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Glaube in Aktion Pakistan Fähigkeiten vermitteln - gerecht handeln Nr. 5 – Nov. 2009 Newsletter Mission & Entwicklung

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November 2009 Pakistan – Fähigkeiten vermitteln - gerecht handeln

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Page 1: Newsletter Nr. 5

Glaube in Aktion

Pakistan Fähigkeiten vermitteln

- gerecht handeln

Nr. 5 – Nov. 2009Newsletter Mission & Entwicklung

Page 2: Newsletter Nr. 5

EditorialDie Situation der Christen in Pakistan ist alles andere als beneidenswert. Sie leben oft in Ghettos, haben kaum Zugang zu Bildung und werden bei der Vergabe von öffentlichen Arbeitsstellen benachteiligt. Den christlichen Glauben nach aussen zu zeigen, ist nur begrenzt erlaubt. In diesem Umfeld braucht es Mut, eine Heilsarmeeuniform zu tragen, die auf den christlichen Glauben hinweist. In Pakistan gehören 70’000 Menschen zur Heilsarmee. Bei meinen Besuchen in Pakistan bin ich über die Entschlossenheit der Heilsarmeesoldaten, trotz den schwie-

rigen Bedingungen ihren Glauben zu bekennen und zu leben, immer wieder tief beein-druckt. Die sozialen Projekte der Heilsarmee, die auch den Moslems zugute kommen, sind Ausdruck unseres Leitbildes und des christlichen Wertes, „die menschliche Not – ohne Ansehen der Person zu lindern“. Die Heilsarmeemitglieder in Pakistan sind mir ein Vor-bild und ich werde in Zukunft meine Heilsarmeeuniform auch an normalen Arbeitstagen wieder öfters und bewusster tragen. Als Zeichen für meinen christlichen Glauben und aus Solidarität mit meinen Brüdern und Schwestern in Pakistan.

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

Page 3: Newsletter Nr. 5

Armutsbekämpfung durch BildungIn Pakistan kann nur rund die Hälfte der Bevölkerung lesen und schreiben. Vor allem Frauen sind benachteiligt. Christliche Frauen trifft es besonders hart: Weniger als 20 % der christlichen Frauen können lesen und schreiben.

Um die Bildung der Frauen in Pakistan zu stärken, führt die Heilsarmee in fünf Regionen ein Programm zur Armutsbekämpfung durch, welches vor allem Frauen aus ärmeren Bevölkerungsschichten zugute kommt. So werden pro Region in sechs Dörfern Frauen in verschiedenen Themen durch lokale Kursleiter unterrichtet. Teilweise werden auch für Männer Kurse angeboten. Das Kursprogramm umfasst Folgendes:

- Mütterberatung: Die Mütter aus dem Dorf treffen sich einmal pro Woche. Bei den Treffen werden ihre Kinder gewogen und die Mütter werden in spezifischen Themen

Vergleich Pakistan – Schweiz Pakistan SchweizFläche 880'254 km² 41'285 km²Einwohner 172,8 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 1044 US-Dollar 67'385 US-DollarArbeitslosigkeit 7,4 % 3,9 %Lebenserwartung (F/M) 65/63 Jahre 84/79 Jahre

Page 4: Newsletter Nr. 5

unterrichtet (Aufgaben einer Mutter, Erziehung, Gesundheit, Familienplanung, gesunde Ernährung, u. a.).

- Alphabetisierungskurse: In diesen Kursen wird nicht nur lesen und schreiben gelernt, sondern auch über Familie, Stellung der Frauen, Umwelt, Sexualität, HIV, Gesundheit, Konflikte, Drogen, Respekt, Werte, usw. gesprochen.

- Einkommensverbesserung: Verschiedene Kurse (Nähen, Sticken, Aufbau eines kleinen Unternehmens, Textildruck, Kerzen- und Kartenfabrikation) helfen den Menschen, ihr Potenzial zu entdecken und eigene Einkommensmöglichkeiten zu schaffen.

An diesen Kursen nehmen in den nächsten drei Jahren insgesamt gegen 3000 Personen teil. Ihre Lebensunterhaltssysteme werden dadurch gestärkt und somit wird auch die Armut bekämpft. Wie zum Beispiel bei Stella, einer

Page 5: Newsletter Nr. 5

alleinerziehenden Mutter, die in einem Heilsar-meekurs lesen und schreiben gelernt hat. Nun hat sie in ihrem Haus einen kleinen Stoffladen eingerichtet. Die Nachbarn kommen und kaufen bei ihr Stoff und auch Geschenke für Hochzeiten oder andere Feste ein. So erwirtschaftet sie sich ein eigenes Einkommen, das ihr beinahe den Lebensunterhalt finanziert. Dies macht sie stolz und bringt ihr viel Freude.

Thomas Martin

Stella in Ihrem Stoffladen.

Eines der Dörfer, in dem Kurse stattfinden.

Wie können Sie helfen?Unterstützen Sie uns im Kampf gegen die Armut in Pakistan. Spenden für das frauenorientierte Entwicklungsprogramm können mit dem Vermerk „Frauen Pakistan“ aufs Konto 30-6709-1 getätigt werden.

Page 6: Newsletter Nr. 5

„Sally Ann“-Boutique in Oslo.

Sally AnnGerechter Handel durch die Heilsarmee

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, veröffentlichte 1890 im Buch „In Darkest England and the way out“ seinen Traum für ein besseres Leben. Ein wichtiger Teil des Auswegs war es, den Armen, welchen bereits mit Nahrung und Unterkunft geholfen wurde, Arbeit zu beschaffen. So eröffnete die Heilsarmee damals Englands erste Firma für die Vermittlung von Arbeitskräften.

„Sally Ann“ ist die heutige Antwort auf Booths Traum. Bei „Sally Ann“ geht es um den gerechten Handel, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Arme sollen in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, damit sie mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen einen nachhaltigen Lebensunterhalt aufbauen können.

Angefangen hat „Sally Ann“ 1997 in Bangladesh, wo Prostituierte und von Menschen-handel betroffene Menschen die Möglichkeit erhielten, ein Handwerk zu erlernen. Zusammen mit Designern und Geschäftsleuten aus Norwegen wurden die Produkte für den europäischen Markt angepasst. Mehrere Werkstätten wurden in den Slums von Bangladesh eröffnet. In Norwegen und Schweden entstanden „Sally Ann“-Bou-tiquen. Heute arbeiten in Bangladesh über 450 Menschen unter menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen einen Lohn, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu ernähren.

Die Heilsarmee hat nun auch in Pakistan dieses erfolgreiche Entwicklungskonzept von Bangladesh übernommen, um den fairen Handel durch „Sally Ann“ zu ermöglichen. Dabei sollen 200 Arbeitsplätze und ein regelmässiges Einkommen für wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Männer geschaffen werden. Seit Anfang Jahr wurden nun bereits 20 Arbeitsplätze geschaffen. Weitere werden folgen.

Die produzierten Waren, meist Textilwaren mit Stickereien, werden hauptsächlich nach Europa geliefert und hier verkauft. Die Heilsarmee Schweiz hilft der Heilsar-mee Pakistan bei der Anschubsfinanzierung und dem Aufbau von „Sally Ann“. In der Schweiz sind jedoch momentan keine „Sally Ann“-Verkaufsstellen geplant.

Gerechter Handel ist ein bewährtes nachhaltiges Langzeitwerkzeug im Kampf gegen die Armut. Die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten im glo-balen Handelssystem führen zu einem Ungleich-gewicht zugunsten der Reichen. Der gerechte Handel versucht, dieses Ungleichgewicht zugunsten derer zu verschieben, die darunter am meisten leiden – den Armen.

Majorin Bernice Rehmat, Offizierin der Heilsarmee in Pakistan, ist Leite-rin „Produkte und Qualität“ bei „Sally Ann“ und gibt uns Auskunft über die Stellung der Frauen in Pakistan.

Welche Stellung hat die Frau in der Gesellschaft Pakistans? Frauen machen 51 Prozent der Bevölkerung Pakistans aus, haben aber immer noch wenig Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen oder Einkommensmöglichkeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für die Frauen sehr klein oder sogar inexistent. Für die Frauen in Pakistan bestehen viele Hindernisse und Herausforde-rungen, bevor sich Dinge ändern.

Weshalb gelten Frauen in Pakistan oft als Bürger zweiter Klasse? Die Gesellschaft in Pakistan ist kulturell von Männern dominiert. Ein Grossteil der Frauen ist nicht gebildet und hat deshalb keine Kenntnisse über ihre Rechte. Sie sind dazu erzo-gen, abhängig zu sein. Nur wenige Frauen sind deshalb betriebswirtschaftlich stark.

Wie stärkt das Projekt „Sally Ann” die Position der teilnehmenden Frauen? Frauen werden im „Sally Ann“-Programm ausgebildet und erlernen wichtige Fähigkeiten im Handelsbereich. Ihre Fähigkeiten und Gaben werden anerkannt und sie werden ermu-tigt, Eigeninitiative zu ergreifen. Dies macht sie selbstbewusster. Für ihre Arbeit, dem Herstellen von „Sally Ann“-Produkten, erhalten sie ein gerechtes und faires Einkommen. Die Frauen sind mit diesem Lohn sehr zufrieden. Eine Mutter ist dank „Sally Ann“ jetzt in der Lage, für ihren kranken Mann und ihre Kinder zu sorgen. „Sally Ann“ verbessert somit die Berufskapazität der Teilnehmerinnen, die dadurch in ihrer Identität gestärkt werden.

Thomas Martin

NasreenNasreen entspricht genau der Vorstellung, welche man von einer jungen, traditionellen, muslimischen Pakistanerin hat: schwarze Augen, hohe Backenknochen, zwei kleine Ohrringe, ein diskretes Schmuckstück beim linken Nasenloch, strenge Bekleidung und ein gesenkter Blick. Manchmal jedoch wird ihr Gesicht lebendig, ihre Augen funkeln und ein frisches Lachen sprudelt aus ihr wie ein Wasserfall.

Nasreen ist die Jüngste in ihrer Familie. Ihre älteren Schwestern verdienen einen geringen Lohn als Bedienstete in wohlhabenden Familien der Gegend. Ihre Brüder arbeiten mal hier, mal dort, wenn sie Glück haben und überhaupt etwas finden. Sie wohnen zusammen mit ihrer Mutter, welche als Putzfrau arbeitet. Der Vater starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit dem

Fahrrad nach Faisalabad, einer benachbarten Stadt unterwegs war. Nasreen war damals erst drei Jahre alt.

In Pakistan ist die Schule teuer und das Einkommen der Mutter reichte nicht, um den Schulunterricht für all ihre Kinder zu bezahlen. Einzig Nasreens Brüder hatten dieses Vorrecht. Die junge Frau bedauert oft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte: Sie ist neugierig, lebhaft und voller Verlangen, Neues zu lernen.

Eines Tages erfuhr sie von der Schule für Erwachsene der Heilsarmee. Sie meldete sich sofort für die Lese- und Schreibkurse an und absolvierte sie mit Ausdauer und Inter-esse; der Unterricht begeisterte sie.

Durch diesen Kurs hat Nasreen die Heilsarmee kennengelernt und die Motivation der Christen entdeckt, die – wie sie findet – schön angezo-gen sind und zwei „S“ auf ihrem Kragen tragen:

„Saved to Serve“ – gerettet, um zu dienen. Hier hat Nasreen praktische Unterstützung für ihr Leben gefunden, ist aber auch jederzeit willkommen zum Plaudern, zu einer biblischen Andacht oder einem Gebet.

Am Schluss des Lese- und Schreibunterrichts wurde ihr vorgeschlagen, an einem Kurs in Hand-Sticken teilzunehmen. Kurz darauf meldete sie sich auch für das „Sally Ann“-Projekt der Heilsarmee, welches in ihrem Dorf durchgeführt wurde: Dort kann sie beim Sticken pakistanischer Verzierungsmotive ihre Gaben und ihre Kreativität einsetzen. Mit dieser Arbeit verdient sie einen fairen Lohn. Seither hat sich im Leben von Nasreen vieles verän-dert. Sie traut sich heute etwas zu und hat Selbstachtung, da das Einkommen ihr Würde und Respekt verleiht. Dank ihrer Arbeit haben sich Existenzbedingung und Lebensqualität ihrer Familie beträchtlich verbessert.

Aber noch ein anderer Gedanke freut sie: In Pakistan müssen die Frauen, wenn sie heiraten, die Mitgift mitbringen. Je höher die Mitgift, desto grösser die Auswahl an Männern. Mit ihrer Anstellung bei „Sally Ann“ hat Nasreen gute Voraussetzungen und darf träumen …

Majorin Doris Droz

(Die ausführliche Geschichte von Nasreen ist im Buch „Parole aux pauvres“ nachzulesen, herausgegeben von StopPauv-reté2015. Es ist jedoch nur auf Französisch erhältlich.)

Page 7: Newsletter Nr. 5

„Sally Ann“-Boutique in Oslo.

Sally AnnGerechter Handel durch die Heilsarmee

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, veröffentlichte 1890 im Buch „In Darkest England and the way out“ seinen Traum für ein besseres Leben. Ein wichtiger Teil des Auswegs war es, den Armen, welchen bereits mit Nahrung und Unterkunft geholfen wurde, Arbeit zu beschaffen. So eröffnete die Heilsarmee damals Englands erste Firma für die Vermittlung von Arbeitskräften.

„Sally Ann“ ist die heutige Antwort auf Booths Traum. Bei „Sally Ann“ geht es um den gerechten Handel, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Arme sollen in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, damit sie mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen einen nachhaltigen Lebensunterhalt aufbauen können.

Angefangen hat „Sally Ann“ 1997 in Bangladesh, wo Prostituierte und von Menschen-handel betroffene Menschen die Möglichkeit erhielten, ein Handwerk zu erlernen. Zusammen mit Designern und Geschäftsleuten aus Norwegen wurden die Produkte für den europäischen Markt angepasst. Mehrere Werkstätten wurden in den Slums von Bangladesh eröffnet. In Norwegen und Schweden entstanden „Sally Ann“-Bou-tiquen. Heute arbeiten in Bangladesh über 450 Menschen unter menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen einen Lohn, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu ernähren.

Die Heilsarmee hat nun auch in Pakistan dieses erfolgreiche Entwicklungskonzept von Bangladesh übernommen, um den fairen Handel durch „Sally Ann“ zu ermöglichen. Dabei sollen 200 Arbeitsplätze und ein regelmässiges Einkommen für wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Männer geschaffen werden. Seit Anfang Jahr wurden nun bereits 20 Arbeitsplätze geschaffen. Weitere werden folgen.

Die produzierten Waren, meist Textilwaren mit Stickereien, werden hauptsächlich nach Europa geliefert und hier verkauft. Die Heilsarmee Schweiz hilft der Heilsar-mee Pakistan bei der Anschubsfinanzierung und dem Aufbau von „Sally Ann“. In der Schweiz sind jedoch momentan keine „Sally Ann“-Verkaufsstellen geplant.

Gerechter Handel ist ein bewährtes nachhaltiges Langzeitwerkzeug im Kampf gegen die Armut. Die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten im glo-balen Handelssystem führen zu einem Ungleich-gewicht zugunsten der Reichen. Der gerechte Handel versucht, dieses Ungleichgewicht zugunsten derer zu verschieben, die darunter am meisten leiden – den Armen.

Majorin Bernice Rehmat, Offizierin der Heilsarmee in Pakistan, ist Leite-rin „Produkte und Qualität“ bei „Sally Ann“ und gibt uns Auskunft über die Stellung der Frauen in Pakistan.

Welche Stellung hat die Frau in der Gesellschaft Pakistans? Frauen machen 51 Prozent der Bevölkerung Pakistans aus, haben aber immer noch wenig Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen oder Einkommensmöglichkeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für die Frauen sehr klein oder sogar inexistent. Für die Frauen in Pakistan bestehen viele Hindernisse und Herausforde-rungen, bevor sich Dinge ändern.

Weshalb gelten Frauen in Pakistan oft als Bürger zweiter Klasse? Die Gesellschaft in Pakistan ist kulturell von Männern dominiert. Ein Grossteil der Frauen ist nicht gebildet und hat deshalb keine Kenntnisse über ihre Rechte. Sie sind dazu erzo-gen, abhängig zu sein. Nur wenige Frauen sind deshalb betriebswirtschaftlich stark.

Wie stärkt das Projekt „Sally Ann” die Position der teilnehmenden Frauen? Frauen werden im „Sally Ann“-Programm ausgebildet und erlernen wichtige Fähigkeiten im Handelsbereich. Ihre Fähigkeiten und Gaben werden anerkannt und sie werden ermu-tigt, Eigeninitiative zu ergreifen. Dies macht sie selbstbewusster. Für ihre Arbeit, dem Herstellen von „Sally Ann“-Produkten, erhalten sie ein gerechtes und faires Einkommen. Die Frauen sind mit diesem Lohn sehr zufrieden. Eine Mutter ist dank „Sally Ann“ jetzt in der Lage, für ihren kranken Mann und ihre Kinder zu sorgen. „Sally Ann“ verbessert somit die Berufskapazität der Teilnehmerinnen, die dadurch in ihrer Identität gestärkt werden.

Thomas Martin

NasreenNasreen entspricht genau der Vorstellung, welche man von einer jungen, traditionellen, muslimischen Pakistanerin hat: schwarze Augen, hohe Backenknochen, zwei kleine Ohrringe, ein diskretes Schmuckstück beim linken Nasenloch, strenge Bekleidung und ein gesenkter Blick. Manchmal jedoch wird ihr Gesicht lebendig, ihre Augen funkeln und ein frisches Lachen sprudelt aus ihr wie ein Wasserfall.

Nasreen ist die Jüngste in ihrer Familie. Ihre älteren Schwestern verdienen einen geringen Lohn als Bedienstete in wohlhabenden Familien der Gegend. Ihre Brüder arbeiten mal hier, mal dort, wenn sie Glück haben und überhaupt etwas finden. Sie wohnen zusammen mit ihrer Mutter, welche als Putzfrau arbeitet. Der Vater starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit dem

Fahrrad nach Faisalabad, einer benachbarten Stadt unterwegs war. Nasreen war damals erst drei Jahre alt.

In Pakistan ist die Schule teuer und das Einkommen der Mutter reichte nicht, um den Schulunterricht für all ihre Kinder zu bezahlen. Einzig Nasreens Brüder hatten dieses Vorrecht. Die junge Frau bedauert oft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte: Sie ist neugierig, lebhaft und voller Verlangen, Neues zu lernen.

Eines Tages erfuhr sie von der Schule für Erwachsene der Heilsarmee. Sie meldete sich sofort für die Lese- und Schreibkurse an und absolvierte sie mit Ausdauer und Inter-esse; der Unterricht begeisterte sie.

Durch diesen Kurs hat Nasreen die Heilsarmee kennengelernt und die Motivation der Christen entdeckt, die – wie sie findet – schön angezo-gen sind und zwei „S“ auf ihrem Kragen tragen:

„Saved to Serve“ – gerettet, um zu dienen. Hier hat Nasreen praktische Unterstützung für ihr Leben gefunden, ist aber auch jederzeit willkommen zum Plaudern, zu einer biblischen Andacht oder einem Gebet.

Am Schluss des Lese- und Schreibunterrichts wurde ihr vorgeschlagen, an einem Kurs in Hand-Sticken teilzunehmen. Kurz darauf meldete sie sich auch für das „Sally Ann“-Projekt der Heilsarmee, welches in ihrem Dorf durchgeführt wurde: Dort kann sie beim Sticken pakistanischer Verzierungsmotive ihre Gaben und ihre Kreativität einsetzen. Mit dieser Arbeit verdient sie einen fairen Lohn. Seither hat sich im Leben von Nasreen vieles verän-dert. Sie traut sich heute etwas zu und hat Selbstachtung, da das Einkommen ihr Würde und Respekt verleiht. Dank ihrer Arbeit haben sich Existenzbedingung und Lebensqualität ihrer Familie beträchtlich verbessert.

Aber noch ein anderer Gedanke freut sie: In Pakistan müssen die Frauen, wenn sie heiraten, die Mitgift mitbringen. Je höher die Mitgift, desto grösser die Auswahl an Männern. Mit ihrer Anstellung bei „Sally Ann“ hat Nasreen gute Voraussetzungen und darf träumen …

Majorin Doris Droz

(Die ausführliche Geschichte von Nasreen ist im Buch „Parole aux pauvres“ nachzulesen, herausgegeben von StopPauv-reté2015. Es ist jedoch nur auf Französisch erhältlich.)

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„Sally Ann“-Boutique in Oslo.

Sally AnnGerechter Handel durch die Heilsarmee

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, veröffentlichte 1890 im Buch „In Darkest England and the way out“ seinen Traum für ein besseres Leben. Ein wichtiger Teil des Auswegs war es, den Armen, welchen bereits mit Nahrung und Unterkunft geholfen wurde, Arbeit zu beschaffen. So eröffnete die Heilsarmee damals Englands erste Firma für die Vermittlung von Arbeitskräften.

„Sally Ann“ ist die heutige Antwort auf Booths Traum. Bei „Sally Ann“ geht es um den gerechten Handel, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Arme sollen in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, damit sie mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen einen nachhaltigen Lebensunterhalt aufbauen können.

Angefangen hat „Sally Ann“ 1997 in Bangladesh, wo Prostituierte und von Menschen-handel betroffene Menschen die Möglichkeit erhielten, ein Handwerk zu erlernen. Zusammen mit Designern und Geschäftsleuten aus Norwegen wurden die Produkte für den europäischen Markt angepasst. Mehrere Werkstätten wurden in den Slums von Bangladesh eröffnet. In Norwegen und Schweden entstanden „Sally Ann“-Bou-tiquen. Heute arbeiten in Bangladesh über 450 Menschen unter menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen einen Lohn, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu ernähren.

Die Heilsarmee hat nun auch in Pakistan dieses erfolgreiche Entwicklungskonzept von Bangladesh übernommen, um den fairen Handel durch „Sally Ann“ zu ermöglichen. Dabei sollen 200 Arbeitsplätze und ein regelmässiges Einkommen für wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Männer geschaffen werden. Seit Anfang Jahr wurden nun bereits 20 Arbeitsplätze geschaffen. Weitere werden folgen.

Die produzierten Waren, meist Textilwaren mit Stickereien, werden hauptsächlich nach Europa geliefert und hier verkauft. Die Heilsarmee Schweiz hilft der Heilsar-mee Pakistan bei der Anschubsfinanzierung und dem Aufbau von „Sally Ann“. In der Schweiz sind jedoch momentan keine „Sally Ann“-Verkaufsstellen geplant.

Gerechter Handel ist ein bewährtes nachhaltiges Langzeitwerkzeug im Kampf gegen die Armut. Die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten im glo-balen Handelssystem führen zu einem Ungleich-gewicht zugunsten der Reichen. Der gerechte Handel versucht, dieses Ungleichgewicht zugunsten derer zu verschieben, die darunter am meisten leiden – den Armen.

Majorin Bernice Rehmat, Offizierin der Heilsarmee in Pakistan, ist Leite-rin „Produkte und Qualität“ bei „Sally Ann“ und gibt uns Auskunft über die Stellung der Frauen in Pakistan.

Welche Stellung hat die Frau in der Gesellschaft Pakistans? Frauen machen 51 Prozent der Bevölkerung Pakistans aus, haben aber immer noch wenig Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen oder Einkommensmöglichkeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für die Frauen sehr klein oder sogar inexistent. Für die Frauen in Pakistan bestehen viele Hindernisse und Herausforde-rungen, bevor sich Dinge ändern.

Weshalb gelten Frauen in Pakistan oft als Bürger zweiter Klasse? Die Gesellschaft in Pakistan ist kulturell von Männern dominiert. Ein Grossteil der Frauen ist nicht gebildet und hat deshalb keine Kenntnisse über ihre Rechte. Sie sind dazu erzo-gen, abhängig zu sein. Nur wenige Frauen sind deshalb betriebswirtschaftlich stark.

Wie stärkt das Projekt „Sally Ann” die Position der teilnehmenden Frauen? Frauen werden im „Sally Ann“-Programm ausgebildet und erlernen wichtige Fähigkeiten im Handelsbereich. Ihre Fähigkeiten und Gaben werden anerkannt und sie werden ermu-tigt, Eigeninitiative zu ergreifen. Dies macht sie selbstbewusster. Für ihre Arbeit, dem Herstellen von „Sally Ann“-Produkten, erhalten sie ein gerechtes und faires Einkommen. Die Frauen sind mit diesem Lohn sehr zufrieden. Eine Mutter ist dank „Sally Ann“ jetzt in der Lage, für ihren kranken Mann und ihre Kinder zu sorgen. „Sally Ann“ verbessert somit die Berufskapazität der Teilnehmerinnen, die dadurch in ihrer Identität gestärkt werden.

Thomas Martin

NasreenNasreen entspricht genau der Vorstellung, welche man von einer jungen, traditionellen, muslimischen Pakistanerin hat: schwarze Augen, hohe Backenknochen, zwei kleine Ohrringe, ein diskretes Schmuckstück beim linken Nasenloch, strenge Bekleidung und ein gesenkter Blick. Manchmal jedoch wird ihr Gesicht lebendig, ihre Augen funkeln und ein frisches Lachen sprudelt aus ihr wie ein Wasserfall.

Nasreen ist die Jüngste in ihrer Familie. Ihre älteren Schwestern verdienen einen geringen Lohn als Bedienstete in wohlhabenden Familien der Gegend. Ihre Brüder arbeiten mal hier, mal dort, wenn sie Glück haben und überhaupt etwas finden. Sie wohnen zusammen mit ihrer Mutter, welche als Putzfrau arbeitet. Der Vater starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit dem

Fahrrad nach Faisalabad, einer benachbarten Stadt unterwegs war. Nasreen war damals erst drei Jahre alt.

In Pakistan ist die Schule teuer und das Einkommen der Mutter reichte nicht, um den Schulunterricht für all ihre Kinder zu bezahlen. Einzig Nasreens Brüder hatten dieses Vorrecht. Die junge Frau bedauert oft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte: Sie ist neugierig, lebhaft und voller Verlangen, Neues zu lernen.

Eines Tages erfuhr sie von der Schule für Erwachsene der Heilsarmee. Sie meldete sich sofort für die Lese- und Schreibkurse an und absolvierte sie mit Ausdauer und Inter-esse; der Unterricht begeisterte sie.

Durch diesen Kurs hat Nasreen die Heilsarmee kennengelernt und die Motivation der Christen entdeckt, die – wie sie findet – schön angezo-gen sind und zwei „S“ auf ihrem Kragen tragen:

„Saved to Serve“ – gerettet, um zu dienen. Hier hat Nasreen praktische Unterstützung für ihr Leben gefunden, ist aber auch jederzeit willkommen zum Plaudern, zu einer biblischen Andacht oder einem Gebet.

Am Schluss des Lese- und Schreibunterrichts wurde ihr vorgeschlagen, an einem Kurs in Hand-Sticken teilzunehmen. Kurz darauf meldete sie sich auch für das „Sally Ann“-Projekt der Heilsarmee, welches in ihrem Dorf durchgeführt wurde: Dort kann sie beim Sticken pakistanischer Verzierungsmotive ihre Gaben und ihre Kreativität einsetzen. Mit dieser Arbeit verdient sie einen fairen Lohn. Seither hat sich im Leben von Nasreen vieles verän-dert. Sie traut sich heute etwas zu und hat Selbstachtung, da das Einkommen ihr Würde und Respekt verleiht. Dank ihrer Arbeit haben sich Existenzbedingung und Lebensqualität ihrer Familie beträchtlich verbessert.

Aber noch ein anderer Gedanke freut sie: In Pakistan müssen die Frauen, wenn sie heiraten, die Mitgift mitbringen. Je höher die Mitgift, desto grösser die Auswahl an Männern. Mit ihrer Anstellung bei „Sally Ann“ hat Nasreen gute Voraussetzungen und darf träumen …

Majorin Doris Droz

(Die ausführliche Geschichte von Nasreen ist im Buch „Parole aux pauvres“ nachzulesen, herausgegeben von StopPauv-reté2015. Es ist jedoch nur auf Französisch erhältlich.)

Page 9: Newsletter Nr. 5

„Sally Ann“-Boutique in Oslo.

Sally AnnGerechter Handel durch die Heilsarmee

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, veröffentlichte 1890 im Buch „In Darkest England and the way out“ seinen Traum für ein besseres Leben. Ein wichtiger Teil des Auswegs war es, den Armen, welchen bereits mit Nahrung und Unterkunft geholfen wurde, Arbeit zu beschaffen. So eröffnete die Heilsarmee damals Englands erste Firma für die Vermittlung von Arbeitskräften.

„Sally Ann“ ist die heutige Antwort auf Booths Traum. Bei „Sally Ann“ geht es um den gerechten Handel, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Arme sollen in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, damit sie mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen einen nachhaltigen Lebensunterhalt aufbauen können.

Angefangen hat „Sally Ann“ 1997 in Bangladesh, wo Prostituierte und von Menschen-handel betroffene Menschen die Möglichkeit erhielten, ein Handwerk zu erlernen. Zusammen mit Designern und Geschäftsleuten aus Norwegen wurden die Produkte für den europäischen Markt angepasst. Mehrere Werkstätten wurden in den Slums von Bangladesh eröffnet. In Norwegen und Schweden entstanden „Sally Ann“-Bou-tiquen. Heute arbeiten in Bangladesh über 450 Menschen unter menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen einen Lohn, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu ernähren.

Die Heilsarmee hat nun auch in Pakistan dieses erfolgreiche Entwicklungskonzept von Bangladesh übernommen, um den fairen Handel durch „Sally Ann“ zu ermöglichen. Dabei sollen 200 Arbeitsplätze und ein regelmässiges Einkommen für wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Männer geschaffen werden. Seit Anfang Jahr wurden nun bereits 20 Arbeitsplätze geschaffen. Weitere werden folgen.

Die produzierten Waren, meist Textilwaren mit Stickereien, werden hauptsächlich nach Europa geliefert und hier verkauft. Die Heilsarmee Schweiz hilft der Heilsar-mee Pakistan bei der Anschubsfinanzierung und dem Aufbau von „Sally Ann“. In der Schweiz sind jedoch momentan keine „Sally Ann“-Verkaufsstellen geplant.

Gerechter Handel ist ein bewährtes nachhaltiges Langzeitwerkzeug im Kampf gegen die Armut. Die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten im glo-balen Handelssystem führen zu einem Ungleich-gewicht zugunsten der Reichen. Der gerechte Handel versucht, dieses Ungleichgewicht zugunsten derer zu verschieben, die darunter am meisten leiden – den Armen.

Majorin Bernice Rehmat, Offizierin der Heilsarmee in Pakistan, ist Leite-rin „Produkte und Qualität“ bei „Sally Ann“ und gibt uns Auskunft über die Stellung der Frauen in Pakistan.

Welche Stellung hat die Frau in der Gesellschaft Pakistans? Frauen machen 51 Prozent der Bevölkerung Pakistans aus, haben aber immer noch wenig Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen oder Einkommensmöglichkeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für die Frauen sehr klein oder sogar inexistent. Für die Frauen in Pakistan bestehen viele Hindernisse und Herausforde-rungen, bevor sich Dinge ändern.

Weshalb gelten Frauen in Pakistan oft als Bürger zweiter Klasse? Die Gesellschaft in Pakistan ist kulturell von Männern dominiert. Ein Grossteil der Frauen ist nicht gebildet und hat deshalb keine Kenntnisse über ihre Rechte. Sie sind dazu erzo-gen, abhängig zu sein. Nur wenige Frauen sind deshalb betriebswirtschaftlich stark.

Wie stärkt das Projekt „Sally Ann” die Position der teilnehmenden Frauen? Frauen werden im „Sally Ann“-Programm ausgebildet und erlernen wichtige Fähigkeiten im Handelsbereich. Ihre Fähigkeiten und Gaben werden anerkannt und sie werden ermu-tigt, Eigeninitiative zu ergreifen. Dies macht sie selbstbewusster. Für ihre Arbeit, dem Herstellen von „Sally Ann“-Produkten, erhalten sie ein gerechtes und faires Einkommen. Die Frauen sind mit diesem Lohn sehr zufrieden. Eine Mutter ist dank „Sally Ann“ jetzt in der Lage, für ihren kranken Mann und ihre Kinder zu sorgen. „Sally Ann“ verbessert somit die Berufskapazität der Teilnehmerinnen, die dadurch in ihrer Identität gestärkt werden.

Thomas Martin

NasreenNasreen entspricht genau der Vorstellung, welche man von einer jungen, traditionellen, muslimischen Pakistanerin hat: schwarze Augen, hohe Backenknochen, zwei kleine Ohrringe, ein diskretes Schmuckstück beim linken Nasenloch, strenge Bekleidung und ein gesenkter Blick. Manchmal jedoch wird ihr Gesicht lebendig, ihre Augen funkeln und ein frisches Lachen sprudelt aus ihr wie ein Wasserfall.

Nasreen ist die Jüngste in ihrer Familie. Ihre älteren Schwestern verdienen einen geringen Lohn als Bedienstete in wohlhabenden Familien der Gegend. Ihre Brüder arbeiten mal hier, mal dort, wenn sie Glück haben und überhaupt etwas finden. Sie wohnen zusammen mit ihrer Mutter, welche als Putzfrau arbeitet. Der Vater starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit dem

Fahrrad nach Faisalabad, einer benachbarten Stadt unterwegs war. Nasreen war damals erst drei Jahre alt.

In Pakistan ist die Schule teuer und das Einkommen der Mutter reichte nicht, um den Schulunterricht für all ihre Kinder zu bezahlen. Einzig Nasreens Brüder hatten dieses Vorrecht. Die junge Frau bedauert oft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte: Sie ist neugierig, lebhaft und voller Verlangen, Neues zu lernen.

Eines Tages erfuhr sie von der Schule für Erwachsene der Heilsarmee. Sie meldete sich sofort für die Lese- und Schreibkurse an und absolvierte sie mit Ausdauer und Inter-esse; der Unterricht begeisterte sie.

Durch diesen Kurs hat Nasreen die Heilsarmee kennengelernt und die Motivation der Christen entdeckt, die – wie sie findet – schön angezo-gen sind und zwei „S“ auf ihrem Kragen tragen:

„Saved to Serve“ – gerettet, um zu dienen. Hier hat Nasreen praktische Unterstützung für ihr Leben gefunden, ist aber auch jederzeit willkommen zum Plaudern, zu einer biblischen Andacht oder einem Gebet.

Am Schluss des Lese- und Schreibunterrichts wurde ihr vorgeschlagen, an einem Kurs in Hand-Sticken teilzunehmen. Kurz darauf meldete sie sich auch für das „Sally Ann“-Projekt der Heilsarmee, welches in ihrem Dorf durchgeführt wurde: Dort kann sie beim Sticken pakistanischer Verzierungsmotive ihre Gaben und ihre Kreativität einsetzen. Mit dieser Arbeit verdient sie einen fairen Lohn. Seither hat sich im Leben von Nasreen vieles verän-dert. Sie traut sich heute etwas zu und hat Selbstachtung, da das Einkommen ihr Würde und Respekt verleiht. Dank ihrer Arbeit haben sich Existenzbedingung und Lebensqualität ihrer Familie beträchtlich verbessert.

Aber noch ein anderer Gedanke freut sie: In Pakistan müssen die Frauen, wenn sie heiraten, die Mitgift mitbringen. Je höher die Mitgift, desto grösser die Auswahl an Männern. Mit ihrer Anstellung bei „Sally Ann“ hat Nasreen gute Voraussetzungen und darf träumen …

Majorin Doris Droz

(Die ausführliche Geschichte von Nasreen ist im Buch „Parole aux pauvres“ nachzulesen, herausgegeben von StopPauv-reté2015. Es ist jedoch nur auf Französisch erhältlich.)

Page 10: Newsletter Nr. 5

„Sally Ann“-Boutique in Oslo.

Sally AnnGerechter Handel durch die Heilsarmee

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, veröffentlichte 1890 im Buch „In Darkest England and the way out“ seinen Traum für ein besseres Leben. Ein wichtiger Teil des Auswegs war es, den Armen, welchen bereits mit Nahrung und Unterkunft geholfen wurde, Arbeit zu beschaffen. So eröffnete die Heilsarmee damals Englands erste Firma für die Vermittlung von Arbeitskräften.

„Sally Ann“ ist die heutige Antwort auf Booths Traum. Bei „Sally Ann“ geht es um den gerechten Handel, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Arme sollen in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, damit sie mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen einen nachhaltigen Lebensunterhalt aufbauen können.

Angefangen hat „Sally Ann“ 1997 in Bangladesh, wo Prostituierte und von Menschen-handel betroffene Menschen die Möglichkeit erhielten, ein Handwerk zu erlernen. Zusammen mit Designern und Geschäftsleuten aus Norwegen wurden die Produkte für den europäischen Markt angepasst. Mehrere Werkstätten wurden in den Slums von Bangladesh eröffnet. In Norwegen und Schweden entstanden „Sally Ann“-Bou-tiquen. Heute arbeiten in Bangladesh über 450 Menschen unter menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen einen Lohn, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu ernähren.

Die Heilsarmee hat nun auch in Pakistan dieses erfolgreiche Entwicklungskonzept von Bangladesh übernommen, um den fairen Handel durch „Sally Ann“ zu ermöglichen. Dabei sollen 200 Arbeitsplätze und ein regelmässiges Einkommen für wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Männer geschaffen werden. Seit Anfang Jahr wurden nun bereits 20 Arbeitsplätze geschaffen. Weitere werden folgen.

Die produzierten Waren, meist Textilwaren mit Stickereien, werden hauptsächlich nach Europa geliefert und hier verkauft. Die Heilsarmee Schweiz hilft der Heilsar-mee Pakistan bei der Anschubsfinanzierung und dem Aufbau von „Sally Ann“. In der Schweiz sind jedoch momentan keine „Sally Ann“-Verkaufsstellen geplant.

Gerechter Handel ist ein bewährtes nachhaltiges Langzeitwerkzeug im Kampf gegen die Armut. Die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten im glo-balen Handelssystem führen zu einem Ungleich-gewicht zugunsten der Reichen. Der gerechte Handel versucht, dieses Ungleichgewicht zugunsten derer zu verschieben, die darunter am meisten leiden – den Armen.

Majorin Bernice Rehmat, Offizierin der Heilsarmee in Pakistan, ist Leite-rin „Produkte und Qualität“ bei „Sally Ann“ und gibt uns Auskunft über die Stellung der Frauen in Pakistan.

Welche Stellung hat die Frau in der Gesellschaft Pakistans? Frauen machen 51 Prozent der Bevölkerung Pakistans aus, haben aber immer noch wenig Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen oder Einkommensmöglichkeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für die Frauen sehr klein oder sogar inexistent. Für die Frauen in Pakistan bestehen viele Hindernisse und Herausforde-rungen, bevor sich Dinge ändern.

Weshalb gelten Frauen in Pakistan oft als Bürger zweiter Klasse? Die Gesellschaft in Pakistan ist kulturell von Männern dominiert. Ein Grossteil der Frauen ist nicht gebildet und hat deshalb keine Kenntnisse über ihre Rechte. Sie sind dazu erzo-gen, abhängig zu sein. Nur wenige Frauen sind deshalb betriebswirtschaftlich stark.

Wie stärkt das Projekt „Sally Ann” die Position der teilnehmenden Frauen? Frauen werden im „Sally Ann“-Programm ausgebildet und erlernen wichtige Fähigkeiten im Handelsbereich. Ihre Fähigkeiten und Gaben werden anerkannt und sie werden ermu-tigt, Eigeninitiative zu ergreifen. Dies macht sie selbstbewusster. Für ihre Arbeit, dem Herstellen von „Sally Ann“-Produkten, erhalten sie ein gerechtes und faires Einkommen. Die Frauen sind mit diesem Lohn sehr zufrieden. Eine Mutter ist dank „Sally Ann“ jetzt in der Lage, für ihren kranken Mann und ihre Kinder zu sorgen. „Sally Ann“ verbessert somit die Berufskapazität der Teilnehmerinnen, die dadurch in ihrer Identität gestärkt werden.

Thomas Martin

NasreenNasreen entspricht genau der Vorstellung, welche man von einer jungen, traditionellen, muslimischen Pakistanerin hat: schwarze Augen, hohe Backenknochen, zwei kleine Ohrringe, ein diskretes Schmuckstück beim linken Nasenloch, strenge Bekleidung und ein gesenkter Blick. Manchmal jedoch wird ihr Gesicht lebendig, ihre Augen funkeln und ein frisches Lachen sprudelt aus ihr wie ein Wasserfall.

Nasreen ist die Jüngste in ihrer Familie. Ihre älteren Schwestern verdienen einen geringen Lohn als Bedienstete in wohlhabenden Familien der Gegend. Ihre Brüder arbeiten mal hier, mal dort, wenn sie Glück haben und überhaupt etwas finden. Sie wohnen zusammen mit ihrer Mutter, welche als Putzfrau arbeitet. Der Vater starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit dem

Fahrrad nach Faisalabad, einer benachbarten Stadt unterwegs war. Nasreen war damals erst drei Jahre alt.

In Pakistan ist die Schule teuer und das Einkommen der Mutter reichte nicht, um den Schulunterricht für all ihre Kinder zu bezahlen. Einzig Nasreens Brüder hatten dieses Vorrecht. Die junge Frau bedauert oft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte: Sie ist neugierig, lebhaft und voller Verlangen, Neues zu lernen.

Eines Tages erfuhr sie von der Schule für Erwachsene der Heilsarmee. Sie meldete sich sofort für die Lese- und Schreibkurse an und absolvierte sie mit Ausdauer und Inter-esse; der Unterricht begeisterte sie.

Durch diesen Kurs hat Nasreen die Heilsarmee kennengelernt und die Motivation der Christen entdeckt, die – wie sie findet – schön angezo-gen sind und zwei „S“ auf ihrem Kragen tragen:

„Saved to Serve“ – gerettet, um zu dienen. Hier hat Nasreen praktische Unterstützung für ihr Leben gefunden, ist aber auch jederzeit willkommen zum Plaudern, zu einer biblischen Andacht oder einem Gebet.

Am Schluss des Lese- und Schreibunterrichts wurde ihr vorgeschlagen, an einem Kurs in Hand-Sticken teilzunehmen. Kurz darauf meldete sie sich auch für das „Sally Ann“-Projekt der Heilsarmee, welches in ihrem Dorf durchgeführt wurde: Dort kann sie beim Sticken pakistanischer Verzierungsmotive ihre Gaben und ihre Kreativität einsetzen. Mit dieser Arbeit verdient sie einen fairen Lohn. Seither hat sich im Leben von Nasreen vieles verän-dert. Sie traut sich heute etwas zu und hat Selbstachtung, da das Einkommen ihr Würde und Respekt verleiht. Dank ihrer Arbeit haben sich Existenzbedingung und Lebensqualität ihrer Familie beträchtlich verbessert.

Aber noch ein anderer Gedanke freut sie: In Pakistan müssen die Frauen, wenn sie heiraten, die Mitgift mitbringen. Je höher die Mitgift, desto grösser die Auswahl an Männern. Mit ihrer Anstellung bei „Sally Ann“ hat Nasreen gute Voraussetzungen und darf träumen …

Majorin Doris Droz

(Die ausführliche Geschichte von Nasreen ist im Buch „Parole aux pauvres“ nachzulesen, herausgegeben von StopPauv-reté2015. Es ist jedoch nur auf Französisch erhältlich.)

Page 11: Newsletter Nr. 5

„Sally Ann“-Boutique in Oslo.

Sally AnnGerechter Handel durch die Heilsarmee

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, veröffentlichte 1890 im Buch „In Darkest England and the way out“ seinen Traum für ein besseres Leben. Ein wichtiger Teil des Auswegs war es, den Armen, welchen bereits mit Nahrung und Unterkunft geholfen wurde, Arbeit zu beschaffen. So eröffnete die Heilsarmee damals Englands erste Firma für die Vermittlung von Arbeitskräften.

„Sally Ann“ ist die heutige Antwort auf Booths Traum. Bei „Sally Ann“ geht es um den gerechten Handel, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Arme sollen in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, damit sie mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen einen nachhaltigen Lebensunterhalt aufbauen können.

Angefangen hat „Sally Ann“ 1997 in Bangladesh, wo Prostituierte und von Menschen-handel betroffene Menschen die Möglichkeit erhielten, ein Handwerk zu erlernen. Zusammen mit Designern und Geschäftsleuten aus Norwegen wurden die Produkte für den europäischen Markt angepasst. Mehrere Werkstätten wurden in den Slums von Bangladesh eröffnet. In Norwegen und Schweden entstanden „Sally Ann“-Bou-tiquen. Heute arbeiten in Bangladesh über 450 Menschen unter menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen einen Lohn, der es ihnen erlaubt, eine Familie zu ernähren.

Die Heilsarmee hat nun auch in Pakistan dieses erfolgreiche Entwicklungskonzept von Bangladesh übernommen, um den fairen Handel durch „Sally Ann“ zu ermöglichen. Dabei sollen 200 Arbeitsplätze und ein regelmässiges Einkommen für wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Männer geschaffen werden. Seit Anfang Jahr wurden nun bereits 20 Arbeitsplätze geschaffen. Weitere werden folgen.

Die produzierten Waren, meist Textilwaren mit Stickereien, werden hauptsächlich nach Europa geliefert und hier verkauft. Die Heilsarmee Schweiz hilft der Heilsar-mee Pakistan bei der Anschubsfinanzierung und dem Aufbau von „Sally Ann“. In der Schweiz sind jedoch momentan keine „Sally Ann“-Verkaufsstellen geplant.

Gerechter Handel ist ein bewährtes nachhaltiges Langzeitwerkzeug im Kampf gegen die Armut. Die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten im glo-balen Handelssystem führen zu einem Ungleich-gewicht zugunsten der Reichen. Der gerechte Handel versucht, dieses Ungleichgewicht zugunsten derer zu verschieben, die darunter am meisten leiden – den Armen.

Majorin Bernice Rehmat, Offizierin der Heilsarmee in Pakistan, ist Leite-rin „Produkte und Qualität“ bei „Sally Ann“ und gibt uns Auskunft über die Stellung der Frauen in Pakistan.

Welche Stellung hat die Frau in der Gesellschaft Pakistans? Frauen machen 51 Prozent der Bevölkerung Pakistans aus, haben aber immer noch wenig Zugang zu Bildung, Gesundheitseinrichtungen oder Einkommensmöglichkeiten. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Möglichkeiten für die Frauen sehr klein oder sogar inexistent. Für die Frauen in Pakistan bestehen viele Hindernisse und Herausforde-rungen, bevor sich Dinge ändern.

Weshalb gelten Frauen in Pakistan oft als Bürger zweiter Klasse? Die Gesellschaft in Pakistan ist kulturell von Männern dominiert. Ein Grossteil der Frauen ist nicht gebildet und hat deshalb keine Kenntnisse über ihre Rechte. Sie sind dazu erzo-gen, abhängig zu sein. Nur wenige Frauen sind deshalb betriebswirtschaftlich stark.

Wie stärkt das Projekt „Sally Ann” die Position der teilnehmenden Frauen? Frauen werden im „Sally Ann“-Programm ausgebildet und erlernen wichtige Fähigkeiten im Handelsbereich. Ihre Fähigkeiten und Gaben werden anerkannt und sie werden ermu-tigt, Eigeninitiative zu ergreifen. Dies macht sie selbstbewusster. Für ihre Arbeit, dem Herstellen von „Sally Ann“-Produkten, erhalten sie ein gerechtes und faires Einkommen. Die Frauen sind mit diesem Lohn sehr zufrieden. Eine Mutter ist dank „Sally Ann“ jetzt in der Lage, für ihren kranken Mann und ihre Kinder zu sorgen. „Sally Ann“ verbessert somit die Berufskapazität der Teilnehmerinnen, die dadurch in ihrer Identität gestärkt werden.

Thomas Martin

NasreenNasreen entspricht genau der Vorstellung, welche man von einer jungen, traditionellen, muslimischen Pakistanerin hat: schwarze Augen, hohe Backenknochen, zwei kleine Ohrringe, ein diskretes Schmuckstück beim linken Nasenloch, strenge Bekleidung und ein gesenkter Blick. Manchmal jedoch wird ihr Gesicht lebendig, ihre Augen funkeln und ein frisches Lachen sprudelt aus ihr wie ein Wasserfall.

Nasreen ist die Jüngste in ihrer Familie. Ihre älteren Schwestern verdienen einen geringen Lohn als Bedienstete in wohlhabenden Familien der Gegend. Ihre Brüder arbeiten mal hier, mal dort, wenn sie Glück haben und überhaupt etwas finden. Sie wohnen zusammen mit ihrer Mutter, welche als Putzfrau arbeitet. Der Vater starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit dem

Fahrrad nach Faisalabad, einer benachbarten Stadt unterwegs war. Nasreen war damals erst drei Jahre alt.

In Pakistan ist die Schule teuer und das Einkommen der Mutter reichte nicht, um den Schulunterricht für all ihre Kinder zu bezahlen. Einzig Nasreens Brüder hatten dieses Vorrecht. Die junge Frau bedauert oft, dass sie nicht zur Schule gehen konnte: Sie ist neugierig, lebhaft und voller Verlangen, Neues zu lernen.

Eines Tages erfuhr sie von der Schule für Erwachsene der Heilsarmee. Sie meldete sich sofort für die Lese- und Schreibkurse an und absolvierte sie mit Ausdauer und Inter-esse; der Unterricht begeisterte sie.

Durch diesen Kurs hat Nasreen die Heilsarmee kennengelernt und die Motivation der Christen entdeckt, die – wie sie findet – schön angezo-gen sind und zwei „S“ auf ihrem Kragen tragen:

„Saved to Serve“ – gerettet, um zu dienen. Hier hat Nasreen praktische Unterstützung für ihr Leben gefunden, ist aber auch jederzeit willkommen zum Plaudern, zu einer biblischen Andacht oder einem Gebet.

Am Schluss des Lese- und Schreibunterrichts wurde ihr vorgeschlagen, an einem Kurs in Hand-Sticken teilzunehmen. Kurz darauf meldete sie sich auch für das „Sally Ann“-Projekt der Heilsarmee, welches in ihrem Dorf durchgeführt wurde: Dort kann sie beim Sticken pakistanischer Verzierungsmotive ihre Gaben und ihre Kreativität einsetzen. Mit dieser Arbeit verdient sie einen fairen Lohn. Seither hat sich im Leben von Nasreen vieles verän-dert. Sie traut sich heute etwas zu und hat Selbstachtung, da das Einkommen ihr Würde und Respekt verleiht. Dank ihrer Arbeit haben sich Existenzbedingung und Lebensqualität ihrer Familie beträchtlich verbessert.

Aber noch ein anderer Gedanke freut sie: In Pakistan müssen die Frauen, wenn sie heiraten, die Mitgift mitbringen. Je höher die Mitgift, desto grösser die Auswahl an Männern. Mit ihrer Anstellung bei „Sally Ann“ hat Nasreen gute Voraussetzungen und darf träumen …

Majorin Doris Droz

(Die ausführliche Geschichte von Nasreen ist im Buch „Parole aux pauvres“ nachzulesen, herausgegeben von StopPauv-reté2015. Es ist jedoch nur auf Französisch erhältlich.)

Page 12: Newsletter Nr. 5

ImpressumHerausgeber Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, [email protected] Markus Muntwiler, Doris Droz, Thomas MartinFotos Archiv Mission & EntwicklungLayout / Konzept Thomas Martin / Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chDruck Jordi AG, Belp

Dieser Newsletter erscheint dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)www.heilsarmee.ch/mission

Geschenke, die doppelt Freude bereiten

In den Wochen vor Weihnachten stellt sich für viele von uns wieder die Frage, was wir unseren Verwandten und Freunden schenken sollen. Dies ist jedoch vielfach ein nicht ganz einfaches Unterfangen, denn die meisten Menschen leben bei uns im Überfluss. So verstauben viele ver-schenkte Dinge anschliessend im Regal oder werden umgetauscht.

Was also tun, um anderen eine Freude zu berei-ten?

Überraschen Sie Ihre Verwandten und Freunde mit Geschenken, die doppelt Freude bereiten: Geschenke, die das Leben vieler der ärmsten Menschen in den Ländern des Südens erleich-tern, wie zum Beispiel eine neue Toilette, eine Augenoperation, ein Alphabetisierungskurs oder eine Mahlzeit.

Nach der Bestellung eines Geschenkes erhalten Sie für Ihre Lieben eine Geschenkkarte und einen Bestäti-gungsschein. Das eigentliche Geschenk hingegen geht an die Menschen in Armut und Not in den Ländern des Südens.

Suchen Sie die Geschenke online unter www.heilsarmee.ch/mission aus oder bestellen Sie das Geschenkheft unter 031 388 05 91. Die Geschenkhefte liegen auch im Korps in Ihrer Nähe auf.