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Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. med. Klaus Golka Dienstort: Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund Zentrale Einrichtung Arbeitsmedizin Die UDP-Glucuronosyltransferase 2B7 C 802 T (His 268 Tyr) bei Harnblasenkarzinompatienten Kumulative Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Anna Zimmermann aus Heidelberg 2008

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Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. med. Klaus Golka

Dienstort: Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund Zentrale Einrichtung Arbeitsmedizin

Die UDP-Glucuronosyltransferase 2B7 C802T (His268Tyr) bei Harnblasenkarzinompatienten

Kumulative Inaugural-Dissertation

zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin

einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von Anna Zimmermann

aus Heidelberg 2008

Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr

Referent: Prof. Dr. med. K. Golka

Koreferent: Prof. Dr. med. T. Brüning

Tag der mündlichen Prüfung: 16.10.2008

INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG ………………………………………………………………….. 1

2. ZIELSETZUNG ……………………………………………………………….. 11

3. ERGEBNISSE ………………………………………………………………… 12

4. DISKUSSION …………………………………………………………………. 18

5. LITERATURVERZEICHNIS ………………………………………………… 21

6. DANKSAGUNG

7. LEBENSLAUF

8. VERÖFFENTLICHUNG

I

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS BK Berufskrankheit

cDNA Copy-Desoxyribonukleinsäure

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft

DNA Desoxyribonukleinsäure

DNT Dinitrotoluol

GEKID Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland

GSTP1 Glutathion-S-Transferase P1

HVBG Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

IARC International Agency for Research on Cancer

KI Konfidenzintervall

NAT N-Acetyltransferase

OR Odds Ratio

PAK Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

PCR Polymerase-Kettenreaktion

RFLP Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus

s Standardabweichung

SNP Single nucleotide polymorphism

TNT Trinitrotoluol

UDP Uridindiphosphat

UGT UDP-Glucuronosyltransferase

II

TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und

Allele im Kollektiv der klinischen Harnblasenkarzinomfälle,

der urologischen Kontrollen und der Gutachtenfälle ................... 12

Tabelle 2: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und

Allele im Teilkollektiv der Raucher (klinische Harnblasen-

karzinomfälle, urologische Kontrollen und Gutachtenfälle) ......... 13

Tabelle 3: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und

Allele im Teilkollektiv der Nichtraucher (klinische Harnblasen-

karzinomfälle, urologische Kontrollen und Gutachtenkollektiv) ... 14

Tabelle 4: Odds Ratios für klinische Harnblasenkarzinomfälle (Fälle)

und urologische Kontrollen (Kontr.) mit und ohne

Berücksichtigung des UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotyps ....... 15

Tabelle 5: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und

Allele in verschiedenen Altersgruppen des

Gutachtenkollektivs ..................................................................... 17

III

ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Stark vereinfachtes Stoffwechselschema eines

bioverfügbaren Azofarbstoffes …………………………………… 4

Abbildung 2: Stammbaum der humanen UDP-Glucuronosyltransferasen

(nach GUILLEMETTE, 2003) …………………………………………8

IV

1. EINLEITUNG Harnblasenkarzinomerkrankungen gehören mit registrierten 260 000

Neuerkrankungen pro Jahr zu den siebthäufigsten Karzinomerkrankungen

weltweit (EBLE ET AL., 2004). In Deutschland erkranken jedes Jahr 28 750

Menschen an einer Tumorerkrankung der Harnblase. Männer sind knapp

dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter beim

Mann liegt in Deutschland bei 71 Jahren, bei der Frau liegt es bei 74 Jahren

(GEKID, 2008).

Bei bösartigen Erkrankungen der Harnblase handelt es sich in den westlichen

Industrieländern nahezu immer um Urothelkarzinome, die häufig multifokal

vorkommen. Sie können auch im Nierenbecken oder im Harnleiter auftreten.

Seltene Harnblasenkarzinome sind Plattenepithelkarzinome oder

Adenokarzinome. Metastasen treten bevorzugt in den benachbarten

Lymphknoten auf. Fernmetastasen werden vor allem in der Leber und der

Lunge gefunden. Harnblasenkarzinome zeigen häufig lokale Rezidive. Als

Haupt- und Erstsymptom ist die schmerzlose Mikrohämaturie mit

Makrohämaturieepisoden zu nennen. Bisweilen veranlassen auch

Beschwerden beim Wasserlassen die Patienten einen Arzt aufzusuchen.

Fremdstoffe können bei der Genese des Harnblasenkarzinoms eine

wesentliche Rolle spielen. Interindividuelle Variation und Wechselwirkungen

zwischen Genen und Umwelt können zudem das Risiko an einem

Harnblasenkarzinom zu erkranken beeinflussen. Auch die Reaktion auf

Chemikalien am Arbeitsplatz und Umweltnoxen kann durch interindividuelle

genetische Dispositionen beeinflusst werden (SCHULZ, 2006). Ein

Polymorphismus in fremdstoffmetabolisierenden Genen kann die Fähigkeit

karzinogene Fremdstoffe zu verstoffwechseln zum Teil wesentlich verändern.

Unter einem genetischen Polymorphismus versteht man die Variabilität an

einem Genort, die nicht auf zufälligen Mutationen beruht und mit einer Frequenz

von mehr als 1% in der Population auftritt. Bei den meisten Polymorphismen

handelt es sich um eine Variation eines einzigen Nukleotids (single nucleotide

polymorphism; SNP). Die Häufigkeit bestimmter Allelvarianten kann zwischen

ethnischen Gruppen verschieden sein. Dadurch können Unterschiede in

1

Wirkung und Nebenwirkungen bei Arzneimitteln aber auch anderen

Fremdstoffen zwischen z. B. Europäern und Asiaten erklärt werden.

Bisher spielt in der arbeitsmedizinischen Begutachtung hinsichtlich eines

Einflusses polymorpher Enzyme lediglich die Beurteilung der N-

Acetyltransferase 2 (NAT2) eine Rolle (GOLKA ET AL., 2007). Der NAT2-Status

wird in die gutachterliche Entscheidungsfindung miteinbezogen, da ein

Zusammenhang zwischen einem „langsamen“ Acetyliererstatus und einem

erhöhten Risiko an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken besteht (GARCIA-

CLOSAS ET AL., 2005; GOLKA ET AL., 2002a). Neben genetisch bedingten

Einflussfaktoren an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken, gibt es weitere

verschiedene Risikofaktoren, die zu einer Erhöhung des Harnblasenkarzinom-

Erkrankungsrisikos führen. Bei der Frage nach den möglichen Auslösern eines

Harnblasenkarzinoms müssen eine Reihe von möglichen Ursachen

gegeneinander abgewogen werden. Die wichtigsten Risikofaktoren werden im

Folgenden aufgeführt.

Rauchen

Zigarettenrauchen ist für die Allgemeinbevölkerung der mit Abstand wichtigste

außerberufliche Risikofaktor für das Harnblasenkarzinom (IARC, 2004). Bis zu

50% der Harnblasenkarzinomfälle lassen sich durch den Zigarettenkonsum

erklären (DOLIN ET AL., 1991). Tabakrauch enthält über 50 krebserzeugende

Stoffe (IARC, 2004). Speziell für Verbrennungsprodukte und aromatische Amine

wie ß-Naphthylamin, 4-Aminodiphenyl und o-Toluidin ist eine

karzinomerzeugende Wirkung in der Harnblase eindeutig belegt. Starke

Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko an einem Harnblasenkarzinom zu

erkranken (BRENNAN ET AL., 2000; 2001). Aromatische Amine werden auch bei

Rauchern, die als Träger des bereits erwähnten Isoenzyms „langsame“

Acetylierer der N-Acetyltransferase 2 sind, vermehrt zu Harnblasenkarzinom

erzeugenden Stoffwechselprodukten umgesetzt (VINEIS ET AL., 2001; GOLKA ET

AL., 2002b).

2

Berufliche Faktoren

Die berufliche Exposition gegen aromatische Amine und/oder bioverfügbare

(wasserlösliche) Azofarbstoffe ist ein wichtiger Risikofaktor an einem

Harnblasenkarzinom zu erkranken.

REHN (1895) beschrieb zum ersten Mal ein vermehrtes Auftreten von

„Blasengeschwülsten“ bei Fuchsinarbeitern. Dies wurde zunächst auf das

aromatisches Amin Anilin, das bei der Herstellung von Fuchsin verwendet wird,

zurückgeführt. Später stellte sich heraus, dass das aromatische Amin Anilin,

wenn überhaupt, nur eine sehr schwache krebserzeugende Wirkung hat und

andere bei der Herstellung von Fuchsin verwendete aromatische Amine

anzuschuldigen sind.

Zu den klassischen Risikoberufen zählen Chemiearbeiter und Arbeiter in der

Farbstoffproduktion. Aber auch Maler, Lackierer, Färber, Friseure und Drucker

haben ein höheres Risiko an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken.

Momentan werden durch die Senatskommission der Deutschen

Forschungsgemeinschaft zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe

(DFG, 2007) 5 aromatische Amine in die Kategorie 1 („Stoffe, die beim

Menschen Krebs erzeugen und bei denen davon auszugehen ist, dass sie

einen nennenswerten Beitrag zum Krebsrisiko leisten“) des Abschnitts III der

MAK-Liste eingestuft:

2-Naphthylamin (ß-Naphthylamin), 4-Aminodiphenyl, Benzidin, 4-Chlor-o-

toluidin (4-Chlor-2-Methylanilin) und, seit Juli 2006, o-Toluidin.

Krebserzeugende aromatische Amine können allerdings auch mittels

Stoffwechselvorgängen im Körper aus Fremdstoffen gebildet werden. So

können z. B. bioverfügbare (wasserlösliche) Azofarbstoffe zu aromatischen

Aminen durch reduktive Spaltung der Azobindung umgesetzt werden (DEWAN ET

AL., 1988; MYSLAK ET AL., 1991; GOLKA ET AL., 2004; Abb. 1).

Zudem können Nitrogruppen zu Aminogruppen im Organismus reduziert

werden. Das bekannteste Beispiel ist die Bildung von aromatischen Aminen

durch die Reduzierung der Nitrogruppen der Sprengstoffe Dinitrotoluol (DNT)

und Trinitrotoluol (TNT) (BRÜNING ET AL., 1999; RÖMER ET AL., 2002). Berufliche

3

Expositionen bestehen bei der Herstellung der Sprengstoffe und bei der

Sanierung von Altlasten. Kürzlich wurde auch die Freisetzung von aromatischen

Aminen aus dem Lokalanästhetikum Prilocain gezeigt (GABER ET AL., 2007).

R-N=N N=N-R

Azofarbstoff auf der Basis von Benzidin

Abbildung 1: Stark vereinfachtes Stoffwechselschema eines bioverfügbaren Azofarbstoffes

Einen weiteren Risikofaktor stellt die Arbeit in der Kabelindustrie

(Kabelproduktion/entsorgung) dar (CHECKOWAY ET AL., 1981), da hier

aromatische Amine als Antioxidantien eingesetzt werden. BOLM-AUDORFF ET AL.

(1993) beschrieben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Harnblasenkarzinome

bei Gummiherstellern und Vulkaniseuren in Deutschland. In einer Studie an

über 11 000 Beschäftigten der deutschen Gummiindustrie fanden sich Risiken

für Lagerung und Versand und allgemeine Tätigkeiten (STRAIF ET AL., 1998).

Zudem wird auch bei Kontakt mit Epoxidharzen ein erhöhtes

Harnblasenkarzinomrisiko diskutiert (GOLKA ET AL., 2007).

Reduktive Spaltung

H2N NH2

Benzidin

Acetylierung Glucuronidierung

OxidationGlucuronidiertes aromatisches Amin

Acetyliertes aromatisches Amin

Arylnitreniumion

4

Ein zahlenmäßig weitaus weniger bedeutsamer Risikofaktor ist die Exposition

gegen hohe Konzentrationen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe

(PAK), die bei Verbrennungsprozessen, vor allem unter Sauerstoffmangel

entstehen. HAMMOND ET AL. (1976) beschrieben ein vermehrtes Auftreten von

Harnblasenkarzinomen bei Dachdeckern, die gegen Teer exponiert waren.

DOLL ET AL. (1972) und MANZ ET AL. (1976) beschrieben ein erhöhtes

Harnblasenkarzinomrisiko bei Stadtgasarbeitern (Kokereiarbeitern).

Eine Berufsgruppe, für die in der Literatur ein erhöhtes Harnblasen-

karzinomrisiko ohne Identifizierung der auslösenden Noxe beschrieben wird, ist

die Tätigkeit als Bergmann im Steinkohlenbergbau unter Tage (GOLKA ET AL.,

2007).

Durch aromatische Amine bedingte Harnblasenkarzinome unterscheiden sich

nicht durch ihren klinischen oder histologischen Befund oder ihren Verlauf von

Harnblasenkarzinomen anderer Ursache. Der begründete Verdacht auf das

Vorliegen einer Berufskrankheit muss von Ärzten gemeldet werden (GOLKA ET

AL., 2007).

Als Berufskrankheit BK-Nr. 1301, d.h. Neubildungen der Harnblase durch

aromatische Amine, wurden im Zeitraum von 1978-2003 über 1200

Harnblasenkarzinomfälle von den gewerblichen Berufsgenossenschaften

anerkannt und entschädigt (HVBG, 2005). In den letzten Jahren sind mehr als

100 Fälle pro Jahr anerkannt und entschädigt worden.

Therapiebedingte Risiken

Es müssen auch therapiebedingte Risiken an einem Harnblasenkarzinom zu

erkranken berücksichtigt werden. Eine Therapie mit Cyclophosphamid

(Endoxan®), ein Arzneistoff der zur Behandlung von immunbedingten

Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis (BAKER ET AL., 1987), Wegener

Granulomatose (VLAOVIC ET AL., 1999), Leukämien, malignen Lymphomen

(PEDERSEN-BJERGAARD ET AL., 1988) sowie soliden Tumoren eingesetzt wird

(ROTE LISTE, 2007), erhöht das Risiko an einem Harnblasenkarzinom zu

erkranken. Langjähriger Phenacetinabusus kann zum Harnblasenkarzinom

führen (CASTELAO ET AL., 2000).

5

Aber auch eine Strahlentherapie im kleinen Becken, besonders nach

Zervixkarzinom (KLEINERMAN ET AL., 1995), erhöht das Risiko an einem

Harnblasenkarzinom zu erkranken.

Ernährungsbedingte Risiken

Der Verzehr von Obst und Gemüse kann protektiv auf die Entstehung eines

Harnblasenkarzinoms wirken (MURTA-NASCIMIENTO ET AL., 2007). Alkohol-

konsum hingegen scheint keinen Einfluss zu haben (ZEEGERS ET AL., 2001).

Eine hohe tägliche Flüssigkeitsaufnahme wird hinsichtlich der Verursachung

eines Harnblasenkarzinoms kontrovers diskutiert (GOLKA ET AL., 2007).

Enzympolymorphismus und Harnblasenkarzinom

CARTWRIGHT ET AL. (1982) haben den Einfluss von Isoenzymen der N-

Acetyltransferase 2 auf das Harnblasenkarzinomrisiko von gegen aromatische

Amine exponierten Arbeitern in Großbritannien beschrieben. Später konnte

diese Beobachtung in anderen Kollektiven bestätigt werden (GOLKA ET AL.,

2002a).

Das Harnblasenkarzinom wird, im Gegensatz zu vielen anderen Tumoren, zu

einem erheblichen Teil durch Exposition gegen Fremdstoffe ausgelöst. Eine

wichtige Funktion des Fremdstoffmetabolismus besteht darin, die biologische

Aktivität von Stoffen zu beenden und z. B. schwer ausscheidbare, lipophile

(unpolare) Stoffe zu leichter ausscheidbaren hydrophilen (polaren) Stoffen zu

metabolisieren. Durch den Fremdstoffmetabolismus können aber auch vormals

nicht kanzerogene Metabolite in kanzerogene Stoffe umgewandelt („gegiftet“)

werden.

Enzyme der Phase 1 Reaktion oxidieren oder reduzieren, während Enzyme der

Phase 2 Reaktion Molekülgruppen übertragen. Als wichtigste Enzymgruppe der

Phase 1 Reaktion sind die Cytochrom P450 abhängigen Monooxygenasen zu

nennen. Zu den Phase 2 Enzymen zählen unter anderem die Glutathion-S-

Transferasen, die N-Acetyltransferasen, die Sulfotransferasen und die

Glucuronosyltransferasen.

6

Von erheblicher Bedeutung ist, dass sowohl der Anteil der einzelnen Isoenzyme

als auch die biologische Bedeutung der Isoenzyme ethnisch bedingte

Unterschiede aufweisen kann. So ist z. B. der Anteil der „langsamen“ NAT2-

Acetylierer bei Chinesen mit ca. 20% deutlich geringer als bei Mitteleuropäern

mit ca. 50-60%. Zudem ist der „langsame“ NAT2-Genotyp bei Mitteleuropäern

und nicht bei Asiaten ein Risikofaktor für das Harnblasenkarzinom, wenn eine

Exposition gegen aromatische Amine bestand (GOLKA ET AL., 2002a). Kürzlich

wurde auch für die Glutathion-S-Transferase P1 (GSTP1) ein, wenn auch

deutlich geringer ausgeprägter, ethnischer Unterschied hinsichtlich der

Modulation des Harnblasenkarzinomrisikos beschrieben (KELLEN ET AL., 2007).

UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT)

Glucuronosyltransferasen übertragen eine Glucuronsäuregruppe. Als Kofaktor

dient Uridindiphosphoglucuronsäure (UDP-Glucuronsäure). Das Wirkprinzip der

Glucuronidierung besteht in einer Veränderung der Wasserlöslichkeit (meist

Erhöhung) und der damit verbundenen Wirkungsbeendigung des Fremdstoffes.

Die Stoffe, darunter zahlreiche Arzneimittel wie Paracetamol und Oxazepam,

werden dann „glucuronidiert“ über den Harn ausgeschieden.

Die UGT-Familie hat ein breites Substratspektrum mit tausenden endogener

und exogener Stoffe. Einzelne Enzyme weisen häufig einen breiten und

überlappenden Bereich von Substratspezifität auf (RADOMINSKA-PANDYA ET AL.,

1999).

Die UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT) (EC 2.4.1.17) bilden eine

Superfamilie. Sie kommen als Bestandteile der Membranen des

endoplasmatischen Retikulums vor (BOCK, 1994; RADOMINSKA-PANDYA, 2001).

Beim Menschen sind seit längerem 2 Familien, UGT1 und UGT2, und 3

Subfamilien, UGT1A, UGT2A und UGT2B, bekannt (MACKENZIE ET AL., 1997). In

einer neueren Übersichtsarbeit führen MACKENZIE ET AL. (2005) 2 weitere

Subfamilien beim Menschen, UGT3 und UGT8, auf. Isoenzyme der UGT1

Familie verstoffwechseln hauptsächlich Phenole und Bilirubin, die der UGT2

Familie hingegen vor allem Steroide und Gallensäuren (BURCHELL ET AL., 1991).

7

UGT 2

UGT1A1

UGT1A3

UGT1A5

UGT1A2p UGT1A4 UGT1A6 UGT1A7 UGT1A8

UGT1A10

UGT1A9 UGT1A13p

UGT1A11p UGT1A12p

UGT 1

B

A

UGT2B7 UGT2B11

UGT2B28 UGT2B10 UGT2B15

UGT2B17 UGT2B4

UGT2A1

UGT2A2

Abbildung 2: Stammbaum der humanen UDP-Glucuronosyltransferasen (nach GUILLEMETTE, 2003).

Die Gene der humanen UGT2B Subfamilie sind auf dem Chromosom 4q 13

lokalisiert (RIEDY ET AL., 2000). UGT2B7 ist ein wichtiger Vertreter der UGT2B

Subfamilie beim Menschen (COFFMANN ET AL., 1998). Morphin, Codein und

deren Derivate werden durch UGT2B7 verstoffwechselt (RADOMINSKA-PANDYA

ET AL., 2001; COURT ET AL., 2003). Weitere typische Substrate der UGT2B7 sind

endogene Substrate wie hydroxylierte Metabolite von Steroidhormonen und

Gallensäuren (JIN ET AL., 1993). Bislang sind für UGT2B7 insgesamt 12

verschiedene Mutationen beschrieben (HOLTHE ET AL., 2003).

8

In in vitro Experimenten konnte an exprimierter cDNA (CIOTTI ET AL., 1999a) und

an humanen Leberschnitten (ZENSER ET AL., 2002) die Verstoffwechslung des

aromatischen Amins Benzidin durch UGT2B7 gezeigt werden.

Allelische Variationen können bei UDP-Glucuronosyltransferasen zu erheblicher

Beeinflussung des Stoffwechsels führen. So beeinflusst ein Polymorphismus in

UGT1A1*28 die Verstoffwechslung von Irinotecan®, ein Zytostatikum das zur

Therapie bei metastasierendem kolorektalem Karzinom eingesetzt wird (IYER ET

AL., 2002).

UDP-Glucuronosyltransferasen und Stoffwechselerkrankungen

UGT1A1 katalysiert die Glucuronidierung des Häms zu Bilirubin. Ein Defekt des

UGT1A1 Gens kann durch Akkumulation von Bilirubin ein Crigler-Najjar

Syndrom oder ein Gilbert Syndrom bewirken (CIOTTI ET AL., 1999b; LIN ET AL.,

2003).

Bei dem Crigler-Najjar Syndrom Typ I, bei dem keine messbare Bilirubin-UDP-

Glucuronosyltransferaseaktivität nachgewiesen werden kann, kommt es zu

einer starken Hyperbilirubinämie, die unbehandelt zum Kernikterus und zum

Tod im frühen Kindesalter führt. Das Crigler-Najjar Syndrom Typ II verläuft

weniger stark, da eine Teilaktivität des Enzyms vorhanden ist. Das Gilbert

Syndrom, auch als M. Meulengracht bekannt, weist eine meist schwache

Ausprägung der Hyperbilirubinämie auf, da bis zu 60 % der UGT-Enzymaktivität

trotz Mutation erhalten bleibt (TUKEY ET AL., 2000).

UDP-Glucuronosyltransferasen und Karzinomerkrankungen

Bislang sind Studien zu Glucuronidierung und Suszeptibilität gegenüber

chemischen Kanzerogenen rar (WALLIG, 2004).

GUILLEMETTE ET AL. (2000) zeigten eine Verbindung zwischen

prämenopausalem Mammakarzinom bei Afro-Amerikanerinnen und UGT1A1

Polymorphismus. ZHENG ET AL. (2001) zeigten eine Assoziation von

Tabakrauch, UGT1A7 und dem Auftreten von orolaryngealen Tumoren. Für den

UGT1A7 Genotyp wurde eine Modulation des Risikos an einem

Pankreaskarzinom zu erkranken beschrieben (OCKENGA ET AL., 2003).

9

Bislang wurde zu einem möglichen Zusammenhang zwischen einer

Karzinomerkrankung der Harnblase und einem Polymorphismus der UDP-

Glucuronosyltransferase nur eine Arbeit publiziert (LIN ET AL., 2005). Sie zeigt,

dass chinesische Träger des homozygot mutierten Genotyps (T/T) der UGT2B7

C802T (His268Tyr) ein erhöhtes Harnblasenblasenkarzinom-Erkrankungsrisiko

aufweisen (OR 3,30; 95% KI [1,37-7,98]), wenn sie in der Vergangenheit

beruflich gegen Benzidin exponiert waren.

10

2. ZIELSETZUNG LIN ET AL. (2005) beschrieben bei chinesischen Benzidinarbeitern einen Einfluss

des UDP-Glucuronosyltransferase 2B7 (UGT2B7) (C802T) His268Tyr Genotyps

auf das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. In der

vorliegenden Arbeit war zu untersuchen, ob diese Beobachtung auf

Harnblasenkarzinompatienten mitteleuropäischen Ursprungs („Kaukasier“) mit

und ohne berufliche Exposition gegen aromatische Amine übertragbar ist.

Da aufgrund der Einstellung der Benzidinproduktion in Deutschland in den

1960er Jahren keine erkrankten Benzidinarbeiter zur Verfügung standen, waren

Harnblasenkarzinompatienten mit laufendem Berufskrankheitenverfahren

aufgrund einer beruflichen Exposition gegen aromatische Amine

(Berufskrankheit BK-Nr. 1301) das am besten geeignete Kollektiv. Im Institut für

Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund begutachtete Patienten waren

daher hinsichtlich eines modulierenden Einflusses des UGT2B7 Genotyps auf

das Harnblasenkarzinom-Erkrankungsrisiko zu untersuchen.

Zudem war abzuklären, ob bei klinischen Harnblasenkarzinompatienten, im

Vergleich zu einer Kontrollgruppe aus der gleichen Klinik, der Einfluss des

UGT2B7 Genotyps auf das Erkrankungsrisiko von Relevanz ist. Zigarettenrauch

enthält krebserzeugende aromatische Amine wie ß-Naphthylamin und o-

Toluidin. Daher war abzuklären, ob die UGT2B7 Genotypen unterschiedliche

Anteile bei an Harnblasenkarzinom erkrankten Rauchern und an

Harnblasenkarzinom erkrankten Nichtrauchern aufweisen, wie es für die N-

Acetyltransferase 2 Geno- und Phänotypen eindrucksvoll belegt ist.

Hierfür war eine auf Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und

Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus (RFLP) basierende Methode zur

Bestimmung der UGT2B7 (C802T) His268Tyr Genotypen am Institut für

Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund zu etablieren und an den drei

zuvor genannten Kollektiven anzuwenden.

11

3. ERGEBNISSE Die in der Literatur beschriebene Methode zum Nachweis des Polymorphismus

der UGT 2B7 am Locus (C802T) (His268Tyr) (HOLTHE ET AL., 2002) konnte nur in

einer erarbeiteten Modifikation angewandt werden. Die Annealingtemperatur

wurde von 65°C auf 63°C erniedrigt um die bestmögliche Amplifikation zu

erreichen. Zudem wurde die Konzentration der Primer von 0,32 µM auf 0,2 µM

verringert, um die Bildung von Primerdimeren zu vermeiden.

Der Anteil der UGT2B7 T/T Genotypen („mutierte Form“) in den untersuchten

Kollektiven der Harnblasenkarzinomfälle (T/T=27%), der urologischen

Kontrollen (T/T=35%) und der Gutachtenfälle mit angezeigter BK-Nr. 1301

(T/T=25%) entsprach in etwa der bisher bekannten Verteilung bei

Mitteleuropäern („Kaukasier“) (Tabelle 1).

Tabelle 1: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und Allele im Kollektiv der klinischen Harnblasenkarzinomfälle, der urologischen Kontrollen und der Gutachtenfälle

Harnblasen-karzinom-

fälle (n=211)

UrologischeKontrollen

(n=210)

OR 95% KI

Gutachten-kollektiv (n=171)

Genotypen C/C 24%

(n=51) 22%

(n=47) 1,00 26%

(n=44) C/T 48%

(n=102) 43%

(n=90) 0,96 [0,57-

1,61] 50%

(n=85) T/T

27%

(n=58) 35%

(n=73) 1,36 [0,78-

2,34] 25%

(n=42) Allele (n=422) (n=420) (n=342)

C 48% (n=204)

44% (n=184)

1,00 51% (n=173)

T 52% (n=218)

56% (n=236)

1,20 [0,92-1,57]

49% (n=169)

Zusätzlich wurden die Untergruppen der Raucher und Nichtraucher untersucht.

Als „Raucher“ wurden diejenigen bezeichnet, die zum Zeitpunkt der Diagnose

geraucht haben oder vor weniger als 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört

haben. Als „Nichtraucher“ wurden die Nieraucher und diejenigen, die zum

12

Zeitpunkt der Diagnose mehr als 10 Jahre nicht mehr geraucht haben,

bezeichnet.

Der Anteil der Raucher bei den Harnblasenkarzinomfällen betrug 42%, davon

waren 24% C/C, 48% C/T und 28% T/T Merkmalsträger („Carrier“). Eine

vergleichbare Verteilung ergab sich in der urologischen Kontrollgruppe (Tabelle

2).

Tabelle 2: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und Allele im Teilkollektiv der Raucher (klinische Harnblasen-karzinomfälle, urologische Kontrollen und Gutachtenfälle)

Harnblasen-karzinom-

fälle, Raucher (n=88)

Urologische Kontrollen,

Raucher (n=29)

OR 95% KI

Gutachten-Kollektiv, Raucher (n=86)

Genotypen C/C 24%

(n=21) 28% (n=8)

1,00 24% (n=21)

C/T 48% (n=42)

38% (n=11)

0,69 [0,21-2,29]

53% (n=46)

T/T 28% (n=25)

34% (n=10)

1,05 [0,31-3,67]

22% (n=19)

Allele (n=176) (n=58) (n=172) C 48%

(n=84) 47%

(n=27) 1,00 51%

(n=88) T 52%

(n=92) 53%

(n=31) 1,05 [0,58-

1,90] 49%

(n=84)

Die Verteilung der UGT2B7 Genotypen und Allele im Teilkollektiv der

Nichtraucher ergab ein ähnliches Ergebnis (Tabelle 3).

13

Tabelle 3: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und Allele im Teilkollektiv der Nichtraucher (klinische Harnblasen-karzinomfälle, urologische Kontrollen und Gutachtenkollektiv)

Harnblasen-karzinom-

fälle, Nichtraucher

(n=123)

Urologische Kontrollen,

Nichtraucher (n=181)

OR 95% KI

Gutachten- Kollektiv,

Nichtraucher (n=78)

Genotypen C/C 24%

(n= 30) 22%

(n=39) 1,00 27%

(n=21) C/T 49%

(n=60) 44%

(n=79) 1,01 [0,54-

1,89] 46%

(n=36) T/T 27%

(n=33) 35%

(n=63) 1,47 [0,74-

2,91] 27%

(n=21) Allele (n=246) (n=362) (n=156)

C 49% (n=120)

43% (n=157)

1,00 50% (n=78)

T 51% (n=126)

57% (n=205)

1,24 [0,90- 1,72]

50% (n=78)

Zusätzlich wurde im Kollektiv der Harnblasenkarzinomfälle und der

urologischen Kontrollen die UGT2B7 Genotypverteilung in den einzelnen

Berufen untersucht (Tabelle 4).

Dabei stellen die Personen mit Bürotätigkeit die Referenzberufsgruppe dar, da

hier keine beruflichen Expositionen gegenüber Stoffen zu erwarten sind, die ein

Harnblasenkarzinom auslösen können. Dabei zeigten sich keine relevanten

berufliche Risiken für das Odds Ratio 1 (Beruf vs. Referenzberuf), wenn man

von der „ Berufsgruppe“ der ehemaligen Wehrmachtsangehörigen absieht.

Bei Einbeziehung von Einflussfaktoren ergaben sich vereinzelt Signifikanzen,

die jedoch, aufgrund der kleinen Fallzahlen der Untergruppen, mit großer

Zurückhaltung zu interpretieren sind.

14

Tabelle 4: Odds Ratios für klinische Harnblasenkarzinomfälle (Fälle) und urologische Kontrollen (Kontr.) mit und ohne Berücksichtigung des UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotyps

Parameter Fälle Kontr. OR 1

OR 2a

OR 2b

OR 3a

OR 3b

OR 3c

OR 4

OR 5

Landwirtschaft 42 34 1,26 1,90 4,00* 1,47 1,41 3,26* 2,72 1,12 Bergleute 19 13 1,64 0,67 0,75 1,77 0,82 1,77 15,00* 1,19 Chemieberufe 27 27 1,05 1,14 4,67* 1,05 1,26 4,15* 2,22 0,90 Chemieschlosser 2 11 0,22 - - 0,20 0,99 1,81 - 0,16*Metallverbindung 6 12 0,58 0,33 0,40 0,47 0,69 1,60 - 0,31 Metallbauberufe 33 27 1,31 0,50 0,58 1,26 0,60 1,40 11,40* 0,88 Maschinenbau/ Wartungsberufe

17 12 1,38 2,50 3,33 1,50 1,28 3,46* - 1,33

Fahrzeugbau 11 18 0,65 0,38 1,33 0,65 0,77 2,11 6,25 0,56 Elektroberufe 20 17 1,17 0,67 0,33 1,15 1,23 1,50 5,25 1,00 Hochbauberufe 12 12 1,10 0,44 0,22 1,14 0,85 1,42 7,50 0,96 Tiefbauberufe 15 12 1,31 4,00 1,07 1,37 1,41 2,00 13,33* 1,01 Ausbauberufe 10 9 1,15 2,00 1,00 1,08 0,85 1,79 2,40 0,97 Holz-/Kunststoff- verarbeitung

10 10 1,13 5,00 0,50 1,14 1,06 1,70 0,86 1,10

Maler 7 5 1,26 - - 1,36 0,77 2,01 - 0,97 Maschinenführer 10 8 1,21 - 1,00 1,02 0,64 2,14 0,45 1,03 Ingenieure 6 25 0,20* - 0,17 0,19* 0,61 1,52 - 0,21*Verkaufs-personal

17 8 2,47 - - 2,73 0,62 1,44 7,00 1,83

Landverkehrs- berufe

38 21 2,05 0,32 1,26 2,04 0,66 2,03 1,32 1,90

Lager-/ Transportarbeiter

14 4 3,24 - - 3,46* 0,78 1,57 4,20 2,42

Dienst-/ Wachberufe

11 5 2,37 - - 2,80 0,80 2,25 - 2,20

Sicherheitsberufe 11 11 1,11 - - 0,96 1,07 2,13 2,33 0,93 Wehrmacht 52 25 2,90* 4,00 1,33 2,91* 1,43 1,79 1,30 2,82*Nationale Volks-armee (NVA)

9 11 1,07 0,10 1,25 0,99 0,76 2,30 3,75 0,78

*signifikant zum 5% Niveau

- aufgrund geringer Anzahl keine Berechnung

OR1: Beruf vs. Referenzberuf (Bürotätigkeit); Personen, die beide Berufe ausgeübt haben, wurden nicht berücksichtigt

OR2a: T/T Genotyp vs. C/C Genotyp innerhalb des untersuchten Berufs OR2b: C/T Genotyp vs. C/C Genotyp innerhalb des untersuchten Berufs

OR3a: untersuchter Beruf vs. Referenzberuf adjustiert nach UGT2B7; Personen, die beide Berufe ausgeübt haben, wurden nicht berücksichtigt

OR3b: T/T Genotyp vs. C/C Genotyp adjustiert nach Beruf (untersuchter / Referenz-Beruf); Personen, die beide Berufe ausgeübt haben, wurden nicht berücksichtigt

OR3c: C/T Genotyp vs. C/C Genotyp adjustiert nach Beruf (untersuchter / Referenz-Beruf); Personen, die beide Berufe ausgeübt haben, wurden nicht berücksichtigt

OR4: Raucher vs. Nichtraucher innerhalb des untersuchten Berufs

OR5: untersuchter Beruf vs. Referenzberuf adjustiert nach Rauchen; Personen, die beide Berufe ausgeübt haben, wurden nicht berücksichtigt

15

Bei dem Teilkollektiv der Gutachtenfälle (mit Anzeige einer BK-Nr. 1301)

wurden Untergruppen in Bezug auf die berufliche Exposition gegenüber

kanzerogenen Stoffen gebildet.

Bei den Versicherten, die angaben, gegenüber aromatische Amine exponiert

gewesen zu sein, zeigte sich folgende Verteilung: 24% C/C Genotypträger vs.

28% T/T Genotypträger. Bei den gegenüber Azofarbstoffen Exponierten zeigten

sich 17% C/C Genotypträger vs. 29% T/T Genotypträger.

Bei einer weiteren Untergruppe wurde der Einfluss polyzyklischer aromatischer

Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht. Die Verteilung der C/C Genotypen vs.

T/T Genotypen war 28% C/C vs. 22% T/T.

Zusätzlich wurde beispielhaft die Berufsgruppe der Maler herausgegriffen und

der Einfluss der verschiedenen Genotypen der UGT2B7 untersucht. Auch hier

zeigte sich mit 22% C/C Genotypträgern und 23% T/T Genotypträgern ein

homogenes Bild.

Im Gutachtenkollektiv wurde zusätzlich das Alter der Patienten zum Zeitpunkt

der Harnblasenkarzinomerkrankung ausgewertet.

Der jüngste Patient war zum Zeitpunkt der Diagnosestellung 33 Jahre alt, der

älteste Patient 77 (25. Perzentil: 51; Median: 57; Mittelwert: 56,4, s=9,3; 75.

Perzentil: 62).

Zusätzlich ist die Verteilung der verschiedenen Genotypen in den

unterschiedlichen Altersgruppen bestimmt worden. Auch hier ergab sich ein

relativ homogenes Bild (Tabelle 5).

16

Tabelle 5: Verteilung der UGT2B7 C802T (His268Tyr) Genotypen und Allele in verschiedenen Altersgruppen des Gutachtenkollektivs

< 40

(n=12) 40 - 50 (n=27)

50 - 60 (n=74)

60 - 70 (n=44)

> 70 (n=7)

Genotypen C/C 25%

(n=3) 19% (n=5)

32% (n=24)

16% (n=7)

43% (n=3)

C/T 50% (n=6)

60% (n=16)

43% (n=32)

55% (n=24)

43% (n=3)

T/T 25% (n=3)

22% (n=6)

24% (n=18)

30% (n=13)

14% (n=1)

Allele C 50%

(n=12) 48%

(n=26) 54%

(n=80) 43%

(n=38) 64% (n=9)

T 50% (n=12)

52% (n=28)

46% (n=68)

57% (n=50)

36% (n=5)

Bei dem Gutachtenkollektiv (n=171) ergab sich folgende Aufteilung bezogen auf

beide Geschlechter: Bei den Männern (n=167) waren 26% C/C Merkmalsträger,

49% C/T Merkmalsträger und 25% T/T Merkmalsträger. Bei den Frauen (n=4)

fanden sich 1 C/C Merkmalsträgerin und 3 C/T Merkmalsträgerinnen.

17

4. DISKUSSION Bei der Entstehung des Harnblasenkarzinoms spielen ethnische Unterschiede

bei der interindividuellen Suszeptibilität eine erhebliche Rolle. So ist der NAT2

Status bei Mitteleuropäern bei Exposition gegen aromatische Amine am

Arbeitsplatz und/oder durch Rauchen ein genetisch bedingter Risikofaktor an

einem Harnblasenkarzinom zu erkranken.

Hingegen ist bei Chinesen kein erhöhtes Harnblasenkarzinom-

Erkrankungsrisiko hinsichtlich des „langsamen“ NAT2 Status und der

beruflichen Exposition festzustellen (GOLKA ET AL., 2002a). Der NAT2 Status

und der Einfluss des Rauchverhaltens an einem chinesischen Kollektiv ist

bisher nicht untersucht worden.

Das Harnblasenkarzinom-Erkrankungsrisiko kann sowohl bei Mitteleuropäern

(„Kaukasiern“) als auch bei Asiaten nicht hinreichend durch den NAT2 Status

erklärt werden. Es ist daher anzunehmen, dass weitere Enzympolymorphismen,

insbesondere im Bereich der Phase 2 Enzyme, beteiligt sind.

Die Familie der UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT) spielt bei der

Verstoffwechslung endogener und exogener Substanzen eine bedeutende

Rolle. Die Wirkung der Glucuronosyltransferasen gegenüber endogenen

Substraten und/ oder Fremdstoffen kann durch Mutation moduliert werden. In

der bislang einzigen Arbeit, in der ein Zusammenhang zwischen einem UDP-

Glucuronosyltransferase-Polymorphismus und Harnblasenkarzinom untersucht

wurde, konnte für den UGT2B7 Polymorphismus am Locus C802T (His268Tyr) ein

erhöhter Anteil des T/T Genotyps bei an Harnblasenkarzinom erkrankten

chinesischen Benzidinarbeitern gezeigt werden (LIN ET AL., 2005).

Da ein gegen Benzidin beruflich exponiertes Kollektiv aufgrund der Beendigung

der Benzidinproduktion in Deutschland durch die chemische Industrie Ende der

sechziger Jahre nicht verfügbar war, wurde ein Kollektiv von ehemals gegen

aromatische Amine exponierten Harnblasenkarzinompatienten, bei denen der

Verdacht auf das Vorliegen einer Berufskrankheit angezeigt wurde, für die

Studie ausgewählt und untersucht.

18

Aufgrund der langen Latenzzeit von durch aromatische Amine ausgelöste

Harnblasenkarzinome (bis zu 40 Jahre und länger) kommt dieses Kollektiv den

chinesischen Benzidinarbeitern am nächsten, da Expositionen früherer

Jahrzehnte erfasst werden. In jener Zeit waren auch in Deutschland die

Expositionen gegen krebserzeugende aromatische Amine höher.

Allerdings war das beruflich gegen aromatische Amine exponierte Kollektiv von

Gutachtenpatienten im Vergleich zu den chinesischen Benzidinarbeitern

geringeren Konzentrationen von aromatischen Aminen ausgesetzt, da die

untersuchten Mitteleuropäer im Rahmen der Anwendung Arylamin-basierter

Produkte und nicht bei der Herstellung Benzidin-basierter Produkte exponiert

waren.

Daher muss auch in Betracht gezogen werden, dass der UGT2B7 Status nur

bei hohen Expositionen gegenüber aromatischen Aminen eine Rolle bei der

Modulation des Harnblasenkarzinom-Erkrankungsrisikos spielt.

Die Verteilung der Gene der bei der Verstoffwechslung aromatischer Amine

beteiligten Enzyme UGT2B7 (BHASKER ET AL., 2000; LAMPE ET AL., 2000) und N-

Acetyltransferase 2 (GOLKA ET AL., 2002a) in der Normalbevölkerung ist bei

Europäern und Chinesen unterschiedlich.

Es ist daher auch zu diskutieren, ob Asiaten möglicherweise eine höhere

Empfindlichkeit gegenüber (bestimmten) aromatischen Aminen aufweisen als

Mitteleuropäer.

Da auch Zigarettenrauch aromatische Amine wie z. B. ß-Naphthylamin und o-

Toluidin enthält (STABBERT ET AL., 2003), wurde untersucht, ob Unterschiede

hinsichtlich des Anteils der verschiedenen UGT2B7 Genotypen zwischen

Harnblasenkarzinompatienten mit und ohne Raucheranamnese bestehen. Dies

war nicht der Fall. Somit kann auch für die in Zigarettenrauch enthaltenen

aromatischen Amine eine Risikomodulation durch UGT2B7 C802T (His268Tyr)

nicht belegt werden.

Dass eine Untersuchung von Harnblasenkarzinompatienten mit und ohne

Raucheranamnese ein sinnvoller Untersuchungsansatz ist, wird durch die

19

unterschiedliche Verteilung von „schnellen“ und „langsamen“ NAT2-Acetylierern

in drei verschiedenen Harnblasenkarzinom-Patientenkollektiven in Deutschland

(GOLKA ET AL., 2002b) und in einer gepoolten Studie aller verfügbaren NAT2

genotypisierten Harnblasenkarzinompatienten (VINEIS ET AL., 2001) belegt.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der bei chinesischen

Benzidinarbeitern von LIN ET AL. (2005) beobachtete modulierende Einfluss des

polymorphen Enzyms Glucuronosyltransferase 2B7 (UGT2B7) weder bei dem

beruflich exponierten Harnblasenkarzinompatientenkollektiv mit angezeigter

BK-Nr. 1301 noch bei den hinsichtlich der beruflichen Exposition

unausgewählten Klinikpatienten mit Harnblasenkarzinom beobachtet werden

konnte.

20

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26

6. DANKSAGUNG Herrn Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hermann M. Bolt und Herrn Prof. Dr. med. Jan

G. Hengstler danke ich für die Bereitstellung von Ressourcen.

Herrn Prof. Dr. med. K. Golka danke ich für die Vergabe des Themas und die

vorbildliche Betreuung.

Herrn Dr. rer. nat. M. Blaszkewicz danke ich für die Einarbeitung in die

Methoden der Genotypisierung und die Bereitstellung des Laborarbeitsplatzes.

Frau Dipl.-Stat. O. Schutschkow danke ich für die statistische Beratung.

7. LEBENSLAUF PERSÖNLICHE ANGABEN

Name: Anna Zimmermann

Geburtsdatum: 26. Juni 1979

Geburtsort: Heidelberg

Staatsangehörigkeit: deutsch

SCHULISCHE AUSBILDUNG

1985-1989 Grundschule Unterheinriet

1989-1998 Mönchsee Gymnasium, Heilbronn

1998 Allgemeine Hochschulreife

UNIVERSITÄRE AUSBILDUNG

1999–2005 Medizinstudium an der Universität Würzburg

2001 Physikum

2002 Erstes Staatsexamen

2004 Zweites Staatsexamen

2005 Drittes Staatsexamen

11/2005 Approbation als Ärztin

BERUFLICHE AUSBILDUNG

Seit 02/2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und

Assistenzärztin im Institut für

Arbeitsphysiologie an der Universität

Dortmund (Direktor: Prof. Bolt) in der

Zentralen Einrichtung Klinische Arbeitsmedizin

(Leiter: Prof. Golka)

8. VERÖFFENTLICHUNG Zimmermann A. et al. UDP-Glucuronosyltransferase 2B7 C802T (His268Tyr)

Polymorphism in Bladder Cancer Cases

Zur Publikation angenommen am 20.11.2007 in Journal of Toxicology and

Environmental Health Part A: Current Issues durch Dr. Sam Kacew, Editor-in-

Chief, Ottawa.

1

UDP-Glucuronosyltransferase 2B7 C802T (His268Tyr) Polymorphism in Bladder

Cancer Cases

Anna Zimmermann1, Meinolf Blaszkewicz1, Gerhard Roth2, Thilo Seidel2, Holger

Dietrich2, Olga Schutschkow3, Hermann M. Bolt1,

Klaus Golka1

1Institute for Occupational Physiology at the University of Dortmund, Dortmund,

Germany, 2Dept. of Urology, Lutherstadt Wittenberg, Germany, 3Dept. of Statistics of

the University of Dortmund, Dortmund, Germany

Running head: UGT2B7 POLYMORPHISM IN BLADDER CANCER CASES

Corresponding author:

Anna Zimmermann

Institute for Occupational Physiology at the University of Dortmund, Ardeystr. 67, D-

44139 Dortmund, Germany

Phone: ++49 231 1084 216, Fax: ++49 231 1084 308

E-mail: [email protected]

Dr. Meinolf Blaszkewicz

Phone: ++49 231 1084 396, Fax: ++49 231 1084 308

E-mail: [email protected]

2

Gerhard Roth

Phone: ++49 3491 693 183, Fax: ++49 3491 693 184

E-mail: [email protected]

Dr. Thilo Seidel

Phone: ++49 3491 668 668, Fax: ++49 3491 668 667

E-mail: [email protected]

PD Dr. Holger Dietrich

Phone: ++49 3491 50 3301, Fax: ++49 3491 50 3280

E-mail: [email protected]

Olga Schutschkow

Phone: ++49 231 1084 216, Fax: ++49 231 1084 308

E-mail: [email protected]

Prof. Hermann M. Bolt

Phone: ++49 231 1084 234, Fax: ++49 231 1084 308

E-mail: [email protected]

Prof. Klaus Golka

Phone: ++49 231 1084 344, Fax: ++49 231 1084 308

E-mail: [email protected]

3

Abstract

A study on Chinese benzidine workers indicated an elevated risk of UDP-

glucuronosyltransferase (UGT) 2B7 T/T carriers for bladder cancer. The present

study was designed to investigate the possible impact of the UGT2B7 genotype on

bladder cancer risk in Caucasians. UGT2B7 polymorphism at locus C802T (His268Tyr)

was detected using a PCR-RFLP based procedure. The study group consisted of 211

bladder cancer cases and 210 controls suffering from different urological diseases,

but without any history of cancer. Both groups were recruited from a department of

urology located in a center of former chemical and rubber industries. Furthermore,

171 bladder cancer cases with a history of occupational exposure to aromatic amines

surveyed for compensation of an occupational disease were investigated. T/T

genotype frequencies in bladder cancer cases, urological controls and exposed

patients appeared similar (27% vs. 35% vs. 25%). This study indicates ethnic

differences between Caucasian and Chinese general populations regarding the

UGT2B7 genotype. Furthermore, in contrast to the earlier investigation in benzidine-

exposed Chinese bladder cancer patients, no relevant differences between the

bladder cancer patients and the urological hospital controls were observed.

Key words Bladder cancer, Glucuronosyltransferase 2B7, Occupational exposure,

Aromatic amines, Caucasians

4

Introduction

Most important risk factors for urinary bladder cancer are exposures to aromatic

amines at the workplace or in cigarette smoke. The polymorphic enzyme N-

acetyltransferase 2 (NAT2) modulates the arylamine-related bladder cancer risk in

occupationally exposed workers of Caucasian descent (Golka et al., 2002) as well as

in Caucasian cigarette smokers (Vineis et al., 2001). However, the slow NAT2 state

does not increase bladder cancer risk in Chinese. Thus, other polymorphic enzymes,

especially phase 2 enzymes, could also influence the individual susceptibility of

subjects exposed to arylamines.

Such possible candidate enzymes are UDP-glucuronosyltransferases (UGT).

Members of this superfamily transfer the glucuronic acid moiety of UDP-glucuronic

acid to the substrate (Guillemette, 2003). At least 2 UGT gene families were

described conjugating drugs and endobiotics in mammalian species: UGT1 and

UGT2 (Mackenzie et al., 1997; 2005). UGT2B7, a major isoform of UGT2B

(Radominska–Pandya et al., 2001), catalyzes glucuronidation of a wide range of

compounds. Jin and coworkers (1993a,b) showed that UGT2B7 is involved in the

glucuronidation of polycyclic aromatic hydrocarbon B[a]P, carboxylic acids

(nonsteroidal anti-inflammatoric drugs (NSAID), clofibric acid and valproic acid),

aliphatic alcohols, and tetrazoles. Furthermore, Bhasker and coworkers (2000) and

Lampe et al. (2000) reported on ethnic related differences between Asians and

Caucasians.

Using cDNA expressed glucuronosyltransferase, Ciotti and coworkers (1999)

showed that UGT2B7 is involved in the metabolism of benzidine. Zenser and

coworkers (2002) investigated benzidine metabolism using liver slices. They

5

described the metabolic activities of UGT as follows:

UGT1A9>UGT1A4>>UGT2B7>UGT1A6≈UGT1A1.

Recently, a study on Chinese benzidine workers indicated an elevated risk of

the UDP-glucuronosyltransferase (UGT) 2B7 T/T carriers (Lin et al., 2005). The

present study was designed to determine a possible impact of this UGT2B7 genotype

on bladder cancer risk in Caucasian bladder cancer patients from a urological

department and in Caucasian bladder cancer patients occupationally exposed to

aromatic amines.

Materials and Methods

We investigated 211 bladder cancer cases and 210 controls suffering from

different benign urological diseases and without any history of cancer from a

department of urology, located in a center of former chemical and rubber industries.

Furthermore, 171 bladder cancer cases with a history of occupational exposure to

carcinogenic aromatic amines surveyed for compensation of an occupational disease

were investigated. These surveyed persons were exposed to aromatic amines, azo

dyes based on carcinogenic aromatic amines, and/or combustion products containing

very low amounts of aromatic amines.

From the 2 clinical study groups, information on occupational history,

occupational exposures to potential carcinogenic substances and smoking habits

was obtained via a questionnaire. For the occupationally exposed group, information

was taken from the records.

The group of smokers included current smokers at the time of bladder cancer

6

diagnosis and those having ever regularly smoked within the last 10 years prior to

diagnosis. Non-smokers were defined as having never smoked or having stopped

smoking for ten and more years prior to diagnosis.

Blood sampling and DNA extraction

Ethylenediaminetetraacetic acid (EDTA) was used as blood anticoagulant.

Genomic DNA was prepared from blood using standard methods (QIAamp DNA Maxi

Kit Qiagen, Hilden, Germany). Samples were stored at -20°C.

UGT2B7 genotyping

The PCR-RFLP procedure described by Holthe and coworkers (2002) was used

and slightly modified. Fifty µl PCR-reaction volume contained 150-300 ng of genomic

DNA, 0.2 µM of each primer (5´-GAC AAT GGG GAA AGC TGA CG-3` and 5´-GTT

TGG CAG GTT TGC AGT G-3`; MWG-Biotech AG, Ebersberg, Germany), 5.00 µl of

10x PCR-buffer (incl. MgCl2) (Qiagen, Hilden, Germany), 200 µM of each

deoxynucleoside (dNTP) (Biolabs, Frankfurt, Germany) and 2.0 U of Taq DNA

Polymerase (Qiagen, Hilden, Germany). PCR was performed in a thermal cycler

(TGradient Biometra Thermocycler, Göttingen, Germany). The initial denaturation

step (94°C for 10 min) was followed by 35 cycles [94°C for 30 s (denaturation), 62°C

for 30 s (annealing) and 72°C for 30 s (extension)], followed by a final extension at

72°C for 10 min leading to a 116 bp long DNA strand. An aliquot (10 µl) of the

resultant PCR product was then digested with 10 units of BseG1 (Fermentas Life

Science, St. Leon-Rot, Germany) in a final 20 µl volume for 180 min at 55°C,

resulting in a 116 bp fragment (mutant) or in a 56 bp and a 60 bp fragment (wild

type).

7

Restriction digestion fragments were then analyzed by electrophoresis in an

ethidium bromide-stained 4% NuSieve Agarose (3:1 NuSieve-Agarose: Agarose) gel.

It is noteworthy that the 56 bp and the 60 bp fragments appear as one single band

under the conditions described above.

To avoid dimerization of primers, we reduced the amount of primers from 0.32

µM (Holthe et al., 2002) to 0.2 µM. With gradient PCR, we evaluated an optimal

annealing temperature at 62°C for the Biometra Thermocyler, instead of 65°C for

Perkin Elmer Gen Amp PCR system 9600 or 2400 used by Holthe et al. (2002).

Statistical analysis

We calculated odds ratios (OR) and 95% confidence intervals (95% CI) to

estimate the risk due to different genotypes, alleles, smoking habits and occupational

exposures. P-values less than 0.05 were regarded as significant. The statistical

analysis was made with the software package R version1.9.0 (2004).

Results

Homozygous mutant T/T UGT2B7 genotype frequencies in the investigated

study groups of clinical bladder cancer cases, urological controls without a history of

cancer and exposed bladder cancer cases who claimed compensation of an

occupational disease appear similar (27% vs. 35% vs. 25%; Table 1).

For the clinical bladder cancer cases (control group: urological controls without

malignancies), odds ratios (OR) were OR=1.36 for T/T carriers and OR=0.96 for C/T

carriers, compared to C/C carriers (Table 1).

8

Within the subgroup of smokers, T/T carriers showed an OR of 1.05, and C/T

carriers an OR of 0.69 (Table 2). Within the subgroup of non smokers, the following

OR were detected: OR=1.47 for T/T carriers and 1.01 for C/T carriers (Table 3).

Homozygous C/C carriers were defined as 1.00 as reference. Mantel-Haenszel

estimates of the smoking adjusted odds ratio for C/T carriers were 0.93 (95% CI

0.56-1.54) and for T/T carriers 1.35 (95% CI 0.78-2.34).

We also calculated a possible influence of UGT2B7 polymorphism on bladder

cancer risk in all occupations performed for six months and more. In occupations

related to the relevant industries in the study area (performed by at least 10

individuals per group), in general no significant impact was observed. Following odds

ratios were detected: miners: OR for C/T carriers 0.75 (95% CI: 0.12-4.90); OR for

T/T carriers 0.67 (95% CI: 0.09-5.13); chemical workers: OR for C/T carriers 4.67

(95% CI: 1.01-21.65), OR for T/T carriers 1.14 (95% CI: 0.21-6.37); metal

construction workers: OR for C/T carriers 0.58 (95% CI: 0.14-2.43), OR for T/T

carriers 0.50 (95% CI: 0.10-2.60); mechanical engineering: OR for C/T carriers 3.33

(95% CI: 0.52-21.58), OR for T/T carriers 2.50 (95% CI: 0.25-24.72); vehicle

construction: OR for C/T carriers 1.33 (95% CI: 0.20-8.71), OR for T/T carriers 0.38

(95% CI: 0.04-3.34). Furthermore, no significant impact was observed for another 15

investigated occupations, such as painters and varnishers or electricians, performed

by at least 6 individuals per subgroup (data not shown).

In the occupational exposed bladder cancer group, the portions of the UGT2B7

T/T carriers were determined for painters and varnishers (n=60, T/T carriers: 23%),

for subjects occupationally exposed to aromatic amines (n=133; T/T carriers: 28%),

9

and for individuals exposed to polycyclic aromatic hydrocarbons (PAH) (n=67; T/T

carriers: 22%).

Discussion

This study of Caucasian bladder cancer cases was performed to evaluate a

possible bladder cancer risk of homozygous mutant UDP-glucuronosyltransferase

(UGT) 2B7 T/T carriers. Genotypic variation in detoxification enzyme systems is

known, and in the last years increased attention was paid to UGT polymorphisms in

relation to cancer. In some studies, pancreatic cancer (Ockenga et al., 2003) or

premenopausal breast cancer in African Americans (Guillemette et al., 2000) are

associated with variant UGT genotypes. Zheng and coworkers (2001, 2002) showed

that UGT, particularly UGT1A7, may play a role in the detoxification of tobacco

carcinogens. In total, studies concerning impact of UGT genotypes on the disposition

to cancer are scarce (Wallig, 2004).

In the present study, the portions of T/T carriers occupationally exposed to

aromatic amines, azo dyes, or PAH and the portions of T/T carriers in the bladder

cancer cases from a department of urology were quite close and within the

percentages reported for healthy Caucasian populations (Bhasker et al., 2000;

Lampe et al., 2000). Nevertheless, the portion of T/T carriers in the controls from a

department of urology was slightly higher. A possible limitation of our clinical bladder

cancer cases group regarding the differentiation of the two bladder cancer cases

groups is due to the fact that the department of urology is located in an area of former

chemical and rubber industry.

10

Regarding the different impact of the UGT2B7 state on Chinese and Caucasian

bladder cancer cases, several aspects may be considered. With termination of

benzidine production in Germany in the 1960s a study group occupationally exposed

to benzidine was not available in Germany. An exposed group coming close to those

exposed Chinese benzidine workers are subjects occupationally exposed to aromatic

amines and claiming for compensation of an occupational bladder cancer. Due to

long latency periods of aromatic amine-related bladder cancer up to 40 years and

longer, these individuals had been exposed to relevant amounts of aromatic amines

or, like the subgroup of painters and varnishers, to azo dyes mostly based on

benzidine.

The occupational exposure of the Chinese bladder cancer cases was mainly

due to benzidine. Benzidine shows a higher carcinogenic potential than other

aromatic amines commonly used in dyes. Furthermore, the exposure levels in dye

production in China were much higher than exposure levels to aromatic amines in

chemical productions facilities in Germany. Against this background it may be

discussed, if the genetic UGT2B7 status is relevant for very high exposures only.

Finally, it should be taken into account that Chinese workers may be more

susceptible to bladder cancer induced by aromatic amines than German workers.

In conclusion there is no relevant association between the detected UGT2B7

genotypes and bladder cancer in the two investigated Caucasian groups.

11

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15

Table 1 UGT2B7 polymorphism in the total study group: bladder cancer cases, urological controls and occupationally exposed bladder cancer patients

Bladder

cancer cases

(n=211)

Urologicalcontrols (n=210)

OR 95% CI Occupationally exposed

group (n=171)

Genotype C/C 24%

(n=51) 22%

(n=47) 1.00 26% (n=44)

C/T 48% (n=102)

43% (n=90)

0.96 [0.57-1.61] 50% (n=85)

T/T

27% (n=58)

35% (n=73)

1.36 [0.78-2.34] 25% (n=42)

Allele (n=422) (n=420) (n=342) C 48%

(n=204) 44%

(n=184) 1.00 51% (n=173)

T 52% (n=218)

56% (n=236)

1.20 [0.92-1.57] 49% (n=169)

16

Table 2 UGT2B7 polymorphism in the subgroup of smokers: bladder cancer cases, urological controls and occupationally exposed bladder cancer patients Bladder

cancer cases (n=88)

Urologicalcontrols (n=29)

OR 95% CI Occupationally exposed

group (n=86)

Genotype C/C 24%

(n=21) 28% (n=8)

1.00 24% (n=21)

C/T 48% (n=42)

38% (n=11)

0.69 [0.21-2.29] 53% (n=46)

T/T 28% (n=25)

34% (n=10)

1.05 [0.31-3.67] 22% (n=19)

Allele (n=176) (n=58) (n=172) C 48%

(n=84) 47%

(n=27) 1.00 51% (n=88)

T 52% (n=92)

53% (n=31)

1.05 [0.58-1.90] 49% (n=84)

17

Table 3 UGT2B7 polymorphism in the subgroup of non smokers: bladder cancer cases, urological controls and occupationally exposed bladder cancer patients Bladder

cancer cases

(n=123)

Urologicalcontrols (n=181)

OR 95% CI Occupationally exposed

group (n=78)

Genotype C/C 24%

(n= 30) 22%

(n=39) 1.00 27% (n=21)

C/T 49% (n=60)

44% (n=79)

1.01 [0.54-1.89] 46% (n=36)

T/T 27% (n=33)

35% (n=63)

1.47 [0.74-2.91] 27% (n=21)

Allele (n=246) (n=362) (n=156) C 49%

(n=120) 43%

(n=157) 1.00 50% (n=78)

T 51% (n=126)

57% (n=205)

1.24 [0.90-1.72] 50% (n=78)