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Holzminden (bs). Der Dieter-Bohlen-Effekt bleibt aus. „Ganzbewusst“, so Lorenz Heim-brecht. Der sitzt zwar hoch kon-zentriert, die Stirn gerunzelt,das Kinn auf die Hände gestützt,am Jurytisch. Doch mit dum-men Sprüchen wird keiner der45 Kandidaten, die sich für vocalhero 2010 beworben haben, ab-serviert. „Jeder, der sich vor-stellt, wird gemocht“, erklärt derLSH-Lehrer, der auch Gesangan der Musikschule Holzmin-den unterrichtet. Dort nimmtsich am Sonnabend die dreiköp-fige Jury – Musikschulleiter Ale-xander Käberich und Gesangs-lehrer Stefan Meier komplettie-ren das Experten-Trio – einenganzen Tag lang Zeit, um ausder großen Zahl der Bewerberfür den vom TAH präsentiertenGesangswettbewerb die zwölfFinalisten zu wählen. Es ist eineschwere Wahl. Zum Schlusssind es 14, die am Freitag, 19.März, im Finale auf der Holz-mindener Stadthallen-Bühnestehen werden.
„Es sind wieder tolle Stimmendabei“, zieht Alexander Käbe-rich schließlich eine begeisterteBilanz. Hatten sich bei der Pre-miere des Wettbewerbs im letz-ten Jahr 26 Jugendliche bewor-ben, stieg die Zahl der hoff-nungsfrohen Sängerinnen undSänger jetzt auf 45. In beiden
Altersgruppen – zehn bis 14 Jah-re und 15 bis 20 Jahre – habendie mutigen Mädchen eindeutigdie Nase vorn. Doch auch sie-ben Jungen wagen sich ans Mi-krofon und vor die Jury. „vocalhero hat keine so hohe Hemm-schwelle wie Jugend musiziert“,weiß Käberich, „und das ist gutso“.
„Wir suchen keine kamera-tauglichen kleinen Stars, wederjetzt noch im Finale“, erklärtAlexander Käberich. Was die
drei Experten suchen, sind viel-versprechende Stimmen. Unddie gibt es! „Die Töne halten,der Umgang mit dem Text undder Musik, die Präsenz auf derBühne“, das ist der Jury wichtig.Die ist geduldig, kann die Ner-vosität der Jugendlichen vordem Mikrofon nur zu gut ver-stehen.
Die haben sich mit ihremLieblingshit beworben. „HeuteAbend kann ich The Climb vonHannah Montana und Miley
Cyrus auswendig“, schmunzeltLorenz Heimbrecht. Es bleibtdas einzig kritische Wort. Undes trübt auch nicht die Objekti-vität: Mit „The Climb“ schafftes Gina Göhmann bis ins Finale.Das Timbre der Zwölfjährigenbegeistert die Jury. Kein Wun-der: Bereits mit drei Jahren hatGina im Schorborner Kinder-chor mitgesungen. „Ich fühlmich ganz gut“, strahlt dieSchorbornerin nach ihrem Auf-tritt, „es hat Spaß gemacht“, sagt
sie, und dass es gar nicht tra-gisch wäre, wenn es nicht fürsFinale reichen würde. Das tut esaber.
Wesentlich aufgeregter sindMoya Stahlmann und LeaGrochla, die ebenfalls mit Han-nah Montana ins Rennen gehen.„I Wanna Know You“ singendie beiden – und schaffen es alsDuo ganz überzeugend ins Fina-le. Ebenfalls dabei – übrigenszum zweiten Mal – ist MilenaLittmann. „Schönes Lied“,schwärmt Alexander Käberichbei ihrem „Killing me softly“. Inder Altersgruppeder Zehn-bis 14-Jäh-rigenkommenaußerdemAnna Ma-gerkurth, diemit ihrer Mutterextra aus Grünenplan an-gereist ist, sowie Henrike Rauthund Valeria Wellem weiter.
Regelrecht begeistert hat dieJury der Auftritt der Jungen inder Gruppe der 15- bis 20-Jähri-gen. Obwohl weit in der Min-derheit, haben es gleich vier insFinale geschafft: Peter Seidelund Niklas Schwarz als Duo, da-zu Steffen Hoffmann und JakobWihgrab.
Außerdem im Finale sind Jen-nifer Dewes, Charis Gruppe
und Alicia Ruiz-Bravo Corea.Die 14 Finalisten werden im
Februar mit der Band der Mu-sikschule Holzminden ihrenSong proben und mit der Live-Band dann auch auf der Bühnestehen. Im letzten Jahr war dasvocal-hero-Finale übrigens einRiesen-Konzert mit jubelndenFans, denn jeder Finalist hatteseinen Fan-Club mit in dieStadthalle gebracht. Das hatselbst die Musikschul-Band um-gehauen. Er sei, erinnert sichder Schlagzeuger, noch nie vonso vielen kreischenden Mädchen
auf der Bühne begrüßtworden…
Für die neuenFinalisten
geht es am19. Märzin derHolzmin-
denerStadthalle erneut um
sehr viel. Nicht nur die Jurywählt ihre Favoriten und be-lohnt sie mit einem sechsmona-tigen Gesangsunterricht an derMusikschule in Holzminden.Auch das Publikum darf wählen:Der Preis ist eine CD-Aufnah-me im Tonstudio der Musik-schule Holzminden.
Kein Dieter-Bohlen-Effekt: „Jeder, der sich vorstellt, wird gemocht“vocal hero 2010: Die 14 Finalisten stehen fest / 45 junge Sängerinnen und Sänger stellen sich im Vorentscheid dem Urteil der Jury
Heyen (saw). „Wenn der Windder Veränderung weht, bauendie einen Mauern – und die an-deren Windmühlen. Lassen Sieuns unsere gute Gemeinschaftnutzen, um trotz zunehmendleerer Kassen neue Projekte an-zugehen, uns für die Zukunft zurüsten“, rief Bürgermeister Mi-chael Zieseniß gestern beimNeujahrsempfang der Gemein-de Heyen in den Saal des Dorf-gemeinschaftshauses. Vor rund
100 Zuhörern umriss Ziesenißdie Pläne für 2010: die weitereAufwertung der ehemaligenSchule durch Installation einerPhotovoltaik-Anlage, die Um-gestaltung des Spielplatz-Areals(„wenn auch nicht in dem zu-nächst geplanten Umfang“) so-wie als fernere Ziele die drin-gend notwendige Sanierung derEsperder Straße. „Auch das Pro-jekt Dorfmittelpunkt ist nochnicht vom Tisch.“ Hier aller-
dings seien Fingerspitzengefühlund Verhandlungsgeschick ge-fordert. Sämtlichen Vereinengebühre Dank für die Bereiche-rung des kulturellen und geselli-gen Lebens.
Im Anschluss an das musikali-sche Zwischenspiel – in guterTradition dargeboten vom Mu-sikzug der Feuerwehr Heyen –gehörte der Platz am Redner-pult dem neuen Samtgemeinde-bürgermeister Willi Bost, der
mit seiner Gattin nach Heyengekommen war. Auch wenn esPolitik und Wirtschaft im ver-gangenen Jahr gelungen sei, dieFolgen der weltweiten Wirt-schaftskrise in Deutschland ab-zumildern, müsse der Bund nundamit beginnen, das 86 Milliar-den Euro-Rekorddefizit abzu-bauen. „Das geht nicht ohne ri-gorose Sparmaßnahmen, die je-der Bürger zu spüren bekom-men wird“, stimmte Willi Bostauf härtere Zeiten ein. Die inkommunale Kassen fließendenAnteile an der Lohn- und Ein-kommenssteuer fielen schonjetzt deutlich geringer aus, auchbei der Gewerbesteuer sei mitEinbrüchen im Laufe dieses Jah-res zu rechnen.
Und: „Ohne die Fusion derbeiden Samtgemeinden Boden-werder und Polle zum 1. Januar2010 hätten wir rund 600.000Euro an Schlüsselzuweisungenweniger zur Verfügung.“ SeinerEinschätzung nach sei die erstefreiwillige Fusion in Nieder-sachsen „von Politik und Ver-waltung hervorragend und part-nerschaftlich auf den Weg ge-bracht worden“.
Entstanden sei eine neue Ein-heit mit elf Mitgliedsgemein-
den, in denen 16.200 Einwoh-ner leben. Erfreulich: Schulden-frei sei die neue Samtgemeindein die Zukunft gestartet; dieSchulden der Mitgliedsgemein-den belaufen sich, so Willi Bost,auf insgesamt 2,4 MillionenEuro. Wobei die GemeindeHeyen mit einem ausgegliche-nen Etat in das neue Jahrzehntgehe.
Neben der Wirtschaftskrisesei der demografische Wandeleine weitere Herausforderung.So seien die SamtgemeindenBodenwerder und Polle im ver-gangenen Jahr um 223 Bürgergeschrumpft – „dieser Einwoh-nerrückgang wirkt sich beim Fi-nanzausgleich durch eine Min-dereinnahme von 120.000 Euroauch ungünstig auf die kommu-nalen Haushalte aus“. Nochstärker als bisher werde geltenmüssen: „Wir können uns nurleisten, was wir auch bezahlenkönnen.“ Bost sieht die neueSamtgemeinde dennoch gut auf-gestellt, auch hinsichtlich derangedachten Kreis-Fusion. „Beiden Gesprächen wird die Aus-richtung der Samtgemeinde Bo-denwerder-Polle nach Hamelnentsprechend zu berücksichti-gen sein.“
„Wir können uns nur leisten, was wir auch bezahlen können“Neujahrsempfang in Heyen / Willi Bost, Bürgermeister der neuen Samtgemeinde, stimmt auf „härtere Zeiten“ ein
HOLZMINDENHOLZMINDENMONTAG, 18. JANUAR 2010 TÄGLICHER ANZEIGER . 17STADT UND LANDKREIS
Anna Magerkurth reiste aus Grünenplan an und warerfolgreich. Sie steht im Finale.
Begeisterten als Duo (von links): Lea Grochla und Moya Stahlmann. Fotos: bs
Mit drei Jahren bereits im Kinderchor und bald aufder Stadthallenbühne: Gina Göhmann.
Für das musikalische Zwischenspiel sorgte der Musikzug der Feuerwehr Heyen. Fotos: saw
Willi Bost, Samtgemeindebürger-meister der neuen SamtgemeindeBodenwerder-Polle, freute sichdarüber, dass die neue Einheitschuldenfrei gestartet ist.
Weitere Fotosunter www.tah.detah.de
Konzentriert bei der Sache: die Jury (von links) Stefan Meier, Lorenz Heimbrecht, Alexander Käberich.