vorgesetztenbeurteilung
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Seminararbeit über die Vorgesetztenbeurteilung. Gewichtung: 5 ECTS Punkte. Note: Gut.TRANSCRIPT
NOTEN FÜR DEN CHEF: SOLLEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER IHRE
VORGESETZTEN BEURTEILEN?
Benedikt Vogel
Alte Post
6125 Menzberg
Tel.: 079'743’27’79
E-Mail: [email protected]
Wissenschaftliche Hausarbeit
Universität St. Gallen
Übungen und Selbststudium Betriebswirtschaft
Dr. oec. HSG/Dipl. Natw. ETH Christoph Meili
30. Mai 2006
ABSTRACT
Diese wissenschaftliche Hausarbeit widmet sich der Frage, ob
Mitarbeiter ihre Vorgesetzten beurteilen sollen. Diese Frage wird aus der
ethischen und betriebswirtschaftlichen Perspektive beleuchtet. Bei der
betriebswirtschaftlichen Perspektive ist keine eindeutige Antwort
möglich, da sich der Nutzen der Vorgesetztenbeurteilung nicht
quantifizieren lässt. Aus der ethischen Perspektive sollten Unternehmen,
wenn sie nicht schon eine konsens- und dialogorientierte Führungskultur
haben, Vorgesetztenbeurteilung einführen. Fazit dieser Arbeit ist, dass
Unternehmen mit der Vorgesetztenbeurteilung die ethische Legitimation
ihrer Führungskultur verbessern können und betriebswirtschaftlich von
der Massnahme profitieren.
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG............................................................................1
2. THEMENÜBERBLICK..............................................................2
2.1. Definition und Begriffsdiskussion Vorgesetztenbeurteilung........2
2.2. Definition Mitarbeiter und Vorgesetzter......................................3
2.3. Grundlegendes Menschenbild......................................................3
3. ETHISCHE LEGITIMATION.....................................................4
3.1. Legitimation von Führung............................................................4
3.2. Legitimation aus institutionsethischer Sicht................................4
3.3. Legitimation aus führungsethischer Sicht...................................5
4. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE LEGITIMATION.....................6
4.1. Grundlegende Werte....................................................................6
4.2. Funktionen von Vorgesetztenbeurteilung....................................6
4.2.1. Überblick................................................................................6
4.2.2. Wirkungen bei Vorgesetzten..................................................8
4.2.3. Wirkung bei Mitarbeitern.....................................................10
4.2.4. Wirkung im Unternehmen....................................................11
4.2.5. Personalentwicklung............................................................11
4.3. Verhältnis von Kosten und Nutzen.............................................12
5. DURCHFÜHRUNGSEMPFEHLUNGEN...................................13
5.1. Relevanz von Durchführungsempfehlungen...............................13
5.2. Konzeption..................................................................................13
5.3. Information.................................................................................14
5.4. Fragebogen.................................................................................15
5.5. Anonymität..................................................................................16
5.6. Partizipation...............................................................................16
5.7. Externe Berater..........................................................................17
5.8. Folgeprozesse.............................................................................17
6. FAZIT......................................................................................19
LITERATURVERZEICHNIS.........................................................20
Eigenständigkeiterklärung...................................................................24
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1. Zitiert nach von Rosenstiel (1991, S. 57)..........................8
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Funktionen der Vorgesetztenbeurteilung..............................7
ANMERKUNG: In dieser Arbeit sind Frauen bei maskulinen
Formulierungen mitgemeint.
WHA: Noten für den Chef
1. EINLEITUNG
Vorgesetzter sein ist nicht einfach. Als Gruppenleiter in der Schweizer
Armee gab ich vollen Einsatz für meine Soldaten, habe ihnen, wenn
immer möglich Arbeit erspart und abgenommen. Als Gegenleistung
erwartete ich von ihnen volles Mitdenken und perfektes Arbeiten. Diesen
Wunsch erfüllten die Soldaten nur selten. Meistens taten sie nur, was ich
ihnen ausdrücklich befahl. Ob dies an meinem Führungsstil oder am
fehlenden Willen der Soldaten lag, sich für die Armee zu engagieren,
weiss ich bis heute nicht. Selbst wenn ich mit ihnen das Gespräch über
meinen Stil suchte, erhielt ich nur wenig aussagekräftige Antworten. Von
oben nach unten funktionierte die Feedbackkette aber perfekt: Mein
Offizier teilte mir täglich seine Meinung über meine Arbeit mit und auch
meine Soldaten wussten, denke ich zumindest, was ich von ihrer Arbeit
hielt.
Zwar lassen sich Armeesituation nicht eins zu eins auf Unternehmen
übertragen, das grundlegende Problem kann aber auch eine moderne
Unternehmensorganisation nicht vermeiden: Mitarbeiter stehen in einem
Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Vorgesetzten. Durch offene Kritik,
insbesondere negative, riskieren sie deren Gunst zu verlieren. Der Anreiz
für Mitarbeiter ihren Vorgesetzten eher zu loben, als ihn auf
Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen ist also gross.
Dieses und weitere Probleme bei der Beurteilung von Vorgesetzten durch
ihre Mitarbeiter sind Thema dieser Arbeit.
Während dieser Arbeit wird die Frage verfolgt, ob Mitarbeiter ihre
Vorgesetzten beurteilen sollen. Aufbauend auf dem in 2.
Themenüberblick festgelegten Werte- und Definitionsrahmen wird die
Vorgesetztenbeurteilung aus zwei Perspektiven betrachtet: In 3.
Ethische Legitimation wird die Frage untersucht, ob Mitarbeiter das
Recht haben ihre Vorgesetzten zu beurteilen. In 4.
Betriebswirtschaftliche Legitimation wird untersucht, was
Vorgesetztenbeurteilung einem Unternehmen nützt, sofern sie nach den
Durchführungshinweisen in Punkt 5 stattfindet.
-1-
WHA: Noten für den Chef
2. THEMENÜBERBLICK
2.1. Definition und Begriffsdiskussion
Vorgesetztenbeurteilung
Die Vorgesetztenbeurteilung ist das Gegenstück zur
Mitarbeiterbeurteilung oder Personalbeurteilung in der Vorgesetzte ihre
Mitarbeiter qualifizieren. In dieser Arbeit wird die Definition von
Vorgesetztenbeurteilung nach Fecher (1995, S. 15) verwendet. Diese
lehnt sich stark an Reinecke (1983, S. 1) an.
„jedes Verfahren, mittels dessen
in einer formalen Organisation
ein oder mehrere Organisationsmitglieder
ihren direkten oder nächsthöheren Vorgesetzten
bezüglich seines Arbeits- und/oder Führungsverhaltens und/oder
seiner Fähigkeiten und Kenntnisse
beschreiben und/oder bezüglich bestimmter Kriterien beurteilen“
(Fecher, 1995, S. 15).
Der in dieser Arbeit verwendete Begriff „Vorgesetztenbeurteilung“ ist
umstritten. Fechtner, Henkel und Taubert (1994, S. 370) nennen die
Vorgesetztenbeurteilung „Feedback für Vorgesetzte“ um das Verfahren
von der Mitarbeiterbeurteilung abzuheben, die in der Regel im Gegensatz
zur Vorgesetztenbeurteilung „direkte Folgen für Gehalt und Karriere des
Beurteilten hat“. Diese Meinung teilt auch Voltz (1998). Trotzdem wird in
dieser Arbeit der Begriff Vorgesetztenbeurteilung verwendet, da die
Argumentation von Fechtner, Henkel und Taubert (1994, S. 370) zwar auf
den Vergleich mit der Mitarbeiterbeurteilung zutrifft, nicht jedoch auf
das Wort „Beurteilung“ an sich. Dieses ist im Sinne von „ein Zeugnis
ausstellen, werten“ zu verstehen, was keine weiteren Massnahmen
miteinschliesst. Auch benutzt Reinecke (1983), in seiner Arbeit
„Vorgesetztenbeurteilung. Ein Instrument partizipativer Führung und
Organisationsentwicklung“ diesen Begriff. Seine Arbeit ist eine der ersten
zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum und wurde von mehreren
-2-
WHA: Noten für den Chef
Quellautoren dieser Arbeit zitiert (vgl. zum Beispiel Voltz, 1998;
Hofmann, Köhler & Steinhoff, 1995; Domsch, 1992).
Aufgrund dieser Begriffsdiskussion und um die teilweise leicht
verschiedenen Verfahren von Vorgesetztenbeurteilung voneinander
abzuheben, existiert eine Vielzahl von Bezeichnungen für Verfahren nach
obiger Definition. In der Literatur verwendete Begriffe sind:
Führungsbarometer, Vorgesetzten-Feedback, Führungsstilanalyse,
Führungsanalyse Potenzialbeurteilung (Niedermair & Mitterer, 2000, S.
346), Führungsstilanalyse (Jesserich & Fennekels, 1988, S. 9),
Aufwärtsbeurteilung (von Rosenstiel, 1991, S. 56),
Führungskräftebeurteilung durch Mitarbeiter (Burster, 1994, S. 386)
Mitarbeiter-Feedback (Deller, Hartstein & Wallmichrath, 2000, S. 257)
oder Vorgesetzteneinschätzung (Voltz, 1998, S. 19). Auf Englisch werden
die Begriffe Upward Feedback und Upward Appraisal verwendet
(Waldman & Atwater, 2001, p. 189).
Kein Synonym für Vorgesetztenbeurteilung ist 360-Grad-Feedback
(Synonym: Multi-Source-Feedback). Als Feedbackgeber kommen bei
diesem Verfahren alle Personen in Frage, die mit der beurteilten Person
in Verbindung stehen. Dabei kann es sich um Gleichrangige, Vorgesetzte,
Unterstellte oder auch Kunden handeln (Atwater, Waldman & Brett,
2002, p. 193). Da in diesem Verfahren auch Mitarbeiter ihre Vorgesetzten
beurteilen, fliessen Erkenntnisse aus der 360-Grad-Feedback-Forschung
in diese Arbeit ein.
2.2. Definition Mitarbeiter und Vorgesetzter
In dieser Arbeit ist oft von Mitarbeitern und Vorgesetzten die Rede.
Unter Vorgesetzter ist in dieser Arbeit eine Person zu verstehen, die in
der Unternehmenshierarchie eine Funktion ausfübt, die mit dem Führen
von Unterstellten verbunden ist. Der Vorgesetzte wird von seinen
Mitarbeitern beurteilt. Mitarbeitern sind Personen, die einem
Vorgesetzten unterstellt sind.
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WHA: Noten für den Chef
Diese Rollen können vertauscht werden. Beurteilt eine Person, die
selbst Unterstellte hat, seinen eigenen Vorgesetzten, wird sie in dieser
Arbeit Mitarbeiter genannt und umgekehrt. Synonym könnten die
Begriffe Feedbacknehmer/Beurteiler für Vorgesetzter und
Feedbacknehmer/Beurteilender für Mitarbeiter verwendet werden.
2.3. Grundlegendes Menschenbild
In dieser Arbeit wird von einem Mensch als ein „autonomes Subjekt“
mit eigenem Willen ausgegangen. Menschen untereinander werden als
„Wesen gleicher Würde“ betrachtet (Ulrich, 1995, S. 563)
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WHA: Noten für den Chef
3. ETHISCHE LEGITIMATION
3.1. Legitimation von Führung
Wenn Menschen als frei denkende und entscheidende Wesen gleicher
Würde betrachtet werden, stellt sich die Frage, ob jegliche Art von
Führung illegitim ist. Denn Führung beinhaltet Höherstellung des
Führenden über den Geführten.
Trotzdem sind Unternehmen hierarchisch organisiert. Dazu eine kurze
Überlegung: Voraussetzung für Entscheidungen sind Informationen. Je
mehr Personen an einer Entscheidung beteiligt sind, desto mehr
Informationen sind zur Entscheidungsfindung vorhanden. Andererseits
müssen die zum Austausch dieser Informationen Kanäle zur Verfügung
stehen, was Kosten verursacht, z.B. durch die Arbeitszeit der in die
Entscheidung involvierten Personen oder die nötige Infrastruktur. Eine
kostengünstige Lösung dieses Problems sind hierarchische Strukturen:
Viele Personen übertragen ihre Informationen an eine Stelle, wo die
Informationen gesammelt und Entscheide getroffen werden, die mittels
den selben Informationskanälen zurücktransferiert werden. Aus dieser
Sicht erhält Führung ihre Legitimation durch ihren Zweck (Weise, 2005,
S. 321).
Nach Ulrich (1995, S. 564) entsteht die Legitimation der Führung
durch eine vertragliche Übereinkunft (Arbeitsvertrag), in dem der
Mitarbeiter auf einen Teil seiner Autonomie verzichtet. Trotz des
Vertrages sind die Weisungsrechte des Arbeitgebers/des Vorgesetzten
nur im Rahmen der funktionalen Notwendigkeit legitim. Die humane
Würde des Mitarbeiters muss gewährleistet bleiben (Ulrich, 1995, S.
565).
3.2. Legitimation aus institutionsethischer Sicht
Nach Ulrich (2004, S. 153) ist eine Unternehmung nicht nur seinen
Kapitalgebern gegenüber, sonder gegenüber allen, die an sie legitime
Ansprüche haben, verpflichtet. Laut Lay (1989, S. 140) gehört ein
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WHA: Noten für den Chef
Unternehmen zwar juristisch den Kapitalgebern, ethisch aber auch
seinen Mitarbeitern. Bei einer einseitigen Ausrichtung des
unternehmerischen Handelns nach den Interessen der Kapitalgebern,
werden moralische Rechte von Personen, die vom Handeln der
Unternehmung betroffen sind, eingeschränkt, was ein Unternehmen
weder gegenüber den Betroffenen noch gegenüber der Gesellschaft
begründen und rechtfertigen kann und deshalb illegitim ist. (Ulrich,
2005, S. 144ff). Nach diesem Verständnis ist die kritische Öffentlichkeit
„Ort der Legitimation sowohl der Stakeholder-Ansprüche als auch des
unternehmerischen Handelns“ (Ulrich, 2004, S. 156). Dazu ein Beispiel:
Stellt ein Unternehmen eine Person zu einem Lohn an, der deren Existenz
nicht sichert, ist dies nach dieser Theorie illegitim. Die betroffene Person
hat ein Recht auf einen gerechten Lohn (Ulrich, 1995, S. 569) und ihre
Existenz. Diese beiden Rechte nicht zu gewähren, kann das Unternehmen
weder gegenüber der Gesellschaft, die unter Umständen an Stelle des
Unternehmens die Existenz der betroffenen Person sichert, noch
gegenüber der Person selbst rechtfertigen, weshalb ihr Handeln illegitim
ist.
Was bedeutet dies für die Vorgesetztenbeurteilung? Nach dieser
Theorie muss ein Unternehmen die Anliegen aller mündigen Personen
ernst nehmen. Dazu zählen auch die Mitarbeiter. Die
Vorgesetztenbeurteilung ist aus dieser Sicht ein Instrument zur
Äusserung von Bedürfnissen und Anliegen der Mitarbeiter gegenüber
dem Unternehmen, das von ihren Vorgesetzten verkörpert wird.
3.3. Legitimation aus führungsethischer Sicht
Führung ist ein Mittel zum erreichen von Organisationszielen.
Trotzdem sind die Verfügungsrechte von Vorgesetzten über ihre
Mitarbeiter eingeschränkt, denn unter Organisationszielen, sind nicht nur
die Ziele der Kapitalgeber, sondern auch jene der Mitarbeiter zu
verstehen, die Menschen und nicht reiner Produktionsfaktor sind (Jäger,
2001, S. 99).
-6-
WHA: Noten für den Chef
Vorgesetzte sowie Mitarbeiter sind „Wesen gleicher würde“ (Ulrich,
1995, S. 563), woraus sich ein gegenseitiger Zwang zur Legitimation des
Handelns ableitet. Wie ein Unternehmen (siehe: 3.2.) müssen auch
Vorgesetzte ihr Handeln gegenüber den Betroffenen begründen können.
Daraus leiten sowohl Kuhn und Weibler (2004, S. 385) als auch Ulrich
(1995, S. 570) den legitimen Anspruch auf eine dialog- und
konsensorientierte Führung ab, bei der alle Beteiligten in den
Entscheidungsprozess einbezogen werden, was schlussendlich zu einer
„mehr oder weniger weitgehenden Unternehmensdemokratie“ führt
(Ulrich, 1995, S. 570).
Voraussetzung für eine solche Führungskultur sind nach Kuhn und
Weibler (2003, S. 387-389) Strukturen, die eine dialog- und
konsensorientierte Führung ermöglichen und die individuelle Bereitschaft
zu einer solchen Führungskultur. Zusätzlich ist für eine dialog- und
konsensorientierte Führungskultur Vertrauen nötig, da ansonsten keine
offene Kommunikation statt findet (siehe: 5.5.). Vorgesetztenbeurteilung
kann in Unternehmen, die nicht bereit sind, die Voraussetzungen für eine
offene Führungskultur zu schaffen, als eine Teilerfüllung der ethischen
legitimen Mitwirkung von Mitarbeitern eingeführt werden. Bei
Unternehmen mit hierarchisch-autoritär Kultur, kann sie ein erster
Schritt zu einer offeneren Kultur sein, da sie bei anonymer Durchführung
auch in Unternehmen, bei denen das gegenseitige Vertrauen für offene
Kommunikation nicht vorhanden ist, eingesetzt werden kann.
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WHA: Noten für den Chef
4. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE LEGITIMATION
4.1. Grundlegende Werte
In diesem Teil steht der Nutzen der Vorgesetztenbeurteilung für
Unternehmen im Mittelpunkt. Unter Nutzen für Unternehmen wird eine
positive Auswirkung auf den finanziellen Erfolg verstanden. Dabei wird
von einzelnen Wirkungen der Vorgesetztenbeurteilung ausgegangen, die
auf den Nutzen für das Unternehmen überprüft werden
4.2. Funktionen von Vorgesetztenbeurteilung
4.2.1. Überblick
Grundlage für diesen Teil ist der tabellarische Überblick über die
Funktion der Vorgesetztenbeurteilung den Steinhoff (1995, S. 10) in
Anlehnung an Reinecke (1983, S. 154ff) erstellt hat. Ab Punkt 4.2.2. wird
die Tabelle 1 näher besprochen.
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WHA: Noten für den Chef
Tabelle 1: Funktionen der Vorgesetztenbeurteilung
FUNKTIONEN DER VORGESETZTENBEURTEILUNG
FÜHRUNGSKRAFT MITARBEITER-TEAM
UNTERNEHMUNG
Diagnosefunktion Motivations-/Leistungsfunktion
Partizipationsfunktion
1. Informationen über das Wirkungsprofil des Führungsverhaltens2. Stärken-Schwächen-Profil durch Fremdeinschätzung
Arbeitszufriedenheit, Leistungsbereitschaft erhöhen
Verbreitung und praxis-relevante Umsetzung von „Kooperativer Führung und Zusammenarbeit“
Entwicklungsfunktion
Dialog-/Einbindungsf.
Motivations-/Leistungsf.
1. Präzisierung von Veränderungsbedarf2. Ableitung gezielter PE-Massnahmen
Mitarbeiter sind „gleichwertige“ Partner
Erhöhung der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter
Kontrollfunktion Steuerungsfunktion PERSONALENTWICK-LUNGSFUNKTIONÜberprüfung der
Verbesserungen/Veränderungen durch turnusmässiges Führungsfeedback
Anpassung/Korrektur der Führungspraxis an bestehende Führungsbedürfnisse
KontrollfunktionÜberprüfung der Umsetzung von Führungsleitlinien
Teamentwicklungsf. Kollektive Entwicklungsf.
Entwicklung „massgeschneiderter Massnahmen“ zur Optimierung der Zusammenarbeit
Ermittlung von PE-/DE-Massnahmen grösser UnternehmungseinheitenSelektionsfunktion
1. Potentialbeurteilung der Führungskräfte2. Leistungsbewertung3. Gehaltsfindung
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WHA: Noten für den Chef
EvaluationsfunktionÜberpfüung der Nutzenfunktion von PE-Massnahmen
Anmerkung: Zitiert nach Steinhoff (1995, S. 10).
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WHA: Noten für den Chef
4.2.2. Wirkungen bei Vorgesetzten
Diagnosefunktion: Die grundlegende Funktion der
Vorgesetztenbeurteilung bei den beurteilten Vorgesetzten ist die
Erweiterung derer Selbstkompetenz durch die Diagnose von unbekannten
Seiten ihrer Person. Ein nützliches Instrument zur Illustration dieser
Funktion ist das Johari-Fenster, das nach seinen Erfindern Joe Luft und
Harry Ingahm benannt ist. An dieser Stelle wird das Johari-Fenster nach
von Rosenstiel (1991, S. 57) benutzt.
Abbildung 1. Zitiert nach von Rosenstiel (1991, S. 57).
Das Modell des Johari-Fensters teilt das Verhalten einer Person in vier
Bereiche ein:
A: Verhalten und die ihm zu Grunde liegende Motivation ist mir selbst
bekannt und für andere wahrnehmbar.
B: Bereich des Verhaltens der mir bewusst ist, aber anderen nicht
bekannt gemacht habe oder will.
C: Blinder Fleck. Mein Verhalten ist für andere sicht- und erkennbar,
mir selbst aber nicht bewusst. Darunter fallen z.B. Gewohnheiten.
D: Vorgänge in mir, die weder mir noch der Öffentlichkeit bekannt
sind.
Die Vorgesetztenbeurteilung setzt beim Blinden Fleck, C, an. Laut von
Rosenstiel (1991, S. 57) ist dieser Bereich bei Führungskräften besonders
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WHA: Noten für den Chef
ausgeprägt, da sie durch ihre Machtposition oft kein ehrliches Feedback
erhalten (siehe: 5.4.), welches unbewusstes zu bewusstem Verhalten
werden liesse. Durch institutionalisiertes Feedback wird Vorgesetzten ein
„Spiegel“ vorgehalten, der das ihm unbekannte Verhalten aufzeigt, was
zu einer Vergrösserung der öffentlichen Person gegenüber dem Blinden
Fleck führt.
Diese Wirkung erzielt nicht nur Vorgesetztenbeurteilung. Jegliche Art
von ehrlichem Feedback vergrössert die Selbstkompetenz des
Feedbacknehmers. Vorgesetztenbeurteilung ergänzt diese Verfahren, da
Mitarbeiter ihre Vorgesetzten aus einer für sie spezifischen Perspektive
wahrnehmen. Dadurch erkennen sie Blinde Flecken, die andere, z.B.
Freunde des Vorgesetzten, nicht sehen.
Entwicklungsfunktion: Aus der Vorgesetztenbeurteilung resultiert
ein Stärken-Schwäch-Profil, welches den Beurteilten Veränderungsbedarf
aufzeigt. Diese Veränderungen können das Unternehmen mittels
spezifischer Personalentwicklungsmassnahmen forcieren oder den
Beurteilten selbst überlassen. An dieser Stelle ist aufgezeigt, wie die
Eigendynamik der Vorgesetztenbeurteilung zur Entwicklung der
Vorgesetzten beiträgt:
Balley und Fletcher (2002, p. 861) untersuchten die Selbst- und
Fremdeinschätzung von Vorgesetzten bei 360-Grad-Feedback. Dazu
verglichen sie die Entwicklung von Selbst- und Fremdeinschätzungen von
Vorgesetzten in einem Unternehmen, das 360-Grad-Feedback
verwendete, während zwei Perioden. In der ersten Periode schätzten sich
52 Prozent der Vorgesetzten höher ein, als ihre Mitarbeiter. In der
zweiten Periode war der Anteil von sich über- und unterschätzenden
Vorgesetzten ausgeglichen. Waldman und Atwater (2002, p. 198) stellten
in einer ähnlichen Studie in der zweiten Feedbackrunde ebenfalls eine
grössere Kongruenz zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung fest. Wobei
in der zweiten Feedbackrunde im Gegensatz zur ersten die
Selbsteinschätzung der Vorgesetzten nicht mehr signifikant höher lag, als
die Fremdeinschätzung. Balley und Fletcher (2002, p. 863) wertet die
grössere Übereinstimmung von Fremd- und Selbsteinschätzung als eine
Steigerung der Selbstkompetenz der Vorgesetzten.
-12-
WHA: Noten für den Chef
Zusätzlich zur Selbstkompetenz steigert Feedback auch die Motivation
der Feedbacknehmer Nach Pritchards (2003, S. 133ff) Theorie ist
Motivation ein Prozess, an dessen Ende die Bedürfnisbefriedung steht.
Beurteilung, bzw. die mit ihr verbundene Anerkennung und das
Erfolgserlebnis, steigert nach Pritchards (2003, S. 133ff) Theorie die
Motivation der Menschen. Somit steigert eine positive Beurteilung, bzw.
das Bedürfnis bei der nächsten Beurteilung ein besseres Ergebnis zu
erreichen, die Motivation eines Vorgesetzten, sofern er seine Mitarbeiter
als legitime Beurteiler anerkennt.
Smither, London, Faut, Vargas und Kucine (2003, p. 23) stellten in
einer Auswertungen von Studien über 360-Grad-Feedback eine
durchschnittliche Steigerung der Fremdeinschätzung von Beurteilten.
Fletcher und Balley (2002, 855) stellten in der Mehrheit, der von ihnen
untersuchten Studien, ebenfalls eine sich verbesserte
Beurteilungsresultate von Vorgesetzten über die Dauer mehrerer
Befragungen der Mitarbeiter fest. Für dieses Resultat sind zwei Lesarten
möglich:
A: Die Vorgesetzten nahmen die Beurteilung ernst und verbesserten
sich.
B: Die Beziehung zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten verbesserte
sich, was zu Sympathieresultaten führte.
Welche der beiden Begründungen zutrifft, ist für den Nutzen der
Vorgesetztenbeurteilung unwichtig. Sowohl eine verbesserte Führungs-
als auch Beziehungsqualität bringt dem Unternehmen nutzen.
Kontrollfunktion: Insbesondere bei mehrmaliger Durchführung ist
die Vorgesetztenbeurteilung ein Kontrollinstrument zur
Wirksamkeitsüberprüfung von Personalentwicklungsmassnahmen wie
Weiterbildung, aber auch von Vorgesetztenbeurteilung an sich.
4.2.3. Wirkung bei Mitarbeitern
Der Nutzen der Vorgesetztenbeurteilung ist bei Mitarbeitern weniger
direkt, als für die Vorgesetzten, die durch das Instrument einen „Spiegel“
erhalten. Die Mitarbeiter sind primär Datenlieferanten.
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WHA: Noten für den Chef
Motivations- /Leistungsfunktion: Nach Voltz (1998, S. 11) wirkt
Vorgesetztenbeurteilung motivierend auf Mitarbeiter, wenn sie auf die
Beurteilung ein Dialog mit dem beurteilten Vorgesetzten folgt. Dies stillt
das Bedürfnis der Mitarbeiter nach Anerkennung und Mitwirkung. Ohne
Dialog besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter das Instrument als nutzlos
betrachten und sich nicht ernst genommen fühlen.
Dialog-/Einbindungsfunktion: Vorgesetztenbeurteilung kann nach
gewissen Autoren zu einer Verkleinerung des Hierarchieunterschiedes
beitragen. Laut Steinhoff (1995, S. 10) erlangen Mitarbeiter durch die
Vorgesetztenbeurteilung den Status „gleichwertiger Partner“. Diese
Ansicht ist zu einseitig: In ihrer Konzeption – Mitarbeiter beurteilen
Vorgesetzte – unterstreicht die Vorgesetztenbeurteilung eher die
Hierarchie im Unternehmen, als dass sie sie abbaut (Sprenger, 1995, S.
217). Eine Einbindungs- und Dialogsfunktion hat die
Vorgesetztenbeurteilung, wenn auf die Datenerhebung ein Dialog mit den
Mitarbeitern und auf den Erkenntnissen aufbauende Taten folgen. Nur
wenn dies der Fall ist, hat die Vorgesetztenbeurteilung eine partizipative
Wirkung. Nach Bates (2002, p. 540) nehmen Mitarbeiter durch eine
solche Vorgesetztenbeurteilung von ihrem Vorgesetzten mehr Fairness,
Akzeptanz und Vertrauen wahr.
Teamentwicklungsfunktion: Auch unterstreicht
Vorgesetztenbeurteilung durch ihre Konzeption eher die Vorgesetzten-
Mitarbeiter-Abgrenzung. Ob die Vorgesetztenbeurteilung zur
Teambildung beiträgt, hängt von ihrer Durchführungsart und den auf ihre
folgenden Massnahmen ab.
4.2.4. Wirkung im Unternehmen
Partizipationsfunktion: Reinecke(1983, S. 23ff) bezeichnet die
Vorgesetztenbeurteilung primär als Instrument zur Partizipation von
Mitarbeitern. Dadurch erhält die Vorgesetztenbeurteilung nach Reinecke
(1983, S. 31) doppelte Legitimation:
A: Weil Partizipation die Selbstbestimmung und Entfaltung fördert,
was Reinecke (1983) an sich als erstrebenswert erachtet.
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WHA: Noten für den Chef
B: Die Partizipation von Mitarbeitern erhöht die Produktivität im
Unternehmen.
Letztere These stützt eine Arbeit von Rosenberg und Rosenstein
(1980). Rosenberg und Rosenstein (1980, p. 361) entdeckten in einer
empirischen Untersuchung einen Zusammenhang, zwischen der
Aufmerksamkeit, die Vorgesetzte ihren Mitarbeitern entgegen brachten,
und deren Produktivität.
Die partizipative Wirkung von Vorgesetztenbeurteilung hat laut
Tourish (2005, p. 495) auch Wirkung auf die Kommunikationskultur im
Unternehmen: „both upward and 360-degree appraisal can make a major
contribution to the creation of a more open and honest communication
climate”. Offene, ehrliche und insbesondere kritische Kommunikation ist
nach Tourish (2005, p. 488) ein wichtiger Aspekt für die
Entscheidungsfindung in Unternehmen und entscheidend für die
erfolgreiche Formulierung und Umsetzung von Strategien und Prozessen.
Motivations-/Leistungsfunktion: Siehe 4.2.2./4.2.3.:
Motivations-/Leistungsfunktion bei den Vorgesetzten und Mitarbeitern
4.2.5. Personalentwicklung
Kontrollfunktion: Nach Voltz (1998, S. 25ff) ist ein Führungsleitbild
Voraussetzung für die Einführung von Vorgesetztenbeurteilung. Mittels
Vorgesetztenbeurteilung kann ein Unternehmen überprüfen, ob die
Führungspraxis dem Führungsleitbild entspricht.
Kollektive Entwicklungsfunktion: Mittels Vorgesetztenbeurteilung
erhält ein Unternehmen Informationen über die Schwächen der
Vorgesetzten und die Wünsche der Mitarbeiter. Diese Informationen
bieten Grundlage für die zielgerichtetes Einsetzen von
Personalentwicklungsmassnahmen, wie Weiterbildung oder das Schaffen
von Anreizen (Steinhoff, 1995, S. 11).
Selektionsfunktion: Der Einsatz der Vorgesetztenbeurteilung als
Selektionsinstrument ist zwar möglich, ist aber mit Problemen
verbunden. Dass die Vorgesetztenbeurteilung Karriere-, Gehalts-, oder
Stellenwirksam sein könnte, gehört zu den typischen Ängsten von
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WHA: Noten für den Chef
Vorgesetzten (Reinecke, 1983, S. 106). Deshalb ist bei der Einführung
von Vorgesetztenbeurteilung als Selektionsinstrument von den
betroffenen Vorgesetzten grosser Widerstand zu erwarten. Starke
Gewichtung der Vorgesetztenbeurteilung bei der Selektion von
Mitarbeitern kommt einer Wahl der Vorgesetzten durch die Mitarbeiter
gleich. Dies führt zu einem Interessenkonflikt der Vorgesetzten: Wenn sie
durch ihre Mitarbeiter selektioniert werden sind sie stark von deren
Gunst abhängig. Ihr Anreiz unpopuläre Entscheide und Massnahmen zu
vermeiden, auch wenn sie im Sinnes des Unternehmens wären, ist gross.
Evaluationsfunktion: Bei regelmässiger Durchführung von
Vorgesetztenbeurteilung zeigen die Resultate die Wirksamkeit
getroffener Personalentwicklungsmassnahmen und auch der
Vorgesetztenbeurteilung selbst.
4.3. Verhältnis von Kosten und Nutzen
Damit sich Vorgesetztenbeurteilung für ein Unternehmen lohnt, muss
ihr Nutzen die Kosten übersteigen. Dies führt zum Problem, das der
Nutzen von Vorgesetztenbeurteilung zwar beschrieben, aber kaum
quantifiziert werden kann, insbesondere nicht finanziell. Die nahe
liegende Methode den Umsatz pro Mitarbeiter vor und nach der
Vorgesetztenbeurteilung zu messen (vgl. Voltz, 1998, S. 47), taugt nicht,
da Vorgesetztenbeurteilung nicht der einzige Parameter ist, der diesen
Wert beeinflusst. Primäre Wirkungen wie gesteigerte Motivation oder
Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der Führungssituation lassen sich
ebenfalls nicht schlüssig auf die Vorgesetztenbeurteilung zurückführen
und in finanziellen Nutzen umrechnen.
Gut quantifizierbar sind dagegen die Durchführungskosten. Sie
umfassen aufgewendete Arbeitszeit von Unternehmensangestellten,
sowie Kosten für externe Dienste und Berater.
Beim Vergleich von Kosten und Nutzen stellt sich weniger die Frage,
ob der Nutzen der Vorgesetztenbeurteilung deren Kosten übersteigt,
sondern ob mit anderen Methoden ähnliche Resultate mit geringeren
Kosten erzielt werden könnten. Zur Verbesserung der
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WHA: Noten für den Chef
Unternehmenskommunikation könnten auch Mitarbeiterschulungen
durchgeführt werden und zur Teambildung entsprechende Seminare.
Eine abschliessende Antwort auf die Frage, ob
Vorgesetztenbeurteilung ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis hat, als
andere Entwicklungsinstrumente, lässt sich abschliessend nicht
beantworten, da auch ihr Nutzen nicht quantifizierbar ist.
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WHA: Noten für den Chef
5. DURCHFÜHRUNGSEMPFEHLUNGEN
5.1. Relevanz von Durchführungsempfehlungen
Zwar fällt auch eine Vorgesetztenbeurteilung, bei der Mitarbeiter
ihren Vorgesetzten mündlich, anhand spontan definierter Kriterien,
beurteilen unter die Definition von Vorgesetztenbeurteilung (siehe: 2.1.).
Je nach Unternehmenskultur und der Persönlichkeit von Vorgesetztem
und Mitarbeiter kann eine solche spontane Vorgesetztenbeurteilung dem
Unternehmen nützen. Eine Vorgesetztenbeurteilung, in der die hier
aufgeführten Durchführungsempfehlungen berücksichtigt werden, ist
aber wahrscheinlicher.
5.2. Konzeption
Der erste Schritt bei der Einführung von Vorgesetztenbeurteilung in
einem Unternehmen ist das Ausarbeiten eines Konzepts. Zuerst werden
die Ziele und der erwartete Nutzen und die Konsequenzen der Befragung
festgelegt (Domsch & Ladwig, 1995, S. 63). Konzeptgrundlage soll dabei
das Führungsleitbild des Unternehmens sein (Voltz, 1998, S. 25). Die
Zieldefinition hat drei Funktionen:
Sie ist Grundlage für die Kommunikationsstrategie (Deitering,
2003, S. 426).
Nach ihnen werden die inhaltlichen und formalen Komponenten
gewichtet bzw. ausgewählt (Domsch & Ladwig, 1995, S. 23ff).
Definierte Ziele sind Voraussetzung für ein an die Durchführung
anschliessendes Controlling.
Bei der inhaltlichen Konzeption wird die Frage beantwortet, was von
den Mitarbeitern beurteilt werden soll. Dazu werden verschiedene
Aspekte von Führung ausgewählt und gewichtet. Beispiele für solche
Aspekte sind Zusammenarbeit, Delegation oder Information des
Vorgesetzten mit bzw. gegenüber den Mitarbeitern (Domsch & Ladwig,
1995, S. 25).
Die formale Konzeption umfasst die Frage nach dem Wie. Es gilt von
der Vielzahl von formalen Durchführungsmöglichkeiten eine auf die Ziele
-18-
WHA: Noten für den Chef
und Unternehmenskultur angepasste zu wählen. Beispielsweise ist bei
der formalen Konzeption zu entscheiden, ob die Vorgesetztenbeurteilung
schriftlich oder mündlich, freiwillig oder für alle Mitarbeiter zwingend,
mit oder ohne Rückmeldung der Ergebnisse an die Beurteiler
durchgeführt werden soll. (Domsch & Ladwig, 1995, S. 26-27).
Resultat der Konzeptionsphase ist Aktionsplan, in dem die einzelnen
Phasen der Vorgesetztenbeurteilung geplant und terminiert werden
(Domsch & Ladwig, 1995, S. 30).
5.3. Information
Ausreichende Information ist die Grundlage für Vertrauen in die
Vorgesetztenbeurteilung. Da die Betroffenen mit ausreichenden
Informationen in der Lage sind, die Auswirkungen des Instruments
abzuschätzen (Seifert, 2001, S. 34). Derselben Meinung ist Deitering
(2003, S. 430): „Durch die Transparenz und klare Kommunikation der
Ziele wird Vertrauen geschaffen und eine solide Erwartungshaltung
vermittelt“. Durch ausreichende Informationen können sich die
Betroffenen ein realistisches Bild der Möglichkeiten von
Vorgesetztenbeurteilung machen, was nicht erfüllten Erwartungen
vorbeugt (Tourish, 2005, p. 495).
Information ist ein Bedürfnis von Personen, die an einer
Mitarbeiterbefragung teilnehmen. Deitering (2003, S. 431) stellte in einer
Umfrage bei acht weltweit agierenden IT-Konzernen fest, dass sich
Mitarbeiter im Vorfeld von Mitarbeiterbefragungen nicht ausreichend
informiert fühlten. In einer Umfrage von Hofmann, Schönsee, Blandford
und Köhler (1995, S. 106) bezeichneten über 88 Prozent von an einer
Vorgesetztenbeurteilung beteiligten Personen ausreichende
Informationen als einen wichtigen Erfolgsfaktor.
Erster Schritt für die unternehmensinterne Kommunikation sollte das
ernennen von Fach- und Machtpromotoren sein, die der
Vorgesetztenbeurteilung „ein Gesicht geben“. Der Machtpromotor ist
idealerweise ein im unternehmen weitgehend akzeptiertes Mitglied der
Geschäftsleitung oder des Verwaltungsrats. Er übernimmt repräsentative
-19-
WHA: Noten für den Chef
Funktion und soll durch seine Unterstützung für die
Vorgesetztenbeurteilung Vertrauen schaffen (Köhler, 1995a, S. 57-58).
Laut Deitering (2003, S. 433) ist die Unterstützung (Commitment) des
Topmanagements wesentliche Voraussetzung für
Mitarbeiterbefragungen. Der Fachpromotor ist der eigentliche
Projektleiter der Vorgesetztenbeurteilung. Er dient als Ansprechpartner
und leitet die Ein- und Durchführung der Vorgesetztenbeurteilung bis sie
im Unternehmen akzeptiert ist (Köhler, 1995a, S. 57-58).
Bereits während der Konzeption der Vorgesetztenbeurteilung im
Unternehmen sollte sie über hausinterne Medien bekannt gemacht
werden. Dabei ist wichtig, dass nicht nur über den Prozess der
Datenerhebung, sondern auch über die Folgeprozesse informiert wird.
(Deitering, 2003, S. 430). Ab dem Zeitpunkt der ersten breit gestreuten
Informationen im Unternehmen ist eine zügige Durchführung wichtig
(Köhler, 1995a, S. 59).
Auf die breite Information folgen Informationsveranstaltungen für die
von der Vorgesetztenbeurteilung betroffenen Mitarbeiter und
Vorgesetzten. Sie sollen der Vorgesetztenbeurteilung Akzeptanz schaffen,
was Voraussetzung für das ehrliche Beantworten der Fragen durch die
Mitarbeiter ist (Köhler, 1995a, S. 59). Die Informationsveranstaltungen
sollte der Fachpromotor durchführen, weil er über das nötige Fachwissen
verfügt und im Gegensatz zu den beurteilten Vorgesetzten, die für die
Information ihrer Mitarbeiter auch in Frage kämen, keinen
Interessenskonflikt hat, zwischen ehrlicher Information und dem Wunsch
selbst ein gutes Resultat zu erzielen, was Vorgesetzte zur selektiven
Weitergabe von Informationen verleiten könnte. Die an der
Informationsveranstaltung vermittelten Informationen sollten offen, und
klar sein, insbesondere was die Speicherung der erhobenen Daten
anbelangt (Köhler, 1995a, S. 60). Dabei sind die Informationen
zielgruppengerecht zu übermitteln (Deitering, 2003, S. 430). Dies
bedeutet, dass Sprache und Inhalt den Empfängern angepasst wird. So
ist es zum Beispiel für die Mitarbeiter wichtig, wie die Anonymität ihrer
Daten gewährleistet wird, während sich die Vorgesetzten mehr für den
Rückmeldungsprozess interessieren.
-20-
WHA: Noten für den Chef
5.4. Fragebogen
Ziel einer Beurteilung von Vorgesetzten durch deren Mitarbeiter ist es
„Objektivität, Reliabitlität, Validität“ zu erreichen (Domsch & Ladwig,
1995, S. 28-29; Jöns, 1995, S. 41). Zum erreichen dieser Ziele ist eine
schriftliche Befragung der Mitarbeiter besser geeignet als mündliche, da
bei der mündlichen Befragung aufgrund fehlender Anonymität
Beurteilungsverzerrungen auftreten (vgl. Antonioni, 1994, p. 354; Jöns,
1995, S. 37). Eine schriftliche Befragung mittels Fragebogen hat
gegenüber der freien schriftlichen Meinungsäusserung den Vorteil, dass
sie ökonomischer Auszuwerten ist und Vergleichbare Resultate liefert
(Reinecke, 1983, S. 148-149), weshalb diese Methode in der Praxis die
grösste Verbreitung geniesst (Jöns, 1995, S. 37).
Die grundlegende bei der Ausarbeitung des Fragebogens ist, ob ein
bereits bestehender übernommen oder ein eigener entwickelt werden
soll. Jöns (1995, S. 37) empfiehlt den Fragebogen zumindest dem
Unternehmen anzupassen. Erstens weil dadurch die
Unternehmensstruktur und –kultur berücksichtigt werden kann und
zweitens, weil Partizipation von Mitarbeitern die Akzeptanz von
Vorgesetztenbeurteilung fördert (siehe: 5.5.). Problem bei interner
Entwicklung ist das unter Umstände fehlende Know-how.
Allerdings ist auch bei bestem Know-how eine objektive
Vorgesetztenbeurteilung nicht möglich. Bates (2002, S. 547) stellte in
einer empirischen Studie an 142 höheren und mittleren Kadern einer
amerikanischen Staatsbehörde fest, dass ähnliches technisches Können
(technical proficiency), gegenseitige Sympathie (rater-ratee liking), sowie
demographische und Einstellungsähnlichkeit (demographic and
attidudinal similarity) positiv mit den Beurteilungsresultate korrelierten,
welche die Vorgesetzten von Mitarbeitern erhielten. Reinecke (1983, S.
241) schreibt zur Objektivität: „Vorgesetztenbeurteilungen messen also
eher die Qualität der Führungsbeziehungen als ausschliesslich das
objektive Vorgesetztenverhalten“. Für die Wirkung von
Vorgesetztenbeurteilung ist dies nicht von belangen, da diese Wirkungen
-21-
WHA: Noten für den Chef
durch die subjektive Wahrnehmung der Situation sowie deren
Veränderung und nicht durch die objektive Wirklichkeit verursacht
werden.
5.5. Anonymität
Eigentlich widerspricht eine anonyme Durchführung der
Vorgesetztenbeurteilung, der in vielen Unternehmen propagierten
offenen Kommunikationskultur (Voltz, 1998, S. 61). Eine offene
Kommunikationskultur scheint in vielen Unternehmen allerdings nicht
Alltag zu sein. In einer Studie von Miliken, Morrison und Hewlin (2003, p.
1460) beantworteten 85 Prozent von 40 befragten Teilzeit-MBA-
Studenten die Frage: “Have you ever felt that you could not openly raise
an issue of concern to someone above you?“ mit Ja.
Problem der offenen Durchführung von Vorgesetztenbeurteilung ist die
Angst der Beurteilenden von negativen Folgen für die eigene Person
(Reinecke, 1983, S. 139). Antonioni (1994) teilte 34 Managern per Zufall
in zwei Gruppen ein. Die eine wurde von ihren Mitarbeitern offen, die
andere anonym bewertet. Dabei stellte sich heraus, dass Mitarbeiter ihre
Vorgesetzten besser bewerteten, wenn sie ihre Persönlichkeit preisgeben
mussten. Auch zeigte sich, dass Mitarbeiter, die ihre Vorgesetzten
anonym bewerteten, im Nachhinein gegenüber dem Feedbackprozess
positiver eingestellt waren. Antonioni (1994, p. 354) stellte in Gesprächen
mit den beurteilenden Mitarbeitern fest, „fear of reprisal for giving
constructive feedback ist the primary reason why it is preferred that
upward appraisals are done anonymously”.
5.6. Partizipation
Die Partizipation von Mitarbeitern bei der Einführung von
Vorgesetztenbeurteilung kann verschiedenartig ausgestaltet sein.
Mögliche Formen sind Umfragen oder der Einbezug von Mitarbeitern bei
der Entwicklung des Konzepts und Fragebogens mittels Workshops,
-22-
WHA: Noten für den Chef
wobei mittels Workshops eine umfangreichere Einbindung erreicht wird
(Köhler, 1995a, S. 58).
Nutt (1986, p. 256) stellte in einer Untersuchung eine erfolgsfördernde
Wirkung von Mitarbeiterpartizipation an
Organisationsentwicklungsprojekten fest. Der Einbezug des Wissens von
Mitarbeitern nannten Manager als Hauptgrund für die Wahl einer
partizipialen Organisationsentwicklung.
Wenn Mitarbeiter bei der Ausarbeitung der Vorgesetztenbeurteilung
mitarbeiten, ist diese besser an die Unternehmenskultur angepasst, was
ihre „Akzeptanz, Relevanz und Qualität“ fördert (Jöns, 1995, S. 55).
Durch die Mitarbeiterpartizipation erhält der Projektleiter
(Fachpromotor) Informationen über „Art und Stärke der Bedenken, über
die gelebte Unternehmenskultur (Vertrauen vs. Misstrauen, etc.) und
über die Hoffnungen und Wünsche“ im Unternehmen (Köhler, 1995a, S.
58). Dieses Wissen ist insbesondere wichtig, wenn die Einführung von
Vorgesetztenbeurteilung durch externe Berater geschieht.
5.7. Externe Berater
Zu den wichtigen Fragen bei der Durchführung von
Vorgesetztenbeurteilung gehört, ob dazu externe Berater beigezogen
werden sollen (vgl. Voltz, 1998, S. 67ff; Reinecke, 1983, S. 151ff; Smither,
London, Flautt, Vargas & Kucine, 2003). Externe Berater können zur
Einführung von Vorgesetztenbeurteilung, zur Rückmeldung der Resultate
an Vorgesetzte und Mitarbeiter oder während des gesamten Prozesses
beigezogen werden.
Bei der Ein- und Durchführung von Vorgesetztenbeurteilung haben
externe Berater den Vorteil, weniger betriebsblind und als unabhängige
Person weniger unternehmensinternen Interessenkonflikten ausgesetzt
zu sein, wodurch sie vertrauenswürdiger für die an der
Vorgesetztenbeurteilung Beteiligten sind. Auch kann ein Unternehmen
mittels Beratern fehlendes einschlägiges Wissen einkaufen. Nachteile von
Beratern sind ihr fehlendes Wissen über Betriebsinterna und ihre Kosten.
(Reinecke, 1983, S. 151).
-23-
WHA: Noten für den Chef
In einer empirischen Untersuchung über die Wirkung von Beratern bei
360-Grad-Beurteilung stellten Smither et al. (2003, p. 33) positive
Wirkungen von externen Beratern während dem Rückmeldungsprozess
an die Vorgesetzten fest. Dabei informierten externe Berater die
Vorgesetzten persönlich über die Resultate der Beurteilung und gaben
Handlungshinweise ab. 86,3 Prozent der befragten Vorgesetzten, die im
Feedbackprozess mit einem Berater gearbeitet haben, möchten dies bei
einer weiteren Durchführung wieder tun. Vorgesetzte, die extern beraten
wurden, waren eher bereit ihre Beurteilungsresultate und
Verbesserungsideen mit den Beurteilenden zu teilen und erreichten im
Verlauf mehrere Beurteilungen leicht bessere Resultate, als Vorgesetzte
ohne externe Beratung (Smither et al., 2003, p. 35).
5.8. Folgeprozesse
Mit der Datenerhebung sollte die Vorgesetztenbeurteilung nicht
abgeschlossen sein. Schern (2004, S. 78) meint zu Folgeprozessen von
Feedbackprozessen: „Diesem Prozess sollte besondere Aufmerksamkeit
geschenkt werden, stellt er doch eine der wichtigsten
Verzweigungsstellen für die entscheidende Frage dar, wie sehr sich die
Fokusperson um ihre Weiterentwicklung bemüht“. Unter Folgeprozess
wird an dieser Stelle das Nutzen der Resultate des Beurteilungsprozesses
verstanden.
Wichtiger Teil des Folgeprozesses ist das Rückmelden der Resultate an
die Mitarbeiter. Dadurch werden
„die Hintergründe für unterschiedliche Einschätzungen analysiert,
Vorschläge zur Verbesserung der Situation gesammelt sowie
Konsequenzen abgeleitet werden, die sich daraus für alle
Beteiligten ergeben“ (Hofmann, 1995, S. 75).
Die Rückmeldung erfolgt in Einzel- oder Gruppengesprächen, wobei
mit Einzelgesprächen die Anonymität aufgegeben wird. Im Gespräch
können die Gesamtergebnisse oder auch nur eine Auswahl von Punkten
besprochen werden (Hofmann, 1995, S. 75ff).
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WHA: Noten für den Chef
Deckt die Vorgesetztenbeurteilung wenig konfliktpotential auf, können
die Vorgesetzten die Rückmeldungsgespräche selbst führen. In
konfliktbehafteten Situation ist es ratsam externe Moderaten (Berater)
beizuziehen. Diesen fällt es leichter auf Themen mit Konfliktpotential
einzugehen, sie ermöglichen den Vorgesetzten sich allein auf das
Gespräch zu konzentrierten und verhindern, dass diese das Gespräch zu
ihren Gunsten lenken (Hofmann, 1995, S. 75ff).
Mit einem Rückmeldungsgespräch ist die Vorgesetztenbeurteilung
nicht beendet. Deren Resultate sollte benutzt werden um sichtbare
Änderungen und Massnahmen zu veranlassen. Beispiele sind
Weiterbildung der Vorgesetzten, Verhaltensänderung des Vorgesetzten
oder eine Neugestaltung von Prozessen. Änderungen und Massnahmen
sollten möglichst bald auf die Datenerhebung folgen, da die Mitarbeiter
ansonsten keinen Zusammenhang zwischen der Vorgesetztenbeurteilung
und den Veränderungen erkennen können (Deitering, 2003, S. 432) Eine
Vorgesetztenbeurteilung ohne Veränderung ist für die Beteiligten
unbefriedigend (Tourish, 2005, S. 495).
-25-
WHA: Noten für den Chef
6. FAZIT
Sollen Mitarbeiter ihre Vorgesetzten beurteilen? Aus ethischer Sicht
ist klar: Mitarbeiter haben das Recht bei der Gestaltung ihres
Unternehmens mitzuwirken und die Vorgesetztenbeurteilung ist ein
Instrument dazu. Allerdings gehen die Mitwirkungsrechte, welche die
Vorgesetztenbeurteilung den Mitarbeitern verleiht, aus ethischer Sicht
nicht weit genug. Ziel wäre eine offene Kommunikationskultur, von der
die Vorgesetztenbeurteilung in ihrer üblichen formellen und anonymen
Anwendung weit entfernt ist.
Aus streng betriebswirtschaftlicher Sicht ist eine klare Antwort nicht
möglich: Solange den erheblichen Kosten der Vorgesetztenbeurteilung
kein quantifizierter Nutzen gegenüber steht, lässt sich nicht
abschliessend beantworten, ob sich Vorgesetztenbeurteilung für ein
Unternehmen lohnt.
An dieser Stelle soll jedoch nicht die strenge ethische oder
betriebswirtschaftliche Perspektive zum Zuge kommen, sondern die
pragmatische: Unternehmen, die rein nach den in Punkt 3. formulierten
ethischen Prinzipien handeln sind selten. Mit der
Vorgesetztenbeurteilung erhalten Unternehmen ein Instrument, mit dem
sie sie die ethische Legitimation ihrer Führungskultur verbessern können
und betriebswirtschaftlich, z.B. von der gesteigerten Motivation der
Vorgesetzten, profitieren. Deshalb sollten Mitarbeiter ihre Vorgesetzten
beurteilen.
-26-
WHA: Noten für den Chef
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WHA: Noten für den Chef
EIGENSTÄNDIGKEITERKLÄRUNG
Ich erkläre hiermit:
dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe und ohne
Verwendung anderer als der angegeben Hilfsmittel verfasst
habe,
dass ich sämtliche verwendeten Quellen erwähnt und gemäss
gängigen wissenschaftlichen Zitierregelen korrekt zitiert habe.
Benedikt Vogel
Diese Arbeit umfasst 40'682 Zeichen inkl. Leerzeichen. Ohne Titelblatt,
Abstract und Verzeichnisse.
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