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Kundenzeitschrift der KID Magdeburg GmbHTRANSCRIPT
X. Jahrgang • I. Quartal 10 • 36. Ausgabe www.kid-magdeburg.deRegionales IT-Kundenmagazin für Sachsen-Anhalt
EDITORIAL
TitelGründung einer Genossenschaft 03
TitelDie Zeit ist reif für die Kommunale IT-UNION 04
InterviewEin außergewöhnliches Projekt im E-Government Deutschlands 06
TitelInterkommunale Zusammenarbeit in einer Genossenschaft 08
MesseimpressionenKommunale IT-UNION auf der KOMCOM 2010 10
ITAlarm im World Wide Web – neuartiger Virus-Wurm-Zwitter 13
ForschungMit dem Satelliten den Holzweg finden 14
Aus der KID-Praxis Vom Stadtplan der auch Abfahrtszeiten anzeigt 16
InterviewMöglichkeiten Interkommunaler Zusammenarbeit 18
Surftipps • Rätsel • Lexikon 20
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INHALT
Take off
Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer
Mit diesen Worten wird in der Luftfahrt der Startvorgang eingeleitet. Um einenerfolgreichen Start zu realisieren, sind viele Dinge zu beachten: u.a. muss die Flugsiche-rung „grünes Licht“ gegeben haben. Die Maschine benötigt eine angemessen langeStartbahn und zum Abheben ist eine bestimmte Geschwindigkeit erforderlich.
Genauso geht es der neu gegründeten Kommunalen IT-UNION eG i.G. (KITU). Siebefindet sich im Startvorgang. Das „grüne Licht“ der Kommunalaufsicht liegt vor. DerGründungsakt ist vollzogen. Einige formelle Dinge sind noch zu erledigen. Nun soll siefliegen, unsere IT-UNION.
In den letzten Monaten hat der Gründungsprozess meine volle Aufmerksamkeiterfordert. Umso mehr freue ich mich, dass mein „Baby“ nun da ist und sich entwickelt.
Diese neue Organisation, die kein eigenes Personal hat, wird die kommunaleZusammenarbeit im Bereich Informationstechnologie in Sachsen-Anhalt verändern – unddamit die KID als Betriebsgesellschaft der Genossenschaft.
Deshalb widmen wir auch fast den ganzen SERVER der Kommunalen IT-UNION.Viele Aspekte werden angesprochen. Sicher aber nicht alle. Was Schwerpunkt der künf-tigen Arbeit sein wird, hängt von den Mitgliedern ab. Sie steuern nach dem Prinzip„jedes Mitglied hat eine Stimme“ die Ausrichtung der Genossenschaft.
Ich rufe alle Kommunen auf, Mitglied der KITU zu werden. Stärken Sie die kom-munale Stimme auf dem Gebiet der IT und profitieren Sie von dem genossenschaftlichenPrinzip der gemeinsamen Aufgabenbewältigung.
Ihr Dr. Michael Wandersleb
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Am 22.12.2009 wurde die Kom-munale IT-UNION eG (KITU) ins Lebengerufen. Es unterzeichneten Holger Platz,Beigeordneter für Kommunales, Umweltund Allgemeine Verwaltung der Landes-hauptstadt Magdeburg, Franz-UlrichKeindorff, Bürgermeister der GemeindeBarleben, und Dr. Michael Wandersleb,Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH.
„Durch die Gründung der Kommu-nalen IT-UNION wird eine Organisationgeschaffen, die es den Kommunen spezi-ell Sachsen-Anhalts ermöglicht, inter-kommunale Zusammenarbeit auf demGebiet der IT zu praktizieren“, freut sichKID-Geschäftsführer Dr. Wandersleb. Bür-
germeister Keindorff ergänzt: „Mittlereund kleine Kommunen können Fortschrit-te im eGovernment nur gemeinsam errei-chen. Dazu soll unsere Genossenschaftbeitragen.“ „Die Gründung der KITU hatgezeigt, wie gut die Zusammenarbeit derKommunen funktioniert, wenn sie auffreiwilliger Basis beruht“, blickt HolgerPlatz auf die fruchtbare Diskussionsphaseim Vorfeld zurück. Durch die Genossen-schaft ist eine umfassende Unterstützungihrer Mitglieder zur wirtschaftlichen Ver-sorgung mit IT-Dienstleistungen und IT-Lieferungen durch einen gemeinschaftli-chen Geschäftsbetrieb gewährleistet. DieMitglieder sind frei in ihrer Entscheidung,
Gründung einer GenossenschaftLandeshauptstadt Magdeburg, Gemeinde Barleben und KID Magdeburg GmbH sindGründungsmitglieder
v.l. Holger Platz, Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und Allgemeine Verwaltung der Landeshauptstadt Magdeburg; Dr. MichaelWandersleb, Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH; Franz-Ulrich Keindorff, Bürgermeister der Gemeinde Barleben
KontaktKommunale IT-UNION eG i.G. Alter Markt 1539104 Magdeburg
die Leistungen der Genossenschaft inAnspruch zu nehmen. Die Genossenschaftwird sich damit befassen, deren Bedürfnis-se zu analysieren. Ziel wird es sein, weite-re Mitglieder zu gewinnen, um eine brei-tere Basis zu erreichen.
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In dieser Zeit spielte die Informati-onstechnologie noch keine große Rolle.Erste Fachverfahren gab es zwar schon,jedoch waren es schmale Insellösungen.Um diese Verfahren betreiben zu können,genügten wenige Personen. Ein besonde-rer Fokus lag nicht auf diesem Thema. Ein-zelne Bürgermeister entwickelten trotzdemein Faible für „die EDV“ und da kam esihnen gerade recht, dass sie auch auf die-sem Gebiet unabhängig agieren konnten.
Aber die Zeiten änderten sich. Undsie ändern sich immer weiter. Es sindTrends wahrzunehmen, die unumkehrbarsind und große Auswirkungen auf dieInformationstechnologie auch und geradein Kommunen haben.
Es sei in dem Zusammenhang derZwischenruf erlaubt, dass die Anforderun-gen an IT im öffentlichen Sektor und gera-de in Kommunen um ein Vielfaches kom-plexer sind als in der Industrie. Man verglei-che nur einmal die Zahl und Ausgestaltungder Prozesse und Produkte in einem Auto-mobilwerk und einer mittleren Stadt. Dadieses Phänomen häufig nicht bedachtwird, kommt es übrigens bei Beratungsun-ternehmen, die nicht im öffentlichenBereich zu Hause sind, regelmäßig zu Fehl-schlüssen.
Aber zurück zum Thema. WelcheTrends gibt es, die hier eine Rolle spielen?
� Die steigenden Qualitätsanforderun-gen von Bürgern und Wirtschaft als „Kun-den“ der Kommune – sicher auch abgelei-tet aus den steigenden Ansprüchen inanderen Bereichen unseres Lebens –erhöhen zusammen mit dem zunehmen-den Wettbewerbsdruck der Kommunenuntereinander die Notwendigkeit zur Ver-änderung im jeweiligen Landkreis, Stadtoder Gemeinde.
� Land und Bund drängen die Kommu-nen zur Zusammenarbeit beim Austauschvon Daten, was effizient nur per Informati-onstechnologie zu realisieren ist. Diesessetzt wiederum einheitliche Standards vo -raus. Als Beispiel ist hier der Meldedaten-austausch über den X-MELD-Standard zunennen.
� Die zunehmende Finanznot der Kom-munen lässt die Erkenntnis reifen, dass esmehr Sinn macht, durch die IT als an der ITzu sparen. Das bedeutet aber einen höhe-ren Reifegrad der Hard- und Software, wasohne Spezialisten nicht zu machen ist.
� Je mehr Daten elektronisch verarbeitetwerden, umso mehr spielen Sicherheit undIntegrität der Daten eine entscheidendeRolle.
Als Konsequenz drängen Bund undLand die Kommunen zu verstärkter Koope-ration. Und auch die Softwarehersteller
unterstützen dies, indem sie neue Versio-nen teilweise nur noch als Rechenzent -rumslösungen anbieten.
Die Kommunen Sachsen-Anhaltshatten bisher für diese neuen Anforderun-gen keine Lösung. Zwar gibt es kommuna-le IT-Dienstleister, die aber als selbständigeGmbHs eine andere Politik verfolgen müs-sen, als Plattform für Kommunen undkommunale Zusammenarbeit zu sein.Selbst die KID, die mit ca. 95 % der Kom-munen unseres Bundeslandes – wenn auchteilweise kleine – Verträge hat, kann ausden genannten Gründen diesem Anspruchnicht voll gerecht werden. Alternativ tum-meln sich Töchter großer Konzerne undmittelständische Unternehmen im Lande.Das ist auch gut so, weil auf ihre Wert-schöpfung keineswegs verzichtet werdenkann. Gerade die mittelständischen Unter-nehmen leisten einen unverzichtbaren Bei-trag bei der Entwicklung neuer kommuna-ler Software. Eine Aufgabe, die keineswegsim Regelfall bei den Kommunen oder ihrenOrganisationen liegen sollte.
Eine Organisation, die als Plattformfür kommunale Zusammenarbeit imBereich Information und Kommunikation(IuK) dienen und für die Mitgliedskommu-nen IuK-Dienstleistungen erbringen könn-te, war also aufzubauen. Sie sollte deninteressierten Kommunen die Möglichkeitgeben, frei skaliert mitzuarbeiten: von der
Die Zeit ist reif für die Kommunale IT-UNION
Bis vor ungefähr 20 Jahren waren die Bürgermeister den Räten der Kreise imdamals noch nicht vorhandenen Sachsen-Anhalt unterstellt. Von daher wares eine ganz natürliche und gute Reaktion, dass in den Kommunen in denFolgejahren besonderer Wert auf maximale Unabhängigkeit gelegt wurde.Jede Kommune konnte nun endlich entsprechend den Bürgerwünschen ihreVorstellungen umsetzen. Grenzen der Selbständigkeit waren nur durchGesetze und Verordnungen gesetzt. Aber selbst die waren damals nicht inso großer Zahl vorhanden wie heute. Die finanziellen Restriktionen wurdenauch nicht als so hoch empfunden.
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Dienstleistungserbringung bei einigenselektiven, z.B. innovativen Themen bis hinzum Komplettbetrieb. Durch diese Organi-sation sollte alles möglich sein. Sie kann imdirekten Schulterschluss mit den kommu-nalen Spitzenverbänden als Meinungsbild-ner im Bereich IT innerhalb der kommuna-len Familie und gegenüber Land und ande-ren Institutionen dienen.
Ein Zweckverband erfüllt dieseAnforderungen nicht. Hier ist eine exaktbeschriebene Aufgabenübertragung not-wendig. Die differenzierten Erfahrungenmit Zweckverbänden motivieren ebenfallsnicht. So wurde bei einem Treffen des
Innovators Clubs des Deutschen Städte-und Gemeindebunds die Rechtsform derGenossenschaft diskutiert. Eine an -schließende rechtliche Prüfung ergab, dasseine Genossenschaft allen erforderlichenKriterien genügt. So machten sich die spä-teren Gründer, die Gemeinde Barleben, dieLandeshauptstadt Magdeburg und die KIDauf den Marsch durch die Institutionen, andessen Ende eine Genehmigung der Grün-dung und Beteiligung stand, sodass nochgerade im alten Jahr, am 22. Dezember2009, die Gründungsversammlung statt-finden konnte. Die Kommunale IT-UNIONwar geboren. In vielen Gesprächen, dieseitdem geführt wurden, begrüßten die
Gesprächsteilnehmer den besonderenCharme dieser Lösung: Die Genossenschaftist per se selbstorganschaftlich organisiert,d.h. das „Gemeinsam“ steht im Vorder-grund, ohne dass ein Zwang zur Teilnahmean bestimmten Aktivitäten besteht, denndie erbrachten Leistungen der Kommuna-len IT-UNION gegenüber den Genossen-schaftsmitgliedern werden berechnet. DerEin- oder Austritt ist leicht zu bewerkstelli-gen. Es gibt keine „Bewertungsrisiken“oder „Austrittsgebühren“.
Die Kommunale IT-UNION erfüllt alleVoraussetzungen, die Plattform für kom-munale IT in Sachen-Anhalt zu werden.
Der Vorstand
Zu Aufsichtsratsmitgliedern sind gewählt: Olaf Czogalla, Stadtratsmitglied der LandeshauptstadtMagdeburg; Franz-Ulrich Keindorff, Bürgermeister der Gemeinde Barleben; Marcel Pessel, Bereichs-leiter Hauptamt der Gemeinde Barleben und Klaus Zimmermann, Beigeordneter für Finanzen undVermögen der Landeshauptstadt Magdeburg.
Olaf Czogalla Franz-Ulrich Keindorff Marcel Pessel Klaus Zimmermann
Dr. Michael Wandersleb
Zum Vorstand bestellt wurde Dr. MichaelWandersleb, Geschäftsführer KID Magde-burg GmbH.
Der Aufsichtsrat
INTERVIEW
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Server: Welche Erfordernisse einer enge-ren und vernetzten Zusammenarbeit beider Nutzung von IT- und Rechentechniksehen Sie, Herr Keindorff, aus der Sicht IhrerGemeinde in den nächsten Jahren als vor-dringlich an und welche Rolle spielen dabeipartnerschaftliche, vertraglich geregelteBeziehungen?
Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff:Die Entwicklung der letzen Jahre hatgezeigt, dass die Aufgaben der Gemeindenimmer komplexer und im Zusammenspielmit anderen Behörden und Einrichtungenvielschichtiger werden. Die Anforderungenan die IT-Infrastruktur in den öffentlichenVerwaltungen ist in den letzten zehn Jahrenüberproportional gewachsen. Nicht zuletztdie Umsetzung verschiedener gesetzlicherErfordernisse auf dem Gebiet des Europa-und des Bundesrechts, sowie das Erforder-nis den Bürgerinnen und Bürgern einen ein-fachen Zugang zu den Dienstleistungen derVerwaltung zu ermöglichen, zwingen dieGemeinde auf dem technischen Sektorstets Schritt zu halten. Dieser Trend wird inden nächsten Jahren nicht abflauen. Daherist es wichtig, frühzeitig leistungsstarkeBündnisse zu begründen, um flexibel aufdie neu erwachsenden Herausforderungenreagieren zu können. Sofern dieses Bestre-ben mit einer vertraglichen Basis funda-mentiert werden kann, gibt dies der Kom-
mune einen sicheren Ausgangspunkt, umsich diesen Herausforderungen angemes-sen stellen zu können. Natürlich gilt esdabei, das Rad nicht völlig neu zu erfinden,sondern mit den Unternehmen und Part-nern weiterzuarbeiten, welche sich über dieJahre bis dato bewährt haben.
Server: Welche Effekte erwarten Sie ausder Entwicklung der interkommunalenZusammenarbeit auf dem Gebiet der ITzwischen der Landeshauptstadt, Ihnen unddem kommunalen IT-Dienstleister KID Mag-deburg GmbH?
Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff:Für die Kommunen ist es immer schwierig,die Strömungen auf dem IT-Sektor rechtzei-tig zu erkennen und den eigenen struktu-rellen Aufbau danach proaktiv auszurich-ten. In einer schnelllebigen Sparte wie derIT kann die bestmögliche Lösung vongestern schon morgen ein alter Hut sein.Die Verwaltung ist dazu gehalten, die Mit-tel, die ihr über die Einnahmen aus Steuernund Abgaben zufließen, so sparsam undwirtschaftlich wie möglich einzusetzen.Daher muss auch bei der IT-Infrastrukturauf nachhaltige Lösungen gesetzt werden.Jeder Fehler bedeutet den Einsatz vonzusätzlichen Mitteln. Dies gilt es zu vermei-den. Ein wichtiger Produktionsfaktor in der Ver-waltung ist neben dem Humankapital in
Form von leistungsfähigen und gut ausge-bildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterneine funktionierende technische Infrastruk-tur. Dies bleibt zumeist im Unsichtbarenverborgen, verbindet aber dennoch alleProzesse, die zur Erzeugung der Dienstleis -tungen der Gemeinde unabdingbar sind.Letztendlich kann man feststellen, dass dieGemeinde mit der Be- und Verarbeitungvon Daten und den daraus erwachsendenDienstleistungen ihr Geld verdient. Dies hatnicht zuletzt seinen Anfang in einemkostengünstigen Einkauf von Hardwareund Software, sowie den damit verbunde-nen Schulungs-, Wartungs- und Unterstüt-zungsdienstleistungen bei den Lieferantenund Herstellern. Durch die Bündelung die-ser Nachfragesegmente am Markt erhofftsich die Gemeinde eine bessere Ausgangs-position bei der Preisgestaltung, einenZuwachs an Know-how bei der Beschaf-fung von Waren und Dienstleistungensowie die Möglichkeit in Zusammenarbeit,mit anderen Kommunen gemeinsam Ant-worten auf Herausforderungen zu finden,die für den jeweiligen Einzelnen wesentlich
Ein außergewöhnliches Projekt imE-Government DeutschlandsGründung der ersten IT-Genossenschaft nun auch de jure vollzogen
Freiwillig zusammengeschlossen, partnerschaftlich und vertraglich verbündet arbeiten zukünftig Kommunen und IT-Dienstleister in derKommunalen IT-Union i.G. zusammen. Dieser erstmalig in der Bundes-republik praktizierte Zusammenschluss zwischen IT-Unternehmen undKommunen, also staatstragenden Verwaltungsstrukturen und Firmenaus der freien Wirtschaft, wird der interkommunalen Zusammenarbeitweitere Impulse verleihen und die Wirtschaftlichkeit der Teilnehmendenentscheidend positiv beeinflussen. Dazu sprachen wir mit Franz-UlrichKeindorff, Bürgermeister der Gemeinde Barleben, einer der beidenkommunalen Gründungsmitglieder der KITU.
Franz-Ulrich Keindorff, Bürgermeister der Gemeinde Barleben
KOMMUNALE IT-UNION
schwerer zu bewältigen gewesen wären. Server: Wie soll die KITU aus Sicht derGemeinde Barleben die Arbeitsbeziehun-gen inhaltlich gestalten und wie wird sichzukünftig die Zusammenarbeit mit Ihrenbisherigen Partnern wie z.B. Somacos ent-wickeln?
Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff:Die Arbeitsbeziehungen innerhalb der KITUsollen sich nach den genossenschaftlichenPrinzipien richten. Ziel der KITU ist es, sichgemeinsam den Herausforderungen undFragen der Mitglieder anzunehmen undeine für alle Beteiligten zufrieden stellendeLösung zu erarbeiten (Win-Win-Strategie).Wie dies im Detail aussehen kann, muss dieZukunft zeigen. Fakt ist, je mehr Mitgliederdie Genossenschaft zählt, um so leistungs-stärker kann sich die KITU für ihre Mitglie-der bei der Suche nach Lösungsmöglichkei-ten positionieren. Dabei geht es nicht dar-um, dass alle Mitglieder die gleiche Lösunganwenden sollen. Vielmehr sollen sich dieMitglieder mit ähnlichen Lösungsansätzenzusammenfinden und bei der Beschreitungdes Weges gegenseitig stützen. Die Zusammenarbeit mit bisherigen Part-nern am Markt soll von den Bestrebungender KITU nicht negativ beeinträchtigt wer-den. Vielmehr eröffnet die Form der Genos-senschaft den Partnern die Möglichkeit,leichter an die Kommunen und Mitgliederheranzutreten und flächendeckendereLösungen anzubieten. Auch die Zusam-menarbeit mit der Somacos GmbH & Co.KG ist davon nur positiv betroffen. Bereits
2004 hat die Gemeinde ihr Ratssitzungs-programm Session über die KID von Soma-cos bezogen. In den folgenden Jahren ent-wickelte sich die KID zu einem wertvollenPartner im Bereich Support und Schulungauf diesem Gebiet. Dies ist der gutenZusammenarbeit mit Somacos und der KIDgeschuldet. Gern würde die Gemeinde Bar-leben die Leistungen der KID als SomacosKompetenzpartner über die KITU beziehen.Hierzu sind aber sicherlich noch Abstim-mungen erforderlich.
Server: Welchen Sinn macht ein Zusam-menschluss von Kommunen auf demGebiet des E-Government aus der europäi-schen Perspektive betrachtet und welchewirtschaftlichen Aspekte prägen hierbeibesonders die Entscheidung der KommuneBarleben?
Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff:Viele der durch die Gemeinde zu erfüllen-den Aufgaben werden auch von außerhalban die Gemeinde herangetragen. Hierzuzählen so wichtige Themen wie „Erfüllungder Anforderungen aus der EU-Dienstleis -tungsrichtlinie“, die Serviceerweiterungdurch das Anbieten von zentralen Informa-tionspunkten „D115“, die Bereitstellungvon Informationen und Zugängen für Bun-des- und Landesbehörden, als auch dieindividualisierte Dienstleistung für Bürgeram heimischen PC. Sicherlich ließen sicheinige der Projekte mit einem entsprechen-den Aufwand in Eigenregie stemmen, aller-dings kann dies nicht nach dem Motto
„Allein um jeden Preis“ angegangen wer-den. Der Zusammenschluss von Kommu-nen bündelt Wissen, Erfahrung und wirt-schaftliche Kraft durch gemeinsame Nach-frage. Dies kann in Zeiten knapper Kassenfür alle Beteiligten nur von Nutzen sein. Sowerden sich große Projekte, ob regionaloder europaweit wesentlich einfacherbewältigen lassen.
Server: Abschließend noch die Frage nachIhren Wünschen und Erwartungen, welchedie genossenschaftliche Zusammenarbeitzwischen Kommunen, Landeshauptstadtund IT-Dienstleister in den nächsten Jahrenbringen soll?
Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff:Die freiwillige Zusammenarbeit auf deminterkommunalen Sektor hat auch in derVergangenheit viele Vorteile gebracht.Nicht jede Gemeinde soll alle Erfahrungenselbst machen müssen, um im Nachgangaus dem geleisteten die entsprechendenSchlüsse zu ziehen. Ein Austausch von Wis-sen und Erfahrungen auf möglichst breiterBasis und die schnelle und kompetenteLösung von Fragen und Problemen istWunsch und Erwartung zugleich. Dies kannfür alle Beteiligten nur nutzbringend seinund sowohl die Landeshauptstadt, die inder Genossenschaft organisierten Kommu-nen als auch die IT-Dienstleister in ihrenAufgaben entlasten und voranbringen.
Weitere Information: www.barleben.de
Gemeindeverwaltung in Barleben
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Die Erwartungen an die Kommunenbezüglich ihrer Dienstleistungen für Bürgerund Wirtschaft steigen. Insbesondere stei-gen die Anforderungen und Erwartungenan transparente Verwaltungsstrukturen.Der Wettbewerb der Regionen um Bürgerund Wirtschaft nimmt zu. Zugleich gewin-nen die demografische Entwicklung unddie kommunale Finanzsituation als begren-zende Faktoren der kommunalen Arbeit anGewicht.
Der Einsatz von Informationstechno-logie ist ein zentrales Instrument, um denHerausforderungen gewachsen zu sein.Zugleich wird IT als eigene Qualität derkommunalen Leistungserbringung geradevon jüngeren Bürgern und Unternehmennachgefragt. Vor diesem Hintergrund bie-tet sich die Bündelung der kommunalenNachfrage in Sachsen-Anhalt, die Bera-tung der Kommunen bei der Bedarfsdefi-nition und der fachlich begleitete Einkaufder benötigten IT-Lösungen an. Sinnvoll istdarüber hinaus der Betrieb von IT-Verfah-ren, die aufgrund der hohen Standardisie-rung erhebliche Effizienzvorteile erwartenlassen. So können Qualität und Kostendurch Nutzung von Synergien optimiertwerden.
Die notwendige Struktur ist jetztdurch die Gründung der Genossenschaftgegeben. Die Kommunen, die am Modellinteressiert sind, treten der Genossen-schaft bei, die die Nachfrage ihrer Mitglie-der erfasst, zu Gunsten der Mitgliederoptimiert und bei der KID MagdeburgGmbH, dem kommunalen IT-Dienstleisterim Land Sachsen-Anhalt, beschafft.
Die Genossenschaft entwickelt inZusammenarbeit mit der KID effiziente IT-Lösungen und stellt diese den Mitgliedernder Genossenschaft und damit den Kom-munen zur Nutzung bereit, ohne dasssich die Notwendigkeit der Bedarfsdefini-tion und vorangehender Ausschreibungs-verfahren stellt. Die Ausschreibungs-pflicht entsteht erst auf der Ebene derKID, die die bestehenden vergaberecht -lichen Vorschriften umsetzt. Durch dasGenossenschaftsmodell haben die Mit-glieder Zugriff auf effektive und effizienteIT-Dienstleistungen. Folgende Vorteilesind damit verbunden:� Durch die Mitnutzung größerer Struk-
turen beim Betrieb von IT lassen sich eine größere Effizienz erreichen unddamit Haushaltsmittel einsparen.
� Änderungen der gesetzlichen Rahmen-bedingungen können zeitnah und inder Zusammenarbeit mit anderen Kom-munen umgesetzt werden.
� Die zunehmende Komplexität beim Ein-satz von IT und die steigenden Anfor-derungen an Datenschutz und Daten-sicherheit werden durch fachkundigesPersonal bewältigt.
Die Kommune kann ihr eigentlichesZiel, Steigerung der Attraktivität als inter-essanter Wohn- und Unternehmensstan-dort im Wettbewerb der Regionen bessererreichen.
„Wir haben uns bewusst für einGenossenschaftsmodell entschieden“, soDr. Michael Wandersleb, „weil es folgende
Vorteile beinhaltet:� einfache Aufnahme von Mitgliedern
ohne besondere formale Anforderun-gen, wie z.B. einer notariellen Beurkun-dung;
� keine Bewertungsprobleme der Genos-senschaftsanteile bei Ein- bzw. Austritt;
� wirtschaftliche und rechtliche Prüfung der Satzung des Geschäftsmodellserfolgt durch den Genossenschaftsver-band als unabhängigen Prüfer (unbe-schadet der kommunalaufsichtlichen Prüfung bei beabsichtigtem Beitritt einer Kommune);
� eine Genossenschaft ist eigenorgan-schaftlich strukturiert, Mitglieder und Handelnde verfolgen dieselben Interes-sen, eine Fremdorganschaft ist ausge-schlossen.“
Den Kommunen steht es frei, dasLeistungsportfolio der Genossenschaft
Interkommunale Zusammenarbeit in einer GenossenschaftLandeshauptstadt Magdeburg, Gemeinde Barleben und KID Magdeburg GmbH sindGründungsmitglieder der Kommunalen IT-UNION
Mit der Gründungsversammlung am 22.12.2009 wurde die Kommu-nale IT-UNION eG (KITU) ins Leben gerufen. Durch die Gründung wur-de eine Organisation geschaffen, die es den Kommunen speziell Sach-sen-Anhalts ermöglicht, interkommunale Zusammenarbeit auf demGebiet der IT zu praktizieren.
Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH
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nach Belieben zu nutzen. Sie können,soweit es die wirtschaftlichen Interessender übrigen Genossenschaftsmitgliedernicht benachteiligt, jederzeit Aufgaben aufdie Genossenschaft übertragen und wie-der zurücknehmen. Dies stellt sich sowohlgegenüber der Rechtsform eines Zweck-verbandes als auch gegenüber einem übli-chen Outsourcingprozess an einen exter-nen Dienstleister als erheblicher Vorteil dar.Für die Kommunen besteht ein eigenesInteresse an einer Einheit, die von Erfah-rungen in der Zusammenarbeit mit ande-ren Kommunen und ähnlichen Aufgaben-stellungen profitiert.
Derzeit gibt es keinen IT-Dienstleis -ter, der ähnlich wie die Kommunale IT-UNI-ON aufgestellt ist. Dementsprechend wirdder Wettbewerb bereichert. Die KID als IT-Dienstleister der Genossenschaft verfügtaufgrund ihrer Erfahrungen im kommuna-len sachsen-anhaltischen Markt über einehervorgehobene Position, die von keineranderen Organisation ausgefüllt werdenkann. Sie unterhält vertragliche Beziehun-gen zu 122 der 128 kommunalen Verwal-tungsorganisationen in Sachsen-Anhalt.Gegenstand der vertraglichen Beziehun-gen sind insbesondere Lösungen, die lan-deseinheitlich genutzt werden bzw.genutzt werden können. Dementspre-chend entstehen durch eine verstärkte
interkommunale Zusammenarbeit qualita-tive und wirtschaftliche Synergiepoten -tiale, von denen die Kunden der KIDbereits jetzt profitieren.
Darüber hinaus wird die Umsetzungkonkreter Projekte angestrebt, beispielhaftsind im ersten Schritt folgende IT-Lösun-gen zu nennen:� EU-Dienstleistungsrichtlinie� elektronisches Personenstandsregister� elektronische Rückmeldung im EWO� einheitlicher Behördenruf D115� elektronisches Meldeportal� elektronisch zugängliche Ratsinformati-
onssysteme� Einkaufsgemeinschaft für Hard- und
Software� alle zukünftigen zentralen Verfahren
Perspektivisch sind folgende ge -meinsame Aufgaben in der Genossen-schaft anzustreben:
� Erbringung von Betriebsleistungen fürdie Genossenschaftsmitglieder
� gemeinsamer Hard- und Software-Support
� gemeinsame Anwendungsbetreuung von kommunalen Kernverfahren (so diese identisch sind, z.B. Einwohner-wesen etc.)
Die Konstruktion der KommunalenIT-UNION erlaubt es, dass die Kommunenflexibel und Schritt für Schritt den Betriebihrer IT übergeben und/oder optimierenkönnen, ohne zu viele Kompromissebezüglich ihrer vorhandenen Strukturenmachen zu müssen. Die bereits durchge-führten Investitionen werden dabei genau-so berücksichtigt wie die individuellenBedürfnisse und Ziele jeder einzelnen Kom-mune. Trotzdem können nach und nachKostensenkungspotenziale und Synergienausgenutzt werden. Gleichzeitig kommenauch kleine Kommunen in den Genussfortschrittlicher Technologien, die imAlleingang zu kostspielig oder komplexwären.
Wenn auch Sie davon überzeugtsind, freuen wir uns darauf, Ihre IT-Land-schaft mit Ihnen gemeinsam für dieZukunft aufzustellen.
KontaktKommunale IT-UNION eG i.G. Alter Markt 1539104 Magdeburg
MESSEIMPRESSIONEN
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Bürgermeister Volker Steinmetz aus
Felsberg in Hessen, hier im Gespräch
mit KID-Mitarbeiterin Andrea Pape.
Die „KITU-Gründer“ Marcel Pessel (re); Gemeinde Barleben
und Dr. Michael Wandersleb, KID Magdeburg GmbH.
Kathrin Dervaric, Institutsleiterin Gabriele Reichel, Julia Kolk-
mann (v.li) und im Hintergrund rechts Bernd Schröder vom
Studien institut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt
(Sikosa), besuchten wie jedes Jahr den Stand der KID.
Burghard Schulz (re)und Gabriele Wes-arg von der Gemein-de Huy informiertensich bei WolfgangSchachtebeck überdie KITU
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MESSEIMPRESSIONEN
Die KOMCOM Nord 2010, Leitmesse für den Public Sektor fand im Hannover Congress Center HCC statt.
Marco Hauffe, Bereichsleiter Anwendungen
in der KID mit Betriebsbetreuer Hendrik
Johannsen von der P&I AG .
Ute Stelmaszyk, VerbandsgemeindeObere Aller im Gespräch mit denKITU-Gründern Marcel Pessel undDr. Michael Wandersleb
MESSEIMPRESSIONEN
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Birgit Fritz, Fachbereichsleiterin der Lan-deshauptstadt Hannover, Peter Kühne,Geschäftsführer der Lecos GmbH Leip-zig und Dr. Michael Wandersleb,Geschäftsführer der KID MagdeburgGmbH.
Bettina Lichtenstein und SvenSoltmann aus der Stadt Burg
lassen sich von WolfgangSchachtebeck, Leiter Marke-
ting/Vertrieb der KID, beraten.
Klaus Janz von der PartnerfirmaINFOMA®, im Gespräch mit PetraHohlwein, KID Mitarbeiterin.
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Bislang sind zwei Varianten des Virusbekannt. Win32.Worm.Zimuse.A ist eineextrem gefährliche Malware. Einmal aus-geführt, erstellt der Wurm zwischen sie-ben und elf Kopien von sich selbst (je nach Variante) in den kritischen Bereichendes Windows-Systems. Im Vergleich zuherkömmlichen Würmern verursachtWin32.Worm.Zimuse.A einen totalenDatenverlust, da er die ersten 50 KB desMaster Boot Record - ein besonders wich-tiger Bereich der Festplatte - überschreibt.Um sich bei jedem Windows-Start erneutauszuführen, setzt der Wurm den folgen-den Registry-Eintrag: [HKEY_LOCAL_
MACHINESOFTWARE MicrosoftWindows-CurrentVersion Run]"Dump"="%Program-Files%DumpDump.exe. Zudem werdenzwei Treiber-Dateien mit den Bezeichnun-gen: %system%driversMstart.sys sowie%System%driversMseu.sys. installiert.
Da die 64-Bit-Versionen von Windo-ws Vista und Windows 7 über digital sig-nierte Treiber verfügen, kann der Wurmdie Treiberdateien bei diesen Systemennicht installieren. Der System-Tod drohtschon nach wenigen Tagen. Leider machtes dieser Threat den PC-Usern bereits ineinem frühen Stadium seiner Aktivierung
nahezu unmöglich zu erkennen, dass sieOpfer einer Malware-Infektion gewordensind. Ist eine bestimmte Anzahl von Tagenverstrichen (40 Tage für Variante A bzw. 20Tage für die Variante B), erhält der Benut-zer eine Fehlermeldung. Diese teilt ihmmit, dass ein Problem aufgetreten ist, wel-ches aus bösartigen Inhalten in IP-Paketeneiner seltsam aussehenden Web-Adresseresultiert. Der User wird gebeten, seinSystem neu zu starten, indem er auf „OK“klickt. Nach Betätigung wird die Festplattedes PCs beim nächsten Neustart aufgrunddes erwähnten Registry-Eintrags zerstört.Das System ist fortan unbrauchbar.
Um sich vor einem derartigenAngriff zu schützen, empfiehlt BitDefenderden Download und die Installation einerkompletten Anti-Malware-Suite mit Antivi-ren-, Antispam-, Antiphishing- und Fir-ewall-Schutz. PC-Nutzer sollten zudemdavon absehen, in ihren E-Mails Dateienvon unbekannten Absendern zu öffnenoder verdächtig aussehende Links zu akti-vieren.
Unter http://www.youtube.com/watch?v=KgjX4LQrkgI ist ein Video zu finden,das den Angriff des Zimuse-Wurms detail-liert beschreibt.
Weitere Informationen unter: www.bitdefender.de
Alarm im World Wide Web –neuartiger Virus-Wurm-Zwitter„Zimuse“ zerstört Festplatte mit Code
Ein IT-Unternehmen in Deutschland hat mit Win32.Worm.Zimuse.A.einen neuen E-Threat identifiziert. Das Besondere an ihm: Erstmalsgreift ein Threat die Hardware eines PCs an, indem er den Masterboot-Record löscht. Dazu kombiniert er die zerstörerische Verhaltensweiseeines Virus und nutzt gleichzeitig die effektiven Verbreitungsmechanis-men eines Wurms. Beim User tarnt er sich als harmloser IQ-Test. EinTool zur raschen Überprüfung des Rechners sowie zur Beseitigung desSchädling, steht unter: ww.zimuse.com/de kostenlos zur Verfügung.
MAGDEBURG
Die Logistik-Experten vom Magde-burger Fraunhofer IFF arbeiten seit 2000an Lösungsansätzen für ein ganzheitlichesRessourcenmanagement. Schon heutezwingend erforderlich sind neue Ansätzeaus Kommune und Wirtschaft, den Rück-gang fossiler Energieträger wie Kohle oderErdöl nachhaltig auszugleichen. Auch der„altmodische“ Energieträger Holz gewinntwieder an Attraktivität, getreu dem Mottoder Wissenschaft „Es gibt keinen Abfall,nur Ressourcen“!
Holz und andere Biomassen sindjederzeit verfügbar, regenerativ und positivfür die Ökobilanz. Doch auch dieses Poten-
zial ist begrenzt. Denn die wertvolle Res-source steht nicht unendlich zur Verfü-gung und die Suche nach Alternativen istin vollem Gange. Ein Ausweg scheint dieVerwertung so genannter Restbiomasse,also bislang weitgehend unberücksichtig-ter pflanzlicher Reste und Abfälle aus derLand- und Forstwirtschaft, der Park- undGrünflächenpflege oder anderweitig nichtmehr genutztes und zu entsorgendesbotanisches Material zu sein. Deren Logis -tik ist jedoch auch aufgrund der Vielzahlvon Partnern und Prozessschritten schwie-rig. Gilt es doch, neben dem Umgang mittechnischen Herausforderungen bei Ernte,Lagerung und Transport, die Kommunen,
die Land- und Forstwirtschaft, die Dienst-leister im Straßenwesen, den Naturschutzund eine Vielzahl von Privat- und Kleinan-bietern effizient von ihren Restbiomassenzu befreien, ganz gleich wo sie zu findensind, in welchem Umfang oder in welcherstofflichen Konsistenz diese anfallen. Inno-vative Lösungen dazu werden am Magde-burger Fraunhofer IFF entwickelt. Oft sinddiese stofflich oder energetisch verwertba-ren Biorestmassen weit verstreut oder nurin kleinen Aufkommen verfügbar, wie bei-spielsweise Bruchhölzer auf Streuobst -wiesen, die aber über ein großes, kli-mafreundlich zu verarbeitendes Potenzialverfügen. Sie zu finden, zu strukturieren,
Mit dem Satelliten den Holzweg findenLogistik und Navigation für unbekannte Orte
(iff/J.H.) Völlig neue Perspektiven zeigt ein Projekt auf, das mit der spanischen Region Valenciadurchgeführt, von der EU im Rahmen des Life+ Umweltprogramms gefördert und vom Magdebur-ger Fraunhofer-Institut koordiniert wird. Dreizehn Partner, vornehmlich Praktiker der Bereiche, Land-und Forstwirtschaft, kommunale Dienstleistungen, Information und Kommunikation sowie Technik -anbieter und Biomasseverwerter forschen an innovativen Technologien, Verfahren und Prozessenzur Aufarbeitung von holzartigen Biomassen für die stoffliche und energetische Nutzung der bisherals Abfall deklarierten nutzbaren Rohstoffe. Doch ohne genaueste und abgestimmte Logistik zwi-schen allen Prozessbeteiligten und vor allem ohne ein funktionierendes Netzwerk der Informationund Kommunikation ist dieses Vorhaben nicht zu verwirklichen.
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: HEL
MA
RTE
PPER
/ FRA
UN
HO
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IFF.
In der Land- und Forstwirtschaft fällt jede Men-ge Restbiomasse an. Oft ungenutzt, verstecktsich in diesen Ressourcen enormes Potenzial fürdie Energiewandlung.
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Mit dem Navigationsgerät finden dieLogistikunternehmen jeden der angege-benen Lagerflächen von holzartigenRestbiomassen auch in der größtenEinöde.
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AKÜ
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MAGDEBURG
einzusammeln und einer möglichst effekti-ven Verwertung zuzuführen, ist eine sehrkomplexe Aufgabe.
Eine weitere Herausforderung liegthierbei in den unterschiedlichen Besitz-und Kleinstrukturen, mit denen man beimUmgang mit Restbiomassen zu tun hat.„All dieses gilt es, letztlich effizient mit -einander zu vernetzen, damit das Systemeiner geschlossenen Nutzung der natürli-chen Ressourcen auch funktioniert“,beschreibt Institutsleiter Prof. Dr. Ing.Michael Schenk vom Magdeburger IFF dieHerausforderung dieses ganzheitlichenAnsatzes, der auch als „Total RessourceManagement“ bezeichnet wird.
Zur Unterstützung der verschiede-nen strategischen und operativen Prozess-schritte entwickeln die Wissenschaftler desIFF schließlich elektronisch die passendenKomponenten, wie z.B. Verfahren, Model-le, Schnittstellen und Funktionen zurunternehmensübergreifenden Planungund Steuerung. So soll es allen Akteurenzukünftig möglich sein, ihre Prozessedadurch effektiver zu gestalten, dass siewissen, wo und wann welche Art vonRestbiomasse anfällt, was deren aktuellerWert ist, wer diese anbietet, welcherAbnehmer dafür in Frage kommt undletztlich auch, welcher Dienstleister den
Transport übernimmt. Eine riesige Heraus-forderung, zu der auch die Entwicklunggeeigneter Ortungslösungen gehört, mitderen Hilfe sich zum Beispiel kleinstegemeldete Mengen Holzreste mitten imWald oder auch andere verwertbare Rest-biomassen problemlos auffinden lassen.
Das Ziel ist, den Weg vom Ort desAufkommens bis hin zur Verarbeitung soeffizient und kostengünstig, aber auchökologisch vertretbar, und für alle Beteilig-ten so wirtschaftlich und ertragreich wiemöglich zu gestalten. Der erste Teilschrittdazu ist vom IFF mit ihren Partnern erfolg-reich absolviert. Eine Navigationssoftwarefür Feld- und Waldwege ermöglicht denLogistikdienstleistern anhand von vorgege-benen oder beauftragten Koordinatenüber den entsprechend befahrbaren Feld-,Park- oder Waldweg genau zu dem Lager-ort der abzuholenden Restbiomassen zugelangen und diese damit zu bergen undabzutransportieren. Voraussetzung istdabei, dass der Anbieter der vielfältig wei-ter verarbeitbaren Biomassen bei derDaten erfassung neben Qualitäts- undMengenangaben auch die Lagekoordina-ten über eine Software genau angebenkann. Diese Softwarekomponenten, ein-setzbar in alle herkömmlichen mobilenNavigationssysteme, ist im Forstbereich inSachsen-Anhalt bereits im Einsatz und in
weiteren Bundesländern wie Niedersach-sen in Erprobung und somit einer wirt-schaftlichen, industriellen Nutzung schonsehr nahe.
Besonders die kommunalen Dienst-leister wie Abfallwirtschaftsbetriebe oderGrünflächenbewirtschafter könnten beieiner aktiven Beteiligung an aktuellen undkünftigen Vorhaben besonders hinsichtlichder stofflichen Nutzung ihrer anfallendenRestbiomassen durchaus wirtschaftlichinteressante und ökologisch wertvolleLösungen mit erarbeiten. Das Magdebur-ger Fraunhofer-Institut für Fabrikbetriebund Automatisierung IFF arbeitet jetzt mitEU-Unterstützung und ihren Partnern da -ran, die relevanten Daten aller Prozessbe-teiligten sinnvoll zu vernetzen und damitdem Anbieter, Transporteur, energetischenoder stofflichen Nutzer der Restbiomassenin Feld, Wald und Flur ein wirtschaftlicharbeitendes, komplexes Netzwerk zumDauereinsatz anzubieten, das es gestattet,die Ressource Biomasse möglichstabfallarm und CO2-frei dem natürlichenKreislauf wieder zuzuführen. Ein Beitragzur Erfüllung der hoch gesteckten Klima-ziele Deutschlands aus der Ottostadt Mag-deburg, der sicher europaweit auf großesInteresse stoßen dürfte.Kontakt: [email protected] 03 91-4 09 04 71
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Fraunhofer-Experten, darunter Dr.-Ing. Ina Ehr-hardt entwickeln gemeinsam mit ihren Partnernkluge Technologien für die Biomasselogistik.
AUS DER KID-PRAXIS
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Vom Stadtplan, der auch Abfahrtszeiten anzeigtMagdeburgs digitaler Stadtplan entwickelt sich
(M.S./U.S./J.H.) Internetnutzern hat sich der neue digitale StadtplanMagdeburgs schon lange erschlossen. Bedienfreundlich, übersichtlichund mit vielen Rahmeninformationen über die Landeshauptstadt Mag-deburg versehen, ist das interaktive Kartenwerk auch für den einheimi-schen Elbestädter eine wertvolle Hilfe, wenn eben mal die IhleburgerStraße oder der Kalksteinweg gesucht wird. Der neue Plan, betreut vonseinen Bearbeitern in der KID, Michael Suhs und Udo Seipold, wird vonPartnern wie Ämtern der Stadt oder beispielsweise der MagdeburgerVerkehrsbetriebe (MVB) über das Redaktionssystem ikiss ständigergänzt und aktualisiert. Als Kartenmaterial wird der Stadtplan desFachbereichs Geodienste und Baukoordinierung (Vermessungsamt derLH Magdeburg) verwendet.
Vorbei ist es auf diesem Plan auchmit einer schieren Unzahl von Kartenzei-chen, die auf so mancher Karte wichtigeDetails einfach verdeckt hatten. Aufaugenfreundlichen Maßstab kann mansich das Kartenwerk unter www.magde-burg.de selbst einstellen. Gleiches gilt fürden Kartenausschnitt. Und schon jetztsind Symbole so angelegt, dass der Nutzernicht nur erkennt, wo eine Straßenbahn-haltestelle ist, sondern auch mit einemKlick auf Wunsch ablesen kann, welcheLinien über die gewünschte Haltestellefahren und wann aktuell bis Mitternacht
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.Michael Suhs und Udo Seipold (re.) sind maßgeblichan der Entwicklung der Geoinformationssysteme derLandeshauptstadt beteiligt.
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AUS DER KID-PRAXIS
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des gleichen Tags Straßenbahnzüge derentsprechenden Linie von eben dieser Hal-testelle abfahren sollen.
Mittels der Suchkategorien auf derRandleiste links im Bild lassen sich zwi-schen Schulen, Sehenswürdigkeiten,Hotels oder Vereinen die jeweilsgewünschten Kategorien aussuchen. Dieseerscheinen beim Klick automatisch auf derKarte, für den Auto fahrenden Besitzereines Navigationsgerätes gleich mitAnschrift und Postleitzahl versehen undauch die Parkplätze in der näheren Umge-bung werden ausgewiesen. Entfernungenkann der Kunde ebenfalls selbst augen-scheinlich vermessen, wie die Koordinatenbestimmter Punkte in der Stadt anzeigen,oder auch ganze Flächen ausmessen.
Themensuche oder Auswahlbestimmter Themenbereiche sind längst
auch kein Problem mehr für den interakti-ven Stadtplan der Landeshauptstadt, dervon den beiden Betreuern tagtäglichaktualisiert wird. Dabei stellen die jeweili-gen Ämter ihre Daten vollständig allein fürdas System zusammen.
Ein Bonbon gibt die Landeshaupt-stadt Magdeburg mit ihrem Partner Geo-content dem Nutzer des neuen Stadtplansnoch dazu. Großen Anteil hat auch dasVermessungsamt der Stadt, das alle Luft-bilder aus Überfliegungen des Jahres 1992digitalisiert hat. Wer sehen möchte, wieseine Heimatstadt – oder seine Straße –vor zwanzig Jahren aussah, kann dies aufmehreren Luftbildern aus verschiedenenJahren anschaulich vergleichen. Nutzt derBesucher Magdeburgs dann noch das tou-ristische Wegeleitsys tem oder den Regio-nalplan, bleiben fast keine Wünsche offen.Dabei gibt es jetzt schon Anfragen, auch
Taxistände oder die Verspätungen derStraßenbahnen mit in diesen komforta-blen Plan zu integrieren. Machbar, wenngewollt, so Udo Seipold und Michael Suhs,ist das im bewährten Zusammenspiel mitallen beteiligten Partnern durchaus.
Ein Denkmalplan ist fertig gestelltund wird für die Einführung noch imersten Quartal 2010 vorbereitet. DerBebauungsplan der Landeshauptstadt istin Arbeit und mit einem Flächennutzungs-plan können die Interessenten schonarbeiten.
Eine Entwicklung der Geoinformati-onssysteme, an die vor noch zwanzig Jah-ren wohl kaum einer gedacht hat.
INTERVIEW
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Server: In den letzten Jahren ist in derNutzung der modernen Informations- undKommunikationstechnologien eine ver-stärkte Zusammenarbeit zwischen ver-schiedenen Städten, Gemeinden und Ver-waltungsgemeinschaften festzustellen.Warum sollten sich Kommunen gerade indiesem sensiblen Bereich untereinanderstärker vernetzen?
Reinhold Harnisch/krz Lemgo:Interkommunale Zusammenarbeit ist ansich kein neues Thema. Bereits vor fast 40Jahren haben sich beispielsweise Städte,Gemeinden und Kreise in Westfalen ent-schieden, IT gemeinsam zu betreiben. Dar-aus ist 1972 das Kommunale Rechenzen-trum (krz) in Lemgo entstanden, seit 1977in der Form eines Zweckverbandes. Aktuellsind es drei Kreise und ihre Städte undGemeinden, die das krz tragen. Zahlreicheweitere Kommunen nutzen im ganzenBundesgebiet unsere Services und IT-Dienstleistungen. Aktuell werden beispiels-weise rund 30 % aller Einwohner in NRWdurch Verwaltungen betreut, die komplettoder in Teilbereichen Verfahren einsetzen,die vom krz bereitgestellt werden. Dabeispielt sicher eine wichtige Rolle, dass gera-de der sehr sensible Bereich „Datenschutzund IT-Sicherheit“ bei uns größte Auf-merksamkeit genießt. Alle Anwenderhaben hier durch die erste Zertifizierungeines kommunalen Serviceproviders nachden strengen Regeln des BSI, die das krzseit 2007 hat und die jetzt um drei weite-
re Jahre verlängert wurde, die Garantie,dass hier wirklich alles getan wird, um dieDaten der Bürgerinnen und Bürger ver-traulich zu behandeln. Das große Vertrau-en, das gerade öffentliche Einrichtungenin der Bevölkerung genießen, gilt es alshohes Gut zu schützen. Diesen Schutzdauerhaft zu erhalten, ist vor Ort in Städ-ten und Gemeinden nur mit einem unver-hältnismäßig großen Aufwand möglich.Das erkennen immer mehr Verwaltungenund deshalb steigt die Bereitschaft, hier
gemeinsam etwas zu tun – gerade auchvor dem Hintergrund der katastrophalenkommunalen Finanzlage.
Server: Wie schätzen Sie den Mehrwertfür Kommunen ein, wenn diese einenkommunalen Dienstleister mit der Beschaf-fung, Installation, Beschulung und Betreu-ung kommunaler IT-Systeme beauftragen?
Reinhold Harnisch/krz Lemgo:Zum einen ist es das Know-how derDienstleister, dessen sich die Kommunenbedienen sollten. Bei uns z.B. sind es über160 Spezialisten, die mit Rat und Tat denVerwaltungen zur Seite stehen. Besondersbetonen will ich auch die Qualität derDienstleistungen, die zur Verfügung ste-hen. Durch gezielte Weiterbildung, einespezielle Ausbildung unserer Expertennach dem ITIL-Standard und durch ent-sprechende Abkommen mit den Lösungs-anbietern ist sichergestellt, dass immeraktuelles Wissen bereitgehalten wird. DieVerfahrensbetreuung für eine Vielzahl vonKommunen ist zum anderen derart organi-siert, dass rund um die Uhr und das ganzeJahr lang Ansprechpartner erreichbar sind.Gleiches gilt natürlich auch für den Betriebder technischen Infrastruktur. Wer kannsich das heute noch lokal leisten?
Server: Was sind aus Ihrer Sicht die fürKommunen erfolgreichsten Projekte inter-kommunaler Zusammenarbeit auf demGebiet der IT?
Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit Stand der Technik ermöglicht zunehmend größere Netzwerke
(krz/Server) Das Rad muss nicht noch einmal erfunden werden und viel Geld kann inVerwaltungshaushalten gespart werden, wenn Bearbeitungsverfahren und -technolo-gien in kommunalen Einrichtungen gemeinschaftlich genutzt werden. Diese nichtneue Praxis gewinnt aber angesichts des Fortschritts der Informations- und Kommu-nikationstechnologien erheblich an Bedeutung. Auch unterschiedliche Lösungsansät-ze für eine Zusammenarbeit stoßen bei immer mehr Kommunen auf offene Ohren,gilt doch für die ohnehin arg strapazierten Kommunalhaushalte auch an dieser Stelledas Sparsamkeitsprinzip. Lernen kann man hier bestens bei Partnern, die seit Jahreneine enge Zusammenarbeit mit Kommunen ihres Gebiets pflegen und entwickeln. Wir sprachen dazu mit dem Geschäftsführer des kommunalen Rechenzentrums krzin Lemgo, Reinhold Harnisch.
Reinhold Harnisch, Geschäftsführer des Kommunalen Rechenzentrums krz in Lemgo
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INTERVIEW
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Reinhold Harnisch/krz Lemgo:Größter Erfolgsfaktor für das krz und seineVerbandsmitglieder ist zweifellos eine ver-lässliche und berechenbare Finanzgrundla-ge. Unsere Anwender wissen vorherbereits, wenn sie auf freiwilliger Basis ausden Angeboten Leistungen abrufen, wasauf sie zukommt. Diese Transparenz istauch einer der wichtigsten Gründe, dasssich immer mehr Verwaltungen für dieZusammenarbeit mit dem krz entscheiden.Zugleich bietet die interkommunaleKooperation auch die Chance, zunächstmit einigen Pilotverwaltungen neue Anfor-derungen wie z.B. das elektronische Perso-nenstandregister in Projektform umzuset-zen und die gefundenen Lösungen dannkostengünstig für alle Kommunen zur Ver-fügung zu stellen. Keiner braucht das Radfür sich neu zu erfinden. Zunehmendgewinnen auch Projekte wie „Energieeffizi-ente IT“ und „Ausfallsichere Infrastruktur“an Bedeutung. Doppeltes Vorhalten vonSystemkomponenten, der Ausbau vonHochsicherheitsräumen an einer Stelle istzweifelsfrei ökonomischer und auch öko-logischer als man das vor Ort an einer Viel-zahl von Stellen machen kann.
Server: Wagen Sie bitte abschließendeinen kleinen Ausblick auf die Zukunft. Inwelcher Form und in welchem Umfangwerden sich Ihrer Meinung nach die IT-Dienstleistungen besonders für kleinereKommunen in den nächsten Jahren ent-wickeln und was sollten die Signale beson-ders an kleinere kommunale Verwaltungenund Einrichtungen sein.
Reinhold Harnisch/krz Lemgo:Die Zukunft hat ja bereits begonnen.Immer mehr Verwaltungen – übrigens kei-neswegs abhängig von der Größe – erken-nen, dass gemeinsames Handeln dieKosten minimiert, den Service im Rathausverbessert und eine Antwort auf dendemografischen Wandel ist. Dazu gehörtheute auch die Überlegung, statt eigene„Einzelkämpfer“ vor Ort in den Dauerstresszu schicken, sich der Dienste z.B. des krzzu versichern. Die Komplexität der Anwen-dungen nimmt weiter zu, getrieben auchdurch die berechtigten Ansprüche der Bür-gerinnen und Bürger, aber auch von Han-del und Industrie, nach einer „Rund-um-die-Uhr“-Verfügbarkeit des virtuellen Rat-hauses. Der Bund und die Länder tun ein
Übriges, um die Messlatten höher zulegen. Die vielfältigen Datenbeziehungen –vertikal zwischen Kommunen, Land, Bundund EU wie horizontal zwischen denFachämtern – lassen den Bedarf nach inte-grativen Lösungen rasch weiter wachsen.In der Integration sehe ich auch die wich-tigste Aufgabe der kommunalen IT-Provi-der. Organisatorisch und technisch stellenwir die Basis bereit, damit neue Formender kommunalen Zusammenarbeit, z.B. inder Form von Shared Services, auch zuver-lässig und kostengünstig umsetzbar sind.Sicherheit und Kostenminimierung sindkeine Gegensätze. Intelligente Lösungenwerden in den nächsten Jahren die Ant-wort auf die Finanzkrise sein – auch durcheine weitere Konzentration der Servicepro-vider, wie wir sie als krz unterstützen.
Server: Wir danken für das gute Gesprächund wünschen dem krz weiterhin einen soerfolgreichen Weg.
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Ausgangspunkt der krz-Leistungen ist der Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe) in Nordrhein-Westfalen.
Kontakt: Reinhold HarnischKommunales Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz)Am Lindenhaus 2132657 LemgoTelefon: 05261-252 100E-Mail: [email protected]
SURFTIPPS
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Wo sogar Sparfüchse noch etwas lernen können
Die private Homepage von Alexander Matschassekaus Linde hat es in sich. Obwohl sie sich www.geheimetipps.de nennt, geht er offenherzig mit allem um, mit demer und andere eine Menge Kleingeld gespart haben. Undtatsächlich, auf dieser Homepage können sogar Geizhälseund penetrante Sparfüchse noch etwas lernen. Es gibt hun-derte Spartipps aus fast allen Lebensbereichen von Fitnessund Gesundheit über Haushalt, Internet, Reisen, Schnäpp-chen bis zum Routenplaner. Und das Beste: Alle Tipps sindgratis.
SERVER-Urteil: Wer sparen will, sollte sich diesen Klicknicht sparen.
Hier wird das eigene Kind zur Hauptfigur in einem Kinder-buch nach Wahl. In den personalisierten Kinderbüchern vonwww.my-kinderbuch.de sind bis zu elf Illustrationen enthalten,die mit dem Foto des eigenen Kindes personalisiert sind. Natür-lich heißt die Hauptperson im Buch genau so wie das eigeneKind. Man muss nur drei Fotos mailen und schon können die süßen Kleinen Abenteuer erleben in „Die Piraten der Schat-teninsel“, „Die Rettung des Feenwaldes“ oder „Abenteuer im Zauberdorf“.SERVER-Urteil: Originelle Geschenkidee für Eltern, Großelternund andere Verwandte
Steine aus dem Weg geräumt
Wer einen Job oder den richtigen Kandidatenfür einen Job sucht, dem sei www.stepstone.de ansHerz gelegt. Nicht nur, weil auf der Website über33.500 Jobs in Deutschland oder weitere 400.000in Europa aufgelistet sind, sondern weil die Websi-te zur Besten in 2008 und 2009 gekürt wurde. Wirverbürgen uns zwar nicht für die Erfolgsaussichten,doch in Sachen Übersichtlichkeit und Suchoptionenist der Seitenaufbau von absoluten Profis gemacht.Es gibt neben einer Schnell- oder Detailsuche, aucheine Umkreissuche, eine Unternehmenssuche sowieLinks für Jobs in Österreich, in der Schweiz oder imöffentlichen Dienst.
SERVER-Urteil: Wer sucht, der wird hier finden.
Einzug ins Märchenland
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Preisa
ussch
reiben
Kreu
zwo
rträtsel
Sie möchten ein kostenloses Abo des „server“. Kein Problem. Benutzen Sie die Karte oder
Telefon 03 91 2 44 64-0Telefax 03 91 2 44 64-400E-Mail [email protected]
Unter allen neuen Abonnenten verlosen wir dreimalje zwei Handysocken.
Unter allen neuen Abonnenten verlosten wir dreimal eine Handysocke!
Unsere Gewinner sind:Bertolt Krämer aus Magdeburg, Florian Steinbrecher aus Salzwedel undChristine Sommer-Müller aus Ludwigsburg
Herzlichen Glückwunsch!
kostenlos undfrei Haus
Unter allen Einsendern des richtigen Lösungswortes ver losenwir drei USB-Sticks (4 GB).
Viel Spaß beim Rätseln!
Antwort
Redaktion „Server“KID Magdeburg GmbHAlter Markt 15
39104 Magdeburg
Bitte frankieren.
Danke
Firma
Name/Vorname
Frau Herr
Straße/Hausnummer
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Bitte senden Sie mir den „server“ kostenlos zu.
Bitte senden Sie mir den „server“ kostenlos zu.
Antwort
Redaktion „Server“KID Magdeburg GmbHAlter Markt 15
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Bitte frankieren.
DankeName/Vorname
Frau Herr
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Das Lösungswort lautet:
______________________
wortwörtlich
??????Woher kommt der Ausdruck ...
Für andere die Kastanienaus dem Feuer holen
Dass man Edelkastanien im Feuerröstet, um sie hinterher mit Genuss zuverspeisen, ist ein sehr altes Rezept, wel-ches schon in einem alten deutschenMinnelied des Wolfram von EschenbachErwähnung findet. Eine Fabel von LaFontaine erzählt, wie sich ein Affe voneinem Kater Maronen aus dem Feuerholen lässt, die sich sein Herr brät, umsich daran gütlich zu tun, indes der Katersich jedoch die verbrannten Pfoten reibt.Schließlich ist es in keinem Falle ein Ver -gnügen, anderen die Kastanien aus demFeuer zu holen. Mit diesem Ausdruck willalso soviel gesagt werden wie: sich fürandere in Unannehmlichkeiten zu bege-ben, damit diese daraus ihren Nutzenziehen können.
DEIKE-PRESS
SU
DO
KU
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IMPRESSUM
Schreiben Sie das Lösungswort aufdie beigefügte Postkarte oder sen-den Sie uns eine E-Mail.
� KID Magdeburg GmbHAlter Markt 1539104 Magdeburg
� E-Mail: [email protected]
Einsendeschluss ist am 12. Mai 2010
Vergessen Sie nicht den Absender.Die Gewinner werden schriftlichbenachrichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Das Lö sungs wort unseres letzten Rätsels hieß: VerwaltungEine Taschenlampe haben gewonnen:
Volkmar Nitschke aus Thießen, Christina Hofmann aus Goseck und Lorenz Bögle aus München
Herzlichen Glückwunsch!
Kundenmagazin der KID Magdeburg GmbH
HerausgeberKID Magdeburg GmbHAlter Markt 1539104 Magdeburg
Telefon 03 91 2 44 64-0Telefax 03 91 2 44 64-400E-Mail [email protected] www.kid-magdeburg.de
RedaktionsbeiratDr. Michael Wandersleb Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH
Andrea PapeMarketingKID Magdeburg GmbH
Jens-Uwe JahnsJournalist
Jürgen HaaseJournalist
Georg Rieger, Geschäftsführer Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH
GesamtherstellungSpectrum Wirtschaftswerbung GmbHJulius-Bremer-Straße 1039104 Magdeburg
Telefon 03 91 5 61 06 96Telefax 03 91 56 46 49Internet www.spectrumww.de
DruckDruckhaus Laun & GrzybMagdeburg
IllustrationPhil. Hubbe, Magdeburg
„server“ erscheint quartalsweise.Nachdruck nur bei Nennung der Quelle. Themengerechte Fotos und Manu skriptesind stets willkommen, doch können wirVeröffentlichung oder Rücksendung nichtgarantieren.
Lösungswort gesucht
LEXIKONAuflösung
Auflösung ist der kleinste unterscheidbare
Unterschied zwischen zwei Zuständen,
Pegeln, Farben, Tönen oder physikalischen
Größen. In Eingabe- und Wiedergabeeinrich-
tungen wie Scanner, Digitalkameras, Cam-
corder, Monitore und Drucker ist die Auflö-
sung ein Maß für die Detailerkennung. Sie
gibt an, wie viele nebeneinander liegende
Linien getrennt erkennbar wiedergegeben
werden können. Die Bildschirmauflösung gilt
für die horizontale und vertikale Richtung
und wird in Punkten oder Zeilen pro Län-
geneinheit angegeben, z.B. 600 Dots per
Inch (dpi), Lines per Inch (lpi) oder in
Deutschland auch in Linien pro cm (Lpcm).
Bei Bildschirmen bezieht sich diese Angabe
auf die gesamte Bildschirmgröße.
Booster
Als Booster werden Antennenverstärker
und HF-Verstärker bezeichnet. Sie werden
bei der Nutzung von Handys in Kraftfahr-
zeugen eingesetzt. Der Booster verstärkt
den durch lange Antennenkabel reduzier-
ten Empfangspegel und stellt damit dem
Handy die erforderliche Feldstärke zur Ver-
fügung. In der Audiotechnik ist ein Booster
ein Leistungsverstärker, der die Signale für
die Lautsprecher nachverstärkt. Booster
werden an die Lautsprecherausgänge
geschaltet und verstärken die Ausgangspe-
gel von leistungsschwachen Radios. Der
Booster-Einsatz erfolgt vorwiegend bei
Autoradios.
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