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2013 Jahres- und Wissensbilanz MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5 Die Wissensbilanz der MA 18 6 Umfeld 8 Ressourcen 12
01 Humanvermögen 16 01.1 MitarbeiterInnen 16 01.2 Personalmanagement 17
02 Strukturvermögen 18 02.1 Prozesse 18 02.2 Wissenssicherung 19
03 Beziehungsvermögen 20 03.1 Kundinnen und Kunden 20 03.2 Netzwerke 20 03.3 Öffentlichkeitsarbeit 22
04 Budget 23 Leistungen 24
01 Grundlagenanalyse und Datenkoordination 28 01.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Grundlagenanalyse und Datenkoordination 29
02 Konzepte und Strategien 31 02.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Konzepte und Strategien 32
03 Begleitung der Umsetzung 35 03.1 Beispiel für Projekte aus dem Bereich Begleitung der Umsetzung 36
04 Wissensvermittlung 37 04.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Wissensvermittlung 38
05 Vernetzung 40 05.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Vernetzung 41
Wirkungen 42 01 Trend zur Stadt 44 02 Hohe Lebensqualität 45
02.1 Lebenswerteste Stadt weltweit 45 02.2 Weltweit beste Stadt für junge Menschen 45 02.3 Pariser Preis für Innovation an Wien 46 02.4 Wien in Top 10 der „InternetStädte“ weltweit 46
03 Lebensqualität und Zufriedenheit der Bevölkerung 46 04 Verkehrsmittelwahl der Wienerinnen und Wiener 47 05 Beteiligung 48 06 Öffentliche Wahrnehmung 49
Impressum 50
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Vorwort
Seit 2005 veröffentlicht die MA 18 regelmäßig Tätigkeitsberichte1. 2013 wurde das Format des jährlichen Jahresberichts grundlegend neu strukturiert und der Bericht 2012 erstmals in Form einer Wissensbilanz veröffentlicht, um damit auch die zentrale Ressource der Stadtentwicklung und Stadtplanung in den Mittelpunkt zu rücken: das Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Liebe Leserin, lieber Leser,
nicht nur fachliches Wissen, auch die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und die Offenheit für neue innovative Methoden sind ganz wesentliche Voraussetzungen für eine moderne Verwaltung. Umso mehr freut es mich, dass die MA 18 über ihre Kernaufgaben hinausgehend auch offen für zeitgemäße Managementtools ist und mit der vorliegenden Wissensbilanz ihre Pionierarbeit in diesem Bereich fortsetzt.
Mag.a Maria Vassilakou Vizebürgermeisterin
© Lukas Beck
Für eine strategische Abteilung wie die MA 18 ist es ganz wesentlich, sich auch mit innovativen Instrumentarien auseinanderzusetzen und diese für die eigene Arbeit zu nutzen. Mit der vorliegenden Wissensbilanz setzen wir den 2012 zum ersten Mal eingeschlagenen Weg konsequent fort. Damit sollen nicht nur die Leistungen 2013 dargestellt werden, die Wissensbilanz ist für uns auch intern ein Gradmesser, der dazu dient, uns Klarheit über unsere Ressourcen sowie unser intellektuelles und strukturelles Vermögen zu verschaffen, um so unsere Arbeit noch weiter optimieren zu können.
DI Andreas Trisko Abteilungsleiter
© David Bohmann
1 Siehe http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/dienststellen/ma18/berichte/
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http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/dienststellen/ma18/berichte
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Die Wissensbilanz der MA 18
In einer Wissensbilanz werden die verfügbaren Wissensressourcen einer Organisation sichtbar gemacht und eine ganzheitliche Darstellung, Bewertung und Kommunikation von immateriellem Vermögen, Leistungsprozessen und deren Wirkung vorgenommen.2
Die Methodik der Wissensbilanzierung wurde von österreichischen Modellprojekten maßgeblich geprägt und wird mittlerweile von zahlreichen Organisationen verwendet: Seit 2006 sind alle österreichischen Universitäten gesetzlich zur Wissensbilanzierung verpflichtet, weitere Institutionen wie die Österreichische Nationalbank, die Österreichische Akademie der Wissenschaften,
der Österreichische Rechnungshof, die Österreichische Nationalbibliothek erstellen regelmäßig Wissensbilanzen. Als erste Einrichtung der Stadt Wien veröffentlicht die ZIT GmbH, die Technologieagentur der Stadt Wien, seit 2008 jährlich eine Wissensbilanz.
Im Jahr 2012 hat mit der MA 18 nun erstmals eine Dienststelle der Stadtverwaltung eine eigenständig erarbeitete Wissensbilanz veröffentlicht. Zu diesem Zweck wurde das ursprüngliche Modell nach Koch/Schneider durch das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung geringfügig angepasst und auch für die vorliegende Wissensbilanz verwendet.
„Wir erarbeiten grundsätzliche und übergeordnete Stadtplanungsziele und
Strategien durch systematische Erfassung, Analyse und Zusammenführung aller für die Stadtentwicklung maßgeblichen Faktoren.“
(Leitbild MA 18)
2 In Anlehnung an §2, Wissensbilanz-Verordnung 2010.
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2012Jahres- und WissensbilanzMA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
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UMFELD
Politische Ziele
Kontrakte
Geschäftseinteilung
Leitbild + Strategie
Partner
RESSOURCEN
INTELLEKTUELLES
VERMÖGEN
Humanvermögen
Strukturvermögen
Beziehungsvermögen
BUDGET
Rechnungsabschluss
LEISTUNGEN
Grundlagenanalyse +
Datenkoordination
Konzepte +
Strategien
Begleitung der
Umsetzung
Wissensvermittlung
Vernetzung
WIRKUNGEN
Verkehrsmittelwahl
Grün und Freiraum
Siedlungsstruktur
Lebensqualität
Zufriedenheit
Wahrnehmung
Partizipation
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Die Wissensbilanz beruht auf den vier Säulen „Umfeld“, „Ressourcen“, „Leistungen“ und „Wirkungen“. In unserem Projekt wird die Ressource „intellektuelles Vermögen“ hervorgehoben, da sie die Grundlage für die Leistungen der MA 18 ist.
Das intellektuelle Vermögen wird unterteilt in Human, Struktur und Beziehungsvermögen und in Zusammenhang mit den Leistungen und Wirkungen dargestellt. Der Wissenszyklus wird dadurch vollständig im Sinne einer Bilanz abgebildet.
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umfeld
„Unsere Kundinnen und Kunden – Bevölkerung, Stadtverwaltung, Politik – stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.“
(Leitbild MA 18)
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Grundlage für die Leistungen der MA 18 sind die im Regierungsübereinkommen formulierten politischen Ziele, die Kontrakte (Verträge über Ziele, Produkte, Ressourcen und Rahmenbedingungen zwischen der Politik und der Verwaltung) sowie die Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien und die Strategie der MA 18. Im Leitbild ist festgelegt, in welcher Art und Weise die Leistungen erbracht werden.
Aus dem politischen Regierungsübereinkommen 20103 wurden von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou konkrete Handlungsaufträge für die MA 18 abgeleitet.
Diese sogenannten Kontrakte stellen dabei wichtige Eckpunkte für die Tätigkeiten der MA 18 dar.
Wien als Stadt der Chancen und Zukunft Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel
Durchführung eines Dialogprozesses zum Stadtentwicklungsplan (STEP)
Erstellung des Stadtentwicklungsplans unter Betrachtung der gesamtstädtischen Verkehrsfragen bis 2014
Erarbeitung eines Garagenprogramms
Ausbau der RadLangstreckenverbindungen
Modal Split (Verkehrsmittelwahl)
Evaluierung der Parkraumbewirtschaftung
Begleitende Berichterstattung zur FußgängerInnenKonferenz Walk21
Wien als Umwelt- und Klimaschutz-Metropole Erstellung eines „Grün und Freiraumkonzepts“
Wien als Stadt für demokratische Mitbestimmung und Beteiligung Weiterentwicklung der Lokalen Agenda 21+
In jährlichen Strategieklausuren werden die Vorgaben der Kontrakte evaluiert, mit der Geschäftseinteilung abgestimmt und die Ziele für die nächsten Jahre festgelegt.
3 Siehe https://www.wien.gv.at/politik/strategienkonzepte/regierungsuebereinkommen2010/
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https://www.wien.gv.at/politik/strategien�konzepte/regierungsuebereinkommen�2010
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Neben der generellen Kooperation innerhalb des Magistrats arbeitet die MA 18 im Besonderen mit den folgenden Magistratsabteilungen eng zusammen, die ebenso in die Geschäftsgruppe (Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung) eingebettet sind:
Magistratsabteilung 19 Architektur und Stadtgestaltung
Magistratsabteilung 20 Energieplanung
Magistratsabteilung 21 Stadtteilplanung und Flächennutzung
Magistratsabteilung 28 Straßenverwaltung und Straßenbau
Magistratsabteilung 29 Brückenbau und Grundbau
Magistratsabteilung 33 Wien Leuchtet
Magistratsabteilung 41 Stadtvermessung
Magistratsabteilung 46 Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten
Magistratsabteilung 65 Rechtliche Verkehrsangelegenheiten
Magistratsabteilung 67 Parkraumüberwachung
Das Umfeld der MA 18 außerhalb des Magistrats wird wesentlich von Planungsbüros, universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie zahlreichen weiteren Partnerinnen und Partnern im In und Ausland mitgestaltet.
„Wir haben Vertrauen in unsere Kompetenzen und
ebenso in die anderer.“ (Leitbild MA 18)
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ressourcen 01 Humanvermögen
02 Strukturvermögen
03 Beziehungsvermögen
„Die Fähigkeiten jedes und jeder Einzelnen werden
bestmöglich gefördert.“ (Leitbild MA 18)
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Die Ressourcen stellen die zur Verfügung stehenden Mittel dar. In der Wissensbilanz wird dabei der Fokus auf das intellektuelle Vermögen gelegt. Ergänzt wird dies um eine Übersicht über das Budget der MA 18.
Das intellektuelle Vermögen4 einer Organisation beschreibt Werte, die weder in der finanziellen Gebarung noch in anderen Berichtsformen ausreichend Berücksichtigung finden. Mittels Indikatoren werden diese immateriellen Werte in der Wissensbilanz erfasst und beschrieben. Das immaterielle Vermögen gliedert sich in
Humanvermögen – der Wert der Fähigkeiten und des Wissens der Personen in der Organisation
Strukturvermögen – der Wert von Prozessen und Technologien der Organisation
Beziehungsvermögen – der Wert des Beziehungsgeflechts der Organisation
4 Üblicher ist die Bezeichnung „intellektuelles Kapital“, wir folgen allerdings der in der Wissensbilanz des Österreichischen Rechnungshofs verwendeten Bezeichnung „intellektuelles Vermögen“.
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01 Humanvermögen
In einer wissensintensiven Organisation wie der MA 18 sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wichtigste Ressource. In der MA 18 sind 75 Personen beschäftigt (Stand Ende 2013).
01.1 MitarbeiterInnen
In einem jährlichen Bericht zur Personalentwicklung werden Bildungsziele festgesetzt. Die für das Jahr 2013 gesetzten Ziele wurden zu 100 Prozent erreicht.
Generelle Indikatoren 2012 2013
MitarbeiterInnen gesamt 78 75 davon weiblich 40 39 davon männlich 38 36
Dienstposten 72 71 Geschützte Arbeitsplätze 5 5 Freie MitarbeiterInnen 4
Ein vielfältiges Team ist nötig, um die Herausforderungen der Stadtentwicklung und Stadtplanung zu meistern. Die MitarbeiterInnen der MA 18 haben Ausbildungen in 15 unterschiedlichen (akademischen) Fachrichtungen. Dazu zählen Raumplanung, Bauingenieurwesen, Landschaftsplanung, Kulturtechnik, Biologie, Geografie, Architektur, Elektrotechnik, Maschinenbau, Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft, Soziologie, Kommunikations und Informationswissenschaft, Politikwissenschaft.
Die MA 18 ist bestrebt, den Anteil an MitarbeiterInnen mit interkultureller Kompetenz bzw. die interkulturelle Kompetenz der MitarbeiterInnen zu erhöhen. Die Erhebung der Sprachkompetenz, als ein Indikator dafür, zeigt, dass außer Deutsch insgesamt 10 Sprachen verfügbar sind, u.a. Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Türkisch, BosnischKroatischSerbisch.
„Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Arbeitsbereiche und sind uns
der damit verbundenen Aufgaben und Anforderungen bewusst.“
(Leitbild MA 18)
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Spezielle Indikatoren 2012 2012 2013 Fachkompetenz und Qualifikation
MitarbeiterInnen mit fachspezifischer Ausbildung 56 % 62 % MitarbeiterInnen mit Vortragstätigkeit 37 % 39 % Durchschnittliche Erreichung der Bildungsziele in Prozent 100 % 100 % Weiterbildungstage pro MitarbeiterIn 6 6 MitarbeiterInnen, die länger als 5 Jahre in der MA 18 arbeiten 57 39 MitarbeiterInnen mit Berufserfahrung außerhalb des Magistrats 49 % 51 %
Vielfalt5
MitarbeiterInnen unter 30 Jahren 16 26 MitarbeiterInnen über 50 Jahren 17 16 Durchschnittsalter gesamt 42 42 MitarbeiterInnen mit AZuordnung 35 38 MitarbeiterInnen mit BZuordnung 17 13 MitarbeiterInnen mit CZuordnung 17 26 Unterschiedliche fachliche Qualifikationen der MitarbeiterInnen 15 15
01.2 Personalmanagement
Die Führungs und Projektverantwortung ist breit und gendergerecht verteilt, wobei sich der leichte Rückgang bei den Frauen mit Führungs und Projektverantwortung u.a. auch durch das System der Rotation in andere Dienststellen erklären lässt. Insgesamt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2013 77 Tage in die Weiterbildung zu Führungskräftethemen investiert. Der Rückgang gegenüber 2012 liegt darin begründet, dass die MA 18 mit der Erarbeitung des STEP 2025 ein aufwendiges Projekt umzusetzen hatte, das hohe zeitliche Ressourcen in Anspruch genommen hat.
Management 2012 2013
Frauen mit Führungs und Projektverantwortung 31 % 29 % Männer mit Führungs und Projektverantwortung 23 % 25 % Besuchte Weiterbildungstage zu Führungskräftethemen 97 77 MitarbeiterInnen, mit denen ein MitarbeiterInnengespräch geführt wurde 66 % 10,5 %6
5 Eine allfällige Differenz zur Gesamtzahl der MitarbeiterInnen erklärt sich aufgrund personeller Wechsel im Laufe des Berichtsjahres. 6 Prozentanteil jeweils von der Gesamtheit aller MitarbeiterInnen. Die starke Differenz zu 2012 erklärt sich aus einer mehrmonatigen Übergangsfrist aufgrund des Wechsels in der Abteilungsleitung.
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02 Strukturvermögen
Die MA 18 gliederte sich 2013 in folgende Referate bzw. Kernaufgaben:
MA 18
PGO – Planungsgemeinschaft Ost
Budget, Personal und Steuerung
Stadt- und Regionalentwicklung Projektleitung „Smart City Wien“
Kanzlei
Öffentlichkeitsarbeit und Verkehrsplanung und Wissensmanagement Mobilitätsstrategien
Wiener Planungswerkstatt – Ausstellungszentrum Landschafts- und Freiraumplanung Web-Redaktion – Projektkoordination – Mehrfach- und Stadtentwicklung Wien Zwischennutzung
Stadtforschung und Raumanalysen Stabsstelle GIS
Stabsstelle Öffentlicher Raum, Soziale Prozesse und Maßnahmenentwicklung7
02.1 Prozesse
Auch 2013 wiesen über die Hälfte aller Studien und Projekte der MA 18 methodisch oder inhaltlich besonders innovative Zugänge auf.
Prozesse 2012 2013
Anteil der MitarbeiterInnen in Kernreferaten 58 % 70 % Anteil der Studien/Projekte mit innovativen Zugängen 67 % 51 %
7 Wurde im Zuge einer Organisationsänderung Ende 2013 dem Referat Landschafts und Freiraumplanung eingegliedert.
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02.2 Wissenssicherung
Der von der MA 18 gewartete Intranetauftritt der Abteilung konnte 2013 über 6.100 Zugriffe verzeichnen, ein Plus gegenüber 2012 um über 10 Prozent. Außerdem verfügt die MA 18 über eine abteilungsinterne Datenbank „ISIS“ (Internes Informations und Steuerungsinstrument), die aktuelle Informationen und Dokumente bereitstellt, sowie eine Wissensdatenbank mit Fachinformationen zur Stadtentwicklung (Facharchiv), die zum überwiegenden Teil auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist und die laufend durch aktuelle Studien und Projekte ergänzt wird. Seit 2013 haben die anderen Planungsdienststellen (MA 19, MA 21, MA 41) ebenfalls die Möglichkeit, neue Projekte in das WissensmanagementSystem einzupflegen.
Wissenssicherung 2012 2013
Zugriffe Intranet
Dokumente in der Wissensdatenbank 5.500
450 6.105
500 Bibliotheks und Archivbestände 18.000 18.000
Beschlagwortete Fotos
Geodaten, auf die die MA 18 zugriffsberechtigt ist
Von der MA 18 im ViennaGIS bereitgestellte Datenbestände
Weitere Datenbanken, auf die die MA 18 zugriffsberechtigt ist
Anteil der geführten Austrittsgespräche
~ 22.000 52 16 19
75 %
~ 26.000 54 17 19
Wenn MitarbeiterInnen die Abteilung verlassen, sei es im Zuge einer Ruhestandsversetzung oder eines Wechsels der Dienststelle, werden Instrumente einer geordneten und wissenssichernden Arbeitsübergabe genutzt. Dazu gehören auch strukturierte Austrittsgespräche mit Führungskräften der MA 18. Aufgrund des Wechsels in der Abteilungsleitung und einer längeren Phase mit stellvertretender Führung wurden 2013 allerdings keine Austrittsgespräche geführt.
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„Wir sind flexibel in unserem Denken und bauen unser
positives Image als AnwenderInnen neuer innovativer
Methoden aus.“ (Leitbild MA 18)
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03 Beziehungsvermögen
Neben den bereits im Kapitel „Umfeld“ erwähnten Beziehungen zu anderen Abteilungen der Stadt pflegt die MA 18 intensive Kontakte zu weiteren nationalen und internationalen Partnerinnen und Partnern.
03.1 Kundinnen und Kunden
Die MA 18 versteht sich als Serviceabteilung, in deren Mittelpunkt die Kundinnen und Kunden – Bevölkerung, Stadtverwaltung, Politik – stehen. Die KundInnenzufriedenheit wird nicht jährlich, sondern im Rahmen der allgemeinen Erhebung in regelmäßigen Abständen erhoben und fand daher 2013 nicht statt.
Prozesse 2012 2013
KundInnenzufriedenheit (Schulnoten) 1,9 Schriftliche Erledigungen zu Gemeinderatsanträgen und anfragen 56 7 Schriftliche Erledigungen zu Anfragen übergeordneter Stellen 432 179 Schriftliche Erledigungen zu Anfragen von BürgerInnen, Institutionen der Wissenschaft, der Interessenvertretung, NGOs etc. 421 497
Schriftliche Erledigungen zu Anfragen nebengeordneter Stellen 143 146
03.2 Netzwerke
Die Vernetzung mit PartnerInnen im In und Ausland bildet eine wesentliche Basis für die Arbeit der MA 18. Die MA 18 ist daher in zahlreichen Netzwerken auf nationaler und internationaler Ebene vertreten und pflegt einen intensiven Wissens und Erfahrungsaustausch.
Nationale Netzwerke (u.a.)
Österreichische Raumordnungskonferenz ÖROK
Lokale Agenda 21 plus
ITS Vienna Region
Arbeitskreis soziale Arbeit im öffentlichen Raum
Normungsinstitut, ExpertInnenkonferenz der RaumplanerInnen
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Internationale Netzwerke (u.a.)
METREX (Network of European Metropolitan Regions and Areas)
UNCHS (United Nations Centre for Human Settlements) Arbeitsgruppe WPURB (Working Party on Territorial Policy in Urban
Areas) der OECD European Cycling Federation
Verein Walk21
Besonderen Stellenwert spielt zudem der Wissensaustausch im Rahmen von Fachdelegationen. Die Expertise zum Thema „Stadtentwicklung und Stadtplanung“ hat auch 2013 wieder einen Topwert erreicht. Insgesamt wurden 48 Gruppen mit 1.017 TeilnehmerInnen betreut, darunter 42 internationale Delegationen mit gesamt 941 Personen. Die geringere Vortragstätigkeit gegenüber 2012 ist v.a. in Zusammenhang mit der Frage der vorhandenen Ressourcen aufgrund der Bearbeitung des STEP 2025 zu betrachten.
Netzwerke 2012 2013 Vorträge auf nationalen Veranstaltungen 84 14 Absolvierte Tage auf nationalen Konferenzen/Veranstaltungen 70 82 Vorträge auf internationalen Veranstaltungen 58 25 Absolvierte Tage auf internationalen Konferenzen/Veranstaltungen 152 87 Mitgliedschaften in internationalen Netzwerken 3 3 Entsendungen in strategisch relevante Entscheidungsgremien 36 36 EUProjekte als PartnerInnen 17 14 Unterstützte EUProjekte 9 15 Betreute Personen in Delegationen 631 1017 Fachbeiträge in externen Publikationen 16 15
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STEP
202
5 S
TAD
TEN
TWIC
KLU
NG
SPLA
N W
IEN
ISBN 978-3-902576-89-7
03.3 Öffentlichkeitsarbeit
Die gezielte Kommunikation der Leistungen der Stadtentwicklung hat seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Die Öffentlichkeitsarbeit bewegt sich dabei in einem breiten Feld zwischen BürgerInnen-Information und partizipativen Prozessen. Thematisch orientiert sich die Arbeit einerseits an aktuellen Projekten und inhaltlichen Schwerpunkten der Stadtplanung. Gleichzeitig ist es notwendig, flexibel auf tagesaktuelle Ereignisse zu reagieren. Neben den „klassischen“ Instrumentarien, wie z.B. Ausstellungen und Publikationen, bedient sich die Öffentlichkeitsarbeit dabei einer Vielzahl an Instrumenten und dabei verstärkt Neuer Medien, wie z.B. Web-2.0-Anwendungen.
Im Rahmen eines zeitgemäßen Wissensmanagements wird das vorhandene Know-how der MA 18 über ein EDV-basiertes System via Internet einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Bestandteil der Informationstätigkeit ist auch die Betreuung von (Fach-)Delegationen sowie von MedienvertreterInnen, wobei Medienkontakte, Pressegespräche und Presseaussendungen gemäß der Geschäftsordnung des Magistrats, in Abstimmung mit den MediensprecherInnen der Geschäftsgruppe, erfolgen.
Öffentlichkeitsarbeit 2012 2013
Bestellungen im Webshop 302 340 Presseaussendungen 19 21 Betreute Mediengespräche 3 11 Interviews 11 588
Ausstellungen national und international 14 8 Veranstaltungen national und international 19 19
8 inkl. Velo City
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8 inkl. Velo City
04 Budget
Im Budget der Stadt Wien wird die MA 18 in der Gruppe 0: Vertretungskörper und allgemeine Verwaltung eingeordnet. Die Werte im Rechnungsabschluss 2013 sind für den Ansatz „0266 Sammelansatz GGR6“ (für Gehälter, Pensionen, Miete, Strom, Telefon, EDV, Abfertigungen, Dienstjubiläen, Mehrdienstleistungen, DienstgeberInnenbeiträge etc.) und den Ansatz „0311 Stadtentwicklung, Stadtplanung“ (für alle anderen Positionen) angegeben, in dem auch andere Dienststellen der Geschäftsgruppe 6 summiert sind. Die Einnahmen bestehen vorwiegend aus EUFördermitteln, die Ausgaben im Ansatz 0311 sind die Aufwendungen für die Kernaufgaben der MA 18, und die Ausgaben im Ansatz 0266 sind vorwiegend Ausgaben für Gehälter und Pensionen.
Budget 2013 auf tausend Euro gerundet Einnahmen Ausgaben
Anteil der MA 18 am Ansatz 0311 425.000 4.267.000Stadtentwicklung, Stadtplanung
Anteil der MA 18 am Ansatz 0266 4.000 5.718.000Sammelansatz GGR6
Gesamtbudget der MA 18 429.000 9.985.000
Das Budget der MA 18 ist standardmäßig zu gendern. Jedes Projekt wird daher im Zuge der Beantragung auf seine GenderRelevanz geprüft.
„Wir optimieren unsere Arbeitsergebnisse durch regelmäßige Abstimmung in
einem schrittweisen Prozess. Dabei achten wir auf laufende
Kommunikation und gegenseitige Information.“
(Leitbild MA 18)
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leistungen 01 Grundlagenanalyse und Datenkoordination
02 Konzepte und Strategien
03 Begleitung der Umsetzung
04 Wissensvermittlung
05 Vernetzung
„Unsere Konzepte verbinden Innovation und Kontinuität. Aufbauend auf langfristig erarbeiteten Qualitäten offerieren sie
Entfaltungsmöglichkeiten im Sinne einer
nachhaltigen Entwicklung.“
(Leitbild MA 18)
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Stadt bedeutet Veränderung, die Bereitschaft, sich mit Neuem auseinanderzusetzen und offen zu sein für innovative Lösungen. Stadtentwicklung heißt auch, Verantwortung für künftige Generationen, für die Stadt der Zukunft zu übernehmen. Die MA 18 sieht es in diesem Sinne als ihre Kernkompetenz, für eine „Smart City Wien“ die entsprechenden Grundlagen in einer großen Bandbreite an Aufgabenbereichen zu schaffen. Regionen übergreifende Projekte spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle wie eine Verkehrsplanung, die auf einen intelligenten Einsatz von Mobilität setzt. Es gilt, die Voraussetzungen für nachhaltiges Wohnen und Arbeiten ebenso zu schaffen, wie den hohen Anteil an Grün und Freiräumen in Wien durch eine Vielzahl an Maßnahmen abzusichern und weiterzuentwickeln. Mit dem neuen Stadtentwicklungsplan STEP 2025 sowie der Smart City Wien Rahmenstrategie wurden dazu 2013 unter Federführung der MA 18 richtungsweisende Leitlinien für die Stadt erarbeitet und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Grundlagenforschungen und Datenanalysen bilden dabei die wissenschaftliche Basis für die Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Konzepten der Stadtentwicklung. Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit bietet nicht nur Informationen über Projekte der Stadtplanung, sondern vermittelt auch Hintergrundinformationen und ermöglicht so einen intensiven Dialog mit der Bevölkerung.
In den folgenden Kernkompetenzen der MA 18 wurden im Jahr 2013 insgesamt 54 Projekte (neue sowie aus 2012 fortgeführte) durchgeführt. Der STEP 2025, die Smart City Wien Rahmenstrategie sowie die Durchführung der internationalen Radkonferenz VeloCity haben dabei einen hohen Anteil der Ressourcen gebunden.
Kernkompetenz 2012 Anteil 2013 Anteil
Anzahl der Projekte 54 54 Grundlagenanalyse und Datenkoordination 15 28 % 19 35 % Konzepte und Strategien 22 41 % 15 28 % Begleitung der Umsetzung 2 4 % 7 13 % Wissensvermittlung 10 19 % 7 13 % Vernetzung 5 9 % 6 11 %
Die im Folgenden dargestellten Projekte sind als beispielhaft für die Vielfalt der Tätigkeitsbereiche zu verstehen und stellen nur einen Ausschnitt aus der gesamten Tätigkeit der MA 18 dar.
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01 Grundlagenanalyse und Datenkoordination
Ein wichtiger Aufgabenbereich im Vorfeld von Planungsentscheidungen bzw. vor der Durchführung von Maßnahmen ist das Erkennen aktueller Trends und Entwicklungen. Hier wird durch Erhebung, Analyse und Interpretation von statistischen Daten und Befragungsergebnissen und diverse Grundlagenarbeiten überblicksartig ein Bild der Stadtstruktur und der räumlichen und gesellschaftlichen Entwicklung vermittelt. Der Einsatz neuester Methoden bei Analyse und Darstellung in geografischen Informationssystemen (GIS) und die Wissensweitergabe sind dabei selbstverständlich.
Im Sinne des Gender Mainstreamings werden aktuelle Trends in Hinblick auf die verschiedenen Gruppen der BewohnerInnen analysiert. Für eine optimale Stadtentwicklung sind sowohl bei der Analyse, als auch in der Strategieentwicklung die jeweils unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensphasen der Menschen in der Stadt zu berücksichtigen. In sämtlichen Studien und Forschungsarbeiten wird auf eine geschlechtsspezifische Datensammlung und auswertung geachtet.
In der Grundlagenanalyse und Datenkoordination werden die folgenden Kernkompetenzen unterschieden:
• Erstellen von raumbezogenen Prognosen und Analysen • Erkennen und Beurteilen von Trends der Stadtentwicklung • Datenmanagement und analyse im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung
Zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten wurden 2013 in diesem Bereich 19 Projekte von den Referaten Stadt und Regionalentwicklung, Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien, Stadtforschung und Raumanalyse, sowie der Planungsgemeinschaft Ost und der Stabsstelle Öffentlicher Raum, soziale Prozesse und Maßnahmenentwicklung durchgeführt.
Konzepte und Strategien 2012 2013
Anzahl der Projekte 15 19
Verkehrsplanung 27 % 16 % Planungsgemeinschaft Ost 20 % 21 % Stadtforschung 33 % 37 % Öffentlicher Raum 20 % 16 % Stadtentwicklung 10 %
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01.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Grundlagenanalyse und Datenkoordination
Identität und Raum – Erhebung zum öffentlichen Raum und zur Grätzlbildung
Das Projekt untersuchte den Beitrag der öffentlichen Räume zur Grätzlidentität. Unterschiedliche Orte und deren siedlungsstrukturelle Einbettung sind für die Raumwahrnehmung, die Orientierung in der Stadt, sowie soziokulturelle und historische Bedeutungsaufladung zentral.
Welche Faktoren durch Stadtplanung und entwicklung künftig zur Verbesserung der Identität und der Qualitätssicherung öffentlicher Räume eingesetzt werden können, wurde anhand der exemplarischen Untersuchungsgebiete Weißgerber, Serviten und Brigittaviertel, sowie dem Kabelwerk erforscht. Diese Faktoren sind oft bekannt, werden aber doch selten bewusst eingesetzt oder bei der konkreten Ausgestaltung in ihrer Bedeutung ganzheitlich berücksichtigt.
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SOWI II – Sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung für Wien
Wie gerne leben die Wienerinnen und Wiener in ihrer Stadt? Womit sind sie besonders zufrieden, wo sehen sie Verbesserungspotenziale? Wie geht es den Bürgerinnen und Bürgern gesundheitlich, im Berufsleben, mit Belastungen durch die Betreuung von Kindern oder anderen Familienmitgliedern, betreffend ihre Wohnsituation oder in ihrem Grätzel? Mit dieser Studie widmet sich die Stadt Wien, in einer Forschungskooperation mit dem Institut für Soziologie der Universität Wien, diesen und vielen weiteren Fragen zum Thema Lebensqualität.
Ab Mitte 2012 wurden im Laufe der rund einjährigen Erhebungsarbeit insgesamt 8.400 Wienerinnen und Wiener ab 15 Jahren durch das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) telefonisch interviewt – 300 davon in ihrer nichtdeutschen Muttersprache. Wichtig ist dabei auch der Zeitvergleich, der durch einen Rückblick auf die einschlägigen Vorgängerstudien aus den Jahren 1995, 2003 und 2008 möglich wird.
Die Erkenntnisse aus dieser breit angelegten Studie sollen dazu dienen, Entscheidungen im Bereich von Politik und Verwaltung noch besser auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger abstimmen zu können. Erfreulich ist, dass die ersten Ergebnisse den Wiener Weg bestätigen: 97% der Wienerinnen und Wiener geben an, gerne oder sehr gerne in ihrer Stadt zu leben (siehe Seite 47).
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02 Konzepte und Strategien
Eine der Kernkompetenzen der MA 18 ist es, auf Basis planungsrelevanter Erkenntnisse die Grundlagen für eine zukunftsorientierte Entwicklung Wiens innerhalb der Europaregion CENTROPE zu schaffen und dafür Konzepte und Strategien zu entwickeln. Zentrales Element dabei ist der Stadtentwicklungsplan als Instrument einer generellen, vorausschauenden Stadtentwicklung und Leitlinie für jene Handlungen der Stadt, die sich räumlich auswirken und daher zu koordinieren sind. Die Sicherung und der Ausbau des Grün und Freiraums in und um Wien haben dabei einen ebenso hohen Stellenwert wie die generelle Planung der übergeordneten Verkehrsnetze und knoten im Zusammenspiel mit der Stadtentwicklung. Die Entwicklung umfassender Mobilitätsstrategien setzt vor allem auf die Forcierung des umweltfreundlichen Verkehrs (Öffis, Rad, Zufußgehen). In der Landschafts und Freiraumplanung werden wichtige Aussagen über Grünstrukturen, Versorgungsbilanzen und Siedlungsgrenzen getroffen. Dabei liegt der Schwerpunkt auch in der Schaffung entsprechender Qualitätsstandards. Wir befassen uns mit dem öffentlichen Raum und seinen sozialen und gesellschaftspolitischen Funktionen. Das Management der Mehrfachnutzung spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Unterteilt wird die Kernkompetenz „Konzepte und Strategien“ in die Felder:
• Strategien und generelle Projekte für weiterführende Planungen erarbeiten • Strategien und generelle Projekte mit Verwaltung und Politik abstimmen
Zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten wurden 2012 in diesem Bereich 15 Projekte von den Referaten Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien, Stadt und Regionalentwicklung, Landschaftsund Freiraumplanung, der Mehrfachnutzung, der Stabsstelle Öffentlicher Raum, soziale Prozesse und Maßnahmenentwicklung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Wissensmanagement durchgeführt. Zwei zentrale Projekte bildeten dabei der neue Stadtentwicklungsplan STEP 2025 sowie die Smart City Wien Rahmenstrategie.
Konzepte und Strategien 2012 2013
Projekte 22 15
Verkehrsplanung 36 % 33 % Stadtentwicklung 27 % 27 % Landschaftsplanung 23 % 7 % Öffentlicher Raum 14 % 13 % Öffentlichkeitsarbeit 13 % Mehrfachnutzung 7 %
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02.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Konzepte und Strategien
Stadtentwicklungsplan 2025
Die Magistratsabteilung 18 wurde 2011 vom Gemeinderat beauftragt, den Stadtentwicklungsplan inklusive gesamtstädtischer Verkehrsfragen zu überarbeiten und bis 2014 zur Beschlussfassung vorzulegen. Der Stadtentwicklungsplan ist ein strategisches Planungsdokument, das Prinzipien und Initiativen zur Steuerung der Entwicklung Wiens darstellt. Entstanden ist der STEP in einem intensiven Diskussionsprozess mit Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern aus zahlreichen Institutionen sowie der Zivilgesellschaft. Die Planungsüberlegungen des STEP bauen auf den politischen Werthaltungen der Stadt auf und sollen Wien auch im Jahr 2025 kennzeichnen: lebenswert, sozial und geschlechtergerecht, weltoffen, prosperierend, lernend, ökologisch, partizipativ und mit den Nachbarinnen und Nachbarn in guter Zusammenarbeit.
wien 2025 – meine Zukunft
BürgerInnenbeteiligung und partizipative Modelle, die über die Möglichkeiten der repräsentativen Demokratie hinausgehen, sind mittlerweile fixe Instrumente im politischen Geschehen. Auf Initiative der GGr. Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung wurde 2013 ein breit angelegter Dialogprozess gemeinsam mit der Wiener Bevölkerung gestartet. Unter dem Motto „wien 2025_meine Zukunft“ wurden verschiedene AkteurInnen der Stadtgesellschaft eingeladen, sich an einer weiter in die Zukunft blickenden, experimentellen Befassung mit dem Thema Stadt zu beteiligen. Gleichzeitig stand der Dialogprozess in enger Verschränkung mit den Arbeiten zum neuen Wiener Stadtentwicklungsplan, um auch dort die Inputs der Zivilgesellschaft einfließen zu lassen. Module des Prozesses waren:
• OnlineProzess via Microsite und Social Media • Future Labs/Zukunftswerkstätten mit unterschiedlichen AkteurInnen der Zivil und
Stadtgesellschaft • „wien wohin? – Stadt entwickeln“ – Diskussionsveranstaltungen zu unterschiedlichen
Themenbereichen (Wachstum, Partizipation, STEP 2025) zur Reflexion des Diskurses • Unterstützung des mobilen Stadtlabors „aus.büxen“ der TU Wien • Ausstellung „wien 2025 – Im Dialog Stadt entwickeln“ in der Wiener Planungswerkstatt
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Smart City Wien Rahmenstrategie
Einen großen Veränderungsschritt setzt Wien mit seiner Smart City Rahmenstrategie, die zukunftsorientierte Antworten auf aktuelle, globale Herausforderungen von Städten und Metropolen – Stichwort Wachstum, Energieverbrauch, Ressourcenknappheit – gibt. Während andere Städte auf rein technologische Lösungen setzen, ist für Wien die Integration der sozialen Komponente in alle Bereiche ein wesentlicher Bestandteil der Rahmenstrategie, die als langfristige Dachstrategie bis 2050 in zeitlich gestaffelten, konkreten Zielen umgesetzt werden soll.
Seit 2011 läuft der von Bürgermeister Michael Häupl initiierte Prozess, der nun in der Rahmenstrategie mündete. Definiert wurden dabei drei Handlungsfelder: Ressourcen, Lebensqualität, Innovation. Konkrete Maßnahmen u.a. zur CO
2-Reduktion, zur Senkung des Energieverbrauchs, zur weiteren Förde
rung erneuerbarer Energiequellen und zu einem sensiblen Umgang mit Ressourcen wurden durch die soziale Dimension ergänzt, um allen Wienerinnen und Wienern die Teilhabe an der Smart City Wien auch zu ermöglichen. Dieser „Wiener Weg“ intelligenter Lösungen hat Wien bereits auch in der Vergangen heit zu einer „smarten“ Stadt gemacht und soll weitergeführt werden.
© Peter Burgstaller, Tina Vienna
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Bedarf und Potenziale – Eine Strategie urbaner öffentlicher Räume für Wien Teil II
Im ersten Teil des Projekts (2012) wurde ein Theoriegerüst ausgearbeitet, das die Aktivitäten, Bedürfnisse und Funktionen in urbanen öffentlichen Räumen darstellt und eine Kategorisierung dieser Räume auf Basis ihrer Reichweite vornimmt. Es wurden jene urbanen Qualitäten (baulichinfrastrukturell und sozial) des öffentlichen Raums beschrieben, die den höher werdenden Ansprüchen und Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung tragen.
Bezirkshauptplätze, Fußgängerzonen mit Bezirksbedeutung (1000 m Reichweite) z.B. Karmeliterplatz, Yppenplatz, Wallensteinplatz, Siebenbrunnenplatz
Plätze (Fußgängerzonen) mit übergeordneter Bedeutung z.B. Stephansplatz, Heldenplatz, Rathausplatz, Graben, Michaelerplatz
Quartiersplätze (500 m Reichweite) z.B. Volkertplatz, Siebensternplatz, Servitenplatz
Mikrofreiräume
Wohn- bzw. Arbeitsplatzumfeldzone
übergeordnet
1000 m
500 m
250 m
Plätze (250 m Reichweite) z.B. Zentaplatz, Platz der Kinderrechte
Ausgehend von dem ersten Teil des Projekts wurden im zweiten Teil die unterschiedlichen Kategorien urbaner öffentlicher Räume in der Stadt insgesamt verortet, um in planlichen Darstellungen die wienweite Versorgung erkennbar zu machen. Für ausgewählte Stadtteile sollen exemplarisch Potenziale und Strategien für eine Ergänzung bzw. Optimierung der Versorgung mit urbanem öffentlichem Raum aufgezeigt werden.
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03 Begleitung der Umsetzung
Auch wenn Stadtentwicklung im Rahmen von Konzepten und Strategien einen oftmals theoretischen Charakter aufweist, so hat sie ganz konkrete Auswirkungen auf die Zukunft der Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Von einer optimalen Stadtentwicklung profitieren alle Menschen. Die MA 18 sieht es als ihre Aufgabe, in Kenntnis aktueller Trends und Entwicklungen die Weichen für die Stadt von morgen zu stellen. Dabei geht es im Sinne der Qualitätssicherung auch um eine fachliche Begleitung in der Umsetzung von vorgeschlagenen Maßnahmen.
Unterteilt wird die Kernkompetenz „Begleitung der Umsetzung“ in die Felder:
• Qualitätssicherung der Planungsziele in der Umsetzung • Koordination der Raum und Verkehrsplanung in der Region • Umsetzung der Smart City Initiative
Die Überarbeitungen von Flächenwidmungs und Bebauungsplänen werden von der MA 18 begutachtet (siehe Tabelle „Widmungsfälle“). Unsere Aufgabe dabei ist es, diese Entwürfe auf Übereinstimmung mit übergeordneten Planungen und Planungszielen zu überprüfen. Basis dieser Begutachtungen sind generelle Konzepte und Strategien, wie z.B. der Stadtentwicklungsplan Mobilitätskonzept, Freiraumkonzept und andere thematische Studien, die überwiegend federführend von der MA 18 erarbeitet werden.
Zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten wurden 2013 vier Projekte vom Referat Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien und dem Referat Landschafts und Freiraumplanung durchgeführt. Durch die Projektleitung Smart City Wien wurden drei Projekte realisiert.
Begleitung der Umsetzung 2012 2013
Projekte 2 7
Verkehrsplanung 50 % 14 % Öffentlicher Raum 50 % Landschaftsplanung 43 %
Projektleitung Smart City Wien 43 %
Widmungsfälle 59
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03.1 Beispiel für Projekte aus dem Bereich Begleitung der Umsetzung
Stadtstraße Aspern – begleitende Grünraumplanung
Die bis 2018 zu errichtende Stadtstraße Aspern verbindet die A 23 (Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1 (Anschlussstelle Seestadt West) und leistet einen Beitrag zur Verkehrsentlastung der derzeit stark durchfahrenen alten Ortskerne. Um die Stadtstraße möglichst sanft in das Landschaftsbild bzw. Umfeld einzubetten, wurde ein landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt, der zugleich die Grundlage für die notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung wie auch für die Flächenwidmung darstellt. Mit der Begleitplanung sollen einerseits erholungsnutzungsgerechte Grünverbindungen im Bereich der Stadtstraße ermöglicht und andererseits Punkte identifiziert werden, die erhöhte Aufmerksamkeit im weiteren Planungsprozess verlangen.
© Wien 3420, Schedl
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04 Wissensvermittlung
Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit und ein zeitgemäßes Wissensmanagement vermitteln wir die Leistungen der Wiener Stadtentwicklung einem breiten Publikum im In und Ausland. Unsere Informationen sollen auch zur Bewusstseinsbildung, wie z.B. hinsichtlich eines umweltfreundlichen Mobilitätsverhaltens, beitragen.
Die Wiener Planungswerkstatt als Ausstellungszentrum bietet mit größeren Schwerpunktausstellungen, die von einem breiten Rahmenprogramm begleitet werden, umfassende Informationen zu aktuellen Fragestellungen der Stadtentwicklung. Präsentationen vor Ort in den Bezirken, auf Messen und Kongressen sowie österreichweit und international ergänzen die Ausstellungstätigkeit. Zudem beinhaltet die Öffentlichkeitsarbeit die organisatorische und redaktionelle Koordination von Publikationen, die Fortführung des Wissensmanagements bzw. Betreuung der Bibliothek, die Betreuung des Internetauftritts und der vielfältigen SocialMediaAktivitäten, die Abstimmung von medienrelevanten Aktionen mit der Geschäftsgruppe und den anderen Dienststellen sowie Medienbeobachtung bzw. betreuung.
Beim Außenauftritt der MA 18 wird sowohl hinsichtlich Texten als auch Bildauswahl auf eine zielgruppenadäquate und gendergerechte Darstellung geachtet.
Im Rahmen unseres Wissensmanagements, das die MA 18 als erste Dienststelle im Magistrat eingerichtet hat, ermöglichen wir einen zeitgemäßen, digitalen Zugriff auf Studien und Publikationen der Stadtentwicklung sowie auch eine Fachbibliothek.
Unterteilt wird die Kernkompetenz „Wissensvermittlung“ in die Felder:
• Wissensmanagement im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung • Vermittlung von Informationen und Werten zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung an die
Öffentlichkeit
Zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten wurden 2013 in diesem Bereich sieben Projekte von dem Referat Öffentlichkeitsarbeit und Wissensmanagement durchgeführt.
Wissensvermittlung 2012 2013
Projekte 10 7
Verkehrsplanung 10 % Öffentlichkeitsarbeit 90 % 100 %
Durchgeführte Konferenzen 5 6
Ausstellungen der Planungswerkstatt 3 3
Externe Veranstaltungen 8 8
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04.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Wissensvermittlung
Ausstellung „Wien 2025 – Im Dialog Stadt entwickeln“
Im Rahmen der Kommunikation zum neuen Stadtentwicklungsplan STEP 2025 bzw. des Dialogprozesses „wien 2025_meine Zukunft“ wurde ab Herbst 2013 eine Ausstellung in der Planungswerkstatt gezeigt, die zum einen aktuelle Fragen von Stadt und Stadtentwicklung thematisiert, andererseits auch den TeilnehmerInnen des STEPKommunikationsprozesses ermöglicht hat, ihre Positionen darzustellen. Nicht zuletzt wurde ein „Zwischenstand“ der Arbeiten zum neuen Stadtentwicklungsplan präsentiert. In einer ersten Phase wurden all jene „vor den Vorhang“ geholt, die sich im Rahmen des Dialogprozesses intensiv mit Fragen der Zukunft der Stadt auseinandergesetzt haben.
Im zweiten Teil der Ausstellung standen die wesentlichsten Elemente des STEPEntwurfs im Mittelpunkt. Vorgestellt wurden Antworten auf die Herausforderungen, wie z.B. das dynamische Wachstum Wiens, sowie Initiativen und Zukunftsstrategien. Im ergänzenden Begleitprogramm haben unter anderem Expertinnen und Experten aus dem STEPProjektteam die wesentlichen Strategien, Prinzipien und Schwerpunkte des neuen Stadtentwicklungsplans vorgestellt.
www.wien2025.at www.wien-step.at
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http:www.wien-step.athttp:www.wien2025.at
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Wissensbilanz 2012
Die MA 18 publiziert seit mehreren Jahren kontinuierlich Jahresberichte zur Dokumentation ihrer Leistungen. 2013 wurden diese um eine systematische Darstellung des Wissenskapitals der Abteilung ergänzt und als Wissensbilanz zusammengefasst.
Um die für eine Wissensbilanz notwendigen Indikatoren für die Abteilung zu erarbeiten bzw. Prozesse zur Erfassung dieser Indikatoren zu implementieren, wurden in Zusammenarbeit mit dem KDZ mehrere Workshops durchgeführt. Ergebnis ist die Wissensbilanz in der nunmehr vorliegenden Form. Die MA 18 war damit auch die erste Dienststelle im Magistrat, die mit dem Instrument einer Wissensbilanz die Kompetenzen der Abteilung erfasst und im Rahmen einer Publikation veröffentlicht.
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05 Vernetzung
Die Vernetzung mit anderen Städten und Ländern sowie regionalen, nationalen und internationalen Institutionen zur Stadtentwicklung (Politik, Verwaltung, NGOs, Wissenschaft und Forschung etc.) ist für die Arbeit der MA 18 von zentraler Bedeutung.
Der Planungsgemeinschaft Ost (PGO) sowie dem StadtUmlandManagement (SUM) kommen in der regionalen Kooperation, über die Landesgrenzen hinweg, besondere Bedeutung zu.
Vernetzung 2012 2013
EU-Projekte als Partner 17 14
Projekte 5 6
Verkehr 40 % 17 % Öffentlichkeitsarbeit 20 % 33 % Stadtentwicklung 20 % Öffentlicher Raum 20 % 17 % PGO 33 %
In 14 EUProjekten erfolgte die Vernetzung auf internationaler Ebene.
In den Projekten der MA 18 ist Vernetzung meist grundsätzlich nötig. Dies wird durch Dienststellengespräche oder Begleitgremien (wie z.B. Kernteams oder Resonanzgruppen) hergestellt. Zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten wurden 2013 drei Projekte mit einem speziellen Fokus auf Vernetzung durchgeführt.
Darüber hinaus steht die Projektkoordination für Mehrfachnutzung magistratsintern und extern für Vermittlungs und Vernetzungsaufgaben mit den Schwerpunkten „Mehrfachnutzung“ und „Zwischennutzung“ zur Verfügung. Die Anforderungen haben sich verändert: von outdoor zu indoor, vom reinen „Spielraum“ zu temporären Aktionsräumen und „kultureller Zwischennutzung“ bzw. Startups für die Kreativwirtschaft.
www.einfach-mehrfach.wien.at
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http:www.einfach-mehrfach.wien.at
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05.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Vernetzung
Velo-city 2013
2011 erhielt die Stadt Wien den Zuschlag der European Cycling Federation (ECF), die internationale Radkonferenz „Velocity“ 2013 in Wien abzuhalten. Unter dem Motto „The Sound of Cycling – Urban Cycling Cultures“ wurden im Juni 2013 vier Tage lang die neuesten Entwicklungen auf dem Sektor Radverkehr diskutiert und Fachmeinungen ausgetauscht. Und es sollte nach neuen Wegen gesucht werden, den Radverkehr international weiter zu forcieren.
Insgesamt trafen 1.400 fahrradbegeisterte ExpertInnen aus allen Kontinenten zusammen, um das Radfahren als smarte Fortbewegungsart weltweit zu fördern. Es war eine bereichernde, großartige Konferenz mit 330 Speakern, die in 400 Diskussionen, Workshops und Seminaren zusammengetroffen sind. Mit der bisherigen Höchstzahl an TeilnehmerInnen war die Stadt Wien Gastgeberin der weltgrößten Velocity. Nicht zuletzt wurde auch ein Memorandum zur Förderung des Radfahrens beschlossen, das von BürgermeisterInnen aus ganz Europa sowie dem künftigen VelocityGastgeber, Stephen Yarwood, Oberbürgermeister von Adelaide, unterschrieben wurde.
Zusätzlich gab es in Ergänzung zum „Radjahr Wien 2013“ ein umfassendes Rahmenprogramm für alle Wienerinnen und Wiener.
www.velo-city2013.com/
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http:www.velo-city2013.com
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wirkungen 01 Trend zur Stadt
02 Hohe Lebensqualität
03 Lebensqualität und Zufriedenheit der Bevölkerung
04 Verkehrsmittelwahl der Wienerinnen und Wiener
05 Beteiligung
06 Öffentliche Wahrnehmung
„Von einer optimalen Stadtentwicklung profitieren alle Menschen, unsere
Aufgabe ist es, in Kenntnis aktueller Trends und Entwicklungen die Weichen für die
Stadt von morgen zu stellen.“ (Leitbild MA 18)
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Die hohen Bewertungen Wiens in internationalen Rankings sind stark mit dem sozialen Frieden, der positiven Stimmung des Zusammenlebens in der Stadt verbunden. Dazu leistet die Wiener Stadtplanung und Stadtentwicklung einen nicht unerheblichen Beitrag. Ein ganz wichtiger Grundsatz ist, auf eine entsprechende soziale Durchmischung in der Stadt zu achten. Dies betrifft nicht nur Fragen der Siedlungsstruktur und entwicklung, auch die generelle Verkehrsplanung ist hier ebenso gefordert, wie auf die entsprechende Versorgung mit einem qualitätsvollen Grün und Freiraumangebot geachtet werden muss. Alle Projekte und Maßnahmen sind im Kontext ihrer sozialen Auswirkungen zu sehen.
Mit unserer Tätigkeit zielen wir auf das Gemeinwohl der Menschen in Wien und der gesamten Region ab. Die Aufgaben der MA 18 liegen im Allgemeinen auf einer übergeordneten Ebene. Dabei ist nicht die direkte Umsetzung unser Zuständigkeitsbereich, sondern die Erarbeitung von Grundlagen und allenfalls die Begleitung und Unterstützung von Projekten und Maßnahmen anderer Dienststellen oder AkteurInnen. Dazu ist eine breite Evidenzbasis nötig. Unser Bestreben ist, die bestehenden Qualitäten der Stadt zu erkennen. Wir legen Strategien und Konzepte vor, die diese Qualitäten sichern und zu ihrem Ausbau beitragen.
01 Trend zur Stadt
Das 21. Jahrhundert wird aus Sicht vieler ExpertInnen das „Jahrhundert der Städte“ sein. Gründe dafür gibt es viele. Unter anderem ist neben den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt auch ein Imagewandel festzustellen, der Städte vor allem für junge Menschen attraktiv macht. Für Wien gilt dies im Besonderen, wie sich anhand des rasanten Bevölkerungswachstums eindeutig belegen lässt.
Der „Trend zur Stadt“ stellt Metropolen allerdings ebenso vor neue Herausforderungen wie auch Globalisierung, Klimawandel und die brisante Frage der postfossilen Gesellschaft. Vorausschauende Stadtentwicklung beschäftigt sich mit der Frage, wie die Qualitäten der Stadt angesichts dieser Trends weiterentwickelt werden können, welche Instrumente es dazu braucht, wo in der Stadt und mit welchen Siedlungsformen dieser Entwicklung Rechnung getragen werden soll. Wien begreift die dynamische Entwicklung dabei als Chance, wie im Sinne einer Smart City neue Wege für ein nachhaltiges Wachstum gefunden werden können.
© PID, SchaubWalzer
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02 Hohe Lebensqualität
Ein wesentliches Erfolgskriterium unserer Arbeit ist die hohe Lebensqualität, die Wien stets in internationalen und städtischen Rankings und Erhebungen zugemessen wird. Dabei geht es in erster Linie um die Zufriedenheit mit den Wohnverhältnissen, der Wohnumgebung, der Mobilität, der Umwelt und der Freizeitqualität der Stadt, der Sicherheit und den Angeboten der Stadt. Für viele dieser Bereiche liefert die MA 18 im Sinne einer „evidence based policy“ fachliche Grundlagen.
02.1 Lebenswerteste Stadt weltweit
Internationale Städtevergleiche konstatieren Wien regelmäßig Spitzenwerte. Kaum ein Ranking, in dem Rang Stadt Wien nicht ganz vorne liegt oder einen der Spitzenplätze einnimmt. Diese gute Position Wiens ist ein
1 Wienwichtiger Beitrag für die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt im internationalen Wettbewerb der Städte
2 Zürichum die Zuschreibung von Standortqualitäten. 3 Auckland
Zum vierten Mal in Folge wurde Wien 2012/139 im Mercer Survey zur Lebensqualität auf Platz 1 von 4 München 350 Städten gereiht. 5 Vancouver
In der Befragung zum Report über die Lebensqualität werden verantwortliche MitarbeiterInnen internationaler Unternehmen zu ihrer Einschätzung befragt. Die Themenfelder in dieser Studie sind die politische und soziale Situation, Kulturangebot, Umwelt, Infrastrukturangebote in Gesundheit, Bildung und öffentlicher Verkehr, Wohnen und Freizeit.
02.2 Weltweit beste Stadt für junge Menschen
Die amerikanische Website „list25.com“ hat
Wien 2013 zur „Best City For Young People To
Live In“ gekürt. Der zweite Platz ging an New
York. Unter den zehn besten Städten finden sich
u.a. Melbourne, Vancouver, Paris oder Dubai. In
der Begründung heißt es unter anderem: „The
City of Dreams“ or „The City of Music“ has al
most everything young people would probably be
looking for in a city. It‘s history, culture, economy, environment, and just the fact that it‘s the most
livable city in the world clinches the #1 spot.“
9 http://www.mercer.com/qualityofliving © PID, SchaubWalzer
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http://www.mercer.com/qualityoflivinghttp:list25.com
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02.3 Pariser Preis für Innovation an Wien
Das „European Institute for Creative Strategies and Innovation“ in Paris versteht sich als ein Zentrum der Forschung, Erneuerung und Unterstützung für Innovation und Erneuerungsstrategien in Europa und in der Welt. Das Institut veranstaltet alljährlich eine nationale Tagung für ManagerInnen im Bereich der Innovation. 2013 sind im Rahmen dieser in der Pariser Universität Sorbonne rund 450 InnovationsmanagerInnen aus ganz Europa zusammengekommen – VertreterInnen der Verwaltung, aber auch ManagerInnen aus der Industrie (Volkswagen, Novo Nordisk, Siemens, Michelin etc.), WissenschaftlerInnen und Filmschaffende. Seit 2009 wird im Rahmen der Tagung die Auszeichnung „Hermes für Innovation“ in unterschiedlichen Kategorien vergeben. Nach Würdigungen von Helsinki, Barcelona und Kopenhagen wurde die Auszeichnung in der Kategorie „Verbesserung des Lebens in der Stadt“ 2013 der Stadt Wien verliehen.
02.4 Wien in Top 10 der „Internet-Städte“ weltweit
Das Selbstverständnis Wiens als Smart City zeigt sich auch daran, dass Wien zu den „Top 10 Internet Cities“ weltweit gehört, die technologische Innovationen fördert und die Grundlagen für einen breiten Zugang schafft. Das zeigte 2013 die Studie des britischen Unternehmens UBM, das Kommunen auf ihre Handhabe des World Wide Web getestet hat. Demnach erhält die Stadt Wien in zahlreichen Kriterien Bestnoten: VerbindungsGeschwindigkeit; WLANVerbreitung; Innovationsfreude; Open Government Data (Daten der öffentlichen Verwaltung). WienerInnen surfen z.B. schneller durchs Internet als die Bevölkerung von New York City.
03 Lebensqualität und Zufriedenheit der Bevölkerung
Im Unterschied zu den meisten internationalen Rankings konzentriert sich die Lebensqualitätsforschung der Stadt Wien auf die Einschätzung und das Empfinden der Wienerinnen und Wiener selbst. Jeweils über 8.000 BewohnerInnen wurden in den Jahren 1995, 2003, 2008 und 2012/2013 zur Lebensqualität in Wien befragt.
2012/13 wurde die Studie zur Lebensqualität in Wien im Rahmen einer Forschungskooperation der Stadt Wien (MA 18 – Stadtentwicklung / Stadtplanung) mit der Uni Wien (Institut für Soziologie) durchgeführt. 8.400 Personen wurden zwischen Oktober 2012 und Juni 2013 durch das Sozialforschungsinstitut IFES befragt.
Und das zentrale Ergebnis ist sehr erfreulich: 97 Prozent aller Befragten gaben an, hier „sehr gerne“ oder „gerne“ zu leben. Damit wurde das Ergebnis der Vorgängerstudie im Jahr 2008 (96 Prozent) sogar noch übertroffen.
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FRAGE: Wie gerne leben Sie in Wien? Und in Ihrem Wohngebiet? (in Prozent)
Wie gerne leben Sie in Wien?
Und in Ihrem Wohngebiet?
2013
2008
68
68
29
28
3
4
Angaben in % 2003 64 31 5
1995 59 34 7
2013 62 31 7
Wie gerne leben Sie in Ihrem Wohngebiet?
2008
2003
61
60
31
30
8
10
Angaben in %
sehr gerne gerne nicht so gerne
Frage:
Frage:
Wien ist die einzige Großstadt, die über eine derart umfassende Studie zur Lebensqualität verfügt. Die Ergebnisse sind auch Grundlage für Planungen und Entscheidungen der Stadtregierung und der Bezirke. Zum Teil bestätigen sie die Richtigkeit laufender Maßnahmen, zum Teil helfen sie, neue Herausforderungen zu erkennen und Maßnahmen zu konzipieren. Neben der Wohnsituation, der Umweltsituation und Infrastruktur im Wohngebiet oder dem Verkehrsverhalten wurde die Beurteilung Wiens in zahlreichen anderen Bereichen wie Arbeitsmarkt, Freizeit und Kulturangebot, Bildungs und Gesundheitseinrichtungen etc. erhoben. Auch hier gab es in den meisten Fällen eine weitere Zunahme der Zufriedenheit. Die wenigen Ausnahmen – Wohnmöglichkeiten, öffentlicher Verkehr, Schulangebot – hängen zusammen mit Kapazitätsengpässen, eine Folge des raschen Bevölkerungswachstums.
04 Verkehrsmittelwahl der Wienerinnen und Wiener
Ein Gradmesser für die Wirksamkeit unserer Maßnahmen im Bereich der Mobilität ist die Wahl des Verkehrsmittels bzw. der Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsarten am Gesamtverkehrsaufkommen. Der erfreuliche Trend: Der öffentliche Verkehr, Radfahren und Zufußgehen werden in Wien immer beliebter: 72 Prozent aller WienerInnen legen ihre Wege mittlerweile autofrei zurück. Vor zehn Jahren waren es erst 64 Prozent. Im Österreichvergleich liegt Wien damit an erster Stelle. Nicht zuletzt kann Wien mit einem Autoanteil von 28 Prozent an den Alltagswegen auch einen geringeren Wert als z.B. Amsterdam oder Zürich aufweisen.
© Wiener Linien
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05 Beteiligung
Fragen der Stadtentwicklung sind oft abstrakt und daher auch nicht so leicht zu vermitteln wie Aspekte konkreter Projekte. Ein wichtiges Instrument, um die BewohnerInnen einzubeziehen, ist die Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung. Diese Einbeziehung kann sowohl durch Information und Diskussion konkreter Projekte geschehen, als auch durch Diskurse zu strategischen Fragestellungen unterstützt werden.
Mit dem Dialogprozess „wien 2025 – meine Zukunft“ wurde im Rahmen der Erarbeitung des STEP 2025 ein breiter Dialogprozess gestartet, der in unterschiedlichen Formaten – von großen Diskussionsveranstaltungen bis hin zur Arbeit in kleineren Gruppen, sogenannten „future labs“ – den BürgerInnen eine große Bandbreite bot, sich mit aktuellen Fragen der Stadtentwicklung auseinanderzusetzen.
Im Rahmen des Projekts „einfach – mehrfach“ zur Mehrfach und Zwischennutzung nicht oder nicht entsprechend verwendeter Orte in Wien werden zudem Kinder und Jugendliche bewusst in die Gestaltung eingebunden. Partizipation bedeutet dabei mehr, als Wünsche abzufragen, sondern jugendliches Expertenwissen anzuerkennen und in die Entscheidung einfließen zu lassen.
In den Bezirken Landstraße, Wieden, Josefstadt, Alsergrund, Donaustadt und Liesing laufen Prozesse der Lokalen Agenda 21, 2013 ist Favoriten dazugekommen. In diesen bezirksweiten Prozessen arbeiten BewohnerInnen an lokalen oder thematischen Projekten. Durch diese Arbeit an einem konkreten Thema oder Projekt werden die „Agendaaktiven“, unterstützt durch ExpertInnen des Magistrats und des Vereins „Lokale Agenda 21 Wien“, mit strategischen Fragen der Stadtentwicklung befasst.
In den oben erwähnten sieben Bezirken wurden 2012 insgesamt 40 Projekte zur Lokalen Agenda 21 durchgeführt (LA 21 bzw. LA 21+).10
Partizipation 2012 2013
Bezirke mit LA21Prozessen 3, 4, 8, 9, 22, 23 3, 4, 8, 9, 10, 22, 23
Anzahl der durchgeführten LA21Projekte 40 63
Anders als in Beteiligungsverfahren zu einem konkreten Projekt sind die Menschen, die in einem LA21Projekt zusammenarbeiten oft über mehrere Jahre gemeinsam aktiv, sodass sich Gruppen bilden, die an Fragen der Stadtentwicklung interessiert und meist auch sehr kundig sind und daher auch zu allgemeineren strategischen Fragen als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen. Die Netzwerke der Nachbarschaften stärken die Entwicklung der Stadtteile.
10 Siehe http://www.la21wien.at/
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http:http://www.la21wien.at
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06 Öffentliche Wahrnehmung
Die Wirkung der Arbeit einer Abteilung lässt sich auch anhand der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ablesen. Der gemeinsame Internetauftritt der Abteilungen MA 18, 19 und 21 verzeichnete gegenüber 2012 um über 500.000 Zugriffe mehr. Seit April 2011 ist die MA 18 mit der Wiener Planungswerkstatt auch auf Facebook vertreten. Ende 2013 haben diese bereits mehr als 1.000 Personen mit „Gefällt mir“ markiert. Über 8.400 Personen besuchten die Ausstellungen und Veranstaltungen in der Wiener Planungswerkstatt am FriedrichSchmidtPlatz 9.
„Wir sind dem Gemeinwohl der Menschen in Wien und der
gesamten Region verpflichtet. Wir beziehen dabei die Ansprüche der nächsten Generationen an ihr
räumliches Umfeld in die Planungsüberlegungen
mit ein.“ (Leitbild MA 18)
Öffentliche Wahrnehmung 2012 2013
Zugriffe Internet: http://www.stadtentwicklung.wien.at 2.184.000 2.698.000 Likes der FacebookSeite (Planungswerkstatt) 690 1.000 Anzahl der BesucherInnen in der Planungswerkstatt 13.535 8.474
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Impressum
Eigentümer und Herausgeber: Magistrat der Stadt Wien, MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung www.stadtentwicklung.wien.at
Inhaltliche Koordination: Bakk. phil. Gaby Berauschek, Sabrina Böck, Mag.a (FH) Anna Schatovich
Technische Koordination: Willibald Böck
Lektorat: Dr. Andrea Eder
Grafische Konzeption und Realisierung: www.projektblatt.at
Fotos: wenn nicht anders angegeben MA 18
Cover: Campus Wirtschaftsuniversität Wien Generalplanung Teaching Center und Freiraum: BUSarchitektur: Laura P. Spinadel, Jean Pierre Bolívar-Bernd Pflüger und Team © BOAnet.at
Druck: AV + Astoria Druckzentrum GmbH
Gedruckt auf ökologischem Druckpapier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf“ Wien.
© Stadtentwicklung Wien 2014.
http:BOAnet.athttp:www.projektblatt.athttp:www.stadtentwicklung.wien.at
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2013 Jahres- und Wissensbilanz - MA 18 - Stadtentwicklung und StadtplanungInhaltsverzeichnisVorwortDie Wissensbilanz der MA 18umfeldressourcen01 Humanvermögen. 01.1 MitarbeiterInnen 01.2 Personalmanagement
02 Strukturvermögen02.1 Prozesse02.2 Wissenssicherung
03 Beziehungsvermögen03.1 Kundinnen und Kunden 03.2 Netzwerke03.3 Öffentlichkeitsarbeit
04 Budget
leistungen01 Grundlagenanalyse und Datenkoordination. 01.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Grundlagenanalyse und Datenkoordination
02 Konzepte und Strategien02.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Konzepte und Strategien
03 Begleitung der Umsetzung 03.1 Beispiel für Projekte aus dem Bereich Begleitung der Umsetzung
04 Wissensvermittlung04.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Wissensvermittlung
05 Vernetzung05.1 Beispiele von Projekten aus dem Bereich Vernetzung
wirkungen01 Trend zur Stadt 02 Hohe Lebensqualität 02.1 Lebenswerteste Stadt weltweit 02.2 Weltweit beste Stadt für junge Menschen 02.3 Pariser Preis für Innovation an Wien .02.4 Wien in Top 10 der „Internet-Städte“ weltweit
03 Lebensqualität und Zufriedenheit der Bevölkerung 04 Verkehrsmittelwahl der Wienerinnen und Wiener 05 Beteiligung06 Öffentliche Wahrnehmung
Impressum