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Nr. 1 – Sept. 2008 Newsletter Mission & Entwicklung Glaube in Aktion Überleben in Simbabwe

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November 2008 Zeichen der Hoffnung in Haiti

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Page 1: Newsletter Nr. 1

Nr. 1 – Sept. 2008Newsletter Mission & Entwicklung

Glaube in Aktion

Überleben in Simbabwe

Page 2: Newsletter Nr. 1

EditorialSimbabwe steht am Rande eines Kollapses. In dieser schwierigen Situation versucht die Heilsarmee Schweiz, unterstützt von Privat-personen, den Menschen in Simbabwe beizustehen und ihnen Mut zu machen: Christoph Lässig, Salutist und Informatiker, hat für einen Monat im Kinderferiendorf Masiye ausgeholfen. In Zürich gründeten Heilsarmeemitglieder die Unterstützungsgruppe SwiZimAid. Im April haben wir einen Container mit Spitalmaterial an das Landspital Tshelanyemba geschickt und im Juli war ein Team vor Ort, um Abklärungen für ein Solarprojekt zu treffen.

Trotz der fast grenzenlosen Not erzählen uns Heilsarmeemitglieder in Simbabwe, wie Menschen durch den Glauben in eine lebendige Beziehung mit Gott hineingenommen werden und sich mit Mut und Vertrauen für eine Zukunft in Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. Auch die Kirche ist gefordert, sich auf politischer Ebene für eine gerechte Gesellschaftsordnung einzusetzen. Die Menschen in Simbabwe erleben – auch durch unsere Arbeit, dass Gott ihnen ganz praktisch hilft. Damit wird ihr Vertrauen in Gott gestärkt und wir hoffen, dass sie entschlossen für ein gerechtes Simbabwe kämpfen.

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

Page 3: Newsletter Nr. 1

SimbabweEndlose Savannen, reichhaltige Tierwelten, bizarre Gesteinsformen, grandiose Wasserfälle, uralte Affen-brotbäume – Simbabwe ist ein Land voller Schönheit und Vielfalt. Doch Touristen begegnet man dort selten. Simbabwe, ein Binnen-land im südlichen Afrika, galt einst als Kornkammer Afrikas und war ein Vorzeigestaat im postkolonialen Afrika. Während der 28-jährigen Regierungszeit von Robert Mugabe ist das Land jedoch zu einem Armenhaus des Kontinents geworden. Die Bevölkerung leidet nicht nur an Armut, Nahrungsmangel, hoher Arbeitslosigkeit und grosser HIV-Ausbreitung, sondern auch an politischer Unterdrückung und einer Inflation, die unvorstellbare Höhen angenommen hat. Viele sehen nur noch in der Flucht in ein Nachbarland die Chance, der Not, Gewalt und Hoffnungslosigkeit im eigenen Land zu entkommen. Seit dem Jahr 2000 sind bereits etwa drei Millionen Menschen in die Nachbarländer geflohen. Für die Zurückbleibenden ist das Leben ein Überle-benskampf, der täglich neu ausgetragen werden muss.

Vergleich Simbabwe – Schweiz Simbabwe SchweizFläche 390'757 km² 41'285 km²Einwohner 12 Mio. 7,6 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 55 US-Dollar 52'879 US-DollarArbeitslosigkeit 80 % 2,4 %HIV-Rate 25 % 0,4 %Lebenserwartung (F/M) 34/37 Jahre 79/84 JahreInflation +1'000'000 % 1-2 %

Page 4: Newsletter Nr. 1

Wie können Sie helfen?Der Versand eines Containers nach Sim-

babwe kostet rund 15'000 Franken. Spenden dafür können mit dem Vermerk „Containerversand

Simbabwe“ aufs Konto 30-6709-1 getätigt werden.

Page 5: Newsletter Nr. 1

Containerlieferungen nach SimbabweIn Simbabwe fehlt es an vielem. Sei es Nahrung, Wasser, Kleider, medizinisches Material oder auch Alltagsdinge wie Schreibpapier; was bei uns im Überfluss vorhanden ist, ist in Simbabwe Mangelware. Dank der Initiative einiger Mitglie-der der Heilsarmee in Zürich konnte im letzten Jahr sowie auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit Mission & Entwicklung jeweils ein Container mit Kleidern sowie medizinischem Material nach Simbabwe versandt werden. Das medizinische Material wurde vom Schweizerischen Zivilschutz zur Verfügung gestellt, die Kleider von Heilsarmeemitgliedern gesammelt. Vor Ort wird das Material in Spitälern der Heilsarmee zum Einsatz kommen oder durch die Heilsarmee an Bedürftige weitergegeben. Die Hilfe kommt somit ganz direkt den Menschen vor Ort zugute.

Hier einige Impressionen vom Verlad hier in der Schweiz sowie vom Entladen in Simbabwe.

Page 6: Newsletter Nr. 1

Busch-Kindergarten vom „Under Five’s programme“

Teilnehmer eines Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)

Masiye CampDie HIV/Aids-Pandemie lässt keine Person in Afrika unberührt.

Denn die erschreckend hohen Ansteckungsraten – in Simbabwe rund 25 Prozent der Bevölkerung – erinnern uns oft nur ungenügend an all diejenigen, welche vom Tod eines Familienmitgliedes betroffen sind. Bereits ist jedes fünfte Kind in Sim-babwe ein Waisenkind.

Das Masiye Camp der Heilsarmee wurde 1998 gegründet, um HIV/Aids betroffenen Kindern zu helfen. Das Programm fokussiert auf psychosoziale Unterstützung sowie auf die Entwicklung von Fähigkeiten, welche für das Leben wichtig sind (life skills).

Jedes Jahr nehmen um die 1'400 Kinder während sieben bis zehn Tagen an diesen Lebensvorbereitungslagern teil. Den Kindern wird dabei die Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen Erlebnisse zu sprechen, voneinander zu profitieren, geistlich zu wachsen und an therapeutischen Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen helfen sollen, den schweren Alltag zu meistern.

Die Betreuer des Masiye Camp führen zudem in den Gebieten rund um Bulawayo verschiedene weitere Programme für Waisen und andere Kinder durch, wie z.B. das

„Under Five’s programme“ mit verschiedenen Busch-Kindergärten.

3. Wie sieht das Leben eines von Aids betroffenen Kindes aus? Den Kindern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern über-tragen. Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgend-wann haben sie dann einen Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. Ein solches Ergebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abfinden und ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen Kinder. Doch von alten Freunden werden sie verlassen und in der Schule werden sie von den Kameraden ausgeschlossen.

4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während eines Camps sind die Kinder die meiste Zeit in Zehner-Gruppen zusammen. Der Tag wird nach dem Frühstück mit einer Zeit gestartet, in der in den Kleingrup-pen über und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durch-geführt, die den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden stärken. Zum Beispiel: Zip-Line, Kanu fahren, Abseilen, sich in die Arme der anderen fallen lassen, gemeinsam einen Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt es verschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschen-rechte, Tree of Life (Lebensbaum: die Kinder müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen: Von wo komme ich, wer sind meine Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abend wird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mit einer Andacht abgeschlossen.

Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der Heilsarmee. Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolg-reichen Abschluss seiner Lehre als Informatiker und einer Anstellung in der Informatikabteilung der Heilsarmee in Bern lebt er nun in Sierre, wo er in einem Altersheim ein halbes Jahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 war Christoph Lässig in Simbabwe und hat im Masiye Camp der Heilsarmee mitgearbeitet.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer einzulassen?Meine Mutter und einige Bekannte waren im letzten Jahr mit der Heilsarmee in Simbabwe und haben von ihren Eindrücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilder und Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.

2. Erzähle uns von den Kindern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden. Wer sind sie? Von wo kommen sie?Die meisten Kinder im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Ver-hältnissen, jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durch HIV/Aids und deren Folgen.

Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie eine Patenschaft „HIV betroffene Kinder“ in Simbabwe. Damit unterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurch Kindern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.

Weitere Informationen bei Thomas Martin (031 388 06 04) oder via Mail an [email protected].

Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Simbabwe. Es laufen verschie-dene Hilfsprojekte; andere sind in Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für das Tshelanyemba Spital, Containerversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).

Einzahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.

Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglie-der der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

5. Was waren deine Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter in einer Gruppe mitzuhel-fen. Ich war den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs und wurde auch am Abend bei der Leitersitzung ins Team integriert.

6. Kannst du uns eine lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast? Am Anfang hatten die Kinder Angst vor mir, während des Camps wurden sie dann aber neugierig. Sie kamen zu mir und fingen an, meine (weisse) Hand zu untersu-chen.

7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute in Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute, obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gast-freundlich. Beeindruckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten, obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Während der Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.

8. Hat dieser Aufenthalt deine Auffassung vom Leben verändert? Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht eine Frage des Geldes ist. Es war für mich auch interessant zu erleben, wie problemlos ich als Weisser akzeptiert und integriert wurde.

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Busch-Kindergarten vom „Under Five’s programme“

Teilnehmer eines Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)

Masiye CampDie HIV/Aids-Pandemie lässt keine Person in Afrika unberührt.

Denn die erschreckend hohen Ansteckungsraten – in Simbabwe rund 25 Prozent der Bevölkerung – erinnern uns oft nur ungenügend an all diejenigen, welche vom Tod eines Familienmitgliedes betroffen sind. Bereits ist jedes fünfte Kind in Sim-babwe ein Waisenkind.

Das Masiye Camp der Heilsarmee wurde 1998 gegründet, um HIV/Aids betroffenen Kindern zu helfen. Das Programm fokussiert auf psychosoziale Unterstützung sowie auf die Entwicklung von Fähigkeiten, welche für das Leben wichtig sind (life skills).

Jedes Jahr nehmen um die 1'400 Kinder während sieben bis zehn Tagen an diesen Lebensvorbereitungslagern teil. Den Kindern wird dabei die Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen Erlebnisse zu sprechen, voneinander zu profitieren, geistlich zu wachsen und an therapeutischen Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen helfen sollen, den schweren Alltag zu meistern.

Die Betreuer des Masiye Camp führen zudem in den Gebieten rund um Bulawayo verschiedene weitere Programme für Waisen und andere Kinder durch, wie z.B. das

„Under Five’s programme“ mit verschiedenen Busch-Kindergärten.

3. Wie sieht das Leben eines von Aids betroffenen Kindes aus? Den Kindern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern über-tragen. Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgend-wann haben sie dann einen Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. Ein solches Ergebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abfinden und ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen Kinder. Doch von alten Freunden werden sie verlassen und in der Schule werden sie von den Kameraden ausgeschlossen.

4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während eines Camps sind die Kinder die meiste Zeit in Zehner-Gruppen zusammen. Der Tag wird nach dem Frühstück mit einer Zeit gestartet, in der in den Kleingrup-pen über und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durch-geführt, die den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden stärken. Zum Beispiel: Zip-Line, Kanu fahren, Abseilen, sich in die Arme der anderen fallen lassen, gemeinsam einen Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt es verschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschen-rechte, Tree of Life (Lebensbaum: die Kinder müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen: Von wo komme ich, wer sind meine Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abend wird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mit einer Andacht abgeschlossen.

Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der Heilsarmee. Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolg-reichen Abschluss seiner Lehre als Informatiker und einer Anstellung in der Informatikabteilung der Heilsarmee in Bern lebt er nun in Sierre, wo er in einem Altersheim ein halbes Jahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 war Christoph Lässig in Simbabwe und hat im Masiye Camp der Heilsarmee mitgearbeitet.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer einzulassen?Meine Mutter und einige Bekannte waren im letzten Jahr mit der Heilsarmee in Simbabwe und haben von ihren Eindrücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilder und Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.

2. Erzähle uns von den Kindern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden. Wer sind sie? Von wo kommen sie?Die meisten Kinder im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Ver-hältnissen, jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durch HIV/Aids und deren Folgen.

Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie eine Patenschaft „HIV betroffene Kinder“ in Simbabwe. Damit unterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurch Kindern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.

Weitere Informationen bei Thomas Martin (031 388 06 04) oder via Mail an [email protected].

Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Simbabwe. Es laufen verschie-dene Hilfsprojekte; andere sind in Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für das Tshelanyemba Spital, Containerversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).

Einzahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.

Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglie-der der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

5. Was waren deine Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter in einer Gruppe mitzuhel-fen. Ich war den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs und wurde auch am Abend bei der Leitersitzung ins Team integriert.

6. Kannst du uns eine lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast? Am Anfang hatten die Kinder Angst vor mir, während des Camps wurden sie dann aber neugierig. Sie kamen zu mir und fingen an, meine (weisse) Hand zu untersu-chen.

7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute in Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute, obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gast-freundlich. Beeindruckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten, obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Während der Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.

8. Hat dieser Aufenthalt deine Auffassung vom Leben verändert? Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht eine Frage des Geldes ist. Es war für mich auch interessant zu erleben, wie problemlos ich als Weisser akzeptiert und integriert wurde.

Page 8: Newsletter Nr. 1

Busch-Kindergarten vom „Under Five’s programme“

Teilnehmer eines Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)

Masiye CampDie HIV/Aids-Pandemie lässt keine Person in Afrika unberührt.

Denn die erschreckend hohen Ansteckungsraten – in Simbabwe rund 25 Prozent der Bevölkerung – erinnern uns oft nur ungenügend an all diejenigen, welche vom Tod eines Familienmitgliedes betroffen sind. Bereits ist jedes fünfte Kind in Sim-babwe ein Waisenkind.

Das Masiye Camp der Heilsarmee wurde 1998 gegründet, um HIV/Aids betroffenen Kindern zu helfen. Das Programm fokussiert auf psychosoziale Unterstützung sowie auf die Entwicklung von Fähigkeiten, welche für das Leben wichtig sind (life skills).

Jedes Jahr nehmen um die 1'400 Kinder während sieben bis zehn Tagen an diesen Lebensvorbereitungslagern teil. Den Kindern wird dabei die Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen Erlebnisse zu sprechen, voneinander zu profitieren, geistlich zu wachsen und an therapeutischen Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen helfen sollen, den schweren Alltag zu meistern.

Die Betreuer des Masiye Camp führen zudem in den Gebieten rund um Bulawayo verschiedene weitere Programme für Waisen und andere Kinder durch, wie z.B. das

„Under Five’s programme“ mit verschiedenen Busch-Kindergärten.

3. Wie sieht das Leben eines von Aids betroffenen Kindes aus? Den Kindern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern über-tragen. Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgend-wann haben sie dann einen Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. Ein solches Ergebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abfinden und ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen Kinder. Doch von alten Freunden werden sie verlassen und in der Schule werden sie von den Kameraden ausgeschlossen.

4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während eines Camps sind die Kinder die meiste Zeit in Zehner-Gruppen zusammen. Der Tag wird nach dem Frühstück mit einer Zeit gestartet, in der in den Kleingrup-pen über und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durch-geführt, die den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden stärken. Zum Beispiel: Zip-Line, Kanu fahren, Abseilen, sich in die Arme der anderen fallen lassen, gemeinsam einen Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt es verschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschen-rechte, Tree of Life (Lebensbaum: die Kinder müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen: Von wo komme ich, wer sind meine Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abend wird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mit einer Andacht abgeschlossen.

Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der Heilsarmee. Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolg-reichen Abschluss seiner Lehre als Informatiker und einer Anstellung in der Informatikabteilung der Heilsarmee in Bern lebt er nun in Sierre, wo er in einem Altersheim ein halbes Jahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 war Christoph Lässig in Simbabwe und hat im Masiye Camp der Heilsarmee mitgearbeitet.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer einzulassen?Meine Mutter und einige Bekannte waren im letzten Jahr mit der Heilsarmee in Simbabwe und haben von ihren Eindrücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilder und Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.

2. Erzähle uns von den Kindern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden. Wer sind sie? Von wo kommen sie?Die meisten Kinder im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Ver-hältnissen, jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durch HIV/Aids und deren Folgen.

Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie eine Patenschaft „HIV betroffene Kinder“ in Simbabwe. Damit unterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurch Kindern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.

Weitere Informationen bei Thomas Martin (031 388 06 04) oder via Mail an [email protected].

Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Simbabwe. Es laufen verschie-dene Hilfsprojekte; andere sind in Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für das Tshelanyemba Spital, Containerversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).

Einzahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.

Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglie-der der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

5. Was waren deine Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter in einer Gruppe mitzuhel-fen. Ich war den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs und wurde auch am Abend bei der Leitersitzung ins Team integriert.

6. Kannst du uns eine lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast? Am Anfang hatten die Kinder Angst vor mir, während des Camps wurden sie dann aber neugierig. Sie kamen zu mir und fingen an, meine (weisse) Hand zu untersu-chen.

7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute in Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute, obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gast-freundlich. Beeindruckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten, obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Während der Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.

8. Hat dieser Aufenthalt deine Auffassung vom Leben verändert? Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht eine Frage des Geldes ist. Es war für mich auch interessant zu erleben, wie problemlos ich als Weisser akzeptiert und integriert wurde.

Page 9: Newsletter Nr. 1

Busch-Kindergarten vom „Under Five’s programme“

Teilnehmer eines Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)

Masiye CampDie HIV/Aids-Pandemie lässt keine Person in Afrika unberührt.

Denn die erschreckend hohen Ansteckungsraten – in Simbabwe rund 25 Prozent der Bevölkerung – erinnern uns oft nur ungenügend an all diejenigen, welche vom Tod eines Familienmitgliedes betroffen sind. Bereits ist jedes fünfte Kind in Sim-babwe ein Waisenkind.

Das Masiye Camp der Heilsarmee wurde 1998 gegründet, um HIV/Aids betroffenen Kindern zu helfen. Das Programm fokussiert auf psychosoziale Unterstützung sowie auf die Entwicklung von Fähigkeiten, welche für das Leben wichtig sind (life skills).

Jedes Jahr nehmen um die 1'400 Kinder während sieben bis zehn Tagen an diesen Lebensvorbereitungslagern teil. Den Kindern wird dabei die Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen Erlebnisse zu sprechen, voneinander zu profitieren, geistlich zu wachsen und an therapeutischen Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen helfen sollen, den schweren Alltag zu meistern.

Die Betreuer des Masiye Camp führen zudem in den Gebieten rund um Bulawayo verschiedene weitere Programme für Waisen und andere Kinder durch, wie z.B. das

„Under Five’s programme“ mit verschiedenen Busch-Kindergärten.

3. Wie sieht das Leben eines von Aids betroffenen Kindes aus? Den Kindern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern über-tragen. Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgend-wann haben sie dann einen Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. Ein solches Ergebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abfinden und ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen Kinder. Doch von alten Freunden werden sie verlassen und in der Schule werden sie von den Kameraden ausgeschlossen.

4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während eines Camps sind die Kinder die meiste Zeit in Zehner-Gruppen zusammen. Der Tag wird nach dem Frühstück mit einer Zeit gestartet, in der in den Kleingrup-pen über und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durch-geführt, die den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden stärken. Zum Beispiel: Zip-Line, Kanu fahren, Abseilen, sich in die Arme der anderen fallen lassen, gemeinsam einen Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt es verschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschen-rechte, Tree of Life (Lebensbaum: die Kinder müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen: Von wo komme ich, wer sind meine Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abend wird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mit einer Andacht abgeschlossen.

Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der Heilsarmee. Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolg-reichen Abschluss seiner Lehre als Informatiker und einer Anstellung in der Informatikabteilung der Heilsarmee in Bern lebt er nun in Sierre, wo er in einem Altersheim ein halbes Jahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 war Christoph Lässig in Simbabwe und hat im Masiye Camp der Heilsarmee mitgearbeitet.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer einzulassen?Meine Mutter und einige Bekannte waren im letzten Jahr mit der Heilsarmee in Simbabwe und haben von ihren Eindrücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilder und Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.

2. Erzähle uns von den Kindern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden. Wer sind sie? Von wo kommen sie?Die meisten Kinder im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Ver-hältnissen, jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durch HIV/Aids und deren Folgen.

Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie eine Patenschaft „HIV betroffene Kinder“ in Simbabwe. Damit unterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurch Kindern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.

Weitere Informationen bei Thomas Martin (031 388 06 04) oder via Mail an [email protected].

Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Simbabwe. Es laufen verschie-dene Hilfsprojekte; andere sind in Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für das Tshelanyemba Spital, Containerversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).

Einzahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.

Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglie-der der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

5. Was waren deine Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter in einer Gruppe mitzuhel-fen. Ich war den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs und wurde auch am Abend bei der Leitersitzung ins Team integriert.

6. Kannst du uns eine lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast? Am Anfang hatten die Kinder Angst vor mir, während des Camps wurden sie dann aber neugierig. Sie kamen zu mir und fingen an, meine (weisse) Hand zu untersu-chen.

7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute in Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute, obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gast-freundlich. Beeindruckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten, obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Während der Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.

8. Hat dieser Aufenthalt deine Auffassung vom Leben verändert? Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht eine Frage des Geldes ist. Es war für mich auch interessant zu erleben, wie problemlos ich als Weisser akzeptiert und integriert wurde.

Page 10: Newsletter Nr. 1

Busch-Kindergarten vom „Under Five’s programme“

Teilnehmer eines Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)

Masiye CampDie HIV/Aids-Pandemie lässt keine Person in Afrika unberührt.

Denn die erschreckend hohen Ansteckungsraten – in Simbabwe rund 25 Prozent der Bevölkerung – erinnern uns oft nur ungenügend an all diejenigen, welche vom Tod eines Familienmitgliedes betroffen sind. Bereits ist jedes fünfte Kind in Sim-babwe ein Waisenkind.

Das Masiye Camp der Heilsarmee wurde 1998 gegründet, um HIV/Aids betroffenen Kindern zu helfen. Das Programm fokussiert auf psychosoziale Unterstützung sowie auf die Entwicklung von Fähigkeiten, welche für das Leben wichtig sind (life skills).

Jedes Jahr nehmen um die 1'400 Kinder während sieben bis zehn Tagen an diesen Lebensvorbereitungslagern teil. Den Kindern wird dabei die Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen Erlebnisse zu sprechen, voneinander zu profitieren, geistlich zu wachsen und an therapeutischen Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen helfen sollen, den schweren Alltag zu meistern.

Die Betreuer des Masiye Camp führen zudem in den Gebieten rund um Bulawayo verschiedene weitere Programme für Waisen und andere Kinder durch, wie z.B. das

„Under Five’s programme“ mit verschiedenen Busch-Kindergärten.

3. Wie sieht das Leben eines von Aids betroffenen Kindes aus? Den Kindern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern über-tragen. Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgend-wann haben sie dann einen Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. Ein solches Ergebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abfinden und ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen Kinder. Doch von alten Freunden werden sie verlassen und in der Schule werden sie von den Kameraden ausgeschlossen.

4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während eines Camps sind die Kinder die meiste Zeit in Zehner-Gruppen zusammen. Der Tag wird nach dem Frühstück mit einer Zeit gestartet, in der in den Kleingrup-pen über und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durch-geführt, die den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden stärken. Zum Beispiel: Zip-Line, Kanu fahren, Abseilen, sich in die Arme der anderen fallen lassen, gemeinsam einen Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt es verschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschen-rechte, Tree of Life (Lebensbaum: die Kinder müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen: Von wo komme ich, wer sind meine Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abend wird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mit einer Andacht abgeschlossen.

Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der Heilsarmee. Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolg-reichen Abschluss seiner Lehre als Informatiker und einer Anstellung in der Informatikabteilung der Heilsarmee in Bern lebt er nun in Sierre, wo er in einem Altersheim ein halbes Jahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 war Christoph Lässig in Simbabwe und hat im Masiye Camp der Heilsarmee mitgearbeitet.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer einzulassen?Meine Mutter und einige Bekannte waren im letzten Jahr mit der Heilsarmee in Simbabwe und haben von ihren Eindrücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilder und Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.

2. Erzähle uns von den Kindern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden. Wer sind sie? Von wo kommen sie?Die meisten Kinder im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Ver-hältnissen, jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durch HIV/Aids und deren Folgen.

Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie eine Patenschaft „HIV betroffene Kinder“ in Simbabwe. Damit unterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurch Kindern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.

Weitere Informationen bei Thomas Martin (031 388 06 04) oder via Mail an [email protected].

Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Simbabwe. Es laufen verschie-dene Hilfsprojekte; andere sind in Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für das Tshelanyemba Spital, Containerversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).

Einzahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.

Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglie-der der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

5. Was waren deine Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter in einer Gruppe mitzuhel-fen. Ich war den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs und wurde auch am Abend bei der Leitersitzung ins Team integriert.

6. Kannst du uns eine lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast? Am Anfang hatten die Kinder Angst vor mir, während des Camps wurden sie dann aber neugierig. Sie kamen zu mir und fingen an, meine (weisse) Hand zu untersu-chen.

7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute in Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute, obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gast-freundlich. Beeindruckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten, obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Während der Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.

8. Hat dieser Aufenthalt deine Auffassung vom Leben verändert? Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht eine Frage des Geldes ist. Es war für mich auch interessant zu erleben, wie problemlos ich als Weisser akzeptiert und integriert wurde.

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Busch-Kindergarten vom „Under Five’s programme“

Teilnehmer eines Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)

Masiye CampDie HIV/Aids-Pandemie lässt keine Person in Afrika unberührt.

Denn die erschreckend hohen Ansteckungsraten – in Simbabwe rund 25 Prozent der Bevölkerung – erinnern uns oft nur ungenügend an all diejenigen, welche vom Tod eines Familienmitgliedes betroffen sind. Bereits ist jedes fünfte Kind in Sim-babwe ein Waisenkind.

Das Masiye Camp der Heilsarmee wurde 1998 gegründet, um HIV/Aids betroffenen Kindern zu helfen. Das Programm fokussiert auf psychosoziale Unterstützung sowie auf die Entwicklung von Fähigkeiten, welche für das Leben wichtig sind (life skills).

Jedes Jahr nehmen um die 1'400 Kinder während sieben bis zehn Tagen an diesen Lebensvorbereitungslagern teil. Den Kindern wird dabei die Möglichkeit geboten, über ihre persönlichen Erlebnisse zu sprechen, voneinander zu profitieren, geistlich zu wachsen und an therapeutischen Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen helfen sollen, den schweren Alltag zu meistern.

Die Betreuer des Masiye Camp führen zudem in den Gebieten rund um Bulawayo verschiedene weitere Programme für Waisen und andere Kinder durch, wie z.B. das

„Under Five’s programme“ mit verschiedenen Busch-Kindergärten.

3. Wie sieht das Leben eines von Aids betroffenen Kindes aus? Den Kindern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern über-tragen. Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgend-wann haben sie dann einen Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. Ein solches Ergebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abfinden und ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen Kinder. Doch von alten Freunden werden sie verlassen und in der Schule werden sie von den Kameraden ausgeschlossen.

4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während eines Camps sind die Kinder die meiste Zeit in Zehner-Gruppen zusammen. Der Tag wird nach dem Frühstück mit einer Zeit gestartet, in der in den Kleingrup-pen über und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durch-geführt, die den Teamgeist und das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden stärken. Zum Beispiel: Zip-Line, Kanu fahren, Abseilen, sich in die Arme der anderen fallen lassen, gemeinsam einen Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt es verschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschen-rechte, Tree of Life (Lebensbaum: die Kinder müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen: Von wo komme ich, wer sind meine Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abend wird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mit einer Andacht abgeschlossen.

Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der Heilsarmee. Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolg-reichen Abschluss seiner Lehre als Informatiker und einer Anstellung in der Informatikabteilung der Heilsarmee in Bern lebt er nun in Sierre, wo er in einem Altersheim ein halbes Jahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 war Christoph Lässig in Simbabwe und hat im Masiye Camp der Heilsarmee mitgearbeitet.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer einzulassen?Meine Mutter und einige Bekannte waren im letzten Jahr mit der Heilsarmee in Simbabwe und haben von ihren Eindrücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilder und Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.

2. Erzähle uns von den Kindern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden. Wer sind sie? Von wo kommen sie?Die meisten Kinder im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrössten Stadt in Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Ver-hältnissen, jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durch HIV/Aids und deren Folgen.

Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie eine Patenschaft „HIV betroffene Kinder“ in Simbabwe. Damit unterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurch Kindern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.

Weitere Informationen bei Thomas Martin (031 388 06 04) oder via Mail an [email protected].

Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Simbabwe. Es laufen verschie-dene Hilfsprojekte; andere sind in Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für das Tshelanyemba Spital, Containerversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).

Einzahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.

Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglie-der der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

5. Was waren deine Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter in einer Gruppe mitzuhel-fen. Ich war den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs und wurde auch am Abend bei der Leitersitzung ins Team integriert.

6. Kannst du uns eine lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast? Am Anfang hatten die Kinder Angst vor mir, während des Camps wurden sie dann aber neugierig. Sie kamen zu mir und fingen an, meine (weisse) Hand zu untersu-chen.

7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute in Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute, obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gast-freundlich. Beeindruckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten, obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Während der Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.

8. Hat dieser Aufenthalt deine Auffassung vom Leben verändert? Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht eine Frage des Geldes ist. Es war für mich auch interessant zu erleben, wie problemlos ich als Weisser akzeptiert und integriert wurde.

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ImpressumHerausgeber Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, [email protected] Markus Muntwiler, Doris Droz, Thomas MartinFotos Archiv Mission & EntwicklungLayout Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chDruck Jordi AG, Belp

Dieser Newsletter erscheint dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)

www.heilsarmee.ch/mission

KurzmeldungenHeilsarmee in SimbabweDie Heilsarmee ist in Simbabwe bereits seit 1891 tätig. Die 120'000 Soldaten und über 500 Offiziere treffen sich in mehr als 400 Korps. Die Heilsarmee unterhält meh-rere Schulen, Spitäler und Sozialinstitutionen sowie Programme für Aidswaisen wie zum Beispiel das Masiye Camp.

Webseite der Heilsarmee Simbabwe: www.salvationarmyzim.org (nur auf Englisch).

Wiederaufbauhilfe in Burma und ChinaIn Burma und China sind Heilsarmee-Angehörige in der Not- und Wiederaufbauhilfe engagiert. In China werden mit Regierungsvertretern und anderen christlichen Organisationen Abklärungen für ein Programm zugunsten von Trauma-Patienten getroffen. Mehr Informationen zur Hilfe der Heilsarmee in diesen beiden Ländern finden Sie auf der Website der Heilsarmee: www.heilsarmee.ch/mission.

Wir danken für Spenden auf das Postkonto 30-6709-1 (Vermerk "Myanmar" oder "China").

Heilsarmee neu in 115 LändernDie Heilsarmee hat in Namibia und Mali die Arbeit aufgenommen. Damit ist sie nun offiziell in 115 Ländern vertreten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Website: www.heilsarmee.ch.

Nahrungsmittelhilfe für Haiti und SimbabweDie Heilsarmee hat als Antwort auf die Nahrungsmittelkrise 400'000 Franken für sofortige Hilfe in Haiti und Simbabwe bereitgestellt. Die Abgabe wird in Haiti über Schulküchen der Heilsarmee im ländlichen Gebiet rund um Fond-des-Nègres erfolgen. Dort besuchen 3'500 Kinder Primarschulen der Heilsar-mee. In Simbabwe wird die Verteilung der zusätzlichen Nahrungsmittel durch das Spital der Heilsarmee in Tshelanyemba, nahe an der Grenze zu Botswana, koordiniert. Mit dem Betrag können rund 400'000 Mahlzeiten finanziert werden.

Wir danken für Spenden auf das Postkonto 30-6709-1 (Vermerk „Nahrungsmittelhilfe“).