der fondsbrief nr 206

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INHALTSVERZEICHNIS Fonds-Check: Hamburg Trust macht das Rennen um ersten Insti-AIF 2 Fonds-Check: WealthCap lädt Immobilienfonds- Anleger zur Wiesn 6 BSI-Summit: Die neue Welt der OGAS und Bestandsverwalter 9 Auf ein Wort: Thomas Olek von Publity zum ersten Publikums-AIF 19 Private-Equity: Aquila hofft auf ein Comeback der Unternehmensfinanzierung 19 Zwangsversteigerungen: Niedrige Zinsen und hohe Nachfrage drücken Niveau 21 Personalia 21 Recht einfach: Was Goethe der Fondsbranche zu sagen hätte 22 Impressum 22 BVI-Statistik: Deutsche Fonds von AIFM-Richtline besonders stark betroffen 20 Der Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen (BSI) lebt in einer neuen Welt. Dort sind geschlossene Fonds ausgestorben, und auch Initiatoren hat schon länger niemand mehr gesehen. Evolutionstheoretiker behaupten, sie haben sich zu Asset Managern mit Strukturierungskompetenz gemausert. Und die Fonds sind auf die höhere Entwicklungsstufe der OGAS und AIF geklettert. Sie kapieren nur Bahnhof? OGAS ist eine Schöpfung des BSI. In Anlehnung an die als OGAW bezeichneten Wertpapiere meint er damit „Organismen für gemeinsame Anlagen in Sachwerten“. Aussagen zum Jahresumsatz der einzelnen Anbieter möchte der BSI nicht mehr treffen. Das ließe sich mit dem Selbstverständnis eines Kapitalverwalters nicht ver- einbaren. Daher listet er die Top-3 seiner Mitglieder in Sachen Bestandsvolumen auf und erinnert uns somit daran, dass es mal äußerst aktive Unternehmen mit Na- men wie MPC und HCI gegeben hat. Vor dem Hintergrund der Pleiten und Skandale alleine der jüngeren Vergangenheit ist es verständlich, dass sich der BSI um ein neues Bild der Branche bemüht. Dabei sollte er sich nicht verzetteln. Was bringt es, künstliche Wortschöpfungen zu schaf- fen? Sie verstellen höchstens den Blick auf die Wahrheit. Ungeschminkt ist die Re- alität dramatisch. Private Kapitalanleger investierten 2013 insgesamt 2,3 Milliarden Euro Eigenkapital. Das ist nicht einmal ein Viertel der Umsätze früherer Jahre. Was mich optimistisch stimmt, ist die Laune der Branche. Sie redet sich die neuen Möglichkeiten eines regulierten Marktes nicht ein, sie glaubt fest daran. Spielt der Vertrieb mit, kann es tatsächlich zu einer Trendwende kommen. Wer weiß, viel- leicht haben die OGAS ja beim nächsten Branchentreff in einem Jahr etwas Speck angesetzt. Und wenn es nur die Fonds sind - auch nicht schlimm. Meiner Meinung nach... Viel Spaß beim Lesen! NR. 206 I 9. KW I 24.02.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum Markt der Beteiligungsmodelle für Institutionelle und Privatanleger.

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Page 1: Der fondsbrief nr 206

INHALTSVERZEICHNIS

Fonds-Check: Hamburg Trust macht das Rennen um ersten Insti-AIF

2

Fonds-Check: WealthCap lädt Immobilienfonds-Anleger zur Wiesn

6

BSI-Summit: Die neue Welt der OGAS und Bestandsverwalter

9

Auf ein Wort: Thomas Olek von Publity zum ersten Publikums-AIF

19

Private-Equity: Aquila hofft auf ein Comeback der Unternehmensfinanzierung

19

Zwangsversteigerungen: Niedrige Zinsen und hohe Nachfrage drücken Niveau

21

Personalia 21

Recht einfach: Was Goethe der Fondsbranche zu sagen hätte

22

Impressum 22

BVI-Statistik: Deutsche Fonds von AIFM-Richtline besonders stark betroffen

20

Der Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen (BSI) lebt in einer

neuen Welt. Dort sind geschlossene Fonds ausgestorben, und auch Initiatoren hat

schon länger niemand mehr gesehen. Evolutionstheoretiker behaupten, sie haben

sich zu Asset Managern mit Strukturierungskompetenz gemausert. Und die Fonds

sind auf die höhere Entwicklungsstufe der OGAS und AIF geklettert. Sie kapieren

nur Bahnhof? OGAS ist eine Schöpfung des BSI. In Anlehnung an die als OGAW

bezeichneten Wertpapiere meint er damit „Organismen für gemeinsame Anlagen in

Sachwerten“.

Aussagen zum Jahresumsatz der einzelnen Anbieter möchte der BSI nicht mehr

treffen. Das ließe sich mit dem Selbstverständnis eines Kapitalverwalters nicht ver-

einbaren. Daher listet er die Top-3 seiner Mitglieder in Sachen Bestandsvolumen

auf und erinnert uns somit daran, dass es mal äußerst aktive Unternehmen mit Na-

men wie MPC und HCI gegeben hat.

Vor dem Hintergrund der Pleiten und Skandale alleine der jüngeren Vergangenheit

ist es verständlich, dass sich der BSI um ein neues Bild der Branche bemüht. Dabei

sollte er sich nicht verzetteln. Was bringt es, künstliche Wortschöpfungen zu schaf-

fen? Sie verstellen höchstens den Blick auf die Wahrheit. Ungeschminkt ist die Re-

alität dramatisch. Private Kapitalanleger investierten 2013 insgesamt 2,3 Milliarden

Euro Eigenkapital. Das ist nicht einmal ein Viertel der Umsätze früherer Jahre.

Was mich optimistisch stimmt, ist die Laune der Branche. Sie redet sich die neuen

Möglichkeiten eines regulierten Marktes nicht ein, sie glaubt fest daran. Spielt der

Vertrieb mit, kann es tatsächlich zu einer Trendwende kommen. Wer weiß, viel-

leicht haben die OGAS ja beim nächsten Branchentreff in einem Jahr etwas Speck

angesetzt. Und wenn es nur die Fonds sind - auch nicht schlimm.

Meiner Meinung nach...

Viel Spaß beim Lesen!

NR. 206 I 9. KW I 24.02.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Page 2: Der fondsbrief nr 206

Publity

Erster AIF für private Kapitalanleger

Am 6. Februar hat die BaFin den ersten Publikumsfonds nach neuem Recht gestattet. Erstes KAGB-konformes Produkt für Privatanleger ist der „Performance Fonds Nr. 7“ von Publity. Der Anbieter will mit dem als Eigenkapi-talfonds konzipierten AIF 100 Millionen Euro einsam-meln und in Immobilien aus Bankenverwertung investie-ren. Ein Markt mit steigen-dem Volumen. So hat Jones Lang LaSalle ermittelt, dass sich der Marktanteil von Im-mobilien aus Bankenverwer-tung seit 2009 mehr als ver-fünffacht hat. (Siehe auch Interview mit Vertriebschef Mario Liebetrau auf S. 19).

Fairvesta

Nummer eins bei Deutschland-Fonds

Private Kapitalanleger haben im vergangenen Jahr 177 Millionen Euro Eigenkapital in Fairvesta-Immobilienbe-teiligungen investiert. Damit liegt das Tübinger Unterneh-men auf Platz eins unter allen Anbietern von Immobilien-fonds mit deutschen Objek-ten. Insgesamt beteiligten sich 2013 rund 3.200 Zeich-ner und legten im Schnitt 55.000 Euro an. Den Löwen-anteil verbuchte der Fonds „Mercatus XI“ auf sich. Er sammelte 130 Millionen Eu-ro ein. Den Rest investierten die Anleger in den Vorgän-gerfonds mit der Nummer zehn, der insgesamt auf ein Eigenkapitalvolumen von 212 Millionen Euro kommt.

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Hamburg Trust hat das Rennen ge-macht. Das Emissionshaus aus Hamburg hat die erste BaFin-Gestattung für eine geschlossene Investment-KG nach neuen Regeln bekommen. Anleger des nach KAGB-Vorschriften konzipierten Spezialfonds finanzieren eine Büro-immobilie in Mainz. Nicht gerade ein Büro-Standort der ersten Garnitur, doch darüber tröstet die institutio-nellen Investoren der Mieter hinweg. Objekt: Der Fonds hat das Neubaupro-jekt „FORum Mainz“ zum Preis von 51,2 Millionen Euro gekauft. Die Ge-samtfläche wird in Summe 17.500 Quadratmeter betragen, darunter gut 15.300 Quadratmeter Büros. Hinzu kommen knapp 300 Tiefgaragen-Stellplätze und mehr als 200 weitere im Außenbereich. Auf Grundlage der an-fänglichen Miete von 3,34 Millionen Euro hat Hamburg Trust das 15,3-fache gezahlt, was im Umkehrschluss eine Cap-Rate von gut 6,5 Prozent be-deutet – ein angemessener Preis für einen langfristig vermieteten Neubau in einer Stadt wie Mainz.

Mieter: Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mit mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen unter anderem der Branchen Automobilbau-er, Möbelhersteller, Werften und Säge-werke zählt sie zu den drei größten gesetzlichen Unfallversicherungsträ-gern in Deutschland. Sie ist im Jahr 2011 aus dem Zusammenschluss von vier einzelnen Berufsgenossenschaften entstanden, die teils mehr als 100 Jah-re am Standort Mainz ansässig waren, und nutzt die Fondsimmobilie als Hauptverwaltung und Sitz der Ge-schäftsführung. Insgesamt betreuen 3.300 Mitarbeiter an 32 Standorten mehr als 4,4 Millionen Versicherte. Der Nutzer hat einen Mietvertrag über zu-nächst 15 Jahre abgeschlossen und zahlt 14,90 Euro pro Quadratmeter im Monat. Gut 2.200 Quadratmeter kön-nen bereits nach fünf Jahren gekündigt werden Dabei handelt es sich um die Vorstands-Flächen in einem Gebäude-teil mit eigenem Zugang. Sollte die Führungsspitze tatsächlich ausziehen, könnten die hochwertigen Flächen so-mit anderweitig vergeben werden.

Fonds-Check

KAGB-Premiere in Mainz Hamburg Trust kommt mit reguliertem Fonds für Großanleger

Page 3: Der fondsbrief nr 206

Standort: Mainz als Hauptstadt des Landes Rhein-land-Pfalz ist ein Bürostandort mit hohem Anteil öf-fentlich-rechtlicher Mieter. Im vergangenen Jahr standen nur 5,2 Prozent der rund 1,7 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer. Die Mieten sind au-ßerordentlich stabil. Von 2001 bis 2010 pendelten die Spitzenmieten um zwölf Euro, die Durchschnitts-miete in der City blieb mit rund 9,50 Euro ebenfalls nahezu konstant. Der Mieter im Fondsobjekt zahlt mehr, wobei ein Bürogebäude mit 17.500 Quadrat-meter Fläche weitgehend schwer im Markt einzuord-nen ist. Seit Anfang des neuen Jahrtausends re-gistrierte das Amt für Wirtschaftsförderung in Mainz mehrere Jahre hintereinander in Summe deutlich weniger Fertigstellungen. Konzeption: Der Fonds kommt auf eine Gesamtin-vestition von knapp 52,3 Millionen Euro. Institutionel-le Investoren beteiligen sich mit 27,75 Millionen Euro daran. Gut 24,5 Millionen Euro hat der Fonds als Fremdkapital aufgenommen. Die Zinsen sind 15 Jah-re fest und betragen 4,37 Prozent. Die Tilgungsleis-tung ist mit einem Prozent vergleichsweise mager -

innerhalb der Zinsfestschreibung führt der Fonds nur vier Millionen Euro zurück. Kalkulation: Anleger sollen im Schnitt jährliche Aus-schüttungen von sieben Prozent bekommen. Die IRR-Rendite gibt Hamburg Trust mit 8,26 Prozent an. Bei dieser Prognose würden Zeichner auf einen Gesamtrückfluss von 252 Prozent kommen. Die Rechnung geht auf, wenn ein Käufer nach 15 Jahren 60,83 Millionen Euro zahlt. Der Verkaufsfaktor bei diesem Szenario liegt bei 13,82 und damit andert-halb Jahresmieten unter dem Kaufpreisfaktor. Aller-dings steigen die Einnahmen innerhalb von 15 Jah-ren um rund 32 Prozent. Das erscheint vor dem Hin-tergrund der bisherigen Entwicklung dann doch et-was optimistisch. Regulierung: Der erste Spezialfonds nach neuem Recht muss einige Voraussetzungen erfüllen. So übernimmt die Spezialbank Caceis die Funktion der Verwahrstelle. Sie stellt beispielsweise sicher, dass alle Zahlungen ordnungsgemäß verbucht werden. So soll verhindert werden, dass Geld auf Konten

Realis

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www.realisag.de

Neues von den Australien-Experten: der Bayernfonds Australien 9Australien wächst stabil – nutzen Sie Ihre Chancen Down under

Green Building Investment im südlichen Teil des zentralen Geschäftsviertels von Adelaide – überwiegend an

staatliche Mieter sowie an namhafte Mieter aus den Bereichen Banken und Versicherungen sowie Rechtsberatung

vermietet. Prognostizierte Aus schüttungen / Entnahmen 6 % p. a. ansteigend auf 7 % p. a.1)

Mehr erfahren Sie unter: www.realisag.de

1) Details sind dem alleinverbindlichen Verkaufsprospekt zu entnehmen. Ausschüttungen / Entnahmen enthalten auch Kapitalrückzahlungen.

Winner 2013

Real EstateGlobal Single/Multi Assets

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Page 4: Der fondsbrief nr 206

Bouwfonds

Parken in Oslo

Bouwfonds Investment Ma-nagement hat ein Parkhaus in der Innenstadt von Oslo gekauft. Es ist gedacht für das Portfolio des Spezial-fonds „Bouwfonds European Real Estate Parking Fund II“. Das Objekt mit 368 Park-plätzen auf drei Ebenen wur-de vor kurzem renoviert und kostete rund 25 Millionen Euro. Das Portfolio umfasst nun sechs Parkhäuser in Norwegen, Holland, Deutschland und England. Institutionelle Investoren haben sich bislang mit rund 190 Millionen Euro beteiligt.

CFB

verschwindet, auf denen es nichts ver-loren hat. Das Immobilienunternehmen Knight Frank bewertet das Objekt re-gelmäßig, so dass die Anleger jährlich darüber informiert werden können, wel-chen Wert ihr Anteil hat. Kosten: Natürlich sind die Nebenkos-ten eines Insti-Fonds nicht mit denen eines Publikumsfonds vergleichbar – trotzdem fallen Gebühren, Provisionen und weitere Kosten an. Die Fondsge-bühren machen 2,52 Millionen Euro aus und damit knapp fünf Prozent der Gesamtinvestition. Anbieter: Das Emissionshaus Ham-burg Trust ist noch gar nicht so lange am Start, hat sich jedoch seitdem einen guten Namen gemacht. Alle 19 in Deutschland und den USA aufgelegte Immobilienfonds zahlen plangemäß aus oder besser als prognostiziert.

Meiner Meinung nach... Erster regu-lierter Ein-Objekt-Fonds für institutio-nelle Investoren. Das Gesamtpaket aus Neubau in Mainz und Mieter mit staatli-chem Hintergrund dürfte Anleger fin-den, die mindestens eine Million Euro investieren. Die Kosten sind schmal, die Kalkulation weitgehend realistisch. Entscheidend wird aber auch bei die-sem Angebot die Zeit nach Ablauf der Prognoserechnung sein. Verlängert die Berufsgenossenschaft den Mietver-trag? Zu welchen Konditionen? Zahlt ein Investor den geforderten Preis? Diese Fragen müssen die Profi-Anleger für sich selbst beantworten. Hamburg Trust ist ein anerkannter Anbieter, in die Zukunft schauen kann aber auch er nicht.

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CFB-Fonds 180 – Templin

Page 5: Der fondsbrief nr 206

Ein Angebot der TSO Europe Funds, Inc.

Sachwert-Renditefonds

Detailinformationen erhalten Sie bei der Exklusiv-Vertriebsbeauftragten der TSO-Europe Funds, Inc. für Europa:

DNL Investmentagentur für US-Immobilien e.K. // Am Seestern 8 // 40547 Düsseldorf Tel.: 0211 / 5 22 87 10 // Fax.: 0211 / 5 22 87 120 // E-Mail: [email protected] // Web: www.dnl-invest.com

Page 6: Der fondsbrief nr 206

Hahn Gruppe

München für Instis

Für den institutionellen Fonds „HAHN FCP German Retail Fund“ hat die Hahn Gruppe aus Bergisch Glad-bach das Fachmarktzentrum „Life“ in München-Neuper-lach gekauft. Verkäuferin ist die Accumulata Immobilien Development GmbH aus München. Das Investitions-volumen liegt bei rund 35 Millionen Euro. Zu den Mie-tern der insgesamt 8.000 Quadratmeter zählen Rewe, Aldi, die Drogeriekette dm und Alnatura. Die Verträge haben eine Restlaufzeit von im Schnitt zehn Jahren.

Peters

Bereits Mitte Juni war der Prospekt fertig, Anfang Februar 2014 geht der Fonds mit einem Nachtrag in den Vertrieb: Ab 20.000 Euro plus fünf Prozent Agio erhalten Anleger über den „Immobilienfonds Deutschland 37“ Zugang zu einer Büroimmobilie in München. Gut 69 Millionen Euro Euro sollen zusammenkommen, Ini-tiator WealthCap hat im Zuge einer Platzierungsgarantie die Anteile zu-nächst selbst übernommen. Markt: München gehört zu den Big Seven der deutschen Bürostandorte und punktet mit überdurchschnittlich guten Arbeitsmarkt- und Bevölkerungs-daten. Hohe Kaufkraft und eine unge-

brochene Attraktivität für Unternehmen und High Potentials resultieren in hoher Flächennachfrage gerade an zentrums-nahen Standorten. Leerstand betrifft in erster Linie B-Objekte in schwächeren Lagen. Das Preisniveau und die inten-sive Nachfrage von Investoren aus dem In- und Ausland lässt die Anfangs-renditen überwiegend unter fünf Pro-zent verharren. Investitionsobjekt: Das Objekt mit 30.300 Quadratmeter Mietflächen auf sieben ober- und zwei unterirdischen Geschossen wurde auf dem ehemali-gen Messegelände eigens für die Mie-terin KPMG AG erbaut. Rund 300 Au-tos finden in der Tiefgarage Platz. Drei

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Fonds-Check

Gemma auf d‘Wiesn WealthCap-Fonds investiert in KPMG-Objekt auf ehemaligem Messegelände

IMMOBILIENFONDS SCHIFFSBETEILIGUNGEN FLUGZEUGFONDS

Dr. Peters GroupTel. +49 (0) 231/55 71 73-0, e-mail: [email protected], www.dr-peters.de

SEIT ÜBER 30 JAHREN ERFOLGREICH MIT SACHWERTINVESTITIONEN:

QUALITÄT AUS ERFAHRUNG.

141 AUFGELEGTE FONDS3,25 MILLIARDEN EURO EIGENKAPITAL

6,73 MILLIARDEN EURO INVESTITIONSVOLUMEN

Page 7: Der fondsbrief nr 206

Innenhöfe sorgen für Tageslicht in den Einzel-, Doppel- und Großraumbüros, die im Desk-Sharing genützt werden, erschweren aller-dings zusammen mit den großzügigen Freiflä-chen und der zentralen Treppenanlage eine wirtschaftliche Drittverwendung. Grundsätzlich ist eine Aufteilung jedoch möglich. Eine Zertifi-zierung nach LEED in Gold ist geplant und bereits eingepreist. Einnahmen/Mietvertrag: Die Wirtschaftsprü-fer von KPMG haben sämtliche Flächen inklu-sive Stellplätze bis Ende Februar 2023 ange-mietet und zahlen für die Büros derzeit 18,50 Euro pro Quadratmeter. Laut BulwienGesa liegt die Spitzenmiete auf der Theresienhöhe derzeit bei 18,40 Euro, so dass der Phantasie nach oben trotz der knappen Büroflächen in der Münchner Innenstadt Grenzen gesetzt sind. Die Miete ist zu 80 Prozent indexiert. Kalkulation: WealthCap hat zum gut 17-fachen der Jahresmiete eingekauft. Die Ge-samtinvestition von konsolidiert 130 Millionen Euro wird zu knapp 56 Prozent durch Eigenka-pital finanziert. Die Fremdfinanzierung stellt die Münchner Hypothekenbank zur Verfü-gung: Zehn Jahre zu 2,78 Prozent fix mit einer anfänglichen Tilgung von 1,25 Prozent p.a. Für die Anschlussfinanzierung rechnet WealthCap mit 5 Prozent weiter. Die Kalkula-tion geht von einer Inflationsrate von jährlich 2 Prozent aus. Für laufende Instandhaltungs-maßnahmen sind sieben Euro pro Quadratme-ter und Jahr vorgesehen; im Jahr 2023, wenn der Mietvertrag ausläuft, kommt rund eine Jahresnettomiete in Höhe von 7,85 Millionen Euro hinzu. Ebenfalls im Jahr 2023 wird ein Mietausfallwagnis in Höhe von drei Monats-mieten berücksichtigt. Die unterstellte Neuver-mietung wird mit einem Abschlag von 5 Pro-zent kalkuliert. Exit und Gesamtrückfluss: Zu Kalkulations-zwecken wird ein Objektverkauf im Jahr 2024 zum Einkaufsfaktor von 17,1 bezogen auf die dann geltende Jahresmiete unterstellt. Daraus ergäben sich ein Liquidationsergebnis von 113 Prozent des Eigenkapitals und ein Gesamt-rückfluss von 166 Prozent. Außer fürs Jahr 2023 sollen jährlich 5,25 Prozent ausgezahlt werden, die ohne Ausübung des Entnahme-rechts von Anlegerseite thesauriert und mit zwei Prozent jährlich verzinst werden. Die fi-nanzierende Bank erhält auf diese Gelder nur

Aquila

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Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige ist eine Veröffentlichung der Alceda Asset Management GmbH. Diese Anzeige stellt kein öffentliches Angebot dar und ist daher nicht für eine ab-schließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Anlageentscheidung kann ausschließlich auf der Grundlage des jeweiligen Verkaufsprospektes getroffen werden. Diese enthalten ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Einzelheiten sowie zu den Risiken der Vermögensanlagen. Der Verkaufsprospekt ist auch im Internet unter www.aquila-capital.de veröffentlicht.

1 halbjährlich, für die Dauer des Platzierungszeitraums pro rata. 2 Annahme der Prognose-rechnung, d. h. Nachvermietung von drei der vier Logistikimmobilien an die Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH, inkl. eines Verkaufspreisfaktors von rd. 10,2 in 2024.

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Page 8: Der fondsbrief nr 206

im Insolvenzfall Zugriff, allerdings können sie in den Cashpool der WealthCap einbezogen werden und unterliegen damit theoretisch dem Insolvenzrisi-ko einer Kapital aufnehmenden anderen Fondsge-sellschaft des Initiators. Ohne Thesaurierung und nach Steuern in Höhe von 30 Prozent plus Soli ergibt sich eine Rendite nach IRR von umgerechnet 4,1 Prozent p.a. Kosten: Die einmaligen Kosten betragen 8 Prozent der Gesamtinvestition, weitere 0,4 Prozent fließen in die Liquiditätsreserve. Die laufenden Kosten sind branchenüblich. Anbieter: Die WealthCap als Nachfolgerin der H.F.S., Blue Capital und H.V.B. ist einer der großen Player im deutschen Beteiligungsmarkt und hat sich auch in den platzierungsschwachen Jahren 2012 und 2013 ordentlich behauptet. Immobilien markie-ren den Schwerpunkt ihres Gesamtinvestitionsvolu-mens von knapp elf Milliarden Euro, die Objekte der 31 Publikumsfonds aus diesem Segment sind zu gut 97 Prozent vermietet.

Meiner Meinung nach... Eine nach wie vor moderne Immobilie in einer begehrten Lage mit einem zah-lungskräftigen Mieter, der allerdings der umzugsfreu-digen Beraterbranche angehört. Zu welchen Konditi-onen die Anschlussvermietung oder eine eventuelle Verlängerung des bestehenden Mietvertrags möglich ist, steht naturgemäß in den Sternen. Wesentlicher Leerstand ist an dem verkehrsgünstig gelegenen Top-Standort allerdings nicht zu befürchten. Die Wahrnehmung der Thesaurierungsoption sollten sich Anleger genau überlegen. Im Worst Case trügen sie außer dem Risiko ihres eigenen Fonds auch noch das von Schwestergesellschaften im Cash Pool.

Stephanie von Keudell

Hamb.t.

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Bei dem Angebot handelt es sich um eine unternehmerische Beteiligung. Es besteht das Risiko, dass ein Anleger bei einer ungünstigen Entwicklung der Vermögensanlage nur geringe oder gar keine Auszahlungen erhält, was ggfs. den Totalverlust der Ein-lage inkl. Agio zur Folge hätte. 1 Frühere Entwicklungen von Fak-toren, die für die Vermögensanlage zukünftig relevant sein könn-ten, sind kein verlässlicher Indikator für die künftige tatsächliche Entwicklung der Vermögensanlage. Bei dieser Anzeige handelt es sich nicht um ein Angebot oder um eine Aufforderung zur Beteili-gung an dem hier erwähnten Fonds. Alleinige Grundlage für eine solche Beteiligung ist der Verkaufspros pekt, der in der aktuellen Fassung kostenlos beim Anbieter erhältlich ist.

Stand: Oktober 2013

» gehört zur Otto Gruppe, gegründet 1968 von Prof. Werner Otto» mehr als 40 Jahre Erfahrung auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt» Investment-Partner von namhaften internationalen Unternehmen» 28,7 % Brutto IRR bei allen realisierten Transaktionen von 1995 bis 2012

erzielt – durchschnittliche Verdreifachung des eingesetzten Kapitals realisiert

T R A C K R E C O R D P A R A M O U N T G R O U P 1

Page 9: Der fondsbrief nr 206

Warburg

Versorgungswerke

Die Warburg – Henderson KAG für Immobilien hat ein Investment-Management-Mandat von fünf berufsstän-dischen Versorgungswerken erhalten. Sie stellen dem „Immobilien-Fonds Nord-deutscher Versorgungswer-ke“ anfänglich 100 Millionen Euro Eigenkapital zur Verfü-gung. Die Anlagestrategie sieht neben Büros und Ein-zelhandel auch Betreiberim-mobilien und Sondernutzun-gen vor. Regional wird der Fonds in Norddeutschland mit Schwerpunkt Hamburg investieren.

Fv

Eine Entschuldigung zum Beginn des BSI-Summit: „Es tut mir leid, dass wir nicht genügend Sitzplätze anbieten können, aber mit 900 Teil-nehmern haben wir nicht gerech-net.“ So begrüßte Oliver Porr, Vor-standsvorsitzender des Bundesver-bands Sachwerte und Investment-vermögen (BSI), die Gäste der dies-jährigen Veranstaltung. Offenbar ist die Branche lebendiger als selbst ihr Verband geahnt hatte. Auf dem Summit des vorigen Jahres, damals noch unter dem Fähnchen VGF – Verband Geschlossene Fonds,

war der Vorstand optimistischer. „Wir hatten erwartet, dass 2013 das Jahr der Transformation wird. Da haben wir uns getäuscht.“ Das vergangene Jahr lief anders als erwartet, in mehrfacher Hinsicht. „2013 war nicht nur das Jahr der Regulierung, sondern auch das vieler Skandale. Damit meine ich Wöl-bern, S&K und die DCM-Pleite.“ Künf-tig sollten Betrug und Veruntreuung nicht mehr passieren. Das verhindere das Kapitalanlagegesetzbuch mit sei-nem Zwang zur Verwahrstelle.“ Den Skandal um das Hamburger Emis-sionshaus Wölbern betrachtet Porr

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Page 10: Der fondsbrief nr 206

auch als Prüfstein für den BSI. „Wir mussten das Ende von Wölbern mit ansehen, ohne daran etwas ändern zu können.“ Das habe dazu geführt, dass der BSI seine Satzung geändert hat. Künftig soll es mög-lich sein, Unternehmen zu sanktionieren und aus dem Verband auszuschließen. „Einen Schuh ziehen wir uns aber nicht an, und das ist die Pleite von Prokon“, betonte Porr. „Die Warn-zeichen waren unübersehbar.“ Prokon sei mit seinen Genussrechten eine reine Unternehmensfinanzie-rung und kein Sachwert – das ist nach Ansicht Porrs der große Unterschied zu den geschlossenen Beteili-gungsmodellen. Umso schädlicher sei es, dass die Politik in Aktionis-mus verfalle. Die politischen Entscheider sollten lieber abgrenzen, wo es sich um eine Unterneh-mensfinanzierung handelt und wo um eine Kapital-sammelstelle. Klar sei aber auch: Die aktuelle Regulierung sei nur der Anfang. Darauf müsse sich die Branche einstel-len. Und die Umsätze aus dem Jahr 2013 kommen-tierte er so: „Die Zahlen sind ernüchternd, sie stim-men uns nicht optimistisch.“ Beunruhigend empfindet Porr außerdem diese Tendenz: „Wie haben bessere Zahlen bei denen gesehen, die sich der Regulierung

NR. 206 I 9. KW I 24.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

BSI-Hauptgeschäftsführer Eric Romba präsentiert die aktuel-len Zahlen des Bestandsverwalter-Verbandes.

DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKEN-VERWERTUNG

Die publity Performance Fonds Nr. 7 GmbH & Co. geschlossene Investment KG erhielt als erste Ge-schlossene Publikums-Investment KG von der BaFin die Vertriebszulassung nach neuem Recht und investiert mit deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in ein breites Spektrum gewerblich genutzter Qualitätsimmo-bilien in guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräumen mit Wachstumspotential wie Frankfurt/Main, Düssel-dorf, Hamburg, Berlin und München.

� neue KAGB-konforme Generation geschlossener Immobilienfonds � echter Kurzläufer: Fondslaufzeit begrenzt bis zum 31.12.2019 � Beteiligungen ab 10.000 Euro � kein Fremdkapital � 150 % prognostizierte Gesamtausschüttung

Weitere Informationen unter Tel. 0341 / 26 17 87 - 61 oderwww.publity-vertrieb.de

Erste Geschlossene Publikums-Investment KG mit BaFin-Vertriebszulassung nach neuem Recht

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nicht gestellt haben. Da ist das Elend von morgen bereits programmiert.“ „Der BSI ist kein Verband der Kapital-platzierer, sondern der Kapitalverwal-ter!“ So präsentierte BSI-Haupt-geschäftsführer Eric Romba das neue Selbstverständnis des Sachwer-te-Verbands. Bei den Umsätzen aus dem Jahr 2013 hat der BSI diesmal nicht nur die Zahlen der Fondsinitiato-ren berücksichtigt. In die aktuelle Sta-tistik flossen die Umsätze der Mitglie-der mit ein, dazu die Angaben ande-rer Anbieter von Sachwerten und die Statistik der Deutschen Bundesbank. Als „Neue Welt“ fasst der BSI das Segment der OGAS zusammen. Gemeint sind in Anlehnung an die OGAWs Organismen für gemein-same Anlagen in Sachwerten - abge-grenzt von der „Alten KG-Welt“, die er früher erfasste.

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Auf Seite 42 der Präsentation dann endlich aussagefähige Zahlen: Rund 4,2 Milliarden Euro bedeuten ein Minus von sechs Prozent gegenüber 2012. Bei privaten Anlegern beträgt der Rückgang sogar 26 Prozent.

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Nicht die einzige Änderung im Prozedere. „Ich weiß, dass Sie auf die Top-Ten-Liste warten“, sagte Romba. „Aber wir haben diesmal darauf verzichtet, denn es ist für uns nicht entscheidend, wer innerhalb eines Jahres wie viel Kapital platziert hat, sondern wer wie viel Anlegerka-pital in der Verwaltung hat.“ Vielleicht liegt es aber auch daran, dass zum Beispiel mit Fairvesta, ZBI und der Project Gruppe eine Reihe von Anbietern ein relativ gutes Ergebnis erzielte, die nicht Mitglied des BSI sind. Die Zahlen für die Alte Welt: Alle Anleger investierten gut 4,2 Milliar-den Euro in geschlossene Beteili-gungen herkömmlicher Machart – ein Minus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei privaten Zeichnern ist der Rückgang deutlicher: Mit 2,3

Milliarden Euro legten sie 26 Prozent weniger Kapital an als im Jahr zuvor. Dafür verbuchten die Institutionellen ein kräftiges Wachstum: 1,9 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 41 Pro-zent gegenüber 2012. Die Banken halten sich weiterhin weit-gehend zurück, was den Vertrieb der Fonds betrifft. Im vergangenen Jahr entfielen auf sie rund 41 Prozent, wo-hingegen freie Finanzdienstleister auf 59 Prozent kommen. Den Löwenanteil der Assets stellen weiterhin die Immobilien, wobei die Quote der Deutschland-Objekte auf dem Rückzug ist. Das Minus hier be-trägt rund sechs Prozent. Auslandsim-mobilien haben dagegen massiv auf-geholt und kommen auf ein Plus von 38 Prozent. Dennoch liegen die Deutschlandfonds weiterhin mit

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Aberdeen

Portfolio gekauft

Für seinen neuen Fonds „European Secondaries Real Estate“ hat Aberdeen Asset Management von institutio-nellen Großinvestoren Kapi-talzusagen von rund 152 Millionen Euro erhalten Als erstes Investment hat Aber-deen ein Portfolio von sieben Fonds erworben. Nach eige-nen Angaben hat der Anbie-ter für die Core-Objekte einen Abschlag auf den Nettoinventarwert durchge-setzt. Aberdeen verwaltet derzeit 2,4 Milliarden Euro in Multi-Manager-Immobilienmandaten.

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großem Abstand und mehr als 1,8 Milliarden Euro an der Spitze. Auffällig, aber leicht zu erklären, ist die zeitliche Vertei-lung der Umsätze. Stärkster Monat war der Juni – deutli-cher Beleg dafür, dass Vertriebe und Anleger kurz vor dem Regulierungs-Stichtag 22. Juli noch mal zugeschla-gen haben. „Das neue Gesetz hat Schub aus dem Markt genommen“, so Romba. Der große Wurf ist das KAGB nach Ansicht der BSI-Granden nicht. „In einer Hamburger Schule hätte das eine drei minus gegeben, in Bayern höchstens ein vier minus“, so BSI-Vorstand Oliver Porr. „Damit das gut wird, muss noch deutlich nachgearbeitet werden.“ MPC, HCI und Nordcapital sind die größten Bestands-halter in der Assetklasse Schiffe. MPC, WealthCap und HCI führen die Rangliste der Bestandshalter in der As-setklasse Policen-Fonds an. Na und, fragen Sie jetzt und wundern sich über diese Info? Dann sind Sie kein Einzelfall. „Wir sind der Verband der Kapitalverwalter“, betonte BSI-Geschäftsführer Eric Romba noch einmal

und rechtfertigte die neue Art des Rankings: „Es kann durchaus sinnvoll sein, dass ein Unterneh-men mal ein komplettes Jahr lang gar keinen Um-satz erzielt, wenn die Märkte das nicht hergeben.“ An einer Vertriebspause ist nichts auszusetzen. Doch was hat das mit der Bestandsverwaltung zu tun? Zwei Tage lang diskutierte die Branche heftig über Sinn und Unsinn der Zahlen. Vielleicht ist es am Rande interessant zu wissen, wer in den je-weiligen Segmenten in der Vergangenheit aktiv war, doch ohne weitere Einordnungen ist die Aus-sage nicht viel wert. Wie haben sich die Fonds entwickelt? Mussten Angebote der Initiatoren In-solvenz anmelden oder hinken der versprochenen Performance deutlich hinterher? Solche Zusatzin-fos wären nett gewesen. Leider Fehlanzeige. Bernhard Bomke von der Immobilienzeitung stellte daher einen passenden Vergleich her, als er auf der Pressekonferenz darauf hinwies, dass die Automobilbranche Jahr für Jahr die Neuzulas-sungen meldet und nicht den Gesamtbestand aller VWs oder Mercedes.

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Auch BSI-Mitglieder schüttelten über den Richtungswechsel ihres Verbands den Kopf. „Wir sehen uns nicht als Be-standshalter“, stellte Jamestown-Geschäftsführer Jürgen Gerber klar. „Es geht uns schließlich nicht darum, mit vielen Assets hohe Gebühren zu verdienen.“ Er hält Performance-Kennziffern für aussagefähiger: Welche Werte hat ein Initiator für seine Kunden geschaffen. Und nicht nur das. „Wie sind Kosten und Gebühren im Verhält-nis zu den Risiken des Investments zu betrachten? Damit sollte sich der BSI-Vorstand mal beschäftigen.“ Jamestown hat nach eigenen Angaben den Weichkostenanteil im Fonds Num-mer 28 im Vergleich zum Vorgänger um die Hälfte reduziert und verdient dafür hinten raus mehr, wenn es bes-ser läuft als geplant. „Das geht in die Richtung eines institutionellen Ange-

bots. Warum sollte ein Privatanleger mehr bezahlen als ein professioneller Investor?“, so Gerber. Mit 390 Millionen Dollar privates Eigen-kapital steht der US-Spezialist ganz vorne in der Umsatzliste - auch wenn die offiziell vom BSI gar nicht mehr er-stellt wird. Ähnlich viel haben institutio-nelle Großkunden in Jamestown-Fonds angelegt. Sie zeichneten Tickets in der Größenordnung von 30 Millionen bis 75 Millionen Euro. Hier hat es offenbar ein Unternehmen geschafft, die Instis für sich zu gewinnen. Wie sieht die Fondslandschaft 200 Ta-ge nach Einführung des KAGB aus? Wie viele Produkte nach neuem Strick-muster gibt es auf dem Markt? Die Fin-ger einer Hand sind zu viel, um alle aufzuzählen. Zum Zeitpunkt des BSI-Summit hatte die BaFin genau zwei AIF

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neuer Machart gestattet: Einen Spezialfonds von Hamburg Trust (siehe auch „KAGB-Premiere in Mainz“, Seite 2) und den ersten KAGB-konformen Publikumsfonds von Publity. Mit solch einer Verzögerung hätte auch der BSI nur in seinen schlechten Träumen gerechnet. „Unsere pes-simistischste Annahme ging von zwölf Monaten aus. Davon sind wir gar nicht so weit entfernt“, so Romba. Er geht jedoch davon aus, dass sich die Angebotspa-lette schnell erweitern wird: „Ich weiß, dass einiges in Vorbereitung ist. Es kann daher sein, dass wir in Kür-ze eine ganze Reihe neuer Fonds auf einen Schlag sehen werden.“ Offenbar ist die Bearbeitungszeit auch davon abhängig, welches BaFin-Referat die An-träge auf den Tisch bekommt und welcher Mitarbeiter letztlich zuständig ist. „Es gibt bei der BaFin noch kei-ne Rechts-Praxis. Der eine Bearbeiter winkt durch, der andere brütet länger über den Unterlagen.“ Ein großer Fehler ist es offensichtlich, die Behörde bei strittigen Punkten zu fragen. „Frage niemals nach, wenn Du nicht sicher bist, dass die Antwort hilfreich

ist“, sagte Rechtsanwalt Mario Leißner von King & Spalding LLP auf einer Diskussionsrunde zur Situa-tion der Branche. Sein Appell an die Initiatoren: „Wagen Sie ruhig mal etwas. Seien Sie kreativ, und setzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand ein.“ Warum auch nicht? Ein bisschen Grips und Mut ha-ben schließlich noch nie geschadet. Dumm nur, wenn die Behörde anschließend eine völlig abwei-chende Meinung hat, wie einzelne Punkte im Gesetz ausgelegt werden. Der Markt wartet offenbar auf neue Angebote. Davon ist Aquila-Geschäftsführer Axel Stiehler überzeugt: „Aus Kapitalmarktsicht gibt es keine Alternative zu Sachwerten. Wie soll eine Versicherung den Garan-tiezins von vier Prozent darstellen? Mit Rentenwer-ten?“ Aber nicht nur institutionelle Investoren würden auf geeignete Angebote warten. „Ich bin mir ganz, ganz sicher, dass die Privatanleger zurückkommen, wenn der Markt komplett reguliert ist“, so Stiehler. Aquila hat über die Luxemburger Schwestergesell-schaft Alceda schon frühzeitig den Antrag auf Ge-

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stattung einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) gestellt und rechnet jeden Tag auf grü-nes Licht. Als ersten regulierten Publikums-AIF kündigt Stiehler einen Windkraftfonds an. Commerz Real hatte schon bei der Immobi-lienmesse Expo Real im vergangenen Herbst mit der KVG-Gestattung gerechnet und hält nun Anfang März für realistisch. „Wir haben einiges in der Pipeline und würden gerne zeit-nah mit dem ersten regulierten Angebot kom-men“, sagt Heiko Szczodrowski, bei Commerz Real unter anderem für das Publikumsgeschäft zuständig. Premiere dürfte ein Flugzeugfonds sein, die Unterlagen seien so gut wie fertig, um bei der Behörde einge-reicht zu werden. Fonds mit deutschen und ausländischen Immobilien könnten kurze Zeit später folgen. Es spricht von „gefühlt genügend Vertrieben“, von einer „großen Nachfrage am Markt, auch von den Banken“. Offenbar haben die Berater erkannt, dass es zunehmend schwierig wird, auf Sachwerte zu verzichten, wenn ihre Kun-den Renditen über Sparbuch-Niveau erwarten. Problematischer sei es, an geeignete Assets zu kommen. In den Top-Seven der deutschen Büro-Standorte ist der Markt so gut wie leer-gefegt. Commerz Real würde daher gerne auf Immobilien in guten Lagen der B-Städte aus-weichen. „Am liebsten mit einem strategischen Partner, zum Beispiel einem qualifizierten Ob-jektentwickler.“ Mit Immobilien und Fliegern hat die UniCredit-Tochter WealthCap im vergangenen Jahr 225 Millionen Euro Eigenkapital bei privaten Anle-gern eingesammelt und dürfte mit diesem Er-gebnis in der inoffiziellen Rangliste hinter dem US-Fonds-Spezialisten Jamestown auf Platz zwei liegen. Und auch in diesem Jahr hat WealthCap mit den Übergangsmodellen aus dem vergangenen Jahr einen rasanten Start hingelegt. „Wir sind jetzt schon bei rund 50 Millionen Euro Eigenkapital angekommen“, berichtet Geschäftsführerin Gabriele Volz. Rund 70 Prozent davon sei über die Banken-schalter der HypoVereinsbank gekommen und der Rest über andere Vertriebspartner. In der regulierten Welt hat das Emissionshaus Großes vor. „Der Prospekt zum ersten regu-lierten Fonds liegt bei der BaFin“, sagt Rainer

Bf

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Kontakt: Bouwfonds Investment Management030 – 59 00 97-777 | [email protected]

Parken geht in die nächste Runde.Runde.Der zweite Parkhausfonds für Privatanleger kommt.

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Fondsbörse D.

Spezialitätenfonds

Spezialitätenfonds nehmen an der Zweitmarkt-Handels-plattform Fondsbörse Deutschland einen immer größeren Raum ein. So re-gistrierten die Händler knapp 120 Transaktionen bei diesen Assets. Private-Equity-LV-Policen, Wald, Öl und Eisen-bahnen kamen auf mehr als 15 Prozent des gesamten Volumens. Insgesamt summierte sich die Umsätze im Januar 2014 auf 12,2 Millionen Euro.

Windwärts

Luft raus

Schlechte Zeiten für Wind-kraft-Anleger. Wenige Tage nach der Prokon-Pleite hat auch die Windwärts Ener-gie GmbH einen Insol-venzantrag gestellt. Hier trifft es ebenfalls die Zeichner von Genussrechtskapital. Ge-schlossene Fonds des Unter-nehmens sollen dagegen nicht unmittelbar getroffen sein. Sie sind rechtlich unab-hängig - ein typisches Merk-mal geschlossener Fonds in Abgrenzung zu Wertpapieren wie Genussrechten.

Catella

München-Mix

Catella Real Estate KAG hat für das Sondervermögen „Catella MAX“ ein Ge-schäfts– und Wohnhaus in München gekauft. Mieter sind unter anderem die Sparda-Bank und die Stadt München.

Krütten, ebenfalls Geschäftsführer bei WealthCap. Sobald die BaFin den Ha-ken darunter macht, soll das Angebot in den Vertrieb gehen, unabhängig da-von, ob die beantragte KVG bis dann lizenziert ist oder nicht. Der „Sach-werteportfolio 2“ wird in institutionelle Zielfonds investieren. Direktinvestitionen sind beim „Mün-chen-Portfolio“ vorgesehen. Dieses Angebot wird 20 Prozent der Anteile am KPMG-Gebäude in München im Portfolio halten und darüber hinaus weitere Objekte ankaufen. An institutio-nelle Investoren richtet sich der Spezi-alfonds mit dem BayWa-Portfolio. Für rund 150 Millionen Euro hat WealthCap 79 Objekte gekauft. „Wir streben bis zu zehn Gesellschafter dafür an. Zur Hälf-te stehen ernsthafte Interessenten be-reits fest“, so Krütten. Als größte Herausforderungen betrach-ten er und Gabriele Volz die Beschaf-fungsseite. „Core wird knapp“, so Volz. „Wir überlegen, auf Logistikimmobilien und Fachmarktzentren auszuweichen.“ Aber auch die Vertriebsseite bereitet Sorgen. Die Banken würden sich in einer Phase der Restrukturierung

befinden. Krütten: „Die müssen erst für sich klären, welche Berater was verkaufen dürfen.“ Bouwfonds Real Estate Investment Management setzt bei seinem kom-menden Parkhausfonds wie beim Vor-gänger auf die Sparkassen der BW-Gruppe. Auf dem BSI Summit präsen-tierte die Tochter der niederländischen Rabobank ihre aktuelle Studie über den Markt holländischer Parkhäuser. Hinter den Kulissen arbeitet das Emis-sionshaus am Prospekt zum neuen regulierten Angebot. Der Fonds mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro ist komplett investiert. Anleger werden sich an einem Portfolio aus sechs Parkhäusern beteiligen. Die Vor- oder Zwischenfinanzierung – da-ran scheitert bei vielen anderen Initiato-ren die Prospektierung von Fonds mit konkreten Objekten – ist bei Bouwfonds kein Thema. Das Unterneh-men ist mit ausreichend Kapital ausge-stattet, um den Kauf der Immobilien aus eigenen Mitteln zu finanzieren. „Die Parkhäuser haben wir zu Objek-trenditen zwischen sechs und sieben Prozent erworben“, erklärt Bouwfonds-

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Maues Geschäft. Nur 2,3 Milliarden Euro investierten private Anleger 2013 in geschlossene Fonds. Im Business mit institutionellen Investoren versprechen sich viele Anbieter den Ausweg aus der Mise-re. Das gelingt bislang jedoch nur den wenigsten.

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Geschäftsführer Roman Menzel. Er setzt beim Ver-trieb nicht nur auf die außerordentlich langen Laufzei-ten von bis zu 45 Jahren, sondern außerdem auf das besondere Verhältnis eines jeden Autofahrers zu die-sen Spezial-Immobilien. „Bei Parkhäusern kann jeder mitreden. Jeder hat sich schon einmal über die teil-weise horrenden Parkgebühren geärgert.“ Strate-gisch geht das Unternehmen bei regulierten Fonds einen anderen Weg als zahlreiche Mitbewerber. Bouwfonds verzichtet auf eine eigene Kapitalverwal-tungsgesellschaft und nutzt statt dessen die Dienst-leistung der Firma IntReal als Service-KVG. Die Bayern-LB-Tochter Real I.S. dagegen hat den Antrag ihrer KVG vor kurzem bei der BaFin einge-reicht. „Wir haben lange überlegt, wie wir konkret dabei vorgehen sollen“, berichtet Geschäftsführer Andreas Heibrock. Letztlich hat sich das Emissions-haus dazu entschieden, die gesamte AG als Kapital-verwaltungsgesellschaft zu lizenzieren und nicht, wie die meisten anderen Initiatoren, nur eine spezielle, oft neu gegründete Gesellschaft. Mit der Konsequenz: Von der Regulierung sind nicht nur die kommenden Angebote betroffen, sondern auch die Bestandsfonds. „Die Auswirkungen bleiben jedoch begrenzt. Wir müssen das Reporting an die BaFin und an die Bundesbank auf die Altfonds aus-weiten, brauchen dafür aber weder eine Verwahrstel-le noch eine Depotbank“, so Heibrock.

Strategisch setzt Real I.S. künftig ausschließlich auf Im-mobilien, wobei das erste regulierte Angebot ein Portfo-liofonds sein wird. „Wir wer-den mit einem konkreten Ob-jekt starten, damit die Anleger eine Vorstellung davon ha-ben, welche Immobilien wir später für sie kaufen werden“, erklärt Real I.S.-Vorstand Jo-chen Schenk. Konkurrent um geeignete Ob-jekte ist Fondshaus Ham-burg Immobilien (FHHI). Ende März will das Unterneh-men den Prospekt seines ersten regulierten Fonds bei der BaFin einreichen. „Das wird voraussichtlich ein reiner Eigenkapitalfonds sein mit einem Volumen von 43 bis 45 Millionen Euro“, verkündet

Geschäftsführerin Angelika Kunath. Anleger beteili-gen sich an einem Hybrid-Shoppingcenter im hessi-schen Fulda. Gemeint ist eine Mischung aus Fach-märkten und kleinem, klassischen Einkaufszentrum. Seit Mitte Januar ist FHHI bei der BaFin registriert und hat damit den Status eines Anbieter der De Mini-mis-Kategorie. Das soll jedoch nur eine Übergangslö-sung sein. Auf lange Sicht will das Emissionshaus eine eigene KVG lizenzieren. Eine Entscheidung, die Marc Drießen vom Emissi-onshaus Hesse Newman inzwischen bedauert. Der Initiator hatte gemeinsam mit dem Hamburgischen Emissionshaus HEH eine KVG-Gestattung bean-tragt und relativ schnell die Lizenz erhalten. „Noch einmal würde ich diesen Weg nicht gehen“, gibt Drie-ßen unumwunden zu. „Die damit verbundenen Kos-ten haben uns überrascht. Wir gehen inzwischen da-von aus, dass sich eine eigene KVG erst bei einem verwalteten Vermögen von einer Milliarde Euro rech-net. Das würde bei einem Umsatz von jährlich 100 Millionen Euro zehn Jahre dauern“, rechnet Drießen vor. Auf dem BSI-Summit berichtete er in einem Pa-nel unter der Überschrift „Der erfolgreiche KVG-Antrag – Bericht aus der Praxis“ von seinen Erfahrun-gen. Und dürfte damit so manchem Initiator Augen und Ohren geöffnet haben.

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Angeregte Diskussionen - auch am Stand von Fondsbrief und Immobilienbrief. André Eberhard und Werner Rohmert im Gespräch mit den Gästen Renate Daum und Nikolaus von Raggamby.

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Publity BaFin gestattet ersten Pub-likumsfonds Die Publity AG aus Leipzig hat als erster Anbieter von Publikumsfonds die BaFin-Gestattung für ein KAGB-konformes Angebot erhal-ten. Eine Überraschung für viele Branchenteilnehmer. Fondsbrief: Auch für Publity selbst? Auf die Fragen antwortet Vertriebschef Mario Liebe-trau. Es war keine Überraschung. Wir haben strategisch darauf hingearbeitet. Wir sind seit Oktober vergangenen Jahres auf diesen Tag vorbereitet gewesen. Der Vertrieb wuss-te immer, welche Schritte gemacht wurden. FB: Gibt es erste Reaktio-nen aus dem Vertrieb? Ja natürlich gibt es Reaktio-nen aus unserem Vertrieb: Jeder Vertriebspartner, der Finanzprodukte der Publity vertreibt, ist froh, endlich ein Produkt des neuen Kapital-marktes seinen Kunden an-bieten zu können. FB: Interessieren sich auch Banken für das Angebot? Die Banken werden sich das Produkt anschauen. Es gibt schon die ersten Reaktionen von kleineren Banken, die den Fonds prüfen wollen. Die Banken brauchen neue Produkte, da zum 22.07.2014 viele Fonds auslaufen.

Private-Equity-Fonds zählten in ver-gangenen Jahren zu beliebten Alter-nativ-Assets für private Kapitalan-leger. Das Angebot war vielschichtig und differenziert. Der Verlag Research-Medien AG berichtete über konkrete Angebote sogar in einer eigenen Publikation: In Private-Equity-Quarterly schrieb Stephanie von Keudell regelmäßig über den Wagniskapital-Markt, der in seinen besten Jahren auf ein Eigen-kapital-Volumen von mehr als eine Milliarden Euro alleine bei privaten Investoren kam. Im Zuge der Lehmann-Pleite scheuten die Anleger Investitionen mit gewissen Risiken. Seit einigen Jahren schon spielt Private-Equity – von wenigen spezialisierten Emissionshäusern wie WealthCap und Alfred Wieder abge-sehen – keine große Rolle mehr in der Angebotspalette der Sachwerte. Zu Unrecht, findet das Hamburger Emissionshaus Aquila. „Viele institutio-nelle Investoren haben ihre Private Equity-Allokationen aufrechterhalten oder sogar ausgebaut“, berichtet Christian Brezina, Head of Private-Equity-Investment. Das Jahr 2012 war laut einer Analyse von Capital Dyna-mics in mehrfacher Hinsicht sogar ein Rekordjahr: 1.429 Private-Equity-Unternehmen wurden verkauft – das ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Buyout-Fonds leisteten Ausschüttungen in Höhe von 115 Milli-arden Dollar und das in ihnen gebun-dene Kapital belief sich auf 738 Milliar-den Dollar – das sind die höchsten Werte der Historie.

Davon profitieren auch die Angebote für die privaten Investoren. „Wir haben 86 Fonds mit einem Volumen von ins-gesamt 3,5 Milliarden Euro und mehr als 100.000 Anlegern analysiert. Die meisten von ihnen wurden in den Boomjahren 2005 bis 2007 platziert. Über Daten aus Leistungsbilanzen,

veröffentlichten Jahresabschlüssen, Pressemeldungen der Initiatoren und über Zweitmarktplattformen haben wir die Fonds bewertet und sehen unseren positiven Gesamteindruck der Asset-klasse bestätigt: Alle in der fortgeschrit-tenen Exitphase befindlichen Fonds mit Fokus auf Buyout- Zielfonds wiesen eine positive Gesamtperformance auf“, berichtet Brezina.

Die erwarteten Gesamtausschüttungen dieser Fonds liegen zwischen 102 Pro-zent und 203 Prozent. Viele Manager haben ein glückliches Händchen bei der Zielfondsauswahl bewiesen. Von den Top-20-Fonds-investments ist nur ein Zielfonds unter den Einstandskos-ten bewertet: „Daher gehen wir von soliden Rückflüssen aus.“

Von einem Strohfeuer kann nach Aus-wertung der Marktdaten keine Rede sein. Denn die Private-Equity-Fonds, die in den Boomjahren massiv Kapital investiert haben, dürften sich in den nächsten Jahren von vielen Unterneh-mensbeteiligungen wieder trennen. So war die Exit-Pipeline 2012 mehr als 7.000 Unternehmen stark, die vier oder mehr Jahre gehalten wurden.

Viele Private-Equity-Gesellschaften würden die momentan starken Börsen zum gewinnbringenden Ausstieg aus Beteiligungen nutzen. So hat Ernst & Young ermittelt, dass sich das in den ersten drei Quartalen 2013 über IPOs eingenommene Kapital auf knapp 30 Milliarden Dollar summiert. Im vierten Quartal kamen weitere Börsengänge hinzu, beispielsweise die der Hotelkette Hilton, die der Private-Equity-Gesell-schaft Blackstone gehörte, oder der durch Carlyle und Cinven initiierte IPO des französischen Telekommunikati-onsanbieters Numericable. Zum Ver-gleich: 2012 wurden Private-Equity-Unternehmen im Wert von nur 20 Milli-arden Dollar über die Börse verkauft.

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Zu Unrecht im Abseits Aquila betont die Chancen von Private-Equity-Beteiligungen

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Das Vermögen der im Bundesverband Investment und Asset Management BVI erfassten Publikums-fonds ist im vergangenen Jahr leicht von 730 Milli-arden Euro auf 716 Milliarden Euro gesunken. Da-für kletterte das Vermögen der Spezialfonds um rund 90 Milliarden Euro auf 1.071 Milliarden Euro.

Die größte Anlegergruppe stellten die Versicherer mit einem Nettomittelaufkommen von knapp 36 Milliarden Euro. Bei Organisationen ohne Erwerbszweck wie Stiftungen steht dagegen unter dem Strich ein leich-tes Minus von 100 Millionen Euro. Offene Immobilienfonds kommen auf ein Plus von 3,4 Milliarden Euro. Auffällig ist hier der KAGB-Knick. Bis Ende Juli summierten sich die Zuflüsse auf 3,2 Milliar-den Euro. Anschießend kamen nur noch 200 Millio-nen Euro hinzu. Das Kapitalanlagegesetzbuch halten die Manager des BVI für „unterm Strich gelungen“. Die Regeln des al-ten Investmentgesetzes wurden weitestgehend über-nommen und der graue Kapitalmarkt in großen Teilen reguliert. Allerdings sei die deutsche Fondsbranche von der AIFM-Richtlinie im europäischen Vergleich überdurchschnittlich betroffen. Gemessen am Volu-men gelten EU-weit im Schnitt nur 30 Prozent der Fonds als Alternative Investmentfonds. In Deutschland sind es dagegen 80 Prozent. Obwohl die Fondsgesellschaften bereits nach altem Recht zugelassen waren, müssen sie nun erneut Zulassun-gen beantragen. Hierfür ist unter anderem erforder-lich, dass für alle Spezialfonds komplette Anlagebe-dingungen und zahlreiche weitere Dokumente einge-reicht werden. Das bedeutet einen erheblichen büro-kratischen Aufwand.

„Für das Tagesgeschäft der Fondsgesellschaften spielt jetzt die Aufsichtspraxis die entscheidende Rolle. Angesichts des Umstandes, dass die AIFM-Richtlinie ursprünglich Hedgefonds und Private Equity Fonds regulieren sollte und nicht Spezi-alfonds, sollte die Aufsicht unbürokratisch und praxis-orientiert handeln“, fordert BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. Die jüngsten EU-Entscheidungen zu einheitlichen An-legerinformationen und zu vergleichbaren Vertriebsre-geln gehen nach Ansicht Richters in die richtige Rich-tung. „Damit Verbraucher eine fundierte Entscheidung treffen können, müssen sie die Kosten der Finanzpro-dukte vergleichen können. Auch im Vertrieb müssen vergleichbare Regeln gelten. Das schützt die Anleger unmittelbar. Außerdem wird der Wettbewerb geför-dert, was ihnen mittelbar zu Gute kommt“.

Größter Vorteil der neuen Regeln sei die Tatsache, dass offene Fonds und Spezialfonds gerettet werden konnten – wenn auch unter veränderten Vorzeichen. Allerdings schießen die Regulierungsbehörden weit über das Ziel hinaus. So hatten die europäischen Regulierer zunächst nur geschlossene Fonds, Private-Equity-Fonds und Hedgefonds im Visier. Ins Netz der AIFM-Vorschriften sind letztlich jedoch auch Mischfonds, offene Immobilienfonds und Spezialfonds geraten. Ärgerlich sei es, dass das KAGB nach einem halben Jahr schon wieder geändert werden müsse. So sei noch immer nicht abschließend geklärt, ob ein Fonds offen oder geschlossen ist. In diesem Punkt herrsche Uneinigkeit zwischen der europäischen Wertpapierbe-hörde ESMA und der EU-Kommission.

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KAGB-Knick auch bei offenen Fonds Deutsche Fondsbranche ist von AIFM-Richtlinie überdurchschnittlich betroffen

Mit mehr als einer Billion Euro stellen Spezialfonds das größte Segment innerhalb der vom BVI erfassten Fondsvermögen.

Überdurchschnittlich stark betroffen ist die deutsche Fondbranche von der AIFM-Richtlinie: 80 Prozent der Fonds gelten als Alternati-ve Investmentfonds - EU-weit dagegen nur 30 Prozent.

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Wechsel Dich

Marcus Menne (54) ist neues Mitglied der Geschäftsfüh-rung bei Hannover Leasing. Er ist als Chief Financial Officer für die Finanzen des Emissionshauses verantwort-lich. Menne ist bereits seit neuen Jahren bei Hannover Leasing in führender Position tätig. Zuvor hat der Steuerbe-rater und Wirtschaftsprüfer unter anderem bei Pricewa-terhouseCoopers gearbeitet. Die IVG Institutionell Funds GmbH hat zwei bekannte Gesichter zurück ins Füh-rungsteam geholt. Schwer-punkt der Tätigkeit von Stef-fen Ricken (43) und Oliver Zimper (40) wird es sein, die künftige Ausrichtung des Un-ternehmens zu gestalten. David Rückel (30) hat als neuer stellvertretender Leiter Vertrieb bei Hamburg Trust angeheuert. Er wird sich um die Entwicklung des Kunden- und Produktportfolios für institutionelle Investoren kümmern. Zuvor war Rückel in ähnlicher Position bei der Catella Real Estate AG tätig. Thomas Seibel (39) verstärkt ab dem 1. Mai die Recap Global Investors AG als CEO und Sprecher der Ge-schäftsführung. Er war zuvor Leiter der RWE Innogy GmbH für den Bereich Bio-masse International. In dieser Funktion managte er unter anderem Kraftwerks-Bau-projekte in den USA, Großbri-tannien, Italien und Deutsch-land.

Der Hammer in den deutschen Amts-gerichten fällt seltener als in den Jahren zuvor. 2013 summierte sich die Zahl der Zwangsversteigerungs-Termine in den rund 500 Gerichten auf 47.617 – das sind rund 14.000 weniger als im Jahr zuvor, was ein Minus von 23 Prozent bedeutet. Damit entspricht die aktuelle Situation dem Niveau von 1998. Den Rückgang erklärt der Argetra-Verlag, das ist die Sammelstelle aller Termine, mit der hohen Nachfrage nach Immobilien auf Grund der Finanzmarktkrise. So konn-ten die Eigentümer ihre Immobilien zu-nehmend freihändig verkaufen und die Zwangsversteigerung vermeiden. Eine bedeutende Rolle spielt auch das an-haltend niedrige Zinsniveau. Günstige-re Konditionen bei Anschlussfinanzie-rungen ermöglichten den Schuldnern die Rückzahlung der Darlehensraten. Rückgänge bei den Zwangsversteige-rungsterminen verzeichnete Argetra in allen Bundesländern. Überdurch-schnittlich hoch waren sie in Nieder-sachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Meck-lenburg-Vorpommern und in Bremen. Dennoch ist die Mitte Deutschlands quer von West nach Ost weiterhin am stärksten betroffen. Auf Platz eins liegt Nordrhein-Westfalen mit knapp 12.700 Terminen. Niedersachsen folgt mit gro-ßem Abstand und knapp 4.600 Zwangsversteigerungen. Bezogen auf die Haushalte ist die Zahl der Termine zum Beispiel in Sachsen-Anhalt trotz eines Rückgangs um 27 Prozent immer noch vier mal so hoch wie in Bayern. Auffällig ist der Rückgang der amtlich festgesetzten Verkehrswerte um 2,1 Milliarden Euro. In Summe kamen die Verkehrswerte im vergangenen Jahr auf 7,4 Milliarden Euro. Der Grund da-für liegt in der Vergangenheit, denn die Werte wurden vielfach in den Jahren 2008 bis 2010 festgelegt. „Die Schät-zungen fielen damals im Zuge der

Finanzmarktkrise sehr vorsichtig aus“, sagte Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr dazu. In der Hauptsache sind es private Ei-gentümer, die ihre Darlehen bei den finanzierenden Banken nicht mehr be-dienen können. Ein- und Zweifamilien-häuser stellen mit rund 37 Prozent den Löwenanteil, gefolgt von Eigentums-wohnungen mit knapp 30 Prozent. Für dieses Jahr erwartet Mohr einen weiteren Rückgang der Termine. Die Attraktivität der Immobilie als Wertanla-ge sei unverändert groß, so Mohr, der jedoch nicht dauerhaft mit einem derart niedrigen Niveau rechnet: „Die Anzahl der Objekte wird spätestens dann wie-der signifikant zunehmen, wenn die Zinsen steigen und die Konjunktur den Arbeitsmarkt nicht nachhaltig belebt.“

NR. 206 I 9. KW I 24.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Niveau wie im Jahr 1998 Zahl der Zwangsversteigerungstermine deutlich gesunken

Ein roter Streifen zieht sich quer durch Deutschland. Hier ist die Zahl der Zwangsver-steigerungstermine vergleichsweise hoch. Im Süden dagegen fällt kaum einmal der Hammer.

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„Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tra-gen.“ Würde man diesen Satz aus Goethes Faust auf Emissionspros-pekte und ihre Verfasser übertragen wollen, könnte er lauten: „Prospekte lügen nicht“. Dabei wissen wir alle, dass auch in Texten Unwahres ste-hen kann oder - wiederum auf die Fondswelt übertragen - Prospekte unrichtig sein können. So hat sich das OLG Hamm vor kur-zem in zwei Urteilen erneut mit der Fra-ge befasst, ob die Prospekte der „VIP-Medienfonds 2“ und drei fehlerhaft sind oder nicht. Eine Anlegerin, von Beruf Ärztin, die ihre Arztpraxis verkaufen wollte, hatte eine Beteiligung am Medi-enfonds „VIP 2“ und ein Jahr später am „VIP 3“ erworben. Im Prospekt zum VIP 2 wurde eine Garantiezahlung von 80 Prozent der Produktionskosten ver-sprochen. Auf dem Deckblatt des Pros-pektes zum „VIP 3“ findet sich das Wort „Garantiefonds“. Neben der Verletzung individueller Beratungspflichten machte die Ärztin gegenüber der die Beteili-gungen vermittelnden Banktochter gel-tend, die Prospekte von „VIP 2“ und drei seien fehlerhaft. Der Anlageberater, der dem Anlagein-teressenten in dem Beratungsgespräch einen Verkaufsprospekt vorlegt und diesen zur Grundlage seiner Bera-tung macht, obwohl der Prospekt feh-lerhaft ist, hat den Anleger falsch bera-ten (BGH, Beschl. v. 17.09.2009, XI ZR 264/08). Entscheidend war deshalb, ob die bei der Anlageberatung eingesetzten Medi-enfondsprospekte fehlerhaft waren. Beim „VIP 3“ beanstandete das OLG Hamm, dass die Bezeichnung „Garantiefonds“ eine 100 prozentige Absicherung des Kommanditkapitals ohne Agio suggeriere, und diese Absi-cherung nicht gegeben war. Die Dar-stellung der Schuldübernahme im Pros-

pekt sei darüber hinaus missverständ-lich. Die bestehenden Anlagerisiken würden verschleiert (OLG Hamm, Urt. v. 14.11.2013, 34 U 147/11 unter Be-rufung auf OLG München, Muster-entscheid v. 08.05.2012, KAP 2/07). Außerdem sei der Prospekt fehlerhaft, weil er keine Angaben dazu enthalte, aus welchen Mitteln das seitens der Lizenznehmer an die sicherungsgeben-de Bank zu leistende Entgelt stammt. Es würde verschwiegen, dass die Hin-terlegung der Schuldübernahme tat-sächlich aus den als Produktionskosten deklarierten Anlegergeldern erfolgt (OLG Hamm a.a.O.). Die Prospektmängel waren beim VIP 3 für einen Berater, der das Anlagekon-zept kritisch zu prüfen hat, auch er-kennbar. Wenn dennoch keine ausrei-chende Richtigstellung der festgestell-ten Prospektfehler erfolgt, ist der Anla-geberater schadenersatzpflichtig (OLG Hamm a.a.O.). Wesentliche Prospektfehler beim VIP 2 konnte das OLG Hamm hingegen nicht erkennen. Hier wurde nicht mit dem Begriff „Garantiefonds“ geworben. Ins-besondere sei auch auf die Möglichkeit des Eintritts eines Totalverlustes trotz Bestehens einer teilweisen Garantie hinreichend deutlich hingewiesen (OLG Hamm, a.a.O.). Da die Ärztin den ihr obliegenden Beweis bezüglich individu-eller Beratungsfehler im Rahmen des Beratungsgesprächs zum VIP 2 nicht erbracht hatte, wurde ihre Klage in-soweit abgewiesen. Nähere Informationen zu den Rechts-themen finden Sie im Rechtsnews-letter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de

Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Recht einfach Goethes Zitat übertragen auf Fondsanbieter: Prospekte lügen nicht

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