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© FASZIO® education GbR 02/2018 www.faszio.de Seite 1

Flossing

FachfortbildungFASZIO® Flossing

Referentin: Miriam Wessels

Referent: Ferdinand Jeske

Referent: Maik Müller


Flossing

Inhaltsverzeichnis1 FASZIO – Das ganzheitliche Faszientraining1.1 Funktion der Faszien ………………………………………………………………………… 31.2 Fasziale Bestandteile ………………………………………………………………………… 41.3 Faszien „Schichten“ ………………………………………………………………………… 51.4 Verschiedene fasziale Strukturen ………………………………………………………… 61.5 Fasziale Trainingsmöglichkeiten ………………………………………………………… 7-81.6 Literaturhinweise allgemein ………………………………………………………………… 9 2 Flossing2.1 Grundlagen …………………………………………………………………………………… 102.2 Flossing Effekte ……………………………………………………………………………… 102.3 Flossing Wirkmechanismen ………………………………………………………………… 102.4 Reaktionen des Gewebes2.5 Faszien-Qualität (Schwammeffekt) ………………………………………………………… 112.6 Mechanointegration (Subkutane Irritation) ………………………………………………… 112.7 Faszien-Mobilität (Kinetic Resolve) ………………………………………………………… 112.8 Häufigkeit ……………………………………………………………………………………… 112.9 Nebenwirkungen ……………………………………………………………………………… 122.10 Kontraindikationen …………………………………………………………………………… 122.11 Relative Kontraindikationen ………………………………………………………………… 122.12 Literaturhinweise speziell …………………………………………………………………… 12 3 Praxis3.1 Das Band ………………………………………………………………………………… 13-143.2 Anwendung ……………………………………………………………………………… 15-163.3 Fehlerquellen ………………………………………………………………………………… 173.4 Narben und Schwellungen …………………………………………………………………… 183.5 Untere Extremitäten – Großzehengrundgelenk …………………………………………… 193.6 Untere Extremitäten – Großzehengrundgelenk / Hallux valgus ………………………… 203.7 Untere Extremitäten – Fuß …………………………………………………………………… 213.8 Untere Extremitäten – Fußgelenk …………………………………………………………… 223.9 Untere Extremitäten – Unterschenkel ……………………………………………………… 233.10 Untere Extremitäten – Kniegelenk ………………………………………………………… 243.11 Untere Extremitäten – Oberschenkel ……………………………………………………… 253.12 Untere Extremitäten – Hüftbeugen ………………………………………………………… 263.13 Untere Extremitäten – Leiste ………………………………………………………………… 273.14 Rumpf – Becken/LWS ……………………………………………………………………… 283.15 Rumpf – Zwerchfell ………………………………………………………………………… 293.16 Rumpf – BWS ………………………………………………………………………………… 303.17 Rumpf – HWS …………………………………………………………………………… 31-323.18 Obere Extremitäten – Finger ………………………………………………………………… 333.19 Obere Extremitäten – Daumensattelgelenk und Handgelenk …………………………… 343.20 Obere Extremitäten – Unterarm …………………………………………………………… 353.21 Obere Extremitäten – Ellenbogengelenk ………………………………………………… 363.22 Obere Extremitäten – Oberarm ……………………………………………………………… 373.23 Obere Extremitäten – Schultergelenk …………………………………………………… 38


Flossing| FASZIO

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Skript „FASZIO® light“ ! Mai 2017

Faszienorientiertes Training für Vitalität und Bewegungsfreiheit von Heike Oellerich und Miriam Wessels

Faszien prägen unser äußeres Erscheinungsbild und bestimmen unsere Leistungsfähigkeit. Ein gut funktionierendes Fasziennetzwerk erhöht die Lebensqualität, hält Körper und Geist gesund, macht straff und beweglich! Neue Erkenntnisse verändern den Blick auf den Körper, auf Bewegung und Gesunderhaltung nachhaltig und beeinflussen somit auch Trainingsstrategien und Wege zum sportlichen Erfolg. Faszienorientiertes Training kann als geschlossene Einheit praktiziert oder als Bestandteil in bekannte Bewegungsformen integriert werden.

Was sind Faszien? Fasziale Strukturen ziehen als Gewebenetzwerk durch und um unseren Körper. Sie stabilisieren, reagieren auf Impulse, sind zugleich fest und geschmeidig. Fasziale Strukturen modellieren sich immer wieder neu. Es herrscht ein ständiges Auf-, Ab- und Umgebaue, es wird ununterbrochen verwoben, getrennt, gezogen und gedrückt. An einigen Abschnitten fungieren die Faszien als Sehnen oder Bänder, in anderen stecken Muskelmasse, Knochen oder Organe oder sie dienen als Puffer- und Speicherzone. Das fasziale Netzwerk ist ein lebendiges Organ mit Nerven, Stoffwechselvorgängen und einem erheblichen Teil des Immunsystems. Mit den Faszien hat die Natur die Voraussetzung geschaffen, einen Körper nahezu allen Gegebenheiten anzupassen, zu lernen und überlebensfähig zu sein. Der Körper wertet jede sich wiederholende Haltung und Bewegung als lebensnotwendige Maßnahme.

Fasziale Bestandteile: Im gesamten Fasziengewebe befinden sich kollagene und elastine Fasern in unterschiedlichem Verhältnis, die von einer zähflüssigen Grundsubstanz durchzogen und

umspült werden. Dabei sind die Faszien als Ganzes wie ein Flusssystem zu sehen. Es bedarf einer ständigen „Flurbereinigung“, um das innere Ökosystem intakt und leistungsstark zu halten.

© by Heike Oellerich und Miriam Wessels www.FASZIO.de !1

Kollagene Fasern geben der Faszie Stabilität und Elastizität bewirken, dass die Faszie sich nach einer Dehn(spann)ung zu ihrer Ursprungsform zurück begibt (Recoil Effekt) sind umeinander gewundene Stränge, die sich zu einem kräftigen „Seil“ bündeln

Elastine Fasern geben der Faszie Dehnfähigkeit bieten durch ihre Anpassungsfähigkeit Bewegungsfreiraum, Speicherplatz für Ressourcen und dienen als Pufferzone sind stark wellenförmig und über Cross-Links locker miteinander verbunden

Bestandteile der Grundsubstanz:

Wasser (ca. 70%) • als Transportmedium und für

Strukturverschieblichkeit

Verbindungsproteine • „Klebstoffe“ (Heparin,

Fibronectin, Hyaluron),

Fibroblasten • „nomadische Bauarbeiter,

Putztruppe und Handwerker“

1.1 FASZIO – Das ganzheitliche Faszientraining


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Funktion der Faszien:

Stabile Flexibilität: wie ein Gummiband nachgebend und haltend zugleich

• ziehen als omnipräsentes Gewebenetzwerk durch und um unseren Körper: umhüllen, verbinden, stabilisieren, geben Form, halten uns durch Dehnspannung aufrecht und alles an seinem Platz

• bilden quer durch den Körper funktional wichtige Faszienleitbahnen mit einer direkten Kraftübertragung und der Fähigkeit, viel Bewegungsenergie zu speichern und abzugeben (Katapulteffekt). Das ist die Grundvoraussetzung für beschleunigte, kraftvolle und spontane Bewegungen wie z.B. Springen, Federn, Werfen, Ausweichen, Fangen, Abwehren etc.

Sechster Sinn: das umfassendste Sinnesorgan des Menschen

• nehmen über Rezeptoren Empfindungen und Schmerz wahr • sind Hauptempfänger für Bewegung • reagieren auf Impulse und verschiedene Arten von Stimulation mit An- und Entspannung • geben innere Orientierung: sind Werkzeug für Körperwahrnehmung und Steuerung von Bewegung • geben äußere Orientierung: setzen den Bezug vom Körper zur Umwelt • gehören zum emotionalen Ausdruck • geben das Gefühl in seinem Körper „Zuhause“ zu sein

Schützende Versorger: körpereigene Verletzungs- und Sturzprophylaxe

• verbessern das Immunsystem, da sie Fresszellen beherbergen und eine Barriere gegen Erreger bilden • sind Teil des Stoffwechsels; durch den Austausch von Nähr- und Abfallstoffen • beschleunigen die Regeneration durch „Zellbauarbeiter“ (Fibroblasten)

Verschiedene fasziale Strukturen Man unterscheidet einzelne Faszien-Bereiche, indem man sie in drei verschiedene Grundstrukturen bzw. aufgrund ihrer Lage einteilt und benennt.

GEWEBETYPEN

1. Lockeres fasziales Gewebe Das gleitende Gewebe befindet sich in den Zwischenräumen des Körpers und hat einen besonders hohen Anteil an Grundsubstanz. Dadurch fungiert es als Wasserspeicher, Transportmedium und Aufenthaltsort für Zell-Resourcen.

2. straffes fasziales Gewebe mit A. Scherengitterausrichtung für mehrdirektionale

Beweglichkeit (u.a. Muskelhüllen, Sehnenplatten). Dieser scherengitterartige, geordnete Faserverlauf erlaubt eine starke Dehnung in alle Richtungen ohne Schädigung.

B. parallel verlaufende Fasern für vorwiegend eindimensionale Beweglichkeit (u.a. Sehnen und Bänder). Parallel verlaufende Fasern sind straff, stabilisierend und nur gering dehnfähig.


Fascia Photo by Dr. JC Guimberteau

| FASZIO1.2 FASZIO – Das ganzheitliche Faszientraining


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Fasziale Trainingsmöglichkeiten Es geht darum, das fasziale Netz beim Training in den Vordergrund zu stellen und ihm bestmögliche Unterstützung zu geben. Dazu haben sich 7 Trainingsstrategien als sinnvoll erwiesen:

⇒ Dehnfähigkeit - Fasziales Netz aufspannen und Faszienleitbahnen ausgleichen

Das Thema „Dehnung“ wurde in den letzten Jahren viel hin und her diskutiert. Mit dem neuen Faszienwissen ist es erklärbar geworden. Es geht um das Ziel, welches damit erreichen werden soll. Man passt also sein Dehnverhalten an die Tätigkeit an, die man gleich machen möchte oder bereits getan hat. Nach heutigem Kenntnisstand sind wippende Dehnungen im endgradigen Bereich z.B. vor Schnellkraftbewegungen nützlich, lösende langstreckige Dehnungen danach. Das allgemeine fasziale Dehnen erweitert grundsätzlich den Bewegungsspielraum. Durch unterschiedliche Dehnungsrichtungen und -formen werden Verklebungen in den Faszien gelöst und die Körperhaltung ausgeglichen. Das wiederum führt zu einer freien Beweglichkeit in den entsprechenden Körperbereichen. Eine zuvor eingeschränkte Funktionalität wird wiederhergestellt oder im Voraus vermieden.

⇒ Elastizität – Katapulteffekt und Bewegungsenergie effizient nutzen

Diese Trainingsvariante macht den Körper energiegeladen. Er ist in der Lage sich aufzuspannen und wieder zu zentrieren – er bleibt elastisch. Das ist wichtig für Schnellkraft und Reaktionsfähigkeit und formt eine straffe Körpersilhouette. Zur Elastizität gehört der Katapulteffekt. Dabei wird durch eine vorbereitende Gegenbewegung Energie geladen, die dann explosionsartig wieder losgelassen wird, wie z.B. beim Werfen. Je stärker die Faszienleitbahnen einbezogen werden, desto mehr Energie kann gespeichert und wieder freigesetzt werden. Neben äußerlichen Bewegungen funktionieren auch Vorgänge innerhalb des Körpers per Katapulteffekt wie Atmen, Seufzen, Pusten, Sprechen, Singen usw.

⇒ Geschmeidigkeit – Bewegungskompetenz erweitern und Abläufe harmonisieren

Zu einem gut funktionierenden faszialen Netzwerk gehört Bewegungsfreiheit. Durch fließende Bewegungen mit weitem Radius schafft man größtmögliche Geschmeidigkeit und löst behutsam Bewegungseinschränkungen. Dafür benötigt es auch ein ausgeglichenes Milieu in der faszialen Grundsubstanz, damit die Verschieblichkeit aller Körperbestandteile zueinander gewährleistet wird. Die so entstehende Fließbarkeit ermöglicht die Beweglichkeit zwischen allen Faszienregionen (Muskeln, Knochen, Bändern, Sehnen und Organen). Es entsteht eine alltagstaugliche Funktionalität des Körpers. Insgesamt wird die Bewegungskompetenz erweitert und Bewegungsabläufe harmonisiert. Das bringt Körpergesundheit, Sturzsicherheit und ein vitales Aussehen.

⇒ Lösende Techniken - Hydrationsfluss aktivieren und Einschränkungen beseitigen

Faszien übernehmen die Filterfunktion für alle Zellen im Körper. Dabei geht es sowohl darum, Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel der Zellen so lange zu lagern, bis diese über das Blut- oder Lymphsystem abtransportiert werden können, als auch darum, die Zellen mit frischen Substanzen zu versorgen. Ist der Faszienfilter verstopft, minimiert sich der Wechsel der Stoffe sowohl aus als auch in die Zelle. Die Zelle wird nicht mehr ausreichend versorgt, stirbt ab oder entartet vielleicht sogar. Um den Stoffwechsel wieder anzuregen und somit auch die allgemeine Gesundheit (z.B. das Immunsystem) zu stärken, regt man die Faszien durch lösende Techniken z.B. mit Hands-On-Techniken oder Tools wie dem FASZIO® Ball (in Kooperation mit TOGU®), dem FASZIO® Cup (in Kooperation mit BellaBambi®) an. Lösende Techniken wie das Ausrollen und Liften, können sehr tief in der Faszie wirken und lösen Bewegungseinschränkungen auf. So wird die Verschieblichkeit der einzelnen Schichten optimiert und Schmerzzustände gelindert oder sogar beseitigt. Weitere Möglichkeiten zum Lösen von Spannungszuständen bieten Wohlfühlinterventionen.


| FASZIO1.3 FASZIO – Das ganzheitliche Faszientraining


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⇒ Propriozeptive Kraft – Eigenwahrnehmung und Reaktionsfähigkeit schulen

In den Faszien befinden sich besonders viele freie Nervenendungen. Dienen diese Nerven der Propriozeption, so breiten Sie sich innerhalb der Faszien aus und vernetzen sich untereinander immer stärker. Das steigert die grundsätzliche Wahrnehmungsfähigkeit und das allgemeine Reaktionsvermögen. Nervenrezeptoren haben u.a. die Fähigkeit, entweder überwiegend Schmerz- oder Bewegungsinformation an das Gehirn zu senden. Sie sind zudem in der Lage, Bewegung über Schmerzempfinden zu stellen, was im Ernstfall das Überleben sichern kann. Propriozeption bedeutet, sich selbst zu spüren, Empfindungen im eigenen Organismus/System einzuordnen, den Raum-/Lagesinn zu schulen, um z.B. Untergrund-informationen zu verarbeiten und sich in Bezug zu seiner Umwelt zurecht zu finden. Propriozeptive Kraft ist eine wichtige Grundlage für die Motorik, emotionale Gesundheit und das Sozialverhalten.

⇒ Regeneration – Körperzellen vitalisieren und Erholung finden

Eine Entspannung des Fasziennetzes kann über einen mentalen und/oder körperlichen Zugang erreicht werden. Dabei ist die Methode zur Entspannung individuell. Das heißt, es gilt für jeden erst einmal herauszufinden, was zu einem passt, um ein inneres Gleichgewicht herzustellen. Das können bekannte und erprobte Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Meditation oder ähnliches sein, aber auch genauso gut Joggen, Gartenarbeit oder Stricken. Um den Organismus grundsätzlich dabei zu unterstützen, empfiehlt es sich, ein basisches Milieu als Grundlage zu fördern. Beispielsweise durch Basenfasten, Basenbäder, eine bewusste Ernährung und eine ausgeglichene Atmung.

⇒ Stabilität - Fasziale Zentralleitbahn stärken und Kraftübertragung optimieren

Faszien übernehmen die Filterfunktion für alle Zellen im Körper. Dabei geht es sowohl darum, Muskeltätigkeit ist der Anzünder für Bewegung, gleichzeitig stabilisiert sich das fasziale Netz durch Muskelaufbau. Muskeln sortieren sich in langen Fazienleitbahnen durch den Körper. So werden quer durch den Körper Kraftübertragungswege gebildet, die direkt auf und miteinander reagieren und sich effektive Unterstützung bieten. Das passiert vielfach und höchst komplex und macht aus jeder Bewegung und Haltung eine Ganzkörperaufgabe. Deshalb unterstützt ein Krafttraining, das die Bahnenverläufe in die Bewegungen einbezieht, die Gesamtleistungsfähigkeit des Menschen. Einige Abschnitte sind besonders eng in ihrer Kraftübertragung miteinander gekoppelt, das sind die faszialen Hauptleitbahnen. Für die Stabilität sind besonders die Muskeln von großer Bedeutung, die in der fasziale Zentralleitbahn eingebettet sind. Sie bieten der Bewegung einen Anker.

Muskeln und Faszien können nicht ohne einander arbeiten. Grundsätzlich versucht der Körper ökonomisch zu sein und setzt Muskeln- und Faszienarbeit gleichberechtigt ein. Treten nun spezifische Anforderungen auf, übernehmen je nach Situation entweder die Muskeln oder die Faszien die Hauptarbeit.

Literaturhinweise und hilfreiche Adressen Myers, W.Th.: Anatomy Trains. Myofasziale Leitbahnen für Manual- und Bewegungstherapeuten, Urban & Fischer Verlag, 2010 Oellerich, Heike; Wessels, Miriam: Faszien-Training, BLV Buchverlag, 2015 Oellerich, Heike; Wessels, Miriam: Soforthilfe Beckenboden, BLV Buchverlag, 2014 Schleip, Robert: Faszien Fitness, riva-Verlag, 2014 Schleip, Robert: Faszien Geräte-Training, riva-Verlag, 2016 Slomka, Gunda: Faszien in Bewegung: Bedeutung der Faszien in Training und Alltag, Meyer & Meyer Sport, 2014 Slings: www.art-of-motion.com www.FASZIO.de


| FASZIO1 FASZIO – Das ganzheitliche Faszientraining


Flossing

2.1 GrundlagenEs hat sich gezeigt, dass diese Intervention – richtig ausgeführt – schnelle und effektive Verbesserungen der eingeschränkten Körperregionen erzielt.

2.2 Flossing Effekte• Lösen von Einschränkungen• Erhöhte Beweglichkeit• Verbesserter Koordination• Verbesserte Versorgung des Gewebes• Gesteigerte Körperwahrnehmung• Beschleunigte Regeneration• Kürzere Rehabilitation• Leistungszuwachs• Schmerzlinderung

2.3 Flossing Wirkmechanismen

Flossing wirkt auf:

• Haut• Muskeln• Gelenke• Faszien• Organe

2.4 Reaktionen des Gewebes• Mechanointegration• Faszien-Mobilität• Faszienqualität• Informationsweiterleitung wird verbessert

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Eigene Notizen:


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2.5 Faszien-Qualität (Schwammeffekt)• „Verschnüren“ und „Lösen“• Verbrauchte Flüssigkeit im Gewebe auspressen• Mangel „künstlich“ herstellen: Veränderung des biochemischem Millieus, Abnahme von

Sauerstoffsättigung und pH-Wert der Muskulatur• Frische nährstoffreiche Flüssigkeit aufnehmen

Wirkung „Faszienqualität“• Verbesserte Fluidität• Verbesserte Vernetzung und Informationsweitergabe zwischen Nervensystem und

Faszien• Verbessertes Wachstum und Erneuerung der Zellen• Verbesserter Abtransport von Stoffwechselendprodukten

2.6 Mechanointegration (Subkutane Irritation)• Mechanorezeptoren, die auf Druck, Reibung und Bewegung reagieren, überlagern

Schmerz meldende Nozirezeptoren• Muskeltonus (also Faszienspannung) wird gesenkt Wirkung „ Mechanointegration“• ÜberlagerungdesSchmerzempfindensdurchneuenReiz• Durch Abbindedruck und Bewegung entstehende Zugkräfte

> Friktion von außen und Eigenbewegung

Besonders wirkungsvoll bei Schmerzen:• Verringerung der akuten Beschwerden• Vermeidung von Schonhaltungen

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Eigene Notizen:


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2.7 Faszien-Mobilität (Kinetic Resolve)• Druck des Bandes auf eine oder mehrere Schichten• Starke Verbindung mit der Haut (ähnlich wie bei Unterdruck-Methoden Bellabambi)• Dynamische Entzerrung und Friktion des Gewebes• Verschiebung der Gewebeschichten

Wirkung „Faszien-Mobilität“• Aktivieren von Bewegungseinschränkungen• Lösen von Verklebungen• Gleitfähigkeit der Strukturen verbessern• Verbesserte Durchblutung und Durchwässerung• Schnellere Nervenleittätigkeit

2.8 Häufigkeit• Je nach Anwendung 2 bis maximal 5 Minuten• Je höher die Zugstärke desto kürzer die Dauer• Allgemein: bis zu 10 Wiederholungen• Prävention/Rehabilitation: 1-3 Serien• Erste Hilfe: 50% Zugstärke 4-10 Serien, 1-2 x täglich• 1-3 x täglich oder 1-3 x wöchentlich• So lange bis eine Verbesserung der Symptomatik erkennbar ist• Abbruch: Stagnation oder Verschlechterung

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Eigene Notizen:


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2.9 Nebenwirkungen• Überempfindlichkeitsreaktion• Hautreizungen• Einschränkung der Blutzufuhr• Missempfindungen:Hautschmerz,Kribbeln,Taubheit,kurzfristigesSchwächegefühl,

Schweißausbruch, Hämatome• Schmerzen (auf einer Skala von 0-10) bei 7-9

2.10 Kontraindikationen• Latexallergie• Malignome• Rezente Thrombosen bzw. Thromboembolien• Akute septische Entzündungen• DekompensierteHerzinsuffizienz

2.11 Relative Kontraindikationen

2.12 Literaturhinweise speziell• Ahlhorn, Andreas; Krämer, Dennis: Flossing in Therapie und Training, Riva Verlag 2016

• Kreutzer, Roland; Stechmann, Klaas; Eggers, Hendrik; Kolster, Bernhard: Flossing; KVM – Der Medizinverlag, 2016

• Oellerich, Heike; Wessels, Miriam: Faszien-Training, BLV Buchverlag, 2015, Soforthilfe Be-ckenboden, BLV Buchverlag, 2014, Soforthilfe Rücken, BLV Buchverlag, 2014, Soforthilfe Yoga, BLV Buchverlag, 2013

• Seifert, Sascha; Suslik, Dominik: Training und Therapie mit dem Flossingband, Meyer&Meyer Verlag 2016

• Starrett, Kelly: Werde ein geschmeidiger Leopard, Riva Verlag, 2013

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• Chronische Entzündungen• Fieber• Besenreißer• Krampfadern• Abgelaufene Thrombosen• Hypotonie

• Schilddrüsenfunktionsstörungen• Schwangerschaft• Asthma bronchiale• Offene Wunden• Verbrennungen• Hautveränderungen unklarer Herkunft


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3.1 Das Band• Band grün 2 m

• Band blau 2,5 m

• Band schwarz 5 m

• Ist aufgerollt

• Kann unterschiedlich gedehnt werden

Eigene Notizen:

Å Das Band – 0% Dehung



| Praxis


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3.1 Das Band – Wickeltechnik• Wickelrichtung beachten• GutenAnsatzfinden• Das Ende so befestigen, dass man es schnell lösen kann

Å Abrollrichtung

Å Der Ansatz

Å Der Abschluss

Eigene Notizen:

| Praxis


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3.2 Anwendung• Haut NICHT fettig oder eingecremt• Applikation in der Regel direkt auf der Haut anlegen

F – Flossing > StabilitätA – Aktivierung > DehnfähigkeitS – Stimulation > Lösende TechnikZ – Zentrierung > ElastizitätI – Integration > Propriozeptive Kraft und RegenerationO – Optimierung > Geschmeidigkeit

Anamnese• Beschwerden – ja/nein?• Hands-off: Ausgangposition – Zielposition? Bewegungseinschränkung?• Hands-on: Ausgangposition – Zielposition? Bewegungseinschränkung?

F – Flossing > Stabilität• Anker: Körperfern• Zugrichtung und -stärke: 1. Rundzug ist die Basis (ca. 50-60% Zugstärke) als Fixierung• Wickeltechnik: Flossing-Band wird zum Körper hin angelegt (50% Zugstärke).

An der zu behandelnden Stelle (80% Zugstärke)• FertigesFlossing:Bandendegutsichtbarfixieren

A – Aktivierung > Dehnfähigkeit• Ausgangsposition der Bewegung• Endposition der Bewegung• 10 Wiederholungen

S – Stimulation > Lösende Technik• Streckung und Beugung• Gapping• Traktion, Kompression• Querfriktion, Slidingtechnik, Triggerpunkt

I – Integration > Propriozeptive Kraft und Regeneration• Ausgangsposition der Bewegung• Endposition der Bewegung• 10 Wiederholungen

O – Optimierung > Geschmeidigkeit• Streckung und Beugung• Gapping• Traktion, Kompression• Querfriktion, Slidingtechnik, Triggerpunkt

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3.2 Anwendung – Therapie/Wringtechnik• Fester Griff• Hände drehen in Entgegen gesetzte Richtungen• Streckung und Beugung• Gapping• Traktion, Kompression• Querfriktion, Slidingtechnik, Triggerpunkt

Eigene Notizen:

| Praxis


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3.3 Fehlerquellen• Fester Griff• Hände drehen in Entgegen gesetzte Richtungen• Streckung und Beugung• Gapping• Traktion, Kompression• Querfriktion, Slidingtechnik, Triggerpunkt

Eigene Notizen:

| Praxis


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3. Narben und SchwellungenNarben• Handbreit unter der Narbe beginnen• Beginn: mit 50% der Zuges anbringen• Band kontinuierlich mit 50% des Zuges

anbringen• Über der Narbe mit 80% des Zuges ziehen• Bis eine Handbreit über die Narbe

anbringen• WICHTIG: kein Areal frei lassen• Einige Minuten in alle Bewegungsrich-

tungen bewegen• Manuelle Griffe

Schwellungen• Handbreit unter der Schwellung beginnen• Band kontinuierlich mit 50% des Zuges

anbringen• Bis eine Handbreit über die Schwellung

anbringen• WICHTIG: kein Areal frei lassen• Einige Minuten in alle Bewegungsrich-

tungen bewegen• Manuelle Griffe aus der Lymphdrainage• Nach 20-30 Minuten erneut anlegen

Eigene Notizen:

| Praxis


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3.5 Untere Extremitäten – Großzehgrundgelenk

Eigene Notizen:

Ç Wickelbeginn Ç Wickelergebnis von lateral

Å Manipulation durch Therapeuten

Å Bewegungsbeteiligung vom Patienten

Ç Wickelergebnis von medial

| PraxisIndikation: Schmerz, Prellung, Stauchung, Distorsionen, Kapselverletzung


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3.6 Untere Extremitäten – Großzehengrundgelenk

Eigene Notizen:

Å Wickelbeginn und Wickelergebnis



| PraxisIndikation: Schmerz, Hallux valgus, Prellung, Stauchung, Distorsionen, Kapselverletzung


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3.7 Untere Extremitäten – Fuß

Eigene Notizen:


Ç Manipulation durch Therapeuten


Großzehengrundgelenk

| PraxisIndikation: Schmerz, Stauchung, Distorsionen, Plantarfaszitis, Fußdeformatitäten


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3.8 Untere Extremitäten – Fußgelenk

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerz, Sprunggelenksverletzung, Supinationstrauma, Distorsionen, Kapselver-letzung, Talusblockierung


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3.9 Untere Extremitäten – Unterschenkel

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerz, Muskelverletzung, evtl. Achillodymie

Bild fehlt!


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3.10 Untere Extremitäten – Kniegelenk

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerz, Kniegelenksdistorsionen, Seiten- + Kreuzbandverletzungen, Kapselver-letzung, Kniekehlenproblematik (Bakerzyste)


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3.11 Untere Extremitäten – Oberschenkel

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerz, Muskelverletzung, Tensor faszia latae (irgendwasSpezifisches?)


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3.12 Untere Extremitäten – Hüftbeugen

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerz, Muskelverletzung


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3.13 Untere Extremitäten – Leiste

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Hüftschmerzen, Muskelverletzung, Schambeinentzündung


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3.14 Rumpf – Becken/LWS

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerzen im unteren Rücken, ISG Affektionen, ISG Blockade


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3.15 Rumpf – Zwerchfell

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schmerzen, Zwerchfellbeschwerden, Atembeschwerden


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3.16 Rumpf – BWS

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Atemproblematik, Rippengelenkproblematik (Blockierung)


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3.16 Rumpf – BWS

Eigene Notizen:



Ç Wickelergebnis fontalÇ Wickelbeginn hinten Ç Wickelergebnis dorsal

| PraxisIndikation: BWS Schmerzen, Haltungsfehler


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3.17 Rumpf – HWS

Eigene Notizen:




| PraxisIndikation: Schulter-Nackenbeschwerden, Steifer Nacken


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3.18 Obere Extremitäten – Finger

Eigene Notizen:

Ç Manipulation durch Therapeuten


Ç Wickelbeginn Ç Wickelergebnis

| PraxisIndikation: Schmerz, Fingerdistorsionen, Prellung, Stauchung, Kapselverletzung


Flossing

Eigene Notizen:




3.19 Obere Extremitäten – Daumensattel- und Handgelenk | PraxisIndikation: Schmerz, Prellung, Stauchung, Handgelenkdistorsion (Handwurzel), Kapselverlet-zung, Skidaumen, Rikarthrose


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Eigene Notizen:




3.20 Obere Extremitäten – Unterarm | PraxisIndikation: Schmerz, Muskelverletzung, Handgelenksverletzung distal/proximal, Syndesmose


Flossing

Eigene Notizen:




3.21 Obere Extremitäten – Ellenbogengelenk | PraxisIndikation: Schmerz, Ellenbogendistorsion, Prellung, Stauchung, Kapselverletzung, Epicondy-litis (Golfer-/Tennisarm)


Flossing

Eigene Notizen:




3.22 Obere Extremitäten – Oberarm | PraxisIndikation: Schmerz, Muskelverletzung


Flossing

Eigene Notizen:




3.23 Obere Extremitäten – Schultergelenk | PraxisIndikation: Schmerz, Impingement Syndrom, Frozen shoulder, PHS, Tossy (Calvicula), Sublux + Luxation, Zerrung

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