scherhaftkraft von self etch primern am dentin
TRANSCRIPT
Diplomarbeit
Scherhaftkraft von Self ndash Etch Primern am Dentin
Eingereicht von Veronika Lauszligegger
GebDat 175 1982
zur Erlangung des akademischen Grades
Doktorin der Zahnheilkunde
(Dr med dent)
an der
Medizinischen Universitaumlt Graz
ausgefuumlhrt an der
Universitaumltsklinik fuumlr Zahn- Mund- und Kieferheilkunde
Klinische Abteilung fuumlr Zahnerhaltung
unter der Anleitung von
Univ Prof Dr Karl Glockner
i
Veronika Lauszligegger
Am Lindenhof 35311
8043 Graz
Eidesstattliche Erklaumlrung
Ich erklaumlre ehrenwoumlrtlich dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig und
ohne fremde Hilfe verfasst und andere als die angegebenen Quellen nicht
verwendet habe Die aus benutzten Quellen woumlrtlich oder inhaltlich
entnommenen Stellen habe ich als solche kenntlich gemacht
Graz am 7 August 2012 Veronika Lauszligegger
ii
Fuumlr meinen Vater Gottfried
iii
Danksagungen
Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und
mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches
Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in
schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind
Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner
bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite
gestanden ist
iv
Zusammenfassung
Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der
Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin
stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung
im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden
Adhaumlsiven
Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer
Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren
Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren
verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
BOND FORCE iBOND
reg Self Etch Xeno
reg V
+ Die Proben
wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der
Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines
Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante
Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden
die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt
Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den
Herstellern gemessenen Angaben
v
Abstract
To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth
structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major
challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the
development of self etching adhesives
The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with
regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between
them
For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second
dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five
adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper
TM Prompt
TM L-Pop
TM
BOND
FORCE iBONDreg Self Etch Xeno
reg V
+ After the application of the adhesive the
composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter
and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests
were conducted by a universal testing machine
The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the
manufactures
vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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i
Veronika Lauszligegger
Am Lindenhof 35311
8043 Graz
Eidesstattliche Erklaumlrung
Ich erklaumlre ehrenwoumlrtlich dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig und
ohne fremde Hilfe verfasst und andere als die angegebenen Quellen nicht
verwendet habe Die aus benutzten Quellen woumlrtlich oder inhaltlich
entnommenen Stellen habe ich als solche kenntlich gemacht
Graz am 7 August 2012 Veronika Lauszligegger
ii
Fuumlr meinen Vater Gottfried
iii
Danksagungen
Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und
mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches
Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in
schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind
Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner
bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite
gestanden ist
iv
Zusammenfassung
Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der
Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin
stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung
im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden
Adhaumlsiven
Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer
Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren
Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren
verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
BOND FORCE iBOND
reg Self Etch Xeno
reg V
+ Die Proben
wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der
Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines
Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante
Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden
die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt
Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den
Herstellern gemessenen Angaben
v
Abstract
To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth
structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major
challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the
development of self etching adhesives
The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with
regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between
them
For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second
dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five
adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper
TM Prompt
TM L-Pop
TM
BOND
FORCE iBONDreg Self Etch Xeno
reg V
+ After the application of the adhesive the
composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter
and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests
were conducted by a universal testing machine
The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the
manufactures
vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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ii
Fuumlr meinen Vater Gottfried
iii
Danksagungen
Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und
mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches
Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in
schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind
Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner
bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite
gestanden ist
iv
Zusammenfassung
Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der
Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin
stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung
im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden
Adhaumlsiven
Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer
Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren
Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren
verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
BOND FORCE iBOND
reg Self Etch Xeno
reg V
+ Die Proben
wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der
Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines
Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante
Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden
die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt
Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den
Herstellern gemessenen Angaben
v
Abstract
To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth
structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major
challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the
development of self etching adhesives
The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with
regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between
them
For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second
dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five
adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper
TM Prompt
TM L-Pop
TM
BOND
FORCE iBONDreg Self Etch Xeno
reg V
+ After the application of the adhesive the
composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter
and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests
were conducted by a universal testing machine
The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the
manufactures
vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
6 Literaturverzeichnis
49
6 Literaturverzeichnis
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httpwwwzwp-onlineinfodefachgebietecosmetic-dentistrybleachingbleichtherapien-im-
ueberblick
3M ESPE AG Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Selbstaumltzendes Adhaumlsiv Technisches
Produktprofil
3M ESPE AG (2006) Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Self - Etch Adhesive
Gebrauchsinformation
3M ESPE GmbH (2011) Filtektrade Supreme XTE Universal Composite Technisches
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iii
Danksagungen
Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und
mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches
Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in
schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind
Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner
bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite
gestanden ist
iv
Zusammenfassung
Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der
Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin
stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung
im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden
Adhaumlsiven
Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer
Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren
Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren
verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
BOND FORCE iBOND
reg Self Etch Xeno
reg V
+ Die Proben
wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der
Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines
Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante
Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden
die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt
Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den
Herstellern gemessenen Angaben
v
Abstract
To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth
structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major
challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the
development of self etching adhesives
The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with
regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between
them
For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second
dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five
adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper
TM Prompt
TM L-Pop
TM
BOND
FORCE iBONDreg Self Etch Xeno
reg V
+ After the application of the adhesive the
composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter
and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests
were conducted by a universal testing machine
The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the
manufactures
vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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iv
Zusammenfassung
Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der
Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin
stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung
im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden
Adhaumlsiven
Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer
Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren
Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren
verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
BOND FORCE iBOND
reg Self Etch Xeno
reg V
+ Die Proben
wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der
Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines
Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante
Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden
die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt
Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den
Herstellern gemessenen Angaben
v
Abstract
To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth
structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major
challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the
development of self etching adhesives
The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with
regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between
them
For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second
dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five
adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper
TM Prompt
TM L-Pop
TM
BOND
FORCE iBONDreg Self Etch Xeno
reg V
+ After the application of the adhesive the
composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter
and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests
were conducted by a universal testing machine
The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the
manufactures
vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
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Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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v
Abstract
To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth
structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major
challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the
development of self etching adhesives
The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with
regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between
them
For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second
dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five
adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper
TM Prompt
TM L-Pop
TM
BOND
FORCE iBONDreg Self Etch Xeno
reg V
+ After the application of the adhesive the
composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter
and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests
were conducted by a universal testing machine
The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the
manufactures
vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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vi
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNGEN iii
ZUSAMMENFASSUNG iv
ABSTRACT v
INHALTSVERZEICHNIS vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii
TABELLENVERZEICHNIS ix
1 EINLEITUNG 1
11 Thematik der Arbeit 1
12 Ziel der Arbeit 2
2 MATERIAL UND METHODE 3
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3
212 Was ist Adhaumlsion 4
213 Dentinhaftvermittler 4
2131 Generationen 5
2132 Zusammensetzung 8
2133 Total Etch Technik 9
2134 Self Etch Technik 10
2135 Eigenschaften und Anforderungen 12
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12
215 Nanoleakage 13
216 Grenzen der Dentinhaftung 14
22 Polymerisation 16
vii
221 Lichtpolymerisation 16
2211 Polymerisationslampe 17
23 Materialien 19
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19
2311 AdheSEreg One F 20
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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PromptTM
L-PopTM 22
2313 BOND FORCE 24
2314 iBONDreg Self Etch 25
2315 Xenoreg V
+ 26
232 Komposite 27
2321 Tetric EvoCeramreg 27
2322 FiltekTM
Supreme XTE 28
2323 Estelite Σ Quick 29
2324 Venusreg
Diamond 30
2325 CeramXreg
duo 31
24 Versuchsaufbau 32
241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35
26 Durchfuumlhrung 37
27 Scherhaftkraft 38
271 Autograph AGS-10kND 38
3 ERGEBNISSE 40
4 DISKUSSION 44
5 SCHLUSSBEMERKUNG 48
6 LITERATURVERZEICHNIS 49
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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agents on dentin permeability in a fluid flow model Oper Dent 28 522-528
Vojinovic O Nyborg H Braumlnnstroumlm M (1973) Acid treatment of cavities under resin fillings
bacterial growth in dentinal tubules and pulpal reactions J Dent Res 52 1189-1193
Yoshiyama M Tay FR Doi J Nishitani Y Yamada T Itou K Carvalho RM Nakajima M
Pashley DH (2002) Bonding of self - etch and total - etch adhesives to carious dentin J Dent
Res 81 556-560
viii
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8
ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17
ABBILDUNG 3 ADHESEreg
ONE F 20
ABBILDUNG 4 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(VORDERANSICHT) 22
ABBILDUNG 5 ADPERtrade
PROMPTtrade
L-POPtrade
(RUumlCKANSICHT) 22
ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24
ABBILDUNG 7 IBONDreg
SELF ETCH 25
ABBILDUNG 8 XENOreg
V+ 26
ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg
27
ABBILDUNG 10 FILTEKtrade
SUPREME XTE 28
ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29
ABBILDUNG 12 VENUSreg
DIAMOND 30
ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg
DUO 31
ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32
ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33
ABBILDUNG 17 METALLRING 34
ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34
ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35
ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38
ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38
ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42
ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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Yoshiyama M Tay FR Doi J Nishitani Y Yamada T Itou K Carvalho RM Nakajima M
Pashley DH (2002) Bonding of self - etch and total - etch adhesives to carious dentin J Dent
Res 81 556-560
ix
Tabellenverzeichnis
TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON
ADHAumlSIVSYSTEMEN 11
TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18
TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19
TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg
ONE F 21
TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24
TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg
SELF ETCH 25
TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg
V+ UND DEREN FUNKTION 26
TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39
TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40
TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41
TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41
1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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1 Einleitung
1
1 Einleitung
11 Thematik dieser Arbeit
Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den
letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor
allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von
Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)
Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s
Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40
Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung
geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl
fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger
(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre
Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und
dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)
Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher
Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt
angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer
besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf
der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden
Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis
punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)
1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
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Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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1 Einleitung
2
12 Ziel der Arbeit
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash
Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen
und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern
bestehen
2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
3
2 Material und Methode
21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit
Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen
koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die
Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte
den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren
Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird
der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im
Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen
Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation
eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)
Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen
Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische
Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des
hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler
Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)
211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin
Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum
Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das
Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem
periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und
dem Manteldentin (Schroumlder 2000)
Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen
Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz
hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes
Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen
das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)
2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
6 Literaturverzeichnis
49
6 Literaturverzeichnis
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httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
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httpwwwzwp-onlineinfodefachgebietecosmetic-dentistrybleachingbleichtherapien-im-
ueberblick
3M ESPE AG Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Selbstaumltzendes Adhaumlsiv Technisches
Produktprofil
3M ESPE AG (2006) Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Self - Etch Adhesive
Gebrauchsinformation
3M ESPE GmbH (2011) Filtektrade Supreme XTE Universal Composite Technisches
Produktprofil
Adebayo OA Burrow MF Tyas MJ (2008) Bond strength test role of operator skill Aust
Dent J 53 145-150
6 Literaturverzeichnis
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Ayad MF Maghrabi AA Saif RE Garcia-Godoy F (2011) Influence of tooth preparation burs
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Bargholz C Houmlr D Zirkel C (2006) Praxisleitfaden Endodontie Urban amp Fischer Muumlnchen
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2 Material und Methode
4
212 Was ist Adhaumlsion
Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)
genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch
zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)
Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion
1 Oberflaumlchenrauhigkeit
2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche
3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv
(Simon 2010)
Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material
bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der
Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr
die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie
so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)
In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden
1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere
(Makro- Mikroretention)
2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen
3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und
Metallbindungen (Puntigano et al 2009)
213 Dentinhaftvermittler
Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die
Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski
2000)
Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA
(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen
Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)
Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur
2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
5
mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler
et al 2010)
Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der
Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das
Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar
(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins
der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die
Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als
Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen
ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile
Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann
mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)
2131 Generationen
Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt
Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht
(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach
klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al
1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung
eingeteilt werden
Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation
Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit
einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen
beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)
1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash
dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende
stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz
2009)
1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)
Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die
2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
6
gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren
gingen (Schmidseder amp Munz 2009)
Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten
Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen
Erfolg (Ernst 2004)
Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation
Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die
Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur
Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer
verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische
Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses
Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)
In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt
sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure
(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure
abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao
et al 1996 Sano et al 1994)
Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar
Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser
getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen
welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)
(Bouillaguet et al 2002)
Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton
haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es
trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden
Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge
haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)
Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind
zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein
Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
7
Dentinadhaumlsive der 5 Generation
Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger
2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in
einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist
auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim
Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure
nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des
Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)
Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich
verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro
Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation
gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)
Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation
Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist
von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch
saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)
Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das
Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)
Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei
Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst
Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)
Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und
einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit
(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
8
Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten
Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen
Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt
Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz
und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte
Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei
das AdperTM
PromptTM
L-PopTM
zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird
2132 Zusammensetzung
Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin
ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese
kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)
X-R-M
Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe
Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll
MhellipMethacrylatgruppe
Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1
Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer
genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die
Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert
mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder
mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)
Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus
Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)
1 Quelle Hellwig et al 2007
Dentin
Komposit
2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
9
Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)
Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)
Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)
Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-
16ig) als Komplexbildner verwendet
Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B
Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie
phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)
Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder
PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)
Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)
enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)
Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen
1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung
2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und
Dentin (Total ndash Etch Technik)
3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert
2002)
2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)
Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins
mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend
werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)
Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit
Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus
dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der
Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)
Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte
erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem
(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)
2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
10
Produkte mit 3 Arbeitsschritten
Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk
einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu
infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-
Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im
Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a
Tijan amp Castelnuovo 1996)
Produkte mit 2 Arbeitsschritten
Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt
zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den
3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft
1999)
2134 Self- Etch Technik
Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik
wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen
Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)
Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein
selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen
1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am
Schmelz zu erzielen
2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des
freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)
Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die
Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren
Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige
Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den
bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)
Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen
2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
11
bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit
Phosporsaumlurekonditionierung
bdquoSelf Etchldquo
Selbstkonditionierende Adhaumlsive
Typ 1
34 Generation
Typ 2
5 Generation
Typ 3
6 Generation
Typ 4
67 Generation
3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme
1
Phosphorsaumluregel
1 Phosporsaumluregel - -
2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv
3 Bonding 2 Bonding -
Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2
2 Quelle Moritz et al 2009
2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
6 Literaturverzeichnis
49
6 Literaturverzeichnis
(1412012)
httpdewikipediaorgwikiScherkraft
(1412012)
httpdewikipediaorgwikiAlkene
(1622012)
httpwwwrundum-zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-
fuellungstherapiehtml
(2132012)
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2 Material und Methode
12
2135 Eigenschaften und Anforderungen
Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind
1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung
2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft
3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden
die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen
Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass
dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die
Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende
Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen
4 gute Biovertraumlglichkeit
5 gute Benetzung der Zahnsubstanz
6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation
entgegen kein Verlust des Komposits
7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-
zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml
1622012 Schaumlfer 1999)
214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven
Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel
vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den
Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der
Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die
Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen
Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt
Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern
einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch
auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)
Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt
mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese
Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der
2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
13
Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)
Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und
Dentin dar
Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu
koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen
Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung
derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)
Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das
Kalzium des Hydroxylapatits binden
Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches
Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt
Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen
selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst
(Packham 2005)
215 Nanoleakage
Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben
(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in
das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der
Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem
durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert
eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)
Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer
Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden
nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen
Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle
demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von
der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung
nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich
betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)
2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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2 Material und Methode
14
216 Grenzen der Dentinhaftung
Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist
es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen
Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung
selbstkonditionierender Adhaumlsive
Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv
getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit
dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist
um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche
endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)
Falsche Applikationstechnik
Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die
Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen
werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw
Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer
Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine
unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)
Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten
Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine
vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu
koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)
Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange
Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und
stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den
Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)
Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind
- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine
untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)
- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen
(Frankenberger 2002)
2 Material und Methode
15
- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)
- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und
Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung
der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des
Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist
(Cardoso et al 2011)
- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz
(Kusunoki et al 2002)
- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei
Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung
signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter
Oberflaumlche (Vaysman 2003)
- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine
Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu
Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch
entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung
von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003
httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap
ien-im-ueberblick 2672012)
- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al
2004)
- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die
Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das
Dentin ein (Pioch et al 2001)
- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der
Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung
(Cova 2011)
2 Material und Methode
16
22 Polymerisation
Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)
bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten
Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane
vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der
Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der
ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere
Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen
(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine
Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung
benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator
hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird
selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in
der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat
221 Lichtpolymerisation
Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter
Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten
im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist
normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne
Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind
Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)
Abstand der Lichtquelle
Zusammensetzung des Komposits
Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)
Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert
Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch
Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein
2 Material und Methode
17
Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)
2211 Polymerisationslampe
Abbildung 2 SDI Radii Plus3
Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die
SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte
LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator
Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem
Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr
Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)
Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus
3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus
2 Material und Methode
18
Wellenlaumlnge 4
440nm - 480nm
durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm
Lichtleistung 1500 mWcm2
Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz
Ausgangsspannung 12V DC
Ausgangsstrom
750 mA
Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4
4 Quelle SDI Germany GmbH
2 Material und Methode
19
23 Materialien
Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive
ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo
System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der
dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet
Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler
und Komposite
Dentinhaftvermittler Komposit Firma
AdheSEreg One F Tetric EvoCeram
reg Ivoclar Vivadent
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
FiltekTM
Supreme XTE 3M ESPE
BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama
iBONDreg Self Etch Venus
reg Diamond Heraeus Kulzer
Xenoreg V
+ CeramX
TM Dentsply
Tabelle 3 Verwendete Materialien5
Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive
gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben
231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler
Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der
Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1
2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van
Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit
Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung
aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert
amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die
Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird
5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
20
2311 AdheSEreg
One F
AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-
Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC
(Ivoclar Vivadent AG)
Abbildung 3 AdheSEreg One F
6
Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile
Bisacrylamidderivat
Wasser
Alkohol
Hydroxyalkylmethacrylamid
hochdisperses Siliziumdioxid
Initiatoren und Katalysatoren
5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat
5 - 15 Isopropanol
lt 1 Kaliumfluorid
1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure
5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)
6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
21
Bestandteile Gewichts
Loumlsungsmittel 20-30
Monomere 45-55
Saumluremonomere 20-30
Fuumlller lt 50
Katalysatoren lt 20
Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F
7
Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa
Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa
Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid
dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)
7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010
2 Material und Methode
22
2312 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die
Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die
Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des
Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und
lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)
AdperTM
PromptTM
L-PopTM
basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus
methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-
diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)
Abbildung 4 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Vorderansicht)8
Abbildung 5 Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
(Ruumlckansicht)9
8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
23
Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)
Methacrylat ndash Phosphorester
Bis ndash GMA
Campherchinon als Initiator
Stabilisatoren
Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)
Wasser
2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)
Polyalkensaumlure
Stabilisatoren
2 Material und Methode
24
2313 BOND FORCE
BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes
Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung
zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz
Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist
(TOKUYAMA Dental GmbH)
Abbildung 6 BOND FORCE10
BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen
Bestandteile Gewichts
Alkohol C2-4 alkyl 30-60
Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25
2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25
Bis-GMA 5-20
Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20
Kampferchinon ˂ 1
Gereinigtes Wasser 5-30
Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11
10
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11
Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007
2 Material und Methode
25
2314 iBONDreg
Self Etch
iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst
konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die
lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch
nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es
bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)
iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt
sind
Abbildung 7 iBONDreg Self Etch
12
Bestandteile Gewichts
Aceton 25-50
4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25
Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch
13
12
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13
Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010
2 Material und Methode
26
2315 Xenoreg
V+
Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht
angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von
Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol
ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)
Abbildung 8 Xenoreg V
+14
Xenoreg V
+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)
Bestandteile Funktion
Bifunktionelle Acrylmonomere mit
Amidfunktion
Quervernetzer
Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel
bdquoinverseldquo funktionalisierte
Phosphorsaumlureester
Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer
Acrylsaumlure Benetzer
Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System
Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der
Lagerung
Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und
Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs
Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V
+ und deren Funktion
15
14
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15
Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008
2 Material und Methode
27
232 Komposite
2321 Tetric EvoCeramreg
Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16
Tetric EvoCeramreg
gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-
Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)
benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg
Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)
Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)
Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168
Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485
Praumlpolymer 340
Additive 04
Katalysatoren und Stabilisatoren 03
Pigmente lt01
16
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
28
2322 FiltekTM
Supreme XTE
FiltekTM
Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und
roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von
TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11
nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen
Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern
Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach
Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf
In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im
Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der
Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix
auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden
Glanz (3M ESPE GmbH 2011)
Abbildung 10 Filtektrade
Supreme XTE17
17
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
29
2323 Estelite Σ Quick
Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff
versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere
Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und
haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Abbildung 11 Estelite Σ Quick18
Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)
Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60
Komposit-Fuumlllmasse 20-60
Bis-GMA 5-20
TEGDMA 5-20
Kampferchinon ˂ 1
18
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
30
2324 Venusreg
Diamond
Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit
Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)
Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt
(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)
Barium Aluminium Fluorid-Glas
Diskrete Nanopartikel
Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix
aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen
anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten
Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)
Abbildung 12 Venusreg Diamond
19
19
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
31
2325 CeramXreg
duo
CeramXreg
duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial
und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen
Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte
Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Abbildung 13 CerammiddotXreg duo
20
Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)
Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3
Dimethacrylat-Harz
Fluoreszenzpigment
UV-Stabilisator
Stabilisator
Kampferchinon
Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas
Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff
Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe
20
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
32
24 Versuchsaufbau
Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche
Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus
der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz
stammen
Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der
Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach
jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert
Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von
Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen
mit einer fluorid- und oumllfreien Paste
Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in
transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne
Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein
moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden
Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21
21
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
33
241 Vorbereitung der Testflaumlchen
Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten
Scheibe bis zum Dentin praumlpariert
Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22
Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem
Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu
koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im
rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der
Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu
erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis
mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert
Abbildung 16 Diamantscheibe23
22
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
34
Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von
3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim
Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit
05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht
uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges
stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern
Abbildung 17 Metallring24
Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu
verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am
Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert
Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25
24
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
35
Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26
Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in
Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert
25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung
Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe
wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro
Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet
Versuchsgruppe 1 AdheSEreg
One F (Ivoclar Vivadent)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft
Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher
Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg
mittels Metallring
26
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
36
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 2 AdperTM
PromptTM
L-PopTM
(3M ESPE)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der
Oberflaumlche spiegelt
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom
2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Auftragen des Komposits FiltekTM
Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden
(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)
Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr
mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm
Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Versuchsgruppe 4 iBONDreg
Self Etch (Heraeus Kulzer)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird
Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
Auftragen des Komposits Venus reg
Diamond mit Hilfe des Metallrings
Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek
2 Material und Methode
37
Versuchsgruppe 5 Xenoreg
V+ (Dentsply)
Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste
Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen
Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek
Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht
mehr bewegt (mind 5 sek)
Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek
Applikation des Komposits CeramXreg
duo mit Hilfe des Metallringes
Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek
26 Durchfuumlhrung
1 Schritt
Praumlparation der Testflaumlchen
2 Schritt
Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten
Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)
3 Schritt
Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die
konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe
4 Schritt
Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur
5 Schritt
Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials
6 Schritt
Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte
2 Material und Methode
38
27 Scherhaftkraft
Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren
Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =
Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert
sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen
Abbildung 20 Prinzip der Scherung27
271 Autograph AGS-10kND
Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28
27
Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
2 Material und Methode
39
Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur
Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde
Gewicht 110 kg
Anschluszligwert 220 V ca 2 kW
Arbeitstemperatur 5 - 40 degC
Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)
Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin
Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch
Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29
Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt
Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die
Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik
Laborgeraumlte GesmbH)
29
Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH
3 Ergebnisse
40
3 Ergebnisse
Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf
Versuchsgruppen
Testflaumlchen AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5
Nr MPa MPa MPa MPa MPa
1 849 495 679 622 340
2 354 269 622 651 068
3 105 1344 608 212 255
4 084 212 269 891 212
5 410 198 566 481 608
6 198 424 566 334 241
7 269 269 1245 170 086
8 481 255 580 453 283
9 068 1514 707 082 297
10 297 382 255 538 032
11 325 835 029 114 170
12 212 184 1174 198 136
Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30
Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen
uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5
(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)
verzeichnet
Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa
Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit
029 MPa
30
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
41
In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst
AdheSE
reg
One F
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
BOND
FORCE
iBONDreg
Self Etch Xeno
reg V
+
MPa 849 1514 1245 891 608
Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31
Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei
AdheSEreg One F ˃ 20 MPa
Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa
BOND FORCE 17-31 MPa
iBONDreg Self Etch 14-31 MPa
Xenoreg V
+ 20-25 MPa
Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller
gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten
Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen
Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen
diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik
Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung
AdheSEreg One F 12 068 848 304 215
Adpertrade
Prompttrade
L-Poptrade
12 184 1514 532 457
BOND FORCE 12 029 1245 608 346
iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252
Xenoreg V
+ 12 032 608 227 154
Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32
31
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32
Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
42
Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33
In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen
mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One
F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg
V+) zu erkennen
In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte
der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)
liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg
V+)
Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen
uumlberlegene Haftwerte aufweist
33
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
3 Ergebnisse
43
3
53
61
4
23
1 2 3 4 5
Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper
trade Prompt
trade L-
Poptrade
3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno
reg V
+34
Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den
erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen
sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des
Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren
34
Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger
4 Diskussion
44
4 Diskussion
Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante
Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die
Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der
Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt
verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen
Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren
dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die
gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg
zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der
Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren
Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte
der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und
auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen
Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro
Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und
kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum
Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der
sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo
Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg
(Carli 2011)
Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des
Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt
Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien
Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks
verwendet (Pashley et al 1995)
Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden
fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am
4 Diskussion
45
ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere
Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in
seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als
gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie
wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen
Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die
Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine
oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den
Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die
Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass
eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in
das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die
Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf
(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines
Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al
2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung
bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)
Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der
Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das
Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung
Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin
unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet
sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim
self etching Verfahren (Lopes et al 2004)
Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen
Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu
vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet
Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in
zahnmedizinischen in vitro Studien dar
Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die
Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer
4 Diskussion
46
24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten
dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich
jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die
Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)
Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid
(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige
Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)
In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion
und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der
Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)
Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen
Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde
strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer
Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2
und 900 mW mm2
keine
Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen
fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den
konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)
Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche
Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie
angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an
der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht
Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden
Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)
Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da
bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor
niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor
(Hellwig 2007)
Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen
morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz
als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht
4 Diskussion
47
nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv
infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen
die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt
durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe
Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein
Zeitersparnis (Ernst et al 2001)
In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen
Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich
bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen
signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta
2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem
dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug
auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden
Studie nicht bestaumltigt
Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit
sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von
Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung
ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen
der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund
genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al
hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine
Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)
Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese
Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen
5 Schlussbemerkung
48
5 Schlussbemerkung
Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des
Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund
zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren
miteinander korrelieren
Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen
Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu
vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei
niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie
zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der
Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen
Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden
Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen
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