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Zeitlose Eleganz kostet Geld.

Wissen ist Geld.

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Zeitlose Eleganz kostet Geld.

Wissen ist Geld.

EDITORIAL

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Frank Pöpsel, Chefredakteur

Rat für die komplexe Welt

Impressum

Redaktion: Matthias Dworak, Frank MertgenVerlag: Die Verlagsbeilage erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH.Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Frank PöpselNachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.Druck: Grafik und Druck GmbH Peter Pöllinger, Landsberger Straße 318a, 80687 München

Stand: November 2018

Wir erleben aufregende Zeiten wie lange nicht. Manchen erscheint die Welt dennoch einfach, jedenfalls in der politischen Arena.

Oder man ist dort zumindest sicher, alles auf einen einfachen Nenner bringen zu können. Da verdreifacht die neue Regierung eines großen EU-Gründungsmitglieds entgegen allen Absprachen mit der Union die Neuverschuldung, nennt das einfach „Haushalt des Volkes“ und meint, sie sei aller Sorgen ledig. Da erklären die beiden mächtigsten Männer der Welt „America first“ sowie „China zuerst“ und gefährden ein fein gesponnenes, historisch gewachsenes, Wohlstand bringendes Bezie-hungs- und Wirtschaftsnetzwerk. Wenn man ein Dutzend renommierte Vermögensverwalter fragt, ob die Kapitalmärkte heute von der Politik stärker beeinflusst werden, so bejaht dies eine große Mehrheit. Ein sol-cher Konsens ist sehr selten.

Machen die vielfältigen Folgen vereinfachender Politik die Analy-se der Kapitalmärkte heute schon schwieriger, so erhöht die Dynamik der Digitalisierung mit ihren Umwälzungen von Prozessen, Unterneh-men, Märkten, Branchen, Volkswirtschaften und globaler Ökonomie die Komplexität noch mit atemberaubendem Tempo. Kein Wunder, dass die Menschen, die ein Vermögen aufbauen, erhalten und ausbauen wollen, gezielt Orientierung suchen. Sie finden diese immer noch vor allem im persönlichen Gespräch, das heute eher noch wichtiger ist als früher an-gesichts des Beratungs- und Informationsbedürfnisses der Klientel. Das bestätigen Banken und Vermögensverwalter unisono, wiewohl die Di-gitalisierung sich auch in ihrem eigenen Geschäft immer mehr durch-setzt, im Reporting sowieso, in der Beschleunigung und Vereinfachung von Prozessen, aber auch in anspruchsvollen Feldern wie einer opti-mierten Risikosteuerung.

Wem aber gelingt es nun am besten, den Kunden und seine Individu-alität zu verstehen, im Gespräch dessen Bedürfnisse zu erkennen und die richtige Lösung für dessen Vermögen zu finden? Um die Antwort ge-ben zu können, hat FOCUS-MONEY auch im Jahr 2018 das Münchner Institut für Vermögensaufbau und den Münchner Steuerberater Man-fred Speidel damit beauftragt, die Banken und Vermögensverwalter zu identifizieren, denen vermögende Privatkunden ihr Vertrauen gewäh-ren können.

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MONEYMARKETS

M NEYSERVICE

Foto: iStock

IHR GELD IN GUTEN HÄNDEN

Vermögensverwalter-Test

Wo werden vermögende Kunden bei der Geldanlage am besten beraten?

Der große Bankentest von FOCUS-MONEY und n-tv liefert die Antwort

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Test 11/2018

VERMÖGENS-VERWALTUNG

Herausragende

Seit Jahren herrschen im Grunde goldene Zeiten für Vermögensverwalter. Immer mehr vermögende Anle-

ger geben die Verwaltung ihrer Finanzen lieber in profes-sionelle Hände. Das weltweite unter Verwaltung stehende Vermögen ist laut einer Studie von Bain & Company da-her seit Jahren stark gewachsen. Bis 2022 soll es von der-zeit 83 Billionen auf 98 Billionen Dollar weiter ansteigen. Dennoch erwarten die Experten, dass sich auf dem Markt für Vermögensverwaltungen in den kommenden Jahren die Spreu vom Weizen trennen wird.

Den Grund dafür sehen die Forscher im sich anbah-nenden Ende des Booms, der nach der Finanzkrise 2008/09 begann und in vielen Ländern durch extrem nied-rige Zinsen und wirtschaftliche Erholung gekennzeichnet war. Denn die Liquiditätsflut habe grundlegende neue Trends im Asset-Management verdeckt. Außer auf stei-gende Kos ten für Regulierungen müssten sich die Ver-mögensverwalter vor allem auf ein verändertes Kunden-verhalten einstellen, heißt es in der Studie. Denn neben einem wachsenden Kostenbewusstsein würden Anleger zunehmend anspruchsvoller mit Blick auf Investmentstra-tegien, und sie seien heute viel eher bereit, Produkte, Prei-se und Dienstleistungen verschiedener Anbieter zu ver-gleichen. Die Experten rechnen daher mit einem harten Ausleseprozess in der Branche.

Kompetente Beratung gefragt wie nie. Die Gewinner die-ser Entwicklung dürften laut Bain & Company vor allem erfolgreiche Vermögensverwaltungen mit einem Allein-stellungsmerkmal und erstklassiger Kundenbindung sein. Der stärkste Treiber für vermögende Kunden bei der Wahl der passenden Vermögensverwaltung ist laut dem LGT Private Banking Report 2018 dabei neben einer über-durchschnittlichen Rendite und einem guten Preis-Leis-tungs-Verhältnis vor allem die vertrauensvolle und persön-

Quelle: Institut für VermögensaufbauAnbieter in alphabetischer Sortierung

liche Beratung durch einen ausgewiesenen Experten. Die Mehrheit der vermögenden Private-Banking-Kunden sei trotz fortschreitender Digitalisierung nicht an weniger per-sönlichem Kontakt interessiert, sondern wünsche sich in Zukunft sogar mehr individuelle Beratung. „Vermögens-beratung ist immer auch eine Vertrauens sache. Die Wahl des passenden Private-Banking-Partners oder Vermögens-verwalters ist daher insbesondere für betuchte Anleger enorm wichtig“, sagt auch Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau (IVA). Um herauszufin-den, welche Institute und Vermögensverwalter wohlha-benden Kunden aktuell die beste Anlageberatung ange-deihen lassen, hat FOCUS-MONEY in Zusammenarbeit mit dem Nachrichtensender n-tv und dem IVA die Beratungs-qualität von Banken und Vermögensverwaltungen zum elften Mal auf Herz und Nieren getestet. Das Ergebnis: Immerhin 17 Anbieter haben mit der Bestnote „Heraus-ragend“ abgeschnitten (siehe Tabelle unten).

TÜV für Vermögensverwaltungen. In den umfassenden Bankentest bezogen die Experten jene Institute mit ein, die laut der Private-Banking-Studie einer renommierten Personalberatungsgesellschaft zu den führenden Häu-sern in den Regionen Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart zählen. Darüber hi-naus wurden „Wildcards“ an Banken vergeben, die für FOCUS-MONEY aus fachlichen Gründen von besonderem Interesse sind. Dazu zählen etwa größere Sparkassen so-wie private Vermögensverwalter. Insgesamt nahmen die IVA-Tester von April bis Juli 2018 mit 34 Instituten Kon-takt auf, wobei bei einigen Vermögensverwaltern zwei Gesprächstermine nötig waren, um einen detaillierten An-lagevorschlag zu erhalten. Ein Finanzhaus gab auf Grund eines zu geringen Anlagevolumens keinen Anlagevor-schlag ab. Insgesamt erfüllten daher 33 Anlagevor-

Anbieter

Bethmann BankBW BankCommerzbankDeutsche Apotheker- und ÄrztebankFrankfurter SparkasseFrankfurter VolksbankFürst Fugger PrivatbankGrüner FisherHypoVereinsbank/UniCredit

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Ausgezeichnete LeistungImmerhin 17 Bankhäuser und Vermögensverwaltungen zeigten beim diesjährigen Test herausragendeLeistungen. Anleger, die aktuell eine beträchtliche Summe anzulegen haben, sind bei diesen Instituten sehr gut auf-gehoben – zumindest, wenn sie auf ähnlich kompetente Berater treffen wie die IVA-Tester.

Anbieter

Kreissparkasse KölnKSK LudwigsburgOberbankQuirin PrivatbankSparkasse KarlsruheSparkasse KölnBonnSutor BankV.M.Z. Vermögensverwaltung

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MONEYMARKETSMONEYSERVICE

schläge die notwendigen Kriterien für eine qualitative und quantitative Auswertung.

Für den Test setzte das Münchner Institut für Vermö-gensaufbau insgesamt sechs Testpersonen ein, die über ihre Vermögensverhältnisse und Anlageziele sehr ähn-liche Angaben machten. Angeblich stand ihnen neben einem vorhandenen Depot dank einer Erbschaft oder eines Immobilienverkaufs jeweils ein zusätzlicher Betrag nach Steuern von 500 000 Euro zur Anlage zur Verfügung. Die Testkunden gaben an, sich nicht selbst um die Anlage kümmern zu wollen. Daher seien sie auf der Suche nach einer umfassenden und professionellen Vermögensver-waltung. Zudem würden sie das Geld auf absehbare Zeit nicht benötigen und seien daher bereit, auch eine Ak-tienquote von 50 Prozent oder mehr zu akzeptieren. Bei solchen Vorgaben sind eine hohe Beratungsqualität und Risikoaufklärung allerdings unabdingbar.

Aktienquote leicht rückläufig. Bei der Analyse der Test- ergebnisse fällt auf, dass so gut wie alle Banken und Ver-mögensverwaltungen den Aktienanteil in den Muster-portfolios im Vergleich zum vergangenen Jahr spürbar reduziert haben. Die Aktienquote des durchschnittlichen Anlagevorschlags liegt bei 47,4 Prozent. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr enthielten die Musterportfolios im Schnitt noch rund 55 Prozent Aktien. „Erstmals ist damit der Aktienanteil, der seit 2014 kontinuierlich deutlich an-stieg, wieder gesunken“, erklärt IVA-Vorstand Beck. Jeder der Vorschläge enthält zudem einen Anteil an Liquidität, der in Einzelfällen sogar bis zu 32,9 Prozent beträgt. Den Platz der dritthäufigsten Asset-Klasse innerhalb der aus-gewerteten Vorschläge können sich Anleihen sichern, auf die nur in einem Vorschlag ganz verzichtet wird.

Die Einzelbetrachtung der Musterportfolios zeigt, dass die Vermögensverwalter insgesamt mit sehr unterschied-lichen Ansätzen auf die komplexe Lage an den Finanz-märkten reagieren. Am höchsten ist die Spanne der An-teile innerhalb einer Asset-Klasse bei Aktien und Renten. Die maximal gewählte Rentenquote eines Anbieters be-trägt zum Beispiel 65,2 Prozent, während ein anderer Vor-schlag gänzlich auf Anleihen verzichtet. Die Mehrheit der Teilnehmer greift auch auf alternative Investments zurück. Mehr als ein Viertel der teilnehmenden Institute berück-sichtigt zudem Derivate. Offene Immobilienfonds werden von rund 24 Prozent eingesetzt. Am häufigsten verzichtet wird hingegen auf illiquide Produkte.

Aktive Fonds auf dem Vormarsch. In der durchschnitt-lichen Produktauswahl dominieren mit einem Gewicht von 38,4 Prozent klar Offene Investmentfonds. Sie errei-chen damit gleichzeitig die höchste Gewichtung in der Testgeschichte. Insgesamt setzten vier Vermögensverwal-ter in ihren Vorschlägen sogar komplett auf aktiv gema-nagte Fonds. Etwas weniger oft werden Einzelaktien und Exchange Traded Funds (ETF) eingesetzt. „Auffällig ist, dass Zertifikate und Offene Investmentfonds in diesem Jahr spürbar stärker vertreten sind als in den drei Jah-ren zuvor. Die Direktinvestitionsquote ist damit auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken“, erklärt Beck. Der Zertifikateanteil wird dabei hauptsächlich von in Euro notierten Discount- oder Bonuszertifikaten mit Cap ein-genommen, die im Vergleich zu ihrem Basiswert einen ge-

Durchschnittliche Anlageklassengewichtungüber alle Vorschläge, in Prozent

29,0

1,9

2,2 11,7

47,4

LiquiditätDerivate

6,0alternativeInvestments

sonstiges Illiquide 1,8 Offene Immobilienfonds

RentenAktien

Durchschnittliche Produktgewichtungüber alle Vorschläge, in Prozent

38,4

18,7

2,9

2,4 8,9

11,6

17,1

Cash

Zertifikate/Optionsscheine

Einzelanleihen

Sonstige

Offene Investmentfonds

EinzelaktienETFs (und Passivfonds)

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Anlagemix: Aktienquote sinkt leicht

Produkte: aktive Fonds ganz vorn

Im Schnitt liegt der Aktienanteil bei 47,4 Prozent. Weitere 42,5 Prozent entfallen auf konservative An-lageklassen wie Renten, Immobilien und Liquidität.

Auf der Produktebene raten die getesteten Vermö-gensverwalter in ihren Musterdepots zu einem ho-hen Anteil aktiv gemanagter Investmentfonds.

Große Unterschiede bei der Gewichtung

Zertifikate werden beliebter

Anlageklasse minimalerDepotanteil

Häufigkeit maximaler Depotanteil

Häufigkeit

Liquidität 2,40 % 1-mal 32,90 % 1-malOffene Immo-Fonds 0,00 % 25-mal 12,00 % 1-malAnleihen 0,00 % 1-mal 65,20 % 1-malAktien 18,10 % 1-mal 88,10 % 1-malalternative Investments* 0,00 % 10-mal 29,80 % 1-malDerivate 0,00 % 24-mal 21,00 % 1-malilliquide Produkte** 0,00 % 29-mal 30,00 % 1-mal

Produktklasse minimalerDepotanteil

Häufigkeit maximaler Depotanteil

Häufigkeit

Cash 0,00 % 5-mal 30,00 % 1-malEinzelanleihen 0,00 % 16-mal 42,10 % 1-malEinzelaktien 0,00 % 10-mal 82,00 % 1-malOffene Investmentfonds 0,00 % 8-mal 100,00 % 4-malETFs (und Passivfonds) 0,00 % 9-mal 51,10 % 1-malZertifikate/Optionsscheine 0,00 % 23-mal 21,00 % 1-malBeteiligungen/Versicherungen 0,00 % 29-mal 30,00 % 1-malphysische Rohstoffe 0,00 % 25-mal 5,10 % 1-mal

*Rohstoffe, Hedge-Fonds; **Versicherungen, unternehmerische Beteiligungen

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wissen Schutz vor Verlusten bieten. Physische Rohstoffe sind zwar in rund einem Viertel der Portfolios enthalten, ihre Gewichtung macht insgesamt allerdings nur einen sehr geringen Anteil am durchschnittlichen Gesamtport-folio aus. Illiquide Produktklassen werden von den meis-ten Anbietern wie im vergangenen Jahr ganz gemieden. Von den 33 Anlagevorschlägen enthalten allerdings 28 eine zum Teil erhebliche Cash-Position. „Insgesamt bestä-tigen diese Daten den anhaltenden Trend zur Verwendung klassischer Finanzprodukte zu Lasten von alternativen In-vestments und illiquiden Geldanlagen“, erläutert Beck.

Die Liste der meistempfohlenen Einzelprodukte ent-hält auch in diesem Jahr in erster Linie ETFs, wobei die Produkte des Anbieters iShares dominieren. Das am häu-figsten empfohlene einzelne Produkt ist jedoch Xetra-Gold. Insgesamt überwiegen bei den Einzelprodukten klar ETFs auf die klassischen europäischen und ameri-kanischen Aktienindizes sowie mit dem S&P-High-Yield- Dividend-Aristocrats ein Index mit einem Fokus auf Divi-denden. Auf Seiten der Rentenanlagen zählt ein ETF auf einen Index für High-Yield-Bonds aus dem Euro-Raum zu den beliebtesten Produkten. „Auffallend ist, dass nur ein aktiv verwalteter Investmentfonds von mindestens drei der untersuchten Banken eingesetzt wurde. Dabei handelt es sich um einen defensiven Mischfonds“, erklärt Beck. Bei den Einzelaktien bevorzugen die Vermögensverwalter eindeutig globale Aktienanlagen aus entwickelten Märk-ten und dem Euro-Raum. Weitaus zurückhaltender sind die Empfehlungen bei grundsätzlich deutlich schwan-kungsanfälligeren Aktien aus den Schwellenländern, die es nur auf einen Anteil von 3,3 Prozent bringen. Im Be-reich Währungen sind zwar alle Vorschläge wie in den ver-gangenen Jahren mehr oder weniger vom Euro dominiert, der Fremdwährungsanteil variiert unter den einzelnen Vermögensverwaltern allerdings erheblich.

Vergleichen zahlt sich aus. Auch bei den Gebühren unter-scheiden sich die Anbieter stark. „Zunächst fällt auf, dass die durchschnittlichen annualisierten Gesamtkosten der ersten drei Anlagejahre im Vergleich zum letzten Jahr wie schon im Vorjahr wieder etwas angestiegen sind“, ana-lysiert Beck. Allerdings liegen die annualisierten Kosten über drei Jahre bei der teuersten Gesamtlösung rund vier-mal so hoch wie bei der günstigsten, bei der es sich sogar um eine Vermögensverwaltung handelt, die bereits sämt-liche Zusatzleistungen beinhaltet.

Auch bei der heutzutage immens wichtigen Risikoauf-klärung traten im Test große Unterschiede zu Tage. In 64 Prozent der Anlagevorschläge wurden zumindest einfache klassische Risikomaße thematisiert. „Anspruchsvollere Risikoanalysen wurden allerdings nur von zwei Teilneh-mern bereitgestellt“, beklagt Beck. Auf die speziellen Ri-sikomaße für Anleihen, die in Zeiten steigender Zinsri-siken besonders wichtig sind, wurde immerhin in zwölf von 33 Anlagevorschlägen genauer eingegangen. Insge-samt sieht der Experte im Hinblick auf die Angabe von Risikokennzahlen noch einiges an Potenzial für künftige Verbesserungen.

Geldanlage mit gutem Gewissen. Ein Thema, das insbe-sondere eine wachsende Zahl deutscher Anleger beschäf-tigt, ist Nachhaltigkeit. Erstmalig wurde im diesjährigen

Vermögensverwalter-Test daher bei sechs der 33 kontak-tierten Banken zusätzlich ein weiterer Anlagevorschlag angefragt, der das Thema Nachhaltigkeit in den Vorder-grund stellt. „Leider konnte keine der sechs Banken den Wunsch nach einem zweiten Vorschlag für eine nachhal-tige Vermögensverwaltung erfüllen. Auch beim Thema Nachhaltigkeit haben die meisten Anbieter daher noch Luft nach oben“, sagt Beck. Lediglich einmal wurde ein Depot aus nachhaltigen Fonds empfohlen. Und immerhin eine Bank gab an, dass ihre gesamte Vermögensverwal-tung bereits nach dem Nachhaltigkeitsansatz aufgebaut ist und somit der ursprüngliche Vorschlag dieses Thema vollständig abdeckt.

MATTHIAS DWORAK

Produkt WKN Häufig-keit

durchschnittliche Gewichtung

Xetra-Gold A0S9GB 6 3,44 %iShares Core Dax ETF 593393 5 3,29 %iShares Euro Stoxx 50 ETF 593395 4 2,49 %iShares Euro High Yield Bond ETF A1C3NE 4 3,30 %iShares Nasdaq-100 ETF A0F5UF 4 2,28 %iShares S&P 500 ETF 622391 4 4,01 %iShares Stoxx Europe 600 ETF 263530 3 3,15 %SPDR S&P 500 ETF A1JULM 3 3,60 %Aramea Rendite Plus PF A141WC 3 1,69 %db Physical Gold Euro Hedged ETC A1EK0G 3 5,29 %SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF A1JKS0 3 3,08 %

Kostenart minimal in %

maximal in %

Durchschnittin %

All-in-Fee p. a.1) 0,72 3,03 1,46innere Kosten VV p. a.2) 0 0,93 0,25Kosten VV p. a.3) 0,72 2,43 1,49Kosten Gesamtlösung im ersten Jahr4) 0,91 6,04 2,35Kosten Gesamtlösung annualisiert (3 J.)5) 0,91 3,63 1,94

Produkte: Gold an der Spitze

Kosten: große Spannbreite

Unter den elf am häufigsten eingesetzten Pro-dukten befindet sich neben Xetra-Gold und ETFs nur ein aktiv gemanagter und defensiv ausgerichte-ter Mischfonds.

Der Test zeigt: Die anfallenden Kosten schwanken von Vermögensverwalter zu Vermögensverwalter beträchtlich. Ein genauer Blick auf die Gebühren ist daher für Anleger immer ratsam.

VV = Vermögensverwaltung; 1)wie ausgewiesen, inklusive Gebühren für die Depotbank. Bei Depotvorschlägen beinhaltet diese Komponente oft bereits die inneren Kosten, welche dann in diesen Fällen nicht mehr separat aufge-führt wurden; 2)Hochrechnung auf Basis marktüblicher innerer Kosten institu-tioneller Tranchen verschiedener Produktklassen, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil. Bei Depots, bei denen diese Gebühr bereits in der All-in-Fee enthalten ist, wird sie hier nicht mehr ausgewiesen; 3)inkl. Trans-aktionskosten und ggfs. Erfolgshonorar (unter der Annahme eines moderaten Transaktionsvolumens und im Fall eines Erfolgshonorars für eine moderate Outperformance der relevanten Benchmark), gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil; 4)inklusive ggfs. fälliger initialer Einmalzah-lungen; 5)annualisierte Durchschnittskosten pro Jahr über die ersten drei Anlagejahre

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MONEYMARKETSMONEYSERVICE

Foto: iStock

de weder eine Riester- noch eine Rürup- Rente oder ähnliche Produkte abschlie-ßen. Weiterhin möchte er sich nicht selbst um die Verwaltung des Betrags kümmern und sucht daher eine professionelle Ver-mögensverwaltung.

■ Der Testkunde ist auf absehbare Zeit nicht auf das Geld angewiesen und ist sich bewusst, dass für eine gewisse Ren-dite auch die Anlage in riskantere Asset-Klassen wie Aktien notwendig ist. Er ak-zeptiert daher eine Aktienquote von 50 Prozent und mehr.

■ Im Hinblick auf die Gebührenbelastung wünscht er aus Transparenzgründen ei-ne sogenannte All-in-Fee-Lösung. Sie um-fasst insbesondere die Management- und Depotbankgebühren, berücksichtigt aber auch weitere wichtige Kostenblöcke wie beispielsweise die Transaktionskosten oder mögliche Gewinnbeteiligungen.

FragebogenDie Tester füllten im Anschluss an die Be-ratungsgespräche einen standardisierten Fragebogen aus. Darin beantworte ten sie unter anderem Fragen zum persönlichen Eindruck. Und auch zu den Ini tiativen, die vom Bankberater ausgingen – ob er et-wa von sich aus die Risikobereitschaft, die Anlageziele, den Anlagehorizont, Erfah-rungen und Kenntnisse mit Wertpapie-ren, die sonstigen Vermögensverhältnisse und die steuerliche Situation des poten-ziellen Neukunden erfragte. Ebenso muss-ten sie vermerken, ob der Berater unauf-gefordert die anfallenden Kosten und die Verlustrisiken verständlich ansprach. Zu-

Im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem Nachrichtensender n-tv testete das Institut für Vermögensaufbau zusam-men mit dem Münchner Steuerberater Manfred Speidel die Qualität der Bera-tung vermögender Bankkunden.

TestprofileUm die Beratungsqualität unter realen Bedingungen zu ermitteln, schickte das Münchner Institut jeweils eine Testper-son zu 33 Instituten (s. Tabelle links). Als Tester fungierten sechs Personen, die be-züglich ihrer individuellen Vermögensver-hältnisse und Anlageziele gegenüber der Vermögensverwaltung ähnliche Anga-ben machten. Die Berenberg Bank wurde ebenfalls kontaktiert, stellte wegen eines zu geringen Anlagevolumens jedoch kei-nen Anlagevorschlag bereit.

Die Fälle wählten die Bankentester so aus, dass sie hohe Ähnlichkeit mit der re-alen Situation des jeweiligen potenziellen Neukunden aufwiesen. So sollte sicherge-stellt werden, dass die Bankberater die Tes ter auch als authentisch empfinden. Alle Fälle enthielten folgende Eckdaten:

■ Der Testkunde besitzt bereits ein Kon-to oder Depot mit Festgeldern. Ihm steht nach einer Erbschaft oder dem Verkauf ei-ner Immobilie nun ein zusätzlicher Geld-betrag zur Verfügung. Die Steuerbelas-tung daraus ist bereits beglichen. Jeder Tester sucht daher für eine Summe von 500 000 Euro die aus seiner Sicht optima-le Anlageberatung.

■ Spezielle Anlageziele, wie etwa der Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung, werden nicht verfolgt. Auch will der Kun-

Genaue AnalyseMethodik

Anbieter in alphabetischer Sortierung; Banken ohne konkreten Anlagevorschlag sind in Grau eingefärbt.

Quelle: Institut für Vermögensaufbau

Getestete Anbieter im ÜberblickStadt teilnehmende Banken

München Bethmann BankCommerzbankDeutsche BankDJE KapitalFürst Fugger PrivatbankHVBMerck FinckMünchner BankOberbankStadtsparkasse München

Köln/Düren APO BankKreissparkasse KölnSparkasse KölnBonnV.M.Z. VermögensverwaltungSparkasse Düren

Stuttgart/ Baden- Württemberg

BW BankDeutsche BankKSK LudwigsburgSparkasse KarlsruheVolksbank KarlsruheSparkasse PforzheimVolksbank PforzheimSparkasse HeidelbergVolksbank Heidelberg

Berlin Berliner SparkasseHVBQuirin Privatbank

Frankfurt CommerzbankFrankfurter SparkasseFrankfurter VolksbankGrüner FisherBerenberg Bank

Hamburg Hamburger SparkasseSutor Bank

Im Fokus: Die Tester analysierten die Beratungsqualität und die Anlagevorschläge

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letzt galt es, folgende Frage ehrlich zu beantworten: „Würden Sie vor dem Hin-tergrund dieses Gesprächs eine größere Summe Ihres Geldes bei dieser Bank ge-mäß der vorgeschlagenen Anlagestrate-gie tatsächlich investieren?“

Basis der Bewertung der Beratungsleis-tung waren die schriftlichen Unterlagen, die den Testpersonen in physischer oder elekt ronischer Form übergeben wur-den. Als ergänzende Informationsquel-len dienten die Fragebögen sowie direkt erteilte Auskünfte. Die Unterlagen sah das Institut für Vermögensaufbau dann als auswertbar an, wenn ihnen zumin-dest zu den folgenden drei Fragen hinrei-chende Informationen entnommen wer-den konnten:1. In welche Anlageklassen wird das zur Verfügung stehende Geld investiert?2. Mit welchen Produkten soll der Test-kunde in die einzelnen Asset-Klassen in-vestieren?3. Was kostet die vorgeschlagene Lösung im ersten Jahr und in den Folgejahren?

Unklarheiten, die sich bei der ersten Durchsicht der Unterlagen ergaben, ver-suchte das Institut durch Nachfragen bei der Testperson zu klären. Bei Fragen, die sich auch dadurch nicht beantworten lie-ßen, stellte die Testperson gezielte Nach-fragen bei der jeweiligen Bank. Ein di-rekter Kontakt eines Institutsmitarbeiters zu einem der fachlich involvierten Bank-mitarbeiter fand zu keinem Zeitpunkt des Tests statt. In Zweifelsfällen war das Ver-ständnis der Testperson maßgeblich.

AuswertungAlle Unterlagen wurden nach sieben Kri-terien bewertet, die mit unterschiedlicher Gewichtung ins Gesamtergebnis einflos-sen (s. Kasten rechts). Für die positiv er-füllten Aspekte vergaben die Banken-tester Punkte. Die so ermittelten Punkte übertrugen sie anschließend in Noten von eins („Sehr Gut“) bis fünf („Mangelhaft“). Die Gesamtnote ergab sich als gewichte-ter Durchschnitt der sieben Teilnoten, die mit folgender Gewichtung in die Berech-nung eingingen:

■ Portfolio-Struktur: 25 Prozent ■ Produktumsetzung: 25 Prozent ■ Kosten: 20 Prozent ■ Ganzheitlichkeit/Steuern: 10 Prozent ■ Transparenz: 10 Prozent ■ Risikoaufklärung: 5 Prozent ■ Kundenorientierung/ Verständlichkeit: 5 Prozent

Die Testkriterien im Detail

1. Ganzheitlichkeit/Steuern ■ Stellt der Bankberater sich selbst,

die aktuellen Geschäftszahlen der Bank und Details zu seinem Anlageprozess näher vor?

■ Wird dem Kunden die Meinung der Bank zu verfügbaren Asset- Klassen und relevanten makroökonomi-schen Themen erläutert?

■ Werden dem Anleger fachliche Zusatzleistungen angeboten?

■ Erfragt der Berater die Risikobereitschaft von sich aus?

■ Erfragt der Anlageberater die Anlageziele des Kunden?

■ Erfragt er den Anlagehorizont?

■ Erfragt er die Wertpapierkennt-nisse des Kunden?

■ Erfragt er die sonstigen Vermö-gensverhältnisse des Kunden?

■ Wird die steuerliche Situation des Anlegers erfragt?

■ Könnte sich die Testperson auf Basis ihres Gesamteindrucks vor-stellen, tatsächlich eigenes Geld bei dieser Bank anzulegen?

2. Kundenorientierung/ Verständlichkeit

■ Geht der Anlageberater auf spezi-elle Wünsche des Kunden ein?

■ Stellt der Berater verständlich dar, in welche Anlageklassen der Kunde investieren soll?

■ Werden lang- und kurzfristige Fragestellungen unterschieden?

■ Erklärt der Berater die Verlust- risiken verständlich?

■ Erklärt der Berater die anfallenden Kosten verständlich?

■ Hat der Tester den Eindruck, dass alle Aspekte des Anlagevorschlags gut erklärt wurden?

3. Risikoaufklärung ■ Werden einfache, klassische

Risikomaße dargestellt?

■ Werden klassische historische Stresstests dargestellt?

■ Werden prospektive Stresstests dargestellt?

■ Werden anspruchsvolle Risikomaße dargestellt?

■ Werden Risikomaße für Anleihen dargestellt?

■ Werden im Gespräch auch Verlust-risiken erwähnt?

4. Kosten ■ Wie hoch sind die äußeren Kosten

für die Vermögensverwaltung?

■ Wie hoch sind die äußeren Kosten für den verwaltungsfreien Anteil im Musterdepot?

■ Wie hoch sind die inneren Kosten des gesamten Anlagevorschlags?

■ Wie hoch sind die annualisierten Gesamtkosten des Anlage- vorschlags über drei Jahre?

5. Transparenz ■ Findet eine nähere Aufschlüsselung

der Bruttorenditen statt?

■ Wird ein Muster des Vermögens-verwaltungsvertrags bereitgestellt?

■ Wird dargestellt, mit welchen Produkten der Anlagevorschlag umgesetzt werden soll?

■ Werden größtenteils leicht verständliche und transparente Produkte eingesetzt?

■ Werden dem Testkunden zu an-spruchsvolleren Produkten detail-lierte Informationen ausgehändigt?

■ Thematisiert der Anlageberater die Kosten von sich aus?

■ Dokumentiert der Berater die anfallenden Kosten schriftlich?

6. Portfolio-Struktur ■ Werden Risiken systematisch

gestreut?

■ Passt das Portfolio-Risiko zum Risikoprofil des Anlegers?

■ Werden Klumpenrisiken syste matisch vermieden?

■ Ist das Portfolio widerspruchsfrei?

7. Produktumsetzung ■ Werden die jeweiligen Anlage-

klassen mit passenden Produkten effizient umgesetzt?

■ Werden unnötige und kosteninten-sive Schachtelkons truktionen vermieden?

■ Erfolgt die Auswahl konsequent qualitätsorientiert, oder werden einseitig hauseigene Produkte bevorzugt?

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Portfolio-Entwicklung in drei JahrenWahrscheinlichkeit für die Endsumme in Prozent

79 000

Anlagesumme zu Beginn: 100 000 Euro

114 000 152 0000

10

20

–24,3Einbruch der Nach-frage nach risiko-reichen Anlagen

–9,5Einbruch des Angebots bei Rohstoffen

–21,8starker Preisrückgang von Vermögenswerten bei gleichzeitigem Rückgang des Zinsniveaus

StresstestszenarienVerluste in Prozent

0

2

4

6

8

10

0Risiko in Prozent

5 10 15 20 25

Rend

ite in

Pro

zent

Anleihen

Portfolio*

Aktien

*vor Kosten

10

Klassisches Portfolio mit hoher Qualität

ERGEBNIS

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Quelle: Institut für Vermögensaufbau

StresstestUm die Widerstandsfähigkeit des Anlagevorschlags zu tes-ten, prüfte das Institut für Vermögensaufbau, wie die emp-fohlenen Wertpapiere auf Krisen reagieren – beispielsweise, wie sich ein Einbruch am Aktienmarkt aufs Depot auswirkt.

Risiko/RenditeAnleger, die nur auf Anleihen setzen, gehen kaum Risiken ein. Kehrseite der Medaille: Sie verdienen auch wenig. Welches Chance-Risiko-Verhältnis der Anlage- vorschlag vor Kosten bietet, zeigt der Portfolio-Punkt.

Prognostizierte WertentwicklungDer Test unterstellt für die Prognose 100 000 Euro Startkapital. Gemessen an der Wertentwicklung der Empfehlungen in den vergangenen zehn Jah-ren, errechnen sich der Depotwert und die Streu-ung in drei Jahren: Mit 20 Prozent Wahrschein-lichkeit ist ein Plus von 14 Prozent möglich.

Dem Anlagevorschlag von Grüner Fisher attestiert Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau:

„Gute globale Diversifizierung und hohe Qualität im Investmentprozess.“ Für die Kriterien Ganzheitlichkeit,

Kundenorientierung, Portfolio-Struktur und Produktumsetzung gab es jeweils die Note „Gut“.

Das Institut für Vermögensaufbau bewertete die Kriterien Ganzheitlichkeit, Kundenorientierung/Verständlichkeit, Risiko-

aufklärung, Kosten, Transparenz, Portfolio-Struktur und Produktumsetzung. Dafür gab es eine gewichtete Gesamtnote:

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Quelle: Institut für Vermögensaufbau

Empfohlenes MusterdepotDas Institut für Vermögensaufbau prüfte die Gewichtung derAnlageformen und Produkte, die der Berater empfiehlt. Bei Grüner Fisher erhalte man ein sehr gut ausgestaltetes klassisches Portfolio aus vergleichsweise vielen Einzelaktien und Renten-ETFs.

Produktallokation Depot­anteil in Prozent

Cash 2,86Einzelanleihen 0Einzelaktien 48,45Aktienfonds 0Renten­/Immo­/Währungsfonds 0übrige Fonds 0ETFs 48,69Zertifikate/Optionsscheine 0illiquide Beteiligungen 0physische Rohstoffe 3,10

Basisallokation Depot­anteil in Prozent

Liquidität/Geldmarkt 2,86Offene Immobilienfonds 0Renten 39,99Aktien 57,15alternative Investments 0Zertifikate/Optionsscheine 0Beteiligungen/Versicherungen 0

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Test 11/2018

VERMÖGENS-VERWALTUNG

Herausragende

Geschäftsführer Torsten Reidel (l.) und Thomas Grüner (r.), Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments

„Der Informationsbedarf unserer vermögenden Kunden ist sehr hoch“

Torsten Reidel und Thomas Grüner von Grüner Fisher Investments über Bullenmärkte, politische Risiken und die Bedeutung globaler Diversifikation

FOCUS-MONEY: Die Zuspitzung der Finanzkrise mit dem Aus für Lehman Brothers liegt gut zehn Jahre zurück. Was ist für Ihr Geschäft die wichtigste Lehre aus diesem Jahrhundertereignis?Thomas Grüner: Die Kombination aus fehlgeleiteten Regulie-rungs- und Rechnungslegungsvorschriften, inversen Zinsstruk-turkurven und Fehlentscheidungen seitens der Notenbanken kann einen heftigen Bärenmarkt hervorrufen. Viele Marktbe-obachter sind der Meinung, dass die Welt nichts aus der Krise gelernt hat. Dabei ist gerade die Regulierung der Bankenland-schaft viel ausgeprägter als noch vor zehn Jahren.MONEY: Hat die Finanzkrise bis heute auch spürbare Auswir-kungen auf das Denken und Handeln Ihrer Kunden?Torsten Reidel: Die Krise wirkt in vielerlei Hinsicht immer noch nach. Zahlreiche Anleger investieren nach der Prämisse „Ich will nicht, dass mir so etwas wie 2008 noch einmal passiert“. Die Mehrheit der Anleger konnte daher auf Grund ihrer defensiven Grundhaltung nicht annähernd mit der Marktrendite im lau-fenden Bullenmarkt mithalten.MONEY: Wie sehr beschäftigt es Ihre Kunden, dass die seit März 2009 laufende Hausse an der Welt-Leitbörse in den USA bereits die längste der Geschichte ist und die Bewertungen dort längst überdurchschnittliche Niveaus angenommen haben?Reidel: Natürlich stellen sich viele Kunden die Frage, wie viel Po-tenzial noch in den Märkten steckt. Höhenangst ist ein typisches Phänomen im reifen Bullenmarkt, wenn der Optimismus der Anleger nicht ausgeprägt genug ist. Wir befinden uns in einer Übergangsphase. Bullenmärkte sterben erst in Euphorie oder durch einen unverhofften Keulenschlag – wie die Auswirkungen der Bewertungsregel FAS 157 und die Lehman-Pleite in 2008.MONEY: Der Performance-Gegensatz von US-Aktienmärkten ge-genüber anderen Aktienmärkten der Welt war bisher noch nie größer als im laufenden Jahr. Das liegt vor allem an einer Handvoll großer Technologiewerte. Zeichnet sich hier die nächste Blase ab?Grüner: Man muss sich die übergeordnete Frage stellen, in wel-cher Phase des Bullenmarkts man sich befindet. Wir befinden uns in einer reifen Phase, in der die Schwergewichte am Markt am besten ziehen. Folgt man diesem Investmentstil, landet man

unweigerlich zu großen Teilen in den USA und im Technologie-sektor. Insgesamt ist es wichtig, die globale Diversifikation nicht aus den Augen zu verlieren.MONEY: Spielen politische Unsicherheiten an den Kapitalmärk-ten in der Beratung Ihrer Kunden heute eine größere Rolle?Grüner: Politische Risiken stehen seit einigen Jahren vermehrt im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Ob es politische Querelen in Europa oder die Personalie Donald Trump sind, Anleger machen sich viele Sorgen. Den Märkten kommt dabei seit Jahren zugute, dass die Realität immer besser ausfällt als die zu niedrigen Erwar-tungen. Gerade politische Pattsituationen erscheinen in erster Linie negativ, sind aber letztendlich positiv für die Märkte.MONEY: Die Dekade seit dem Herbst 2008 war von einer extrem expansiven Notenbankpolitik geprägt, die im Euro-Raum ab 2019 – wie bereits zuvor in den USA – zurückgefahren werden dürfte. Registrieren Sie vor diesem erneuten Umbruch einen er-höhten Beratungsbedarf Ihrer Kunden? Grüner: Wir haben in Europa die vorteilhafte Situation, dass wir bezüglich der Auswirkungen der Notenbankpolitik immer in die USA schauen können. Die Fed geht der EZB voran. Viele Kunden machen sich natürlich Sorgen, weil sich die Illusion hartnäckig über viele Jahre gehalten hat, dass die Notenbanken für den Aufschwung der Märkte verantwortlich sind. In den USA sieht man schon, dass die Stärke der Wirtschaft ausschlaggebend ist. In Europa wird man das mit einiger Verzögerung auch beobach-ten können.MONEY: Ist vor dem angesprochenen Hintergrund ein erhöhter Informations- und Orientierungsbedarf auch bei vermögenden Privatkunden zu spüren, die noch nicht Kunde Ihrer Bank sind? Reidel: Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Geldanlage und zahlreiche Sorgen sind eigentlich permanente Ursachen dafür, dass Anleger erhöhten Informationsbedarf haben und Alter-nativen abwägen. Vor allem das Niedrigzinsumfeld verärgert konservative Anleger.MONEY: Die Digitalisierung wälzt mehr und mehr auch den Be-reich der Vermögensverwaltung um. Wie kann Ihr Kunde heute schon Nutzen daraus ziehen?Reidel: Digitalisierung ist eine gute Sache für die Finanzbran-che. Richtig eingesetzt, ermöglicht eine sinnvolle Automatisie-rung die optimale Ausnutzung der Ressourcen für den Kunden. So wird mehr Zeit für das frei, was wirklich wichtig ist: die per-sönliche und individuelle Betreuung.MONEY: Wie wird der Begriff der ganzheitlichen Beratung bei Ihnen konkret mit Leben erfüllt?Grüner: Wir wollen unsere Kunden kennenlernen. Nur wer die Lebensumstände seiner Kunden wirklich kennt, kann ihnen helfen, ihre Anlageziele zu erreichen.

INTERVIEW

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Wissen ist Geld.