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. . . . . . Wertpapier Aktuell Nr. 15 Bereich Treasury/Handel 15. April 2015 Viele Jahre sind vergangen, wo sie durften uns empfangen! Von Hochs und Tiefs konnten wir berichten, vornweg zumeist noch etwas dichten. Doch nun endet diese schöne Zeit, denn zum Wandel sind auch wir bereit! Wir wünschen freudiges Lesen für all das Neue und bedanken uns für Ihre Treue! DAX 12.292 (25,36%) EuroStoxx 50 3.784 (20,28%) MSCI World 1.779 (4,10%) Dow Jones 18.036 (1,20%) S&P 500 2.092 (1,63%) Nikkei 19.908 (14,08%) EUR/USD 1,0581 (- 12,84%) EUR/CHF 1,0331 (-14,09%) EUR/JPY 126,45 (- 12,91%) Gold (EUR/gr) 36,43 (14,85%) Silber (EUR/kg) 496,98 (17,63%) Brent Öl (USD/Barrel) 60,60 (5,28%) Stand: 11:05 Uhr, in Klammern Veränderung seit 31.12.2014 Vergangene Handelswoche Der deutsche Aktienmarkt ging in der vergangenen Handelswoche nach einer fast einmona- tigen Verschnaufpause wieder auf Rekordfahrt. Der DAX überbot mit einem Stand von zeit- weise fast 12.400 Zählern sein bisheriges Rekordhoch von 12.220 Punkten deutlich. Als Grund für die wiedererwachte Kauflaune der Anleger wird der Schwächeanfall des Euros genannt, der um über drei Cent auf unter 1,06 Dollar fiel. Der alleinige Grund kann dies aber nicht ge- wesen sein, denn es waren nicht die Aktien der exportstarken Unternehmen, die wie sonst bei einer Euroschwäche den Kursaufschwung anführten. Vermutlich gibt es immer noch sehr viele Anleger, die grundsätzlich Aktien kaufen wollen und jetzt einsteigen, nachdem sie wochen- lang vergeblich auf günstigere Kurse gewartet hatten. Der weitere Kursaufschwung an der Börse geht allmählich in einen Bereich über, in dem stärkere Rückschlagsrisiken drohen. Der aktuelle DAX-Stand liegt inzwischen über den Prognosen, welche Experten zum Jahresanfang für den Stand zum Jahresende gemacht haben. Aber auch die weltweiten Aktienmärkte sind in der abgelaufenen Handelswoche erneut ge- stiegen. Trotz der verkürzten Woche aufgrund der Osterfeiertage ging es in Europa und den USA nach oben. Auch in Japan stiegen die Kurse. Sie hatten aufgrund des in der Vorwoche veröffentlichten Tankan-Berichts, der auf ein Stagnieren der Wirtschaft hindeutete, einiges aufzuholen. Erstmals seit 15 Jahren stieg der Leitindex Nikkei 225 auf mehr als 20.000 Punkte. Der Aluminiumkonzern Alcoa hat wie üblich den Startschuss für die US-Berichtssaison gegeben - und dabei vergleichsweise gute Zahlen berichtet, die Anleger aber trotzdem nicht überzeugt. Dabei zahlt sich die Neuausrichtung des Geschäfts auf die Luftfahrt- und Autobranche für Al- coa offenbar aus. Im ersten Quartal sei unter dem Strich ein Plus von 195 Millionen US-Dollar erwirtschaftet worden, teilte das US-Unternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Verlust von 178 Millionen Dollar in der Bilanz gestanden. Der Umsatz legte zu Jahresbeginn um sieben Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar zu. Grund seien gestiegene Bestellungen von Flug- zeugherstellern und auch Autobauern, bei denen Aluminium inzwischen ebenfalls verstärkt zum Einsatz kommt. Der Umsatzzuwachs blieb im ersten Quartal etwas hinter den Erwartun- gen von Analysten zurück.

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Page 1: Wertpapier Aktuell Nr. 15 - Volksbank Pforzheim · 2015-04-15 · Wertpapier Aktuell Nr. 15 Bereich Treasury/Handel 15. April 2015 Viele Jahre sind vergangen, wo sie durften uns empfangen!

. .. . . . Wertpapier Aktuell Nr. 15

Bereich Treasury/Handel 15. April 2015

Viele Jahre sind vergangen, wo sie durften uns empfangen!

Von Hochs und Tiefs konnten wir berichten, vornweg zumeist noch etwas dichten. Doch nun endet diese schöne Zeit, denn zum Wandel sind auch wir bereit!

Wir wünschen freudiges Lesen für all das Neue und bedanken uns für Ihre Treue!

DAX 12.292 (25,36%) EuroStoxx 50 3.784 (20,28%) MSCI World 1.779 (4,10%)

Dow Jones 18.036 (1,20%) S&P 500 2.092 (1,63%) Nikkei 19.908 (14,08%)

EUR/USD 1,0581 (- 12,84%) EUR/CHF 1,0331 (-14,09%) EUR/JPY 126,45 (- 12,91%)

Gold (EUR/gr) 36,43 (14,85%) Silber (EUR/kg) 496,98 (17,63%) Brent Öl (USD/Barrel) 60,60 (5,28%)

Stand: 11:05 Uhr, in Klammern Veränderung seit 31.12.2014

Vergangene Handelswoche Der deutsche Aktienmarkt ging in der vergangenen Handelswoche nach einer fast einmona-tigen Verschnaufpause wieder auf Rekordfahrt. Der DAX überbot mit einem Stand von zeit-weise fast 12.400 Zählern sein bisheriges Rekordhoch von 12.220 Punkten deutlich. Als Grund für die wiedererwachte Kauflaune der Anleger wird der Schwächeanfall des Euros genannt, der um über drei Cent auf unter 1,06 Dollar fiel. Der alleinige Grund kann dies aber nicht ge-wesen sein, denn es waren nicht die Aktien der exportstarken Unternehmen, die wie sonst bei einer Euroschwäche den Kursaufschwung anführten. Vermutlich gibt es immer noch sehr viele Anleger, die grundsätzlich Aktien kaufen wollen und jetzt einsteigen, nachdem sie wochen-lang vergeblich auf günstigere Kurse gewartet hatten. Der weitere Kursaufschwung an der Börse geht allmählich in einen Bereich über, in dem stärkere Rückschlagsrisiken drohen. Der aktuelle DAX-Stand liegt inzwischen über den Prognosen, welche Experten zum Jahresanfang für den Stand zum Jahresende gemacht haben.

Aber auch die weltweiten Aktienmärkte sind in der abgelaufenen Handelswoche erneut ge-stiegen. Trotz der verkürzten Woche aufgrund der Osterfeiertage ging es in Europa und den USA nach oben. Auch in Japan stiegen die Kurse. Sie hatten aufgrund des in der Vorwoche veröffentlichten Tankan-Berichts, der auf ein Stagnieren der Wirtschaft hindeutete, einiges aufzuholen. Erstmals seit 15 Jahren stieg der Leitindex Nikkei 225 auf mehr als 20.000 Punkte. Der Aluminiumkonzern Alcoa hat wie üblich den Startschuss für die US-Berichtssaison gegeben - und dabei vergleichsweise gute Zahlen berichtet, die Anleger aber trotzdem nicht überzeugt. Dabei zahlt sich die Neuausrichtung des Geschäfts auf die Luftfahrt- und Autobranche für Al-coa offenbar aus. Im ersten Quartal sei unter dem Strich ein Plus von 195 Millionen US-Dollar erwirtschaftet worden, teilte das US-Unternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Verlust von 178 Millionen Dollar in der Bilanz gestanden. Der Umsatz legte zu Jahresbeginn um sieben Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar zu. Grund seien gestiegene Bestellungen von Flug-zeugherstellern und auch Autobauern, bei denen Aluminium inzwischen ebenfalls verstärkt zum Einsatz kommt. Der Umsatzzuwachs blieb im ersten Quartal etwas hinter den Erwartun-gen von Analysten zurück.

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Der Autohersteller Daimler hat im März dank des Booms der Nachfrage in Europa, China und den USA neue Bestmarken beim Pkw-Absatz erreicht. Weltweit stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 15,7 Prozent auf 183.467, wie der Autobauer am vergangenen Mittwoch mit-teilte. Seit Jahresbeginn gingen 429.602 Autos an die Kunden. Damit wurde der Rekordwert des Vorjahres um 14,8 Prozent übertroffen. Dass das Unternehmen gerade in Europa mit ei-nem Plus von 16,3 Prozent auf 89.041 Fahrzeuge einen neuen Absatzrekord verbuchte, kann auch als positives Zeichen für die Gesamtwirtschaft des Euroraums gewertet werden. Auch der Handyhersteller Samsung rechnet mit einem Rekordabsatz seines neuen Smartphone-Flaggschiffs Galaxy S6. Am Freitag gingen die Smartphones der neuen S-Serie in 20 Ländern in den Handel. Samsung will mit dem Gerät zum iPhone-Hersteller Apple aufschließen. Bisher gilt das S4-Modell als Verkaufsschlager der Südkoreaner. Schätzungen der Nomura-Bank zufolge brachte der Elektronikkonzern in den vergangenen zwei Jahren 43 Millionen Exemplare in den Handel. Zum Vergleich: US-Rivale Apple setzte allein im Schlussquartal 2014 mehr als 74 Millio-nen iPhones ab. Samsung veröffentlicht keine Verkaufszahlen. Das Unternehmen rechnet da-mit, in den ersten drei Monaten des Jahres den höchsten operativen Gewinn seit drei Quarta-len erreicht zu haben. 2014 hatte das Unternehmen den ersten Gewinnrückgang seit drei Jah-ren zu verzeichnen.

Nach drei Wochen des Müßiggangs hatte den Deutschen Aktienindex vor dem Wochenende das Rekordfieber gepackt. Einer Bestmarke folgte am Freitag die nächste. Treibstoff für die Rallye lieferten - wie sollte es auch anders sein - die Notenbanken - oder zumindest die Hoff-nung der Anleger auf eben diese. Denn die Börsianer rechnen weiterhin mit frischen Geld und niedrigen Zinsen. Direkt damit verbunden: Die Euro-Abwertung, die vor allem die deutsche Exportwirtschaft ankurbelt. Am Ende ging der DAX bei 12.374 Punkten 1,7 Prozent fester aus dem Handel. Sein neues Allzeithoch markierte der Leitindex bei 12.390 Zählern. Auch in der zweiten Frankfurter Reihe gab es starke Zahlen zu verbuchen. Der MDAX tat es seinem gro-ßen Bruder gleich und erreichte mit einem Plus von 1,1 Prozent ebenfalls ein neues Rekord-hoch. So kamen die mittelgroßen Aktienwerte auf einen Kurs von 21.603 Punkten. In New York nahm die Wall Street ebenfalls an Fahrt auf, wenn auch etwas gedrosselte. Zum Frankfur-ter Handelsschluss notierte der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent fester bei 18.051 Punkten.

Unter den Einzelwerten in der Frankfurter Benchmark machte vor allem die Deutsche Bank von sich Reden. Ein möglicher Abschluss eines milliardenschweren Vergleichs im Zinsskandal stieß bei deren Anlegern nämlich auf ein geteiltes Echo. Nach Informationen der Nachrichten-agentur Reuters könnte die Bank den Streit um die sogenannte Libor-Affäre noch im April beilegen, die Strafe werde aber voraussichtlich höher als 1,5 Milliarden Dollar ausfallen. Auf der einen Seite sei es sicherlich positiv zu werten, wenn dieses Thema endlich ad acta gelegt wer-den könnte, sagte ein Händler. Auf der anderen Seite wäre eine Strafe von mehr als 1,5 Milli-arden Dollar schon sehr hoch. Im DAX legte der Titel nach Bekanntwerden der Informationen auf bis zu 1,2 Prozent zu. Letztlich schloss Europas größtes Geldhaus 0,3 Prozent fester. Stärks-ter Einzelwert im wichtigsten deutschen Marktbarometer war Fresenius SE. Die Medizintechni-ker profitierten von europaweit gefragten Pharmawerten. In starker Verfassung zeigte sich auch die Deutsche Post mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent. Die Analysten von Barclays hat-ten den weltgrößten Logistiker auf „übergewichten“ erhöht. Aktuelle Handelswoche

Der Einbruch der chinesischen Exportzahlen hat den Deutschen Aktienindex zu Beginn der aktuellen Handelswoche gebremst. Außerdem sorgten die US-Bilanzsaison und die anstehende EZB-Ratssitzung für Zurückhaltung. Am Ende schloss der Leitindex 0,3 Prozent leichter bei 12.339 Punkten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat im März 15 Prozent weniger Waren ausgefahren. Experten waren von einem Anstieg um zwölf Prozent ausgegangen. Die Exportzahlen schürten die Diskussion um die Konjunkturaussichten Chinas.

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Aktienhändler machten zudem die anlaufende US-Bilanzsaison für die Vorsicht der Anleger verantwortlich. Obwohl die Erwartungen in den vergangenen Wochen deutlich heruntergeschraubt wurden, nehmen die Befürchtungen wieder zu, dass ein Großteil der Geschäftszahlen die Prognosen verfehlen wird. Die Luft für den deutschen Leitindex wird zwar langsam dünn, so lange die Europäische Zentralbank aber an ihrer Geldschwemme festhält, wird der DAX tendenziell zulegen. Wie die EZB ihren weiteren geldpolitischen Kurs gestalten wird, werden die Anleger am Mittwoch erfahren. Dann findet in Frankfurt die Ratssitzung der Zentralbank statt. Eine Zinsanhebung gilt als ausgeschlossen. Viel eher könnte es Neuigkeiten zum Anleihenkaufprogramm der EZB geben. Bis dahin dürften sich einige Anleger von den Börsenmärkten fernhalten. In den letzter Zeit ging es manchem Marktbeobachter etwas zu steil nach oben. Angesichts der hohen Erwartungshaltung der Anleger hat die Gefahr von Enttäuschungen und damit von Kursrücksetzern deutlich zugenommen.

Unter Verkaufsdruck geriet am Montag Volkswagen. Die Aktien des Autobauers fielen ange-sichts der Diskussion um die Zukunft des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn um 1,8 Prozent. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hatte sich im „Spiegel“ mit dem Satz zitieren lassen: „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn.“ Die Arbeitnehmerseite und das Land Niedersachsen, der zweitgrößte Eigner, stellten sich darauf demonstrativ hinter Winterkorn, der sich Hoffnungen auf die Piëch-Nachfolge im Aufsichtsrat gemacht hatte. Am Sonntag ging auch VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche auf Distanz zu Piëch. „Die Aussage von Herrn Doktor Piëch stellt seine Privatmeinung dar, welche mit der Familie inhaltlich und sachlich nicht abgestimmt ist“, zitierte ein Sprecher Wolfgang Porsche. Börsianer bezweifeln, dass VW-Patriarch Piëch die-sen Machtkampf gewinnt. Thyssen-Krupp litten zunächst unter schwachen Zahlen aus der deutschen Stahlproduktion. Die Aussicht auf einen Aufwärtstrend revidierte jedoch schnell die anfänglichen Verluste. Am Ende notierten die Papiere 1,2 Prozent fester. Die im MDax ver-zeichneten Papiere von Salzgitter stiegen um 2,9 Prozent. Der Aufwärtstrend dürfte sich in den kommenden Monaten verstärken, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Montag auf der Hannover Messe. Die konjunkturellen Rahmendaten hätten sich verbessert, zudem steige die Nachfrage wegen des schwachen Euro. Für eine Bele-bung in der Branche sorgten auch die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Rund 30 Prozent des Stahlbedarfs in Deutschland entfällt auf die Autoindustrie. Am gestrigen Dienstag hatten Unternehmens- und Konjunkturdaten, insbesondere aus den USA, den deutschen Leitindex fest im Griff. Obwohl die Qualität der Zahlen gar nicht so schlecht war, überwog letztlich die Skepsis bei den Anlegern. Der DAX beendete den Handels-tag mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 12.228 Punkten.

JP Morgan hatte mit guten Zahlen überzeugt: Ein starker Aktien- und Anleihehandel hat Ge-winn und Umsatz deutlich nach oben geschraubt und die Aktien 1,8 Prozent ins Plus gescho-ben. Wells Fargo hat sein Quartalsergebnis ebenfalls gesteigert. Allerdings gaben die Aktien 1,5 Prozent nach. Weitere Großbanken folgen im Verlauf dieser Woche mit ihren Bilanzen. Viel interessanter als die Zahlen der Großbanken sind Marktanalysten zufolge allerdings die Daten des Konsumgüter-Herstellers Johnson & Johnson. Die Bilanz gibt einen Hinweis darauf, wie der Konzern mit der Dollar-Aufwertung klar kommt. Den Zahlen nach scheint Johnson & Johnson nicht ungeschoren davonzukommen. Die Auslandsumsätze brachen um 12,4 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar ein. Die Aktien konnten dennoch 0,2 Prozent steigen. Den Einzelhändlern scheint die Dollar-Aufwertung indes kaum etwas auszumachen. Die Kassen der US-Einzelhändler haben im März so kräftig geklingelt wie seit einem Jahr nicht mehr. Der Bran-chenumsatz stieg um 0,9 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Allerdings hatten etliche Analysten mit stärken Zahlen gerechnet. Die US-Währung gab daher auf breiter Front nach, so dass der Euro um 1,2 Prozent auf ein Tageshoch von 1,0690 Dollar kletterte. Die Unsicherheit am Markt über die weitere genaue Zinsentwicklung in den USA ist unverändert sehr hoch. Daher reagiert der Markt sehr sensibel.

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In Deutschland haben die Premiumhersteller BMW, Audi und Daimler gestern Rekordabsatz-zahlen veröffentlicht. Von Januar bis März rollten bei BMW 451.579 Wagen vom Band und damit 5,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Volkswagen-Tochter Audi lag mit 438.250 auf Platz zwei. Daimlers Pkw-Marke wuchs unterdessen fast drei Mal so stark wie die Konkurrenz. Mercedes-Benz lieferte in den ersten drei Monaten 429.602 Fahrzeuge aus. Geholfen haben die Zahlen allerdings nicht wirklich. Daimler gaben 1,4 Prozent nach, BMW sanken um ein Pro-zent und Audi-Aktien lagen mit 0,4 Prozent im Minus. Bei Volkswagen sah es nicht besser aus. Die Papiere schlossen 0,9 Prozent im Minus. Der Absatz der Kernmarke Volkswagen ist im ers-ten Quartal wegen des schwachen Geschäfts in Russland, Brasilien und China geschrumpft. Von Januar bis März verkaufte Volkswagen mit 1,48 Millionen Stück 1,3 Prozent weniger Fahr-zeuge als vor Jahresfrist. Größter Verlierer im DAX war am Dienstag die Commerzbank mit einem Minus von 2,3 Prozent. Laut Insider-Berichten drängt die EZB ihr unterstellten Banken zu hohen Abschreibungen auf ihr Engagement bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Den Geldhäusern sei nahegelegt worden, Anleihen und Kredite an die Hypo-Bad-Bank Heta, die vom Bundesland Kärnten garantiert sind, um mindestens 50 Prozent ihres Nominal-wertes nach unten zu korrigieren, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Bei der Commerzbank, die Heta-Bonds über rund 400 Millionen Euro besitzt, dürfte das den Gewinn Finanzkreisen zufolge deutlich drücken. Das Institut wollte sich dazu nicht äußern. Der Deutsche Aktienindex hat sich nach zwei Verlusttagen am heutigen Mittwoch erst ein-mal stabilisiert. Im frühen Handel notierte der DAX 0,30 Prozent fester bei 12.264 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,42 Prozent auf 3.800 Punkte. Etwas Unterstüt-zung erhielten die hiesigen Aktienkurse von der Wall Street: Der Dow Jones hatte am Dienstag nach einem schwachen frühen Handel letztlich noch ins Plus gedreht. Dagegen kamen aus China weitere Molltöne. Der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft stottert merklich: Im ersten Quartal des Jahres legte die zweitgrößte Volkswirtschaft so wenig zu wie seit den Ausläufern der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Dies hinterließ auch negative Spuren an den asiatischen Bör-sen. Experten hatten allerdings schon mit dieser Konjunkturentwicklung gerechnet. So befin-det sich demnach die chinesische Wirtschaft inmitten eines Transformationsprozesses. Im Mit-telpunkt stehen nicht mehr rekordhohe Wachstumsraten, sondern die Qualität des Wachstums.

Zu deutschen Einzelwerten gab es zunächst kaum kursbewegende Neuigkeiten. Am DAX-Ende verloren die Aktien des Halbleiterherstellers Infineon 0,71 Prozent auf 11,82 Euro, nach-dem sie am Dienstag bei 11,98 Euro noch den höchsten Stand seit Oktober 2007 erreicht hat-ten. Dagegen setzten sich die Titel des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental mit plus 1,94 Prozent an die Indexspitze. Ausblick

Die Rekordjagd beim DAX scheint kein Ende zu nehmen. Bei Kursen von zuletzt fast 12.400 Punkten sehnen aber immer mehr Marktteilnehmer eine Korrektur förmlich herbei. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 stieg der Deutsche Aktienindex um 24 Prozent – das beste Quartal seit zwölf Jahren. Seit seinem Tiefpunkt im Frühjahr 2009 konnte sich der DAX somit mehr als verdreifachen. Für das laufende Jahr 2015 war eigentlich eine Seitwärtsbewegung vorausgesagt – mit dem Risiko größerer Schwankungen. Wegen eines möglichen abrupten Endes der Niedrigzinsphase in den USA mit Auswirkungen auf die Aktienmärkte weltweit, hatten Analysten für das laufende Jahr mit nicht mehr als 11.000 Punkten im DAX gerechnet. Dieses Kursziel ist längst erreicht. Trotzdem sind die Aktienmärkte weiterhin hochgradig abhängig von den Entscheidungen der Notenbanker. Dass sich die DAX-Strategen weitgehend unbeeindruckt zeigen, hängt mit dem Mangel an Anlagealternativen zusammen. Speziell deutsche Aktien sind derzeit so beliebt bei Investoren, weil sie neben den Kurschancen auch weitgehend stabile Dividendenzahlungen versprechen. Mit knapp 30

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Milliarden Euro schütten die 30 größten börsennotierten Unternehmen in diesem Jahr sogar so viel an ihre Anteilseigner aus, wie nie zuvor. 2015 wird also nicht nur wegen der 12.000-Punkte-Marke ein Rekordjahr für den DAX und seine Investoren.

Triebfeder für die Hausse am hiesigen Aktienmarkt bleiben das billige Geld der Notenbanken, vor allem von der Europäischen Zentralbank, und der nach wie vor zum US-Dollar schwache Euro. Die EZB verstärkt den Aufwärtstrend in beispiellosem Maße und erhöht dadurch die Fallhöhe für die Zeit danach. Trotz der jüngsten Kursgewinne von rund 26 Prozent seit Jahresanfang sehen Experten aber noch Luft nach oben. So erwarten Optimisten sogar, dass die Kurse in Europa noch einmal zulegen werden - dem DAX beispielsweise trauen sie in diesem Jahr ein Plus von weiteren zehn Prozent zu, wenn auch unter dem Gesichtspunkt stärkerer Kursschwankungen im Verlauf der nächsten Monate. Daher ist es auch besonders wichtig, dass die Unternehmen mit ihren anstehenden Geschäftsberichten zum ersten Quartal überzeugen. Bevor es aber in Deutschland mit der Berichtssaison so richtig los geht - nur der Verpackungsspezialist Gerresheimer aus dem MDAX sowie BB Biotech aus dem TecDAX veröffentlichen in dieser Woche Geschäftszahlen - schauen die Anleger erst einmal über den großen Teich. Am heutigen Mittwoch ist die Bank of America mit der Zahlenveröffentlichung dran, am Donnerstag folgen mit Goldman Sachs und Citigroup zwei weitere Banken, und am Freitag legt der Mischkonzern General Electric Rechenschaft über seine Geschäftsentwicklung ab. Analysten gehen davon aus, dass die US-Berichtssaison insgesamt schwach ausfallen wird, die US-Investoren somit dem deutschen Aktienmarkt vorerst treu bleiben und auch deshalb der DAX wahrscheinlich weiter zulegen wird. Bei den europäischen Unternehmen dürften in den nächsten Tagen vor allem die Zahlen der Lebensmittelhersteller Nestle, Danone und Unilever sowie des Chipindustrie-Ausrüsters ASML Holding interessieren.

Konjunkturseitig stehen für Europa nur wenige wichtige Daten im Kalender. Bei der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank, die am heutigen Mittwoch statt üblicherweise Donnerstag stattfindet, wird nicht mit der Ankündigung neuer geldpolitischer Maßnahmen gerechnet. Die Währungshüter dürften Volkswirten zufolge mit der jüngsten Entwicklung im Euroraum recht zufrieden sein. Seit Anfang März haben die Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum im Schnitt positiv überrascht. Die Konjunktur bessert sich weiter im Einklang mit den Erwartungen der EZB. In den USA ist aus konjunktureller Hinsicht vor allem der heutige Mittwoch interessant. Es stehen wichtige Frühindikatoren sowie die Industrieproduktion im März zur Veröffentlichung an. Technische Analyse – DAX Nach dem positiven Handel am Freitag erfolgten zum Wochenanfang keine Anschlusskäufe. Ganz im Gegenteil: Nach einer leichten Tendenz zu Gewinnmitnahmen am Montag setzte sich gestern ein deutlicherer Angebotsüberschuss beim deutschen Blue Chip-Index durch. Das Ausbruchsniveau um 12.220 Punkte konnte mit dem Schlusskurs noch einmal knapp verteidigt werden. Oberhalb dieses Ausbruchsniveaus bleibt das charttechnische Gesamtbild weiterhin konstruktiv, da hierdurch eine fast idealtypische „pull back“-Bewegung dokumentiert wird. Zumindest formationstechnisch lässt sich ein weiteres Anschlusspotenzial bis auf 12.590 Punkte ableiten. Ungünstig im Hinblick auf eine fortgesetzte aufwärts gerichtete Bewegung ist dem-gegenüber jedoch das Sentiment des deutschen Marktes zu interpretieren. So ist auf Basis der aktuellen Befragungen der Investoren eine recht hohe Zuversicht in eine zügige Fortsetzung des Aufwärtstrends festzustellen. Dieses „blinde“ Vertrauen in die kurzfristige Fortsetzung lässt zumindest stimmungstechnisch eine erhöhte Korrekturgefahr erkennen. Eine Konsolidierungs-bewegung, die den Ausbruch vom Freitag beim DAX wieder in Frage stellt, wäre bei diesem Sentiment negativ zu sehen. Die nächste wesentliche Intraday-Unterstützung unterhalb der 12.220 Punkte-Marke lässt sich aktuell um 12.100 Punkte beschreiben.

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DAX – 1-Jahres-Entwicklung

Auswahl von Terminen vom ASML, Bank of America EZB, Ergebnis der Ratssitzung Industrieproduktion (März) Empire State Produktionsindikator Fed, Beige Book

Citigroup, Goldman Sachs, UnileveGEA Group Philly-Fed-Index (April) Erstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich)

General Electric Merck KGaA Verbraucherpreise (März) Konsumklima Uni Michigan (April)Verbrauchervertrauen Erzeugerpreise (März)

Entwicklung

Auswahl von Terminen vom 15.04.2015 bis 17.04.2015:

Quartalszahlen EU USA

Empire State Produktionsindikator (April) USA USA

Citigroup, Goldman Sachs, Unilever Quartalszahlen Hauptversammlung USA

rstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich) USA

Quartalszahlen Hauptversammlung USA

Konsumklima Uni Michigan (April) USA Verbrauchervertrauen Erzeugerpreise (März) J

15.04.2015

16.04.2015

17.04.2015

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Aktuelle Kursübersicht

Die nachfolgende Tabelle enthält nur eine Auswahl von aktuellen Kursen, stellt jedoch keine Empfehlung dar.

Stand: 11:00 Uhr Disclaimer: Dieses Dokument ist durch die Volksbank Pforzheim eG erstellt und zur Verteilung in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt. Dieses Dokument wurde Ihnen lediglich zur Information übergeben und darf weder ganz noch teilweise vervielfältigt, an andere Personen weiter verteilt oder veröffentlicht werden. Es richtet sich nicht an Personen mit Wohn- und/oder Gesellschaftssitz und/oder Niederlassungen im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Großbritannien oder Japan. Dieses Dokument darf im Ausland nur im Einklang mit den dort geltenden Rechtsvorschriften verteilt werden und Personen, die in Besitz dieser Informationen und Materialien gelangen, haben sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften zu informieren und diese zu befolgen. Die Volksbank Pforzheim eG hat die Informationen, auf die sich das Dokument stützt, aus Quellen übernommen, die sie als zuverlässig einschätzt, hat aber nicht alle diese Informationen selbst verifiziert. Dementsprechend gibt die Volksbank Pforzheim eG keine Gewährleistungen oder Zusicherungen hinsichtlich der Vollständigkeit oder Richtigkeit der in diesem Dokument enthaltenen Informationen oder Meinungen ab. Des Weiteren übernimmt die Volksbank Pforzheim eG keine Haftung für Verluste, die durch die Verteilung und/ oder Verwendung dieses Dokuments verursacht und/oder mit der Verteilung/Verwendung dieses Dokuments im Zusammenhang stehen. Die Informationen und Meinungen stellen keine kundenindividuelle Anlageberatung dar und können je nach den speziellen Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Meinungen wurden von der Volksbank Pforzheim eG nach bestem Urteilsvermögen abgegeben und entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments und können sich aufgrund künftiger Ereignisse oder Entwicklungen ändern. Dieses Dokument stellt kein öffentliches Angebot zum Erwerb von Finanzinstrumenten dar. Eine Entscheidung bezüglich einer Wertpapieranlage sollte auf der Grundlage eines Beratungsgespräches, unabhängiger Investmentanalysen und Verfahren sowie anderer Informationen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf, Informationsmemoranden, Verkaufs- oder Emissionsprospekte erfolgen und auf keinen Fall auf Grundlage dieses Dokuments. Bei diesem Objekt handelt es sich weder um eine Anlageberatung noch um eine sonstige Anlageempfehlung. Dieses Dokument ist keine Finanzanalyse. Dieses Dokument unterliegt dem Urheberrecht der Bank und darf weder als Ganzes noch teilweise reproduziert werden oder an eine andere Person weiterverteilt werden. Zitierungen aus diesem Dokument sind mit Quellenangaben zu versehen. Jede darüber hinausgehende Nutzung bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch die Bank.

The End….!

Aktie WKN Aktueller Kurs

Jahreshoch Jahrestief KGV Dividenden-rendite

Basis 2015(e)

Adidas A1E WWW 75,58 77,25 53,80 19,75 2,20

BMW 519 000 116,75 123,75 84,55 11,65 2,98

Commerzbank CBK 100 13,09 13,39 10,31 11,51 2,64

Continental 543 900 229,90 234,25 166,60 14,97 1,86

Daimler 710 000 88,01 96,07 65,57 11,16 3,39

Deutsche Bank 514 000 33,10 33,42 23,48 9,42 3,03

Deutsche Post 555 200 30,84 31,19 25,99 15,70 3,22

Fresenius SE 578 560 56,84 57,62 42,29 20,06 1,04

Infineon 623 100 11,85 11,98 8,47 17,48 1,91

ThyssenKrupp 750 000 25,91 25,98 19,24 16,75 1,58

VW 766 403 248,20 262,45 174,30 9,45 2,54