chemieplus 2011/01 v2

100
VWR International AG Lerzenstrasse 16/18 8953 Dietikon Tel.: 044 745 13 13 Fax: 044 745 13 10 [email protected] http://ch.vwr.com VWR – Ihr Laborvollversorger und Servicepartner E-Business: Webshop, SAP, OCI, Punchout, Trainingskurse • Kundenservice • Technische Beratung • Installation Wartung • Reparatur • Ersatzteile • Kalibrierung von Instrumenten • IQ, OQ & PQ • Validierung • Thermo Mapping 1/2-2011 Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB www.chemieplus.ch www.marktspiegel.ch 4 Thema des Monats: Mühsamer REACh-Prozess 27 Biotechnologie: Innovative Schweizer Biotechszene 79 Filtrat: Das läuft im Internationalen Jahr der Chemie

Upload: az-fachverlage-ag

Post on 06-Mar-2016

386 views

Category:

Documents


22 download

DESCRIPTION

Neue Version der Chemieplus

TRANSCRIPT

Page 1: Chemieplus 2011/01 v2

VWR International AG

Lerzenstrasse 16/18

8953 Dietikon

Tel.: 044 745 13 13

Fax: 044 745 13 10

[email protected]

http://ch.vwr.com

VWR – Ihr Laborvollversorger und ServicepartnerE-Business: Webshop, SAP, OCI, Punchout, Trainingskurse • Kundenservice • Technische Beratung • Installation

Wartung • Reparatur • Ersatzteile • Kalibrierung von Instrumenten • IQ, OQ & PQ • Validierung • Thermo Mapping

1/2-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und BiotechnologieOffizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.chwww.marktspiegel.ch

4 Thema des Monats: Mühsamer REACh-Prozess

27 Biotechnologie: Innovative Schweizer Biotechszene

79 Filtrat: Das läuft im Internationalen Jahr der Chemie

Page 2: Chemieplus 2011/01 v2

Sicherheit durch Containment

Gemeinsam immer einen Schritt voraus

SKAN AGBinningerstrasse 116

CH-4123 AllschwilT +41 61 485 44 44F +41 61 485 44 45

[email protected]

Eine erfolgreiche SymbioseSkanair® Sicherheits-Workbench HFC-SH-MT: präzisesWägen undPersonenschutz im Umgang mit aktiven und toxischen Substanzen

Page 3: Chemieplus 2011/01 v2

ie Chemieindustrie ist gestärktaus der Krise hervorgegangen.Dieses Fazit bietet sich an, wenn

man die ersten von Grossunternehmen vor-gelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2010zugrunde legt. So überraschte z.B. derzweitgrösste Chemiekonzern Dow Chemicalmit einem unerwartet starken Gewinn- undUmsatzanstieg im 4. Quartal 2010. Offenbarhat es der US-Konzern geschafft, mitten inder Krise nicht nur die Übernahme vonRohm & Haas zu verdauen, sondern auchden Umbau zum fokussierten Spezialche-miekonzern voranzutreiben. Bei SchweizerChemieunternehmen wie etwa Clariant oderEMS lässt die starke Geschäftsentwicklungin der zweiten Jahreshälfte 2010 ebenfallsauf kräftige Steigerungen im Gesamtjahrschliessen. Mindestens so erfreulich wie dieErtragszuwächse ist die Entwicklung derForschungs- und Entwicklungsausgaben.Grosskonzerne wie Bayer (Seite 18) undBASF (Seite 15) haben während der Rezes-sion den hohen Stan-dard der F&E-Ausga-ben gehalten undplanen weitere Stei-gerungen. Dies istnotwendig, um die Position der Chemiein-dustrie als eine der innovationskräftigstenBranchen überhaupt zu behaupten.In Topform präsentieren sich auch dieSchweizer Pharmariesen Roche (Seite 16)und Novartis (Seite 13). Dies ist keineswegsselbstverständlich. Denn die Pharmaindust-rie steckt weltweit im Umbruch. Abnehmen-des Innovationstempo, verschärfte Zulas-sungspraxis für neue Medikamente undSparmassnahmen im Gesundheitssektordrücken auf Umsätze und Margen undzwingen zur Revision von Strategien. Unddie Herausforderungen werden nicht gerin-ger. Medikamente, die dank weltweiter Mil-liardenumsätze die Jahresrechnung derKonzerne stützten, verlieren bald ihren Pa-tentschutz – wie etwa im laufenden Jahr derBlutdrucksenker «Diovan» von Novartis. Um

D

das «Patentloch» zuzuschütten, hat «BigPharma» durchaus unterschiedliche Wegeeingeschlagen. Die weltweite Nummer eins,Pfizer, stärkte ihre Umsatzbasis vorab durchÜbernahme von Konkurrenten. Mit Blickauf die Renditen spart Pfizer nun auch imForschungsbereich. Anders die Basler Kon-zerne. Sie erweiterten ihr Portfolio gezielt.So sicherte Roche durch die Genentech-Übernahme den wichtigen Konzernpfeilerder monoklonalen Antikörper nachhaltig,

und Novartis erober-te durch die Alcon-Akquisition eine be-deutende Marktstel-lung in der Augen-

heilkunde. Beide Konzerne halten zudemtrotz Sparprogrammen an ihren grosszügi-gen Forschungsbudgets fest. Langfristig soll-te dies die erfolgreichere Strategie sein, aberGarantien auf eine blühende Zukunft gibt esin der Pharmabranche nicht (mehr).Auf einem anderen Blatt als die Erfolgszah-len der Konzerne steht die weltweite Versor-gung mit Medikamenten, die oft nicht dortlanden, wo sie gebraucht werden. So fehltes in grossen Teilen der Welt an erschwing-lichen Mitteln gegen Malaria und andererInfektionskrankheiten (Seite 72). Ein Miss-stand, den die Staatengemeinschaft und dieIndustrie nachhaltig beseitigen müssen.

Innovationskraftstärken, kostet Geld

[email protected]

Schweizer Unternehmenpräsentieren sich in Topform

e d i t o r i a l CHEMIE PLUS 1/2-2011 1

ROTH AGFabrikmattenweg 12 4144 ArlesheimTel: 061/7121160 Fax: 061/7122021E-Mail: [email protected] Internet: www.carlroth.ch

061/7121160

www.carlroth.chmit Neuheiten & Sonderangeboten

Schlaue Laborfüchse

bestellenbei ROTH

Laborbedarf _ Life Science _ Chemikalien

... Sonderangeboteund Neuheitenregelmäßigin unseren

GÜNSTIG-MAILINGS

Page 4: Chemieplus 2011/01 v2

4 THEMA DES MONATSREACh: Die Arbeit beginnt erstÜber 50000 Stoffe muss die europäische Chemiebranche im Rah-men der EU-Chemikalienverordnung REACh regis-trieren, prüfen,bewerten und teilweise einem Zulassungsverfahren zuführen. DiePolitik will damit die Sicherheit für Mensch und Umwelt erhöhen, inIndustriekreisen sprach man dagegen von einem nicht gerechtfertig-ten «bürokratischen Monster». In der gerade beendeten ersten Re-gistrierungsphase reichten die Unternehmen Dossiers für rund 3400Stoffe ein. Die Bilanz fällt gemischt aus. Zwar konnte diese Etappefristgerecht abgeschlossen werden, allerdings entpuppte sich derProzess als äusserst komplex und arbeitsintensiv. Unter Zeitdruckeinigten sich Industrie und Behörden auf Zwischenlösungen für diedringendsten Probleme. Nach der Registrierung beginnt nun dermühsame Prüfungsprozess. Da die nächste REACh-Etappe Stoffemit geringerer Tonnage erfasst, beginnt für viele KMU die Arbeit erstjetzt –, betroffen sind vermehrt auch Schweizer Firmen, wieu.a.Dr.Paul Vesel vom Verband SGCI Chemie Pharma Schweiz imInterview erläutert.

1 Editorial

2 Inhaltsverzeichnis

2 Zur Titelseite

THEMA DES MONATS4 REACh: Erste Etappe gutangelaufen – Prüfungsphasewird mühsam

6 «REACh wird die Landschaft inder Chemie verändern»

11 Sicherheit, Ökonomie undTierschutz in Einklang bringen

MÄRKTE & AKTEURE13 Nachrichten18 Bayer: Chemie und Gentechnik

kombinieren22 Technisches Marketing:

Am Scheideweg zwischen Profitund Komplexität

25 Lonza: Starker Fokusauf Biotech

26 Glosse

FACHRUBRIKEN27 Biotech-Medikamente: Lebende

Zellen als Produktionsstätten

Von der Forschung undEntwicklung bis hinzur Produktion: Wir bringenKunden und führendeHersteller zusammen

ZUR TITELSEITE

VWR International AG8953 DietikonTelefon 044 745 13 [email protected]

VWR International ist eine weltweit tätige,führende Handelsorganisation, die Pro-dukte und Dienstleistungen für Labor,Reinraum und Produktion anbietet.Wir bieten unseren Kunden ein umfas-sendes Angebot an Chemikalien, Labor-möbeln, Geräten, Instrumenten, Kleidungund Verbrauchsmaterialien von über60000 Lieferanten sowie unserer Eigen-marke VWR Collection.Darüber hinaus unterstützt VWR seineKunden durch Vor-Ort-Services, Lager-verwaltung, Produktbeschaffung, Integra-tion von Lieferkettensystemen und tech-nischen Dienstleistungen.

high precision thermoregulation

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbHWerner-von-Siemens-Straße 1 • 77656 OffenburgTel. +49 (0) 7819603-0 • Fax +49 (0) [email protected] • www.huber-online.com

Temperiersysteme

Reaktortemperierungin Labor und Produktion!

Temperiersysteme in Highend Qualität:

Unistat® · Tango · Petite Fleur

Hochdynamische Temperiersysteme derUnistat®-Reihe geben Ihnen die Sicherheit,dass temperaturabhängige Prozesse genauso ablaufen, wie Sie das wollen – mitmaximaler Prozessstabilität und besterReproduzierbarkeit zu jedem Zeitpunkt.

• Arbeitstemperaturen -120°C ... +425°C

•Unerreicht leistungsfähige Thermodynamik

• Hochgenaue Temperaturregelung

• Kürzeste Aufheiz- und Abkühlzeiten

• Kälteleistungen von 0.7 bis 130 kW

•Weiter Temperaturbereich ohne Fluidwechsel

• Erhöhte Lebensdauer der Flüssigkeit

•Ungewöhnlich klein in den Abmessungen

• Farbiges TFT-Touchscreen-Display

•Warn- und Sicherheitsfunktionen

Weitere Informationen finden Sie unterwww.huber-online.com oder im Katalog,gratis erhältlich unter Telefon 0781 9603-0.

2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 i n h a l t

Page 5: Chemieplus 2011/01 v2

43 PHARMADepression –Wege zur TherapieWeltweit erkrankt etwa jeder Siebteeinmal im Leben an einer Depression– rund 12 Prozent der Männer und20 Prozent der Frauen. Damit ist dieDepression die häufigste psychischeStörung bei Frauen. Die Depressionhat viele Ursachen und entwickelt sichin einem komplexen Zusammenspielaus Genen und Umwelt. Ein zuneh-mendes Verständnis solcher Zusam-menhänge verspricht gezieltere Be-handlungsmöglichkeiten der allzu oftin Selbstmord mündenden Erkran-kung.

78 FILTRATInternationalesJahr der Chemie«Chemie – unser Leben, unsere Zu-kunft», lautet die Botschaft an dieWelt: Die Vereinten Nationen haben2011 zum Internationalen Jahr derChemie erklärt. Verschiedene Aktivi-täten im In- und Ausland sollen auf-zeigen, wie faszinierend Chemie seinkann und wie essenziell sie im alltäg-lichen Leben ist. Vor allem auch jun-ge Menschen sollen für das Fach-gebiet begeistert werden. In derSchweiz bieten Unternehmen, Hoch-schulen und Institute eine Vielzahlvon Veranstaltungen zum Jahr derChemie an.

31 Portmann Instruments: Elektro-nische Nasen und Zungen

34 Huber & Co.:Der Wissenschaft verpflichtet

36 Alkoxylierer drosselt Energiebe-darf und optimiert Lieferverträge

40 Abwasser: Modern rühren, effi-zient regeln, Reststoffe nutzen

43 Depression – Auf dem Weg zuroptimalen Therapie

47 Ionische Flüssigkeiten: Wo bleibtdie Industrialisierung?

FIRMENBERICHTE49 Kubo Tech: Metalldichtungen für

Hochvakuumtechnik51 JAG: Spezialist in der Prozess-

technik52 Knoell Swiss: Einfluss der EU-

Chemikalienpolitik auf Unterneh-men in der Schweiz

54 LAUS: Sameness – neuer Be-griff unter REACh

PRODUKTE56 Kompaktinfos zu Innovationen

SCV, FLB63 Berichte aus den Verbänden

FORSCHUNGSWELTEN72 Menschen machen Erreger

immer erfolgreicher74 Entschärfte Salmonellen für

massgeschneiderte Impfstoffe77 Nachrichten

FILTRAT78 Jahr der Chemie: Bühne frei für

die Chemie81 «Altes» Chemiegebäude der

ETH kommt zu neuen Ehren83 Instrumentelle Analytik leicht

gemacht (Buchbesprechung)83 Verkaufsplattform für Schütt-

gutindustrie (Messevorschau)84 Kalender

BEZUGSQUELLEN85 Wer liefert was?

SCHLUSSPUNKT96 Cartoon, Impressum

In dieser Ausgabe redaktionellerwähnt

Wir sind das Auftragslabor für pharmazeutischeAnalytik. Akkreditiert nach ISO 17025, GMP-zer-tifiziert und FDA-anerkannt. Wir verstehen uns alsTeil Ihres Qualitätssystems. Dieser Verantwortungsind wir uns bewusst. Sie erhalten chemische undmikrobiologische Qualitätskontrollen, Methoden-entwicklungen und Validierungen, Stabilitäts-studien sowie fachgerechte Beratung und kom-petenten Service. Alles aus einer Hand.

UFAG LABORATORIEN AGKornfeldstrasse 4CH-6210 SurseeTelefon +41 58 434 43 00Telefax +41 58 434 43 [email protected]

Your Approach to Quality.

Akkreditiert nachISO 17025,GMP-zertifiziert undFDA-anerkannt.

Qualitätskontrolle –GMP-Analytik

i n h a l t CHEMIE PLUS 1/2-2011 3

Page 6: Chemieplus 2011/01 v2

4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 t h e m a d e s m o n a t s

aum beachtet von der Tagespresse,ist am 30. November 2010 um

24 Uhr die Frist für die Registrierung dermengenmässig und toxikologisch wichtigs-ten Chemikalien verstrichen. Es gingen biszu diesem Zeitpunkt bei der EuropäischenChemikalienagentur ECHA in Helsinki überdas Internet Registrierungsdossiers für fast3400 Stoffe ein. Schätzungsweise werden200 bis 300 dieser Stoffe auch in derSchweiz produziert (siehe Interview). Un-ter den Dossiers für die 3400 Verbindun-gen befanden sich Unterlagen für etwa 400Substanzen, die als krebserregend, erbgut-oder fruchtschädigend (CMR) beziehungs-weise hochgiftig für Wasserorganismengelten. Im Unterschied zur Phase der Vor-registrierung, in der es vor allem wegendefinitorischer Unklarheiten und Proble-men mit dem Internetzugang der ECHAzu Unregelmässigkeiten gekommen war,

K scheint die erste Phase der Stoffregistrie-rung vergleichsweise glatt verlaufen zusein. Auffällig ist allerdings, dass die Zahlder registrierten Substanzen mit 3400deutlich unter der von der ECHA ge-schätzten Zahl von 4700 zurückgebliebenist. Die Bearbeitung der eingegangenenRegistrierungsunterlagen soll in derHauptsache bis Ende Februar abgeschlos-sen sein. Dabei kann die ECHA vielleicht

klären, warum die Zahl der Stoffregistrie-rungen so niedrig ausgefallen ist.Fast ein Viertel (23 Prozent) aller Regist-rierungen entfällt auf Deutschland. Anzweiter Stelle steht England mit 12 Pro-zent, gefolgt von den Niederlanden undFrankreich mit je 9 Prozent der Registrie-rungen. 86 Prozent der Stoff-Anmeldun-gen stammten von grossen Unternehmen,9 Prozent von mittleren, 4 Prozent vonkleinen und 1 Prozent von sehr kleinenUnternehmen. 19 Prozent der Registrie-rungen erfolgten durch Vertretungen (On-ly Representatives) von Firmen ausser-halb der EU.Absehbare Klippen wie die obligatorischeBildung von Substance Exchange Fora(SIEF) zwischen Wettbewerbern, die dengleichen Stoff anmelden wollten, wurdenoffenbar umschifft. Allerdings brauchten,wie zu hören ist, nicht wenige Unterneh-

CHEMIKAL IENVERORDNUNG REACH

Im Unterschied zur Vorregistrierung von Stoffen nach der EU-Chemikalienverordnung EC/1907/2006 (REACh) ist die Re-gistrierung von sogenannten Grossstoffen und toxikologisch bedenklichen Substanzen ohne die ganz grossen Problemeüber die Bühne gegangen. Streit zeichnet sich hingegen u.a. bei der nun anstehenden Festlegung von Teststrategien ab.

E D G A R L . G Ä R T N E R

Erste Etappe gut angelaufen –Prüfungsphase wird mühsam

REACh im Fokus: Bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA in Helsinki laufen die Fäden zusammen.

Thema Februar■Die Chemieunternehmen haben die mitder Registrierung und Prüfung von Stof-fen (REACh) verbundenen Aufgaben bis-her gut bewältigt.

■ In der nächsten Phase dürften weitausmehr Schweizer Firmen von REACh be-troffen sein als bisher.

■Zahlreiche Probleme zum Beispiel punktoTierversuche sind noch zu bewältigen.

Page 7: Chemieplus 2011/01 v2

t h e m a d e s m o n a t s CHEMIE PLUS 1/2-2011 5

men teuren juristischen Rat, um dabeiaufgetretene Probleme der Datensicher-heit, der Kostenteilung oder des Eigen-tumsschutzes meistern zu können (sieheauch Interview). Nur 6 Prozent der Stoff-anmeldungen kamen von Einzelunterneh-men, die als Alleinanbieter oder Neuent-wickler von Stoffen keinem SIEF beizutre-ten brauchten. Mitarbeiter des ECHAHelpdesk halfen, Schwierigkeiten mit derREACH-IT zu beheben und Fragen nachder Vollständigkeit der Registrierungs-Un-terlagen zu beantworten. In nur 17 Fällenhaben Firmen um einen Aufschub der Re-gistrierfrist gebeten.

Klassifizierung läuft parallelDie erste Etappe der REACh-Registrierunglief parallel mit der Stoffregistrierungnach der EU-Richtlinie EC/1272/2008 fürdie Stoffauszeichnung (Classification andLabelling of substances and mixtures,CLP), mit der die EU die Vorgaben desGlobal Harmonised System (GHS) der UNumsetzt. Die Frist für die CLP-Registrie-rung endete am 3. Januar 2011. Die ECHAmeldete den Eingang von 3.114.835 Noti-fizierungen von 107067 Substanzendurch insgesamt etwa 6600 Unterneh-men. «Grossstoffe», CMR-Substanzen usw.mussten allerdings schon zusammen mitden REACH-Unterlagen bis zum 30. No-vember 2010 den CLP-Kriterien entspre-chend registriert werden.

Strittige Rolle der TierversucheMit der Registrierung fängt der mühsameProzess der Prüfung und Bewertung vonStoffen erst an. Dafür ist in der REACh-Verordnung ein Zeitraum von zehn Jah-ren vorgesehen. Die ECHA meldet, dass580 Registrierungs-Dossiers bereits Test-vorschläge enthielten. Strittig ist vor al-

lem, welche Rolle dabei Tierversuchespielen sollen. Im Jahre 2009 hatten derToxikologe Thomas Hartung und die Che-mikerin Constanza Rovida im Wissen-schaftsmagazin «Nature» den Versuchs-tierbedarf für Stoffprüfungen nachREACh bis zum Jahre 2021 auf über 30Millionen Individuen geschätzt, sofern da-bei die herkömmlichen Regeln der Toxi-kologie angewandt würden. Das wäre mitKosten von jährlich drei Milliarden Euroverbunden. Thomas Hartung hat im Rah-men des im Frühjahr 2010 an der Univer-sität Konstanz gegründeten EuropäischenZentrums für Alternativen zu Tierversu-chen (CAAT-EU) detaillierte Vorschlägefür eine erhebliche Verminderung desVersuchstierbedarfs durch eine integrierteTeststrategie vorgelegt.Die anstehende Novellierung der EU-Tier-versuchsrichtlinie 86/609/EWG bietet Ge-legenheit, die Kriterien für den Einsatzvon Tierversuchen bei Stoffprüfungenneu zu definieren. Da Tierversuche nichtnur teuer und zeitraubend, sondern auchwegen der üblichen hohen Zahl falsch po-sitiver Befunde in ihrer Aussagekraft we-

nig zuverlässig sind, ziehen hier Industrieund Tierschützer im Prinzip am gleichenStrang. Nur von Seiten der Forschung gibtes Einwände gegen eine deutliche Ein-schränkung von Tierversuchen.Alles in allem drängt sich der Eindruckauf, dass auch bei REACh nicht alles soheiss gegessen wird, wie es gekocht wur-de. Die Zahl der auf die «Kandidatenliste»für strenge Genehmigungsverfahren ge-setzten Stoffe ist bislang unter 50 geblie-ben. Die Befürchtung, bis zu Tausendund mehr wirtschaftlich wichtige Stoffekönnten auf einer schwarzen Liste lan-den, weil sie von Umweltgruppen alskrebsauslösend verdächtigt werden, hatsich – zumindest bis zum heutigen Tag –als übertrieben erwiesen. Was nichtheisst, dass sie völlig grundlos war.Gleichzeitig können sich jene bestätigtfühlen, die davor gewarnt hatten, vonwChemikaliensicherheit und des Verbrau-cherschutzes zu erwarten. Es bleibt wohldabei, dass die Menschen immer erst imNachhinein klüger sind.

❙ Amidosulfonsäure ❙ Oxalsäure ❙ BenzalacetonStandard, mit/ohne Antibackmittel, Standard, schwefelarm, 180-kg- undschnelllöslich, Sonderkörnungen hochreine Qualitäten 25-kg-Gebinde

❙ H-Siloxan ❙ Silicon Emulsion GKE 50-94M

PICCADILLY Internationaler Handel GmbHD-42699 Solingen, Wipperauer Str. 117, Telefon +49-(0)212-382330-0, Fax +49-(0)212-382330-10

E-Mail: [email protected]

Das EXKOP-System schützt staubführen-de Anlagenteile bei Explosionen. Durchmechanisches Entkoppeln mit Quenchventi-len wird das Übergreifen der Explosion aufweitere Behälter zuverlässig verhindert.PALIWODA AG, 8703 ErlenbachTelefon 044 910 50 05, www.paliwoda.ch

Für mechanischeEntkopplung.

R-EK

Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clarianttritt bei der REACh-Registrierung als federfüh-render Registrant auf. Das heisst, die Clari-ant-Experten koordinieren die Arbeiten in denKommunikationsforen (SIEF), denen alle Fir-men, die den gleichen Stoff anmelden wollen,beitreten müssen. Der federführende Regis-trant erstellt auch das Lead-Registrant-Dos-sier. In der ersten Registrierungsphase hatClariant 152 Stoffe registrieren lassen und fun-gierte dabei in 81 Fällen als federführender Re-gistrant. In der 2. Phase (Deadline: 1. Juni2013) werde Clariant über 300 Stoffe registrie-ren lassen, teilte der Konzern weiter mit. (rma)

Clariant: FederführenderRegistrant in 81 Fällen

Page 8: Chemieplus 2011/01 v2

6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 t h e m a d e s m o n a t s

aul Vesel, waren Sie in den ver-gangenen Monaten häufiger in

Zürich oder in Brüssel anzutreffen?Dr. Paul Vesel: Meine Reisetätigkeit hatgegenüber früher tatsächlich markant zu-genommen, wozu REACh in ganz erhebli-chem Masse beigetragen hat. Da ich inmehreren Gremien des europäischen Che-mieverbandes CEFIC mitarbeite, bin ichu.a. häufiger in Brüssel anzutreffen. Aberauch bei schweizerischen Unternehmenherrscht ein grosser Beratungsbedarf inSachen REACh, worauf wir uns auf derSGCI-Geschäftsstelle eingestellt haben.

Bis zum 1. Dezember mussten Herstel-ler und Importeure in der EU die Regis-trierungsdossiers für alle Stoffe einrei-chen, deren Jahrsvolumen 1000 Tonnenübersteigt. Welche Erfahrungen habendie Chemieunternehmen in dieser ers-ten REACh-Phase gemacht?In der Praxis entpuppten sich die Prozes-se als viel schwieriger und aufwändiger,als es der Verordnungstext nahe legt. Sokam die Kommuni-kation in den obli-gatorischen SIEFshäufig nur äusserstmühsam in Gang.Viele dieser Forensind sehr gross,wobei die Interessen der einzelnen Teil-nehmer stark divergieren. (Anm.Red.: Al-le Registranten sind gesetzlich verpflich-tet, einem Forum zum Austausch vonStoffinformationen (SIEF) beizutreten. Zujedem Stoff wird ein SIEF gebildet.)

Inwiefern divergieren die Interessen?Eine Firma, die bereits viele für die Regis-trierung eines Stoffes erforderliche Datenbesitzt, verfolgt andere Interessen als eine

P

Firma, die diese Daten akquirieren will.In der Regel spielen grosse Unternehmen,die über entsprechende Ressourcen ver-fügen, in den SIEF eine aktivere Rolle alskleine Firmen. Den aktivsten Part über-

nimmt der feder-führende Registrant(leading registrant),der das Registrie-rungsdossier fürden jeweiligen Stoffzusammenstellt und

einreicht. Das Gros der anderen SIEF-Teil-nehmer verhält sich häufig eher passiv. Ineinigen Foren waren 90 Prozent der Teil-nehmer inaktiv, weil sie den betreffen-den Stoff noch gar nicht in der erstenREACh-Phase registrieren lassen wollten.Unter solchen Voraussetzungen denSchlüssel für eine gerechte Kostenauftei-lung zu finden, erwies sich als schwierig.Ein wichtiges Kriterium für die Kostentei-lung bilden logischerweise die Mengen, in

denen die einzelnen Registranten denStoff produzieren bzw. importieren. DasWettbewerbsrecht untersagt Konkurren-ten aber den Austausch derartiger Daten.

Wie wird in den SIEFs verfahren, umderartige Konflikte zwischen REAChund Wettbewerbsrecht zu umgehen?Die Unternehmen haben z. B. die Mög-lichkeit, eine unabhängige Drittpartei ein-zuschalten, welche die wettbewerbsrecht-lich heiklen Daten akquiriert und auswer-tet.

REACh stellt enorme Anforderungen andie Unternehmen. Gab es in der erstenRegistrierungsphase zusätzlicheSchwierigkeiten?Die Rahmenbedingungen haben sichwährend des Registrierungsprozesses lau-fend geändert. Beispielsweise hat dieECHA die Software für die Datenverwal-tung (IUCLlD) zwei Mal verändert. Ge-wisse Module des REACh-IT standen erstsehr spät zur Verfügung. So wurde dasneue Format für Expositionsszenarien erstim Mai 2010 veröffentlicht, was den Zeit-druck enorm verschärfte. Die Expositions-szenarien müssen für sämtliche Verwen-dungen eines Stoffes ausgearbeitet wer-den und sind wichtig für die Stoffsicher-heitsbeurteilung. Diese wiederum bildetdie Basis für den gemäss REACh neu ein-geführten Stoffsicherheitsbericht. Statt derheute üblichen, wenige Seiten umfassen-den Sicherheitsdatenblätter werden dieFirmen in Zukunft wahre «Sicherheitsbü-cher» in Umlauf bringen müssen.

Hätte die ECHA die Registrierungsfristfür die erste Registrierungsphase nichtverlängern müssen?Das wäre politisch nicht durchsetzbar ge-wesen. Bewährt hat sich indes die Direc-

INTERV IEW MIT DR . PAUL VESEL , SGC I CHEMIE PHARMA SCHWEIZ

Als Nicht-EU-Land hat die Schweiz die EU-Verordnung zur Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien(REACh) bisher nicht übernommen. Gleichwohl sind viele Schweizer Exportunternehmen vom REACh-Prozess betroffen.Dr.Paul Vesel ist in der Geschäftsstelle der SGCI Chemie Pharma Schweiz für das Ressort Chemikalien zuständig. Im In-terview berichtet er über die bisherigen Erfahrungen mit REACh und gibt einen Ausblick auf kommende Entwicklungen.

I N TE R V I E W : R A L F M A YE R

«REACh wird die Landschaft inder Chemie verändern»

«Die Politik verlangt von unsdurch REACh die Schaffung

von Datenfriedhöfen»

Dr.Paul Vesel vom Branchenverband SGCI ChemiePharma Schweiz ist ein intimer Kenner des REACh-Prozesses.

Page 9: Chemieplus 2011/01 v2

Fortschritt beginnt im Labor: www.huberlab.chHuber ist Ihr Schweizer Partner für GE-Whatman-Produkte.Besuchen Sie unseren Online-Shop und bestellen Sie elektronischaus über 3000 Whatman-Produkten: GEnial einfach.

GEnialDas gesamte GE-Whatman-Sortiment

Page 10: Chemieplus 2011/01 v2

8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 t h e m a d e s m o n a t s

tor Contact Group, die auf Initiative derCEFIC einberufen wurde. Das mit rang-hohen Vertretern der ECHA, EU-Kommis-sion und Industrieverbänden besetzteGremium fand pragmatische Zwischen-lösungen für einige der dringendsten Pro-bleme. Die Director Contact Group be-steht vorläufig bis März 2011. Nun disku-tiert man darüber, ob und in welcher Zu-sammensetzung das Gremium auch wei-terhin bestehen soll.

Ist die Arbeit für die Unternehmen mitder Einreichung des REACh-Dossiersabgeschlossen?Keineswegs. Erstens müssen viele der ein-gereichten Dossiers später noch vervoll-ständigt werden. So fehlen etwa noch Da-ten aus bestimmten Stofftests, weil dieseTests unmöglich fristgerecht durchgeführtwerden konnten. Für Tierversuche bedarfes der Zustimmung durch das Risk As-sessment Commitee (RAC). Entsprechen-de Anträge werden zurzeit vom RAC be-arbeitet.Zweitens sollen rund 5 Prozent der Dossi-ers einer detaillierten Prüfung durch Spe-zialisten der ECHA unterzogen werden.Die betroffenen Unternehmen müssen zu-mindestens mit Rückfragen rechnen.Möglich ist auch, dass die ECHA für ge-wisse Dossiers eine Erweiterung verlan-gen wird, z. B. für solche Dossiers, in de-nen ein Stoff nicht als Stoff, sondern alsZwischenprodukt deklariert wurde. Esherrschen nämlich erhebliche Unstimmig-keiten zwischen ECHA und der Chemie-industrie darüber, wann eine Verbindungals Zwischenprodukt einzustufen ist. Drit-tens können im Rahmen des REACh-Voll-zugs später auch die Vollzugsbehördender EU-Mitgliedsländer Dossiers-Überprü-fungen beantragen. Viertens müssen dieUnternehmen selber Updates im Dossier

vornehmen, wenn sie z.B. die Stoffmengeoder sonst etwas Relevantes ändern.

In den nächsten beiden REACh-Phasen,in denen nun auch Stoffe mit geringe-ren Tonnagen (Phase 2: 100 bis 1000Tonnen, Phase 3: 1 bis 100 Tonnen) re-gistriert werden müssen, dürften weit-aus mehr kleinere Firmen betroffensein – darunter auch viele SchweizerKMU.Das ist richtig. Aus einer Schnellumfrageunter SGCI-Mitgliedern schliesse ich, dassin der ersten Phase nur 200 bis 300 Stoffeund nur etwa 100 Zwischenprodukte re-gistriert wurden, die in der Schweiz pro-duziert werden. In den nächsten REACh-Etappen wird die Anzahl der aus derSchweiz registrierten Stoffe um ein Vielfa-ches höher sein. Von einem Unternehmenerfuhr ich beispielsweise, dass es in derersten Phase fünfStoffe in die Regist-rierung brachte, inder zweiten Phaseaber bereits mitrund 200 zu regis-trierenden Substanzen rechnet. Die bisherinvolvierten Schweizer Unternehmen ge-hören fast ausschliesslich global tätigenKonzernen an, welche die REACh-Regis-trierungen in der Regel über in der EU an-sässigen Tochterfirmen oder über Allein-vertretern durchführten. In den nächstenPhasen werden viel mehr – auch Schwei-zer KMU – betroffen sein, die weder überdie personellen Ressourcen noch über einNetzwerk in der EU verfügen.

Im Bayer-Konzern z.B. beschäftigensich 50 hochspezialisierte Experten aus-schliesslich mit REACh. Wie soll sichein KMU dieses Know-how beschaffen?Darin sehe ich ein grosses Problem. Zwar

haben auch in der Schweiz einige Unter-nehmen im Hinblick auf REACh personellaufgerüstet; die einschlägigen Spezialistenhaben keine Mühe, eine Stelle zu finden.Viele KMU können es sich aber nicht leis-ten, Experten zu beschäftigen, die sichausschliesslich mit regulatorischen Fragenbefassen. Die REACh-Prozesse sind aller-dings so komplex, dass ihre Bearbeitungspezielles Wissen und einen enormenZeitaufwand erfordert. So einfach «neben-bei» können die Mitarbeiter das nicht be-wältigen.

Die Unternehmen hätten die Möglich-keit, externe Beratungsfirmen mit derREACh-Registrierung zu betrauen.Das stimmt, aber diese Dienstleistungenverursachen erhebliche Kosten. Kommthinzu, dass sich die Gesamtkosten für dieREACh-Registrierung nicht im Voraus kal-

kulieren lassen. DieRegistrierungsge-bühren sind zwarbekannt, nicht je-doch der Aufwand,den eine Firma be-

treiben muss. Je weniger Stoffdaten eineFirma besitzt, desto mehr Daten muss siebeschaffen und desto teurer wird derREACh-Prozess. Der Preis der Daten rich-tet sich nach deren Validität. In den SIEFssind die Daten diesbezüglich in vier Kate-gorien eingeteilt. Noch schwerer zu kal-kulieren sind die Kosten für die Kommu-nikation innerhalb der SIEFs und dieSIEF- Verwaltung. Dazu kommen nochdie IT-Kosten. Anderseits bleiben die exis-tierenden SIEFs bis zum Ende der drittenRegistrierungsphase im Sommer 2018be-stehen.Teilnehmer, die bis dahin hinzu-stossen, müssen auch ihren Kostenbeitragzu den bereits erhobenen Daten beisteu-ern, sodass sich die anteilsmässigen Kos-ten der «alten» Teilnehmer wieder ent-sprechend reduzieren.

Können Sie eine «Hausnummer» nen-nen, wie teuer REACh die Unterneh-men im Durchschnitt zu stehen kommt?Nein, dies lässt sich zurzeit nicht kalku-lieren, zumindest kenne ich solche Zah-len nicht und die Kosten sind je nach Un-ternehmen extrem unterschiedlich. Eineslässt sich aber schon jetzt sagen: REAChwird wesentlich teurer als zunächst ange-nommen. Was man ebenfalls voraussa-gen kann: REACh wird die Landschaft in

«Wir fordern: Kein Abkommenmit der EU um jeden Preis»

BEACHTEN SIEdas umfassende Bezugsquellen-register in dieser Ausgabe.

Page 11: Chemieplus 2011/01 v2

t h e m a d e s m o n a t s CHEMIE PLUS 1/2-2011 9

der Chemie verändern. Dies gilt auch fürdie Anwender von Chemikalien. Sie müs-sen sich genauestens informieren, fürwelche Anwendungen ein Stoff registriertwurde. Ist etwa eine Substanz, die bei-spielweise ein Textilhilfsstoffhersteller inseinem Produkt verwendet, gemässREACh nur als Zwischenprodukt regist-riert, darf er diesen Stoff unter Umstän-den nicht mehr bei seiner Formulierungverwenden.

Sie sprachen da-von, dass REAChdie Chemieland-schaft verändernwird. Dazu trägtsicherlich auchder Anhang XIVder REACh-Ver-ordnung bei. Da-rin sollen Stoffemit «besondersbesorgniserregen-den Eigenschaften» erfasst werden, diebisher frei verwendet werden konnten,nun aber einer Zulassung bedürfen. DieECHA hat bisher 14 Stoffe zur Aufnahmein Anhang XIV vorgeschlagen, darunterbeispielsweise den Weichmacher Diisso-butylphthalat (DIBP) und verschiedenebleihaltige Pigmente. Darüber hinaus ste-hen derzeit rund 40 Stoffe auf der vorge-schalteten «Kandidatenliste». Wie schät-zen Sie diesen Prozess ein?Hier fliessen sicherlich auch politisch mo-tivierte Entscheidungen mit ein. Die neukonstituierte EU-Kommission hat die Vor-gabe gemacht, bis Ende 2011 136 Stoffeauf die Kandidatenliste zu setzen. Dahin-ter steckt Kalkül: Die Industrie soll fürStoffe, die auf der Kandidatenliste stehen,

bereits heute nach Substitutionsmöglich-keiten suchen. Gelangt ein Stoff in denAnhang XIV, so müssen Hersteller undImporteure für jede einzelne Anwendungeine Zulassung beantragen. Entsprechendhoch sind die Verfahrenskosten – undzwar unabhängig davon, ob die Zulas-sung erteilt oder verweigert wird. DieMassnahmen zielen darauf ab, die als ri-sikoreich eingestuften Stoffe nach Mög-lichkeit vom Markt auszuschliessen. Da-runter befinden sich breit angewendete

Verbindungen wieetwa Phthalate.Eine Substitutionwird nicht bei al-len Substanzenmöglich sein. Inanderen Fällensind die potenziel-len Ersatzstoffenoch zu weniguntersucht, waszusätzliche Ent-

wicklungsarbeit erfordert. Solche Innova-tionen verursachen den Unternehmen im-mense Kosten. Andererseits werden der-zeit Innovationsprozesse gerade auch des-halb gehemmt, weil viele hochqualifizier-te Spezialisten vom REACh-Prozess, d.h.der Ausarbeitung von Dossiers, absorbiertsind. In diesem Sinne wirkt REACh inves-titionshemmend.

Das würde die kritische Haltungbestätigen, die Teile der Industrie vonvorne herein gegenüber REACheinnahmen. Stimmt es, dass Aufwandund Nutzen bei REACh in einemschlechten Verhältnis stehen.In der Tat. Die Politik verlangt mit derREACh-Verordnung die Schaffung von

«Datenfriedhöfen». Diese entstehen da-durch, dass für alle Stoffe die gleichen um-fangreichen Dossiers erstellt werden müs-sen, egal, ob eine Verbindung als wirklichgefährlich oder als quasi risikoarm einzu-stufen ist. Welcher Aufwand und welcheProbleme daraus entstehen, sehen wir jetztin der Praxis.

In der Schweiz als Nicht-EU-Mitgliedgilt die REACh-Verordnung nicht. Weilzahlreiche Unternehmen Chemikalienund chemikalienhaltige Produkte in dieEU exportieren, ist die Schweizer Wirt-schaft gleichwohl von REACh betroffen.Nun will der Bundesrat mit der EU einAbkommen im Chemiekalienrecht aus-zuhandeln. Welche Anforderungen stel-len Sie als Industrieverband an ein sol-ches Abkommen?Wir haben mehrmals betont, dass wir dieAufnahme solcher Gespräche unterstüt-zen. Unter der Berücksichtigung, dasssehr viele Schweizer Unternehmen undBranchen von einer REACh-Übernahmebetroffen wären, fordern wir aber: KeinAbkommen um jeden Preis.

Was heisst das?Wir sind der Meinung, dass der Bundes-rat gemeinsam mit den betroffenen Ver-bänden die Vor- und Nachteile eines Ab-kommens im Chemikalienrecht abklärt.Sicherlich macht ein Abkommen nurdann Sinn, wenn unsere Unternehmendirekten Zugang zur ECHA bekommen.Auf EU-Seite wird man aber daraufpochen, dass die Schweiz die gesamteREACh-Verordnung eins zu eins über-nimmt. Daraus könnten Teilen unsererWirtschaft jedoch erhebliche Nachteileentstehen.

«In den nächsten Phasenwerden viel mehr KMU

betroffen sein, die weder überdie personellen Ressourcen

noch über ein Netzwerk in derEU verfügen»

Page 12: Chemieplus 2011/01 v2

1 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 t h e m a d e s m o n a t s

Viele Schweizer Chemieunternehmenexportieren schwerpunktmässig in dieEU. Für diese Firmen wäre es doch einVorteil, wenn REACh auch in derSchweiz gelten würde. Sie könnten ihreStoffe direkt bei der ECHA registrieren,ohne dass sie einen Importeur oder ei-nen Alleinvetreter in der EU einschal-ten müssten.Das stimmt. Auch für ein global operieren-des Unternehmen wäre eine Vollübernah-me von REACh in der Schweiz wohl dieeinfachste Lösung. In einer gänzlich ande-ren Situation ist aber z.B. ein Spezialitä-ten-Hersteller, der je nach Marktregionsehr differenzierte Produkte 8anbietet. Beieiner Vollübernahme von REACh müsstedieses Unternehmen sämtliche Produktenach REACh registrieren lassen, auchwenn er sie gar nicht im Geltungsbereichvon REACh, d.h. in die EU, vermarktet.Denn REACh verlangt die Registrierungvon Stoffen bereits vor der Produktion undnicht erst vor dem Inverkehrbringen. Wett-bewerbsnachteile hätten alle Firmen, die

vorrangig z.B. nach Asien oder in die USAliefern. Übrigens: Das hohe Schutzniveaufür Mensch und Umwelt in der Schweizbleibt auch ohne REACh-Abkommen mitder EU erhalten. Mit der bestehendenschweizerischen Rechtssprechung sind be-reits genügend Instrumente vorhanden,um die notwendigen Anpassungen vorzu-nehmen. Wenn z.B. im Rahmen von RE-ACh einzelne Stoffe in der EU einem Zulas-sungsverfahren unterzogen werden und ih-re Verwendung beschränkt oder verbotenwerden, so kann die Schweiz dies raschauf Verordnungsebene nachvollziehen.

Gelte REACh in der Schweiz, müsstenauch die in der Produktionskette entste-henden Zwischenprodukte registriertwerden. Welche Auswirkungen hättedies?In der Schweiz unterliegen die Zwischen-produkte der Selbstregulation, das heisst,die Unternehmen verpflichten sich, selberfür eine sichere Handhabung zu sorgen.Punkto Innovation bringt das enorme

Vorteile. Wenn man aber alle Zwischen-produkte erst registrieren muss, wirkt diesinnovationshemmend.

Besonders schwierig dürfte die jetzigeSituation für Schweizer Chemikalien-händler sein, denen der Zugang zumEU-Markt durch REACh enorm er-schwert wird.Schweizer Chemikalienhändler haben tat-sächlich enorme Nachteile durch den feh-lenden Zugang zur ECHA. Die REACh-Verordnung sieht keinen Status für nichteuropäische Händler vor, sie sind wederHersteller noch Importeur. SchweizerChemikalienhändler haben deshalb nichtdas Recht, einen Alleinvertreter in der EUzu bestimmen, der für sie Registrierungenvornehmen kann. Dies ist ein enormesHandicap für diejenigen Händler, dienicht über eigene Niederlassungen in derEU verfügen.

R E A C H / C L P/ G H S

Wir unterstützen Sie kompetent und aus einer Hand:

• Analyse Ihres Handlungsbedarfs bezüglich Chemikaliengesetz (CH + EWR)

• Beratung bezüglich Ihrer Aufgaben und Pflichten unter REACH (CH + EWR)

• Beratung bezüglich Ihrer Aufgaben gemäss CLP-Verordnung (CH + EWR)

• Beratung bezüglich revidierter Schweizerischer Chemikalien-Verordnung (CH)

• Erstellung der Anmeldungs-/Registrierungsdossiers (CH + EWR)

• Konsortialmanagement (CH + EWR)

• SIEF-Management (CH + EWR)

• Erstellung von Sicherheitsdatenblättern (CH + EWR)

• Behördenkommunikation (CH + EWR)

Sind Sie fit für die Einführung von REACH und CLP (GHS) in der Schweiz?Fragen Sie unsere Experten!

DR. KNOELL CONSULTSCHWEIZ GmbH

Schwarzwaldallee 2154002 BaselTel.: 061-4682151

[email protected]

a member of

Page 13: Chemieplus 2011/01 v2

t h e m a d e s m o n a t s CHEMIE PLUS 1/2-2011 1 1

iese Versuche, die meist aufwän-dig sind und wie etwa der Zwei-

Generationen-Test mit vielen Tierendurchgeführt werden, müssen grundsätz-lich vor der Durchführung beantragt wer-den. Die Behörde ECHA macht daraufhindie Testvorschläge im Rahmen eines öf-fentlichen Konsultationsverfahrens be-kannt. Die Konsultationsfrist beträgt 45Tage. Verbände, wissenschaftliche Insti-tutionen, Beratungsunternehmen und In-dustrie sind aufgerufen, sich daran zu be-teiligen. Die Europäische Koalition zurBeendigung von Tierversuchen (ECEAE),ein Dachverband aus 17Organisationender EU-Mitgliedsländer, hat ein Team vonExperten aus Beratungsunternehmen undIndustrie gebildet, das für Kooperationenmit interessierten Chemikern und Toxiko-logen offen ist. Ziel ist es, zu den einge-

Dhenden Testvorschlägen auf der Basis al-ler verfügbaren Daten und Methoden Stel-lung zu nehmen und so Tierversuchemöglichst zu vermeiden.

Evidence-basierte Toxikologie:optimale Nutzung vorhandener DatenHelmut Greim empfiehlt eine Bildung vonStoffgruppen nach den Kriterien der Orga-nisation für Wirtschaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung (OECD) [1]. Er istMitglied des Komitees für Risikobewer-tung der ECHA und vormaliger Lehrstuhl-inhaber und Direktor des Instituts für To-xikologie und Umwelthygiene der Techni-schen Universität München. Die Erfah-rungen der OECD und der US Umweltbe-hörde EPA mit der Bewertung häufig ver-wendeter Chemikalien zeigen, dass durchdie Bildung von Stoffgruppen aus struktu-rell verwandten Chemikalien und dieSammlung aller vorhandener Testdaten

häufig ausreichende Informationen bereit-gestellt werden können, ohne Tests für je-de einzelne Substanz durchführen zumüssen. Dabei werden jeweils Daten vonmehreren oder möglicherweise auch nureiner einzelnen ähnlichen Substanz her-angezogen, die eine Risikobewertung er-lauben (Read-across). Sind genügend Pri-märdaten für eine Gruppe von Chemika-lien vorhanden, kann auch eine quantita-tive Struktur-Wirkungs-Beziehung (QSAR)erstellt werden. Durch dieses Verfahrenkonnten mehr als 80 Prozent der Datenlü-cken, die ein mögliches Risiko für diemenschliche Gesundheit betreffen, ge-schlossen werden, ohne Tierversuchedurchzuführen. Das betrifft mehr als40 Prozent aller Testdaten, die in diesemBereich gefordert wurden.

Alternative Testmethoden und«Weight of Evidence»Da grundsätzlich für REACh die von derOECD anerkannten Testrichtlinien ver-bindlich sind, dürfen allein mithilfe vonZell- oder Gewebekulturen gewonneneDaten derzeit nur für zwei toxikologische«Endpunkte» vorgelegt werden, d.h.Haut- und Augenreizung. Doch auch fürdie anderen Endpunkte können mit In-vitro-Methoden gewonnene Ergebnissebei einer «weight-of-evidence»-Betrach-tung – einer Abwägung aller verfügbarenInformationen – Berücksichtigung finden.Voraussetzung ist, dass sie in Validie-rungs- oder zumindest Prävalidierungs-studien unter Beteiligung des Europäi-schen Zentrums für die Validierung Alter-nativer Testmethoden (ECVAM) geprüftwurden. Das Zentrum informiert auchüber validierte QSAR-Verfahren.So stehen für ein Screening im Bereichder Entwicklungstoxizität sowohl eineQSAR-Methode wie drei validierte Tests

REACH UND TIERVERSUCHE

Die mit der REACh-Verordnung für Hersteller und Importeure eingeführte Verpflichtung zum Austausch von Stoffdaten inInformationsforen (SIEF, «Substance Information Exchange Forum») ist weithin bekannt. Weniger bekannt ist dagegendas öffentliche Konsultationsverfahren, das die Europäische Chemikalienagentur ECHA zu fehlenden Tierversuchsdatenfür die umsatzstärksten Chemikalien ab einem Jahresvolumen von 100 Tonnen durchführt.

W O L F G A N G S TE N G E L ,

R E G U L A TO R Y TO X I C O L O G Y A D V I S O R

Sicherheit, Ökonomie undTierschutz in Einklang bringen

Datenquellen im Programm der amerikanischen Umweltbehörde EPA zur Bewertung von Chemikalien mit hohemUmsatzvolumen. SAR = Struktur-Wirkungs-Beziehungen (nach B. Diderich, 2010 [2]).

0

10

20

30

40

50

60

70

% der Daten

Abbau

Physik.-chem.

Toxikologie

Ökotoxikologie

Endpunkt

Vorhandene DatenSchätzwert/SAR/Read-acrossTestvorschlag

Page 14: Chemieplus 2011/01 v2

1 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 t h e m a d e s m o n a t s

mit Zell- bzw. Gewebekulturen zur Verfü-gung: der Embryonale Stammzelltest, der«Micromass»-Test und der «Whole Emb-ryo Culture»-Test. In wenigen Jahrenwird voraussichtlich eine Testbatterie voninsgesamt zwölf Tests an Zell-/Gewebe-kulturen für die Prüfung der Toxizität für

Fortpflanzung und Entwicklung zur Ver-fügung stehen. Diese Test werden unterdem Dach des EU-Projektes ReProTectentwickelt, dem 35 Partner aus den Mit-gliedsländern angehören. Es kann für ei-nen Chemikalienhersteller auch sinnvollsein, der Behörde vorzuschlagen, als Al-ternative zu einer Zwei-Generationen-Stu-die die erweiterte Ein-Generationen-Stu-die zur Prüfung der Reproduktionstoxizi-tät in Betracht zu ziehen. Dieses Testpro-tokoll, über das auf OECD-Ebene derzeitberaten wird, ist weniger aufwändig hin-sichtlich Tierzahl und Versuchsdauer.REACh ermöglicht eine auf Tatsachen be-gründete («evidence-based») Risikobe-wertung, in die auch Ergebnisse von Tier-versuchen eingehen können, die nichtnach OECD-Richtlinien durchgeführt wur-den, einschliesslich von Screening-Testsmit einer kleinen Tierzahl sowie Daten

aus arbeitsmedizinischen Studien, epide-miologischen Erhebungen an ganzen Be-völkerungsgruppen oder medizinisch-kli-nischen Fallberichten. «Weight-of-eviden-ce» hat entsprechend den technischenLeitlinien zu der REACh-Verordnung ei-nen grösseren Stellenwert als in früherenProgrammen zur Chemikalienbewertung,z.B. dem EU-Altstoff-Programm. Mansollte Hersteller oder Importeure von Che-mikalien dazu ermutigen, diesen Ansatzbestmöglich zu nutzen.Tierversuche aus der Erwägung herausdurchzuführen, sie könnten grundsätzlicham besten Rechtssicherheit gewährleis-ten, ist demnach juristisch, ökonomischund ethisch nicht gerechtfertigt. WennAntragsteller Daten vorlegen möchten,die vom Standard-Testkatalog der REACh-Verordnung abweichen, oder aufgrundfehlender oder geringer Exposition ganzauf das Einreichen von Informationen zueinem Endpunkt verzichten wollen, soll-ten sie sich auf die Regeln zur Adaptionin der Verordnung stützen. Wenn die Eu-ropäische Chemikalienagentur dann beieinem «Compliance-Check» eine andere«Expertenmeinung» als der Hersteller ver-tritt, kann sie Testdaten einschliesslichTierversuchsdaten nachfordern. Ein Ver-marktungsstopp oder Strafen sind jedochnicht zu befürchten.Der Verband ECEAE berät Firmen oderConsultants gerne zu Alternativen zumTierversuch, auch aus der Sicht eines aufdas Thema spezialisierten Juristen.

WEITERE INFORMATIONENDr. Wolfgang StengelD-91217 HersbruckTelefon +49 (0) 9151 908922

ORIGINALPUBLIKATIONEN[1] Helmut Greim (2008,) Evidenzbasierte toxi-kologische Bewertung von Chemikalien am Bei-spiel von Stoffgruppen, Bundesgesundheitsbl –Gesundheitsforsch–Gesundheitsschutz51: 1417–1425.[2] Bob Diderich, OECD (2010) Lessons learntfrom the use of QSARs and Categories underthe OECD umbrella. Experts Workshop on«Dealing with Uncertainty of Non-Test Methodsunder REACH», organised by ECHA, 23–24September 2010, Helsinki.

Weitere Artikel zum Thema REACh/CLP fin-den Sie unter der Rubrik «Firmenberichte» indieser Ausgabe:■ Einfluss der EU-Chemikalienpolitik auf Unter-

nehmen in der Schweiz Seite 52■ Neuer Begriff: Sameless /2013 ist schneller da,

als Sie denken. Seite 54

Eine Testsubstanz wird auf die rasierte Bauchhauteiner Ratte aufgetragen.

Ecknauer+Schoch

ASW

IC-Probenaufreinigen �aber richtig!

Oft liegt die eigentliche Herausfor-derung für die IC in der Probenvor-bereitung. Genauer: Welche Tech-nik braucht es für welche Proben?

quICk finderTM führt Sie per Maus-klick in wenigen Sekunden zur rich-tigen, vollständig automatisiertenLösung � für ihre anspruchsvollstenProben!

Testen Sie quICk finderTM unter

misp.metrohm.com

Page 15: Chemieplus 2011/01 v2

mä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 1/2-2011 1 3

Harry Boot wird per 1. März2011 neuer Chief Operating Offi-cer für den Life Science Ingre-dients (LSI) Sektor und Mitgliedder Geschäftsleitung von Lonza.

Er übernimmt diese Rolle von CEO StefanBorgas, der den Sektor seit Juni 2010 adinterim selbst geleitet hat. Boot war in derProzess- und der chemischen Industrie beiGE Silicones, GE Plastics, GE Consumer &Industrial und zuletzt bei Bluestar/Black-stone tätig, wo er die Funktion als ChiefCommercial Officer ausübte.

Dr. Markus Altwegg, Verwaltungs-präsident der Siegfried Gruppe seit 2003,tritt auf die GV vom 24. Mai 2011 altershal-ber zurück. Seine Nachfolge soll GilbertAchermann (47), VVR-Präsident derStraumann Gruppe, übernehmen. Ebenfallsneu in den Siegfried-VR sollen: Reto A. Gar-zetti (51), Partner des Zürcher Anlagebera-tungs-Unternehmens SE Swiss Equities AG,Dr. Beat In-Albon (59), Leiter Bereich Indus-trial Services bei der SGS-Gruppe, und Dr.Thomas Villiger (60), selbständiger Unter-nehmensberater, vorher Mepha-CEO. Aufeine Wiederwahl verzichten neben Altweggauch Susy Brüschweiler, Präsidentin derSV-Stiftung, und Ständerat Felix Gutzwiller.

Matthias Zachert (44)(Bild), erfolgreicher Finanzvor-stand der Lanxess AG, wechseltals persönlich haftender Gesell-schafter und Finanzchef in die

Geschäftsleitung der Merck KGaA ein, woer Dr. Michael Becker (62) folgt, derEnde 2011 in den Ruhestand geht. Zachertstartete seine Karriere bei der damaligenHoechst AG, wechselte dann 2002 alsFinanzvorstand zum Bäcker Kamps. DerSpezialchemiekonzern Lanxess präsentiertderweil einen Nachfolger für Zachert: NeuerLanxess-CFO wird per 1.April 2011 Dr.Bernhard Düttmann (51), zuletztCFO von Beiersdorf.

Dominique Baly, französi-scher und amerikanischer Staats-bürger, hat die spartenübergrei-fende Leitung der Marketing-,Vertriebs- und Serviceaktivitäten

für das Laborgeschäft von Sartorius über-nommen. Der Pharmazeut war Präsidentdie Bioscience-Sparte von Millipore und da-nach Vorstandvorsitzender der AcceleratorSciences LLC, einer privaten amerikani-schen Investmentgesellschaft.

Zitat des Monats«Die Bonussteuer-Initiative ist

schlicht dumm»Novartis-Präsident Daniel Vasella

Quelle: Aargauer Zeitung, 31.1.2011

persön l ich

Die Comar Chemicals (Pty) Ltd. plant für 2011die Errichtung eines zweiten Produktionsstand-orts für ihre organometallischen Katalysatorenund Nano-Chemikalien im neuen «Infrapark Ba-selland» der Clariant International AG in Muttenz.Von hier aus sollen europäische und aussereuro-päische Kunden beliefert werden. Im InfraparkBaselland wird Comar ein mehrstöckiges Pro-duktionsgebäude mit einer Grundfläche von ca.1200 m² beziehen. Es soll ein hochmodernesSpezialchemiewerk entstehen, das die Versor-gungsinfrastruktur des Parks voll ausschöpfenwird. Comar will an dem neuen Standort innova-tive Spezialchemikalien entwickeln. Insgesamtsollen rund 30 neue Arbeitsplätze geschaffenwerden. Zu den Produkten von Comar gehörenorganometallische Katalysatoren auf Basis vonSeltene-Erden-Metallen. Diese Katalysatorenwerden in der Synthesekautschukindustrie zurHerstellung hoch entwickelter Gummimischun-gen eingesetzt, die den Rollwiderstand in Auto-reifen senken. Die Nano-Chemikalien werden inselbstentwickelten Reinhaltungssystemen einge-setzt. Comar ist das erste Unternehmen, dasseine Ansiedlung im Infrapark Baselland, der imJanuar 2011 eröffnet wurde, bekannt gegebenhat. Bereits vor der Entstehung des Industrie-parks waren neben Clariant u. a. PanGas, Bayersowie der Ausbildungsverbund der Basler che-mischen und pharmazeutischen Industrie Apren-tas an diesem Standort tätig.www.clariant.com

InfraparkBaselland: Comar gibtAnsiedlung bekannt

Die Basler Multi Terminal AG (BMT) und dieebenfalls in Basel ansässige Contargo Alpina AG– beides Töchter der Rhenus Logistics Gruppe –sind per 1. Januar 2011 zur Contargo AG fusio-niert. Die beiden trimodalen Containerterminalsder ehemaligen BMT im Hafen von Kleinhünin-gen werden ab 2011 mit dem Container-Hinter-land-Transportgeschäft der Contargo Alpina AGin die neue Contargo AG zusammengeführt.Verwaltungsratspräsident Peter Widmer: «Wir re-duzieren damit Schnittstellen, und die Kundenerhalten einen Ansprechpartner. Dank ihrem kla-ren Fokus als neutrale Dienstleisterin für Depot-dienstleistungen und Container-Hinterlandver-kehre für den Schweizer Markt sehe ich die Con-targo AG bestens für eine erfolgreiche Zukunftpositioniert.» Alle bisherigen Mitarbeitenden wer-den von der neuen Gesellschaft übernommen,wie es weiter hiess. Die Contargo AG biete dankdem umfangreichen Hinterlandnetzwerk derContargo-Gruppe einen Komplettservice rundum den kombinierten Transport. Eine zentraleRolle nehmen dabei die eigenen, umweltscho-nenden Binnenschiffstransporte im hochfrequen-ten Fahrplan zwischen der Schweiz und Rotter-dam oder Antwerpen ein. Zug- und Lkw-Verbin-dungen als zusätzliche Verkehrsmodelle ergän-zen das Portfolio der Contargo AG.www.rhenus.com

Container-Logistik:Contargo Alpina und BMTfusionieren

2011 wird für Novartis ein eher schwierigesJahr. Schuld sind das Auslaufen von Paten-ten und Preissenkungen im Zuge der Ge-sundheitsmarktreform in den USA, wie derKonzern bei Vorlage der Jahresbilanz 2010mitteilte. Dies werde Novartis aber dankneuer Produkte ausgleichen und 2011 den-noch wachsen können, zeigte sich Novar-tis-CEO Joe Jimenez (Bild) zuversichtlich.Insgesamt erwartet der Konzern aus Baselein Umsatzwachstum «etwa um den zwei-stelligen Bereich». 2010 wuchs der Netto-umsatz um 14% auf 50,6 Mrd. USD, derReingewinn stieg um 18% auf 9,9Mrd.USD. In der Division Pharmaceuticals werde2011 mit einer Umsatzsteigerung im unte-ren bis mittleren einstelligen Prozentbereichgerechnet. Den Patentschutz verliert dieNovartis SA in diesem Jahr für ihren Topseller, das Herzmedikament Diovan, mit dem 2010 mehr als6 Mrd. USD umgesetzt wurden. Auch das Brustkrebsmittel Femara – 1,4 Mrd. USD Umsatz – verliertseine Exklusivrechte. Novartis hat mit Blick auf die mit dem Auslaufen von Patenten einhergehendenUmsatzrückgängen bereits Sparmassnahmen umgesetzt und mehr als 1000 Stellen abgebaut. So-bald die Auswirkungen der Patentverluste abgeebbt seien, werde Novartis wieder beschleunigtwachsen, voraussichtlich ab 2013 und 2014, sagte Jimenez.www.novartis.com

Novartis: Zuversicht trotz Patentabläufen und Preisdruck

Page 16: Chemieplus 2011/01 v2

1 4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 m ä r k t e u n d a k t e u r e

Das Schweizer Spezialchemieunternehmen Clariant baut seine Forschungund Entwicklung am Standort Frankfurt mit Investitionen von 50Mio. EURaus. Bis Ende 2012 soll im dortigen Industriepark Höchst ein «Clariant In-novation Center» (siehe Grafik) mit rund 500 Arbeitsplätzen entstehen. Esarbeitet mit den als F&E-Satelliten verbundenen Standorten Gendorf beiMünchen, Lamotte/Frankreich und Suzano/Brasilien sowie rund 40 an-wendungstechnischen Zentren weltweit zusammen. Insgesamt hat Clariant2010 über 130 Mio. CHF in F&E investiert. «Nach dem Abschluss der Re-strukturierung wird Innovation in Verbindung mit der verstärkten strategi-schen Ausrichtung auf profitables Wachstum ein wichtiger Eckpfeiler fürunser Unternehmen. Ziel ist es, Clariant in den kommenden Jahren als ei-nen der weltweiten Innovationsführer in der Spezialchemie zu etablieren»,sagte Clariant-CEO Hariolf Kottmann. Das Frankfurter F&E-Zentrum sollunter anderem die zu Group Technology Services gehörende chemischeForschung sowie anwendungstechnische Laboratorien und technischeMarketingfunktionen mehrerer Geschäftsbereiche vereinen. Auch einigeStellen aus Reinach werden nach Frankfurt verlagert. www.clariant.com

Clariant: Mehr Forschung in Frankfurt

Bayer Crop Science nimmt mehrere Produktionsanlagen für die Herstel-lung von Carbamaten in Institute im US-Bundesstaat West Virginia ausserBetrieb und schliesst seinen Formulierungsstandort in Woodbine (Geor-gia). An beiden Standorten werden innerhalb von zwei Jahren rund300 Stellen gestrichen. In den vergangenen Jahren wurde die Substanz-klasse der Carbamate grösstenteils durch neuere Produkte ersetzt, wasdas Unternehmen zu einer Neuausrichtung seiner Strategie für dieses Ge-schäft veranlasste. Nach der Vereinbarung mit der US-Umweltschutzbe-hörde EPA von August 2010, das Insektizid/Nematizid der Marke «Te-mik» auslaufen zu lassen, sei die Herstellung bestimmter Carbamate lautBayer wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. www.bayer.com

Pflanzenschutz: Bayer schliesstBetriebe in den USA

Die Nachfrage nach Hightech-Kunststoffen steigt weiter an, vorallem auf den Märkten USA, Chinaund Indien. Ein Wachstumstreiberist die Automobilindustrie. Expertenzufolge wird der globale Einsatzvon Hightech-Kunststoffen pro Au-to bis 2020 noch um rund 7% proJahr steigen. Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat deshalb 2011zum «Jahr der Hightech-Kunststof-fe» erklärt. Anfang Februar 2011hat Lanxess im belgischen Antwer-pen die fünfmillionste Tonne seinesKunststoff-Vorproduktes Caprolac-tam produziert. Die World-scale-Anlage im Hafengebiet von Antwer-pen startete die Produktion im Jahr1967. Aktuell werden die dortigenKapazitäten von 200000 Jahres-tonnen mit Investitionen in Höhevon 35 Mio. EUR um 10 Prozenterweitert. Caprolactam wird vor al-lem für die Herstellung des Kunst-stoffs Polyamids 6 benötigt und fürdie Produktion von Hightech-Kunststoffen der Marke Durethanweiterverarbeitet. Durethan kommtvor allem in der Automobilindustriezum Einsatz. www.lanxess.com

Lanxess:«Jahr der Hightech-Kunststoffe» eingeläutet

Die Kem AG, ein Joint Venture der Stockmeier Holding und der OverlackAG, hat Anteile an der Quaron France, die die früheren Aktivitäten von Sol-vadis France umfasst, erworben. Die stark expandierenden deutschenChemiedistributeure steigen damit zur drittgrössten Chemiehandelskraft inFrankreich auf nach Brenntag und Univar. Die Übernahme sehen die Part-ner als einen ersten Schritt zum Aufbau eines europaweiten Distributions-netzwerkes für chemische Produkte.

Distribution: Kem AG steigt beiQuaron France ein

Die international tätige Thermo Fisher Scientific Inc.hat die TKA Wasser-aufbereitungssysteme GmbH übernommen. TKA ist ein europäischer An-bieter von Labor-Wasseraufbereitungssystemen mit Sitz in Niederelber (D).Das Unternehmen setzte 2009 rund 10 Mio. EUR. um. Mit dem Sortimentvon TKA erweiterte Thermo Fisher Scientific (TFS) sein eigenes Portfolioan Laborgeräten und Verbrauchsmaterialien, teilte der Konzern weiter mit.«Wegen der ständig zunehmenden Empfindlichkeit der Analyseninstru-mente in der biowissenschaftlichen Forschung steigt insbesondere der Be-darf an Reinstwasser im Labor», betonte Thomas Loewald, President fürLaborgeräte bei TFS. TKAs Wasseraufbereitungssysteme arbeiten mitElektrodeionisierung (EDI), Umkehrosmose (RO) und Ultrafiltrationstechni-ken. www.thermoscientific.de

Wasseraufbereitung: ThermoFisher Scientific erwirbt TKA

Novartis hat für seine MS-Tablette«Gilenya» die Zulassung in derSchweiz und Australien erhalten. Inden USA und Russland war die Tab-lette zur Behandlung von MultiplerSklerose (MS) bereits zuvor zugelas-sen worden. Mitte Januar hatte sichdas wissenschaftliche Komitee CHMPder europäischen ZulassungsbehördeEMA für die Einführung von «Gilenya»in Europa ausgesprochen. Die end-gültigen Entscheidungen der EMAstehen noch aus, die Behörde folgtaber normalerweise den Empfehlun-gen des CHMP. Der Markt für MS-Mittel wird auf rund 10 Mrd.USD ge-schätzt. Die bequeme Darreichungs-form als Tablette dürfte «Gilenya» zuVerschreibungserfolgen verhelfen. Ak-tuell wird der Markt von Firmen wieBayer, Biogen Idec und Teva Pharma-ceutical Industries dominiert. DerenMS-Mittel müssen aber injiziert wer-den und haben Nebenwirkungen. DerTablette Gilenya trauen Analysten jähr-liche Umsätze von bis zu 3,5 Mrd.USD in der Spitze zu. Die MerckKGaA hat mit «Cladribin» ebenfallseine MS-Tablette entwickelt, doch hatdas CHMP im Januar seine bisherigeEntscheidung bestätigt und denMerck-Antrag auf Marktzulassungdes Mittels endgültig abgelehnt.www.novartis.com

MS: Tablette vonNovartis in der Schweizzugelassen

Die BASF will von der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel «Amflora»in diesem Jahr deutlich weniger anbauen als noch 2010. In diesem Jahrkonzentriere sich die Pflanzenbiotechnologietochter BASF Plant Scienceauf die Pflanzgutvermehrung für den Anbau der Kartoffel in den Folgejah-ren, sagte ein Sprecher des Unternehmens zu Dow Jones Newswires. Andie Stärkeindustrie soll in diesem Jahr im Gegensatz zu 2010 kein Mate-rial geliefert werden. In Schweden war es 2010 zu einer schweren Pannebeim Anbau gekommen. Dort war das zugelassene Saatgut von «Am-flora» irrtümlich mit noch nicht zugelassenem Saatgut vermischt wordenund auf die Felder gelangt. Amflora war seit vielen Jahren die erste trans-gene Pflanze, die in der EU für den kommerziellen Anbau zugelassenwurde. www.basf.com

«Genkartoffel»: Amflora-Anbauvorerst gedrosselt

Page 17: Chemieplus 2011/01 v2

m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 1/2-2011 1 5

ELPRO-BUCHS AG www.elpro.com

DATENLOGGERfür Temperatur undFeuchtigkeit.

SAWA Pumpentechnik AGCH-9113 DegersheimTel ++41 (0)71 372 08 08Fax ++41 (0)71 372 08 [email protected] w www.sawa.ch

Der richtige AnschlussPumpen zur Förderung flüssiger Medien aller Art

Getränke, Milch,Lebensmittel, Öle,Heissöle (Friture),Chemie, Lösungsmittel,Säuren, Laugen, feststoff-beladene Medien, z.B.Textil- und Galvanikindustrie,H202, CIP-Pumpen für Vor-und Rücklauf, Additive, usw.Steril- und Pharmatechnikfür WFI, Medizinallösungen,Impfstoffe usw.,Pumpen für Wärmeträger.

QS und ForschungTreffsichere Analysen mit PIAG

Spektroskopie

Mikroskopie

E-Nose/E-Tongue

Gradientenmischer

Zubehör

Kurse

CH-4105 Biel-Benkenportmann-instruments.ch

Geissbrunnenweg 14, CH-4452 Itingen BLTel. 061 971 83 44, Fax 061 971 83 45E-Mail: [email protected], www.sebio.ch

DISC

OVER

NEW

SOLU

TION

SFO

RLIQU

IDCH

ROMATOG

RAPH

Y

Der Spezialchemiekonzern Altanaerwirbt den Hersteller von Kunst-stoffmodifikatoren, Kometra Kunst-stoff-Modifikatoren und -AdditivGmbH, in Schkopau (Sachsen-Anhalt/D). Es handelt sich dabeium spezielle grenzflächenaktiveCopolymere, die als Haftvermittlerund Schlagzähmodifikatoren ein-gesetzt werden. Kunststoffmodifi-katoren dienen der Veredelung vonStandardkunststoffen und werdenvorwiegend in technischen Anwen-dungen wie der Automobilindustrieverwendet. www.altana.com

Copolymere:Altana expandiert

,Vorsichtig optimistisch zeigt sich Saltigo-GeschäftsführerWolfgang Schmitz, was die allgemeine Geschäftsentwicklungseines global tätigen Exklusivsynthese-Unternehmens betrifft.Das Agro-Geschäft hatte im 1.Halbjahr 2010 unter dem lan-gen Winter auf der Nordhalbkugel und den hohen Lagerbe-ständen der Kunden zu leiden. Danach erholte sich die Situa-tion. Vor allem Fungizid-Wirkstoffe und deren Vorstufen warengefragt. Um der langfristig steigenden Nachfrage im Agrobe-reich zu begegnen, hat die Tochter des Spezialchemie-Kon-zerns Lanxess 2010 die Kapazitäten für wichtige Produktedeutlich gesteigert. Im Pharmasektor habe Saltigo seine Kun-denbasis erweitert und neue Projekte in allen Phasen desProduktlebenszyklus akquirier, so Schmitz, der für 2011 eine«positive Entwicklung» erwartet. Um speziell der Pharmain-dustrie im US-Markt alle Services vor Ort anbieten zu können,setzt Saltigo seit Jahren auf den CGMP-qualifizierten StandortRedmond bei Seattle. Neben Kilo-Labors steht dort auch einePilotanlage mit Tiefkälteeinrichtung für die Herstellung vonWirkstoffen für die pharmazeutische Prüfung bis einschliess-lich Phase IIa zur Verfügung. Zu einem Schwerpunkt bei Salti-go hätten sich katalysierte Kupplungsreaktionen entwickelt,erklärten Unternehmensvertreter auf der Feinchemiemesse In-formex in Charlotte/USA. Im Fokus steht zudem die Herstel-lung spezieller Phosphanliganden im technischen Massstab.Jüngst ist im amerikanischen Redmond das Scale-up derSynthese von Buchwald-Hartwig-Liganden der neuesten Ge-neration, eine Aminierungsreaktion, gelungen. Saltigo kannjetzt z.B. auch Biphenylmonophosphane für Kundensynthe-sen zur Verfügung stellen. www.lanxess.com

Saltigo: Service komplett

Propylen ist eines der wichtigsten Ausgangs-produkte der petrochemischen Industrie. Eineneue Studie von Ceresana Research erwartet,dass die weltweite Propylen-Nachfrage bis zumJahr 2017 um mehr als 20Millionen Tonnenwachsen wird. «Der Propylen-Umsatz erreichteim Jahr 2008 mit über 90 Mrd. USD seinen bis-herigen Höhepunkt», berichtet Oliver Kutsch,der Geschäftsführer des Marktforschungsinsti-tuts. «Bereits im Jahr 2012 wird dieses Niveauwieder übertroffen werden.» Am stärksten le-gen Produktion und Verbrauch von Propylen inden Ländern des Mittleren Ostens zu. CeresanaResearch rechnet dort bis zum Jahr 2014 miteiner Verdoppelung von Angebot und Nachfra-ge. Die Region Asien-Pazifik wird jedoch auchin Zukunft den Markt dominieren und mehr als45% der Nachfrage generieren. China steigtzum weltweit grössten Propylen-Verbraucherauf und wird voraussichtlich im Jahr 2011 dieUSA auf den 2.Rang verweisen.

Propylen: WeltweiteNachfrage steigt

Die Siegfried-Gruppe hat mit der EBM IndustriecontractingAG, Münchenstein, einer Gesellschaft der EBM-Gruppe, ei-nen Zusammenarbeitsvertrag für ihr Werk in Zofingen abge-schlossen. Rückwirkend ab 1.Januar 2011 zeichnet sie füralle Belange der Ver- und Entsorgung am Platz verantwort-lich. Für die Übernahme der entsprechenden Gebäude undAnlagen hat die EBM 11.5 Mio.CHF bezahlt. Alle acht indiesen Bereichen tätigen Mitarbeitenden wechselten vonSiegfried zur EBM, teilte die Siegfried Holding weiter mit.Siegfried-CEO Dr. Rudolf Hanko: «Durch die Zusammenar-beit mit EBM profitieren die Firma Siegfried und ihre Kundenkünftig von einem professionellen Service zu günstigerenKosten; ein weiterer Beitrag zur Stärkung der Konkurrenzfä-higkeit unseres Unternehmens.» www.siegfried.ch

Siegfried: Outsourcing derVer- und Entsorgung

Der weltgrösste Chemiekonzern,BASF will seine Ausgaben für F & E2011 erneut steigern. Das kündigteForschungsvorstand Andreas Krei-meyer an der Forschungspresse-konferenz des Unternehmens inLudwigshafen an. Eine Zielgrössenannte er nicht. Im Jahr 2010 lagendie Forschungsausgaben seinenAngaben zufolge bei fast 1,5 Mrd.EUR, nach 1,4 Mrd. EUR im Vor-jahr. Im vergangenen Jahr habedas Unternehmen sein Ziel, mitneuen und verbesserten Produktenund Anwendungen, die weniger alsfünf Jahre im Markt sind, einen Um-satz von 6 Mrd. EUR zu erwirt-schaften, deutlich übertroffen, sag-te der Manager. www.basf.com

BASF: HöhereAusgaben für Forschung

Page 18: Chemieplus 2011/01 v2

1 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 mä r k t e u n d a k t e u r e

Der Roche-Konzern hat 2010trotz rückläufiger Einnahmen undRestrukturierungskosten mehrverdient, die Markterwartungenaber verfehlt. Nach Minderheitenlegte das Ergebnis um 11% auf8,67 Mrd. CHF zu, hier hatte imVorjahr noch die Übernahme derUS-Biotechnologiefirma Genen-tech belastet. Der Umsatz sankum 3% auf 47,5 Mrd. CHF, u. a.wegen ungünstiger Währungsre-lationen. 2009 hatte Roche zu-dem wegen der Schweinegrippevon der starken Nachfrage nachdem Grippemittel Tamiflu profi-tiert, diese Umsätze wurden 2010nicht wiederholt. Zudem mussteRoche 2010 die Preise – vor allembedingt durch staatliche Preisre-gulierungsmassnahmen – um ins-gesamt 770 Mio. CHF senken, wie es an der Bilanzmedienkonferenz inBasel weiter hiess. Ab 2012 will der Basler Konzern 2,4 Mrd. CHF an Kos-ten einsparen, die Produktivitätssteigerung beschleunigen und die Innovati-onskraft stärken. Das Programm, das wie berichtet den Abbau von 4800Stellen weltweit beinhaltet, verlaufe planmässig, hiess es. Ihre Spitzenum-satzprognose für den Blockbuster Avastin nahm Roche am Mittwoch aufeiner Pressekonferenz zurück und rechnet nur noch mit Erlösen von bis zu7Mrd. CHF. Zuletzt lag die Schätzung noch bei rund 9 Mrd.CHF. CEOSeverin Schwan (Bild) begründete dies mit der Entscheidung der US-Ge-sundheitsbehörde FDA, Avastin die Zulassung für die Brustkrebstherapiezu entziehen sowie mit dem starken Schweizer Franken. Mittelfristig zeigtesich Schwan mit Verweis auf die gut gefüllte Pipeline – darunter 12 neuarti-ge Wirkstoffe in einer späteren Entwicklungsphase – optimistisch.www.roche.com

Roche: Mittelfristig optimistisch

Bodo Möller Chemie und Prom Chem Ltd. haben eine Vertriebsvereinba-rung abgeschlossen, durch die Bodo Möller Chemie zum exklusiven Ver-triebspartner für Prom-Chem-Biozide in Deutschland, Österreich und Po-len sowie in der Schweiz wird. Ab sofort vertreibt Bodo Möller Chemie indiesen Ländern die Promex und Promex 4200 Micro-Respirometer Biozi-de-Produktreihen. Diese beinhalten Produkte, die eine effiziente Lösung fürmikrobiologische Probleme anbieten. Prom Chem ist Anbieter von phar-mazeutischen Zwischenprodukten, Bioziden und Fotoinitiatoren sowieDuft- und Aromastoffen. www.bm-chemie.de

Bodo Möller Chemie vertreibtProm-Chem-Biozide

Ein effizientes Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von Selte-nen Erden aus gebrauchten Energiesparlampen hat der französischeChemiekonzern Rhodia entwickelt. Die luminiszenten Pulver, die hoheKonzentrationen an Seltenen Erden enthalten, wurden bisher deponiert.Der führende Produzent von Seltenen Erden wird diese Verfahren ab2012 in seinen Werken Saint-Fons und La Rochelle einsetzen. Die Nach-frage nach Seltenen Erden wächst jährlich um 6%www.rhodia.com

Seltene Erden: effizientes Recycling

Azelis, einer der führenden paneuropäischen Händler von Spezialchemika-lien, hat Finkochem d.o.o. übernommen. Der zweitgrösste Chemiedistribu-teur Serbiens vertreibt Rohstoffe für Reiniger und Haushaltspflege sowie fürKunststoff-Additive, Metallurgie- und Kautschukindustrie und stärkt damitAzelis relativ schwache Position im östlichen Mittelmeerraum. Die Kombina-tion mit dem Geschäft in Kroatien erleichtert zudem Azelis den Zugang zuden regionalen Märkten. Finkochem wurde 1991 von der zypriotischen Fir-ma Al Metalchem Ltd. gegründet und beschäftigt 20 Mitarbeiter. Für 2011kündigte Joris Coppye, CEO der Azelis Gruppe, weitere Akquisitionen an.www.azelis.com

Chemiehandel: Azelis stärkt sichin Serbien

Die Boehringer Ingelheim Pharma verkauft das Geschäft mit Polymeren fürmedizinische Anwendungen «Resomer» an den Chemiekonzern Evonik.Die dazugehörigen Monomere basieren auf Milch- und Glykolsäure undwerden u.a. durch Fermentation von nachwachsenden Rohstoffen gewon-nen. Die Polymere sind im Körper vollständig bioabbaubar. Sie werden bei-spielsweise für Peptidwirkstoff-haltige Depotarzneiformen bei Krebserkran-kungen eingesetzt, die eine therapeutische Wirkung über bis zu sechs Mo-nate sicherstellen. Die Milchsäure-Polymere werden u. a. zur Herstellungvon chirurgischen Schrauben, Nägeln und Platten verwendet. Währendder gesamte Pharmamarkt stagniert, zeigt der Markt für biotechnologischeWirkstoffe ein relativ hohes Wachstum. www.evonik.com

Medizinpolymere: BoehringerIngelheim verkauft an Evonik

BASF-CEO Jürgen Hambrecht hat die wirtschaftlichen Bedingungen fürChemieunternehmen als allgemein günstig bezeichnet. «Wir haben ein gu-tes Umfeld und gute Frühindikatoren», sagte Hambrecht an einer Veran-staltung der ETH Zürich. Eine Erfolgsgarantie gebe es allerdings nicht, füg-te er hinzu. Mit Blick auf die Rohmaterialpreise sagte Hambrecht, er sehewenig Anzeichen für einen weiteren Anstieg. BASF schielt dabei haupt-sächlich auf den Ölpreis. Die Preise für Rohmaterialien seien immer vonkleineren Auf und Ab gekennzeichnet, so der Manager weiter. Der welt-grösste Chemiekonzern hat sich in den vergangenen Jahren darauf kon-zentriert, sein Standbein im Spezialchemie-Sektor zu vergrössern. Im ver-gangenen Juni hat BASF dazu für 3,1 Mrd. EUR die Cognis GmbH über-nommen. Den Zukauf wollen die Ludgwigshafener nun erst einmal verdau-en, bevor sie über weitere Transaktionen nachdenken, so Hambrecht.Langfristig will sich BASF von ihrem Geschäft mit Styrolkunststoff trennen.

Hambrecht: «Chemie hat ein gutesUmfeld»

Die Tecan Group AG in Männedorf,weltweiter Anbieter von Laborinstru-menten und Lösungen, und die briti-sche Enigma Diagnostics Ltd., Spezia-list für molekulare Diagnostik bei dezen-traler und patientennaher Anwendung,haben eine Lizenz- und Kooperations-vereinbarung geschlossen. Über dieLizenz erhält Tecan Zugang zu geisti-gem Eigentum von Enigma, das imvollautomatisierten molekulardiagnosti-schen System, dem Enigma ML, zurAnwendung kommt. Mit der Lizenz kann Tecan das wachsende OEM-Partnering-Geschäft weiter ausbauen und eine neue Generation einer mo-lekulardiagnostischen Plattform für einen potenziellen OEM-Partner entwi-ckeln. Die angestrebte integrierte Lösung beinhaltet prozessermöglichendeVerbrauchsmaterialien und richtet sich an Zentrallaboratorien. Gemäss Te-can bietet die Lösung u.a. den Direktzugriff auf Einzelproben, die vollstän-dige Automatisierung von der Probe bis zum Ergebnis und ein schnellesTestresultat. «Wir freuen uns über die Lizenzvereinbarung mit Enigma fürdie innovative Probenaufbereitungs- und Thermocycling-Technologie desUnternehmens», kommentierte Tecan-CEO Thomas Bachmann (Bild). DieLizenzvereinbarung baue auf der bereits bestehenden OEM-Vereinbarungmit Enigma für die Produktion und Lieferung von Enigmas molekulardiag-nostischen «Point-of-care»-ML-Instrumenten auf. www.tecan.com

Tecan: Kooperation mit Enigma

Page 19: Chemieplus 2011/01 v2

m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 1/2-2010 1 7

www.altana.com

ALTANA ist in dynamischen und globalen Märkten hervorragend positioniert undInnovationstreiber für seine Kunden. Unser Leistungsspektrum eröffnet unserenKunden immer neue Marktchancen und ist der Schlüssel für profitables Wachstum.

Spezialchemie ist unser Geschäft.Wir betreiben esmit Leidenschaft und Engagement,in über 100 Ländern und mit vier spezialisierten Geschäftsbereichen, die gemeinsamdaran arbeiten, die Kompetenz und den Service von ALTANA weiter auszubauen.Mit einer klaren Vorstellung davon, was unsere Kunden von uns erwarten. Und mitdem Anspruch, jeden Tag aufs Neue Lösungen zu finden, die aus Chancen Zukunftmachen.

Unternehmen

Wachstum

Page 20: Chemieplus 2011/01 v2

er Bayer-Konzern will im laufen-den Jahr 3,1 Milliarden Euro für

Forschung und Entwicklung ausgeben, al-so etwa soviel wie 2010. «Meine grössteAufgabe ist es, unsere Innovationskraftzu stärken und die Vermarktung von In-novationen zu verbessern», erklärt MarijnDekkers, der seit Oktober 2010 den Che-mie- und Pharmakonzern leitet. Bereitszuvor hatte Dekkers angekündigt, dieAusgaben für die Verwaltung zugunstender Forschung zu beschneiden. DemSparpaket, das die Kosten um 800 Millio-nen Euro drücken soll, fallen in den west-lichen Ländern 4500 Arbeitsplätze zumOpfer. Andererseits sollen neue For-schungs-Arbeitsplätze in Asien entstehen,um das dortige Wachstum zu begleiten.Die Hälfte der Einsparungen soll in F&Eund Marketing fliessen. Dekkers: «Für

D mich ist die Innovation nicht nur F&E,sondern auch das Verkaufen. 2011 wer-den wir Wachstum im Marketing sehen.»Der Aufwand für die Vermarktung vonneuen Produkten kletterte bei Bayer 2010um 13 Prozent. Im Geschäftsjahr 2009 er-zielte Bayer mit 108400 Beschäftigten ei-nen Umsatz von 31,2 Milliarden Euro, einMinus von 5,3 Prozent gegenüber Vor-jahr. Davon entfielen 16,0 Milliarden Eu-ro auf Health Care (plus 3,8 Prozent),6,5 Milliarden Euro auf Crop Science (plus2 Prozent) und 7,5 Milliarden Euro aufMaterial Science (minus 22,8 Prozent).Das Forschungs-Portfolio sieht Dekkerssehr gut aufgestellt, «aber man könnte dieStärken noch besser nutzen», zum Bei-spiel durch eine geschickte Kombinationvon eigenen Projekten und externen Ko-operationen, von denen Bayer zurzeit

rund 900 vorantreibt. Speziell in Chinasehen Bayer-Manager ein «immenses» Po-tenzial, deren Ausschöpfung nicht nur ei-ne Frage des Geldes sei, sondern der Part-nerwahl für eine gemeinsame Entwick-lung und Partnerschaften mit Unterneh-men und Universitäten. Ein Beispiel sindGentechnikprojekte im Pflanzenschutz,zumal es bei der Gentechnik «schwierigsei, in Europa zu forschen». Aber auchgrosse Zentren für Elektromobilität undEnergie, die zurzeit in China entstehen,locken Bayer-Forscher.Einblicke in die Bayer-Forschung gabkürzlich Dr. Wolfgang Plischke, im Vor-stand verantwortlich für Innovation,Technologie und Umwelt. Zwei Drittel derInvestitionen in F&E entfallen auf die Ge-sundheitssparte Health Care, die über dieHälfte des Umsatzes ausmacht.

FORSCHUNG BE I BAYER

Das vernetzte Arbeiten mit internen und externen Partnern gilt bei Bayer als der optimale Weg für eine erspriessliche For-schung. Hier muss der Konzern besser werden und seine einzigartige Kombinationsfähigkeit von chemischen Substan-zen mit der Gentechnik in lukrative Produkte umsetzen. Wichtige Innovationsplattform sind Interaktionen zwischen denTeilkonzernen, in den Produktionsprozessen und speziell in der Wirkstoffforschung zwischen Pharma und Agro.

A D A L B E R T B U D Z I N S K I

Chemie und Gentechnik kombinieren

Bei der Suche nach neuen biologisch-pharmazeutischen Wirkstoffen setzen Forscher auf Screening-Technologie und schöpfen aus einem riesigen Reservoir an meistmenschlichen Eiweissmolekülen.

Page 21: Chemieplus 2011/01 v2

Entwicklungspipelines europäischerPharmakonzerne sind gut gefülltEuropäische Pharmakonzerne wie Bayer,Novartis oder Sanofi-Aventis werdennach Einschätzung von Standard & Poor’s(S&P) in diesem Jahr von neuen Medika-menten und von der Nachfrage in aufstre-benden Schwellenländern profitieren. DieEntwicklungspipelines seien mit viel ver-sprechenden Medikamenten gefüllt, undneu zugelassene Mittel könnten den Um-satzausfall nach Ansicht der Ratinggesell-schaft durch zukünftige Patentabläufekompensieren. 2011 erwartet der Bran-chendienst IMS Health für die Pharmain-dustrie weltweit ein Wachstum von 5 bis7 Prozent. Alleine in den Schwellenlän-dern wird mit einem Anstieg von mehrals 15 Prozent gerechnet, in China gar um25 Prozent. Dies würde das Land aufPlatz 3 hinter den USA und Japan kata-pultieren. Für 2010 erwartet S&P ein Um-satzplus von 4 Prozent im Vergleich zumVorjahr. Patentabläufe für Blockbusterund Preisdruck durch Gesundheitsrefor-men in vielen Ländern hatten der Bran-che zugesetzt. Darauf haben Konzernewie Bayer, Sanofi-Aventis oder auch Ro-che mit Sparprogrammen, einer breiterenAufstellung, Kooperationen mit Wettbe-werbern oder Biotech-Unternehmen so-wie Übernahmen reagiert.

Ein Wirkstoff verspricht MilliardenIn diese Landschaft fügt sich auch die For-schung von Bayer Health Care mit denSchwerpunkten Kardiologie und Onkologie– sie umfasst ausserdem diagnostischeBildgebung und Frauengesundheit. Der Be-reich Consumer Health befasst sich mitverschreibungsfreien Medikamenten undProdukten für Diabetiker und die Tierge-sundheit. Die Arzneimittel-Entwicklungs-pipeline sei mit 53 Projekten in den klini-schen Phasen eins bis drei gut gefüllt, sagtPlischke. Die Highlights:■ Grösster Hoffnungsträger ist der Gerin-

nungshemmer «Xarelto», für den Zulas-sungsanträge zum Schutz vor Schlagan-fällen bei Patienten mit Herzrhythmus-störungen vorbereitet werden. Mit demMittel hofft der Leverkusener Konzernauf mehr als 2 Milliarden Euro Jahres-umsatz.

■ Eine weitere Substanz, VEGF-Trap Eye,die zur Therapie von Netzhauterkran-kungen am Auge entwickelt wird, hatein Spitzenumsatzpotenzial von 250 bis500 Millionen Euro.

■ In der klinischen Testphase III befindetsich der oral einzunehmende Wirkstoff«Riociguat» zur Therapie des Lungen-hochdrucks aus einer neuen Medika-mentenklasse. Das Neue dabei: Riocigu-at stimuliert das Enzym «lösliche Gua-

nylatcyclase» und wirkt über denselbenSignalweg wie die körpereigene gefäss-erweiternde Substanz Stickstoffmono-xid. Diese entspannt die Muskulatur derGefässwände, senkt den Blutdruck inder Lunge und entlastet das Herz, in-dem es die Aktivität des Enzyms modu-liert. Daneben verbessert es die körperli-che Leistungsfähigkeit, bietet also hierungeahnte Einsatzmöglichkeiten.

■ Als Weiterentwicklung des biotechnischhergestellten Erytropoietin (EPO) zurBehandlung der Blutarmut von Dialyse-patienten, das nicht als Tablette verfüg-bar ist und einige Risiken birgt, entwi-ckelt Bayer ein orales Nieren-Therapeu-tikum (einen Hemmer des Sensors HIF-PH) mit geringeren Nebenwirkungen,das die EPO-Produktion im Körper an-regt. Es wird momentan in der Phase Iuntersucht.

■ Bei chronischer Herzinsuffizienz mitNierenschädigung oder Diabetes gebe eslaut Bayer bisher nur unzureichende Be-handlungsmöglichkeiten und möglicher-weise gefährlichen Nebenwirkungen.Ein in Phase-I-Studien befindlicherHemmer des Mineralokortikoid-Rezep-tors verspricht Selektivität und höhereEffizienz gegenüber der Standardthera-pie.

■ «Regorafenib», ein oraler Multi-Kinase-Inhibitor, hemmt Signalwege des Tu-morwachstums und soll das Wachstumvon Tumorzellen und die Blutversor-gung des Tumors verhindern. Der Be-ginn der Phase-III-Studie mit Regorafe-nib eröffnet eine neuartige Therapie-Op-tion für Patienten mit dieser Erkran-kung.

■ In der Phase-III-Studie untersuchen Bay-er und der Partner Algeta «Alpharadin»für die Therapie von Knochenmetasta-sen bei Prostatakrebs, der auf eine Hor-monbehandlung nicht mehr anspricht.

Das Radiopharmazeutikum basiert aufder Wirkung von Alpha-Strahlung; es la-gert sich, ganz ähnlich wie Kalzium, be-vorzugt in neu gebildetem Knochen einund kann so auf die Metastasen wirken –eventuell auch bei anderen Tumorarten.

m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 1/2-2011 1 9

Geruchssperre gegen MalariaEine zweijährige Forschungsvereinbarung zwischen Bayer Crop Science und der SentiSearch Inc. aus Florida für die Bekämpfung von Malaria und Denguefieber soll Mole-küle finden, die die Geruchsrezeptoren von Insekten beeinflussen. Eingeschlossen indie Kooperation sind die Universitäten Columbia und Rockefeller in New York. Bayerbringt seine Substanzbibliothek, Screening-Möglichkeiten sowie die Erfahrung in derchemischen Synthese und bei der Entwicklung von Insektiziden ein, Senti Search unddie Universitäten stellen gemeinsam patentrechtlich geschützte Prüfverfahren undKnow-how auf dem Gebiet der Chemorezeption bei Insekten zur Verfügung. Damitkann Bayer Crop Science diese Prüfverfahren zur Identifizierung von Verbindungeneinsetzen, die die Aktivität der Geruchsrezeptoren verändern können. Ausser bei derAnwendung im öffentlichen Gesundheitswesen könnten so neue Insektizide mit neuerWirkungsweise entwickelt werden. Dieses Projekt beruht auf bahnbrechenden Arbei-ten von Professor Richard Axel und Professor Leslie Vosshall. Sie haben Rezeptorenentdeckt, die für die Geruchswahrnehmung zuständig sind. Der Geruchssinn ist fürdie Steuerung verschiedener Verhaltensweisen von Insekten verantwortlich – bei-spielsweise für die Ortung von Nahrung, Menschen, Tieren und Paarungspartnern. Sofinden Moskitos, die Tropenkrankheiten auf Menschen übertragen können, ihre Wirts-tiere unter anderem anhand des CO2-Gehalts in deren Atemluft. Die neuen Molekülesollen die entsprechenden Rezeptoren blockieren – menschliche Gerüche sind dannfür das Insekt nicht mehr wahrnehmbar. Es wurden jedoch auch Rezeptoren ent-deckt, die für die Wahrnehmung von Sexuallockstoffen oder für die Eiablage derWeibchen auf ihren Wirtspflanzen verantwortlich sind. Professor Axel erhielt im Jahr2004 für seine wegbereitenden Studien über olfaktorische Wahrnehmungen den No-belpreis für Medizin und Physiologie.

Page 22: Chemieplus 2011/01 v2

2 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 m ä r k t e u n d a k t e u r e

Pflanzenschutz setzt auf GentechnikIm Pflanzenschutz will Bayer Crop Sci-ence in den kommenden zwei Jahrensechs neue Wirkstoffe mit einem Umsatz-potenzial von zusammen über einer Milli-arde Euro auf den Markt bringen – alleinfür 600 Millionen Euro drei Fungizide auseiner neuen Generation von Hemmernder Atmungskette bei Pilzen:«Bixafen», ein Getreidefungizid mit einemzusätzlichen ertragsteigernden Effekt auf-grund seiner Auswirkungen auf die Pflan-zenphysiologie, «Fluopyram» zur Be-kämpfung besonders problematischerPflanzenkrankheiten, das in 70 Kulturengegen Grauschimmel oder Echten Mehl-tau eingesetzt werden kann.Überdies baut Bayer das Geschäft mitSaatgut und Pflanzeneigenschaften aus.Stichwort ist die «Grüne Gentechnik» – inseinen bisherigen Kernkulturen Baumwol-le, Raps, Reis und Gemüse habe Bayerlaut Plischke weltweit eine führende Posi-tion erreicht. Hier wird künftig über-durchschnittlich mit Schwerpunkt in denUSA investiert: In Texas hat Bayer einZentrum für Baumwoll-Forschung und

-Züchtung eröffnet mit Fokus auf Ertrags-steigerung, Stresstoleranz gegen Krank-heiten und Dürre sowie Qualitätsverbes-serungen, zum Beispiel der Faser. DasForschungszentrum in Research TrianglePark in North Carolina setzt Schwerpunk-te im Ausbau unserer Mais- und Soja-Technologien. Mit strategischen Partner-schaften wird das Geschäft auf Kultur-

pflanzen wie Weizen und Soja ausgewei-tet. Zugleich wird offensichtlich bei derCrop-Science-Einheit im Frankfurter In-dustriepark Höchst gespart, wo Bayer diezentrale Pflanzenschutz-Forschung be-treibt. Das Geschäft von Crop Science lei-det vor allem unter generischen Pflanzen-schutzmitteln – beispielsweise Herbizidenvon Herstellern, die den Ablauf von Pa-tenten nutzen.Um dem Druck auszuweichen, will Bayerkünftig mehr in Bio Science investieren,also in gentechnische Verfahren rund umPflanzen. Die wichtigsten Bayer-Standorteder Bio Science sind Monheim und Gentin Belgien. Dagegen ist diese Forschungin Höchst nicht vertreten. Ein Beispiel:Die Entschlüsselung des Genoms derRapssorte Canola erlaubt, Pflanzeneigen-schaften wie Ölgehalt und Ölzusammen-setzung zu verbessern. Zudem verfügtBayer über einen umfangreichen Bestand

an Mikroben, die langfristig die Quellekommerziell bedeutender Gene für nützli-che Pflanzeneigenschaften wie Stresstole-ranz sein könnten. Beispiele sind Resis-tenzen von Pflanzen gegen Fadenwürmeroder von Sojabohnen gegen den ParasitZysten-Nematode mithilfe eines Bt-Gens.

Megatrends treiben Werkstoffe anBayer Material Science schliesslich be-ackert Megatrends wie Energie-Effizienz,Rohstoffe und Klimaschutz. So kombi-niert das mit Partnern entwickelte neuar-tige Solar-Luftkollektor-Dachdämmsystemdie Energiegewinnung aus Sonnenstrah-lung mit Wärmedämmung. Allein für die-sen Markt der Solarthermie wird von Ex-

Translationale ForschungZusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, der grösstenbiomedizinischen Forschungseinrichtung in Deutschland, sucht Bayer Health Carenach Molekülen, Mechanismen und Modellen für neue Therapien gegen Krebs, aberauch nach neuartigen Diagnoseverfahren, die den individuellen Krankheits- und The-rapieverlauf überwachen sowie den Behandlungserfolg vorhersagen können. Dennmeist stochern die Ärzte bei der Krebstherapie zuerst im Dunkeln, probieren teureMedikamente nacheinander aus und treiben so die ohnehin exrem hohen Behand-lungskosten weiter in die Höhe. Neun Projekte hat die Allianz bisher gestartet, von de-nen eines bereits in das Substanzscreening überführt wurde, weitere stehen kurz da-vor. So sucht das Projekt «Centrosomal Clustering» nach Substanzen, die eine Fehl-steuerung bei der Zellteilung verhindern und so die Vermehrung von Tumorzellen un-terbinden können. Weiterhin ist geplant, die Zusammenarbeit auch auf dem Gebietder translationalen Forschung weiter auszubauen. Translationale Forschung hat dieAufgabe, grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse für den Menschen direkt nutzbarzu machen. Jetzt hat Bayer und das Krebsforschungszentrum ihre 2008 gegründetestrategische Allianz um weitere drei Jahre verlängert. In die Kooperation investierenbeide Partner insgesamt zehn Millionen Euro.

Forschungsaufwand der Bayer AG

F&E-Budget Mitarbeiter Patentanmeldungen (2009)Health Care 2,1 Mrd. EUR 7200 200Crop Science 740 Mio. EUR 4000 215Material Science 230 Mio. EUR 1000 263

Einweihung des ersten emissionsneutralen Bayer-Bürogebäudes in Asien: Bayer-Forschungsvorstand Dr. Wolf-gang Plischke (l.), Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender von Bayer Material Science (Mitte) und Stephan Ger-lich, Bayer-Landessprecher Indien.

Page 23: Chemieplus 2011/01 v2

m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 1/2-2011 2 1

perten in Europa ein jährliches Wachstumvon mehr als 30 Prozent bis 2020 prog-nostiziert. Kohlenstoff-Nanoröhrchen er-möglichen die Herstellung von Rotorblät-tern für Windkraftanlagen, die effizienterals bisher Strom produzieren. Für dieenergiesparende, wartungsfreundlicheund langlebige LED-Lichttechnik hat Bay-er passende Polycarbonate entwickelt.Polyurethane reduzieren die Wärmever-luste bei schlanken, hoch dämmendenFensterprofilen und Fassaden gegenüberdem Stand der Technik um etwa die Hälf-te. Höhere Dämmleistung von Polyuretha-nen kann zudem die Kühlkette optimie-ren. Schliesslich könnten Polyurethan-Na-noschäume mit Porengrössen unter 150Nanometern, eine Entwicklung von Bayermit der Universität Köln, die Wärme-dämmleistung von Kühlgeräten verdop-peln.Durch die Übernahme der in Kalifornienansässigen Firma Artificial Muscle Inc.haben die Leverkusener die elektroakti-ven Polymere für die Consumer-Elektro-nik verstärkt. Die Polymere machen

Touchscreen-Felder «fühlbar» und geben– analog zu herkömmlichen Tasten – einetaktile Rückmeldung beim Berühren desDisplays. Anwendungsmöglichkeiten er-öffnen sich speziell im boomenden Marktder tragbaren Elektronikgeräte.Auch Plischke sieht das vernetzte Arbei-ten mit internen und externen Partnernals den optimalen Weg für eine erspriess-liche Forschung. Hier müsse Bayer besserwerden und seine einzigartige Kombinati-onsfähigkeit von chemischen Substanzenmit der Gentechnik in Produkte umset-zen. Wichtige Innovationsplattform seienInteraktionen zwischen den Teilkonzer-nen, bei Produktionsprozessen und spezi-ell in der Wirkstoffforschung zwischenPharma und Agro. Rund 22 Prozent desForschungsbudgets investiert Bayer inNetzwerke als Ergänzung der eigenenKompetenzen.Eine offene Initiative zur Grundlagenfor-schung («Grants4Targets»), bei der BayerGeld für die Weiterentwicklung viel ver-

sprechender pharmazeutischer Targetszur Verfügung stellt und so neue Ideenvon akademischen Partnern erhält, hatsich als fruchtbar erwiesen: Seit Mai 2009kamen 280 Vorschläge aus Europa, Ame-rika und Asien, von denen mehr als 40akzeptiert wurden. Und die Zusammenar-beit mit der CSIRO, der nationalen For-schungsorganisation Australiens, einerder grössten Forschungseinrichtungen derWelt, brachte ebenfalls Resultate wie dieVerbesserung der Faserqualität vonBaumwolle, eine Technologie zum geziel-ten Abschalten von Genen und den Aus-bau der Weizen-Plattform. 900 Kontaktezu führenden Wissenschaftlern weltweitund die Vergabe von wissenschaftlichenPreisen und Auszeichnungen sollen eben-falls frischen Wind in die Forschersegelnbringen. Dazu Vorstandschef Dekkers:«Unsere Forscher im Ausland tragen kei-ne wehenden Kittel, sonder Anzüge. Sieknüpfen Kontakte und schmieden Netz-werke».

Kunststoffe aus CO2

In dem öffentlich geförderten Projekt«Dream Production» will Bayer nun Poly-urethan aus Kohlendioxid (CO2) herstel-len. Partner sind RWTH Aachen und derEnergiekonzern RWE. Die Technologie fürdiese Art der Nutzung von CO2 erfor-schen unter anderem das Forschungs-zentrum in Leverkusen und die TU Dort-mund, Gesellschafter ist Bayer Technolo-gy Services. Das prinzipielle Verfahren istschon seit 1969 bekannt, doch scheitertees bislang daran, dass für den Herstel-lungsprozess teure Katalysatoren sowiehoher Druck und Temperaturen notwen-dig waren. An der Cornell University inden USA wurde indes ein Zinkkatalysatorentwickelt, der unter milden Bedingungenarbeitet und das Verfahren billiger macht.Bereits an der Tagung der American Che-mical Society 2008 berichtete ToshiyasuSakakura vom Nationalen Forschungsins-titut AIST in Tsukuba/Japan über CO2-Fi-xierung in Kunststoffen und über dieMöglichkeiten der Herstellung – nebenPolycarbonat – von Polyurethanen ausCO2. Die Forscher vom Katalyse-InstitutCAT, das von der RWTH Aachen undBayer betrieben wird, sahen bisher CO2

vor allem als preisgünstigen Rohstoff inder Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen (PC). Praktische Statistik-

Kurse mit Excel!Visualisierung von Labordaten mit Excel 5.–6.4.11Analyse von Labordaten mit Excel 23.–24.5.11Einführung in die Biostatistik mit Excel 16.–17.6.11• Alle Methoden werden mit praxisorientierten Beispielen illustriertund direkt am PC geübt.

• Kein mathematischer Formalismus.• Kursort: Basel. Les cours sont aussi disponibles en français.

Statist. Versuchsplanung & Optimierung am PCTeil A: 10.–11.5.11: Grundbegriffe, Screening, Modellierung, fakto-rielle fraktionierte & Optimierungspläne, grafische Auswertung.Teil B: 21.–22.6.11: Optim. von mehreren Zielgrössen & von Misch-verhältnissen, optimale Pläne, eigene spezifizierte Experimente.

Robust Design & Taguchi-Methode 5.–6.5.11Statistische Qualitäts- und Prozesskontrolle 27.6.11Vertiefungskurs Kontrollkarten 28.6.11Anal. der Stabilität und der Haltbark. von Prod. 12.–13.5.11SIX SIGMA GREEN BELT 1816.–20.5.11Prozessoptimierung und -überwachung für PAT 31.3.–1.4.11

Einführung in Data Mining 24.6.11

Für mehr Information:AICOS Technologies AG, Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel,Tel. 061 686 98 76, Fax 061 686 98 88, E-Mail: [email protected] www.aicos.com

mit

Üb

un

gen

amP

Cb

eid

enm

eist

enK

urs

en

Weitere Kurse sind auch verfügbar!

Werten Sie Ihre Daten optimal aus!

Page 24: Chemieplus 2011/01 v2

2 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 m ä r k t e u n d a k t e u r e

ie chemische Industrie ist seit vie-len Jahren im Wandel: Nach ei-

nem exzellenten Jahr 2010 und positivenAussichten für 2011 bleiben jedoch diver-se strukturelle Herausforderungen – trotzvieler Change-Initiativen der vergangenenzwei Jahre. Mitte der 1990er-Jahre wan-delte sich der Markt für chemische Pro-dukte erstmals auf breiter Front – ausge-löst durch ein zunehmendes Angebot ausAsien – von einem Verkäufer- zu einemKäufermarkt.In den folgenden Jahren traten die «tradi-tionellen» Wettbewerbsvorteile der westli-chen Hersteller wie Patentschutz, hoheQualität und gute Verfügbarkeit insbeson-dere im Bereich der Spezial-, Fein undFunktionschemikalien immer weiter inden Hintergrund. Gleichzeitig rückte derBedarf nach kundenspezifischen Lösun-gen, sei es durch Produkte, Produktfor-mulierungen oder -kombinationen oder

Dveränderte Logistikkonzepte in den Vor-dergrund. Des Weiteren kam es zu einer

«Kommodisierung» von Produkten undMärkten. Andererseits erhöht sich der

Spezialisierungs- und Servicegrad in an-deren Bereichen, meist aufbauend auf derBasis von ein und demselben Zwischen-oder Basisprodukt.Als Konsequenz dieser Veränderungen,dem Versuch sich in einzelnen Bereichenzu differenzieren, kam es in vielen Berei-chen zu einer meist schleichenden, abermassiven Erhöhung der Komplexität, diesich u.a. in hohen Beständen und steigen-den SG&A-Kosten (Kosten für Marketingund Vertrieb) niederschlugen.Wer die chemische Industrie in den ver-gangenen Jahren verfolgt hat, weiss: Nurin wenigen Fällen konnten diese Kostennachhaltig durch entsprechende Program-me reduziert werden – und dies meist ineinzelnen Bereichen wie der Produktionoder der Logistik. Im Ergebnis liegt die

TECHNISCHES MARKETING

Der Wandel der chemischen Industrie zu einer marktorientierteren Branche hat die Bedeutung des Technischen Marke-tings verändert. Technisches Marketing hat heute eine Hebelwirkung auf die meisten Bereiche der Prozesskette.Wer diesen Bereich einer grundlegenden Optimierung unterzieht, steigert meist enorm Innovation, Kosten- und Kapital-effizienz.

U W E N I C K E L *

Am Scheideweg zwischen Profitund Komplexität

Ressourcenallokation und Innovationstreiber.

Kostentransparenz und Exzellenz im Technischen Marketing. SG&A-Kosten = Vertriebs- und Marketingkosten.

Page 25: Chemieplus 2011/01 v2

CHEMIE PLUS 1/2-2011 2 3

Kapitaleffizienz (Def. Verhältnis Cash- flow zu Umsatz) z.B. inder Spezialchemie und der Coatingsindustrie seit vielen Jahrendeutlich unter dem Mittelwert der Branche.

Technisches Marketing als Treiberfür InnovationIm Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen das technische Mar-keting und sein operatives Element, der technische Service. Die-ser Bereich, der durch die beschriebenen Veränderungen von ei-ner rein produktzentrierten zu einer stärker marktzentrierten In-dustrie an Bedeutung gewonnen hat, geniesst hohe Aufmerk-samkeit, wenn es um die Entwicklung neuer Produkte geht.Da es immer weniger neue Molekülstrukturen gibt, die zu neuenoder verbesserten Anwendungseigenschaften führen, hat derAnteil des Aufwandes für technischen Service und Produktent-wicklung permanent zugenommen. Eine aktuelle Studie von Ar-thur D. Little mit Unternehmen der chemischen Industrie zeigt,dass knapp über 50% der Ressourcen für Forschung und Ent-wicklung in diesen Bereich fliessen.Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite istder damit verbundene Einfluss des technischen Services auf diegesamte Prozesskette und die Kostenstrukturen eines Unterneh-mens. Entgegen anderen Bereichen wie Produktion oder auchForschung und Entwicklung wird dieser Bereich auch heutenoch weniger beobachtet und seine Effizienz weniger auf denPrüfstand gestellt.

Service erfolgsentscheidendEine Studie im Bereich Marketing und Vertrieb zeigt, dass 47%der Kunden die Angebote im Servicebereich schätzen und diesals Differenzierungselement sehen. Erst danach kommen Preis(36%) und Produktqualität (17%). Somit ist der Service er-folgsentscheidend für Unternehmen. Viele Firmen fürchten da-her, dass eine entsprechende Optimierung diesen kundensensi-blen Bereich schnell in Mitleidenschaft zieht; mit entsprechen-den Konsequenzen für das ganze Unternehmen. Somit mussnicht nur Transparenz geschaffen werden. Es bedarf auch desWissens, welche positive Hebelwirkung gezielte Optimierungs-programme und -massnahmen hier haben können.Der zweite Teil ist von ebenso grosser Bedeutung. Währendman in einer Gewinn- und Verlustrechnung sehr schnell dieHerstell- (Produktion, Logistik) und Forschungskosten identifi-

WOHERWIR HEUTEWISSEN, DASS SIEIMMAI 2011ERFOLGREICHSEINWERDEN?

AUS ERFAHRUNG.Solutions ahead!www.interpack.com

Düsseldorf, Germany12–18 May 2011

INTERMESS DÖRGELOH AGObere Zäune 168001 ZÜRICHTel. 043 2448910Fax 043 [email protected]

Hotel- und Reiseangebotefinden Sie unter:

www.duesseldorf-tourismus.dewww.travelxperts.ch

Technisches Marketing im Prozesskettennetzwerk.

Page 26: Chemieplus 2011/01 v2

2 4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 m ä r k t e u n d a k t e u r e

zieren – und optimieren – kann, istder Aufwand für technisches Marke-ting/Service auf viele Bereiche all-okiert und die Kosten vergleichsweiseintransparent.

Verändertes Vorgehen – ganzheitliche,marktgetriebene Optimierung via TMSomit lohnt es sich, eine umfassendeAnalyse der tatsächlich ausgelöstenKosten durchzuführen. Darüber hin-aus löst aber technisches Marketingeine Vielzahl von Prozessen und «se-kundäre» Kosten aus oder beeinflusst

diese nachhaltig. Bei einer ganzheitli-chen Betrachtung dieser Einflussfakto-ren auf die verschiedenen Elementeder Prozesskette können sowohl dieKosten- wie auch die Kapitaleffizienzgesteigert werden.Der traditionelle Ansatz über die Pro-duktion lässt in der Regel den Marktausser Acht. Es wird von innenheraus optimiert, ohne zunächst Kun-den und Märkte zu berücksichtigen.Oftmals sind dann Adjustierungenwährend des Optimierungsprozesseswichtig. Auch kommt es häufig zur

Inkaufnahme höherer Bestände, zurBedienung der Märkte bei veränder-ten Produktionsstrukturen bis hin zurAufgabe ganzer Teilmärkte.Mit dem Ansatz über den technischenService wird die Optimierung von derMarktseite aus begonnen. Dabei wer-den die Bedürfnisse und Wünsche derKunden und die dadurch ausgelöstenLeistungen wie Produktvielfalt, Verpa-ckungskombinationen, Produktvariati-onen mittels Entwicklung, Preisstel-lungen etc. auf den Prüfstand gestelltund die im Markt für das Unterneh-men tatsächlich wertschöpfenden Ele-mente herausgearbeitet. Dies kanndurchaus auch zum Wohle der Kun-den sein, denn in vielen Bereichen ge-nügt es, eine ausreichende Qualitätund limitierten Service zu leisten,während in anderen Bereichen dieServicekomponente auszuweiten ist.Entscheidend dabei ist die tiefgreifen-de Kenntnis des Marktes und seinerBedürfnisse, die nicht immer durchdie Wünsche der Einkaufsabteilungendes Kunden reflektiert werden.Daraus abgeleitete Massnahmen füh-ren somit zu ganzheitlichen Verbesse-rungen und der oben erwähnten Redu-zierung von Komplexität. Das monetä-re Ergebnis wird erstens durch Kosten-effizienz in wesentlichen Bereichenwie Produktion, Forschung und techni-schem Service und zweitens gleichzei-tig durch eine Verbesserung der Kapi-taleffizienz durch eine optimierte Pro-duktpalette, geringere Bestände und ei-ne klare Trennung von Commoditiesund Spezialitäten ausgelöst.Dieser Prozess ist nicht auf wenige Mo-nate, sondern auf zwei bis drei Jahreangelegt. Doch ein beherztes Vorgehenlohnt sich. Es führt nicht nur zu nach-haltigen Verbesserungen, es geht aucheinher mit einer veränderten Sichtwei-se: von echten Marktbedürfnissen aufdie eigenen Prozesse!

* Der Autor Dr. Uwe Nickel ist Asso-

ciate Director bei der Strategieberatung

Arthur D. Little in Zürich und seit

mehr als 20 Jahren in der Chemiebran-

che mit Fokus auf Spezialchemie tätig.

Partner.

Anton Paar SwitzerlandTel.: 062 745 16 80Fax: 062 745 16 81

[email protected]

Instrumente für:Dichte- und KonzentrationsmessungRheometrie und ViskosimetrieProbenaufschluss Mikrowellen-synthese KolloidforschungRöntgenstrukturanalyseRefraktometrie PolarimetriePräzisions-Temperaturmessung

Page 27: Chemieplus 2011/01 v2

m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 1/2-2011 2 5

Biosimilars sind Nachahmerprodukte vonbiopharmazeutischen Arzneimitteln. Dasich die grossen Biomoleküle (in der RegelProteine) niemals hundertprozentig exaktreproduzieren lassen, sind Biosimilarsnicht identisch mit den Originalpräparaten,sondern «nur» ähnlich (engl.: similar). Da-rin unterscheiden sie sich von den che-misch hergestellten Generika, die exkakteKopien der Originalwirkstoffe (in der Regelkleine Moleküle) enthalten. Bisher sind inEuropa nur wenige Biosimilars zugelassen,darunter einige Blutbildner (EPO), Wachs-tumshormone sowie der Wirkstoff Filgras-tim, der u.a. als Begleitmedikament bei derChemotherapie eingesetzt wird. In denkommenden Jahren könnten die «Biogene-rika» indes zu einem viele Milliardenschweren Geschäft werden – ein Kuchen,von dem sich u.a. die etablierten Generi-ka-Unternehmen eine Scheibe abschneidenwollen. Die weltweite Nummer eins unterden Generika-Anbietern, die israelische Te-va, ist Anfang 2009 eine strategische Part-nerschaft mit Lonza, dem weltweit gröss-ten Produzenten von Pharmawirkstoffen,eingegangen. Gemeinsam streben sie dieSpitzenposition auf dem Markt für Biosimi-lars an.

Patentabläufe ebnen Feld für BiosimilarsWie Michael Frizberg, VP Lonza Generics,in Basel erläuterte, wurden 2009 weltweit

rund 100 Milliarden Dollar mit Biopharma-zeutika (Biologics) umgesetzt, bei jährlichenWachstumsraten von 9,6 Prozent werden dieVerkäufe bis 2016 auf 160 Milliarden zule-gen. Gleichzeitig verlieren in den Jahren2010 bis 2020 rund 190 der heute am Marktbefindlichen Biologics ihren Patentschutz inden USA bzw. in Europa. Darunter befindensich eine Reihe von Blockbustern wie etwadas Rheumamittel «Enbrel» (weltweiter Um-satz 2009: 5,9 Milliarden Dollar, Patentab-lauf: 2012), das Arthritismedikament «Remi-cade» (5,4 Milliarden Dollar; 2014) oder dasMS-Therapeutikum Tysabri (Umsatz: rund 1Millliarde Dollar; Patentablauf: 2015). In denJahren ab 2015 verlieren u.a. auch umsatz-starke Krebsmittel wie etwa «Herceptin» vonRoche ihren Kopierschutz.Im Prinzip könnten dann alle diese Bestsellerdurch Blockbuster konkurrenziert werden.Hierzu müssen die Generika-Anbieter aberbeträchtliche regulatorische und finanzielleHürden überwinden. Anders als Generika,bei denen lediglich die chemische Überein-stimmung mit dem Originalprodukt nachge-wiesen werden muss, müssen Biosimilarspräklinische sowie klinische Testphasen mithunderten Probanden durchlaufen, bevor siefür den Markt zugelassen werden. Dabei giltes, die Ähnlichlichkeit nachzuweisen, die einNachahmerprodukt u.a. in Bezug auf Wir-kungsweise, Wirksamkeit und Sicherheit ge-genüber dem originalen Referenzproduktaufweist.

Das Arzneimittel-Kommitee der EuropeanMedicines Agency (EMA) hat kürzlich einenRichtlinienentwurf für das Zulassungsverfah-ren von Biosimilars erlassen, die monoklo-nale Antikörper erhalten – zahlreiche Bio-pharmazeutika der neuen Generation basie-ren auf solchen gentechnisch erzeugten,grossen Proteinmolekülen. Lonza und Tevarechnen pro Biogenerikum mit Entwick-lungskosten von über 100Millionen Dollar,wobei der Produktionspartner Lonza nicht indie eigentliche Entwicklung, sondern in Ka-pazitäten investiert. Lonza-CEO Stefan Bor-gas rechnet damit, dass bei der Lancierungvon Biosimilars Preisabschläge von bis zu50 Prozent gegenüber dem Referenzpräparatvorgenommen werden. Mit ersten Erträgenaus der neuen Aktivität rechnet er im Ge-schäftsjahr 2014. Zur Produktion von mono-klonalen Antikörpern seien enorme Fer-menter-Kapazitäten nötig, was die Anzahlder Konkurrenten auf diesem Gebiet begren-ze; Lonza könne diese Kapazitäten zur Ver-fügung stellen, hiess es in Basel.

Starker Franken wirkt sich ausDie Lonza Group erzielte im Geschäfts-jahr 2010 einen Umsatz von 2,680Milliar-den Franken, 0,4 Prozent weniger als imVorjahr. Unter der Annahme konstanterWechselkurse hätte der Umsatz indes um3,3 Prozent zugelegt. Der Reingewinn stiegum 1,8 (zu konstanten Wechselkursen:10,4) Prozent auf 284 Franken. Ein starkesWachstum verzeichnet Lonza 2010 u.eichMicrobial Control, bei der Produktion vonPharmawirkstoffen spürte man aber weiterdie verlangsamte Zulassung neuer Medika-mente. Speziell bei den Biopharmazeutikahatte dies zu Auslastungsproblemen ge-führt; im 2. Halbjahr 2010 sei die Kapazi-tätsauslastung aber verbessert worden. Die2009 begonnene Restrukturierung sei um-gesetzt, wurde an der Bilanzmedienkonfe-renz der Lonza am 26. Januar weiter mitge-teilt. Weltweit hat Lonza über 450 Stellengetrichen, wovon auch das Schweizer Pro-duktionswerk in Visp betroffen war.

LONZA-KONZERN

Lonza rüstet sich für den weiteren Vormarsch der Biotechnologie auf dem Pharmasektor. So sollen im Jahr 2014die ersten Erlöse aus dem neu aufgegleisten Biosimilar-Geschäft in die Konzernkassen fliessen. Dies sagte Lonza-CEOStefan Borgas im Dezember 2010 vor Medienvertretern in Basel.

R A L F M A YE R

Starker Fokus auf Biotech

Fermenter amLonza-Standort Visp.(Bild: Lonza GroupLtd., Basel)

Page 28: Chemieplus 2011/01 v2

2 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 m ä r k t e u n d a k t e u r e

«HABE ICH MICH EIGENTLICH schon aus-reichend bei Ihnen bedankt, Haettenschweiler?»,fragte ich meinen promovierten Vorlagenvorleger,als er mir meinen morgendlichen Cappuccino ser-vierte. «Nun, das kommt ganz darauf an, für wasSie sich bedanken wollen», antwortete der geheimeGeheimdienstchef ungewohnt vieldeutig. «Für IhreInspiration bei der diesjährigen Lobbying-Olympia-de in Davos natürlich. So viel Spass hatte ich zu-

letzt, als ich mit Groucho Marx in einem Werbe-spot für Lesotho auftreten sollte.» «Sie meinen dasWeltwirtschaftsforum?» «Ja, es hatte Unterhal-tungswert», gab der gute Doktor zu.

«Wie hiess noch mal dieses Spiel, das wir beidiesen Podiumsdiskussionen gespielt haben? Das,bei dem das Plenum so erschrak, als er seinerspontanen Freude über den Gewinn freien Laufliess?», wollte ich von meinem Assistenten wissen.«Buzzword Bingo, Herr Hagen-Rundkorn, Buzz-word Bingo.» «Ja richtig. Ein wunderbares Spiel.Ich weiss gar nicht mehr, wie ich ohne all dieseVorstandssitzungen der letzten Jahrzehnte über-standen habe. Und stellen Sie die Heizung ruhigein bisschen höher. Mir scheint, der Berg kühltaus.» Ich sollte an dieser Stelle möglicherweise er-wähnen, dass ich erst kürzlich in die SchweizerBerge gezogen bin. Natürlich nicht in alle, nur ineinen. So habe ich nun eine wunderbare Aussichtund tibetische Nachbarn. Und dank der wundersa-men Entwicklung moderner Kommunikationstech-nologien kann ich die Geschicke meiner Chemiefir-ma Rundkorn AG bequem aus dem Berg herausleiten.

«Was meinen Sie, Dr. Haettenschweiler, ob ichfürs kommende Jahr einen Schauspieler engagie-

ren sollte, der mich in Davos vertritt? Der könntedann auch gleich diese nichtssagenden Unterneh-mens-Statements von den Kartons hinter der Ka-mera ablesen, ohne dass der Regisseur alle Naselang unterbricht und den Vortragscoach auffordert,mir mehr Natürlichkeit beizubringen.»

«Einen Schauspieler? Der einen etwa 105 Jahrealten Vorstandsvorsitzenden spielt? Da kämehöchstens Johannes Heesters in Frage, aber der

sieht Ihnen nicht ähnlich», äusserte mein obersterBedenkenträger Bedenken.

«Oder wir verfolgen das Ganze gleich überTwitter. Um mich herum kauerten so viele Men-schen über ihre Telefone gebeugt und tippten allepaar Minuten auf ihnen herum, um den Rest derZeit ihre Sitznachbarn zu fragen, was sie in derZeit verpasst hätten. Tatsächlich twitterten all die-se Menschen.» Mein mit Wassern aller Kontinentegewaschener Assistent sah mich erstaunt an. «Siewissen, was Twitter ist?» «Warum nicht. Sehen Siemal unter twitter.com/#!/HagenRundkorn nach.Alter schützt vor Torheit…ist vielleicht die unge-eignete Redensart. Im Ernst, unsere Teilnahme inDavos schlägt jedes Jahr mit fast 300 000 Frankenzu Buche. Und wozu? Damit ich die jungen Leuteauch mal hinter Stacheldraht und von Armee-Ein-heiten geschützt treffen kann? Da spende ich dasGeld lieber sinnvoll und verfolge das Forum amBildschirm. Und twittere darüber. Obwohl, 140Zeichen sind sehr viel, wenn man nur die Subs-tanz kolportieren will.

Rundkorn twittert aus Davos

GLO

SS

E

M I T F R I S C H E M TW I T TE R - A C C O U N T

I H R F R I D T J O F H A G E N - R U N D K O R N

Chemische Sensorsysteme –Elektronische Nasen und Zungenobjektive Geruchs- oderGeschmacksmessung

Produktentwicklung

Shelf Live

Qualitästskontrolle beiRohmaterial und Endprodukt

Produktionsüberwachung

Einsatz in den BereichenKunststoffe/Verpackung,Pharma, Kosmetik usw.

Gewerbestr.18,CH-4105 Biel-BenkenTel.061 726 65 55, Fax 061 726 65 50www.portmann-instruments.ch

Wer? Was? Wo?Das Bezugsquellen-register gibt Ihnenauf diese Fragen Antwort.

www.chemieplus.ch

Page 29: Chemieplus 2011/01 v2

B i o t e c h n o l o g i e CHEMIE PLUS 1/2-2011 2 7

eitdem im Jahr 1982 Forscher mit-hilfe von Biotechnologie Escheri-

chia coli Bakterien befähigten, menschli-ches Insulin zu produzieren, wächst dasInteresse an biotechnologischen Medika-menten. 50 Prozent aller derzeit in klini-schen Studien geprüften Substanzen sindmit Biotechnologie hergestellt. Im Gegen-satz zu den rein chemisch produziertenArzneimitteln, deren Herstellung kopier-bar ist und welche auf meist kleinen, ein-fach aufgebauten Molekülen basieren,werden biotechnologische in lebendenZellen produziert, basieren auf grossenkomplexen Protein-Wirkstoffen und las-sen sich nicht exakt abkupfern. Das OltenMeeting 2010 des Biotechnet gab Einblickin neueste Entwicklungen.

Gewebekulturen industrietauglich getrimmtWie lassen sich in der Pharma-ForschungMedikamentenkandidaten schon im Laborbeurteilen, um vor den teuren klinischen

STests die Spreu vom Weizen zu trennen?Diese Überlegung war der Startschuss zurInsphero AG in Zürich. Ihre Domäne sindmehrzellige, dreidimensionale Mikroge-webe, sogenannte Sphäroide. Im Gegen-satz zu traditionellen einschichtigen Zell-kulturen bilden diese die strukturellenund funktionellen Eigenschaften des nati-ven Gewebes sehr gut ab und sind damitdas ideale Modell-System für die biomedi-zinische und pharmazeutische Forschung.Der innovative Trick des Jungunterneh-mens ist die Herstellung der Mikrogewebe(150–500 μm im Durchmesser) im «Hän-genden Tropfen»-Verfahren. Dabei wach-sen die 3-D-Zellverbände am Tropfenbo-den, zusammengehalten durch die Ober-flächenspannung in speziellen, dem In-dustrieformat entsprechenden Platten.Um in den Tropfen vielzellige Mikrogewe-be zu züchten, impfen die Forscher diesemit einer bestimmten Anzahl Zellen undZelltypen des erwünschten Gewebetyps.Da sich die Zellen automatisch mit Nach-

barzellen zu einem Zellverband zusam-menschliessen, formiert sich aufgrund derauf Zellen einwirkenden Schwerkraft eingewebeähnliches Gebilde, ohne dass manaufartifizielleGerüstezurückgreifenmuss.Mit ihrem Verfahren schuf Insphero dieGrundlage für die Massenproduktion vonMikrogeweben aus Zelllinien, Stammzel-len und Primärzellen ohne jeglicheskünstliches Gerüst, was eine industrielleNutzung erst ermöglicht. Als Produktelancierten die Forscher bereits Leber-Mik-rogewebe, bestehend aus frisch isoliertenHepatozyten von Ratten. Diese sind inMorphologie und Funktion dem natürli-chen Lebergewebe ähnlich und eignen-sich ideal für toxikologische In-vitro-Stu-dien. Zudem bietet Insphero Tumor-Mik-rogewebe an, mit denen sich Wachstumund Arzneimitteleffizienz wesentlich bes-ser untersuchen lässt als mit herkömmli-chen einschichtigen Kulturen.(www.insphero.com)

OLTEN MEETING

Am 24. November 2010 war es wieder soweit: Das Biotechnet – nationales Kompetenznetzwerk für biotechnologischeForschung – lud zu seinem jährlichen Olten Meeting. Es ist die Drehscheibe für die Schweizer Biotech-Szene, dient zurStandortbestimmung und zum Erfahrungsaustausch zwischen Akademie und Privatwirtschaft, hilft Partnerschaften zuinitiieren.

E L S B E T H H E I N Z E L M A N N

Biotech-Medikamente : LebendeZellen als Produktionsstätten

Die Spezialität der Insphero AG sind Mikrogewebe, hergestellt im «Hängenden Tropfen»-Verfahren. Zur Züchtung vielzelliger Mikrogewebe impfen die Forscher die Tropfenmit einer Anzahl Zellen und Zelltypen des erwünschten Gewebetyps. (Bilder: Insphero)

Page 30: Chemieplus 2011/01 v2

2 8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 B i o t e c h n o l o g i e

B-Zellen – perfekter Schutz vor InfektionenAntikörper schützen unseren Körper vorInfektionen, produzieren dazu speziali-sierte Immunzellen, die sogenannten B-Zellen. «Zu therapeutischen Zwecken ein-gesetzt, peilen sie gezielt krankheitserre-gende Proteine an und rüsten unserenKörper zum Kampf gegen Krankheiten,gegen welche er normalerweise keineschützenden Antikörper produziert, wiebeispielsweise gegen Krebs», erklärt Dr.Ulf Grawunder. Zusammen mit dem ehe-maligen Direktor des Basler Instituts fürImmunologie gründete er die 4-AntibodyAG, um mit einer neuartigen Technologie-plattform therapeutische Antikörper zuentwickeln. Diese sind viel versprechendeKandidaten zur Unterstützung unseresImmunsystems im Kampf gegen unheilba-re Krankheiten und zeigen geringe Ne-benwirkungen. Bisher scheiterte der Ein-satz von Antikörpern auf breiter Ebenedaran, dass sich die in Labortieren wieMäusen und Ratten entwickelten Antikör-per nicht für die Behandlung menschli-cher Krankheiten eigneten. Das menschli-che Immunsystem erkennt sofort denfremdenEindringlingundneutralisiert ihn.Der Trick der 4-Antibody besteht darin,Vorläufer B-Zellen von Mäusen gentech-nisch so umzuprogrammieren, dass siehumane Antikörper produzieren, die dermenschliche Körper toleriert. «Mit unse-ren Technologien ‹Hu-PAC› (Human por-table antibody compartment) und ‹Retro-

cyte Display› (retroviral preB-lymphocytedisplay) lassen sich total humane Anti-körper mit einer definierten, sehr hohenAffinität gegen ein bestimmtes Antigenentwickeln», bilanziert Ulf Grawunder,heute Chief Scientific Officer der 4-Anti-body. «Die Antikörper werden in ihrerBindespezifität optimiert, die Entwick-lungszeit verkürzt sich wesentlich.»(www.4-antibody.com)

Nanocontainer als spezieller ZulieferserviceWie sich Nanotechnologie zum Nutzendes Patienten einsetzen lässt, erklärt Dr.Patrick Hunziker, stellvertretender Chef-arzt am Universitätsspital Basel. Ihn be-schäftigte, dass die medikamentöse Be-handlung von Krankheiten wie beispiels-weise Krebs oft schwerwiegende Neben-wirkungen hervorruft. Die verabreichtenWirkstoffe lassen sich nicht spezifisch zueinem bestimmten Organ steuern, greifendeshalb neben den erkrankten Zellenauch das gesunde Gewebe an. Als Prob-lemlöser entwickelt der Wissenschaftlersogenannte Drug-Delivery-Systeme. Da-bei handelt es sich um Nanocontainer,kleine, hohle Kugeln aus hoch biokompa-tiblen Polymeren, welche die Medikamen-te gezielt an den Wirkungsort transportie-ren. Sie erkennen dank Eiweissen auf ih-rer Oberfläche die gewünschten Zielzellenund binden sich spezifisch an diese an.Einmal angedockt, öffnen sich die Kanäleder Containerhülle und setzen den Wirk-stoff frei. Haben sie ihr Werk vollendet,werden die Kugeln vom menschlichenKörper natürlich abgebaut. «Mit diesemPrinzip reduzieren wir die Gefahr von un-erwünschten Nebeneffekten und könnendie Wirksamkeit der Arzneimittel verstär-ken», resümiert Patrick Hunziker. Das be-deutet, man könnte selbst Medikamenteverabreichen, welche hoch effizient gegengewisse Krankheiten wirken, jedoch Ne-beneffekte nach sich ziehen – beispiels-weise auf die Leber – indem man sie so-zusagen unerkannt an der Leber vorbei-schleust. «Das bedeutet auch, dass wirdie Dosis senken können, da das Medika-ment nur am Zielort wirksam wird.»(www.unibas.ch)

Hilfe für RückenmarkverletzungenDas Rückenmark ist Teil des zentralenNervensystems und lebenswichtiges Bin-deglied zwischen Hirn und Körper, des-sen Bewegungen und Funktionen es mit

dem Hirn steuert. Die Knochen der Wir-belsäule schützen das Rückenmark, auswelchem in regelmässigen Abständen,d.h. zwischen jedem Wirbel, Nerven her-vortreten. Eine kleinere Verletzung desRückenmarks kann zu vorübergehendenLähmungen führen, aber grosse Verlet-zungen haben immer bleibende, oft sehrschwere funktionale Ausfälle zur Folge(Para- oder Tetraplegie; Querschnittläh-mung). Schuld daran ist unter anderemdie Tatsache, dass Nervenfasern, welcheim peripheren Nervensystem nach einerBeschädigung ohne weiteres nachwach-sen, dies im zentralen Nervensystem nurbeschränkt oder gar nicht tun. Dieses Rät-sel wollte Professor Martin E. Schwabvom Institut für Hirnforschung der Uni-versität und ETH Zürich lüften. In Unter-suchungen der zellulären und molekula-ren Wechselwirkungen im zentralen Ner-vensystem stiessen er und sein Team aufProteine, die das Wachstum der Nerven-fasern unterbinden. Hauptsünder ist dasProtein Nogo-A, ein Myelin-assoziierterinhibitorischer Wachstumsfaktor.Da die Nogo-Familie von Membranprotei-nen zu 80 Prozent identisch ist zwischenRatten, Rindern und Menschen, produ-zierte die Crew von Martin Schwab mo-noklonale neutralisierende Antikörperund wendete sie in vivo im Rückenmarkvon Ratten an. «Wie wir beobachteten,begannen die beschädigten Nervenfasernzu wachsen und sich zu regenerieren,und die verletzten Tiere erlangten in ho-hem Mass ihre frühere Funktion», kom-mentiert Martin Schwab. «Sogar jene Ner-venfasern, die nicht direkt von der Verlet-zung betroffen waren, begannen nach derBehandlung mit Inhibitor-neutralisieren-den Antikörpern erneut zu wachsen.»Aufgrund der erzielten Resultate arbeitetdie Equipe nun in Zusammenarbeit mitNovartis an einer neuartigen Therapie fürParaplegiker, basierend auf einer Injek-tion von Antikörpern in die Gehirn-Rü-ckenmarks-Flüssigkeit.(www.neuroscience.ethz.ch)

Wirkstoffe, massgeschneidert am ComputerDie Suche nach einem Wirkstoff zur spe-zifischen Bekämpfung einer bestimmtenKrankheit gleicht oft der Suche nach derStecknadel im Heuhaufen und ist mit ent-sprechendem Kosten- und Zeitaufwandverbunden. Eine effiziente Alternative istStructure-Based Drug Design (SBDD), die

Drug Delivery-Systeme, entwickelt am Universitäts-spital Basel: Nanocontainer, kleine Hohlkugeln aushoch biokompatiblen Polymeren, werden mit Wirkstof-fen befrachtet und gezielt an den Wirkungsort trans-portiert. Im Bild ein Nanocontainer (rot), der auf einekranke Zelle (grün) trifft, jedoch das umliegende ge-sunde Gewebe schont. (Bild: Unispital Basel)

Page 31: Chemieplus 2011/01 v2

B i o t e c h n o l o g i e CHEMIE PLUS 1/2-2011 2 9

strukturbasierte Wirkstoffentwicklung.Dazu nutzt man die dreidimensionaleStruktur des Zielproteins für das Designkleiner organischer Moleküle, welche andas Zielprotein andocken und dessenFunktion in gewünschter Weise beeinflus-sen. Da eine grosse Anzahl an 3-D-Struk-turen von Proteinen verfügbar ist, gibt eseine Vielzahl von Zielproteinen, die demstrukturbasierten Wirkstoffdesign zugäng-lich sind. Niedermolekulare Medikamentelassen sich so effizienter optimieren, dader Forscher eine dreidimensionale Vor-stellung der niedermolekularen Bindungan das Protein hat. Dies erlaubt es, gezieltVeränderungen an der niedermolekularenVerbindung vorzunehmen und den Wirk-stoff zu verbessern.SBDD ist die Domäne von Dr. RainerRiedl an der ZHAW Wädenswil. ImBrennpunkt steht die Entwicklung vonProteaseinhibitoren. Proteasen sind Enzy-me, welche auch für die Metastasierungvon Tumoren verantwortlich sind. Sie er-leichtern Krebszellen, in gesundes Gewe-be einzudringen und neue Blutgefässe zubilden, die den Tumor versorgen und seinWachstum fördern. Die Gruppe von Rai-ner Riedl sucht deshalb nach Molekülen,welche die Überaktivität von Proteasenregulieren. In einem ersten Schritt durch-sucht er die Proteindatenbank nach Kris-tallstrukturen von Proteinen, gegen wel-

che er Arzneimittel konzipieren will. PerComputerprogramm werden potenzielleWirkstoffe an das Protein gedockt und de-ren Bindung an das Zielprotein evaluiert.Die Forscher erkennen so die am bestenauf das Target passenden Moleküle. Esfolgt die Synthese und Optimierung derMoleküle, dann die konkreten Tests amTarget. Im positiven Fall stehen nun dieIn-vivo-Versuche am lebenden Organis-mus an. «Es ist ein harter Job, denn nurrund 5 von 10 000 synthetisierten Verbin-dungen kommen in die klinischen Tests»,erklärt der ZHAW-Wissenschaftler. «VomMoment der Idee, bis ein Medikament inden Verkauf kommt, vergehen im Schnittzehn Jahre.» Rainer Riedls Vision ist es,im Wädenswiler Labor Moleküle soweitzu entwickeln, dass sie an die Pharma-In-dustrie verkauft werden können, welchedann die In-vivo-Tests und die klinischenStudien übernehmen. «Unsere Chancenstehen gut, denn wir verfügen über einenrobusten, auf eigenen Datenbanken ba-sierten Prozess, um neue patentierbareStrukturen zu generieren und wir sind of-fen für innovative Partnerschaften mit derPrivatwirtschaft.»(www.icbc.zhaw.ch/organische-chemie)

Barrieren für Nanopartikel?Können Nanopartikel im Körper schwan-gerer Frauen das im Mutterleib schlum-

mernde Kind erreichen? Diese Frage stell-te sich Dr. Peter Wick, Co-Abteilungslei-ter des Labors Materials-Biology Interac-tions an der Empa St.Gallen. Zusammenmit dem Universitätsspital Zürich unter-suchte er, inwiefern Nanopartikel die Pla-zenta durchdringen. Dieses rund 3 cm di-cke Organ nährt und versorgt das Kindmit Sauerstoff, produziert verschiedeneHormone und sorgt für den Austauschvon Stoffen. Peter Wick und sein Teambrachten (wie bereits kurz berichtet) flu-oreszierende Nanopartikel aus Polystyrolmit Durchmessern von 50 bis 500 nm inden mütterlichen Kreislauf ein und beob-achteten, ob diese in den fötalen Kreislaufeindrangen. Polystyrol ist ideal für solcheUntersuchungen, da es sich einfach nach-weisen lässt und im Gewebe keinenStress verursacht. Wie die Resultate zeig-ten, infiltrierten sich Nanopartikel unter200–300 nm in den Kreislauf des Kindes,während grössere an der Plazenta-Barrie-re scheiterten. «Diese Erkenntnis über-raschte uns eigentlich nicht, aber wirmüssen weiter forschen, um die Mecha-nismen zu begreifen, dank welchen Na-nopartikel das Hindernis der Plazentaüberwinden können», so Peter Wick.«Denn wenn wir verstehen, wie der trans-plazentale Transfer funktioniert, könntenwir die Partikel als Transportmittel benut-zen, um Medikamente zu therapeutischenZwecken in den Kreislauf des Ungebore-nen einzuschleusen.» Das Verständnisdieser Mechanismen könnte auch helfen,Schwangeren gezielt Medikamente wieSchmerzmittel oder Entzündungshemmerzu verabreichen, ohne jegliches Risiko fürdas Kind. (www.empa.ch)Das Potenzial der Biotechnologie für neueMedikamente ist bedeutend, schätzungs-weise konnten schon mehr als 300 Millio-nen Patienten rund um den Globus vonsolch innovativen Arzneimitteln profitie-ren. Doch noch sind an die zwei Drittelder bekannten Krankheiten nicht effizientheilbar. Es heisst also, die Chancen derBiotechnologie für die Pharmaforschungverantwortungsvoll zu nutzen.

WEITERE INFORMATIONENwww.biotechnet.ch

Structure-Based Drug Design an der ZHAW Wädenswil. Auf dem Computerbildschirm verfolgen Dr. Rainer Riedlund seine Equipe die Andockung potenzieller Wirkstoffe an ein Protein, um die Bindung an das Zielprotein zuevaluieren. Angepeilt sind Proteasen, also Enzyme, welche unter anderem die Metastasierung von Tumoren be-einflussen. (Bild: ZHAW Wädenswil)

Page 32: Chemieplus 2011/01 v2

3 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 P u b l i r e p o r t a g e

Zu den Neuheiten in CENTUM VP 4.03 zählen neben verbessertenSicherheitsfunktionen ein umfassend überarbeitetes Steuer- und Re-gelpaket für Batch-Prozesse* und eine verbesserte Migrations- un-terstützung für das HART-Kommunikationsprotokoll.Gerade in der jüngsten Vergangenheit sahen sich viele Betreiberverfahrenstechnischer Produktionsanlagen mit zunehmend an-spruchsvollen Herausforderungen konfrontiert. Auslöser dafür sindsteigenden Wettbewerbsdruck, immer neue Prozess- und Produktin-novationen sowie wachsende Kundenanforderungen. Dem kann nurdurch eine Anpassung und Optimierung der Produktionsprozesse be-gegnet werden. In dem Wissen, dass Sicherheit, Verlässlichkeit undProduktivität wichtige Schlüsselfaktoren beim Anlagenbetrieb sind,richtet Yokogawa seine Produkte, Systemlösungen und Dienstleis-tungen an diesen Kundenerfordernissen aus. Auch dies ist Ausdruckdes VigilantPlant-Konzepts.

Neuerungen in CENTUM VP 4.031. Verbesserte SicherheitsfunktionenDer Schutz vor Angriffen aus den globalen Datennetzen gewinntweiter an Bedeutung. Dies gilt besonders, weil in steigendemMasse marktübliche Standard-Computerhardware sowie Standard-Netzwerkkomponenten auch in Leitsystemen zum Einsatz kommen.Gerade diese Komponenten als mögliche Einfallstore für Computer-viren und andere Bedrohungen gilt es in einer Leitsystemumgebungbesonders zu schützen. IT-Sicherheit umfasst dabei stets sowohlSafety- als auch Security-Aspekte.Für CENTUM VP, das unter anderem bei den Anzeige- und Bedien-konsolen (ABK) derartige Standard-Hardwarekomponenten nutzt,wurden deshalb die Sicherheitseinstellungen überarbeitet. Ziel istes, im Sinne der VDI/VDE-Richtline 2182 zur Informationssicherheitin der industriellen Automatisierung die Integrität der Systeme gegenvorsätzliche wie auch versehentliche Eingriffe nachhaltig und syste-matisch zu schützen.

Neue Revision 4.03 von CENTUM® VP veröffentlicht:

Sicherheit und Integration noch leichter gemachtDie neue Version 4.03 des Prozess- und Produktionsleit-systems CENTUM® VP der Yokogawa Electric Corportionerschliesst den Anwendern erneut eine Reihe von Verbes-serungen und Erleichterungen. «Wir nutzen diese Revisi-onswechsel regelmässig, um wichtige Neu- und Weiter-entwicklungen zeitnah unseren Kunden zugänglich zumachen», erläutert Tim Henrichs, Product Manager Systemsder Yokogawa Deutschland GmbH. CENTUM VP als Herzstückdes VigilantPlant®-Automatisierungskonzepts von Yokogawableibt so stets aktuell und optimal leistungsfähig. Dies sindwichtige Voraussetzungen, um dauerhaft Operational Excel-lence in einer optimal konfigurierten verfahrenstechnischenAnlage zu erreichen.

Ausserdem wurde eine neuartige Sicherheitsfunktion implementiert,die Änderungen der Nutzeraccounts mit Hilfe eines Management-systems koordiniert. So wird es einfacher, einzelne Berechtigungenoder ganze Nutzerprofile zu modifizieren oder zu entfernen, wennzum Beispiel ein Operator versetzt wird oder in den Ruhestand tritt.Das Risiko unberechtigter Zugriffe kann dadurch deutlich reduziertwerden.2. Verbessertes Management-Paket für Batch-ProzesseUnter dem Namen VP Batch wurde ein aktualisiertes Management-Pakte für Batch-Prozesse in CENTUM VP integriert. Neu konfigurierteBedienoberfläche ermöglicht eine noch einfachere, intuitive Bedie-nung.3. Unterstützung des HART-Protokolls auch für frühere CENTUM-ReleasesEine neue Serie von E/A-Modulen und Signalumformer-Steckkartenunterstützt das HART-Kommunikationsprotokoll. Sie sind kompati-bel mit früheren Generationen der CENTUM-Leitsysteme, bis hin zuCENTUM-XL oder Micro XL, die bereits 1988 auf den Markt kamen.Bei einer Migration solcher Systeme nach CENTUM VP können aufdiese Weise angebundene HART-Geräte mit minimalem Kostenauf-wand und unter Nutzung der existierenden Verdrahtung integriertwerden.

Wichtige Zielmärkte und AnwendungenProzessführung und -überwachung für Produktionsanlagen für zahl-reiche Branchen der Prozess- und Fertigungsindustrie, etwa in derErdöl- und Erdgasgewinnung, Petrochemie, Chemie, Energiewirt-schaft, Papier- und Zellstoff- und pharmazeutische Industrie, Lebens-mittel- und Getränkeproduktion, Eisen- und Stahlgewinnung sowieWasser- und Abwasserbehandlung.

Weitere Informationen zu CENTUM VP finden Sie unter:http://www.yokogawa.com/de/dcs/prozessleitsys/de-centumvp.htm

Ihr Ansprechpartner vor Ort:Yokogawa Office SchweizYokogawa Europe Branches B.V., AmersfoortSwiss Branch MuttenzBahnhofstrasse 48CH – 4132 MuttenzTelefon +41 (0) 61 4616978Telefax +41 (0) 61 4616980www.yokogawa.ch | [email protected]

Technischer Ansprechpartner:Tim HenrichsE-Mail: [email protected]: +49 (0) 2102 4983 411

* Batch-ProzessEin weit verbreitetes Verfahren zur Produktion wechselnder Mengenunterschiedlichster Produkte, das vorwiegend in der chemischen undpharmazeutischen Industrie und in der Lebensmittelerzeugung einge-setzt wird. Dabei werden für jeden diskontinuierlichen Produktionslaufdas Rezept und die Produktionsmenge individuell festgelegt. Im Gegen-satz dazu liefert ein kontinuierlicher Prozess ein und dasselbe Produktohne Unterbrechung über lange Zeiträume.

Page 33: Chemieplus 2011/01 v2

A n a l y t i k CHEMIE PLUS 1/2-2011 3 1

ie Portmann Instruments AG inBiel-Benken ist in den Segmenten

Spektrometrie (UV-VIS, Fluoreszenz,FTIR), Elektronenmikroskopie, Proben-vorbereitung/Laborzubehör, Prototypen-bau und Chemische Sensoren tätig. Wo-bei die Chemische Sensorik zwar nichtdie grösste, aber sicherlich eine der span-nendsten Aktivitäten der Baselbieter Ana-lytik-Spezialisten darstellt. Es geht darum,die hochkomplexen Sinneswahrnehmun-gen «Riechen» und «Schmecken» mittelsSensoren und elektronischer Datenaus-wertung nachzuahmen.

DPortmann Instruments hat vier verschie-dene Gerätetypen des französischen Her-stellers Alpha M.O.S. im Programm: «Ge-mini», «Fox», «Heracles» und «Astree».Das Arbeitsprinzip dieser elektronischenNasen und Zungen weist Analogien zumVorgehen von Testpersonen auf: Zu-nächst nehmen Sensoren – beim Men-schen sind dies die Rezeptoren in denSinnesorganen – spezifische Daten auf.Diese werden von der Software – beimMenschen vom Gehirn – analysiert. Dieanalysierten Daten werden schliesslich inklar interpretierbare Diagramme über-setzt. Wahlweise kommen verschiedene

mathematische Algorithmen zur Anwen-dung, je nachdem, welche Art von Chartbenötigt wird. Die Charts geben sozusa-gen den geruchlichen bzw. geschmackli-chen «Fingerabdruck» einer Testsubstanzwieder, der leicht mit den Fingerabdrü-cken anderer Proben verglichen werdenkann. Für solche Erkennungs- und Ver-gleichsvorgänge ziehen menschliche Test-personen ihren Verstand zu Rate.

Elektronische Nasen Fox und GeminiDas «olfaktorische Zentrum» der elektro-nischen Nasen «Fox» und «Gemini»bildet jeweils ein Set von unterschiedlich

PORTMANN INSTRUMENTS AG

Um die «bittere Pille» geniessbar zu machen, müssen Pharma-Entwickler die Bitterkeit der Wirkstoffe mit dem jeweilsoptimalen Mix aus Aroma- und Hilfsstoffen maskieren. Eine komplexe Aufgabe, die eine Vielzahl von Tests erfordert. Undein ideales Einsatzgebiet für die elektronische Zunge, die den Prozess beschleunigen kann. Potenzielle Anwendungen fürelektronische Nasen und Zungen finden sich u.a. auch in der Lebensmittel- und der Verpackungsindustrie.

R A L F M A YE R

Elektronische Nasen und Zungen

Die elektronische Zunge «Astree». (Bild: zvg)

Page 34: Chemieplus 2011/01 v2

3 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 A n a l y t i k

beschichteten Metalloxidsensoren. Sie«schnuppern» an der Gasphase – demHeadspace – der Proben, die ihnen in Vi-als zugeführt werden. Die Sensoren re-agieren auf die Umgebungsänderung miteiner Änderung des elektrischen Wider-stands. Jeder einzelne Sensor zeigt dabeieine spezifische Widerstandskurve.Sämtliche Kurven werden von der Soft-ware ausgewertet und im Diagramm zueinem einzigen Messpunkt zusammenge-fasst. «Am Anfang wissen die Sensorennoch nichts», verdeutlicht Jürg Kyburz,Produktspezialist elektronische Nasenund Zungen bei Portmann Instruments.Vielmehr müssen sie – und hier liegt eineweitere Analogie zum menschlichen Test-personal – auf die jeweilige Aufgabe hin«trainiert» werden. Als Trainingsmaterialdienen Referenzmaterialien, deren Aro-maprofile den späteren Testmaterialienentsprechen.«Ein wichtiges Anwendungsgebiet für dieelektronischen Nasen sind Stabilitäts-tests», erklärt Kyburz. So möchte bei-spielsweise ein Hersteller von Schokola-den-Joghurt sicherstellen, dass sein Pro-dukt auch nach mehreren Tagen nochnach Schokolade schmeckt. Vergleichen-de Messungen mit dem elektronischenRiechorgan zeigen an, welche Aromami-schung für diese spezielle Anwendung diestabilste ist. Die Aromastabilität ist einwichtiges Qualitätsmerkmal u.a. bei Le-bensmitteln, Kosmetika, aber auch beiMedikamenten – schliesslich sollen auchTabletten und Salben konstant «gut»schmecken bzw. riechen. Ebenso könnenelektronische Nasen objektiv Informatio-nen über die Geruchs- oder Geschmacks-

übertragung durch Verpackungen liefern.Traditionell wird hier der «Robinson-Test» angewendet. Dabei degustiert einespeziell trainierte Gruppe von Testperso-nen (Panel) Schokolade, bevor und nach-dem es eine definierte Zeit lang mit demzu prüfenden Material eingepackt war.Der Test ist aufwendig und die Ergebnissenicht immer präzise. Die elektronischenGeräte können dagegen direkt die Ver-packung analysieren – ohne «Umweg»über die Schokolade – und dabei gut re-produzierbare Ergebnisse liefern. Beson-ders aufwendig sind organoleptische Prü-fungen von Getränkeflaschen-Verschlüs-sen (Caps). Dabei lässt man die Ver-schlüsse mehrere Wochen lang bei hohenTemperaturen beispielweise in Mineral-wasser schwimmen. Anschliessend de-gustieren Testpersonen das Wasser aufSubstanzen, die allenfalls vom Cap über-tragen wurden. Die elektronische Nase ar-beitet hier viel schneller, die Caps werdenca. 30 Minuten erhitzt und die Aromastof-fe im Headspace analysiert. Liegen dieMesswerte auf dem Auswertungs-Chartinnerhalb eines definierten Qualitätsban-des, so haben die Caps den Test bestan-den.Ihre Schnelligkeit und leichte Bedienbar-keit bringen die elektronischen Helferauch beim «Product Matching» zur Gel-tung. Auf der Suche nach einem definier-ten Aromaprofil können die Entwickler ei-ne grosse Anzahl von Stoffmischungenschnell durchtesten und so eine Vorselek-tion vornehmen. Das Panel muss dannnur noch unter den verbliebenen Topkan-didaten den «Sieger» bestimmen.Es sei nicht das vorrangige Ziel der künst-

lichen Sensorik, das humane Testpersonalzu ersetzen, erläutert Kyburz. In vielenFällen gehe es vielmehr darum, das Panelzu entlasten. So etwa im Bereich der Qua-litätskontrolle, wo die elektronische NaseRoutinemessungen durchführen kann.Dafür prädestiniert ist «Gemini». Das ro-buste Gerät verfügt über einen Satz vonsechs Sensoren, der je nach der zu analy-sierenden Produktgruppe zusammenge-stellt wird. «Gemini erlaubt sehr schnelleMessungen, quasi alle Minuten kann eineneue Probe analysiert werden», erläutertder Produktspezialist.

Quantitative Auswertung möglich«Fox» ist das «pfiffigere Gerät und prädes-tiniert für Aufgaben im F&E-Bereich. Jenach Komplexität der Aufgabe kann Foxmit 6, 12 oder 18 Sensoren bestückt wer-den. Jeder dieser Sensoren zeigt Präferen-zen für bestimmte Molekülstrukturen. Soreagiert z.B. der eine stärker auf aromati-sche Verbindungen, der andere stärkerauf aliphatische Aldehyde oder Alkohole.Das Maximal-Set von 18 Sensoren befä-higt Fox zur Durchführung von Testrei-hen, in denen mehrere Stoffgruppen un-tersucht werden. Die Software filtert auto-matisch diejenigen Signale heraus, welchedie relevantesten Informationen zur Ana-lyse der jeweiligen Probe liefern. Ein Aus-tausch der Sensoren ist nicht erforderlich.Aufgrund der guten Reproduzierbarkeitder Messungen können die elektronischenNasen neben qualitativen Informationen(«gut/schlecht/mittel», «Ja/Nein», etc.)auch quantitative Resultate liefern. ImAbgleich mit Referenzmessungen lassensich Stoffkonzentrationen und Geruchs-

Produktspezialist Jürg Kyburz (links) und Portmann-Geschäftsführer Peter Stark bedienen inihrem Labor in Biel-Benken eine elektronische Nase.(Bild: R. Mayer)

Diese von den Sensoren der künstlichen Nase aufgenommenen Signalkurven werden von der Software analysiert.

Page 35: Chemieplus 2011/01 v2

A n a l y t i k CHEMIE PLUS 1/2-2011 3 3

intensitäten quantifizieren. So kann bei-spielweise der Parfumgehalt in einerCreme oder der Geruchsgrad einer Kunst-stoffverpackung ermittelt werden.

Astree – die künstliche ZungeAnders als Fox und Gemini, die – analogzur Nase – an Gasphasen «riechen», führt«Astree» – analog zur Zunge – Messungenin Lösungen durch. Sieben Sensoren mitunterschiedlicher Selektivität tauchen indie Lösung ein und messen – ähnlich wiebei der klassischen pH-Messung – das Po-tenzial gegenüber einer Referenzelektrode.Die Sensoren erfassen die fünf Basisge-schmacksrichtungen salzig, süss, sauer,bitter sowie «umami», das typischerweisevon Glutamaten vermittelte Geschmackssig-nal. Die Sensoren-Sets können aufgaben-spezifisch zusammengestellt werden.

Bitteren Geschmack vonTabletten maskierenEine Spezialapplikation von Astree stelltdie Messung und Maskierung der Bitter-keit von pharmazeutischen Wirkstoffendar. Hierzu haben Spezialisten von AlphaM.O.S. eine Bitterkeitsskala entwickelt.

Sie reicht von «1» bis «20» und ist in ver-schiedene Segmente wie etwa «Bitterkeitnicht feststellbar», «akzeptabel» und«nicht akzeptabel» eingeteilt. Die Refe-renzmessungen wurden von einer ge-schulten Tester-Gruppe unterstützt. Ge-testet wurden verschiedene Verbindun-gen, deren molekulare Strukturen für dieBitterkeit von Pharmawirkstoffen verant-wortlich gemacht werden. «Astree kannden Entwicklern zuverlässige Informatio-nen über die Bitterkeit eines neuen Wirk-stoffs liefern», betont Kyburz, «und diesnoch bevor der Wirkstoff für die Einnah-me durch den Menschen zugelassen ist.»So können bereits vor der klinischen Pha-se Formulierungen entwickelt werden, diedie Bitterkeit wirkungsvoll maskieren. Dieentsprechenden Testreihen werden mit ei-ner Vielzahl von Formulierungen mit undohne Wirkstoff (Placebo) durchgeführt.

Der schnelle HeraclesDas neuste Produkt in der Reihe der elek-tronischen Nasen und Zungen ist «Herac-les». Das Gerät detektiert Geruchsstoffemithilfe von zwei GC-Kapillarsäulen. DieSoftware generiert die gleichen Chart-Ty-

pen wie Fox und Gemini. Dabei zeichnetsich Heracles neben hoher Empfindlich-keit (bis in den unteren ppb-Bereich) vorallem durch Schnelligkeit aus. «Die Mess-resultate liegen bereits nach 20 bis 60 Se-kunden vor», erläutert Kyburz. Die viel-seitige «Flash-Nose» kann sowohl Head-spaces als auch für flüssige Proben analy-sieren. Einsatzfelder für Heracles sindu.a. auch die Prozessüberwachung in derChemieindustrie oder die Restlösemittel-Messung in der Pharmaproduktion.

Messreihen im KundenauftragTrotz ausgeklügelter Technik und obwohlbereits zahlreiche Testresultate Eingangin Publikationen gefunden haben – dengrossen geschäftlichen Durchbruch habendie elektronischen Nasen und Zungenhierzulande noch nicht geschafft. «DasInteresse an der Technologie ist gross»,stellt Portmann-Instruments-Geschäfts-führer Peter Stark fest. So seien Work-shops und Seminare zum Thema immergut besucht, in der Regel resultierten dar-aus aber nur wenige Verkäufe. Offenbarsei das Vertrauen in die neue Techniknoch relativ schwach, so der Geschäfts-führer. Manchen potenziellen Käufernmögen auch die hohen Investitionskosten– 60000 bis 150000 Franken pro System –abschrecken. Diese Investitionskostenliessen sich indes sehr schnell amortisie-ren, fügt Stark an, und die Kosten proMessung lägen viel tiefer als bei anderenbekannten Analysemethoden. Die Nach-frage nach entsprechenden Dienstleistun-gen nimmt laufend zu. So führt PortmannInstruments AG vermehrt Messreihen imKundenauftrag durch.

Portmann Instruments AG4105 Biel-BenkenTelefon 061 726 65 [email protected]

Ein sogenannter «Radar-Plot» liefert Informationen über die Qualität eines Produkts.

Page 36: Chemieplus 2011/01 v2

egonnen hat das 1968 gegründeteUnternehmen mit dem Handel von

Laborverbrauchsmaterial. Das Familienun-ternehmen hat sich kontinuierlich weiter-entwickelt und ist heute einer der bedeu-tendsten Laborfachhändler in der Schweizmit rund 25 Mitarbeitern. Das Sortiment anLaborbedarf umfasst über 60000 Artikel;vom preisgünstigen Einwegprodukt biszum Hightech-Gerät für anspruchvolle An-wendungen in Wissenschaft und Technik.Im zweisprachigen Gesamtkatalog oderdem übersichtlichen Webshop können sichdie Kunden auf einfache Art und Weise in-formieren und die ihren Bedürfnissen ent-sprechenden Produkte auswählen. AlsVollsortimenter beliefert Huber Kunden inder ganzen Schweiz. Neben der Pharmain-dustrie sind das Betriebe der chemischenund Nahrungsmittelindustrie, Schulen undUniversitäten sowie öffentliche und privateInstitutionen.Mehrwert für die Kunden schafft das Un-ternehmen vor allem durch Dienstleis-

B

HUBER & CO . AG

Die Firma Huber & Co. AG mit Sitz in Reinach (Baselland) ist seit mwehr als 40 Jahren im Schweizer Laborfachhandel tä-tig. Neben einem breiten Sortiment setzt das Familienunternehmen unter anderem auf hohe Verfügbarkeit und einen ex-zellenten Service.

R A L F M A YE R

Der Wissenschaft verpflichtet

Greiner Bio-One Advanced TC.bh

Als Vollsortimenter beliefert Huber Kunden in der ganzen Schweiz mit Artikeln für den Laborbedarf.

Page 37: Chemieplus 2011/01 v2

tung. «Service wird bei uns gross ge-schrieben», sagt CEO Marc Hatebur.«Qualifizierte Mitarbeiter im Innen- undAussendienst beraten und unterstützenden Anwender in allen Fragen. UnsereKunden profitieren von einem eigenenLager. Auf einer Fläche von 2500 m2 wer-den zirka 15000 Artikel ständig bevorra-tet. Der firmeneigene Lieferdienst bringtdie Produkte direkt ins Labor und befreitden Kunden auch gleich vom Verpa-ckungsmaterial, welches umweltgerechtrezykliert oder entsorgt wird. Ebenso zen-tral ist ein technischer Service, der Repa-raturen, Installationen, Inbetriebnahmenund Kalibrationen durchführt.Darüber hinaus bietet der Reinacher La-borfachhändler spezielle Dienstleistungenan wie etwa die Regeneration von Ionen-austauscher-Patronen oder die kunden-

spezifische Lagerhaltung.«Kann ein Kunde mangels Kapazität einProdukt nicht selber lagern, übernehmenwir das und liefern bedarfsgerecht aufAbruf», erläutert Marc Hatebur.Dank guten und langjährigen Beziehun-gen zu den Herstellern und Lieferantenkönnen praktisch alle Artikel kurzfristigbeschafft werden. «Diese engen Kontaktesowie ein reger Erfahrungsaustausch er-lauben uns, direkt Einfluss auf die Pro-duktentwicklung zu nehmen. Diese Formder Zusammenarbeit fördern wir gezielt»,erklärt der CEO. Mit einigen Herstellernhaben die Reinacher exklusive Vertriebs-rechte. Exklusiv in der Schweiz vertreibtHuber zum Beispiel das gesamte Sorti-ment von Greiner Bio-One, einem Herstel-ler von qualitativ hochstehenden Kunst-stoffartikeln für die Biotechnologie.

Fokus im Bereich Life Science«Wir wollen unser Engagement im Be-reich Biotechnologie bewusst verstärkenund vertreiben neu die Produkte vonAnalytik Jena, GE Whatman und BMGLabtech im Bereich Life Science», be-schreibt der Geschäftsführer die zukünfti-ge strategische Ausrichtung des Unterneh-mens. «Dies ist eine sinnvolle Ergänzungzu dem Produktportfolio von GreinerBio-One und bedingt natürlich auch einepersonelle Verstärkung.» Analytik Jena istder Systemanbieter für die Bioanalytik –von der DNA-Aufreinigung über die Ro-botik, PCR, Detektion bis hin zu komple-xen Kits für die molekulare Diagnostik in

den Bereichen Life Science und Biotech-nologie.

Neubau geplantBezüglich der Raumfrage steht die Huber& Co. AG vor einem weiteren Entwick-lungsschritt. Nachdem der Firmensitz1978 von Basel nach Reinach verlegt wur-de, stösst man langsam aber sicher anräumliche Grenzen – bedingt durch einkontinuierliches Wachstum. Das Unter-nehmen plant daher einen Neubau im na-he gelegenen Aesch. Das neue Firmendo-mizil soll im nächsten Jahr bezogen wer-den. «Dieser wichtige Schritt erlaubt uns,künftige Kundenbedürfnisse schnellerund besser befriedigen zu können. Ich se-he das als Investition in die Zukunft, umnoch effizienter auf die stets steigendenAnforderungen des Marktes reagieren zukönnen – wir sind gerüstet», schliesst derCEO seine Ausführungen.

Huber & Co. AGCH-4153 Reinach, Telefon 061 717 99 [email protected], www.huberlab.ch

L a b o r p r a x i s CHEMIE PLUS 1/2-2011 3 5

Vacuubrand Vakuumpumpstand PC520NT.

Marc Hatebur, CEO derHuber & Co. AG.(Bilder: zvg)

TECHNISCHE KOMPONENTE /GERÄTE FÜR VIELE ANWENDUNGSGEBIETE

Peter-Klaus Müller S.A. – Industriering 7 – Postfach 239 – CH-3250 LyssTel. +41 (0)32 751 64 44 – Fax +41 (0)32 751 63 42 – www.pkmsa.ch – [email protected]

Durchflussregler,Durchflussmesser,+ elektronischeRegelventile

Teflon-Schläuche inPTFE/PFA/FEP+ div. andere

Edelstahl - Rohr-verschraubungen+ Zubehör

Teflon-Ventile,Teflon-Fittinge+ div. Zubehör

Spiralschläuchein div. Längenund Grössenin FEP + PFA

Page 38: Chemieplus 2011/01 v2

3 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 U m w e l t

ie Produktionskapazität in denKolb-Werken in Hedingen (ZH)

und im niederländischen Moerdijk liegtbei jährlich weit über 100 000 Tonnen:Mittels Alkoxylierung werden u.a. nicht-ionische Tenside für die Wasch- und Rei-nigungsmittelindustrie sowie Papierpro-zesschemikalien hergestellt. Die 1964 ge-gründete Firma wurde 2007 von dem ma-laysischen Unternehmen KLK übernom-men. Beim Rundgang durch das Werk inHedingen zeigt der Leiter Operationen,Dr. Viktor Helbling, die Reaktoren mit ei-nem Fassungsvermögen zwischen einerund 25 Tonnen. Für den Start der Reaktio-nen benötigt Kolb grosse Mengen anDampf. Für den Betrieb der Dampfkessel

Dwurde früher ausschliesslich Heizöl ver-wendet, seit Ende 2007 werden diese Ag-gregate vorwiegend mit Erdgas betrieben.Der Energieverbrauch in Hedingen liegtjährlich zwischen 15 und 20 Gigawatt-stunden (GWh). «Diese Energiemenge ge-neriert Kosten, die unter dem heutigenPreisdruck permanent hinterfragt und op-timiert werden müssen», betont Helbling.

Innovative Nutzung von AbwärmeBereits Mitte der 1980er-Jahre begannman in Hedingen mit Massnahmen zurVerbrauchsreduzierung von Energie. Seit-dem wird die bei den chemischen Reak-tionen anfallende Abwärme gespeichert.Damit heizt Kolb seine Tanklager undneuerdings auch Gebäude. Anfang des

neuen Jahrtausends unterzog das Werkseine Anlagen einer gründlichen Analyse,die die sogenannten «Energiefresser»identifizierte. Seither wurde permanentinvestiert; in den vergangenen fünf Jah-ren flossen fast 2 Millionen Franken inEinsparprojekte: Dem Ersatz alter Druck-luftkompressoren folgten bessere Isolatio-nen von Dampfkesseln und Tanks, dieAnschaffung effizienterer Kühlwasser-pumpen und die Installation einer ener-gieschonenden Abwassereindämpfungmittels Brüdenkompression. Dank diesertechnischen Massnahmen und abhängigvom Energiepreis hat Kolb jährliche Ein-sparungen von mehreren 100 000 Frankenerrechnet.In seinem Werk in Moerdijk hat Kolb dieschon in Hedingen praktizierte Nutzungvon Abwärme neu konzipiert. Um dieProduktionskapazität zu erweitern, wardort der Bau einer neuen Produktionslinienotwendig geworden. Die Kolb-Ingenieu-

CO2 -REDUKTION BE I DER DR . W. KOLB AG

Die Dr. W. Kolb AG hat an ihrem Stammsitz in Hedingen CO2-Ausstoss zwischen 2000 und 2010 massiv gesenkt – beigleich bleibenden Produktionsmengen. Durch eigene technische Massnahmen und durch Optimierung der Energieliefer-verträge mit Support externer Berater spart der grösste unabhängige Alkoxylierer Europas fast eine halbe Million Frankenim Jahr. Weil Kolb die vereinbarten Klimaziele erfüllt, wird dem Unternehmen die staatliche Klimaabgabe zurückerstattet.

T H O M A S K R Ü G E R

Alkoxylierer drosselt Energiebedarfund optimiert Lieferverträge

Bei Kolb in Hedingen wird die Reaktionsabwärme in diesen Speichern gesammelt und zur Heizung von Tanksund Gebäuden genutzt.

Dr. Viktor Helbling ist als Leiter der Operationen fürdie Werke in Hedingen und Moerdijk verantwortlich.

(Bilder: zvg)

Page 39: Chemieplus 2011/01 v2

U m w e l t CHEMIE PLUS 1/2-2011 3 7

re entwickelten für diese Anlage einmassgeschneidertes Wärmerückgewin-nungssystem: Die bei der Alkoxylierunganfallende Reaktionswärme speist einWärmetauschersystem, das wiederum dieRohstoffe erhitzt und damit die nächsteBatchreaktion initialisiert. Bis zu 30 Pro-zent des gesamten Energieverbrauchs inMoerdijk lassen sich dadurch einsparen.Die Ende 2008 in Betrieb gegangene Anla-ge wurde patentiert und erhielt vom Ver-band der Niederländischen Chemie-Indus-trie (VNCI) den «Responsible Care Award2010».

Zurück in die Schweiz: Die klimapoliti-schen Ziele, die sich der Staat gesetzt hat,haben die Anstrengungen von Kolb nochbefördert. «Die Reduktion des CO2 in derAtmosphäre ist ein Gebot der Zeit», sagtViktor Helbling. Die Firma schloss mitdem Eidgenössischen Departement fürUmwelt (UVEK) eine Zielvereinbarungzum Kohlendioxid-Ausstoss ab und erar-beitete mit der Energieagentur der Wirt-schaft (EnAW) den zur Erfüllung erfor-derlichen Massnahmenkatalog. Anfang2010 erhielt Kolb Hedingen von derEnAW das Zertifikat für aktive CO2-

Reduzierung–dadurch wird die in derSchweiz erhobene Klimaabgabe dem Che-mieunternehmen zurückerstattet. «OhneEnergieverbrauch-Optimierung müsstenwir jährlich einen schönen Batzen anCO2-Abgaben bezahlen», betont Helbling.

Erdgasanschluss hilft Klimaziele sichernDass die Zielvereinbarung mit dem Staateingehalten werden konnte, ist auch aufden Anschluss von Kolb Hedingen an dieneue Erdgasversorgung im Knonauer Amtzurückzuführen, der Ende 2007 fertig ge-stellt wurde. Erdgas hat eine bessere

IG Instrumenten-Gesellschaft AGRäffelstrasse 328045 ZürichTelefon 044 456 33 33Telefax 044 456 33 30

Niederlassungen:BaselBernGenève

E-Mail [email protected] www.igz.ch

Ihr Labor-Partner

8fach HPLC bzw. SFC SystemSepmatix-System: Das erste echte parallele

8fach HPLC bzw. SFC System für den Hochdurchsatzvon Sepiatec GmbH aus Berlin

✔ Komfortables, schnelles undspeziell chiralesSäulenscreening.

✔ Je acht unabhängige Kanäleder acht Proben(keine Kreuzkontaminationmöglich!).

✔ Flussraten von 0.5 bis 20 mlje Einzelkanal wählbar.

✔ Spezielle Software erlaubtraschen Datenüberblick(80 Chromatogrammeüberlappbar).

✔ Analytische und präparativeAusführung erhältlich(8fach Fraktionssammler).

NEU bei IG

Robuste und langlebigeRegel- und AbsperrventileMit pneumatischenund elektrischen Antrieben.Zum Beispiel für:■ Dampf■ Heisswasser■ Wärmeträgeröl■ Kältemittel

Fahrer AGEnergie-, Mess- und Regeltechnik Telefon 043 266 20 40Alte Winterthurerstrasse 33 Fax 043 266 20 41CH-8309 Nürensdorf Email [email protected], www.fahrer.ch

Zwischen 2000 und 2008 sank der Energieverbrauch bei Kolb Hedingen um fast einen Drittel, die CO2-Emissionen wurden fast halbiert. Für 2010 werden beide Wertenochmals unterboten.

Page 40: Chemieplus 2011/01 v2

3 8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 U m w e l t

CO2-Bilanz als Erdöl – bei gleichem Heiz-wert kann die Abgabe des Treibhausgasesdeutlich reduziert werden. Öl wird jetztbei Kolb nur noch in geringem Masse be-nötigt, um Lieferengpässe beim Erdgasauszugleichen.Auf der technischen Seite von Ver-brauchsoptimierung und Energiekosten-einsparungen haben die Fachleute beiKolb einiges in Gang gesetzt und reali-siert. Seit der Liberalisierung der Energie-märkte in der Schweiz sind aber auchkaufmännische Kompetenzen gefragt.Werden wirklich die bestmöglichen Ener-giepreise erzielt? Um diese Frage zu klä-ren, entschied sich Viktor Helbling für dasEngagement des BeratungsunternehmensBFE Institut für Energie und UmweltGmbH (Mühlhausen bei Heidelberg), dasim deutschsprachigen Raum mehr als13 000 Kunden in allen Branchen betreut.«Man kann diese Sache nicht nebenbeibetreiben», sagt Helbling, «aber unsereEnergiedimension ist für einen eigenenprofessionellen Mitarbeiter zu klein.»Die Energieberater nahmen die Lieferver-träge unter die Lupe und stellten dieKolb-Preise in einem Benchmarking denandernorts in der Schweiz angebotenenKonditionen gegenüber. Beim Strom er-wiesen sich die Tarife als «absolut markt-gerecht» – so Helbling. BFE riet Kolb, dieEinkaufsstrategie mittelfristig zu überden-ken: Der Stromeinkauf könnte sich künf-tig auch an den Notierungen der Strom-börse EEX orientieren.

Deutlich bessere EnergiepreiseausgehandeltBeim Heizöl hatte Kolb durch Langzeit-kontrakte in der Vergangenheit sehr güns-tige Konditionen: Man lag massiv unterdem Durchschnittspreis im Benchmark.Beim Erdgas ebenso wie beim Stickstoffsahen die Berater aber Handlungsbedarf.Der Erdgaslieferant lag 8 Prozent oberhalbdes externen Vergleichspreises. Aufgrundder Neuinstallation der Gasversorgung in

der Region musste gerade ein neuer Lie-fervertrag ausgehandelt werden; diese Ge-legenheit nutzte Kolb und trat gemeinsammit dem Institut BFE an den Versorgerheran – gemeinsam wurde ein Abkom-men aufgesetzt. Mit den neu ausgehan-delten Erdgaspreisen verbesserte sich derAlkoxylierer um zirka 50 000 Franken imJahr.Der Preisunterschied beim Stickstoff wareindeutig zu gross und die Firma erwogsogar, den zu teuren Lieferanten auszu-tauschen. Kolb benötigt Stickstoff als In-ertgas für die Reaktionsprozesse. Da derLieferant die Versorgung bislang aber rei-bungslos gewährleistet hatte und auchbereit war, rückwirkend eine Gutschriftzu gewähren, entschloss man sich zuVerhandlungen. Der Tarif pro m³ konnteüber 30 Prozent gesenkt werden. Auchbei der Miete für den Stickstofftank kamder Anbieter der Firma Kolb entgegen.Die jährlichen Kosten wurden insgesamtum ca. 100 000 CHF reduziert.Viktor Helbling schätzte es, bei den Aus-einandersetzungen mit den Energieversor-gern das Know-how von BFE an der Seitezu haben: «Ohne Partner hätten wir hier

nicht den selben Profit erzielt.» Nicht nurbei den Energieverträgen könne man beiKolb ein «gutes Gewissen» haben, so dasFazit von Dr. Helbling, die umweltpoliti-sche Verantwortung werde bei jedemneuen Anlagenbau mitberücksichtigt. DasErreichen der künftig noch strengeren Kli-maziele werde schwierig und fordere sehrkreative Lösungen. In den kommendenJahren muss nach Ansicht von Helblingvermehrt auf die Zusammenarbeit mitPartnern geachtet werden. Es gelte, Ener-giekonzepte für ganze Regionen zu erar-beiten: «Die einen brauchen Wärme, dieanderen müssen sie loswerden; nur ge-meinsame Lösungen werden hier zumZiel führen».

WEITERE INFORMATIONENDr.W.KolbAGDr.Viktor HelblingTelefon 044 762 46 [email protected]

BFE Institut für Energie und Umwelt GmbHTelefon +49 6222 [email protected]

Discover the new personal HPLC andopen access LCMS Purification Solutionsfor 100% pure compounds.

lutionsDiscover PIPETMANM,the new generationmōtōnomic pipette.

Disc

GILSON ( Schweiz) AG I 89 2 Mettmenstetten3 I Tel. 044 768 56 00 I Fax 044 768 23 21 I Email: [email protected] I www.gilson.com

Standort der Kolb AG in Hedingen.

Page 41: Chemieplus 2011/01 v2

# CHEMIE PLUS 1/2-2010 3 9

strata-X ist ein Markenzeichen von Phenomenex, Inc.© 2007 Phenomenex Inc. Alle Rechte vorbehalten.

5610

_I_d

e

• strata-X - Reversed Phase Sorbens für polare und unpolare Verbindungen

• strata-X-C -Mixed Mode Sorbens: Starker Kationentauscher und Reversed Phasefür starke und schwache Basen

• strata-X-CW -Mixed Mode Sorbens: Schwacher Kationentauscher und Reversed Phasefür starke Basen und quarternäre Ammoniumverbindungen

• strata-X-AW -Mixed Mode Sorbens: Schwacher Anionentauscher und Reversed Rhasefür organische und starke Säuren

Besuchen Sie www. strataSPE.com für die neuesten SPE Produktinformationen, Hilfsmittel zur Methodenentwicklung und technische Tipps

HabenSieschonstrataTM

probiert?

Polymersorbentien für die Festphasenextraktion

•Hohe Wiederfindung •Saubere Extrakte • Einfache Handhabung

Steinwiesenstrasse 3 • CH-8952 Schlieren • SchweizTél: +41 44 732 3131 • Fax: +41 44 730 6141 • E-mail: [email protected]

Ch. de la Meunière 12 • CH-1008 PrillyTél: +41 21 625 5810 • Fax: +41 21 625 5812

Page 42: Chemieplus 2011/01 v2

4 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 U m w e l t

s lässt sich zurzeit allerdings kaumvom Wasser sprechen ohne einen

kurzen Rückblick auf die Flüsse, die inEuropa kürzlich über die Ufer getretensind. Infolge des Klimawandels gilt eineZunahme von Starkniederschlägen undHochwasserereignissen sogar als unver-meidbar. Kommunen und gewässernaheIndustriebetriebe werden häufiger mitdem eindringenden Nass zu kämpfen ha-ben – möglicherweise auch ohne langfris-tige Vorwarnung. Da empfiehlt es sich,spezielle Hochwasserschutzpumpen vor-

Ezuhalten: mobil, einfach bedienbar, ergo-nomisch designt für den schellen Trans-port sowie vor allem verstopfungssicher –auch bei grossen Mengen an Störstoffenvon Strassen und Feldern. Technisch lässtsich dies zum Beispiel mit patentiertenPumpen-Laufrädern aus verschleissfester,selbstreinigender Aluminiumbronze plusLaufrad-Kühlsystem erreichen (z.B. Mo-dell Chiemsee, Spechtenhauser Pumpen,Waal [D]). Doch nach jedem Hochwasserkommen wieder die herausforderndenAufgabenstellungen des Alltags auf unszu.

Energieeffizienz ist TrumpfDie Anlagentechnik wird zurzeit auf Ener-gieeffizienz getrimmt. Da erstaunt esnicht, dass sich dies auch im Abwasserbe-reich widerspiegelt. Überraschen mag je-doch das trotz der Fortschritte in den ver-gangenen Jahren verbliebene hohe Ein-sparpotenzial.Energiebedarf lässt sich weiter reduzie-ren. Klassischerweise sind Klärwerke auseiner mechanischen und einer biologi-schen Reinigungsstufe aufgebaut. EineMinderheit ist mit weitergehenden Spezi-albehandlungen ausgerüstet, beispiels-

ABWASSERTECHNIK

Die Umwelttechnik schwimmt auf einer Woge politischer Wünsche und konkreter gesetzlicher Vorgaben. Im Kielwasserfolgen spezifische Ausrüstungskomponenten quer durch die gesamte Anlagentechnik, wobei insbesondere das Thema«Abwasser» jedes Unternehmen und jede Kommune betrifft. Höhere Energieeffizienz, Klärschlammentsorgung und dasrichtige Geschäftsmodell für die Kooperation mit Partnern aus der Wasserwirtschaft stehen auf der Agenda.

C H R I S T I A N E H R E N S B E R G E R

Modern rühren, effizient regeln,Reststoffe nutzen

Bei der Überwachung von Kläranlagen setzt sich zunehmend die Multiparameter-Messtechnik durch. (Bild: Endress + Hauser)

Page 43: Chemieplus 2011/01 v2

U m w e l t CHEMIE PLUS 1/2-2011 4 1

weise für die Entfernung von Stickstoff-oder Phosphorverbindungen, vonSchwermetallen oder speziellen, schwerabbaubaren Komponenten. Insbesonderedie biologische Stufe bietet verschiedene«Stellschrauben» für die Einsparung vonEnergie. Eine zentrale Funktionseinheitstellen die Verdichter dar, die den Luft-sauerstoff über Belüfter einblasen. Dadie Verdichter im Dauerbetrieb laufen,fressen sie entsprechend viel Strom, undweil dessen Preis in jüngster Zeit starkgestiegen ist, fallen die Anschaffungskos-ten im Verhältnis weniger ins Gewicht.So ist es immer lohnenswerter, die Klär-anlage mit Verdichtern der höchsten Ef-fizienzstufe auszurüsten.Die Belüfter müssen für eine gleichmässi-ge und flächendeckende Verteilung desSauerstoffs im Belebungsbecken sorgen.Einsparpotenziale lassen sich hier einer-seits durch eine intelligente Steuerungund Regelung erschliessen. Zum anderenkann auf besonders effiziente Typen zu-rückgegriffen werden, wobei der Trendhier zu modernen Membranbelüfterngeht.

Eine besondere Herausforderung für ei-nen energieeffizienten Betrieb stellt dasBelebungsbecken der Kläranlage dar.Hier muss das Gemisch aus Belebt-schlamm und Abwasser ohne jede Pauseumgewälzt werden. Nach den Forschrit-ten der letzten Jahre hat die Effizienzder aktuell verfügbaren Rührwerke wohlein Maximum erreicht. Noch in Betriebbefindliche ältere und uneffiziente Mo-delle sollten daher aufgespürt und gegenmoderne ausgetauscht werden. Zuweilenkönnen einzelne Rührwerke sogar ganzwegfallen. Dies ergeben strömungstech-nische Untersuchungen und Simulatio-nen – am besten gleich für die gesamteAnlage von der Beckengestaltung überdie Belüftung bis hin zur Umwälzungdes Belebtschlamm-Abwasser-Gemischs.Gutachter geben nach erfolgten Effizi-enz-Analysen häufig den Rat: VerbessernSie die Mess- und Regelungstechnik inbestimmten Bereichen, dann erhöht sichdie Energieeffizienz! In diesem Bereichsetzen zurzeit die Zweileitertechnik unddie Multiparametermessung wesentlicheTrends.

Zweileitertechnik undMultiparametermessungen im TrendEs versteht sich von selbst: Um überhauptregeln zu können, bedarf es zunächst ein-mal der Bestimmung von Ist-Werten. Obes sich um Durchfluss- oder Füllstands-messungen handelt – auf der ganzen Liniesetzt sich inzwischen die Zweileiter-technik (z.B. Promass E2-wire, En-dress+Hauser Metso AG, Reinach) durchund ersetzt die Vierleitertechnik. Warenbisher Stromversorgung und Signalleitungzwei Paar Schuhe, so reichen jetzt füralles zusammen zwei Leiter. Das spartGeld, das reduziert die Installationskosten,und es entspricht auch der aktuellen NA-MUR-Empfehlung NE 131 bzw. speziell fürCoriolis-Massendurchflussmesser, NE 132für die Feldinstrumentierung. NAMUR istder Normenausschluss Mess- und Regel-technik, der internationale Verband derAnwender von Automatisierungstechnikder Prozessindustrie.Speziell im Bereich Abwasser geht derTrend zur Multiparametermessung. So sol-len pH-Wert, Leitfähigkeit, Redoxwert, Nit-rat, Trübung usw. in einer Kläranlage er-

Sobald der Fluss die ersten Büsche vor der Produkti-onsanlage erfasst, ist es Zeit für mobile Hochwasser-pumpen. (Bild: C. Ehrensberger)

ISO 9001:2000ISO 3834-2SVTIAD-2000China Stamp (A2)ASME (U-Stamp)

KASAG LANGNAU

BERATUNG, ENTWICKLUNG, FERTIGUNG,MONTAGE, INBETRIEBNAHME

KASAG LANGNAU AGHOHGANTWEG 4 CH-3550 LANGNAUTEL +41 (0) 34 408 58 58 FAX +41 (0) 34 408 58 [email protected] WWW.KASAG.CH

Druckbehälter

Reaktoren

Wärmetauscher

Pharmabehälter

Kolonnen

Lagerbehälter

Hochdruckapparate

Page 44: Chemieplus 2011/01 v2

4 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 U m w e l t

fassbar sein. Moderne Messumformer er-kennen dabei den aktuell angeschlossenenSensor oder gleich mehrere davon und la-den selbstständig die zugehörige Software.Sechs, ja bei späteren individuellen Erwei-terungen bis zu acht unterschiedlicheMessfühler können in einem einzigen Sys-tem vereint sein (z.B. Liqui-line CM442,Endress+Hauser Metso AG, Reinach).Zum zentralen Zubehör zählen die klei-nen Schaltstellen, die bei Über- bzw. Un-terschreiten bestimmter Messwerte bei-spielsweise Hähne auf- oder zudrehen.Schon jetzt sind einzelne elektronischeGrenzsignalgeber verfügbar, die bei Ar-maturen in vielen Anwendungsgebieteneingesetzt werden können und sogar miteinem NAMUR-Signal und der Zweileiter-technik harmonieren (z.B. elektronischerGrenzsignalgeber Typ 3738, Samson AG,Frankfurt am Main). Es handelt sich hierum besonders smarte kleine Funktions-einheiten. Sie können unter anderemauch selbstständig einen sogenanntenTeilhubtest (partial stroke test) durchfüh-ren, d.h.: Ein Absperrventil wird ein ganzkleines bisschen geöffnet, um zu überprü-fen, ob es sich im Alarmfalle bestim-mungsgemäss mit einem Mal öffnen wür-de. Speziell der Grenzsignalgeber Typ3738 lässt sich besonders komfortabel ineine bestehende Anlage integrieren. Dennder zugehörige Weggeber – die für dieMeldung von Hub oder Drehwinkel einesStellgeräts an das Bedienpersonal verant-wortliche Komponente – braucht beim

Einbau nicht, wie bei konventionellenSystemen, aufwendig adjustiert zu wer-den. Ein Knopfdruck genügt!

KlärschlammNicht ganz so einfach stellt sich die Ent-sorgung des übrigbleibenden Klär-schlamms dar. Hier steht die thermischeVerwertung im Vordergrund, allerdingssind Kehrichtverbrennungsanlagen in derBevölkerung eher unbeliebt. Gibt es nichtdoch Alternativen, die energieeffizienterund umweltverträglicher erscheinen? Zu-mindest im industriellen Bereich stelltsich diese Frage noch einmal dringlicherund auch unter anderen Vorzeichen.Denn hier enthalten Abwässer oft einegrössere organische Fracht. Häufig kannsie, statt lediglich entsorgt, noch genutztwerden. So sieht die GelsenwasserAG,ein führender privatwirtschaftlicher Was-serversorger und Abwasserentsorger inDeutschland, als ein Erfolgsmodell ihrEngagement bei der Rudolf WildGmbH&Co.KG in Eppelheim an, einemweltweit führenden Hersteller von natürli-chen Zutaten für die Lebensmittel- undGetränkeindustrie. Hier dient die organi-sche Fracht zur Stromerzeugung. ImDurchschnitt werden sechs Tonnen«CSB-Fracht» pro Tag verarbeitet und miteinem Wirkungsgrad von mehr als 80Prozent in Biogas umgesetzt (CSB=Che-mischer Sauerstoffbedarf). Dabei werdenpro Jahr rund 3000 MegawattstundenStrom erzeugt. In der Schweiz nimmt der

Stuttgarter Anlagenbauer Hager+Elsäs-ser am Standort Rickenbach gerade einegrosse Anlage zur Laktosevergärung inBetrieb. Als organisches Substrat kommthier Milchzucker aus dem Herstellungs-prozess von Futtermitteln (Gefu OberleGruppe) zum Einsatz.Doch nicht in jedem Fall rentiert sich dasModell «organische Abwasserfracht zuBiogas». Entgegen seinen ursprünglichenPlanungen hat Gelsenwasser jetzt dochkeinen Anaerob-Reaktor am Standort Cal-vörde realisiert. Man hatte im Vorfeld ge-meinsam mit dem FruchtsaftherstellerEMIG GmbH & Co. KG die Entsorgungsge-sellschaft Neues Land GmbH gegründet.Das Ergebnis einer genaueren Überprü-fung der organischen Frachten aus demBetrieb und insbesondere auch die Ab-wassertemperatur sprachen dagegen.Denn ein Anaerob-Reaktor sollte mindes-tens bei einer Temperatur von 30°C be-trieben werden. Die notwendige Wärmeentsteht meist als Abwärme des Block-heizkraftwerks (BHKW), in dem das Bio-gas aus dem Reaktor in Strom umgewan-delt wird. Ist jedoch die organische Frachtund damit die Biogasausbeute zu gering,reicht die Abwärme des BHKW nicht zurTemperierung des Reaktors. Vor demHintergrund einer nicht unerheblichen In-vestition für diese Verfahrenstechnik wirdein solches Projekt unwirtschaftlich,wenn im Winter noch zusätzliche Energiezugeführt werden muss, zum Beispielmittels Erdgaskessel.

Page 45: Chemieplus 2011/01 v2

P h a r m a CHEMIE PLUS 1/2-2011 4 3

eltweit erkrankt etwa jederSiebte einmal im Leben an einer

Depression – rund 12 Prozent der Männerund 20 Prozent der Frauen. Damit ist dieDepression die häufigste psychische Stö-rung bei Frauen. Depressive fühlen sichniedergeschlagen, verzweifelt und habenkeine Freude mehr an Dingen, für die siesich zuvor begeisterten. Sie sind oft er-schöpft, müde und antriebslos und kön-nen nicht mehr ein- oder durchschlafen.Einige der Erkrankten verlieren stark anGewicht, manche nehmen deutlich zu.Depressive sind weniger leistungsfähig,empfinden auch geringfügige Tätigkeitenals anstrengend, können sich nicht mehrkonzentrieren oder entscheiden und grü-beln viel. Sie sehen pessimistisch in dieZukunft und fühlen sich wertlos – bis hinzu Todesgedanken.Die Erfolgsrate der Antidepressivatherapieliegt unabhängig von der Stoffklasse unddem Wirkstoff einzelner antidepressiverSubstanzen bei 60 bis 70 Prozent. Bei derEntwicklung innovativer Therapieformenspielen vor allem neue Erkenntnisse dermolekularen und systemischen Depres-sionsforschung eine zentrale Rolle. Hier-bei wird zunehmend deutlich, wie be-deutsam eine auf den jeweiligen Patien-ten abgestimmte Therapie ist.

Eine kurze Geschichte der AntidepressivaDurch das Zusammentreffen glücklicherUmstände und scharfsinniger klinischerAnalysen wurden bereits Mitte des letztenJahrhunderts in der Schweiz antidepres-siv wirksame Medikamente entdeckt,die – so fand man Jahre später heraus –die Signalweiterleitung von Nervenzellezu Nervenzelle (Neurotransmission) ver-stärken. Dies ist auch der Wirkungsme-chanismus einer Substanz, die in den1950er-Jahren von dem Schweizer Phar-maproduzenten Geigy entwickelt wurde.

W

Geigy taufte den Wirkstoff Imipramin undbot ihn im Jahr 1957 unter dem Handels-namen «Tofranil» an. Dies war die Ge-burtsstunde der Trizyklika. Es handeltsich um basisch substituierte trizyklischeDiphenylamin- und Diphenylmethan-De-rivate (Abb.1).Wie die Trizyklika hemmen die meistenAntidepressiva die Wiederaufnahme deraus der Nervenzellenendigung freigesetz-ten Amine, vor allem Noradrenalin undSerotonin. Durch diese Wiederaufnahme-hemmung kommt es an der benachbartenNervenendigung, die nur 10 bis 20 Nano-meter entfernt ist, auf eine grössere Men-ge Neurotransmitter an, sodass die Signal-weiterleitung verstärkt ist (Abb.2). DerWirkungsmechanismus der Antidepressi-va hat sowohl die Kausalforschung derDepression wie auch die Antidepressiva-Entwicklung bis zum heutigen Taggeprägt. Bereits vor über 30 Jahren ver-mutete man, dass Depressionen auf einerVerminderung der noradrenergen und/oder serotoninergen Neurotransmissionim Zentralnervensystem beruhen («Mono-aminmangel-Hypothese der Depression»).

Bis heute ist jedoch nicht eindeutig ge-klärt, ob dies tatsächlich so ist. Es gibt Er-gebnisse, die dagegen sprechen: EinigeAntidepressiva – beispielsweise Mianse-ren – unterdrücken die Neurotransmitter-Wiederaufnahme praktisch nicht. Mit derBeeinflussung des Neurotransmitter-Re-Uptakes kann somit ein antidepressiverEffekt nur teilweise erklärt werden. Dafürspricht auch, dass die Wiederaufnahme-hemmung innerhalb sehr kurzer Zeitnach Applikation, der antidepressive Ef-fekt dagegen erst nach einer Latenz vonzwei bis drei Wochen eintritt. Zurzeitwird intensiv geforscht. Man will endlichmehr wissen über die pathogenetischenZusammenhänge der Depression, um sowirksamere Therapieformen entwickelnzu können.

Gene im StressBei der Entstehung einer Depression spie-len die Gene offenbar eine wichtige Rolle.Das Risiko, an einer Depression zu er-kranken, liegt in der Normalbevölkerungbei 10 Prozent. Hat man einen eineiigenBruder oder eine eineiige Schwester mitDepressionen, dann steigt das Risiko aufüber 50 Prozent. Seit Langem ist bekannt,dass schlimme Erfahrungen in jungenJahren die Gefahr erhöhen, später an ei-ner Depression oder Angststörung zu er-kranken. Wie eine Wissenschaftlergruppeum Prof. Dr. Florian Holsboer vom Max-Planck-Institut in München nachweisenkonnte, können frühe Stresserlebnisse dieErbsubstanz dauerhaft verändern. DieForscher trennten eine Gruppe neugebo-rener Mäuse von ihren Muttertieren. DieHirnzellen der Mäuse produzierten dar-aufhin im späteren Leben vermehrtStresshormone, und die traumatisiertenTiere konnten mit belastenden Situatio-nen schwer umgehen. Sie zeigten in neu-er Umgebung schneller Stresssymptome;

PHARMAFORSCHUNG

Die Depression hat viele Ursachen und entwickelt sich in einem komplexen Zusammenspiel aus Genen und Umwelt.Ein zunehmendes Verständnis solcher Zusammenhänge verspricht gezieltere Behandlungsmöglichkeiten der allzuoft in Selbstmord mündenden Erkrankung.

C L A U D I A B O R C H A R D - TU C H

Depression – Auf dem Wegzur optimalen Therapie

Abb. 1: Trizyklische Antidepressiva.

Page 46: Chemieplus 2011/01 v2

4 4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 P h a r m a

auch die Gedächtnisleistung und der An-trieb waren geschwächt [1].Die Forscher konnten zeigen, dass der er-höhte Stresshormonpegel vor allem aufeine Überproduktion des BotenmolekülsVasopressin zurückging. Durch genaueDNA-Analysen stiessen die Wissenschaft-ler schliesslich auf die Wurzel des Übels –ein Genabschnitt, der die Vasopressinher-stellung reguliert. Lagern sich Methyl-gruppen an diesen Genabschnitt, wird dieProduktion des Botenmoleküls gehemmt.Es zeigte sich, dass in den gestresstenMäusen der Genabschnitt deutlich weni-ger methyliert war als in Vergleichstieren.Das Fehlen dieses Ausschalters führte of-

fenbar zu einer lebenslangen Überproduk-tion des Transmitters.Auch auf anderen DNA-Strängen fungie-ren Methylgruppen als Signalflaggen. DasTückische daran: Diese Markierungensind überaus stabil. Selbst bei Teilung derZellen bleiben sie erhalten. «Unsere Stu-die zeigt, wie sich Umwelteinflüsse überepigenetische Mechanismen auf das Ge-nom niederschlagen», erklärte Holsboer.Früh erlittene Belastungen können aufdiesem Weg die Regulation bestimmterGene verändern. Beim Menschen erhöhedas sehr wahrscheinlich die Stressanfäl-ligkeit sowie das Risiko, an einer psychi-schen Störung zu erkranken.

Rezeptoren im StressVasopressin stellt wichtige Weichen fürdie Funktion von Stresshormonen, Ge-dächtnis, Emotion und Sozialverhalten.Die Veränderungen des Vasopressing-Gens finden sich nur in den Nervenzel-len, die den Ausgangspunkt der Stress-achse markieren und im Zwischenhirnvorkommen (siehe Kasten) [2]. «Es gibtetliche Hinweise dafür, dass Erkrankungs-risiko und Verlauf einer Depression mitder Funktion von Corticosteroidrezepto-ren in Zusammenhang stehen», sagteHolsboer. So lässt sich mit einem speziel-len Test (siehe Kasten) oftmals ein ver-mindertes Ansprechen zentraler Rezepto-ren im Gehirn auf das Stresshormon Cor-tisol nachweisen. Dadurch kommt es zueiner Erhöhung von CRH im Gehirn. Esist denkbar, dass ein Zusammenhangzwischen den genetischen Veränderungen(s.o.) und der verminderten Rezeptor-empfindlichkeit besteht.Die mit dem Test erfasste Störung findetsich nur bei Patienten mit akuter Depres-sion und – in geringerer Ausprägung –auch bei solchen, die ein ererbtes (Fami-lie mit Depression) oder erworbenes(z.B. frühkindliches Trauma) Risiko fürDepression haben. Der interessanteste Be-fund aber ist: Die Laborergebnisse norma-lisieren sich immer, bevor die klinischeBesserung eintritt, und umgekehrt weisteine Verschlechterung bei einem symp-tomfreien Patienten auf einen bevorste-henden Rückfall hin. «Deshalb haben wirnach jahrzehntelanger Forschung einenKausalzusammenhang zwischen dem ge-störten Regelkreis der Stresshormone undder Entstehung einer Depression postu-liert, der als ‹Corticosteroid-Rezeptor-Hy-pothese› in die Literatur eingegangen ist»,erklärte Holzboer.Diese Hypothese wird durch die Beobach-tung gestützt, dass die Neuropeptide CRHund Vasopressin nicht nur die Ausschüt-tung von Stresshormonen aktivieren, son-dern auch Ängstlichkeit, Appetitmangel,Schlafstörungen und andere Depressions-symptome auslösen. Genauere biochemi-sche Zusammenhänge liessen sich antransgenen Mäusen näher untersuchen.Offenbar werden depressionsförderndeEffekte von CRH durch den Rezeptor-TypCRHR1 vermittelt. Mäuse, denen dieserRezeptor fehlte, waren weitaus wenigerängstlich als andere Nager. Dies führtedazu, dass man Substanzen entwickelte,

Abb. 2: Informationsübertragung zwi-schen Nervenzellen: Die Kontaktstellezwischen dem Ende einer Nervenfaserund der nächsten Nervenzelle bezeichnetman als Synapse. Die Nervenfaser endetim Endknöpfchen, das Bläschen enthält,die mit einem Transmitter (beispielswei-se Noradrenalin, durch blaue Punkte dar-gestellt) gefüllt sind. Erreicht ein elektri-sches Nervensignal das Ende der Ner-venfaser, so entleeren sich einige Bläs-chen in den schmalen, mit Flüssigkeitgefüllten synaptischen Spalt, der dasEndknöpfchen von der Oberfläche dernächsten Nervenzelle trennt. Die Molekü-le der Überträgersubstanz durchquerenden Spalt, reagieren mit Rezeptoren inder Membran der nächsten Nervenzelle(der postsynaptischen Membran) undgeben auf diese Weise das Signal an dieZelle weiter (Neurotransmission). Nur dieMoleküle der Überträgersubstanz passenzu den Rezeptoren. Andere Substanzen(schwarze Quadrate) können mit den Re-zeptoren nicht in Wechselwirkung treten.

Abb. 3: Hormonachse der Stressverarbeitung.

Page 47: Chemieplus 2011/01 v2

P h a r m a CHEMIE PLUS 1/2-2011 4 5

die CRH1-Rezeptoren ausschalteten. Sohoffte man, wirksame Mittel gegen eineDepression zu bekommen.

Geignete Biomarker gesuchtNachdem die skizzierten Grundlagenex-perimente bekannt wurden, bemühtensich zahlreiche pharmazeutischen Unter-nehmen, CRHR1-Rezeptorantagonistenals Antidepressiva zu entwickeln. Dieseerwiesen sich im Tierexperiment und ers-ten klinischen Versuchen als wirksam,aber in grossen kontrollierten Therapie-studien waren sie den klassischen Antide-pressiva wie dem Serotonin-Wiederauf-nahmehemmer Paroxetin unterlegen. Esist davon auszugehen, dass die Substan-zen nur bei einer bestimmten Gruppe vonPatienten wirksam sind, bei denen dieÜberproduktion von CRH die Ursache derDepression ist. Bisher gibt es jedoch nochkein einfaches Testverfahren, mit demsich diese Patienten erkennen lassen.«Spezifische Biomarker werden dringendbenötigt», erklärt Holsboer. «Sie müssenPatienten anzeigen, bei denen eine CRH-Überproduktion im Gehirn vorliegt; ande-re können von einem Antagonisten nichtprofitieren.»Wie kann die Wirksamkeit einer konven-tionellen Therapie verbessert werden? Esist unter anderem auf genetische Ursa-chen zurückzuführen, dass bei 30 bis 40Prozent der Patienten herkömmliche Anti-depressiva nicht ausreichend wirksamsind. Eine besondere Bedeutung kommt

dem Gen ABCB1 zu, das an einer ent-scheidenden Stelle im Gehirn eingreift:der Blut-Hirn-Schranke. Dieser Schutzme-chanismus kontrolliert, welche Stoffe inwelchen Mengen zum höchsten Steue-rungsorgan gelangen, und verhindert da-mit das Eindringen von schädlichen kör-perfremden Substanzen. Damit ein Anti-depressivum überhaupt wirken kann,muss es die Blut-Hirn-Schranke überwin-

den und in das Hirngewebe hineingelan-gen können.An der Blut-Hirn-Schranke erschweren P-Glykoproteine den Übertritt der Antide-pressiva den Zutritt in das Gehirn, indemsie die Medikamente wieder in die Blut-zirkulation des Körpers zurückpumpen(Abb.4). Das ABCB1-Gen enthält die In-formationen zur Herstellung der P-Glyko-proteine. Es gibt individuelle Unterschie-

Bei Stress produziert der Hypothalamusim Zwischenhirn vermehrt CRH (Corti-cotropin-Releasing-Hormon). CRHbringtdie Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) da-zu, mehr ACTH (adrenocorticotrophesHormon) auszuschütten, und bei einemerhöhten ACTH-Spiegel im Blut produ-zieren die Nebennieren mehr Glucocor-ticoide (Abb. 3). Diese Stresshormonebereiten den Körper auf Flucht oderVerteidigung vor. Erregbarkeit und Auf-merksamkeit nehmen zu und der Zu-ckerspiegel im Blut steigt an. So fördernGlucocorticoide beispielsweise die Glu-coneogenese aus Aminosäuren, diedurch Abbau von Proteinen frei werden.

Hormonachse derStressverarbeitung

Abb. 4: Medikamentenpumpe P-Glykoprotein.

Diagnostik der DepressionViele depressive Patienten weisen einen erhöhten Cortisolspiegel im Blutauf und haben zu hohe Konzentrationen von CRH in der Hirnflüssigkeit.Die Zusammenhänge zwischen depressiver Symptomatik und erhöhtenHormonspiegeln erklärt die Corticosteroid-Rezeptor-Hypothese. Sie be-sagt, dass bei schwer depressiven Patienten die Empfindlichkeit der Re-zeptoren für Cortisol im Gehirn gestört ist, sodass die negative Rückkopp-lung des Stresshormonsystems beeinträchtigt wird. Es kommt zu einem«biochemischen Dauerstress».Zur Überprüfung der gestörten hormonellen Rückkopplung zwischen Cor-tisol und CRH wird zunächst als künstliches Cortisolanalogon Dexametha-son injiziert. Hierdurch sinkt der ACTH-Spiegel bei Gesunden ab; bei De-pressiven ist dieser Effekt vermindert.Die Abnahme des ACTH-Spiegels bewirkt eine bei Depressiven über-schiessende CRH-Produktion im Gehirn, die aber aus technischen Grün-den nicht direkt gemessen werden kann. Ersatzweise injiziert man CRH;dadurch steigen der ACTH- und nachfolgend auch der Cortisol-Spiegel imBlut bei depressiven Patienten stärker an als bei Gesunden. Eine beein-trächtigte Empfindlichkeit der Corticosteroidrezeptoren im Gehirn führt zueiner ungebremsten Ausschüttung von CRH und ACTH im Provokations-test und in Stresssituationen. Die mangelhafte Rückkopplung führt zu ei-nem dauerhaft aktivierten Stresshormonsystem.Der Dexamethason-/CRH-Test gilt als das empfindlichste Verfahren, umdie Regulation dieses Systems zu prüfen, weil er sowohl die Rückkopp-lung der Nebennieren- und Hpophysenachse (Dexamethason, ACTH) alsauch die Stimulation beider Systeme durch den Hypothalamus (CRH)überprüft.

Page 48: Chemieplus 2011/01 v2

de im ABCB1-Gen und von der jeweiligenVersion hängt ab, wie stark der Übertritteines Antidepressivums ins Gehirn ge-bremst wird. «Bereits heute wird an meh-reren Kliniken das ABCB1-Gen unter-sucht», sagte Holsboer. «So können dieMediziner besser entscheiden, welchesAntidepressivum in welcher Dosierung siedem Patienten geben sollen.»Das Wissenschaftlerteam um Holsboerfand zudem heraus, dass eine bestimmte

Genvariante des Proteins FKBP5 mit bes-serem, vor allem aber rascherem Anspre-chen auf jedwedes Antidepressivum ein-hergeht. Derzeit sind Bemühungen imGange, niedermolekulare Substanzen zufinden, die ein «schwaches» FKBP5 un-terstützen könnten. Es ist denkbar, dasssolche Moleküle in Zukunft aufgrund ei-nes Gentests als Komedikation gegebenwerden, wenn Antidepressiva deshalbnicht wirken, weil der Patient eine un-

günstige FKBP5-Variante aufweist. Dieswäre ein Schritt in Richtung «personali-sierte Depressionsbehandlung mit her-kömmlichen Antidepressiva».

Kein Medikament «für alle Fälle»Offensichtlich gibt es für die Depressionkein Einheitsmedikament, dessen einzigeVariationsmöglichkeit in der Dosierungbesteht. «One size fits all» passt nicht füreine optimale Therapie. Beachtet man

dies, können sowohl Kosten beider Therapie als auch bei derEntwicklung eines Antidepressi-vums gesenkt werden. Zurzeitwird bei der Entwicklung einesAntidepressivums noch nichtberücksichtigt, dass es indivi-duelle Unterschiede im ABCB1-Gen und damit bei den P-Glyko-proteinen gibt. Früh werdenSubstanzen als unwirksam ein-gestuft und von weiteren Stu-dien ausgeschlossen, weil siebei bestimmten Menschen dieBlut-Hirn-Schranke nur unzurei-chend überwinden. Diese Subs-tanzen hätten durchaus Patien-ten mit einem anderen Genotyphelfen können. Auf ein grossesPotenzial wird hier verzichtet.

ORIGINALPUBLIKATIONEN[1]Chris Murgatroyd et al., Dynamic

DNA Methylation Programs Per-sistent Adverse Effects of Early-Life Stress. Nature Neuroscience12, S. 1559–1566, 2009

[2]Florian Holsboer und MarcusIsing, Stress hormone regulation:biological role and translationinto therapy. Annual Review ofPsychology 61: 81–109 (2010)

4 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 P h a r m a

AVESTIN Inc., Ottawa, Canada AVESTIN Europe GmbH, GermanyTel: +1-613-736-0019 Tel: +49-621-724-5980E-mail: [email protected] E-mail: [email protected] www.avestin.com

Cell RuptureNanoparticlesEmulsionsLiposomes

•High Pressure Homogenizers, pressure adjustable up to 30,000psi/2000bar.• 11 standard models, processing volumes from 0.2mL to 1000LPH.• Production machines custom made for specific requirements.• NEW French Press style Cell Disrupter.• Shown above are 2 standard machines. Production unit for 160LPH and a labunit for few ml. Pictures have been blurred to protect intellectual property.• In most cases we will come to you for a free demonstration. Please contact us atwww.avestin.com

Page 49: Chemieplus 2011/01 v2

V e r f a h r e n s t e c h n i k CHEMIE PLUS 1/2-2011 4 7

onische Flüssigkeiten (ILs) sind Salze,d.h. sie sind aus Kationen und Anionenaufgebaut. Sie haben jedoch Schmelz-punkte unter 100°C. Alle ionischen Flüs-sigkeiten besitzen auf Grund ihres «salz-artigen» Charakters eine ausserordentlichniedrige Flüchtigkeit. Die übrigen physi-ko-chemischen Eigenschaften (z.B. Lös-lichkeitsverhalten, Viskosität, elektrischeLeitfähigkeit, Stabilität) können je nachArt der Ionen sehr breit variieren.

Emissionsärmere ProzesseIonische Flüssigkeiten eröffnen durch ihrespeziellen Eigenschaften vielfältige Möglich-keiten zur Optimierung von technischenProzessen. Ihr äusserst geringer Dampf-druck ermöglicht – im Vergleich zu konven-tionellen Lösemitteln – emissionsärmereProzesse. Das einstellbare Löslichkeitsver-halten macht ihren Einsatz bei der Stofftren-nung und in der Verarbeitung von ansons-ten schwerlöslichen Stoffen attraktiv. Dazuzählt zum Beispiel auch ihr Einsatz zum Lö-sen und Immobilisieren von Katalysatorenin Mehrphasensystemen oder ihre Verwen-dung in galvanischen Prozessen, für Batte-rien oder Farbstoffsolarzellen. Durch struk-turelle Änderungen an Anion und Kationlassen sich die oben genannten Eigenschaf-

I ten in weiten Bereichen einstellen, einigeEigenschaften lassen sich bereits computer-gestützt vorhersagen. Durch gezielte Struk-turvariation können ionische Flüssigkeitensomit für die jeweilige Anwendung in ge-wissen Grenzen massgeschneidert werden.

GrundlagenMit seinem Übersichtsbeitrag «Grundla-gen und Anwendungen von IonischenFlüssigkeiten in der Verfahrenstechnik»spannte Prof. P.Wasserscheid (Universi-tät Erlangen) die Brücke der einzigartigenEigenschaften ionischer Flüssigkeiten zurgezielten Anwendung in der Katalyse.Insbesondere das SILP-Verfahren (Sup-ported Ionic Liquid Phase), das durch dieImmobilisierung des gelösten Katalysatorsin einem dünnen Film aus ionischer Flüs-sigkeit gekennzeichnet ist, zeigt deutlicheVorteile in der Selektivität von Hydrofor-mylierungen oder Gasreinigungen (Hy-drodesulfurisation).Auf den Aspekt der Nutzung von ioni-schen Flüssigkeiten als Engineering Fluidsging Dr. M.Uerdingen (Merck) ein. Diehohe Schlagfestigkeit, die hohe thermi-sche Belastung sowie die exzelleten Rei-bebeiwerte stellen ein hohes Potenzialdar. Hingewiesen muss jedoch auch aufdas Korrosionspotenzial der ionischen

Flüssigkeiten; zum Korrosionsschutzkommen besondere Additive zur Anwen-dung und Langzeit-Korrosionsversucheder ionischen Flüssigkeiten mit Metallensind unumgänglich.Prof. P.Dyson (EPFL) und Dr. A.Stark(Universität Jena) gaben einen Abrissüber gegenwärtige Forschungsaktivitätender Hochschulen auf dem Gebiet der Ka-talyse, Analytik und Synthese. In einerweiteren Vortragssequenz berichteten Dr.E.Aust (Proionic), Dr. T.Schubert (Iolitec),Dr. P.Kapferer und Dr. C.Taeschler (Lon-za) über die Herstellung von ionischenFlüssigkeiten. Ein wesentlicher und nochzu erforschender Aspekt ist die Reinigungund das Recycling von ionischen Flüssig-keiten. Da ionische Flüssigkeiten vermut-lich nicht Lösemittel wie Methanol oderEthanol vom Markt verdrängen werden,bleiben gezielte selektive Anwendungenvon ionischen Flüssigkeiten, deren Kostenim Bereich von 20 Euro pro Kiliogrammliegen dürften. Umso wichtiger wird essein, eine Rezyklierungsquote von › 95Prozent zu erlangen.

ZukunftstrendsDr. U.Vagt (BASF) bewertete in seinemBeitrag toxikologische Aspekte der ioni-schen Flüssigkeiten. Er verdeutlichte,

ION ISCHE FLÜSS IGKE ITEN – ANWENDUNGEN UND ZUKUNFTSTRENDS

Innovative ionische Flüssigkeiten (Ionic Liquids, ILs) eröffnen neue Potenziale in den Bereichen Katalyse, Optimierungchemischer Reaktionen, Engineering Fluids oder bei der Lösung von Extraktions- oder Destillationsaufgaben. Indes er-folgt der Einsatz von ILs zum grossen Teil noch im Entwicklungsmassstab; Industrialisierung und Kommerzialisierung ha-ben noch nicht richtig Einzug gehalten, wie an einem Symposiums Ende 2010 bei Novartis in Basel festgehalten wurde.

Wo bleibt die Industrialisierung?

Bild 2: Der SILP Prozess. (Bild: Prof. P. Wasserscheid)Bild 1: Besondere Eigenschaften der Ionischen Flüssigkeiten.(Quelle: Prof. P. Wasserscheid)

Page 50: Chemieplus 2011/01 v2

4 8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 V e r f a h r e n s t e c h n i k

dass ILs nicht automatisch toxisch seinmüssen – wie EMIM Acetat mit einemLD50 von ~2000 mg/kg oder BMIM Chlo-rid mit einem LD50 ›50 mg/kg ‹300 mg/kgzeigen.Zukünftige Herausforderungen der ILs lie-gen in der Reinigung, da bereits kleinsteVerunreinigungen zum Beispiel das Kata-

lyseverfahren dominant beeinflussen kön-nen. Ebenso wichtig wird es sein, denÜbergang vom Entwicklungsstadium zurKommerzialisierung zu meistern.Das Symposium zu ionischen Flüssigkei-ten wurde von der Schweizerischen Ge-sellschaft der Verfahrens- und Chemie-ingenieure/-innen (SGVC) veranstaltet.

Organisiert und moderiert haben es Dr.Andreas Schreiner (Novartis), Dr. J.Nagel(BASF) und Dr. N.Kockmann (Lonza).

WEITERE INFORMATIONENDr. Andreas SchreinerNovartis Pharma AG, CH-BaselTelefon 061 324 97 [email protected]

Bild 3: Reinigungsmöglichkeiten von ionischen Flüssigkeiten.(Bild: BASF, Dr. U. Vagt)

Bild 4: Toxikologische Einordnung von ionischen Flüssigkeiten.(Bild: BASF, Dr. U. Vagt)

Zusammenhang von Kosten und Reinheit von ILs. (Bild: Lonza, Dr. P. Kapferer)Herstellung von Nanostrukturen durch Verwendung von ILs.(Bild: Iolitec, Dr. T. Schubert)

ANDRÉ RAMSEYER AGINDUSTRIESTRASSE 32CH-3175 FLAMATTTEL. 031 744 00 00

Kälte

anlag

en

HLK-Anla

gen

Energ

ieanla

gen

Produ

ktion

sanla

gen

Gasan

lagen

Chemiea

nlage

n

Pharm

a &Fo

od

QUALITäT

+KOMPETENZ

-- SICHERHEITWir bekennen Farbe.

www.ramseyer.ch

Page 51: Chemieplus 2011/01 v2

f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 1/2-2011 4 9

wissNeutronics ist der führendeAnbieter von neutronenoptischen

Komponenten. Wesentlicher Bestandteilvon Neutronenoptiken sind Neutronen-leiter, mit denen Neutronen nahezu ver-lustfrei über grosse Distanzen (einige 10–100m) vom Ort ihrer Entstehung (Neu-tronenquelle) bis zu den Forschungsgerä-ten transportiert werden. Mit speziellenLeitergeometrien (elliptisch, parabolisch)können Neutronenstrahlen gebündelt unddamit auf kleine Proben (ca. 0,1mm²–1mm²) fokussiert werden. Darüber hin-aus können mittels speziellen SpinfilternNeutronenstrahlen präpariert werden, umspezielle Untersuchungen von Materie zuermöglichen.Wesentlicher Bestandteil dieser Neutro-nenoptiken sind sogenannte Neutronen-Superspiegel. Dies sind hochkomplexe,metallische Beschichtungen mit bis zuca. 10000 Einzelschichten, deren Einzel-schichtdicken im Bereich von MillionstelMillimeter sind. Diese Schichten werdenvon SwissNeutronics mittels DC-Magnet-ron Sputtering produziert – in einer bis-her unerreichten Qualität.

S Die Installation von Neutronenoptiken er-fordert ebenfalls höchste Präzision. Fürdie Positionierung und Ausrichtung isteine Genauigkeit im Bereich von Hun-dertstel Millimeter und Grad gefordert.Diese Genauigkeit wird durch Präzisions-mechaniken erzielt, welche mitunter nochweitere Funktionen wie Vakuumdichtig-keit, Strahlenabschirmung usw. erfüllenmüssen. Auch der Installationsort erfor-dert oft spezielle Lösungen, da wegen ho-hen Strahlenfeldern eine sehr hohe Be-ständigkeit und Zuverlässigkeit benötigtwird.Im Bereich der Vakuumtechnik sind Stan-darddichtungen aus Gummi nicht ver-wendbar, da diese unter Bestrahlung kei-ne ausreichende Lebensdauer haben. Me-tallische Dichtungen sind jedoch geeignet,wenn sie eine ähnliche Flexibilität aufwei-sen wie Gummi. Ebenfalls ist die Kompa-tibilität mit Bauteilen, welche ursprüng-lich für Gummidichtungen ausgelegt sind,wünschenswert. Aus diesen Gründen hatSwissNeutronics eine Zusammenarbeitmit KuboTechAG begonnen. KuboTechverfügt über das für solche Projekte not-

wendige Know-how und konnte somit al-le Anforderungen erfüllen. Es kommenMetalldichtungen zum Einsatz, welchespezifisch für die Hochvakuumtechnikausgelegt werden. Metallische Federn imInnern der Dichtung erzeugen eine Vor-spannkraft, und eine Silberschicht auf derDichtungsoberfläche schmiegt sich an diezu dichtende Fläche an. Die Silberschichtund eine spezielle Dichtkontur ermögli-chen schliesslich ein hermetisches Ver-schliessen, was ein Hochvakuum über-haupt ermöglicht.

Kubo Tech AGCH-8307 EffretikonTelefon 052 354 18 [email protected]

Neutronenoptiken

In Neutronenoptiken dienen gebündelte Neutronenstrahlen zur Charakterisierung und Vermessung von Materialien. Die Installationvon Neutronenoptiken erfordert höchste Präzision. Diese Genauigkeit wird durch Präzisionsmechaniken erzielt, die auch im Dich-tungsbereich Speziallösungen erforderlich machen.

Metalldichtungen spezifischausgelegt für Hochvakuumtechnik

Forschung mit NeutronenNeutronen dienen als Sonde zur Charakterisierung und Vermessung von Materialien,zur Entwicklung neuer Materialien und Prozesse, der Erforschung neuartiger Techno-logien oder zukünftiger Forschungsgebiete. Neutronen besitzen keine elektrische La-dung und können daher tief in die Struktur eines Materials eindringen, ohne grössereSchäden anzurichten, wobei Wechselwirkungen auf atomarer Skala messbar sind.Der Einsatz von Neutronenstrahlen, kombiniert mit wissenschaftlicher Erfahrung, ver-einfacht die Forschung und Entwicklung in verschiedenen Gebieten:■ Erforschung der Mikrostrukturen von Materialien■ Mechanische Spannungen in Metallen■ Verhalten von Kunststoffen und Kolloiden■ Leistung von Dauermagneten■ Morphologie magnetischer und nicht magnetischer Oberflächen und Schichten■ Spurenelement-Analyse und In-situ-Studien chemischer Reaktionen in Industrie-produkten

Von derart fortschrittlichen Einrichtungen profitieren sämtliche Industriezweige, vonder Kernenergie-Industrie, über die Chemie- und Pharmaindustrie bis hin zur Hoch-technologie.

Die Bilder zeigen massive Hochvakuumgehäuse ausStahl, welche an den Enden mit Aluminiumfensternabgeschlossen werden. Da diese Gehäuse in Berei-chen mit hoher Strahlung eingesetzt werden, sind dieAluminiumfenster mittels Metalldichtungen von KuboTech AG gegen die Stahlgehäuse gedichtet.

Page 52: Chemieplus 2011/01 v2

1/2-2011

Schweizer Fachzeitschrift f

ür Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweize

rischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SC

V

Offizielles Organ des Fachverb

andes Laborberufe FLB

www.chemieplus.ch

www.marktspiegel.ch4 Thema des Monats: Mühsamer REACh-Prozess

27 Biotechnologie: Innovative Schweizer Biotechszene

79 Filtrat: Das läuft im Internationalen Jahr der Chemie

Page 53: Chemieplus 2011/01 v2

f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 1/2-2011 5 1

Unsere tägliche Herausforderung ist diedetaillierte Verwirklichung unserer Kun-denwünsche. Kun-den erhalten beiuns individuelle,sichere Gesamtlö-sungen, von derPlanung über dieAusführung biszum Systemunter-halt. Wir sind vorwiegend für Unterneh-mungen mit verfahrenstechnischen Anla-gen für die Be- und Verarbeitung vonFlüssigkeiten und Pulver in nachfolgen-den Branchen im Einsatz:■Lebensmittel und Getränke■Milchindustrie■Pharma und Biotechnologie■Chemie■Abwasseraufbereitung■Metalle und Mechanik■Übrige Industrie.

Prozesstechnik – die JAG-DisziplinUm Prozesse zu entwickeln, die den verschie-densten Technologien und Fertigungsmetho-den gerecht werden, wenden wir unsereKenntnisse und das Know-how im Umgangmit flüssigen und pulverförmigen Produktenan. Im Fokus stehen effiziente, sichere und re-produzierbare Prozesse. Das JAG-Team bietetKunden- und aufgabenspezifische Konzepte,basierend auf unseren Standardmodulen fürProzessanlagen, Prozessautomationen, Schalt-anlagenbau und Montagen und berät Sie gernebei der Findung der passenden Lösung. Unse-re Dienste sind auf die Bedürfnisse unserer

Kundschaft ausgerichtet und passen sich lau-fend der Nachfrage, den Weiterentwicklun-

gen und den aktuel-len technischen Er-rungenschaften an.Unsere Mitarbeiterentwickeln und set-zen sichere undhochprofitable Lö-sungen ein. Die Kun-

den von JAG können auf unsere lange Erfah-rung und unser spezialisiertes Wissen zu-rückgreifen.Zu den Dienstleistungen gehören:■Bedarfsermittlung und Formulierung desLastenheftes (URS)

■Festlegung der Prinzipien für die Rück-verfolgbarkeit (FS/DS)

■Erarbeitung von Funktions- und Detail-spezifikation (FS/DS)

■Bestimmung von Montage- und Ver-drahtungsprinzipien (FS/DS)

■Erstellung u. Parametrierung von Software■Simulation, Integration, Tests und Inbe-triebnahme auf Platz

■Volle Unterstützung während der Inbe-triebnahme-Produktionsstarts der Anlagen

■Lebenslange Kundenunterstützung nachdem Projektabschluss

■Kundenschulung.

QualifizierungJAG besitzt fundierte, in der Praxis er-probte Kenntnisse in der Qualifizierungvon Anlagen entsprechend der NormenGMP und GaMP, sowie in den Risikoana-lysen gemäss der FMEA-Normen.

Wir bringen die effizientesten Prozessezum Einsatz. Massgeschneiderte Anlagensind perfekt auf Ihre Bedürfnisse ausge-legt.

JAG – Ihr Partner für AbwasseraufbereitungDie jahrelange Erfahrung im Entsorgungs-sektor machen JAG zu einem kompeten-ten Partner für jeden dieser Bereiche.

Verfahren:■Dekantieren■Flockung■Neutralisation■Filtration.

Typische Anlagen für:■Betriebsdatenauswertung■Automation abwassertechnischer Prozesse■Biogasanlagen zur Frachtreduktion■Sicherheitstechnische Erneuerung■Betriebsoptimierung von Abwasseranlagen■Planungsarbeiten■Vorbehandlung von Produktionsabwasser■Erneuerung von bestehenden Anlagen.

In engem Teamwork mit Ihnen finden un-sere Spezialisten die passende, effiziente,langlebende, Ihren Bedürfnissen entspre-chende Lösung. Wir freuen uns auf Sie.

JAG Jakob AG ProzesstechnikCH-2555 BrüggTelefon 032 374 30 [email protected]

JAG Jakob AG

Die Firma JAG Jakob AG Prozesstechnik, ein Schweizer Unternehmen mit Hauptsitz in Brügg, ist seit mehr als 80 Jahren im BereichProzessanlagenbau und Automationstechnik tätig. Das Unternehmen ist Spezialist in der Prozesstechnik und verfolgt höchste Quali-tätsansprüche für Dienstleistungen, Produkte und Mitarbeiter.

Spezialist in der Prozesstechnik

Der Kundenwunsch steht imMittelpunkt unserer

Bemühungen

Aquasant AGSchartenstrasse 111CH-5430 WettingenTelefon +41 (0)56 437 40 80Telefax +41 (0)56 437 40 [email protected]

Turbidity MeterATM100

Page 54: Chemieplus 2011/01 v2

5 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f i r m e n b e r i c h t e

Am 1.12. 2010 ist dieerste Übergangsfrist

für die Registrierung von Phase-in-Stoffengemäss REACH-VO (Volumen >1000t/a,umweltgefährdende Stoffe>100 t/a undbesonders besorgniserregende Stoffe>1 t/a) abgelaufen. Parallel dazu wurdendie Verpflichtungen zur ersten Phase derCLP-Verordnung bezüglich Einstufungund Kennzeichnung von Stoffen wirksam.Davon betroffen sind in besonderem Mas-se auch die Angaben in den Sicherheits-datenblättern. Bis zum 3.01.2011 musstendie betroffenen Stoffe in das C&L Invento-ry der ECHA gemeldet sein. Der Aufwandzur Bewältigung des Handlungsbedarfswar enorm. Er hat viele Unternehmen inpersoneller Hinsicht und insbesondere be-züglich des notwendigen Expertenwissensan ihre Grenzen gebracht, beispielsweisebeim Umgang mit der IUCLID-Softwareund der Erstellung der Stoffsicherheitsbe-richte, für die fundiertes Fachwissen inder Toxikologie und Ökotoxikologie unab-dingbar sind. In wie weit die betroffenenUnternehmen die Compliance erfüllt ha-ben, ist offen. Die nicht Erfolgreichen ha-

ben unter Umständen mit drastischenSanktionen gemäss REACh-Verordnungzu rechnen.Nun gilt es die neuen Herausforderungenhinsichtlich der Verordnungen REAChund CLP anzugehen. Es sind dies insbe-sondere das Ende der zweiten Übergangs-frist für die Registrierung von Phase-in-Stoffen gemäss REACh-VO (Produktions-bzw. Importvolumen >100 t/a) am1.06.2013 sowie das Ende der Übergangs-frist hinsichtlich der Verpflichtungen fürZubereitungen (Mischungen) gemässCLP-VO am 1.06.2015.

Status quo in der SchweizDer Bundesrat hat bezüglich der Einfüh-rung von REACh beschlossen, vorerst dieSituation in der EU aktiv zu beobachten.Die Industrie, auch die von REACh wenigbetroffene, hat sich, vertreten durch Ver-bände, insbesondere die SGCI (Schweize-rische Gesellschaft Chemische Industrie)intensiv und sehr direkt mit der Entwick-lung von REACh befasst. Ausserdem hatder Bundesrat beschlossen, mit der EUexploratorische Gespräche aufzunehmen

und die Möglichkeiten und Rahmenbe-dingungen einer Zusammenarbeit mitder Europäischen Chemikalienagentur(ECHA) in Helsinki zu evaluieren.Die Schweiz hat ihre Chemikalien-VO zu-dem in mehreren Schritten soweit alsmöglich der REACh-Verordnung ange-passt. Gleichwohl gibt es noch erheblicheUnterschiede, die für Schweizerische Un-ternehmen den Handel mit der EU er-schweren. Diese gänzlich aufzuheben be-dingt eine Änderung der Chemikalienge-setzgebung.

Handelshemmnis für ChemikalienhändlerEin Handelshemmnis für in der Schweizansässige Händler von Chemikalien ist,dass diese keine direkte Verbindung zurEuropäischen Chemikalienagentur haben.Somit können sie beispielsweise keineStoffe gemäss REACh selbst registrieren.Sie stehen also in einem Abhängigkeits-verhältnis mit ihren Importeuren in derEU und müssen unter Umständen gewisseGeschäftsgeheimnisse, wie Zusammenset-zungen ihrer Produkte, offen legen. Siekönnen gemäss REACh-VO (Art. 8) auchkeinen Alleinvertreter bestimmen, umdiese Probleme zu umgehen, sondernmüssten ihren Lieferanten (den Herstel-ler) um Unterstützung bitten.Ein anderes Problemfeld betrifft die Ein-stufung und Kennzeichnung von in denEWR-Raum exportierten Stoffen. Die Ein-stufung und Kennzeichnung hat im EWRgemäss CLP-VO (EU-GHS) zu erfolgen.In der Schweiz ist sie in dieser Form mo-mentan noch freiwillig, wird aber in einerweiteren Revision der Chemikalien-Ver-ordnung obligatorisch werden, um somitdie Verkehrsfähigkeit für alle Stoffe undZubereitungen, die nach EU-GHS einge-stuft, verpackt und gekennzeichnet sind,zu gewährleisten.Die Reimporte von Stoffen, d.h.Stoffe, dieim EWR erworben wurden, dort bereitsregistriert sind und später in modifizierterForm aus der Schweiz in den EWR-Raumexportiert werden, sind ein weiteres Prob-lem. Um ein erneutes Registrieren durch

REACh/CLP

Conrad Scheidegger,KnoellSwiss

Einfluss der EU-Chemikalienpolitikauf Unternehmen in der Schweiz

Zeitplan für die Einstufung nach dem CLP-Prinzip. (Quelle: Eidgenössisches Departement des Innern EDI)

Page 55: Chemieplus 2011/01 v2

f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 1/2-2011 5 3

den Importeur zu verhindern, muss der Reimport zweifelsfreinachgewiesen werden können. Das erfordert sehr viel Informa-tionsaustausch entlang der Lieferkette zwischen Herstellern undAbnehmern.

HandlungsbedarfWelcher unmittelbare Handlungsbedarf ergibt sich für schweize-rische Unternehmen? Selbstverständlich sind die Anforderungengemäss der Chemikalien-Verordnung weiterhin zu erfüllen. Zu-sätzlich sind zum Teil sehr aufwändige weitere Aufgaben zu be-wältigen. In der Regel beginnt die Bestimmung des Handlungs-bedarfs mit der Analyse des Produktportfolios. Eine saubere Ab-klärung bedingt professionelles und kompetentes Fachwissen.GHS wird in der Schweiz schrittweise gemäss internationalerEntwicklung eingeführt. Seit 2009 können in der Schweiz nachGHS eingestufte und gekennzeichnete Produkte an Berufsleuteabgegeben werden. In absehbarer Zeit dürfen Stoffe und Zube-reitungen nur noch nach dem CLP-Prinzip entsprechend ver-marktet werden (siehe dazu die Abbildung).Die CLP-VO schlägt sich nieder auf die Angaben im Sicherheits-datenblatt und in der Meldepflicht gemäss Chemikalien-Verord-nung. Ein beträchtlicher Teil von ihnen wird aufgrund der sichlaufend ändernden Einstufungen angepasst werden müssen.Welcher zukünftige Handlungsbedarf für schweizerische Unter-nehmen ist zu erwarten? Es wird allgemein davon ausgegangen,dass die schweizerische Gesetzgebung mit den beiden Verord-nungen REACh und CLP in absehbarer Zeit harmonisiert wird.Betroffene Unternehmen in der Schweiz können von den ge-machten Erfahrungen der Beteiligten, Industrie, Behörden,Dienstleister, im EWR-Raum profitieren. Auch in der Schweizwird der Handlungsbedarf enorm sein. Die Erfahrung in der EUhat gezeigt, dass der Zeitaufwand für die Bewältigung der anste-henden Arbeiten hoch ist. Je eher mit den Analysen und denVorbereitungen zur Bewältigung der Anforderungen begonnenwird, umso sicherer ist die Erfüllung der Compliance.Liisa Rapeli-Likitalo, Manager Product Safety development undLeiterin des REACh Teams bei Kemira, gibt in einem Interviewmit der ECHA die Erfahrungen mit der ersten Phase der Regist-rierung an andere Unternehmen mit den Worten «plan, prepareand allocate resources» und schliesslich «prepare, prepare, pre-pare» weiter.

FazitDie Analyse des unmittelbaren und zukünftigen Handlungsbe-darfs für schweizerische Unternehmen erfordert fundiertes Fach-wissen und Erfahrung im Gebiet des Chemikalienrechts in derSchweiz und des EWR. Die Umsetzung benötigt zusätzliche Per-sonalressourcen. Wir haben die erforderlichen Kompetenzenund bieten den Unternehmen die Unterstützung aus einer Handan.

Dr. Knoell Consult Schweiz GmbHCH-4002 BaselTelefon +41 (0)61 468 21 [email protected]://www.knoell-swiss.com Mehr Infos: www.testo.ch/datenlogger

Die neue Datenlogger-GenerationErfassen Sie zuverlässig die Temperaturen in Kühl-und Gefrierräumen und kontrollieren Sie bei Bedarfzusätzlich die Produkttemperatur – beispielsweise mitdem testo 175 T1 – zertifiziert nach DIN EN 12830

Ihre Vorteile mit den neuen Datenloggern:

• Hohe Anwenderfreundlichkeit durch einfachesProgrammieren und Auslesen über Standard-Schnittstellen (Mini-USB und SD-Karte)

• Sicherheit beispielsweise durch Passwortschutzund Diebstahlsicherung

• Grosser Speicher von bis zu 2 Millionen Messwerten(testo 176)

• Neue Software ComSoft Basic 5 als kostenloserDownload

Logger-Familietesto 174

testo AG • Isenrietstrasse 32 • 8617 Mönchaltorf • T: 043 277 66 66

Zeichen setzen für die Zukunftwww.testo.ch

Logger-Familietesto 175

Logger-Familietesto 176

Next Generation!Mit den professionellenTesto-Datenloggern brichtfür Sie eine neue Zeit an

Page 56: Chemieplus 2011/01 v2

5 4 CHEMIE PLUS 1/2-2010 f i r m e n b e r i c h t e

Mit einer Samenessbelegt der Registrant

die Zugehörigkeit zu einem Konsortium.Der Registrant partizipiert folglich aneiner Daten- und Kostenteilung.

Wer braucht eine Sameness?Bei der ersten Phase von REACh, die am30.November 2010 endete, wurden alleStoffe >1000 t/y, CMR-Stoffe und Stoffemit der Kennzeichnung «umweltgefähr-dend» registrierungspflichtig. Eine Samen-ess war in der Vergangenheit nur fürNeustoffanmeldungen (ELINCS-Anmel-dungen) in Form der Identität erforder-lich. Dafür waren folgende Daten erfor-derlich: UV-Spektrum, IR-Spektrum,NMR, Massenspektrum, Chromatogramm.Alle Phase-in-Stoffe, welche nur über eineEINECS-Nummer verfügen, kamen bis-her ohne eine Sameness aus. Um aberherauszufinden, ob zwei oder mehrSubstanzen identisch/gleich sind, ist ei-ne Sameness notwendig. Nicht nur dieECHA, sondern auch der Lead-Registranthaben ein berechtigtes Interesse, dass aneiner Registrierung nur Teilnehmer mitdem gleichen Stoff partizipieren. Mit einerSameness wird ein Stoff eindeutig charak-terisiert. Es ist gewissermassen der chemi-sche Fingerabdruck. Der Nachweis, dasszwei Substanzen gleich, identisch, sind.

Wer darf die notwendigen Datenfür eine Sameness erstellen?Sicherlich ist es richtig, dass wertvolle In-formationen, die für die Erstellung einesSameness-Reports notwendig sind, bereitsin einem Analysenzertifikat bzw. einemSicherheitsdatenblatt enthalten sind. Sofinden sich dort Hinweise auf CAS-,Batch-Nr., Reinheit, Zusammensetzung,Herstellungsdatum, Verfallsdatum usw…Daraus erkennt der REACh-Verantwortli-che, dass einige Daten von den Herstel-lern bzw. Importeuren selbst bereitgestelltwerden können. Es ist nicht zwingend

notwendig, die Daten unter GLP zu erhe-ben bzw. anfertigen zu lassen. Dies wür-de folglich nur zu einer Verteuerung derPrüfungen führen.Wenn Daten von den Firmen vorliegen,mangelt es aber häufig daran, dass fastimmer die Beschreibung der angewende-ten Methode, des eingesetzten Lösemit-tels, der Probenvorbereitung usw… deut-liche Lücken aufweisen. Viele Labors er-stellten im Zuge von REACh einzelne Prü-fungen für einen Registranten, ohne dabeizu wissen, dass diese Prüfungsergebnissein einen Samenessreport eingefügt wer-den. Labore, die eine Zertifizierung nachDIN EN ISO/IEC 17025 besitzen, liefertenhäufig nur die Bezeichnung der Methodeund das Prüfergebnis, ohne die Methodenäher zu beschreiben. Es entstandendeutliche Datenlücken, wodurch die Ver-gleichbarkeit hinsichtlich Probenvorberei-tung, Nachweis- und Bestimmungsgren-zen divergierten. Auch fand keine Bewer-tung der gewonnenen Daten durch die La-bors statt, sodass der REACh-Verantwort-liche häufig mit der Interpretation der Re-sultate überfordert war. Üblicherweise er-hält der Registrant einen vollständigenReport inklusive aller notwendigen Daten,inklusive der Spektren und Chromato-gramme und reicht diesen der ECHA ein.Es bleibt abzuwarten, wie die ECHA mitden Samenessreports umgeht, wenn diesekeine Beschreibung der Methode undsonstiger wichtiger Details aufweisen.

Gibt es für eine Sameness Anforderungenvon den Behörden/ECHA?Damit den Registranten und der ECHAein Vergleich der Resultate möglich ist,hatte die ECHA beabsichtigt, einen Anfor-derungskatalog zu entwerfen, um für eineStandardisierung der Sameness-Anforde-rungen zu sorgen. Hierzu wurde von derECHA der «Practical Guide 11» publiziert.Dieser Practical Guide griff das Thema:«How to address specific substance identi-

fication issues» auf. Diese Publikationgriff speziell die Problematik von anorga-nischen Substanzen auf. Warum wurdenzuerst die anorganischen Stoffe in den Fo-cus einer «Hilfestellung» gerückt? Anorga-nische Stoffe kommen in der Industrie insehr grossen Mengen zum Einsatz. EineRegistrierung in 2010 war somit notwen-dig. Anderseits wurden in der Vergangen-heit diese Stoffe sehr spärlich untersucht,weshalb es nur wenige Informationen zuSameness, Toxikologie und Umweltver-halten gab. Weiterhin sind die Standard-untersuchungen zur Identitätsbestim-mung meist für anorganische Stoffe nichtausreichend. Leider wurde die praktischeAnwendung dieses Artikels von der ECHAbereits innerhalb kürzester Zeit ersatzloszurückgezogen!

Ist eine Sameness auch für 2013 nötig?Eine Sameness war für die Registrierungaller Substanzen in der ersten REACh-Phase zwingend erforderlich. Aber nunstehen die Registrierungen der Stoffmen-gen von 100 bis 1000 t/y an, welche biszum 1. Juni 2013 angemeldet werdenmüssen. Auch für diese Stoffe ist die Sa-meness ein wesentlicher Bestandteil.

Wo findet man Hilfe?Die Firmen, die bereits an einer Registrie-rung in 2010 beteiligt waren, kennen dasProcedere und wissen um die Wichtigkeitund den notwendigen Zeitbedarf für eineSameness. Was tun aber all die Firmen,für die jetzt erst die Eintrittsphase inREACh beginnt? Wie sollen diese Regis-tranten mit einer Sameness umgehen?Diese Firmen können den Artikel 10 derREACh-Verordnung, welcher die Erfas-sung der Stoffidentität unter Verwendungder in Abschnitt 2 von Anhang VI festge-legten Parameter (siehe Tabelle 1) auflis-tet, heranziehen. Dieser Leitfaden legtden Schwerpunkt auf die geeignete Identi-fizierung von Stoffen, die unter die ge-

SAMENESS – NEUER BEGRIFF UNTER REACh

Unter REACh taucht ein neuer Begriff auf: Sameness. Viele Firmen glauben, dass ein hinreichend ausgefülltes Stoffdatenblatt oderein Analysenzertifikat ausreicht, um die Anforderungen an eine Sameness zu erfüllen. Generell besteht der Irrtum, dass unter derSameness nur die Identität einer Substanz zu verstehen ist. Sameness (wörtl. auch: Gleichheit) ist aber mehr als nur die chemischeCharakterisierung einer Substanz, sondern auch der Nachweis der Gleichheit zu einer anderen Substanz

Dietmar Kuhn,LAUS GmbH

2013 ist schneller da, als Sie denken

Page 57: Chemieplus 2011/01 v2

f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 1/2-2011 5 5

setzliche Stoffdefinition gemäss REAChfallen. «Die angegebenen Informationenmüssen ausreichen, um jeden Stoff ein-deutig zu identifizieren.» Ein oder mehre-re Parameter (Endpunkte) dürfen oderkönnen ausgelassen werden, wenn estechnisch nicht möglich oder wissen-schaftlich nicht erforderlich ist, die gefor-derten Informationen anzugeben. DieGründe für eine Nichtvorlage müssen je-doch klar nachvollziehbar sein.Allgemein lässt sich anführen, dass dieAuswahl geeigneter Prüfmethoden zurIdentifizierung eines Stoffes von■ seiner chemischen Struktur■ seiner Stoffeigenschaft■ und dem Herstellungsverfahren (resp.Verunreinigungen) abhängt.

In den EU-Verzeichnissen fanden sichim Rahmen der Richtlinie 67/548/EWG(EINECS, ELINCS und die NLP-Liste) Hin-weise auf die wichtigsten Werkzeuge fürdie Sameness-/Stoffidentifizierung.Welche Erkenntnisse hat uns die Phase Ivon REACH gebracht und was könnenwir daraus lernen? Zu Beginn von REAChwar vielen Teilnehmern eines Konsorti-ums bzw. eines SIEF’s nicht bewusst,dass jeder Teilnehmer eine eigene Samen-ess für den von ihm zu registrierendenStoff vorlegen muss, wenn:

■ sein Lieferant (aus non-EU) nur ihn beliefert■ sein Lohnhersteller nur für ihn produziert■ er den Stoff innerhalb der EU selbst produ-

ziert.

Muss jeder Registrant eine eigeneSameness vorlegen?Nicht unbedingt, denn wenn zum Beispielmehrere Importeure von ein und demsel-ben Produzenten ausserhalb der EU denchemischen Stoff beziehen, dann könnensich mehrere Registranten zusammentunund eine gemeinsame Sameness erstellen.Rein formal ist dies sehr einfach möglich,indem einfach im Report mehrere Spon-soren (Firmen) aufgeführt werden. DieDaten werden dann nur einmal erstellt,stehen aber jedem Sponsor (Firma) zurVerfügung. Viele Firmen, die bereits inPhase I aktiv waren, wissen um den Zeit-faktor, der für eine Sameness benötigtwird. Hinzu kommen nicht häufig auchRückfragen und Nachforderungen inner-halb eines Konsortiums zu einer Samen-ess. Umso wichtiger ist es, dass die Sa-meness nicht nur als ein notwendiges«Übel», sondern als ein wesentlicher Be-standteil, ja sogar als Voraussetzung einesRegistrierungsprozesses angesehen wird.Zur Verdeutlichung ein Beispiel aus demRegistrierungsprozess des letzten Jahres:

Zwei identische (gleiche), chemische Roh-stoffe verschiedener Produzenten sollenauf Augenreizung untersucht werden, mitdem Ergebnis:■ Produkt 1: In-vitro-Augenreizung: positiv■ Produkt 2: In-vitro-Augenreizung: negativDurch die Sameness konnte belegt wer-den, dass der Wirkstoffgehalt von beidenStoffen gleich war, der Anteil und dieVerteilung der Verunreinigungen sich inbeiden Stoffen aber deutlich unterschied.Somit hatte nicht der Wirkstoff, sonderndie Verunreinigungen diese Irritation her-vorgerufen. Dieses Beispiel macht deut-lich, dass die Sameness ein Werkzeug zurSicherung der Produktqualität ist und so-mit jeden Produzenten/Importeur vor derBehauptung des Wettbewerbers schützt,es sei der gleiche Stoff!Fazit: REACh zeigte grosse Auswirkungeninnerhalb der EU und in der ganzen Weltin der zweiten Jahreshälfte 2010. Es gibtkeine Atempause für 2013, denn es wer-den wesentlich mehr Stoffe zu registrie-ren sein!Wir helfen Ihnen gerne weiter:

LAUS GmbHDr. Dietmar KuhnTelefon +49 (0)[email protected]

2. IDENTIFIZIERUNG DES STOFFESDie gemachten Angaben müssen zur eindeutigen Identifizierung des Stoffes ausreichend sein. Falls es technischnicht möglich oder aus wissenschaftlicher Sicht unnötig ist, bestimmte nachstehend aufgeführte Angaben zu ma-chen, so ist das ausreichend zu begründen.

2.1 Bezeichnung oder andere Identifizierungsmerkmale des Stoffes2.1.1 Name(n) laut IUPAC-Nomenklatur oder andere internationale chemische Bezeichnung(en)2.1.2 Andere Namen (allgemeine Bezeichnung, Handelsname, Abkürzung)2.1.3 EINECS- oder ELINCS-Nummer (sofern vorhanden und sachdienlich)2.1.4 CAS-Bezeichnung und CAS-Nummer (sofern vorhanden)2.1.5 Sonstiger Identifizierungscode (sofern vorhanden)2.2 Angaben zu Summen- und Strukturformel des Stoffes2.2.1 Summen- und Strukturformel (einschliesslich SMILES-Code, sofern vorhanden)2.2.2 Angaben zur optischen Aktivität und zum typischen Anteil von (Stereo)-Isomeren (falls zutreffend und sachdienlich)2.2.3 Molekulargewicht oder Molekulargewichtsbereich2.3 Zusammensetzung des Stoffes2.3.1 Reinheitsgrad (%)2.3.2 Art der Verunreinigungen einschliesslich Isomere und Nebenprodukte2.3.3 Prozentanteil der wesentlichen Verunreinigungen2.3.4 Art und Anteil (... ppm, ....%) etwaiger Zusatzstoffe (z.B. Stabilisatoren, Inhibitoren)2.3.5 Spektraldaten (Ultraviolett-, Infrarot-, NMR-, Massenspektroskopie)2.3.6 Hochdruckflüssigkeits-, Gaschromatogramm2.3.7 Beschreibung der Analysemethoden oder Angabe der bibliografischen Daten zur Identifizierung des Stoffes, gege-

benenfalls auch zur Identifizierung der Verunreinigungen und Zusatzstoffe. Die Angaben müssen die Reproduktionder Methoden ermöglichen.

Tabelle 1: Stoffidentifizierungsparameter in REACH, Anhang VI, Abschnitt 2

Page 58: Chemieplus 2011/01 v2

5 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 p r o d u k t e

Elektrochemie (EC) ist eine der klassischen Methoden, Oxidationsreak-tionen zu induzieren. Ihr Einsatz als Simulationstechnik zur Untersuchungdes oxidativen Metabolismus liegt daher nahe. Mit dem ROXY EC-Systemvon Antec steht jetzt eine kommerzielle Lösung zur Verfügung. Um sicher-zustellen, dass neue pharmazeutische Wirkstoffe keine schädlichen Aus-wirkungen haben, ist es nötig, deren Abbauwege und entstehenden Meta-boliten zu kennen. Etablierte In-vitro-Assays basieren auf Cytochrom-Enzy-men der Leber (P 450) und werden z.B. mit Leberzellen-Mikrosomendurchgeführt. Je früher die Toxizität eines neuen potenziellen Wirkstoffesund seiner Metaboliten eingeschätzt werden kann, desto eher werden ge-eignete Kandidaten erkannt und desto grösser ist der wirtschaftliche Nut-zen. Es besteht deshalb Bedarf an einer Screeningtechnik, die Ergebnisseschnell und möglichst automatisiert liefern kann. Das ROXY-EC-Systemsetzt diese Forderungen elegant um. Es stellt eine variable und anwender-freundliche Plattform zur Untersuchung des Metabolismus der Phase I undII von neuen Wirkstoffen dar. Untersuchungen können automatisiert in kur-zer Zeit durchgeführt werden. Eine Aufarbeitung der Proben ist nicht not-wendig, Matrixeffekte können wegen der Abwesenheit biologischen Mate-rials nicht auftreten. Das ROXY-EC-System ist somit eine ideale Ergänzungzu bestehenden enzymbasierten Assays und In-vivo-Experimenten. Es lie-fert signifikant schnellere, bessere and kostengünstigere Informationenüber den Metabolismus von neuen Wirkstoffen.

Ein einfaches und schnelles Werkzeug zurSimulation des oxidativen Metabolismus

ERC GmbHD-85521 RiemerlingTelefon 089 66 05 56 [email protected], www.erc-hplc.de

Thermo Fisher Scientific Inc. hat eine neue Viskosimeter-Reihe mit dreiModellen für unterschiedliche Anforderungen eingeführt:■ Thermo Scientific HAAKE Viscotester E – Das Modell für Experten.

Für automatische Messungen von Fliesskurven mit PC-Anbindung■ Thermo Scientific HAAKE Viscotester D – Das Modell für individuelle Auf-

gabenstellungen. Für Routinemessungen der Viskosität mit Datentransfer■ Thermo Scientific HAAKE Viscotester C – Das Modell für einfachste Be-

dienung und höchsten Bedienkomfort. Für einfache, schnelle und ge-naue manuelle Messungen der Viskosität.

Die Rotationsviskosimeter werden für schnelle, zuverlässige und normkon-forme Test- und Vergleichsmessungen in der Qualitätskontrolle eingesetzt.Mit ihnen wird der Widerstand einer Testsubstanz gegen eine vorgegebeneDrehzahl gemessen. Das dabei auftretende Drehmoment bzw. der dabeiauftretende Widerstand ist ein Mass für die Viskosität der Flüssigkeit. Unserumfangreiches Ausstattungsangebot ermöglicht Vergleichsmessungen anhochviskosen Proben wie Cremes, Pasten und Gelen sowie Viskositätsmes-sungen an Proben, die nur in kleinen Volumina zur Verfügung stehen.

Rotationsviskosimeter für die Qualitätskontrolle

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)CH-4153 ReinachTelefon 061 716 77 [email protected], www.thermo.com

In jeder seiner CBS-Ausgaben bringtCamag aktuelle Beispiele zum Einsatzder Planar-Chromatographie in der Pra-xis. Bei der Auswahl der Applikationsbei-spiele wird auf aktuelle Arbeitsgebieteder Analytik Wert gelegt. Die aktuelleAusgabe 105 enthält einen Beitrag überschnelle und zuverlässige Strukturaufklä-rung von Reaktionsprodukten in der or-ganischen Synthese durch die KopplungTLC/HPTLC-MS. Aus dem Lebensmit-telbereich wird berichtet über die Be-stimmung von Alkaloiden in Kartoffeln.Ein weiterer Beitrag unterstreicht die Be-deutung der TLC/HPTLC-MS in einermodernen analytischen Umgebung an Hand der Bestimmung von 1H-Benzotriazol und Tolyltriazole in der aquatischen Umwelt. Mit der Bestim-mung von Stratum corneum-Lipiden und dem Nachweis von Additiven inKunststofffolien stehen zwei weitere sehr interessante Applikationsbeispielezur Verfügung. Mehr Informationen zur Welt der modernen Dünnschicht-Chromatographie unter www.camag.com/cbs

CBS 105, Camag Bibliography Service

CamagCH-4132 MuttenzTelefon 061 467 34 [email protected]

Erweitert und durch neue Produkte er-gänzt hat KNF Lab – die Laborsparte vonKNF Neuberger AG – seinen Katalog zuPumpen und Systemen für das Labor. WerVakuum oder Druck benötigt, wird hierebenso fündig wie Anwender, die neutrale,korrosive oder aggressive Gase oder Flüs-sigkeiten fördern möchten. Das Angebotreicht von Vakuumpumpen und Kompresso-ren über Förder- und Dosierpumpen bis hinzu Vakuumsystemen (Einzel- und Mehrplatz-systeme). Der in Deutsch und Englisch auf-gelegte Katalog präsentiert das umfangrei-che Produktprogramm übersichtlich, detailliert und mit allen wichtigen tech-nischen Daten. Ausführungen zu Technik und Service runden den Inhalt ab.

Neuer Katalog zu Pumpen und Systemenfür das Labor

KNF Neuberger AGPumpen für Gase und FlüssigkeitenCH-8362 BalterswilTelefon 071 971 14 [email protected], www.knf.chka das

Page 59: Chemieplus 2011/01 v2

p r o d u k t e CHEMIE PLUS 1/2-2011 5 7

Porvair Sciences kündigte eine neue Produktbroschüre für den Micro-plate Heat Sealer MiniSeal Plus im pdf-Format an, die nun zum Downloadbereitsteht (http://www.porvair-sciences.com/downloads.php). Der Mini-Seal Plus ist ein preisgünstiger halb automatischer Microplate Heat Sealer,der sich durch hohen Bedienkomfort und hohe Anwendungssicherheitauszeichnet. Er arbeitet mit einer bisher unerreichten Wiederholpräzisionund versiegelt ANSI/SBS-Platten mit Standardstandfläche bis zu einer Hö-he von 48mm sowie die meisten gängigen PCR-Platten. Das Gerät wurdefür Labors entwickelt, in denen täglich eine geringe bis mittlere Menge vonPlatten (10–50) zur Versiegelung anfällt, und ist kompakt, einfach zu be-dienen und leicht zu installieren. Im Gegensatz zu grösseren automati-schen Sealern kann der MiniSeal Plus ohne Druckluftzufuhr arbeiten. AlleArbeitsvorgänge können über ein spritzwassergeschütztes Keypad elekt-ronisch kontrolliert werden. Das bedeutet,dass der MiniSeal Plus schnell installiertund auf Temperatur gebracht werdenkann und schon wenige Minuten nachdem Auspacken mit der Arbeit beginnt.Dank seines geringen Platzbedarfs (H 310x T 275 x B 181mm) lässt sich der Mini-Seal Plus überall mühelos aufstellen, wiez.B. auf dem Arbeitstisch im Labor oderggf. in einem Dunstabzugsschrank.

Einfach zu bedienender Microplate Sealer

Dunn Labortechnik GmbHD-53567 AsbachTelefon +49 (0)2683 [email protected]

Mit seinem neuen Sortiment an Mag-net-Quetschventilen hilft Bio-Chem Flui-dics Erstausrüstern (OEMs), das Problemverstopfter Abflussleitungen in klinischenDiagnosesystemen zu beheben. Bisherwerden bei vielen Diagnosegeräten die imGerätekern untergebrachten Kipphebel-Isolationsventile auch zur Regelung derAbflussleitungen eingesetzt. Obwohl dieseVentile einen effizienten Umgang mit Pro-be- und Reagenzströmen ermöglichen,kommt es bei abgeführten Stoffen, diedickflüssiger sind und höhere Durchfluss-raten aufweisen, häufig zu Verstopfungen.Durch den Einsatz von Quetschventilen inAbflussleitungen lassen sich sowohl Häufigkeit als auch Schwere derartigerVerstopfungen wirksam reduzieren. So zeichnen sich die Quetschventilevon Bio-Chem-Fluidics im Vergleich zu herkömmlichen Kipphebelventilendurch geringere Durchflusswiderstände, einfachere Durchflusswege undgrössere Ventilspalten aus. Der Verschleiss der Quetschschläuche verläuftin vorhersehbarer Weise, was die Planung vorbeugender Wartungsarbeitenerleichtert. Darüber hinaus kann ein Austausch bequem vom Benutzerselbst vorgenommen werden. Um einen rundum zuverlässigen Betrieb zugewährleisten, umfassen die Quetschventile kaum bewegliche Teile. Nurdie Schläuche kommen mit dem Durchflussweg in Kontakt und die Aus-senflächen können problemlos mit marktüblichen Reinigungsmitteln ge-säubert werden. Ausserdem kommen die Quetschventile ohne komplizier-te Verteilerblöcke aus, wodurch sie sich problemlos in alte und neue Syste-me integrieren lassen.

Magnet-Quetschventile verbessernklinische Diagnosesysteme

Bio-Chem FluidicsCambridge, CB1 3HD, UKTelefon +44 (0)[email protected]

Horiba Scientific hat mit dem Dyna-Myc-Mikroskop ein neues System für Le-bensdauer-Mapping im Angebot. Dabeiwurde auf die bewährten Komponentendes Ramanmikroskops XploRA zurückge-griffen. Es steht somit ein System für dasStudium von dynamischen Prozessen inmikroskopischen Proben wie z.B. Ener-gietransfer oder molekulare Bindungsver-hältnisse zur Verfügung. Das DynaMyc ist ein automatisiertes konfokalesMikroskopiesystem, das auf Time Correlated Single Photon Counting(TCSPC) zur Bestimmung der Lebensdauer beruht. Durch den hochpräzi-sen X,Y,Z-Messtisch in Verbindung mit dem echten konfokalen optischenAufbau wird eine räumliche Auflösung von 1 µm in X, Y und Z erreicht.Weiterhin werden die erfolgreichen Komponenten aus den TCSPC-Spek-trometern von Horiba Scientific eingesetzt, wie z. B. die hoch empfindli-chen TBX-Detektionsmodule für niedrige Nachweisgrenzen und hoheZeitauflösung, oder die neuen gepulsten Lichtquellen der PicoBriteTM-Serie mit Ankopplung über Lichtleitfasern. Mit der erhältlichen CCD-Ka-mera können selbstverständlich auch Epi-Fluoreszenz-Images aufge-nommen werden.

Mikroskopsystem fürFluoreszenz-Lebensdauer-Mapping

Horiba Jobin Yvon GmbHD-82008 UnterhachingTelefon +49 (0)89 46 23 [email protected]/de/scientific

Page 60: Chemieplus 2011/01 v2

5 8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 p r o d u k t e

Mit Innovationen ist dasso eine Sache. Oftmalswerden Sie gross ange-kündigt, doch bei näheremHinsehen zeigt sich: «allesschon einmal da gewe-sen.» Das könnte beimneuen «PowerCat» anderssein. Sicherlich gibt es aufdem Markt bereits Geräte,um Lasten auf Transport-fahrwerken zu bewegen,wenn man vom Gabelstapler einmal absieht. Aber diese Geräte sind meis-tens sehr teuer, und sie lassen sich oftmals nur sehr mühsam, wenn über-haupt, zum Einsatz bringen. Zudem führen Sie in der Regel nicht wirklichzu Personaleinsparungen. Hier verfolgt PowerCat einen neuen, innovativenAnsatz. Dieses kleine Gerät wiegt lediglich 50 bis 70 Kilogramm, je nachTyp. Es wird mit einem Transportfahrwerk zum leichteren Transportierengeliefert und passt mit 1,9 m Länge in jeden Combi oder Van. Vor Ort bzw.an der Einsatzstelle wird der PowerCat an der Stelle der Zugdeichsel andas Transportfahrwerk angekoppelt und mit einem 220-Volt-Netzsteckerverbunden oder neu über Akku betrieben. Der PowerCat ist mit vier wähl-baren Geschwindigkeiten ausgestattet. Mit dem PowerCat kann man biszu 25Tonnen schwere Lasten bequem im Vorwärts- oder Rückwärtsgangauf Knopfdruck transportieren. Die Montageprofis, die es tagtäglich mit so-genannten Parterre-Arbeiten zu tun haben, kennen das Problem: Die Ma-schinen werden immer schwerer, die Platzverhältnisse immer enger, so-dass an den Einsatz eines Staplers meist gar nicht zu denken ist. Auch dieVerwendung von Ketten oder Greifzügen scheidet oftmals aus, da es meistkeine Fixpunkte zum Befestigen gibt. Genau hier wird der PowerCat einge-setzt, denn man kann sowohl Schieben als auch Ziehen und mit der uni-versellen höhenverstellbaren Ankoppelung lassen sich fast alle marktübli-chen Transportfahrwerke bewegen. Auch die sogenannten Rotationsfahr-werke lassen sich mit dem PowerCat in alle Richtungen manövrieren.

Alles neu oder was?

LKS AG LuftkissensystemeCH-5432 NeuenhofTelefon 056 406 65 [email protected]

Sera hat eine Ansetz- und Dosier-station mit Big-Bag-Entleerer für dieRauchgasentschwefelung entwickelt.Als Zusatzmittel zur Rauchgasent-schwefelung wird unter anderem Adi-pinsäure eingesetzt, die als Pulver ange-liefert wird. Um eine Verklumpung desPulvers zu vermeiden, wurde das Auf-nahmegestell mit einem Rüttelmecha-nismus versehen. Die Entnahme desAdipinsäure-Pulvers wird mittels einerspeziellen Stopf- und einer beheiztenFörderschnecke geregelt. Der Ansatzder Adipinsäure erfolgt im zugehörigenDosierbehälter mit Niveauüberwachung.

Innovative Dosierlösung fürRauchgasentschwefelungsanlagen

Alowag AGCH-4153 ReinachTelefon 061 711 66 [email protected]

Der aktualisierte Gesamtkatalog2011 zeigt auf 140 Seiten das gesamteJULABO-Lieferprogramm. Neben Tem-perierlösungen für einen Temperaturbe-reich von –95°C bis 400°C finden Sieim Katalog passendes Zubehör undnützliche Anwendungstipps. Der Ge-samtkatalog ist in den SprachenDeutsch, Englisch, Französisch, Rus-sisch und Japanisch verfügbar undkann unter www.julabo.de bestellt bzw.heruntergeladen werden.

Neuer Katalog 2011ab sofort verfügbar

Julabo Labortechnik GmbHD-77960 SeelbachTelefon +49 (0)78 23 / [email protected]

Die Anton-Paar-Polarimeter-Familie ist gewachsen – um ein wirtschaftli-ches modulares Kreispolarimeter, das hohe Präzision bietet. Wie alle ande-ren Polarimeter von Anton Paar besticht auch das neue MCP 200 durchseine einfache und intuitive Menüführung. Es macht einfach Spass, dasMCP 200 über das mehrfarbige Touch-Display zu bedienen. Darüber hin-aus erfüllt es in vollem Umfang die Anforderungen internationaler Stan-dards und Richtlinien (Pharmacopoeia, OIML, ASTM und 21 CFR Part 11).Wenn es um Präzision geht, dann überzeugt das MCP 200 mit einer Ge-nauigkeit von ±0,005° optischer Drehung – ohne Einschränkung über dengesamten Messbereich. Um maximalen Bedienkomfort und fehlerfreies Ar-beiten zu ermöglichen, ist das Polarimeter MCP 200 mit einer automati-schen Quarz- und Küvetten-Identifikation ausgestattet. Das MCP 300/500erfüllt alle Anwendungsanforderungen für die pharmazeutische, kosmeti-sche, chemische und medizinische Industrie sowie für R&D.■Hohe Messgenauigkeit (MCP 300: ±0,003°; MCP 500: besser als± 0,002°) über den gesamten Messbereich

■ «Toolmaster»: Automatische Erkennung von Küvetten und Quarz-Kontrollstandard

■Modulares Konzept■Automatische Temperaturregelung /Peltier (optional)■Bis zu 8 verschiedene Interferenzfilter im UV/VIS/NIR-Spektrum (optional).

Modulares Kreispolarimeter MCP 200

Anton Paar Switzerland AGCH-4800 ZofingenTelefon 062 [email protected]

Page 61: Chemieplus 2011/01 v2

p r o d u k t e CHEMIE PLUS 1/2-2011 5 9

Mit dem innovativenMC-Vario-Konzept er-möglicht Denios demKunden, sich sein indi-viduelles Gefahrstoffla-ger selbst zusammen-zustellen. Nach demBaukastenprinzip kön-nen so verschiedenste Elemente wunschgemäss kombiniert und positio-niert werden. Neu im Produktportfolio des Gefahrstofflagerexperten ist derMC-Vario-Container in natürlich belüfteter Version. Er ist für die passive La-gerung entzündbarer Flüssigkeiten geeignet – entsprechend den Kriteriender DIBt-Projektgruppe «Luftwechsel in Lagerräumen» und TRbF 20. DieGrundlage für den Aufbau aller MC-Varios bildet ein Gefahrstofflager ausdem Standardrepertoire der Denios AG. Hier kann aus sieben unterschied-lichen Grössen ausgewählt werden – von kompakten 3m2 Nutzfläche biszum Grossraumlager von 17m2. Einer Anpassung an betriebliche Raum-bedürfnisse sind somit (fast) keine Grenzen gesetzt. Serienmässige Kran-ösen garantieren den bequemen Transport und ein leichtes Aufstellen. Eineintegrierte Auffangwanne gehört ebenfalls zur Serienausstattung. Sie er-möglicht auch die Lagerung von grossen Gebinden. Die Grösse und Ein-bauposition der Tür bestimmt der Kunde.

Gefahrstofflager nach dem Baukastenprinzip

Denios AGCH-5430 WettingenTelefon 056 417 60 [email protected]

Der Messtechnik-Spezialisttesto AG bringt eine neue Ge-neration von Datenloggern aufden Markt, welche sich durchhohe Anwenderfreundlichkeitund absolute Sicherheit – z.B.durch Passwortschutz undDiebstahlsicherung – aus-zeichnet. Mit der aktuellenProduktpalette von 13 Log-gern bietet testo die passendeLösung für unterschiedlichsteAnwendungen. Neben den elfneuen Produkten der Geräte-Familie testo 175 und testo 176 beinhaltet sieauch die zwei Mini-Datenlogger testo 174T und testo 174H. Die Familietesto 175 besteht aus vier kompakten Datenloggern zur Messung vonTemperatur und Feuchte. Die Serie testo 176 umfasst sieben Datenlogger,die sich besonders für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen wiez.B. in einem Labor eignen. Absolute Neuheit in dieser Familie ist der testo176 P1, mit dem zusätzlich zur Temperatur und Feuchte auch der Absolut-druck gemessen und dokumentiert werden kann. Alle neuen Datenloggerder Familie testo 175 und testo 176 verfügen über eine USB- sowie eineSD-Schnittstelle, wodurch das Auslesen der Daten schnell und einfachwird. Die deutlich grössere Speicherkapazität und die Stromversorgungüber handelsübliche Batterien sind dabei weitere Pluspunkte der neuenProdukte. Die Ein-Tasten-Menüstruktur ermöglicht Anwendern eine sehreinfache und intuitive Bedienung. Die neue Generation der testo Datenlog-ger ist für die professionelle Überwachung von Temperatur, Feuchte undAbsolutdruck in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen geeignet.

«Next Generation» Datenlogger

testo AGCH-8617 MönchaltorfTelefon 043 277 66 [email protected]

Shimadzu hat dasLCMS-8030 vorgestellt,das schnellste Triple-Quadrupol-Massenspek-trometer auf dem Markt.Es ist die ideale Ergän-zung zu den UHPLC-Systemen des Unterneh-mens. Das Hochleis-tungswerkzeug steigertdie Labor-Effizienz undunterstützt die Forschung, die sich stets der Herausforderung gegenübersieht, mehr Zielanalyte mit grösserer Empfindlichkeit in hunderten Probenpro Tag nachzuweisen. Das LCMS-8030 beschleunigt die Arbeitsabläufefür die Hochdurchsatzanalytik. Es ist für Chemie und Pharmazie sowie dieUmwelt- und Nahrungsmittelindustrie gleichermassen einsetzbar. DasLCMS-8030 zeichnet sich durch ultraschnelle Multiple-Reaction-Monito-ring (MRM)-Übergänge aus und ermöglicht so eine Datenerfassung mit biszu 500 Übergängen pro Sekunde. Die Verbesserungen an der Elektroniksorgen für herausragende massenspektrometrische Messgeschwindigkei-ten von 15000u/sec ohne Empfindlichkeits- oder Auflösungsverlust sowiefür ultraschnelle Polaritätswechsel (15 ms), die maximale Information liefern– ohne Signalverschlechterung. Das LCMS-8030 erleichtert die Wartungs-arbeiten durch seine leichte Zugänglichkeit. Seine robuste Bauweise er-laubt maximale Betriebszeiten und ist somit ein System, das die komple-xesten Matrices bewältigt. Die Wartung der Desolvation Line ohne Brechendes Vakuums minimiert die Ausfallzeiten des Geräts.

Das schnellsteTriple-Quadrupol-Massenspektrometer

Shimadzu Schweiz GmbHCH-4153 ReinachTelefon 061 [email protected]

Atlas Copco bringt drei neue Baureihen vonAdsorptionstrocknern auf den Markt. Diese sinddurch geringen Druckabfall und verzögerte Re-generationszyklen auf Effizienz ausgelegt. Zu-dem überzeugen sie unter allen Einsatzbedin-gungen – selbst bei Volllast – durch eine hervor-ragende Leistung und einen konstanten Druck-taupunkt. Bei zwei der drei neuen Baureihenhandelt es sich um kaltregenerierende Adsorpti-onstrockner des Typs CD 25+-145+ und CD110+-300+. Dank des einfachen Designs undFunktionsprinzips arbeiten diese kompaktenAdsorptionstrockner selbst unter rauen Bedin-gungen immer mit höchster Zuverlässigkeit. Diedritte Baureihe umfasst die Gebläsetrockner BD100+-300+. Diese Trockner überzeugen durch Energieeffizienz und lange Le-bensdauer und halten, da sie zur Regeneration erwärmte Umgebungsluft ver-wenden, die Energiekosten auf einem Minimum. Die Adsorp-tionstrockner ver-fügen über leicht zugängliche interne Komponenten, weisen eine kompakteBauweise auf und verwenden langlebige Werkstoffe (z.B. Drosselventile). Diesermöglicht eine einfache Installation und Wartung, Wartungsintervalle könnenverlängert und kostspielige Stillstandzeiten aufgrund von Installation und War-tung auf ein Minimum reduziert werden.

Neue Adsorptionstrockner-Baureihen

Atlas Copco (Schweiz) AGKompressoren und DruckluftaufbereitungCH-2557 StudenTelefon 032 374 14 [email protected]

Page 62: Chemieplus 2011/01 v2

6 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 p r o d u k t e

Die bidirektionale Kommunikation zwi-schen Feldgeräten und Host-Systemenüber das HART-Protokoll ist heute derStandard in der Prozessindustrie. Die Vor-teile reichen von einem sicheren Anlagen-betrieb über die Möglichkeit der Diagnosebis hin zu hoher Flexibilität. Hinzu kommt,dass die klassische, analoge 4…20 mA-Schnittstelle in 2-Leiter-Technik auch wei-terhin genutzt werden kann. Eine der neu-en Entwicklungen von Pepperl+Fuchs füreinzelne Signalkreise in einer solchenKommunikation ist der HART Loop Con-verter (HLC). Er wandelt bis zu vier digita-le HART-Variable um und stellt diese als 4…20mA-Analogsignale einerPLC oder SPS zur Verfügung. So lassen sich neben dem eigentlichenMessergebnis auch Prozessparameter wie Druck und Temperatur ermittelnund gezielt zur Steuerung des Prozessablaufes einsetzen – und das aufder gleichen Leitung ohne Mehrkosten. Bei Bedarf kann dieser Messum-former auch so programmiert werden, dass ein einziger digitaler Wert überein Signalsplitting in drei analoge Kanäle ausgegeben und damit unter-schiedlichen Systemen zur Verfügung gestellt werden kann. Welche Mög-lichkeiten dies eröffnet, zeigt die Kombination des HLC mit dem CorrTranMV von Pepperl+Fuchs. Es ist der erste 2-Draht- / 4...20mA-Transmittermit integriertem HART-Protokoll, der gleichzeitig die allgemeine und dieörtliche Korrosion (Lochkorrosion) auswertet. Damit wird die Analyse einerKorrosion aus dem Labor in die tägliche Prozesssteuerung verlagert – einneuer Ansatz in der vorausschauenden Instandhaltung.

Mehr Sicherheit im Anlagenbetrieb

Pepperl + Fuchs AGCH-2557 StudenTelefon 032 374 76 [email protected]

Anhaftungen und Schaum erschwerenin der Lebensmittelindustrie häufig eine si-chere Grenzstanderfassung. Im Gegen-satz zu Vibrationssensoren, wie denSchwinggabeln, blendet der neue Grenz-standsensor LMT von ifm electronic dieseunerwünschten Nebenwirkungen aus,selbst bei viskosen und klebrigen Medienwie zum Beispiel Ketchup. Mit dem LMTlassen sich zuverlässig Voll- und Leermel-dungen von Speichertanks sowie der Trockenlaufschutz von Pumpen rea-lisieren. Dank seiner kompakten Sensorspitze lässt sich der Sensor selbstin kleine Rohrleitungen von DN25 integrieren. Die werkseitige Voreinstel-lung auf unterschiedliche Medienarten macht einen Abgleich überflüssig.Die Geräteauswahl erfolgt mithilfe einer umfangreichen Medienliste. Grund-sätzlich ist der LMT100 für wässrige Medien konzipiert, der LMT110 für öl-und fetthaltige. Die glatte Oberfläche der PEEK-Spitze verhindert weitge-hend das Festsetzen von Schmutz und Medienrückständen. Zudem erfül-len die hochwertigen Materialien wie V4A Edelstahl (1.4404) und PEEK alleAnforderungen des Hygienebereichs. Die frontbündige Abdichtung erfolgtdurch Pressen der PEEK-Spitze auf die Dichtkante des Adapters. Toträu-me oder Schmutznester werden so vermieden. Abnahmen wie EHEDG,3A sowie die Schutzart IP 68/IP 69K für Reinigungsprozesse gewährleis-ten die Lebensmittelkonformität.

Immer auf dem richtigen Niveau:Hygienischer Grenzstandsensor LMT

ifm electronic agCH-4624 HärkingenTelefon 0800 88 80 [email protected]/ch

Die MAS-100® Luftkeimsammler dienen der Bestimmungder mikrobiologischen Verunreinigung von Luft inReinräumen, Umgebung, Isolatoren, und Druckgasen.

mehr Infos unter: www.mbv.ch

MA

S-1

00®

MBV AG, Microbiology and BioanalyticLaubisrütistrasse 24, CH-8712 StäfaT +41 44 928 30 80, [email protected]

Professionelle mikrobiologischeLuftkeimsammler

Die Flexibilität, die Ihnen die Kombination der «Labguard» Hardware undder «eviSENSE» Software bietet, liefert maximale Effizienz für Ihr Überwa-chungssystem, unabhängig von der Grösse und Beschaffenheit der zuüberwachenden Einrichtung. Die neu entwickelte eviSENSE Browser ba-sierte Software:■ erfüllt alle Anforderungen bezüglich Überwachung und Steuerung der

Temperatur■ erlaubt Alarme abgestimmt auf die Einsatzpläne der Mitarbeiter■ kann die Rollenverteilung und Zugriffsrechte der Situation angepasst

vergeben■ ist an eine unbeschränkte Anzahl Computer anbindbar, mit nur einer

Lizenz.Damit ist die Qualität der eingelagerten Produkte gewährleistet. Auch kön-nen alle Schwankungen rückverfolgt und die getroffenen Massnahmenlückenlos dokumentiert werden. Die Sicherung der Proben und Materialienvermeidet finanzielle Verluste durch Lagerungsschäden. Die Audits und dieAkkreditierung für alle gängigen Qualitätsanforderungen (EN ISO 17025-EN ISO 15 189-ISO 7218-EN 12 830-GMP-GLP) werden dank eviSEN-SE einfacher, weil alle Daten in einem Audit Trail dokumentiert werden.

Neue Generation eviSENSE Monitoring-Software

Sysmex Digitana AGCH-8810 HorgenTelefon 044 718 38 38www.sysmex.ch

Page 63: Chemieplus 2011/01 v2

Anknüpfend an die etablierte FDSS7000 HTS-Screening Plattform stelltHamamatsu Photonics nun das FDSS/µCell für kinetische Fluoreszenzas-says – Calcium (Fluo-3/4) und Membrane Potenzial (FMP) Farbstoffe –vor. Als Kamera basiertes Plattenlesesystem wurde das FDSS/µCell dabeiauf die Anforderungen des Compound Screenings und der Assay Entwick-lung in der pharmazeutischen Industrie, CROs und der Biotechnologie ab-gestimmt. Durch die verwendete renommierte und zuverlässige Hamamat-su-FDSS- und CCD-Kamera-Technologieerreicht das FDSS/µCell höchste Sensiti-vität. Kürzeste Assayzeiten werden durchsimultanes Dispensieren und gleichzeiti-ges Auslesen aller Wells im 96- oder 384-Plattenformat erreicht. Agonist/AntagonistAssays lassen sich durch die Möglichkeitvon zwei Zugaben realisieren. Hierbei wirddurch Waschen der Tips zwischen denZugaben eine Verschleppung erfolgreichvermieden. Die Tips können zudem meh-rere Male verwendet werden. Das Systemist auf eine einfache und schnelle Hand-habung optimiert. Für die kinetischenFluoreszenzassays ist das neue FDSS/µCell die kosteneffektive Lösung fürhöchste Sensitivität, schnelle Lesezeitenund einfache Handhabung.

MTP Lesegerät FDSS/µCELL

Hamamatsu Photonics SchweizCH-4500 SolothurnTelefon 032 625 60 [email protected]

Durch den modularen Aufbau derEMV-festen Drucktransmitter Serie 21 Cbietet die Keller AG für Druckmesstech-nik angepasste Lösungen für die unter-schiedlichsten Applikationen. Konformi-tät mit RoHS und umfassender Schutzvor elektromagnetischen Einstrahlungenist in diesem Umfeld elementar. NurEdelstahl vom Typ AISI 316L in Berüh-rung mit den Messmedien – also keineinnen liegenden Dichtungen – und nachaussen die Schutzklasse IP67 machen sorgenfrei. Anwender in typischenBranchen wie Kälte- und Klimatechnik, Pneumatik, Hydraulik, Kompresso-ren, Lüftungsanlagen, Pumpentechnik oder ganz allgemein im Maschinen-bau wissen die hermetisch eingeschlossene Elektronik sofort zu schätzen.Aber erfahrene Anwender wissen auch um einen der Knackpunkte derDrucksensorik: die Temperaturabhängigkeit. Auch hier bietet die Serie 21Cvon Keller Ungewöhnliches: Die mathematische Modellierung der individu-ell in einem mehrstufigen Kalibrierverfahren ermittelte Sensor-Charakteristik– in Verbindung mit der Chip-in-Oil-Technologie (CiO) ein Schlüssel zuroptimalen digitalen Kompensation. Der programmierbare Messverstärkerwurde als Miniatur-ASIC realisiert, mit extrem kurzen Verbindungsleitun-gen, unmittelbar neben der Messzelle montiert, in der gleichen Ölfüllung di-rekt in der hermetisch dichten Messkapsel aus Edelstahl. Das bietet nichtnur optimalen EMV-Schutz.

Ratiometrische Druckaufnehmer – hermetischeingebettet im Faradayschen Käfig

Keller AG für DruckmesstechnikCH-8404 WinterthurTelefon 052 235 25 [email protected]

Page 64: Chemieplus 2011/01 v2

6 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 p r o d u k t e

Der Durchflussmesser EE771 erfasst unabhängig von Druck und Tem-peratur den Massenstrom oder Normvolumenstrom in Ihrem Versorgungs-netz – und dies mit grösster Genauigkeit. Gemessen werden kann z.B. derVerbrauch von Druckluft, Stickstoff, Helium, Argon, Sauerstoff oder ande-rer nicht korrosiver Gase. Der neue Durchflussmesser EE771 basiert aufder direkten thermischen Massenstrommessung. Herzstück ist ein in derAutomobilindustrie bereits millionenfach bewährtes E+E Heissfilm-Sensor-element. Der grosse Messbereich von 1:400 ermöglicht eine punktgenaueAuswertung im gesamten Leitungsnetz. Selbst kleinste Volumenströmewerden genau erfasst – eine Voraussetzung für die exakte Abrechnung vonVerbräuchen oder für das Auffinden von Leckagen. Das einzigartige Mon-tagekonzept, in Kombination mit einem Kugelhahn, erlaubt den raschenEin- und Ausbau im Betriebszustand. Der in Sekunden, ohne Auftrennender Messleitung, austauschbare Messkopf ist ein weiteres nützliches Fea-ture für die periodische Qualitätskontrolle/Rekalibration. Die perfekte An-passung des Durchflussmessers an seine Messaufgabe kann vom Kundenüber die integrierte USB Schnittstelle einfach durchgeführt werden.

Neuer Durchflussmesser für Druckluft und Gase

E+E Elektronik GmbHA-4209 EngerwitzdorfTelefon +43 - [email protected]

Als Pionier bei der Miniatu-risierung bietet Baumer auchim Portfolio der messendenSensoren die kleinsten undgleichzeitig leistungsfähigstenSensoren. Die sehr kompak-ten induktiven, optischen so-wie Ultraschall-Sensoren ver-fügen über grosse Messbe-reiche und messen bei kurzerAnsprechzeit mit hoher Präzi-sion. Der Induktivsensor IWFM 08 kann dank seiner kompakten Aussen-massen von nur 8×16×4,7 mm besonders einfach in jede Anlage integ-riert werden. Im robusten Metallgehäuse ist die komplette Elektronik unter-gebracht. Mit einer Ansprechzeit von <1ms und einer Auflösung von<1 µm stellt er eine sehr zuverlässige und präzise Lösung z.B. für die Mes-sung der Exzentrizitäten von Wellen dar. Bei den optischen Sensoren hatBaumer mit dem OADM 12 den kleinsten auf dem Markt erhältlichenLaser-Distanzsensor mit integrierter Auswerteelektronik im Angebot. Trotzseiner äusserst kompakten Bauform misst der Sensor mit einer Auflösungvon 2 µm farb- und materialunabhängig über eine Messdistanz von bis zu120 mm. Er ist besonders gut geeignet für hochgenaue Positionierungenoder Profilmessungen. Ebenfalls der kleinste auf dem Markt erhältlicheSensor seiner Art ist der Ultraschall-Sensor UNDK 10. Die sehr schmaleSchallkeule ermöglicht Füllstandsmessungen auch in Behältern mit kleinenÖffnungen bis zu einer Messdistanz von 200mm.

Distanz messende Sensoren im Miniaturformat

Baumer Electric AGCH-8500 FrauenfeldTelefon 052 728 13 [email protected]

Diba, weltführendes Unternehmen für Strömungspfadlösungen und-produkte, hat eine neue Website lanciert, die seinen Kunden verbessertenZugang zu Produkt-Support und technischen Informationen liefern soll(www.dibaind.com). Durch das optimierte Design kann der Benutzer inner-halb der Website leichter navigieren und anhand einer neuen SuchfunktionInformationen schneller abrufen. Diba hat für sein gesamtes Produktange-bot neue Informationsseiten hinzugefügt, deren technische Spezifikationenden Kunden bei der Produktauswahl helfen sollen. Ein neues Online-Mus-teranforderungsformular ermöglicht dem Kunden die Bestellung individuel-ler Muster.

Diba lanciert neue Website

Diba Ltd.Cambridge, CB1 3HD, UKTelefon +44 (0)1223 [email protected]

Wer in regulierten Bereichen oder mit hohem Sicherheitsanspruch arbei-tet, vertraut am besten einem Instrument mit entsprechend hoher Repro-duzierbarkeit und Verlässlichkeit. Seit 1994 beweist die Reference höchstePräzision und Richtigkeit mit geringer Ausfallquote und hoher Langlebig-keit. Die Pipette ist so konzipiert, dass sie dank der Kombination aus Be-dienknopf und Abwerfer die Kontamination durch Aerosole aktiv vermin-dert. Dazu kommt auch noch der ergonomische Aspekt. Es gibt nur einenBedienknopf und keine unnatürliche Handhaltung beim Ablesen des Volu-mens. Alles geht in einem Zug – selbst das Spitzenwechseln. Die Referen-ce erfüllt dabei nicht nur die hohen Kriterien des Eppendorf PhysiocareConcepts, sondern wurde auch vom renommierten TÜV Rheinland(Deutschland) für ihre Anwenderfreundlichkeit zertifiziert. Das positiveFeedback unzähliger Anwender bestätigt uns: Die Eppendorf Reference istnach wie vor die Referenzklasse für moderne Liquid-Handling-Tools.

Eppendorf «Reference»: die Pipette

Vaudaux-Eppendorf AGCH-4124 SchönenbuchTelefon 061 482 14 [email protected]

Page 65: Chemieplus 2011/01 v2

6 3SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

PräsidentPatrick MerkoferBreiten 5, CH-5082 KaistenMobile 079 688 08 91E-Mail:[email protected]

Mitglied beim SCVSchweizerischer Chemie- undPharmaberufe VerbandPostfach 509, CH-4005 BaselMobile 079 688 08 91E-Mail: [email protected]

Infostelle (SCV)Schweizerischer Chemie- undPharmaberufe VerbandPostfach 509, CH-4005 BaselMobile 079 688 08 91E-Mail: [email protected]

Kontaktadressen BlindsatzSchweizerischer Chemie- undPharmaberufe VerbandPostfach 509, CH-4005 Basel

Mobile 079 688 08 91E-Mail: [email protected]

Adressen und Informationenwww.cp-technologie.ch

Höhere FachprüfungChemietechzimmp.nologewww.hfpc.chPostcheckkonto: PC 40-18140-5

Nächste TermineZV-Sitzung16. Februar 2011, 17 UhrKaiseraugstGV Sektion Fricktal18. März 2011, 19 UhrAnmeldung:fricktal cp-technologe.chZV-Sitzung20. April 2011, 17 UhrBern

Informationsveranstaltungzum Lehrgang 2011 fürEidg.dipl.Chemietechnologe HFP/Eidg. dipl. Chemietechnologin HFP6. April 2011, 14.30 bis ca. 16 UhrAusbildungszentrum MuttenzWeitere Informationen:www.aprentas.com/hfpcoder Telefon 061 468 38 20Vorstandsanlass4. Juni 2011, 11 UhrWaldhaus Alba, VispAnmeldung:[email protected] HFPCJuni 2011ZV-SitzungJuni 2011ZV-Sitzung14. September 2011, 17 UhrKaiseraugst

Alle Terminewww.cp-technologie.ch

uch die Zukunft bringt einige Ver-änderungen. Nach sechs Jahren

Vorstandstätigkeiten trete ich zurückund überlasse meinen Vorstandssitz ei-nem jüngeren und dynamischeren Be-rufskollegen. Ich kann auf eine sehr in-teressante Zeit zurückblicken. Dank sehrkollegialen und hoch motivierten Vor-standsmitgliedern wurden während die-ser Zeit viele Dinge umgesetzt. Unteranderem die Einführung der Weiterbil-dung zum Chemietechnologen HFPC.Mit Lonza wurde eine Vereinbarung un-terzeichnet, in welcher die Unterstüt-zung der verschiedenen Aktivitäten undFörderung unserer Sektion festgehaltensind. Die Bemühungen bei der Gestal-tung verschiedener Veranstaltungenzeichnen sich auch am Interesse unsererSektion aus. Dank diesem Einsatz sindwir ein stetig wachsender und aufstre-bender Verein. Mit einer starken SCVSektion Oberwallis und vielen Mitglie-dern ist es einfacher, die Interessen un-

A serer Berufsleute bei den Arbeitgebernvorzutragen und die nötige Wahrneh-mung zu erreichen.Die vergangenen sechs Jahre waren einewunderbare Erfahrung. Die Zusammen-arbeit mit dem ZV und allen Sektionendes SCV war stets fruchtend. Trotz derunbedeutenden Grösse unserer Sektionhatte man niemals das Gefühl, nicht da-zu zu gehören. Im Gegenteil, unsereIdeen und die Bemühungen, den Vereinzu stärken, stiessen auch beim ZV undden übrigen Sektionen auf reges Inte-resse.Im Frühjahr fand bei herrlicher Witte-rung unser Sportanlass statt. Mit profes-sioneller Betreuung wurden wir im Bo-genschiessen instruiert. Als Weiterbil-dung stand die Besichtigung der Luft-trennanlage und dem CO2-Ablad in derLonza auf dem Programm. Nach denfachlichen Ausführungen von MartinWitschard stiegen wir auf die oberstePlattform des etwa 60 m hohen Turms

auf. Von hier oben konnte man dasganze Rhonetal sehen. Im Herbst fandunser traditionelles Familienfest stattund als krönender Abschluss unsererVeranstaltungen im Oktober die Exkur-sion nach Genf zur CERN. Das Interessean dieser Veranstaltung war derartgross, dass innerhalb weniger Stundendie beschränkten Anmeldeplätze ausge-bucht waren.Das Interesse unserer Berufskollegen ander Weiterbildung zum Chemietechno-logen HFPC ist weiterhin gross. Zurzeitbesuchen fünf Mitglieder der SCV Sekti-on Oberwallis die HFPC in Basel. SimonRuff (Lonza Visp) hat in diesem Jahr dieDiplomarbeiten zum Chemietechnolo-gen HFPC erfolgreich abgeschlossen.Den 15 zukünftigen Chemie- und Phar-matechnologen und -technologinnenvom 1. Lehrjahr präsentierten wir denBerufsverband und konnten wiederumalle Auszubildenden zu einem Beitrittbewegen. Als Vertreter des ersten Lehr-

SEKTION OBERWALLIS

Ein Jahr der Veränderungen. Die Delegiertenversammlung im April bestätigt wie zuvor die Sektionen an ihrenGVs das neue Logo und den neuem Namen. Mit «Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband»wird die bisherige Abkürzung SCV beibehalten. Unsere Sektion heisst neu «SCV Sektion Oberwallis».Ein einheitliches Erscheinungsbild unseres Berufsverbandes wird dadurch gewährt.

Bericht des Präsidenten zum Vereinsjahr 2010

Page 66: Chemieplus 2011/01 v2

6 4 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

jahres als Beisitzer im Vorstand wurdePhilip Tenisch bestimmt. Angelo Abgott-spon vertritt das 2. Lehrjahr und EtienneKalbermatten nach einem Wechsel neudas 3.Lehrjahr. Auf Ende des Vereins-jahres endete die Tätigkeit von RinaldoGsponer als Beisitzer im Vorstand. Fürsein Engagement für unseren Berufsver-band danke ich ihm recht herzlich.Im Vereinsjahr 2010 konnten 18 Neu-mitglieder gewonnen werden. Trotz ei-nigen Mutationen zählt unsere Sektionnun 230 Mitglieder.Danken möchte ich Orlando für die Or-ganisation vom Familienfest und der Ex-kursion zum CERN in Genf, Rinaldo fürdie tadellose Planung des Sportanlasses,

Melanie für die interessante Weiterbil-dung mit der Besichtigung der Luft-trennanlage und dem CO²-Ablad in derLonza und vor allem Fredy, der mit sei-nen spannenden Berichten wiederum ei-nige Franken Subventionsbeiträge desSCV in unsere Kasse einbrachte. Einenspeziellen Dank möchte ich unseren Re-visoren und Delegierten aussprechen.Im Namen des Vorstandes bedanke ichmich bei der Lonza AG für die Unter-stützung und Förderung unserer Vereini-gung.Auch dem SCV gilt es, einen besonde-ren Dank für die sehr gute Zusammen-arbeit und ihr Bemühen für unseren Be-ruf auszusprechen.

Ohne das grosse Engagement meinerVorstandskollegen wären alle unserebisherigen Herausforderungen gar nichtzu meistern gewesen. Ich bedanke michbei ihnen recht herzlich für ihren Einsatzund für die hervorragend geleistete Ar-beit während der vergangenen Jahre.Ich wünsche mir auch in Zukunft einestarke SCV Sektion Oberwallis, die dieInteressen unserer Sektion beim ZV undbei allen Arbeitgebern unserer Mitglie-der-Regionen vertreten werden. Dergrösste Dank gebührt unseren Mitglie-dern für ihre unermüdliche Unterstüt-zung und jahrelange Treue.Visp, 14. Januar 2011

Der Präsident Rolf Schläpfer

Eine besondere Beachtung kam demLehrabgänger Michael Bregy als Preis-träger zu. Er sowie die für die GV ent-schuldigten Chemie- und Pharmatech-nologen Kilian Schnydrig und PatrickWyss haben eine besondere Leistung alsbeste Lehrabgänger der Klasse 2010vollbracht. Zudem begrüsste Rolf im Be-sonderen ZV-Mitglied Erwin Venetz undSCV-Präsident Patrick Merkhofer. Wiejedes Jahr waren auch die jungen Ver-treter aller drei Lehrjahre anwesend.Ebenfalls an dieser speziellen General-versammlung anwesend war das Grün-dungsmitglied Meinrad Zenhäusern.Nach dem Eintragen in die Präsenzlistewurde Manuel Fux als Stimmenzählervorgeschlagen und einstimmig gewählt.Das Protokoll der 39.Generalversamm-lung wurde ohne Gegenstimme ange-nommen.An der letztjährigen GV wurde dennauch wieder beschlossen, das Protokollauf der SCV-Webseite und in der Ver-bandszeitschrift Chemie plus zu veröf-fentlichen. Für die Mitglieder ohne In-ternetzugang wurden einige gedruckteExemplare des Protokolls aufgelegt.Das Protokoll der GV vom 15. Januar2010 wurde von der Versammlung ein-stimmig angenommen.

Ebenfalls einstimmig angenommen wur-de der Entscheid, das Protokoll nachdem Erstellen im Internet unserer Ver-bands-Webseite zu veröffentlichen. DerLink, welcher auf die Webseite führt,wird im Jahresprogramm abgebildet.Rolf las anschliessend den Jahresberichtzum Vereinsjahr 2010 vor. In kurzen Zü-gen streifte er die verschiedenen Veran-staltungen wie den Sportanlass, wo dieVereinsmitglieder mit professioneller Be-treuung im Bogenschiessen instruiertwurden, sowie die Besichtigung derLufttrennanlage und den Besuch vonCERN in Genf. Auch erwähnte Rolf dasInteresse unserer Berufskollegen an derWeiterbildung zum ChemietechnologenHFPC. Zurzeit besuchen fünf Mitgliederder SCV Sektion Oberwallis die HFPC inBasel. Simon Ruff (Lonza Visp) hat indiesem Jahr die Diplomarbeiten zumChemietechnologen HFPC erfolgreichabgeschlossen. Der Bericht des Präsiden-ten kann auch auf unserer Verbands-webseite nachgelesen werden.Anschliessend an den Jahresbericht hatMelanie Anthamatten die an der GV an-wesenden Vereinsmitglieder 40 Jahrezurück in die Vergangenheit versetzt.Zurück in die Zeit, wo am 11.November1971 Alois Theiler, Meinrad Zenhäusern,

Hermann Kalasch, Josef Kalbermatten,Arnold Ruppen, Theo Schaller und Wer-ner Nellisen sich für eine Gründung ei-nes Vereines für interessierte Chemikan-ten entschlossen haben.Seit dieser Zeit hat sich einiges getan.Auch durch die Bemühungen des Vor-stands, bei den Auszubildenden des ers-ten Lehrjahres unseren Berufsverbandund unsere Sektion vorzustellen, konntein den letzten zwei Jahren jeweils diegesamte Ausbildungsklasse als Freimit-glieder gewonnen werden. Das Interes-se, als Mitglied der Sektion anzugehö-ren, fand so auch 2010 statt. Neben denÜbertritten vom Freimitglied zum Aktiv-mitglied folgten auch 4 Neueintritte.Aus- und Eintritte halten sich ca. dieWaage. Die Neumitglieder wurden na-mentlich an der GV vorgelesen und oh-ne Gegenstimme im Verein aufgenom-men. Unsere Sektion zählt somit heute230 Mitglieder, davon 49 Auszubilden-de als Freimitglieder. Dank der hervorra-genden Kassenführung von Michel Wy-er konnte auch in diesem Jahr die Kassemit einer positiven Bilanz abgeschlossenwerden. Der Revisor Leander Stoffel be-stätigte die tadellose Buchführung undhat der Versammlung empfohlen, dieJahresrechnung zu genehmigen. Diese

SEKTION OBERWALLIS

An der 40. Generalversammlung vom 14. Januar 2011 nahmen 22 Mitglieder der SCV Sektion Oberwallisteil. Um 18.30 Uhr begrüsste unser Präsident Rolf Schläpfer die anwesenden Chemie- und Pharmatechnolo-gen/-technologinnen der Sektion.

Protokoll der Generalversammlung 2011

Page 67: Chemieplus 2011/01 v2

6 5SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

wurde dann auch einstimmig angenom-men.Rolf hat an der diesjährigen GV alle an-wesenden Mitglieder auf die neu über-arbeitete Auflage der Statuten verwie-sen. Änderungen darin sind die neueNamensgebung sowie textliche Anpas-sungen. Die Änderungen wurden vonder Versammlung einstimmig angenom-men. Zudem wurde darauf hingewiesen,dass die Vereinigung neu über eine fixePostfachadresse in Visp verfügt. DieSchlüssel dafür sind beim Aktuar sowiebeim Kassier.Rolf Schläpfer hat als Präsident seineDemission eingereicht. Er hat nach 6Jahren sein Amt an Kurt Gottsponer ab-gegeben. Die Versammlung hat das Ein-verständnis der Übergabe von Rolf alsabtretenden und Kurt als neuen Präsi-denten mit Applaus bestätigt. Rolf ge-bührte für seine geleistete Arbeit einebesondere Anerkennung. Somit wurdeRolf zum Abschied und Dank für seineArbeit im Vorstand ein zur Erinnerungan die Vereinigung geschnitzter Servier-Drehteller überreicht. Rolf, der von die-ser Aktion nichts geahnt hat, war sehrüberrascht und nahm den Teller erfreutund dankend entgegen. Alle anderenVorstandsmitglieder haben sich für wei-tere 2 Jahre bereit erklärt und wurdenebenfalls wiedergewählt. Bei der Wahlder Delegierten und Revisoren hat eskeine Änderungen gegeben. Die Dele-gierten Adrian Rieder, Helmuth Berch-told, Sascha Ruppen sowie die beidenRevisoren Leander Leiggener und Lean-der Stoffel wurden einstimmig wieder-gewählt. Zum Schluss der Wahlen hatder Vorstand vorgeschlagen, MeinradZenhäusern als Ehrenmitglied unsererVereinigung zu wählen. Meinrad hat alsGründungsmitglied sehr viel für die Ver-einigung gemacht. Seine Ämter im Vor-stand haben als Kassier im Jahr 1971 be-gonnen, haben dann einen weiterenVerlauf von 1980 bis 1982 als Vizepräsi-dent eingenommen und endetenschliesslich im Delegiertenamt, welchesvon 1989 bis 2006 andauerte. Meinradwar zudem während den 40 Jahren Ver-bandsgeschichte bei fast allen Anlässendabei. Er wurde von der Versammlungeinstimmig als Ehrenmitglied gewählt.Zum Dank für seine geleisteten Dienstewurde auch ihm ein Servier-Drehtellerüberreicht. Meinrad bedankte sich sehrherzlich dafür und wandte noch ein paarWorte an die Versammlung. Meinrad

wird der Vereinigung sicherlich auchnach seiner Pension im August diesesJahres treu bleiben.Alle Anwesenden gratulierten Meinradzu dieser Anerkennung und wünschtenihm viel Erfolg für die Zukunft.Das Budget wird in etwa gleich wie inden Jahren zuvor sein und keine grossenAbweichungen aufweisen. Mit den Mit-gliederbeiträgen und den Subventionendes SCV für die Publikationen in Chemieplus und auf der Webseite wurde wie-derum versucht, die laufenden Kostenim Griff zu halten. Eine Anpassung derMitgliederbeiträge ist somit nicht nötig.Die Versammlung nahm die Empfehlungdes Vorstands einstimmig an.Der Vorstand konnte in diesem Jahrdurch die Unterstützung von Rolf bereitsden Grossteil der Veranstaltungen früh-zeitig planen. Rolf wird sich auch nachAbgabe seines Amtes im Vorstand be-mühen, dass in diesem Jahr wieder eineExkursion stattfinden wird. Als Sportan-lass wurden ein paar Vorschläge ge-macht, welche noch ausgearbeitet wer-den müssen. Das Familienfest wird am15.Oktober 2011 stattfinden. Für dieWeiterbildung wurde die Besichtigungder neuen Ferndampfleitung vorgeschla-gen. Das Jahresprogramm wird im Märzzusammen mit den Einzahlungsscheinenfür die Mitgliederbeiträge versendet.Für unsere Preisträger Michel Bregy, Ki-lian Schnydrig und Patrick Wyss wurdeeine Urkunde und ein kleines Präsent fürihre hervorragende Leistung bereitge-stellt. Michel konnten die Urkunde unddas Präsent von Melanie entgegenneh-men. Kilian und Patrick hatten sich fürdie GV entschuldigt.Mit jeweils zwei Flaschen Wein hat sichder Vorstand noch bei Meinrad, Sascha,Leander, Erwin und Dodi für ihre tolleUnterstützung bedankt. Ebenfalls mitzwei Flaschen Wein, wurde PatrickMerkhofer beschenkt, welcher als SCV-Präsident auch noch ein paar Worte andie Versammlung gerichtet hat.ZV-Mitglied Erwin Venetz erwähnte alsAusblick der CPT-Ausbildung, dass erst-mals die ÜK-Berichte der verschiedenenAnbieter einverlangt und begutachtetwerden. Zudem gibt es eine Änderungder BiVO. In einer ersten Stufe wird dasBerufsfeld mit den möglichen zukünfti-gen Entwicklungen analysiert. In derzweiten Stufe folgt die Umsetzung derErkenntnisse und somit die Anpassung(Revision) des Bildungsplans.

Zum Schluss bedankte sich Erwin nochbei Rolf für die geleistete Arbeit und dasInteresse unseres Berufes. Er erwähntenoch speziell, dass Rolf sich schweize-risch immer für die Sektion Oberwalliseingesetzt hat und dass es im auch nichtzuviel war, Anlässe für den schweizeri-schen Verband im Oberwallis zu organi-sieren.Der Präsident bedankte sich beim Vor-stand für die geleistete Arbeit im ver-gangenen Jahr und bei seinen Mitglie-dern für ihre aktive Teilnahme an denverschiedenen Veranstaltungen. Die Ge-neralversammlung wurde von unseremPräsidenten um 19.45 Uhr offiziell been-det. Im Anschluss an die GV wurde einfeines Nachtessen offeriert.

Visp, 25. Januar 2011

Der Aktuar: Fredy Salzmann

Name: SchläpferVorname: AndreasAlter: 38 JahreZivilstand: ledigChemikantenlehre:1996–1999

Als naturwissenschaft-lich interessierter Schüler begann meinBerufsleben im Labor. Nach dem erfolg-reichen Lehrabschluss wurde jedochmein Interesse der Technik im Produkti-onsbetrieb geweckt. Nach ein paar Jah-ren Erfahrung und der Zweitlehre zumChemikant schloss ich diese im Jahr1999 mit Erfolg ab. Parallel zur Tätigkeitals Chemikant besuchte ich in den fol-genden Jahren diverse Weiterbildungs-programme. Mittlerweile führte mich dieberufliche Entwicklung aus der pharma-zeutischen Industrie.So bin ich zurzeit in der operativen Füh-rung bei einem KMU-Betrieb involviert.

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ

Andreas Schläpfer,Vorstandsmitglied CCVN,stellt sich vor

Page 68: Chemieplus 2011/01 v2

6 6 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

er damals sehr junge HanspeterSetz war voller Tatendrang. Er

machte eine KV-Lehre und übernahmspäter dann die Firma. Nun ging es stän-dig bergauf. Nicht zuletzt wegen seinermenschlichen Haltung, welche er seinenAngestellten gegenüber hatte. So fander es zum Beispiel für einen Chauffeureine Zumutung, so viele Kilometer amTag in einem Lastwagen mit einemhandgeschalteten Ganggetriebe zurück-zulegen. Zu kaufen gab es damals keineautomatischen Schaltungen. Kurzerhandliess Herr Setz das Getriebe umbauen.Die Philosophie von Herrn Setz: JederAngestellte ist gleich wichtig – sei es derBuchhalter, der Chauffeur oder die Putz-frau. Achtung und Respekt im Umgang

D miteinander machen eine motivierte Ar-beitsmoral erst möglich. Kein Wunder,haben ihm seine Angestellten zum Ab-schied einen Smart (!) geschenkt.Sehr beeindruckt hat uns natürlich auchseine umfangreiche Lastwagen- und Au-tomobilsammlung. Von aus den Lastwa-gen-Anfängen stammende Transporterbis hin zum modernen Colani Design-Lastwagen war alles vorhanden.Auch bei den Autos geriet man ins Stau-nen. Herr Setz erzählte uns viele Ge-schichten rund um seine Oldtimer, seienes VW Käfer, Audis, Opel, Rennwagenusw. . .Umso mehr waren wir beeindruckt, dassHanspeter Setz nicht etwa leicht weh-mütig und nostalgisch am Alten hängen

geblieben ist. Weit gefehlt. Seine Lei-denschaft bezüglich Fahrzeugen giltebenso der Zukunft wie der Vergangen-heit. So hat er in seiner Ausstellung auchsehr zukunftsorientierte Elektromobile,u. a.einen Tesla. Oder auch einen Seg-way, welcher die Fortbewegungsart derZukunft illustriert.«Radnaben-Motoren sind die Zukunftder Fahrzeuge!», so Hanspeter Setz inseinen Schlussworten nach unseremRundgang.Ganz herzlich danken wir Herrn Setz fürden interessanten Abend!Wir wünschen ihm noch viele Jahre,während denen er sich seinem Hobbywidmen kann. Brigitte Zubler

SEKTION AARGAU

Sehr eindrücklich schilderte uns Hanspeter Setz die Geschichte seiner Firma. Die Gründung durch seinenGrossvater, die Weiterführung seines Vaters bis zu dessen frühen Tod. Dann folgten schwierige Jahre, in de-nen es bergab ging mit dem Unternehmen, da die eingestellte Führungskraft nicht kompetent genug war.

Besichtigung des Setzmuseums am 8.November 2010

Hanspeter Setz bei seinen Erklärungen zwischen altenund neuen Elektromobilen. (Bilder: Gerhard von Rotz)

Auch der Rennsport ist vertreten. Alt und neu: Beeindruckend breites Spektrum.

Aufmerksame Zuhörer während dem Rundgang durch das Auto-museum Setz.

Page 69: Chemieplus 2011/01 v2

6 7SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

ie sechs Mitglieder des Zentralvor-standes des SCV:

Patrick Merkofer, Präsident

Ob Sie es glauben oder nicht: Nach demAbschluss meiner beruflichen Grundausbil-dung war viel Überredungskunst von Nö-ten, bis ich mich endlich für den SCV be-geistern konnte. Vielleicht lag es daran,dass ich mich damals auch gleich im Vor-stand der Sektion Fricktal engagieren soll-te…Unterdessen hat der Rhein viel Wasser ander Grenze des Fricktals vorbei getragen,und genauso war es seither mein Ziel, denVerband durch meine Mitarbeit zu tragen.Dabei bereitet es mir viel Freude, mit denKollegen aus dem Zentralvorstand «unse-re» Berufe weiterzuentwickeln und denVerband erfolgreich in die Zukunft zu lei-ten. Alles ist das noch längst nicht: Da sindviele positive Erlebnisse in den Sektionen,mit den Kolleginnen und Kollegen des FLB,interessanten Personen aus dem Berufsum-feld und der Chemie plus. Aber auch per-sönlich habe ich durch interessante Projek-te immer wieder viel gelernt und profitiert.Heute würde es nicht mehr so viel Überre-dungskunst brauchen, mich für den SCVzu begeistern!

Daniel MüllerWeiterbildung, VizepräsidentAnsprechpartner für Fragen zur Weiterbil-dung und alles, was mit der HFPC zu tunhat. Ich bin das Bindeglied zwischen demModulanbieter und der QS-Kommission.Schreibe Berichte zu den Anlässen derHFPC und schaue, dass die Ausschreibun-gen zur Diplomprüfung gemacht und dieTermine eingehalten werden.Die HFPC liegt mir sehr am Herzen, da ichein Student in der Pilotklasse war. Der Zen-

D tralvostand ist ein tolles Team. Im Zentral-vorstand kann man wirklich etwas für un-seren Beruf tun.

Peter Trescher, FinanzenIch bin Ansprechpartner für alle Rechnun-gen, welche durch den SCV und die HFPCerstellt werden. Ich erstelle die Auszahlun-gen der Subventionen an die SCV-Sektio-nen, organisiere die Veranstaltungsorte fürden SCV (Klausur, DV) und führe die SCV-Adressverwaltung für die Chemie-plus-Abonnemente.

Seit vielen Jahren arbeite ich im Berufsver-band mit, zuerst als Beisitzer, dann als Pro-tokollführer, und seit einigen Jahren führeich die Rechnungsbücher des SCV und derHöheren Fachprüfung Chemietechnologe(HFPC). Zum Berufsverband habe ich einestarke Bindung; obwohl ich seit Jahrennicht mehr als «Chemikant» arbeite, aberfür eine Pharmafirma in Birsfelden als Pro-duktionsplaner tätig bin, habe ich den Be-zug zur Produktion nie verloren.

Erwin Venetz, Ausbildung

Im Namen des Zentralvorstands vertreteich den SCV in der Schweizerischen Kom-mission für Berufsentwicklung und Qualität(SKBQ). Durch die Arbeit in der SKBQkann man die Tendenzen in der Berufsent-wicklung sehen und aktiv an der Gestal-tung und der Weiterentwicklung des Beru-fes mitarbeiten.

Im Weiteren bin ich durch meine Tätigkeitim Zentralvorstand eine Art Sprachrohr desWallis.Besonders positiv für meine Arbeit als Aus-bilder der CP-Technologen in der LonzaAG ist es, dass ich innerhalb der SchweizKontakte knüpfen und Erfahrungen aus-tauschen kann.

Kurt Bächtold, AusbildungIm Namen des Zentralvorstands vertreteich den SCV in der Schweizerischen Kom-mission für Berufsentwicklung und Qualität(SKBQ). Als Vertreter des SCV halte ichauch Einsitz im Linienrat der aprentas. DieTätigkeit im Ressort Ausbildung beschränktsich nicht nur auf eine Region der Schweiz,sondern auf alle Teile des Landes, welcheCP-Technologen ausbilden.

Patrick Keller, Ressort Internet

Meine Hauptaufgaben in dem Zentralvor-stand sind: Die Websites www.cp-techno-loge.ch und www.hfpc.ch auf dem aktuel-len Stand halten und den Verband in IT-Angelegenheiten unterstützen. Alle Berich-te, Protokolle und Daten, die aus dem Ver-band und den Sektionen kommen, werdenonline archiviert und passwortgeschütztden Vorstandsmitgliedern zugänglich ge-macht. Die Websites unterhalten heisstauch, Kontakt mit dem Provider halten,Wünsche und Bedürfnissee im Bezug aufdie Websites aus dem Verband aufnehmenund Ideen umsetzen. Ein paar Beispiele?Anpassung des Layouts, neues Logo, Da-tenverwaltung, Datenbank für erfolgreicheHFPC-Absolventen und Vorbereitung vonOnline-Umfragen.

ZENTRALVORSTAND

Kennen Sie eigentlich die Leute hinter den gelben Seiten der Chemie plus? Es sind ganz schön viele! Sechsdavon gehören dem Zentralvorstand des SCV an – und diese werden sich in den folgenden Zeilen vorstellen.

Der Zentralvorstand stellt sich vor

Page 70: Chemieplus 2011/01 v2

6 8FACHVERBAND LABORBERUFE

FachverbandLaborberufe FLBPostfach 22698022 Zürich

Ihr Ansprechpartner fürdie Berufe Chemie-,Biologie- und Textillabo-rant/-in

Wir vertreten für unsereMitglieder die Interessenin beruflichen, wirt-schaftlichen und sozialenBelangen.

LaborpersonalverbandBern, Postfach3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

CHARLOTTE ROTHENBÜHLERCo-Präsidium ZentralvorstandSektion BernLaborpersonalverband Bern LVBPostfach 7055, 3001 BernTelefon 031 301 77 [email protected]

OLIVER SCHEIDEGGERSektion LuzernBenziwilstrasse 106020 EmmenbrückeTelefon 041 349 21 [email protected]

HANSJÖRG SCHINDLERSektion SchaffhausenWettegasse 9aD-79771 KlettgauTelefon 044 823 43 [email protected]

SIMONE SCHÄRERCo-Präsidium ZentralvorstandSektion ZürichZürcher Laborpersonalverband ZLVUnt. Schwandstrasse 678805 RichterswilTelefon 043 244 71 [email protected]

Verbandsbüro/Administration

Fachverband Laborberufe FLBVerbandssekretariatPostfach 22698022 ZürichTelefon 043 244 71 89(Simone Schärer)

Brigitte KamberKassierinWachterweg 38057 ZürichTelefon 044 362 31 [email protected]

Oliver ScheideggerWebmasterBenziwilstrasse 106020 EmmenbrückeTelefon 041 349 21 25Telefon 041 455 83 [email protected]

Charlotte RothenbühlerRedaktorin «CHemie plus»Obere Lindenstrasse 83176 NeueneggTelefon 031 301 77 92Natel 077 419 34 [email protected]

Durch die Zusammenarbeit mitdem SGO (Oberflächentechnik)

wurden wir im November von der BFH-Alumini-Technik zu einem Fachreferateingeladen. Der FLB freut sich sehr, dasssich die Kontakte verdichten.Nach den Begrüssungsworten und einerkurzen Vorstellung der FachhochschuleBern, durch Herrn Dr. Lukas Rohr, De-partementsleiter der BFH, gab es ein Re-ferat zum Thema «Informationstechno-logie als Innovationstreiber» von Dr. rer.nat. Walter Hehl. Herr Dr. Hehl schlossdas Studium der Physik an der Universi-tät Stuttgart als Dr. rer. nat. ab. Als Phy-siker und Entwicklungsingenieur war erbei IBM im Entwicklungslabor in Böblin-gen tätig. Heute ist er Berater und Semi-narleiter zur Zukunft der IT, von Nano-technologie und magnetischen Spei-chern über soziale Aspekte bis hin zumInnovationsmanagement.

Anhand der These «Alle 10 bis 20 Jahreändert sich die Welt» zeigte er die Leis-tungssteigerung der PCs auf. Waren wir1980 noch bei Mega Flot 1E+3, wird esim Jahr 2020 schon Peta Flot sein, undirgendwann wird die PC-Intelligenz diemenschliche Intelligenz überschreiten.Dies basierend auf dem Moore’schenGesetz. Wir denken in kurzen Zeiträu-men und linear, das Wachstum jedochist proportional. In der IT-Generation se-hen wir die nächste Generation voraus –aber nicht mehr die übernächste.Dr. Hehl äusserte sich dann zu den Wor-ten von Ray Kurzwell 1948: When thingsstart to think.NBIC für Innovationen in den Technolo-gien der Zukunft.N=Nanotechnologie (Produkte, deren

Eigenschaften durch Details im ato-maren Bereich gezielt und einzelnbestimmt werden)

B= Biotechnologie (insbesondere die di-gitale Biologie mit Analyse, Syntheseund Pathologie)

I= Informatik (IT in Form von Gerätenals allgegenwärtiges Computing undals Internet der Dinge)

C=Cognitive Technologie (Cogno,künstliche Intelligenz, allgemeineundspezielle Verfahren der künstlichenIntelligenz)

Er fügte gleich noch ein weiteres Stich-wort dazu: RoboticNach dem Vortrag kam der Gedankeauf, dass die Arbeit in X-Jahren vonComputern erledigt wird oder sogar derMensch selber zum Computer wird; dieswenn all unsere defekten Gelenke mitRoboterteilen ersetzt werden.Zukunftsgedanken! Jedenfalls entwickel-te sich nach dem Vortrag eine anregen-de Diskussion.

Charlotte Rothenbühler

AUS DEM ZENTRALVORSTAND

Innovationstreiber IT

Page 71: Chemieplus 2011/01 v2

6 9FACHVERBAND LABORBERUFE

Als Erstes ganz herzlichen Dankan Frau Frei für die Organisa-

tion, Herrn Marco Stöckli und Frau Ce-drine Küng, den beiden Lernenden, diesich bereit erklärten, das Interview zugeben, und Herrn Frainier, der unserenBericht mit Fotos gestaltete.

Herr Marco Stöckli ist im drittenLehrjahr mit dem Fachgebiet ChemieEr kannte den Beruf Laborant EFZ nichtund wurde durch ein Inserat auf diesenBeruf aufmerksam. Er war begeistertund nach einer Schnupperlehre wussteer sogleich, das ist mein Wunschberuf.Er sandte gleichzeitig 15 Bewerbungenan Ausbildungsbetriebe und erhielt vondrei Firmen eine Zusage. Entschlossenhat er sich dann für den LehrbetriebAmt für Umweltschutz in Baselland.Seine Motivation ist die Chemie. Faszinie-rend ist für Marco Stöckli die Vielseitigkeitim Beruf. Stets sind neue Resultate zu in-terpretieren, selbst innerhalb eines Fach-gebiets wie zum Beispiel in der Gaschro-matographie. Es entsteht keine Routine imBerufsalltag, gleichzeitig ist manuelles Ge-schick gefragt, welches täglich zur An-wendung kommt. Das grosse Gebiet Che-mie ist vielseitig und selbst im privaten Be-reich anwendbar. Öfters sind Zeitungs-oder Internetberichte mit Chemiekennt-nissen besser verständlich. Einen Büro-All-tag kann er sich nicht vorstellen.

Praxis im Lehrbetrieb und bei aprentasin der Werkschule, viel Theorie in deraprentas Berufsfachschule – für MarcoStöckli ist dies ein idealer Mix. Nach ei-nigen Wochen bei aprentas mit konzen-triertem Ablauf freut er sich, wieder inden Lehrbetrieb zu gehen. Der Arbeits-tag kann dort freier gestaltet werden. ImUnterrichtsfach Laborpraxis hätte er ger-ne etwas mehr Zeit zur Verfügung. Ne-benbei besucht er wie alle die Berufs-fachschule.

Was liebt Herr Marco Stöckli besondersin seinem Beruf?Sein Wunschgebiet ist die Analytik GCund HPLC, vorzugsweise die Gaschro-matographie. Das faszinierende in die-sem Gebiet sind die kleinen Mengen,mit welchen gearbeitet wird, die Präzi-sion, die angewandt werden muss unddie anschliessenden Interpretationen.Dasss man gleichzeitig auch die Team-fähigkeit benutzen kann, ist für ihn einweiterer Pluspunkt.

Wie in allen Arbeiten gibt es auch we-niger erfreuliche Tätigkeiten, welchezum Alltag gehören.Synthese ist für Marco Stöckli eher einMuss, besonders wenn die Ansätze eini-ge Male wiederholt werden müssen, umschlussendlich zum gewünschten Resul-tat zu kommen. Marco Stöckli ist froh,

dass man das Gebiet Synthese lehrt,dies jedoch nicht seine Alltagsarbeit ist.Mit Zukunftsplänen befasst sich MarcoStöckli noch nicht näher. Sicher ist aber,dass er in der Analytik bleiben will. FürHobbys bleibt die Zeit während derLehre beschränkt. Marco Stöckli spieltregelmässig bei Fussballmatches mitund geht zweimal ins Training.Wünsche an einen Berufsverband sindnoch nicht vorhanden. Er würde es be-grüssen, wenn die Schulen mehr harmo-nisieren, sodass überall derselbe Stofferlernt wird. Besonders bei Ortswechselist das sehr sinnvoll. Auch die Berufsbe-zeichnungen zu unseren Nachbarstaatensollten übersichtlicher erstellt werden,sodass schnell ersichtlich wird, welcheBerufsbezeichnungen kompatibel sind.Sein Lebensmotiv ist: Alles nehmen wiees kommt, sich immer gut vorbereiten,damit kann man Stress-Situationen ver-meiden und kommt schneller an seinZiel.Wir danken Marco Stöckli herzlich fürdas interessante, offene Gespräch undwünschen ihm alles Gute für sein baldi-ges Qualifikationsverfahren.

Frau Cedrine Küng ist im erstenLehrjahr mit dem Fachgebiet BiologieDer Wunschberuf von Cedrine Küngwar stets Biologielaborantin. Sie schriebeine Bewerbung und hatte Glück, die

AUS DEM ZENTRALVORSTAND

Im November hatten wir Gelegenheit, bei «aprentas» ein Interview mit zwei Lernenden durchzuführen.

Hochmotivierte Lernende – alles ist machbar

Marco Stöckli. Cedrine Küng.

Page 72: Chemieplus 2011/01 v2

7 0FACHVERBAND LABORBERUFE

Möglichkeiten, Neues aufzubauen. «Meine Aufgabe ge-fällt mir nach drei Jahren noch immer sehr gut, vor allemwegen dem professionellen und motivierten Umfeld»,hält er fest.Der Bezug zu seiner ersten Weiterbildung ist heute wie-der sehr gegenwärtig: Reto Spinnler unterrichtet einzel-ne Module zur Vorbereitung auf die Höhere Fachprü-fung für die Chemieberufe. Wie die Teilnehmendenschätzt auch er selbst den regen fachlichen Austausch.Den Lehrgang zum/zur dipl. Laboranten/-in empfiehlter sowohl gestandenen Berufsleuten als auch jungenLehrabsolventen als Alternative oder Ergänzung zur Be-rufsmatur.www.wblb.chwww.hfp.ch

Lehrstelle bei Novartis zu erhalten. Inder Fachrichtung Biologie sind Lehrstel-len eher knapp. In ihrer Berufsfachschulegibt es nur noch eine Klasse für Labo-ranten EFZ mit der Fachrichtung Biolo-gie.Die Motivation, Laborantin EFZ Biologiezu erlernen, war für Cedrine Küng dieBiologie. Bereits in der Schule gehörteBiologie zu ihren Lieblingsfächern. Wäh-rend vier Jahren wurden sie in der Biolo-gie unterrichtet und ein Jahr in der Che-mie. Vor allem der Bereich Zellen inter-essierte sie. Mit Tierversuchen hat siekein Problem.Die liebsten Arbeiten im Laboralltag sindfür Cedrine Küng die praktischen Arbei-ten. Besonders schöne, saubere Schnittefür die Mikroskopie vorzubereiten,macht ihr viel Freude, braucht es doch

einiges an Geschick, dies zu erreichen.Sehr gerne mag sie auch die Mikrobiolo-gie mit all dem Wissen über Bakterien.Das Arbeiten am Mikroskop, mit all dennötigen Vorbereitungen, fasziniert sieimmer wieder.Weniger begeistert ist Cedrine Küngvom Schreiben der Protokolle und vonder ganzen Auswertung. Es gehört dazu,sollte aber, was die Darstellung der Pro-tokolle betrifft, etwas vereinheitlichtwerden.Zeit für Hobbys bleibt nicht allzu viel.Cedrine Küng stellt die Lehrzeit an dieerste Stelle. Jedoch spielt sie regelmässigim Fussballclub mit und geht ins Training.Wünsche an den Berufsverband sindnoch vage vorhanden. Sie wünscht sichaber, dass der Ausbildungsstandard inallen Kantonen derselbe ist.

Den Mix aus Praxis im Ausbildungsbe-trieb und bei aprentas in der Werkschuleund die Theorie in der Berufsfachschulefindet Cedrine Küng ideal. Allerdingskennt sie ihren Arbeitsort bei Novartisnoch nicht, denn während den erstensechs Monaten sind die Lernenden beiaprentas.Das Lebensmotiv von Cedrine Küng istdas Ziel, an alles zu glauben – alles istmachbar.Wir danken Cedrine Küng herzlich fürdas interessante, spontane Gesprächund wünschen ihr alles Gute für ihreLehrzeit, viel Freude und Spass auch anihrem Ausbildungsort bei Novartis.Bei so viel Motivation seitens beidenLernenden kann ich nur noch beifügen:Die Gespräche waren sehr erfreulich.

Charlotte Rothenbühler

Vor 21 Jahren hatte Reto Spinnler beschlossen,sich nach dem Lehrabschluss als Biologielaborant

zum dipl. Laboranten weiterzubilden und die HöhereFachprüfung (HFP) zu absolvieren. Seine Motivationwar, am Ball zu bleiben, sein Fachwissen sinnvoll zu er-gänzen und zu vertiefen und sich neue berufliche Pers-pektiven zu schaffen. «Rückblickend war es die besteVorbereitung für mein weiteres Studium und meine be-rufliche Karriere», sagt er. Hinzu kamen viele interessan-te Kontakte. Ein erfreulicher Nebeneffekt des HFP-Di-ploms war für ihn zudem, dass er ohne Aufnahmeprü-fung zum Chemie-/Biotechnologiestudium am Techni-kum in Winterthur, heute ZHAW, zugelassen wurde.

Freude am BerufHeute ist Reto Spinnler bei der Armeeapotheke des Bun-

des tätig. Vergleichbar mit einemGenerika-Hersteller, produziertdiese unter anderem diversePharmaprodukte. Als Fachspezi-alist in der Qualitätssicherung istReto Spinnler für die Qualifizie-rung von Anlagen und die Vali-dierung von Prozessen der Reini-gung und Analysemethoden zu-ständig. An seiner Arbeit schätzter die Vielseitigkeit und die

Die Weiterbildung hat sich gelohntVEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE

Der eidgenössisch anerkannte Abschluss mit derHöheren Fachprüfung als diplomierte/-r Labo-rant/-in bietet viele Vorteile. Reto Spinnler,Chemiker FH, blickt auf seine erste Weiterbil-dung zurück.

Vorbereitung auf die Höhere Fachprüfung: Angehende diplomierte La-borantinnen und Laboranten vertiefen ihr Wissen über Analysemetho-den. (Bild: Hugues Frainier)

Reto Spinnler (Bild: zvg)

Page 73: Chemieplus 2011/01 v2

7 1FACHVERBAND LABORBERUFE

Eröffnet wurde die Konferenzvon Herrn Regierungsrat Bern-

hard Pulver. Herr RegierungspräsidentPhilippe Perrenoud vertiefte das Themaund präsentierte den Bericht.95 von 100 jungen Menschen schliesseneine Grundausbildung oder eine Mittel-schule ab. Jährlich schaffen es aber imKanton Bern 500 Jugendliche nicht, einenBildungsanschluss zu finden. Der Kantonwill sich vermehrt um diese 5 Prozent derJugendlichen kümmern.Patentlösungen gibt es sicher nicht, undeine 100-Prozent-Quote wird es nie ge-ben. Ohne Ausbildungsabschluss sind dieArbeitsverhältnisse oft befristet, und inKrisenzeiten verlieren diese Menschen alserste den Arbeitsplatz.Es wurde nach Lösungen gesucht, um dieAbschlussquote um 2 bis 3 Prozent zu er-höhen und alle in einen Arbeitsprozesseinzugliedern.Dies in einer Diskussion am runden Tischzu den Themen:

■ Jugendliche und junge Erwachsene, diemit Unterstützung einen Abschluss aufder Sekundarstufe ll erreichen können

■ Jugendliche und junge Erwachseneohne Abschluss auf der Sekundarstufe ll.

Erste Resultate aus der Diskussionsrundevon sechs ausgewählten Tischen wurdenbereits am selben Abend vorgestellt. Zu-sammenfassend könnten folgende Mass-nahmen etwas bringen:Bessere Unterstützung der Jugendlichendurch eine Bezugsperson, die den gesam-ten Integrationsprozess betreut, bei derBedarfsabklärung zur Seite steht und dasgeeignete Angebot auswählen hilft. Diesfür Jugendliche und junge Erwachsene,die einen Abschluss machen wollen, je-doch Defizite aufweisen. In Betracht zuziehen ist eine eventuelle Früherfassungsolcher Personen.Für einen Teil der Jugendlichen sind dieschulischen, sprachlichen oder persönli-chen Defizite zu gross. Hier sollte ein di-rekter Erwerbseinstieg gefördert werden.

Firmen, die solche Jugendliche einstellen,sollen Unterstützung erhalten und, wennes sein muss, unbürokratisch eine Entlas-sung aussprechen dürfen, falls eine Integ-ration nicht möglich ist. Gemeinsam mitder Wirtschaft sowie Bildungs- und Sozial-institutionen sind mehr niederschwelligeArbeitsplätze zu schaffen. In jedem Fallmuss die Teilhabe an der Gesellschaft füralle gewährleistet sein.Ein gemeinsames Finanzierungsgefäss derdrei zuständigen Direktionen wurde alsweitere Möglichkeit in Betracht gezogen.Das sichert, dass die Mittel effektiv einge-setzt werden können. Nebst den Förde-rungen von Jungen ohne Abschluss mussgleichzeitig die Abschlussquote der 95Prozent im Blickpunkt bleiben. Diese Quo-te muss unbedingt gehalten werden.Nebst Vertretern aus Politik, Wirtschaft,Bildung und Verwaltung waren erstmalsauch Gäste aus dem sozialen Bereich da-bei.

Charlotte Rothenbühler

AUS DEM LABORPERSONALVERBAND BERN

Im November fand die 3. Bernische Lehrstellenkonferenz statt. Thema: Arbeitsmarktintegration von Jugend-lichen und jungen Erwachsenen.

Lehrstellenkonferenz 2010

Sehr geehrtes Mitglied. Wir vom Vorstand wünschen Dir, dass Du die Feiertageangenehm verbracht hast und sich Deine Wünsche für das Jahr 2011 erfüllen

werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Dich auf einige wichtige Termine hin-weisen. Am 11. März findet unsere Generalversammlung statt. Traditionell werdenwir sie im Hotel Promenade abhalten. Die entsprechende Einladung wirst Du bis Mit-te Februar per Post erhalten.Gerne wollen wir auch 2011 wieder eine Betriebsbesichtigung in unserer Region or-ganisieren und wären für Anregungen oder Wünsche deinerseits dankbar.Am 7. Mai richten wir die Delegiertenversammlung des FLB aus. Ort und Ablaufwollen wir heute noch nicht bekanntgeben. H. Schindler

LABORPERSONALVERBAND SCHAFFHAUSEN

Termine, Termine...

Fachverband für LaborberufePostfach 2269 – 8022 Zürich

Qualifikationsverfahren für Laboranten/in EFZstehen vor der Tür.Der Fachverband Laborberufe wünscht schon heute allenviel Glück und abrufbares Wissen und drückt Ihnenfest die Daumen.

Page 74: Chemieplus 2011/01 v2

7 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f o r s c h u n g s w e l t e n

ine halbe Million Menschen sterbenjährlich an den Folgen einer Grip-

peinfektion. In Mitteleuropa gehört die«Influenza» zu den virulentesten Infekti-onskrankheiten. Der grosse Rest der Weltaber hat andere Geisseln: Durchfaller-krankungen, Infektionen der Atemwege,ja selbst banaler Schnupfen, Aids, Malariaund Tuberkulose sowie Typhus töten dortJahr für Jahr mehr als 15Millionen Men-schen und sind damit für ein Drittel allerTodesfälle verantwortlich. Trotzdem wur-de seit den 60er-Jahren die Antibiotika-entwicklung zurückgefahren. Zwar ka-men in den letzten Jahren erstmals wie-der Antibiotika einer neuen Klasse aufden Markt. Das sei aber zu wenig, sagtProfessor Dr. Stefan H. E. Kaufmann,Gründungsdirektor des Max-Planck-Insti-tuts (MPI) für Infektionsbiologie in Ber-lin, und plädiert für gezielte Forschungs-förderung. «Den grössten Erfolg verspre-chen dabei Partnerschaften aus akade-mischen Forschungsinstituten und derPrivatindustrie, vornehmlich kleinere risi-kofreudige Unternehmen – und derenVerpflichtung, ihre Produkte den Ent-wicklungsländern zugänglich zu machen.Zu vertretbaren Preisen.»

2009 – das Jahr der SchweinegrippeIn den USA hatte sie begonnen, mildzwar, aber effektiv in ihrer Verbreitung.Und weil Krieg war, eroberte sie imMarschtempo weite Teile der Welt – undlernte dazu. Dann kam sie zurück. DieHälfte der Menschheit erkrankte schliess-lich an ihr, und 50Millionen Menschenstarben: Die Rede ist von der «SpanischenGrippe», die zur Zeit des 1.Weltkriegswütete. Und weil der Erreger ein Virusvom Stamm H1N1 war, schlugen dieFachleute schnell Alarm, als sich 2009 dieamerikanische Grippe, die man schnell

Edie Schweine-Grippe nannte, mit einemneuen H1N1-Virus auf den Weg um dieWelt machte.

Impfungen – ein ErfolgsmodellDer glückliche Ausgang dieser Geschichteist hinreichend bekannt, und die Misstönein seinem Gefolge klingen uns noch inden Ohren. Und trotz aller Unkenrufe:Impfungen sind das Erfolgsmodell derMedizin schlechthin. Fachleute sind sicheinig: Ginge es allen auf diesem GebietTätigen um den reinen Erfolg der Sache,wären viele Infektionskrankheiten längstausgestorben. Wie die Pocken.Was für den H1N1-Virus nicht gilt. Dennschon ist er zurück, hat aber offensicht-lich nicht dazugelernt. Und so wird es dieZahl von 18450 registrierten Todesfällenaus dem Jahr 2009 wohl nicht mehr errei-chen – nicht einmal annähernd. Denn dasVirus soll keine Pandemie mehr auslösenkönnen, sagen die zuständigen Behörden.Eine Infektion nennt man dann eine Pan-demie, wenn sie zwar zeitlich begrenzt,aber dafür weltweit auftritt. Dies über-wacht die WHO ständig und setzt die ent-sprechenden Behörden davon in Kennt-nis. Wenn dann Infektionen in zwei von

sechs von der WHO eingerichteten Zonenausbrechen, wird automatisch die höchs-te Alarmstufe (6) ausgelöst. So auch beider amerikanischen Grippe.Panikmache, sagte die eine Hälfte derGegner, die andere witterte massive wirt-schaftliche Interessen der Pharmaindust-rie. Die wirklichen Fachleute wie Kauf-mann stellten zufrieden fest, dass sie aufdem Weg, solche Pandemien beherrschenzu lernen, einen Schritt vorangekommenwaren. «Aber da ist noch Luft für Verbes-serungen, gerade im Bereich der Früh-erkennung», sagt Kaufmann.

Antigen-Drift – Antigen-Shift ...Und der Kampf wird nicht einfacher, denndem eh schon höchst erfolgreichen Gegnerspielt der Mensch sehenden Auges in dieHände. Der Antigen-Drift (durch punktuel-le Mutationen im Gen, «Kopierfehler»)steht der noch schnellere Antigen-Shift zurSeite (abschnittsweiser Austausch ganzerGenpartien von zwei Individuen). Und sokann auf dem Weg vom Erreger zumNachkommen etwas so Neues entstehen,dass es das Immunsystem des Befallenennicht mehr erkennen kann.Darüber hinaus kann es bei den RNA-Vi-

INFEKTIONSKRANKHE ITEN

In Haiti starben vor kurzem Tausende von Menschen an Cholera. Weltweit fordern Infektionskrankheiten nach wie vorviele Millionen Todesopfer. Im dem seit Langem geführten Kampf gegen die Erreger kann die Medizin bisher lediglich Teil-erfolge verbuchen.

J O A C H I M S TU B E N R A U C H

Menschen machen Erreger immererfolgreicher

Typhus-Erreger: 21 MillionenMenschen erkranken jährlich anTyphus, 200000 sterben daran.Es gibt völlig gesunde Dauerträ-ger dieses Erregers, und Wis-senschaftler wissen, dass wederdie Behandlung dieser Krankheitmit Antibiotika noch eine globaleImpfkampagne ausreichen wer-den, um sie auszurotten. Die Be-handlung von Akuterkrankten inSüdostasien seit 1991 hat zu Re-sistenzen geführt. Eine eng ver-wandte Gruppe dieser Mutantenhat sich inzwischen stark ver-mehrt und Afrika erreicht.(Bild: MPI für Infektionsbiologie )

Page 75: Chemieplus 2011/01 v2

f o r s c h u n g s w e l t e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 7 3

ren, zu denen die Grippeviren gehören,noch zu «Abschreibefehler» kommen,wenn deren RNA in DNA transskribiertwird. Was die Mutationsrate noch einmalerhöht.

…und «smartere» StrategienAndere Erreger aus dem Bereich der Vi-ren, Bakterien und weiterer Einzeller ha-ben gelernt, sich weiten Teilen des Im-munsystems des Wirtsorganismus da-durch zu entziehen, dass sie sich in sei-nen Körperzellen verstecken. Dann mussder Wirt spezialisierte T-Lymphozytenauffahren, die auf den Oberflächen sol-cher befallener Zellen Antigen-Strukturenerkennen und Alarm schlagen. Oft wer-den genau solche Infektionen chronisch,weil «viel hilft viel» zwar im Bereich derreinen Antikörperreaktionen immer gilt,hier aber verheerende Folgen habenkann: Autoimmun-Erkrankungen näm-lich. Immer dann, wenn im Zuge einersolchen Infektion zwischen «fremd» und«eigen» nicht mehr sauber unterschiedenwerden kann. Deshalb verharrt das Im-munsystem in einem «ängstlichen»Schwebezustand, der dann vollends zu-sammenbricht, wenn weitere Infektionenhinzukommen. HIV, Tuberkulose undMalaria sind solche «smarten» Erreger,und es wundert deshalb nicht, dass esImpfungen oder Medikamente, die sievernichten könnten, für sie nicht wirklichgibt. Noch nicht. – Dieses «natürliche»Waffenarsenal der Infektions-Erreger be-liefert der Mensch mit weiterer Munition:Zum einen beansprucht er mehr undmehr den natürlichen Lebensraum dieserErreger. So kam der letzte Erreger, der ei-

ne Pandemie auslösen konnte, aus demUrwald des Kongo und dort aus einer Af-fenpopulation: Aids. Ihm folgten Ebolaund noch andere höchst aggressive Erre-ger, die allerdings so erfolgreich tödlichsind, dass sie sich schnell selbst totlaufenund deshalb nur lokal begrenzt auftreten.Während der Mensch so an den Grenzenseiner Kulturlandschaften Lebensraumzwangsweise mit neuen Infektionserre-gern teilen muss, teilt er seinen Lebens-raum im Bereich seiner Massentierhal-tung mit diesen ganz freiwillig.Eine Milliarde Schweine, 3,5MilliardenRinder, Schafe und Ziegen und mehr als30Milliarden Nutzvögel leben mit Men-schen auf engstem Raum zusammen.Hinzu kommen Aquakulturen mit200Millionen Tonnen Fisch und anderenMeeresbewohnern.

Massentierhaltung – ein gigantischesVersuchslaborDas grösste künstlich geschaffene Ver-suchslabor für Erreger aller Art stellen dieTierfabriken dar. Sie dienen dem Erregerquasi als «Trainingsstätte», wo er dieSchwachstellen des menschlichen Im-munsystems – und seine stärksten Waf-fen – ausloten kann.Denn seine gesamte Palette an Antibiotikaliefert der Mensch als Trainingsgerätgleich mit: 800 Tonnen pro Jahr gelangenallein in Deutschland in die Massentier-haltung. Und das, obwohl hier, wie in derEU generell, Antibiotika als reine Mast-mittel seit 2006 verboten sind. In anderenLändern wird allein die Hälfte der Anti-biotika in subtherapeutischen Dosen, (dieViren nicht umbringen aber hart ma-chen), nur aus diesem Grund unter dasFutter gemischt. «Doch ist die Präventionvon Infektionen auch in der EU nach wievor erlaubt und muss ebenfalls anders be-kämpft werden», sagt Kaufmann. Wohlauch, weil es zum Betrug geradezu ein-lädt. «In Geflügelbatterien in den USAund Kanada ist die Antibiotikagabe derNormalfall.» Etwa 40 Tage dauert die Auf-zucht von Hühnern. In dieser Zeit werdendie Ställe nicht mehr gesäubert. Die Tieresitzen also in den Fäkalien, die sie in die-ser Zeit produzieren (ganz besonders diein Bodenhaltung). Krank werden sie nurdeshalb nicht, weil sie vollgepumpt sindmit Arzneimitteln – oft werden schon dieEier damit beimpft. «Das spart Geld»,schreibt Kaufmann in seinem Buch «Seu-

chen. Wissen, was stimmt.» Solchen Zu-ständen könnten selbst die gewissenhaf-testen Humanmediziner mit noch so ge-wissenhaften Verschreibungen von Anti-biotika nichts sinnvoll entgegensetzen.Denn im Humanbereich werden inDeutschland nur (!) 300 Tonnen Antibio-tika pro Jahr verschrieben.

Multiple Resistenzen nehmen zuResistenzen sind inzwischen weit verbrei-tet und multiple Resistenzen nehmenschnell zu. 50 Millionen Menschen trageneinen multiresistenten Tuberkuloseerregerin sich. Auch bei Aids verlieren einige deretwa 20 Arzneimittel, die aktuell gegendie Krankheit zur Verfügung stehen, lang-sam ihre Wirkung. Derweil ist Kaufmannauf dem besten Weg, gegen Tuberkuloseeinen neuen Impfstoff ins Feld führen zukönnen. Lange Wege sind das. Sie führenzurück ins ausgehende 19. Jahrhundert,als Robert Koch den Tuberkulose-Erregerentdeckte und kurz danach in Frankreicheine Impfung entwickelt wurde. Seitdemstellt man sich dem Gegner TB. Und dasrelativ erfolglos. Denn die Impfung wirktnur bei einer weniger verbreiteten Formder Krankheit, die vor allem Kleinkinderbefällt. Deshalb sterben jährlich 1,7 Milli-onen Menschen an TB. Tendenz: stei-gend. Denn sie hat einen Verbündeten ge-funden, den HIV-Virus. Während die TBmit «Luftpost» kommt, schnell und effek-tiv, bevorzugt HIV gemütliche Kreuzfahr-ten von Blutbahn zu Blutbahn. Und wäh-rend Aids dann langsam das Immunsys-tem lahmlegt, erwacht in seinem Versteckdie Tuberkulose, die lange schon da war.Und so holen sich die Bakterien und Vi-ren weiter ihre Opfer. Die Globalisierungund die weltweite Erwärmung tun ihr Üb-riges. Auf diesem Weg könnte Malariabald auch eine Erste-Welt-Infektions-krankheit werden und dann – so wäre zuwünschen – vermehrt in den Fokus phar-mazeutischer Unternehmen geraten. Inhohem Mass gefordert sind die für dieVolksgesundheit zuständigen Regierun-gen. «Mit fünf Euro pro Person könnte inder Dritten Welt eine Grundimmunisie-rung realisiert werden», fährt Kaufmannfort.

Prof.Dr.Stefan H.E.Kaufmann, Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin.

Page 76: Chemieplus 2011/01 v2

7 4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f o r s c h u n g s w e l t e n

ls Markus Aebi, Professor am Insti-tut für Mikrobiologie der Eidge-

nössisch Technischen Hochschule Zürich(ETHZ), vor über 20 Jahren in die Glyko-biologie einstieg, war vom Glykomik-Hype noch nichts zu spüren. Zwar sindalle Zellen von einer Kohlenhydrathülle(Glykokalyx) aus unterschiedlichsten lipid-und proteingebundenen Zuckerketten(Oligo- und Polysaccharide) umgeben, diebei der Wechselwirkung mit anderen Zel-len und damit bei Erkennungs- und Kom-

A munikationsprozessen an vordersterFront stehen. Trotzdem hatte lange Zeitdie Erforschung von Genen und ProteinenPriorität. Der Grund: Die zyklischen Ein-fachzucker, aus denen die Oligo- und Poly-saccharide aufgebaut sind, zeigen wegendiverser Stereozentren, funktionellerGruppen und mehrerer Hydoxylgruppeneine grosse strukturelle Vielfalt. Sie kön-nen untereinander zu hoch verzweigtenStrukturen reagieren und mit Lipiden undProteinen Hybridmoleküle – Glykokonju-

gate bzw. Glykane – ausbilden. Ausser-dem führt jede Knüpfung einer glykosidi-schen Bindung zu einem weiteren neuenStereozentrum. Die Komplexität und Viel-falt der Glykane übersteigt darum diejeni-ge von DNA, RNA und Proteinen um einVielfaches, was die Glykomiker vor gros-se Herausforderungen stellt.

«Zucker-Code» entschlüsselnIn der Natur werden aber auch die Glyko-konjugate vielseitig zur Speicherung und

GLYCOENGINEER ING

Am Institut für Mikrobiologie der ETH Zürich erforscht ein Team um den Mikrobiologen Markus Aebi die Glykosylierung(«Verzuckerung») von Proteinen bei Bakterien und Pilzen – Grundlagenforschung, die auch anwendungsrelevante Ergeb-nisse liefert und zu Ausgründungen von zwei Biotech-Firmen, der Glycovaxyn AG und der Malcisbo AG, geführt hat. Bei-de Firmen entwickeln Impfstoffe, jedoch nach unterschiedlichen technologischen Ansätzen.

B E A TE P E I S E L E R - S U T TE R

Entschärfte Salmonellen fürmassgeschneiderte Impfstoffe

Semadeni AGKunststoffartikel und -verarbeitung

CH-3072 Ostermundigen | Telefon +41 (0)31 930 18 18WWW.SEMADENI.COM

FLIPTUBE®

Das 1.5ml Tube mit «Flip-Verschluss»

FlipTube® ermöglicht sauberes und kontami-

nationsfreies Arbeiten dank der innovativen,

patentierten Verschlusstechnik!

Erhältlich in sechs Farbvarianten.

Verlangen Sie jetzt kostenlose Testmuster!

Page 77: Chemieplus 2011/01 v2

f o r s c h u n g s w e l t e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 7 5

Weitergabe biologischer Information ge-nutzt. Die Entschlüsselung dieses «Zu-cker-Codes», dessen Auslesung über Er-kennungsproteine, sogenannte Lektine,erfolgt, ist alles andere als trivial, ver-spricht neben einem umfassenderen Ver-ständnis biologischer Systeme aber zumBeispiel neue Strategien zur Diagnose undBehandlung von Krankheiten. Auch derAblauf der Glykosylierung und der nach-träglichen Modifizierung der Zuckerkettenbietet reichlich Forschungsstoff.Wenn es um glykosylierte Proteine beiEukaryoten – Lebewesen mit Zellkern,von der Hefe bis zum Mensch – geht, istdie N-Glykosylierung mit 50 Prozent be-troffener Proteine die verbreitetste Modifi-kation. Dabei wird ein vormontiertesGlc3Man9GlcNAc2-Oligosaccharid durchden noch nicht bis ins Detail verstande-nen Enzymkomplex Oligosaccharyltrans-ferase von einem Transporterlipid auf dieAminosäure Asparagin in einem charakte-ristischen Sequenzmotiv von Proteinenübertragen, die aus der Zelle ausge-schleust werden sollen (sekretorische Pro-teine). Markus Aebi und sein 20-köpfigesTeam aus (Molekular-)Biologen und Che-mikern waren massgeblich an der Aufklä-rung des Ablaufs der N-Glykosylierung inBäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae)beteiligt und konnten damit zur Erfor-schung menschlicher Erbkrankheiten bei-tragen, die mit einer defekten Glykosylie-rung einhergehen. Doch anders als zu-nächst angenommen, ist die N-Glykosy-

lierung nicht ausschliesslichEukaryoten vorbehalten. DieZürcher Forscher konnten indem Bakterium Campylobac-ter jeuni ein N-Glykosylie-rungssystem nachweisen, ob-wohl aus Bakterien sonst nurO-Glykosylierungen bekanntsind, bei denen Zuckerresteauf die Hydroxylgruppe vonAminosäuren wie Serin undThreonin übertragen werden.Aebis Team transferierte dieN-Glykosylierungsmaschinerieaus C. jeuni in das Darmbak-terium Escherichia coli, einengut untersuchten, in der Biolo-gie und Biotechnologie vielsei-tig genutzten Modellorganis-mus; die Ergebnisse wurden2002 im Fachjournal Scienceveröffentlicht.

«Für uns war die Übertragung ein Weg,mehr über das N-Glykosylierungssystemin dem Ausnahmebakterium C. jeuni her-auszufinden. Das System transferiert einbakterielles Heptasaccharid auf Aspara-gin-Reste in dem schon bekannten, fürN-Glykosylierungen typischen Protein-Se-quenzmotiv. Das übertragene Heptasac-charid unterscheidet sich dabei deutlichvon dem eukaryotischen Oligosaccharid,und die Aktivierung erfolgt nicht wie beiEukaryoten durch einen Enzymkomplex,sondern durch ein einfaches Polypeptid»,erklärt Aebi.Mit dieser Forschung wurde nicht nur einneues interessantes Glykosylierungssystemzugänglich, sondern auch das «Glycoengi-neering» von Proteinen möglich – eineTechnologie, die den Grundstein für dieETHZ-Spin-off-Firma Glycovaxyn legte. Das2004 von ehemaligen Mitarbeitern der Ar-beitsgruppe gegründete Biotech-Unterneh-men in Schlieren entwickelt Impfstoffe zurBekämpfung bakterieller Infektionen – Bio-konjugate, die aus einem immunogenen,das heisst die Bildung spezifischer Antikör-per anregenden Polysaccharid und einemkovalent verknüpften Trägerprotein beste-hen. Das Polysaccharid ist jeweils charakte-ristisch für ein bestimmtes krankheitserre-gendes Bakterium, gegen welches geimpftwerden soll. Als «Produktionsstätte» für diekonjugierten Impfstoffe dienen E. coli-Bak-terien, die mit dem C. jeuni-Glykosylie-rungssystem ausgerüstet wurden. Im Ge-gensatz zur herkömmlichen Herstellung Po-

lysaccharid-basierter Impfstoffe müssen we-der das pathogene Bakterium kultiviertnoch die Kohlenhydrate mittels chemischerMethoden an Trägerproteine gekoppeltwerden; E. coli produziert den Impfstoff di-rekt. Im Mai 2010 wurden Glycovaxyn undeiner der Harvard Universität angeschlosse-nen Klinik 3,4 Million Dollar aus demFonds der National Institutes of Health – ei-ner US-amerikanischen Behörde für biome-dizinische Forschung – zugesprochen.

Impfstoff gegen KrankenhauskeimDie Fördermittel sind für die Entwicklungeines Impfstoffs gegen den gefährlichenKrankenhauskeim Staphylococcus aureusvorgesehen. Anfang Oktober gab Glycova-xyn ausserdem die Resultate einer klini-schen Phase-I-Studie bekannt, in derenRahmen 40 gesunde Freiwillige mit einemBiokonjugat gegen Shigella dysenteriae,den Erreger der Bakterienruhr, geimpftworden waren. Der Impfstoff sei sicherund die Probanden hätten Antikörper ge-bildet, hiess es in der Presseerklärung.Ebenfalls im Mai 2010 war aus der Grup-pe Aebi ein neuer Impfstoffentwickler –der ETHZ-Spin-off Malcisbo – ausgegrün-det worden. Die Firma, deren Name sichaus den Initialen der Gründer zusammen-setzt, wird sich zunächst auf die Tierge-sundheit konzentrieren. Die Verantwortli-chen verfolgen einen «Glykomimikry»-An-satz, bei dem nicht Proteine, sondernganze Bakterienzellen durch gezieltesGlycoengineering für einen Einsatz alsImpfstoff umgestaltet werden. EntschärfteSalmonellen werden mittels biologisch-synthetischer Methoden derart verändert,dass sie für andere bakterielle Krankheits-erreger typische Zuckerketten in ihrerGlykokalyx verankern und auf ihrer Aus-senhülle präsentieren. Für das Immunsys-tem des geimpften Tieres sehen die Desi-gner-Salmonellen in der Folge wie derje-nige Krankheitserreger aus, den sie mi-men sollen, sind jedoch nicht virulent. InZusammenarbeit mit dem Institut für Ve-terinärbiologie der Universität Zürich lau-fen derzeit erste Versuche zur Immunisie-rung von Geflügel gegen den Durchfaller-reger Campylobacter, welcher über denVerzehr von infiziertem Geflügelfleisch inMenschen gelangt.

«Schluckimpfung» für HühnerDas Plus: Die Salmonellen können denHühnern als eine Art «Schluckimpfung»

Post-Doc-Studentin Dr. Karin Ilg beim «Glycoengineering». Bild: BeatePeiseler-Sutter

Page 78: Chemieplus 2011/01 v2

7 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f o r s c h u n g s w e l t e n

mit dem Trinkwasser verabreicht werden.Malcisbo hat sich ausserdem die Bekämp-fung schädlicher Würmer vorgenommen.Auf der Suche nach Achillesfersen dieserSchädlinge inspirieren sich die Forscherbei Pilzen. «Über Antibiotika hinaus, diewir ja bereits gegen mikrobielle Infektio-nen einsetzen, haben Pilze noch weitmehr zu bieten. Gegen Fressfeinde wieFadenwürmer, also Nematoden, wehrensie sich zum Beispiel mit zuckerbinden-den Rezeptorproteinen, die Teil eines an-geborenen Immunsystems sind. DiesePilzlektine sind toxisch. Sie erkennen cha-rakteristische Stellen, Epitope, auf Glyka-nen im Magen der Würmer. Deren Blo-ckierung führt zum Tod der Nematoden»,informiert Aebi – ursprünglich Mykologe– über Ergebnisse aus seiner Grundlagen-forschung. «Die Pilze weisen uns also denWeg zu den Schwachstellen der Nemato-den, und wir wollen das Immunsystemdurch Impfung mit den entsprechendenZuckerstrukturen lehren, diese Schwach-stellen zu nutzen», so die Idee.Für die Spin-off-Gründung hat sich Mar-

kus Aebi drei erfahrene Co-Gründer ausdem Veterinärbereich ins Boot geholt:Den Prionenforscher und Prionics-Grün-der Dr. Bruno Oesch, und die Veterinär-mediziner Dr. Irene Schiller und Dr. LinoCamponovo; letzterer hat die Geschäfts-leitung übernommen. Die Firma profitiertvom wissenschaftlichen Umfeld der ETHZürich und kann für die nächsten zweibis drei Jahre der Spin-off in Räumen derETHZ verbleiben. Erstes Startkapitalbrachte die Teilnahme an dem von derETHZ, der Förderagentur KTI und McKin-sey Schweiz initiierten Wettbewerb «Ven-ture 2010» und dem von verschiedenenStiftungen geförderten Wettbewerb «Ven-ture Kick». «Im Moment konzentrierenwir uns auf die Entwicklung von Vakzi-nen für Tiere. Der Weg auf den Markt isthier einfacher und schneller», sagt Malcis-bo-CEO Lino Camponovo, der derzeit mitder Beschaffung von Finanzmitteln unddem Knüpfen von Kontakten zu Koopera-tionspartnern in der Industrie beschäftigtist. «Wenn sich der Ansatz bewährt, solldie Produktpalette später vergrössert und

die neue technologische Plattform auchzur Entwicklung von Impfstoffen gegenden Hakenwurm genutzt werden, vondem über 600 Millionen Menschen befal-len sind.»

Dr. Lino Camponovo, CEO der ETHZ-Spin-off-FirmaMalcisbo. bBild: Beate Peiseler-Sutter

Hochpräzise Temperierlösungenfür Wissenschaft, Forschung und Industrie

• Kälte-Umwälzthermostate

• Tiefkälte-Umwälzthermostate

• Kryo-Kompakt-Thermostate

• Einhängethermostate

• Wärmethermostate

• Hochdynamische Temperiersysteme

• Umlaufkühler

• Prozessthermostate

• Wasser- und Schüttelwasserbäder

• Drahtlose Kommunikation und Software

JULABO Labortechnik GmbH77960 Seelbach / GermanyPhone +49 7823 51-190 ∙ [email protected]

Katalog 2011Bestellen Sie Ihr Exemplarper Telefon +49 7823 51190oder unter www.julabo.de.

www.julabo.de

NEU!

Page 79: Chemieplus 2011/01 v2

f o r s c h u n g swe l t e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 7 7

Der mit 50 000 Euro dotierte Heinrich-Wieland-Preis 2010, einer der hoch-rangigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen im Feld von Biochemie undLebenswissenschaften in Deutschland, wurde an Prof. Nenad Ban vom In-stitut für Molekularbiologie & Biophysik der ETH Zürich für die Aufklärungder Molekülstruktur der Fettsäure-Synthase (FAS) von Säugetieren und Pil-zen verliehen. In höheren Organismen werden Fettsäuren durch Katalyse ingrossen, multifunktionalen Proteinen gebildet, den Fettsäure-Synthasen:Verschiedene einzelne Enzyme arbeiten dabei wie in einer «molekularenFertigungsstrasse» zusammen. Die Fettsäure-Synthasen von Säugetierenund Pilzen stellen in ihrer Architektur zwei unterschiedliche Wege dar, wiegrosse Multienzymkomplexe die Syntheseprodukte von einem enzyma-tisch aktiven Ort zum nächsten weiterreichen. Neben ihrer biologischenFunktion in der Zelle gilt Fettsäure-Synthase als mögliche Zielstruktur fürMedikamente zur Behandlung von Krebs und von Stoffwechselstörungenwie Fettleibigkeit. Fettsäuren sind sind Bausteine der Zellmembranen unddienen als Energiespeicher sowie als Botenstoffe. Einzelne Stufen ihrerSynthese wurden bisher in isolierten bakteriellen Enzymen untersucht.

Fettsäure-Synthase:Heinrich-Wieland-Preis an Prof. Nenad Ban

Die Merck KGaA und die Albert-Ludwigs-Uni-versität Freiburg (D) wollen gemeinsam «fun-damental neue Leitsalze» für Lithium-Ionen-Batterien für Hybrid- und Elektroautos entwi-ckeln. Das Team um den Freiburger ProfessorDr. Ingo Krossing (Foto) übernimmt die Syn-these neuer Leitsalze im Labormassstab.Merck wird hieraus die Elektrolyte optimieren,Applikationstests in speziellen Batterielaborsdurchführen sowie die Materialien im industriel-len Massstab herstellen. Der Elektrolyt stelltdas Transportmedium dar, in dem die Lithium-Ionen beim Laden und Ent-laden zwischen den Elektroden der Lithium-Ionen-Batterie hin und herwandern. Leitsalze sind in diesem Elektrolyt eine Schlüsselkomponente.Ziel der Zusammenarbeit ist es, Energiedichte, Lebensdauer und Sicher-heit von Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge zu optimieren. Für dieFreiburger lautet die Herausforderung, das Gegenion des Lithium-Ions sozu trimmen, dass es verschiedene Randbedingungen wie hohe Spannun-gen, extreme Hitze oder auch Kälte besser aushält, ohne sich dabei zuzersetzen oder in seiner Bewegung eingeschränkt zu werden.www.pr.uni-freiburg.de

Elektrobatterien: Merck undUni Freiburg trimmen Ionen

Einer Kieler Forschergruppe um den Chemiker Professor Rainer Herges ist eserstmals gelungen, den magnetischen Zustand eines einzelnen Moleküls beiRaumtemperatur gezielt zu steuern. Die an der Christian-Albrechts-Universitätzu Kiel entwickelte molekulare Maschine ist ähnlich wie ein Plattenspieler auf-gebaut. Das Molekül besteht aus einem Nickelion, das von einem Ring ausFarbstoff (Porphyrin) umgeben ist, und einem Stickstoffatom, das wie an ei-nem Tonarm darüber schwebt. «Wenn wir dieses Molekül mit blaugrünemLicht bestrahlen, wird das Stickstoffatom wie eine Nadel exakt senkrecht aufdem Nickelion platziert», erklärt Herges. «Dadurch wird das Nickelion magne-tisch, weil die Paarung zweier Elektronen aufgehoben ist», so der Chemiepro-fessor. Den entgegengesetzten Effekt hat blau-violettes Licht: Das Stickstoff-atom wird wieder angehoben, die Elektronen finden sich zu einem Paar zu-sammen und das Nickelion ist dadurch nicht mehr magnetisch. «Dieses Schal-ten des Magnetzustandes können wir durch abwechselndes Bestrahlen mitden beiden unterschiedlich langen Lichtwellen mehr als 10 000-mal wiederho-len, ohne dass die molekulare Maschine ermüdet oder Nebenreaktionen ein-treten», so Herges. Der Schalter (Durchmesser: 1,2 nm) könnte als winzigermagnetischer Speicher in der molekularen Elektronik verwendet werden.www.uni-kiel.de

Molekularer «Plattenspieler»

Mit der rasanten Entwicklung derNanotechnologie mehren sich Be-fürchtungen über gesundheitliche Ri-siken. Zu Recht? Und brauchen wireine neue Disziplin «Nanotoxikolo-gie», um die Risiken abzuschätzen?«Bei der Interaktion von Nanoobjek-ten mit Organismen sind einige Be-sonderheiten zu beachten. Der Be-griff ‹Nanotoxikologie› hat alsodurchaus seine Berechtigung»,schreiben Harald F. Krug und PeterWick von der Empa in der ZeitschriftAngewandte Chemie. So können na-noskalige Partikel auf anderen Trans-portwegen in Zellen gelangen alsgrösseren Partikeln offen stehen. Beigleicher Menge Substanz ist der Or-ganismus bei Nanoteilchen mit einerwesentlich höheren Anzahl an Mole-külen in Kontakt als bei einem grös-seren. Dosis-Wirkungsbeziehungenkönnen daher nicht per se übernom-men werden. Ausserdem könnenchemische und physikalische Effektehinzukommen, die bei grösserenPartikeln nicht auftreten. Zu berück-sichtigen sei auch, welche chemi-schen Verbindungen in welcherForm vorliegen. Kohlenstoff in FormvonDiamant-Nanopartikeln sei harm-los, während er als Nanoröhrchen, jenach Länge und Aggregationsstatus,gesundheitliche Probleme verursa-chen könne. Jedes Nanomaterialmüsse also für sich betrachtet wer-den. www.empa.ch

Toxikologie:Wie risikoreich sindNanoobjekte?

Die sogenannten Centriolen neh-men eine wichtige Rolle bei derZellteilung wahr und bilden dasFundament für feinste Oberflä-chenstrukturen, mit denen Zellenihre Umwelt wahrnehmen, mitein-ander kommunizieren oder sichfortbewegen. Centriolen sind zylin-derförmige Strukturen aus Protein-fasern, die bereits früh in der Evo-lution entstanden sind. Währendihre Funktion bereits gut beschrie-ben ist, sind die Mechanismen, diezur Bildung der Centriolen führen,seit Jahren Gegenstand einer offe-nen Frage. Im Fokus steht dabeidie Architektur der Centriolen, diedurch eine mysteriöse Neuner-Symmetrie charakterisiert ist. EinForscherteam um Michel Stein-metz vom Paul Scherrer InstitutPSI und Pierre Gönczy von derETH Lausanne hat nun erstmalsein Modell für die Bildung der Cen-triolen vorgestellt. Die Forschen-den konnten zeigen, dass dieNeuner-Symmetrie durch die Fä-higkeit eines einzelnen Proteinssich selbst zu organisieren zustan-de kommt. Da Baufehler in denCentriolen verschiedene Krankhei-ten verursachen, kann ihr Ver-ständnis auch zu therapeutischenAnwendungen führen. Über ihreErgebnisse berichten die Forscherin der Fachzeitschrift Cell.www.psi.ch/media

Zellbiologie:Centriolen-Bildung aufder Spur

Eine Brennstoffzelle, die nicht nur Strom, sondern auch Chemikalien produziert– und dies vollkommen abfallfrei aus nachwachsenden Rohstoffen: ETH-Pro-fessor Hansjörg Grützmacher und sein Team haben den Prototyp einer solchenMaschine entwickelt. Die neue metallorganische Brennstoffzelle arbeitet nacheinem völlig anderen Prinzip als bisherige Typen. Sie basiert auf einem speziel-len molekularen Rhodium-Komplex. Dieser ist molekular in das Anodenmaterialeingebettet. Die Anode einer Brennstoffzelle nimmt frei werdende Ladungen aufund leitet diese an die Kathode weiter, welche diese wieder abgibt. Dabei wirdStrom erzeugt. In der neuartigen Zelle wirkt der molekulare Komplex in derAnode aber auch als Katalysator. Das Trägermaterial der Anode ist Kohlenstoff-pulver, auf welches der molekulare Komplex fein verteilt aufgebracht wurde.Der aktive Katalysator bildet und verändert sich schrittweise während der che-mischen Reaktion, die in der Brennstoffzelle abläuft. Dadurch entstehen ausdem Metallkomplex verschiedene Katalysatoren, die für die einzelnen Reak-tionsschritte spezifisch sind. So wird ein Alkohol in ein entsprechendes Aldehydumgewandelt, im nächsten Schritt in die entsprechende Carbonsäure, wie etwaEssigsäure. Die metallorganische Brennstoffzelle hat auch Nachteile. Die che-mischen Reaktionen laufen langsamer ab als in Lösung, da sie nur an Oberflä-chen stattfinden. Die Herstellung grosser Feinchemikalien-Mengen wird des-halb länger dauern als auf herkömmliche Weise. Zudem funktioniert das Sys-tem – vorerst – nur mit wässrigen Lösungen. www.ethlife.ethz.ch

Brennstoffzelle: Chemikalien ausnachwachsenden Rohstoffen

Page 80: Chemieplus 2011/01 v2

7 8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f i l t r a t

hemie – unser Leben, unsere Zu-kunft», lautet die Botschaft für

dieses Jahr. Die Initiative dazu kam vonder IUPAC, der internationalen Normen-und Standardisierungsorganisation. Im In-ternationalen Jahr der Chemie – ausgeru-fen von den Vereinten Nationen (UNO) –können Hochschulen, Organisationen undFirmen die Naturwissenschaft Chemie ei-ner breiten Bevölkerungsschicht zugäng-lich machen.In der Schweiz koordinieren die Schwei-zerische Chemische Gesellschaft (SCG),die «Platform Chemistry» der Akademieder Naturwissenschaften Schweiz(SCNAT) sowie der IndustrieverbandSGCI Chemie Pharma Schweiz die Aktivi-täten und machen diese bekannt. Überdas ganze Land verteilt werden in denkommenden Monaten Veranstaltungenstattfinden. Dabei soll sich die Chemie aufeine lebendige und leicht zugängliche Artzeigen und das Interesse von Jung undAlt wecken.

Universitäten öffnen ihre TürenDen offiziellen Auftakt bildete (nach Re-daktionsschluss dieser Ausgabe, Anm.Red.) die nationale Eröffnungsfeier vom15. Februar in Bern. Nach einer Anspra-che von Mauro Dell’Ambrogio, Staatsse-kretär für Bildung und Forschung, solltendie geladenen Gäste mit Vorträgen in dieWelt der Chemie entführt und über denForschungsstandort Schweiz informiertwerden. In den folgenden Monaten findenin der ganzen Schweiz unterschiedlicheVeranstaltungen zum Thema Chemie

C

statt. Es stehen für Laien – auch Kinder –und Fachleute interessante Beiträge aufdem Programm. Ebenfalls werden unkon-ventionelle Themen angegangen: zumBeispiel im Vortrag «Chemie und ihr Ein-fluss auf die Architektur und die Bilden-den Künste», am 8. Juni an der ETH Zü-rich. Einen eigentlichen Höhepunkt im In-ternationalen Jahr der Chemie bildet der18. Juni: An diesem Samstag öffnen dieUniversitäten Basel, Bern, Fribourg undZürich sowie die ETH Zürich einem brei-ten Publikum die Türen. Spannende Vor-träge, Experimentieren für Kinder undFührungen in Labors bilden die Grundla-ge für einen spannenden Tag.

Globi erklärt die ChemieNicht nur Veranstaltungen, auch diverseProdukte würdigen die Chemie: DieSchweizerische Post lanciert in Zusam-menarbeit mit der «Platform Chemistry»und der Schweizerischen ChemischenGesellschaft SCG eine Sonderbriefmarke.Die 1-Franken-Briefmarke erscheint am3.März 2011.«Chemie mit Globi» heisst der nächsteGlobi-Band. Er wird am 18. Juni an derETH Zürich anlässlich des Tags der offe-nen Tür vorgestellt. Das Buch entsteht inZusammenarbeit mit der «Platform Che-mistry» und will die Neugier der Kinderwecken, um die Chemie spielerisch zu

INTERNATIONALES JAHR DER CHEMIE

Die Vereinten Nationen haben 2011 zum Internationalen Jahr der Chemie erklärt. Verschiedene Aktivitäten im In- undAusland zeigen, wie faszinierend Chemie sein kann und wie essenziell sie im alltäglichen Leben ist.

R A P H A E L H E G G L I N

Bühne frei für die Chemie

Chemie unter der Lupe: Im Internationalen Jahr der Chemie öffnen zahlreiche Firmen und Institute ihre Türen fürdie Öffentlichkeit. (Bild: Novartis)

Page 81: Chemieplus 2011/01 v2

f i l t r a t CHEMIE PLUS 1/2-2011 7 9

Die aufgeführten Veranstaltungen bilden eine Auswahl. Die aktu-elle Liste mit Details und Anmeldeadressen unter:www.chemistry2011.ch … Agenda

Chemische Industrie in Europa – Quo vadis?Vortrag von Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender derBASF SEDatum: 3.02.2011; 16.00 bis 17.30 UhrOrt: ETH Zürich Campus Hönggerberg HCI, Hörsaal G3Zielpublikum: interessierte Öffentlichkeit, ETH-Angehörige, Alumni

Nanomaterialien – Produktion und Gebrauch ohne Neben-wirkungen?Vortrag von Prof. Dr. Harald F. Krug, Eidgenössische Material-prüfungs- und ForschungsanstaltDatum: 16.02.2011; 19.00 UhrOrt: Naturmuseum St. GallenZielpublikum: interessierte Laien

Tier & TechnikDie landwirtschaftliche Forschung des Bundes Agroscope zeigtan ihrem Stand an der Swiss’expo, warum die Analytik im Laborfür die Landwirtschaft wichtig ist.Datum: 24.02.2011 bis 27.02.2011Ort: St. GallenMuseumsnacht«Bruder Schwarz macht Gold» – zum Internationalen Jahr derChemie (Wiederholung stündlich)Datum: 18.03.2011; 19.00 bis 00.00 UhrOrt: Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde, BernZielpublikum: Kinder und Erwachsene

Experimentieren/Magnetismus und ElektrizitätLabor für KinderDatum: 19.03.2011; 10.00 bis 12.00 UhrOrt: Freizeitanlage KüsnachtZielpublikum: Kinder von 4 bis 6 Jahren

Conférence «Pesticides & Cie:un risque pour les eaux de surface et l’eau potable»Datum: 25.03.2011; 20.15 UhrOrt: Aula FXB, Rawyl 47, SionZielpublikum: tout public

Vom Duft der bedrohten FloraNeue und ungewöhnliche Duftstoffe in unterschiedlichstenbedrohten PflanzenartenDatum: 8.04.2011; 18.15 bis 19.30 UhrOrt: Universität Luzern, Pfistergasse 20, Hörsaal H1Zielpublikum: breite Öffentlichkeit, am Thema interessierte Mit-telschüler

Novartis – Einblick in die heutige ForschungDatum: 10.05.2011; 10.00 bis 14.30 UhrOrt: Novartis, Werkareal St. Johann, BaselZielpublikum: für Studierende der Schweizerischen Studienstiftung

Visper Frühjahrsausstellung 2011 (VIFRA)Molekularküche am Stand der LONZADatum: 13.05.2011 bis 18.05.2011Ort: VispZielpublikum: breite Öffentlichkeit

Chemie und ihr Einfluss auf die Architektur und die Bilden-den KünsteDatum: 8.06.2011; 14.30 bis 18.30 UhrOrt: ETH Zürich Campus Hönggerberg; Wolfgang-Pauli-Strasse,HCI, Auditoriumsgebäude; Zielpublikum: Breite Öffentlichkeit

Chaim-Weizmann-Lectureship of the University of Fri-bourg. Nobel prize winner Ada Yonath will give a lecture on thediscovery of the structure of the ribozome.Datum: 14.06.2011; 17.15 UhrOrt: Big Lecture Hall, Department of Chemistry, Chemin du Mu-sée 9, 1700 FribourgZielpublikum: general public

Fest der ChemieDatum: 18.06.2011,11.00 Uhr bis 19.06.2011, 03.00 UhrOrt: Departement Chemie, Chemin du Musée 9, 1700 FribourgZielpublikum: alle, Klein und Gross

Tag der Chemie: «Kulturleistung Chemie»Datum: 18.06.2011; 15.00 bis 23.00 UhrOrt: ETH Zürich Campus Hönggerberg und Uni Zürich CampusIrchelZielpublikum: breite Öffentlichkeit, Familien, ETH-/Uni-Angehöri-ge, Alumni

Tag der offenen Tür an der Universität BernDatum: 18.06.2011; 09.00 bis 17.00 UhrOrt: Freiestrasse 3, Bern (Länggassquartier)Zielpublikum: breite Öffentlichkeit

Chemie in Forschung und Alltag 16-teilige VortragsreiheDatum: 28.09. bis 7. 12. 2011; jeweils 20.15 bis 21.45 UhrOrt: Universität St. GallenZielpublikum: interessierte Laien

Empoisonnements à l’arsenic: Une histoire criminologiqued’un élément chimique notoireDatum: 6.10.2011; 18.15 bis 19.00 UhrOrt: Neuchâtel, Institut de chimie, grand auditoire (GGA)Zielpublikum: grand public

Tag der offenen Tür am Paul Scherrer Institut PSIDatum: 16.10.2011; 10.00 bis 17.00 UhrOrt: Villigen PSIZielpublikum: breite Öffentlichkeit

Internationales Jahr der Chemie: Das läuft in der Schweiz

Page 82: Chemieplus 2011/01 v2

8 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f i l t r a t

entdecken. Globi begleitet die Kinderauch weiter durchs Jahr. So ist er am 28.und 29. Juni an der Universität Zürich an-zutreffen, wo er bei Vorführungen undLaborkursen mitwirkt.Im Frühling 2011 wird der französisch-sprachige Comic «Les vies de Marie Cu-rie, une femme dans l’histoire de la chi-mie» vom Künstler Fiami erscheinen. Be-reits erhältlich ist ein Chemie-Krimi: DerRoman «München 1972. Der Fall AlfonsScheyerer» von Georg Süss-Fink behan-delt eine rätselhafte Thalliumsulfatvergif-tung an der Technischen UniversitätMünchen im Olympiajahr 1972.Für Lernspass wird zudem ein Kartenspielnamens «Chemix» sorgen, mit dem Kin-der wie auch Erwachsene chemische Ver-bindungen nachbauen können. Das Spielwird ab Frühling 2011 erhältlich sein undvom Murmel Verlag Zürich herausgege-ben. Abgerundet wird das InternationaleJahr der Chemie zudem von einer SerieKaffeerahm-Deckel zum Thema. Laut derFirma Cremo soll die Auflage rund 50Mil-lionen Stück betragen. Es wird in den

Ziele im Internationalen Jahrder Chemie (IJC)■Ziel 1: Zentrale Rolle der Chemie aufzeigen: Ob Lebensmittel, Medikamente,Brennstoffe oder neue Materialien: Ohne Chemie läuft in unserer Gesellschaft garnichts. Während des Internationalen Jahrs der Chemie wird die Kunst und Wissen-schaft der Chemie öffentlich zelebriert und an deren wichtigste Beiträge zur Entwick-lung unseres Weltbildes erinnert. Denn die Basiswissenschaft Chemie leistet eine zu-tiefst philosophische Untersuchung der Natur und ist zudem eine angewandte Wis-senschaft. Sie prägt das menschliche Verständnis für die Welt und für den Kosmos.

■Ziel 2: Junge begeistern: Die Veranstaltungen der kommenden Monate sollen Kin-der und Jugendliche ansprechen und ins Boot holen. Gerade wenn es um Gesund-heits- und Umwelthemen – die Herausforderungen der Zukunft – geht, nimmt dieChemie eine Schlüsselrolle ein. Für den schonenden Umgang mit den natürlichenRessourcen und für eine nachhaltige Entwicklung braucht es auch in Zukunft fähigeFachleute für die pharmazeutische und chemische Forschung sowie die Industrie.

■Ziel 3: Kreative Zukunft der Chemie aufzeigen: Das menschliche Verständnis fürdie Welt beruht zu einem grossen Teil auf den sich laufend weiter entwickelnden Er-kenntnissen der Chemie. Durch das wachsende Verständnis der molekularen Eigen-schaften unserer Welt eröffnen sich neue, kreative Optionen für die Menschheit. Umdies aufzuzeigen, öffnen verschiedene Schweizer Hochschulen ihre Labortüren undmachen die chemische Forschung greifbar. Die geplanten Veranstaltungen sollenzum Denken und zum Träumen anregen.

■Ziel 4: Nobelpreisverleihung an Marie Curie feiern: Dieses Jahr jährt sich die No-belpreisverleihung an Marie Curie zum 100. Mal. Sie entdeckte die Elemente Radiumund Polonium und erhielt dafür 1911 den Nobelpreis für Chemie. Als weibliche Wis-senschaftlerin hat Marie Curie noch heute grosse Vorbildfunktion.

°C

CO2

Count

HR

Sysmex Digitana AG8810 Horgen • Telefon 044 718 38 38Sysmex Digitana SA1400 Yverdon • Téléphone 024 423 93 93www.sysmex.ch • [email protected]

Monitoring & Traceability of Temperaturesand other Physical Parameters

• Real-time Monitoring (or datalogging)• High flexibility to suit your monitoring needs...

... and your budget!• Multiple Transmission Technologies

Radio, bus, radio mesh...• Web based Infrastructure

Page 83: Chemieplus 2011/01 v2

f i l t r a t CHEMIE PLUS 1/2-2011 8 1

m Chemiealtbau (CAB) der ETH Zürichwird heute weder oxidiert noch redu-

ziert und auch nicht substituiert. Seit dieChemieabteilung 2001 an den Höngger-berg umgezogen ist, nutzt die Informatik-abteilung das Gebäude. Davor war derCAB fast 120 Jahre lang das Epizentrumchemischer Forschung und Entwicklungan der ETH Zürich. Sieben Professorenerhielten während ihrer Schaffenszeit da-rin den Nobelpreis, und unzählige Studie-rende erlangten hier ihr Wissen, um alsChemikerinnen und Chemiker in der gan-zen Welt tätig zu werden.Am 9. Dezember 2010 füllte sich das alteChemiegebäude noch einmal mit Chemi-kern: Die «Platform Chemistry» der Aka-demie der Naturwissenschaften Schweiz(SCNAT) hat an diesem Tag feierlich denVertreterinnen und Vertretern der ETH

Idie Auszeichnung «Chemical Landmark2010» übergeben. Der Chemiealtbau istdas zweite Gebäude, das so als wichtigehistorische Stätte der Chemie ausgezeich-net und mit einer entsprechenden Ge-denktafel versehen worden ist. Ein Jahrzuvor hatte die erste chemische Fabrikder Schweiz – die in Winterthur Schwe-felsäure herstellte – das Prädikat «Chemi-cal Landmark» erhalten.

Wirkungsstätte grosser ForscherDie Feier fand im Hörsaal G11 des CABstatt. Karl Gademann und Barbara Win-ter-Werner enthüllten als Vertretende der«Platform Chemistry» die Gedenktafelund übergaben sie an Roman Bouteiller,Vizepräsident für Personal und Ressour-cen der ETH Zürich. In seiner Ansprachefreute er sich über die Anerkennung, ver-wies aber auch auf die Last, welche die

alte Bausubstanz für zukunftsgerichteteInstitutionen wie die ETH mit sich bringt:Der Erhalt des Altbaus sei zum Teil teurerals ein Neubau. Zudem würden die rigo-rosen Auflagen des Denkmal- und Hei-matschutzes die Entwicklung des Hoch-schulstandorts im Zentrum Zürichs behin-dern.Wie viel Geschichte in den alten Gemäu-ern des CAB steckt, zeigten weitere Fest-reden: In der Zeit von 1884, dem Erbau-ungsdatum, bis zum Umzug der Chemie-abteilung im Jahr 2001 war das GebäudeWirkungs- und Forschungsstätte internati-onal bedeutender Chemieprofessoren. Da-runter ist auch Leopold Ruzicka, dessenGruppe es im CAB erstmals gelang, dasmännliche Geschlechtshormon Testoste-ron zu synthetisieren. Den Nobelpreis fürChemie erhielt Ruzicka dafür 1939 – zu-sammen mit seinem deutschen For-

AUSZE ICHNUNG «CHEMICAL LANDMARK»

Das kulturelle Erbe der Chemie sichtbar machen: So lautet das Ziel von «Chemical Landmark». Die Akademie der Natur-wissenschaften Schweiz zeichnet damit jedes Jahr eine bedeutende Wirkstätte der chemischen Forschung, Entwicklungoder Industrie aus. Dieses Jahr kam die ETH Zürich zu Ehren.

R A P H A E L H E G G L I N

«Altes» Chemiegebäude der ETHkommt zu neuen Ehren

Die Chemical-Landmark-Gedenktafel. (Bild: Barbara Winter, SCNAT)

Chemical LandmarkMit dem Programm «Chemical Land-mark» würdigt die «Platform Chemistry»der Akademie der NaturwissenschaftenSchweiz (SCNAT) historische Stättender Chemie mit einer Gedenktafel. Da-mit wird das kulturelle Erbe der Chemieerhalten und für die Öffentlichkeit sicht-bar gemacht. Jede Person – Chemikeroder Nicht-Chemiker, Historiker oderNicht-Historiker – kann eine Gebäude-nominierung bei der «Platform Chemis-try» einreichen. Eine Jury aus Chemi-kern, Chemieingenieuren und Wissen-schaftshistorikern evaluiert jeweils dieVorschläge. Jährlich wählt die Jury einehistorische Stätte aus. Die erste Aus-zeichnung überhaupt bekam 2009 dieerste chemische Fabrik der Schweiz,die in Winterthur steht und in derSchwefelsäure hergestellt wurde.www.chemistry.scnat.ch

Page 84: Chemieplus 2011/01 v2

schungs-Konkurrenten Adolf Butenandt.Vitamin C ist eine weitere Substanz, diezum ersten Mal im CAB synthetisiertwurde. Dies von Tadeus Reichstein, derallerdings nicht dafür, sondern für seineEntdeckungen bei den Hormonen der Ne-bennierenrinde den Nobelpreis für Medi-zin erhielt.

Multifunktionales GebäudeDie Zahl der Nobelpreisträger und ihrerEntdeckungen zeigen, welch kreative At-mosphäre im CAB geherrscht hat. Das istkein Zufall, wurde das Gebäude dochnach den strengen Vorgaben der Chemie-Professoren Victor Meyer und Georg Lun-ge erbaut. Sie liessen ihre praxisbezoge-nen Vorgaben in die Planung einfliessen,und die Architekten Friedrich Bluntschliund Georg Lasius haben diese umgesetzt.Den Erbauern des Gebäudes war es wich-

tig, dass im CAB nicht nur chemischeGrundlagenforschung möglich war, son-dern auch unter den Bedingungen einesFabrikbetriebes gearbeitet und entwickeltwerden konnte – der Grundstein für dieChemieingenieure war damit schon frühgelegt.Gebaut wurde der CAB als Ersatz für einviel kleineres Chemiegebäude. Der Baukostete damals 1,3Millionen Franken, dieEinrichtung zusätzliche 400000 Franken.Im CAB befanden sich neben grossen La-boratorien auch umfassende Apparate-und Präparatesammlungen, Maschinen-räume sowie Konferenzräume, Arbeits-zimmer und Wohnungen. Das Gebäudewar damals auf dem neusten Stand derTechnik und bot den Forschenden ein at-traktives Arbeitsumfeld. Chemikerinnenund Chemiker aus der ganzen Welt sinddavon angezogen worden.

Nobelpreisträger vom CABder ETH Zürich

Nobelpreisträger Nobelpreis JahrRichard Willstätter Chemie 1915Richard Kuhn Chemie 1938Leopold Ruzicka Chemie 1939Tadeusz Reichstein Medizin 1950Hermann Staudinger Chemie 1953Vladimir Prelog Chemie 1975Richard Ernst Chemie 1991

Historische Impression aus dem CAB. (Bilder: ETH-Bibliothek Zürich)

82 CHEMIE PLUS 1/2-2011 f i l t r a t

Werabonniert,ist immerinformiert!

PLUS

112010

Schweizer Fachzeitschrift d

er Chemieberufe

Offizielles Organ des Schweize

rischen Chemie- und Pharmab

erufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverb

andes Laborberufe FLB

In today’s global markets, productsand suppliers face increased scrutiny.

One weak link can undermine your brand and your business. FT-IR analysis

provides the quality assuranceyou need, but do you have the resources to use

it to your advantage?The new Nicolet iS5 packages the performance of our

leading spectrometers and ease-of-use of our OMNIC software in a lightweight,

compact and rugged design that sets the new standard for value. The resource

you need, at a price you can afford

.

• Superior performance

• Compact size

• Affordable price

©20

10Th

erm

oFi

sher

Sci

entifi

cIn

c.A

llrig

hts

rese

rved

.

Thermo Scientific Nicolet iS5 FT-IR

Leading performance and value

in entry-level FT-IR spectroscopy

for more information: • +4 61 716 77 50 • [email protected]

financially responsible

technically capable

1

PLUS

122010

Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

HAMILTON ARC SystemARC Sensoren Serie für DO-, pH- und LF-Auswertung

HAMILTON Bonaduz AG • CH-7402 Bonaduz • Schweiz • [email protected] • www.hamiltoncompany.com

4-20mA und Modbus Parallelinterface für Prozesssicherheit • Transmitter frei – direkte Anbindung an Prozessleitsystem

Integrierte Wartung-, Alarm- und Diagnosefunktionen • Flexible Monitoring Optionen

VWR International AG

Lerzenstrasse 16/18

8953 Dietikon Tel.: 044 745 13 13

Fax: 044 745 13 10

[email protected]

http://ch.vwr.com

VWR – Ihr Laborvollversorger und Servicepartner

E-Business: Webshop, SAP, OCI, Punchout, Trainingskurse • Kundenservice • Technische Beratung • Installation

Wartung • Reparatur • Ersatzteile • Kalibrierung von Instrumenten • IQ, OQ & PQ • Validierung • Thermo Mapping

1/2-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.ch

www.marktspiegel.ch

4Thema des Monats: Mühsamer REACh-Prozess

27 Biotechnologie: Innovative Schweizer Biotechszene

79Filtrat: Das läuft im Internationalen Jahr der Chemie

chemie plusvermitteltFachwissen –aus der Praxis,für die Praxis.

Jetzt anrufen!Tel. 058 200 56 93

www.chemieplus.ch

WR I ternational AGTel.: 044 745 13 13

10

1/2-2011

Schweizer Fachzeitschrift f

ür Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweize

rischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverb

andes Laborberufe FLB

VWR Int

1/2-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

Page 85: Chemieplus 2011/01 v2

f i l t r a t CHEMIE PLUS 1/2-2011 8 3

as im vergangenen Herbst imVerlag Europa Lehrmittel erschie-

nene neue Lehrbuch der Theorie undPraxis Instrumenteller Analytik vonHeinz Hug behandelt alle praxisrelevan-ten Themengebiete der Analytik, vonder UV-/VIS-Spektroskopie und IR-Spek-troskopie über die Kernresonanz-, Mas-sen- und Atomspektroskopie und die ge-samte Elektroanalytik und Chromatogra-phie bis zum Qualitätsmanagement inder Analytik. Hug hatte zuvor im gleichenVerlag bereits ein Lehrbuch der Physikali-schen Chemie veröffentlicht. Beide Lehr-bücher zeichnen sich durch Leichtver-ständlichkeit aus. Sie ermöglichen Fach-schülern und Studenten einen mühelosenEinstieg in die oftmals komplexe Materie.Beispielsweise wird das wirkliche Ver-ständnis von Formeln erheblich erleich-tert, indem den physikalischen Grössen ineiner unmittelbar daneben stehenden Le-

D

gende die entsprechenden SI-Einheitenzugeordnet werden.Jedem Kapitel geht eine Einführung in dietheoretischen Grundlagen voran. Dannfolgen ausführliche Erklärungen zu denapparativen Anforderungen und Anleitun-gen zur Spektrenauswertung zu jedemAnalyseverfahren. Sehr anschaulich wirddie Fourier-Transformation dargestellt. Je-des Thema wird durch Übungsaufgabenabgerundet. Deren vollständige Lösungen

werden im Anhang aufgelistet. Das er-leichtert das Selbststudium beziehungs-weise die Nachbearbeitung der Unter-richtseinheiten. Wichtige Merksätze zu je-dem Verfahren sind rot markiert. Grund-legende Formeln sind dagegen grün her-vorgehoben. Zahlreiche Abbildungen tra-gen zusätzlich zur klaren Gliederung desLehrbuches bei. Das erlaubt ein schnellesErfassen der wichtigsten Inhalte undmacht das Buch zum idealen Begleiter fürStudierende chemischer Fachrichtungen.Es ist wohl nicht übertrieben, Hugs Fleiss-arbeit als bislang einmalig auf dem deut-schen Lehrbuchmarkt zu bezeichnen.Auch fortgeschrittenen Praktikern ist dasBuch sehr zu empfehlen, da viele neueEntwicklungen und Anwendungsgebietebeschrieben werden.

Heinz Hug: Instrumentelle Analytik, Theorie

und Praxis. EUR 40,00. Verlag Europa-Lehr-

mittel, Haan-Gruiten 2010.

ISBN 978-3-8085-7211-5

SACHBUCH

E D G A R G Ä R T N E R

Instrumentelle Analytik leicht gemacht

m 4. und 5. Mai 2011 findet in derE-Halle in Basel erstmals die Mes-

se Schüttgut Schweiz, nationale Verkaufs-plattform für die Schüttgutbranche, statt.Die Nachfrage für Standflächen zur Pre-miere verlaufe sehr erfreulich, teilte am6. Dezember 2010 der Veranstalter Easy-fairs mit, der zu diesem Zeitpunkt bereits52 Festbuchungen verbuchte. Aus diesemGrund wurde die Messe in eine grössereHalle der Messe Basel verlegt. ChristianRudin, Geschäftsführer der Easy-fairs Switzerland GmbH, dazu: «Wir ha-ben mit der Messe Basel und der grösse-ren Halle einen optimalen Standort fürdie Messe Schüttgut. Die freien Stände ge-hen weg wie frische Weggli.» Die Schütt-gut Schweiz soll sich als wichtiger Jahres-treffpunkt der schüttgutverarbeitenden In-dustrie etablieren. An der Premiere infor-mieren nationale und internationale Un-ternehmen wie Dito, Nef tec, ISB, Witro-nic, Kokeisl und andere über das Verar-beiten, die Handhabung und den Trans-

A port von groben und feinen, freifliessen-den Schüttgütern.Für prozessorientierte Industrien wie dieChemie-, Lebensmittel-, Pharma-, Kosme-tik-, Kunststoff- und Metallindustrie sowiedie Logistikbranche, die Landwirtschaft,die Baubranche, den Anlagen- und Ma-schinenbau wie auch die Recyclingindus-trie sind Schüttguttechnologien ein wich-tiger Teil des Produktionsprozesses. DieFachbesucher finden auf der Veranstal-tung die aktuellsten Produkte und Ent-wicklungen zum Wiegen und Messen, Mi-schen, Sortieren, Filtern und Zerkleinernvon Schüttgütern in der verarbeitendenIndustrie und auch Lösungen zum För-dern, Lagern und Verpacken des Mate-rials sowie Sicherheits- und Umweltfra-gen. Qualitätskontrolle und Analytik run-den das Themenspektrum ab.Ebenfalls wird ein spezifisches Rahmen-programm mit Fachvorträgen und Wis-sensvermittlung angeboten.Das Konzept der Easyfairs für kosten- und

zeiteffiziente Verkaufsplattformen werdemit der Schüttgut Schweiz 2011 weiterausgebaut, hiess es weiter. Aussteller kön-nen ab 5900 Franken am 2-tägigen Eventdabei sein. Der Preis für den Stand ist beiEasyfairs auch der Preis für die Messe. ImPreis inbegriffen sind ein fixfertiger Stand,ein Grundmodul mit Möbeln, Beleuch-tung und Stromanschluss. Inbegriffensind zudem Katalogeintrag, Besucherwer-bung, Gratis-Gutscheintickets und Flyer,Kaffeegutscheine und Aussteller-Park-plätze. Der Eintritt und das gesamte Rah-menprogramm sind für alle Messebesu-cher kostenlos. Mit einem Aufpreis von790 Franken erhalten Aussteller zusätz-lich eine verstärkte Logopräsenz sowohlonline wie auch an der Veranstaltung.

WEITERE INFORMATIONENEasyfairs Switzerland GmbHCH-4058 BaselTelefon +41 (0)61 228 10 [email protected]

www.easyfairs.com/schuettgutschweiz

EASYFA IRS SCHÜTTGUT SCHWEIZ

Verkaufsplattform für Schüttgutindustrie

Page 86: Chemieplus 2011/01 v2

8 4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 v e r a n s t a l t u n g e n

KALENDER27. Februar – 9. Oktober 2011Sonderausstellung in der DASANano! Nutzen und Visionen einerneuen Technologie, DortmundVeranstalter:DASA / Arbeitswelt AusstellungFriedrich-Henkel-Weg 1-25D-44149 DortmundTelefon: +49 (0)231-90712436Fax +49 (0)[email protected]

28. Februar – 1. März 2011Einführung in die HPLC, WindischVeranstalter:Divsion Analytische Chemie SCGEAWAG, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon +41 (0)44 823 52 00Fax +41 (0)44 823 58 [email protected]

2.–3. März 2011Einführung in die Gaschromatographie(GC), WindischVeranstalter:Division Analytische Chemie SCGEAWAG, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon +41 (0)44 823 52 00Fax +41 (0)44 823 58 [email protected]

2.–4. März 2011Im Auftrag der European Compliance Aca-demy:Maximising HPLC Productivity, BerlinVeranstalter:Concept HeidelbergPostfach 10 17 64D-69007 HeidelbergTelefon +49 (0)6221-84 44 0Fax +49 (0)6221-84 44 [email protected]

Ab 10.März 2011Ergänzungskurs Verfahrenstechnik,Chur (HTW Chur in Zusammenarbeit mitder SGVC)Veranstalter:SGVC AdministrationM. L. RickenbacherRebgartenweg 25CH-4104 OberwilTelefon 061 401 46 [email protected]

10.–11. März 2011Im Auftrag der European Compliance Aca-demy: Microbiology for Non-Microbio-logists, München

Veranstalter:Concept HeidelbergPostfach 10 17 64D-69007 HeidelbergTelefon +49 (0)6221-84 44 0Fax +49 (0)6221-84 44 [email protected]

14.–15. März 2011Säulen, Phasen und Trennoptimierungin der HPLC, Ergänzungskurs, WindischVeranstalter:Division Analytische Chemie SCGEAWAG, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon +41 (0)44 823 52 00Fax +41 (0)44 823 58 [email protected]

17. März 2011Real-Time Polymerase Chain Reaction(rt-PCR) in der Lebensmittelkontrolle,DübendorfVeranstalter:Division Analytische Chemie SCGEAWAG, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon +41 (0)44 823 52 00Fax +41 (0)44 823 58 [email protected]

23.–24. März 2011Im Auftrag der European Compliance Aca-demyProtein Analytical Technologies, WienVeranstalter:Concept HeidelbergPostfach 10 17 64D-69007 HeidelbergTelefon +49 (0)6221-84 44 0Fax +49 (0)6221-84 44 [email protected]

28.–30. März 2011GPC Intensivkurs in Theorie und Pra-xis, MainzVeranstalter:PSS Polymer Standards ServiceGmbH, Christian WeckerIn der Dalheimer Wiese 5D-55120 MainzTelefon +49 6131 9623 923Fax +49 6131 9623 [email protected]

28.–31. März 2011Im Auftrag der European Compliance Aca-demy: Contamination Control, PragVeranstalter:Concept HeidelbergPostfach 10 17 64D-69007 HeidelbergTelefon +49 (0)6221-84 44 0

Fax +49 (0)6221-84 44 [email protected]

31. März–1. April 2011GMP-/FDA-gerechte Dokumentationin der Herstellung (D1), HeidelbergVeranstalter:Concept HeidelbergPostfach 10 17 64D-69007 HeidelbergTelefon +49 (0)6221-84 44 0Fax +49 (0)6221-84 44 [email protected]

4.–8. April 2011Hannover Messe, HannoverVeranstalter:Hannover Messe TeamDeutsche Messe, MessegeländeD-30521 HannoverTelefon +49 (0)511 89-0Fax +40 (0)511 89-32626www.hannovermesse.de

13. und 14. April 20112. Int. Polymerkongress, LinzVeranstalterClusterland Oberösterreich GmbHHafenstrasse 47-51 A-4020 LinzTelefon: +43/732/[email protected]

4.–5. Mai 2011Schüttgut Schweiz 2011, BaselVeranstalter:easyFairs Switzerland GmbHUtengasse 44CH-4058 BaselTelefon +41 (0)61 228 10 00Fax +41 (0)61 228 10 09www.easyfairs.ch

12.–18. Mai 2011Interpack, DüsseldorfProcesses and PackagingVeranstalter:Messe Düsseldorf GmbHMesseplatzD-40474 DüsseldorfTelefon +49 (0)211 45 60 01Fax +49 (0)201 36547 325www.messe-duesseldorf.de

8.–9. Juni 2011Labotec Suisse, GenfVeranstalter:easyFairs Switzerland GmbHUtengasse 44CH-4058 BaselTelefon +41 (0)61 228 10 00Fax +41 (0)61 228 10 09www.easyfairs.ch

15.–16. Juni 2011Chemspec Europe, GenfThe fine & speciality chemicals connectionOrganisation:

Quartz Business Media LtdWestgate House120/130 Station RoadRedhill, Surrey, RH1 1ET, UKKontaktperson: Michelle Baalham,Operations ManagerTelefon +44 (0)1737 855 290Fax +44 (0)1737 855 [email protected]

27.–29. September 2011WTT-Expo, KarlsruheFachmesse für industrielle Wärme- undKältetechnikVeranstalter:PP Publico Publications und Karls-ruher Messe- und Kongress-GmbHHarald Krüssmann (PP)Telefon: +9 (0)201 79 12 12Fax +49 (0)201 79 88 [email protected]

11.–13. Oktober 2011Biotechnica, HannoverVeranstalter:Deutsche MesseMessegeländeD-30521 HannoverTelefon +49 (0)511 89-0Fax +40 (0)511 89-32292www.biotechnica.de

11.–13. Oktober 2011Powtech/Technopharma, NürnbergVeranstalter:NürnbergMesse GmbHProjektleitung PowtechMessezentrumD-90471 NürnbergTelefon +49 (0) 9 1186 06-89 40Fax +49 (0) 9 11.86 06-82 81www.powtech.de

18.–21. Oktober 2011A+A 2011, DüsseldorfPersönlicher Schutz, betriebliche Sicherheitund Gesundheit bei der Arbeit. Fachmessemit KongressVeranstalter:Messe Düsseldorf GmbHMesseplatzD-40474 DüsseldorfTelefon +49 (0)211 45 60 01Fax +49 (0)201 36547 325www.messe-duesseldorf.de

Page 87: Chemieplus 2011/01 v2

ABBAUTEST, B IOLOGISCH

BMG Engineering AG, Effizienz- und RisikoengineeringIfangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 928952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 [email protected] www.bmgeng.ch

ABFÜLLTECHNIK

Feige GmbH, Innovative Lösungen für die Abfüllungflüssiger und pastöser ProdukteTel. +49 4531 8909-0 www.feige.com

ABGASREIN IGUNG

EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KGTübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.comD-71032 Böblingen [email protected]

ABWASSERAUFBEREITUNG

ENVIRO FALK AGTwirrenstrasse 6 Tel. +41 55 286 18 188733 Eschenbach/SG Fax +41 55 286 18 [email protected] www.envirofalk.ch

ABWASSERREIN IGUNGSANLAGEN

EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KGTübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.comD-71032 Böblingen [email protected]

AKTIVKOHLE

Schneider Umwelttechnik AG8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 [email protected] www.sut.ch

ALLGEMEINE LABORARTIKEL

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

ANALYTIK CHEMISCH

BMG Engineering AG, Effizienz- und RisikoengineeringIfangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 928952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 [email protected] www.bmgeng.ch

HUBER.committed to science

ANLAGENBAU

BWB Engineering AGAnlagenbau-u Rohrleitungsbau, Gastechnik, MSRE/PlanungSternenfeldstrasse 8 4127 BirsfeldenTel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

JAG Jakob AG, ProzesstechnikIndustriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 302555 Brügg www.jag.ch

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +41 61 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

ANLAGEN- UND APPARATEBAU

Anlagenbau AGIndustrie Neuhof 30 Tel. +41 34 447 70 003422 Kirchberg Fax +41 34 447 70 [email protected] www.anlagenbau.ch

ANLAGEN- UND BEHÄLTERBAU

Gebrüder Hagemann GmbH & Co KGSudhoferweg 55 Tel.+49 2521 29946-0D-59269 Beckum Fax +49 2521 [email protected]

• Kunstharzanlagen• Druckbehälter• Tankanlagen

ANTRIEBSTECHNIK

ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AGMattenweg 1, [email protected] Tel. +41 33 951 31 313855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 951 34 55

APPARATEBAU

IST-Edelstahl-Anlagenbau AGSchorenstrasse 54 Tel. 033 334 26 00CH-3645 Thun-Gwatt Fax 033 336 72 [email protected] www.istinox.ch

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

APPARATEBAU/DRUCKBEHÄLTER

ANGENSTEIN AG – Norm- und SonderflanscheHauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 114147 Aesch Fax +41 61 756 11 01www.angenstein.ch [email protected]

APPARATE- , ANLAGEN- UND KONSTRUKTIONEN

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +4161 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

ARMATUREN

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +41 61 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

ASEPTISCHE VENTILE

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

ATOM ABSORPTIONS SPEKTROMETRIE (AAS)

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 804148 Pfeffingen Fax 061 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

AUFTRAGSANALYSEN

AQura GmbHRodenbacher Chaussee 4 Tel. +49-6181-59-4282D-63457 Hanau Fax [email protected] www.aqura.de

EMOTT AGLabor für Festkörperanalytik und ElektronenmikroskopieIn Grosswiesen 14 Tel. 044 881 20 108044 Gockhausen/Zürich Fax 044 881 20 09GMP zertifiziert www.emott.ch

AUFTRAGSSYNTHESEN

Organica Feinchemie GmbH Wolfen KundensynthesenGefahrgeneigte Reaktionen, Hochdruckrekationen,Labor –Pilot – Tonnen, GMP FDA geprüft www.organica.deD-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel. +49 3494 636 215

BAKTERIOLOGIE/MIKROBIOLOGIE

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

BEHÄLTER AUS CHROMNICKEL

IST-Edelstahl-Anlagenbau AGSchorenstrasse 54 Tel. 033 334 26 00CH-3645 Thun-Gwatt Fax 033 336 72 [email protected] www.istinox.ch

HUBER.committed to science

BEZU

GSQ

UELLEN

REG

ISTER

BEZU

GSQ

UELLEN

REG

ISTER

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 8 5

Page 88: Chemieplus 2011/01 v2

BEHÄLTERBAU

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

BEHÄLTER AUS KUNSTSTOFF

Georg Utz AG5620 Bremgarten Tel. 056 648 77 [email protected] www.georgutz.com

BEHÄLTER UND ROHRE, G LASFASER

ROTAVEREmmentalerstrasse 100 Tel. +41 34 460 62 623432 Lützelflüh Fax +41 34 460 62 [email protected] www.rotaver.ch

BERATUNG REACH

BMG Engineering AG, Effizienz- und RisikoengineeringIfangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 928952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 [email protected] www.bmgeng.ch

BERATUNG TECHNISCHE

Chemgineering Technology AGGüterstrasse 107 Tel. +41 61 467 54 544133 Pratteln www.chemgineering.com

JAG Jakob AG, ProzesstechnikIndustriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 302555 Brügg www.jag.ch

BERSTSCHEIBEN

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

TECHEMA AG4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 [email protected] www.techema.ch

BERSTSICHERUNGEN

Striko Verfahrenstechnik W. Strickfeldt & Koch GmbHTel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 [email protected] www.striko.de

TECHEMA AG4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 [email protected] www.techema.ch

BIG-BAG-BEFÜLL- UND ENTLEERSTATIONEN

VIA AG, EngineeringMühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 254112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 [email protected] www.viaag.ch

BIOTECHNOLOGIE

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

BRANDSCHUTZ, EXPLOSIONSSCHUTZ

INCOM Explosionsschutz AGRötzmattweg 105, www.incom-ag.chTel. +41 62 207 10 104600 Olten, [email protected] Fax +41 62 207 10 11

BRUTSCHRÄNKE/CO2-BRUTSCHRÄNKE

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

BRUT- UND TROCKENSCHRÄNKE

IG Instrumenten-Gesellschaft AGRäffelstrasse 32 Tel. +41 44 456 33 338045 Zürich Fax +41 44 456 33 [email protected] www.igz.ch

CHEMIEDISTRIBUTION

BTC Speciality Chemical Distribution SASTelefon +41 44 781 94 11Telefax +41 44 781 93 [email protected] www.btc-fr.com

CHEMIE- UND BIOSENSOREN

C-Cit AG, Center for Chemical Information TechnologyEinsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 558820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 [email protected] www.c-cit.ch

CHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

HUBER.committed to science

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

CHROMATOGRAPHIE-DATENSYSTEME (CDS)

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

CHROMATOGRAPHIE , IONEN

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

SEBIO GmbHGeissbrunnenweg 14 Tel. +41 61 971 83 444452 Itingen Fax +41 61 971 83 [email protected] www.sebio.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

Verfahrenstechnik

8 6 CHEMIE PLUS 1/2-2011 b e z u g s q u e l l e n

Page 89: Chemieplus 2011/01 v2

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

DAMPFARMATUREN

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und ArmaturenGustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 008702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

DICHTUNGEN

NT K+D AGFabrikweg 10 Tel. +41 55 254 54 543175 Flamatt Fax +41 55 254 54 [email protected] www.ntkd.ch

DISPERGIERAPPARATE UND -MASCHINEN

KINEMATICA AGLuzernerstrasse 147 a, Tel. +41 41 259 65 656014 Littau/Luzern Fax +41 41 259 65 [email protected] www.kinematica.ch

DOSIERANLAGEN

K-Tron (Schweiz) AGIndustrie Lenzhard Tel. +41 62 885 715702 Niederlenz, Fax +41 62 885 71 80, www.ktron.com

DOSIERGERÄTE

Schenck Process GmbHPallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 [email protected] www.schenckprocess.com

DOSIERPUMPEN

Alldos International AGSchönmattstrasse 4 Tel. +41 61 717 55 55CH-4153 Reinach Fax +41 61 717 55 [email protected] www.grundfosalldos.com

ProMinent, Dosiertechnik AGTrockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 118105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 [email protected] www.prominent.ch

ROTOTEC AGLuzernstrasse 224c Tel. +41 31 838 40 003078 Richigen www.rototec.ch

TECHEMA AG4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 [email protected] www.techema.ch

DOSIERTECHNIK

Alltech Dosieranlagen GmbHAbwasserreinigungsanlagen für die IndustrieRudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.deD-76356 Weingarten [email protected]. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650

FREI Fördertechnik AGSchwarzbachstrasse 26 Tel. +41 31 720 56 563113 Rubigen Fax +41 31 720 56 [email protected] www.ffag.ch

DRUCKBEHÄLTER

IST-Edelstahl-Anlagenbau AGSchorenstrasse 54 Tel. 033 334 26 00CH-3645 Thun-Gwatt Fax 033 336 72 [email protected] www.istinox.ch

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

DRUCKLUFT-MEMBRANPUMPEN

schubagPumpen, Systeme, Projektierung, Service, DiagnostikFrauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 218266 Steckborn www.schubag.ch

DRUCKREDUZIERVENTILE

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

DÜSEN

Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste DüsentechnologieHutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/[email protected] www.duesen-schlick.de

SSCO-Spraying Systems AGEichenstrasse 6, 8808 Pfäffikon Tel. +41 55 410 10 60Fax +41 55 410 39 30, [email protected]

ELEKTROPHORESE

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

Hamilton Bonaduz AGVia Crusch 8 Tel. +41 81 660 60 607402 Bonaduz Fax +41 81 660 60 [email protected] www.hamiltoncompany.com

ENERGIEVERSORGUNG

H. LÜDI + Co. AGPostfach Tel. +41 44 843 30 50Moosäckerstrasse 86 Fax +41 44 843 30 908105 [email protected] www.hlag.ch

ENTSTAUBUNGSANLAGEN

WESCO-KELLER-Entstaubungstechnik AG9320 Arbonwww.wesco.ch Tel. +41 71 447 19 [email protected] Fax +41 447 19 61

ETIKETTEN

Kern-Etiketten AGGrubenstrasse 4 Tel. +41 43 455 60 308902 Urdorf Fax +41 43 455 60 [email protected] www.kernetiketten.ch

EXPLOSIONSSCHUTZ

R. STAHL Schweiz AGExplosionsschutzBrüelstrasse 26 Tel. +41 61 855 40 604312 Magden Fax +41 61 855 40 [email protected] www.stahl-schweiz.ch

EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX)

BARTEC Engineering + Services AGHinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 276330 Cham Fax +41 41 747 27 [email protected] www.bartec.ch

Parkem AG MotionControlTäfernstrasse 37 Tel. 056 493 38 835405 Baden-Dättwil Fax 056 493 42 [email protected] www.parkem.ch/atex

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 8 7

Page 90: Chemieplus 2011/01 v2

PEPPERL + FUCHS AGSägeweg 7 Tel. +41 32 374 76 872557 Studen Fax +41 32 374 76 [email protected] www.pepperl-fuchs.ch

EXZENTERSCHNECKENPUMPEN

schubagPumpen, Systeme, Projektierung, Service, DiagnostikFrauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 218266 Steckborn www.schubag.ch

EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

VIA AG, EngineeringMühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 254112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 [email protected] www.viaag.ch

EX-S ICHERE MEMBRANPUMPEN (ATEX)

VACUUBRAND GMBH + CO KG8484 Theilingen Tel. +41 52 384 01 [email protected] www.vacuubrand.com

EX-S ICHERE MESS- UND REGELTECHNIK

PEPPERL + FUCHS AGSägeweg 7 Tel. +41 32 374 76 872557 Studen Fax +41 32 374 76 [email protected] www.pepperl-fuchs.ch

FARBMESSUNG (FLÜSSIGKEITEN)

Hach LangeRorschacherstrasse 30A Tel. +41 84 855 66 999424 Rheineck Fax +41 71 886 91 [email protected] www.hach-lange.com

Sigrist-Photometer AG6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 [email protected] www.photometer.com

Tintometer AGHauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 295212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 [email protected] www.tintometer.ch

FE INMECHANIK/LABORAPPARATE

Rudolf WechslerGartenstrasse 5 Tel. +41 61 312 09 494127 Birsfelden/BL Fax +41 61 312 09 34

FESTPHASENEXTRAKTION

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

F IBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 [email protected] www.maxmuellerag.com

F ILTER

3M (Schweiz) AG, Ligacon-Cuno Division8317 Tagelswang Tel. +41 52 354 20 [email protected] www.ligacon.ch

Sefil tec Separation- und Filtertechnik EngineeringLangmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 778182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 [email protected] www.sefiltec.com

SF-Filter AG8184 Bachenbülach Tel. +41 44 864 10 68www.sf-filter.com Fax +41 44 864 14 58

F ILTERANLAGEN

WESCO-KELLER-Entstaubungstechnik AG9320 Arbonwww.wesco.ch Tel. +41 71 447 19 [email protected] Fax +41 447 19 61

F ILTERHILFSMITTEL

Schneider Umwelttechnik AG8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 [email protected] www.sut.ch

F ILTERMEDIEN

SEFAR AG, Filtration Solutions9410 Heidenwww.sefar.com Tel.+41 71 898 57 00

F ILTERTECHNIK

Filter Spare Parts by Infolabel AGGrossrietstrasse 7 [email protected] Nänikon www.filterspares.ch

F ILTRATIONSSYSTEME

DrM, Dr. Müller AGFundabac®-Filter Tel. +41 44 921 21 218708 Männedorf www.drm.ch

F ILTERPAPIER

SEBIO GmbHGeissbrunnenweg 14 Tel. +41 61 971 83 444452 Itingen Fax +41 61 971 83 [email protected] www.sebio.ch

FLAMMENSPERREN

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

FLANSCHEN NACH DIN, EN, ASME

ANGENSTEIN AG – Norm- und SonderflanscheHauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 114147 Aesch Fax +41 61 756 11 01www.angenstein.ch [email protected]

FÖRDERTECHNIK

FREI Fördertechnik AGSchwarzbachstrasse 26 Tel. +41 31 720 56 563113 Rubigen Fax +41 31 720 56 [email protected] www.ffag.ch

FT- IR

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

FT-NIR

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

FLUORESZENZ-SPEKTROSKOPIE

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-82008 Unterhaching Tel. +49 89-462 31 [email protected] www.horiba.com/de/scientific/

FÜLLSTAND

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AGAquasant mesure technique SA4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 [email protected] www.aquasant-mt.com

PEPPERL + FUCHS AGSägeweg 7 Tel. +41 32 374 76 872557 Studen Fax +41 32 374 76 [email protected] www.pepperl-fuchs.ch

GABELSTAPLER EX-GESCHÜTZT

HKS Fördertechnik AGGabelstapler ExplosionsgeschütztTel. +41 52 305 47 47 www.hks-hyster.ch

8 8 CHEMIE PLUS 1/2-2011 b e z u g s q u e l l e n

Page 91: Chemieplus 2011/01 v2

GASANALYSEGERÄTE

Dr. Marino Müller AGProcess Control InstrumentationGewerbestrasse 9 Tel. +41 44 986 29 298132 Egg Fax +41 44 986 29 39www.muellerag.ch

GASE/GASVERSORGUNG

GarbagasHofgut Tel. +41 31 950 50 503073 Gümligen Fax +41 31 950 50 [email protected] www.carbagas.ch

GASGEMISCHE, SPEZ IALGASE

Messer Schweiz AGSeonerstrasse 75 Tel. +41 62 886 41 415600 Lenzburg Fax +41 62 886 41 [email protected] www.messer.ch

GASMESS- UND WARNGERÄTE

CONTREC AGRiedstrasse 6 Tel. +41 44 746 32 208953 Dietikon Fax +41 44 746 32 [email protected] www.contrec.ch

GASWÄSCHER, GLASFASERVERSTÄRKT

ROTAVEREmmentalerstrasse 100 Tel. +41 34 460 62 623432 Lützelflüh Fax +41 34 460 62 [email protected] www.rotaver.ch

GCMC/GASCHROMATOGRAPHIE

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

GFK-KUNSTSTOFFROSTE

PcP. Sicherheitsroste GmbH, Stahl- und Edelstahlverarb.Duisbergstrasse 13 Tel. +49 23 38/91 81-0D-58339 Breckerfeld Fax +49 23 38/34 01www.sichernachoben.de

GFK-ROHRE UND BEHÄLTER

HUBER Kunststoffwerk AGGewerbestr. 3, Postfach 16 Tel. 056 266 40 805426 Lengnau Fax 056 266 40 [email protected] www.huber-lengnau.ch

GLASGERÄTE, -WAREN

Glastechnik Rahm4132 Muttenz Tel. +41 61 461 07 [email protected] www.glastechnikrahm.ch

SCHMIZO AG4800 Zofingen Tel. +41 62 797 25 [email protected] www.schmizo.ch

HOCHDRUCKTECHNIK

OLAER (SCHWEIZ) AGBonnstrasse 3 Tel. +41 26 492 70 003186 Düdingen Fax +41 26 492 70 [email protected] www.olaer.chEngineering, Verkauf und Service von Produkten undSystemen für das Speichern, Kühlen und Filtrierenvon Flüssigkeiten und Gasen

HACCP/HYGIENEMONITORING

CAS Clean-Air-Service AGReinluftweg 1 Tel. +41 71 987 01 019630 Wattwil Fax +41 71 987 01 [email protected] www.cas.ch

HPLC- & UHPLC-ANLAGEN

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

KNAUERHegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270D-14163 Berlin www.knauer.netCH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

HYGIENEPALETTEN

Georg Utz AG5620 Bremgarten Tel. 056 648 77 [email protected] www.georgutz.com

ICP-MS

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

ICP-OES

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH8117 Fällanden ZH Tel. 044 825 95 [email protected] www.brukeroptics.com

INFRAROT-STRAHLER

Abecon AGFriesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 008055 Zürich Fax +41 44 451 20 [email protected] www.abecon.ch

INSTANDHALTUNG

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +41 61 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

INSTRUMENTELLE ANALYTIK

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbHBoschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 [email protected] www.spectro.com

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

IONENAUSTAUSCHER

Schneider Umwelttechnik AG8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 [email protected] www.sut.ch

IONENTAUSCHER/REGENERATION

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 8 9

Page 92: Chemieplus 2011/01 v2

KOMPRESSOREN 100 % ÖLFREI

Atlas Copco (Schweiz) AGBüetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 022557 Studen Fax +41 32 374 12 [email protected] www.atlascopco.ch

Kaeser Kompressoren AGGrossäckerstrasse 15 Tel. +41 44 871 63 638105 Regensdorf Fax +41 44 871 63 [email protected] www.kaeser.com

KONDENSATABLEITER

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

KREISELPUMPEN

schubagPumpen, Systeme, Projektierung, Service, DiagnostikFrauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 218266 Steckborn www.schubag.ch

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

ANGENSTEIN AG – Norm- und SonderflanscheHauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 114147 Aesch Fax +41 61 756 11 01www.angenstein.ch [email protected]

KUNSTSTOFFARTIKEL

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

KYROTECHNIK

GarbagasHofgut Tel. +41 31 950 50 503073 Gümligen Fax +41 31 950 50 [email protected] www.carbagas.ch

LABORAPPARATE

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

SCHMIZO AG4800 Zofingen Tel. +41 62 797 25 [email protected] www.schmizo.ch

LABORAUTOMATIS IERUNG

Tecan Group Ltd.Seestrasse 103 Tel. +41 44 922 81 118708 Männedorf Fax +41 44 922 81 [email protected] www.tecan.com

HUBER.committed to science

HUBER.committed to science

LABORBAU/-E INRICHTUNGEN

Hügli-Labortec AGLaboreinrichtungen + LabormesstechnikHauptstrasse 2 Tel. +41 71 311 27 419030 Abtwil/SG Fax +41 71 311 41 [email protected] www.hugli-labortec.ch

LABORGLAS/PRÄZIS IONS- UNDSTANDARDGLASROHRE

SCHOTT Schweiz AGSt.-Josefen-Strasse 20 Tel. +41 71 274 42 149001 St.Gallen Fax +41 71 274 42 [email protected] www.schott.com/schweiz

LADEEINHEITENSICHERUNG FÄSSER UND PALETTEN

Rainer GmbHFrankfurter Str. 493 Tel. +49 2203 922 97 0D-51145 Köln Fax +49 2203 922 97 [email protected] www.rainer-gmbh.de

LADUNGSSICHERUNGSTECHNIK

Rainer GmbHFrankfurter Str. 493 Tel. +49 2203 922 97 0D-51145 Köln Fax +49 2203 922 97 [email protected] www.rainer-gmbh.de

LAGER- UND PROZESSTANKS

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

LC/MS

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

LEBENSMITTELSCHMIERSTOFFE

BRUNX AGHigh-Tec Allrounder für die Lebensmittelindustrie, NSF H1Tunnelstrasse 6 Tel. +41 55 285 80 808732 Neuhaus/SG Fax +41 55 285 80 81

LUFTF ILTER

WESCO AGReinraumtechnik Tel. +41 56 438 11 405430 Wettingen Fax +41 56 438 11 00www.wesco.ch [email protected]

MAGNETPUMPEN

ALOWAG AG4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 [email protected] www.alowag.ch

MANAGEMENTBERATUNG

QS Engineering AG4106 Therwil Tel. +41 61 722 04 [email protected] www.qs-engineering.ch

MASSENSPEKTROMETER

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

MATERIALANALYSE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbHBoschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 [email protected] www.spectro.com

MATERIALPRÜFMASCHINEN

TesT KGBösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 106331 Hünenberg, [email protected] www.test-ag.ch

MEMBRANANLAGEN

Somicon AGWKL-956 c/o Novartis Areal 9Badenstrasse via Porte 91 Tel. +41 61 631 64 044002 Basel Fax +41 61 631 64 05www.somicon.com [email protected] für die Trennung mittels Membranen

MEMBRANFILTER

Somicon AGWKL-956 c/o Novartis Areal 9Badenstrasse via Porte 91 Tel. +41 61 631 64 044002 Basel Fax +41 61 631 64 05www.somicon.com [email protected] für die Trennung mittels Membranen

MESS- UND REGELTECHNIK

ProMinent, Dosiertechnik AGTrockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 118105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 [email protected] www.prominent.ch

9 0 CHEMIE PLUS 1/2-2011 b e z u g s q u e l l e n

Page 93: Chemieplus 2011/01 v2

MIKROFILTRATION

Somicon AGWKL-956 c/o Novartis Areal 9Badenstrasse via Porte 91 Tel. +41 61 631 64 044002 Basel Fax +41 61 631 64 05www.somicon.com [email protected] für die Trennung mittels Membranen

MIKROTITERPLATTEN- INSTRUMENT

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

MISCHER

Striko Verfahrenstechnik W. Strickfeldt & Koch GmbHTel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 [email protected] www.striko.de

MODULARE RÜCKHALTESYSTEME IMÜBERSEE-CONTAINER/GEFAHRGUT

Rainer GmbHFrankfurter Str. 493 Tel. +49 2203 922 97 0D-51145 Köln Fax +49 2203 922 97 [email protected] www.rainer-gmbh.de

MOLECULAR

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

MS

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

MS/MS

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

NANOFILTRATION

Somicon AGWKL-956 c/o Novartis Areal 9Badenstrasse via Porte 91 Tel. +41 61 631 64 044002 Basel Fax +41 61 631 64 05www.somicon.com [email protected] für die Trennung mittels Membranen

NMR

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

OE-SPEKTROMETER

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-82008 Unterhaching Tel. +49 89-462 31 [email protected] www.horiba.com/de/scientific/

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbHBoschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 [email protected] www.spectro.com

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

OSMOMETER

KNAUERHegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270D-14163 Berlin www.knauer.netCH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

ÖKOTOXIKOLOGIE

BMG Engineering AG, Effizienz- und RisikoengineeringIfangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 928952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 [email protected] www.bmgeng.ch

PALETTEN AUS KUNSTSTOFF

Georg Utz AG5620 Bremgarten Tel. 056 648 77 [email protected] www.georgutz.com

PARTIKELZÄHLGERÄTE

CAS Clean-Air-Service AGReinluftweg 1 Tel. +41 71 987 01 019630 Wattwil Fax +41 71 987 01 [email protected] www.cas.ch

PHARMABEHÄLTER

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

PHOTOMETER

Hach LangeRorschacherstrasse 30A Tel. +41 84 855 66 999424 Rheineck Fax +41 71 886 91 [email protected] www.hach-lange.com

Sigrist-Photometer AG6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 [email protected] www.photometer.com

Tecan Group Ltd.Seestrasse 103 Tel. +41 44 922 81 118708 Männedorf Fax +41 44 922 81 [email protected] www.tecan.com

Tintometer AGHauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 295212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 [email protected] www.tintometer.ch

PIPETTEN

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

PIPET IERROBOTER

Tecan Group Ltd.Seestrasse 103 Tel. +41 44 922 81 118708 Männedorf Fax +41 44 922 81 [email protected] www.tecan.com

PLATINARTIKEL

Johnson Matthey & Brandenberger AGGlattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 508052 Zürich Fax +41 44 307 19 [email protected] www.johnson-matthey.ch

POLARIMETER

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

Verfahrenstechnik

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 9 1

Page 94: Chemieplus 2011/01 v2

PROBEN-AUFBEWAHRUNG

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

PROZESS-ANALYTIK

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AGAquasant mesure technique SA4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 [email protected] www.aquasant-mt.com

PROZESSAUTOMATION

JAG Jakob AG, ProzesstechnikIndustriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 302555 Brügg www.jag.ch

PEPPERL + FUCHS AGSägeweg 7 Tel. +41 32 374 76 872557 Studen Fax +41 32 374 76 [email protected] www.pepperl-fuchs.ch

PROBENVORBEREITUNG

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

PRÜFSYSTEME

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbHBoschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 [email protected] www.spectro.com

PUMPEN

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +41 61 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

ROTOTEC AGLuzernstrasse 224c Tel. +41 31 838 40 003078 Richigen www.rototec.ch

SAWA Pumpentechnik AGTaastrasse 40 Tel. +41 71 372 08 08CH-9113 Degersheim Fax +41 71 372 08 [email protected] www.sawa.ch

schubagPumpen, Systeme, Projektierung, Service, DiagnostikFrauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 218266 Steckborn www.schubag.ch

TECHEMA AG4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 [email protected] www.techema.ch

PUTZTEXTIL IEN

Delta Zofingen AGUntere Brühlstrass 10 Tel. +41 62 746 04 044800 Zofingen Fax +41 62 746 04 [email protected] www.delta-zofingen.ch

QUALIF IZ IERUNG/VAL ID IERUNG

QS Engineering AG4106 Therwil Tel. +41 61 722 04 [email protected] www.qs-engineering.ch

RAMAN-SPEKTROSKOPIE

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-82008 Unterhaching Tel. +49 89-462 31 [email protected] www.horiba.com/de/scientific/

REAKTOREN AUS GLAS

SCHMIZO AG4800 Zofingen Tel. +41 62 797 25 [email protected] www.schmizo.ch

REINRAUMBEKLEIDUNG

WESCO AGReinraumtechnik Tel. +41 56 438 11 405430 Wettingen Fax +41 56 438 11 00www.wesco.ch [email protected]

REINRAUMTECHNIK

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

WESCO AGReinraumtechnik Tel. +41 56 438 11 405430 Wettingen Fax +41 56 438 11 00www.wesco.ch [email protected]

REINRAUMZUBEHÖR

WESCO AGReinraumtechnik Tel. +41 56 438 11 405430 Wettingen Fax +41 56 438 11 00www.wesco.ch [email protected]

REINSTWASSER

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

ROHRLEITUNGSBAU

IST-Edelstahl-Anlagenbau AGSchorenstrasse 54 Tel. 033 334 26 00CH-3645 Thun-Gwatt Fax 033 336 72 [email protected] www.istinox.ch

ROHSTOFFE

Bayer (Schweiz) AG, MaterialScienceGrubenstr. 6 Tel. +41 44 465 81 118045 Zürich Fax +41 44 462 07 [email protected] www.bayer.ch

ROHRLEITUNGSBAU

BWB Engineering AGAnlagenbau-u Rohrleitungsbau, Gastechnik, MSRE/PlanungSternenfeldstrasse 8 4127 BirsfeldenTel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ROHRLEITUNGSSYSTEME

Georg FischerRohrleitungssysteme (Schweiz) AG Tel. +41 52 631 30 26CH-8201 Schaffhausen Fax +41 52 631 28 [email protected] www.piping.georgfischer.ch

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +41 61 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

RÜHRBEHÄLTER

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

RÜHREN, RÜTTELN, SCHÜTTELN

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

SAUGFÖRDERGERÄTE/VAKUUMFÖRDERGERÄTE

VIA AG, EngineeringMühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 254112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 [email protected] www.viaag.ch

HUBER.committed to science

9 2 CHEMIE PLUS 1/2-2011 b e z u g s q u e l l e n

Page 95: Chemieplus 2011/01 v2

SCHAUGLASARMATUREN

Max Müller AG4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 [email protected] www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASARMATUREN -UND LEUCHTEN

ANGENSTEIN AG – Norm- und SonderflanscheHauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 114147 Aesch Fax +41 61 756 11 01www.angenstein.ch [email protected]

SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 [email protected] www.maxmuellerag.com

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ROTOTEC AGLuzernstrasse 224c Tel. +41 31 838 40 003078 Richigen www.rototec.ch

SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Max Müller AG4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 [email protected] www.maxmuellerag.com

SCHÜTTGUT

JAG Jakob AG, ProzesstechnikIndustriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 302555 Brügg www.jag.ch

SELBSTKLEBE-ET IKETTEN

Kern-Etiketten AGGrubenstrasse 4 Tel. +41 43 455 60 308902 Urdorf Fax +41 43 455 60 [email protected] www.kernetiketten.ch

SENSORTECHNIK

ProMinent, Dosiertechnik AGTrockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 118105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 [email protected] www.prominent.ch

SFC/SFE

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

SICHERHEITSROSTE

PcP. Sicherheitsroste GmbHStahl- und EdelstahlverarbeitungDuisbergstrasse 13 Tel. +49 (0)2338/9181-0D-58339 Breckerfeld Fax +49 (0)2338/3401www.sichernachoben.de

SICHERHEITSVENTILE

André Ramseyer AGIndustriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 003175 Flamatt Fax +41 31 741 25 [email protected] www.ramseyer.ch

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und ArmaturenGustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 008702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

SIEBMASCHINEN

GKM Siebtechnik GmbHFelix Wankel Str. 11 Tel. +49-7263-40972-0D-74915 Waibstadt Fax +49-7263-40972-29www.gkm-net.de [email protected]

SIEBANLAGEN/S IEBMASCHINEN

VIA AG, EngineeringMühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 254112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 [email protected] www.viaag.ch

SPEKTROPHOTOMETER

BRECHBÜHLER AGSteinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 318952 Schlieren Fax +41 44 730 61 [email protected] www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

Tintometer AGHauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 295212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 [email protected] www.tintometer.ch

STELLVENTILE

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und ArmaturenGustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 008702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

STERILVERBINDUNGSTECHNIK

ARTA Armaturen- und Tankgerätebau GmbH & Co. KGPostfach 1248 Tel. +49 6432 914740D-65571 Diez/Lahn Fax +49 6432 [email protected] www.arta-gmbh.de

TEMPERATURFÜHLER (EEX)

Albert Balzer AGWerbhollenstrasse 52 Tel. +41 61 701 92 904143 Dornach 2 Fax +41 61 701 92 [email protected] www.balzer-rotax.ch

SCHMIZO AG4800 Zofingen Tel. +41 62 797 25 [email protected] www.schmizo.ch

TIEFKÜHLSCHRÄNKE UND -TRUHEN

IG Instrumenten-Gesellschaft AGRäffelstrasse 32 Tel. +41 44 456 33 338045 Zürich Fax +41 44 456 33 [email protected] www.igz.ch

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

TOC

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

TRENNSCHICHTMESSGERÄTE

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AGAquasant mesure technique SA4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 [email protected] www.aquasant-mt.com

TRÜBUNGSMESSUNG

Sigrist-Photometer AG6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 [email protected] www.photometer.com

Tintometer AGHauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 295212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 [email protected] www.tintometer.ch

ULTRAFILTRATION

Somicon AGWKL-956 c/o Novartis Areal 9Badenstrasse via Porte 91 Tel. +41 61 631 64 044002 Basel Fax +41 61 631 64 05www.somicon.com [email protected] für die Trennung mittels Membranen

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 1/2-2011 9 3

Page 96: Chemieplus 2011/01 v2

UMWELTANALYTIK

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbHBoschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 [email protected] www.spectro.com

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

UHPLC-SYSTEME

DIONEX (Switzerland) AGSolothurnerstrasse 259 Tel. +41 62 205 99 664600 Olten Fax +41 62 205 99 [email protected] www.dionex.com

LabSolution GmbHBünenmattweg 24 Tel. +41 61 843 94 804148 Pfeffingen Fax +41 61 843 94 [email protected] www.labsolution.ch

SHIMADZU Schweiz GmbHRömerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 334153 Reinach Fax +41 61 717 93 [email protected] www.shimadzu.ch

Thermo Fisher Scientific (Schweiz AG)4153 Reinach BL Tel. +41 61 716 77 [email protected] www.thermo.com

UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE

Abecon AGFriesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 008055 Zürich Fax +41 44 451 20 [email protected] www.abecon.ch

VAL ID IERUNG UND QUALIF IZ IERUNG

CAS Clean-Air-Service AGReinluftweg 1 Tel. +41 71 987 01 019630 Wattwil Fax +41 71 987 01 [email protected] www.cas.ch

VAKUUMPUMPEN

MLT AG LabortechnikIm Obstgarten 10 Tel. +41 44 822 31 718602 Wangen Fax +41 44 822 31 [email protected] www.mlt.ch

VACUUBRAND GMBH + CO KG8484 Theilingen Tel. +41 52 384 01 [email protected] www.vacuubrand.com

VAKUUMREGLER

MLT AG LabortechnikIm Obstgarten 10 Tel. +41 44 822 31 718602 Wangen Fax +41 44 822 31 [email protected] www.mlt.chverpackungen

ALEX BREUER GmbHDieselstrasse 15 Tel. +49 2234/4070-0D-50859 Köln Fax +49 2234/[email protected] www.alexbreuer.de

VENTILATOREN

Abecon AGFriesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 008055 Zürich Fax +41 44 451 20 [email protected] www.abecon.ch

VERBRAUCHSMATERIAL

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

VERPACKUNGEN

ALEX BREUER GmbHDieselstrasse 15 Tel. +49 2234/4070-0D-50859 Köln Fax +49 2234/[email protected] www.alexbreuer.de

VOLL-LEERMELDER

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AGAquasant mesure technique SA4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 [email protected] www.aquasant-mt.com

WÄRMEKAMMERN

Will & Hahnenstein GmbHTalbahnstrasse 1 Tel. +49 (0)2744 9317 0D-57562 Herdorf Fax +49 (0)2744 9317 [email protected] www.will-hahnenstein.de

WASSERANALYTIK

CONTREC AGRiedstrasse 6 Tel. +41 44 746 32 208953 Dietikon Fax +41 44 746 32 [email protected] www.contrec.ch

DIMATEC Analysentechnik GmbHNünningstraße 22–24 Tel. +49 (0)201-722 390D-45141 Essen Fax +49 (0)201-722 [email protected] www.dimatec.deTOC und TNbWasser- und Feststoffanalytik für Labor- und Online-Anwendungen

Tintometer AGHauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 295212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 [email protected] www.tintometer.ch

WASSERSTRAHLTECHNIK

WATERjet AGMittelstrasse 8, [email protected] Tel. +41 62 919 42 824912 Aarwangen Fax +41 62 919 42 83

WÄRMETAUSCHER

KASAG Langnau AGHohgantweg 4, [email protected] Tel. +41 34 408 58 583550 Langnau, www.kasag.ch Fax +41 34 408 58 59

WERKSTOFFPRÜFUNG

Johnson Controls GWS GmbHCentralbahnstrasse 4 Tel. +41 61 468 25 39CH-4002 Basel, [email protected] www.jci.com

ZELL- UND GEWEBEKULTURARTIKEL

Huber & Co. AGKägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 774153 Reinach Fax +41 61 711 93 [email protected] www.huberlab.ch

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

ZENTRIFUGEN

Second First Maschinenhandel GmbHSeeholzenstrasse 6 Tel. +49 89 852777D-82166 Gräfelfing www.centrifuges.de

• Gebraucht-Zentrifugen• Umrüstung n. ATEX• Inertisierungssysteme SIL 2

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 128045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. +41 22 343 21 [email protected]

ZERTIF IZ IERUNG

QS Zürich AG8050 Zürich Tel. +41 44 350 46 [email protected] www.quality-service.ch

HUBER.committed to science

Besuchen Sie unsere neu gestalteteHomepage! www.chemieplus.ch

9 4 CHEMIE PLUS 1/2-2011 b e z u g s q u e l l e n

Page 97: Chemieplus 2011/01 v2

Elektrotechnik 12/10 I 81

Fron

t

Heft 12 | Dezember 2010WWW.ELEKTROTECHNIK.CH

ELEKTROTECHNIKAUTOMATION, TELEMATIKGEBÄUDETECHNIK

Produkte für maximale Versorgungssicherheit

21 Schweiz prädestiniert für Elektromobile

35 Netzausfall – wer haftet für den Schaden?

52 Smartphones werden immer raffinierter

64 NIN-Know-how, Leserfragen Teil 62

Front12/2010www.marktspiegel.chwww.technica-online.ch

Aus- undWeiterbildung:Schwebende MetallplatteGrüne Technologien:«Cleantech istein Markt der Zukunft»

Messe-Nachschau:Euroblech

FÜGE

N-TRE

NNEN

-FOR

MEN

Page 98: Chemieplus 2011/01 v2

96 CHEMIE PLUS 1/2-2011 s c h l u s s p u n k t

CA

RTO

ON

«Unser Anliegen ist es, Schulklassen spielerisch an die Chemie heranzuführen.» Zeichnung: Klavinius

Schweizer Fachzeitschriftder ChemieberufeOffizielles Organdes Schweizerischen Chemie-und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLBISSN 1019-155020. Jahrgang, 40. Jahrgang Labor Flashwww.chemieplus.ch

Druckauflage 16000 Expl.Verkaufte Auflage 2521 Expl.Zielversand 12369 Expl.Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

KontaktAlle Mitarbeiter erreichen Sie [email protected]

HerausgeberinAZ Fachverlage AGNeumattstrasse 1, CH-5001 AarauTelefon +41 (0)58 200 56 50Telefax +41 (0)58 200 56 51Geschäftsführer Dietrich BergLeiterin Zeitschriften Ratna Irzan

Redaktionchemie plus, Neumattstrasse 1, PostfachCH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88Telefax +41 (0)58 200 56 61

ChefredaktorRalf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 [email protected]

Redaktion SCV, FLBPatrick Merkofer (SCV), Charlotte Rothenbühler (FLB)

Ständige MitarbeiterDr. Claudia Borchard-Tuch, Adelbert Budinski,Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf undGabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin,Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller,Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch,

CopyrightMit der Annahme von Manuskripten durch dieRedaktion und der Autor-Honorierung durch denVerlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbeson-dere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentli-chung der entsprechenden Beiträge in anderenverlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabevon Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text-und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keineGewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig.Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet.

Leiter WerbemarktJürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04

AnzeigenThomas Kolbeck, Telefon (0)58 200 56 31Telefax +41 (0)58 200 56 61Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

Anzeigen-AdministrationNicole Flückiger, Telefon +41 (0)58 200 56 16Leiter Lesermarkt/Online Peter Jauch

[email protected] +41 (0)58 200 56 93Preise Abonnement Inland CHF 68.–Abonnement Ausland CHF 94.– plus PortoStudenten/Lehrlinge halber PreisErscheint 10x jährlich

Layout Tony Zürcher

Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der

Verleger: Peter WannerCEO: Christoph Bauerwww.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB:Aargauer Zeitung AG, AZ Anzeiger AG, AZ Cross-media AG, AZ Fachverlage AG, AZ ManagementServices AG, AZ Vertriebs AG, Media Factory AG,Basellandschaftliche Zeitung AG, Berner Land-bote AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Radio Argo-via AG, Radio 32 AG, Radio 32 Werbe AG, Solothur-ner Zeitung AG, Tele M1 AG, TMT Productions AG,Vogt- Schild Anzeiger AG, Vogt-Schild Druck AG,Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

impressum

AAlpha M.O.S. 31Altana 15Analytik Jena 35Aprentas 13Azelis 16

BBASF 1, 14, 15, 16Bayer 1, 13, 14, 18Beiersdorf 13BFE Institut für Energie und Umwelt 38Biogen IIdec 14Bluestar/Blackstone 13BMG Labtech 35BMT 13Bodo Möller Chemie 16Boehringer Ingelheim 16Brenntag 14

CClariant 5, 13, 14Comar Chemicals 13Contargo 13

DDow Chemical 1Dr. W. Kolb AG 36

EEasyfairs Switzerland 83EBM Industriecontracting 15Endress+Hauser 41Enigma Diagnostics 16Evonik 16

F4-Antibody 28Finkochem 16

GGE Plastics 13Gefu Oberle 42Gelsenwasser 42Greiner Bio-One 34Glycovaxyn 74GE Whatman 35

HHager & Elsässer 42Huber & Co. 34

IInsphero 27

KKem 14Kometra 15

LLanxess 13, 14Lonza 17

MMerck KGaA 14, 77Malcisbo 74Murmel Verlag 80

NNovartis 1, 13, 14, 48

PPangas 13Pfizer 1Portmann Instruments 31Promchem 16

QQuaron 14

RRoche 1, 16Rudolf Wild 42

SSaltigo 15Samson 42Sanofi-Aventis 19Sartorius 13SE Swiss Equities 13Senti Search 19Siegfried 13, 15Spechtenhauser Pumpen 40Straumann 13

TTecan 16Teva 14Thermo Fisher Scientific 14TKA Wasseraufbereitungssysteme 14

UUnivar 14

VVacuubrand 35

In dieser Nummer redaktionell erwähnt

Page 99: Chemieplus 2011/01 v2

Endress+Hauser Metso AGKägenstrasse 24153 Reinach/BL1Schweiz

Telefon +41 61 715 75 75Fax +41 61 715 27 [email protected]

Exzellente Produkte und zukunftsweisende Dienstleistungen und Lösungen unterstützendie Prozesse unserer Kunden. So wie die neuen Allrounder der Druck-M-Familie, die sichdurch höchste Flexibilität auszeichnen. Das modulare Design der neuen kompakten Druck-und Differenzdrucktransmitter sowie eine Vielzahl an betriebsbewährten Sensoren ermögli-chen eine perfekte Anpassung an jede Applikation:� Hochvakuum mit ölfreien robusten Keramiksensoren bis +150 °C Mediumstemperatur� ausserordentlicher Kondensatanfall gemessen mit patentierter hermetisch dichterCONTITE�-Messzelle

� extreme Temperaturen von -70� +400 °C mit vollverschweissten Druckmittlern.

Die einheitlichen Komponenten der Gerätefamilie, wie Elektronik und Anzeige, sind uni-versell einsetzbar und reduzieren die Ersatzteil- und Lagerhaltung. Zudem vereinfachen siedie Planung, Wartung und Instandhaltung erheblich. Mit einer komfortablen und intuitivenVor-Ort-Bedienung ausgestattet, geht auch die Inbetriebnahme schnell von der Hand � dasspart Zeit und minimiert den notwendigen Schulungsaufwand.

Unsere Multitalente der Druck-M-Familie bieten immer die passende Lösung für IhreMessaufgabe.

www.ch.endress.com/m-plattform

Optimale Sensoren für optimale ErgebnisseCerabar M | Deltabar M | Deltapilot M | Waterpilot

Druck sicher überwachen.

Page 100: Chemieplus 2011/01 v2