sportfachhandel, ausgabe 11/2011: workshop "marketing management", teil 2 von 4

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Das Insider-Magazin mit News • Fakten • Hintergründen ZKZ 17598 DEUTSCHLAND · ÖSTERREICH · SCHWEIZ: 3,10 € w w w .s p o r t -f a c h h a n d e l. c o m Fiese Konkurrenz Im zweiten Teil unseres Workshops „Marketing Management“ geht es um die Analyse des Wett- bewerbs – und um die Lehren, die daraus zu ziehen sind. S. 16 20.05.2011 AUSGABE 11 Science Fiction Sport 2000 macht sich langfristige Gedanken über die Zukunft des Einzelhandels und lud 100 Top-Lieferanten zum kreativen Austausch über gemeinsame Perspekti- ven. S. 2 6 Adidas und Puma geht es im 1. Quartal blendend 6 Ballzauber: die Soccer- Marke für Frauen 8 Deuter und DAV outen sich als „Drecksäcke“ 9 International: Blacks Leisure erholt sich 10 Schweiz: Intersport-Chef Urs Müller über den Drang nach Profilierung 13 SFH-Online-TÜV: x-sport-kastellaun.de 14 Brunftschrei der Platzhirsche: Intersport geht in neue Flächen 40 Shop-Geflüster aus Berlin Hot Stuff Accessoires sind für den Handel renditeträchtig, und ganz vorne mit dabei sind Sportbrillen. Bei Durchsicht der aktuellen Kollektionen gingen uns die Augen über. S. 19 © CARRERA © Fotolia.com Geschäftsleiter verlässt Kettler Ense-Parsit. Hans-Hermann Deters (Foto), seit Januar 2007 in der Geschäftsleitung von Kettler, verlässt das Unternehmen Ende Juli auf eigenen Wunsch. Der 51-Jährige forcierte den Sportbereich und baute die Internatio- nalisierung aus. Deters machte sich davor bei Reebok (Oktober 1993 bis Dezember 2006) einen Namen, zuletzt als GF Zentraleuropa. rs Kjus verstärkt Global Sales Cham. Timo Regier (Foto) unterstützt ab Juli das Vertriebsteam von Kjus. Der 38-Jährige, zuletzt in leitender Position bei Callaway Golf Europe, grüßt als Head of Global Sales. Er berichtet direkt an Daniel Schaffo, den Gesamtver- antwortlichen (Sales & Marketing) bei der LK International AG. rs Puma: Pionier der Nachhaltigkeit Erstmalig hat mit dem fränkischen Sportlifestyle-Konzern ein größeres Unternehmen einen Nachhaltigkeits-Bericht zusammengestellt, der die Umweltbelastungen betriebswirtschaftlich durchrechnet. Im ersten Schritt kalkulierte Puma seinen eigenen Wasserverbrauch und CO 2 - Ausstoß sowie den seiner Vorlieferanten. Seite 7

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Der Marketing-Experte und Sachverständige Nils-Peter Hey erklärt in diesem Artikel die Makro-Analyse eines guten Marketingkonzepts. Er beantwortet die Frage, wie man im Kontext des Wettbewerbs-Umfeldes den für sich passenden Markt findet, diesen in schöne kleine Scheibchen schneidet und somit das Fundament für eine effektive Kommunikationsarbeit legt. Buchempfehlungen in diesem Artikel: 1. „Wettbewerbsstrategie“ Autor: Michael E. Porter. Verlag: Campus. 2. "Wettbewerbsvorteile" Autor: Michael E. Porter. Verlag: Campus. 3. "Das große Handbuch der Strategie-Instrumente" Autoren: Herrmann Simon, Andreas von der Gather. Verlag: Campus.

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Page 1: SportFachhandel, Ausgabe 11/2011: Workshop "Marketing Management", Teil 2 von 4

Das Insider-Magazin mit News • Fakten • Hintergründen

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: 3,1

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del.c

om

Fiese KonkurrenzIm zweiten Teil unseres

Workshops „MarketingManagement“ geht es

um die Analyse des Wett-

bewerbs – und um die

Lehren, die daraus zu

ziehen sind.

S. 16

20.05.2011AUSGABE 11

Science FictionSport 2000 macht sich

langfristige Gedanken

über die Zukunft des

Einzelhandels und lud

100 Top-Lieferanten zum

kreativen Austausch über

gemeinsame Perspekti-

ven. S. 2

6 Adidas und Puma geht es im 1. Quartal blendend 6 Ballzauber: die Soccer-

Marke für Frauen 8 Deuter und DAV outen sich als „Drecksäcke“ 9 International:

Blacks Leisure erholt sich 10 Schweiz: Intersport-Chef Urs Müller über den Drang

nach Profilierung 13 SFH-Online-TÜV: x-sport-kastellaun.de 14 Brunftschrei

der Platzhirsche: Intersport geht in neue Flächen 40 Shop-Geflüster aus Berlin

Hot StuffAccessoires sind für den

Handel renditeträchtig,

und ganz vorne mit dabei

sind Sportbrillen. Bei

Durchsicht der aktuellen

Kollektionen gingen uns

die Augen

über. S. 19 © C

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com

Geschäftsleiter verlässt KettlerEnse-Parsit. Hans-Hermann Deters (Foto), seit Januar 2007 in der

Geschäftsleitung von Kettler, verlässt das Unternehmen Ende Juli auf eigenen

Wunsch. Der 51-Jährige forcierte den Sportbereich und baute die Internatio-

nalisierung aus. Deters machte sich davor bei Reebok (Oktober 1993 bis

Dezember 2006) einen Namen, zuletzt als GF Zentraleuropa. rs

Kjus verstärkt Global SalesCham. Timo Regier (Foto) unterstützt ab Juli das Vertriebsteam von Kjus. Der

38-Jährige, zuletzt in leitender Position bei Callaway Golf Europe, grüßt als

Head of Global Sales. Er berichtet direkt an Daniel Schaffo, den Gesamtver-

antwortlichen (Sales & Marketing) bei der LK International AG. rs

Puma: Pionier der NachhaltigkeitErstmalig hat mit dem fränkischen Sportlifestyle-Konzern ein größeres Unternehmen einen

Nachhaltigkeits-Bericht zusammengestellt, der die Umweltbelastungen betriebswirtschaftlich

durchrechnet. Im ersten Schritt kalkulierte Puma seinen eigenen Wasserverbrauch und CO2-

Ausstoß sowie den seiner Vorlieferanten. Seite 7

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16 11/2011

FACHHANDEL SERVICE

Mit den Fakten aus der Makroanalyse

wissen wir, wie es um unsere Branche

bestellt ist und was uns und unsere

Wettbewerber ganz generell plagt. Die

daraus resultierenden Chancen und

Risiken sind allen gleichermaßen

gegeben – die Frage ist jetzt, was man

daraus macht.

Der nächste essentielle Schritt ist, sich

über die Stärken und Schwächen des

Wettbewerbs klar zu werden. Für den

lokal und regional agierenden Fach-

handel sind das einerseits die ande-

ren Fachhändler, deren Betrieb unse-

rem eigenen ähnelt, andererseits die

überregional oder gar global agieren-

den Versandhändler, die uns mit ihren

überlegenen Online-Shops am Markt-

anteil knabbern. Aber auch die großen

Kaufhäuser mit Sportabteilungen sind

nicht zu vernachlässigen. Je nach Sor-

timentsausrichtung kommen natürlich

noch weitere direkte oder indirekte

Wettbewerber in Betracht.

Die strategische AnalyseZiel der Wettbewerbs-Analyse ist,

grundlegende erste Ansätze für das

Herausarbeiten eines einzigartigen

Profils (Stichwort: Positionierung) zu

finden. Dazu bedient man sich der so

genannten SWOT-Analyse. Das hört

sich an wie eine amerikanische

Spezialeinheit mit wissenschaftlichem

Vor vier Wochen haben wir uns mit dem grundlegenden ersten

Teil eines jeden Marketingkonzepts befasst: der so genannten

Makroanalyse. Heute wenden wir uns der Frage zu, wie man

im Kontext des Wettbewerbs-Umfeldes den für sich passenden

Markt findet, diesen in schöne kleine Scheibchen schneidet,

um so das Fundament für eine effektive Kommunikationsarbeit

zu legen.

WORKSHOP „MARKETING MANAGEMENT“, TEIL 2

Vom Wettbewerb lernen, Märkte greifbar machen

terdenken ist schon immer eine einfa-

che und wirkungsvolle Basis-Strategie

zur Unternehmensentwicklung. Mein

Eindruck ist oft, dass der durch-

schnittliche Unternehmer halbwegs

selbstgerecht behauptet, er habe alle

wichtigen Fakten immer im Kopf. In

der Praxis zeigt sich dann jedoch

häufig, dass dem nicht so ist. Eine fun-

dierte Analyse mit Struktur ist dem

Pi-Mal-Daumen-Prinzip langfristig

immer überlegen.

Den relevanten Markt festlegenEben dieser Durchschnitts-Händler

mäandert in der Konsequenz so vor

sich hin und versucht meist, eine mög-

lichst breite Masse an Kunden anzu-

sprechen. Sich vom Sortiment her breit

aufzustellen, ist per se keine falsche

Entscheidung, in Summe aber lässt sich

ein wenig spezialisiertes Handelsun-

ternehmen schwieriger verkaufen –

sprich: Sofern man nicht in der Lage

Anstrich, ist es aber nicht. Die vier

Buchstaben stehen für

∙ Strengths = Stärken

∙ Weaknesses = Schwächen

∙ Opportunities = Chancen

∙ Threats = Risiken.

Chancen und Risiken haben wir bereits

über die Makro-Analyse ergründet.

Wie man Stärken und Schwächen ge-

genüberstellt, habe ich für Sie in der

Tabelle anschaulich aufbereitet. Die

große Schwäche einer solchen Analy-

se ist, dass sie das Ergebnis rein sub-

jektiver Betrachtungen ist. Dem kann

man begegnen, in dem man die ver-

schiedenen Fakten auch von anderen,

idealerweise betriebsfremden Perso-

nen, bewerten lässt. Das Schulnoten-

Prinzip hat sich dabei bisher immer

gut bewährt, da es von jedem ver-

standen wird. Mit dem Ergebnis kann

man nun ganz grundsätzliche Ent-

scheidungen treffen: Will ich meine

Stärken ausspielen? Oder möchte ich

Schwächen ausmerzen? Sie können

sich aber auch dafür entscheiden, die

Schwächen Ihrer Wettbewerber gezielt

auszunutzen. Idealerweise werden Sie

an allen Baustellen aktiv, wobei man

aus Kapazitätsgründen in der Praxis

immer eine Priorisierung vornehmen

muss. Was davon das Wichtigste und

Dringlichste ist, muss man als Unter-

nehmer immer wieder neu und im Sin-

ne der eigenen Ziele festlegen. Im End-

effekt geht es vor allem darum, an ei-

nem überlegenen Angebot für den

Kunden zu feilen, das unsere Wettbe-

werber so nicht bieten können. Wie

sich das in konkreten Maßnahmen aus-

drückt, ist eine Frage der Abmischung

des Marketing-Mix. Aber auch das

kommt – versprochen – in einem spä-

teren Teil dieser Workshop-Reihe.

Wettbewerbs-Analyse ist kreativ!Eine Wettbewerbs-Betrachtung wird

von erfolgreichen Unternehmern in re-

gelmäßigen Abständen gemacht und

auch wenn es nach schnöder Büro-

arbeit riecht: Das Ausforschen der

Wettbewerber ist immer eine hervor-

ragende Ideenquelle. Lidl-Gründer

Dieter Schwarz ist durch konsequen-

te Ausforschung und Weiterentwick-

lung des Aldi-Prinzips nicht weniger

als Milliardär geworden. Von den Bes-

ten lernen und deren Konzepte wei-

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Page 3: SportFachhandel, Ausgabe 11/2011: Workshop "Marketing Management", Teil 2 von 4

SERVICE FACHHANDEL

ist Teil-Zielgruppen separat zu bear-

beiten, muss Kommunikation auf eine

breitere Masse ausgerichtet sein. Ein

tägliches Dilemma, sind doch die meis-

ten kleineren Händler schon mit einer

Werbekampagne organisatorisch über-

fordert. Hier beginnt sich die „Bud-

getspirale“ zu drehen: Breit angelegte

Kommunikation ist weniger effizient,

also teurer, das Budget bei geringerer

Werbewirkung somit früher aufge-

braucht.

Die Lösung ist einfach: Man verinner-

licht sich zuerst einen „relevanten

Markt“. Welcher Markt relevant ist, ist

Ansichts- vor allem aber Budgetsache.

Grundsätzlich gilt: Je größer der rele-

vante Markt (also je mehr Marktteil-

nehmer = Kunden), desto mehr Res-

sourcen benötigt man für die Markt-

bearbeitung. Ziel dieser Marktdefini-

tion ist immer, ein Gebiet abzustecken,

das man als Werbetreibender mit den

vorhandenen Ressourcen werblich gut

erreichen kann. Das kann, muss sich

Der Weg zum MarktsegmentWie vielversprechend eine Zielgrup-

pe ist, hängt in erster Linie davon ab,

wie gut wir die Wünsche und Bedürf-

nisse dieser Ansammlung potenzieller

Kunden erfüllen bzw. befriedigen kön-

nen. Am erfolgreichsten ist Werbung

immer dann, wenn wir uns auf Ziel-

gruppen fokussieren, deren Wünsche

und Bedürfnisse wir am besten erfül-

len können. Der relevante Markt um-

fasst dabei erst einmal „alle“ Zielob-

jekte. Auf dem Weg zu einer genaue-

ren Zielgruppen-Beschreibung macht

man eine Marktsegmentierung, sprich:

Man versucht aus dem großen Durch-

einander bedürfnisgleiche Segmente

herauszuarbeiten. Das ist eigentlich

ganz einfach: In unserem Beispiel-

Markt „Frankfurter Westend" leben

rund 25.000 potenzielle Kunden. Die-

„In einem kleinen Rahmen mag persönliches Kunden-Wissen nützlich und

wertvoll sein, wer allerdings in größeren Dimensionen denkt, braucht weiter-

reichende Fakten.“ Nils-Peter Hey

11/2011 17

se kann man (zum Beispiel) einteilen

in Nicht-Sportler, Läufer, Radfahrer,

Wanderer. Man macht also aus einer

großen Gruppe, die völlig unter-

schiedliche, heterogene Bedürfnisse

hat, kleine Grüppchen, eben Markt-

segmente, mit möglichst identischen

Kundenbedürfnissen und schon hat

man so genannte bedürfnis-homoge-

ne Zielgruppen. Diese lassen sich

werblich effektiver ansprechen als die

breite Masse. Und hier liegt der Schlüs-

sel zu effektiver Kommunikation ver-

graben: Gute Werbung richtet sich

nach Möglichkeit immer direkt an „ei-

nes“ dieser Segmente, nicht an meh-

rere. Wer also ein Laufsport-Sortiment

bewerben will, richtet sich an die Ziel-

gruppe „Läufer" mit ihren typischen

Motiven, Wünschen und Bedürfnissen

und wird jede Art von Werbung in-

Der AutorNils-Peter Hey ist seit 1995 selbst-

ständig. Zuerst als Internetdienstleis-

ter, später als Mitglied der Geschäfts-

leitung einer GWA-TOP-20-Agentur.

Heute ist er Strategieberater für Mar-

keting und Kommunikation und unter

dem Markennamen FASTACTION für

kleine und mittelständische Unterneh-

men verschiedener Branchen aktiv.

Neben der operativen Beratungstätig-

keit ist er Studienleiter an der Bayeri-

schen Akademie für Werbung und

Marketing (BAW) in München.

aber nicht, auf ein geografisch festge-

legtes Gebiet beziehen. Wer als Fach-

händler mit Ladengeschäft, zum Bei-

spiel im Frankfurter Westend, aktiv ist,

sollte sich bei begrenzten Mitteln

zunächst auf eine festgelegte Region

im lokalen Umfeld konzentrieren. Wer

seine Erwartungshaltung drastisch re-

duziert, wird meist mit Erfolg belohnt.

Hier ist Mut zur Miniaturisierung ge-

fragt, denn „Viel hilft viel“ gilt bis auf

wenige Ausnahmen in keinem Fall für

Werbung im weitesten Sinne. Ich ver-

stehe völlig, wenn man sich von groß

angelegten Aktionen viel verspricht;

erfahrungsgemäß sind kleinere Aktio-

nen, die dafür nah an der Zielgruppe

geführt werden, erfolgreicher – und

damit kostengünstiger. Dazu muss man

aber wissen, welche Zielgruppen be-

sonders vielversprechend sind.

Eine übersichtliche SWOT-Analyse soll zeigen, wo wir Schwächen haben und welche Schwächen von Wettbewerbern wir ausnutzen können. Die Daten sind beispielhaft. Die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen erhält man mittels Marktforschung. Die Bewertung der einzelnen Punkte erfolgt nach dem Schulnoten-Prinzip.

Segmentübergreifende Bedürfnisse Wir Wettbewerber A Wettbewerber B

Umfangreiche Öffnungszeiten 1 3 2

Gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr 2 1 4

Parkmöglichkeiten 5 1 1

Wünsche & Bedürfnisse „Läufer“ Wir Wettbewerber A Wettbewerber B

Tiefes Laufsport-Sortiment 3 1 2

Fachkundige Beratung 3 1 4

Laufbandanalyse 6 2 6

Trainingsberatung 6 3 6

Gleichgesinnte treffen 6 2 4

Wünsche & Bedürfnisse „Wanderer“ Wir Wettbewerber A Wettbewerber B

Tiefes Wander-Sortiment 2 4 3

Fachkundige Beratung 1 3 2

Rat bei der Tourenplanung 1 6 6

Buchshop 1 6 6

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QUERGELESEN

Zu jedem Marketing-Thema im Heft stellen wir Ihnen passende Literatur vor, mit der Sie Ihr Wissen aufs nächste Level bringen.

„Wettbewerbsstrategie“

Dieses Buch vom Strategie-Papst Michael

Porter ist ein grundlegendes Werk zum

Thema Wettbewerbsanalyse. Trotz der

Tatsache, dass es ein Fachbuch ist, ist es

auch für Laien leicht genießbare Kost. Ein

Pflichttitel für jeden Selbständigen.

Autor: Michael E. Porter

Verlag: Campus

ISBN 978-3-5933-8710-9

484 Seiten, 49,90 EUR

„Wettbewerbsvorteile“

Dies ist die Fortsetzung und Vertiefung von

„Wettbewerbsstrategie". Wer es ganz genau

wissen will, sollte sich dieses Werk eben-

falls besorgen und genießen. Nirgends

sonst findet man so viele spannende

Anregungen, wie man sich das Wissen

seiner Wettbewerber zu Nutze macht.

Autor: Michael E. Porter

Verlag: Campus

ISBN 978-3-5933-8850-2

688 Seiten, 49,90 EUR

„Das große Handbuch der Strategie-Instrumente“

Wer eine leicht verständliche Sammlung

und Erklärung aller wichtigen Strategie-

Tools sucht, wird hier fündig. Die Autoren

haben sich erfolgreich Mühe gegeben,

die meist nur für Business-Profis

verständlichen Werkzeuge leicht

verdaulich darzubieten.

Autoren: Herrmann Simon,

Andreas von der Gather

Verlag: Campus

ISBN 978-3-5933-9335-3

383 Seiten, 59,90 EUR

18 11/2011

FACHHANDEL SERVICE

haltlich ausschließlich auf diese eine

Gruppe abstimmen. Die Überlegung,

mit welchen konkreten Werbemaß-

nahmen bzw. Instrumenten man diese

Teil-Zielgruppe tatsächlich erreicht,

kommt erst an späterer Stelle im schon

angesprochenen Marketing-Mix.

Die Rolle der MarktforschungEine große Frage, die offen bleibt, ist:

Woher weiß ich, welche Bedürfnisse

die von mir gewählte Zielgruppe über-

haupt hat? Hier ist es ähnlich wie mit

den Wettbewerbern und viele Bran-

chenkenner stolpern oft über ihre ei-

gene Eitelkeit. Natürlich bildet man

sich ein, dass man nach zig Jahren in

der Branche genau weiß, was Kunden

wollen. In der Praxis kann aber nur die

Marktforschung zu neuen Erkenntnis-

sen verhelfen. Persönliche Erfahrun-

gen sind wertvoll, keine Frage, jedoch

liefert nur strukturierte Markt- und

Motivforschung die wissenschaftlich-

objektiven Erkenntnisse, auf die man

sich ernstlich verlassen kann. Wer

Inhaber-Unternehmer ist, mag ohne

Marktforschung gerne auf eigenes

Risiko arbeiten, als angestellter Ge-

schäftsführer zum Beispiel sollte man

aber lieber auf Basis beweisbarer Fak-

ten arbeiten. Abgesehen davon haben

beweisbare Hintergründe noch nie-

mandem geschadet.

Zu den meisten Branchen und Sorti-

menten gibt es dabei bestehende Stu-

dien, die man, teils gegen Gebühr, zu

Rate ziehen kann. Die besten Anlauf-

stellen dafür sind neben den großen

Konsum-Marktforschungs-Instituten

vor allem die Branchenverbände, die

diese Art von Studien normalerweise

regelmäßig in Auftrag geben – zumin-

dest sollten sie das. Ein paar hundert

Euro für eine gute Studie mögen dabei

auf den ersten Blick fürchterlich teu-

er klingen, wenn ich aber allein an das

verschenkte Porto für ein einziges

nutzloses Mailing an 1000 Kunden

denke, erscheint diese Summe glatt als

Schnäppchen. Ohne Marktforschungs-

Erkenntnisse zu arbeiten bedeutet

schlichtweg solange im Halbdunkel zu

stochern bis auch das sprichwörtliche

Huhn endlich sein Korn gefunden hat.

So, nun haben wir alle wesentlichen

Analysefakten beisammen und kön-

nen mit der Strategieplanung begin-

nen. Dazu stürzen wir uns in der

nächsten Ausgabe von sportFACH-

HANDEL auf die Kernentscheidung im

Marketing: Die Positionierung – ein ex-

trem spannendes Thema, das Sie nicht

verpassen sollten. Teil 1 dieses Work-

shops finden Sie übrigens zum Down-

load unter www.fastaction.de/publi-

kationen.cfm und wie immer freue ich

mich über Ihre Fragen und Wünsche

unter [email protected].

Nils-Peter Hey

Effizienter werben dank Marktsegmentierung.

Individualisierung

Gen

eral

isie

rung

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00

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UndifferenziertesMarketing

Differenziertes Marketing

SegmentorientiertesMarketing

NischenorientiertesMarketing

KundenindividuellesMarketing

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