
Basiert auf einem Vergleich zwischen den politischen Positionen und Präferenzen von Wählern und Kandidaten.
Wurde bei den Nationalratswahlen 2003 das erste Mal eingesetzt.
Kann auf allen Ebenen für Wahlen eingesetzt werden:– National– Kantonal– Kommunal– Nicht-staatliche Akteure (z.B. Vereine, Parteien, ...)
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
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Wahlempfehlungsliste (Personen)
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Angaben zu den Kandidierenden
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Profilvergleich (smartspider)
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Wie wird smartvote benutzt und von wem?
NCCR Democracy-Projekt seit Oktober 2005 (www.nccr-
democracy.unizh.ch).
Analyse der Daten, die bei smartvote selbst anfallen. (z.B. Durchführung von Umfragen unter den Kandidierenden und Benutzer/-innen).
Erste Umfragen wurden anlässlich der Grossratswahlen im Kanton Bern (April 2006) durchgeführt.
Weitere Umfragen: Kantonale Wahlen Zürich und Waadt im Frühjahr 2007 sowie die National- und Ständeratswahlen 2007.
Projektabschluss: Ende 2008.
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Ausgestellte Wahlempfehlungen
Teilnahme der Wähler/-innen bei smartovte Wahlen Ausgestellte
Wahlempfehlungen in absoluten Zahlen
In Prozent der tatsächlich an den
Wahlen teilnehmenden Stimmberechtigten
Nationalratswahlen 2003 255’000 11.7 Legislativwahlen 2004-2006 Kantonsratswahlen St. Gallen 2004 16’000 16.2 Kantonsratswahlen Thurgau 2004 7’750 13.7 Stadtparlament St. Gallen 2004 4’000 23.4 Stadtrat Bern 2004 9’500 28.9 Grand Conseil Genève 2005 22’900 24.9 Gemeinderat Zürich 2006 15’100 22.8 Grosser Gemeinderat Winterthur 2006 3’100 12.9 Grossrat Bern 2006 35’900 16.7
Nationalratswahlen 2007 1 Mio. 45
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Ausgestellte Wahlempfehlungen vom 28.6. – 21.10. 2007
05'000
10'00015'00020'00025'00030'00035'00040'00045'00050'000
27.0
6.20
03
04.0
7.20
03
11.0
7.20
03
18.0
7.20
03
25.0
7.20
03
01.0
8.20
03
08.0
8.20
03
15.0
8.20
03
22.0
8.20
03
29.0
8.20
03
05.0
9.20
03
12.0
9.20
03
19.0
9.20
03
26.0
9.20
03
03.1
0.20
03
10.1
0.20
03
17.1
0.20
03
SR-Wahlen NR-Wahlen Total
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Erste Ergebnisse Wähler/-innen
Benutzer/-innenprofil: 66.2% Männer, 33.8% Frauen (2007). Auch die übrigen Indikatoren wie die Altersverteilung, das
Einkommen und die Bildung entsprechen den Erkenntnissen der Forschung zum Digital divide.
Sehr hohe Zufriedenheit in den folgenden Bereichen:– Benutzerfreundlichkeit (93.6%).– Glaubwürdigkeit/Nachvollziehbarkeit der Wahlempfehlung (86.9%).– Glaubwürdigkeit/Nachvollziehbarkeit der grafischen Analysen (88.9%).– Korrekte Widergabe der eigenen politischen Positionen (88.3%).
98.5% möchten smartvote bei den nächsten Wahlen wieder benutzen.
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Geschlecht
2007 2003Mann 66.2 75.9Frau 33.8 24.1
N= 13308 1297
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Alter
0.0
5.0
10.0
15.0
20.0
25.0
30.0
35.0
40.0
bis 17 18 bis 29 30 bis 39 40 bis 49 50 bis 59 60 bis 69 70 bis
2007 2003
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Parteisympathien (2007)
2003 gewählt Absicht 2007 Diff.CVP 8.7 8.7 0.0FDP 17.2 12.4 -4.7SVP 14.2 12.6 -1.6SP 42.1 26.0 -16.0Grüne 11.4 15.9 4.5GLP 0.0 6.9 6.9
LPS 1.2 0.9 -0.2EVP 2.1 2.8 0.7EDU 0.6 1.1 0.5SD 0.4 0.9 0.4Lega 0.1 0.1 0.0PdA 0.2 0.3 0.0AL 1.2 1.6 0.4
Andere Parteien 0.8 1.3 0.5
| ©IDHEAP – [email protected] | | 11/04/23 |
Befragung der Kandidierenden:
Sehr hohe Zufriedenheit der Kandidierenden in den folgenden Bereichen:– Benutzerfreundlichkeit (90.5%).– Glaubwürdigkeit/Nachvollziehbarkeit der Wahlempfehlung (85.0%.– Glaubwürdigkeit/Nachvollziehbarkeit der grafischen Analysen
(87.1%).– Korrekte Widergabe der eigenen politischen Positionen (85.9%).– Qualität des Fragebogens (91.2%).
Nutzen aus der Teilnahme bei smartvote:– Eine Mehrheit der Kandidierenden ist der Meinung, dass ihnen die
Teilnahme genützt hat (55.2%).– Lediglich 1.9% sind der Meinung, die Teilnahme habe ihrer
Kandidatur geschadet.
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Einfluss von smartvote auf die Wahlentscheidung:
Einfluss von smartvote auf die Wahlentscheidung:
„Ja, smartvote hatte einen Einfluss“ sagen 74.1%.
Weitere Effekte:– Eigene Position hinterfragt (15.9%).– Vermehrt panaschiert (30.6%).– „Unübliche“ Parteien gewählt (33.4%).– „Übliche“ Parteien nicht gewählt (9.2%).
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Die letzten Meter
E-Voting wird uns die Möglichkeit der
elektronischen Stimmabgabe geben
Smartvote (und ähnliche Tools) helfen uns zu
entscheiden und auszuwählen
=> Mit einem Klick von der Auswahl zur Wahl!
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Smartvote 200+: « Le bulletin de vote »
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Der Durchschnitt
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Nebenwirkungen und Folgen
Auswirkungen auf den Wahlakt
Auswirkungen auf die Entscheidungen
Auswirkungen auf die Kandidierenden und ihre
Strategien
Auswirkungen auf die politischen Parteien
u.a.m.
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Neu: Smartinfo
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Und weiter geht’s:
www.mypolitics.ch
Die Plattform für Ihre politischen
Geschäfte
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Entwicklungsmöglichkeiten
Monitoring der gewählten Personen
Unterschreiben von Initiativen und Referenden
Konzentrierte Informationsverarbeitung als
Grundlage für Entscheidungen
Personalisierte Wahl- und
Abstimmungsempfehlungen
u.a.m. Und vielleicht helfen solche Seiten auch Geld zu verdienen oder
Wahlen zu gewinnen!