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Marienkonkret / 78/15 _ 1 Marien Konkret Unternehmensmagazin 78 | Sommer 2015 St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen 28 Innovation Neues Verfahren: Rhythmus herbeifrieren 22 Politik Kliniken der Region erzielen Einigung 16 Verantwortung Podiumsdiskussion: Mein Wille geschehe? Die unsichtbare Gefahr Seite 8

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Marienkonkret / 78/15 _ 1

MarienKonkretUnternehmensmagazin 78 | Sommer 2015

St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen

28 Innovation

Neues Verfahren: Rhythmus herbeifrieren

22 Politik

Kliniken der Region erzielen Einigung

16 Verantwortung

Podiumsdiskussion: Mein Wille geschehe?

Die unsichtbare Gefahr Seite 8

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Impressum:

Herausgeber: St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Kampenstraße 51, 57072 Siegen, Siegen - HRB 3188, USt.-IdNr.: DE176257881, Geschäftsführer: Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats: Bruno Sting Kommunikation & Marketing: Dr. Christian Stoffers (V.i.S.d.P.)Druck: Vorländer, Siegen Satz & Layout: Dr. Christian StoffersDruckvorstufe: conception, Kommunikationsagentur SiegenBildnachweis: Fotolia, iStock, K-MediaNews, H.-G. Siemon, Staatskanzlei NRW/Ralph Sondermann

Leserbriefe, Bildbeiträge und Anmerkungen an die Redaktion „MARIEN konkret“ adressieren. Die Redaktion behält sich die Veröffentlichung und Kürzungen eingereichter Unterlagen vor. Beiträge für die MARIEN konkret 3/2015 können bis zum 15. August 2015 eingereicht werden.MARIEN konkret Nr. 78, Juni - August 2015, ISSN 1863-9356

Inhalt

Konkret 4 10.000 Schritte am Tag

Mailbox 4 Kurznachrichten 5 Termine

Report 16 Mein Wille geschehe 18 4. Gelenk- und Arthrose-Tag 32 Hidden Heroes 34 Wie ein Schreckgespenst Wirklichkeit wird

Schwerpunkt

8 Die unsichtbare Gefahr 12 Keine Keime im Krankenhaus 14 Hygiene als Gemeinschaftsprojekt 36 Ausstellung „Keine Keime“

Gesundheit20 Diagnose: Bauchaorten-Aneurysma30 Volkskrankheit Sodbrennen

Panorama24 Geriatrie gewinnt an Bedeutung 25 Sofortmaßnahmen beim Sonnenbrand26 Rätsel

Politik22 Kliniken erzielen Einigung

Innovation28 Den Rhythmus herbeifrieren

Intern38 Personalnews

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Großes PreisrätselGewinnen Sie einen Überraschungspreis

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Editorial

Christoph RzisnikGeschäftsführer

Hans-Jürgen Winkelmann Geschäftsführer

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

im Vorfeld der parlamentarischen Prozesse für die neue Krankenhausreform kochen die Emotionen wieder hoch. Aus unserer Perspektive sind die aktuell vorliegenden Referen- tenentwürfe des neuen Krankenhausstrukturgesetzes enttäuschend bis frustrierend. Die große Chance, die Krankenhausfinanzierung im Rahmen einer großen Koalition mit gesicherten Mehrheitsverhältnissen endlich nachhaltig zu regeln, scheint einmal mehr vertan. Die Länder, eigentlich verpflichtet die Investitionskosten der Kliniken zu über-nehmen, stehlen sich komplett aus der Verantwortung. Gleichzeitig baut der Bund die Belastungen für die Krankenhausträger in Sachen Dokumentation, Qualität und Mehr-mengenfinanzierung auf bisher nie dagewesene Größenordnungen aus und bietet dafür nur schmale Trostpflaster. Zudem sollen die Krankenkassen über den Medizinischen Dienst erweiterte Möglichkeiten der Qualitätskontrollen in den Krankenhäusern sowie weitere Sanktionsmechanismen an die Hand bekommen. Das Gesamtpaket ist, da sind sich alle Krankenhausfachleute einig, inakzeptabel. Die berechtigte Erwartung, nach Jahren der Kostendämpfungsgesetze nun endlich eine „echte“ Reform mit nachhaltiger Verlässlichkeit und Kalkulationssicherheit zu bekom-men, hat sich nicht erfüllt. Es muss nun alles daran gesetzt werden, die aktuelle Flickschusterei zu korrigieren und Verbesserungen für die Krankenhäuser zu erreichen. Denn wir sind alle von den aktuellen Entwicklungen betroffen, und wenn die Gesundheitsversorgung auf dem gewünscht hohen Niveau in Deutschland erhalten bleiben soll, dann muss auch deren Finanzierung stimmen. Sehr verehrte Leserinnen und Leser, zentrales Schwerpunktthema der neuen Ausgabe der Marien konkret ist die Hygiene. Und natürlich besteht beim Thema Hygiene eben-falls ein unmittelbarer Zusammenhang zu den o.g. Finanzierungsgrundlagen. Denn Qualität und Hygiene sind in keiner Branche zum Nulltarif zu haben; trotzdem lässt die bevorstehende Reform auch hier die Krankenhäuser weitestgehend im Regen stehen. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie wir als St. Marien-Krankenhaus in unseren Gesund-heitseinrichtungen diesen Herausforderungen begegnen und was wir mit all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter verantwortungsbewusster Hygiene und Patien-tensicherheit verstehen. Beides sind für uns maßgebliche Betätigungsfelder im Rahmen unserer gesamtstrategischen Ausrichtung „Strategie 2020“ – ohne Wenn und Aber, mit höchster Priorität versehen. Hierbei lassen wir uns vergleichen mit anderen Krankenhäusern in Deutschland und zeigen dies in aller Offenheit auch auf unserer Internetseite marienkrankenhaus.com. Sie können sich also darauf verlassen, dass unsere hohen Qualitätsziele nicht nur auf dem Papier stehen, sondern sich nachprüfbar in der Umsetzung befinden!

In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern unseres Unternehmensmagazins eine schöne und erholsame Sommerzeit.

Chancen vergeben?

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Konkret

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10.000In Deutschland laufen derzeit die Sohlen heiß. Dabei haben viele Menschen ein gemeinsames Ziel: 10.000 Schritte am Tag. Auch die Schrittzähler drehen eifrig mit. Jeder Schritt macht uns gesünder, so das Credo der fleißigen Marschierer. 10.000 Schritte, das ent-spricht in etwa fünf Kilometern Fußmarsch, sind für den Alltag also eine ganze Menge. Muss der, der das Pensum nicht schafft, ein schlechtes Gewissen haben? Nicht unbedingt. Diese Angabe hat sich jedoch als eine wichtige Größenordnung herausgestellt, auch in der Kommunikation von Bewegungsempfehlungen. Alternativ kann man aber auch von 150 Minuten Bewegungszeit pro Woche sprechen.

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Umzug„Alles neu macht der Mai“ könnten die Planungen für

den Siegener Herz-Tag 2015 überschrieben werden. Auf-grund des ungebrochen hohen Zuspruchs von circa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird nun auf eine größe-re Location zurückgegriffen: Der Siegener Herz-Tag, der seit zwanzig Jahren eine feste Institution im Veranstaltungskalen-der ist, findet am 7. November erstmalig im Großen Saal der Siegerlandhalle Siegen statt. Die Organisatoren hoffen, dass mit diesem Schritt das Veranstaltungsformat ein ganzes Stück weiter ausgebaut werden kann.

Mailbox

Am 8. Mai vor 70 Jahren endete der von Hit-ler und den Nazis entfachte 2. Weltkrieg in einer weltweiten, nie dagewesenen Katastrophe mit 55 Millionen Kriegstoten. Mit dabei war der heute in Siegen lebende Theologe und Journalist Günther Klempnauer. Er berichtete am Jahrestag zunächst von seiner unbeschwerten Kindheit in Westpreu-ßen, bis der Krieg schließlich Danzig erreichte. Der Referent gab aber auch einen aufschlussreichen Rückblick auf die historischen Ereignisse des Kriegsendes und berichtet über den Weg bis hin zur Versöhnung. Zu Wort kommen außerdem et-liche von Klempnauer interviewte Zeitzeugen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven. Im Bild: das zerstörte St. Marien-Krankenhaus.

Stunde Null

Die Patientin kam mit Druck auf der Brust und Halsschmer-zen zum Arzt. Er verschrieb ihr Schmerztabletten und überwies sie zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Als die Bank-kauffrau wenig später mit Blaulicht ins Krankenhaus eingeliefert wurde, zeigte ein EKG: die Patientin, gerade mal 37 Jahre alt, hatte schon vor Wochen einen Herz- infarkt erlitten. Frauen erkranken anders als Männer. Regelmäßig wird dies kaum berücksichtigt. Das kann fatale Folgen haben. Mit dem 1. Siegener Tag der Frauengesundheit am 12. September 2015 ab 10 Uhr in der Siegerlandhalle Siegen möchte das St. Marien-Krankenhaus Siegen den Fokus auf diesen Problem- bereich lenken.

Frauenherz

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Infektionen vermeiden – Hände desinfizieren. So einfach könnte das Motto bei der Hän-dehygiene lauten. Im Alltag – auf Station oder bei einer Untersu-chung – stellt sich die Einhaltung der „5 Momente der Händehygi-

Spitze

Termine

Sommerfeste

Im Juni startet in den Einrichtungen des GSS Gesundheits-Service Siegen die Saison der Sommerfeste. Am 7. Juni startet Haus St. Klara in Friesenhagen den Veranstaltungsreigen.Am 28. Juni geht es dann weiter in Haus St. Elisabeth in Netphen.

Kontinenz-Woche

Am 23. Juni informiert ab 15 Uhr die Frauenklinik über das gesellschaftliche Tabu-Thema „Inkontinenz“. Geplant sind Vorträge im Neuen Hörsaal des Krankenhauses.

Firmenlauf

Am 24. Juni findet der Siegerländer Firmenlauf statt. Das St. Marien-Kranken-haus Siegen ist wieder mit einem großen Team vertreten.

Pack die Badehose ein

Am 7. August findet um 18 Uhr im Naturfreibad Netphen-Deuz ein Patientenseminar der orthopädischen Klinik zum Thema Arthrose statt.

Tag der Frauengesundheit

Am 12. September findet in der Siegerlandhalle der 1. Siegener Tag der Frauengesundheit statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Frauenklinik des St. Marien-Krankenhauses.

Anlässlich des Internatio-nalen Tags der Pflege startete die landesweite „Initiative für eine gute Pflege heute und in Zukunft“. „Mit unseren Aktionen möchten wir die guten Leistungen unserer

Zukunft

Pflegekräfte betonen“, sagt Stephan Berres, Heimleiter von Haus St. Elisabeth in Netphen. „In unserer Einrichtung unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr rund 90 pflege- bedürftige Bewohner und ihre Angehörigen.“ Eine wichtige Voraus- setzung für eine zukunftssichere Pflege ist, dass auch künftig genügend Menschen einen Beruf in der Pflege ausüben möchten. Pro Jahr werden in den Einrichtungen des GSS Gesundheits-Service Siegen zahlreiche Pflegekräfte ausgebildet.

ene“ jedoch als echte Herausforderung dar. Viele verschiedene Ursa-chen führen dazu, dass die Desinfektion der Hände vergessen, überse-hen oder nicht beachtet wird. Visuelle Erinnerungen haben sich hier als hilfreich erwiesen. Vor diesem Hintergrund wurde ein Plakatwettbe-werb initiiert, um Ideen für die bestmögliche Gestaltung zu sammeln. Prämiert wurden dabei die Entwürfe von Johanna Fischer (nicht im Bild), Annette und Inga Geller sowie Lisa Pracht. Die ausgearbeiteten Entwürfe werden in der nächsten Marien konkret vorgestellt.

„Die Gemeinschaftsver-anstaltung der drei Siegener Krankenhäuser war ein voller Erfolg“, freute sich Mitinitiatorin Petra Gahr. Etwa 300 Teilneh-mer konnten Mitte April im Kul-turhaus Lÿz gezählt werden. Ziel

Top

dieser Veranstaltung war es, dass sich Pflegefachkräfte mit aktuellen Themen der Pflege und der Pflegewissenschaft auseinandersetzen konnten – in unserer rasant alternden Gesellschaft gewinnen Umfang und Qualität der Pflege zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig war diese gemeinschaftliche Veranstaltung der Siegener Kliniken ein Beispiel für gute Zusammenarbeit.

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Die unsichtbare GefahrHygiene im Krankenhaus

Schwerpunkt

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Das Krankenhaus ist ein Ort der Heilung und Genesung. Der Patient kommt ins Kranken-haus, wird behandelt und geht gesund nach

Hause. So das einfache Konzept. Doch die Realität sieht komplizierter aus. In den Medien wird immer wieder von der steigenden Zahl an Wundinfek-tionen und Totesfällen gesprochen, die auf einen Mangel an Hygiene in deutschen Krankenhäusern zurückgeführt wird – erschreckende Berichte, die Patienten verständlicherweise mit mulmigem Ge-fühl und Angst ins Krankenhaus gehen lassen.

Die unsichtbare Gefahr

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Schwerpunkt

Die frisch ausgebildeten Beauftragten sollen künftig administrative und organisatorische Belange verknüpfen helfen und obendrein als wichtige Ansprechpartner zwischen den einzelnen Abteilungen fungieren. Zudem sollen sie eine noch bessere Vernetzung untereinander bewerk-stelligen. So können Vorgabe aus Hygienen direkt im Alltag überprüft werden. Theorie und Praxis, eng verzahnt, bilden fortan die gewünschte Einheit. Es gilt: Hygiene beginnt am nächsten Türknauf.

Eng verzahnt

So ging es auch Werner E. als er für eine Unter-suchung ins St. Marien-Krankenhaus kam. Schon im Eingangsbereich ließ ihn der Anblick einer mit Mund-Nasen-Schutz vermummten Person zu-rückschrecken. Kurzentschlossen ging er auf eine Schwester zu, die ihm erklärte, dass er sich keine Sorgen machen muss. Denn das St. Marien-Kran-kenhaus Siegen hat jetzt den Keimen den Kampf angesagt: Seit diesem Frühling unterstützen wei-tere 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflege das St. Marien-Krankenhaus Siegen im Kampf gegen die gefährlichen Keime. Sie haben zuvor ihren Fortbildungslehrgang zum Hygiene-beauftragten in der Pflege absolviert. Die neuen Hygienebeauftragten des Pflegebereichs verstär-ken das Team um den Hygienebeauftragten Arzt Dr. Andreas Farnschläder sowie den Hygienefach-kräften Doris Löw und Rita Kempf. Die jeweilige hygienebeauftragte Pflegekraft ist auf ihrer Station Ansprechpartnerin für das übergeordnete Kran-kenhaushygieneteam und weiß als solche genau Bescheid um MRSA & Co..

MRSA – diese Abkürzung hatte Werner E. schon öfters gehört, aber was genau steckt eigentlich dahinter? „MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Es ist ein Bakterium, des-sen Behandlung sich durch vom Körper entwi-ckelte Abwehrmechanismen gegen gängige Anti-biotika wie Penicillin erschwert.“, erklärt ihm die Schwester. Natürlicherweise lebt das kugelförmige Bakteri-um auf den Schleimhäuten und der Haut jedes dritten Menschen und ist normalerweise harm-los. Bei Verletzungen der Haut oder infolge me-dizinischer Eingriffe kann der Keim jedoch in den Körper eindringen und Wundinfektionen oder Abszesse verursachen; bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu ei-ner Sepsis (Blutvergiftung) und Lungenentzün-dungen kommen. Geschwächt ist das Immun-system vor allem bei Säuglingen, Senioren und erkrankten Personen, weshalb Krankenhäuser ein erhöhtes Risiko bergen.

Resistenz erstmals in den 1960er beobachtet

Infektionen mit Staphylococcus aureus sind eigentlich mit Standardantibiotika behandelbar. Im Fall einer Infektion mit der multiresistenten Variante helfen diese jedoch nicht mehr: Die Bak-terien sind für den Menschen gefährlich, weil sie aufgrund von Veränderungen im Erbgut der Bak-terien der abtötenden Wirkung von Antibiotika widerstehen. „Methicillin“ war das Antibiotikum, bei dem die Resistenz in den 1960er Jahren erst-mals beobachtet wurde – deshalb die Namens-gebung. Mittlerweile widerstehen die genetisch veränderten Bakterien allen so genannten Beta-Lactam-Antibiotika, zu denen die Penicilline, Ce-phalosporine und Carbapeneme zählen. Das Kür-zel MRSA wird daher häufig auch gleichgesetzt mit „Multiresistenter Staphylococcus aureus“.Wie groß der Anteil multiresistenter Bakterien an der Gesamtzahl der Staphylokokken ist, wird eu-ropaweit gemessen. Deutschland, so das Ergeb-nis, liegt mit einer MRSA-Rate von 22 Prozent im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Die Exper-ten beobachteten allerdings in den letzten zehn Jahren erhebliche Zuwächse. Die höchste MRSA-Rate erreichte im Jahr 2007 die Mittelmeerinsel Malta mit 52 Prozent, andere südliche Länder wie Griechenland, Zypern und Portugal haben MRSA-Raten von über 30 Prozent. Die skandi-navischen Länder und die Niederlande verzeich-nen mit weniger als einem Prozent die geringste MRSA-Rate.

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Bis zu 240 Stunden nach einer MRSA-Infektion treten die ersten Symptome auf. Bei Personen, die nicht von MRSA infiziert, sondern lediglich besiedelt sind (sog. Kolonisation), kommt es dagegen oft lange gar nicht zu Beschwerden. Teilweise leben die Keime einfach dauerhaft auf Haut und Schleimhäuten, ohne Symptome hervorzurufen. Unter Umständen – etwa wenn das Immunsystem ge-schwächt ist – können MRSA-Keime jedoch später noch zu einer Infektion und zu Symptomen führen.

240

Die Infektion kann sehr unterschiedlich ausse-hen. Nicht heilende Wunden, Abszesse, Furunkel, Sepsis (Blutvergiftung) und Infekte der Harn- oder Atemwege sind häufige Symptome. Obwohl MRSA resistent gegen eine Vielzahl von Antibiotika sind, stehen oft wirksame Antibiotika für die Behand-lung zur Verfügung. Diese sind jedoch oft teurer und seltener als andere Antibiotika, weil sich die Bakterien schnell anpassen und gegen neue Anti-biotika widerstandsfähig werden. Ergänzend zum Einsatz von Antibiotika werden Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems vorgenommen.

Händehygiene ist wichtig

„Und was passiert, wenn doch eine Infektion im Krankenhaus auftritt?“, will Werner E. wissen. In diesem Fall wird der Patient isoliert. Besucher sowie das Krankenhauspersonal tragen Schutz-kleidung in Form von Kitteln, Handschuhen und

Mund-Nasen-Schutz. Zur Kontrolle werden Ab-striche des Mund- und Nasenraums bzw. gegebe-nenfalls der infizierten Wunde genommen und im Labor untersucht. Sind diese dreimal hintereinan-der ohne MRSA Befund, so können die besonderen Hygienemaßnahmen beendet werden. Es empfieh-lt sich jedoch auch in den folgenden Monaten Kon-trollen durchführen zu lassen. Da die Übertragung über körperlichen Kontakt wie Händeschütteln oder über Türklinken, Computertastaturen oder Ähnliches erfolgt, sollte auf regelmäßige Desinfek-tion der Hände geachtet werden. Im St. Marien-Krankenhaus wurden darum Desinfektionsmittel im Eingangsbereich bereitgestellt. Dies stellt die flächendeckende Händehygiene sicher, die als wichtigste „Brandmauer“ gegen MRSA gilt. So wird das Risiko reduziert und dazu beigetragen, dass das St. Marien-Krankenhaus Ort der Genesung bleibt und Patienten wie Werner E. unbeschwert zur weiteren Behandlung kommen können.

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Gesundheit ist das höchste Gut. Für ihren Schutz spielt Hygiene in der öffentlichen Wahrnehmung und im Klinikalltag eine zen-

trale Rolle. Grund hierfür ist eine stärker werdende Sensibilisierung der Gesellschaft für dieses Thema.Das St. Marien-Krankenhaus Siegen und weitere 369 Kliniken in Nordrhein-Westfalen nehmen das Thema Hygiene und die Sorgen der Patienten ernst, denn antibiotikaresistente Krankheitserreger sind eine große Herausforderung und zwar nicht nur in

Krankenhaus beteiligt sich

an Kampagne

Die Bemühungen des St. Marien-Krankenhauses Siegen finden auch überregional großes Interesse. So wurde die Hygiene-Kampagne als Best Practice der landesweiten Initiative „Keine Keime“ ausgezeichnet. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft unterstützt die breit angelegte Initiative als Schirmherrin. Das Best Practice-Beispiel aus Siegen wird am 24. Juni in Düsseldorf auf dem Konvent „Gemeinsam-Gesundheit-schützen“ vorgestellt.

Best Practice in NRW

Keine Keime im Krankenhaus

Schwerpunkt

NRW, sondern im globalen Maßstab. Hervorzuhe-ben ist aber, dass die medizinische Versorgung in Deutschland im internationalen Vergleich mit an der Spitze liegt und Nordrhein-Westfalen ein Vor-reiter bei der Prävention von MRSA und anderen Erregern, die sich nicht mehr klassisch mit einem Antibiotikum behandeln lassen, ist. Mit der im April gestarteten landesweiten Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime.

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Keine Chance für multiresistente Erreger“ wollen die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser und die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen als ihr Dachverband die Bevölkerung proaktiv über Hygiene im Krankenhaus informieren und aufklä-ren. Die Initiative richtet sich an alle, die mit dem Thema Krankenhaushygiene in Berührung kom-men. Die Bevölkerung soll darüber informiert wer-den, was die Kliniken für die Hygiene leisten und wie die Patienten und Besucher mit einfachen Maß-nahmen und Einhalten aller Hygiene-Regeln dazu beitragen können, die Risiken einer Ansteckung mit multiresistenten Erregern zu minimieren.

Wanderausstellung informiert

Im Rahmen dieser landesweiten Initiative findet eine Wanderausstellung statt, deren Ausgangstati-on das St. Marien-Krankenhaus war und im Beisein von Dr. med. Christoph Grabe, Leiter Fachservice Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Siegen-Wittgenstein, und der Klinikleitung eröffnet wurde. Sie informiert die Besucher über Bakterien, Keime und Hygiene im historischen Kontext. Zu-sätzlich erhalten alle Interessierten Broschüren mit wissenswerten Informationen rund um das Thema Hygiene. Für die Mitarbeiter im St. Marien-Krankenhaus ist die Initiative eine wichtige Unterstützung, um Pati-enten und Besucher für die richtige Hygiene zu sen-sibilisieren. Eine Broschüre, Themenplakate und Floorgraphics machen es allen im Krankenhaus leicht, sich für das Thema Hygiene zu interessieren und darüber zu informieren.„Mit diesen Maßnahmen gehen wir einen ent-scheidenden Schritt in Richtung Aufklärung“, sagt Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses. Durch die Initiative soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die nord-rhein-westfälischen Krankenhäuser Hygiene ernst nehmen und Probleme aktiv angehen – gemeinsam mit den Patienten, den Besuchern und Mitarbeitern sowie der Landespolitik und den Medien. „Wichtig ist es, das Wissen um Krankheitserreger in der Be-völkerung zu vergrößern und Hygiene als zentralen Aspekt des Gesundheitsschutzes in den Köpfen zu verankern“, so Winkelmann abschließend.

Hygiene im Krankenhaus

Interview

Krankenhaus-Keime werden immer resistenter und dadurch

gefährlicher. Antibiotika sind heute bei 25 Prozent der Keime

wirkungslos. Woran liegt das?

Dr. Andreas Farnschläder: Ein Grund ist die Antibiotika-

therapie bei fehlender Indikation oder mit zu geringer Dosierung.

Daneben gilt der umfangreiche Einsatz von Antibiotika in der

Massentierhaltung als Ursache vieler Resistenzen. Antibiotika

können sowohl Resistenzen hervorrufen als auch resistente

Keime selektieren.

Ist es also Schicksal, wenn ich mich im Krankenhaus infiziere?

Dr. Andreas Farnschläder: Nein, das muss nicht sein. Die Keime

werden zwar immer da sein. Aber das einfachste Mittel, um

nosokomiale Infektionen zu vermeiden, ist eine sachgerechte

Hygiene beim Klinikpersonal. Unzureichende Hygiene, vor allem

unzureichende Händehygiene, ist die Hauptursache noso-

komialer Infektionen. Hier setzen auch unsere Kampagnen wie

„Keine Keime“ an.

Wird in der Klinik nicht ständig sterilisiert und desinfiziert, Hände

gewaschen, Mundschutz aufgesetzt?

Dr. Andreas Farnschläder: Es wird schon sehr darauf geachtet,

doch die Arbeitsverdichtung im Krankenhaus mit dem daraus

resultierenden Zeitdruck führt in manchen Fällen zur Vernach-

lässigung der Händehygiene.

Studien belegen, dass das Klinikpersonal tatsächlich häufig

schlicht auf die erforderliche Desinfektion der Hände verzichtet –

vor jedem Patienten.

Dr. Andreas Farnschläder: Es gibt noch Verbesserungsmöglich-

keiten. Die Krankenhaushygiene setzt hier mit entsprechenden

Kampagnen wie beispielsweise der Aktion „Saubere Hände“ an.

Auf lange Sicht profitieren die Mitarbeiter davon, weil weniger

multiresistente Erreger auch weniger aufwändige Isolationsmaß-

nahmen erfordern.

Dr. Andreas Farnschläder ist Hygienebeauftragter Arzt im

St. Marien-Krankenhaus Siegen.

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Schwerpunkt

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2015Bislang haben sich Kliniken hinsichtlich der Einhaltung von Hygienestandards überprüfen lassen. Seit 2015 können sich auch Senioreneinrichtungen diesem Qualitätstest unterziehen. Haus Mutter Teresa gehört zu den sechs ersten Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, die den Anforderungen des sog. MRE-Netz-werks entsprechen. „Zu einer erfolgreichen Vorbeugung gehört ein hohes Maß an Hygiene. Es muss sichergestellt werden, dass eventuell vorhandene Keime nicht auf andere Bewohner übertragen werden“, erläutert Ingrid Appelkamp, Heimleiterin von Haus Mutter Teresa in Niederfischbach. „Hygiene ist dabei ein Gemeinschaftsprojekt aller Mitarbeiter. Die bedrohliche Zunahme der multiresistenten Erreger in den letzten Jahren in Deutschland, war das ausschlaggebende Kriterium für die Etablierung des hohen Hygienestandards in Haus Mutter Teresa.“ In der Einrichtung greift seit vielen Jahren ein engma-schiges Hygienekonzept, das das Wohlergehen der Bewohner im Blick hat. „Ein sehr hoher Qualitätsstandard ist für unsere Einrichtungen auch im Bereich der Hygiene eine Selbstverständlichkeit“, so Willi Ax, Heim-Direktor. Nur so könne gegen Keime wie MRSA erfolgreich vorgegangen werden. Einer großen Vorbereitung für die Zertifizierung bedurfte es nicht: Durchdringungsgrad der Unterweisungen, Einsatz von Desinfektionsmitteln, Hygienepläne etc. wurden bereits in der Vergangenheit nach den hohen Vorgaben durchgeführt, so dass es man sich bereits bei der Anmeldung sicher war, dieses Verfahren erfolg-reich zu durchlaufen. „Ein großer Dank gilt der Hygienebeauftragten Christine Walter-Mathias und Claudia Bommer sowie allen, die das Thema ‚Hygiene‘ zu Ihrem Thema gemacht haben“, so Appelkamp abschließend.

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Geprägt von persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen der Abgeordneten hat jüngst der Bundestag über Sterbebegleitung

und Sterbehilfe diskutiert. Das damit eingeleitete Verfahren ist vermutlich das anspruchsvollste Ge-setzgebungsprojekt der laufenden Legislaturpe-riode. Partei- und soziale Grenzen lösen sich bei diesem Thema auf. Fragen werden zu Fragen des Gewissens: Hat der Mensch das Recht, sich selbst töten zu lassen? Darf ihm geholfen werden? Eine öffentliche Podiumsdiskussion mit etwa 100 Teil-nehmern hat Ende Mai im Ambulanten Zentrum Albertus Magnus versucht, gemeinsam mit Exper-ten Antworten zu finden.Unterschieden wird zwischen der aktiven, der passiven und der indirekten Sterbehilfe. Die ak-tive Sterbehilfe ist in Deutschland als Tötung auf Verlangen strafbar, passive und indirekte Ster-

Podiumsdiskussion zur Sterbehilfe

Mein Wille geschehe?

Report

behilfe jedoch nicht. Bei der passiven Sterbehilfe werden lebensverlängernde medizinische Maß-nahmen entsprechend dem Patientenwillen nicht eingeleitet, nicht fortgesetzt oder abgebrochen. Bei der indirekten Sterbehilfe bekommt der Pati-ent zur Schmerzlinderung medizinisch gebotene Mittel, die als unvermeidbare Folge eine lebens-verkürzende Wirkung haben. Auch eine Beihilfe zur Selbsttötung ist nicht strafbar. Mediziner beto-nen jedoch, dass Ärzten in Deutschland die Beihil-fe zum Suizid nach dem Berufsrecht verboten sei. So verpflichtet das Berufsethos den Arzt, Hilfe zum Leben zu leisten, nicht Hilfe zum Sterben. Verstößt ein Arzt gegen das Berufsrecht, kann er seine Zulassung verlieren. Auch die Kirchen haben Position bezogen: Sie sprechen sich gegen alle For-men der aktiven Sterbehilfe und der Beihilfe zur Selbsttötung aus. Hilfen beim Sterben durch die

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„Ich bin davon überzeugt, dass es notwendig ist, in unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit der Sterbehilfe-Debatte eine ausführliche Diskussion über Selbstbestimmung, Grenzen der Selbstbestimmung und den ethisch-moralischen Grundlagen unseres Staates zu führen, um die richtigen und wegweisenden Entscheidungen treffen zu können“, so Hubert Berschauer, Vorsitzender des Ethikkomitees in seinem Grußwort zur Veranstaltung, das er mit dem Ausspruch von Albertus Magnus „Herr, ich wollte, dass ich wäre ein Mensch nach Deinem Willen.“ abschloss.

Nach Deinem Willen

passive Sterbehilfe hingegen sind für sie ethisch vertretbar.

Lizenz zum Töten?

„Viele sehen in der Sterbehilfe den Respekt vor der Selbstbestimmung des Menschen – ein Menschen-recht. Sie fordern die Erlösung vom Leiden durch Krankheit und Behinderung. Die anderen spre-chen von einer Lizenz zum Töten. Sie warnen vor dem Missbrauchsrisiko und der Anmaßung, über den Wert eines Lebens zu entscheiden“, fasst Tanja Wagener, Landtagsabgeordnete und Initiatorin der Siegener Podiumsdiskussion, die aktuellen Positi-onen zusammen. Der Wunsch nach einem immer längeren Leben sei in der Gesellschaft lange Zeit ganz groß geschrieben worden. Doch nun stelle sich angesichts der immer weiter reichenden medizi-nischen Möglichkeiten die Frage nach Selbstbestim-mung, der Durchsetzung des eigenen Willens. „Eine möglichst breit angelegte, von wechselseitigem Respekt geprägte Debatte mit unterschiedlichen Akteuren aus Medizin, Religion und Gesellschaft ist hierzu erforderlich“, so die Siegener Juristin.Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten Dirk Wiese, Bundestagsabgeordneter und Jurist; Dr. med. Regina Mansfeld-Nies, Fachärztin für Schmerz- und Palliativmedizin; Iris Dittmann, Ko-ordinatorin der Ambulanten ökumenischen Hos-pizhilfe; Prof. Dr. med. Winfried Gassmann, Chef-arzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen; Pfarrer Tadeusz Senkowski, katholischer Krankenhausseelsorger und Christiane Greb, Pflegedienstleiterin des DRK-Altenheims Neunkirchen-Salchendorf.

Wie gehen Sie ganz persönlich mit dem Thema „Sterbehilfe“ um?Hubert Berschauer: Ich bin dankbar für das Leben, das Gott mir geschenkt hat, aber ich weiß, dass es endlich ist und auch mit Leid verbunden sein kann. Aktiv meinem Leben ein Ende zu setzen, kommt für mich nicht infrage. Ich habe es als Gottes Geschenk erhalten und lege es in seine Hände zurück, wenn es Zeit ist.

Sind Politiker gerade dabei, eine imaginäre rote Linie zu überschreiten?Hubert Berschauer: Wir haben in unserem Leitbild klar unseren Standpunkt bestimmt. Auch haben sich die Ärzte in ihren Verbänden klar gegen Hilfe zur Selbsttötung entschieden. Es wäre abwegig, wenn die Politik sich über dieses Votum hinwegsetzt.

Ist Sterbehilfe so ein großes Thema, weil wir immer weniger den Gedanken an eingeschränktes Leben ertragen können?Hubert Berschauer: Die Vorstellung, wir könnten immer ein perfektes und auch schmerzfreies Leben führen, ist genauso verlockend wie falsch. Denn Einschränkungen gehören zum menschlichen Leben. Aber viele fürchten, bei schwerer Erkrankung nur noch ein Anhängsel medi-zinischer Geräte zu sein. Diese Furcht gefährdet das Vertrauen in die Ärzte und in die Medizin. Hier muss man ansetzen.

Sterbehilfe nicht für mich

Interview

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Report

4. Gelenk- und Arthrose-Tag im Apollo-Theater

800 Besucher

Dr. med. Patrick Löhr

bei Demo-OP im Apollo-

Theater

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Mitte März hob sich um genau 9.30 Uhr im Apollo-Theater Siegen der Vorhang zum vierten Siegener Gelenk- und Ar-

throse-Tag. Diesen veranstaltete das Gelenkzen-trum am St. Marien-Krankenhaus Siegen in Zu-sammenarbeit mit dem Orthopädenzirkel Siegen. Zwölf Spezialisten aus Prävention, Therapie und Rehabilitation informierten etwa 800 Teilnehmer im Apollo-Theater Siegen über moderne Thera-piemöglichkeiten, Behandlungs- und Operations-methoden bei Sportverletzungen und Arthrose. Weitere 20 Ärzte standen an Informationsstän-den Rede und Antwort. Dazu gaben 16 Aussteller praktische Tipps, wie mit der „Zivilisationskrank-heit“ Arthrose umgegangen werden kann. Auch Selbsthilfegruppen wie die Rheuma-Liga waren vertreten.Bürgermeister Steffen Mues eröffnete nach einer kurzen Führung durch die Ausstellung als Schirm-herr mit einem Grußwort den Siegener Gelenk-und Arthrose-Tag. Er zeigte sich beeindruckt über die große Resonanz und hob die Bedeutung sol-cher Veranstaltungen für die Krönchenstadt her-vor. Weitere Grußworte sprachen Krankenhaus-Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann und Chefarzt Dr. Alois Franz, der dann auch mit sei-nem Vortrag über deformierte und instabile Beine fachlich in das Seminar einführte. Gleich danach referierte Dr. Thorsten Lehnhardt, neuer Sekti-onsleiter der Handchirurgie im St. Marien-Kran-kenhaus Siegen, über das unterschätze Problem schmerzender Fingergelenke. Er zeigte dabei auf, wie nah die Fiktion aus dem Hollywoodstreifen "Terminator" inzwischen an die Realität heran reicht. In seinem Vortrag ging er insbesondere auf innovative Therapiemöglichkeiten ein. Schließlich griff Dr. Patrick Löhr, Oberarzt der Klinik, Maß-nahmen auf, wie Probleme am Gelenk durch rich-tiges Verhalten reduziert werden können."Das besondere an unserer Konzeption ist der ausgeprägte 'Mitmachcharakter'. Wir möchten

die Berührungsängste nehmen und den Dialog fördern", beschreibt Mit-Organisator Dr. Christian Stoffers die Überlegungen hinter der Veranstal-tung. Das werde auch am Ort des Geschehens deutlich, der die Handelnden herausfordert. So konnte ganz plastisch an einem etwa zwei Meter hohem Kniemodell der Kreuzbandriss erklärt wer-den. Zudem hatten die Besucher die Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stellen. Weitere Fach-ärzte, verteilt im Apollo, boten sich zum Gespräch an. Nach den Vorträgen bestand die Möglichkeit an acht unterschiedlichen Workshops teilzuneh-men. Hier fanden u.a. Laufbandanalysen für Läu-fer oder Demo-Operationen des Kniegelenks statt. Auch wurde über die Behandlung von Sportverlet-zungen informiert. In der Pause bestand bei einer Ausstellung die Möglichkeit zum „Anfassen und selber probieren“. Für Kreative gab es die Möglich-keit, mit Knochenzement zu arbeiten. Um 14 Uhr fiel dann der Vorhang, nicht ohne Ankündigung einer Folgeveranstaltung im nächsten Jahr.

Hans-Jürgen Winkelmann (links) mit

Bürgermeister Steffen Mues

Umfangreiches

Mitmachprogramm:

Laufband-Analyse und

Knochenzement zum

Anfassen

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Gesundheit

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12.00012.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einem unent-deckten Bauchaorten-Aneurysma, einer Erweiterung der Hauptschlagader im Bauchraum. „Bei etwa dem doppelten Durchmesser wird es gefährlich“, weiß Prof. Dr. med. Frank Willeke, Chefarzt der Chirurgischen Klinik im St. Marien-Krankenhaus Siegen. Bei Frauen liegt diese Grenze bei 4,5 Zentime-tern und bei Männern bei fünf Zentimetern. Männer sind sechsmal häufiger betroffen als Frauen. „Wir nennen das Bauchaorten-Aneurysma einen leisen Killer, weil es lange Zeit ohne Symptome bleibt“, so der Chefarzt. Platzt das Aneurysma, bleiben nur noch wenige Augenblicke, um ein Krankenhaus aufzusuchen. Nur 50 Prozent der Patienten schaffen es dann lebend ins Krankenhaus. Damit es nicht zum Notfall kommt, kann durch eine wenig belastende Ultraschalluntersuchung eine Vergrößerung vorher schnell fest-gestellt werden und eine anschließende Therapie viele Leben retten. Wird ein Aneurysma identifiziert, so muss es in regelmäßigen Abständen durch Ultraschall überwacht werden, größere Aneurysmen werden direkt nach unterschiedlichen Methoden operiert. „Konventionell wird der Bauchraum eröffnet und das Blutgefäß oberhalb und unterhalb der Arterienerweiterung abgeklemmt“, so Dr. med. Ronald Friedberg, Leiter der Sektion Gefäßchirur-gie am St. Marien-Krankenhaus. Bei der zweiten Variante wird eine Gefäß-prothese als Ersatz eingenäht. „Das geschieht über die Leistenarterie, eine so genannte Stent-Prothese wird von innen eingebracht, um das Aneurysma zu schienen und auszuschalten.“ Dieser Eingriff sei schonender, eigne sich jedoch nicht bei allen Aneurysmen.

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Die Sicherstellung der stationären medizi-nischen Versorgung und deren Weiterent-wicklung in der Region Siegen-Wittgenstein

waren zu Beginn der Krankenhausstrukturge-spräche vor gut zwölf Monaten die zentralen Zielset-zungen der Klinikträger der Region. Nach intensiven Verhandlungen konnte nun das Krankenhaus-Strukturkonzept für Siegen-Wittgenstein aus der Taufe gehoben werden, das die Krankenhausland-schaft in den nächsten Jahren prägen wird.

Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen

Knackpunkt bei den Verhandlungen war die Vor-gehensweise zum Bettenabbau in den unter-schiedlichen Abteilungen. Die Planungsbehörde erwartete, nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels und der älter werdenden Krankenhaus-Klientel, dass operative Bereiche eher zurückge-baut werden können als internistische. Ein weiterer Punkt der Strukturgespräche war der so genannte geriatrische Versorgungsverbund: Ein Klinikum bildet den Hauptversorger, dem auch die Betten zugewiesen werden. Die übrigen Kliniken ergänzen gemäß ihrer Schwerpunkte das Angebot. Ebenso wurde die psychiatrische Versorgung insge-samt verbessert und ausgebaut. Schließlich galt es eine Lösung für die Perinatalversorgung von Früh-geborenen zu finden. Hierzu wurden unterschied-liche Szenarien entwickelt, die jedoch, mit Unter-stützung der Planungsbehörden und des Landes, weiter entwickelt werden müssen.Alles in allem, meint Diakonie-in-Südwestfalen-Ge-schäftsführer Dr. Josef Rosenbauer, seien die Struk-turgespräche im Versorgungsgebiet ein geeignetes Mittel, um sich den Landesplanungsvorgaben an zu

Operation Krankenhaus gelungen

Aufgrund des auf Konsens ausgerichteten Handelns der Akteure wird dieses Konzept – wie die Vorgängervereinbarung vor gut zwölf Jahren – als Vorzeigeprojekt für Nordrhein-Westfalen gelten. Anders als damals ist der Kreis der Träger jedoch weiter und umfasst auch die Wittgensteiner Klinikträger. Als echte Strukturreform sichert sie dauerhaft die wohnortna-he Versorgung in der Region und erfüllt ebenso, unter Berücksichtigung von Sondereffekten, die Vorgaben des Landes. Gleichzeitig sind mit dem erzielten Konsens die Interessen der freigemeinnützigen Krankenhaus-träger mit jenen auf kommunaler Seite und jenen auf privater Seite in ein ausgewogenes Verhältnis gesetzt.

Leuchtturm für NRW

Kliniken erzielen Einigung

Politik

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Operation Krankenhaus gelungen

nähern und eine sinnvolle Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in der Region zu erreichen. „Das abgeleitete Konzept hat auch eine besonde-re Strahlkraft über die Region hinaus, da eine sehr heterogene Trägerstruktur eine Einigung suchte“, so Thomas Dörr, Geschäftsführer der Klinik Witt-genstein. Es wurden die Anforderungen von frei-gemeinnützigen Krankenhausträgern mit jenen auf kommunaler Seite und jenen auf privater Seite in ein ausgewogenes Verhältnis gesetzt.

Fortsetzung des Dialogs bleibt weiterhin erforderlich

„Unsere Einigung ist ein klares Signal für die Be-völkerung in unserer Region. Die medizinische Versorgung ist auf eine stabile Grundlage gestellt. Gleichfalls ist sichergestellt, dass die Behandlungs- möglichkeiten im Sinne der Patientinnen und Patienten weiter verbessert werden können. Die Einigung unterstreicht also, dass die Weiterent-wicklung der medizinischen Versorgung unter den gegebenen Rahmenbedingungen ein ständiger Prozess ist, der nur gemeinsam erfolgreich gelöst werden kann“, zeigt sich Hans-Jürgen Winkel-mann, Geschäftsführer des St. Marien-Kranken-hauses Siegen und Initiator der Strukturgespräche, von der Einigung überzeugt.„Aus diesem Grund bleibt die Fortsetzung des inten-siven Dialoges auch nach Beendigung der Konsens-gespräche zwingend erforderlich. Nur so können notwendige Veränderungen frühzeitig erkannt und weiterhin gemeinsam daran gearbeitet werden, das System zukunftsfest zu halten“, pflichtet ihm Bertram Müller als Vertreter des kommunalen Kli-nikträgers bei. „Oberstes Ziel ist ein Gesundheits-system, das konsequent daran ausgerichtet ist, was Patientinnen und Patienten tatsächlich brauchen“, fasst Stefanie Wied, Geschäftsführerin der DRK Kinderklinik die Meinung der Geschäftsführungen zusammen.Die Moderation des einjährigen Einigungspro-zesses übernahmen Mechthild Greive, Kranken-hausberaterin, Dortmund, und Karsten Gebhardt, ehemaliger Präsident der nordrhein-westfälischen Krankenhausgesellschaft, Bielefeld. Die Ergebnisse der krankenhausseitigen Einigungen sind zeit-gleich zur Vorstellung in der Presse den Vertretern der Krankenkassen mit der Bitte um Zustimmung zugeleitet worden.

Grundlage des Strukturkonzepts ist der Krankenhausrah-menplan NRW 2015, der für die rund 400 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen die Grundlage ihres Handelns bildet. Der Plan ist bis zum Ende des Jahres in allen Regionen um-zusetzen. Dabei enthält er, im Gegensatz zu den früheren Krankenhausplänen, nur relativ grobe Festlegungen für die einzelnen Krankenhäuser. Diese werden auf regionaler Ebene verfeinert, mit den Krankenkassen endverhandelt und schließlich durch die jeweiligen Bezirksregierungen und das Landesgesundheitsministerium verabschiedet. (Im Bild: Hans-Jürgen Winkelmann, Initiator der Strukturge-spräche)

Krankenhausplan NRW

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Light-Cola ist kalorienarm, weil sie keinen Zucker ent-hält. Sie ist doch damit ge-sünder als „normale“ Limo – oder nicht? Bei der Konkret-Befragung auf „Kultur pur“ gingen davon jedenfalls die meisten der Befragten aus. Jüngst wurde eine Studie ver-öffentlicht, in der das tägliche Trinken von Light-Getränken Gesundheitsschäden – bei-spielsweise Herzinfarkte und Schlaganfälle – begünstigte. Konkret ist den Fragen nach-gegangen, wie die Studien-Ergebnisse einzuschätzen sind und inwieweit bereits der gelegentliche Konsum von Light-Getränken schädlich ist: Die Gründe sind noch nicht eindeutig geklärt, und der Lebensstil spielt vermutlich eine wesentliche Rolle: Men-schen, die sich eh schon re-lativ ungesund ernähren und mitunter auch übergewichtig sind, versuchen diesen ne-gativen Lebensstil durch den Verzehr von Light-Getränken zu kaschieren. „Die Light-Cola wird zum Feigenblatt“, so ein Mediziner bei unserer telefonischen Anfrage. Diese Menschen gehören auch zu der Risikogruppe, die herzin-farkt- und schlaganfallgefähr-det ist.

Sie werden häufig für Löcher verantwortlich gemacht: die Kleidermotten oder vielmehr ihre Larven. Zwar fressen sie am liebsten Schurwolle, wer-den aber auch von Schmutzresten aller Art wie magisch angezogen. Hängt an so einem Fleck dann Baumwolle dran, verspeisen sie die gleich mit. Der Unterschied: Wenn eine hungrige Larve am Shirt genagt hat, dann sitzen meistens mehrere Löcher dicht beieinander. Ein einzelnes kleines Loch lässt eher auf mechanische Ursachen wie dem spitzen BH-Verschluss in der Waschtrommel schließen.

LochfraßWoran man Motten und Konsorten erkennt

Die steigende Lebenserwartung spiegelt sich auch in Deutschlands Krankenhäu-sern. Sie müssen sich darauf einstellen, dass 2030 bereits zwei Drittel der Pati-enten über 60 Jahre alt sein werden. Heute ist es etwa die Hälfte der Patienten. Die Zahl der Hochbetagten über 80 Jahre wird sich in 15 Jahren von vier Millionen auf zehn Millionen mehr als verdoppelt haben. Damit steigt auch der Bedarf für geriat-rische Behandlungsangebote. Die Geriat-rie bildet eine Nahtstelle, in der die Kom-

ZukunftsmedizinGeriatrie gewinnt an Bedeutung

Panorama

petenzen unterschiedlicher medizinischer Fachrichtungen zusammenkommen und gebündelt werden. Im Siegerland soll dies durch den Geriatrieverbund erreicht wer-den, zudem sich die Kliniken der Region verpflichtet haben - siehe hierzu auch den ausführlichen Bericht in dieser Ausgabe. Hat sich beispielsweise ein älterer Patient mit dem gefürchteten Schenkelhalsbruch verletzt, dann wird er vom Unfallchirurgen behandelt und zugleich von einem Geriater – und das möglichst nahtlos.

LightDie Gefahr aus dem Strohhalm

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Bei einem Sonnenbrand gilt als erstes: raus aus der Sonne. Und dann: kühlen. Dies kann durch eine Dusche oder feuchte Handtücher geschehen. Vorsicht ist gebo-ten, wenn der Betroffene durch die Sonne sehr erhitzt ist oder unter Herz-Kreislau-ferkrankungen leidet. Dann empfiehlt die Konkret-Redaktion, lieber mit lauwarmen Wasser statt mit kühlem zu beginnen. Bei

VerbranntSofortmaßnahmen beim Sonnenbrand

Kindern heißt es ebenfalls achtsam vor-zugehen. Sie unterkühlen leichter als Er-wachsene. Der Hautarzt rät auch zum vorsichtigen Gebrauch von Coolpacks: Aber immer ein Tuch zwischen Kälte und Haut legen. Das verhindert Erfrierungen. Später kühlen spezielle Lotionen die verbrannten Stel-len.

GepresstNicht alles darf sich Chips nennen

Bei uns und in den USA heißen sie Chips, Briten und Irländer sagen Crisps dazu; sie verstehen unter Chips Kartof-felfritten. Nicht alles, was aussieht wie Chips beziehungsweise Crisps, darf sich bei uns auch so nennen. Das deutsche Lebensmittelrecht legt fest, dass Kar-toffelchips direkt aus Kartoffelscheiben hergestellt werden müssen. Im Han-

del sind deshalb noch die sogenann-ten chipsähnlichen Produkte, die aus Kartoffelpulver zu Stapelchips gepresst werden. Egal ob Bio- oder konventio-nelle Ware: Chips und chipsähnliche Snacks enthalten meist viel Salz und haben einen hohen Fettgehalt. Das schmeckt zwar gut, kann aber ‚Gift‘ für Blutdruck und Körpergewicht sein.

Die luftige Kleidung bei Kul-tur pur auf dem Giller hat so manchen daran erinnert, dass in der kalten Jahreszeit zu viele Reserven angelegt wur-den. Intervallfasten, Entgif-tungsdiäten, „Paleo Diet“, die HCG-Diät, Insulin-Trennkost oder Basenfasten könnten dann wieder angesagt sein – same procedure as last year? Aber: Solch kurzzeitige Diä-ten wirken nicht dauerhaft und gefährden eine ausgewo-gene Nährstoffzufuhr“, sagt Chefarzt Dr. Heinrich Franz. „Schnell viel abnehmen und genauso schnell wieder das Ausgangsgewicht oder sogar mehr erreichen – das cha-rakterisiert diese Diäten und kann zum so genannten Jojo-Effekt führen“, so Franz. Stattdessen empfiehlt er eine langfristige Gewichtsabnah-me, basierend auf einer Kom-bination aus Ernährungsum-stellung, Verhaltensänderung und einer Steigerung der körperlichen Aktivität. Eine vollwertige Ernährung sowie ca. 30–60 Minuten Bewegung pro Tag gehören zusammen und helfen, das Gewicht zu regulieren.

DiätJedes Jahr aufs Neue

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Rätsel

PanoramaPanorama

Liebe Leserinnen und Leser,

Gesucht wird dieses Mal ein wichtiges Aufgabengebiet der gesundheitlichen Aufklärung. Bitte die Lösung aufschreiben und bis zum 15. August an die Redaktion der Marien konkret (St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Referat Marketing & Kommunikation, Kampenstr. 51, 57072 Siegen) senden. Unter allen fristgemäß vorliegenden Einsendungen mit richtigem Lösungswort wird ein Überraschungspreis verlost.

Die Gewinnerin des letzten Rätsels ist Frau Katharina Kreuz, Betzdorf.

Es wird keine Gewähr übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfolgt in der nächsten Ausgabe. Wir wünschen viel Glück!

Ihre Redaktion

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Rätsel

Auflösung Rätsel 77

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Innovation

Plötzlich poltert es bedrohlich in der Brust, dann kehrt wieder Ruhe ein. Herzrhythmus-störungen sind unangenehm, jedoch selten

gefährlich. Gelegentlich erfordern sie eine Be-handlung. Im von Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Buerke geleiteten Herz-Zentrum im St. Marien-Krankenhaus Siegen werden jetzt Patienten mit einer neuen und zugleich effektiven Technik – der so genannten Kryo-Ablation – therapiert. Durch den gezielten Einsatz von Kälte, so der Leiter des 33-köpfigen Ärzteteams des Zentrums, können die Fehlreize des Herzens ausgeschaltet werden.

Gestörte Frequenz

Normalerweise erzeugt der sogenannte Sinuskno-ten, ein kleiner Bereich im Herzvorhof, elektrische Impulse für den Herzschlag. Diese werden über den etwas tiefer gelegenen AV-Knoten, in die Herz-kammern geleitet. Herzrhythmusstörungen kön-nen auftreten, wenn der Sinusknoten die elektri-schen Impulse nicht ordnungsgemäß erzeugt, die Impulse nicht richtig weitergeleitet werden oder zusätzliche Impulse im Vorhof oder der Kammer gebildet werden.Bei Herzrhythmusstörungen wird die normale Herzfrequenz durch verschiedene Ursachen ge-stört. Das Herz schlägt dann entweder zu lang-sam (Bradykardie), zu schnell (Tachykardie) oder unregelmäßig (Arrhythmie). Es gibt Störungen in der Bildung von elektrischen Impulsen, die einen Herzschlag auslösen sollen und Störungen der Weiterleitung dieser Impulse.„Herzrhythmusstörungen im Vorhof sind prinzipi-ell nicht lebensgefährlich, können aber das Risiko für einen Schlaganfall steigern“, erklärt Dr. med. Johann Mermi, Sektionsleiter Elektrophysiologe im St. Marien-Krankenhaus Siegen. Vorhofflim-mern ist die häufigste schwere Rhythmusstörung, allein in Deutschland sind 18 Prozent der 70 bis 80jährigen betroffen.Falls eine medikamentöse Behandlung nicht er-folgreich ist, lässt sich die Ursache durch den ge-zielten Kathetereingriff beheben. Dabei wird das

Gewebe, das den „Kurzschluss“ im Herz verurs-acht, verödet. Das geschieht konventionell über Hitze (Hochfrequenzablation) oder wie jetzt vorge-stellt, mittels Kälte (Kryo-Ablation).

Ergänzung des Leistungsspektrums

„Mit dieser sehr schonenden Methode wurden weltweit bisher 35.000 Betroffene erfolgreich be-handelt“, so Mermi. Unter örtlicher Betäubung des Patienten führt der Arzt den Katheter über die Lei-ste ein bis zu den vier Lungenvenen im linken Vor-hof. An der Spitze des Katheters befindet sich ein Ballon, der am Herzen mit gasförmigem Kühlmit-tel gefüllt wird. Es kühlt den Ballon auf -40 bis -50 Grad Celsius ab und entzieht dem Gewebe schlag-artig Wärme. Überall dort, wo der Ballon gezielten Kontakt zum Herzgewebe hat, wird es verödet

Den Rhythmus herbeifrierenNeues Verfahren in der Kardiologie

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und verliert seine elektrische Leitfähigkeit – der Kurzschluss ist dann meist dauerhaft behoben. 70 Prozent der Patienten sind nach der Erstbehand-lung und einem dreimonatigen Heilungsprozess beschwerdefrei.„Diese Methode ergänzt das Leistungsspektrum unseres Zentrums“, sagt Prof. Dr. med. Michael Buerke, der neben seiner Tätigkeit als Chefarzt im St. Marien-Krankenhaus Siegen auch kooptiertes Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin ist. Seit 2007 werden im St. Marien-Krankenhaus Siegen elektrophysiologische Untersuchungen durchgeführt. Mermi, der im vergangenen Jahr die Sektionsleitung im St. Marien-Krankenhaus Siegen übernommen hat, setzt seine langjährige Erfahrung ein und unterstützt die Weiterentwick-lung des Siegener Herz-Zentrums.

Blick in ein Herz-

katheterlabor der

Medizininischen

Klinik II

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Gesundheit

Mit zunehmendem Wohlstand steigt auch die Anzahl der Neuerkrankungen der Reflux-Krankheit, die im Volksmund ver-

einfacht als Sodbrennen bezeichnet wird. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Joachim Labenz und Prof. Dr. med. Frank Willeke erhielten die zahlreichen Besucher des Siegener Reflux-Tages einen detaillierten Überblick über die aktuellen Fortschritte in Diagnostik und Therapie dieser Er-krankung. Die Veranstaltung fand zum ersten Mal im Haus der Siegerländer Wirtschaft statt.Die Reflux-Krankheit bezeichnet eine entzünd-liche Erkrankung der Speiseröhre, welche unter Umständen sogar zu Krebs führen kann. Kompli-kationen zeichnen sich etwa durch Blutungen, Ge-schwüre und Verengungen im Bereich des Über-gangs von Speiseröhre und Magen aus.

Übliche Verdächtige

„Medikamente und die Änderung der Lebens- und Essgewohnheiten können den Reflux günstig be-einflussen“, erklärte Dr. med. Gisela Labenz, ärzt-liche Leiterin des Reflux-Zentrums Siegerland, in ihrem anschaulichen Vortrag. Einen großen Ein-fluss auf die Reflux-Erkrankung hätten die Zusam-mensetzung und die Art der Nahrungseinnahme.

Zu stark gesalzene, süße, saure Speisen, fettreiche und zu üppige Mahlzeiten könnten die Beschwer-den verstärken. Auch Alkohol und Nikotin setzte die Ärztin auf den Index. Sie schwächten den unteren Schließmuskel der Speiseröhre und ver-schlimmern so die Erkrankung.„Die Reflux-Erkrankung kann zu Recht als Volks-krankheit betrachtet werden. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die nicht bagatellisiert wer-den sollte und häufig die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt“, ergänzte Prof. med. Dr. Joachim Labenz, Medizinischer Direktor des Diakonie-Klinikums die Ausführungen. Er verdeutlichte, als führender Reflux-Spezialist in Deutschland, an-hand unterschiedlicher Studien, wie stark die Er-krankung in den Hintergrund gedrängt wird: „Die Patienten gehen zu ihrem Arzt und vertrauen eben-so wie der Arzt auf die Wirkung der verschriebenen Medikamente. Dass diese für den individuellen Fall mitunter nicht die volle Wirkung entfalten, wird als Schicksal aufgefasst. Eine Leidensgeschichte fin-det ihre Fortsetzung.“ Verdeutlicht wurden seine Erfahrungen als Arzt anhand eines Erfahrungsbe-richts, den ein Patient den Zuhörern vermittelte. Sein Leidensweg endete schließlich bei Dr. med. Dietmar Stephan, einem führenden Experten der minimal-invasiven Chirurgie, der ihm einen sog.

Volkskrankheit Sodbrennen1. Siegener Reflux-Tag

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Magenschrittmacher implantierte. Mit diesem sei er nahezu beschwerdefrei. Anhand dieses Erfah-rungsberichts, moderiert von seinem Operateur, entspann sich eine lebhafte Diskussion, bei der auch die Zuhörer ihre Erfahrungen miteinbrach-ten. Sie zeigte, dass ein solcher Leidensweg eher die Regel denn die Ausnahme ist.Und tatsächlich: Jeder fünfte Bürger in Deutschland leidet mindestens einmal pro Woche unter Reflux-Beschwerden. „Die hartnäckigen Symptome wie Sodbrennen und bitterer Geschmack sind vielfach bekannt und geben häufig Anlass zur Selbstme-dikation“, so Prof. Dr. med. Joachim Labenz. Die Symptome könnten sich auch durch einen dump-fen Schmerz oder Druck hinter dem Brustbein be-merkbar machen. Dies hänge häufig mit Art und Menge der Nahrung zusammen und trete sogar während der Schlafperioden auf. Mitunter würden diese Beschwerden als Herzleiden fehlinterpretiert. Erschwerend wirkten sich Schluckstörungen, mor-gendliche Heiserkeit und chronisch vermehrtes Aufstoßen aus. Diese könnten bis zu chronischem Husten, Bronchitis, Lungenentzündung und Asth-ma führen. „Darüber hinaus gibt es eine Vielfalt von weiteren Symptomen und Beschwerden, die mitunter auch von Ärzten fehlinterpretiert werden. Dies spricht für einen interdisziplinären Ansatz“, sagte Prof. Dr. med. Frank Willeke, Chefarzt der Chirurgischen Klinik im St. Marien-Krankenhaus Siegen, und verwies auf den kooperativen Ansatz des Reflux-Zentrums Siegerland. „Unser Projekt beschäftigt sich intensiv mit der Diagnostik und Therapie der Patienten.“

Klarer Weg der Behandlung

Er beschrieb dann auch den typischen Ablauf nach dem Vorgespräch im Reflux-Zentrum bis hin zum Eingriff: Nach einer Magenspiegelung, zum Aus-schluss von schwerwiegenden oder bösartigen

Veränderungen, wird die Behandlung medika-mentös eingeleitet. Diese sei in vielen Fällen auch ausreichend. Bei hartnäckigen Befunden oder bei Unverträglich-keiten der Medikamente kann und sollte eine ope-rative Korrektur der Muskelschwäche im Übergang zur Speiseröhre erwogen werden. Dabei wird eine Magenmanschette um die Speiseröhre herum ge-legt und stellt gewissermaßen eine Rückflusssperre für den sauren Mageninhalt dar. Diese Operation wird heutzutage minimal-invasiv, als sogenannter „Schlüssellocheingriff“ durchgeführt.

Fortsetzung folgt

Nach den Vorträgen nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit, unmittelbar ihre Fragen an die Ärzte zu adressieren. „Unser Ziel so Berührungsängste abzubauen, die eine wesentliche Ursache für die Dunkelziffer bei der Reflux-Krankheit sind, haben wir erreicht“, fassten die beiden Leiter des Reflux-Tages zusammen. Es ist geplant, den Siegener Reflux-Tag zu einer regelmäßig wiederkehrenden Veranstaltung zu entwickeln.

Entwarnung

Die Ernährungsmedizin gibt Entwarnung: Leichte Beschwerden klingen gewöhnlich durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, etwa durch Anpassung der Nahrungsqualität ab. Hierzu gehören beispielsweise die Vermeidung von Süßigkeiten – insbesondere Schoko-lade, Weißwein und fettigen Speisen, kleinere Mahlzeiten auf den Tag verteilt, Gewichtsreduktion sowie kein Nikotin. Nur schwerere Kompli-kationen führten mitunter zu operativen Eingriffen.

Dr. Gisela Labenz und Prof. Dr. Frank Willeke

1. Siegener Reflux-Tag

Dr. Dietmar Stephan (rechts)im

Gespräch mit einem Patient

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An den Begriff „Hidden Champions“ hat sich die Öffentlichkeit gewöhnt. Es ist die liebe-voll gemeinte Beschreibung mittelgroßer

Unternehmen, die sich ihren Platz an der Weltspit-ze erarbeitet haben. Das Krankenhaus vor Ort mit ähnlich liebevollem Zungenschlag als Hidden Hero zu bezeichnen, ist demgegenüber völlig undenk-bar, obgleich die Herausforderungen auch dort im-mens sind: Krankenhäuser sollen gesellschaftliche Aufgaben lösen, innovativ sein und mit begrenzten Mitteln arbeiten. Auf der Management-Konferenz Tagung des VKD, Landesgruppe NRW, am 19. und 20. März 2015 in Köln suchten Klinikmanager aus Nordrhein-Westfalen nach Lösungen, wie Kran-kenhäuser ihren Platz als soziale Unternehmen auch in der öffentlichen Wahrnehmung wieder einnehmen können.

Soziales Unternehmertum

„Wir möchten raus aus der Spirale von Anfein-dungen, die die Handelnden in den Kliniken in ein negatives Licht rücken, und wollen uns damit klar vor unsere Mitarbeiter stellen. Die Politik und die Öffentlichkeit sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich die Kliniken – vom Mitarbeiter auf der Station über den Arzt im Operationssaal bis hin zum Verwaltungsangestellten – als Sach-walter für die Interessen der ihnen anvertrauten Menschen sehen“, fasste Wolfgang Mueller, Lan-desgruppen-Chef des VKD in Nordrhein-Westfa-len, die Position der Klinikmanager zusammen. „Wir sind die Frontalangriffe auf die Krankenhäu-ser leid“, so Müller.

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Hidden Heroes

(Nicht-)Wissen

„Mir ist nichts bekannt von konkreten Umsetzungs-schritten der Eckpunkte der Bund-Länder-Arbeits-gruppe zur Krankenhausreform – obwohl ich eine derjenigen bin, die eingebunden sein sollte.“ Barbara Steffens, NRW-Gesundheitsministerin am 19. März anlässlich der VKD-Management-Konferenz in Köln.

Management-Tagung in Köln

„Soziales unternehmerisches Handeln bedeutet für uns nicht, dass wir wehklagend am Zipfel der Politik hängen. Wir möchten auch als aktiv Han-delnde wahrgenommen werden, die mit ihren Kliniken Werte schaffen“, ergänzte Hans-Jürgen Winkelmann, Vorstandsmitglied der Landesgrup-pe. Er bezog sich dabei auf eine Studie der Uni-versität Siegen, die am 19. März an die Gesund-heitsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Steffens, übergeben wurde. „Wir schaffen erhebliche Werte und sind vielerorts die größten Arbeitgeber.“ Anders als in anderen Branche „ver-bleibt die Wertschöpfung zudem in der Region, was Krankenhäuser, neben ihrer Bedeutung für die öffentliche Infrastruktur, als wichtige Bestand-teile der regionalen Wirtschaft kennzeichnet“, so Winkelmann.

Vertreter des soliden Mittelstands

Mit der Managementtagung in Köln möchte der VKD verstärkt in die öffentliche Diskussion ein-steigen, sich als verlässlicher Sachwalter für die Patienten anbieten und das Feld nicht weiterhin den Spitzenfunktionären der Krankenkassen und ihrer weit vom Patienten entfernten Polemik ge-genüber Krankenhäusern überlassen. Ihr Haschen nach Öffentlichkeit über das Bedienen von nega-tiven Klischees sei allzu offensichtlich. „Als Vertreter eines soliden Mittelstands und Stell-vertreter für hunderttausende Mitarbeiter appel-lieren wir nachdrücklich an die Politiker auf allen Ebenen, sich für nötige Reformen einzusetzen. Polemik hilft hier nicht. Die Basis für eine sinn-volle Weiterentwicklung der medizinischen Ver-sorgung kann nur Vertrauen in und Anerkennung für die außergewöhnlich hohe Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kran-kenhäusern sein. Sie sind die echten Heroes im System“, bekräftigte Dr. med. Dirk Albrecht, stell-vertretender Landesvorsitzender.Für Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK-Rheinland-Hamburg, ist die Wirtschaftlich-keit der Krankenhäuser in NRW fallbezogen in Ordnung. Anders sei es, wenn der Bürger/Einwoh-nerbezug hergestellt werde. Mohrmann beschrieb „zwei Lager“ bei den Krankenkassen, einmal das wettbewerbsliberale Lager, dessen Hoffnungen auf Strukturbereinigungen infolge des DRG-Systems

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sich nicht erfüllt hätten; auf der anderen Seite die Anhänger einer qualitätsgesteuerten Planung. Mohrmann sprach sich ausdrücklich gegen den „Hamsterradeffekt“ als Wettbewerbsfaktor aus. Das bereits „hohe Qualitätsniveau in den Kranken-häuser“ könne noch gesteigert werden. NRW-Ge-sundheitsministerin Barbara Steffens betonte die Problematik des demographischen Wandels mit eindrucksvollen Zahlen: So werde das Land NRW bis 2030 jedes Jahr 60.000 Schulabgänger weni-ger haben als zurzeit. Das Gesundheitswesen ste-he dann vor der Problematik, die Beschäftigten zu finden, die benötigt werden. In dieser Frage geht die Ministerin konform mit der Einschätzung der Klinikleiter, die bereits heute deutliche Engpässe bei der Personalrekrutierung spüren. Laut Steffens werde im Gesundheitswesen „einem Mehr an Auf-gaben ein Weniger an Ressourcen“ gegenüberste-hen. Dies sei die Kernbotschaft, „die über allem steht“, und davon müssten sich die Politik und alle Beteiligten leiten lassen bei der Diskussion, wie „Prozesse und Strukturen verändert werden sol-len“. Große Erwartungen verbindet Steffens mit einer verbesserten Prävention, die dazu dienen soll, „das Anwachsen der Bedarfe zu minimieren“. Wenn dies nicht gelinge, „werden wir mit den Res-sourcen überhaupt nicht hinkommen“, so Steffens. Landesgruppenvorstand des VKD

Die eigentlichen „Heroes“ im Krankenhaus:

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wie die Kliniken sich letztendlich auf die Reformen in Bund und Land einstellen und welchen Beitrag sie zu deren Umsetzung leisten können, hinter-fragten schließlich selbstkritisch Pastor Norbert Groß, Verbandsdirektor des Evangelischen Kran-kenhausverbands Deutschlands, und Bernhard Ziegler, Vorstandsmitglied des Interessensver-bands kommunaler Krankenhäuser: Die Kranken-häuser sähen zwar den Veränderungen selbstbe-wusst entgegen und stellten sich konstruktiv dem Qualitätswettbewerb, doch gäbe es auch trägersei-tig komplexe Herausforderungen, die vordringlich gelöst werden müssten.

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Von heute auf morgen wird das Leben plötz-lich auf Kante genäht. Da ist nichts mehr, so wie es war. Jetzt liegt die Diagnose auf dem

Tisch. Und die ist fatal. Sie zieht dir den Boden unter den Füßen weg. Du hast die Plattform verloren. Und die Hoffnung ist eine graue Wand. Zunächst Mal. Du suchst nach den vielzitierten rettenden Stroh-halmen. Aber, die liegen auch nicht irgendwo sicht- und greifbar herum. Die Diagnose lähmt: Krebs! Da kannst du nicht einfach eine Nacht drüber schla-fen – und dann sieht das schon anders aus. Beileibe nicht. Das bleibt. Kann man drehen und wenden wie man will. Ein Schreckgespenst ist Wirklichkeit geworden, ist ab sofort der neue Lebenspartner. Besitzergreifend und fordernd.

Wie ist das eigentlich, wenn der Blitz aus heiterem Himmel die menschliche Wetterlage spaltet? Wie fühlt sich das neue Leben nach der Diagnose an?

Achtung für Kämpfer

Wir sind hingegangen zu Betroffenen. Mit allem haben wir gerechnet. Dass wir aber auf so viel Le-bensbejahung und positive Grundstimmung trafen, das hatten wir nicht unbedingt auf dem Schirm. Wie tritt man eigentlich Menschen gegenüber, die alle eines gemeinsam haben: Krebs. Da wächst die eige-ne Unsicherheit zu einem XXL-Hemmschuh heran. Doch: Alles entwickelt sich ganz anders, als wir mit-ten unter ihnen sind. Die Unsicherheit verfliegt wie

Patientenstammtisch im St. Marien-Krankenhaus

Dr. Karsten Franke, Leitender Oberarzt, sieht in dem Patienten-Stamm-tisch einen „enormen sozialen Rückhalt“ für den einzelnen. Auch Schwester Marion Hasenau sieht in dem Patienten-Stammtisch ein Stück Lebensqualität, „etwas ganz Wertvolles“, ein Hilfsangebot von Patienten für Patienten.

Wertvolle Institution

Wenn ein Schreckgespenst Wirklichkeit wird

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von der Windsbraut getragen, vielmehr: Achtung macht sich breit. Achtung vor Menschen, die den Kampf gegen einen unberechenbaren Feind aufge-nommen haben. Sie haben im Patienten-Stamm-tisch des Siegener St. Marien-Krankenhauses ein Netzwerk gefunden und nennen sich (mehr oder weniger scherzhaft) „Tröpchesclub“. Weil sie wäh-rend der Chemotherapie stundenlang am „Tropf“ (Infusion) hängen.Liesa Hähner (70): „2008 erhielt ich die schlechte Nachricht. Letztlich habe ich es so genommen, wie es kam… Die Gruppe im Krankenhaus hilft mir, tut mir gut… .“ Karin Haindl (67): „Als sie mir sagten, dass ich Krebs habe, dachte ich zuerst: ‚Nein, das kann nicht sein. Das bist Du nicht.‘“ Sie fühle sich in der Gruppe aufgehoben. „Und, wenn ich etwas zu sagen habe, dann wissen alle Leute hier, wovon ich rede.“ Ihre Schwester Marie-Luise Hainke (62): „Am Anfang war es ein großer Schock für alle.“ Iris Gerhards (81) ist seit zehn Jahren krank: „In der Gruppe habe ich gelernt, wie wichtig eine positive Grundeinstellung ist.“ Heinz Rieger (85): „Seit No-vember 2014 weiß ich, dass ich Krebs habe. Ich bin froh, dass es diese Gruppe gibt. Sie hilft mir.“ – Stim-men, die stellvertretend für alle anderen Besucher des Patienten-Stammtisches stehen. Noch etwas empfinden alle: „Wir bekommen jede denkbare Unterstützung, die wir brauchen. Es gilt, Menschen Mut zu machen, sich der Krankheit zu stellen. Ir-gendeinen Weg gibt es immer.“

Herzlicher Menschenfreund

Plötzlich geht einen Raunen durch die Runde. In den Gesichtern schreibt sich das Lächeln quer. Ein guter Freund geht von Tisch zu Tisch, umarmt jeden einzelnen, jede einzelne. Ein charismatischer Typ, voller personifizierter Zuversicht, ein menschliches Trostpflaster: Pastor Thadeusz Senkowski. Ein Mann, der sich besser erleben als beschreiben lässt. Der kommt glaubwürdig rüber, ohne Schnörkel, steuert die Herzen auf gerader Fahrbahn an. „Ganz von der menschlichen Seite her, ohne Bekehrung, ihn interessiert der kranke Mensch.“ Das sagen sie über ihn. Und das hat was! Viele Wochen später fällt mir eine Vortragsankündigung ins Auge: „Wenn die Medizin am Ende ist, dann hilft nur die Liebe.“ Re-ferent ist Pastor Thadeusz Senkowski. Da erinnere ich mich noch einmal intensiv an diesen herzlichen und erquicklichen Menschenfreund und die warme Stammtisch-Atmosphäre.

Im Stationsfoyer – die Hoffnung auf einen eigenen Raum hält an – richten sie sich ein. Ein paar Tische zusammen-geschoben, Stühle herangerückt. Es duftet nach Kaffee. Die Brötchen sind knackig. Eine ganz normale Gesellschaft, so scheint es. Gesprächsfetzen und Lachen. Herzliche Begrüßung für einen Neuankömmling. Ungewöhnlich: Infusions-Ständer ragen aus der Kulisse – wie Antennen. Dazwischen beeindruckend gute Stimmung. Schon seit Jahren treffen sie sich. Immer wieder donnerstags. Rund ein Dutzend findet sich jeweils zu den Stammtischrunden ein. „Der harte Kern besteht aus zwölf Personen“, sagen sie… . Und: „Wir reden über alles, über Gott und die Welt.“ Trübsal steht nicht auf der Tagesordnung.

Tröpchenclub

Die fröhliche Runde der Stammtischler wird ein paar Grad gedämpfter: „Natürlich gibt es auch Schicksalsschläge, mit denen wir klar kommen müssen. So sind in den letzten Jahren 25 Patienten gestorben.“ In der Gruppe „setzen wir uns auch mit Glaubensfragen auseinander. Natürlich. Einige werden erstmalig damit konfrontiert“. Nicht jeder-manns Sache. Oder vielleicht doch? Als jemand sagt„über Leben und Tod entscheiden nicht wir, das tut ein anderer“, läuft ein zustimmendes Nicken von Tisch zu Tisch. Stille kerbt die Unterhaltung. Stille Pausen sind eine Sache für sich: Da ist man mit sei-nen Gedanken allein unterwegs. Stille kann verflixt unangenehm werden. Das zieht sich... Eine sagt: „Es sind noch Brötchen da…“ Und du weißt: Das Le-ben geht weiter. Von Dieter Gerst, mit freundlicher Unterstützung von Durchblick.

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Schwerpunkt

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4.300Unter dem Motto „Keine Keime“ informierte das St. Marien-Krankenhaus Siegen seine Patienten und Besucher mit einer Ausstellung, die Krankheits-keime und deren Behandlung mit Antibiotika medizingeschichtlich einord-nete. Die Ausstellung beschrieb, welche Rolle Bakterien für das menschliche Immunsystem spielen, in welchen Fällen sie Krankheiten auslösen können und wie die Wissenschaft sie erstmalig entdeckt hat. Die Schau stellt die medizingeschichtliche Bedeutung von Antibiotika heraus, thematisiert aber auch die Probleme der heutigen Behandlung in Krankenhäusern aufgrund von antibiotikaresistenten Krankheitserregern, gegen die mindestens ein gängiges Antibiotikum nicht länger wirkt, da die Erreger Abwehrstrate-gien entwickelt haben – Krankenhäuser beziffern die Mehrkosten für die Behandlung eines MRSA-Patienten auf 1.600 bis 4.300 Euro pro Tag. Weil das Desinfizieren der Hände eine zentrale Schutzmaßnahme ist, um die ungewollte Verbreitung krankmachender Keime in Krankenhäusern zu ver-hindern, gehört zu der Ausstellung auch ein freiwilliger Selbsttest. An einer Infosäule können sich alle Interessierten mit einer Testflüssigkeit die Hände desinfizieren und dann unter einer speziellen UV-Lampe kontrollieren, ob sie das Testmittel korrekt und flächendeckend aufgetragen haben.

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Lernprozesse integrieren

Es ist eine große Herausforderung,

Kinaesthetics-Lernprozesse in einen

Klinik-Betrieb nachhaltig zu integrie-

ren. Die Erfahrung zeigt, dass Peer

Tutoren dazu beitragen, dass die

Lernprozesse und Entwicklung wei-

ter gehen. Im April konnte nun eine

Inhouse Weiterbildung zum Kinaes-

thetics Peer Tutoren erfolgreich abge-

schlossen werden. Peers sind Gleich-

rangige oder Ebenbürtige, in unserem

Fall die Kolleginnen oder Kollegen in

einem Team, die einen Grund- oder

Aufbaukurs besucht haben und Ki-

naesthetics anwenden. Peer Tutoren

können in bestimmten Situationen

erlebte Bewegungs- und Anleitungs-

situationen reflektieren und sinnvolle

Lernschritte gestalten.

Name Tätig als Name d. Kindes DatumAbusafieh, Mohammed Funktionsoberarzt Orthopädie Nadia 20.04.2015

Cordes, Kamila Gesundheits- und Krankenpflegerin Rayn Liam 17.11.2014

Springerpool

Görg, Anna-Lena Gesundheits- u. Krankenpflegerin Elisabeth u. Johannes 04.04.2015

ZNA / CPU

Krolzig, Martin Leitender Oberarzt Gynäkologie Felix Johannes 22.03.2015

Kurz, Ruben Benjamin Assistenzarzt Chirurgie Philippa Aimée 05.03.2015

Marks, Steffen Metzger Hauptküche Jaiden 12.04.2015

Metzner, Rafael Maler und Lackierer Lukas 04.03.2015

Münker, Sarah Gesundheits- u. Krankenpflegerin A1 Lina 28.02.2015

Sattler, Alexander Gesundheits- u. Krankenpfleger A4 Emma 19.04.2015

Schneider, Daniela Krankenschwester / Springer Elmar 31.03.2015

Schreiner, Christine MTRA, Röntgen Lina Marleen 22.03.2015

Stockinger, Christina Arzthelferin, Hämatologie Nick 08.03.2015

Wittzek, Nina Isabella Gesundheits- u. Krankenpflegerin Phil Luis 19.02.2015

Anästhesie Pflege

Name Tätig als DatumBender, Antje Pflegehilfskraft MHW 01.03.2015

Berndt, Jennifer Hebamme Kreißsaal 15.05.2015

Braun, Karoly Mitarbeiter Ver- und Entsorgung 15.01.2015

Butnaru, Mihaela Alltagsbegleiterin MHW 15.04.2015

Dobesch, Florian Alltagsbegleiter MHW 15.04.2015

Dr. med. Fröhlich, Roland Assistenzarzt Anästhesie 16.03.2015

Frebgen, Petra Pflegefachkraft HSK 01.04.2015

Gombos, Gabor Laszlo Mitarbeiter Ver- und Entsorgung 15.04.2015

Großmann, Mark Haustechnik Pool 01.02.2015

Haberlass, Andrea MTRA, Radiologische Diagnostik 01.03.2015

Hähner, Tatjana M F A im AZAM 01.05.2015

Heibach, Anja Alltagsbegleiterin MHW 01.03.2015

Helle, Annerose Kinderpflegerin Kita „Flohzirkus“ 01.06.2015

Kemp, Yvonne Pflegehilfskraft HMT 01.03.2015

Klappert, Alexandra Pflegehilfskraft MHW 15.05.2015

Kocur, Beate Krankenschwester D2 01.03.2015

Laß, Rebecca Gesundheits- und Krankenpflegerin A0 01.06.2015

Leonhardt, Sarah Med. Fachangestellte MVZ Radiologie AZAM 15.05.2015

Leukel, Ulrike Sonderdienst HSR 01.03.2015

Lisy, Jessica Azubi AP MHW 01.05.2015

Liu, Gang Assistenzarzt Orthopädie 01.04.2015

Manaa, Nicole Azubi AP MHW 01.05.2015

Pilz, Eva Gesundheits- und Krankenpflegerin A0 01.03.2015

Rieks, Hans Joachim Alltagsbegleiter HSE 01.04.2015

Scheuer, Linda Assistenzärztin Orthopädie 01.05.2015

Schlemper, Janina Pflegefachkraft MHW 01.04.2015

Schöler, Karin Sonderdienst HSR 01.04.2015

Stahl, Eva-Katharina Pflegehilfskraft HSE 01.03.2015

Stützel, Anja Med. Schreibkraft, Frauenklinik 01.04.2015

Trapp, Mareike Pflegehilfskraft HMT 01.03.2015

Weber, Gabriele Alltagsbegleiter HSE 01.04.2015

Weyerke, Nicole MFA, Frauenklinik 23.02.2015

Geburten

Neueintritte

Name Tätig als Name neu DatumKnappstein, Karola Assistenzärztin Gyn. Sting 02.05.2015

Leidig, Theresa Gesundheits- u. Krankenpflegerin A1 Moos 24.04.2015

Moos, Stefan Gesundheits- u. Krankenpfleger A1 24.04.2015

Heiraten

Intern

E-Learning

In Ergänzung zu den Fortbildungen

mit Präsenzpflicht, stehen seit dem

letzten Jahr über die eLearning Platt-

form im Intranet vier Module zu

Pflichtunterweisungen für alle Mit-

arbeiter des Unternehmens zur Ver-

fügung. Die Bearbeitung eines Mo-

duls erfordert ca. eine Stunde reine

Arbeitszeit. Die ausgewählten Modu-

le (Arbeitsschutz, Brandschutz, Da-

tenschutz, Hygieneschutz) sind ein-

fach und verständlich aufgebaut. Wer

über einen Internetanschluss inkl.

flash-player und Ton verfügt, hat da-

mit unabhängig von Raum und Zeit

die Option, sich in ruhiger Atmos-

phäre ungestört fortzubilden. Für je-

des abgeschlossene Modul erhält man

eine automatisch erstellte Teilnahme-

bescheinigung; gegen Vorlage in der

Personalabteilung erhält der Mitar-

beiter jeweils eine Zeitgutschrift über

1 Stunde auf das Arbeitszeitkonto.

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Romreise 2015

In der Zeit vom 7. bis zum 14. November 2015 bieten

wir für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Mari-

en Krankenhauses und andere Interessierte eine Pil-

ger- und Studienreise nach Rom an. Sie werden die

bekanntesten Sehenswürdigkeiten des antiken und

christlichen Roms kennenlernen und dabei auch Zeit

haben, die einmalige Atmosphäre der „Ewigen Stadt“

zu genießen. Eingeschlossene Leistungen: Flug ab

Düsseldorf; Flugtransfers (von Siegen nach Düsseldorf

und Düsseldorf nach Siegen, vom Flughafen Rom zum

Hotel und vom Hotel zum Flughafen); sieben Über-

nachtungen mit Frühstück und Abendessen in einem

zentral gelegenen Haus der Vinzentinerinnen in Rom

(Unterbringung in Doppel- bzw. Einzelzimmern mit

Dusche/WC); Roma-Pass; Bustransfers; alle Eintritte

und fachmännische Reisebegleitung durch Frau Diana

Cossettini.

Name AbschlussVogel, Sarah Fachärztin für Anästhesiologie 07.03.2015

Budke, Andrea Kineasthetics-Trainerin Stufe 1 15.04.2015

Dr. Morgner, Anja Fachärztin für Orthopädie 28.02.2015

und Unfallchirurgie

Itani Gutierrez, Sami Facharzt für Orthopädie 25.04.2015

und Unfallchirurgie

Klein, Simone Fachgesundheits- und 25.02.2015

Krankenpflegerin für den Operationsdienst

Seelbach, Jennifer Fachgesundheits- und 25.02.2015

Krankenpflegerin für den Operationsdienst

Weiterbildungen

Firmenlauf

Schon sind viele Läufer draußen zu sehen. Auch im St.

Marien-Krankenhaus begannen die Vorbereitungen

für den diesjährigen Firmenlauf. Der Lauftreff für Jog-

ger und Nordic-Walker startete Mitte April. Treffpunkt

ist wie gewohnt der Parkplatz am „Stummen Loch“

in der Siegener Eintracht (Nähe Siegerlandhalle). Der

Lauftreff findet unter Anleitung wöchentlich um 18.30

Uhr statt und bietet für Einsteiger wie Fortgeschritte-

ne die Gelegenheit, sich gemeinsam auf die Teilnah-

me am Firmenlauf vorzubereiten. Der 12. Firmenlauf

2015 startet am 24.06.2015 um 19.30 Uhr als gemein-

samer Start aller Teilnehmer. Im Hallenbad Weidenau

stehen wieder Umkleide- und Duschmöglichkeiten zur

Verfügung.

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Wir machen Euch fit!Das Präventionsprogramm des St. Marien-Krankenhauses Siegen.

Jetzt informieren unter www.marienkrankenhaus.com