wettbewerb

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3'9 WPhrend zu Beginn der Finsternis der Himmel voll- standig bedeckt war, konnte der Austritt ohne Storung gut beobachtet werden. Am Clarkschen auf 10 cm abgeblendeten 12-Zoller hat der Unterzeichnete bei I 70-facher VergroBerung cine Reihe von Sehnenhgen, etwa II Minuten vor dem emarteten Austritt beginnend, in der Weise mikrometrisch gemessen, daI3 die Distanz der Fiiden von 75015 angefangen fortlaufend um je 3 Schraubenumdrehungen = 41Y3 verklei- nert und die Zeit notiert wurde, wann die Sehnen die be- treffende Lange erreichten. Die letzte von den so beobach- teten 14 Sehnen wurde 45 Sekunden vor dem Austritt mit 21313 gemessen. Der Austritt selbst wurde um 10~52mg~ MEZ. 5633 mit einer Unsicherheit von f48 notiert. Die graphische Darstellung der letzten 8 Sehnenquadrate nach einer Be- merkung von Innes in Union Obs. Circ. 45 zeigt fast genau eine Gerade, aus der die Austrittszeit zu 10h52m158 abgelesen wurde. Die rechnerische Auswertung aller 14 gemessenen Sehnen ergab als Austrittszeit 10~5P16~ mit einem mittleren Fehler von 0?8. Die gr6Bte Abweichung der Einzelwerte betragt einmal 58. Eine selbstandige Kontrolle des letzten Kontaktes er- miiglicht eine Beobachtung von Dr. W. E. Bernhezmer am sechszolligen Kometensucher von Merz bei 15-facher Ver- grbl3erung. Sie ergibt als Ende der Finsternis IOh5Zrn4?3 MEZ. 320 In Nr. 5608 der A.N. bezeichnet Herr 3. Corbu die Er- klarung der Meeresstromungen durch die Passatwinde als eine mechanische Unmoglichkeit . Die Erdrotation sol1 viel- mehr die alleinige Ursache sein. Ware das nchtig, so lieBen sich die Stromungen des nerdlichen Indischen Ozeans nicht erkliiren. Dann mii5ten hier nicht nur im nordlichen Winter, sondern das ganze Jahr hindurch Stromungen in westlicher Richtung fliefien. Das ist nicht der Fall. Mit der Umkehr der Wintermonsune im Arabischen Meerbusen und im Bengalischen Golf, die von etwa Dezember bis Februar im wesentlichen aus Nordost wehen, in die aus Siidwest we- henden Monsune der Monate Mai bis September kehren sich .. auch die Stromungen um, was nicht der Fall sein konnte, wenn die Erdrotation allein die Stromungen verursachte. Im Januar und Februar flieDt hier das Oberflachenwasser des Meeres nach Westsiidwesten und Westen, allerdings unter Ablenkung durch die Kiisten der weit in den Ozean hinein- springendcn ostindischen Halbinsel. Der Sudwestmonsun des Nordsommers stellt nun das Strombild vollig auf den Kopf. In dieser Jahreszeit zeigen die Stromungen in den genannten Meeresteilen deutlich eine Tendenz nach Osten. Dieser Vorgang 1iBt sich nur durch die Mitwirkung linger anhaltender Winde erklaren. DaB die Erdrotation auch in erheblichem MaSe mitwirkt, ist bekannt. Inhalt zu Nr. 5633. P.Hcrr.er. Uber die Bestimmung der Randverdunkelung der Sonne aus Messungen ihrer Strahlung wiihrend einer Sonnenfinsternis. 305. - J. C. Hugun S. J. Nochmals die Beobachtung am galaktischen Pol. 313. - Lui' Taffara. Giove. 315. -L,Volta. Osservazioni sui Satelliti di Giove. 315. - V. Albitdy. 18.1929Sagittarii=BD -20"5253. 315.- V.Albatzky. Nine new variable stars. 3x7. - H. KrunrpAolr. Partielle So~enfinsternis 1928 Nov. 12. 319. -].&f62lw. Meeresstromungen und Passatwinde. 3x9. - Wettbewerb. 319. - Berichtigungen. -- 319. _.._-I __ ___ . ____ ~ Ccxhlossco 1919 Juni 3, Hcn~geber: H. Kobold. Expedition: Kicl, Mol;kutr.Eo. Postscheck-Konto Nr 6238 Hamburl( 17. Ilruck -on C. Schnidt. Inhaher Ceorn Ohcim. Kirl

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Page 1: Wettbewerb

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WPhrend zu Beginn der Finsternis der Himmel voll- standig bedeckt war, konnte der Austritt ohne Storung gut beobachtet werden. Am Clarkschen auf 10 cm abgeblendeten 12-Zoller hat der Unterzeichnete bei I 70-facher VergroBerung cine Reihe von Sehnenhgen, etwa I I Minuten vor dem emarteten Austritt beginnend, in der Weise mikrometrisch gemessen, daI3 die Distanz der Fiiden von 75015 angefangen fortlaufend um je 3 Schraubenumdrehungen = 41Y3 verklei- nert und die Zeit notiert wurde, wann die Sehnen die be- treffende Lange erreichten. Die letzte von den so beobach- teten 14 Sehnen wurde 45 Sekunden vor dem Austritt mit 21313 gemessen. Der Austritt selbst wurde um 10~52mg~ MEZ.

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mit einer Unsicherheit von f48 notiert. Die graphische Darstellung der letzten 8 Sehnenquadrate nach einer Be- merkung von Innes in Union Obs. Circ. 45 zeigt fast genau eine Gerade, aus der die Austrittszeit zu 10h52m158 abgelesen wurde. Die rechnerische Auswertung aller 14 gemessenen Sehnen ergab als Austrittszeit 1 0 ~ 5 P 1 6 ~ mit einem mittleren Fehler von 0?8. Die gr6Bte Abweichung der Einzelwerte betragt einmal 58.

Eine selbstandige Kontrolle des letzten Kontaktes er- miiglicht eine Beobachtung von Dr. W. E . Bernhezmer am sechszolligen Kometensucher von Merz bei 15-facher Ver- grbl3erung. Sie ergibt als Ende der Finsternis IOh5Zrn4?3 MEZ.

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In Nr. 5608 der A.N. bezeichnet Herr 3. Corbu die Er- klarung der Meeresstromungen durch die Passatwinde als eine mechanische Unmoglichkeit . Die Erdrotation sol1 viel- mehr die a l le in ige Ursache sein. Ware das nchtig, so lieBen sich die Stromungen des nerdlichen Indischen Ozeans nicht erkliiren. Dann mii5ten hier nicht nur im nordlichen Winter, sondern das ganze Jahr hindurch Stromungen in westlicher Richtung fliefien. Das ist nicht der Fall. Mit der Umkehr der Wintermonsune im Arabischen Meerbusen und im Bengalischen Golf, die von etwa Dezember bis Februar im wesentlichen aus Nordost wehen, in die aus Siidwest we- henden Monsune der Monate Mai bis September kehren sich ..

auch die Stromungen um, was nicht der Fall sein konnte, wenn die Erdrotation allein die Stromungen verursachte. Im Januar und Februar flieDt hier das Oberflachenwasser des Meeres nach Westsiidwesten und Westen, allerdings unter Ablenkung durch die Kiisten der weit in den Ozean hinein- springendcn ostindischen Halbinsel. Der Sudwestmonsun des Nordsommers stellt nun das Strombild vollig auf den Kopf. In dieser Jahreszeit zeigen die Stromungen in den genannten Meeresteilen deutlich eine Tendenz nach Osten. Dieser Vorgang 1iBt sich nur durch die Mitwirkung linger anhaltender Winde erklaren. DaB die Erdrotation auch in erheblichem MaSe mitwirkt, ist bekannt.

Inhalt zu Nr. 5633. P.Hcrr.er. Uber die Bestimmung der Randverdunkelung der Sonne aus Messungen ihrer Strahlung wiihrend einer Sonnenfinsternis. 305. - J. C. Hugun S. J. Nochmals die Beobachtung am galaktischen Pol. 313. - Lui'' Taffara. Giove. 315. -L,Volta. Osservazioni sui Satelliti di Giove. 315. - V. Albitdy. 18.1929Sagittarii=BD -20"5253. 315.- V.Albatzky. Nine new variable stars. 3x7. - H. KrunrpAolr. Partielle So~enfinsternis 1928 Nov. 12. 319. -].&f62lw. Meeresstromungen und Passatwinde. 3x9. - Wettbewerb. 319. - Berichtigungen. -- 319.

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Ccxhlossco 1919 Juni 3 , H c n ~ g e b e r : H. K o b o l d . Expedition: Kic l , Mol;kutr.Eo. Postscheck-Konto Nr 6238 Hamburl( 17. Ilruck -on C. Schnidt. Inhaher Ceorn Ohcim. Kirl