seminarkurse / konvolut - weiterbildung · romantische aufwertung des hallenhauses als symbol des...
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Seminarkurse / Konvolut
Diese Veranstaltungen können nur durch Kooperationspartner/innen
der nds. Erwachsenenbildung gebucht werden. Diese nehmen die
Veranstaltungen dann in ihre Veranstaltungsverzeichnisse auf.
Interessierte können sich nur bei dem jeweiligen Träger anmelden.
Universität Hannover, ZEL
Sekretariat, Abteilung 3
Tel. (0511) 762 - 4548
Fax 762 - 5686
Stand: 21.10.2013
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Angebote für Frauen
Die selbstbewusste Persönlichkeit. Frauen in Führungspositionen
Es gibt einen Unterschied zwischen Frau und Mann, mit Macht und Einfluss umzugehen. Dies zeigt nicht nur
der Alltag, sondern auch die wissenschaftliche Diskussion. Wir Frauen haben andere Verhaltensweisen
erlernt, wie wir beispielsweise Konflikte managen.
Frauen in Führungspositionen wird eher Kompetenz abgesprochen als ihren männlichen Kollegen.
• Wie nützlich sind weibliche Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster für die Chefetagen?
• Welche männlichen Verhaltensweisen sollte sich auch eine Chefin aneignen?
• Welches Führungsverhalten und welcher Führungsstil entspricht dem heutigen politischen Wertewandel?
Sie sind eingeladen, das Spiel mit der Macht unter die Lupe zu nehmen und Ihr persönliches Führungsprofil
zu erstellen. Praktische Übungen zur Selbstdarstellung und Gesprächsführung sind vorgesehen.
Zielgruppe: Frauen, Frauen in Führungspositionen, PE-LeiterInnen.
Fachbereich: Angebote für Frauen
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: nach Absprache
NEBG: Nein
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
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Frauen behaupten sich am Arbeitsplatz
Eine Erfahrung, die Frauen im Beruf immer wieder machen, ist, dass es den meisten von ihnen schwerfällt,
selbstsicher – den Männern gegenüber gleichberechtigt – aufzutreten. Oft vermeiden Frauen ihre Autorität
und ihre Kompetenz im Kollegenkreis geltend zu machen, weil sie sich dann aggressiv vorkommen, und ein
solches Verhalten noch immer als unweiblich gilt.
In der Kursgruppe können Frauen erleben, dass Unsicherheit, Selbstzweifel oder die Unfähigkeit sich
durchzusetzen nicht nur ihr persönliches Problem ist, sondern die anderen Kolleginnen ähnliche
Schwierigkeiten haben wie sie selbst.
Neue Informationen und die gegenseitige Unterstützung bringen neue Einsichten und Erkenntnisse, machen
Mut und helfen Angst abzubauen. Wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützen diese Prozesse. Die Frauen
können lernen, vorhandene soziale Kompetenz auf- und auszubauen, sich ihrer Stärken bewusst zu werden,
den eigenen Leistungen zu vertrauen aber auch die eigenen Schwächen zu erkennen oder Kritik zu
ertragen, mit dem Ziel, die Hemmschwellen zu überwinden, die sie bisher gehindert haben: Sich
selbstbewusst am Arbeitsplatz zu behaupten!
Fachbereich: Angebote für Frauen
Dozenten • Schrader, Gudrun
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: 20 - 40
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Frauentalente - persönliche Potentiale für die Lebens- und Berufsplanung
entdecken
Dieses Seminar möchte Frauen ermutigen sich Zeit und Raum zu nehmen für die Reflexion ihrer
gegenwärtigen beruflichen und persönlichen Situation. Die Betrachtung der eigenen Fähigkeiten und
Ressourcen im bisherigen Lebenslauf stellt eine gute Basis für eine erfolgreiche Zukunftsplanung dar.
Im Seminar werden Methoden aus dem therapeutischen Bereich für den kreativen Ausdruck verwendet. Die
von Hilarion Petzold entwickelte Methode des Arbeitspanoramas ermöglicht eine symbolische Darstellung
wichtiger Lebensereignisse in einem Bild. Eingeleitet wird sie durch eine geführte Imagination von der
Gegenwart in die Vergangenheit. Durch eine Besprechung der Bilder können Muster, Regeln und
Sinnzusammenhänge deutlich werden.
Wesentliche Aspekte dieser Standortbestimmung fließen in einem weiteren Schritt in eine visionäre
Lebensplanung, die Grundlage für eine Projektplanung in der Gegenwart werden kann, ein. Die eigene
Standortbestimmung mit Hilfe der Anwendung des Arbeits- und Lebenspanoramas setzt die Bereitschaft zur
Selbsterfahrung bei den Teilnehmerinnen voraus.
Fachbereich: Angebote für Frauen
Dozenten • Wolter, Sigrid
Gruppengröße: max. 12 Personen
Unterrichtsstunden: 40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Rhetorik für Frauen. Teil1 & 2
Grundkurs: Frauen haben in zahlreichen alltäglichen Situationen, im Beruf und in der Öffentlichkeit, größere
Schwierigkeiten als Männer sich frei zu äußern, einen eigenen Standpunkt zu vertreten, eigene Interessen
durchzusetzen.
Wir wollen in diesem Seminar erste Schritte zum Abbau von Redeunsicherheiten und -ängsten erproben.
Das Seminar kann helfen eigene Stärken und Schwächen besser einzuschätzen und andere in ihrer
Redetechnik eher zu durchschauen. Wir wollen üben direkter zu kommunizieren, uns besser zu behaupten,
uns aktiver in Gesprächsabläufe einzumischen und Konfliktlösungen in die Hand zu nehmen.
Der Aufbaukurs richtet sich an Frauen, die bereits einmal an einem Rhetorikseminar teilgenommen haben
und dort Erlerntes auffrischen und vertiefen möchten. Rede- und Gesprächsübungen stehen im Mittelpunkt
des Seminars. In den Auswertungsgesprächen werden wir den Ursachen von Redeunsicherheit bei Frauen
nachgehen und Strategien entwickeln, die Frauen im Alltag, im Beruf, in der Öffentlichkeit benötigen, um sich
besser durchsetzen zu können. Wir werden der Frage nachgehen, wie solidarisches Gesprächsverhalten von
Frauen untereinander Machtverhältnisse in gemischtgeschlechtlichen Gesprächssituationen verändern kann.
Fachbereich: Angebote für Frauen
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 20
NEBG: Nein
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
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Wissenschaftliche Grundlagen von Rhetorik für Frauen
Frauen haben in zahlreichen alltäglichen Situationen, im Beruf und in der Öffentlichkeit, größere
Schwierigkeiten als Männer, sich frei zu äußern, einen eigenen Standpunkt zu vertreten, eigene Interessen
durchzusetzen. Um diesen Nachteil in Kommunikationssituationen aufzubrechen, ist es notwendig, sich mit
verschiedenen Gesprächsstilen und besonders dem Unterschied von „Frauensprache“ und „Männersprache“
auseinanderzusetzen.
Die wissenschaftliche Grundlage hierfür bilden die situativen Bedingungen der Kommunikation, sowie
Methoden und Inhalte der klassischen Rhetorik, ausgewählte Gesichtspunkte moderner und psychologischer
Forschung und physiologische Grundlagen des Sprechens. Durch die angewandten Arbeitsformen und
Methoden wird das Ziel verfolgt, die Qualifikation und die kommunikative Kompetenz der Teilnehmer/innen
zu verbessern.
Der Kurs richtet sich an Interessierte, besonders an Leiter/innen der Personalentwicklung
Fachbereich: Angebote für Frauen
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 20
NEBG: Nein
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
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Architektur, Bauen und Wohnen
Energiesparhaus - mitgeplant, weitergebildet!
Ziel des Kurses ist die Forderung der Nachhaltigkeitsdebatte, präzisiert in der Energiesparverordnung von
2002, nach Energiesparhäusern zu erfüllen. Diese wissenschaftliche Weiterbildung qualifiziert
Teilnehmer/innen mit den Fachplanern Energiesparhäuser individuell und mit wissenschaftlichen Methoden
zu planen.
Methodisch wird durch Vortrag, Gruppenarbeit, Exkursion und viele Praxisbeispiele das Thema und
Lösungsansätze erarbeitet. Der Kurs richtet sich an potentielle Bauherren von Neubauten, Bauunternehmer,
Bauausführende und andere Interessierte.
Fachbereich: Architektur, Bauen und Wohnen
Dozenten • Pfeiffer, Martin
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 20 (WE) bzw. 40 (Sem.-Ferien) Ustd.
Literatur
Energiesparhäuser, herausgegeben vom Kursleiter im Forum Verlag Herkert GmbH
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Gebäudemanagement - Wie haushalten und nachhaltig handeln ?
Ziel des Kurses ist die Forderung der Nachhaltigkeitsdebatte präzisiert in der DIN Gebäudemanagement von
2000, nach nachhaltiger Gebäudebewirtschaftung über den gesamten Lebenszyklus bis zur Rückführung in
die Materialkreisläufe zu erfüllen. Diese wissenschaftliche Weiterbildung qualifiziert Teilnehmer/innen ihre
Gebäude strategisch zu bewirtschaften und damit über die gesamte Wertschöpfungsdebatte nachhaltig zu
handeln.
Wissenschaftlich und methodisch wird durch Vortrag, EDV-Einsatz, und Praxisbeispiele das Thema
erarbeitet, individuelle Lösungsansätze können erworben werden.
Der Kurs richtet sich an Gebäudeeigner, -nutzer, -verwalter und –planer sowie allgemein Interessierte.
Fachbereich: Architektur, Bauen und Wohnen
Dozenten • Pfeiffer, Martin
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 20 (WE) bzw. 40 (Sem-Ferien) Ustd.
Literatur
Facility Management, herausgegeben vom Kursleiter im Forum Verlag Herkert GmbH
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Niedrigenergiehäuser - Komfort und Verantwortung
Mit Inkrafttreten der neuen Wärmeschutzverordnung werden Niedrigenergiehäuser (NEHs) noch in diesem
Jahrzehnt zum bundesdeutschen Standard.
Folgende inhaltliche Schwerpunktthemen sind vorgesehen:
• Rechtliche Grundlagen
• Energiebilanz von Gebäuden
• Grundprinzipien der Niedrigenergiehäuser
• Bautechnik der Niedrigenergiehäuser
• Niedrigenergiehäuser-Projekte und -Systeme
• Ökonomische Betrachtungen
Methoden: Vortrag, Arbeitsgruppen, Diskussion, Dias, Simulation, Berechnung, Exkursion
Adressaten: Interessierte Laien und Fachleute
Fachbereich: Architektur, Bauen und Wohnen
Dozenten • Pfeiffer, Martin
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Ökologische Altbausanierung - Energieeinsparung im Gebäudebestand
Der Einsparung von Energie im Gebäudebestand kommt zunehmend im Bereich der ökologischen
Altbausanierung, -modernisierung und -instandsetzung Bedeutung zu. Allerdings sind hiermit eine Reihe von
Probleme und Fragen verbunden.
In dem Seminar sollen folgende Schwerpunkte behandelt werden:
1. Energieverbrauch im Gebäudebestand
2. Baukonstruktive und bauphysikalische Probleme von bautechnischen Maßnahmen zur
Energieeinsparung
3. Konzepte zur ökologischen Altbausanierung
4. Bautechnische Maßnahmen der ökologischen Altbausanierung
5. Ökologische Haustechnik
6. Wirtschatlichkeitsbetrachtungen
7. Strategien der Umsetzung
Dieser Seminarkurs wendet sich vor allem an diejenigen, die sich mit bestehenden Gebäuden befassen
und über Möglichkeiten, Maßnahmen und Strategien nachdenken wollen Altbauten ökologisch zu
sanieren, zu modernisieren und in Stand zu halten. Es sollen dabei über die veränderten Wohn- und
Komfortbedürfnisse diskutiert und Prioritäten gesetzt werden.
Adressaten: Interessierte Laien und Fachleute unter Abstimmung auf die Bedürfnisse der
Teilnehmenden.
Methoden: Vortrag, Arbeitsgruppen, Diskussion, Dias, Berechnung, Exkursion
Fachbereich: Architektur, Bauen und Wohnen
Dozenten • Pfeiffer, Martin
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Geschichte
Außenpolitik der rot-grünen Bundesregierung und die NS-Vergangenheit
Es soll die bundesdeutsche Außenpolitik in der Periode der rot-grünen Bundesregierung (1998-2005) unter
dem Blickwinkel des Umgangs mit der nationalsozialistischen Vergangenheit untersucht werden. Im Zentrum
der Fragestellung steht der Begriff der »Normalisierung«, der die Stationen der bundesdeutschen
Außenpolitik immer in Bezug auf die deutsche Vergangenheit diskursiv begleitet hat. Herausgearbeitet
werden soll, was unter einem »normalen« Umgang mit der Vergangenheit verstanden werden kann und
inwieweit in der Außenpolitik ein »normalisiertes« Verhältnis tatsächlich bestanden
hat.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Hawel, Marcus
Gruppengröße: max. 20 Personen
Unterrichtsstunden: 24-27
NEBG: Nein
Literatur
Texte werden mit den TeilnehmerInnen zu Beginn abgesprochen. Eine Vorbereitung ist nicht erforderlich. Zur
vorbereitenden Lektüre sei dennoch empfohlen:
Adorno, Th. W.: Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit, in: Ders.: Erziehung zur Mündigkeit,
Frankfurt a.M. 1971 u.a.
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Bäuerliches Leben und Wirtschaften im niederdeutschen Hallenhaus
"Die Häuser des Landmanns im Osnabrückischen sind in ihrem Plan die besten: [...] Der Herd ist fast in der
Mitte des Hauses und so angelegt, dass die Frau, welche bei demselben sitzt, zu gleicher Zeit alles
übersehen kann. Ein so großer und bequemer Gesichtspunkt ist in keiner andern Art von Gebäuden. Ohne
vom Stuhle aufzustehen, übersieht die Wirtin zu gleicher Zeit drei Türen, [...] behält ihre Kinder und Gesinde,
ihre Pferde und Kühe im Auge, hütet Keller, Boden und Kammer, spinnet immerfort und kocht dabei".
So beschrieb Justus Möser (1720-1794) in romantischer Verklärung das bäuerliche Leben und Wirtschaften
im niederdeutschen Hallenhaus. Welche Realitäten - wie Kälte, Schmutz und Dunkelheit - prägten das Leben
im Bauernhaus, wo Mensch und Tier unter einem Dach zusammen wohnten? Welche Funktion hatte die
Aufteilung des schornsteinlosen Rauchhauses in die Diele mit den Viehunterständen, das Flett mit Herdstelle
und Luchten und schließlich das Kammerfach mit Schlaf- und Wohnräumen? Wie entwickelten sich die
Formen bäuerlichen Wohnens über das mittelalterliche Zweiständerhaus bis zum typischen
Vierständerhaus? Wie kam es, dass die traditionsreichen Gebäude im 19. und 20. Jahrhundert mehr und
mehr durch Dreiseithofanlagen ("Rübenburgen") ersetzt wurden? Wie ist die gleichzeitig einsetzende
romantische Aufwertung des Hallenhauses als Symbol des niedersächsischen "Volkscharakters"
einzuordnen?
Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Interessen und Fragestellungen, in diesem
Seminar nachgehen.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Das alte Dorf. Strukturen ländlichen Lebens in Niedersachsen vor 1800
Viele Jahrhunderte lang waren die Bauern in Nordwestdeutschland in ihrer selbständigen Wirtschaftsführung
erheblich eingeschränkt. Durch die meierrechtlichen Bindungen an den Grundherren waren die Höfe mit
Diensten und Abgaben aller Art belastet. Der durch die Gemengelage der Flurstücke bedingte Flurzwang
hinderte die Landwirte z.B. an der Einführung neuer Feldfrüchte. Die landwirtschaftlichen Ergänzungsflächen
wie Wald, Heide und Weide wurden von den Berechtigten im Dorf gemeinsam genutzt (Gemeinheit,
Almende) und oftmals unzureichend gepflegt. Wie kam es zu den Gesetzen, die die Ablösung der
bäuerlichen Abhängigkeiten regelten? Wie wurden die einzelnen Abgaben- und Dienstverpflichtungen
abgegolten?
Wie teilte man die bisher genossenschaftlich genutzten Flächen auf? Wie wurden die zuvor in der Flur des
Dorfes verstreuten Besitzpartikel der einzelnen Höfe zusammengefasst ("verkoppelt")? Welche
Auswirkungen hatte die nunmehr individuelle Nutzung der Feldmark auf das soziale Gefüge im Dorf?
Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Interessen und Fragestellungen, in diesem
Seminar nachgehen.
Die Veranstaltungen erfolgen in der Form von Unterrichtsgesprächen (mit Medienunterstützung) sowie in
Form von Gruppenarbeit und -diskussion.
Die Veranstaltung richtet sich an historisch interessierte Bürgerinnen und Bürger, die das "Handwerkszeug"
der Historikerinnen und Historiker kennen lernen wollen. Besondere Vorkenntnisse werden nicht
vorausgesetzt.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 8-16
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Das Grab als Hymnus an das Leben - Tod und Wiederauferstehung in den
Wandmalereien altägyptischer Privatgräber
In der Hauptstadt Ägyptens - Theben - haben sich ab 1550 v.Chr. hohe Beamte Grabanlagen errichtet, die
teilweise Ausmaße von wahren Jenseitspalästen erreichen. Sie waren - neben den reichhaltigen Beigaben -
ursprünglich mit prächtigen, detailreichen und aussagekräftigen Malereien und Reliefs versehen, aus denen
sich der Kerngedanke des altägyptischen Totenkultes ableiten lässt, der in der Vorsorge für eine zyklische
Erneuerung und ein ewiges jenseitiges Leben lag.
Aus den diesseitigen Bezügen der Wandbilder lässt sich andererseits das höchst lebendige Abbild der
thebanischen Gesellschaft gewinnen, welche in ihrer lässigen Eleganz geradezu modern anmutet und in
ihrem Lebensstil (z.B. bei RAMOSE) ein Maß an luxuriöser Verfeinerung zeigt, welches zuweilen dekadent
erscheinen mag. Einen besonderen Abschnitt des Seminars bilden ausführliche Erläuterungen zu der
Grabarchitektur als solcher und zu den sog. Totenbüchern, die minutiöse Handlungsanweisungen für das
jenseitige Leben darstellen.
Abgerundet wird das Seminar mit Fragen zum Problem des Grabbesitzes sowie mit Erläuterungen zu den
künstlerischen Techniken und Materialien, die beim Bau und bei der Ausschmückung zur Anwendung
kamen. (Karten, Dias, Pläne)
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Endruweit, Albrecht
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: 16 bzw. 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Die Agrarreformen des 19. Jahrhunderts. Bauernbefreiung, Gemeinheitsteilung
und Verkoppelung
Viele Jahrhunderte lang waren die Bauern in Nordwestdeutschland in ihrer selbständigen Wirtschaftsführung
erheblich eingeschränkt. Durch die meierrechtlichen Bindungen an den Grundherren waren die Höfe mit
Diensten und Abgaben aller Art belastet. Der durch die Gemengelage der Flurstücke bedingte Flurzwang
hinderte die Landwirte z.B. an der Einführung neuer Feldfrüchte. Die landwirtschaftlichen Ergänzungsflächen
wie Wald, Heide und Weide wurden von den Berechtigten im Dorf gemeinsam genutzt (Gemeinheit,
Almende) und oftmals unzureichend gepflegt. Wie kam es zu den Gesetzen, die die Ablösung der
bäuerlichen Abhängigkeiten regelten? Wie wurden die einzelnen Abgaben- und Dienstverpflichtungen
abgegolten?
Wie teilte man die bisher genossenschaftlich genutzten Flächen auf? Wie wurden die zuvor in der Flur des
Dorfes verstreuten Besitzpartikel der einzelnen Höfe zusammengefasst ("verkoppelt")? Welche
Auswirkungen hatte die nunmehr individuelle Nutzung der Feldmark auf das soziale Gefüge im Dorf?
Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Interessen und Fragestellungen, in diesem
Seminar nachgehen.
Die Veranstaltung erfolgt in der Form von Unterrichtsgesprächen (mit Medienunterstützung) sowie in Form
von Gruppenarbeit und -diskussion.
Die angebotene Veranstaltung richtet sich an historisch interessierte Bürgerinnen und Bürger, die das
"Handwerkszeug" der Historiker kennenlernen wollen. Besondere Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 8-16
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Die ägyptischen Pyramiden. Gestalt und Funktion einer ägyptischen Grabform
Dieses Seminar, welches nach Art eines ‘offenen Vortrages’ gestaltet ist, widmet sich jenen Königsgräbern
des pharaonischen Ägypten, die schon die Phantasie der Griechen und Römer beflügelten und die bis in die
jüngste Zeit Anlass für vielfältige Spekulationen, ‘Deutungen’ und Untersuchungen gegeben haben.
Im ersten Teil wird anhand von Karten, Plänen und Dias der Frage nachgegangen, wie man sich die
Entstehung der charakter stischen Pyramiden-Grabform vorstellen kann. Im Anschluss werden die
‘klassischen’ Grabbauten des Cheops, Chephren und Mykerinos in Giza mit ihren jeweiligen Nebenanlagen
detailliert vorgeführt. Ein besonderer Abschnitt des Seminars widmet sich den organisatorischen und
technischen Voraussetzung für Bauprojekte derartiger Größenordnungen.
Zum Abschluss werden jene Probleme zur Sprache gebracht, die die religiösen Konzepte und Vorstellungen
betreffen, die hinter der Herausbildung der Pyramidenform, der inneren Kammern und Schächte sowie der
ausgedehnten Nebenanlagen stehen: einerseits dienten sie als Kultbühnen für die Begräbnisfeierlichkeiten
des verstorbenen Königs, andererseits bildeten sie den ar- chitektonischen Rahmen für das als ewig
konzipierte Gedenken an den Toten.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Endruweit, Albrecht
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
20
Die Weserrenaissance
Schlösser, Ratshäuser, Adelshöfe, Grablegen, Bürgerhäuser und Festungswerke im Stil der Renaissance
treten im 16. Jh. im Weserraum in ungewöhnlich hoher Dichte auf. Unter „Weserrenaissance“ werden so
unterschiedliche Bauten wie das Bremer Rathaus, die Schlösser Bevern, Celle und Stadthagen und
Bürgerhäuser in Hameln zusammengefasst.
Neuere Forschungen unterstreichen, dass sich der Begriff „Weserrenaissance“ auf weit mehr als einen im
Weserraum verbreiteten eigenständigen Baustil bezieht. Dem komplexen Phänomen der Renaissance in der
Region beiderseits der Weser kommen wir nur bei, indem wir uns auch die Menschen anschauen, die am
regen Kulturtransfer beteiligt waren: die Auftraggeber, die Künstler und Baumeister. Woher bekamen der
Calenberger Herzog Erich II. oder Hilmar von Münchhausen die beträchtlichen Geldsummen wie auch die
Ideen für den neuartigen Schlossbau? Auf welchen verschlungenen Wegen gelangten Ideen und Formen der
Renaissance wie die welschen Giebeln aus Italien an den mittleren und oberen Weser?
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Atkinson, Catherine
Unterrichtsstunden:Tagesseminar, 8-9 U-Std. oder (in Hannover und
Umgebung) 3 Abende je 3 U-Std.
NEBG: Nein
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"Ehrgeiz, Luxus und Fortune": Spuren des Aufstiegs der Welfen in der ehemaligen
Residenzstadt Hannover
1636 entschloß sich Georg von Calenberg, seine nahe Pattensen gelegene Feste zu verlassen und nunmehr
die Stadt Hannover zum Herrschaftssitz zu nehmen - gegen den erbitterten Widerstand der städtischen
Obrigkeit und der Bürger. Seitdem entwickelte sich Hannover zu einem politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Zentrum, vor allem unter Kurfürst Ernst August und seiner kunstliebenden Frau Sophie.
Der Umzug Georgs nach Hannover war Ausdruck der frühneuzeitlichen welfischen Expansion. Letztendlich
setzte sich der hannoversche Zweig der Familiendynastie bei der Territorienbildung durch und legte damit
die Grundlagen für die Entstehung des Königreichs Hannover im 19. Jahrhundert und die wichtige Rolle
dieses Landesteils im heutigen Bundesland Niedersachsen.
Im Mittelpunkt der Exkursion nach Hannover steht der durch Ehrgeiz, Luxus und Fortune geprägte Aufstieg
der hannoverschen Welfen. Im Historischen Museum und in den Herrenhäuser Gärten werden wir den
Spuren herrschaftlicher Macht und barocker Prachtentfaltung in der ehemaligen Residenzstadt nachgehen.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
22
Einführung in die Schrift-, Quellen- und Archivkunde
Die Arbeit im Archiv, vor allem das Lesen und Interpretieren von Originalquellen, gehört zu den
interessantesten, aber auch zu den schwierigsten Aufgaben, die beim Erarbeiten einer Orts-Chronik oder
anderer lokal- oder familienhistorischen Studien zu bewältigen sind.
Welche Hilfsmittel gibt es für das Lesen der alten Handschriften, das Übersetzen lateinischer und
mittelhochdeutscher Texte bzw. heute nicht mehr gebräuchlicher Ausdrücke? Welche Arten von Quellen
stehen für die ortsgeschichtliche Arbeit zur Verfügung, wo sind diese zu finden und wie sind sie sinnreich zu
nutzen? Wie erkennt und unterscheidet man Urkunden und Amtsbücher, Protokolle und Gerichtsakten,
Eingabe und Reskript, Konzept, Ausfertigung und Abschrift?
Diese und andere Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Vorstellungen und Bedürfnisse, in diesem Seminar
diskutieren. Einen Schwerpunkt wird dabei die praktische Arbeit an ausgewählten Quellentexten bilden.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 8-20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
23
Ein Tag im Niedersächsischen Staatsarchiv in ***
Die niedersächsischen Staatsarchive bilden das "Gedächtnis des Staates" und bieten reiches
Quellenmaterial für historische Forschungen aller Art.
Dieses Seminar ist für regional-, heimat- und familiengeschichtlich interessierte Bürger im Raum [***] und
angrenzenden Gebieten konzipiert. Seinen Schwerpunkt bildet die Vertiefung der Kenntnisse in der
Archivarbeit durch einen gemeinsamen Besuch im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv. Geplant ist die
Kombination aus einer Archivführung und der Einführung in die praktischen Arbeitsmöglichkeiten im Archiv.
Wie nutzt man effektiv die in den Archiven vorhandenen Findmittel, vor allem Bestandsübersichten und
Findbücher? Welche Arten von Quellen stehen für die ortsgeschichtliche Arbeit zur Verfügung, wo sind diese
zu finden, und wie sind sie sinnreich zu nutzen? Diese und andere Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre
Vorstellungen und Bedürfnisse, in diesem Seminar erörtern.
Um die Recherche vor Ort kennenzulernen, findet die Veranstaltung im Niedersächsischen Staatsarchiv in
[***] statt.
Tagesverpflegung sollte mitgenommen werden. Entgelt für die Archivführung (etwa 2,50 €) ist vor Ort zu
entrichten.
*** einzusetzen ist hier das zuständige Staatsarchiv und die Region (Landkreis o. ä.), in der die
Veranstaltung stattfindet
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
24
Englands „Glorreiche Revolution“ von 1688 und der Anfang der Personalunion
zwischen Hannover und Großbritannien
Mehr als 10.000 niederländische Soldaten landen an der englischen Küste und treiben den König in die
Flucht … Ein Niederländer wird in London gekrönt … ein Deutscher aus Hannover wird zum König von
Großbritannien.
All dies geschah, so fantastisch wie es klingt, in England kurz vor und nach dem Jahr 1700. Die „Glorreiche
Revolution“ von 1688/89, die zur Absetzung von Jakob II. und zur Krönung von Wilhelm von Oranien führte,
zählt zu den außergewöhnlichsten Augenblicken in der jüngeren britischen Geschichte. Und eine ihrer
Folgen, die Thronbesteigung des Kurfürsten Georg Ludwig im Jahr 1714, markierte den Beginn der
Personalunion, die Großbritannien mit dem Kurfürstentum Hannover verband. Dies wiederum hatte
weitreichende Konsequenzen für Kurhannover.
Was genau geschah in der „Glorious Revolution“? Wie kam es dazu, dass Georg Ludwig mehr als 50
katholische Thronanwärter überspringen konnte? Wie blickten die Londoner damals auf Hannover?
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Atkinson, Catherine
Unterrichtsstunden:
Tagesseminar, 8-9 U-Std. oder (in Hannover und
Umgebung) 3 Abende je 3 U-Std. ggf. plus Besuch
des Historischen Museums, Hannover
Seminar auch in englischer Sprache möglich
NEBG: Nein
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Fachliteratur für Forscher und Historiker - Ermitteln und Beschaffen in der
Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover
Archivarbeit allein genügt nicht - diese Erkenntnis drängt sich allen auf, die sich längere Zeit mit der
Geschichte ihres Ortes, ihrer Familie oder ihrer Region beschäftigen. Viele Fragen müssen offen bleiben,
wenn wir uns lediglich mit den Quellen beschäftigen. Daher ist es nötig, über das vertraute Heimatbuch
hinaus Fachliteratur zu ermitteln und zu beschaffen.
Welche Arbeitsmöglichkeiten bietet die Niedersächsische Landesbibliothek? Wie spürt man die über den
eigenen Ort eventuell bereits hier und da erschienenen Arbeiten auf? Wie ermittelt und bestellt man die
interessanten Veröffentlichungen der Fachliteratur, auch per Fernleihe vom Heimatort aus?
Diesen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Anliegen und Bedürfnisse, in diesem Seminar "vor Ort"
nachgehen. Treffen um 9.00 Uhr im Eingangsbereich der Niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover,
Waterloostraße 8 (Nähe Schützenplatz). Das Seminar wird um 13.00 Uhr (Schließung der Bibliothek)
beendet sein.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 5
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
26
Finsteres Mittelalter?
Hexenverfolgung, Ketzerkreuzzüge, Mord und Totschlag: Das Mittelalter gilt als finstere Epoche der
europäischen Geschichte. Tatsächlich fühlten sich Philosophen des hohen Mittelalters einerseits der
griechischen Antike, andererseits dem römischen Recht verpflichtet, was beides als geistesgeschichtliche
Glanzleistungen eingestuft wird. Anhand ausgewählter Texte des Thomas von Aquin, der als Dominikaner
einem Orden angehörte, in dessen Aufgabenbereich u.a. die Inquisition gehörte, soll geprüft werden, was am
Mittelalter eigentlich finster war und was die europäische Geschichte beflügelt hat.
Von theoretischen Fragen, was eigentlich Wahrheit ist, sollen über kirchentheoretische, wie Hierarchien zu
begründen sind, schließlich ganz praktische der Gesetzeseinteilung und Herrschaftslegitimation besprochen
werden. Die leitende Frage wird dabei sein, welchen Einfluß diese Überlegungen eigentlich auf unser
modernes Bewußtsein und auf die moderne Gesellschaft haben. Mithin geht es darum: Ist das Mittelalter
finsterer, weniger finster oder so finster wie wir selbst?
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
27
Florenz: geplante Schönheit? Machtkampf und Bauboom im 13. und 14.
Jahrhundert
„Florenz bietet sich unserm Blick so sauber und reinlich dar, dass man nirgends etwas Schmuckeres finden
kann. Ist es doch die einzige Stadt auf der ganzen Welt, in der das Auge nichts Hässliches findet… “ schreibt
der Humanist Leonardo Bruni im Jahr 1403. Noch heute bewundern Besucher die Schönheit dieser Stadt. Im
späten Mittelalter waren die Florentiner maßlos stolz auf ihre schönen Plätze, den großartigen Dom oder den
Palazzo vecchio. Aber wie entstand ein solcher Platz wie die große Piazza della Signoria, die den
Regierungspalast erst zur Geltung kommen ließ?
War eine Stadt wie das mittelalterliche Florenz ein „organisch gewachsenes Gebilde“ oder das Resultat
bewusster Städteplanung? Welche Rolle spielte dabei das Kräftemessen zwischen den adligen Magnaten
und den florentinischen Zünften? Welche Vorbilder waren für die Künstler und Architekten wichtig? Diesen
Fragen gehen wir im Seminar nach. So beginnen wir zu verstehen, wie diese selbstbewusste Stadt am Ende
des 15. Jahrhunderts als Vorbild in ganz Europa gelten konnte.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Ahlers, Ingolf
Unterrichtsstunden:Tagesseminar, 8-9 U-Std. oder (in Hannover und
Umgebung) 3 Abende je 3 U-Std.
NEBG: Nein
28
Florenz in der Renaissance: eine Weltstadt im 15. Jahrhundert
Wer heute Florenz besucht, erhält Eindrücke nicht nur von großartigen Kunstwerken und Gebäuden,
sondern auch von der kontrastreichen Atmosphäre in der einstigen Weltstadt: Mit ihren herrlichen Plätzen
und den engen, dunklen Gassen, von den großzügig angelegten Palästen und den zusammengedrängten
Bürgerhäusern. Wie ist die kleine Stadtrepublik zu einer der Großmächte im Italien des 15. Jahrhunderts
geworden? Wie erlebten die Florentiner ihre Stadt, die aus unserer Sicht einem Laboratorium der Moderne
gleicht?
Wir werfen einen Blick auf den Werdeprozess der Stadt und lernen einige der Hauptakteure der
Renaissance-Epoche kennen - natürlich auch die Medici-Familie und einige Künstler, die sie förderte.
Vielfältige Schriften sowie Bau- und Kunstwerke geben Einblick in das Leben in einer der progressivsten
Städte Europas. Unsere Themen:
• Kurze Geschichte der Renaissance-Stadt Florenz
• Topographie der Stadt; die Hauptgebäude und Plätze; der Contado
• Ingenieure und Künstler der Stadt; der Bau der Domkuppel
• Die Stellung der Frau; Florentinische Hochzeiten
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Atkinson, Catherine
Unterrichtsstunden:
Tagesseminar, 9 U-Std. oder (in Hannover und
Umgebung) 4 Abende je 3 U-Std.
Seminar auch in englischer Sprache moeglich
NEBG: Nein
29
Früher war alles besser !?
Die technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte hat den Industriegesellschaften den
tiefgreifendsten Wandel seit Beginn der Industrialisierung gebracht. Neue Informationstechnologien
ermöglichen ständige weltweite Kommunikation. Globalisierung ist das neue Zauberwort. Doch schon seit
Jahren fühlt sich eine wachsende Zahl von Menschen durch die skizzierte Entwicklung zutiefst verunsichert
und sucht nach Rückhalt.
Zunehmende Bedeutung erlangt dabei die Rückbesinnung auf kleinräumige Strukturen als Gegenpol, der
Begriff der Regionalisierung verdeutlicht dieses. Wesentlicher Bestandteil dieser Rückbesinnung ist schon
seit längerem die Beschäftigung mit Geschichte. Dabei entstehen häufig verklärte Bilder von der ländlichen
Idylle vergangener Zeiten, die selten der Realität entsprechen.
Zielsetzung des Kurses ist, an Hand ausgewählter Beispiele aus dem Deistervorland ein realistisches
Beispiel der vorindustriellen ländlichen Gesellschaft zu zeichnen und dabei zu untersuchen, ob die
Rückbesinnung auf tradierte Lebensweisen bei der Suche nach neuen Identifikationsmöglichkeiten hilfreich
sein kann. Neben politischen, administrativen und sozialen Gesichtspunkten kommt es dabei besonders auf
regionale und zentralörtliche Beziehungen an. Ferner bietet der Kursus die Möglichkeit der Beschäftigung mit
allgemein wenig beachteten Aspekten der Regionalgeschichte des genannten Raumes im 18. und 19.
Jahrhundert.
Die Arbeitsform ist durch einen Wechsel von Vorträgen und Gruppenarbeit sowie ergebnisorientierten
Diskussionen bestimmt. Der Kursus ist für alle historisch Interessierten geeignet.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Grohmann, Martina
Gruppengröße: max. 20 Personen
Unterrichtsstunden: 8-16
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
30
Hieroglyphen ohne Geheimnis: Eine Einführung in Schrift, Sprache und Literatur
des pharaonischen Ägypten
Als eines der charakteristischsten Merkmale des Alten Ägypten gelten die Hieroglyphen. Auf Tempelwänden
und in Papyri sind wahre Massen an Texten der verschiedensten Gattungen erhalten, die sämtliche Bereiche
des Lebens beleuchten.
Der Seminarkurs wird mit einer Darstellung der Entzifferung des ‘Dreisprachensteins’ durch CHAMPOLLION
im Jahr 1822 beginnen, woran sich eine ausführliche Darstellung der wichtigsten Prinzipien der
Hieroglyphenschrift anschließt. Auf dieser Basis werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die es den
Teilnehmern erlauben, die wichtigsten Königsnamen, Anfänge von Opferformeln u.v.a. zu erkennen und zu
lesen.
Im zweiten Teil des Kurses werden Einblicke in die technischen Aspekte des Umgangs mit Schrift gegeben:
die Herstellung und Handhabung von Schreibmaterialien und schließlich die (soziale) Frage, wieviele
Menschen überhaupt schreiben konnten und was dies für die Rolle des Schriftkundigen und des ‘Textes’ in
der Gesellschaft bedeutete. Weiterhin werden an ausgewählten Beispielen aus Originaltexten die
grundlegenden Charakteristika der altägyptischen Schrifttums herausgestellt.
Abgerundet wird der Seminarkurs durch eine begleitenden Vorführung von Dias, die u.a. auch generelle
Einblicke in die ägyptische Hochkultur bietet.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Endruweit, Albrecht
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
31
Hof und Acker, Wald und Weide. Ländliche Siedlung in Niedersachsen vor 1800
Bis ins 19. Jh. wurde das Bild unserer niedersächsischen Dörfer durch die althergebrachten Formen des
bäuerlichen Wirtschaf- tens geprägt. Vorherrschend waren ländliche Siedlungen mit einigen wenigen
Hofstellen. Die Drei- oder Mehrfelderwirtschaft mit ihrem Wechsel von Getreideanbau und Brache bestimmte
das Aussehen der Feldmark. Teilweise ausgedehnte landwirt- schaftliche Ergänzungsflächen wie Wald- und
Heideflächen, Wiesen und Änger waren zum Überleben unabdingbar.
Welche Entwicklungen kennzeichneten die Entwicklung der Sied- lungen? Wie teilte sich die Dorfmark auf in
Hofstellen und Gärten, Ackerflur und Wiesen, Änger, Heide und Holzungen? Wie bearbeiteten die Bauern
die Vielzahl kleiner und kleinster in der Gemarkung verstreuter Ackerparzellen? Welche Einschrän- kungen
ergaben sich durch die aus der Gemengelage der Feld- parzellen resultierende abgestimmte
Bewirtschaftung der Felder? Welche Probleme stellten sich durch die genossen- schaftlichen Nutzung der
landwirtschaftlichen Ergänzungsflächen? Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre
Interessen und Fragestellungen, in diesem Seminar nachgehen. Es wendet sich an Heimat- und
Familienforscher, Regional- und Lokalhistoriker und alle historisch interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
32
Nur Ackerbau und Viehzucht? Einführung in die niedersächsische
Wirtschaftsgeschichte
Dieses Seminar ist für regional-, heimat- und familiengeschichtlich interessierte Bürger konzipiert, die sich
mit den Grundzügen der niedersächsischen Wirtschaftsgeschichte vertraut machen möchten. In den
vergangenen Jahrhunderten entwickelten sich in Nordwestdeutschland wirtschaftliche und soziale
Strukturen, die noch heute die Gestalt des Bundeslandes Niedersachsen prägen. Schon das Naturpotential
wies dem niedersächsischen Raum eine in erster Linie landwirtschaftliche Funktion zu. Bereits früh gab es in
Nordwestdeutschland weniger Gewerbe und Handel als in Mittel- und Oberdeutschland.
Welche Folgen für die weitere Entwicklung hatte es, dass man hier erst spät engere Verbindungen zum
germanisch-römischen, westeuropäischen Kulturkreis, also zu den ökonomisch höherentwickelten Gebieten
West- und Südeuropas gewann? Welche Bedeutung hatten die Bodenschätze, insbesondere die Erze des
Rammelsberges und das Salz Lüneburgs? Wie kam es zur Dominanz der mittelbäuerlichen Betriebe und des
Handwerkerbürgertums der eher kleinen Städte? Warum blieben die im Mittelalter geprägten
Wirtschaftsregionen Niedersachsens während der frühen Neuzeit und bis ins 19. und 20. Jahrhundert so
beharrlich bestehen? Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Interessen und
Bedürfnisse, in diesem Seminar nachgehen.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
33
Pharaonenfriedhof der Großreichszeit: Das Tal der Könige
Seit jeher haben die Gräber der Pharaonen des Neuen Reiches (ca. 1550 - 1080 v.Chr.) die Phantasie der
Menschen beflügelt.
Nach einer kurzen Einführung in die allgemeinen Grundlagen des Neuen Reiches wird der Frage nach dem
architektonischen Grundgedanken nachgegangen, der diesem Pharaonen-Grab typus gemeinsam ist. Eine
angemessene Gesamtbewertung kann allerdings nur vor dem Hintergrund der hieroglyphischen Inschriften -
der sog. Toten- und Unterweltsbücher - vorgenommen werden, die die Wände der Grabanlagen bedecken.
Was das organisatorische Umfeld einer Grabbaustelle betrifft, so ermöglichen es die sog. Ostraka
(beschriftete Kalksteinscherben, die als Notizzettel verwendet wurden), die einzelnen Arbeitsabläufe bis in
die Details hinein zu verfolgen. Ein besonderer Abschnitt wird den sog. Grabräuberpapyri
(Gerichtsprotokollen) gewidmet sein, aus denen hervorgeht, dass Grabraub schon im Altertum betrieben
wurde. Nur das Königsgrab des Tutanchamun, ist den Beraubungen entgangen.
Als Abschluss des Seminars (Vortrag mit der Möglichkeit zur Diskussion) dient ein Bericht über die
Entdeckung eines einzigartigen ramessidischen Sammelgrabes, die einem amerikanischen
Archäologenteam in jüngerer Zeit gelang und die sich als eine archäologische Sensation herausgestellt hat.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Endruweit, Albrecht
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: 16 bzw. 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
34
Rom im späten Mittelalter und in der Renaissance
Kennen Sie Rom? Wo sonst findet man eine derart faszinierende und verschachtelte Stadtlandschaft wie in
Rom? Sie wirkt wie ein Palimpsest, ein mehrmals beschriebenes Manuskript. Die Erbauer des
mittelalterlichen, christlichen Roms etwa haben den Bauten und Monumenten der Antike ihre eigenen
Deutungen und eigenen Monumente übergestülpt.
Mit Hilfe von Stadtplänen und Ansichten, Bauten und Kunstwerken sowie schriftlichen Quellen versuchen wir,
uns die Stadt des späteren Mittelalters und des 16. Jahrhunderts ¬(natürlich basierend auf antiker
Grundlage) zu vergegenwärtigen – als die gewaltigen Bauprogramme der Barockzeit noch nicht begonnen
hatten. So verschaffen wir uns ein Bild von Rom nicht nur als konfusem Nebeneinander von Bauwerken,
sondern als Stadt der Prozessionen und des Rituals und als Ort der politischen Propaganda. Dabei erkennen
wir das Wirken der mächtigsten Gestalter der Stadt: der Päpste und Kardinäle sowie der großen römischen
Adelsfamilien.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Atkinson, Catherine
Unterrichtsstunden:Tagesseminar, 9 U-Std. oder (in Hannover und
Umgebung) 4 Abende je 3 U-Std.
NEBG: Nein
35
Troja-Homer-Schliemann
Im 14. Jahrhundert v.Chr. hat an der heutigen türkischen Westküste der `Trojanische Krieg´ statt gefunden.
HOMER war es ca. 500 Jahre später, der diese Ereignisse zu seinem grandiosen Werk ‘Ilias’ verwob, wobei
historische Fakten und dichterische Freiheiten eine unlösbare Einheit eingegangen sind. Hierin liegt im
wesentlichen die Ursache dafür, dass diese Legenden seit jeher die Phantasie der Menschen beflügelten.
Nach einem kurzen Blick auf SCHLIEMANNS Werdegang und auf das Zustandekommen von erster
Ausgrabungstätigkeit ab 1870 werden Architektur, Stratigraphie und Grabungsfunde des Burgberges bis hin
zu den neusten Grabungsergebnissen vorgeführt. Ziel soll es sein, den Burgberg nicht nur isoliert zu
betrachten, sondern ihn einzubetten in eine archäologische Landschaft und ebenso in sein historisches
Umfeld.
Der zweite Abschnitt dieses Seminars besteht in einer allgemeinen Einführung in das Werk HOMERS (Ilias
und Odyssee), wonach anhand ausgewählter Textstellen die dort gegebenen örtlichen Beschreibungen mit
dem archäologischen Befund verglichen werden.
Abgerundet wird die Veranstaltung mit einer gemeinsamen Diskussion jener Fragen, die die zögerliche
Öffnung der ehemaligen sowjetischen Archive und Depots aufgeworfen hat.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Endruweit, Albrecht
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: 16 bzw. 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
36
Vom Erarbeiten und Verfassen von Ortschroniken
Es gibt viele Gründe und Ansätze, sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen, in dem man
wohnt oder dem man sich verbunden fühlt. Oftmals ist ein besonderer Termin der Anlass: Zum Beispiel steht
ein Ortsjubiläum vor der Tür. Ein Einzelkämpfer oder eine Gruppe von Interessierten nimmt sich vor, zu
diesem Anlass die Ortsgeschichte aufzuarbeiten. Bald ist der Entschluss gefasst: eine Orts-Chronik möchte
man erstellen.
Welche Quellen stehen für eine solche ortsgeschichtliche Arbeit zur Verfügung, und wie kommt man an sie
heran? Welcher Arbeitsaufwand ist mit einem solchen Projekt verbunden? Wie baut man eine
ortsgeschichtliche Darstellung auf? Wie schreibt man verständlich und lebendig, damit die nicht nur die
Autoren, sondern auch die interessierten Ortsbewohner Spaß daran haben?
Diesen Fragen wollen wir, eingehend auf Ihre Vorstellungen und Bedürfnisse, in diesem Seminar
nachgehen. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, einzelne Themen in weiteren Seminaren zu vertiefen.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 8 - 20
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
37
Vom Sachsenstamm zum Lande Niedersachsen - Einführung in die Geschichte
Niedersachsens
Vom Sachsenstamm zum Lande Niedersachsen - so einfach entwickelte sich die Geschichte nie. Will man
orts- und familiengeschichtliche Arbeit in größere Zusammenhänge richtig einordnen, muß man die
Grundzüge der niedersächsischen Landesgeschichte kennen. Dieses Seminar ist für regional-, heimat- und
familiengeschichtlich interessierte Bürger konzipiert. In ihm werden wichtige Phasen der Geschichte des
nordwestdeutschen Raumes vom Mittelalter bis zur Neuzeit vorgestellt und erläutert.
Welche Bedeutung hatten die Stammesverbände der Friesen und Sachsen für die frühe nordwestdeutsche
Geschichte? Wie gelangten die Welfen zu ihrer wachsenden Bedeutung, und wie setzte sich der
hannoversche Zweig der Familiendynastie bei der Territorienbildung letztendlich durch? Wie entwickelten
sich nach 1815 das Königreich Hannover, das Herzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig und das
Fürstentum Schaumburg-Lippe? Wie kam es dazu, daß aus diesen deutschen Ländern schließlich das 1946
neu gegründete Bundesland Niedersachsen wurde? Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf
Ihre Interessen und Bedürfnisse, in diesem Seminar nachgehen.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
38
Vom Sachsenstamm zum Lande Niedersachsen. Einführung in die Geschichte
Niedersachsens
Vom Sachsenstamm zum Lande Niedersachsen - so einfach entwickelte sich die Geschichte nie. Will man
orts- und familiengeschichtliche Arbeit in größere Zusammenhänge richtig einordnen, muss man die
Grundzüge der niedersächsischen Landesgeschichte kennen. Dieses Seminar ist für regional-, heimat- und
familiengeschichtlich interessierte Bürger konzipiert. In ihm werden wichtige Phasen der Geschichte des
nordwestdeutschen Raumes vom Mittelalter bis zur Neuzeit vorgestellt und erläutert.
Welche Bedeutung hatten die Stammesverbände der Friesen und Sachsen für die frühe nordwestdeutsche
Geschichte? Wie gelangten die Welfen zu ihrer wachsenden Bedeutung, und wie setzte sich der
hannoversche Zweig der Familiendynastie bei der Territorienbildung letztendlich durch? Wie entwickelten
sich nach 1815 das Königreich Hannover, das Herzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig und das
Fürstentum Schaumburg-Lippe? Wie kam es dazu, daß aus diesen deutschen Ländern schließlich das 1946
neu gegründete Bundesland Niedersachsen wurde? Diesen und anderen Fragen wollen wir, eingehend auf
Ihre Interessen und Bedürfnisse, in diesem Seminar nachgehen.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
39
Von Pfuschern, Flickschustern und Leinewebern. Ländliches Handwerk und
Gewerbe in alter Zeit
Unsere Vorstellungen vom Leben auf dem Lande in alter Zeit werden von der Landwirtschaft dominiert.
Dabei wird häufig vergessen, daß nur ein Teil der ländlichen Bevölkerung aus Bauern im eigentlichen Sinne
bestand, die von ihrer selbständig betriebenen Landwirtschaft leben konnten. Die anderen Landbewohner
erwarben ihren Lebensunterhalt als zuarbeitende Hilfskräfte auf den großen Höfen oder durch die
verschiedensten Nebengewerbe. So waren bereits in den früheren Jahrhunderten zahlreiche Handwerke und
Gewerbe auf den Dörfern zu finden. In vielen Gebieten Deutschlands wohnte rund die Hälfte aller
Gewerbetreibenden auf dem Lande. Zwar gab es hier bis ins 19. Jahrhundert hinein nur sehr wenige Bäcker
und Fleischer, da sich die ländliche Bevölkerung noch weitgehend selbst mit Nahrungsmitteln versorgte. Die
Müller, Schmiede und Zimmerleute, vor allem aber die Schuhmacher, Schneider und Leineweber zählten
dagegen überall zu den häufigsten Berufen.
Von den Städten mit Misstrauen bewacht und als "Pfuscher" diffamiert, stellten die ländlichen Handwerker
eine bedrohliche Konkurrenz für die städtischen Zünfte und Gilden dar, da sie oftmals billigere Produkte
lieferten. Die Leineweberei als bäuerliches Nebengewerbe entwickelte sich von der Selbstversorgung der
Haushalte hin zur Produktion für den überregionalen Markt.
Dieses Seminar wendet sich an Heimat- und Familienforscher, Regional- und Lokalhistoriker und alle
historisch interessierten Bürgerinnen und Bürger, die sich für das ländliche Handwerk und Gewerbe in alter
Zeit interessieren.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Kroker, Angelika
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
40
Von Plaggenhieb und Sodenstechen Leben und Wirtschaften in einem Dorf vor
1800
Die Agrarreformen Mitte des 19. Jahrhunderts führten zu einem tiefgreifenden Wandel in der Landwirtschaft
und der Sozialstruktur des Dorfes. Diese Phase des Umbruchs war und ist Thema vieler Untersuchungen.
Dabei gerät die Zeit vor den Agrarreformen teilweise in Vergessenheit. Sie ist aber für Ahnenforscher und an
der Heimatgeschichte Interessierte ebenso wichtig und aufschlussreich.
In alten Akten oder Quellen stößt man immer wieder auf Begriffe wie Vollmeier, Höfeling oder Brinksitzer
aber auch Besömmerung, Hufe und Dreisch. Diese und andere Begriffe aus der ländlichen Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte sollen im Kursus erläutert werden. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich
intensiver mit der ländlichen Sozialstruktur und ihrer Wirtschaftsweise auseinanderzusetzen. Zu diesem
Zweck gibt es eine kurze Einführung in die wichtigsten Quellen der regionalen Wirtschafts- und
Sozialgeschichte, wie man sie findet und wie man sie auswertet. Neben dieser theoretischen Hinführung
erhalten die Teilnehmer die Gelegenheit sich anhand von registerförmigen Quellen und alten Eheverträgen
sich selber ein Bild von den damaligen Lebensbedingungen machen. Die wichtigsten Quellen der regionalen
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sollen vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmern bearbeitet werden.
Der Kursus ist für alle historisch Interessierte geeignet, Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Fachbereich: Geschichte
Dozenten • Grohmann, Martina
Gruppengröße: Max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 8-16
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
41
42
Kulturelle Weiterbildung
Der Kampf der Kulturen - Samuel Huntingtons globale Vision für das 21.
Jahrhundert
Im Jahre 1999 schrieb der amerikanische Politologe Samuel Huntington ein Buch mit dem Titel: "The Clash
of Civilisations". Ein Jahr später erschien die deutsche Übersetzung unter dem etwas missverständlichen
Titel "Kampf der Kulturen" (München 1997). Darin entwirft Huntington eine weltpolitische Vision für das 21.
Jahrhundert, in der nicht mehr Staaten, Staatenbünde, Ökonomie und Ideologien wichtig sind, sondern in der
die großen Kulturen und Weltreligionen bestimmend werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem
Aufeinanderprallen der "islamischen" und der "westlichen" Kultur zu, wobei Huntington zwischen diesen
beiden - und auch zwischen allen anderen Kulturen - unüberbrückbare Unterschiede ausmacht.
Wir wollen in diesem Kurs Huntingtons Argumenten folgen und die Frage diskutieren, was eine "Kultur"
ausmacht und welche Rolle die Religion darin spielt. Besonders wollen wir darauf eingehen, wie der Islam
und islamische Staaten das Verhältnis von Religion und Staat definieren und welche Bandbreite der
Interpretationen es innerhalb des Islam gibt, wo die Unterschiede zur "westlichen" Kultur liegen und ob ein
Konflikt wirklich vorprogrammiert ist oder worin Lösungen liegen können.
Arbeitsformen/Methoden: Vortrag, Diskussion, Textarbeit, Gruppenarbeit. Vorbedingungen für die Teilnahme
gibt es keine.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 12-16
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
43
Die Neuentdeckung des Gewöhnlichen - über die Vielfalt alltäglicher Dinge in der
Kunst des 20. Jahrhunderts
Dieses Seminar gibt einen Einblick in die Mehrdimensionalität des Sujets alltäglicher Dinge in der Kunst des
20. Jahrhunderts. Von den Ready-mades Duchamps über die surrealistischen Verfremdungen Meret
Oppenheims, die Akkumulationen Armans, die Fallenbilder Spoerris und die Monumentalisierungen
Oldenburgs bis zu den pluralistischen Ansätzen in der zeitgenössischen Kunst, soll ein Überblick über die
verschiedenen Interessen und Vorgehen bei der Transformation des Alltäglichen vermittelt werden.
Übergreifend steht vor allem der Aspekt der Offenheit und Mehrdeutigkeit dieser Kunst und ihr darin
bedingtes Erkenntnis- und Wirkungspotential im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Kunst zeigt die Dinge
fremd, vielschichtig und vielfältig und öffnet so den Blick für das mögliche Anderssein der Dinge und der
Wirklichkeit. Zusammen mit den Teilnehmer/innen soll der Frage nach einer möglichen Neuorientierung der
Alltags- und Wirklichkeitswahrnehmung durch die Kunstrezeption nachgegangen werden. Hierbei steht die
intensive Anschauung und Diskussion ausgewählter Werkbeispiele alltagsgegenständlicher Kunst im
Vordergrund. Ergänzend finden Vortragsphasen, Gruppengespräche und Textarbeit statt.
Die Veranstaltung wendet sich an alle, die Interesse an einer reflektierten Auseinandersetzung mit moderner
Kunst haben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Bube, Agnes
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
44
Faszination London
Die Hochzeitsfahrt von William und Catherine von Westminster Abbey zum Buckingham Palace nahm das
Brautpaar an historisch bedeutenden Wahrzeichen Londons vorbei. Die Abbey selbst ist eines der ältesten
und wichtigsten Stätten Londons. Dennoch lag das Geschehen aus Sicht des alten Londons weit ab vom
Stadtzentrum. Londoner im 18. Jahrhundert hätten empört reagiert, dass das Königshaus der Stadt die kalte
Schulter zeigt. Denn sie lag viel weiter östlich: in der City of London.
In diesem Seminar nehmen wir die Topographie und Geschichte der Stadt unter die Lupe: Wo lag die
Stadtmauer? Wie hat sich die Stadt entwickelt? Wir fragen z.B.: Wer waren die ‚watermen’? Wo lagen die
Docks. Was hat der Versicherungsmarkt Lloyd’s mit Kaffeehäusern zu tun?
Ferner ist London in seiner Entwicklung und in seinem wirtschaftlichen Gedeihen von seiner Lage an der
Themse stark geprägt worden ist. Die Themse war in früheren Jahrhunderten nie Kulisse, sondern
Lebensader. Das erlebt der heutige Besucher der Stadt sehr deutlich.
Wir ziehen Karten, Bilder und Geschichtstexte heran, um uns ein Bild von dieser faszinierenden Stadt zu
schaffen. Ein Seminar für alle Liebhaber der englischen Metropole und die, die es werden wollen.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Atkinson, Catherine
Unterrichtsstunden:
Tagesseminar, 9 U-Std. oder (in Hannover und
Umgebung) 4 Abende je 3 U-Std.
Seminar auch in englischer Sprache moeglich
NEBG: Nein
45
Kreative Videoarbeit
Aktive Medienarbeit ist scheinbar der Königsweg zum Erlangen von notwendiger Medienkompetenz, um im
Strudel der Medienfluten zu bestehen. Die eigene Produktion von Medienerzeugnissen ist nicht nur ein
interessantes Betätigungsfeld für Kinder und Jugendliche, um sich einmal von der anderen Seite mit den
Medien auseinander zu setzen, sondern auch für Eltern, Pädagogen und andere Menschen ein
interessantes Hobby oder auch Dokumentations- oder Erforschungsinstrument.
Doch erfüllen die Ergebnisse, die Sie aus dem Urlaub, von der Familienfeier, aus der Schule oder aus ihrem
Betrieb mitbringen, nicht immer Ihre Erwartungen. Sie wollen mehr aus der Technik herausholen und Ideen
für die Gestaltung entwickeln. Wir wollen uns in diesem Werkstattseminar mit den Grundlagen der
Videotechnik - auch der digitalen Technik - und den Möglichkeiten der Umsetzung beschäftigen. Praktische
Tipps sollen in kleinen Gruppen in Übungsaufgaben erprobt werden. Kurze Videofilme werden
aufgenommen, geschnitten und nachvertont und anschließend gemeinsam besprochen.
Die Schwerpunkte des Seminars sind Technik und Bedienung von Camcordern und Schnittgeräten,
Prinzipien der Gestaltung von Aufnahme und Montage, Grundlagen der Videotechnik, Erstellung von
Aufnahmen, Schnitt, Titel und Nachvertonung, Einsatzmöglichkeiten und Grenzen.
Adressat/innen: alle, die Interesse und Spaß an aktiver Medienarbeit haben, insbesondere Menschen, die
das Medium auch für berufliche oder dokumentarische Zwecke einsetzen wollen.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Wolter, Bernd
Gruppengröße: max. 15 Personen
Unterrichtsstunden: 20-40
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
46
Magie und Astrologie in Geschichte und Gegenwart
In diesem Kurs soll ein Überblick über die Bedeutung der Magie und der Astrologie in der europäischen
Religions- und Wissenschaftsgeschichte gegeben werden. Dabei werden verschiedene Epochen und
Themenfelder zur Sprache kommen. So die Magie in der Antike und das Verhältnis von Judentum und
Christentum zur Magie, das Mittelalter und die Stellung des Christentums zur Magie, ebenso die frühe
Neuzeit und die Bedeutung der Magie im protestantischen Christentum und in den Naturwissenschaften.
Ebenso soll die Frage nach Magie und Astrologie in der Gegenwart besonders in Bezug auf
naturwissenschaftliche Probleme angeschnitten werden. Auch die Diskussion religionswissenschaftlicher und
ethischer Fragen im Umgang mit der gegenwärtigen Magie und Astrologie im Umfeld der Esoterik sind
vorgesehen.
Je nach Interesse können die Themen auf einzelne Epochen oder Themenbereiche (z.B. Astrologie)
beschränkt werden. Als Methoden vorgesehen sind: Vortrag und Diskussion sowie Gruppenarbeit mit
Texten.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 12 oder nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
47
Magie und Religion in Goethes Faust-Dichtung
In Goethes Faust-Dichtung begegnen uns viele Anspielungen und Symbole aus der antiken und
mittelalterlichen Magie und Mythologie. Auch die Hauptperson „Faust“ hat Goethe einer historischen Vorlage
entnommen: Urkundlich belegt ist ein „Johannes Faust“, der im 16. Jahrhundert als Magier und Alchemist in
vielen Universitätsstädten für Aufsehen sorgte und schließlich wegen seines Teufelspaktes „elendiglich“
umkommt. Goethe hat sich dieser historischen Person angenommen und sie zum rastlosen und
egozentrischen Sucher nach dem, was „die Welt im Innersten zusammenhält“, umstilisiert. Mittel auf diesem
Weg ist Faust nicht die Wissenschaft, sondern die Magie. In diesem Sinne drängt sich das Verhältnis des
Menschen zu Natur und Technik auf, wobei Magie und Teufelspakt als Metapher für die Technologie und
ihre Handhabung stehen können und viele ethische Probleme aufwerfen. Die Person des Faust gibt uns
einige Aufschlüsse über Goethes Verhältnis zur Religion und zu ethischen Fragen. In diesem Kurs sollen
wichtige Passagen des Faust I und II gelesen, erklärt und diskutiert werden. Vorgesehen ist, dass nach
einem einleitenden Vortrag ausgesuchte Passagen gelesen und diskutiert werden. Auch Videofilme
verschiedener Faust-Inszenierungen stehen zur Verfügung.
Der Kurs ist geeignet für Interessierte an Religion und Magie im Mittelalter sowie an klassischer Literatur
überhaupt. Außerdem sollte die Bereitschaft vorhanden sein, längere Passagen mit verteilten Rollen zu
lesen.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
48
Spielen, was (nicht) im Buche steht
Das Lesen von Literatur ist ein individueller Vorgang. Das, was der Text in uns bewegt, was er an Bildern
und Gefühlen hervorruft, lässt sich anderen nicht so leicht vermitteln. Literarische Texte bilden mit ihren
Zeichensystemen nicht einfach nur eine bestimmte Wirklichkeit ab. Sie bestehen vor allem aus
Andeutungen, Unbestimmtheiten und Leerstellen, die von jedem Einzelnen zu einem Sinnganzen
vervollständigt werden müssen. Sie laden die Lesenden dazu ein, mittels Phantasie und Identifikation einen
Zusammenhang zwischen eigener Erfahrung und der erzählten Geschichte herzustellen.
Dieser Erfahrung des individuellen Lesens wird im literarischen Rollenspiel oder Bibliodrama eine
Erlebnisebene hinzugefügt. Durch sie werden subjektive Verstehensweisen (Aktualisierung und
Konkretisierung eines rezipierten Textes) und deren angemessene Veröffentlichung ermöglicht. Nicht
"richtig" und "falsch" einer Sinndeutung, sondern simulierende, probierende Teilnahme am im Text
vorstrukturierten Handlungsprozess und das Recht auf subjektive Erfassung bilden den Weg zu einer
Auseinandersetzung, die Erkennen, Analysieren, Wahrnehmen und Empfinden sinnvoll miteinander
verbindet.
"Spielmaterial" dieses praxisorientierten Seminars werden Texte der unterschiedlichsten Gattungen sein:
Märchen, Kurzgeschichten und Erzählungen, biblische Texte und Romanabschnitte, Gedichte und Balladen.
Fachbereich: Kulturelle Weiterbildung
Dozenten • Lensch, Martin
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
49
50
Philosophie
Denken aus Leidenschaft - Sieben Philosophinnen und ihre Lebensgeschichte
In der Geistesgeschichte scheinen Philosophinnen keine herausragende Rolle zu spielen. Zu Unrecht, wie
Ingeborg Gleichauf in ihrem neuen Buch über sieben Denkerinnen beweist: Es sind dies Christine de Pizan,
eine Frau des 14. Jahrhunderts, die eine Arbeit über eine Stadt für Frauen geschrieben hat, die auf den
Tugenden der Vernunft, der Rechenschaft und Gerechtigkeit beruht; Rahel Varnhagen, die durch ihren Salon
berühmt gewordene Jüdin; Karoline von Günderrode, die ihrem Leben selbst ein Ende bereitet hat; die
Husserl-Schülerin Edith Stein, die von den Nationalsozialisten ermordet wurde; Hannah Arendt, über die
Ingeborg Gleichauf bereits ein feinfühliges Portrait geschrieben hat; Simone de Beauvoir, die Existentialistin,
und schließlich die Mystikerin Simone Weil.
Im Kurs sollen die Porträts behandelt und mit den Hauptströmungen philosophischen Denkens verglichen
werden. Auf diese Weise dürfte es gelingen, die sonst so trockene Philosophiegeschichte allen Hörern und
Hörerinnen schmackhaft zu machen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Miehe, Rainer
Gruppengröße: max. 15 Personen
Unterrichtsstunden: 30
Literatur
Ingeborg Gleichauf, Denken aus Leidenschaft, Sieben Philosophinnen und ihre Lebensgeschichte, 303 S.,
Ln, 18,- €, 2001, Beltz und Gelberg
51
Der Mensch erschafft sich selbst. Einführung in die Anthropologie Peter
Sloterdijks
Mit seiner berüchtigten Elmauer Rede "Regeln für den Menschenpark" hat der Karlsruher Philosoph Peter
Sloterdijk im Herbst 1999 eine heftige Debatte über Gentechnik und Humanismus entzündet. In seinem
Aufsatz: „Domestikation des Seins“ (veröffentlicht im 2001 erschienenen Buch: Nicht gerettet. Versuche nach
Heidegger), hat Sloterdijk die Gedanken der "Elmauer Rede" anthropologisch erweitert und deutlicher
gemacht. Dieser Aufsatz kann gelesen werden als eine Ausführung des luziden Einwandes Nietzsches
gegen Darwin, wonach der Mensch sich nicht nur seiner Umwelt, sondern diese sich selbst angepasst habe.
Sloterdijk beschreibt die Menschwerdung als indirekte Selbstgestaltung durch Veränderung seiner
Umweltbedingungen: Durch Herstellung geschützter Sphären habe der Mensch, im metaphorischen wie im
konkreten Sinn des Wortes, „klimatische Sonderbedingungen“ geschaffen, Treibhäusern vergleichbar, die
auf ihn selbst zurück wirkten. Indem Sloterdijk die Gestaltung von Umweltbedingungen als primitive
„anthropogenetische Technik“ begreift, als unbewusst verlaufende Vorstufe heutiger „Anthropotechniken“,
durch die der Mensch gezielt an seiner Selbstgestaltung zu arbeiten beginne, wird der Zusammenhang zu
seinen – ebenfalls in diesem Buch abgedruckten – „Regeln für den Menschenpark“ deutlich. Im Kurs sollen
beide Aufsätze: "Regeln für den Menschenpark" und "Domestikation des Seins" gelesen werden.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Di Blasi, Luca
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 20-40
Literatur
P. Sloterdijk: Nicht gerettet. Versuche nach Heidegger, Suhrkamp (Frankfurt a.M.) 2001. Die Anschaffung des
Buches ist nicht erforderlich.
52
Die Gnosis der Matrix
Heute, im "postsäkularen Zeitalter" (Jürgen Habermas), wo man mit dem Fortbestehen der Religionen
rechnen muss, gewinnt die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen, von
Offenbarungsreligionen und Philosophie, neue Aktualität. Damit wird auch die Beschäftigung mit der Gnosis
erneut interessant. Gnostiker wollen religiöse Offenbarungen nicht nur glauben, sie wollen sie spekulativ
durchdringen. Dabei können zwei grundsätzliche Formen unterschieden werden: Gnostiker können sich um
Konkordanz mit der Offenbarungsreligion bemühen. Sie können aber auch eine Überbietung der
Offenbarung anstreben oder sogar eine protestexegetische Negativierung der Offenbarung betreiben. In
diesem Fall spricht man auch von »Gnostizismus«. In radikalen Ausdrucksformen des spätantiken
Gnostizismus revoltiert der Gnostiker gegen seinen Gott, wertet diesen radikal um zur bösen Schöpfungs-
und Bestimmungsmacht und versucht sich damit geistig der düsteren Welt der Bestimmungen zu entziehen.
Einen guten Zugang zur Gedankenwelt der Gnosis liefert der Film der Brüder Wachowski: Die Matrix: In
einer zerstörten Welt benutzen intelligente Maschinen die Menschen als biologische Energielieferanten,
während sie ihnen über Kabel das Fortbestehen einer „normalen Welt“ bloß simulieren. Ein junger
Informatiker durchschaut diesen gewaltigen Verblendungszusammenhang und mutiert zum auserwählten
Erlöser. In diesem Kurs soll der Film angeschaut, besprochen und auch anhand der Lektüre verschiedener
philosophischer Deutungen (u.a. von P. Sloterdijk, S. Žižek oder B. Groys) interpretiert werden.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Di Blasi, Luca
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 10-20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
53
Die letzten Dinge oder: Wie geht es weiter?
Keine Angst vor Theologie (wenn sie philosophisch betrachtet wird)! Unter den „letzten Dingen“ haben die
Herausgeber der „Gesamtdarstellung der Theologie“ (Summa Theologiae) des Thomas von Aquin die
Behandlung der Probleme des jüngsten Gerichts und der Auferstehung zusammengefasst. Die praktische
Bedeutung dieser Überlegungen für das gesellschaftliche Zusammensein lebender Menschen haben sie
dabei weniger im Blick gehabt. Thomas war ein Autor, der gleichermaßen philosophischer Argumentation
und christlicher Dogmatik verpflichtet war. Was heißt es nun aber philosophisch und politisch, wenn die
erlösten Seelen sich an den Qualen der Verdammten erfreuen oder wenn es schon vor Erschaffung der
Menschen fest stand, welcher von ihnen erlöst und welcher verdammt werden würde?
Im Zusammenhang dieser Fragen sollen auch ausgewählte Probleme der Sakramentenlehre und der
Gotteslehre philosophisch untersucht werden.
So stellt der Kurs den längst überfälligen Versuch dar, scheinbar rein theologische Gegenstände im Rahmen
einer philosophisch angelegten Theorie eben auch philosophisch, und ganz besonders
gesellschaftstheoretisch, zu bewerten. So sollen einerseits religiöse Wurzeln unseres sozialen Bewusstseins
und andererseits gesellschaftliche Wurzeln religiöser Überlegungen ermittelt und diskutiert werden
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
54
Einführung in die Aristotelische Philosophie
Ziel der Veranstaltung ist es u.a. zu verstehen, wieso nach Aristoteles jemand, der eine in sich
widersprüchliche Aussage nicht für falsch hält, auch „gleich frühmorgens in einen Brunnen springen“ könne.
Es soll eine wissenschaftliche, aber ohne Vorkenntnisse mögliche Einführung in die Aristotelische
Philosophie gegeben werden, die so auch eine Einführung in die Philosophie überhaupt sein kann.
Aristoteles, der im Mittelalter schlicht „der Philosoph“ genannt wurde, hat in vielen methodischen und
inhaltlichen Hinsichten Maßstäbe gesetzt, an denen sich jeder philosophische Gedanke nach ihm hat
abarbeiten müssen. Anhand der Lektüre zentraler Passagen aus der „Metaphysik“ sollen die Grundbegriffe
seiner Philosophie deutlich gemacht werden, aber auch darauf befragt werden, ob sie tatsächlich gültig sind.
Solche Begriffe sind z.B. „Wissenschaft“, „Widerspruchsvermeidung“, „Wesen“, „Prinzip/Ursache“ usw.
Vor allem soll in Hinblick auf den erwähnten Brunnen diskutiert werden, ob Wahrheit allein ein theoretisches
Problem ist, oder wie weit ihr als Legitimationsgrund von Kritik auch eine ethische Funktion zukommt.
Angesprochen sind alle Interessierten.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Textgrundlage ist die Ausgabe der „Metaphysik“ im Felix-Meiner-Verlag. Fotokopien werden bei Bedarf zur
Verfügung gestellt.
55
Grundlagen moderner Ethik und Politik bei Aristoteles
Aristoteles gilt als der Urvater von Ethik und politischer Theorie. Allerdings lautet die grundlegende Aussage
zu den Disziplinen praktischer Philosophie bei Aristoteles dahin, dass diese als Wissenschaft gar nicht
möglich seien. Das hat für die politische Theorie erhebliche Auswirkungen gehabt, denn noch heute werden
verbindliche Ansprüche an ethische Begründungen als normativ-arrogant zurückgewiesen und pragmatische
Lösungen werden als sachangemessen bevorzugt. Der Kurs hat das Ziel zu ermitteln, aus welchen Gründen
Aristoteles die praktische Philosophie so streng von der theoretischen unterscheidet, wo Anknüpfungspunkte
für die modernen Debatten liegen, aber auch, wo ganz sicher nicht.
Die Lektüre einschlägiger Passagen aus der „Nikomachischen Ethik“ und der „Politik“ sowie kommentierende
Arbeitenden sollen erklärt und diskutiert werden.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
56
Ist die Welt ein sinnvolles Ganzes? Der Neoidealismus Vittorio Hösles
"Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume erschreckt mich." Diese berühmte Kosmosschilderung
Pascals ist für den westlichen Menschen der Gegenwart nahezu selbstverständlich geworden. Es erscheint
zunehmend unmöglich, die Welt als ein sinnhaft geordnetes Ganzes wahrzunehmen. Der moderne Mensch
sieht sich inmitten einer sinnlosen Leere. In seinem 1200-seitigen Werk Moral und Politik "Grundlagen einer
politischen Ethik für das 21. Jahrhundert" hat der Philosoph Vittorio Hösle 1997 einen kühnen Gegenentwurf
präsentiert. Hösle (Jahrgang 1960), der zwei Klassen übersprungen, bereits mit 22 promoviert und sich mit
24 habilitiert hat, gehörte lange zu den Jungstars der philosophischen Szene. Heute lehrt der international
renommierte Philosoph an der University of Notre Dame in den USA. Gestützt auf den jeweiligen
einzelwissenschaftlichen Forschungsstand entwirft Hösle in seinem Buch ein gewaltiges Panorama, das,
innerhalb seriöser Philosophie der Gegenwart, seinesgleichen sucht. Zu den bedeutendsten Teilen von
Moral und Politik gehört das 4. Kapitel "Der Mensch". Anhand der Lektüre ausgewählter Teile aus diesem
Kapitel und anhand von Diskussionen sollen ethische, ontologische und insbesondere anthropologische
Grundfragen erläutert und nach Möglichkeit geklärt werden. Viel Wert wird auf die Durchdringung der
Prinzipien der Soziobiologie ("egoistische Gene") gelegt. Ziel ist es, den hinter den anthropologischen
Gedanken durchscheinenden neoidealistischen Gesamtentwurf Hösles in seinen Umrissen zu erkennen.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Di Blasi, Luca
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 20-40
Literatur
Vittorio Hösle: Moral und Politik. Grundlagen einer politischen Ethik für das 21. Jahrhundert, München (Beck)
1997. Die Anschaffung des Buches ist nicht erforderlich.
57
Ist eine gentechnische Eugenik unmoralisch?
Mit immer gezielteren anthropotechnischen Mitteln rückt eine gezielte Eigenschaftsplanung zukünftiger
Menschen zunehmend in den Bereich des Möglichen. Aus diesen Möglichkeiten erwachsen neue moralische
Fragen: Inwieweit dürfen wir auf gentechnischem Wege in das Erbmaterial unserer Nachkommen
eindringen? Gibt es einen wesentlichen moralischen Unterschied zwischen einer Prägung durch Erziehung
und einer Prägung durch Gentechnik? Wie wird die Relation zwischen zukünftigen Neumenschen und ihren
Designern aussehen? Zur Beantwortung dieser Fragen soll das Buch "Die Zukunft der menschlichen Natur.
Auf dem Weg zu einen liberalen Eugenik?" von Jürgen Habermas studiert werden. Ziel des Lektürekurses ist
die Klärung allgemeiner ethischer und moralischer Fragen, als auch die gedankliche Auseinandersetzung mit
moralischen Fragen, die die Zukunft entscheidend bestimmen werden.
Philosophische Vorkenntnisse sind wünschenswert.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Di Blasi, Luca
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 20
Literatur
Literatur: Jürgen Habermas: Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einen liberalen Eugenik?,
Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 2001.
58
Klassiker der Philosophie - Von der Antike zur Moderne mit Meisterdenkern
Was denken Philosophen über das Leben, über Sinn und Glück? Warum weist uns Platons berühmtes
Höhlengleichnis den Weg aus der Finsternis in die lichten Höhen einer erhellenden Vernunft? Was meint
Kant, wenn er den „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" proklamiert? Und
warum verkündet Nietzsche die provokante These: „Gott ist tot!"
Diesen und anderen spannenden Fragen werden wir nachgehen. Das Seminar richtet sich besonders an
Anfänger, die einen ersten Überblick über die Welt der Philosophie erhalten wollen. Neben Klassikern der
Antike (Sokrates, Platon, Epikur) kommen auch bedeutende Philosophen der Moderne zu Wort (Kant,
Nietzsche). Anhand von ausgewählten Texten, Vortrag, Video und Diskussion werden die philosophischen
Hintergründe leichtverständlich erläutert und deren Aktualität sowohl für die Lebensperspektive des
Einzelnen als auch für globale Zusammenhänge erörtert. Ein spannender philosophischer Filmbeitrag rundet
unsere Einführung ab.
- Seminar vermittelt Grundlagen / für Anfänger geeignet
Methoden / Didaktik:
- Textlektüre: Analyse und Interpretation
- Vortrag / Gruppenarbeit; Einzelarbeit
- Philosophisches Interview: lesen und interpretieren
- Diskussion / Erörterung
- Offener Unterricht moderierende Lern- und Lehrumgebung
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Moritz, Peter
Gruppengröße: max. 15 Personen
Unterrichtsstunden: 10 / 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
59
Philosophische Gespräche über Mensch, Kultur, Moral und Gesellschaft
Was macht ein Gespräch eigentlich zu einem philosophischen?
In philosophischen Debatten wird reflektierend statt operational gedacht: Unser gewöhnliches Denken ist
ziel- und zweckorientiert. Philosophisches Denken fragt: Warum denken wir so, wie wir denken? Unter
welchen Bedingungen stehen wir, dass wir so denken müssen? Philosophisches Denken ist demnach
reflexiv, spekulativ, sich zu den Gründen, zum Allgemeinen vortastend. Daher immer auch in Gefahr zu
scheitern. Derart reflektierendes Denken sich zu eigen zu machen, soll das strukturelle Hauptanliegen des
Kurses sein. Aber Reflexion braucht gegenständliches Denken, über das sie reflektieren kann. Dieses sollen
uns aktuelle Themen aus dem Bildungsbereich, aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft liefern, die unter
Zuhilfenahme bereits formulierter Reflexion der etatmäßigen Philosophenzunft von uns auf ihre tieferen
Hintergründe bzw. höheren Zusammenhänge hin befragt werden sollen. Naturgemäß werden wir es dabei
mehr mit Fragen der Anthropologie, Ethik, Ästhetik und Kulturphilosophie sowie deren heutigen
Nachfolgedisziplinen Soziologie, Politologie und Psychologie zu tun haben. Auch Ausflüge in die Pädagogik
werden vorkommen.
Besondere Vorkenntnisse der Kursteilnehmer sind nicht erforderlich, dagegen die Bereitschaft erwünscht,
sich in die Karten des eigenen Denkens schauen zu lassen und sicher geglaubte Denkpositionen nach
erfolgtem „Kulissenwechsel“ neu zu bewerten. Vorschläge und Anregungen der Kursteilnehmer zu aktuellen
Fragestellungen werden gern aufgegriffen.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Müller-Warden, Joachim
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Semesterlänge
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
60
Schlachtbank Geschichte
Es geht um unsere Geschichte. Hegels Auffassung, die Geschichte sei eine große Schlachtbank und es
gebe genug Menschen, um trotz massenhafter Schlachtung einen Fortschritt in der Geschichte zu erreichen,
kann seit der Auschwitzer ‚Rampe‘ wohl nicht mehr als eine theoretische Äußerung neben anderen
abgehandelt werden.
Deshalb macht es dieser Kurs sich zur Aufgabe, die Einleitung in die Vorlesungen über die Philosophie der
Geschichte Hegels einer genauen Lektüre und Diskussion zu unterziehen. Wie kommt Hegel zu solchen
Äußerungen? Welcher Begriff von Geschichte steht dahinter? Welche Aufgabe kommt uns Menschen dabei
zu, abgesehen von der traurigen der Schlachtbarkeit? Vor allem aber: Was lässt sich daraus lernen, damit,
wie Brecht es genannt hat, der Mensch dem Menschen ein Helfer und nicht ein Wolf sei?
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
61
Wozu eigentlich Philosophie jetzt?
Seit einiger Zeit gibt Herr Sloterdijk eine Buchreihe mit dem Titel „Philosophie jetzt“ heraus. Darin werden
Häppchen aus den Werken berühmter Philosophen zusammengestellt und soweit kommentiert, dass sie auf
aktuelle Probleme beziehbar werden. In diesem Kurs soll erst einmal nicht unterstellt werden, dass jedem
vergangenen Text gemäß dem Aufgabenbereich 3 von Oberstufenaufsätzen ein aktueller Bezug zugewiesen
werden kann. An Hand von eher neuen aber auch ganz alten philosophischen Äußerungen soll untersucht
werden, was eigentlich in ihnen steckt, das uns dazu anhält, sie für unsere eigenen Lebensverhältnisse
immer noch zu Rate zu ziehen. Sind wirklich die Texte so aktuell oder unsere Lebensverhältnisse so
antiquiert? Wenn es dabei gelingt zu zeigen, dass in mancher Hinsicht uralte Texte viel lebendiger sind als
lebens- oder- existenzphilosophische der Moderne, ist das Kursziel erreicht.
Fachbereich: Philosophie
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
62
63
Psychologie
Älterwerden - Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, wir werden älter
Wir sind es selbst, die – neben den gesellschaftlichen und ökonomischen Faktoren – den Prozeß des
Älterwerdens beeinflussen können. Die Veränderung beruflicher, familiärer oder gesundheitlicher Art in der 2.
Lebenshälfte lassen uns manchmal das Altern ahnen – zumal wenn es einhergeht mit gesellschaftlicher
Diskriminierung.
Trotzdem! Ohne diese Realität aus den Augen zu verlieren, wollen wir uns für die Zeit ab 50 mit den
Chancen der „späten Freiheit“ (L. Rosenmayr) beschäftigen, denn noch sind wir „viel zu jung um alt zu sein“
(E. Jaeggi).
Das Seminar richtet sich an alle, die sich mit Fragen des Älterwerdens kritisch auseinandersetzen und sich
Möglichkeiten einer aktiven und bewußten Gestaltung ihres zukünftigen Lebens erhalten wollen.
Folgende Themenbereiche sind vorgesehen:
• Älterwerden – gestern und heute,
• Reflexion der Lebensplanung,
• Ruhestand (Fragen, Hoffnungen, Zweifel),
• Entwicklungs- und Lernprozesse im Alter,
• Freundschaft, Partnerschaft – Alt und Jung,
• Wohnen im Alter,
• Gesundheit, Ernährung,
• die neuen Alten.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schrader, Gudrun
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 40
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
64
Freundschaft, Partnerschaft und Liebe in der zweiten Lebenshälfte
Bis vor einigen Jahren waren Zuneigung und Liebe zwischen älteren Menschen ein gesellschaftlich – und
auch wissenschaftlich - tabuisiertes Thema. Eine der vitalsten Äußerungen menschlichen Lebens wurde den
„Alten“ abgesprochen oder ironisch bis verächtlich abgehandelt. Gegenwärtig scheint sich die Situation zu
verändern, aber viele Vorurteile und Hemmungen sind noch geblieben. Im Kurs wollen wir uns die
unterschiedlichen Ebenen (z.B. die soziale, die ökonomische, die kulturelle, die medizinische) des
Themenbereiches „Zweisamkeit in mittleren und späten Jahren“ erarbeiten. Dabei besteht die Möglichkeit,
sich auch mit persönlichen Hoffnungen und Ängsten auseinanderzusetzen. Intensive Mitarbeit im Plenum
und in Kleingruppen wird erwartet.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schrader, Gudrun
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 20-40
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
65
Gesprächsführung und freie Rede
Durch Gespräche und Reden werden Meinungen gebildet. Entscheidungen vorbereitet. Rhetorische
Kommunikation gewinnt im Berufsleben wie in der Öffentlichkeit zunehmend an Bedeutung. Wesentliche
Verhaltensweisen und –regeln für eine durchdachte Gesprächsführung sollen in diesem Kurs erarbeitet
werden.
Ziel ist eine Verbesserung der Fähigkeit, mit und ohne Vorbereitung vor Zuhörer/innen zusammenhängend
zu sprechen und Sachverhalte, sowie eigene Ansichten in Rede und Widerrede verständlich darzustellen.
Nach Möglichkeit wird an solche Situationen angeknüpft, in denen Teilnehmer/innen an
Gesprächen/Diskussionen teilnehmen oder vor einer großen Gruppe ihre Ansichten vertreten. Durch
theoretische Klärung und praktische Erprobung, durch Selbstbeobachtung mit Video-Aufzeichnungen und
Diskussionen sollen Sprech- und Hörbarrieren abgebaut und ein selbstsicherer Umgang in der mündlichen
Kommunikation erreicht werden.
Der Kurs richtet sich an Interessierte, besonders an Leiter/innen der Personalentwicklung
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: nach Absprache
NEBG: Nein
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
66
Globalisierung und Regionalisierung: Zwei Seiten einer Medaille?
Die Globalisierung schreitet voran: Abnehmende politische Hindernisse, geringere Transportkosten und neue
Kommunikationstechniken lassen die Erde "kleiner" erscheinen. Weltweit erhalten Unternehmen die Chance,
überall ihre Produkte anzubieten. Theoretisch müsste dies zu einer Angleichung von Lebens- und
Arbeitsverhältnissen führen. Praktisch ist der Effekt (noch?) nicht eingetreten. Im Gegenteil: Anstatt sich
gleichmäßig über den Globus zu verteilen, bilden Unternehmen regionale Häufungen wie etwa das Silicon
Valley. In dieser Region sammeln sich zahlreiche Computerhersteller und Lieferanten, um von dort aus ihre
Produkte in der ganzen Welt zu verkaufen. Es gibt zahlreiche lokale Häufungen und ihre Bedeutung wächst
(weiter?)
In dieser Veranstaltung wollen wir den Zusammenhang zwischen Globalisierung und Regionalisierung
untersuchen. An Hand von Kurzvorträgen durch den Veranstalter, der Lektüre aktueller Texte und einem
interaktiven Rollenspiel wird eine Einführung in das Thema gefunden. Anschließend wollen wir uns vor dem
Hintergrund des Spannungsfelds Globalisierung - Regionalisierung Gedanken über mögliche Zukunftstrends
und ihre Bedeutung für uns und unsere Region machen. Als Methode wird hierzu die Szenario-Technik kurz
vorgestellt und in Kleingruppen angewandt. Anschließend diskutieren wir über die dabei entwickelten
Zukunftsszenarien.
Das Seminar richtet sich an zukunftsinteressierte Bürger ohne besondere Vorkenntnisse, aber mit Freude an
Gruppenarbeit und Diskussion.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schiele, Holger
Gruppengröße: max. 20 Personen
Unterrichtsstunden: 20
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
67
II Rhetorik - der Weg zum Erfolg Führen durch überzeugen
Rhetorik fängt dann an, wenn man Menschen überzeugen möchte. Frei sprechen bedeutet nicht auswendig
sprechen, sondern wohlüberlegt Gedanken an Hand vorbereiteter Stichwort frei vorzutragen. Aufbauend auf
die Inhalte des Grundkurses werden hier unfaire Argumentationstechniken, die „dirty tricks" bearbeitet und
der Umgang mit Störungen thematisiert. Stilmittel für eine gute Rede dargestellt, der Umgang mit
Stichwortkarten wird eingeübt.. Ein weiterer Schritt ist die Erarbeitung meines Redekonzepts.
Wie gestalte ich meinen vorbereiteten Text um in eine effektives Redekonzept? Welche Gliederungsmuster
bieten sich an? Auf welche Besonderheiten muss ich achten? - ... „denn eine Rede ist keine Schreibe".
Die Vorbereitung, Durchführung und Analyse einer kurzen Präsentation/Rede - unter Berücksichtigung der
Feedbackregeln und ausgewählter Auswertungskriterien - bieten die Möglichkeit, die vorgestellten Regeln
und Empfehlungen zu vertiefen und sich die erforderliche Sicherheit anzueignen. Die Inhalte lassen sich
sowohl auf für das Studium als auch für den Beruf oder für private Redeanlässe übertragen.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schönhoff, Waltraud
Gruppengröße: max. 14 Personen
Unterrichtsstunden: nach Absprache
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
68
Individuelle Ressourcen entdecken" erfolgreich nach neuen Wegen suchen
Veränderungen aus eigener Kraft bewirken
Erfolg im Beruf und Geschäftsleben - reine Glückssache? Eine solide fachliche Qualifikation ist die Basis, um
beruflich erfolgreich sein zu können. Darüber hinaus bedarf es noch einiger "persönlicher Fähigkeiten", um
die Qualifikationen auch effektiv einsetzen zu können.
Wie kann ich meine Stärken (neu) entdecken und weiterentwickeln? Wie kann ich meine eigenen
Kraftquellen besser nutzen? Um meine individuellen Fähigkeiten einsetzen zu können, muss ich sie zunächst
ausfindig machen. Eine Standortbestimmung hilft mir, meine eigenen Potenziale zu bilanzieren - als Basis für
meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung.
Dieses Seminar gibt Ihnen Anregungen, nach neuen Wegen zu suchen, Alternativen ausfindig zu machen.
Mein ganz persönliches Profil entwickeln - meiner Persönlichkeit Kontur geben und dadurch an
Ausstrahlungskraft gewinnen - ist Ziel dieses Seminars
Mittels gezielter Fragestellungen/Methoden werden Sie in Einzelarbeit, im Austausch zu zweit, in der Gruppe
oder im Plenum schrittweise Ihre derzeitige (berufliche) Situation reflektieren und Ihr ganz persönliches
Stärken- und Schwächenprofil erarbeiten - als Ausgangspunkt für Ihre weitere Entwicklungsplanung.
Das Seminar lebt von der Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum gegenseitigen Feedback.
Methoden: Arbeitsgruppen, Diskussion,
Adressat/innen: Alle Interessierten
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schönhoff, Waltraud
Gruppengröße: max. 14 TN,
Unterrichtsstunden: 8-10
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
69
I Rhetorik - erfolgreich Reden - Wirkung erzielen
Kommunikative Möglichkeiten entdecken und die Lust am Reden wecken
Wer gewinnend auftritt erreicht im Berufsleben mehr. Das freie Sprechen gehört heutzutage zu den
Schlüsselqualifikationen, die bei den Mitarbeitern in qualifizierten Positionen vorausgesetzt werden.
Dieses Seminar stellt eine Einführung in die rhetorischen Grundkenntnisse dar. Rhetorik steht im
Spannungsfeld zwischen Sache - Redner- Hörer, deswegen sollte jede wirkungsvolle Rede auf das Publikum
ausgerichtet sein. Ein gelungener Einstieg schafft den Kontakt zum Publikum, eine Publikumsanalyse hilft
mir, mich in meiner Redevorbereitung auf mein Publikum gezielt einzustellen.
Wie kann ich konstruktiv mit meinem Lampenfieber umgehen? Wie kann ich möglichst verständlich
sprechen? Welche Vortragsphasen gibt es? Wie kann ich bewusst einen Spannungsbogen aufbauen - einen
starken Schluss erzielen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umsetzung meiner Idee, meiner Redeabsicht - in eine gut strukturierte
Argumentation. Unterschiedliche Argumentations-techniken werden einander gegenübergestellt. Die
Videoaufnahme und -auswertung einer Pro und Contra Diskussion zum Abschluss des Seminars gibt jedem
Teilnehmer die Möglichkeit, das Erlernt noch einmal zu überprüfen.
Methoden: Arbeitsgruppen, Diskussion
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schönhoff, Waltraud
Gruppengröße: max. 14 Personen
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
70
Konflikte im beruflichen Alltag - Umwege? - Irrwege? - Königswege?
Zielsetzung/Inhalt: Sie erkunden Konflikte im beruflichen Alltag und erkennen ihre Funktion als Umwege,
Irrwege oder Königswege. Sie lernen Methoden und Umgangsweisen mit diesen Konflikten kennen, damit
die Energie aus diesen Konflikten wieder für die Arbeit zur Verfügung steht.
Methoden/Arbeitsformen: Sie bringen Konflikte aus Ihrem Arbeitsbereich ein oder ich nehme Konflikte aus
meiner Praxis. Nach einer Einführung in Konflikttheorie und in Erscheinungsweisen von Konflikten gehen wir
fallorientiert vor. Wir analysieren die Konfliktstrukturen. Wir stellen Konflikte im Rollenspiel nach, um mehr
Informationen zu erhalten, die Betroffenheit zu fühlen und den Realitätsgehalt zu erhöhen. Wir suchen nach
"guten Lösungen" und testen diese in Rollenspielen und Organisationsaufstellungen.
Zielgruppe/Teilnahmevoraussetzungen: Erfahrungen im Arbeitsleben sind erforderlich. Und die Bereitschaft
sich mit den Konflikten in spielerischer Weise auseinander zu setzen.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Buddrus, Volker
Gruppengröße: max. 20 Personen
Unterrichtsstunden: 40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
71
Lösungsorientierung in der systemischen Beratung - Lösungen konstruieren statt
Probleme analysieren
Das Vorgehen in der systemischen Psychotherapie und Beratung ist charakterisiert durch die mehrmalige
und kontinuierliche Grenzüberschreitung zwischen dem Problem- und dem Lösungsbereich. Der scheinbar
nur diagnostische Prozess der Zielfindung ist ein grundlegender Schritt der Beratung. Die Zielformulierung
und Zielabstimmung sind dabei fortlaufende, sich mit dem Fortschreiten der Beratung wandelnde Prozesse.
Der von Steve de Shazer entwickelte Ansatz der lösungsorientierten Psychotherapie verzichtet in der
beraterisch-therapeutischen Arbeit auf eine detailierte Problemanalyse und konzentriert sich statt dessen von
Anfang an auf mögliche Lösungen. Statt des Rückblicks auf Vergangenheit geht es um die Konstruktion von
Zukunft. Lösungen werden dabei als Veränderungen eines Teils eines Systems- also Veränderungen von
Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen, Werterhaltungen, Lebensplänen, Verhaltensmustern usw.
verstanden. Dabei wird ein eigendynamischer Veränderungsprozess angestossen, wobei jede Änderung
wieder eine andere nach sich zieht.
Beratung soll den Blick auf andere Verhaltensweisen öffnen und mehr Handlungsoptionen offen legen. Der
Klient wird angeregt, die Lösungen, die immer schon vorhanden sind, zu entdecken. Hierbei verfügt er
bereits über ein Lösungspotential, welches vom Berater angeregt wird, um neue Lösungen zu konstruieren.
Inhalte des Semiars sind: Entwicklungen und Grundwahrnehmungen lösungsorientierter Beratung,
Fragetypen und Interviewtechniken, Aktivierung von Kompetenzen und Ressourcen, Einsatz kreativer
Methoden.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Wolter, Sigrid
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
72
Organisationen oder Unternehmen "aufstellen"
Zielsetzung/Inhalt: Sie erkennen Hintergründe von Problemen innerhalb von Organisationen, Institutionen
und Unternehmen, die Ihnen auf andere Weise nicht zugänglich wären. Probleme sind z.B. mangelnde
Führung und Anerkennung, unzureichende Umstrukturierung von Abteilungen, Auseinandersetzungen im
Team. Sie lernen die Methode der Organisationsaufstellung kennen. Sie erhalten ein verändertes Bild vom
Problem. Dieses ermöglicht Ihnen, anders als bisher mit dem Problem umzugehen.
Methoden/Arbeitsformen: Zuerst erschaffen wir einen Gruppenzusammenhang, in dem Sie sich sicher
fühlen. Wir beginnen mit einem Theorieblock über Struktrurprobleme von Organisationen und über die
Vorannahme der Methode der Organisationsaufstellungen. Dann gehen wir den Anliegen der
Seminarteilnehmer/innen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Zeit nach und stellen die jeweiligen
Probleme auf.
Zielgruppe/Teilnahmevoraussetzungen: Sie arbeiten in einer Organisation, Institution oder in einem
Unternehmen. Sie haben ein Anliegen (Konflikt, Problem, Fragestellung) aus Ihrem Arbeitsbereich oder Sie
sind bereit, Andere im Verfolgen Ihres Anliegens zu unterstützen.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Buddrus, Volker
Gruppengröße: max. 25 Personen
Unterrichtsstunden: 40
Literatur
Grochowiak, Klaus/Castella, Joachim: Systemdynamische Organisationsberatung, Heidelberg:
Carl-Auer-Systeme-Verlag, 2001
73
Reden-Argumentieren-Diskutieren
Einen erheblichen Teil unserer Lebenszeit verbringen wir im Gespräch mit anderen. Trotzdem ist eine
Verständigung in der Familie, am Arbeitsplatz, in der öffentlichen Interessenvertretung häufig erschwert –
durch sprachliche Unzulänglichkeiten, Mißverständnisse, Hemmungen oder Ängste.
Inhalte dieses Seminares sind unter anderem eine praktische Einführung in sachgerechte Rede- und
Argumentationsformen sowie angemessenes Diskussionsverhalten. Schwerpunkte werden theoretische
Grundlagen von Kommunikationsprozessen und deren Störungen, die Analyse von körpersprachlichen
Signalen und die Bewältigung von Redeängsten sein. Außerdem werden Rede-, Artikulations- und
Argumentationstechniken ausführlich behandelt. Ziele, Regeln und Klippen in Diskussionen und Gesprächen
werden ebenfalls thematisiert. Vielfältige praktische Übungen sind Bestandteil des Angebotes.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Thomas, Gabriele-Regina
Gruppengröße: max. 14 Personen
Unterrichtsstunden: 40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
74
Schlau allein genügt nicht. Was ist Emotionale Intelligenz/EQ?
EQ oder Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen, seine Gefühle zu
managen, sich zu motivieren und sich in andere hineinversetzen zu können. Die wissenschaftliche
Diskussion um die EQ ist in den letzten Jahren auch in vielen Zeitschriften geführt worden.
Die Fähigkeit, die eigenen Gefühle bewusst zu beobachten, ist entscheidend, um in Einklang mit diesen,
klaren Entscheidungen treffen zu können. Defizite der emotionalen Intelligenz schmälern nicht nur den
individuellen Erfolg, sondern stellen z.B. im Unternehmen einen hohen Kostenfaktor dar. Wollen Sie lernen,
was Empfindungen mit Erfahrungen und Erinnerungen zu tun haben und wie Emotionen entstehen? Wollen
Sie Ihre emotionale Intelligenz testen und sie noch verbessern? Haben Sie Spaß an verblüffenden Übungen
und interessanten Beiträgen? Unternehmen Sie einen spannenden Streifzug durch Gehirn, Bewusstsein,
Sinne und Gefühle.
Der Kurs richtet sich an Frauen und Männer gleichermaßen. Es ist auch für Personen in Führungspositionen,
PE-Leiter/innen, gedacht.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 20
NEBG: Nein
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
75
Szenisch! trainieren und beraten - Einführung in die szenischen Trainings- und
Beratungsmethoden
Wer pädagogisch oder beratend tätig ist, hat sicherlich eine Erfahrung machen müssen: Von den vermittelten
Inhalten wird nur wenig in die Praxis umgesetzt, auch wenn der Unterricht oder das Training als motivierend
erlebt wurde. Da stellt sich die Frage: Warum ist der Weg vom Wissen zur Absicht und von der Absicht zum
Handeln so weit und beschwerlich? Und: Wie muss eine Konzeption aussehen, die handlungssteuerndes
Wissen vermittelt?
In der Pädagogik wie in der Erwachsenenbildung, im Personaltraining wie in der Beratung ist eine Tendenz
deutlich zu beobachten: Weg von den Standard- oder Classroomtrainings mit klassischen Frontalunterricht -
hin zu erlebnisaktivierenden Lernformen, zu situativen Verhaltenstrainings, zum Training-on-the-job. Die
Bereitschaft von Pädagogen, Trainer/innen und Berater/innen hat sich erhöht, mit alternativen Methoden zu
experimentieren und sie in bekannte Konzepte einzubauen.
Besonders zu beachten sind in diesem Zusammenhang die szenischen Trainings- und Beratungsmethoden.
Aufbauend auf den bekannten Verfahren Rollenspiel und Psychodrama, Soziometrie und
Organisationsaufstellung hat sich eine Methode entwickelt, bei der
- die Teilnehmer/innen und ihr Lerngewinn und Praxistransfer im Mittelpunkt stehen
- der Bruch zwischen Theorie und Praxis des (Arbeits-)alltags weitgehend aufgehoben ist
- die von den Teilnehmer/innen mitgebrachten Strukturen als entwickelbare Ressource angesehen werden
- die komplizierten Transfer- und Übersetzungsprobleme zwischen Wissen und Handeln berücksichtigt
werden
- neues Wissen an relevanten Stellen der handlungssteuernden Struktur gespeichert wird
- das Lernen sich nicht auf der Ebene des Darüberredens, sondern in Form von Probehandlungen vollzieht
- Verhaltensänderungen solange geübt werden, bis die Teilnehmer das neue Verhalten stimmig in ihr
Selbstkonzept integrieren können
- - und die viel Spaß macht.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Lensch, Martin
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
76
Wie strukturieren Sie Ihre berufliche und private Lebenszeit? Zeit- und
Selbstmanagement
Was erreichen Sie durch ein wirkungsvolles Zeitmanagement? Ein effektives Arbeiten und mehr Lebens- und
Freizeit – damit reduziert sich auch Ihr Streß.
Wer sich im Arbeitsprozeß befindet, erlebt seinen individuellen Erfolg über einen bewußten Umgang mit der,
ihm zur Verfügung stehenden, Arbeitszeit. Der Ausspruch „Ich habe keine Zeit“ ist subjektiv richtig wie
objektiv unzutreffend. Denn für jede und jeden hat ein Tag 24 Stunden. Wir kennzeichnen mit dieser
Aussage, daß wir andere Prioritäten gesetzt haben. Die Aussage muß richtigerweise lauten: Ich will jetzt
meine Zeit hierfür einsetzen.
Sie erhalten die Gelegenheit, Ihr Zeitmanagement auf Nutzen und Wirkung hin zu reflektieren und
Alternativen zu erproben, um zu einer erfolgreicheren Zeitgestaltung zu gelangen.
Der Kurs richtet sich an Interessierte, besonders an Leiter/innen der Personalentwicklung
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
77
Zeit ist Geld. Müßiggang ist aller Laster Anfang. Über (Arbeits-) Alltag und Stress
Arbeits- und Zeitdruck, Erfolgserwartungen – die eigenen oder die an uns herangetragenen – Wünsche des
Partners/der Partnerin, der Kinder, der Eltern und Freunde: Alle wollen etwas, alles muss geschafft werden!
Und statt immer besser zu funktionieren geraten wir aus dem Gleichgewicht, werden unkonzentriert bei der
Arbeit, ungehalten zu Kolleginnen und Kollegen, ungerecht zu Freunden und Familie.
Eines Tages sitzen wir in einem „schwarzen Loch“, haben Angst und ziehen uns die Bettdecke über den
Kopf: Stress – Depression. Um es nicht so weit kommen zu lassen, müssen wir lernen, mit uns achtsam
umzugehen, stressauslösende Faktoren zu erkennen und Stress abzubauen.
Im Kurs wollen wir uns sowohl mit gesellschaftlich- und arbeitsplatzbedingten Stressphänomenen als auch
mit anderen belastenden Lebenssituationen, die Stress auslösen können, befassen. Wir werden in Theorie
und Praxis zu klären versuchen, was Stress ist und uns mit Strategien zur Stressbewältigung vertraut
machen. Vielleicht lernen wir den Müßiggang wieder schätzen.
Fachbereich: Psychologie
Dozenten • Schrader, Gudrun
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: mindestens 20
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
78
Zwischen Zeitnot und Zeitwohlstand - Persönliche Zeitverantwortung übernehmen
Die Ansprüche an einen "optimalen" und immer effektiveren Umgang mit Zeit steigen - und das nicht nur am
Arbeitsplatz. Die Forschung entwickelt Konzepte zu Zeitvielfalt, Eigenzeit und Multitemporalität, die
analytischen Abstand zu gängigen Zeitzwängen herstellen. Das Seminar wendet sich an Personen, die an
einem gesundheitlich weniger bedenklichen und individuell angemessenen Umgang mit Zeit interessiert sind.
Folgende Themen sind vorgesehen:
• Möglichkeiten, Abstand zu überfordernden Situationen zu schaffen,
• Atempausen im Getriebe - "Die Kunst des "stopping",
• Erkennen und Nutzen freudvoller Elemente des eigenen Tuns.
• Zeit gewinnen durch die Unterscheidung zwischen angefüllter und erfüllter Zeit.
• Arbeitsweise mit Übungen, Rollenspielen und symbolischen Objekten des Zeitwohlstandes
Fachbereich: Psychologie
Dozenten
Gruppengröße: max. 15 Personen
Unterrichtsstunden: mind. 10
NEBG: Nein
Literatur
Literatur: David Kundtz, Stopping, Anhalten zum Durchhalten, Kreuz, Stuttgart 1999
Von der Zeitnot zum Zeitwohlstand, Politische Ökologie 57/ 58, München 1999
79
80
Recht
EDV-Recht: Freie Software - frei von Rechten?
Wer mit sogenannter "freier Software", also mit sogenannter Freeware, Public Domain sowie mit
Einschränkungen Shareware und Demo-Versionen, handelt, oder derartige Software auf andere Weise
kommerziell nutzt, und sei dies auch nur in der Form, dass derartige Software auf einer "privaten" Homepage
zum "Download" angeboten wird, bewegt sich keineswegs im rechtsfreien Raum. Beachtet werden müssen
in diesem Zusammenhang neben typischen Haftungsfragen vor allem die dem Urheberrecht entstammenden
Folgen der jeweiligen Lizenzgewährung. Andernfalls drohen kostspielige Abmahnungen, da sich gerade in
diesem Bereich nahezu ein "Markt der Abmahnenden" aufgetan hat.
Die "Herstellung" freier Software stellt indes häufig keineswegs selbstloses Verhalten der Unternehmen dar,
wohingegen einige Projekte gerade von dieser Freiheit leben, prominentestes Beispiel dürfte das
Betriebssystem "Lenox" sein. Die vielschichtigen rechtlichen Beziehungen zwischen den Beteiligten,
Programmierer, Verbreiter/Vertreiber und Endkunde wirft zahlreiche Fragen auf.
In diesem Seminar sollen die einzelnen Erscheinungsformen freier Software rechtlich so erfasst werden,
dass die jeweilige Nutzungserlaubnis im Einzelnen , einschließlich der General-Public-Licence (GNO) und
der Open-Source-Bedingungen.
AdressatInnen: Programmierer, Händler, Verbreiter und Nutzer freier Software.
Fachbereich: Recht
Dozenten • Horak, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
81
EDV-Recht: Internet im Zeitalter des eCommerce
Das Internet, man mag es kaum glauben, existiert seit knapp 30 Jahren. Es dient in vielen Fällen nach wie
vor primär der Kommunikation über E-Mail. Es darf aber nicht vergessen werden, dass eine E-Mail eine
unsichere Versendungsform darstellt. Sie ist kein "elektronischer Brief" sondern eine "elektronische
Postkarte" -jeder Verteiler kann sie lesen. Selbst Verschlüsselungsmethoden bieten nicht die gewünschte
Sicherheit.
Bereits an dieser Stelle sollte auch bedacht werden, dass die Inhalte der jeweils einzelnen E-Mail dem
jeweils anwendbaren Recht der Staaten genügen muss, durch die sie geleitet wird, also z.B. Fragen des
Copyright, des Datenschutzes oder der Rufschädigung - so der derzeitige Stand der überwiegenden Anzahl
der Rechtsordnungen, einschl. der Europäischen und insbesondere der Deutschen.
Neben der bloßen Kommunikation via E-Mail spielen zunehmend die Informationsverbreitung, der Kauf und
Verkauf von Produkten und Dienstleistungen sowie das Marketing über das Internet eine erhebliche Rolle. Je
nachdem, welches Ziel beispielsweise eine Homepage verfolgt, ergeben sich hiermit aber nicht zu
unterschätzende rechtliche Probleme, die gerade im Vorfeld ausgeräumt werden können und - zumindest
langfristig - auch ausgeräumt werden müssen. Denn das Dogma vom "rechtsfreien Raum Internet" ist
schlicht falsch.
Fachbereich: Recht
Dozenten • Horak, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
82
Recht haben und Recht bekommen ... oder von Recht und Gerechtigkeit
Gesellschaftliche Verantwortung tragen bedeutet auch die Rechte und Pflichten von Bürger und Staat zu
kennen. In diesem Kurs soll in allgemeinverständlicher Form ein Überblick über das deutsche Rechtssystem
gegeben werden.
Der Unterschied von Zivil- und öffentlichem Recht werden ebenso Thema sein wie Übungen zum
Verständnis von "Juristendenken" und Gerichtsentscheiden. Welche Gerichte dürfen bzw. müssen
entscheiden und wer hat "das letzte Wort"? Ebenso soll die Möglichkeit des Bürgers, sich gegen eine
Entscheidung des Staates zu wehren bzw. etwas von diesem zu verlangen in allgemeiner Form vorgestellt
werden. Schließlich wird das Thema "kleine Verträge selbstgemacht" anhand typischer Beispiele
verdeutlichen, was zu beachten ist, um einen einfachen hausgemachten Vertrag verbindlich zu gestalten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten Interesse an gesellschaftlichen Zusammenhängen mitbringen.
Der Kurs wird in Form von Vorträgen der Dozentin, sowie Kleingruppenarbeit und Einzelarbeit gestaltet.
Fachbereich: Recht
Dozenten • Greffin-Schwientek, Janet
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 16
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
83
Wenn Zwei sich streiten, dann ... hilft der/die Dritte
Die Teilnehmer sollen in diesem Kurs Konfliktstrukturen erkennen, aktive Lösungsstrategien entwickeln und
kostruktives Einmischen bei Alltagsstreitigkeiten erlernen.
Wer kennt das nicht, aus einem kleinen Mißverständnis wird ein Streit, die Fronten verhärten sich und
Familienangehörige, Kegelschwestern, Vereinskameraden u.a. können nur den Kopf schütteln. Sie alle
könnten mehr tun, um die Streitenden in einen Konfliktlösungsprozess zu bringen und schließlich damit auch
der Gesamtgruppe einen guten Dienst zu erweisen. Nicht zuletzt Sie selbst können lernen, wie Streit
vermieden werden kann, wenn die Strukturen früh erkannt und eine Klärung eingeleitet wird.
Dieser Kurs eignet sich besonders für Menschen, die im Ehrenamt, Verein oder ähnlichen Gruppen tätig sind
und sich aktiv an einem besseren Miteinander beteiligen möchten. Die Inhalte sind jedoch für den privaten
Umgang in der Familie hilfreich.
Methodisch werden sich Vortrag (Vermittlung von Grundkenntnissen durch die Dozentin),
Kleingruppenarbeit, sowie Einzelarbeit abwechseln.
Fachbereich: Recht
Dozenten • Greffin-Schwientek, Janet
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 20
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
84
85
Religionswissenschaften
Der Weg des Buddha: Eine Einführung in den Buddhismus
Vor zweieinhalb tausend Jahren lebte in Nordindien der Prinz Siddharta Gautama, der historische Buddha.
Er verkündete eine Lehre, die sich schnell über Süd- und Ostasien verbreitete und zu einer Weltreligion
wurde. Inzwischen hat der Buddhismus auch westliche Länder erreicht und ist in den letzten Jahtzehnten
auch in Deutschland immer populärer geworden.
In diesem Kurs werden wir uns mit der Geschichte, Lehre und Ethik des Buddhismus beschäftigen: Welche
Richtungen gibt es im Buddhismus? Was sind seine zentralen Lehren? Was ist tibetischer Buddhismus, was
ist Zen? - Diesen und vielen anderen Fragen werden wir nachgehen, um einen Einblick in das Wesen des
Buddhismus zu bekommen.
Arbeitsformen/Methoden: Vortrag, Diskussion, Textarbeit, Gruppenarbeit.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 12-16 (je nach Absprache9
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
86
Die arabisch-islamische Welt
Die Wahrnehmung der arabischen Welt und des Islams ist seit Jahrhunderten von relativ undifferenzierten
Feindbildmustern geprägt. War diese Sicht früher vor allem Ergebnis einer christlichen Abwehrhaltung
gegenüber dem Islam, so überwiegt in jüngerer Zeit die Angst unserer säkularisierten Gesellschaft vor einer
als permanent gewaltbereit und archaisch empfundenen Religiosität. Auch die mediale Berichterstattung
zeichnet im allgemeinen ein eher obrflächliches, oftmals verzerrendes oder gar verfälschendes Bild.
Dagegen wird in diesem Seminar ein grundlegender Überblick der arabisch-islamischen Kultur-, Religions-
und Sozialgeschichte vermittelt.. Ausgehend von einem historischen Überblick liegt ein erster Schwerpunkt
auf der Betrachtung des Islams als Religion und als Rechtssystem. Dabei kommen ebenso die
Glaubenspraxis der Muslime wie der moderne Fundamentalismus zur Sprache. Als zweiter Schwerpunkt
rundet die Beschäftigung mit der arabisch-islamischen Kultur, wie sie sich in Literatur, Kunst und Architektur
äußert, die Darstellung ab.
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt, unterstützt durch Karten, Bilder und Pläne.
Begleitend werden gemeinsam Texte bearbeitet.
Das Seminar richtet sich an Interessenten ohne Vorkenntnisse; speziell dieses Seminar ist als Einstieg in
den Themenkomplex konzipiert.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 18
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
87
Die drei abrahamitischen Religionen: Judentum - Christentum - Islam
Die ökumenische Bewegung der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, dass nicht nur die Gemeinsamkeiten
der christlichen Konfessionen wiederentdeckt und betont werden, sondern dass zunehmend auch die
gemeinsamen Wurzeln der drei sogenannten abrahamitischen Religionen Judentum - Christentum - Islam in
den Blickpunkt geraten.
In diesem Seminar nun werden nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch Unterschiede dieser drei
Religionen aufgezeigt, so dass ein historisch und phänomenologisch differenziertes Bild entsteht. Als
gemeinsamer Hintergrund werden dabei zunächst die Religionen des Vorderen Orients betrachtet. Jede
einzelne Religion wird dann in ihrer Entstehung und Geschichte dargestellt; dabei werden die historische
Bezüge der Religionen untereinander deutlich gemacht. Anhand einzelner Themen (Gründerpersonen,
Heilige Schriften, Gottes- und Menschenbild, Glaubensleben und religiöser Alltag) werden jeweils
Übereinstimmungen und Differenzen offengelegt, so daß auf sicherer Grundlage eine abschließende
Betrachtung der drei Religionen möglich wird.
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt, unterstützt durch Karten und Bilder. Begleitend
werden gemeinsam Texte bearbeitet.
Das Seminar richtet sich an Interessenten ohne Vorkenntnisse.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 18
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
88
Die Frau in den Weltreligionen
Bis ins 19. und 20. Jahrhundert hinein galt die patriarchalische Dominanz in Staat, Religion und Gesellschaft
als eine unumstößliche, gottgegebene Notwendigkeit. Erst im Zug emanzipatorischer Prozesse entwickelte
sich eine Matriarchatsforschung, der es darum geht, in frühen gesellschaftlichen und religiösen Strukturen
weibliche bzw. mütterliche Dominanz nachzuweisen. So grundsätzlich richtig dieser Ansatz ist, so wird hier
doch oft ein Vorurteil ideologisch durch ein anderes ersetzt.
In diesem Seminar geht es daher darum, differenziert und fundiert die Stellung der Frau in einzelnen
Religionen und in ihrem Wandel zu betrachten. Ausgehend von weiblichen Elementen vor- und
frühgeschichtlicher Religionen wird die Rolle der Frau in den fünf Weltreligionen untersucht, wobei dem
Vergleich von Judentum, Christentum und Islam besondere Bedeutung zukommt.
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt, unterstützt durch Karten, Pläne und Bilder.
Begleitend (und auflockernd) werden gemeinsam Texte bearbeitet.
Da stets auch die allgemeinen Grundlagen der einzelnen Religionen in den Blick genommen werden, ist das
Seminar für Interessenten ohne Vorkenntnisse geeignet.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 18
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
89
Die Gnosis - eine vergessene mystische Religion
Die Gnosis ist eine mystische und bilderreiche religiöse Strömung, die in der Zeit zwischen 100 v.d.Z. und
400 u.Z. besonders unter den Bewohnern der Großstädte rund um das Mittelmeer weit verbreitet ist und
noch im Mittelalter mit der christlichen Kirche konkurriert. Sie richtet sich an den einzelnen Menschen,
verlangt meistens strenge Askese und versucht über Erkenntnis (=Gnosis) Befreiung vom Leiden und von
der Welt zu erlangen. Sie lehrt Seelenwanderung und einen strengen Dualismus von Gut und Böse. Ihre
Mythen sind von einem fantastischen Bilderreichtum, den es kaum in einer anderen europäischen Religion
gibt. Genau besteht die Gnosis aus einer Vielzahl gnostischer Systeme, die von verschiedenen Lehrern
geschaffen worden sind und die ganz verschiedene Elemente aus dem Zoroastrismus, aus dem
Christentum, aus dem Judentum, aus der griechischen Religion und Philosophie entnehmen, so dass nicht
immer klar ist, wo die Grenzen zu diesen traditionellen Religionen liegen.
In diesem Kurs wollen wir versuchen, den wichtigsten Fragen der Gnosis nach Weltschöpfung und
Mythologie, nach der Herkunft des Bösen und dem Ziel der Welt, nach individueller Erkenntnis und Erlösung
nachgehen.
Arbeitsformen/Methoden: Vortrag, Diskussion, Textarbeit, Gruppenarbeit.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 12-16 (je nach Absprache)
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
90
Die Schriftrollen von Qumran
Selten haben archäologische Funde soviel öffentliches Aufsehen erregt, wie die der “Schriftrollen vom Toten
Meer”. Die seit 1947 gefundenen etwa 1000 Fragmente enthalten jüdische Schriften teils biblischen, teils
außerbiblischen (esoterischen, mystischen, kultischen usw.) Inhalts. Einzelne Fragmente könnten auch aus
neutestamentlichen Schriften - z.B. dem Markusevangelium - stammen. Sowohl der Verlauf der Forschungen
als auch die Deutung der Inhalte der Schriften haben zu teils heftigen Kontroversen geführt, v.a. in der
Frage, ob das Christentum in der Qumrangemeinde seinen Ursprung hat oder nicht. Die mit der Auswertung
der Fragmente befassten Wissenschaftler und einige mehr oder weniger kundige Journalisten vertreten sehr
unterschiedliche, manchmal recht phantastisch klingende Thesen.
Dieser Kurs soll einen Einblick in die Hauptprobleme geben, die durch den Fund aufgeworfen wurden. Zu
diesem Zweck wird auf die Forschungsergebnisse der Archäologie, der Philologie und der Datierung der
Schriften eingegangen. Bezüge zum Alten und Neuen Testament weisen darauf hin, wieviel Aufschluss die
Qumranschriften über das Judentum und die Entstehung des Christentum liefern. In diesem Zusammenhang
wird auch auf die Entstehung der neutestamentlichen Schriften eingegangen werden.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 12 oder nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
91
Einführung in die großen Weltreligionen
Die Beschäftigung mit Religionen ist oftmals von vielen Vorurteilen geprägt: dem scheinbar friedliebenden
Buddhismus steht der offenkundig militante Islam gegenüber etc. Demgegenüber fehlt es in der Regel an
gründlichen Kenntnissen über die Geschichte und die Glaubensvorstellungen der einzelnen Religionen. In
diesem Seminar sollen daher wesentliche Grundlagen der großen Weltreligionen: Hinduismus - Buddhismus
- Judentum - Christentum - Islam vermittelt werden: Ursprung und Geschichte, heilige Schriften, Lehren,
religiöses Leben. Dabei wird das Bild dieser Religionen vor allem anhand von Quellentexten entworfen, die
der jeweiligen Religion selber entstammen. Auf diese Weise wird eine von Verzerrungen und Verfälschungen
weitgehend freie Perspektive der Betrachtung ermöglicht.
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt, unterstützt durch Folien und evtl. Dias. Begleitend
werden gemeinsam Texte bearbeitet.
Das Seminar richtet sich an Interessenten ohne Vorkenntnisse.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 18
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
92
Islamische Grundlagen
Dieser Seminarkurs vermittelt -von allgemeinen Voraussetzungen ausgehend- eine möglichst umfassende
Schau der dogmatischen, juristischen und glaubenspraktischen Aspekte des Islams. Ziel ist es, den
Teilnehmern ein besseres Verstehen der allgemein religiösen wie der spezifisch islamischen Denkweisen der
Muslime und damit auch einen Blick hinter die Kulissen des aktuellen Tagesgeschehens zu ermöglichen.
Themen sind u.a.: - Mohammed: Person und Wirkung
• Der Koran
• Der Islam als Religionsstaat
• Sunniten und Schiiten: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
• Islamisches Recht
• Glaubenspraxis und volksreligiöse Elemente
• Modernismus und Fundamentalismus und ihre Wurzeln
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt, unterstützt durch Karten und Bilder. Begleitend
werden gemeinsam Texte bearbeitet.
Das Seminar richtet sich an Interessenten ohne Vorkenntnisse.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 18
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
93
Islamische Kunst und Kultur
Die Erwähnung des Islams weckt in der westlichen Welt derzeit in erster Linie Assoziationen von Gewalt,
Terror und fanatischer Religiosität. Daß der Islam eine Kraft ist, die nicht nur die Weltgeschichte
entscheidend geprägt hat und noch prägt, sondern der auch unsere europäische Kultur wesentliche Impulse
verdankt, wird darüber meistens vergessen.
Dem setzt dieses Seminar bewußt die Beschäftigung mit den ästhetischen und kulturellen Grundlagen des
Islams entgegen. Unter Vermeidung einseitig negativer Implikationen sowohl wie verklärend-romantischer
Sichtweisen wird ein wissenschaftlich fundiertes Bild gezeichnet, das von sich in Anspruch nehmen kann, der
Lebenswirklichkeit, wie sie sich in der islamischen Welt im Lauf der Jahrhunderte dargestellt hat, nicht
weniger gerecht zu werden als die Geschichten von Gewalt und Krieg. Neben einer kurzen Einführung in die
arabische Sprache und einem Grundkurs in islamisch-religiöser Kultur soll das Hauptaugenmerk der
islamischen Kunst und Architektur sowie der arabisch-persischen Poesie und Literatur (auch
Wissenschaftsliteratur) gelten. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei auf dem Vorderen Orient und
Spanien.
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt, unterstützt durch Karten, Pläne und Bilder.
Begleitend werden gemeinsam Texte bearbeitet.
Das Seminar richtet sich an Interessenten ohne Vorkenntnisse.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 18
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
94
Islamischer Fundamentalismus
Der islamische Fundamentalismus ist in den letzten Jahren zu einem der meistbeachteten Phänomene
internationaler Politik und Berichterstattung geworden. Mit dem Begriff „Fundamentalismus“ sind dabei
deutlich negative Assoziationen verbunden, ja er wird geradezu mit Terrorismus gleichgesetzt. „Islamischer
Fundamentalismus“ ist damit zu einem Kernbegriff für die Auffassung vom Islam in den westlichen Medien
und Gesellschaften geworden, in denen der Islam zunehmend als Bedrohung auch unserer Werte und
Gesellschaftsstrukturen angesehen wird.
In diesem Seminar soll den Teilnehmern ein differenzierterer Zugang zum Thema, aber auch zum Islam
allgemein ermöglicht werden. Wesentlich ist dabei die Lektüre von Quellentexten von islamischen Gelehrten.
Themen sind u.a.:
• Der Begriff „Fundamentalismus“
• Die Grundlagen der islamischen Religion und des islamischen Rechtsv
• „Fundamentalistische“ Theorien islamischer Religionsgelehrter
• Die aktuelle Ausprägung des Islam in einzelnen Ländern
Der Unterrichtsstoff wird vor allem in Vorträgen vermittelt. Dazu tritt die gemeinsame Lektüre von Texten.
Das Seminar richtet sich an Interessenten ohne Vorkenntnisse.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Sander, Paul
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 9
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
95
Judentum verstehen - Die Aktualität jüdischen Denkens von Maimonides bis
Hannah Arendt
Judentum verstehen meint beides: eine Herausforderung (durch das Judentum) und einen Imperativ an uns
selbst. Wir müssen diesem Imperativ gehorchen, denn Auschwitz war das Ergebnis des Willens, dem
Judentum kein Gehör zu schenken und es nicht zu verstehen. Die Ghettoisierung des Judentums und die
Progrome im Zeichen des Christentums folgtem aus dem Beschluss, jüdische Religiosität nicht
anzuerkennen und nicht verstehen zu wollen. "Das Gespräch zwischen Juden und Christen gibt es erst seit
drei Jahrzenten. Vorher gab es in der Theologie keinen Dialog" (Ernst Ludwig Ehrlich). Die Existenz des
Judentums in der Welt ist eine religiöse, eine erkenntnistheoretische, eine gesellschaftliche, eine politische
und eine pädagogische Herausforderung. Judentum enthält eine unspektakuläre, kaum in Erscheinung
tretende, weil nicht missionarische Negation alles Nichtjüdischen: aller nichtjüdischen Religiosität,
Erkenntnistheorie, Gesellschaftstheorie und Politik.
Worin die Besonderheit des so vielfältig ausgeprägten jüdischen Denkens besteht, soll Gegenstand des
Seminars sein. Behandelt werden Aufsätze zu Maimonides, Spinoza, Moses Mendelssohn, Leo Baeck,
Walter Benjamin und Hannah Arendt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Miehe, Rainer
Gruppengröße: max. 15 Personen
Unterrichtsstunden: 30
Literatur
Hans Erler, Ernst Ludwig Ehrlich (Hrsg.), Judentum vestehen, Die Aktualität jüdischen Denkens von
Maimonides bis Hannah Arendt, Frankfurt/Main - New York 2002 (Campus Verlag)
96
Mystik im Judentum
Im Rahmen von New-Age-Bewegung und Esoterik ist auch das Interesse an jüdischer und christlicher Mystik
gewachsen. Bekannt geworden ist vor allem die im 12./13. Jahrhundert von französischen und spanischen
Juden entwickelte Kabbalah. Das Judentum kennt aber auch noch andere mystische Richtungen. Ihre
Tradition reicht von den Anfängen des Judentums bis in die Gegenwart. Jede dieser mystischen Richtungen
bleibt mit ihren Symbolen, magischen Praktiken und ihrer Spiritualität ganz eng der jüdischen Lehre in ihrer
schriftlichen und mündlichen Form verbunden.
Zu diesem Kurs wollen wir versuchen, Zugang zu den Quellen und Hauptströmungen der jüdischen Mysti -
der Merkaba-Mystik, der Kabbalah und der Mystk der osteuropäischen Chassidim - zu finden. Wir werden
uns mit Fragen beschäftigen: gibt es in der jüdischen Mystik "Seelenwanderung"? Wie verhalten sich
jüdische Mystiker in der Welt? Was ist für die Mystiker "Gott", was sind "Engel"?, welchen magischen
Techniken wenden sie an und was beabsichtigen sie mit der Magie? Vorgesehen ist auch, Spuren der
jüdischen Mystik in der Malerei Mark Chagalls (oder anderer zeitgenössischer Künstler) nachzugehen.
Arbeitsformen/Methoden: Vortrag, Diskussion, Textarbeit, Gruppenarbeit, eventuell Videofilm mit
anschließendem Gespräch.
Fachbereich: Religionswissenschaften
Dozenten • Schoener, Gustav-Adolf
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 12-16
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
97
98
Sozialwissenschaften
Die Informationsgesellschaft - Chancen und/oder Gefahren einer
gesellschaftlichen Veränderung für politische Bürgerbeteiligung
Das Zeitalter der Informationsgesellschaft ist längst angebrochen, doch was bedeutet die
Informationsgesellschaft für uns - die Menschen, die in diesem Zeitalter leben?
Stichworte wie Internet, E-Commerce, digitale Signatur, digitales Rathaus, E-Government, gläserne
KundInnen bzw. BürgerInnen fallen dazu ein. Diese und vieles mehr sollen Thema im Seminar werden.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Deppe, Ute
Gruppengröße: keine
Unterrichtsstunden: nach Absprache
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
99
Ethno-nationale Konflikte in Europa
An Hand von Beispielen ethno-nationaler Konflikte wie etwa in Nordirland, im Baskenland oder im Nahen
Osten sollen in dieser Veranstaltung folgende Fragen behandelt werden:
• Wie sind die jeweiligen Konflikte entstanden und wie haben sie sich entwickelt?
• Wer sind die zentralen Konfliktakteure?
• Welche Strukturen weist der Konflikt auf?
• Welche Rolle spielen die konflikthaften Identitäten?
• Was wurde bisher unternommen um den Konflikt zu regulieren?
• Was könnte/sollte weiterhin unternommen werden?
Dabei sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Konflikten herausgearbeitet und es soll
versucht werden verallgemeinerbare Schlüsse zu ziehen.
Methoden/Arbeitsformen: Gruppenarbeit, Präsentation, Diskussion
Zielgruppe/Teilnahmevoraussetzungen: Die Veranstaltung richtet sich an all diejenigen, die ein besseres
Verständnis von diesen überaus komplexen und für Außenstehende nur schwierig nachzuvollziehenden
Konflikten bekommen möchten.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Hoppe, Marcus
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
100
Frieden und Konflikt in der internationalen Politik
In dieser Veranstaltung soll zunächst einmal Grundbegriffe wie Frieden, Krieg, Gewalt und Konflikt kritisch
betrachtet werden. Daran anschließend soll an Hand von konkreten Konfliktbeispielen die Entstehung und
Eigendynamik gewalttätiger Auseinandersetzungen analysiert und Regulierungsmöglichkeiten diskutiert
werden. Darüber hinaus soll darüber nachgedacht werden, wie Konflikte präventiv verhindert werden können
und wie Modelle aussehen könnten, welche ein gewaltfreies Zusammenleben ermöglichen würden.
Methoden/Arbeitsformen: Gruppenarbeit, Präsentation, Diskussion
Zielgruppe/Teilnahmevoraussetzungen: Die Veranstaltung richtet sich an all diejenigen die Interesse an
internationaler Politik haben und sich mehr darüber erfahren möchten, wie Konflikte entstehen und warum
sich ‚Lösungen‘ so schwierig gestalten.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Hoppe, Marcus
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
101
Grundbegriffe des Kapitals
Eine ganze Reihe von Sozialwissenschaftlern war bis zum Zusammenbruch des real existierenden
Sozialismus der Auffassung, dass Marx zwar ganz unpraktikable Verbesserungsvorschläge gemacht habe,
aber eine gute Analyse der gesellschaftlichen Zustände, wenigstens des 19. Jahrhunderts, geliefert habe.
Der Kurs richtet sich daher an alle, die sich mit der dumpfen Ahnung, es könne etwas faul sein im Staate,
nicht begnügen, sondern die auch nach Erklärungen dessen, was sie unzufrieden macht, suchen. Es soll
anhand ausgewählter Passagen aus dem „Kapital“ einmal nachgesehen werden, was daran auf die
Verhältnisse des 19. Jahrhunderts beschränkt ist und was vielleicht heute noch etwas trifft. Dabei sind
Diskussionen aktueller ökonomischer und politischer Entwicklungen ebenso erwünscht wie unvermeidlich.
Deshalb soll nicht bloß der philosophische ‚background‘ erarbeitet werden, sondern es sollen vor allem auch
Argumente entwickelt werden, mit denen unabhängig von persönlicher Betroffenheit aktuelle Entwicklungen
wie Faulheitsdebatte, Lohnkämpfe, PISA-Studie u.v.m. besser einzuschätzen sind.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
102
Liebe und Sexualität in modernen Gesellschaften. Zur Soziologie von intimen
Beziehungen
Das Ziel des Seminars ist die Vermittlung soziologischen Denkens. Wir gehen wie selbstverständlich davon
aus, dass romantische Liebe und Sexualität natürliche Dinge sind und es intime Beziehungen schon immer
gab. Es lässt sich jedoch zeigen, dass sich das, was wir unter Liebe, Sexualität und Intimität verstehen, erst
mit der Entwicklung moderner Gesellschaften herausbildet. Wir werden versuchen, diesen
Herausbildungsprozess in einzelnen Punkten zu beleuchten und einige Grundstrukturen moderner
Gesellschaften zu reflektieren. Vor diesem Hintergrund können wir uns dann dem derzeitigen Wandel intimer
Beziehungen zuwenden und zu einer realistischeren Einschätzung dessen gelangen, was uns als
"Singlegesellschaft", "Scheidungsboom" u.ä. ´angepriesen´ wird. Methoden und Arbeitsformen: Nach
Absprache; denkbar ist sowohl die Gestaltung als Vortragsreihe mit anschließender Diskussion als auch freie
Diskussionen, gemeinsame Lektüre etc.
Zielgruppe: Alle, die bereit sind, sich über den Rand (psychologischen) Alltagswissens hinauszuwagen und
abstrakte und ungewöhnliche Denkwege zugehen. Zentrale Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft,
sich auf zunächst absurd erscheinende Denkweisen und Perspektiven einzulassen sowie eine gewisse
´analytische Kälte´ zu entwickeln, die notwendig ist, um sich wissenschaftlich mit "emotionsnahen" Themen
zu beschäftigen. Diskussionsbereitschaft wird ausdrücklich gewünscht !
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Lewandowski, Sven
Gruppengröße: max. 20 Personen
Unterrichtsstunden: 20 - 30
NEBG: Nein
Literatur
Literatur: Peter Fuchs: Liebe, Sex und solche Sachen. Zur Konstruktion moderner Intimsysteme. Konstanz,
Universitätsverlag 1999.
103
Nationalismus, Ethnizität und die Konstruktion sozialer Identitäten
Soziale Identitäten sind von zentraler Bedeutung für den Zusammenhalt von Gruppen. Dabei sind Identitäten
keine natürlichen und unveränderlichen Gebilde, sondern sie werden im sozialen Prozess kontinuierlich
konstruiert. In diesem Seminar soll versucht werden heraus zu kristallisieren, warum gerade ethnische und
nationale Komponenten bei der Konstruktion von sozialen Identitäten eine so große Rolle spielen. Mit Hilfe
verschiedener sozialwissenschaftlicher Erklärungsansätze sollen zentrale Bezugspunkte ethnischer und
nationaler Identitäten (wie etwa Geschichte, Symbole, Religion, etc.) sowie ihre Dynamik und Inklusions- und
Exklusionsprozesse analysiert werden. Methoden/Arbeitsformen: Gruppenarbeit, Präsentation, Diskussion
Zielgruppe /Teilnahmevoraussetzungen: Die Veranstaltung richtet sich an all diejenigen, die verstehen
möchten, wie Identitäten konstruiert werden, wie sie ‚funktionieren‘ und warum gerade nationale Elemente
dabei eine so große Rolle spielen.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Hoppe, Marcus
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
104
Soziologie für soziale Berufe
Das Ziel des Seminars ist die Vermittlung soziologischen Denkens.
Die Gesellschaft, in der wir leben, arbeiten und handeln, können wir nicht ändern (jedenfalls nicht sofort). Wir
können uns jedoch mit ihren Strukturen vertraut machen, so dass wir zu einer realistischeren Einschätzung
dessen gelangen können, was wir zu erreichen vermögen. In diesem Sinne möchte das Seminar einen
Beitrag zur Enttäuschungsreduktion leisten, denn wer weiß, was er/sie erwarten darf, wird nicht (so sehr)
enttäuscht sein, wenn das nicht eintrifft, was er/sie nicht erwarten konnte. Durchgehend begleiten wird uns
der Versuch einer Abgrenzung von soziologischem zu psychologischem Denken. Im einzelnen werden wir
uns mit folgenden Themen beschäftigen: Was ist Soziologie? (Grundbegriffe etc), Stigmatisierung als
sozialer Prozess, Behinderung aus soziologischer Sicht, Soziale Ungleichheit in westlichen
Industrienationen, Individualität und Individualisierung, Sozial(politisch)e Intervention, Sucht als soziale
Struktur, Macht als soziologische Kategorie, das Moderne moderner Gesellschaften (weitere Themen sind
nach Absprache möglich).
Methoden und Arbeitsformen: Nach Absprache; denkbar sind sowohl Gespräche, Diskussionen,
Gruppenarbeiten als auch Vortrag. Zielgruppe: Angehörige sozialer, helfender und heilender Berufe sowie
Interessierte.
Zentrale Teilnahmevoraussetzung ist das Interesse für gesellschaftliche Strukturen und Prozesse sowie die
Bereitschaft, über den Tellerrand des eigenen Berufes hinauszublicken und sich auf zunächst ungewohnte
und abstrakte Denkweisen einzulassen.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Lewandowski, Sven
Gruppengröße: max. 20 Personen
Unterrichtsstunden: 20 - 30
NEBG: Nein
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
105
Terrorismus und politische Gewalt: Ursachen, Formen und Gegenmittel
In diesem Seminar sollen an Hand folgender Fragestellungen verschiedene Ebenen und Elemente des
Terrorismus herausgearbeitet und an Fallbeispielen verdeutlicht werden:
• Was ist überhaupt Terrorismus – und was nicht?
• Wie hat sich das Phänomen historisch entwickelt?
• Welche Erscheinungsformen und Arten lassen sich unterscheiden?
• Wie entsteht Terrorismus? (Ursachen)
• Welche Motive, Ziele und Strategien verfolgen Terroristen?
• Wer wird Opfer terroristischer Gewalt?
• Welche Auswirkungen hat der Terrorismus?
• Was lässt sich gegen den Terrorismus tun?
Methoden/Arbeitsformen: Gruppenarbeit, Präsentation, Diskussion, Analyse von Medienberichten
Zielgruppe /Teilnahmevoraussetzungen: Dieses Veranstaltung richtet sich an all diejenigen, die sich
eingehend und kritisch mit dem Phänomen Terrorismus beschäftigen wollen. Vorkenntnisse sind nicht
erforderlich, Englischkenntnisse sind jedoch wünschenswert.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Hoppe, Marcus
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: nach Absprache
Literatur
Literatur und Material werden im Seminar bekanntgegeben bzw. verteilt. Für Interessierte wird empfohlen:
Bruce Hoffman: Terrorismus. Der unerklärte Krieg. Neue Gefahren politischer Gewalt, Frankfurt a. M. 2001
Peter Waldmann: Terrorismus. Provokation der Macht, Bonn 1998
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Womit ist der Anfang der Wissenschaften zu machen?
Dieser Kurs richtet sich an alle, die es in irgendeiner Form mit Wissenschaft oder der - wie immer gestalteten
- Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu tun haben.
Jede Wissenschaft hat das Problem des Anfangs, weil aus dem Anfang alles entwickelt werden soll, was
später behauptet wird. Deshalb darf der Anfang sich nicht auf etwas berufen, das erst später kommt, er darf
aber auch nicht willkürlich sein. Worauf aber kann er sich dann berufen, ohne auf das Problem des
Kahlköpfigen zu verfallen, sich an den Haaren, die er nicht hat, aus dem Sumpf ziehen zu wollen, in dem er
nicht sitzt? Hegel macht das zum Problem seines Einleitungskapitels in die Wissenschaft der Logik und
erhebt den Anspruch, damit die abendländische Wissenschaftsgeschichte zum Abschluss zu bringen. Eine
genaue Lektüre dieses Textes soll etwas Aufschluss gewähren.
Fachbereich: Sozialwissenschaften
Dozenten • Städtler, Michael
Gruppengröße: k.A.
Unterrichtsstunden: 30-40
Literatur
Wird bei Bestellung der Veranstaltungen spezifiziert
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Wirtschaftswissenschaften
Schlüsselqualifikationen - Was heißt das? Teamarbeit und kollegiales Verhalten
Als Fach- und Sacharbeiterin reicht es heute nicht mehr, nur fachlich top zu sein. Die Fähigkeiten zu
selbstständigem Arbeiten, zur Zusammenarbeit, zum Selbstmanagment, zur Konfliktfähigkeit, zu
erfolgreicher Kommunikation u.a.m. bringt die fachliche Qualifikation erst zum Tragen und gilt als wichtiger
Schlüssel zur beruflichen Zukunft.
Das Seminar bietet die Möglichkeit, diese Fähigkeiten und Verhaltensweisen unter dem Schwerpunkt
Teamarbeit und kollegiales Verhalten mit der Lernmethode Learning by doing theoretisch und praktisch zu
erarbeiten, mit dem Ziel das persöliche Team-Profil zu aktualisieren. Die praktische Phase wird mit AC -
Übungen (Assessmentcenter) und Rollenspielen unterstützt. Dementsprechend setzt es eine aktive Mitarbeit
der TeilnehmerInnen voraus.
Haben Sie Mut sich im Feedback-Spiegel neu zu betrachten und in eine lebenslange Lernspirale
einzusteigen?
Weiteres Angebot: Welche Schlüsselkompetenzen brauchen Führungskräfte? Mitarbeiterführung und
Mitarbeitermotivation
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Unterrichtsstunden: 20
NEBG: Nein
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist
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Spitzenleistung durch Konflikt- und Stressbewältigung. Selbstbehauptung am
Arbeitsplatz
Tagtäglich reagieren Sie und treffen in unzähligen Arbeits- und Privatsituationen Entscheidungen intuitiv und
unbewusst aus Ihrem Erfahrungsrepertoire heraus.
Oft setzen Sie voraus, dass Ihre Reaktionen und Signale in Ihrer Wirkkraft angemessen waren und wenden
sich sekundenschnell einer nächsten Interaktion und Kommunikation zu.
Einige durchlaufene Arbeitssituationen hinterlassen bei Ihnen jedoch einen bitteren Geschmack auf der
Zunge. Atmosphärisch spüren Sie bereits eine negative Spannung der „Luft“ zwischen Ihren
Gesprächspartnerinnen/Gesprächspartnern und sehen sich bereits in einen Konflikt verwickelt.
Was ist zu tun? Wie schützen wir uns vor den eigenen Denk-, Gefühls- und Verhaltensfallen, die
Negativstress, Unzufriedenheit und/oder Lustlosigkeit erzeugen? Wie erhalten wir unsere geistige und
körperliche Fitness und Leidenschaft für unsere Lebensaktivitäten?
Eine Fortbildung auf wissenschaftlicher Grundlage ist immer wieder wertvoll, um unseren momentanen
Standort des tagtäglichen Reagierens und Agierens auf positive Energiequellen und Lebensfreuden hin
überprüfen zu lassen.
Erlauben Sie sich diesen Fortbildungs-Genuss…
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften
Dozenten • Paterok, Ingryt
Gruppengröße: max. 16 Personen
Literatur
Die TN mögen bitte 7,50 € für den von der Referentin erstellten Reader mit einplanen, der sowohl für die
Mitarbeit als auch die spätere Anwendung des Erlernten von Nutzen ist