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OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

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Page 1: YMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH€¦ · bei antike nen Rechteck. ribünen Geschichte ins Olym-Dauer tausend-jäh-18 ettkämpfe ten sich in drei Gruppen: • rompeter • den sprich:

OLYMPISCHE BEWEGUNG

IN ÖSTERREICH

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DAS IOC

DIE OLYMPISCHE BEWEGUNG

Die olympische Bewegung ist eine Lebensphilo-

sophie, die ursprünglich von Pierre de Couber-

tin gefördert wurde und auf Körper, Willen und

Geist beruht, indem sie Sport, Kultur und Erzie-

hung miteinander vereint. Die zentralen Werte,

wie Höchstleistung, Freundschaft und Respekt,

bilden die Säulen der Olympischen Bewegung.

Die olympische Bewegung sieht es als ihre stän-

dige Aufgabe, den Olympischen Geist durch eine

kontinuierliche Arbeit der Mitglieder der Olym-

pischen Familie zu verbreiten.

Die Grundlage der Olympischen Bewegung ist die

Olympische Idee, die sich des Sports bedient, um

pädagogische und humanistische Ziele zu reali-

sieren. Ihre wichtigsten Erscheinungsformen sind

die Olympischen Spiele mit ihrem Programm,

Protokoll und Zeremoniell.

DAS INTERNATIONALE

OLYMPISCHE KOMMITEE

Das Internationale Olympische Comité (IOC) wurde am

23. Juni 1894 von Baron Pierre de Coubertin in Paris

gegründet. Die Einführung der Olympischen Spiele der

Neuzeit wurde 1894 als Wiederbegründung der anti-

ken Spiele in Olympia vom IOC beschlossen. Als „Treffen

der Jugend der Welt“ sollen sie dem sportlichen Vergleich

und der Völkerverständigung dienen. Seit 1896 fi nden

alle vier Jahre Olympische Sommerspiele und seit 1924

Olympische Winterspiele statt. Im Jahr 1992 wurden

Winter- und Sommerspiele letztmalig im selben Jahr ver-

anstaltet, seitdem alternierend im zweijährigen Rhythmus.

Von 1912 bis 1948 wurden auch Olympische Kunstwett-

bewerbe durchgeführt. In den Jahren 1924, 1932 und

1936 gab es sogar mit dem „Prix olympique d´alpinisme“

auch einen Preis für herausragende Leistungen im Bereich

des Bergsteigens. Paralympics als Wettkämpfe behinderter

Sportler fi nden seit 1960 im Sommer und seit 1976

auch im Winter statt und folgen den Olympischen Som-

mer- und Winterspielen.

Als oberste Ebene führt das IOC die olympische Be-

wegung an. Die zweite Ebene bilden die vom IOC

anerkannten Organisationen, die sich zum Olympismus

bekennen und sich an die vom IOC in der Olympischen

Charta festgehaltenen Regeln halten. Gemeint sind

dabei, die internationalen Verbände, die Nationalen

Olympischen Komitees (NOKs), die Organisationsko-

mitees der Olympischen Spiele, die nationalen Verbän-

de und Sportvereine, Sportfunktionäre und natürlich die

Athleten.Die Aufgabe des IOC besteht nicht nur darin, die Or-

ganisation und Durchführung der Olympischen Spiele

zu sichern, sondern auch den Olympismus weltweit zu

propagieren, Sport in der Gesellschaft zu fördern und

Sportorganisationen zu unterstützen. Freundschaft und

Respekt stehen dabei im Mittelpunkt, damit Frieden, Er-

ziehung und Kultur durch den Sport gefördert werden.

Obwohl Lausanne in der Schweiz noch nie Austragungs-

ort der Olympischen Spiele war, befi ndet sich der Sitz

des IOC seit 1915 in dieser Stadt am Genfer See.

Pierre de Coubertin (1863-1937)

- an seiner Seite seine Frau –

wiederbegründete die olympische

Bewegung und somit auch die

Olympischen Spiele der Neuzeit.

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Die Panhellenischen Spiele umfassten neben

den Spielen von Olympia (Olympische Spiele),

die Spiele von Delphi (Phythische Spiele), die

Spiele von Korinth (Isthmische Spiele) auch noch

die Spiele von Nemea (Nemeische Spiele). Der

Sieg bei allen vier Spielen war der größte Erfolg,

welchen ein Athlet erringen konnte. Als Gewin-

ner trug er dann den Titel eines „Periodoniken“.

Die Olympischen Spiele waren die bedeutends-

ten von allen. Sie hatten nicht nur den Charak-

ter von sportlichen Wettkämpfen, sondern waren

auch ein religiöses Fest. Im Laufe der langen Ge-

schichte der Olympischen Spiele entstanden rund

um den Heiligen Hain von Olympia zahlreiche

Tempel und Altäre sowie Anlagen und Stadien zur

Austragung der sportlichen Wettkämpfe und für die

Unterbringung der Wettkämpfer. Die Bedeutung

der Panhellenischen Spiele und die Vielzahl lokaler

Sportwettkämpfe im übrigen Griechenland machen

deutlich, welchen hohen Stellenwert die körperliche

Ertüchtigung und der Kampfgeist in der Gesellschaft

des alten Griechenlands einnahmen.

OLYMPIA IM ALTERTUM

Seit 776 v. Chr. gibt es Aufzeichnungen über

die Olympischen Spiele der Antike, ihre Ur-

sprünge gehen jedoch bis ins 2. Jahrtausend v.

Chr. zurück. 293 mal wurde diese bedeutendste

Sportveranstaltung des Altertums durchgeführt.

Sie wurden alle vier Jahre zu Ehren des Zeus, der

obersten Gottheit der Griechen, veranstaltet.

EIN SPORTLICHES UND RELIGIÖSES FEST

„DIE PANHELLENISCHEN SPIELE“Ziel dieser Spiele war es, die griechische Welt zu ver-

sammeln (pan = gesamt, hellenisch = griechisch), zu

einer Zeit, in der Griechenland noch kein Staat, son-

dern aus Stadtstaaten (politisch und wirtschaftlich unab-

hängige Einheiten) bestand. Zu den Spielen in Olym-

pia kamen Athleten und Zuschauer aus der ganzen

damaligen griechischen Welt – also nicht nur aus allen

Teilen Griechenlands, sondern auch aus den vielen

griechischen Städten, die durch die große Kolonisations-

bewegung zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr.

im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer gegrün-

det worden waren. Zu den Wettkämpfen waren nur

griechische Männer und Knaben zugelassen.

EIN SPORTLICHES UND RELIGIÖSES FEST

„DIE PANHELLENISCHEN SPIELE“ „DIE PANHELLENISCHEN SPIELE“ „DIE PANHELLENISCHEN SPIELE“

Ziel dieser Spiele war es, die griechische Welt zu ver-

sammeln (pan = gesamt, hellenisch = griechisch), zu

einer Zeit, in der Griechenland noch kein Staat, son-

dern aus Stadtstaaten (politisch und wirtschaftlich unab-

hängige Einheiten) bestand. Zu den Spielen in Olym-

pia kamen Athleten und Zuschauer aus der ganzen

damaligen griechischen Welt – also nicht nur aus allen

damaligen griechischen Welt – also nicht nur aus allen

Teilen Griechenlands, sondern auch aus den vielen

EIN SPORTLICHES UND RELIGIÖSES FEST

Ziel dieser Spiele war es, die griechische Welt zu ver-

sammeln (pan = gesamt, hellenisch = griechisch), zu

einer Zeit, in der Griechenland noch kein Staat, son-

dern aus Stadtstaaten (politisch und wirtschaftlich unab-

hängige Einheiten) bestand. Zu den Spielen in Olym-

pia kamen Athleten und Zuschauer aus der ganzen

damaligen griechischen Welt – also nicht nur aus allen

„OLYMPISCHER FRIEDEN“

Während der Panhellenischen Spiele wurde ein heili-

ger Friede („ekecheria“) ausgerufen. Boten („spondo-

phoren“) eilten von Stadt zu Stadt, um das Datum der

Wettkämpfe zu verkünden. Sie forderten die Einstel-

lung aller kriegerischen Handlungen vor, während

und nach den Spielen, um den Athleten, aber auch

den Zuschauern, eine gefahrlose Hin- und Rückreise

zu sichern. Die Wettkämpfe sollten in Frieden ausge-

tragen werden. Die Anzahl der zu den Olympischen

Spielen erschienenen Personen wird auf mehr als

40.000 geschätzt.

OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN

JAHR SPIELE WETTKÄMPFE („AGONEN“)

776 v. Chr. 1. Stadionlauf („stadion“, Lauf über 192,28 m)

724 14. „diaulos“ (Doppellauf, ca. 385 m)

720 15. „dolichos“ (Langstreckenlauf über 20 oder 24 Stadien, ca. 3845 m oder 4615 m)

708 18. „pentathlon“ (antiker Fünfkampf) mit den fünf Wettbewerben, „diskos“ (Diskuswerfen),

„halma“ (Weitsprung mit Sprunggewichten – wahrscheinlich Fünfsprung), „akontion“

(Speerwerfen), dem Stadionlauf und „pale“ (Ringkampf)

688 23. „pygme“ (Faustkampf)

680 25. „tethrippon“ (Wagenrennen mit Viergespann über 12 Runden, ca. 13.843 m)

648 33. „pankration“ (Allkampf, Verbindung aus Ringen und Boxen) sowie Wettreiten mit Pfer-

den über 2 Runden (ca. 2.307 m)

632 37. Knabenwettkämpfe: Stadionlauf, Ringen

628 38. Knaben: Pentathlon (nur dieses eine Mal)

616 41. Knaben: Faustkampf

520 65. „hoplitodromos“ (Waffenlauf über zwei Stadien)

500 70. „apene“ (Wagenrennen mit Maultier-Zweigespann)

496 71. „calpe“ (Wettreiten auf Stuten)

444 84. Wagenrennen der Maultiere und Stutenrennen eingestellt

408 93. „synoris“ (Wagenrennen mit Pferde-Zweigespannen)

396 96. Wettkampf der Herolde und Trompeter

384 99. Wagenrennen mit Fohlen-Viergespannen

264 129. Wagenrennen mit Fohlen-Zweigespannen

256 131. Wettreiten auf Fohlen über eine Runde (ca. 1.154 m)

200 145. „pankration“ der Knaben

Olympia (griechisch Ολυμπία), das Heilig-

tum des Zeus in Elis, im Nordwesten der

Halbinsel Peloponnes war der Austragungs-

ort der Olympischen Spiele der Antike.

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„OLYMPISCHE FESTTAGE“

Die Olympischen Spiele dauerten in der Früh-

zeit wahrscheinlich nur einen Tag, und es gab

nur einen Wettkampf, den Stadionlauf, bei

dem das Stadion (192,28 Meter bzw. 600

Fuß) durchlaufen werden musste. Die antike

Laufbahn bildete kein Oval wie die modernen

Stadien, sondern ein langgestrecktes Rechteck.

Die Zuschauer saßen rundherum auf Tribünen

wie heute. Im Laufe ihrer langen Geschichte

wurden immer mehr Wettkampfdisziplinen ins

Programm aufgenommen. Seit den 77. Olym-

pischen Spielen (472 v. Chr.) betrug die Dauer

fünf bis sechs Tage. Nie in der über tausend-jäh-

rigen Geschichte Olympia fanden mehr als 18

Wettkämpfe („Agone“) statt. Diese Wettkämpfe

gliederten sich in drei Gruppen:

• Musische Agone der Herolde und Trompeter

• Gymnische Agone (nackte Athleten) mit den

leichtathletischen (Laufen und Pentathlon, sprich:

Fünfkampf) sowie den schwerathletischen Bewer-

ben (Ringkampf, Faustkampf und Pankration, eine

Verbindung aus Ringen und Boxen);

• Hippische Agone mit diversen Wagen- und Pfer-

derennen.

Das Programm der Olympischen Spiele umfasste

nur Einzelsportarten. Mannschaftssportarten gab es

keine. Die Wettkämpfe fanden im Stadion und im

Hippodrom statt.

Der erste Tag:

Die feierliche Eröffnung mit allen Teilnehmern – Prie-

ster, Kampfrichter („Hellanodiken“), Wettkämpfer und

Zuschauer - in der „Altis“, dem von einer Mauer um-

schlossenen heiligen Hain des Zeus. Den Auftakt bil-

dete ein religiöses Reinigungszeremoniell, es folgte der

heilige Schwur der Athleten und Kampfrichter vor der

Statue des Zeus („Horkios“ – Schwurgott), um die olym-

„OLYMPISCHE FESTTAGE“

pischen Regeln zu achten. Als erste traten die Herolde

und Trompeter zu ihren Wettkämpfen („Agonen“) an,

deren Beste wichtige Signalaufgaben bei der Sieger-

ehrung und Durchführung der Wettkämpfe bekamen.

Die eigentlichen sportlichen Wettkämpfe begannen

nachmittags mit den Knaben, zunächst nur Stadion-

lauf („stadion“) und Ringen („pale“), später Faustkampf

(„pygme“) und „pankration“ (Verbindung aus Ringen

und Faustkampf).

Der zweite Tag:

Frühmorgens starteten in der Pferderennbahn („hippo-

drom“) mit dem Wettreiten und den Wagenrennen

die hippischen Agone. Schauplatz war das südlich

des Stadions gelegene Hippodrom. Als Hauptbewerb

galten die Rennen mit Viergespannen, so genannte

„Quadrigen“. Daneben gab es auch Wagenrennen

mit Fohlen sowie ein Pferderennen. Gewinnen konnte

weder die Jockeys noch die Wagenlenker, sondern

nur die Pferdebesitzer. Der Nachmittag stand ganz im

Zeichen des „pentathlons“ (fünf Wettkämpfe), in der

Reihenfolge Diskuswurf („diskos“), Weitsprung („hal-

ma“), Speerwurf („akontion“), Stadionlauf („stadion“)

und dem Ringkampf („pale“) (beide auch als Einzeldis-

ziplinen im Programm). Sobald ein Athlet von einem

anderen in drei Disziplinen bezwungen war, musste

er ausscheiden. Die gesamte Konkurrenz konnte also

schon nach drei Bewerben beendet sein, falls jedes

Mal derselbe Athlet Erster wurde. Oft wird die Ent-

scheidung aber erst im abschließenden Ringen gefal-

len sein.

OLYMPIA IM ALTERTUM

Statue des Zeus („Horkios“ – Schwurgott), um die olym-

Start zum Fackellauf.

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Der dritte Tag:

Aus kultischer Sicht der Höhepunkt der Spiele, der gan-

ze Vormittag war Gott Zeus gewidmet. Hundert blu-

mengeschmückte Stiere („Hekatombe“) wurden zum

Hauptaltar gebracht und dort geschlachtet. Die besten

Stücke wurden zu Ehren Zeus verbrannt. Festgesandt-

schaften aus ganz Griechenland brachten auf den nicht

weniger als 70 Altären ihre Opfer dar. Am Nachmittag

erfolgten die Laufbewerbe: der „Dolchios“ (Langlauf

über 24 Stadien, also ca. 4.600 m), der Stadionlauf

und der „Diaulos“ (Doppellauf über zwei Stadien). Aus-

klang des Tages bildete ein saftiger Festschmaus.

Der vierte Tag:

Der wahrscheinlich einzige Tag ohne zentrale Kulthand-

lungen stand ganz im Mittelpunkt der Schwerathleten:

Ringkampf, Faustkampf und Pankration sowie dem Waf-

fenlauf („Hoplitodromos“), der schlussendlich den Ab-

schluss aller Wettkämpfe bildete. Er wurde anfangs mit

Helm, Beinschienen und Schild ausgetragen, später nur

mit Helm und nackt, und führte wie der Doppellauf über

zwei Stadionlängen. Der militärische Charakter des

Laufes sollte daran erinnern, dass der sportliche Wett-

kampf auch der Wehrhaftigkeit des Mannes diente.

OLYMPIA IM ALTERTUM

Stücke wurden zu Ehren Zeus verbrannt. Festgesandt-

schaften aus ganz Griechenland brachten auf den nicht

weniger als 70 Altären ihre Opfer dar. Am Nachmittag

erfolgten die Laufbewerbe: der „Dolchios“ (Langlauf

über 24 Stadien, also ca. 4.600 m), der Stadionlauf

und der „Diaulos“ (Doppellauf über zwei Stadien). Aus-

„DAS ENDE DER OLYMPISCHEN

SPIELE DES ALTERTUMS“ und ...

Der fünfte Tag:

Am letzten Tag fanden die Siegerehrungen statt. Die Sie-

ger wurden zwar unmittelbar nach den Wettkämpfen mit

einem Palmzweig ausgezeichnet, an diesem Tag jedoch

nochmals aufgerufen und mit dem viel begehrten Zweig

vom heiligen Ölbaum bekränzt. Sie wurden in Sieger-

listen eingeschrieben und bekamen das Recht, zur Erin-

nerung an ihren Sieg im Hain von Olympia eine Statue

aufzustellen. Die Sieger wurden in ihren Heimatstädten

mit großen Ehren empfangen, erhielten oft das Ehren-

bürgerrecht, einen Ehrenplatz im Theater und zahlreiche

Geschenke. Den Abschluss bildete wieder ein gemein-

sames Dankopfer mit einem anschließenden Mahl.

Auch die römisch-katholische Kirche bestand mit Nach-

druck auf einem Verbot der Spiele, und so fanden unter

Theodosius I. 393 n.Chr., der die Wettkämpfe als heid-

nisch einstufte, die Olympischen Spiele des Altertums

ein Ende. Sportliche Wettkämpfe und kulturelle Feste

hielten jedoch regional noch bis ins 6. Jahrhundert n.

Chr. an. Erst im Jahre 1776 entdeckte der englische

Reisende Richard Chandler die Stätte des antiken

Olympia. 1829 wurden durch die französische Expé-

dition de Morée die ersten wissenschaftlichen Sondie-

rungen vorgenommen. Ausgrabungen unter der Leitung

des deutschen Historikers Ernst Curtins im Jahr 1875

bildeten den Nährboden für die Wiederbelebung der

Olympischen Bewegung 1894 durch den Visionär Pi-

erre de Coubertin.

Mit der Siegerehrung, der Kranzverleihung

und Feiern für die Olympioniken klangen

die sportlichen und kultischen Festlich-

keiten aus.

SPIELE DES ALTERTUMS“ SPIELE DES ALTERTUMS“ und ...und ...

dition de Morée die ersten wissenschaftlichen Sondie-

rungen vorgenommen. Ausgrabungen unter der Leitung

des deutschen Historikers Ernst Curtins im Jahr 1875

bildeten den Nährboden für die Wiederbelebung der

Olympischen Bewegung 1894 durch den Visionär Pi-

Vorbereitungsarbeiten für die Olympischen

Spiele 1896 in Athen, aus: Illustriertes

Wiener Extrablatt vom 25. März 1896

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Die „Olympische Hymne“ stammt vom Kom-

ponisten Spyros Samaras, der Originaltext in

griechischer Sprache von Kostis Palamas und

wurde für die ersten Olympischen Spiele der

Neuzeit 1896 in Athen geschrieben. Erst im

Jahre 1958 wurde die Hymne vom Internationa-

len Olympischen Komitee als offi ziell erklärt und

ist seit den Olympischen Sommerspielen 1964

in Tokio ein fester Bestandteil der Eröffnungs- und

Abschlussfeier. Sie wird beim Hissen und Einho-

len der Olympischen Flagge gespielt und/oder

gesungen.

Nachdem sie mehrmals geändert wurde ist sie seit

1960 wieder in der Form von 1896 zu hören.

OLYMPISCHE SPIELE EIN SPORTLICHES WELTEREIGNIS MIT

WERTEN, SYMBOLEN UND RITUALEN

DIE OLYMPISCHE HYMNEIl ipsummy nonum augiam vero

do odit nosto consenibh eu fac-

cummolor inibh enis eriure feu

facidunt amet lut aliscilit augiat.

Duis adigna aliquam conullan

vel utpat.

WERTEN, SYMBOLEN UND RITUALEN

DIE OLYMPISCHE HYMNE

Auf Initiative Pierre de Coubertins wurde 1894

das Internationale Olympische Komitee (IOC) in

Paris gegründet. Zu seinen Aufgaben zählen bis

heute neben der Vergabe von Olympischen Som-

mer- und Winterspielen, die Verbreitung der olym-

pischen Bewegung, insbesondere des damit ver-

bundenen Ideals, dem „Olympismus“. Verbunden

mit dem Olympismus und der „Olympischen Idee“

sind verschiedene Werte und Ideale wie etwa, das

Streben nach Höchstleistungen, das Ideal des fried-

lichen Leistungsvergleichs im Wettkampf, das Ideal

der Freundschaft und der Völkerverständigung sowie

der Fairplay-Gedanke.

Vertraut sind uns heute die feierliche Eröffnungs- und

Schlussfeier, die Olympischen Ringe, die Fackel, das

Feuer, die Siegerehrungen nach den Wettkämpfen, al-

les olympische Rituale und Symbole, welche sich ab

den 1. Olympischen Spielen 1896 in Athen laufend

herausbildeten…. ein Rückblick!!!

Stadion, in dem 1896 die er-

sten modernen Olympischen

Spiele stattfanden.

DIE FRIEDENSTAUBEN

Schon bei den ersten Olympischen Spielen 1896 ge-

hörte der Aufstieg von Tauben als Symbol des Friedens

zum Zeremoniell der Eröffnungsfeier. Nachdem aber

1988 in Seoul einige Tauben im Olympischen Feuer

verbrannten, werden seitdem künstliche Tauben ver-

wendet oder die Friedenstauben werden allegorisch

eingesetzt. Auch heute gibt es den „Olympischen Frie-

den“. Der erste Aufruf zur Olympischen Waffenruhe

der Moderne wurde dann erst wieder 1992 durch das

IOC zusammen mit der UN (United Nations) initiiert.

Fortan wird sie jeweils rechtzeitig vor den Olympischen

Sommer- und Winterspielen wiederholt beantragt und

erfolgreich abgestimmt.

Hymne der Spiele

Uralter unsterblicher Geist, wahrer Vater

Der Schönheit, der Größe und der Wahrheit,

Steig herab, offenbare dich uns hier als Blitz

In der Herrlichkeit deiner Welt, deines Himmels.

Beim Laufen, Ringen und beim Weitwurf

Erleuchte die Kraft, die den edlen Spielen innewohnt,

Und kröne mit dem nie verwelkenden Zweig,

Und mache den Körper ehrenwert und wie aus Stahl.

Ebenen, Berge und Meere leuchten von dir

Wie ein weißer und purpurfarbener großartiger Tempel,

Und es eilen zu dem Tempel hier, als deine Pilger,

Alle Nationen, o uralter, unsterblicher Geist.

Anthem of the Games

Ancient immortal Spirit, pure father

of beauty, of greatness and of truth,

descend, reveal yourself as lightning here

within the glory of your own earth and sky.

At running and wrestling and at throwing

illuminate in the noble Games’ momentum,

and crown with the unfading branch

and make the body worthy and ironlike.

Plains, mountains and seas shine with you

like a white-and-purple great temple,

and hurries at the temple here, your pilgrim

every nation, o ancient, immortal Spirit.

Gold-, Silber- und Bronzemedaillen wurden erstmals

1904 in St. Louis an die drei Erstplatzierten vergeben.

Bei den Olympischen Sommerspielen 1896 und 1900

erhielten die Olympiasieger eine Silbermedaille, die

Zweitplatzierten eine aus Kupfer, die Drittplatzierten

gingen leer aus. Die Gestaltung blieb bis 1927 nicht

reglementiert, danach bis 1968 mit der sitzenden grie-

chischen Siegesgöttin Nike auf der Vorderseite und

dem legendären antiken Olympiasieger Diagoras von

Rhodos auf der Rückseite. Ab 1972 hatten die jewei-

ligen nationalen Organisationskomitees freie Hand bei

der Gestaltung der Rückseite. Mit den Spielen in Athen

2004 änderte sich auch das Motiv der Vorderseite: Die

Göttin Nike fl iegt nun in das Athener Panathenäische

Spiele stattfanden.

Stadion, in dem 1896 die er-

sten modernen Olympischen DIE MEDAILLEN: GOLD – SILBER – BRONZE

len der Olympischen Flagge gespielt und/oder

Nachdem sie mehrmals geändert wurde ist sie seit

DIE OLYMPISCHE HYMNE DIE OLYMPISCHE HYMNE DIE OLYMPISCHE HYMNE

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EINMARSCH DER NATIONEN

Im Zuge der „Olympischen Zwischenspiele“

1906 kam es zu einer bis heute bestehenden

Neuerung, teilnehmende Nationen ziehen am

Ende der Eröffnungsfeier hinter ihrer Landes-

fahne ins Stadion ein, beginnend mit der grie-

chischen Mannschaft bis hin zum letzten Team

des Austragungslandes.

EINMARSCH DER NATIONEN EINMARSCH DER NATIONEN

Pierre de Coubertin entwarf im Jahr 1913 das Sym-

bol der Olympischen Ringe und meinte: „Diese fünf

Ringe stehen für die fünf Erdteile, die für die olym-

pische Idee gewonnen wurden und bereit sind, den

edlen Wettstreit anzutreten“: Schon ein Jahr später

1914 stellte er die Olympische Flagge – Olympische

Ringe in den Farben Blau, Gelb, Schwarz, Grün und

Rot auf weißem Grund – offi ziell dem Internationalen

Olympischen Comité (IOC) vor. „Ihre Gestalt ist sym-

bolisch zu verstehen. Sie stellt die fünf Erdteile dar,

die in der olympischen Bewegung vereint sind, ihre

sechs Farben entsprechen denen sämtlicher Natio-

nalfl aggen der heutigen Welt“ (Pierre de Coubertin,

1931 über die Fahne). Die einzelnen verschlungenen

Ringe stellen – entgegen anderen Vermutungen und

Gerüchten – die Vereinigung der fünf Kontinente und

die Zusammenkunft der Athleten der ganzen Welt bei

den Olympischen Spielen dar. Nach Ende des Ersten

Weltkrieges wurde die Olympische Flagge erstmals

1920 bei den Spielen in Antwerpen gehisst.

OLYMPISCHE SPIELE

Hans-Peter Steinacher (Olympia-

sieger 2000 und 2004 im Segeln) mit

der Österreichischen Fahne im Zuge der

Eröffnungsfeier 2008 in Peking.

DIE OLYMPISCHEN RINGE

UND OLYMPISCHE FLAGGE

DAS OLYMPISCHE MOTTO

Citius, altius, fortius“ – Schneller, höher, stärker!, so lau-

tet das Motto der Olympischen Spiele, welches das ers-

te Mal 1921 vom IOC publiziert wurde. Das Pierre de

Coubertin zugeschriebene Olympische Motto „Dabei

sein ist alles“ lautet im vollen Wortlaut: „Das Wichtigste

an den Olympischen Spielen ist nicht das Siegen, son-

dern das Dabeisein“.

Der Olympische Eid, der auf Pierre de Coubertin zu-

rückgeht, wird seit den Spielen in Antwerpen 1920

von einem Athleten oder einer Athletin des Gastgeber-

landes in Vertretung aller anderen Sportler und Sportle-

rinnen im Rahmen der Eröffnungsfeier gesprochen. Er

stellt somit eine Verpfl ichtung der Sportler dar, die olym-

pischen Regeln zu beachten. Seit den Olympischen

Sommerspielen in Mexiko Stadt 1968 werden auch

die Kampfrichter „vereidigt“.

DER OLYMPISCHE EID

Der originale Eid lautet:

„Wir schwören, als faire Wettkämpfer zu den Olym-

pischen Spielen zu kommen, die Regeln zu respektie-

ren und in ritterlichem Geiste zu Ehren unserer Natio-

nen und zum Ruhme des Sports teilzunehmen.“

Eine weniger patriotische Version gab es ab Mexiko

1968:

„Im Namen aller Teilnehmer verspreche ich, dass wir

uns bei den Olympischen Spielen als loyale Wett-

kämpfer erweisen, ihre Regeln achten und teilnehmen

in ritterlichem Geist zum Ruhme des Sports und zur

Ehre unserer Mannschaften“.

Seit 2000 in Sydney enthält der Eid auch eine Antido-

pingklausel:

„Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an

den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die

gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns

dabei einem Sport ohne Doping und ohne Drogen

verpfl ichten, im wahren Geist der Sportlichkeit, für den

Ruhm des Sports und die Ehre unseres Teams.“

„In the name of all the competitors I promise that wes

hall take part in these Olympic Games, respecting

and abiding by the rules which govern them, commit-

ting ourselves to a sport without doping and without

drugs, in the true spirit of sportsmanship, fort he glory

of sport and the honour of our teams“

OLYMPISCHE SPIELE

Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist

nicht das Siegen, sondern das Dabeisein.

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DAS OLYMPISCHE FEUER

UND DER FACKELLAUFDas Olympische Feuer brannte erstmals 1928

im Stadion von Amsterdam. Erst seit dem Jahre

1936 wird das Olympische Feuer in Olympia

in Griechenland an der antiken Austragungs-

stätte der Spiele entzündet und mit einem Fa-

ckellauf in die aktuelle Olympiastadt gebracht.

Diese Tradition entspricht dem Wunsch, eine

symbolische Verbindung zwischen den Olym-

pischen Spielen des Altertums und jenen der

Neuzeit herzustellen. Auf seinem Weg kündigt

das Feuer weltweit die Olympischen Spiele an

und vermittelt somit die Botschaft des Friedens

und der Verbundenheit der Völker.

Im Zuge der Eröffnungsfeier entzündet meist ein

bekannter Sportler mit seiner Fackel das Olym-

pische Feuer.

UND DER FACKELLAUF UND DER FACKELLAUF

OLYMPISCHE SPIELE

DAS OLYMPISCHE DORF

Ab dem Jahr 1932 wohnen die Athleten in

einem Olympischen Dorf. Bei den Olympischen

Sommerspielen in Los Angeles wohnten die Ath-

leten in einem Olympischen Dorf, welches über

550 Zweibett-Bungalows verfügte. Man kam vor

allem den Europäern entgegen, die für die Anrei-

se sehr viel Geld aufbringen mussten, für nur zwei

Dollar konnten sie während der Spiele im Dorf

wohnen. Keinen Zutritt hatten die Athletinnen, sie

wohnten in einem luxuriösen Hotel in der Stadt.

DAS OLYMPISCHE SIEGERPODIUM

Von 1896 bis 1928 standen die Athleten bei

der Siegerehrung tiefer als die Persönlichkeiten,

die sie übereichten. Seit den Olympischen

Winterspielen 1932 in Lake Placid (USA) be-

kommen die Athleten die Medaillen stehend auf

drei Sockeln überreicht. Der Sieger soll auf dem

mittleren höheren Sockel stehen, der Zweitplat-

zierte zu seiner Rechten und der Drittplatzierte zu

seiner Linken. Ab den Spielen 1932 werden die

Siegerehrungen im Anschluss an den jeweiligen

Wettkampf vorgenommen, bis 1928 wurden alle

Medaillen im Rahmen der Schlussfeier an die Ath-

leten übergeben.

DAS OLYMPISCHE SIEGERPODIUM DAS OLYMPISCHE SIEGERPODIUM DAS OLYMPISCHE SIEGERPODIUM

DAS OLYMPISCHE DORF DAS OLYMPISCHE DORF

„ZEREMONIELL“ DER OLYMPISCHEN SPIELE

Seit den Olympischen Sommerspielen in München

1972 wird auch von den Kampfrichtern im Rahmen

der Eröffnungsfeier ein Eid gesprochen.

„Im Namen aller Kampfrichter und Offi zieller gelobe

ich, dass wir während dieser Olympischen Spiele unse-

re Funktionen in völliger Unparteilichkeit erfüllen und die

Regeln, die für diese gelten, im Geiste der Sportlichkeit

respektieren und befolgen“.

DER OLYMPISCHE EID DER KAMPFRICHTER

OLYMPISCHE SPIELE

„ZEREMONIELL“ DER OLYMPISCHEN SPIELE

„ZEREMONIELL“ DER OLYMPISCHEN SPIELE

Eröffnung der Olympischen Spiele

• Einzug der Athleten in das Stadion, nach Delegation

(außer Griechenland als erste und das Gastland als

letzte Delegation);

• Eröffnung durch das Staatsoberhaupt des Gast-

landes;• Ansprache des Präsidenten des Organisationskomi-

tees;• Rede des IOC-Präsidenten;

• Einzug der Olympischen Flagge in das Stadion;

• Olympische Hymne;

• Aufsteigen der Friedenstauben (als Friedenssymbol);

• Eid ausgesprochen von einem Athleten des Gast-

landes und einem Funktionär;

• Eintreffen des Feuers und Entzünden der Schale (Ver-

bindung zu den Olympischen Spielen des Altertums)

Abschluss der Olympischen Spiele

• Übergabe der Olympischen Flagge an den Austra-

gungsort der nächsten Olympischen Spiele (Kontinu-

ität der Olympischen Spiele);

• Versammlung der Athleten im Stadion (Zusammen-

gehörigkeit);

• Löschen des Feuers;

• Schlusswort des IOC-Präsidenten.

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OLYMPISCHE SPIELE UND POLITIK

Schon im Altertum herrschte im alten Griechen-

land das Gebot des Friedens für den gesamt-

en Zeitraum der Spiele. Während die Athleten

im Heiligen Hain von Olympia um den Sieg

kämpften, hatten die Waffen zu schweigen.

Die Olympischen Spiele der Neuzeit wurden

durch den 1. und 2. Weltkrieg unterbrochen,

haben unterschiedlichste Boykotte und Boykott-

drohungen erlebt oder werden von Politikern

für ihr politisches System verwendet. Die Spiele

waren und sind bis heute ein Friedensbringer,

eine Bewegung, die es bis ins 21. Jahrhundert

geschafft hat, ein Fest der Völkerverständigung zu

sein und Krisen jeder Art zu trotzen.

1896 Athen:Frauen und Farbigen war die Teilnahme an den Spielen

untersagt;

1916:Ausfall der Spiele wegen des Ersten Weltkrieges;

1920 Antwerpen:Die Verlierer des Ersten Weltkrieges waren ausgeschlossen;

1936 Berlin:Selbstdarstellung des nationalsozialistischen Regimes;

ausländische Juden durften nicht einreisen;

1940 und 1944:Ausfall der Spiele wegen des Zweiten Weltkrieges;

1956:Wegen des ungarischen Volksaufstandes und des Suez-

krieges sagten die arabischen Staaten sowie die Nie-

derlande, Spanien und die Schweiz für Melbourne ab;

ebenso China wegen der Teilnahme Taiwans;

OLYMPISCHE SPIELE UND POLITIK

„Außer zwei Weltkriegen beschädigten eine

Vielzahl politischer Behinderungen und als Tief-

punkte der jüngeren Vergangenheit die Olym-

piaboykotte 1976 in Montreal, 1980 in Moskau

und 1984 in Los Angeles die in ihrem Grundwe-

sen von Friedenssehnsucht getragene olympische

Bewegung. Jetzt (1990) erwächst der Menschheit

zukunftsfrohe Hoffnung: 1990 fi elen bis dahin

Waffen strotzende Grenzbefestigungen in Euro-

pa, verheißen viel versprechende Anzeichen das

nahende Ende des feindlichen Wettrüstens der

Militärblöcke. Gewiss ist der Horizont nicht frei

von Zweifel am Fortbestand olympischer Ideale.

Historiker, Philosophen, Pädagogen und Theolo-

gen werden nicht müde, humanistische Defi zite des

modernen Spitzensports zu beklagen: In kaum einer

Bestandsaufnahme des Erbes Pierre de Coubertins

fehlt die These, die olympische Idee befi nde sich

permanent in der Krise. Ein Ausschnitt ist immer

nur ein Teil des Ganzen. Finden setzt stets Suchen

voraus - Irrwege eingeschlossen. Trotz politischer

Bedrängnisse, trotz Fährnissen der Kommerzia-

lisierung und Unredlichkeiten in Gestalt pharma-

kologischer und technischer Manipulationen, hat

sich die olympische Bewegung ihr Kernwesen als

weltumspannende Plattform sportlichen Miteinan-

ders erhalten, die Faszination Olympischer Spiele

in der heutigen Form als unvorstellbare Dimensi-

onen verbreitert. Pierre de Coubertins Ideen vom

friedlichen Treffen aller Völker und aller Rassen in

Olympischer Arena überstand zwei Weltkriege, sie

überdauerte Faschisten, Stalinisten und deren Ab-

[Zitiert aus: Willi Ph. Knecht: „Olympische Spiele der Neuzeit“ (proSport, Band 1, Seite 43)]

OLYMPISCHE SPIELE

UND POLITIK

OLYMPISCHE SPIELEUND POLITIK

1960 Rom:Einzige Teilnahme Südafrikas; Danach wurde das Land

wegen seiner Apartheidpolitik ausgeschlossen;

1968 Mexiko:Die farbigen US-Sportler Tommie Smith und John Carlos

demonstrieren während der Siegerehrung gegen die

Rassendiskriminierung und für die Black-Power-Bewe-

gung in den USA;

1972 München:Das IOC schloss Rhodesien auf Druck von 12 afrika-

nischen Staaten von den Spielen in München aus; At-

tentat auf die israelische Mannschaft im olympischen

Dorf mit 17 Toten;

1976 Montreal:Weil das Teilnehmerland Neuseeland Kontakte zu Süd-

afrika pfl egte, traten 22 afrikanische und 10 arabische

Länder nicht an;

1980 Moskau:Nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan

nahmen rund 50 „westliche“ Länder nicht an den Spie-

len teil;

1984 Los Angeles:Absage der meisten kommunistischen Staaten („Ost-

block-Staaten“, wie die DDR, UdSSR und Kuba); dane-

ben verzichteten auch Länder der Dritten Welt auf eine

Teilnahme;

1988 Seoul:Die Olympischen Spiele 1988 in Seoul wurden von

Nord-Korea boykottiert;

Die Taktik der Unabhängigkeit durch ausreichende

Finanzmittel, welche IOC-Präsident Juan Antonio Sa-

maranch konsequent verfolgte, führte dazu, dass die

Olympischen Spiele von 1988 bis heute politisch nicht

mehr missbraucht werden konnten. Selbst die Olym-

pischen Sommerspiele 2008 in Peking (weltweite Pro-

teste gegen die Politik Chinas gegenüber Tibet) wurden

von keinem einzigen Land boykottiert.

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Die ersten Olympischen Winterspiele fanden

1924 in Chamonix (Frankreich) statt, wobei

diese vom IOC organisierte Veranstaltung zu-

nächst als „Internationale Wintersportwoche“

bezeichnet wurde und aufgrund des großen

Erfolges erst nachträglich 1925 zu Olympischen

Winterspielen mit dem gleichen Stellenwert der

Sommerspiele erklärt wurde.

Bis zu den ersten Spielen mussten aber politische

und organisatorische Hürden überwunden wer-

den. Der Hauptgrund für diese Schwierigkeiten:

die Skandinavier, im besonderen die Schweden,

hatten bereits im Jahre 1901 in Form der soge-

nannten „Nordischen Spiele“ eine multisportliche

große Wintersportveranstaltung, so dass ihrer Mei-

nung nach die Schaffung von Olympischen Win-

terspielen vollkommen überfl üssig war. Außerdem

hatten die „Nordischen Spiele“ (1901, 1905,

1909, 1913, 1917, 1922, 1926) während

ihres Bestehens ein überaus vielseitiges Programm.

1908 fanden in London vier Eiskunstlaufbewerbe

für Männer, Frauen und Paare im Rahmen der Som-

merspiele im Londoner Eispalast (Prince´s Skating Club

Rink) statt. 1920 in Antwerpen war auch ein Eishockey-

turnier am Programm, welches die Kanadier und Ameri-

kaner dominierten und so dem europäischen Eishockey

einen gewaltigen Impuls verlieh. Der Wintersport hatte

ganz kräftig an das olympische Tor geklopft.

DIE ERSTEN SPIELE WURDEN ERST

NACHTRÄGLICH OLYMPISCHDer endgültige Durchbruch zur Einführung Olym-

pischer Winterspiele erfolgte bei der IOC-Session

1921 in Lausanne. Als starkes Fürsprechertrio

traten Frankreich, die Schweiz und Kanada auf,

Schweden und Norwegen stemmten sich dage-

gen. Obwohl der IOC-Präsident Pierre de Cou-

bertin wenige Sympathien für den Wintersport

hatte (ähnlich wie er den olympischen Frauen-

sport ablehnte), wurde für 1924 zunächst eine

„Internationale Wintersportwoche“ durchgeführt.

294 Wettkämpfer (281 Männer und 13 Frauen)

aus 16 Ländern waren in Chamonix vertreten,

die in den sechs Sportarten Bob, Curling. Eisho-

ckey, Eislauf (Eiskunstlauf und Eisschnelllauf), Ski-

lauf (Langlauf und Skispringen) und Waffenlauf in

14 Bewerben um die ersten olympischen Win-

tersportmedaillen kämpften. Die Norweger und

Finnen schnitten mit je vier Goldmedaillen am er-

folgreichsten ab, aber auch Österreich feierte mit

zwei Goldmedaillen im Eiskunstlauf durch Her-

ma Plank-Szabo und Helene Engelmann/Alfred

Berger einen großartigen Einstand. Rückwirkend

wurde bei der IOC-Session 1925 in Prag die offi -

zielle Anerkennung als I. Olympische Winterspie-

le 1924 in Chamonix ausgesprochen.

Die Entwicklung über fast neun Jahrzehnte von

Chamonix 1924 bis Vancouver 2010, wo sich

rund 2.600 Athleten aus 82 Nationen trafen

und in sieben Sportarten (Biathlon, Bob, Curling,

Eishockey, Rodeln, Eislauf und Ski) in 86 Wett-

bewerben um olympische Medaillen kämpften,

zeigt eindrucksvoll, den großen internationalen

Stellenwert des Wintersports. Von den 15 Diszi-

plinen der Olympischen Winterspiele stehen den

Frauen lediglich die nordische Kombination und

das Skispringen noch nicht offen.

1908 fanden in London vier Eiskunstlaufbewerbe

für Männer, Frauen und Paare im Rahmen der Som-

Die alten Winterspiele – Das Programm

der Nordischen Spiele (1901-1926): Skilang-

laufen, Skispringen, Nordische Kombination,

Schlittenrennen, Eissegeln, Eiskunstlauf, Eisschnell-

lauf, Eishockey, Curling, Schlittenhunderennen,

Skirennen hinter Rentieren, Distanzreiten bis zu

80 km, Fechten, Schwimmen.

OLYMPISCHE WINTERSPIELE

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OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

Die Geschichte der olympischen Bewegung in Österreich – gemeint ist die Entwicklung des Öster-reichischen Olympischen Comités (ÖOC) sowie die unzähligen Erfolge unserer Olympioniken – ist seit den Anfängen vor allem dem Engagement von sport-begeisterten Privatpersonen zu verdanken.Am 23. Juni 1894 wurde auf Bestreben Pierre de Coubertins das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Paris gegründet. Coubertin lud die Regie-rung zum Gründungskongress an der Sorbonne ein. Jedoch nahm kein Vertreter der österreichischen Reichshälfte in Paris teil. Kaiser Franz Josef I. stufte die olympische Bewegung nicht als richtungsweisend und wichtig ein, lediglich der k.u.k. Unterrichtsminister nahm die Ehrenmitgliedschaft an. Erst 15 Monate später brachte die „Allgemeine Sport-Zeitung“ am 22. September 1895 einen Artikel über das „Wiederaufleben der Olympischen Spiele“. Da in den Anfangsjahren der Olympischen Bewegung noch kein nationales Olympisches Komitee bestand, war somit die Beschickung der ersten Spiele einzig alleine der Initiative einiger sportbegeisterter Personen zu verdanken.Am 23. Februar 1896 bildete sich in Wien ein „Co-mité für die Olympischen Spiele in Athen für Öster-reich“ unter dem Vorsitz des Grafen Hans Wilczek (1837-1922), Eduard Graf Lamezan (1835-1913) und Theodor Harmes. Die Aufgabe des Comités be-stand in der Auswahl der Sportler und der Finanzie-rung der Reise zu den I. Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 nach Athen. Die österreichischen Sportler, die ohne heimische Begleitung gemeinsam mit der deutschen Olympiamannschaft nach Athen reisten, waren die Schwimmer Paul Neumann (2)

OLYMPISCHE SPIELE

1894

1896

1896 (2)1896 (1)

Die historische Entwicklung und seine olympischen Helden

(Sieg im Schwimmen 500m Freistil) und Otto Hersch-mann und der Radfahrer und Säbelfechter Adolf Sch-mal-Filius (1) (Sieg im 12 Stunden Rennen).Im Jahr 1899 bildete sich – das alte löste sich nach den Spielen in Athen auf – auf mediales Drängen in Wien das „Wiener Comité zur Beschickung der Pariser Olympischen Spiele 1900“. Mitglieder des Präsidiums waren die Herren Baron Josef Gudenus, Fürst J. Carl Khevenhüller, Graf Eduard Lamezan, Prinz Heinrich Liechtenstein, Prinz Alexander Solms-Braunfels, Fürst Alexander Thurn-Taxis und Graf Leo-pold Thurn-Valsassina. Das Comité nominierte für Paris sechs Fechter, zwei Leichtathleten, drei Schwimmer in Begleitung „fachkundiger Führer“. Auch diesmal gab es keine offizielle Unterstützung von Seiten der k.u.k. Monarchie. Der österreichische Meisterschwimmer Otto Wahle wurde zweimal Zweiter, Karl Ruberl er-schwamm sich einen zweiten und einen dritten Platz. Michael Neralic, Meisterfechter aus der Wiener Neu-städter Schule, erfocht Kupfer im Säbel-Wettbewerb. Dritter wurde der Fechter Fritz Flesch. Für die III. Olympischen Spiele in St. Louis 1904 un-terblieb die Bildung eines entsprechenden Komitees, da Österreich offiziell „nur“ durch den Schwimmer Otto Wahle und dem Turner Julius Lenhart vertreten war. Beide waren damals beruflich in Amerika und reisten auf eigene Kosten nach St. Louis. Im Jänner 1906 bildete sich in Wien unter dem Pro-tektorat von Erzherzog Rainer und dem Ehrenpräsi-dent von Graf Hans Wilczek ein „Wiener Zentral-komitee für die Olympischen Spiele in Athen“, mit Referenten für die Sportarten Athletik, Turnen und Wassersport, Fechten, Radfahren und Schießen. Dieses Komitee wurde aber von Teilen des Öster-reichischen Sports nicht anerkannt. Im Zuge dieses Konfliktes konstituierte sich am 30. Jänner 1906 der „Allgemeine Sportausschuss für Österreich“ als erste oberste Sportbehörde Österreichs. Beteiligt dabei waren Vertreter der wichtigsten heimischen Sportverbände wie des Sportausschusses für leichte Athletik, des Schwimmsportausschusses, des Fußball-Verbandes, der Akademie der Fechtkunst, des Ruder-Verbandes und der Radfahrerschaft. In einer zweiten Versammlung konstituierte sich unter dem Vorsitz des

Prinzen Theodor Ypsilanti der „Fachausschuss für die Olympischen Spiele in Athen“, mit den zentralen Auf-gaben der Nominierung der Sportler sowie die Finan-zierung. Die österreichischen Athleten errangen drei Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen. Pierre de Coubertin versagte diesen Spielen jedoch später die Anerkennung als Olympische Spiele, weshalb sie offiziell nur als Olympische Zwischenspiele 1906 in

Athen bezeichnet werden.Da der 1906 gegründete „Allgemeine Sportaus-schuss für Österreich“ inzwischen schon wieder aufgelöst war beauftragte Prinz Solms-Braunfels als IOC-Mitglied in Österreich nach mehrmaliger Auf-forderung durch die „British Olympic Association“ Dr. Gustav Magg gemeinsam mit den Sportverbänden ein Österreichisches Olympisches Komitee zu bilden, um die Olympischen Spiele 1908 in London vorzu-bereiten.Am 24. Februar 1908 versammelten sich für die Gründung einer obersten Sportbehörde die Vertreter des Schwimmsportausschusses, des Ruder-Verbandes, des Sportausschusses für leichte Athletik, des Fecht-Ver-bandes, des Fußball-Verbandes, des Touring-Clubs, des Gaues 34 des Deutschen Radfahrer-Bundes, des Lawn-Tennis-Verbandes, des Eislauf-Verbandes, des Bundes österreichischer Amateur-Athleten-Klubs, des österreichischen Automobilklubs und des Wiener Ath-letiksport-Klub (WAC) als Repräsentant des Hockey-Spieles. Die Vertreter der anwesenden Verbände - nicht alle waren anwesend - beschlossen, sich als „Österrei-chisches Olympisches Comité“ (ÖOC) zu konstituie-ren. Als Sitz wurde das Vereinslokal des WAC be-stimmt (1010 Wien, Himmelpfortgasse 23). Später

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

1899

1904

1906

1908

Julius Lenhart, der für einen Turnverein aus Philadelphia startete, gewann im Mehr-kampf der Turner zwei Goldmedaillen (bei der Einzel- und Mannschaftswertung) sowie eine Silbermedaille in der Einzelwertung des Neunkampfes.

1906 1906 1906Die Golden Boys von Athen 1906: Watzl Rudolf (Ringen, Freistil-Leichtgewicht), Stein-bach Josef (Gewichtheben, Einarmig) sowie Otto Scheff (Schwimmen, 400 m Freistil)

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wurde anstelle ÖOC die Bezeichnung „Zentrales Sportkomitee“ verwendet. Am 16. März 1908 fand die eigentliche konstituierende Versammlung des „Zentralen Sportkomitees“ statt, bei der alle vorste-henden Verbände vertreten waren. Die Agenden des ÖOC übernahm der Vizepräsident Dr. Gustav Magg (Präsident des WAC). Ab diesen Zeitpunkt waren die Entsendung zu Olympischen Spielen sowie die Pfle-ge der „Olympischen Idee“ in Österreich nicht mehr von Personenkomitees abhängig, sondern als offizi-elle Aufgabe einer Sportorganisation zugeordnet.An den Olympischen Sommerspielen 1908 in Lon-don nahmen nur sieben Sportler teil, kehrten jedoch enttäuscht mit nur einer Bronzemedaille durch den Schwimmer Otto Scheff nach Österreich zurück.Im Jahre 1910 entschlossen sich Vertreter der Sport-verbände eine dauerhafte Körperschaft zur Vertretung der österreichischen Sportinteressen zu schaffen. Am 23. Februar 1911 wurde der „Österreichische Zentralverband für gemeinsame Sportinteressen“ gegründet, welcher auch die Agenden eines „Olym-pischen Komitees für Österreich“ übernahm. Erster Vorsitzender war Hans Hornacsek, sein Nachfolger als Präsident wurde Dr. Otto Herschmann, welcher bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm als Mitglied der österreichischen Säbel-Equipe die Silber-medaille gewann. Es ist dies der einmalige Fall in der Geschichte Olympias, dass ein Präsident eines Natio-nalen Olympischen Komitees während der Zeit seiner Präsidentschaft als Aktiver eine Medaille erkämpfte. Für die Olympischen Sommerspiele in Stockholm 1912 erhielt der Zentralverband als Österreichisches Komitee eine staatliche Subvention und hatte somit keine Geldsorgen. Kaiser Franz Joseph I. stiftete einen

Wanderpreis, eine Reproduktion des Wiener Prinz Eugen-Monumentes in Silber. Es wurden 111 Sportler und ein Trainer nach Stockholm entsandt, welche mit zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen nach Öster-reich zurückkehrten. Erstmals schickte Österreich auch Frauen zu den Spielen, die Schwimmerinnen Marga-rete Adler, Clara Milch, Josephine Sticker und Berta Zahourek gewannen bei der 4 mal 100 Meter Kraul-staffel die Bronzemedaille.Das heute wohl berühmteste Markenzeichen der Welt präsentierte Pierre de Coubertin beim Kongress des IOC in Paris 1914 – die Flagge mit den fünf Olympischen Ringen. Mitten in die Feierlichkeiten des 20-jährigen Bestehens der olympischen Bewegung platzte am 28. Juni 1914 die Nachricht von der Er-mordung des österreichischen Thronfolgers Franz Fer-dinand in Sarajewo. Der 1. Weltkrieg (1914-1918) begann ein Monat später und die internationale olym-pische Bewegung ruhte bis zu ihrer 18. Sitzung im April 1919 - die Abfolge der Olympischen Spiele war unterbrochen.Der „Österreichische Zentralverband für allgemeine Sportinteressen“, welcher sich am 22. Dezember 1918 erstmals nach dem 1. Weltkrieg wieder ver-sammelte, wurde am 23. Jänner 1920 in „Österrei-chischer Hauptverband für Körpersport“ umgewan-delt. In § 1 der Satzungen heißt es …“Der Verein übt auch die Befugnisse des Nationalen Olympischen Ausschusses unter dem Namen „Österreichisches Olympisches Komitee“ aus“. Als Aufgabe wurde die Abgabe der Meldungen zu den Olympischen Spie-len, die Beschickung derselben und die Vorbereitung und Durchführung Olympischer Spiele definiert. Als Konsequenz zum 1. Weltkrieg blieben Bulgarien,

1914

1911

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

1920

1912 1912

Österreichs einzige Medaille im Tennis (Silber) gewinnen Fritz F. Pipes und Arthur Zborzil im Doppelbewerb. Eindruck- und stimmungsvoll das Fechten in einem klas-sischen historischen Rahmen (Richard Verderber gewann Bronze mit dem Florett)

das Deutsche Reich, Österreich, Ungarn und die Tür-kei von den Olympischen Spielen 1920 in Antwer-pen ausgeschlossen, da sie vom belgischen Organi-sationskomitee nicht eingeladen wurden. Trotz Unstimmigkeiten im Hauptverband und nach schriftlichen Drängen Pierre de Coubertins entschloss man sich am 3. Oktober 1923 mit Sportlern an den Olympischen Spielen 1924 in Paris teilzunehmen. Im Zuge der Versammlung wurde Dr. Martin Haudek zum neuen Präsidenten gewählt, welcher auch bis 1928 einen Sitz im IOC innehatte. Auch sein Nachfolger Dr. Theodor Schmidt vertrat die Olympische Idee mit vollem Einsatz.Haudeks persönlichem Engagement ist es zu ver-danken, dass trotz finanzieller Schwierigkeiten 41 Sportler aus Österreich an den Olympischen Spielen in Paris teilneh-men konnten. Durch die Gewichtheber Andreas Stadler, Anton Zwerina und Franz Aigner (Silber) sowie Leopold Friedrich (Bronze) kehrte das ös-terreichische Team mit vier Medaillen nach Österreich zurück. Die I. Olympischen Winterspiele 1924 in Chamonix (siehe Beitrag über Olympische Winterspiele), wa-ren für Österreich ein respektabler Einstand. Herma Planck Szabo (1) wurde erste Olympiasiegerin im Eiskunstlauf. Ebenfalls Gold gewannen Helene Engel-mann und Alfred Berger (2) im Paarlauf. Willy Böckl errang Silber im Eiskunstlaufen der Herren.Im März 1926 wurde der „Österreichische Hauptver-band für Körpersport“ umbenannt in „Österreichischer Hauptverband für Körpersport, Olympisches Komi-tee für Österreich“. Zweck des Hauptverbandes war die „Förderung aller Zweige des Körpersports, die Zusammenfassung der Leibesübungen pflegenden Verbände zu einer obersten Behörde, die Vertretung der gemeinsamen Angelegenheiten der Körpersport-Zweige gegenüber den Behörden, die Beschickung allfälliger Olympischer Spiele oder ähnlicher gro-ßer Sportveranstaltungen sowie die Förderung der kulturellen und künstlerischen Bestrebungen der Ver-bandsangehörigen“. Der entsprechende Antrag ging beim Bundeskanzleramt am 27. März 1926 ein und wurde genehmigt. Damit erhielt die Zusatzbezeich-nung „Olympisches Komitee für Österreich“ offiziellen Charakter. Sämtliche Medaillen bei den Olympischen Winter-spielen 1928 in St. Moritz wurden im Eiskunstlauf ge-

wonnen, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen war, dass Ingenieur Eduard Engelmann jr. im Jahr 1909 in Wien die erste Freiluft-Kunsteisbahn der Welt errichtet hatte.Die IX. Olympischen Sommerspiele fanden 1928 in Amsterdam statt. Sportliche Goldmedaillen ge-wannen die Gewichtheber Franz Andrysek (1) und Hans Haas (2), die Ruderer Leo Losert und Victor Fessl Bronze. Im Zuge der Olympischen Kunstwett-werbe 1912 bis 1948 (siehe Beitrag „Olympische Kunstwettbewerbe“) wurden dem Wiener Bildhauer und Medailleur Edwin Grienauer eine Goldmedaille überreicht.Seit dem Jahr 1930 führt der „Österreichische Haupt-verband für Körpersport“ und somit auch das ÖOC

eine eigene Flagge. Sie sollte die österrei-chischen Staatsfarben Rot, Weiß, Rot und auf weißem Grund die fünf

Olympischen Ringe zeigen.Die III. Olympischen Winterspiele 1932 fanden in Lake Placid statt. Karl Schäfer krönte seine erfolg-reiche Laufbahn mit Gold im Eiskunstlauf 1932 und 1936 in Garmisch-Partenkirchen, Silber gewann Frit-zi Burger im Eiskunstlauf der Damen.Bei den X. Olympischen Sommerspielen 1932 in Los Angeles konnten die Österreicher fünf Medaillen ge-winnen, wobei Ellen Preis (1) sich im Damen-Florett eine

1924

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

1926

1928

1930

1932

21 .................... 20

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Goldmedaille sicherte. Bei den Männern gewann Hans Haas die Silbermedaille und Karl Hipflinger die Bron-zemedaille im Gewichtheben. Nikolaus Hirschl nahm zwei Bronzemedaillen im Ringen mit nach Hause.Vom 7. bis 9. Juni 1933 fand in Wien die „32. Tagung (Session) des IOC“ statt. Schwerpunkt die-ser Veranstaltung bildete die Vorbereitung für die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936. Das IOC forderte von der Deutschen Regierung unter Adolf Hitler eine Zusicherung der Respektierung der Olympischen Grundsätze.Durch die Umorganisation der Sportorganisation in Österreich im Jahr 1935 in eine staatliche „Österrei-chische Sport- und Turnfront“, musste auch die Stellung des „Österreichischen Olympischen Komitees“ neu geregelt werden, dessen Interessen bisher vom „Ös-terreichischen Hauptverband für Körpersport“ gere-gelt wurden. Der Forderung des IOC entsprechend, konstituierte sich am 19. Juni 1935 ein selbständiges „Österreichisches Olympisches Komitee (ÖOC)“. Dr. Theodor Schmidt wurde zum Präsidenten des neu-gebildeten, unabhängigen „Österreichischen Olym-pischen Comités“ (ÖOC) gewählt. Vom 6. bis 16. Februar 1936 fanden in Garmisch-Partenkirchen die IV. Olympischen Winterspiele statt. Sie wurden von Adolf Hitler als Staatsoberhaupt er-öffnet, der die Spiele vor allem für seine propagandi-stischen Zwecke zu nutzen wusste. Erstmals standen alpine Ski-Wettbewerbe auf dem Olympiaprogramm. Abfahrt und Slalom wurden allerdings nur in der Kom-bination gewertet. Weil sie als professionelle Skilehrer tätig waren, durften die Ski-Asse aus Österreich und der Schweiz nicht teilnehmen – auf den Amateurstatus der Teilnehmer wurde streng geach-tet. Die österreichischen Win-tersportler errangen insgesamt vier Medaillen. Im Eiskunstlauf der Herren gewann Karl Schä-fer (1) nach 1932 bereits sei-ne zweite Goldmedaille. Im Paarlauf erlangten Ilse und Erich Pausin die Silbermedail-le. Je eine Bronzemedaille ging an Felix Kasper im Eiskunstlauf der Herren und an Max Stipel im Eisschnelllauf über 10.000 Meter. Die Olympischen Sommer-spiele 1936 in Berlin wurden für Österreich ein großer Erfolg. Fünfmal Gold, siebenmal Silber

und fünfmal Bronze sind das beste Ergebnis, dass Österreich jemals bei Olympischen Sommerspielen erzielte. Die Goldmedaillengewinner waren Gregor Hradetzky (2) im Kajak-Einer und Faltboot-Einer sowie Adolf Kainz und Alphons Dorfner (3) im Kajak-Zweier. Auch der Gewichtheber Robert Fein (4) errang in der Leichtgewichtsklasse die Goldmedaille und setzte da-mit den Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn. Her-mann Kutschera gewann Gold im Kunstwettbewerb der Spiele 1936.Der „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 bedeutete das vorübergehende Ende für das Österreichische Olympische Comité. Es wurde in das Nationale Olympische Komitee für Deutschland ein-gegliedert.Schon bald nach dem Ende des 2. Weltkrieges un-ternahm man ernsthaft Anstrengungen, um das ÖOC wieder zu begründen. Nach zähen Verhandlungen und Dank der unermüdlichen Tätigkeit von Dr. Josef Gerö (Bundesminister für Justiz, Präsident des ÖOC) und von Edgar Fried (Generalsekretär) folgte am 11. Dezember 1946 die Neugründung des „Öster-reichischen Olympischen Comités“. Der erste Österreichische Bundespräsident der 2. Re-publik, Dr. Karl Renner übernahm am 20. Mai 1947 den Ehrenschutz über das ÖOC, wie ein Schreiben des Kabinettsdirektors des Bundespräsidenten do-kumentiert: „An das Präsidium des Österreichischen Olympischen Comités. Unter Bezugnahme auf das dortige Schreiben vom 17. Mai D. J. beehrt sich die Präsidentschaftskanzlei mitzuteilen, dass der Herr

1933

1938

1936 1947

Flagge des ÖOC 1936

1946

1936 (2)

1936 (3)

1936 (4)

1935

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

Bundespräsident, dem gestellten Ersuchen Rechnung tragend, den Ehrenschutz über das Österreichische Olympische Comité übernommen hat.“

Wegen des Zweiten Weltkriegs waren die Olym-pischen Spiele zweimal (1940/1944) ausgefallen. Im Jahr 1948 fanden die XIV. Olympischen Sommerspiele erstmals in der damals vom Krieg noch schwer ge-zeichneten Stadt London wieder statt. Österreich durfte „als erstes Opfer des Nationalsozialismus“, wie die Alliierten das Schicksal des Landes bezeichnet haben, an den Wettkämpfen teilnehmen. Bei den sportlichen Wettkämpfen errang die österreichische Olympiamann-schaft eine Gold- und drei Bronzemedaillen. Die Gold-medaille gewann Herma Bauma (1) im Speerwerfen. Sie hatte in dieser Disziplin 1947 und 1948 auch den Weltrekord inne. Bronze gewannen Ellen Müller-Preis im Damen-Florettfechten, Fritzi Schwingel im Kajak-Ei-ner und Ina Schäffer im Kugelstoßen. Bei den Londoner Spielen wurden letztmalig Medaillen in den Kunstwett-bewerben vergeben. Adolf Hoch gewann Gold im Kunstbewerb für seinen Entwurf „Skisprungschanze auf dem Kobenzl“. Die Skiläuferin Trude Beiser (2) eroberte Gold in der Alpinen Kombination und Silber bei den V. Olympischen Winterspielen in St. Moritz. Bei den VI. Olympischen Winterspielen in Oslo erreichte die österreichische Mannschaft mit 2 Gold, 4 Silber und 2 Bronze den fünften Platz. Im Alpinen Skilauf, wo Abfahrt, Riesenslalom und Slalom erstmals als getrennte Wettbewerbe durch-geführt wurden, waren die Österreicher besonders

1948

1952

erfolgreich. Othmar Schneider (1) gewann die Goldmedaille im Slalom und die Silbermedaille im Abfahrtslauf. Beim Abfahrtslauf der Damen erzielte Trude Jochum-Beiser die Goldmedaille. Die XV. Olympischen Sommerspiele 1952 in Helsinki wa-ren für Österreich wenig erfolgreich und die Sport-ler kehrten lediglich mit einer Silber- und Bronze-Medaille zurück.

Im Jahr 1956 erlebte Österreich bei den VII. Olym-pischen Winterspielen in Cortina d´Ampezzo den bisher größten Triumph eines einzelnen Olympia-Sportler. Toni Sailer (1) gewann 3 Goldmedaillen, im Slalom, im Riesentorlauf und in der Abfahrt. Sissy Schwarz und Kurt Oppelt (2) gewannen die Gold-medaille im Eiskunstlaufen der Paare. Außer dem Olympiasieg gelang ihnen im selben Jahr der Ge-winn der Europameisterschaften und der Weltmei-sterschaften. Damit hatten sie das Traumziel aller Eiskunstläufer erreicht. Mit den XVI. Olympischen Sommerspielen in Melbourne 1956 fanden erst-mals Olympische Spiele auf dem fünften Kontinent statt (Reiterspiele in Stockholm). Die österreichische Olympia-Mannschaft erreichte in Melbourne zwei Bronzemedaillen.

Bei den VIII. Olympischen Winterspielen im kali-fornischen Wintersportort Squaw Valley gewannen die österreichischen Sportler insgesamt fünf Medail-len. Der Skiläufer Ernst Hinterseer (1), holte Gold und Bronze im Slalom und im Riesentorlauf. Über

1956

1960

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1948 (2)

1952 (1)

1956 (1)

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OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

1964

5000 Athleten fanden im Jahr 1960 den Weg zu den XVII. Olympischen Sommerspielen in der Ewigen Stadt Rom. Für eine Überraschung sorgte der Schütze Hubert Hammerer (2) aus Egg im Bre-genzer Wald – vor allem für die österreichischen Sport-Journalisten vor Ort. Diese verpassten sei-nen Sieg im Schießen mit dem freien Gewehr und wurden erst durch Anrufe aus den Heimatre-daktionen aufgeschreckt. Obwohl Hammerer erst wenige Wochen vor den Olympischen Spielen einen Weltrekord erzielt hatte, war während des Wettbewerbs kein Journalist zugegen, weshalb die Berichte über seinen Erfolg erst mit Verspätung aus Rom eintrafen.

Geschafft! 1964 brannte erstmals das Olympische Feuer in Österreich. Mit den IX. Olympischen Win-terspielen in Innsbruck erfüllte sich für alle, die sich im Land teilweise seit über einem Jahrzehnt für Olym-pische Spiele in Österreich stark gemacht hatten, ein Traum. Die Wettkämpfe wurden ein großer Erfolg und international stark beachtet. Tausende Helfe-rinnen und Helfer, ehrenamtliche und professionelle Kräfte erhielten für ihren Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung der Spiele die Olympische Ver-dienstmedaille. Vier Goldmedaillen, fünf Silberme-daillen und drei Bronzemedaillen gewann das ös-terreichische Olympia-Team. Am Ende eroberte es den zweiten Rang – und vor allem die Herzen der Millionen Fans im eigenen Land. Innsbruck 1964

brach alle bisherigen Zuschauerrekorde für Olym-pische Winterspiele, sowohl an den Sportstätten als auch an den Radio und Fernsehgeräten. Christl Haas (1) aus Kitzbühel krönte 1964 ihre Karriere mit dem Olympiasieg in der Abfahrt. Pepi Stiegler (2) siegte im Slalom, Egon Zimmermann (3) sicher-te sich die Goldmedaille im Abfahrtslauf. Bei den Innsbrucker Spielen war Rennrodeln erstmals eine olympische Disziplin. Prompt gewannen die Öster-reicher Josef Feistmantl und Manfred Stengl (4) im Rodel-Doppelsitzer die Goldmedaille auf ihrer Heim-bahn. Enttäuschend verliefen die XVIII. Olympischen Sommerspiele in Tokio. Österreichs Sportler kehrten ohne eine einzige Medaille nach Hause zurück.

Bei den X. Olympischen Winterspielen in Grenoble holte das österreichische Team insgesamt 11 Me-daillen, darunter drei Gold-, vier Silber- und vier Bronzemedaillen. Der überragende Skirennläufer Karl Schranz wurde in Führung liegend von der IOC-Jury disqualifiziert. Goldmedaillen gewannen beim Abfahrtslauf Olga Pall, Manfred Schmid (1) im Rodel-Einsitzer sowie Wolfgang Schwarz im Eis-kunstlauf. Die XIX. Olympischen Sommerspiele in Mexico City waren für die Athleten eine besondere Herausforderung. Der Grund war die für die mei-sten ungewohnte Höhenluft, die das Klima in der 2200 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Stadt prägt. Das österreichische Team gewann zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen.

1964 (1)

1964 (2)

1964 (4)

1968

1964 (3)

1960

Fünf Österreichische Olympiasiegerinnen: Olga Pall (1968), Annemarie Moser-Pröll (1980), Michaela Dorfmeister (2006), Trude Jochum-Beiser (1948, 1952) und Sigrid Wolf (1988).

Die XI. Olympischen Winterspiele in Sapporo stan-den aus österreichischer Sicht ganz im Zeichen des Ausschlusses von Karl Schranz. Mit dem Vorwurf, den Amateurparagraphen verletzt zu haben, wurde er in Sapporo von der Teilnahme ausgeschlossen. Als Einziger! Aus sportlicher Sicht gab es trotzdem hervorra-gende Ergebnisse: Trixi Schuba (1) gewann Gold im Eiskunstlauf, Annemarie Pröll Silber in der Abfahrt und im Riesentorlauf, Heini Messner Bronze in der Abfahrt, und Wiltrud Drexel im Riesentorlauf. Die österreichische Mannschaft konnte sich bei den XX. Olympischen Spielen in München keine Goldme-daille sichern. Eine Silbermedaille gewann Norbert Sattler im Kanu, je eine Bronzemedaille errangen die Leichtathletin Ilona Gusenbauer und der Schütze Rudolf Dollinger.

Die XII. Olympischen Winterspiele in Innsbruck waren der abermalige Beweis für die Kreativität und die Or-ganisationsfähigkeiten des Organisationskomitees in Innsbruck. Kurzfristig für Denver eingesprungen, das die Winterspiele erst drei Jahre vorher abgesagt hat-te, wurde Innsbruck zum zweiten Mal nach 1964 zum Schauplatz des außergewöhnlichen Wintersport-festes. Gold gewann Franz Klammer im Abfahrtslauf vom Patscherkofel sowie Karl Schnabl (1) im Skisprin-gen auf der Großschanze. Die XXI. Olympischen Sommerspiele in Montreal waren in sportlicher Sicht eine große Enttäuschung. Rudolf Dollinger gewann

als einziges Mitglied der österreichischen Olympia-Mannschaft eine Medaille: Bronze im Schießen.

Die XIII. Olympischen Winterspiele in Lake Placid standen im Zeichen der politischen Auseinanderset-zung zwischen den USA und der UdSSR. Österreichs Sportler kamen jedoch mit sieben Medaillen nach hause, Annemarie Moser-Pröll errang nach etlichen Niederlagen bei früheren Olympischen Winterspie-len endlich die Goldmedaille, der Skispringer Anton „Toni“ Innauer (1) gewann in bestechender Form beim Springen von der 70-Meter-Schanze die Goldmedail-le und Leonhard Stock (2) im Abfahrtslauf der Herren. Die folgenden XXII. Olympischen Sommerspiele in Moskau 1980 wurden von den USA wegen der zu-nehmenden politischen Spannungen mit der UdSSR boykottiert. Auf sportlicher Ebene gewann Elisabeth Theurer (3) die Goldmedaille im Dressurreiten.

Die XIV. Olympischen Winterspiele in Sarajevo wa-ren für die österreichischen Olympioniken und für die erfolgsverwöhnten Wintersportler aus Österreich dürftig. Einzig Anton Steiner gewann im Abfahrtslauf eine Bronzemedaille. Die XXIII. Olympischen Som-merspiele in Los Angeles standen wiederum im Zei-chen des Boykotts. Quasi als Revanche für Moskau 1980 blieb diesmal die UdSSR den Wettkämpfen fern. Österreich musste sich mit drei Medaillen be-gnügen. Peter Seisenbacher (1) gewann Gold im Ju-do-Schwergewicht – eine echte Sensation, Andreas

1972

1976

1980

1984

1976 (1)

1988 (2)

1988 (4)

1988 (1)1968 (1)

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1992 (5)

1992 (3)

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

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Kronthaler holte Silber im Luftgewehr-Schießen und Josef Reiter errang Bronze im Judo.

Die XV. Olympischen Winterspiele in Calgary kon-zentrierten sich wieder ganz auf den Sport. Die österreichische Olympiamannschaft sicherte sich in Calgary insgesamt zehn Medaillen, davon drei gol-dene. Die stolzen Gewinner der Goldmedaillen wa-ren Anita Wachter (1) in der Alpinen Kombination, Sigrid Wolf (4) im Super-G und Hubert Strolz (2) in der Alpinen Kombination der Herren. Bei den XXIV. Olympischen Sommerspielen in Seoul gab es für Ös-terreich zwar nur eine einzige Medaille, aber diese war eine Sensation. Der Judoka im Schwergewicht, Peter Seisenbacher (3), wiederholte seinen Erfolg von 1984 und erkämpfte erneut die Goldmedail-le. Er war der erste Judoka der Welt, der zweimal hintereinander die Goldmedaille im Schwergewicht gewann.

Die XVI. Olympischen Winterspiele in Albertville brachten dem Team aus Österreich einen lange er-sehnten Medaillensegen. Sie konnten insgesamt sechs Goldmedaillen mit nach Hause bringen. Patrick Ortlieb (1) raste mit Startnummer 1 auf Platz eins zum Abfahrtssieg und zur Goldmedaille, Ernst Vettori (2) gewann Gold im Skispringen von der Großschanze. Die „Neuner-Sisters“ (Doris (3) und Angelika), wie sie in den Medien genannt wurden, gewannen im Rodel-Einsitzer Gold und Silber. Erstmals seit 1968 gewann

mit Ingo Appelt, Harald Winkler, Gerhard Haidacher und Thomas Schroll (4) Österreich wieder eine Gold-medaille im Bobfahren. Die österreichischen Damen standen den Herren in Albertville um nichts nach. Pe-tra Kronberger (5) flog förmlich zum Erfolg. Gold im Slalom und in der Kombination. Bei den XXV. Olym-pischen Spielen in Barcelona errangen die österrei-chischen Sportler zwei Silbermedaillen.

Lillehammer war der Anfang eines neuen Austra-gungsmodus: Seit 1994 fallen die Olympischen Win- terspiele in das gerade Zwischenjahr zwischen den Olympischen Sommerspielen. Die österreichischen Wintersportler errangen bei den XVII. Olympischen Winterspielen in Lillehammer insgesamt neun Me-daillen, darunter je eine Goldmedaille für Emese Hunyady (1), die den Eisschnelllauf gewann, und für Thomas Stangassinger (2), den Sieger im Slalom.

Bei den XXVI. Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta wurde ein stolzes Jubiläum gefeiert. Vor 100 Jahren hatten die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen stattgefunden. Hatten damals 262 Athleten aus 14 Nationen an den Spielen teil-genommen, so waren es in Atlanta über 10.000 Teilnehmer aus 197 Nationen. Zugleich verfolgten Milliarden Menschen auf der ganzen Welt die Olympischen Spiele an den Fernsehbildschirmen. Ein Erfolg, den selbst Pierre de Coubertin sich nicht hätte träumen lassen. „All Games. All Nations.“ Das Ziel von Coubertin wurde bis 1996 weitgehend er-reicht. Bei den Jahrhundertspielen in Atlanta waren zwei österreichische Teilnehmer erfolgreich: Wolf-ram Waibel die Silbermedaille mit dem Luftgewehr und die Bronzemedaille im Kleinkaliber-Dreistellungs-kampf. Eine Bronzemedaille errang die Leichtathletin Theresia Kiesl beim 1500-Meter-Lauf.

1988

1994

19921996

1984 (1)

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1992 (1)

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1994 (2) 1994 (1)

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

Bei den XVIII. Olympischen Winterspielen in Naga-no wurde der österreichische Skirennläufer Hermann Maier (1) zur Legende. Er gewann nach seinem fürchterlichen Sturz in den beiden nächsten Rennen zwei Goldmedaillen, im Riesentorlauf und Super-G. Insgesamt eroberten die österreichischen Winter-sportler in Japan 17 Olympische Medaillen. Mario Reiter (2) gewann ebenfalls eine Goldmedaille in der Alpinen Kombination.

Sydney hieß die Olympioniken der Welt im 21. Jahrhundert willkommen. Die australische Metro-pole lud zu den XXVII. Olympischen Sommerspielen ein, die mit 199 teilnehmenden Nationen abermals einen neuen Rekord aufstellten. Das Binnenland Ös-terreich feierte seine größten Erfolge bei den Spie-len in Sydney auf dem Wasser. Christoph Sieber (1) gewann Gold im Windsurfen, Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher (2) holten sich Gold im Se-geln (Tornado). Die österreichische Top-Leichtathletin Stephanie Graf schaffte im 800-Meter-Lauf den her-vorragenden 2. Platz und sicherte sich damit Silber.

Die XIX. Olympischen Winterspiele in Salt Lake City bewiesen einmal mehr, dass Doping zum größten Problem für den Leistungssport geworden ist. Den für Spanien startenden Johann Mühlegg wurde alle ge-wonnen Medaillen wegen Dopings aberkannt, somit wurde Christian Hoffmann (1), der im 30-Kilometer-Freistil hinter Mühlegg den zweiten Platz belegt hat-te, zum bislang „spätesten“ Goldmedaillengewinner der olympischen Geschichte. Freuen konnten sich auch Fritz Strobl (2) und Stephan Eberharter (3), die jeweils Gold im Abfahrtslauf und im Riesentorlauf gewannen. Eberharter errang außerdem Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt.

1998

2002

2000

1998 (1)

1998 (2)

2002 (3)

2002 (1)

2002 (2)

2000 (1)

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

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Die Premiere der Olympischen Spiele der Neuzeit lag genau 108 Jahre zurück, als Athen im Jahr 2004 endlich wieder die Olympischen Spiele austragen durfte. Die „Zwischenspiele“ von 1906 wurden vom IOC nicht mitgerechnet. Die Zahl der Teilneh-merländer war im Lauf über eines Jahrhunderts von 14 auf 202 Nationen angestiegen. Bei den XXVIII. Olympischen Sommerspielen in Athen bescherte die gebürtige Australierin Kate Allen (1) dem Olympia-team eine überraschende Goldmedaille im Triathlon. Den beiden Seglern Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher (2) gelang das Kunststück, ihre Goldme-daille im Tornado-Segeln aus dem Jahr 2000 zu wiederholen.

Bei den XX. Olympischen Winterspielen in Turin wa-ren die österreichischen Olympioniken so erfolgreich wie nie. Sie holten insgesamt 23 Medaillen,davon neun Goldmedaillen. Die Goldmedaille im Rennro-del-Doppelsitzer holten sich die Brüder Andreas und Wolfgang Linger (1). Felix Gottwald (2), der bisher erfolgreichste österreichische Olympiateilnehmer, in der Nordischen Kombination im Sprintbewerb sowie im Teamwettbewerb gemeinsam mit Christoph Bie-ler, Michael Gruber und Mario Stecher (2). Andre-as Widhölzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern (ebenso Gold im Einzelbewerb auf der Großschan-ze) und Martin Koch (3) holten den Olympiasieg im Mannschaftssprunglauf. Benjamin Raich (4) sicherte sich zweimal Gold im Riesentorlauf und im Slalom. Auch Michaela Dorfmeister (5) schaffte das Doppel-Gold mit Siegen im Abfahrtslauf und im Super-G.

Als Gastgeber der XXIX. Olympischen Sommerspiele in Peking demonstrierte China das Selbstbewusst-sein einer Nation, die auf der Grundlage seiner Jahrtausende alten Kultur den Aufbruch in die Zukunft geschafft schaffen will. Die fantastisch inszenierten Eröffnungs- und Schlussfeiern waren so eindrucksvoll wie die Leistungen der chinesischen Athleten. Öster-reichs Mannschaft präsentierte sich als sehr homo-genes und erfolgreiches Team, das gesteckte Ziel von drei Medaillen wurde erreicht. Mirna Jukic er-rang die Bronzemedaille im 100-Meter-Brustschwim-men der Damen. Violetta Oblinger-Peters gewann die Bronzemedaille im Wildwasser-Slalom und der Judoka Ludwig Paischer holte sich nach seinem frü-hen Ausscheiden in Athen 2004 die ersehnte Olym-piamedaille in Silber.

2006

2008

2004

2004 (2)

2000 (2)

2004 (1)

2006 (2)

2006 (4) 2006 (5)

2006 (1)

2006 (3)

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

2010

OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH

Die XXI. Olympischen Winterspiele 2010 in Van-couver werden sicherlich als eine der fröhlichsten und freundlichsten Spiele in die Geschichte der Olympischen Bewegung eingehen. Mit 16 Medail-len - 4 x Gold, 6 x Silber und 6 x Bronze - positio-nierte sich Österreich in Vancouver erneut unter den Top-10 Nationen bei Olympischen Winterspielen. Nicht vergessen sollte man aber auch auf die zahl-reichen Top-Leistungen der Athletinnen und Athleten abseits des Medaillenspiegels, so wurden zusätzlich 33 Diplomplätze (Rang 4 - 8) erreicht. Die Rodler Andreas und Wolfgang Linger (1) konnten ihren Er-folg von Turin 2006 wiederholen und erneut Gold im Doppelsitzer-Bewerb gewinnen.Gold im Mannschaftsbewerb durch Thomas Mor-genstern, Andreas Kofler, Wolfgang Loitzl und Gre-gor Schlierenzauer (2) unterstreichen die Dominanz der österreichischen Skisprungmannschaft. Der Sie-geszug der Nordischen Kombination hält weiterhin an. Die Mischung aus Routine und Jugend mit den Athleten Felix Gottwald, Mario Stecher, Bernhard Gruber und David Kreiner (3) führte in Vancouver erneut nach Turin 2006 zu Team-Gold. Im alpinen Skilauf konnte einzig Andrea Fischbacher (4) im Super-G eine Gold-Medaille holen.

2010 (1)

2010 (2)

2010 (3)

2010 (4)

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AMSTERDAM 1928

DIE OLYMPISCHEN

KUNSTWETTBEWERBE

AMSTERDAM 1928Beim Kongress des Internationalen Olym-

pischen Komitees im Jahr 1906 in Paris rückte

Pierre de Coubertin einen Bereich des Olym-

pismus in den Mittelpunkt, der bis dahin ver-

nachlässigt worden war: die „Einbeziehung der

Kunst in die Olympischen Spiele und den sport-

lichen Alltag“.

Coubertins Idee ging auf das antike Olympia zu-

rück: „In der Glanzzeit Olympias … machten die

harmonisch mit dem Sport sich verbindenden bil-

denden und schönen Künste die Größe der Olym-

pischen Spiele aus.“

Als Konsequenz sollten fünf olympische Kunst-

wettbewerbe den Olympischen Spielen angegliedert

werden, und zwar in den Disziplinen Architektur,

Bildhauerei, Malerei, Literatur und Musik. Tatsäch-

lich fanden diese Wettbewerbe in den Jahren 1912

bis 1948 statt. Coubertin war damit hochzufrieden

und reichte bei den Olympischen Spielen 1912 unter

dem Pseudonym „Hohrod und Eschbach“ selbst ein

Werk mit dem Titel „Ode an den Sport“ ein, mit dem

er die Goldmedaille gewann.

Österreichische Künstler konnten bei den Olym-

pischen Spiele 1928 (Amsterdam), Berlin (1936) und

London (1948) insgesamt neun Medaillen, jeweils drei

in Gold, Silber und Bronze gewinnen.

Der Wiener Bildhauer und

Medailleur Edwin Grienauer

(1893-1964) schuf neben

Bildnisbüsten und Großpla-

stiken hauptsächlich Münz-

stempel (u.a. von Schubert,

Mozart, Haydn) und auch

ein Fünfschillingstück (Ma-

riazeller Muttergottes). In

Amsterdam 1928 gewann

er in der Kategorie Bildhau-

erkunst/Reliefs und Medail-

len die Goldmedaille für drei antikisierenden Me-

daillen. Hinzu kommt eine hochformatige Plakette, in

der eine männliche Gestalt auf ein „Kunsthistorisches

Museum“ hinweist. Von den drei Medaillen sind zwei

einem konkreten Anlass gewidmet. Auf einer („Sieger-

ehrung im Rudern; Wien am 27. Juni 1927“) über-

reicht ein gefl ügelter Engel dem Sieger einer Gruppe

von drei männlichen Gestalten einen Ölzweig, auf de-

ren („Zum 60. Jubiläum“) schwingt der Sieger vor dem

Hintergrund eines Ruderbootes (Achter) eine Fahne.

Die dritte Medaille gestaltet durch Darstellung eines

Drachenkampfes ein mythologisches Thema.

In der Kategorie Architektur/

Architektonische Entwürfe

erhielt Hermann Kutschera

(*1903), Professor in Wien,

die Goldmedaille mit seinem

Entwurf für das Skistadion. Die-

ser Entwurf für das Skistadion

vereinigt Sprungschanze und

Stadion zu einer natürlichen

Einheit, die der Natur keinen

Zwang antut, sondern sich

natürlich an den auslaufenden

Berghang anschmiegt. Ab-

bildungen des mit der Bron-

zemedaille ausgezeichneten

Entwurfs einer Kampfstätte für

Auto-, Rad- und Pferdesport

in Wien des österreichischen

Architektenpaares Hermann

Stiegholzer (1894-1982)

und Herbert Kastinger (1900-

1937) sind nicht verfügbar.

In der Kategorie Malerei/

Gemälde wurde von der

Jury keinem der vorgelegten

Gemälde eine Goldmedaille

zugesprochen. Einer Silber-

medaille für würdig befunden

wurden die Läufer vor dem

Ziel des aus Siebenbürgen

stammenden österreichischen Professors Rudolf Her-

mann Eisenmenger (1902-1994). Er hatte in Wien stu-

diert, zahlreiche Preise errungen (1929 den Rompreis)

und war von 1939 bis 1945 Präsident des Wiener

Künstlerhauses. Eisenmengers Gemälde befi ndet sich

im Besitz der Gesellschaft für Kunst und Sport in Tokio.

In der Kategorie Literatur/lyrische Werke gewann der

Österreicher Hanns-Helmuth Stoiber mit seinem Ge-

dicht „Der Diskus“ die Bronzemedaille. Stoiber wurde

1918 geboren, war also bei den Berliner Spielen erst

17 Jahre alt. Er ist somit gewiss der jüngste Medail-

BERLIN 1936lengewinner bei den olympischen Kunstwettbe-

werben. In seinem preisgekrönten Sonett nimmt

der Mittelschüler und jugendliche Dichter die

am Diskus klebende Erde zum Vorwurf für philo-

sophische Betrachtungen. Der Diskus wird zum

Symbol des Lebens, „darin alles was zum Him-

mel will, der Erde Schmutz und Asche an sich

hat“. Für diesen Wettbewerb hatten auch zwei

prominente Literaten aus Österreich gemeldet:

Alexander Lernet-Holenia (Der Marathonlauf)

und Roda-Roda (Polo).

Berghang anschmiegt. Ab-

bildungen des mit der Bron-

zemedaille ausgezeichneten

Entwurfs einer Kampfstätte für

Auto-, Rad- und Pferdesport

in Wien des österreichischen

Architektenpaares Hermann

Stiegholzer (1894-1982)

und Herbert Kastinger (1900-

1937) sind nicht verfügbar.

In der Kategorie Malerei/

Gemälde wurde von der

Jury keinem der vorgelegten

Gemälde eine Goldmedaille

zugesprochen. Einer Silber-

medaille für würdig befunden

wurden die Läufer vor dem

stammenden österreichischen Professors Rudolf Her-

Stiegholzer (1894-1982)

und Herbert Kastinger (1900-

In der Kategorie Malerei/

Gemälde wurde von der

Jury keinem der vorgelegten

Gemälde eine Goldmedaille

zugesprochen. Einer Silber-

medaille für würdig befunden

wurden die Läufer vor dem

Der Diskus

„Die rasche Scheibe fl og von meiner Hand –

wie sie die schnelle Bahn zur Sonne sandte,

wie sie sich steilen Flugs zur Erde wandte

und hell hinschlagend furchte leicht den Sand!

Ich nahm sie auf und sah sie prüfend an -:

Wie an dem blanken Rand die Körner klebten,

als ob hier tausend kleine Tiere lebten! –

Ich stand und stand und Staunen kam mich an.

Wie doch an alles, was zum Himmel strebt,

vom Himmel kommt, sich hängt der Erde Tand

und daß an allem Staub und Asche klebt!

Ich wische über diesen Eisenrand

und streife ab den Schmutz mit meiner Hand,

die mir dabei ganz leise, leise bebt.“

Künstlerhauses. Eisenmengers Gemälde befi ndet sich

im Besitz der Gesellschaft für Kunst und Sport in Tokio.

In der Kategorie Literatur/lyrische Werke gewann der

Österreicher Hanns-Helmuth Stoiber mit seinem Ge-In der Kategorie Literatur/lyrische Werke gewann der

Österreicher Hanns-Helmuth Stoiber mit seinem Ge-In der Kategorie Literatur/lyrische Werke gewann der

dicht „Der Diskus“ die Bronzemedaille. Stoiber wurde

1918 geboren, war also bei den Berliner Spielen erst

17 Jahre alt. Er ist somit gewiss der jüngste Medail-

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LONDON 1948Der Wiener Bildhauer und Medailleur Oskar

Thiede (1879-1961), der in seiner Heimat-

stadt u.a. den Tuchlaubenbrunnen und ein

Nestroy-Denkmal schuf, erhielt in der Katego-

rie Bildhauerkunst/Medaillen und Plaketten

den zweiten Preis für acht Sportplaketten mit

realistisch ausgearbeiteten fi gürlichen Darstel-

lungen zum Radfahren, Schi(lang)lauf [St. Moritz

1948], Ringen, Fußball, (Laufen), Schwimmen,

(Starsprung), Stabhochsprung [XII. Olympiade

1948 London] und Handball [Weltmeisterschaft

1948] (zitiert nach Kramer). Für die vorgesehene

V. Olympischen Winterspiele 1940 in Garmisch-

Partenkirchen hatte er bereits die Siegermedaille

entworfen.

Der Österreicher Edwin Grienauer erhielt für dessen

Siegerauszeichnung für Rudern in London Bronze.

Ein Vergleich der Medaillen von 1928 mit der Lon-

doner Rudererzeichnung – dargestellt ist die Sieger-

ehrung nach einem Achterrennen und der Meeresgott

Neptun mit Dreizack – beweist, dass der Künstler sei-

nen formalen und stilistischen Gestaltungsprinzipien

im Laufe der Jahre nicht verändert hat.

In der Kategorie Architektur/

Architektonische Entwürfe

gewann Prof. Adolf Hoch

(*1910) mit dem Entwurf Ski-

sprungschanze auf dem Ko-

benzl die Goldmedaille.

Der Österreicher Edwin Grienauer erhielt für dessen Auf der vom Österreichischen Olympischen Comité

zur Verfügung gestellten Abbildung des Projektes fi n-

den sich die folgenden Erläuterungen:

„Bis 1948 war es auf Skisprunganlagen nur vom

Preisrichter- und Presseturm aus möglich, die Haltung

des Skispringers während des gesamten Sprungver-

laufes zu beurteilen. Bei diesem Projekt kann von al-

len 25.000 Tribünenplätzen der Gesamtverlauf des

Skispringers beobachtet werden. Für die Festlegung

der Neigung der Anlaufbahn und des Tisches, sowie

der Krümmung der Aufsprungbahn waren ausschließ-

lich physikalische, sprungtechnische Gesichtspunkte

und für die Formgebung der Tribünen die Sichterfor-

dernisse ausschlaggebend. Bei den seit 1948 für die

Winterolympiaden neu errichteten Skisprunganlagen

wurden obige Erkenntnisse von den Architekten bereits

verwendet“.

DIE OLYMPISCHEN

KUNSTWETTBEWERBE

„Schispringschanze auf dem Kobenzl“

Das Olympiastadion, genannt „Vogel-

nest“, von Peking – ein architektonisches Meisterwerk

Adolf Hoch stammte aus Böhmen und war Meisterschü-

ler von Peter Behrens an der Wiener Akademie. Bis

1945 in einer Arbeitsgemeinschaft mit O. Hofmann,

entwarf er Siedlungen und Neubauten (Wüstenrot und

Optische Anstalt Görz) in Wien, das Kurhaus in Bad

Hall und die Marienbrücke in Wien.

Die Silbermedaille gewann der österreichische Archi-

tekt Alfred L. Rinesch (*1911) für sein Wassersportzent-

rum in Kärnten. Das Carinthia Zentrum im Wörthersee

vereint – auf einer Halbinsel gelegen – in zweckvoller

Weise Hafen und Anlegestelle für Boote jeder Art mit

verschiedenen Strand- und Schwimmbädern sowie ei-

ner großzügig angelegten offenen und gedeckten sanft

geschwungenen Promenade.

Nach 1948 sind die Olympischen Kunstwettbewerbe

abgeschafft worden, was von vielen als Fehlentschei-

dung des IOC eingestuft worden ist. Bis heute ist es

jedoch nicht gelungen, sie wieder als Teil des olym-

pischen Programms zu etablieren. Dies erscheint auch

für die Zukunft fraglich, obwohl der Verbindung von

Kunst und Kultur mit dem olympischen Gedanken seit

der Antike große Bedeutung beigemessen wurde. Auch

Pierre de Coubertin hatte diese Verbindung als äußerst

wichtig erachtet.

Aktuelle künstlerische Einfl üsse kommen zumindest in

Form der immer aufwendiger inszenierten Eröffnungs-

und Schlussfeiern zur Geltung. Heute sind an die Stelle

dieser Wettbewerbe Kunstdarbietungen getreten, die

von den sportlichen Wettbewerben vollständig losge-

löst sind. Theatervorstellungen, Konzerte, Ballettauffüh-

rungen und Ausstellungen werden in der Olympiastadt,

der Region, im ganzen Gastland veranstaltet.

DIE OLYMPISCHEN

KUNSTWETTBEWERBE

PEKING 2008

Die Olympischen Spiele fördern heute demnach die

Öffnung und die bessere Verständigung unter den

Menschen mit der Entdeckung neuer Kulturen.

Eröffnungsfeier der Olympischen Som-

merspiele 2008 in Peking

33 .................... 32

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DIE BEWERBUNGEN

OLYMPISCHE SPIELE

IN ÖSTERREICH

Innsbruck hat am 12. Dezember 2008 vom In-

ternationalen Olympischen Komitee (IOC) den

Zuschlag zur Ausrichtung der „1st Winter Youth

Olympic Games 2012“ erhalten. Nach den Olym-

pischen Winterspielen 1964 und 1976 ein wei-

terer Meilenstein in der olympischen Bewegung

Österreichs.

2012 – DIE JUGEND DER WELT ZU GAST IN INNSBRUCK

GASTGEBER DER OLYMPISCHEN WINTERSPIELE 1964 UND 1976

Österreich bemühte sich intensiv um die Austragung

der Olympischen Spiele. Initiiert wurde diese Tradi-

tion von den ÖOC-Präsidenten Dr. Josef Gerö und

Dr. Heinrich Drimmel in den 1950er Jahren. Vom

3. bis 11. Mai 1951 fand in Wien der IOC-Kongress

statt. Den Mitgliedern wurde ein eindrucksvolles Rah-

menprogramm geboten. Wien bezauberte sie mit sei-

nen Prachtbauten, seinen kulinarischen Genüssen und

seinem vielfältigen kulturellen Angebot. Höhepunkt war

ein Konzert der Wiener Philharmoniker unter dem Diri-

genten Karl Böhm. Der Kongress schaffte Sympathien für

Österreich und erwies sich als eine wichtige Grundlage

für die folgenden Bewerbungen.

Die ersten Bewerbungen betrafen die Olympischen Win-

terspiele 1960 und 1964 mit Innsbruck als Austragungs-

ort. Für das Jahr 1964 legte auch die Stadt Wien eine

Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele vor. Dass

in einem Land gleichzeitig Winter- und Sommerspiele

stattfi nden konnten, war seit Einführung der Olympischen

Winterspiele 1924 möglich. Beispiele waren Frankreich

mit Paris und Chamonix im Jahr 1924, die USA mit Los

Angeles und Lake Placid im Jahr 1932 sowie Deutschland

mit Berlin und Garmisch-Patenkirchen im Jahr 1936.

Bei einer Tagung des Internationalen Olympischen Ko-

mitees 1959 in München präsentierte der Bürgermeister

von Wien, Franz Jonas, den IOC-Mitgliedern die Be-

werbung seiner Stadt. Mehrere IOC-Mitglieder betrach-

teten Österreich jedoch als wirtschaftlich zu schwach,

um die Olympischen Sommerspiele durchzuführen, im

Gegensatz zum damals stark aufstrebenden Japan. So

hatte Wien gegen den Konkurrenten Tokio keine Chan-

ce. Dennoch konnte man sich in Österreich freuen, da

das ÖOC mit der Bewerbung von Innsbruck um die

Olympischen Winterspiele 1964 erfolgreich war.

Die Organisatoren von Innsbruck überzeugten das IOC

mit den hervorragend gelungenen Winterspielen 1964

von ihren Fähigkeiten schließlich so sehr, dass die Stadt

schon wenige Jahre später nochmals als Austragungsort

gewählt wurde. Aufgrund eines überraschenden Rück-

zugs von Denver, USA, von den Olympischen Winter-

spielen 1976 nur drei Jahre vor Beginn dieser Spiele,

favorisierten maßgebliche Kräfte im IOC Innsbruck als

„Notlösung“. Dennoch musste sich der Innsbrucker Bür-

germeister Alois Lugger im Dezember 1972 offi ziell be-

2012 – DIE JUGEND DER WELT ZU GAST IN INNSBRUCK

GASTGEBER DER OLYMPISCHEN WINTERSPIELE 1964 UND 1976

OLYMPISCHE SPIELE IN ÖSTERREICH

werben. Innsbruck gewann das Bewerbungsverfahren

und trug 1976 erneut die Olympischen Winterspiele

mit einer bravourösen organisatorischen Leistung aus.

Dies hatte nachhaltig positive Auswirkungen für Tirol als

Magnet für Wintersport und Tourismus. Bis heute gilt

das Bundesland als Österreichs Wintersport-Destination

Nummer eins. Von diesem Renommee profi tierte auch

der Tourismus in anderen Bundesländern. Die Touristi-

ker ermunterten das ÖOC sich erneut um Olympische

Winterspiele am Beginn des 21. Jahrhunderts zu be-

werben. Mit Graz für die Spiele 2002, Klagenfurt für

2006 und Salzburg für 2010 und 2014 wurden vier

Bewerbungen durchgeführt. Graz und Klagenfurt wa-

ren jedoch international chancenlos. Große Beachtung

fand dagegen die Bewerbung von Salzburg für 2014,

doch konnte sich Österreich gegen die von Süd-Korea

und Russland extrem aufwendig geführten „Material-

schlachten“ nicht durchsetzen.

Seit Beginn der 90iger Jahre verfolgt die olympische

Bewegung vermehrt die Bestrebungen mit jugendlichen

Sportlerinnen und Sportlern olympische Wettkämpfe zu

veranstalten. Seit 1991 werden alle zwei Jahre die

sogenannten Europäischen Olympischen Jugendtage,

heute besser bekannt unter European Youth Olympic

Festival (EYOF) durchgeführt. Dieser Tradition entspre-

chend haben sich Vorarlberg und Liechtenstein ge-

meinsam um die Austragung der EYOF 2015 bewor-

ben und den Zuschlag erhalten.

Die Idee der olympischen Jugendveranstaltungen

beruht auf einer Initiative des derzeitigen IOC-Präsi-

denten Dr. Jacques Rogge. Der vorläufi ge Höhepunkt

sind die erstmals zur Austragung kommenden „Youth

Olympic Games“ (YOG), welche am 5. Juli 2007

vom IOC beschlossen wurden. Nachdem bereits

im August 2010 in Singapur die ersten YOGs im

Sommer stattfanden, wird in Innsbruck 2012 zum

dritten Mal die Olympische Jugend-Flamme bren-

nen. Am 12. Dezember 2008 erhielt Innsbruck mit

84:15 Stimmen den Zuspruch die Olympischen

Winterspiele der Jugend. Diese werden von

13. bis 22. Jänner 2012 ausgetragen.

OLYMPISCHE WINTERSPIELE UND JUGENDSPIELE IN ÖSTERREICH

BEWERBUNGEN FÜR OLYMPISCHE SPIELE UND WINTERSPIELE IN ÖSTERREICH

INNSBRUCK

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OLYMPIA UND JUGEND

Ein erklärtes Ziel der olympischen Bewegung

ist die Absicht Kinder und Jugendliche wieder

vermehrt zu Sport und Bewegung anzuregen

sowie für die olympischen Werte (Streben nach

Exzellenz, Fairplay, Solidarität) zu begeistern.

Dank der Initiative von Dr. Jacques Rogge, Präsi-

dent des Internationalen Olympischen Komitees

und zum damaligen Zeitpunkt Präsident der Ver-

einigung der Europäischen Comités (EOC) wur-

den 1991 erstmals die sogenannten „Europäischen

Olympischen Jugendtage“ durchgeführt, heute

besser bekannt unter „European Youth Olympic

Festival“ (EYOF). Ein weiterer Meilenstein sind

die im Jahr 2007 beschlossenen „Youth Olympic

Games“ (YOG), Olympische Welt-Jugendspiele,

die 2010 erstmals im Sommer in Singapur statt-

fanden sowie 2012 erstmals im Winter in Innsbruck

zur Austragung kommen.

Youth Olympic Games

Singapur mit Weltpremiere

Die ersten Olympischen Jugendspiele sind Ge-

schichte. Vom 14. bis 26. August versammelten

sich 3.600 Athleten aus 204 Nationen zwischen

14 und 18 Jahren in Singapur und schrieben olym-

pische Geschichte. „Mit einem Erfolg, wie wir ihn

hier erlebt haben, konnte niemand rechnen, das

hat selbst meine kühnsten Erwartungen übertrof-

fen“, betonte IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge in

seinem Resümee. Athletinnen und Athleten aus 93

Ländern konnten Medaillen erringen. Mit dabei

16 österreichische Athletinnen und Athleten, im

Gepäck sechs Medaillen und viele olympische

Erfahrungen. Die Spiele waren geprägt von he-

rausragenden sportlichen Leistungen und einem

harmonischen Auftreten unseres TEAM AUSTRIA.

Die gelungene Weltpremiere, die Idee der Olym-

pischen Jugendspiele ist aufgegangen, und nun

eine große Motivation für die kommenden ersten

Olympischen Winter-Jugendspiele 2012 in Inns-

bruck.

TEAM AUSTRIA - 2 x Gold und 4 x Bronze

Österreich war mit 16 Sportlerinnen und Sport-

lern bei den ersten Olympischen Jugendspielen in

Singapur vertreten. 10 Mädchen, 6 Burschen aus

ganz Österreich starteten in 12 Sportarten. Mit

2 x Gold und 4 x Bronze kann man mehr als

EYOF

YOG 2010

European Youth Olympic Festival

Das EYOF ist das einzige europaweite Multi-Sport-

Event und wird alle zwei Jahre sowohl im Sommer

als auch im Winter ausgetragen, die teilnehmen-

den Athleten sind zwischen 15 und 18 Jahre alt.

Österreich hat seit Beginn des EYOF 1991 an al-

len Ausgaben teilgenommen und einige nationale

Größen haben bereits den Sprung von EYOF zu

Olympia geschafft: Kathrin Zettel, Michaela Kirch-

gasser, Mario Scheiber, Bernhard Eisel, Roland

Schwarzl, Günther Weidlinger, u.v.m. Sportarten

im Winter sind Biathlon, Langlauf, Eishockey, Eis-

kunstlauf, Ski Alpin und Snowboard, im Sommer

Basketball, Handball, Judo, Leichtathletik, Rad-

fahrten, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Turnen,

Volleyball und Wasserball.

Das “10. Europäische Olympische Winter-Jugend-

festival“ fand von 12. bis 19. Februar 2011 in

Liberecz (CZE) sowie das 11. Europäische Olym-

pische Sommer-Jugendfestival von 23. bis 30. Juli

2011 in Trabzon (TUR) statt.

zufrieden sein, darunter auch 2 Mixed-Team-

Medaillen. In Summe konnten in 6 Sportar-

ten (Segeln, Triathlon, Judo, Kanu, Ringen,

Leichtathletik) 10 Platzierungen unter den Top

8 erreicht werden. Zusätzlich Top-Leistungen,

z.B. im Tischtennis, Turnen oder Schwimmen,

sind ein Versprechen für die Zukunft und eine

fruchtbare Basis für den österreichischen Som-

mersport. Erfolg auf allen Ebenen

Rund 1.850 Offi zielle und rund 20.000

Volunteers als Unterstützung machten die

Jugendspiele in Singapur zu einem großen

Erfolg. Über 160 TV-Stationen übertrugen

Bilder aus Singapur, über 1.900 Medi-

envertreter schickten Bilder, Kommentare

oder Beiträge in die Welt. Der YOG You-

Tube Channel verzeichnete über 5 Millio-

nen Besucher, nicht zu vergessen die Of-

fi zielle Singapur Webcasting Plattform,

die rund um die Uhr von den Jugend-

spielen berichtete. Mehr als die Hälfte

der 3,6 Millionen Fans auf der Olym-

pic Facebook-Seite waren zwischen

13 und 24 Jahren.

Die „Youth Olympic Games“ haben zum Ziel junge Leu-

te zur aktiven Sportausübung anzuregen, die Integration

von Minderheiten durch Sport voran zu bringen sowie ei-

nen gesünderen Lebensstil zu propagieren. Olympische

Jugendspiele sollen in diesen Bereichen beispielhaft sein.

Ein weiterer Punkt ist die immer geringer werdende aktive

Sportausübung von Kindern und Jugendlichen, sowie die

Zunahme von Fettleibigkeit und „Jugenddiabetes“. Die

Olympischen Jugendspiele haben nun die Aufgabe, neben

den sportlichen Wettkämpfen, mit Hilfe eines „Kultur- und

Bildungsprogrammes“, die Bedürfnisse der jungen Generati-

on, z.B. in den Bereichen „Urbane-Kultur“ und „Multimedia“

zu verbinden sowie die teilnehmenden Athletinnen und Ath-

leten in ein Bildungsprogramm einzubinden. Das Kultur- und

Bildungsprogramm ist somit ein Experiment für jugendliche

Athleten und Teilnehmer aus der ganzen Welt.

ganz Österreich starteten in 12 Sportarten. Mit

2 x Gold und 4 x Bronze kann man mehr als

OLYMPIA UND JUGEND

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INNSBRUCK 2012 – 1ST WINTER YOUTH OLYMPIC GAMES

Die Olympischen Ringe im Zei-

chen der jungen Generation:

Am 13. Jänner 2012 beginnt

mit der offi ziellen Eröffnungs-

feier der ersten Olympischen

Jugend-Winterspiele in Inns-

bruck und Seefeld ein neues

Kapitel in der Geschichte

der olympischen Bewegung. Erstmals wird

das Olympische Feuer speziell für Spitzenath-

leten im Alter von 14 bis 18 Jahren entfacht.

1.058 junge Sportlerinnen und Sportler aus

über 50 Nationen haben die Möglichkeit von

13. - 22. Jänner an der bedeutendsten und faszi-

nierendsten Sportveranstaltung der Welt teilzuneh-

men und Olympisches Edelmetall zu holen.

OLYMPIA UND JUGEND

Ob Ski Alpin, Skisprung, Nordische Kombination,

Langlauf, Biathlon, Freestyle, oder Snowboard: die

Athleten treten in allen auf Schnee ausgetragenen olym-

pischen Wintersportdisziplinen an. Abseits der Pisten

und Halfpipes geht‘s im Eiskanal mit Rodel, Bob und

Skeleton in Höchstgeschwindigkeit bergab, auf der Ebe-

ne drehen Eiskunstläufer ihre Pirouetten, Eisschnellläufer

und Short Tracker ihre Runden. Die Jungs und Mädels

der Curling-Teams geben alles, um die Eishockey-Cracks

von ihrer Position als absolute Publikumslieblinge „weg-

zufegen“.

„The Youth Games will inspire young people around

the world to participate in sport and adopt and live

by the Olympic values.“

Traditionen und Werte müssen nicht alt, verstaubt und

uncool sein. Modern gelebt passen sie in jedes Zeit-

alter und zu jeder Altersgruppe. Das Streben nach

persönlicher Bestleistung, Freundschaft, gegensei-

tiger Respekt – die olympischen Werte haben auch

nach über 100 Jahren nichts an Aktualität verloren.

Mit Hilfe der Olympischen Jugend-Winterspiele sol-

len sie nun zum Lebensmotto einer ganzen Gene-

ration werden. Denn wer möchte schon auf die

Chance verzichten, in einem toleranten Umfeld

und unter fairen Bedingungen seine persönliche

Höchstleistung erbringen zu können?

SPORTARTEN DISZIPLINEN

Biathlon Biathlon

Bob Bob, Skeleton

Curling Curling

Eishockey Jungs- und Mädchen-Turnier, Geschicklichkeitsparcour

Rodeln Kunstbahn

Eislauf Eiskunstlauf, Short Track, Eisschnelllauf

Ski Ski Alpin, Langlauf, Freestyle, Nordische Kombination,

Skisprung, Snowboard

INNSBRUCK 2012

15 DISZIPLINEN

63 MEDAILLENBEWERBE

39 .................... 38 OLYMPIA UND JUGEND

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1964, 1976 … 2012 CULTURE AND EDUCATION PROGRAMME

(CEP)

WERDE TEIL DER YOG 2012-COMMUNITY!

YOG 2012:

ein einzigartiges Sport- und Kulturfestival

Welche Rolle spielen wir in der Gesellschaft? Welche

Werte sind uns wichtig? Was können wir tun, um das

Beste aus unserem Körper zu holen und ihn vor nega-

tiven Einfl üssen zu schützen? Wie können Karrieren in

und nach dem Sport aussehen? Wo helfen soziale Platt-

formen, wo ist Vorsicht geboten?

Das Culture and Education Programme bietet die per-

fekte Plattform um wichtige Fragen, die die heutige Ju-

gend beschäftigen und bewegen, gemeinsam zu erar-

beiten. In interaktiven Diskussionen erfahren die Jugendlichen

Wissenswertes über Themen wie Ernährung, Doping,

oder Nachhaltigkeit. Selbst erstellte Videoclips, Radio-

Beiträge und Fotografi en lassen sie zu Reportern ihrer

eigenen Spiele werden. Facebook, Twitter & Co. helfen

beim Schließen neuer Freundschaften, interessante Vor-

träge über Social Media informieren darüber, welche

privaten Infos für das Web geeignet sind, und welche

besser nicht. Chillige Music-Acts und coole Open-Air

Konzerte inspirieren für die Dance-, Music- und Art-

Workshops des CEP und verleihen den Spielen einen

einzigartigen Festivalcharakter.

OLYMPIA UND JUGEND OLYMPIA

UND JUGEND

einzigartigen Festivalcharakter.

(CEP) (CEP) (CEP)

Neben den 1.058 Athletinnen und Athleten

kann auch die lokale Jugend am CEP teil-

nehmen. YOG 2012 wird so zu einer Platt-

form des interkulturellen Austausches.

Link Facebook: http://www.facebook.com (Innsbruck-2012-Winter-Youth-Olympic-Games)

Aktuelle News rund um YOG 2012, coole Pics und Clips, Biographien von Athleten und

interaktive Tools fi ndet ihr auch auf www.innsbruck2012.com

Ob Britta aus Deutschland, Jenny aus den USA,

oder Ching-Me aus China, oder Franz aus Ös-

terreich – auf der Innsbruck 2012 Winter Youth

Olympic Games Seite kommunizieren Freunde,

Fans und Athleten aus aller Welt über YOG 2012

und alles was sie sonst noch bewegt.

Als Ski-Legende Franz Klammer im Jahr 1976 in

Innsbruck Olympisches Abfahrtsgold holte, und

damit den größten Erfolg seiner Karriere feierte,

waren die Athleten der ersten Jugend-Winterspiele

noch lange nicht auf der Welt. 36 Jahre später,

2012, sind sie live dabei, wenn Innsbruck nach

1964 und 1976 zum dritten Mal Olympische

Host City ist. Ob am Bergisel, in der Olympiare-

gion Seefeld oder der Olympiaworld Innsbruck:

die Jugendlichen wandeln auf den Spuren der

ganz Großen, Innsbruck ist bereit für die nächs-

te Generation Olympiasieger!

Das Goldene Dachl spiegelt als Wahrzeichen Innsbrucks die einzigartige

Verbindung von Sport und Kultur, und die Qualität Innsbrucks als Tourismus-

region wider und ist daher das perfekte YOG 2012-Logo.

Die YOG-Botschaften:

• Olympische Werte

• Soziale Verantwortung

• Gesundes Leben

• Lernen für das Leben

• Digitale Medien

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OLYMPIAZENTREN

IN ÖSTERREICH

„Längerfristig möchte das ÖOC mit dem Pro-

jekt Olympiazentrum die Entstehung von ter-

ritorial regionalen Zentralstellen des Spitzen-

sportes forcieren und somit einen Beitrag zur

strategischen Planung und Entwicklung des

Spitzensports in Österreich in partnerschaftlicher

Kooperation mit Bund, Land und olympischen

Bundes-Fachverbänden leisten“.

Im Mittelpunkt eines derart ausgezeichneten Sportzen-

trums stehen der Athlet und sein Trainer, die neben ge-

normten und gepfl egten Trainings- und Wettkampfstät-

ten (inklusive Raum für Kraft-Fitnesstraining) vor Ort auch

alle Diagnose- und Betreuungsmöglichkeiten erhalten.

Angewandte wissenschaftliche Erkenntnisse sowie die

professionelle Beurteilung wissenschaftlich erhobener,

leistungsrelevanter Kenndaten verbunden mit der prak-

tischen Erfahrung höchst qualifi zierter Sportwissenschaft-

ler und Trainer sollen Nachwuchs- und Spitzenathleten

zu internationalen Spitzenleistungen verhelfen. Olympia-

zentren bieten daher nicht nur erstklassigen Support,

sondern üben gleichzeitig durch die regelmäßig wie-

derkehrende, vergleichende Diagnostik eine nicht min-

der bedeutende Controllingfunktion aus.

DER ATHLET DIE EINHEIT

DER GEMEINSAME WEG ZUM FAIREN

UND SAUBEREN ERFOLG

Spitzenathleten benötigen zur verbesserten Vorberei-

tung auf Olympische Spiele sowie auf Welt- und Eu-

ropameisterschaften eine professionelle, den höchsten

Qualitätsansprüchen gerecht werdende, sportmedizi-

nische und sportwissenschaftliche Betreuung. Überre-

gionale Sportzentren mit umfassender Sportinfrastruktur

in Verbindung mit sportmedizinischen Untersuchungs-,

Betreuungs- und Vermittlungsstellen bieten in diesem Zu-

sammenhang beste Voraussetzungen.

Dem Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) ist

die enge Kooperation mit derart qualitativ hochwertigen

Sportzentren wichtig und verleiht ausgewählten Partnern

das Prädikat „Olympiazentrum“.

Die Auszeichnung erfolgt im Sinne der Qualitätssiche-

rung und aufgrund der vorgegebenen Entwicklungsori-

entierung ausschließlich für die jeweils laufende Olym-

piade (2009-2012). Eine anschließende, neuerliche

Siegelverleihung ist bei Erfüllung der dann neu vorgege-

benen Standards möglich.

Wichtige Parameter:

• im Mittelpunkt steht der Athlet

• Kernstück sportwissenschaftliche Einheit

• Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen

• für einen fairen und sauberen SpitzensportKooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen

die enge Kooperation mit derart qualitativ hochwertigen

Sportzentren wichtig und verleiht ausgewählten Partnern

das Prädikat „Olympiazentrum“.

Das Kernstück eines Olympiazentrums ist die sport-

wissenschaftliche Einheit zur komplexen Athleten-

anamnese mit den Teilbereichen Sportmedizin

(Erhebung Gesundheitsstatus), Leistungsdiagnos-

tik (äußere Belastung – innere Beanspruchung),

Trainingssteuerung und –beratung, Ernährungs-

beratung, sportpsychologische Testung und Phy-

siotherapie.

Zur Ergänzung der umfassenden Athleten-

betreuung sind allfällig notwendige Koo-

perationen insbesondere mit Universitäten

beziehungsweise wissenschaftlichen For-

schungszentren ebenso wie mit Labors und

Kliniken einzugehen.

DIE KOOPERATION

OLYMPIAZENTREN IN ÖSTERREICH

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OLYMPIAZENTREN

Für einen fairen und sauberen Spitzensport

Mit dem Siegel Olympiazentren ausgezeichne-

te Sportzentren sind Anti-Doping Sicherheitszo-

nen. Mitarbeiter sind in der Materie Anti-Doping

geschult und bekennen sich uneingeschränkt zum

fairen Spitzensport – Doping wird in jeder Form

strikt abgelehnt!

Nachfolgend angeführte, administrativ wie wirtschaft-

lich eigenständige Institutionen/Einrichtungen wurden

für die Olympiade 2009-2012 mit dem Prädikat Olym-

piazentrum ausgezeichnet:

IMSB Olympiazentrum Südstadt, Institut für medizi-

nische und sportwissenschaftliche Beratung

Johann-Steinböck-Str. 5

Internet: www.imsb.at

Sportland Oberösterreich Olympiazentrum

Auf der Gugl 30

4020 LinzInternet: www.olympiazentrum-ooe.at

Sportservice Vorarlberg

Höchster Strasse 82

6850 Dornbirn

Internet: www.sportservice-v.at

Universitäts- und Landessportzentrum Rif

Hartmannweg 4-6

5400 Hallein

Internet: www.olympiazentrum-salzburg.at

OLYMPIAZENTREN

IN ÖSTERREICH OLYMPIAZENTREN IN ÖSTERREICH

DIE FAIRNESS

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SIEBEN OLYMPIONIKEN

ZWEI FRAGEN

1. Was bedeutet dir der Gewinn der

Goldmedaille(n)?

2. Welche Erfahrung(en) hast du im

Zuge von Olympischen Spielen

gemacht?

CHRISTOPH SIEBERGoldmedaille in Sydney 2000, Segeln/Mistral

1. „Der Gewinn der Goldmedaille war die Erfüllung meiner Träume und die

größte Bestätigung für die Arbeit an mir selbst. Die Erfahrungen sind unbe-

zahlbar und es hat durchwegs einfach sehr viel Spaß gemacht.“

2. „Die Olympischen Spiele sind für mich das größte friedliche Fest der Erde.

Aktiv dort gewesen zu sein ist unbeschreiblich und die lange Vorbereitung

allemal wert. Die temporären Leiden des Trainings sind nichts gegen die Er-

lebnisse, die bleibenden Erinnerungen und die gewonnenen Freundschaften

aus dieser Zeit.“

SIEBEN OLYMPIONIKEN ZWEI FRAGEN

KATE ALLEN Goldmedaille in Athen 2004, Triathlon

1. „Olympische Spiele sind der ultimative Traum und das absolut höchste Ziel eines Sportlers.

Du misst dich unter Beobachtung eines Millionenpublikums mit den Besten der Besten und

wirfst in einem einzigen Wettkampf die Arbeit von vier Jahren in die Wagschale. Das Gefühl

unmittelbar danach ist – zumindest war das bei meinem Sieg 2004 der Fall – fast neutral. Es

braucht seine Zeit um zu realisieren was geschehen ist. Ruhe und etwas Abstand haben mir

geholfen meinen Erfolg in vollen Zügen auskosten zu können. Erst Wochen nach meinem

Zieldurchlauf habe ich kapiert das Nonplusultra im Spitzensport geschafft zu haben – eine

unglaubliche Genugtuung und unvergleichliches Glücksgefühl.“

2. „Wenn man den Gedanken an die Geld-Spiele verdrängt durchwegs positive. Der

Multi-Kulti Faktor ist einzigartig, du bist Mitglied einer fl ippigen Großfamilie, wo Neid

und Missgunst fehl am Platz sind. Das Klima unter den Sportlern ist locker gelöst, der

gegenseitige Respekt sorgt für zusätzliche Harmonie.“

KATE ALLEN Goldmedaille in Athen 2004, Triathlon

1. „Olympische Spiele sind der ultimative Traum und das absolut höchste Ziel eines Sportlers.

BENJAMIN RAICHGoldmedaille im Slalom und Riesenslalom in Turin 2006, Bronzemedaille im Slalom und in der Kombinati-

on in Salt Lake City 2002

1. Ist sehr schwer zu erreichen, da sie nur alle vier Jahre stattfi nden. Kindheitstraum wurde

erfüllt! Der Stellenwert der Spiele ist durch seine lange Geschichte sehr hoch.

2. Die Spiele sind etwas ganz Besonderes da sie nur alle vier Jahre stattfi nden und es

deshalb nur wenige Möglichkeiten gibt Medaillen zu gewinnen. Weiters trifft man

hier Sportler aus vielen verschiedenen Sportarten - sehr interessant. Das Flair und die

Atmosphäre der Spiele sind etwas Besonderes.

BENJAMIN RAICHGoldmedaille im Slalom und Riesenslalom in Turin 2006, Bronzemedaille im Slalom und in der Kombinati-

on in Salt Lake City 2002

1. Ist sehr schwer zu erreichen, da sie nur alle vier Jahre stattfi nden. Kindheitstraum wurde

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SIEBEN OLYMPIONIKEN

ZWEI FRAGEN

STEPHAN EBERHARTER Goldmedaille im Riesenslalom, Silber im Super-G sowie Bronze in der Abfahrt 2002 in Salt Lake

City, Silber im Riesenslalom 1998 in Nagano

1. „Es war das letzte ausständige, große Ziel meiner Karriere. Und ich wusste,

beim Gewinn einer Goldmedaille, gehörst du zu einem elitären Club von Ausnah-

mesportlern. Als ich bei meiner allerletzten Chance es dann doch noch schaffte,

war ich natürlich überglücklich. Ein großer Traum ging damit in Erfüllung. Und

diesen Tag werde ich mein Leben lang nicht vergessen“

2. „Man fi ebert schon lange darauf hin, denn sie fi nden nur alle vier Jahre statt.

Man kann sich ihnen gar nicht entziehen, denn jeder spricht dich im Vorfeld

darauf an. Als Favorit ist es sehr viel schwerer Gold zu holen, denn jeder er-

wartet es von dir. Dabei muss auch bei Favoriten an diesem Tag alles stimmen

und zusammenpassen. Gold ist nachhaltig und man wird den Wert oft erst Jahre

später so richtig schätzen lernen – was ich jetzt auch bestätigen kann. Leider

hatte ich als Schirennläufer wenig Zeit, die Spiele auch sonst richtig zu genie-

ßen. Ich hätte mir gerne auch andere Athleten angeschaut. Das ist aber immer

auf Kosten meiner eigenen „Pläne“ gegangen. Zudem wohnten wir immer recht

abseits (1 Stunde von Salt Lake City).“

THOMAS MORGENSTERN Goldmedaille mit der Mannschaft 2010 in Vancouver sowie Goldmedaille auf der Großschanze

und mit der Mannschaft 2006 in Turin

1. „Unglaublich! Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen! Der Moment Olympi-

asieger zu ‚werden’, war mit Sicherheit einer der Schönsten in meinem Leben! Es

ist extrem schwer, am Tag „x“ einmal in vier Jahren ganz oben auf dem Treppchen

zu stehen! …..ein unbeschreibliches Gefühl wenn die Bundeshymne gespielt wird!

Die Olympischen Spiele haben speziell durch ihre lange Geschichte und der Sel-

tenheit einen extrem großen Stellenwert!“

2. Ich durfte bisher bei zwei Olympischen Winterspielen an den Start gehen, Turin

und Vancouver! …aber die Spiele in Turin werde ich mit Sicherheit nicht so

schnell vergessen! Es waren meine ersten olympischen Wettkämpfe! Natürlich

waren das Flair und das Rundherum nicht so schön wie in Vancouver aber es

war anders und für mich persönlich viel spezieller! Es ist sehr interessant, andere

Sportler aus anderen Sportarten und Nationen kennenzulernen und Erfahrungen

auszutauschen!

Es sind ganz besondere Wettkämpfe, total anders als ein gewöhnlicher Welt-

cup! Jeder Athlet bereitet sich so gut wie möglich auf dieses Ereignis vor, man

darf nicht mit seinen gewöhnlichen Sponsoren an den Start gehen, überall

Olympische Ringe und alle freuen sich auf diese zwei Wochen, einmal in vier

Jahren! Die Freundlichkeit und der Spaß sind richtig spürbar! Bin schon ge-

spannt auf die nächsten Spiele in Sotchi! Allerdings heißt es wieder vier lange

Jahre trainieren bzw. warten ;-)!

SIEBEN OLYMPIONIKEN ZWEI FRAGEN

PETRA KRONBERGER Goldmedaille im Slalom und in der Kombination 1992 in Albertville

1. „Als ich meine zwei Goldmedaillen in Albertville 1992 gewann, habe ich mich wirklich

am ‚Olymp’, also am Höhepunkt meiner Schikarriere gefühlt. Es war für mich die Krönung

meiner sportlichen Laufbahn.“

2. „Das Schöne an Olympischen Spielen ist, dass viele verschiedene Wintersportarten zur

gleichen Zeit, geographisch nicht allzu weit voneinander entfernt, ihre Wettkämpfe ab-

halten und ähnliche Ziele verfolgen. Besonders interessant war es, wenn ich Gelegen-

heit hatte, auch bei Wettkämpfen in anderen Sparten dabei zu sein und mit den Sport-

lern mitzufi ebern. Als ich im Olympischen Dorf, in Calgary 1988, beinahe in Katharina

Witt hineinrannte, als sie um die Ecke bog - das war für mich ‚richtig Olympia‘; die

Sportgrößen, aber auch die weniger beachteten, die unterschiedlichsten Nationali-

täten auf engstem Raum -es ließ mich so etwas wie Familie spüren.“

PETRA KRONBERGER Goldmedaille im Slalom und in der Kombination 1992 in Albertville

1. „Als ich meine zwei Goldmedaillen in Albertville 1992 gewann, habe ich mich wirklich

MICHAELA DORFMEISTER Goldmedaille in der Abfahrt und im Super-G 2006 in Turin sowie Silbermedaille im Super-G 1998 in

Nagano

1. „Es ist das Größte was man im Sport erreichen kann, mir ist es sogar zweimal ge-

lungen. Ich bin sehr stolz auf diese zwei Siege in Turin!“

2. „Die Euphorie ist enorm, alles schaut auf dich und setzt die Hoffnung auf eine Me-

daille. Einmal dabei zu sein ist für einen Sportler etwas Besonderes. Mir persönlich

hat die Stimmung immer sehr gut gefallen, und man merkt während und kurz vor den

Spielen wie wichtig dieses Event ist.“

MICHAELA DORFMEISTER Goldmedaille in der Abfahrt und im Super-G 2006 in Turin sowie Silbermedaille im Super-G 1998 in

Nagano

1. „Es ist das Größte was man im Sport erreichen kann, mir ist es sogar zweimal ge-

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DER VEREIN ÖOC

Ein erklärtes Ziel der Olympischen Bewe-

gung ist die Erziehung der Jugend mit Hilfe

des Sports, um somit einen Beitrag zum Auf-

bau einer friedlichen Welt zu leisten. Dank der

Initiative von Dr. Jacques Rogge, Präsident des

Internationalen Olympischen Comités und zum

damaligen Zeitpunkt Präsident der Vereinigung

der Europäischen Comités (EOC) wurden 1991

erstmals die sogenannten „Europäischen Olym-

pischen Jugendtage“ durchgeführt, heute besser

bekannt unter „Europäisches Olympisches Ju-

gendfestival“ (EYOF).

DIE PRÄSIDENTEN DES ÖOC DIE PRÄSIDENTEN DES ÖOC DIE PRÄSIDENTEN DES ÖOC DIE PRÄSIDENTEN DES ÖOC

1908-1912:

Balduin GROLLER

1912-1914:

Dr. Otto HERSCHMANN1914-1919*:

Rudolf Graf

COLLOREDO-MANNSFELD

1923-1929:

Prof. Dr. Martin HAUDEK1929-1938:

Dr. Theodor SCHMIDT1946-1954:

Dr. Josef GERÖ

1956-1969:

Dr. Heinrich DRIMMEL

1969-1972:

Dr. Heinz PRUCKNER

1973-1990:

Kurt HELLER

1990-2009

Dr. Leo WALLNERSeit 22. Oktober 2009:

Dr. Karl STOSS

DIE GENERALSEKRETÄRE DES ÖOC DIE GENERALSEKRETÄRE DES ÖOC DIE GENERALSEKRETÄRE DES ÖOC DIE GENERALSEKRETÄRE DES ÖOC

1900-1935*:

RegR Hans PFEIFFER

1935-1938:

General Franz PÖTSCH

1946-1972:

Edgar FRIED

1972-1982:

Dr. Peter PILSL

1982-2009:

Dr. Heinz JUNGWIRTH

2009-2010:

Mag. Matthias BOGNERSeit 1. Juni 2010:

Dr. Peter MENNEL

*Es dürften bis 1923 die Kontakte zum IOC unterbrochen gewesen sein. 1920 waren die „Mittelmächte“ von den

Spielen in Antwerpen ausgeschlossen gewesen.

*Hans Pfeiffer wirkte schon im Komitee für die Olympischen Spiele 1900 in Paris mit. Er war Generalsekretär des Zen-

tral-Verbandes für gemeinsame Sportinteressen und seit 1920 Generalsekretär des Österreichischen Hauptverbandes

für Körpersport. Das ÖOC war in diese Institutionen eingebaut, Pfeiffer war somit auch Generalsekretär des ÖOC.

51 .................... 50

(Sportdirektor, mit der Geschäftsführung betraut)

ÖSTERREICHISCHE IOC-MITGLIEDER

Seit 1998:

Dr. Leo WALLNER1977-2000:

DVw. Philipp von

SCHOELLER1969-1976:

Dr. Rudolf NEMETSCHKE1947-1969:

Dr. Manfred MAUTNER

MARKHOF

1928-1939:

Dr. Theodor SCHMIDT1924-1928:

Prof. Dr. Martin HAUDEK1912-1919:

Rudolf Graf

COLLOREDO-MANNSFELD1911-1919:

Fürst Otto zu

WINDISCHGRÄTZ1905-1909:

Prinz Alexander zu

SOLMS-BRAUNFELS

SCHIRMHERREN DES ÖOC SCHIRMHERREN DES ÖOC SCHIRMHERREN DES ÖOC SCHIRMHERREN DES ÖOC

Seit 2004:

Dr. Heinz Fischer1992-2004:

Dr. Thomas Klestil1986-1992:

Dr. Kurt Waldheim1974-1986:

Dr. Rudolf Kirschschläger

1965-1974:

Dr. Franz Jonas1957-1965:

Dr. Adolf Schärf1951-1957:

Dr. Theodor Körner1946-1951:

Dr. Karl Renner

Die Bundespräsidenten der Republik haben jeweils die Schirmherrschaft über das Olympische Comité übernommen.

Zum Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) können berufen werden:

Präsidenten Internationaler Sportverbände, Präsidenten Nationaler Olympischer Komitees, Athleten und

Personen aus aller Welt als persönliche Mitglieder. Alle bisherigen IOC-Mitglieder in Österreich wurden als

persönliche Mitglieder berufen.

DER VEREIN ÖOC

Page 27: YMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH€¦ · bei antike nen Rechteck. ribünen Geschichte ins Olym-Dauer tausend-jäh-18 ettkämpfe ten sich in drei Gruppen: • rompeter • den sprich:

DAS GENERALSEKRETARIAT

53 .................... 52

DER VEREIN ÖOC

Citius, altius, fortius: schneller, höher, stärker – die

Olympischen Spiele sind das bedeutendste Sporter-

eignis in der Karriere eines Athleten. Alles Handeln

und denken des Athleten sind auf die Teilnahme und

das erfolgreiche Bestehen bei diesem Wettkampf

fokussiert. Olympia ist das Ziel – der Olympiasieg

der Traum.Die olympische Bewegung hat ihre Botschafter – die

Nationalen Olympischen Komitees. Sie sind für die

Pfl ege der Marke Olympia und die nationale Vorbe-

reitung auf die jeweiligen Spiele verantwortlich.

Das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) ist

eines von weltweit 205 Nationalen Olympischen Ko-

mitees und ist gemäß Reglement des Internationalen

Olympischen Comités (IOC), der Olympischen Char-

ter, eine unabhängige und selbständige Organisation

in Österreich. Die Aufgaben des Generalsekretariats im Überblick:

Planung, Vorbereitung und Organisation der Teilnahme

eines österreichischen Olympia-Teams an olympischen

Sportveranstaltungen sowie Nominierung der österrei-

chischen Olympia-Mannschaften.

Das ÖOC beschickt pro Jahr zwei olympische Ver-

anstaltungen mit Sportlern der österreichischen olym-

pischen Sportfachverbände.

• 2010: Olympische Winterspiele in Vancouver und

YOG-Sommer in Singapur

• 2011: EYOF-Winter in Liberec und EYOF-Sommer

in Trabzon

• 2012: YOG-Winter in Innsbruck und Olympische

Spiele in London

Auswahl und Unterstützung von österreichischen Städ-

ten zur Bewerbung um die Austragung Olympischer

Sportveranstaltungen

• Liechtenstein und Vorarlberg werden das European

Youth Olympic Festival (EYOF) 2015 austragen

• Innsbruck ist Host-City für die „1st Winter Youth Olym-

pic Games 2012“ (YOG)

in Österreich. Die Aufgaben des Generalsekretariats im Überblick:

Planung, Vorbereitung und Organisation der Teilnahme

eines österreichischen Olympia-Teams an olympischen

Sportveranstaltungen sowie Nominierung der österrei-

chischen Olympia-Mannschaften.

Das ÖOC beschickt pro Jahr zwei olympische Ver-

Auswahl und Unterstützung von österreichischen Städ-

ten zur Bewerbung um die Austragung Olympischer

Sportveranstaltungen

DER VEREIN ÖOC

Olympisches Marketing

• Schutz der olympischen Embleme und

Bezeichnungen

• Vergabe von Lizenzrechten

• Management des traditionellen Österreich-

Hauses • Erstellung von speziellen Sponsoring- und

Marketing-Konzepten

Verbreitung des olympischen Gedankengutes in Öster-

reich in Übereinstimmung mit der olympischen Charta

• Mediengerechte Aufarbeitung und Dokumenta-

tion des Geschehens im ÖOC sowie Entwick-

lung von längerfristig wirkendem Werbe- und

Informationsmaterial (Internet, Jahresberichte,

Olympia Report, Newsletter, digitales Olympia-

Museum, Schulbroschüre)

• Gemeinsame Tagungen mit der Österreichischen

Olympischen Akademie (ÖOA)

• „Olympic Day“: gemeinsame Aktion mit den ös-

terreichischen Olympiazentren

Kooperation mit nationalen und internationalen Sport-

Organisationen zur Weiterentwicklung des olym-

pischen Sports

• Ständiger Wissenstransfer mit der Vereinigung Euro-

päischer Olympischer Komitees (EOC), dem Interna-

tionalen Olympischen Comité (IOC) sowie ANOC

(Vereinigung aller Nationalen Olympischen Komi-

tees) und den jeweiligen Organisationskomitees der

olympischen Veranstaltungen

• Ständige Zusammenarbeit mit den österreichischen

Spitzensporteinrichtungen zur Optimierung einer er-

folgreichen Teilnahme von Athleten bei olympischen

Sportveranstaltungen

• Verleihung des Qualitätssiegels „Olympiazentrum“

an qualitativ besonders hochwertigen Sportzentren

im Sinne einer langfristigen strukturellen Spitzenspor-

tentwicklung in Österreich. Ziel ist die Verbesserung

und Koordination der medizinischen und sportwis-

senschaftlichen Betreuung von Spitzenathleten in

den Olympiaden und die Schaffung eines mehrfach

qualifi zierten Personalpools für die Beschickung von

olympischen Veranstaltungen.

• Im Bereich der österreichweiten Anti-Doping-

Maßnahmen setzt das ÖOC auf eine inten-

sive Zusammenarbeit mit der Nationalen Anti-

Doping Agentur (NADA) sowie zahlreicher

gezielter Impulse im unmittelbaren Vorlauf der

jeweiligen Spiele.

Verbreitung des olympischen Gedankengutes in Öster-

Kooperation mit nationalen und internationalen Sport-

Page 28: YMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH€¦ · bei antike nen Rechteck. ribünen Geschichte ins Olym-Dauer tausend-jäh-18 ettkämpfe ten sich in drei Gruppen: • rompeter • den sprich:

STATISTIKEN

Ein erklärtes Ziel der Olympischen Bewe-

gung ist die Erziehung der Jugend mit Hilfe

des Sports, um somit einen Beitrag zum Auf-

bau einer friedlichen Welt zu leisten. Dank der

Initiative von Dr. Jacques Rogge, Präsident des

Internationalen Olympischen Comités und zum

damaligen Zeitpunkt Präsident der Vereinigung

der Europäischen Comités (EOC) wurden 1991

erstmals die sogenannten „Europäischen Olym-

pischen Jugendtage“ durchgeführt, heute besser

bekannt unter „Europäisches Olympisches Ju-

gendfestival“ (EYOF).

NAME VORNAME LAND SPORTART ZEITRAUM GOLD SILBER BRONZE TOTAL

Phelps Michael USA Schwimmen seit 2004 14 0 2 16

Latynina Larissa UdSSR Kunstturnen 1956-1964 9 5 4 18

Nurmi Paavo Finnland Leichtathletik 1920-1928 9 3 0 12

Spitz Mark USA Schwimmen 1968-1972 9 1 1 11

Lewis Carl USA Leichtathletik 1984-1996 9 1 0 10

Dæhlie Bjørn Norwegen Skilanglauf 1992-1998 8 4 0 12

Fischer Birgit Deutschland Kanusport 1980-2004 8 4 0 12

Kato Sawao Japan Kunstturnen 1968-1976 8 3 1 12

Thompson Jenny USA Schwimmen 1992-2004 8 3 1 12

Biondi Matt USA Schwimmen 1984-1992 8 2 1 11

ERFOLGREICHSTE SPORTLER INTERNATIONAL

NAME VORNAME SPORTART GOLD SILBER BRONZE TOTAL

Sailer Toni Ski alpin 3 0 0 3

Gottwald Felix Nord. Kombi 2 1 3 6

Maier Hermann Ski alpin 2 1 1 4

Dorfmeister Michaela Ski alpin 2 1 0 3

Jochum-Beiser Trude Ski alpin 2 1 0 3

Lenhart Julius Turnen 2 1 0 3

Raich Benjamin Ski alpin 2 0 2 4

Hagara Roman Segeln 2 0 0 2

Hradetzky Gregor Kanusport 2 0 0 2

Kronberger Petra Ski alpin 2 0 0 2

Morgenstern Thomas Sprunglauf 2 0 0 2

Schäfer Karl Eiskunstlauf 2 0 0 2

Seisenbacher Peter Judo 2 0 0 2

Steinacher Hans Peter Segeln 2 0 0 2

Eberharter Stefan Ski alpin 1 2 1 4

Moser-Pröll Annemarie Ski alpin 1 2 0 3

Wachter Anita Ski alpin 1 2 0 3

Hunyady Emese Eisschnelllauf 1 1 1 3

Stiegler Josef Ski alpin 1 1 1 3

Müller-Preis Ellen Fechten 1 0 2 3

Scheff Otto Schwimmen 1 0 2 3

ERFOLGREICHSTE SPORTLER ÖSTERREICH

SPORTART GOLD SILBER BRONZE GESAMT

Gewichtheben 4 5 2 11

Kanusport 3 5 6 14

Segeln3 4 0 7

Kunstbewerbe 3 3 3 9

Schwimmen 2 5 8 15

Judo2 2 1 5

Turnen2 1 0 3

Schiessen 1 2 5 8

Leichtathletik 1 2 4 7

Ringen 1 2 3 6

Fechten 1 1 5 7

Reiten1 1 1 3

Radfahren 1 0 2 3

Triathlon 1 0 0 1

Rudern0 3 2 5

Handball 0 1 0 1

Fussball 0 1 0 1

Tennis0 1 0 1

26 39 42 107

SPORTARTEN-MEDAILLEN SOMMER

SPORTARTEN-MEDAILLEN WINTER SPORTARTEN-MEDAILLEN WINTER SPORTARTEN-MEDAILLEN WINTER

SPORTART GOLD SILBER BRONZE GESAMT

Ski alpin 30 34 37 101

Eiskunstlauf 7 9 4 20

Sprunglauf 5 7 8 20

Rodeln4 5 7 16

Nord. Kombi 2 2 6 10

Eisschnelllauf 1 2 3 6

Langlauf 1 2 2 5

Bobfahren 1 2 0 3

Skeleton 0 1 0 1

Snowboard 0 0 2 2

Biathlon 0 0 1 1

51 64 70 185

55 .................... 54

OLYMPISCHE BEWEGUNG

IN ÖSTERREICH Teil 3

Page 29: YMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH€¦ · bei antike nen Rechteck. ribünen Geschichte ins Olym-Dauer tausend-jäh-18 ettkämpfe ten sich in drei Gruppen: • rompeter • den sprich:

ORT LAND VON JAHR NATIONEN BEWERBE SPORTARTEN M W TOTAL

I. Athen Griechenland 06.04.-15.04. 1896 13 42 9 311 0 311

II. Paris Frankreich 20.05.-28.10. 1900 22 60 17 1.319 11 1.330

III. St. Louis USA 01.07.-23.10. 1904 12 67 14 681 6 687

Athen Griechenland 22.04.-02.05. 1906 20 77 11 877 7 884

IV. London England 27.04.-31.01. 1908 22 104 21 1.999 36 2.035

V. Stockholm Schweden 05.05.-22.07. 1912 27 106 13 2.490 57 2.547

VI. Berlin Deutschland ausgefallen 1916 1. Weltkrieg

VII. Antwerpen Belgien 20.04.-12.09. 1920 29 154 21 2.543 64 2.607

VIII. Paris Frankreich 04.05.-27.07. 1924 45 137 17 2.956 136 3.092

IX. Amsterdam Holland 17.05.-12.09. 1928 46 120 14 2.724 290 3.014

X. Los Angeles USA 30.07.-14.08. 1932 37 124 14 1.281 127 1.408

XI. Berlin Deutschland 01.08.-18.08. 1936 49 142 19 3.738 328 4.066

XII. Tokio Japan ausgefallen 1940 2. Weltkrieg

XIII. London England ausgefallen 1944 2. Weltkrieg

XIV. London England 29.07.-14.08. 1948 59 138 17 3.714 385 4.099

XV. Helsinki Finnland 19.07.-03.08. 1952 69 149 17 4.407 518 4.925

XVI. Stockholm Schweden 10.07.-16.07. 1956 67 145 17 2.958 384 3.342

Melbourne Australien 22.11.-08.12. 1956 29 6145 13 158

XVII. Rom Italien 25.08.-11.09. 1960 84 150 17 4.738 610 5.348

XVIII. Tokio Japan 10.10.-24.10. 1964 94 162 19 4.457 683 5.140

XIX. Mexiko City Mexiko 12.10.-27.10. 1968 113 172 18 4.750 781 5.531

XX. München BRD 26.08.-11.09. 1972 122 196 21 6.659 1.171 7.830

XXI. Montreal Kanada 17.07.-01.08. 1976 92 199 21 4.915 1.274 6.189

XXII. Moskau UdSSR 19.07.-03.08. 1980 81 200 21 4.320 1.192 5.512

XXIII. Los Angeles USA 28.07.-12.08. 1984 140 223 21 5.458 1.620 7.078

XXIV. Seoul Korea 17.09.-02.10. 1988 160 237 23 6.983 2.438 9.421

XXV. Barcelona Spanien 25.07.-09.08. 1992 172 257 25 7.555 3.008 10.563

XXVI. Atlanta USA 19.07.-04.08. 1996 197 271 26 7.060 3.684 10.744

XXVII. Sydney Australien 15.09.-01.10. 2000 199 300 28 6.862 4.254 11.116

XXVIII. Athen Griechenland 13.08.-20.08. 2004 202 301 28 6.454 4.428 10.882

XXIX. Peking China 08.08.-24.08. 2008 302 28 28 6.450 4.746 11.196

SOMMERSPIELE IN ZAHLEN ORT LAND VON JAHR NATIONEN BEWERBE SPORTARTEN M W TOTAL

I. Chamonix Frankreich 25.01.-04.02. 1924 16 13 5 281 13 294

II. St. Moritz Schweiz 11.02.-19.02. 1928 25 13 6 366 27 393

III. Lake Placid USA 04.02.-13.02. 1932 17 14 5 277 30 307

IV. Garmisch-Partenkirchen

Deutschland 06.02.-16.02. 1936 28 17 5 680 76 756

V. St. Moritz Schweiz 30.01.-08.02. 1948 28 24 6 636 77 713

VI. Oslo Norwegen 14.02.-25.02. 1952 3 22 5 624 108 732

VII. Cortina d´Ampezzo

Italien 26.01.-05.02. 1956 32 24 5 687 132 819

VIII. Squaw Valley

USA 18.02.-28.02. 1960 30 27 5 502 146 648

IX. Innsbruck Österreich 29.01.-09.02. 1964 36 34 7 758 175 933

X. Grenoble Frankreich 06.02.-18.02. 1968 37 35 7 1.063 230 1.293

XI. Sapporo Japan 03.02.-13.02. 1972 35 35 7 927 218 1.145

XII. Innsbruck Österreich 04.02.-15.02. 1976 37 37 7 1.013 218 1.231

XIII. Lake Placid USA 13.02.-24.02. 1980 37 39 7 1.012 271 1.283

XIV. Sarajevo Jugoslawien 08.02.-19.02. 1984 49 40 7 1.127 283 1.410

XV. Calgary Kanada 13.02.-28.02. 1988 57 46 7 1.270 364 1.634

XVI. Albertville Frankreich 08.02.-23.02. 1992 64 57 7 1.801 488 2.289

XVII. Lillehammer Norwegen 12.02.-27.02. 1994 67 61 7 1.215 522 1.737

XVIII. Nagano Japan 07.02.-22.02. 1998 72 68 7 1.489 815 2.304

XIX. Salt Lake City USA 08.02.-24-02. 2002 77 78 7 1.513 886 2.399

XX. Turin Italien 10.02.-26.02. 2006 80 84 7 1.548 960 2.508

WINTERSPIELE IN ZAHLEN

WUSSTEST DU, DASS ...

WUSSTEST DU, DASS ...WUSSTEST DU, DASS ...WUSSTEST DU, DASS ...

... Österreichs Mannschaft nur einmal ohne Medaillen von den Olympischen Spielen

heimkehrte? Das war 1964 in Tokio. 1920 in Antwerpen gab es zwar ebenfalls keine

Medaillen für Österreich, doch fanden diese Spiele ohne Beteiligung der Mittelmächte

des 1. Weltkriegs statt.

… bei den Sommerspielen von Mexiko City 1968 erstmals eine elektronische Zeitmessung

in der Leichtathletik eingesetzt wurde?

... der erste Sportler, der aufgrund von Doping von den Olympischen Spielen disqualifi ziert

wurde, der Schwede Hans-Gunnar Liljenval war? Liljenval war moderner Fünfkämpfer

und trank vor dem Schießwettbewerb ein paar Bier, um seine Nerven zu beruhigen. Das

kostete ihn und seiner Mannschaft die Bronzemedaille bei den Spielen in Mexico 1968.

57 .................... 56

OLYMPISCHE BEWEGUNG

IN ÖSTERREICH Teil 3 OLYMPISCHE BEWEGUNG

IN ÖSTERREICH Teil 3

Page 30: YMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH€¦ · bei antike nen Rechteck. ribünen Geschichte ins Olym-Dauer tausend-jäh-18 ettkämpfe ten sich in drei Gruppen: • rompeter • den sprich:

Kurt Bernegger (Hg.), Olympia in Österreich (Wien, Österreichischer Bundesverlag, 1963)

Der Brockhaus Sport. Sportarten und Regeln, Wettkämpfe und Athleten, Training und Fitness (hrsg. von der Lexikonredaktion des

Verlags F. A. Brockhaus…) (Mannheim 62007)

Heinrich Frank, Die nordischen Spiele: Konkurrenz und Vorbild der olympischen Winterspiele, in: Sport in unserer Zeit. Arbeitstexte

zum Verständnis der Olympischen Idee (Hg. Günther Bernhard) 2 (1984) 83-87

Erich Kamper, 70 Jahre Olympische Winterspiele. Coubertin bremste Einführung – Brundage drohte mit Einstellung, in: Sport in

unserer Zeit. Arbeitstexte zum Verständnis der Olympischen Idee (Hg. Hermann Andrecs) 10 (1996) 41-47

Bernhard Kramer, Die Olympischen Kunstwettbewerbe von 1912 bis 1948. Ergebnisse einer Spurensuche (Weimar 2004)

Laszlo Kutassi (Hg. vom ÖOC), Die olympische Bewegung in Österreich und Ungarn von den Anfängen bis 1918 (Wien 1990)

Erwin Niedermann, Die Olympische Bewegung in Österreich. Von den Anfängen bis 1994 (Sport in unserer Zeit. Arbeitstexte zum

Verständnis der olympischen Idee, Heft 9; Wien 1995)

Angelika Schwarz, Die Geschichte des ÖOC und seiner Vorläufer und die Rolle Österreichs in der Internationalen Olympischen

Bewegung (Hausarbeit Wien 1985)

Jahresberichte, Broschüren, Zeitschriften, etc.:

Österreichisches Olympisches Comité (Hg.), Olympia ruft Österreich (Österreichisches Olympia-Werk 1948, 1; Wien 1948)

Österreichisches Olympisches Comité (Hg.), Festschrift des Österreichischen Olympischen Comités 1946 – 1986 (Red.: Heinz

Jungwirth; Wien 1986)

Österreichisches Olympisches Comité (Hg.), Jahresbericht (Wien 1993/94-2005/06)

Österreichisches Olympisches Comité: Archivunterlagen

Olympia und Österreich. Historische Dokumentation (Zusammenstellung und Texte, Hans Merinsky, Kustos des Österreichischen

Olympia- und Sportmuseums)

100 Jahre Olympische Spiele der Neuzeit: 1896 - 1996 (Konzeption u. Chefred. Willi Ph. Knecht) ( München, ProSport-Verl. für

Sport u. Kultur , Olympische Sport-Bibliothek )

Olympische Spiele der Neuzeit = Olympic Games of modern times (Chefredaktionskolleg: Robert Parienté ...) (München, ProSport,

Verl. für Sport u. Kultur, 1998)

Olympische Blätter: Informationsschrift des Österreichischen Olympischen Comités (Wien 1973-1989)

Olympia-Sport: das Fachmagazin für Österreichs Sport (Österreichische Bundes-Sportorganisation und Österreichisches Olym-

pisches Comité) (Wien 1990-1991)

Olympia aktuell: das offizielle Organ des Österreichischen Olympischen Comités (Wien 1992-2004)

Olympia-Report: das offizielle Magazin des Österreichischen Olympischen Comités (Wien seit 2005)

Sport in unserer Zeit: Arbeitstexte zum Verständnis der olympischen Idee (Medieninhaber: Bundesministerium für Unterricht…;

Österreichische Olympische Akademie; Österreichisches Olympisches Comité) (Heft 1-11, Wien 1982-1999)

Arbeitshefte:

Martin Apoln; Sepp Redl, Know-how 1 und 2, Ausgewählte Materialien und Übungen zur Sportkunde, HPT (Wien 2007)

Olympische Tage in der Volksschule: Arbeitsheft. Eine Aktion für das Schuljahr 1995/96 (Bundesministerium für Unterricht und kultu-

relle Angelegenheiten; Österreichische Olympische Akademie; Österreichisches Olympisches Comité) (Wien 1995)

Olympisches 2004 – Heft. 10-12 Jahre (Organisationskomitee der Olympischen Spiele Athen 2004, Ministerium für Bildung und

religiöse Angelegenheiten) (Athen 2004)

Olympism. The Olympic Idea in Modern Society and Sport: Materialien für den Englischunterricht in der gymnasialen Oberstufe

(Hg. vom Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland; verantwortlich Kuratorium Olympische Akademie…) (Frankfurt/Main

2004)

Sydney 2000. Wir spielen mit! Arbeitsblätter: Mach mit! Bewegung, Spiel und Sport in der Volksschule (Medieninhaber und He-

rausgeber: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Österreichisches Olympisches Comité) (Wien 2000)

Internet:Österreichisches Olympisches Comité: www.olympia.at (auch Olympia-Museum)

Internationales Olympisches Komitee: www.olympic.org

Deutscher Olympischer Sportbund: www.dosb.de (auch Unterrichtsmaterialien)

Unterrichtsmaterialien: www.sportpaedagogik-online.de

Wkipedia – Die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org oder http://en.wikipedia.org

QUELLEN UND LITERATUR

Impressum:Medieninhaber: Österreichisches Olympisches Comité (ÖOC), Waldstraße 14, 2522 Oberwaltersdorf; www.olympia.at Für den Inhalt verantwortlich: Michael Wenzel. Redaktion: Michael Wenzel.Fotos: GEPA-Pictures, ÖOC-Archiv, proSport-Archiv, IOC-Archiv.Graphik&Design: Robl Design.Produktion: Österreichisches Olympisches Comité.