scherhaftkraft von self etch primern am dentin

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Diplomarbeit Scherhaftkraft von Self – Etch Primern am Dentin Eingereicht von Veronika Laußegger Geb.Dat.: 17.5 1982 zur Erlangung des akademischen Grades Doktorin der Zahnheilkunde (Dr. med. dent.) an der Medizinischen Universität Graz ausgeführt an der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Klinische Abteilung für Zahnerhaltung unter der Anleitung von Univ. Prof. Dr. Karl Glockner

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Diplomarbeit

Scherhaftkraft von Self ndash Etch Primern am Dentin

Eingereicht von Veronika Lauszligegger

GebDat 175 1982

zur Erlangung des akademischen Grades

Doktorin der Zahnheilkunde

(Dr med dent)

an der

Medizinischen Universitaumlt Graz

ausgefuumlhrt an der

Universitaumltsklinik fuumlr Zahn- Mund- und Kieferheilkunde

Klinische Abteilung fuumlr Zahnerhaltung

unter der Anleitung von

Univ Prof Dr Karl Glockner

i

Veronika Lauszligegger

Am Lindenhof 35311

8043 Graz

Eidesstattliche Erklaumlrung

Ich erklaumlre ehrenwoumlrtlich dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig und

ohne fremde Hilfe verfasst und andere als die angegebenen Quellen nicht

verwendet habe Die aus benutzten Quellen woumlrtlich oder inhaltlich

entnommenen Stellen habe ich als solche kenntlich gemacht

Graz am 7 August 2012 Veronika Lauszligegger

ii

Fuumlr meinen Vater Gottfried

iii

Danksagungen

Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und

mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches

Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in

schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind

Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner

bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite

gestanden ist

iv

Zusammenfassung

Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der

Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin

stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung

im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden

Adhaumlsiven

Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer

Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren

Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren

verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

BOND FORCE iBOND

reg Self Etch Xeno

reg V

+ Die Proben

wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der

Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines

Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante

Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden

die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt

Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den

Herstellern gemessenen Angaben

v

Abstract

To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth

structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major

challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the

development of self etching adhesives

The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with

regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between

them

For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second

dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five

adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper

TM Prompt

TM L-Pop

TM

BOND

FORCE iBONDreg Self Etch Xeno

reg V

+ After the application of the adhesive the

composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter

and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests

were conducted by a universal testing machine

The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the

manufactures

vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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i

Veronika Lauszligegger

Am Lindenhof 35311

8043 Graz

Eidesstattliche Erklaumlrung

Ich erklaumlre ehrenwoumlrtlich dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig und

ohne fremde Hilfe verfasst und andere als die angegebenen Quellen nicht

verwendet habe Die aus benutzten Quellen woumlrtlich oder inhaltlich

entnommenen Stellen habe ich als solche kenntlich gemacht

Graz am 7 August 2012 Veronika Lauszligegger

ii

Fuumlr meinen Vater Gottfried

iii

Danksagungen

Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und

mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches

Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in

schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind

Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner

bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite

gestanden ist

iv

Zusammenfassung

Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der

Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin

stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung

im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden

Adhaumlsiven

Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer

Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren

Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren

verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

BOND FORCE iBOND

reg Self Etch Xeno

reg V

+ Die Proben

wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der

Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines

Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante

Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden

die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt

Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den

Herstellern gemessenen Angaben

v

Abstract

To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth

structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major

challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the

development of self etching adhesives

The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with

regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between

them

For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second

dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five

adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper

TM Prompt

TM L-Pop

TM

BOND

FORCE iBONDreg Self Etch Xeno

reg V

+ After the application of the adhesive the

composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter

and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests

were conducted by a universal testing machine

The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the

manufactures

vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

6 Literaturverzeichnis

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ii

Fuumlr meinen Vater Gottfried

iii

Danksagungen

Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und

mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches

Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in

schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind

Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner

bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite

gestanden ist

iv

Zusammenfassung

Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der

Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin

stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung

im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden

Adhaumlsiven

Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer

Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren

Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren

verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

BOND FORCE iBOND

reg Self Etch Xeno

reg V

+ Die Proben

wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der

Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines

Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante

Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden

die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt

Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den

Herstellern gemessenen Angaben

v

Abstract

To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth

structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major

challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the

development of self etching adhesives

The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with

regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between

them

For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second

dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five

adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper

TM Prompt

TM L-Pop

TM

BOND

FORCE iBONDreg Self Etch Xeno

reg V

+ After the application of the adhesive the

composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter

and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests

were conducted by a universal testing machine

The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the

manufactures

vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

6 Literaturverzeichnis

49

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ueberblick

3M ESPE AG Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Selbstaumltzendes Adhaumlsiv Technisches

Produktprofil

3M ESPE AG (2006) Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Self - Etch Adhesive

Gebrauchsinformation

3M ESPE GmbH (2011) Filtektrade Supreme XTE Universal Composite Technisches

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iii

Danksagungen

Mein groumlszligter Dank gilt meiner Familie die mich finanziell unterstuumltzt hat und

mir viel Geduld und Verstaumlndnis entgegengebracht hat Ein herzliches

Dankeschoumln moumlchte ich meinen engsten Freunden aussprechen die mir in

schwierigen Zeiten mit aufmunternden Worten zur Seite gestanden sind

Abschlieszligend moumlchte ich mich bei Herrn Univ Prof Dr Karl Glockner

bedanken der mir bei der Verfassung dieser Arbeit mit Rat und Tat zur Seite

gestanden ist

iv

Zusammenfassung

Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der

Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin

stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung

im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden

Adhaumlsiven

Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer

Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren

Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren

verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

BOND FORCE iBOND

reg Self Etch Xeno

reg V

+ Die Proben

wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der

Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines

Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante

Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden

die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt

Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den

Herstellern gemessenen Angaben

v

Abstract

To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth

structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major

challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the

development of self etching adhesives

The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with

regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between

them

For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second

dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five

adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper

TM Prompt

TM L-Pop

TM

BOND

FORCE iBONDreg Self Etch Xeno

reg V

+ After the application of the adhesive the

composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter

and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests

were conducted by a universal testing machine

The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the

manufactures

vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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iv

Zusammenfassung

Um einen optimalen und dauerhaften Verbund des Fuumlllungsmaterials mit der

Zahnhartsubstanz zu ermoumlglichen werden Adhaumlsive eingesetzt Die Haftung am Dentin

stellt dabei immer wieder eine groszlige Herausforderung dar Die rasante Weiterentwicklung

im Bereich der adhaumlsiven Fuumlllungstherapie fuumlhrte zur Entwicklung von selbstaumltzenden

Adhaumlsiven

Ziel dieser in vitro Studie war es fuumlnf unterschiedliche Self - Etch Primer hinsichtlich ihrer

Haftwerte am Dentin miteinander zu vergleichen und moumlgliche Unterschiede zu eruieren

Fuumlr die vorliegende Versuchsreihe wurden 30 extrahierte menschliche dritte Molaren

verwendet Es wurden 5 Adhaumlsivsysteme verwendet AdheSEreg One F

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

BOND FORCE iBOND

reg Self Etch Xeno

reg V

+ Die Proben

wurden in fuumlnf unterschiedliche Gruppen zu je 12 Probeflaumlchen unterteilt Nach der

Applikation des Adhaumlsivs wurden die dazugehoumlrigen Kompositmassen mit Hilfe eines

Metallrings appliziert welcher einen konstanten Durchmesser und eine konstante

Kontaktflaumlche aufwies Nach 48 stuumlndiger Lagerung der Proben in Leitungswasser wurden

die Scherhaftkrafttests mit Hilfe einer Universalpruumlfmaschine durchgefuumlhrt

Die Haftwerte die bei dieser Studie erzielt wurden lagen deutlich unter den von den

Herstellern gemessenen Angaben

v

Abstract

To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth

structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major

challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the

development of self etching adhesives

The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with

regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between

them

For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second

dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five

adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper

TM Prompt

TM L-Pop

TM

BOND

FORCE iBONDreg Self Etch Xeno

reg V

+ After the application of the adhesive the

composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter

and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests

were conducted by a universal testing machine

The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the

manufactures

vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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v

Abstract

To generate an optimal and long lasting bond between the restorative material an tooth

structure adhesives are used Thus the adhesion to the dentin represents a major

challenge The accelerated development in adhesive restorative therapy resulted in the

development of self etching adhesives

The purpose of this in vitro study was to compare five different self-etching primers with

regards to their bonding values to the dentin and to find out possible differences between

them

For this series of experiments thirty extracted human wisdom teeth from the second

dention were used and divided into five groups consisting of 12 sample areas Five

adhesive systems were used AdheSEreg One F Adper

TM Prompt

TM L-Pop

TM

BOND

FORCE iBONDreg Self Etch Xeno

reg V

+ After the application of the adhesive the

composite resins were applied with the help of a metal ring which had a constant diameter

and constant surface After storing them in water for 48 hours the shear bond strength tests

were conducted by a universal testing machine

The bonding values achieved in this study are substantially lower as described by the

manufactures

vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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vi

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNGEN iii

ZUSAMMENFASSUNG iv

ABSTRACT v

INHALTSVERZEICHNIS vi

ABBILDUNGSVERZEICHNIS viii

TABELLENVERZEICHNIS ix

1 EINLEITUNG 1

11 Thematik der Arbeit 1

12 Ziel der Arbeit 2

2 MATERIAL UND METHODE 3

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit 3

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin 3

212 Was ist Adhaumlsion 4

213 Dentinhaftvermittler 4

2131 Generationen 5

2132 Zusammensetzung 8

2133 Total Etch Technik 9

2134 Self Etch Technik 10

2135 Eigenschaften und Anforderungen 12

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven 12

215 Nanoleakage 13

216 Grenzen der Dentinhaftung 14

22 Polymerisation 16

vii

221 Lichtpolymerisation 16

2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2211 Polymerisationslampe 17

23 Materialien 19

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler 19

2311 AdheSEreg One F 20

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM 22

2313 BOND FORCE 24

2314 iBONDreg Self Etch 25

2315 Xenoreg V

+ 26

232 Komposite 27

2321 Tetric EvoCeramreg 27

2322 FiltekTM

Supreme XTE 28

2323 Estelite Σ Quick 29

2324 Venusreg

Diamond 30

2325 CeramXreg

duo 31

24 Versuchsaufbau 32

241 Vorbereitung der Testflaumlchen 33

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung 35

26 Durchfuumlhrung 37

27 Scherhaftkraft 38

271 Autograph AGS-10kND 38

3 ERGEBNISSE 40

4 DISKUSSION 44

5 SCHLUSSBEMERKUNG 48

6 LITERATURVERZEICHNIS 49

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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Van Meerbeek B De Munck J Yoshida U Inoue S Vargas M Vijay P Van Landhuyt K

Lambrechts P Vanherle G (2003) Buonocore memorial lecture Adhesion to enamel and

dentin current status and future challenges Oper Dent 28 215-35

Vaysman T Rajan N Thompson VP (2003) Effect of bur cutting patterns and dentin bonding

agents on dentin permeability in a fluid flow model Oper Dent 28 522-528

Vojinovic O Nyborg H Braumlnnstroumlm M (1973) Acid treatment of cavities under resin fillings

bacterial growth in dentinal tubules and pulpal reactions J Dent Res 52 1189-1193

Yoshiyama M Tay FR Doi J Nishitani Y Yamada T Itou K Carvalho RM Nakajima M

Pashley DH (2002) Bonding of self - etch and total - etch adhesives to carious dentin J Dent

Res 81 556-560

viii

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1 AUFBAU EINES DENTINADHAumlSIVMOLEKUumlLS AUF METHACRYLATBASIS 8

ABBILDUNG 2 SDI RADII PLUS 17

ABBILDUNG 3 ADHESEreg

ONE F 20

ABBILDUNG 4 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(VORDERANSICHT) 22

ABBILDUNG 5 ADPERtrade

PROMPTtrade

L-POPtrade

(RUumlCKANSICHT) 22

ABBILDUNG 6 BOND FORCE 24

ABBILDUNG 7 IBONDreg

SELF ETCH 25

ABBILDUNG 8 XENOreg

V+ 26

ABBILDUNG 9 TETRIC EVOCERAMreg

27

ABBILDUNG 10 FILTEKtrade

SUPREME XTE 28

ABBILDUNG 11 ESTELITE Σ QUICK 29

ABBILDUNG 12 VENUSreg

DIAMOND 30

ABBILDUNG 13 CERAMmiddotXreg

DUO 31

ABBILDUNG 14 IN KUNSTSTOFF EINGEBETTETER ZAHN 32

ABBILDUNG 15 PRAumlPARATION DER TESTFLAumlCHEN MIT EINER DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 16 DIAMANTSCHEIBE 33

ABBILDUNG 17 METALLRING 34

ABBILDUNG 18 FERTIGGESTELLTE PROBE MIT FARBIGER MARKIERUNG 34

ABBILDUNG 19 METALLRING AUF VORBEREITETER DENTINFLAumlCHE 35

ABBILDUNG 20 PRINZIP DER SCHERUNG 38

ABBILDUNG 21 AUTOGRAPH AGS-10KND 38

ABBILDUNG 22 DURCHSCHNITTLICHE HAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN IN MPA 42

ABBILDUNG 23 MITTELWERTE DER SCHERHAFTKRAumlFTE 43

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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Vaysman T Rajan N Thompson VP (2003) Effect of bur cutting patterns and dentin bonding

agents on dentin permeability in a fluid flow model Oper Dent 28 522-528

Vojinovic O Nyborg H Braumlnnstroumlm M (1973) Acid treatment of cavities under resin fillings

bacterial growth in dentinal tubules and pulpal reactions J Dent Res 52 1189-1193

Yoshiyama M Tay FR Doi J Nishitani Y Yamada T Itou K Carvalho RM Nakajima M

Pashley DH (2002) Bonding of self - etch and total - etch adhesives to carious dentin J Dent

Res 81 556-560

ix

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1 UumlBERBLICK DER UNTERSCHIEDLICHEN ARBEITSSCHRITTE VON

ADHAumlSIVSYSTEMEN 11

TABELLE 2 TECHNISCHE DATEN SDI RADII PLUS 18

TABELLE 3 VERWENDETE MATERIALIEN 19

TABELLE 4 STANDARDZUSAMMENSETZUNG VON ADHESEreg

ONE F 21

TABELLE 5 KENNZEICHNUNGSELEMENTE VON BOND FORCE 24

TABELLE 6 BESTANDTEILE VON IBONDreg

SELF ETCH 25

TABELLE 7 BESTANDTEILE VON XENOreg

V+ UND DEREN FUNKTION 26

TABELLE 8 TECHNISCHE DATEN DES AUTOGRAPHEN AGS-10KND 39

TABELLE 9 SCHERHAFTKRAFTWERTE ALLER VERSUCHSGRUPPEN 40

TABELLE 10 VERGLEICH DER HOumlCHSTEN HAFTWERTE IN DEN EINZELNEN GRUPPEN 41

TABELLE 11 KENNWERTE DER VERSUCHSREIHE FUumlR DIE BRUCHSPANNUNG [MPA] 41

1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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1 Einleitung

1

1 Einleitung

11 Thematik dieser Arbeit

Die rasante Entwicklung im Bereich der aumlsthetisch ndash restaurativen Zahnheilkunde in den

letzten Jahrzehnten fuumlhrte in diesem Gebiet zu einer intensiven Forschungsarbeit Vor

allem der Komposit ndash Dentin - Verbund und die damit verbundene Verwendung von

Dentinhaftvermittlern stellte dabei eine groszlige Herausforderung dar (Haller 1994)

Die Grundlage fuumlr die moderne Zahnmedizin wurde im Jahre 1955 durch Buonocore`s

Erfindung der Schmelz ndash Aumltztechnik gelegt (Swift 2002) Durch das Anaumltzen mit 30-40

Phosphorsaumlure wird eine optimale Oberflaumlche fuumlr die mikromechanische Verankerung

geschaffen (Frankenberger 2002) Entwickelte sich diese Methode zum Mittel der Wahl

fuumlr die Vorbehandlung am Schmelz gestaltet sich die Haftung am Dentin umso schwieriger

(Swift 2002 Frankenberger et al 2002) Durch die Hydrophilie des Dentins die tubulaumlre

Mikrostruktur und den houmlheren Gehalt an organischem Material wird ein stabiler und

dauerhafter Verbund zum hydrophoben Kunststoff erschwert (Frankenberger et al 2002)

Die rapide Weiterentwicklung zahnmedizinscher Produkte verbunden mit hoher

Komplexitaumlt von Adhaumlsivsystemen und die Vielzahl an Fabrikaten die am Dentalmarkt

angeboten werden fuumlhren dabei immer wieder zu Verwirrungen aber auch zu einer immer

besser werdenden Wirksamkeit der Produkte (Haller amp Blunck 2003 Haller 2000) Auf

der anderen Seite entwickelte sich dadurch ein neuer Trend in Richtung der selbstaumltzenden

Dentinadhaumlsive die durch vereinfachte Anwendung Handhabung und Zeitersparnis

punkten (Ernst 2001 Ernst 2005)

1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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1 Einleitung

2

12 Ziel der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Scherhaftkraumlfte zwischen 5 ausgewaumlhlten Self ndash

Etch Primern mit Hilfe eines Autographen zu messen diese miteinander zu vergleichen

und zu eruieren ob signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Self - Etch Primern

bestehen

2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

3

2 Material und Methode

21 Der adhaumlsive Verbund von Dentin und Komposit

Da Kompositmaterialien keine chemische Verbindung mit der Zahnhartsubstanz eingehen

koumlnnen bedarf es einer speziellen Technik die diesen Verbund ermoumlglicht Die

Entdeckung der Saumlure - Aumltz Technik durch Dr Michael Buonocore im Jahr 1955 stellte

den Beginn der adhaumlsiven Zahnheilkunde dar und trug wesentlich zu deren weiteren

Erforschung bei (Schmidseder amp Munz 2009) Mit Hilfe der Phosphorsaumlureaumltzung wird

der Verbund des Komposits mit dem Schmelz ermoumlglicht Dabei wird das Aumltzmuster im

Schmelz makroskopisch als milchig weiszlige Truumlbung sichtbar Es entstehen

Mikroporoumlsitaumlten in die gering viskoumlse Materialien einflieszligen und die nach Polymerisation

eine mikromechanische Verankerung im Schmelz bewirken (Gaumlngler et al 2010)

Etwas schwieriger stellt sich die Lage beim Dentin dar Durch die im Dentin vorhandenen

Dentintubuli und des sich darin befindlichen Dentinliquors ist eine mikromechanische

Haftung des hydrophoben Kompositmaterials nicht gegeben Der Verbund des

hydrophoben Komposits mit dem hydprohilen Dentin ist somit nur mit Hilfe hydrophiler

Dentinhaftvermittler moumlglich (Hellwig et al 2007)

211 Struktur der Zahnhartsubstanz Dentin

Das Dentin bildet den groumlszligten Anteil des menschlichen Zahnes und ist im Gegensatz zum

Schmelz ein lebendes weniger stark mineralisiertes Gewebe (Hellwig et al 2007) Das

Dentin besteht aus den Odontoblasten mit ihren Fortsaumltzen den Dentinkanaumllchen und dem

periodontoblastischen Raum dem peritubulaumlren Dentin dem intertubulaumlren Dentin und

dem Manteldentin (Schroumlder 2000)

Wie auch der Schmelz besteht das Dentin aus anorganischen und organischen Substanzen

Der anorganische Anteil betraumlgt 70 Gewichtsprozent Er besteht wie beim Schmelz

hauptsaumlchlich aus Phosphat und Kalzium weist aber auch Apatit bzw amorphes

Kalziumphosphat auf Der organische Anteil liegt bei 20 Gewichtsprozent Dazu zaumlhlen

das Kollagen und kollagenartige Verbindungen (Schroumlder 2000)

2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

6 Literaturverzeichnis

49

6 Literaturverzeichnis

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ueberblick

3M ESPE AG Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Selbstaumltzendes Adhaumlsiv Technisches

Produktprofil

3M ESPE AG (2006) Adpertrade Prompttrade L-Poptrade Self - Etch Adhesive

Gebrauchsinformation

3M ESPE GmbH (2011) Filtektrade Supreme XTE Universal Composite Technisches

Produktprofil

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2 Material und Methode

4

212 Was ist Adhaumlsion

Auch Anhangskraft Anziehung(skraft) Klebekraft engl adhesive (force o power)

genannt ist das Aneinanderhaften von Molekuumllen an Grenzflaumlchen durch

zwischenmolekulare Kraumlfte (httpwwwzahnlexikonde 2132012)

Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle fuumlr eine gute Adhaumlsion

1 Oberflaumlchenrauhigkeit

2 Die Benetzung eines Adhaumlsivs zur Oberflaumlche

3 Die chemische Bindung zwischen Oberflaumlche und Adhaumlsiv

(Simon 2010)

Das Adhaumlrens wird als aufnehmende Flaumlche das Adhaumlsiv als aufziehendes Material

bezeichnet Dadurch wird die Staumlrke der Adhaumlsion definiert als von der Zahl der

Haftpunkte pro Flaumlcheneinheit und der Groumlszlige der Anziehung an diesen Haftpunkten Fuumlr

die molekularen Anziehungskraumlfte zwischen den Oberflaumlchen ist es daher wichtig dass sie

so nah als moumlglich beieinander liegen (Kappert amp Eichner 2008)

In der Zahnmedizin werden drei Adhaumlsionstypen unterschieden

1 Mechanische Adhaumlsion ein Material penetriert in das andere

(Makro- Mikroretention)

2 Physikalische Adhaumlsion van der Waals Bindungen

3 Chemische Adhaumlsion Ionenbindungen Atombindungen und

Metallbindungen (Puntigano et al 2009)

213 Dentinhaftvermittler

Dentinhaftvermittler oder auch Dentinadhaumlsive genannt sind Zubereitungen die die

Haftung von Kompositfuumlllungen auch bei Fehlen des Schmelzes ermoumlglicht (Maschinski

2000)

Das Bonding besteht uumlberwiegend aus hydrophoben Monomeren wie Bis ndash GMA

(Bisphenol A ndash Glycidyldimethacrylat) und kann einen geringen Anteil an hydrophilen

Monomeren zB HEMA (Hydroxyethylmethacrylat) enthalten (Puntigano et al 2009)

Der Verbund zwischen dem hydrophoben Komposit und dem hydrophilen Dentin ist nur

2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

6 Literaturverzeichnis

49

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2 Material und Methode

5

mit Hilfe eines hydrophilen Haftvermittlers dem Dentinhaftvermittler moumlglich (Gaumlngler

et al 2010)

Die Einfuumlhrung der Schmelz ndash Aumltz ndash Technik ermoumlglichte neue Wege in der

Adhaumlsivtechnik zu beschreiten Wissenschaftler erweiterten ihre Experimente auf das

Dentin aus Dies stellte sich allerdings schnell als eine sehr groszlige Herausforderung dar

(Touati et al 2001) Eine Zeit lang war man der Meinung dass die Aumltzung des Dentins

der Pulpa schade Beim Anaumltzen des Dentins wird die Schmierschicht entfernt die

Dentintubuli dabei eroumlffnet und trichterfoumlrmig erweitert Dies wurde versucht als

Mikroretention zu verwenden Das Adhaumlsiv sollte die eroumlffneten Tubuli vollkommen

ausfuumlllen und zu einer mechanische Haftung beitragen Da aber das Dentin hydrophile

Eigenschaften besitzt und keine Haftung mit dem hydrophoben Adhaumlsiv eingehen kann

mussten neue Wege eingeschlagen werden (Kappert amp Eichner 2008)

2131 Generationen

Die Einteilung der Dentinadhaumlsivsysteme wird in der Literatur unterschiedlich behandelt

Manche wissenschaftliche Arbeiten bevorzugen die Einteilung anhand der Schmierschicht

(Erhaltung Aufloumlsung Modifizierung) andere diskutieren die Klassifikation nach

klinischen Applikationsschritten (Ein- Zwei- Drei-Schrittsysteme) (Van Meerbeek et al

1992) Die Adhaumlsvisysteme koumlnnen auch anhand der Zahnhartsubstanz ndash Konditionierung

eingeteilt werden

Dentinadhaumlsive der 1 und 2 Generation

Die erste Generation von Dentinadhaumlsiven war durch den Versuch gekennzeichnet mit

einem hydrophoben Schmelzbonding welches unpolare nicht funktionellen Gruppen

beinhaltet eine Verbindung mit dem hydrophilen Dentin einzugehen (Ernst 2001)

1948 erwaumlhnte Hagger erstmals einen Haftvermittler ein Glycerophosphorsaumlure ndash

dimethacrylat benannt als Sevitron Dieses Produkt konnte aber keine zufriedenstellende

stabile Verbindung mit dem feuchten Milieu des Dentins eingehen (Schmidseder amp Munz

2009)

1965 praumlsentierte Bowen das erste eigentliche Dentinadhaumlsiv (Cervident von SS White)

Dieses NPGGMA (N-Phenylglycin-glycidyl-methacrylat) zeigte jedoch nicht die

2 Material und Methode

6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

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- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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6

gewuumlnschten Erfolge da uumlber 50 der Versorgungen innerhalb von 6 Monaten verloren

gingen (Schmidseder amp Munz 2009)

Die zweite Generation wurde durch die Erhaltung der Schmierschicht welche in der ersten

Generation entfernt wurde gepraumlgt Diese Methode jedoch erzielte nur einen geringen

Erfolg (Ernst 2004)

Dentinadhaumlsive der 3 und 4 Generation

Die dritte Generation war durch die Annahme gepraumlgt dass es durch die

Phosphorsaumlureaumltzung zur Schaumldigung der Pulpa komme Als Alternative zur

Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde am Dentin als Konditionierer ein Primer

verwendet der milde Saumluren enthielt (Malein- Glutar- Dicarbon- oder anorganische

Saumluren) (Ernst 2004) Im Vergleich zur Phosphorsaumlureaumltzung am Schmelz wurde dieses

Gemisch nicht abgespruumlht sondern nur verblasen (Ernst 2001)

In der vierten Generation wurde die sogenannte bdquototal etchldquo - Technik etabliert es handelt

sich dabei um die gleichzeitige Aumltzung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsaumlure

(Frankenberger 2002) Dabei wird das Dentin nach der Konditionierung mit Saumlure

abgespuumllt wodurch die geloumlsten anorganischen Bestandteile eliminiert werden (Perdigao

et al 1996 Sano et al 1994)

Die Phosphorsaumlureaumltzung stellt sich dabei als ein nicht zu unterschaumltzendes Problem dar

Um die kreidig ndash opaken Aumltzmuster im Schmelz darstellen zu koumlnnen muss dieser

getrocknet werden Dadurch kann es zu einem Feuchtigkeitsentzug im Dentin kommen

welcher wiederum einen Kollaps des Kollagennetzwerkes beguumlnstigt (wet ndash bonding)

(Bouillaguet et al 2002)

Jedes Adhaumlsiv setzt sich aus unterschiedlichen Loumlsungsmitteln zusammen bei Aceton

haltigen Loumlsungsmitteln bedarf es feuchten Dentins bei Wasser ndash basierenden bedarf es

trockenen Dentins (Ernst 2001) So kann die Applikation eines Aceton basierenden

Produktes auf trockenem Dentin eine dreifache ndash niedrigere Verbundfestigkeit zu Folge

haben als auf feuchtem Dentin (Haller amp Fritzenschaft 1999)

Die dritte und vierte Generation haben eine Gemeinsamkeit das Primen und Bonden sind

zwei getrennte Arbeitsschritte Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern wurde ein

Produkt geforderte welches diese zwei Schritte in einem Arbeitsschritt zusammenfasst

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

7

Dentinadhaumlsive der 5 Generation

Dieser Wunsch wurde mit der Einfuumlhrung der bdquoone bottle bondsldquo erfuumlllt (Frankenberger

2002) Dieser Begriff beschreibt ein Zweischrittsystem bei dem das Primen und Bonden in

einem Arbeitsschritt verbunden wird (Moritz et al 2009) Der Begriff bdquoOne bottleldquo ist

auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff bdquoOne Stepldquo bzw bdquoAll in oneldquo Beim

Einflaschenadhaumlsiv entfaumlllt der Schritt der Konditionierung mit 32-37 Phosphorsaumlure

nicht (Manhart et al 2000) bei den bdquoAll in Oneldquo Systemen werden die Schritte des

Konditionierens Primens und Bondings in einem Arbeitsschritt vereint (Ernst 2004)

Durch die Zusammenlegung dieser zwei Arbeitsschritte erhoffte man sich einen zeitlich

verkuumlrzten Arbeitsaufwand (Frankenberger et al 2000) jedoch wurden in in vitro

Studien geringere Haftwerte in der fuumlnfte Generation im Vergleich zur vierten Generation

gefunden (Haller amp Fritzenschaft 1999 Frankenberger et al 1999)

Dentinadhaumlsive der 6 und 7 Generation

Dass eine gute Dentinhaftung auch ohne Phosphorsaumlure-Aumltzung erzielt werden kann ist

von den selbstkonditionierenden Dentinprimern bekannt Die Schmierschicht wird durch

saumlurehaltige Primer aufgeloumlst und die Kollagenfasern freigelegt (Haller amp Blunck 2003)

Bei der 6 Generation wird das Aumltzen und Primen zu einem Schritt zusammengelegt das

Adhaumlsiv separat danach aufgetragen (Moritz et al 2009)

Die 7 Generation wird auch als Self ndash Etch oder bdquoAll in Oneldquo bezeichnet Die drei

Teilschritte Aumltzen Primen und Bonding werden zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst

Der Schmierschicht verbleibt dabei geloumlst in der Hybridschicht (Ernst 2004)

Durch den Verzicht auf die Phosphorsaumlureaumltzung und den verringerten Zeitaufwand und

einfache Handhabung erfreuen sich diese Produkte immer groumlszliger werdender Beliebtheit

(Swift 2002 Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

8

Self ndash Etch Adhaumlsive mit zwei Arbeitsschritten

Dabei wird ein selbstaumltzender Primer verwendet und getrennt ein Bond aufgetragen

Self ndash Etch Adhaumlsive mit einem Arbeitsschritt

Zu diesem Begriff gehoumlren Mischpraumlparate zur gleichzeitigen Vorbehandlung von Schmelz

und Dentin und die schon vorher erwaumlhnten bdquoAll in Oneldquo Produkte

Zu diesem System gehoumlren auch die in dieser Studie verwendeten Dentinadhaumlsiva wobei

das AdperTM

PromptTM

L-PopTM

zu den Mischpraumlparaten gezaumlhlt wird

2132 Zusammensetzung

Um hydrophobe Kompositrestaurationen an einem hydrophilen Substrat wie es das Dentin

ist zu befestigen bedarf es der Hilfe von Dentinhaftvermittlern (Dentinbonding) Diese

kann mit Hilfe der Formel X-R-M beschrieben werden (Hellwig et al 2007)

X-R-M

Xhellipfunktionelle reaktive Gruppe

Rhellipnicht reaktives Restmolekuumll

MhellipMethacrylatgruppe

Abbildung 1 Aufbau eines Dentinadhaumlsivmolekuumlls auf Methacrylatbasis1

Die Methacrylatgruppe kopolymerisiert mit dem Komposit Der Distanzhalter auch Spacer

genannt trennt diese Gruppe von der funktionellen Gruppe (X) Die Hydrophilie bzw die

Benetzungseigenschaft wird durch den Spacer bestimmt Das Dentin wiederum reagiert

mit Hilfe der funktionellen Gruppe (X) mit den Kalziumionen des Hydroxylapatits oder

mit den funktionellen Gruppen des Kollagens (Heidemann et al 2001)

Ein modernes Adhaumlsivsystem setzt sich zusammen aus

Konditionierer (Saumluren Komplexbildner)

1 Quelle Hellwig et al 2007

Dentin

Komposit

2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

9

Primer (hydrophiles Monomer in einem Loumlsungsmittel)

Adhaumlsiv (verschiedene Monomere) (Tinschert 2002)

Fuumlr die Konditionierung werden Zitronensaumlure (10ig) Phosphorsaumlure (10-40ig)

Salpetersaumlure (4ig) Maleinsaumlure (2-4ig) sowie EDTA (Ethylendiamintetraacetat 5-

16ig) als Komplexbildner verwendet

Primer beinhalten wasserloumlsliche Mono- und Dimethacrylate wie z B

Hydroxylethylmethylacrylat (HEMA) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) sowie

phosphonierte Mono- Di- und Polymethylacrylate (PENTA)

Das Adhaumlsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie 4-META oder

PMMA Zusaumltzlich koumlnnen Bisphenol ndash A ndash diglycidyl-methacrylat (Bis-GMA)

Triethylenglycol ndash dimethacrylat (TEGDMA) oder Urethan ndash dimethacrylat (UDMA)

enthalten sein Wasser Aceton oder Alkohol dienen als Loumlsungsmittel (Hellwig 2007)

Es gibt drei Systeme die eine Dentinadhaumlsion ermoumlglichen

1) Adhaumlsivsysteme mit selektiver Schmelzaumltzung

2) Adhaumlsivsysteme mit simultanem Anaumltzen von Schmelz und

Dentin (Total ndash Etch Technik)

3) Adhaumlsivsysteme ohne separate Aumltzung (All in One) (Tintschert

2002)

2133 Total Etch Technik (Etch and Rinse)

Die Total ndash Etch Technik basiert auf der gleichzeitigen Aumltzung des Schmelzes und Dentins

mit Phosphorsaumlure und der Entfernung der Schmierschicht (Staumldtler 2007) Anschlieszligend

werden die anorganischen Substanzen mit Wasser abgespuumllt (Van Meerbeek et al 2003)

Bei dieser Technik wird das praumlparierte Dentin und der abgeschraumlgte Schmelzrand mit

Saumlure geaumltzt und ein Haftvermittler aufgetragen Anorganische Bestandteile werden aus

dem Dentin herausgeloumlst und diffundieren in das freigelegte Kollagen Nach der

Aushaumlrtung wird dies als Hybridschicht bezeichnet (Lehmann amp Hellwig 2005)

Bei der Total ndash Etch Technik werden Produkte unterschieden die 3 bzw 2 Arbeitsschritte

erfordern Primer und Adhaumlsiv werden entweder getrennt (3 Arbeitsschritte) oder in einem

(2 Arbeitsschritte) appliziert (Haller amp Blunck 2003)

2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

10

Produkte mit 3 Arbeitsschritten

Der Primer hat die alleinige Aufgabe in das freiliegende Kollagenfasernetzwerk

einzudringen und so besteht eine groumlszligere Sicherheit die tieferen Dentinschichten zu

infiltrieren (Haller amp Blunck 2003) Studien die Scherhaftwerte Mikro-

Zugfestigkeitstests und Randanalysen untersuchten belegten eine hohe Zuverlaumlssigkeit im

Vergleich zu den 2 ndash Schritt ndash Systemen (Van Meerbeeket al 1992 Inoue et al 2001a

Tijan amp Castelnuovo 1996)

Produkte mit 2 Arbeitsschritten

Bei dieser Gruppe werden der Primer und das Adhaumlsiv zu einem Arbeitsschritt

zusammengefasst Wissenschaftliche Studien zur Haftfestigkeit zeigen im Vergleich zu den

3 ndash Schritt - Systemen geringere Haftwerte (Inoue et al 2001a Haller amp Fritzenschaft

1999)

2134 Self- Etch Technik

Eine weitere Entwicklung der Total- Etch Technik findet sich in der Self - Etch Technik

wieder Durch deren vereinfachte Handhabung und aufgrund der geringeren postoperativen

Sensibilitaumlten erfreut sich dieses Produkt zunehmend steigender Beliebtheit (Swift 2002)

Um eine optimale Adhaumlsion mit dem Schmelz und Dentin eingehen zu koumlnnen muss ein

selbstkonditionierendes Adhaumlsiv zweierlei Aufgaben erfuumlllen

1 so sauer wie moumlglich sein (pH 1) um ein ausreichendes Retentionsmuster am

Schmelz zu erzielen

2 so mild wie moumlglich sein (pH 2) um einen langzeitigen Hydrolyseschutz des

freigelegten Kollagens zu ermoumlglichen (Ernst 2005)

Der Unterschied zu den fruumlheren Dentingenerationen besteht darin dass die

Phosphorsaumlureaumltzung entfaumlllt Der Schmelz und das Dentin werden simultan mit sauren

Monomeren geaumltzt die Phosphat bzw Carboxylatgruppen beinhalten Saumlurehaltige

Konditionierer werden mit dem Adhaumlsiv verbunden wodurch ein Arbeitsschritt bei den

bdquoAll in Oneldquo Systemen sogar zwei Arbeitsschritte entfallen (Haller amp Blunck 2003)

Tabelle 7 gibt einen Uumlberblick uumlber die Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen

2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

11

bdquoTotal Etchldquo Adhaumlsive mit

Phosporsaumlurekonditionierung

bdquoSelf Etchldquo

Selbstkonditionierende Adhaumlsive

Typ 1

34 Generation

Typ 2

5 Generation

Typ 3

6 Generation

Typ 4

67 Generation

3- Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 2-Schritt-Systeme 1-Schritt-Systeme

1

Phosphorsaumluregel

1 Phosporsaumluregel - -

2 Primer 2Einflaschenadhaumlsiv 1 Kondi Primer 1Einflaschenadhaumlsiv

3 Bonding 2 Bonding -

Tabelle 1 Uumlberblick der unterschiedlichen Arbeitsschritte von Adhaumlsivsystemen2

2 Quelle Moritz et al 2009

2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

6 Literaturverzeichnis

49

6 Literaturverzeichnis

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2 Material und Methode

12

2135 Eigenschaften und Anforderungen

Die Anforderungen an moderne Adhaumlsive sind

1 einfache und schnelle Anwendung und Verarbeitung

2 dauerhaft bleibende und starke Haftkraft

3 Eine zurzeit verfolgte Idee ist es so genannte bioaktive Adhaumlsive zu verwenden

die zusaumltzlich antibakteriell sind und einen Groszligteil der noch verbliebenen

Kariesbakterien abtoumlten koumlnnen Es gibt in der Forschung erste Hinweise dass

dadurch das erneute Auftreten von Karies (Sekundaumlrkaries) vermindert und die

Lebensdauer der Fuumlllung erhoumlht werden kann Allerdings fehlen noch umfassende

Langzeitdaten um diese neuen Materialien abschlieszligend beurteilen zu koumlnnen

4 gute Biovertraumlglichkeit

5 gute Benetzung der Zahnsubstanz

6 die hohe Soforthaftung wirkt den Schrumpfungskraumlften bei der Polymerisation

entgegen kein Verlust des Komposits

7 die geknuumlpften Bindungen unterliegen keiner Hydrolyse (httpwwwrundum-

zahngesunddeverbraucherzahnaesthetikmoderne-fuellungstherapiehtml

1622012 Schaumlfer 1999)

214 Einfluss des Smear layers auf die Haftkraft von Dentinadhaumlsiven

Die Schmierschicht oder auch Smear layer genannt sind verbleibende Dentinpartikel

vermischt mit Speichel und Dentinliquor die nach der Praumlparation an den

Kavitaumltenwaumlnden verbleiben (Maschinski 2000) Diese Schicht fuumlhrt zum Verschluss der

Dentintubulioumlffnungen Man unterschiedet zwischen dem Dentinabrieb der in die

Dentintubuli hineingepresst wird und bis zu 40 microm groszlig ist und der eigentlichen

Schmierschicht die oberflaumlchlich an der Wurzelkanalwand anliegt und 1 - 5microm betraumlgt

Diese bis zu 40 microm groszligen Pfropfen werden als bdquosmear plugsldquo bezeichnet und verhindern

einen Liquorausstrom (Dippel et al 1984) Die Permeabilitaumlt des Dentins wird dadurch

auf 25-30 herabgesetzt (Bargholz et al 2006)

Vorrausetzung fuumlr eine optimale Benetzung der Dentinoberflaumlche ist eine saubere Kavitaumlt

mit hoher Oberflaumlchenenergie Durch die Anwesenheit der Schmierschicht wird diese

Energie jedoch vermindert (Jendresen 1981) Auch durch das Abspruumlhen und Reinigen der

2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

13

Zahnoberflaumlche mit Wasser kann dieser Abrieb nicht entfernt werden (Vojinovic 1973)

Somit stellt diese Schmierschicht eine Barriere zwischen dem Verbund von Komposit und

Dentin dar

Um einen stabilen und langfristigen Verbund des Kunstoffes mit dem Dentin herstellen zu

koumlnnen bestehen drei Moumlglichkeiten die Schmierschicht zu behandeln Auf der einen

Seite ist dies die Erhaltung der Schmierschicht auf der anderen Seite die Entfernung

derjenigen so wie die teilweise Erhaltung der Schmierschicht (Van Meerbeek 1994)

Erhaltung Phosphatester wie bis ndash GMA und Phosphatgruppen koumlnnen an das

Kalzium des Hydroxylapatits binden

Entfernung Die Schmierschicht wird mit Phosporsaumlure entfernt oberflaumlchliches

Dentin wird demineralisiert und das Kollagen freigelegt

Modifikation Der Schmelzrand wird mit Phosphorsaumlure geaumltzt und durch einen

selbstaumltzenden Primer wie etwa Maleinsaumlure wird der Smear layer aufgeloumlst

(Packham 2005)

215 Nanoleakage

Der Begriff Nanoleakage wurde von Sano et al im Jahre 1994 das erste Mal beschrieben

(Sano et al 1995) und erklaumlrt das unzureichende Eindringen des Primers bzw Adhaumlsivs in

das konditionierte Dentin Dabei kommt es zu einer Unvollstaumlndigen Versiegelung der

Dentintubuli und Kollagenfasern Die Ursachen fuumlr dieses Phaumlnomen liegen in einem

durch Uumlbertrocknung kollabiertem Dentingeflecht oder zu langem Aumltzen Daraus resultiert

eine geringere Haftungsstabilitaumlt (Simon 2010)

Das Dentin wird waumlhrend der Saumlurekonditionierung nicht homogen in einer

Oberflaumlchenschicht demineralisiert (Kinney et al 1995) Bei der Saumlureaumltzung werden

nicht nur die Schmierschicht entfernt sondern auch in einem Bereich von wenigen

Mikrometern die Kollagenfasern freigelegt Dieser Schicht folgt eine partielle

demineralisierte Zone Der Mineralisationsgehalt wird groumlszliger je weiter sich die Zone von

der Dentinoberflaumlche entfernt Darauf folgt eine Zone die durch die Saumlurekonditionierung

nicht erreicht wird (Pioch et al 2001) Die Groumlszlige dieser Poroumlsitaumlten im Dentinbereich

betraumlgt zwischen 10 bis maximal 50 nm (Pioch 2000)

2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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2 Material und Methode

14

216 Grenzen der Dentinhaftung

Um eine optimale Haftung des Bondingsystems an der Zahnhartsubstanz zu erreichen ist

es notwendig die Angaben des Herstellers genauestens und gewissenhaft zu befolgen

Doch immer wieder unterlaufen Fehler bei der praktischen Anwendung

selbstkonditionierender Adhaumlsive

Adhaumlsivmenge nicht ausreichend Die Kavitaumlt sollte mit dem Adhaumlsiv

getraumlnkt sein damit alle vorhandenen Hohlraumlume der Hybridschicht mit

dem Adhaumlsiv ausgefuumlllt sind und noch ausreichend Material vorhanden ist

um eine Anbindung des Fuumlllungsmaterials an das frei zur Oberflaumlche

endende intertubulaumlre Dentin zu ermoumlglichen (Ernst 2001)

Falsche Applikationstechnik

Falsche Technik beim Verblasen des Adhaumlsivs Da die Verbundschicht die

Aufgabe als Stressabsorber erfuumlllt darf das Adhaumlsiv nicht zu stark verblasen

werden Uumlberschuumlssiges Adhaumlsiv sollte man mit einem Einmalpinsel bzw

Microbrush entfernen Ein zu starkes Ausduumlnnen fuumlhrt zu einer

Polymerisationshemmung durch Luftsauerstoff und beguumlnstigt eine

unvollstaumlndige Aushaumlrtung des Adhaumlsivs (Kappert amp Eichner 2008)

Nichteinhalten von Einwirkzeiten Das Adhaumlsiv muss am konditionierten

Dentin bis in die Tiefe des Kollagenfasergeflechts infiltrieren um so eine

vollstaumlndige Hybridschicht bis zum mineralisierten Dentin bilden zu

koumlnnen (Kappert amp Eichner 2008)

Fehler bei der Lichtpolymerisation Nur durch eine ausreichend lange

Lichthaumlrtung des in das Dentin diffundierten Adhaumlsivs kann eine gute und

stabile mikromechanische Dentinhaftung erreicht werden und den

Schrumpfspannungen entgegengewirkt werden (Ernst 2004)

Weitere Grenzen die die Dentinhaftung aufweist sind

- Die Orientierung der Dentintubuli spielt fuumlr die Haftung des Dentins nur eine

untergeordnete Rolle (Frankenberger 2002)

- Durch mechanische Belastung kommt es zu Ermuumldungserscheinungen

(Frankenberger 2002)

2 Material und Methode

15

- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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- Die Haftung nimmt mit der Zeit ab (Meiers amp Young 2001)

- Karioumlses Dentin weist eine geringere Haftung bei Verwendung von Self - Etch und

Total - Etch Adhaumlsiven auf (Yoshiyama et al 2002) Die Wirksamkeit der Haftung

der Adhaumlsive zu karioumlsem Dentin ist umgekehrt proportional zu dem Grad des

Kariesfortschrittes wobei karioumlses Dentin die niedrigste Haftung aufweist

(Cardoso et al 2011)

- Sklerosiertes Dentin reduziert die Haftung des Bondings an der Zahnhartsubstanz

(Kusunoki et al 2002)

- Die Verwendung unterschiedlicher Bohrer hat Einfluss auf die Dentinhaftung Bei

Verwendung eines Bohrers mit gerader Schnittkante ist die Dentinhaftung

signifikant houmlher als bei der Verwendung eines Hartmetallbohrers mit stark gerillter

Oberflaumlche (Vaysman 2003)

- Das Bleichen mit Wasserstoffperoxid verursacht an der Dentinoberflaumlche eine

Erhoumlhung des pH Wertes Auch nach Abschluss des Bleachings kommt es zu

Rehydratation und Einlagerung von Sauerstoff in die Zahnhartsubstanz Dadurch

entsteht eine Sauerstoffinhibitionsschicht welche in einer verminderten Haftung

von selbstaumltzenden Primern fuumlr ein Woche resultiert (Elkhatib et al 2003

httpwwwzwponlineinfodefachgebietecosmeticdentistrybleachingbleichtherap

ien-im-ueberblick 2672012)

- Am Kronendentin ist die Haftung besser als am Wurzeldentin (Carpena et al

2004)

- Durch die Simulation des pulpalen Fluumlssigkeitsdrucks vermindert sich die

Scherfestigkeit signifikant und die Dentinhaftmittel dringen weniger tief in das

Dentin ein (Pioch et al 2001)

- Eine Vorbehandlung mit UVA aktiviertem Riboflavin hemmt die Aktivitaumlt der

Matrixmetalloproteinasen (vor allem MMP-9) und dadurch steigt die Haftung

(Cova 2011)

2 Material und Methode

16

22 Polymerisation

Unter Polymerisation wir die Umwandlung von Verbindungen mit niedrigem

Molekulargewicht (Monomer) in eine Verbindung mit hohem Molekulargewicht (Polymer)

bezeichnet (Craig et al 2006) Die Monomere liegen in Form von ungesaumlttigten

Verbindungen wie z B Olefine Carbonyle oder Ringstrukturen wie Epoxide oder Dioxane

vor Im Bereich der Zahnmedizin spielt die olefinische Struktur bei der

Polymerisationsreaktion eine wichtige Rolle Olefine (Alkene) gehoumlren in die Gruppe der

ungesaumlttigten Kohlenwasserstoffe die an beliebiger Position ein oder mehrere

Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzen

(httpdewikipediaorgwikiAlkene 141 2012) Die Polymerisation ist eine

Kettenreaktion die ein Startermolekuumll (Initiator) oder Katalysatoren fuumlr deren Ausloumlsung

benoumltigt Der Initiator nimmt an der Reaktion teil und wird verbraucht der Katalysator

hingegen setzt die Aktivierungsenergie herab damit die Reaktion ablaufen kann und wird

selbst nicht verbraucht (Eichner amp Kappert 2005) Das wichtigste olefinische Monomer in

der Gruppe der dentalen Kunststoffe ist das Methacrylat

221 Lichtpolymerisation

Die Lichtpolymerisation ist eine Polymerisation unter Einwirkung von Licht geeigneter

Wellenlaumlnge meist im kurzwelligen sichtbaren Bereich (400-900 nm) und nur noch selten

im UV- Bereich Photoinitiatoren werden zu Radikalen umgewandelt Die Lichtquelle ist

normalerweise eine Quarz ndash Wolfram ndash Halogen ndash Gluumlhbirne

Faktoren die die Polymerisation beeinflussen sind

Art der Lichtquelle (Intensitaumlt Wellenlaumlnge)

Abstand der Lichtquelle

Zusammensetzung des Komposits

Farbe des Komposits (Hellwig et al 2007)

Komposite als auch Verblendkunststoffe werden mit Licht polymerisiert

Fuumlllungsmaterialien die plastisch in eine Kavitaumlt eingebracht werden erhaumlrten durch

Bestrahlung mit einer Polymerisationsleuchte Die Lichtleitung erfolgt durch ein

2 Material und Methode

17

Faseroptikbuumlndel (Maschinski 2000)

2211 Polymerisationslampe

Abbildung 2 SDI Radii Plus3

Zur Aushaumlrtung der Dentinadhaumlsiva und des Komposits wurde fuumlr diese Versuchsreihe die

SDI Radii Plus verwendet Die Radii Plus ist eine leistungsstarke kabellose und leichte

LED Haumlrtelampe fuumlr die Polymerisation von Kompositen die als Photoinitiator

Kampferchinon enthalten Die Radii Plus gibt ein starkes blaues Licht ab das in einem

Wellenlaumlngenbereich zwischen 440 und 480 nm dem optimalen Bereich fuumlr

Kampferchinon liegt (SDI Germany GmbH kein Datum)

Die nachstehende Tabelle zeigt die technischen Daten der SDI Radii plus

3 Quelle httpwwwsdicomauderadii-plus

2 Material und Methode

18

Wellenlaumlnge 4

440nm - 480nm

durchschnittliche Wellenlaumlnge 460nm

Lichtleistung 1500 mWcm2

Eingangsspannung 90 - 264V - 5060 Hz

Ausgangsspannung 12V DC

Ausgangsstrom

750 mA

Tabelle 2 Technische Daten SDI Radii plus4

4 Quelle SDI Germany GmbH

2 Material und Methode

19

23 Materialien

Fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Versuchsreihe wurden 5 verschiedene Dentinadhaumlsive

ausgewaumlhlt Alle fuumlnf gehoumlren der 7 Generation an und zaumlhlen zu den bdquoAll in Oneldquo

System Die Adhaumlsivsysteme wurden in Kombination mit dem Komposit der

dazugehoumlrigen Firma wie von den Herstellern empfohlen verarbeitet

Die folgende Tabelle 3 zeigt eine Uumlbersicht uumlber die verwendeten Dentinhaftvermittler

und Komposite

Dentinhaftvermittler Komposit Firma

AdheSEreg One F Tetric EvoCeram

reg Ivoclar Vivadent

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

FiltekTM

Supreme XTE 3M ESPE

BOND FORCE Estelite Σ Quick Tokuyama

iBONDreg Self Etch Venus

reg Diamond Heraeus Kulzer

Xenoreg V

+ CeramX

TM Dentsply

Tabelle 3 Verwendete Materialien5

Im Folgenden wird ein kurzer Uumlberblick allgemein uumlber die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive

gegeben und die verwendeten Materialien im Einzelnen beschrieben

231 selbstaumltzende Dentinhaftvermittler

Die selbstaumltzenden Dentinadhaumlsive stellen eine weitere Entwicklung der

Dentinhaftvermittler dar (httpwwwmed-collegehudewikiartikelphpid=319amplan=1

2952012) Es wird zwischen 2 Schrittsystemen und 1 Schrittsystemen unterschieden (Van

Meerbeek et al 2003) Bei Ersteren wird ein selbstaumltzender Primer aufgetragen und mit

Luft getrocknet Bei den sogenannten bdquoAll in Oneldquo Produkten wird nur eine Loumlsung

aufgetragen und das Konditionieren Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt (Kappert

amp Eichner 2008 Ernst 2001) Die Besonderheit der Self - Etch Adhaumlsive ist dass auf die

Aumltzung mit Phosphorsaumlure verzichtet wird

5 Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

20

2311 AdheSEreg

One F

AdheSEreg One F ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes nano-gefuumllltes Einkomponenten-

Adhaumlsivsystem fuumlr Schmelz und Dentin mit Fluoridfreisetzung Lagerung bei 2-28 degC

(Ivoclar Vivadent AG)

Abbildung 3 AdheSEreg One F

6

Das Produkt enthaumllt folgende Bestandteile

Bisacrylamidderivat

Wasser

Alkohol

Hydroxyalkylmethacrylamid

hochdisperses Siliziumdioxid

Initiatoren und Katalysatoren

5 - 25 Bismethacrylamiddihydrogenphosphat

5 - 15 Isopropanol

lt 1 Kaliumfluorid

1 - 10 Acrylamidosulfonsaumlure

5 - 20 Acrylamidoaminosaumlure (Ivoclar Vivadent AG 2009)

6 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

21

Bestandteile Gewichts

Loumlsungsmittel 20-30

Monomere 45-55

Saumluremonomere 20-30

Fuumlller lt 50

Katalysatoren lt 20

Tabelle 4 Standardzusammensetzung von AdheSEreg One F

7

Physikalische Eigenschaften Scherhaftfestigkeit auf Schmelz ˃ 20 MPa

Scherhaftfestigkeit auf Dentin ˃ 20 MPa

Durch den Zusatz von Sulfonsaumlure wird die Schmelzaumltzung verbessert Das Kaliumfluorid

dient als Fluorzusatz (Ivoclar Vivadent 2010)

7 Quelle Ivoclar Vivadent AG 2010

2 Material und Methode

22

2312 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

ist ein selbstaumltzendes Adhaumlsiv im L-Pop-Blister fuumlr die

Einmalanwendung Durch die Aktivierung der beiden Komponenten im Blister wird die

Loumlsung gebrauchsfertig gemacht Aumltzen Primen und Bonden erfolgen waumlhrend des

Auftragens in einem Arbeitsschritt Lagerung nicht bei Temperaturen uumlber 25degC und

lichtgeschuumltzt (3M ESPE AG 2006)

AdperTM

PromptTM

L-PopTM

basiert auf Wasser und ist ein Adhaumlsiv welches sich aus

methacrylierter Phosphorsaumlure (gt 80 Gewichtsprozent) und Bisphenol-A-

diglycidylmethacrylat (5-15 Gewichtsprozent) zusammensetzt (3M ESPE AG)

Abbildung 4 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Vorderansicht)8

Abbildung 5 Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

(Ruumlckansicht)9

8 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

9 Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

23

Fluumlssigkeit 1 (rotes Reservoir) (3M ESPE AG)

Methacrylat ndash Phosphorester

Bis ndash GMA

Campherchinon als Initiator

Stabilisatoren

Fluumlssigkeit 2 (gelbes Reservoir)

Wasser

2 ndash Hydroxyethyl ndash Methacrylat (HEMA)

Polyalkensaumlure

Stabilisatoren

2 Material und Methode

24

2313 BOND FORCE

BOND FORCE ist ein selbstaumltzendes lichthaumlrtendes und fluoridfreisetzendes

Einkomponenten Adhaumlsiv Bevor es zur Lichthaumlrtung kommt entsteht eine Verbindung

zwischen den Apatiten der Zahnoberflaumlche und den Kalziumionen der Zahnsubstanz

Dadurch entsteht eine gelartige Schicht die bei der Lufttrocknung weniger empfindlich ist

(TOKUYAMA Dental GmbH)

Abbildung 6 BOND FORCE10

BOND FORCE setzt sich aus folgenden Elementen zusammen

Bestandteile Gewichts

Alkohol C2-4 alkyl 30-60

Methacryloxyalkylsaumlurephosphat (Phosphorsaumlure-Monomer) 5-25

2-Hydroxyethylmethacrylat 5-25

Bis-GMA 5-20

Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA) 5-20

Kampferchinon ˂ 1

Gereinigtes Wasser 5-30

Tabelle 5 Kennzeichnungselemente von BOND FORCE11

10

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 11

Quelle TOKUYAMA Dental GmbH 2007

2 Material und Methode

25

2314 iBONDreg

Self Etch

iBONDreg Self Etch zaumlhlt zu den Einkomponentadhaumlsive die lichthaumlrtend sind und selbst

konditionieren Das Bonding basiert auf einer Azeton ndash Wasser Loumlsung die

lichtaktivierbare Methacrylatmonomere enthaumllt Das Mittel darf im alltaumlglichen Gebrauch

nicht uumlber der Raumtemperatur (23degC) aufbewahrt werden Vor dem Erstgebrauch muss es

bei 4-10degC im Kuumlhlschrank gelagert werden (Heraeus Kulzer GmbH 2010)

iBONDreg Self Etch setzt sich aus den Substanzen zusammen die in Tabelle 6 aufgefuumlhrt

sind

Abbildung 7 iBONDreg Self Etch

12

Bestandteile Gewichts

Aceton 25-50

4-Methacryloxyethyltrimellitanhydrid 15-25

Tabelle 6 Bestandteile von iBONDreg Self Etch

13

12

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2007 13

Quelle Heraeus Kulzer GmbH 2010

2 Material und Methode

26

2315 Xenoreg

V+

Xenoreg V+ ist ein selbstaumltzendes Einkomponenten- Dentaladhaumlsiv Das Produkt muss nicht

angemischt werden und bedarf keiner Lagerung im Kuumlhlschrank Die Verwendung von

Acrylmonomeren invers funktionalisierter Phosphorsaumlureester und tertiaumlrem Butanol

ermoumlglicht die Lagerung bei einer Temperatur bis zu 24degC (Dentsply Detrey GmbH 2008)

Abbildung 8 Xenoreg V

+14

Xenoreg V

+ setzt sich zusammen aus (Dentsply GmbH 2008)

Bestandteile Funktion

Bifunktionelle Acrylmonomere mit

Amidfunktion

Quervernetzer

Acryloylaminoalkylsulfonsaumlure Aumltz- und Netzmittel

bdquoinverseldquo funktionalisierte

Phosphorsaumlureester

Aumltzmittel Adhaumlsionsverstaumlrker und Benetzer

Acrylsaumlure Benetzer

Kampferchinon Co-Initiator Photoinitator ndash System

Butyliertes Benzendiol Stabilisation der Monomere waumlhrend der

Lagerung

Wasser Loumlsungsmittel fuumlr die Harze und

Unterstuumltzung des Aumltzvorgangs

Tabelle 7 Bestandteile von Xenoreg V

+ und deren Funktion

15

14

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 15

Quelle Dentsply Detrey GmbH 2008

2 Material und Methode

27

232 Komposite

2321 Tetric EvoCeramreg

Abbildung 9 Tetric EvoCeramreg16

Tetric EvoCeramreg

gehoumlrt zu den lichthaumlrtenden und roumlntgenopaken Nanohybrid-

Kompositen Fuumlr die Aushaumlrtung wird eine Lichtwellenlaumlnge von 400-500nm (Blaulicht)

benoumltigt Durch einen speziellen Zusatz im Photoinitiatorsystem sind Tetric EvoCeramreg

Materialien weniger empfindlich gegenuumlber Umgebungslicht (Ivoclar Vivadent AG 2006)

Zusammensetzung (in Gew-) (Ivoclar Vivadent 2006)

Bis-GMA Urethandimethacrylat Ethoxiliertes Bis-EMA 168

Bariumglasfuumlller Ytterbiumtrifluorid Mischoxid 485

Praumlpolymer 340

Additive 04

Katalysatoren und Stabilisatoren 03

Pigmente lt01

16

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

28

2322 FiltekTM

Supreme XTE

FiltekTM

Supreme XTE ist Universalkomposit welches durch Licht aktiviert wird und

roumlntgenopak ist Die Matrix enthaumllt Bis-GMA Bis-EMA UDMA und geringe Mengen von

TEGDMA Die Nanofuumlller bestehen aus nicht agglomerierten nicht aggregierten 4 bis 11

nm groszligen Zirkonoxid Fuumlllern und nicht agglomerierten nicht aggregierten 20 nm groszligen

Silizium-Fuumlllern sowie aggregierten Zirkonoxid- Siliziumcluster ndash Fuumlllern

Der anorganische Fuumllleranteil betraumlgt bei den Transluzenz-Farben 725 Gew (nach

Volumen 556 ) alle anderen Farben weisen 785 Gew (633 nach Volumen) auf

In einem patentierten Verfahren werden einzigartige Verbundmuster von Partikeln im

Nano-Bereich erzeugt die sogenannten Nanocluster Diese Nanocluster zeigen bei der

Abrasion das gleiche Scherverhalten wie es beim Verschleiszlig der umgebenden Harzmatrix

auftritt Dadurch behaumllt die Restauration eine glattere Oberflaumlche fuumlr lang anhaltenden

Glanz (3M ESPE GmbH 2011)

Abbildung 10 Filtektrade

Supreme XTE17

17

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

29

2323 Estelite Σ Quick

Estelite Σ Quick ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes mit einem Submikron Fuumlllstoff

versehenes Kompositmaterial Der hohe Fuumlllstoffanteil bewerkstelligt eine geringere

Polymerisationsschrumpfung Die anorganischen Fuumlller sind kugelfoumlrmig ausgerichtet und

haben eine Groumlszlige von weniger als 1 μm (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Abbildung 11 Estelite Σ Quick18

Zusammensetzung (TOKUYAMA Dental GmbH 2004)

Silika ndash Zirkonoxid Fuumlller 20-60

Komposit-Fuumlllmasse 20-60

Bis-GMA 5-20

TEGDMA 5-20

Kampferchinon ˂ 1

18

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

30

2324 Venusreg

Diamond

Venusreg Diamond ist ein radiopakes lichthaumlrtendes Nano-Universalkomposit

Zusammensetzung (Heraeus Kulzer GmbH 2008)

Venusreg Diamond wird auf der Basis von TCD-DI-HEA und UDMA hergestellt

(enthaumllt ca 64 Vol--Fuumlllstoff 5 nm ndash20 μm)

Barium Aluminium Fluorid-Glas

Diskrete Nanopartikel

Durch die optimale Abstimmung des Brechungsindex von Fuumlllstoffen und Monomermatrix

aufeinander hat das Material die Faumlhigkeit die Farbe der umgebenden Zahnhartsubstanzen

anzunehmen Die ultrafein gemahlenen Fuumlllstoffpartikel ermoumlglichen einen sehr guten

Hochglanz der mit dem vom Schmelz verglichen werden kann (Heraeus Kulzer GmbH)

Abbildung 12 Venusreg Diamond

19

19

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

31

2325 CeramXreg

duo

CeramXreg

duo ist ein lichthaumlrtendes und roumlntgenopakes nanokeramisches Fuumlllungsmaterial

und wird im Front- und Seitenzahnbereich verwendet Die Vorteile dieser nanokeramischen

Technologie sind hohe Biokompatibilitaumlt hohe Bruchzaumlhigkeit und verlaumlngerte

Verarbeitungszeit bei Umgebungslicht (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Abbildung 13 CerammiddotXreg duo

20

Zusammensetzung (Dentsply Detrey GmbH 2006)

Methacrylat-modifiziertes Polysiloxan 3

Dimethacrylat-Harz

Fluoreszenzpigment

UV-Stabilisator

Stabilisator

Kampferchinon

Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat

Barium-Aluminium-Borosilikat-Glas

Siliziumdioxid-Nanofuumlllstoff

Eisenoxid- Titanoxid- und Aluminiumsulfosilikat-Pigmente je nach Farbe

20

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

32

24 Versuchsaufbau

Als Material fuumlr diese Untersuchungen dienten 30 fuumlllungs- und kariesfreie menschliche

Weisheitszaumlhne die aus allgemein zahnmedizinischen Gruumlnden extrahiert wurden und aus

der Ambulanz des Departments fuumlr Zahnaumlrztliche Chirurgie und Roumlntgenologie Graz

stammen

Zum Schutz vor Austrocknung wurden die extrahierten Zaumlhne unmittelbar nach der

Entfernung in 09 Natriumchlorid gelagert In weiterer Folge wurden die Zaumlhne nach

jedem Arbeitsschritt wieder feucht gelagert

Als erster Schritt wurden die Zaumlhne mit Scalern und Skalpell unter flieszligendem Wasser von

Zahnstein und Geweberesten befreit Des Weiteren folgte eine Reinigung der Zahnflaumlchen

mit einer fluorid- und oumllfreien Paste

Als naumlchstes wurde jeder Zahn einzeln einige mm unter der Schmelz ndash Dentingrenze in

transparenten Kunststoff eingebettet Dieser Schritt diente zur Fixierung der Testzaumlhne

Dabei wurde darauf geachtet genuumlgend Platz fuumlr den Metallring zu belassen um ein

moumlgliches Anstossen des Metallringes am Kunststoff beim Scherversuch zu vermeiden

Abbildung 14 In Kunststoff eingebetteter Zahn21

21

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

33

241 Vorbereitung der Testflaumlchen

Fuumlr den Versuch wurden zwei gegenuumlberliegende Flaumlchen mit Hilfe einer diamantierten

Scheibe bis zum Dentin praumlpariert

Abbildung 15 Praumlparation der Testflaumlchen mit einer Diamantscheibe22

Die Flaumlchen sollten einen Durchmesser von mindestens 3 mm haben um nach erfolgtem

Auftragen des Adhaumlsivs die Kompositmasse mit Hilfe des Metallringes applizieren zu

koumlnnen Die praumlparierte Testflaumlche sollte eine plane glatte Oberflaumlche aufweisen und im

rechten Winkel zur Kauflaumlche liegen um bei den Messungen mit der

Universalpruumlfmaschine einen geraden Auftreffpunkt des Pruumlfbolzens auf den Metallring zu

erhalten Nach der Gestaltung der Testflaumlchen wurden die Pruumlfkoumlrper in einem Behaumlltnis

mit Leitungswasser bei Raumtemperatur gelagert

Abbildung 16 Diamantscheibe23

22

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 23

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

34

Als Matrize fuumlr den Kunststoff diente ein Metallring mit einem Innendurchmesser von

3mm einer Wandstaumlrke von 1 mm und einer Houmlhe von 2mm Der Metallring dient beim

Scherversuch als Auftreffpunkt fuumlr den Testbolzen (Vorschubgeschwindigkeit

05mmmin) Eine Schichtdicke von 2 mm fuumlr das Komposit wurde dabei nicht

uumlberschritten um die Zugspannungen die waumlhrend des Polymerisationsvorganges

stattfinden zu vermindern und Randdefekte zu verhindern

Abbildung 17 Metallring24

Um die Proben voneinander unterscheiden zu koumlnnen und eine Verwechslung zu

verhindern wurden jedem Material vor dem Auftragen eine Farbe zugeordnet und am

Kunststoff mit einem wasserfesten Stift markiert

Abbildung 18 Fertiggestellte Probe mit farbiger Markierung25

24

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger 25

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

35

Abbildung 19 Metallring auf vorbereiteter Dentinflaumlche26

Nach der Gestaltung der Pruumlfkoumlrper wurden diese bis zum Scherversuch fuumlr 48 Stunden in

Leitungswasser bei Raumtemperatur feucht gelagert

25 Testgruppen Materialien und Verarbeitung

Fuumlr die Untersuchungsreihe wurden 5 Versuchsgruppen verwendet Pro Versuchsgruppe

wurden 12 Proben angefertigt Somit galt es 60 Proben herzustellen Dabei wurden pro

Zahn 2 gegenuumlberliegende Flaumlchen verwendet

Versuchsgruppe 1 AdheSEreg

One F (Ivoclar Vivadent)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft

Benetzung der Flaumlche mit dem Adhaumlsiv und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsives mit starkem Luftstrahl bis ein glaumlnzender unbeweglicher

Fluumlszligigkeitsfilm sich bildet

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits Tetric EvoCeramreg

mittels Metallring

26

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

36

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 2 AdperTM

PromptTM

L-PopTM

(3M ESPE)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit 2-3 kurzen Luftstoumlszligen bis sich kein Wasser mehr an der

Oberflaumlche spiegelt

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 15 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luftstrom

2 Schicht des Adhaumlsivs auftragen und mit sanftem Luftstrom verblasen

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Auftragen des Komposits FiltekTM

Supreme XTE mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Versuchsgruppe 3 BOND FORCE (Tokuyama)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft jedoch sollte eine Austrocknung vermieden werden

(leicht glaumlnzende Oberflaumlche)

Auftragen und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs bis zu einem unbeweglichen Fluumlszligigkeitsfilm aber fuumlr

mindestens 5 sek danach ein starker Luftstrom (5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek bei einem Abstand von 2 mm

Applikation des Komposits Estelite Σ Quick mittels Metallring

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Versuchsgruppe 4 iBONDreg

Self Etch (Heraeus Kulzer)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft bis eine glaumlnzende Oberfaumlche erzielt wird

Applikation und Einmassieren des Adhaumlsives fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit leichtem Luft fuumlr 5-10 sek

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

Auftragen des Komposits Venus reg

Diamond mit Hilfe des Metallrings

Lichthaumlrtung fuumlr 20 sek

2 Material und Methode

37

Versuchsgruppe 5 Xenoreg

V+ (Dentsply)

Reinigung der Oberflaumlche mit einer fluor- und oumllfreien Polierpaste

Trocknung des Zahnes mit Luft ohne den Zahn jedoch auszutrocknen

Benetzung der Kavitaumlt und Einmassieren des Adhaumlsivs fuumlr 20 sek

Verblasen des Adhaumlsivs mit maumlszligig starker Luft bis sich der Fluumlszligigkeitsfilm nicht

mehr bewegt (mind 5 sek)

Lichthaumlrtung fuumlr 10 sek

Applikation des Komposits CeramXreg

duo mit Hilfe des Metallringes

Lichthaumlrtung fuumlr 30 sek

26 Durchfuumlhrung

1 Schritt

Praumlparation der Testflaumlchen

2 Schritt

Applikation des Adhaumlsivs entsprechend der Herstellerangaben und der definierten

Versuchsgruppen (siehe Punkt 25)

3 Schritt

Auffuumlllen des Metallringes mit dem entsprechenden Komposit und Aufdruumlcken auf die

konditionierte Dentinoberflaumlche sowie Aushaumlrtung mit einer LED Haumlrtungslampe

4 Schritt

Lagerung der Proben fuumlr 48 Stunden in Leitungswasser bei Raumtemperatur

5 Schritt

Scherkraftbelastungstest (Autograph) bis zum Bruch des Materials

6 Schritt

Auswertung Interpretation und Diskussion der vorhandenen Zahlenwerte

2 Material und Methode

38

27 Scherhaftkraft

Bei der Scherkraft handelt es sich um eine auf eine Flaumlche wirkende Kraft deren

Richtungsvektor parallel zu dieser Flaumlche liegt Daraus erhaumllt man die Schubspannung τ =

Kraft F Flaumlche A) (httpdewikipediaorgwikiScherkraft 1412012) Dabei veraumlndert

sich nur die Gestalt des Festkoumlrpers nicht aber das Volumen

Abbildung 20 Prinzip der Scherung27

271 Autograph AGS-10kND

Abbildung 21 Autograph AGS-10kND28

27

Quelle httpdewikipediaorgwikiScherkraft 28

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

2 Material und Methode

39

Abbildung 21 zeigt den Autographen AGS-10kND der fuumlr diese Versuchsreihe zur

Messung der Scherhaftkraftwerte verwendet wurde

Gewicht 110 kg

Anschluszligwert 220 V ca 2 kW

Arbeitstemperatur 5 - 40 degC

Maximale Beanspruchungskapazitaumlt 5kN (500kg)

Pruumlfgeschwindigkeitsbereich 05 - 500 mmmin

Ruumlcklaufgeschwindigkeit 500 mmmin im Einzelversuch

Tabelle 8 Technische Daten des Autographen AGS-10kND29

Mit Hilfe einer Kraftmessdose werden die Kraftwerte in elektrische Impulse umgewandelt

Dabei werden Dehnungsmessstreifen verwendet Der Verformungsmesser registriert die

Verformung dieser dehnbaren Teile und liefert dementsprechende Werte (Messphysik

Laborgeraumlte GesmbH)

29

Quelle Messphysik Laborgeraumlte GesmbH

3 Ergebnisse

40

3 Ergebnisse

Tabelle 9 enthaumllt eine Gegenuumlberstellung der gewonnenen Scherhaftkraftwerte aller fuumlnf

Versuchsgruppen

Testflaumlchen AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

Anzahl Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5

Nr MPa MPa MPa MPa MPa

1 849 495 679 622 340

2 354 269 622 651 068

3 105 1344 608 212 255

4 084 212 269 891 212

5 410 198 566 481 608

6 198 424 566 334 241

7 269 269 1245 170 086

8 481 255 580 453 283

9 068 1514 707 082 297

10 297 382 255 538 032

11 325 835 029 114 170

12 212 184 1174 198 136

Tabelle 9 Scherhaftkraftwerte aller Versuchsgruppen30

Beim Vergleich der Scherhaftkraftwerte wird ersichtlich dass keine der getesteten Gruppen

uumlberlegene Haftkraftwerte aufweist Die schlechstesten Werte erzielte die Gruppe 5

(Xenoreg V+) die besten Haftwerte wurden in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade)

verzeichnet

Der houmlchste getestete Wert lag in der Gruppe 2 (Adpertrade Prompttrade L-Pop) mit 1514 MPa

Den niedrigsten getesteten Wert erreichte die Gruppe 3 (BOND FORCE) mit

029 MPa

30

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

41

In Tabelle 10 sind die houmlchsten Werte der einzelnen Testgruppen zusammengefasst

AdheSE

reg

One F

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

BOND

FORCE

iBONDreg

Self Etch Xeno

reg V

+

MPa 849 1514 1245 891 608

Tabelle 10 Vergleich der houmlchsten Haftwerte in den einzelnen Gruppen31

Die vom Hersteller angegebenen Haftwerte am Dentin liegen bei

AdheSEreg One F ˃ 20 MPa

Adpertrade Prompttrade L-Poptrade 20 MPa

BOND FORCE 17-31 MPa

iBONDreg Self Etch 14-31 MPa

Xenoreg V

+ 20-25 MPa

Vergleicht man die gewonnenen Werte aus dieser Studie mit denen vom Hersteller

gemessenen Werten zeigt sich dass die Werte dieser Studie bei allen 5 getesteten

Dentinhaftvermittlern deutlich darunter liegen

Wenn man die Mittelwerte der einzelnen Versuchsgruppen miteinander vergleicht zeigen

diese eine groszlige Streuung Tabelle 11 veranschaulicht die erklaumlrende Statistik

Gruppe N Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung

AdheSEreg One F 12 068 848 304 215

Adpertrade

Prompttrade

L-Poptrade

12 184 1514 532 457

BOND FORCE 12 029 1245 608 346

iBONDreg Self Etch 12 082 891 396 252

Xenoreg V

+ 12 032 608 227 154

Tabelle 11 Kennwerte der Versuchsreihe fuumlr die Bruchspannung [MPa]32

31

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger 32

Tabelle erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

42

Abbildung 22 Durchschnittliche Haftwerte aller Versuchsgruppen in MPa33

In Abbildung 22 werden die durchschnittlichen Haftwerte aller fuumlnf Versuchsgruppen

mittels Box Plot dargestellt Statistischer Ausreiszliger sind in den Gruppen 1 (AdheSEreg One

F) 2 (Adpertrade Prompttrade L-Poptrade) 3 (BOND FORCE) und 5 (Xenoreg

V+) zu erkennen

In Abbildung 23 werden anhand eines Balkendiagramms die unterschiedlichen Mittelwerte

der einzelnen Testgruppen veranschaulicht Der Mittelwert in Gruppe 3 (BOND FORCE)

liegt am houmlchsten im Vergleich zum niedrigsten Mittelwert in Gruppe 5 (Xenoreg

V+)

Jedoch kann man aus diesem Diagramm schlieszligen dass keine der fuumlnf Gruppen

uumlberlegene Haftwerte aufweist

33

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

3 Ergebnisse

43

3

53

61

4

23

1 2 3 4 5

Abbildung 23 Mittelwerte der Scherhaftkraumlfte 1-AdheSEreg One F 2-Adper

trade Prompt

trade L-

Poptrade

3-BOND FORCE 4-iBONDreg Self Etch 5-Xeno

reg V

+34

Aufgrund der zu groszligen Streuung unter den fuumlnf verwendeten Dentinadhaumlsive und den

erzielten Haftwerten die weit unter den von den Herstellern empfohlenen Angaben liegen

sind die Haftwerte moumlglicherweise auf einen systemischen Fehler der waumlhrend des

Messverfahrens aufgetreten ist zuruumlckzufuumlhren

34

Abbildung erstellt von Veronika Lauszligegger

4 Diskussion

44

4 Diskussion

Im Bereich der adhaumlsiven Zahnmedizin wurde in den letzten Jahren eine rasante

Entwicklung vollzogen Fuumlr ein besseres Verstaumlndnis der Adhaumlsivmechanismen und die

Verfeinerung der Adhaumlsivtechniken kommen hochmoderne Methoden der

Oberflaumlchencharakterisierung zum Einsatz Dadurch werden auf dem Dentalmarkt

verschiedenste Adhaumlsionsverfahren und eine noch groumlszligere Anzahl der damit verbundenen

Produkte angeboten Diese raschen Fortschritte im Bereich des Adhaumlsivmarktes fuumlhren

dazu dass es fuumlr den Zahnarzt in der Praxis schwierig ist das ideale Adhaumlsiv fuumlr die

gegebene klinische Situation auszuwaumlhlen um einen dauerhaften therapeutischen Erfolg

zu erzielen Eine einfache zuverlaumlssige und nachvollziehbare Handhabung der

Adhaumlsivsysteme soll diesem Problem entgegenwirken (Hickel et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf verschiedene Dentinhaftvermittler auf deren

Haftfestigkeit am Dentin getestet Ziel dieser in vitro Studie war es die gewonnenen Werte

der Haftkraftmessungen miteinander zu vergleichen deren Unterschiede zu eruieren und

auf moumlgliche Vor und Nachteile der verwendeten Messmethode zu verweisen

Zur Beurteilung von Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsivsystemen stellen sich in ndash vitro

Studien als das Mittel der Wahl dar Sie ermoumlglichen eine relativ schnelle und

kostenguumlnstige Durchfuumlhrung und geben praumlklinische Informationen zum

Materialverhalten wieder Die in ndash vivo Studie hingegen erfordert einen Zeitaufwand der

sich uumlber mehrere Jahre hinweg erstrecken kann Die Stoumlrfaktoren die bei einer in - vivo

Studie gegeben sind (Speichel Blut verdeckte Sicht) fallen bei einer in ndash vitro Studie weg

(Carli 2011)

Es kommt auch die Tatsache zu tragen dass der intrapulpale Druck der fuumlr den Austritt des

Dentinliquors zustaumlndig ist und fuumlr die Feuchtigkeit des Dentins zustaumlndig ist voumlllig fehlt

Um die klinische Situation besser nachvollziehen zu koumlnnen wurde in einigen Studien

Wasser physiologische Kochsalzloumlsung oder Serum zur Simulation des Pulpendrucks

verwendet (Pashley et al 1995)

Fuumlr die vorliegende Studie wurden Zaumlhne humanen Ursprungs verwendet Generell werden

fuumlr in vitro Studien menschliche Zaumlhne bevorzugt da sie der klinischen Situation am

4 Diskussion

45

ehesten entsprechen Doch gibt es auch einige Nachteile karioumlse Laumlsionen und andere

Defekte erschweren die Verwendung solcher Zaumlhne Yoshiyama et al 2002 zeigte in

seiner Untersuchung dass karioumls geschaumldigte Zaumlhne eine geringe Haftung aufweisen als

gesunde kariesfreie Zaumlhne (Yoshiyama et al 2002) Auch in der vorliegenden Studie

wurden deswegen kariesfreie Zaumlhne zur Untersuchung herangezogen

Fuumlr die Praumlparation der Testflaumlchen wurde eine diamantierte Scheibe verwendet Die

Testflaumlchen sollten dabei so gerade wie moumlglich gestaltet werden und keine

oberflaumlchlichen Unebenheiten aufweisen um eine stabile und plane Flaumlche fuumlr den

Metallring zu erreichen Dass sich die Wahl des Instruments entscheidend auf die

Haftkraftwerte auswirkt wird in einigen Studien dokumentiert Boer dokumentiert dass

eine dicke Schmierschicht eine Barriere fuumlr die Penetration von selbstaumltzenden Primern in

das Kollagengeflecht darstellt (Boer 2006) Auch die Koumlrnung nimmt Einfluss auf die

Haftkraft Diamantbohrer mit superfeiner Koumlrnung weisen signifikant houmlhere Haftung auf

(Hosoya et al 2004) Eine weitere Studie belegt dass die Verwendung eines

Hartmetallfinierers zu verbesserten und houmlheren Haftwerten fuumlhren kann (Ayad et al

2001) Ermis et al fand bei selbstaumltzenden Adhaumlsiven die mit einer feiner Koumlrnung

bearbeitet wurden houmlhere Haftwerte (Ermis et al 2008)

Ein weiterer Aspekt der Einfluss auf die Haftung nimmt ist der Unterschied zwischen der

Haftkraft am Wurzeldentin und der am Kronendentin Lopes et al verglich das

Wurzeldentin mit dem Kronendentin im Rahmen einer Mikrozugfestigkeitsuntersuchung

Diese Untersuchung zeigte dass die Haftkraft beim Kronendentin und Wurzeldentin

unabhaumlngig davon ob man ein self - etch Produkt oder total ndash etch Produkt verwendet

sich aumlhneln Im Kronendentin hingegen sind die Werte beim total ndash etching houmlher als beim

self etching Verfahren (Lopes et al 2004)

Die verwendeten Molaren wurden waumlhrend der Vorbereitung und zwischen den einzelnen

Teilschritten staumlndig in feuchtem Millieu gelagert um eine Dehydration des Dentins zu

vermeiden Bei dieser Studie wurde Leitungswasser als Lagerungsmedium verwendet

Die Verwendung von Kochsalzloumlsung stellt ein haumlufig verwendetes Lagerungsmedium in

zahnmedizinischen in vitro Studien dar

Dantas et al untersuchten in einer Studie den Einfluss der Wasserlagerungszeit auf die

Haftkraft von etch and rinse und self etch Systeme Es wurde ein Vergleich zwischen einer

4 Diskussion

46

24 stuumlndigen und 6 monatigen Lagerung angestellt Die etch and rinse Produkte zeigten

dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zeiten Unterschiede zeigten sich

jedoch bei den self etching Produkten bei denen sich nach 6 monatiger Lagerung die

Haftwerte verschlechterten (Dantas et al 2008)

Weitere Substanzen die als Lagerungsmedium dienen koumlnnen sind Natriumchlorid

(Cooley et al 1989 Hawkins et al 1997) Formalin (Goodis et al 1993) und 1ige

Chloraminloumlsung (Glockner et al 1998)

In der vorliegenden Studie verging unterschiedlich viel Zeit zwischen der Zahnextraktion

und der Bearbeitung der Proben Nach Blunck beeinflussen weder der

Extraktionszeitpunkt noch die Lage der Kavitaumlt die Haftwerte (Blunck 1990)

Beim Auftragen der Kompositmasse wurde durch die Verwendung eines 2mm hohen

Metallringes die Schichtdicke von 2mm nie uumlberschritten Bei der Lichthaumlrtung wurde

strengstens auf die Herstellerangaben geachtet Yamamoto et al 2006 kamen in ihrer

Untersuchung zum Schluss dass zwischen 600 mW mm2

und 900 mW mm2

keine

Unterschiede in der Lichthaumlrtung zu finden sind Auch Micali`s et al Untersuchungen

fanden keinen signifikanten Unterschied im Aushaumlrteverhalten zwischen den

konventionellen Halogenlampen und den LED Lampen (Micali et al 2004)

Um Fuumlllungsmaterialien und Adhaumlsive zu testen werden heutzutage unterschiedliche

Messverfahren verwendet Der Vorteil des Scherversuches der auch in dieser Studie

angewendet wurde liegt im geringen Zeitaufwand in der einfachen Handhabung und an

der Tatsache dass genuumlgend Vergleichsstudien vorhanden sind Nachteile sind das nicht

Beruumlcksichtigen der Schrumpfung ein niedriger C-Faktor und die entstehenden

Kerbspannungen beim Abscheren (Lehmann amp Hellwig 2005)

Als C-Faktor wird der Quotient der gebundenen und freien Kompositflaumlchen definiert Da

bei dem Scherversuch nur eine gebundene Oberflaumlche vorhanden ist ist der C-Faktor

niedrig Je mehr gebundene Oberflaumlche also vorhanden ist desto groumlszliger ist der C-Faktor

(Hellwig 2007)

Der adhaumlsive Verbund von Komposit zum Dentin stellt sich aufgrund der unterschiedlichen

morphologischen und chemischen Gegebenheiten des Dentins im Vergleich zum Schmelz

als schwierig zu loumlsendes Problem dar Durch die Aumltzung mit Phosphorsaumlure werden nicht

4 Diskussion

47

nur Dentintubuli sondern auch Kollagenfasern freigelegt in welche das Adhaumlsiv

infiltrieren kann (Haller amp Blunck 2003) Bei den Self-Etch Produkten hingegen entfallen

die Phosphorsaumlureaumltzung und das Aumltzen Primen und Bonden wird in einem Arbeitsschritt

durchgefuumlhrt Ein Vorteil dieser Produkte ist auf der einen Seite die geringe

Techniksensitivitaumlt auf der anderen Seite bewirkt die Reduzierung der Arbeitsschritte ein

Zeitersparnis (Ernst et al 2001)

In der vorliegenden Studie wurden fuumlnf Dentinadhaumlsive mit dem dazugehoumlrigen

Kompositmaterial verwendet Naughton und Latta (2005) kamen zum Schluss dass sich

bei der Verwendung unterschiedlicher Adhaumlsivsysteme mit unterschiedlichen Kompositen

signifikante Unterschiede bei den Haftwerten herauskristallisieren (Naughton amp Latta

2005) Daraus laumlsst sich schlieszligen dass bei Verwendung eines Adhaumlsivsystems mit dem

dazugehoumlrigen Komposit wie in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf die Haftwerte auftreten sollten Dieser Schluss laumlsst sich aber in der vorliegenden

Studie nicht bestaumltigt

Ein Faktor der die Haftkraftmessung beeinflussen kann ist das Koumlnnen und die Fertigkeit

sowie die Faumlhigkeit des Behandlers mit dem Material umzugehen Eine Studie von

Adebayo OA et al Und Bouillaguet et al kamen zum Ergebnis dass es bei der Verwendung

ein und desselben Produktes durch 2 verschiedene Behandler nicht nur zu Schwankungen

der Haftwerte kommt sondern auch Einfluss auf die Verweildauer der Fuumlllung im Mund

genommen wird (Adebayo 2008 Bouillaguet et al 2002) Ueda et al und auch Sano et al

hingegen stellten bei ihren Untersuchungen fest dass klinische Erfahrung keine

Voraussetzung fuumlr eine adaumlquate Haftung darstellt (Ueda et al 2010 Sano et al 1998)

Somit folgt dass die Proben von einem einzigen Behandler angefertigt wurden um diese

Schwankungen ausschlieszligen zu koumlnnen

5 Schlussbemerkung

48

5 Schlussbemerkung

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien beschaumlftigt sich mit der Untersuchung des

Dentinverbundes mittels entsprechender Haftvermittler Um einen optimalen Haftverbund

zwischen Dentin und Komposit herstellen zu koumlnnen muumlssen die oben angefuumlhrten Faktoren

miteinander korrelieren

Ziel dieser Untersuchung war es die in vitro Haftverbundfestigkeit von fuumlnf unterschiedlichen

Dentinhaftvermittlern mit den dazugehoumlrigen Kompositen zu testen und miteinander zu

vergleichen Die fuumlnf Adhaumlsivsysteme die in dieser Studie getestet wurden erzielten dabei

niedrigere Werte als die zu erwartenden Werte Die niedrigen Haftwerte die bei dieser Studie

zeigen dass keines der fuumlnf getesteten Dentinadhaumlsive an die gemessenen Werte der

Hersteller anschlieszligen konnte Dies laumlsst sich moumlglicherweise durch einen systemischen

Fehler der waumlhrend des Messverfahrens aufgetreten ist begruumlnden

Deshalb sollten weitere Studien die sich dieser Problematik annehmen folgen

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