magazin der volksbank paderborn-hÖxter-detmold … · apotheker antreibt, ein gesundheitsterminal...

36
Visite NR.01/2016 Hightech in der Dorf-Apotheke // Pflegezusatzversicherungen // Versorgung von Flüchtlingen // Netzförderung macht sich bezahlt // App für gute Werte // MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD FÜR HEILBERUFE

Upload: trinhdang

Post on 24-Aug-2019

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Visite

NR.01/2016

Hightech in der Dorf-Apotheke // Pflegezusatzversicherungen // Versorgung von Flüchtlingen // Netzförderung macht sich bezahlt // App für gute Werte //

MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD FÜR HEILBERUFE

Page 2: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile
Page 3: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Sigrid Marxmeier

Leiterin Freie Berufe

Dr. Friedrich Keine

Mitglied des Vorstands

„Nicht alles, was zählbar ist, zählt auch wirklich. Nicht alles, was zählt, kann man auch zählen“, sagte schon Albert

Einstein und liegt damit auch heute noch voll im Trend. Denn das Thema „Werte“ ist zurzeit in aller Munde. Oft wird

auch vom Wertewandel gesprochen. Wir haben uns gefragt: Was ist eigentlich von Wert und was bestimmt den Wert

der Dinge? Der Wert einer Sache hängt von der Bedeutung ab, die der Einzelne ihr zuschreibt. Was der eine für margi-

nal hält, ist dem anderen wichtig. In unserem aktuellen Jahresbericht „Von Wert“ beleuchten wir das Thema in vielen

unterschiedlichen Facetten und mit interessanten Kundengeschichten aus unserer Region. Unter anderem bringen wir

darin zum Ausdruck, wie wertvoll Werte für uns sind und warum es an der Zeit ist, Werte neu zu bewerten. In einer

Welt, die unendlich viele Möglichkeiten bietet, gilt es umso mehr, den Werten einen Wert beizumessen, sich zu beken-

nen, Haltung und Zivilcourage zu zeigen, Stellung zu beziehen, sich abzugrenzen oder anzuschließen, sich dafür oder

dagegen zu entscheiden, so oder anders zu handeln, wertzuschätzen, andere Menschen zu achten und zu akzeptie-

ren – ihr Leben, ihre Gesundheit, ihre Persönlichkeit, ihre materiellen und immateriellen Werte.

In unserer ländlich geprägten Region ist es von großem Wert, ein gutes Netzwerk zu haben. Unser Kompetenzzent-

rum Freie Berufe hat es sich zur Aufgabe gemacht, unsere Kunden nicht nur individuell, persönlich und fachlich auf

höchstem Niveau zu beraten, sondern ihnen auch ein gutes Netzwerk zu bieten. So nutzt das Team Informationen und

Kontakte, um Menschen zusammenzubringen, über die Praxisbörse Lösungen für die Nachfolge zu finden und vieles

mehr. Denn für den Erfolg des Freiberuflers ist es von entscheidendem Wert, nicht nur Kontakte zu pflegen, sondern

auch Raum für neue Kontakte zu schaffen. Aber auch unser Magazin „Visite“ soll zum Netzwerken beitragen. Ne-

ben zahlreichen Fachveranstaltungen für Freiberufler informieren wir auf den folgenden Seiten über Wissenswertes

zu Fachthemen und Neuigkeiten aus der Volksbank. Genauso geben wir unseren Kunden darin Raum, sich vorzustel-

len und ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu teilen. In dieser Ausgabe berichten wir unter anderem darüber, was einen

Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und

welche Vorteile die ländliche Region – wider allen Meinungen – für Ärzte bietet. Unser Antrieb ist es, interessante Pra-

xen, Projekte oder Neuerungen im Bereich der Heilberufe, die auch für andere Freiberufler interessant sein können,

vorzustellen, ohne dabei jemanden ausgrenzen oder besonders hervorheben zu wollen.

Dies ist die Grundlage unseres Zusammenarbeitens, die Mut machen soll, den eigenen Weg zu gehen. Wir wünschen

Ihnen viel Spaß beim Lesen und in den nächsten Monaten viele „wertvolle Momente“.

Editorial 3

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

Page 4: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

06 _ Entspannung und Abstand vom Alltagsstress Praxisporträt

08 _ Hightech in der Dorf-Apotheke Praxisporträt

09 _ Persönlich und kompetent vor Ort Im Interview: Gerd Otte, Betreuer Freie Berufe

11 _ Pflegezusatzversicherungen – gut für Betroffene und Angehörige

14 _ Dr. Yellen oder wie wir lernten, die Schulden zu lieben

18 _ Versorgung von Flüchtlingen – was gibt es zu beachten?

21_ Netzwerkförderung macht sich bezahlt Praxistipp

Inhalt

06 11 18

Page 5: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

24 _ Sektorenübergreifendes Modellprojekt zur Arzneimitteltherapie in Altenheimen

26 _ Volksbank-Engagement

29 _ App für gute Werte Praxiswissen

31 _ Versorgungsnotstand: Praxis im ländlichen Raum Gastkommentar von Dr. med. Klaus Reinhardt

32 _ VolksbankKulturtipp

34 _ Rückblick � Ausblick

24 29 32

Page 6: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

// Mit einem solchen Erfolg hätte Andreas Laukert nicht gerechnet. Vor einem

Jahr eröffnete der Physiotherapeut im Ballhaus des historischen Kurparks von Bad

Meinberg die Praxis „TBo-Laukert“. Seitdem wird dort fast täglich mit Pfeil und

Bogen trainiert. Die Nachfrage nach seinen Kursen ist so groß, dass der 31-Jährige

plant, sich zu vergrößern.

Entspannung und Abstand vom Alltagsstress

Andreas Laukert, TBo-Laukert

Page 7: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Praxisporträt 7

Viele träumen davon, aber nur wenige schaf-

fen es – mit dem eigenen Hobby Geld zu ver-

dienen. Andreas Laukert ist begeisterter Bo-

genschütze. Bereits seit vier Jahren referiert

und unterrichtet der Detmolder nebenberuf-

lich über die therapeutische Wirkung der be-

sonderen Präzisionssportart. „Bogenschie-

ßen ist eine der ältesten Jagdformen, die die

Menschheit kennt. Sie veränderte grundle-

gend die Kräfteverhältnisse im Zweikampf.

Es siegte grundsätzlich nicht der Stärkere,

sondern derjenige, der sich geschickter ver-

hielt“, erklärt Andreas Laukert.

Seit April 2015 bietet der staatlich geprüfte

und zertifizierte Physiotherapeut im ehema-

ligen Ballhaus im Herzen von Bad Meinberg

Schnupper-, Grund- und Aufbaukurse im

Bogenschießen an. Das denkmalgeschütz-

te Gebäude diente zuletzt als Tinitus-Zent-

rum und stand anschließend viele Jahre leer.

Nachdem der Inhaber, der Landesverband

Lippe, vergeblich versucht hatte, das Gebäu-

de zu verkaufen, wurden die Räumlichkeiten

vermietet. Heute sind dort neben TBo Lau-

kert eine Praxis für Ergotherapie sowie ein

Allgemeinmediziner ansässig.

Andreas Laukert ist froh, dass er nach lan-

ger Suche eine große, adäquate Praxis für

seinen Sport gefunden hat. Zuvor refe-

rierte er in der MediClin Rose Klinik über

den Sport und gab praktische Kurse in der

Dr. Becker Brunnen-Klinik, in der er auch

heute noch als Physiotherapeut tätig ist.

„Mit der Zeit haben sich immer mehr Patien-

ten angemeldet. Irgendwann war die Nach-

frage so groß, dass ich beschlossen habe,

eine Praxis zu eröffnen“, berichtet der sym-

pathische Jungunternehmer.

Viele Interessenten kommen direkt nach der

stationären Behandlung in den Kliniken zum

Bogenschießtraining. Zum Kundenkreis zäh-

len auch Unternehmen und Sportbegeis-

terte aus der gesamten Region. Die Kur-

se dauern in der Regel eineinhalb bis drei

Stunden, die Seminare für Fortgeschrittene

sogar bis zu zwei Tage. „Beim Bogenschie-

ßen werden der gesamte Oberkörper, die

Visuomotorik und die feinmotorischen Fä-

higkeiten des Schützen trainiert. Insbesonde-

re Menschen, die aufgrund eines Eingriffes

im Brustbereich eine Schonhaltung einge-

nommen haben, lernen durch das Training,

ihre Körperhaltung zu öffnen“, verdeutlicht

Andreas Laukert.

Einige seiner Schüler setzen sich bei den ers-

ten Versuchen zu sehr unter Druck, so dass

das erste Lernziel darin bestehe, „ihren Ehr-

geiz zu kontrollieren“, berichtet er. Beson-

ders wichtig ist es Laukert, dass seine Schüler

lernen, gelassen zu bleiben und ihre Leistung

ohne Druck abzurufen – egal, ob sie das Ziel

treffen oder nicht. „Im Training üben die Teil-

nehmer auf spielerische Art und Weise, sich

zu konzentrieren und ihre Atmung zu kont-

rollieren. Wer sein Ziel fest im Visier hat, kon-

zentriert sich nur auf das, was gerade pas-

siert. Dies machen wir uns zum Vorteil. So

nutze ich den Bogenschießsport zielgerichtet

zur Stressbewältigung.“

Die Kurskosten für das therapeutische Bo-

genschießen zahlen die Teilnehmer selbst,

da die Leistungen noch nicht von der gesetz-

lichen Krankenkasse übernommen werden.

Unterstützt wurde Andreas Laukert bei sei-

nem Projekt von Wenke Holzgrewe, Betreu-

erin Freie Berufe in Lippe. „Gemeinsam mit

der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold

habe ich einen Geschäftsplan entwickelt,

den ich bisher mehr als erfüllt habe. So fühle

ich mich gut gerüstet für die Zukunft.“

Und der Zulauf gibt ihm Recht. Durch die

schnellen Lernerfolge motiviert, haben sich

bereits viele Kunden für eine Clubmitglied-

schaft entschieden, da sie den Sport weiter-

hin in ihrer Freizeit ausüben möchten. Um

den Service zu verbessern, werden in diesem

Jahr die Öffnungszeiten der Praxis ausgewei-

tet. Des Weiteren plant der Physiotherapeut,

eine zweite Schießhalle anzumieten, in der

die Clubmitglieder jederzeit und außerhalb

der allgemeinen Öffnungszeiten schießen

können. „Wir sind mit den Planungen am

Anfang, aber es gab schon sehr gute Ange-

bote“, so Andreas Laukert, der seine nächs-

ten beruflichen Ziele fest entschlossen, aber

mit der nötigen Portion Gelassenheit ins Au-

ge gefasst hat.

Page 8: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

8 Praxisporträt

Dr. Eric Strathmann hatte schon immer ein

klares Ziel vor Augen: Seine Apotheke soll

in Sachen Gesundheit eine Art Leuchtturm-

funktion übernehmen. Vor vier Jahren über-

nahm der Bielefelder die Dorf-Apotheke in

Jöllenbeck, die sein Vater 1982 gegründet

hatte. Von Beginn an war es ihm ein be-

sonderes Anliegen, seine Kunden persönlich

und kompetent zu beraten. Dr. Strathmann

kennt seine Kunden und seine Kunden ken-

nen ihn. Der Apotheker setzt auf den Heimat-

bezug und verbindet diesen geschickt mit ei-

ner modernen Geschäftsphilosophie. Unter

www.dorfapotheke.de finden seine Kunden

stets Aktuelles und Wissenswertes zu den

unterschiedlichsten Gesundheitsthemen.

Der 35-Jährige baut auf die digitale Ent-

wicklung im Kundengeschäft. Er ist der erste

Apotheker in Ostwestfalen-Lippe, der das so

genannte „Gesundheitsterminal“ eines Han-

noveraner Unternehmens in seiner Apothe-

ke installiert hat. An dem Gerät stehen dem

Kunden ein Scanner, ein Lesegerät, zwei

kleine Kameras sowie ein Stift für die digi-

tale Signatur zur Verfügung. „Damit können

Versicherte ihre Arbeitsunfähigkeitsbeschei-

nigung einscannen und digital an Kranken-

kasse und Arbeitgeber schicken oder die

Daten auf ihrer Gesundheitskarte selbst än-

dern. Das spart Zeit und Papierkrieg“, ist Dr.

Strathmann überzeugt. Darüber hinaus sei

es möglich, über das Terminal einen Fach-

arzt zu suchen oder wichtige Dokumente zu

versenden.

Hightech in der Dorf-Apotheke // Tradition und Moderne – zwei Werte, die sich für den Apotheker Dr. Eric Strathmann

nicht ausschließen. Er führt die Dorf-Apotheke Jöllenbeck in zweiter Generation.

Für Versicherte der teilnehmenden Kran-

kenkassen und Kunden der Dorf-Apothe-

ke ist die Nutzung des Gesundheitstermi-

nals kostenlos. Das Angebot finanziert sich

über Werbung und Gesundheitskampagnen,

die über die Bildschirme des Terminals aus-

gestrahlt werden. Der Erfolg des Geschäfts-

modells, das sich derzeit noch im Aufbau

befindet, hängt maßgeblich davon ab, wie

viele Krankenversicherungen sich beteili-

gen, erklärt der Apotheker. „Da der Bedarf

an medizinischer Beratung enorm zunimmt,

ermöglichen wir unseren Kunden diesen zu-

sätzlichen Service“, berichtet der Bielefelder.

Auch an die kleinen Besucher hat die Dorf-

Apotheke gedacht. Ein neues, farbenfrohes

Spielterminal ist ein echter Blickfang und

bestens geeignet, damit sich die Kinder nicht

langweilen.

Für die Umsetzung seiner neuen Geschäfts-

ideen findet Dr. Strathmann kompetente

Beratung und Unterstützung bei Felix Jan-

cker, Betreuer Freie Berufe beim „Bankverein

Werther“ in Bielefeld. Er schätzt das Spezi-

alistenwissen des Kompetenzzentrums Freie

Berufe und den Gesprächspartner seines

Vertrauens in Bielefeld.

Um immer auf dem neuesten Stand zu sein,

tauscht sich der Apotheker regelmäßig mit

seinen Berufskollegen aus, sei es im Rah-

men der regionalen Apotheken-Kooperation

„Migasa“ oder bei Veranstaltungen wie der

Bielefelder Gesundheitsmesse „mobil und

fit“. Auf der Messe werden beispielsweise

Produkte und Dienstleistungen aus den Be-

reichen Medizin, Wellness, Fitness und Er-

nährung vorgestellt. „Wir haben damit den

regionalen Marktplatz für Gesundheit ge-

schaffen, auf dem die Aussteller unter-

schiedliche Möglichkeiten der Gesunderhal-

tung darstellen“, berichtet er. Aufgrund der

großen Resonanz soll die Messe übrigens im

Februar 2017 wiederholt werden.

Dr. Eric Strathmann erklärt Felix Jancker das Gesundheitsterminal

Page 9: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Interview 9

Herr Otte, Sie begleiten Ihre Kunden teilweise seit vielen Jah-

ren. Was hat sich in dieser Zeit verändert?

Gerd Otte // Unsere Region ist sehr ländlich geprägt. Im Kreis Höxter

spüren wir deutlich die Auswirkungen der demografischen Entwick-

lung. Dort leben immer mehr ältere Menschen.

Woran machen Sie das fest?

Gerd Otte // Insbesondere bei den Hausärzten ist der Anteil der

über 60-Jährigen besonders hoch. Viele haben Schwierigkeiten, ei-

nen Nachfolger zu finden. Dabei ist die Nachfrage auf dem Land groß

und die Region unterversorgt, da hier viele ältere Patienten betreut

werden müssen.

Wie können sich Heilberufler auf diese Entwicklung einstellen

beziehungsweise dieser entgegenwirken?

Gerd Otte // Eine große Möglichkeit sehe ich in den Zusammen-

schlüssen von Ärzten zu Kompetenzzentren. Daher ist es erfreulich,

dass die Kooperationsbereitschaft der Mediziner unterschiedlicher

Fachrichtungen in Versorgungszentren oder Gemeinschaftspraxen

zugenommen hat, beispielsweise in den Kliniken der Katholischen

Hospitalvereinigung Weser-Egge oder im Fachärztezentrum am

St. Ansgar-Krankenhaus. Der Anteil der niedergelassenen Allge-

meinmediziner nimmt in unserer Region jedoch leider ab.

// Auf dem Land fehlen Ärzte – daran konnte bisher auch das Engagement der Krankenkassen und

Kassenärztlichen Vereinigungen nicht viel ändern. Gerade dort haben viele Hausärzte heute

Schwierigkeiten, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden. Gerd Otte betreut seit 2003 Freiberufler im

Kreis Höxter und blickt auf 40 Jahre Berufserfahrung zurück. Er kennt die Bedenken und die Wünsche

seiner Kunden. Dabei steht für ihn vor allem der persönliche Kontakt im Fokus.

Persönlich und kompetent vor Ort

Page 10: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

10 Interview

Was hält junge Mediziner davon ab, eine Praxis auf dem Land

zu übernehmen?

Gerd Otte // Die Gründe sind sehr vielfältig – der hohe bürokratische

Aufwand, eine schwache Infrastruktur oder aber einfach nur der

Wunsch nach einem urbanen Lebens- und Arbeitsumfeld. Sich mit

einer Praxis selbstständig zu machen, erscheint vielen als Hürde.

Dabei bietet gerade die Allgemeinmedizin sehr viele Vorteile.

Welche zum Beispiel?

Gerd Otte // Für junge Ärzte ist die Vereinbarkeit von Familie und

Beruf sehr wichtig. Die hausärztliche Versorgung auf dem Land

bedeutet viel zeitliche Flexibilität und einen zuverlässig planbaren

Patientenstamm. Hinzu kommt auch, dass das Leben auf dem Land

gute und günstige Möglichkeiten zum Wohnen und Leben bietet.

Welche Unterschiede gibt es noch?

Gerd Otte // Die Lebensqualität und Zufriedenheit auf dem Land ist

deutlich größer als in den Großstädten. Auf dem Land kommt es eben

noch auf die zwischenmenschlichen Beziehungen an. Man kennt sich

und man hilft sich. Die Hilfsbereitschaft der Menschen erleichtert vor

allem Berufseinsteigern den Weg in die Selbstständigkeit.

Welche Leistungen bieten Sie Ihren Kunden?

Gerd Otte // Unser Ziel ist, jungen Ärzten die Niederlassung im länd-

lichen Bereich zu ermöglichen und ihnen die Sorge vor dem wirt-

schaftlichen Risiko zu nehmen. Ein erfolgreicher Arzt muss kein

studierter Betriebswirt sein. Wir bieten jungen Medizinern eine kon-

struktiv-kritische Beratung während der Gründungsphase und eine

Lösung für die Finanzierung, die auf ihre individuellen Bedürfnisse

und Rahmenbedingungen abgestimmt ist.

Was können die Kunden darüber hinaus erwarten?

Gerd Otte // Als Höxteraner kenne ich nicht nur die Menschen,

sondern auch die Region sehr gut und bin jederzeit für meine

Kunden erreichbar. Auf diese Weise lassen sich kleine, aber auch

diffizile Fragen schnell und unbürokratisch in einem persönlichen

Gespräch klären. Selbstverständlich stelle ich bei Bedarf auch gerne

den Kontakt zu den Netzwerkpartnern unserer Bank her.

Das klingt nach einer guten Beziehung, oder?

Gerd Otte // Als Genossenschaftsbank ist es uns ein besonderes

Anliegen, unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen und bei allen

Finanzfragen zu begleiten. Und das möglichst ein Leben lang. Was

zählt, ist nicht das laufende Konto oder die Baufinanzierung, sondern

in erster Linie der persönliche Kontakt zum Kunden.

GERD OTTE

Betreuer Freie BerufeTelefon 05271 [email protected]

Page 11: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Pflegezusatzversicherungen – gut für Betroffene und Angehörige

// Die gute Nachricht: Die Deutschen

werden immer älter. Zurzeit sind vier

Millionen Menschen über 80. 2030 wer-

den es schon 6,4 Millionen und 2050 10,3

Millionen Menschen sein. Allerdings

steigen dadurch auch die Ausgaben für

die Pflege. Die gesetzliche Pflegever-

sicherung wird durch das Pflegestär-

kungsgesetz II zum 1. Januar 2017 auch

deshalb weitreichend reformiert.

Bisher orientierten sich die gültigen Bewer-

tungskriterien zur Festsetzung der Pflegestu-

fen an rein körperlichen, somatischen Ein-

schränkungen. Demenz-Erkrankungen waren

so gut wie gar nicht bewertbar, obwohl die-

se je nach Schweregrad eine extreme Pfle-

gebedürftigkeit verursachen können. Dabei

litten laut der Deutschen Alzheimer Gesell-

schaft e. V. im Jahr 2010 circa 1,5 Millionen

Menschen an Demenz, für 2050 prognosti-

ziert man über drei Millionen Demenzkranke

(vgl. Abb. 1).

Durch einen neuen, passgenaueren Pflege-

bedürftigkeitsbegriff fällt die bisherige Un-

terscheidung zwischen körperlich einge-

schränkten Pflegebedürftigen und psychisch/

kognitiven Beeinträchtigungen wie bei

Demenzkranken zukünftig weg. Und durch

ein neues Begutachtungsverfahren (Begut-

Finanzen 11

Page 12: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

12 Finanzen

achtungs-Assessment) wird ab 2017 nicht

mehr der Minutenaufwand für bestimmte

Tätigkeiten, sondern die Selbstständigkeit

der Person, deren Aktivität in sechs pflege-

relevante Bereiche aufgesplittet ist, gemes-

sen. Also nicht, was man nicht mehr kann,

sondern was man noch in der Lage ist zu

tun, ist relevant. Unter anderem geht es dar-

um, wie umfassend die Beaufsichtigung und

Betreuung durch Pflegepersonal sein muss,

welche therapie- und krankheitsbedingten

Erfordernisse erfüllt werden müssen und

ob die Teilnahme an kulturellen und sozia-

len Aktivitäten möglich ist. Die bekannten

drei Pflegestufen verändern sich zukünftig in

fünf Pflegegrade mit Geld- und Sachleistun-

gen. Dadurch kann nun deutlich präziser auf

die Bedürfnisse der zu Pflegenden eingegan-

gen werden (vgl. Abb. 2).

Aber auch durch eine Bestandsschutzregel

werden Pflegebedürftige grundsätzlich bes-

ser gestellt. Es gilt: bisherige Pflegestufe der

Personen mit körperlichen Einschränkungen

plus 1, bei Einschränkungen mit beeinträch-

tigter Alltagskompetenz plus 2 ergibt den

neuen Pflegegrad. Wer also bisher in Pfle-

gestufe 1 ist, wird ab 2017 Pflegegrad 2 er-

halten. Somit werden viele Patienten auch fi-

nanziell besser gestellt sein.

Aber reicht das aus? Die Leistungen der Pfle-

geversicherung waren auch in der Vergan-

genheit wegen der hohen Kosten oft nicht

ausreichend. Die durchschnittlichen statio-

nären Pflegekosten in Pflegestufe 2 betra-

gen monatlich circa 3.160 Euro bei Leistun-

gen der gesetzlichen Pflegeversicherung von

1.330 Euro monatlich.

JahrGeschätzte Anzahl

von über 65-Jährigen in Millionen

Geschätzte Krankenzahl

2010 16,8 1.450.000

2020 18,7 1.820.000

2030 22,3 2.150.000

2040 23,9 2.580.000

2050 23,4 3.020.000

Quelle: www.deutsche-alzheimer.de

Abb. 1

Pflegegrade Eigenanteil

Hauptleistungsbeträgeim PSG II in Euro

PG 1 PG 2 PG 3 PG 4 PG 5

Geldleistung ambulant 316 545 728 901

Sachleistung ambulant 689 1.298 1.612 1.995

Entlastungsbetrag ambulant (zweckgebunden)

125 125 125 125 125

Leistungsbetrag vollstationär 125 770 1.262 1.775 2.005

Bundesdurchschnittlicher pflegebedingter Eigenanteil (einheitlich für PG2 bis PG5)

580 580 580 580

Quelle: Das Pflegestärkungsgesetz II, Das Wichtigste im Überblick, BMG, Januar 2016

Abb. 2

Beispielrechnung Pflegekosten

Pflegestufe 1 2 3

Ø Pflegekosten inkl. Unterkunft/ Verpflegung und Investitionskosten

2.625,00 3.160,00 3.715,00

Leistungen bei vollstationärer Pflege(§ 43 SGB XI) monatlich

1.064,00 1.330,00 1.612,00

Monatlicher Fehlbetrag (Euro) -1.561,00 -1.830,00 -2.103,00

Abb. 3

Page 13: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Finanzen 13

Einem Rentner, der beispielsweise vollstatio-

när in Pflegestufe 2 untergebracht wird, hat

weitere Kosten von monatlich 1.830 Euro

zu tragen. Unterstellt man eine monatliche

Durchschnittsrente für besonders langjäh-

rig versicherte Männer von 1.044 Euro und

keine weiteren Einnahmen, muss wegen der

weiteren Differenz Pflegewohngeld bean-

tragt werden. Ein monatliches Taschengeld

von circa 100 Euro verbleibt dann für den

gesamten Monat. Diese Konsequenzen sind

oftmals gar nicht bekannt, sodass der Schock

groß ist, wenn der Fall eintrifft. In einigen Fäl-

len kommt es auch zu einer Forderung des

Sozialamtes gegenüber den nahen Angehö-

rigen. Es gilt: Kinder haften grundsätzlich für

die Kostenübernahme der Eltern, wenn diese

nicht zahlen können (vgl. Abb. 3).

Doch das muss nicht sein. Die Versicherungs-

wirtschaft hat mit Pflegezusatzversicherun-

gen eine sinnvolle Ergänzung zur Liquiditäts-

steigerung im Pflegefall geschaffen.

Pflegerentenversicherungen sind für alle

diejenigen interessant, die gesund sind und

unabhängig von ambulanten oder statio-

nären Pflegegeldern Leistungen bekommen

möchten. In aller Regel findet eine Gesund-

heitsprüfung durch den Versicherer statt. Die

Auszahlungen sind frei verfügbar.

Die Pflegetagegeldversicherung ist ein

Risikoschutz, bei der ein festes Tagegeld pro

Pflegestufe vereinbart wird. Die Beiträge

werden nicht angespart. Interessant ist sie

für alle Personen zwischen dem 18. und 55.

Lebensjahr, die gesund sind.

Aufgrund der gesetzlichen Änderungen und

der damit verbundenen Auswirkungen auf

die Versicherungsbedingungen der privaten

Krankenversicherer sollte man bei einem Ab-

schluss in diesem Jahr darauf achten, dass ei-

ne Umstellungsgarantie ausgesprochen wird

und der Versicherungsschutz in jedem Fall

greift.

Der Markt bietet in diesem Bereich interes-

sante Konzepte, die ein spezialisierter Versi-

cherungsmakler im Rahmen einer individu-

ellen Bedarfsanalyse an die Anforderungen

des Kunden kosten- und qualitätsbewusst

anpassen kann.

Fazit: Die Absicherung des Pflegefallrisikos

ist mehr als eine empfehlenswerte Option

zur Absicherung des Ruhestands. Gerne be-

rät Sie dazu unser OWL Vorsorge und Versi-

cherungsservice GmbH.

Welche Arten der Pflegezusatzversiche-

rung gibt es?

Die Grundidee ist, das offene Kostenrisiko ei-

ner Pflege über Pflegezusatzversicherungen

abzusichern. Zu unterscheiden sind Pflege-

Bahr mit staatlicher Förderung von 60 Euro

pro Jahr und Annahmezwang trotz Erkran-

kungen, Pflegerentenversicherungen mit frei

verfügbarer Leistung und Pflegetagegeldver-

sicherungen als Risikoschutz. Die Produkte

unterscheiden sich in den Leistungen und

den Beiträgen. Eine beliebte Variante ist die

Pflegetagegeldversicherung.

PflegeBahr bietet eine Pflegetagegeldver-

sicherung und ist auf Grund des Kontra-

hierungszwangs, also der gesetzlichen Ver-

pflichtung der Aufnahme in den Tarif, für

alle interessant, die Vorerkrankungen haben.

Auch ein höheres Eintrittsalter stellt kein Pro-

blem dar.

Die OWL Vorsorge und Versicherungsservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft

der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold und bietet als Versicherungsmakler unabhängiges und

qualitativ hochwertiges Know-how.

Die Spezialisten bieten ihren Kunden mittels qualitätsgesicherter, computergestützter Hilfsmittel

einen umfassenden Finanzplanungsprozess mit folgenden Aspekten an:

• vollständige Ruhestandsplanung nach Steuer

• Versorgungsstatus

• Vermögensstrukturanalyse

• Schichtenvergleich nach Produkten usw.

Rathausplatz 7, 33098 Paderborn, www.owlvv.de

WOLF-DIETER JORDAN

Geschäftsführer OWL Vorsorge und Versicherungsservice GmbHBetriebswirt für Betriebliche Altersversorgung (FH) Telefon 05251 294-485 [email protected]

Page 14: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

14 Finanzen

Dr. Yellen oder wie wir lernten, die Schulden zu lieben

// WIE VIELE SCHULDEN VERTRÄGT DIE WELTWIRTSCHAFT? DIESE FRAGE

DRÄNGT SICH BEI DER ANALYSE DER SCHULDENENTWICKLUNG VON

STAATEN UND PRIVATEM SEKTOR AUF. GLOBAL BETRACHTET IST IN DEN

LETZTEN JAHREN SOWOHL DIE STAATSVERSCHULDUNG ALS AUCH DIE

PRIVATE VERSCHULDUNG ANGESTIEGEN.

Staatsverschuldung in den G7-Ländern

Bei näherer Betrachtung gab es einen Anstieg der staatlichen Ver-

schuldung allerdings nur in den Industrieländern und nicht in den so

genannten Schwellenländern (Emerging Markets). Auslöser für die-

60,5

88,6

67,4

94,2

66,574,7

64,4

95 102,5

132,1

42,5

89,4

63,6

104,8

186

247

68,581,3

CAN*JPUSAUKITFRDEEWUEU

20062014

Quelle: AMECO-Datenbank EU-Kommission

*Kanada: Daten für 2006 und 2009

SCHULDENSTAND DER STAATEN

(in % des BIP)

Quelle: BIZ, DZ BANK AG (Daten für Top-15-Schwellen- und Industrieländer)

KREDITE AN DEN STAAT

(in % des BIP)

120

100

80

60

40

20

0

0 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15

IndustrieländerEmerging Markets

sen Anstieg war der starke Wirtschaftseinbruch 2007/2008. Als Re-

aktion darauf hatten die Staaten sowohl klassische Konjunkturpro-

gramme als auch Bankenrettungsprogramme aufgelegt, die durch

neue Kreditaufnahmen finanziert wurden.

Page 15: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Finanzen 15

Schuldentragfähigkeit der Staaten

So ist die Staatsverschuldung in den G7-Ländern von etwa 80

Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2007 bis zum

Jahr 2011 auf rund 120 Prozent gestiegen. Seitdem hat sie sich auf

diesem Niveau stabilisiert. Die Entwicklung in den G7-Ländern war

zwar nicht völlig einheitlich, aber die Staatsverschuldung ist in allen

G7-Ländern angestiegen. Im Unterschied dazu hat sie sich in den

Schwellenländern im selben Zeitraum nicht nennenswert verändert.

Grundsätzlich sind Schulden nichts Schlechtes. Ab einer bestimmten

Höhe können Schulden jedoch destabilisierend wirken. Die Frage ist

nun, ob der starke Anstieg der Verschuldung bereits eine destabilisie-

rende Wirkung auf die Länder ausübt.

Bedeutung der Zinslast

Von einer Destabilisierung müsste gesprochen werden, wenn die Zins-

ausgaben der Länder stark ansteigen und damit ihr finanzpolitischer

Handlungsspielraum merklich eingeschränkt wird. Fakt ist aber, dass

die Zinsausgaben (gemessen in Prozent des BIP) mit Ausnahme von

Italien so gut wie nicht gestiegen sind. In einigen Ländern, darun-

ter Deutschland, haben sie sich sogar trotz steigender Schuldenstän-

de spürbar verringert, da die Zinssätze, die die Staaten zahlen müs-

sen, gefallen sind.

Ist also durch den Rückgang der Zinssätze die Schuldentragfähigkeit

der Länder angestiegen, sodass eine steigende Staatsverschuldung

kein Risiko für die Stabilität darstellt? Und wie verhält es sich, wenn

die Zinssätze einmal wieder ansteigen?

Die Höhe der Zinsen wird im Wesentlichen bestimmt von den Zen-

tralbanken sowie den Risikoprämien, die Kapitalanleger einfordern.

Letztere waren während der Staatsschuldenkrise stark auseinander-

gelaufen. Für einzelne Euroländer war die Risikoprämie so stark an-

gestiegen, dass diese sich an den Märkten nicht mehr refinanzieren

konnten. Nur die eingeführten Rettungsprogramme und das beherz-

te Eingreifen der EZB konnten einen Zahlungsausfall verhindern. Für

andere Länder, darunter Deutschland, sanken dagegen die geforder-

ten Risikoprämien.

Einfluss der Geldpolitik auf die Zinslast

Seitdem die EZB nun Staatsanleihen aufkauft, sind die Risikoprämien

für alle Euroländer wieder deutlich gesunken und bewegen sich auf

niedrigen Niveaus seitwärts. Ähnliche Liquiditätsprogramme gab es

auch in den USA, in Großbritannien und Japan und sie haben auch

dort zu einem Rückgang der Risikoprämien beigetragen.

Die zentrale Bestimmungsgröße von Zinsen und Renditen ist jedoch

die Politik der Notenbanken, das heißt, das von ihnen gesetzte

Niveau der Leitzinsen. In den letzten Jahren haben die Notenbanken

die Leitzinsen sehr stark gesenkt. Seit 2008 liegen sie fast überall

nahe Null. Entsprechend haben sich auch die Geldmarktsätze

und die Renditen deutlich nach unten bewegt. Die zusätzlichen

Liquiditätsmaßnahmen der Notenbanken (Quantitative Easing = QE)

haben den Rückgang der Risikoprämien weiter verstärkt.

Verschuldung Privatsektor

Die extrem niedrigen Notenbankzinsen erleichtern es nicht nur Staa-

ten, sich zu finanzieren. Auch Unternehmen und private Haushalte –

der so genannte „nicht-finanzielle Privatsektor“ – können sich güns-

tiger verschulden. Unternehmen spüren die höhere Risikobereitschaft

der Investoren unmittelbar, da risikolose Anlagen kaum noch aus-

kömmliche Renditen einbringen. Dieses positive Umfeld wurde so-

wohl von Unternehmen als auch von Privathaushalten entsprechend

genutzt. Global ist die Verschuldung des nicht-finanziellen Privatsek-

tors in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen.

Quelle: AMECO-Datenbank EU-Kommission

*Kanada: Daten für 2006 und 2010

ZINSBELASTUNG DER STAATEN

(in % des BIP)2006

2014

CAN*JPUSAUKITFRDEEWUEU

2,5

4,7

3,5

2,01,7

2,7

1,8

3,6

2,6 2,52,8

2,6 2,7

2,2

4,4

2,0

3,7

4,2

Page 16: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

16 Finanzen

Differenziert man nach Industrieländern und Schwellenländern, dann

wird allerdings sichtbar, dass der Anstieg der privaten Verschuldung

in den Schwellenländern wesentlich stärker war als in den Indus-

trieländern. Hier fand teilweise sogar ein Abbau der zuvor kräftig

aufgebauten privaten Verschuldung statt. Dies ist gleichsam das Spie-

gelbild der Entwicklung der staatlichen Verschuldung, die in den In-

dustrieländern wesentlich stärker angestiegen ist als in den Emer-

ging Markets.

Fazit: Schulden global gestiegen

Summa summarum sind die Schulden global deutlich gestiegen. Die

äußerst niedrigen Notenbankzinsen haben es für Staaten, Unterneh-

men und private Haushalte wesentlich leichter gemacht, sich zu ver-

schulden. Und die drei Sektoren haben dies auch genutzt, um oh-

ne nennenswerten Anstieg der Zinsbelastung ihre Verschuldung zum

Teil kräftig zu erhöhen.

Schuldentragfähigkeit hängt elementar von

Zinsbelastung ab

Welches Niveau an Gesamtverschuldung die Weltwirtschaft verträgt,

hängt im Wesentlichen von der Zinsbelastung ab. Der Anstieg der

Verschuldung, den letztendlich die Notenbanken ermöglicht haben,

war für die Stabilisierung der Weltwirtschaft äußerst hilfreich. Jedoch

ist auch klar, dass mit steigenden Zinsen die Schuldentragfähigkeit

der Staaten und Unternehmen wieder fällt. Strukturell schwächere

Länder und Unternehmen würden bei einem steigenden Zinsniveau

in Schwierigkeiten kommen. Sollten die Investoren dann auch wieder

höhere Risikoprämien verlangen, würde dies zu einem zusätzlichen

Anstieg der Zinsbelastung führen.

Dilemma der Notenbanken

Diese Überlegungen verdeutlichen das Dilemma der Notenbanken.

Die amerikanische Notenbank spricht nun schon seit mehr als einem

Jahr ernsthaft über Zinsanhebungen. Ein ähnliches Muster ist bei der

Bank of England zu beobachten. Das Zögern der großen Notenban-

ken dürfte größtenteils auf die Sorge zurückzuführen sein, dass Zins-

anhebungen die Schuldentragfähigkeit der Wirtschaft belasten.

Zinserhöhung birgt Risiken für Wirtschaftswachstum

Aber ist es tatsächlich so, dass die Zinsen, nachdem sie historische

Tiefststände erreicht haben, sogleich wieder steigen müssen? Rich-

tig ist, dass eine zu lange durchgehaltene Niedrigzinspolitik Gefahren

bergen kann. Wenn die Inflationsentwicklung sich dann doch schnel-

ler als erwartet beschleunigt, wäre es nicht mehr mit kleinen Zins-

schritten getan, sondern es müsste mit kräftigen Zinsanhebungen

gegengehalten werden, die unvermeidlich eine stärkere Abkühlung

der Weltwirtschaft auslösen könnten.

180

160

140

120

100

80

600 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Industrieländer

Emerging Markets

KREDITE AN NICHT-FINANZIELLEN PRIVATSEKTOR

(in % des BIP)

Quelle: Datastream, DZ BANK AG

Page 17: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Finanzen 17

Entwicklung der Inflation entscheidend

Die wesentliche Frage ist, wie wahrscheinlich eine solche Inflations-

beschleunigung ist. Zurzeit ist die Inflation – bedingt vor allem durch

den Ölpreis – fast überall niedrig. Das Wirtschaftswachstum und die

Lohnentwicklung deuten ebenfalls nicht auf eine schnelle und nach-

haltige Inflationsbeschleunigung hin. Insofern sollten die Notenban-

ken sich nicht gezwungen fühlen, mit einem deutlichen Zinsanhe-

bungszyklus zu beginnen.

Solange die Inflation nicht wesentlich über die Inflationsziele der No-

tenbanken steigt – in der Regel in der Nähe von zwei Prozent – ist es

durchaus vertretbar, sehr zurückhaltend mit Zinsanhebungen zu blei-

ben. Die Hoffnung scheint zu sein, dass die weltweite Schuldenlast

durch eine maßvolle Inflation langsam (real) abgebaut wird. Sollte die

Lohnentwicklung weiter so moderat wie in den vergangenen Jahren

bleiben, erwarten wir, dass ein plötzlicher und starker Anstieg der In-

flationsraten ausbleibt. Insofern müsste dieses Risiko keine Priorität in

den Überlegungen der Notenbank haben.

Ausblick: Zinsniveau bleibt voraussichtlich niedrig

Damit gewinnt ein Szenario zunehmend an Bedeutung: Die Noten-

banken könnten auch in den kommenden Jahren die Zinsen auf ei-

nem sehr niedrigen Niveau belassen beziehungsweise mögliche

Zinsanhebungen sehr langsam und flach vornehmen. Diese Noten-

bankpolitik könnte bis zum Ende des laufenden Zyklus durchgehalten

werden. Dies würde bedeuten, dass eine Normalisierung des Zinsni-

veaus erst ab 2020 vollzogen würde. Danach, im nächsten Wachs-

tumszyklus, könnte die Notenbankpolitik wieder zu einer normalen,

„lehrbuchmäßigen“ Zinspolitik zurückkehren.

KARSTEN POHL

Direktor und Leiter Private Banking der Volksbank Paderborn-Höxter-DetmoldTelefon 05251 294-410 [email protected]

Industrieländer

Emerging Markets

Dies ist zwar noch nicht sicher, jedoch wird dieses Szenario immer

wahrscheinlicher. Für die Notenbanken wäre eine solche Politik eine

Gratwanderung. Einerseits ist die Gefahr einer schnellen Inflationsbe-

schleunigung niemals vollständig zu leugnen und damit die Gefahr,

dass die notwendigen starken Gegenmaßnahmen die Weltwirtschaft

abermals destabilisieren könnten. Andererseits, wenn die Notenban-

ken diese Politik erfolgreich umsetzen, hätten wir die Möglichkeit,

die in der Wirtschaftskrise entstandenen Ungleichgewichte langsam

abzubauen und mit einer gesünderen Wirtschaftsstruktur den nächs-

ten Aufschwung zu beginnen.

Letztendlich wird der Kapitalanleger somit noch lange Zeit auf einen

auskömmlichen „risikolosen“ Zins verzichten müssen.

Page 18: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

18 Praxiswissen

VERSORGUNG VON FLÜCHTLINGEN –

WAS GIBT ES ZU BEACHTEN?

// Auch Nordrhein-Westfalen ist mit einer steigenden Zahl an Flüchtlingen konfrontiert, von denen viele

auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Statt einer bundesweiten Regelung der Gesundheitsversorgung

gibt es in den einzelnen Bundesländern zum Teil sehr unterschiedliche Lösungen. Mit der Einführung der

elektronischen Gesundheitskarte (eGK) für Flüchtlinge 2016 erprobt Nordrhein-Westfalen, wie eine bun-

desweite Lösung aussehen könnte.

Page 19: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Praxiswissen 19

Deutschland steht nicht nur vor großen logistischen Herausforde-

rungen bei der Unterbringung von Flüchtlingen, auch deren medi-

zinische Versorgung ist problematisch. In den Flüchtlingslagern sind

neben Mangelerkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Wund-

heilstörungen und kariösen Zähnen insbesondere posttraumatische

Belastungsstörungen, bedingt durch Krieg, Folter, Vergewaltigungen

und Entbehrungen, an der Tagesordnung. Oft verfügen die Ankom-

menden über keine oder nur unvollständige Impfungen und chro-

nisch Kranke leiden unter einer Verschlimmerung ihres Zustandes. Ei-

ne Studie unter syrischen Flüchtlingskindern kommt beispielsweise

zu dem Ergebnis, dass über 80 Prozent der minderjährigen Flüchtlin-

ge an einer körperlichen Krankheit leiden. Bei zehn Prozent besteht

akuter Behandlungsbedarf. 22 Prozent sind von einer posttraumati-

schen Belastungsstörung und 16 Prozent von einer Anpassungsstö-

rung betroffen.

Angesichts des großen Versorgungsbedarfs der Flüchtlinge ist die ih-

nen von Amts wegen zustehende medizinische Versorgung oft nicht

ausreichend. Seit März 2015 erhalten Flüchtlinge mit Aufenthalts-

gestattung oder Duldung zwar bereits nach 15 Monaten (zuvor 48

Monate) eine Versichertenkarte der Krankenkasse ihrer Wahl, proble-

matisch ist jedoch die Versorgung der neu eintreffenden Menschen.

Grundsätzlich besteht im Rahmen ihres Asylverfahrens das Recht auf

eine Erstuntersuchung. Sofern sich die Asylsuchenden noch in der

Ersteinrichtung oder Notunterkunft aufhalten, obliegt die Versor-

gung den zuständigen Landesbehörden beziehungsweise deren zu-

ständigen Stellen und wird durch Amtsärzte oder durch von den Be-

hörden beauftragte Ärzte übernommen (in Nordrhein-Westfalen gibt

es dafür einen Vertrag zwischen dem Land und den Kassenärztlichen

Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe). Sobald die Flüchtlin-

ge auf die Kommunen aufgeteilt sind, fällt die medizinische Versor-

Leistungsbereiche Erläuterung

Akutbehandlung einschließlich Facharztüberweisung

} Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände einschließlich der dazu notwendigen Versorgung mit Arznei- und Verbandsmitteln (keine Zuzahlungspflicht bei Arzneimitteln)

} Behandlung chronischer Krankheitsverläufe, soweit diese aus ärztlicher Sicht erforderlich ist

} Überweisung zu Fachärzten (Nutzung der üblichen Überweisungsformulare)

} Versorgung mit Zahnersatz nur dann, soweit dies im Einzelfall aus medizinischen Gründen unaufschiebbar ist

Vorsorgeleistungen und Impfungen } Vorsorgeuntersuchungen und Standard-Schutzimpfungen bei Kindern

} Schutzimpfungen nach STIKO-Empfehlung einschließlich Influenza- und Hepatitisimpfungen bei Erwachsenen (ohne Grunderkrankung)

Leistungen für Schwangere und Wöchnerinnen

} Ärztliche und pflegerische Hilfe und Betreuung, Hebammenhilfe sowie Arznei-, Verband- und Heilmittel entsprechend den Bestimmungen der gesetzlichen Regelversorgung

Weitere Leistungen nur mit Beantragung und Genehmigung durch den Sozialhilfeträger!

} Krankenhaus-Einweisungen (Ausnahme Notfälle)

} Weitergehende medizinische Versorgung und ggf. Psychotherapie bei Personen mit „besonderen Bedürfnissen“ (z. B. nach psychischer oder physischer schwerer Gewalt, wie u. a. Folter, Vergewaltigung)

} Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln (außer bei Schwangeren, siehe oben)

*Bei offenen Fragen sollte die Abrechnungsberatung der KVN / KV WL in Anspruch genommen werden. Quelle: AsylbLG; SGB V

LEISTUNGEN IM RAHMEN DER GESUNDHEITSVERSORGUNG VON FLÜCHTLINGEN IN NRW

nach dem AsylbLG in Verbindung mit dem SGB V)*

Page 20: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

20 Praxiswissen

gung in den Zuständigkeitsbereich der Sozialämter und in den Leis-

tungsbereich der Vertragsärzte. Das Asylbewerberleistungsgesetz

(AsylbLG) regelt dabei die weitere Versorgung.

Je nach Bundesland gelten jedoch unterschiedliche Vorschriften be-

ziehungsweise Auslegungen bezüglich Leistungsumfang und Ab-

rechnungsverfahren. In Nordrhein-Westfalen ist die Ausstellung eines

Behandlungsscheins notwendig, den die Flüchtlinge beim zuständi-

gen Sozialamt der betreffenden Kommune beantragen müssen (Aus-

nahme: Notfallbehandlung). Die Abrechnung und Vergütung der am-

bulanten ärztlichen Leistungen erfolgt aufgrund des geschlossenen

Rahmenvertrages zwischen beiden Kassenärztlichen Vereinigungen

in NRW und dem Städte- und Gemeindebund. Der Einheitliche Be-

wertungsmaßstab (EBM) in seiner jeweils aktuellen Fassung bildet da-

für die Vergütungsgrundlage. Bei der Behandlung eines Asylbewer-

bers in der Praxis sollte Folgendes berücksichtigt werden:

• die Überprüfung der Anspruchsberechtigung durch Vorlage des

Originalbehandlungsausweises der zuständigen Asylstelle durch

den Patienten.

• die Beachtung der auf dem Ausweis genannten Einschränkungen

der Asylstelle, wie etwa die Gültigkeitsdauer betreffend (Einschrän-

kungen sind grundsätzlich auch auf die Überweisungsscheine zu

übertragen).

Mit der Einführung der eGK für Flüchtlinge im Jahr 2016 wird in Nord-

rhein-Westfalen jedoch eine einheitliche Regelung der Gesundheits-

versorgung erprobt. Im August 2015 wurde zwischen dem Land und

den Verantwortlichen der Krankenkassen eine Rahmenvereinbarung

zur Übernahme der Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge gegen

Kostenerstattung nach dem AsylbLG in Verbindung mit dem Sozi-

algesetzbuch V (SGB V) unterzeichnet. Jede Gemeinde kann eigen-

verantwortlich entscheiden, ob sie eine eGK (mit Statusmerkmal „9“

im Element „Besondere Personengruppe“) herausgibt und somit die

Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge insgesamt in die Hand einer

Krankenkasse gibt oder den bisherigen Abrechnungsweg beibehält.

Die Kassen erhalten für den Verwaltungsaufwand acht Prozent der

Leistungsausgaben (mindestens jedoch zehn Euro/Monat/Person).

Bei Teilnahme an der Rahmenvereinbarung haben Asylsuchende,

welche bereits den Gemeinden zugewiesen wurden, die Möglich-

keit, bei akuten Erkrankungen direkt eine Arztpraxis aufzusuchen.

Das bisherige Genehmigungsprozedere bei den Behörden muss nicht

mehr durchlaufen werden. Dabei sieht die NRW-Rahmenvereinba-

rung vor, dass Asylbewerber annähernd den gleichen Leistungsan-

spruch haben wie GKV-Versicherte. Ausgenommen sind folgende

Leistungen: Vorsorgekuren, Neuversorgung mit Zahnersatz (inklusive

Gewährleistung), Haushaltshilfe (nach den Regelungen des SGB V),

künstliche Befruchtung, Sterilisation, strukturierte Behandlungs-

programme bei chronischen Krankheiten (DMP-Programme) sowie

die mit der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung geschlossenen

Sonderverträge (davon ausgenommen sind die Onkologie- sowie

Impfvereinbarung).

Bei der Verordnung von Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel fal-

len keine Zuzahlungen an (Ausnahme: nicht verschreibungspflichtige

Arzneimittel). Die Abrechnung der Leistungen erfolgt auch hier mit

der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und Westfalen-Lippe ex-

trabudgetär nach EBM wie gewohnt auf elektronischem Wege. Die

Leistungen werden von den Gemeinden bezahlt. Aktuell beteiligen

sich zwölf Krankenkassen und 20 Gemeinden an der Rahmenverein-

barung des Landes NRW. Unter den teilnehmenden Gemeinden be-

finden sich auch große Städte wie Köln und Düsseldorf, weshalb die-

se etwa ein Fünftel der Bevölkerung im Flächenland repräsentieren.

Das bürokratische Verfahren sowie die auf einen Mindestumfang re-

duzierte medizinische Versorgung von Asylsuchenden standen be-

reits vor Ankunft der großen Flüchtlingsströme in der Kritik. Trotzdem

konnten sich Bund und Länder im Rahmen des 2015 beschlossenen

Asyl-Beschleunigungsgesetzes nicht auf eine bundesweit einheitliche

Regelung zur Einführung der eGK für Flüchtlinge einigen. Meinungen

von Experten zufolge entspricht nur dies einem menschenwürdigen

Umgang mit Flüchtlingen und sei zudem ein erster wichtiger Schritt,

um Bürokratie abzubauen und Kosten zu vermeiden. So kam eine

vor kurzem publizierte Studie zweier Wissenschaftler des Universi-

tätsklinikums Heidelberg und der Universität Bielefeld (vgl. http://bit.

ly/1QnAxto) zu dem Ergebnis, dass ein direkter Zugang von Asylsu-

chenden zur hausärztlichen Versorgung ohne bürokratische Hürden

und ohne Leistungseinschränkungen weitaus kostengünstiger ist als

das bisherige Verfahren. Grund ist, dass infolge des restriktiven und

bürokratischen Verfahrens nach dem AsylbLG dringend notwendige

Behandlungen aufgeschoben werden und sich auf diese Weise die

Behandlungskosten in späteren Jahren stark erhöhen. Der Studie zu-

folge hätte der Bund innerhalb der letzten zwei Dekaden bei einer so-

fortigen Aushändigung einer Versichertenkarte an die Asylsuchenden

Einsparungen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro erzielen können.

Page 21: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Praxiswissen 21

WESTFALEN-LIPPE

NETZFÖRDERUNG MACHT SICH BEZAHLT

// IN WESTFALEN-LIPPE GILT DIE NETZFÖRDERUNG BEREITS SEIT

LANGEM ALS VORBILDLICH. VOR KURZEM HABEN ZWEI ÄRZTENETZE

EINE ANERKENNUNG DURCH DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG

NACH STUFE 1 DER NETZFÖRDERRICHTLINIE ERHALTEN. DURCH DAS

GKV-VERSORGUNGSSTÄRKUNGSGESETZ IST DAMIT ZU RECHNEN,

DASS SICH DIESE KOOPERATIONSFORM IN DEN KOMMENDEN

JAHREN WEITER DURCHSETZEN WIRD.

Page 22: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

22 Praxiswissen

Um die künftige medizinische Versorgung auf hohem Qualitätsniveau

sicherstellen zu können, müssen die Prozesse verändert werden. Bei

knappen Ressourcen und gleichzeitig steigenden Anforderungen

bleibt vor allem die Möglichkeit, die Organisationsstruktur der Ange-

bote und Leistungen zu optimieren, das heißt effizienter, transparen-

ter und flexibler zu gestalten. Eine zentrale Option bildet dafür der

Übergang zu größeren Einheiten sowie veränderten Betriebsformen

wie beispielsweise Ärztenetzen.

Gerade in unterversorgten Gebieten – insbesondere unter Mitwir-

kung von Hausärzten und gegebenenfalls in Kooperation mit den

dortigen Krankenhäusern – können diese einen wichtigen Beitrag zur

Sicherung der Versorgung leisten. In den Netzen können innovative

Versorgungsmodelle entwickelt und erprobt werden, die optimal auf

die regionalen Gegebenheiten abgestimmt sind und bei Erfolg auch

in die Regelversorgung übernommen werden können. Aber auch für

die Mediziner selbst ergeben sich durch die Mitgliedschaft im Netz

viele Vorteile, die sich von der Möglichkeit des fachlichen Austauschs

mit den Kollegen über neue Honorarmöglichkeiten bis hin zu deutlich

verbesserten Chancen bezüglich einer erfolgreichen Praxisabgabe

erstrecken.

In Westfalen-Lippe gilt die Netzförderung als vorbildlich. Eine Richt-

linie nach § 87b SGB V wurde bereits 2013 auf den Weg gebracht.

Mittlerweile sind 15 Netze anerkannt und werden gefördert. Die

Unterstützung erfolgt in Form regionaler Strukturanalysen, von Be-

ratungsleistungen, Vertragsverhandlungen mit den Krankenkas-

sen, Gesprächen mit politischen und anderen Entscheidungsträ-

gern, der Zertifizierung sowie der gemeinsamen Entwicklung von

Versorgungsprogrammen.

Aber auch die Krankenkassen haben das Potenzial dieser Zusam-

menschlüsse erkannt und stellten für 2015 deutschlandweit einmalig

zweckgebundene Mittel in Höhe von fünf Millionen Euro zur Verfü-

gung (außerhalb der Gesamtvergütung). Davon wurden elf beson-

ders innovative Netzprojekte (beispielsweise zu den Themen „de-

zentrale elektronische Patientenakte“, „elektronische Arztvisite im

Pflegeheim“, „individualisiertes Stressmanagement“) mit insgesamt

zweieinhalb Millionen Euro gefördert. Für das Jahr 2016 wird wie-

der mit einem vergleichbaren Entgegenkommen der Krankenkassen

gerechnet.

Im Februar 2015 haben die beiden in Westfalen-Lippe ansässigen

Ärztenetze „MuM – Medizin und Mehr eG (MuM)“ und „Gesund-

heitsregion Siegerland (GRS)“ eine Anerkennung durch die KV WL

nach Stufe 1 der Netzförderrichtlinie erhalten (siehe Tabelle S. 23).

Die Anerkennung nach Stufe 1 erfordert die Einhaltung verschärf-

ter Kriterien bei den Versorgungszielen „Patientenzentrierung“, „ko-

operative Berufsausübung“ und „verbesserte Effizienz/Prozessopti-

mierung“. Seit dem Jahr 2014 haben sich die beiden Ärztenetze, die

bereits hinsichtlich der Anerkennung nach der Basisstufe zu den Pio-

nieren in Deutschland zählten, intensiv weiterentwickelt. Damit gibt

es bundesweit fünf Ärztenetze, die den Sprung über die Basisstufe

geschafft haben. Neben „MuM“ und „GRS“ zählt auch das „Leip-

ziger Gesundheitsnetz“ zu den Netzen mit einer Anerkennung nach

Stufe 1. Das Netz „Gesundes Kinzigtal“ in Baden-Württemberg ver-

fügt als bundesweit erstes Netz sogar über eine Anerkennung nach

Stufe 2.

Die gesetzliche Entwicklung der letzten Jahre geht in eine eindeuti-

ge Richtung. Vernetzte Strukturen werden immer häufiger gefördert

und im Gesetz verankert. Auch das 2015 verabschiedete GKV-Versor-

gungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) bietet Ansätze für eine Stärkung

von Ärztenetzen. In Bezug auf Selektivverträge zum Beispiel setzt die

Politik mit dem Gesetzentwurf ein Zeichen hin zur Entbürokratisie-

rung und Vereinfachung. Die Kassen können zukünftig Verträge ab-

schließen, ohne diese beim Bundesversicherungsamt vorzeigen zu

müssen. Ebenso muss die Wirtschaftlichkeit von Verträgen zukünftig

erst nach vier Jahren nachgewiesen werden. Das GKV-VSG sieht au-

ßerdem eine Erweiterung der Förderung von innovativen und sekto-

renübergreifenden Versorgungsformen vor. Ein Innovationsfonds mit

300 Millionen Euro stellt 225 Millionen Euro für Versorgungsleistun-

gen zur Verfügung, die über die Regelversorgung hinausgehen (75

Millionen Euro für Versorgungsforschung). Antragsberechtigt sind

auch Ärztenetze.

Neben dem GKV-VSG könnten Ärztenetze auf den zweiten Blick

auch von weiteren Vorhaben der Regierung wie beispielsweise dem

E-Health-Gesetz profitieren. Von der geplanten Förderung elektroni-

scher Entlassbriefe wie auch generell von E-Arztbriefen werden Netz-

ärzte eher profitieren als andere Ärzte, da diese in den meisten Fäl-

len bereits über Strukturen für die IT-Vernetzung verfügen. Auch im

Bereich der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung sind Ärz-

tenetze dazu prädestiniert, entsprechende Kooperationen einzuge-

hen und somit Zugriff auf unbudgetierte Mittel für die Behandlung

schwerstkranker Patienten zu erhalten.

Die Arbeit in Arztnetzen wird in den kommenden Jahren daher viele

Chancen bieten. Dennoch haben die Netze noch einige Wünsche auf

ihrer Liste offen. Zwar sieht das neue GKV-VSG zum Beispiel eine Ver-

Page 23: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Basis-Stufe Stufe I (aufbauend auf Basis-Stufe, Ausnahme: Strukturanforderungen)

Stufe II (aufbauend auf Stufe I, Ausnahme: Strukturanforderungen)

Strukturanforderungen z. B. an Größe oder Rechtsform z. B. an Größe oder Rechtsform z. B. an Größe oder Rechtsform

Versorgungsziel „Patientenzentrierung“

• Medikationscheck für Patienten mit Polymedikation

• Fehlermanagement

• Klare Regelungen zu Termin- vereinbarungen (z. B. Wartezeiten-analyse)

• Medikationsplan in Ergänzung zum Medikationscheck

• Fall- sowie Überleitungs- management

• Informierte Entscheidungsfindung durch Patienteninformation/ Schulungen

• Barrierefrei werden

• Medikationsmanagement mit Hilfe von Praxisverwaltungssystemen

• Terminkoordination (z. B. mit Kranken-häusern, gemeinsame Fall-Akte)

• Informierte Entscheidungsfindung durch netzeigenes Angebot/Selbsthilfe-beauftragter

• Anteil barrierefreier Praxen steigern

Versorgungsziel „kooperative Berufsausübung“

• Gemeinsame Fallbesprechungen

• Qualitätszirkel (intern)

• Sichere elektronische Kommunikation (sicheres Netz, Online-Abrechnung, Datenschutzbeauftragter)

• Fortbildungen und Therapiestandards

• Standards zur gemeinsamen Patientendokumentation

• Kooperationsvereinbarungen mit anderen Gesundheitsberufen (z. B. Krankenhäuser)

• Datengestützte Qualitätszirkel (Monitoring)

• Elektronische Kommunikation

• Datenschutzkonzept und IT- Sicherheitsleitlinie

• Elektronische Fall-Akte

• Ausbau der Zusammenarbeit

Versorgungsziel „verbesserte Effizienz/Prozess- optimierung“

• Netzbericht erstellen

• Beschleunigung von Therapie und Diagnoseprozessen durch abgestimmte Zusammenarbeit

• Beschwerdemanagement

• Wirtschaftlichkeitsverbesserungen durch Maßnahmen zu veranlassten Leistungen/Krankenhauseinweisungen

• Qualitätsmanagement

• Nutzung von Qualitätsindikatoren, Weiterbildungsmaßnahmen

• Patientenbefragungen

• Elektronische Befundübermittlung

• Wirtschaftlichkeitsverbesserungen durch Vereinbarung von Zielen

• Zertifiziertes Qualitätsmanagement

pflichtung der KVen vor, Praxisnetze seit 2016 in der Honorarvertei-

lung zu berücksichtigen. Die Mittel für die finanzielle Förderung dürf-

ten allerdings nicht aus der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung

entnommen werden. Vielmehr brauche es eine extrabudgetäre Ver-

gütung. Eine sinnvolle Alternative wäre nach Vorstellung der Agen-

tur deutscher Arztnetze (AdA) zum Beispiel der Innovationsfonds.

Der Vorstandsvorsitzende der AdA, Dr. Veit Wambach, fordert für die

Netze zudem einen verbindlichen Leistungserbringerstatus im SGB V:

„Dies würde die Netze in die Lage versetzen, medizinische Versor-

gungszentren zu gründen und Arztsitze aufzukaufen.“ Damit hätten

die „Netze endlich die Möglichkeit, durch Anstellung und Teilzeitar-

beitsmodelle auf die Bedürfnisse der jungen Ärztegeneration einzu-

gehen. Das wäre ein wertvoller Beitrag zur Versorgungsinnovation.“

* Detaillierte Informationen gibt es in der Richtlinie der KV WL zur Anerkennung von Praxisnetzen gemäß § 87b Abs. 4 SGB V. Quelle: KV WL

STUFEN SOWIE NACHZUWEISENDE KRITERIEN FÜR DIE ANERKENNUNG VON PRAXISNETZEN

nach der Richtlinie der KV WL

Praxiswissen 23

Page 24: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

24

Durch die laufende Verbesserung der Therapiemöglichkeiten im Arz-

neimittelbereich und die Verlängerung der Lebenserwartung kommt

es insbesondere bei älteren Menschen immer häufiger zu so genann-

ten unerwünschten Arzneimittelereignissen. Grund ist, dass viele

Hochbetagte oft gleichzeitig an mehreren chronischen Erkrankun-

gen leiden und somit auf die Einnahme unterschiedlicher Arzneimit-

tel angewiesen sind. Dabei kann es zu Problemen durch altersbe-

dingte Stoffwechselveränderungen, Einnahmefehlern (insbesondere

bei dementen Menschen), Neben- oder Wechselwirkungen kom-

men, die mit pharmakotherapieindizierter Morbidität und sogar Mor-

talität, verminderter Adhärenz sowie hohen, vermeidbaren Kosten

einhergehen.

Einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der

Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zufolge

erhöht sich mit steigendem Alter auch die Prävalenz der Polypharma-

zie. So nehmen der Studie zufolge 32 Prozent der 50- bis 69-Jährigen

und bereits 50 Prozent der über 69-Jährigen drei oder mehr Präpara-

te ein (vgl. Abb. S. 25).

Aufgrund ihres Alters und Gesundheitszustandes sind auch Pflege-

heimbewohner häufig von dem Problem der Polypharmazie betrof-

fen. Laut PMU (Paracelsus Medizinische Privatuniversität) liegen fol-

gende Daten über den deutschen Pflegemarkt vor:

• Bewohner deutscher Pflegeheime nehmen im Durchschnitt 3,6 ver-

schiedene Arzneistoffe pro Tag ein.

• 13 Prozent der Bewohner erhalten über 60 Verordnungen pro Jahr.

• Bei rund zehn Prozent der Pflegeheimbewohner kommt es zu uner-

wünschten Arzneimittelereignissen.

Das Projekt InTherAKT hat sich zum Ziel gesetzt, die Arzneimittel-

therapie in Pflegeheimen sicherer zu machen. Daneben erhoffen

sich die Initiatoren durch die Verbesserung der Kommunikation

// In Münster ist vor kurzem ein neues Projekt an den Start gegangen, mit

dessen Hilfe unerwünschte Arzneimittelereignisse bei Altenheimbewohnern

vermieden werden sollen. Kernstück des zunächst auf eine Laufzeit von zwei

Jahren beschränkten Modells „Initiative zur (Arzneimittel-)Therapiesicherheit

in der Altenhilfe durch Kooperation und Teamwork“ (InTherAKT) ist eine

umfassende, sektorenübergreifende Zusammenarbeit.

Westfalen-Lippe

Sektorenübergreifendes Modellprojekt zur Arzneimitteltherapie in Altenheimen

24

Page 25: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

18- bis 29-Jährige 30- bis 49-Jährige 50- bis 69-Jährige über 70-Jährige

50,0 %

4,0 %

9,0 %

32,0 %

aller beteiligten Heilberufler, deren Arbeitszufriedenheit nachhaltig

zu verbessern. Insgesamt sind 14 heimversorgende Hausärzte, elf

heimversorgende Apotheken und neun Pflegeeinrichtungen an

der Koordination der Arzneimitteltherapie beteiligt. Durch gezielte

Schulungen zur Arzneimitteltherapiesicherheit, die Entwicklung

einer InTherAKT-online-Kommunikationsplattform zur strukturierten

Prüfung der Medikation der Patienten, die Anpassung der Medikation

im Bedarfsfall sowie Fallkonferenzen bei besonders komplexen Fällen

sollen die Arzneimitteltherapie optimiert und die Information und

Kommunikation an den Schnittstellen der Versorgung verbessert

werden.

Die Planung, Koordination und Evaluierung des Projekts übernehmen

das Institut für Pflegewissenschaft und -praxis sowie das Institut für

Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus Medizi-

nischen Privatuniversität aus Salzburg. Neben der PMU treten auch

das Pharmaunternehmen (PMU) Grünenthal GmbH sowie das Land

Salzburg als Fördermittelgeber auf. Der Hausärzteverbund Münster,

die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sowie die beiden Arbeitsge-

meinschaften der münsterschen Altenheime beteiligen sich aktiv an

der Umsetzung. Weitere Kooperationspartner sind die Barmer GEK,

die Stadt und Bezirksregierung Münster und die Facharztinitiative

Münster.

Bereits seit längerem sind Ärzte und Apotheker generell für das The-

ma Arzneimitteltherapiesicherheit sensibilisiert. Viele Apotheker ver-

fügen über ein spezielles Software-Programm, das Wechselwirkungen

aufdeckt. Mittlerweile gibt es neben InTherAKT eine ganze Reihe wei-

terer Modellprojekte (unter anderem den Patienten-Beratungsservice

ATHINA der Apothekerkammer Nordrhein, die Arzneimittelinitiative

Sachsen-Thüringen (ARMIN) und das Projekt AMTS-AMPEL in Senio-

renheimen in Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern).

Mit dem 2015 verabschiedeten E-Health-Gesetz kommt nun eine

bundesweite Lösung: Ab Oktober 2016 haben Patienten, die min-

destens drei Medikamente gleichzeitig verordnet bekommen, nach

§ 31a SGB V Anspruch auf einen Medikationsplan in Papierform (vgl.

Infobox).

Die Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband und der KBV

über den Bundesmanteltarifvertrag (Definition der Voraussetzungen

des Versichertenanspruchs) sowie Vergütungen des Medikations-

plans im EBM sollen bis Ende Juni zum Abschluss kommen.

ANTEIL DER BEFRAGTEN NACH ALTERSKLASSEN, DIE REGELMÄSSIG DREI ODER MEHR VERORDNETE UND/ODER REZEPTFREIE

MEDIKAMENTE EINNEHMEN

WISSENSWERTES ZUM MEDIKATIONSPLAN FÜR ÄRZTE UND APOTHEKER

• Ärzte haben künftig die Pflicht, die in Frage kommenden

Versicherten über ihren Anspruch auf einen Medikationsplan

aufzuklären.

• Der Medikationsplan soll alle verordneten Arzneimittel

(Wirkstoffe und Einnahmehinweise) sowie die verordnungsfreien

Medikamente umfassen. Daneben listet er relevante Medizinpro-

dukte auf und gibt Hinweise zu deren Anwendung.

• Auf Wunsch des Patienten können Apotheker den Medikations-

plan aktualisieren (betrifft insbesondere die Selbstmedikation).

Bis 2018 sind zu diesem Zweck handschriftliche Änderungen/

Ergänzungen des Plans durch die Apotheker möglich. Eventuell

soll bereits eine elektronische Aktualisierung möglich sein.

• Der Medikationsplan enthält einen QR-Code, der die Nutzung

über eine App ermöglichen soll.

• Ab dem Jahr 2018/2019 ist geplant, den Medikationsplan über

die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bereitzustellen.

Quelle: ABDA

Praxiswissen 25

Page 26: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

26 Engagement

Stiftungen sind etwas Besonderes und neh-

men einen wichtigen Platz in unserer Gesell-

schaft ein. Unter dem Leitgedanken „Stiften

und Fördern“ hatte das Private-Banking-

Team der Volksbank Paderborn-Höxter-Det-

mold rund 100 Gäste nach Paderborn ein-

geladen, um über die rechtlichen und

wirtschaftlichen Fragen im Stiftungswesen

zu diskutieren. Was treibt Menschen an, eine

Stiftung zu gründen und welchen Herausfor-

derungen müssen sie sich stellen? Darüber

sprachen Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsfüh-

rerin der Stiftung Standortsicherung Kreis

Lippe, und Martin Nixdorf, Vorsitzender der

Heinz Nixdorf Stiftung, sowie Pastor Ulrich

Pohl, Vorstandsvorsitzender der von Bodel-

schwinghschen Stiftungen Bethel, Anfang

März im VolksbankForum Paderborn. Mar-

kus Böddeker, Betreuer Private Banking und

zertifizierter Stiftungsberater der Volksbank,

Hans-Dieter Meisberger, Stiftungsmanager

der DZ PRIVATBANK, und Karsten Pohl, Di-

rektor und Leiter Private Banking der Volks-

bank Paderborn-Höxter-Detmold, diskutier-

ten mit den Stiftungsexperten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen

die erfahrenen Stiftungsvorstände und ih-

re individuellen Motive, sich gesellschafts-

politisch zu engagieren. Dabei wurde deut-

lich, wie viele unterschiedliche Formen von

Stiftungen und Zielen es gibt. „Die Stiftung

Standortsicherung Kreis Lippe initiiert vor al-

lem gemeinsame Projekte in den Bereichen

Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kul-

tur, an denen unterschiedliche Stifter betei-

ligt sind“, berichtete Dr. A. Heinrike Heil.

Martin Nixdorf, der mit der Nixdorf Sport-

und Jugendstiftung selbst als Stifter aktiv ist,

engagiert sich für mehr als 50 Projekte und

kooperiert dabei ebenfalls mit anderen Stif-

tungen. Er weiß, wie wichtig es ist, sich in-

tensiv mit den eigenen Vorstellungen und

Zielen auseinanderzusetzen. „Vielleicht ist es

Luxus, sich für Stiftungen zu engagieren. Je-

doch sollte man sich diese Freiräume schaf-

fen und sich vor allem umfassende Gedan-

ken über den Stiftungszweck machen“, so

Nixdorf.

Stifter betrachten sich in erster Linie als För-

derer und wollen verstärkt wissen, was mit

ihrem Vermögen passiert. Dafür ist ein pro-

fessionelles Stiftungsmanagement erfor-

derlich. „Jeder Stifter sucht für sich eine

individuelle Lösung, die häufig vom einzu-

bringenden Kapital und vom Umfang des

persönlichen Engagements abhängt“, erläu-

terte Pastor Ulrich Pohl. Das Bedürfnis, et-

was über seine Lebzeiten hinaus bewirken

zu wollen, sei für viele Menschen der ent-

scheidende Beweggrund. „Den Bürgern ist

bewusst, wie wertvoll Stiftungen für die Ge-

sellschaft sind und dass diese über viele Jahre

Gutes leisten können. Auf dieses Stiftungs-

wesen können wir stolz sein.“

Dies betonte auch Dr. Friedrich Keine, Vor-

standsmitglied der Volksbank Paderborn-

Höxter-Detmold: „Wenn es keine Stiftun-

gen gäbe, sähe unsere Gesellschaft anders

aus – blasser, kälter, ärmer. Denn Stiftun-

gen sind Ausdruck gelebter Vielfalt und So-

lidarität. Sie verkörpern den Ideenreichtum

vieler Menschen, sie basieren auf Empathie

und sind untrügliches Zeichen für die Bereit-

schaft, sich einzusetzen.“

Volksbank-Fachforum „Stiften und Fördern“ERFAHRENE STIFTER BERICHTEN VON IHREM ENGAGEMENT

Informierten über das Stiftungswesen (v.l.): Volksbank-Stiftungsberater Markus Böddeker, Dr. Friedrich Keine, Vorstandsmitglied der Volksbank, Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen, Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung Lippe, Martin Nixdorf, Stifter und Vorsitzender der Heinz Nixdorf Stiftung, Karsten Pohl, Direktor Private Banking der Volksbank, und Stiftungsmanager Hans-Dieter Meisberger von der DZ PRIVATBANK.

Page 27: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Engagement 27

Die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-

Stiftung hat Anfang März zum ersten Mal ih-

ren neuen Förderpreis „Duale Ausbildung“

verliehen. Bei dem mit insgesamt 16.000 Eu-

ro dotierten Preis, der in vier Einzelpreisen ver-

geben wurde, bewertete die Jury neben den

schulischen Noten auch das ehrenamtliche

Engagement der Teilnehmer.

300 Gäste waren in das Theater Paderborn

gekommen, um die zehn besten Kandida-

ten von rund 130 Bewerbern der Abschluss-

jahrgänge 2013/2014 live zu erleben und zu

erfahren, wer zu den vier glücklichen Ge-

Förderpreis „Duale Ausbildung“ verliehen

Junge Menschen zu motivieren, sich zu

engagieren und für das Gemeinwohl einzu-

setzen – das ist „sozialgenial“. Mit einer Auf-

taktveranstaltung rief die Volksbank Pader-

born-Höxter-Detmold im Februar gemeinsam

mit der Stiftung Aktive Bürgerschaft Schulen

dazu auf, bei „sozialgenial“ mitzumachen.

Der Einladung in das VolksbankForum Pader-

born waren rund 70 Schülerinnen und Schü-

ler, Schulleiter, Pädagogen und Vertreter ver-

schiedener gemeinnütziger Einrichtungen

aus den Regionen Paderborn, Höxter und

Lippe gefolgt. „Mit sozialgenial setzen sich

junge Menschen nicht nur frühzeitig für die

Gesellschaft ein, sondern erlangen wichtige

Kompetenzen, die auch später im Beruf und

bei der Berufswahl hilfreich sind“, betonte

Günter Vogt, stellvertretender Vorstandsvor-

sitzender. Deshalb unterstützt die Volksbank

das Projekt „sozialgenial“ als Exklusivpartner

Auch 2016/2017 gibt es „Theater auf Re-

zept“ in Paderborn. Seit 2009 besteht das

Projekt, das unter der Schirmherrschaft von

Peter Maffay steht. „Theater auf Rezept“ soll

Eltern und Kindern einen zusätzlichen Anreiz

geben, Vorsorgeuntersuchungen wahrzuneh-

men. Denn die U-Untersuchungen sind beson-

ders wichtig für die gesunde Entwicklung von

Kindern und Jugendlichen. Sie erhalten von

ihrem Arzt bei den Vorsorgeuntersuchungen

U10, U11 und J1 kostenlose Theatergutschei-

ne. Aber nicht nur das: „Theater auf Rezept“

soll vor allem Kindern und Jugendlichen aus

bildungsfernen Milieus die Chance geben, ei-

ne Kultureinrichtung kennenzulernen, um die

Intelligenz und soziale Kompetenz zu fördern.

Das bundesweite Kultur-Projekt des Bundes-

verbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVJK)

lief bereits 2015 am Theater Paderborn unter

der Beteiligung von zehn Kinder- und Jugend-

medizinern. Nun kann es durch die Förderung

der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold bis

Juni 2017 fortgesetzt werden.

Theater auf Rezept

in der Region Paderborn, Höxter und Lippe

und ermöglicht den Schulen eine kostenfreie

Teilnahme am Programm.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung

stellten drei Schulen – das Berufskolleg

Schloß Neuhaus, die August-Hermann-Fran-

cke Gesamtschule Detmold und die Heinz-

Nixdorf-Gesamtschule Paderborn – bei-

spielhafte soziale Projekte vor. Zwei davon

beschäftigten sich mit der Flüchtlingshilfe

vor Ort, im dritten Projekt waren die Schüler

als Sprachpaten und in der Hausaufgabenhil-

fe unterwegs.

Projektträger von „sozialgenial“ ist die

Stiftung Aktive Bürgeschaft, das Kompe-

tenzzentrum für Bürgerengagement der

Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Ko-

operationspartner ist das Land Nordrhein-

Westfalen, vertreten durch das Ministerium

für Schule und Weiterbildung.

winnern gehört. Mit dem Förderpreis möch-

te die Volksbank ein Zeichen gegen die

„Entwertung“ der dualen Ausbildung set-

zen und dem drohenden Fachkräftemangel

entgegenwirken.

Über einen Preis von jeweils 4.000 Euro freu-

ten sich Daniela Gottwald (Fachkraft für

Lebensmitteltechnik), Marco Horenkamp

(Zerspanungsmechaniker), Tobias Kaufmann

(Straßenbauer) und Laura Vogt (Orthopädie-

mechanikerin/Bandagistin). Den Festvortrag

hielt Friedrich Merz zum Thema „Bildung und

Ausbildung – Arbeit und Wohlstand“.

„sozialgenial“

Page 28: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

28 Praxistipp Kolumnentitel 28

Seit mehr als zehn Jahren berät unser Kompetenzzentrum Freie Berufe schwerpunktmäßig Ärzte, Apotheker,

Ingenieure, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte, Notare und Architekten. Wir garantieren fundiertes

Spezialwissen, individuelle Branchenkenntnisse und flexible Beratungszeiten. Mit unserer ganzheitlichen Beratung

und der Analyse der finanziellen Situation und Ziele erstellen wir maßgeschneiderte und individuelle Anlage- und

Finanzkonzepte.

Wir wissen, eine gute Finanzkommunikation ist die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Kunde und

Bank. Ein Leben lang – von der Existenzgründung bis zur Nachfolgeplanung, beruflich wie privat.

Es gibt viele Gründe, die für uns sprechen. Fordern Sie uns. Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Team Freie Berufe

Ein starkes Team

Neuer Platz 1 | 33098 Paderborn | Telefon 05251 294-495 | Telefax 05251 294-340 | www.volksbank-phd.de

Das Team Freie Berufe (v.l.): Thomas-Alexander Ebner, Sigrid Marxmeier, Markus Stelbrink, Silvia Schulte, Gerd Otte, Cyrill Popov, Wenke Holzgrewe,

Timo Langehenke, Bettina Wollenhaupt, Felix Jancker, Judit Tegethoff und Michael Witte

Page 29: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Engagement 29

Unter dem Motto „Wer sich bewegt, bewegt auch was“ setzt die

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold auf das betriebliche Gesund-

heitsmanagement. Dabei beschreitet sie auch neue, digitale Wege.

Gemeinsam mit dem Sportmedizinischen Institut der Universität Pa-

derborn hat das Personalmanagement eine Bewegungs-App für die

Mitarbeiter entwickelt, die Körper und Geist trainiert.

Betriebssportgruppen für Fußball und Volleyball, Rückenfit-Kurse in

der Mittagspause, Yoga und Tabata oder der Lauftreff direkt nach

dem Büro, ein Gesundheitstag mit Vorträgen und Workshops zu den

Themen Bewegung und Ernährung – die Mitarbeiter der Volksbank

haben viele Möglichkeiten, sich gemeinsam mit Kollegen fit zu hal-

ten. Diese Angebote gehören zum betrieblichen Gesundheitsma-

nagement, auf das Stefan Müller, Leiter Personalmanagement, gro-

ßen Wert legt: „Das Gesundheitsmanagement ist ein wichtiger Teil

unserer Unternehmenskultur. Denn Gesundheit ist nicht nur für den

Einzelnen, sondern auch für das Unternehmen von hohem Wert. Nur

gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähig und motiviert. Zudem fördert

das Sportangebot den Zusammenhalt im Team, es sorgt für ein gutes

Betriebsklima und eine höhere Arbeitszufriedenheit.“

Unter dem vielversprechenden Titel „7@work“ hat die Volksbank

2015 ein neues Gesundheitsprojekt gestartet. Gemeinsam mit dem

Sportmedizinischen Institut der Universität Paderborn entwickelte

das Personalmanagement die Idee einer Bewegungs-App. „Eine bes-

sere Kooperation hätten wir uns nicht vorstellen können. Wir sind

froh, dass wir einen so renommierten Experten wie Professor Claus

Reinsberger zu unserem Netzwerk zählen können“, betont Stefan

Müller. Reinsberger arbeitet seit 2014 für die Uni Paderborn und ist

europaweit der erste Neurologe, der einen sportmedizinischen Lehr-

stuhl leitet. Bevor der Paderborner in seine Heimatstadt zurückkehr-

te, war er unter anderem an der renommierten Harvard University

im US-amerikanischen Boston tätig. Im Mittelpunkt seiner Forschung

steht das Gehirn. „Wir untersuchen, ob durch körperliche und geis-

tige Fitness beispielsweise Krankheitsbildern wie Alzheimer oder

Demenz vorgebeugt werden kann“, erklärt der Wissenschaftler.

App für Gute Werte

7@WORK

App für gute Werte// Unter dem Motto „Wer sich bewegt, bewegt auch was“ setzt die

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold auf das betriebliche Gesund-

heitsmanagement. Dabei beschreitet sie auch neue, digitale Wege.

Gemeinsam mit dem Sportmedizinischen Institut der Universität

Paderborn hat das Personalmanagement eine Bewegungs-App für die

Mitarbeiter entwickelt, die Körper und Geist trainiert.

Page 30: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Mit seinem Team will er zu einem neuen Verständnis von Sportmedi-

zin beitragen. „Sport als Medikament kann ein wichtiger Baustein bei

der Behandlung von neurodegenerativen Krankheiten sein. Es fehlen

nur noch die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Zusammensetzung

und Dosierung“, davon ist der 41-Jährige fest überzeugt.

„Wir wollten eine Lösung, bei der die Mitarbeiter Arbeit und Sport

ohne großen Aufwand miteinander verbinden können. Die Anfor-

derung war, ein zeiteffektives Sportprogramm zu schaffen, das die

körperliche Fitness steigert, einen möglichst geringen Aufwand ver-

ursacht und bereits bei moderater Intensität wirkt“, berichtet Per-

sonalreferentin Katharina Nübold, die das Projekt federführend mit

begleitet.

Was zunächst nach einem rein technischen Vorgang klingt, steht vor

allem für Innovationsfreude und Spaß an der Bewegung. 51 Mitar-

beiter nahmen im ersten Schritt an einer Pilotstudie teil. Diese wur-

den in eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe aufgeteilt.

Während die Interventionsgruppe einen ausgiebigen Gesundheits-

Check durchlief und sechs Wochen lang täglich im Büro ein sieben-

minütiges Training in den Bereichen Koordination, Beweglichkeit und

Kraft absolvieren musste, ging die Kontrollgruppe lediglich ihrem üb-

lichen Tagesprogramm nach. Die anschließenden Auswertungen wa-

ren eindeutig. Die Sportgruppe konnte ihre Leistung in sieben von

acht Bereichen maßgeblich steigern. „Vor allem fühlten sich die Kol-

legen energiegeladener und besser in Form. Die Kontrollgruppe zeig-

te hingegen nach sechs Wochen keine Veränderungen“, so Kathari-

na Nübold.

Mittlerweile ist die 7@work-App vollständig programmiert und vie-

le der Mitarbeiter trainieren bereits damit. Dafür müssen sie sich im

7@work-Portal einloggen; dort finden sie ihren Trainingsplan. Jede

der sieben Koordinations-, Kräftigungs- und Mobilisationsübungen

dauert eine Minute und wird anhand eines Videos demonstriert. Für

die Übungen brauchen die „Büro-Sportler“ lediglich ein Thera-Band

und ein Handtuch.

Bereits jetzt denkt das Personalmanagement darüber nach, die App

weiterzuentwickeln und kognitive Übungen einzubinden. Ein Vorha-

ben, das Professor Reinsberger gerne unterstützt: „Wir versuchen,

gemeinsam mit der Volksbank möglichst viele Menschen zu erreichen

und von dieser Symbiose Gebrauch zu machen. Körperliche Akti-

vität, gepaart mit geistiger Aktivität, verbessert nicht nur die eige-

ne Leistungsfähigkeit, sondern man kann dadurch auch Krankheiten

des Nervensystems, zum Beispiel einer Demenz, vorbeugen. Mit der

Volksbank haben wir einen Partner gefunden, der es uns ermöglicht,

diese Idee einer breiten Masse zuzuführen, und der uns unterstützt,

dieses Programm zu entwickeln, anzuwenden und zu evaluieren.“

Professor Dr. Dr. Claus Reinsberger, Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn.

Machen die Volksbank fit: Stefan Müller, Leiter Personalmanagement, und Katharina Nübold, Referentin Personalmanagement.

30 Engagement

Page 31: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Der Begriff „Landarzt“ birgt ein Klischee, das in Vorabendserien be-

dient wird, ebenso die „Landarztpraxis“. Mir gefällt es besser, von

der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum zu sprechen: Hier

Arzt zu sein, bedeutet lange Arbeitszeiten, weite Wege und ein ein-

sames Einzelkämpfer-Dasein – so sehen es viele Nachwuchsmedizi-

ner und schrecken vor dem Schritt zurück, sich unter diesen Arbeits-

bedingungen niederzulassen. Dabei beschreiben diese Aspekte nicht

das ganze Bild. Die hausärztliche Versorgung auf dem Land bietet

mehr Vielfalt und ein breiteres Aufgabenspektrum als eine klassische

Praxis in der Stadt, wo die Haus- und Facharztdichte sehr viel höher

ist. Das Arzt-Patientenverhältnis ist von breiterer Kenntnis über das

soziale und familiäre Umfeld des Patienten geprägt und hat so eine

ganz andere Qualität als im städtischen Bereich.

Seit langem wissen wir, dass es immer schwieriger wird, als Hausarzt

einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die Praxis im ländlichen

Raum zu gewinnen. Die Gründe kennen wir: Eine dünnere Infrastruk-

tur, fehlende Arbeitsmöglichkeiten für den Partner und schlicht, dass

die jüngere Generation deutlich urbane Lebensverhältnisse bevor-

zugt. Eine Umfrage des Hartmannbundes unter Studierenden und

Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung ergab, dass ein Wunsch an

zukünftige Arbeitsbedingungen im Vordergrund steht: Eine koopera-

tive Arbeitsweise mit viel kollegialem Austausch ist den jungen Ärz-

tinnen und Ärzten besonders wichtig.

Unter diesen Bedingungen sollte man seine Praxisabgabe auf dem

Land mit Weitsicht vorbereiten. Dazu gehört, sich möglichst früh da-

mit zu beschäftigen, ob die Einzelpraxis wirklich die sinnvollste Art

der Praxisführung ist. Oft bietet eine Praxis im ländlichen Raum Fall-

zahlen, angesichts derer es durchaus wirtschaftlich ist, einen Kol-

legen oder eine Kollegin anzustellen – ob in Voll- oder Teilzeit. So

schafft man kooperative Strukturen und unter Umständen die Mög-

lichkeit, einen Nachfolger für die Praxis zu finden. Je nach den loka-

len Gegebenheiten kann es natürlich auch sinnvoll sein, auf eine an-

dere Art kooperativ tätig zu werden.

Grundsätzlich wird man natürlich versuchen, seinem Nachfolger eine

moderne Praxis anzubieten. Investitionen in Geräte und Ausstattung

sollten daher nicht vernachlässigt werden. Eine zeitgemäße Praxis-

EDV und Voraussetzungen für Telematik-Anwendungen sind wichtig,

auch ein Internetauftritt rückt die Praxis in ein positives Licht. Eben-

so lohnenswert sind Investitionen in die Fortbildung der Mitarbeiter,

die in der Übergangsphase und beim Start des neuen Praxisinhabers

wichtige Unterstützung leisten – oder, wenn sie dafür geschult sind,

delegierbare Leistungen übernehmen können.

Aufgabe der Politik ist es, Arbeitsbedingungen auf dem Land attrak-

tiver zu gestalten. Freie Verbände wie der Hartmannbund und die

ärztliche Selbstverwaltung sitzen bei der Entwicklung neuer Model-

le, die die Versorgung auf dem Land sichern und es uns Ärzten er-

möglichen, eine attraktive Praxisabgabe/Praxisübernahme-Situation

zu schaffen, mit am Tisch. Netze bilden, Verbünde schaffen, die am-

bulante Weiterbildung fördern – all dies steht dabei auf der Agen-

da. Einige Erfolge sind hier schon erzielt: Finanzielle Anreize für Ärzte

in unterversorgten Regionen, Möglichkeiten zur Delegation ärztlicher

Leistungen wie Hausbesuche an qualifizierte Mitarbeiter und der Ent-

fall der Residenzpflicht sind richtige Schritte, die wir weiter ergänzen

werden, um die Versorgung auf dem Land zu sichern und Ärztinnen

und Ärzten im ländlichen Raum eine Perspektive zu bieten.

Meinung 31

Gastkommentar

Versorgungsnotstand: Praxis im ländlichen Raum

„Rest your Head“ ist für 10 Euro erhältlich in der Verwaltung der Hochschule für Musik.

Kontakt: Nadine Schreiber Telefon 05231 975999 [email protected]

Der Hartmannbund ist der einzige freie Verband, der die beruf-

lichen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Ärzte, Zahn-

ärzte und Medizinstudierenden aller Fachgruppen in Klinik und

Praxis gemeinsam in Deutschland vertritt.

DR. MED. KLAUS REINHARDT

Vorsitzender des Hartmannbund-Landesverbandes Westfalen-Lippe

Page 32: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

32 Interview

VolksbankKulturtipp

Page 33: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Dunkle Holzbalken, heller Natursteinboden,

gedämpftes Licht und eine angenehme Küh-

le – schon beim Betreten des alten Fach-

werkgebäudes an der Krämerstraße stellt

sich sofort ein Gefühl der Vertrautheit und

Geborgenheit ein. Die nach oben geöffnete

Deele ist Mittelpunkt des Baudenkmals. Doch

wer dort Museales erwartet, wird enttäuscht,

denn der mit einer großen Bühne versehene

Raum wartet mit einer hervorragenden Tech-

nik auf. „Beim Ton und dem Licht haben wir

nicht gespart“, sagt Gerhard E. Ortner, der

selbst in der „Kleinen Bühne“ als Gero Fried-

rich auftritt, so wie er in seiner Zeit als Jour-

nalist beim österreichischen Rundfunk lange

hieß. Gemeinsam mit seinem Freund, dem

Paderborner Arrangeur und Saxophonisten

Uli Lettermann, hat er die „Kleine Bühne“

vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Mit dem

Erwerb des „Deelenhauses“ ging für die bei-

den der lang gehegte Wunsch nach einem ei-

genen Spielort in Erfüllung.

Gemeinsam mit seiner Frau Renate verwal-

tet Gerhard E. Ortner das Deelenhaus, das

aus zwei miteinander verbundenen Fach-

werkhäusern besteht. In der linken Hälfte ist

unter anderem das Kulturbüro OWL unter-

gebracht. Die andere Seite des Gebäudes be-

herbergt die „Kleine Bühne“ und kann auch

für Tagungen und private Veranstaltungen

genutzt werden. Ortner war es wichtig, die

Gebäude nicht nur wiederzubeleben, son-

dern sie auch mit einer Funktion zu verse-

hen. „Unser Anspruch ist, große Kunst aus

verschiedenen Sparten zu zeigen. Die Zah-

len stehen dabei nicht im Vordergrund, aber

bei der Auswahl und Qualität der Stücke ma-

chen wir keine Kompromisse“, so der gebür-

tige Wiener, der im Mai mit dem multime-

dialen Live-Hörspiel „Biedermann und die

Brandstifter“ von Max Frisch zu hören und

zu sehen war.

Neben Theater und Konzerten werden auf

der „Kleinen Bühne“ auch multimediale Le-

sungen oder Hörspiele aufgeführt. Im Ap-

ril feierte dort das Muscial „Die Tagebücher

von Adam und Eva“ erfolgreich Premiere.

Ein weiterer hochkarätiger Gast der zweiten

Spielzeit war das Jazz-Trio „Choral Jazz“, das

sich darauf spezialisiert hat, traditionelle Mu-

sica sacra neu zu arrangieren und in einem

jazzigen Gewand zu präsentieren. Freunde

der Folkmusik dürfen sich auf das englische

Duo „Broom Bezzums“ im Juni freuen. Wer

elektronische oder rockige Musik bevorzugt,

kommt bei Konzerten der Reihe „POP UP“

auf seine Kosten, die in Kooperation mit der

Universität Paderborn veranstaltet werden.

Die besondere Atmosphäre und die Nähe

zum Auditorium in der „Kleinen Bühne“

begeistern Künstler und Publikum gleicher-

maßen. Es überrascht daher nicht, dass Ort-

ner bereits viele neue Ideen für die nächs-

te Spielzeit hat. „Die Planungen laufen auf

Hochtouren“, kündigt der Programmgestal-

ter an. Es scheint so, als habe das schöne al-

te Haus mit der „Kleinen Bühne“ seine Beru-

fung gefunden.

Tickets für die Veranstaltungen sind

im Paderborner Ticket-Center, bei der

MedienHaus GmbH oder per E-Mail unter

[email protected] erhältlich.

Kontakt:

Kleine Bühne Paderborn im Deelenhaus,

Krämerstraße 8-10, 33098 Paderborn,

www.deelenhaus.de

„Kleine Bühne“ mit großer Wirkung

// Mitten im Zentrum von Paderborn bietet die „Kleine Bühne“ im Deelenhaus große Kunst aus den Sparten

Multimedia, Rezitationen, Instrumentales und Vocales. Nach fast zwei Jahren ist das Theater inzwischen

kein Geheimtipp mehr, sondern hat sich bei seinem Publikum fest etabliert. Kein Wunder – das Programm

wartet auch in der zweiten Spielzeit mit exzellenten Künstlern auf.

Kulturtipp 33

Page 34: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

Neuer Platz 1 | 33098 Paderborn | Telefon 05251 294-495 | Telefax 05251 294-340 | www.volksbank-phd.de

� AUSBLICK

Unternehmerforum in Bad Driburg

Referent: Erik Händeler,

Zukunftsforscher

Datum: 19. Juni 2013

Beginn: 16:00 Uhr

Ort: Gräfliches Park Hotel & Spa,

Bad Driburg

Der Titel unseres Unternehmerforums

lautet in diesem Jahr „Wachstum si-

chern – Erfolgsfaktoren für die Zukunft“.

Zu diesem Thema erfahren Unterneh-

mer aus der Region, welche Möglichkei-

ten und Trends sie für ihr Unternehmen

nutzen können, um langfristig und dau-

erhaft erfolgreich zu wachen. Anschlie-

ßend spricht der Zukunftsforscher, Best-

seller-Autor und Journalist Erik Händeler.

In seinem Vortrag wirft er einen „völlig

anderen Blick“ auf unsere Wirtschaft.

BILD

� RÜCKBLICK

Veranstaltungsreihe „Hilfe für pflegende Angehörige“

Pflegende Angehörige leisten jeden Tag

bemerkenswerte Arbeit, denn die Betreu-

ung eines Pflegebedürftigen erfordert

viel Zeit und Kraft. Wenn die eigenen El-

tern oder Kinder zum Pflegefall werden,

entsteht für die Angehörigen häufig ei-

ne emotional und finanziell belastende

Situation. Daher hatte die Volksbank Pa-

derborn-Höxter-Detmold zu einer Reihe

von Informationsveranstaltungen in den

Kreisen Paderborn, Höxter und Lippe ein-

geladen. Experten der jeweiligen Kreis-

pflegestützpunkte und regionaler Pfle-

geeinrichtungen informierten rund 1.400

Gäste an 20 Filialstandorten zu allgemei-

nen Pflegethemen und finanziellen Un-

terstützungsmöglichkeiten sowie zu Ent-

lastungs- und Beratungsangeboten.

� AUSBLICK

OWL-Familien-Musikfest in Detmold

Datum: 19. Juni 2016

Ort: Hochschule für Musik, Detmold

Das beliebte OWL-Familien-Musikfest

der Philharmonischen Gesellschaft Ost-

westfalen-Lippe ist in diesem Jahr in Det-

mold zu Gast. Mehrere Hundert Mitwir-

kende bringen am Sonntag, 19. Juni, von

11:00 bis 20:00 Uhr den Campus der

Hochschule für Musik mit Palais, Kon-

zerthaus, Sommertheater, Musik-KiTa

und Schlagzeughaus zum Klingen. Be-

sucher jedes Alters dürfen sich bei frei-

em Eintritt auf ein abwechslungsreiches

Programm zum Zuhören und Mitmachen

sowie über Picknickmöglichkeiten im Pa-

laisgarten freuen. Weitere Informationen

zum OWL-Familien-Musikfest gibt es im

Internet unter www.klassik-in-owl.de.

� AUSBLICK

Klang!Festival Junges Musiktheater für Bielefeld und die Region

Datum: 25. Juni bis 7. Juli 2016

Ort: Bielefeld

Der Verein „Junges Musiktheater in Bie-

lefeld e.V.“ lädt vom 25. Juni bis 7. Ju-

li zum „Klang!Festival“ in Bielefeld ein.

Alle Kinder und Erwachsenen, die Freu-

de an Musik, Gesang und Theater haben,

sind eingeladen, bei den unterschied-

lichen Programmpunkten mitzuma-

chen oder die Darbietungen einfach nur

zu genießen. An zehn Tagen werden

sechs Veranstaltungen an unterschied-

lichen Schauplätzen angeboten, vie-

le von ihnen finden draußen statt. Das

„Klang!Festival“ wird unterstützt vom

„Bankverein Werther“. Das detaillierte

Programm sowie Informationen zum Ein-

tritt sind im Internet unter www.klang-

festival-bielefeld.de zu finden.

34 Rückblick � Ausblick

Page 35: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile

ImpressumHerausgeber

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG

Neuer Platz 1

33098 Paderborn

Verantwortlich

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG

Unternehmenskommunikation

Sylvia Hackel (V. i. S. d. P.)

Konzeption und Redaktion

Verantwortlich: Jutta Hanke, Unternehmenskommunikation

Mitarbeit

Angelika Mikus, Unternehmenskommunikation

REBMANN RESEARCH GmbH & Co. KG,

Mommsenstraße 46, 10629 Berlin

Gestaltung

Karin Justus, LOK. Design Division, Bielefeld

Wigbert Büttner, Unternehmenskommunikation

Bilder und Grafiken

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG

Frank Springer Fotografie, Bielefeld

Alex Waltke, Fotografie, Detmold

Andreas Krukemeyer, Studio für Fotografie

Phomax, Paderborn

hoffotografen, Berlin

Thirteen, shutterstock.com

PotographyByMK, shutterstock.com

tai11, shutterstock.com

3dkombinat, shutterstock.com

Hilch, shutterstock.com

Druck

Bösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG, Detmold

Redaktionsschluss

16. Mai 2016

Erscheinungsweise

halbjährlich

Die Sonderthemen wurden mit freundlicher Unterstützung der genannten Unter-

nehmen verwirklicht.

Diese Publikation beruft sich auf allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zu-

verlässig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben

wird nicht übernommen. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle und unver-

bindliche Einschätzung der jeweiligen Verfasser zum Redaktionsschluss wieder und

stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Volksbank Paderborn-Höxter-Det-

mold dar. Die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold übernimmt keine Haftung für

die Verwendung der Publikation oder deren Inhalt.

Copyright Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG.

Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Visite, Magazin für

Heilberufe der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold” gebeten.

� AUSBLICK

Veranstaltungstipp:Praxisnetz Paderborn

Datum: 29. Oktober 2016

Ort: VolksbankForum, Paderborn

Das Praxisnetz Paderborn veranstaltet re-

gelmäßig von der Ärztekammer zertifi-

zierte Fortbildungen und Qualitätszirkel.

Aufgrund der großen Resonanz findet

der Ärztetag 2016 wieder in Paderborn

statt. Bitte merken Sie sich schon jetzt

den Termin vor.

Page 36: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · Apotheker antreibt, ein Gesundheitsterminal zu installieren, wie ein Physiotherapeut zum Bogenschießen kommt und welche Vorteile