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1/2009 Wildtiere Wildtiere Schutz für Wölfe und Bären Schutz für Wölfe und Bären Ein Herz für Tiere Ein Herz für Tiere Neue Tierschutz--Sendung im TV Neue Tierschutz--Sendung im TV Ende der Legebatterien Ende der Legebatterien Zukunft der Eier-Produktion Zukunft der Eier-Produktion Wildtiere Wildtiere Schutz für Wölfe und Bären Schutz für Wölfe und Bären Ein Herz für Tiere Ein Herz für Tiere Neue Tierschutz--Sendung im TV Ende der Legebatterien Ende der Legebatterien Zukunft der Eier-Produktion

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1/2009

Wildtiere Wildtiere Schutz für Wölfe und Bären Schutz für Wölfe und Bären

Ein Herz für TiereEin Herz für TiereNeue Tierschutz--Sendung im TVNeue Tierschutz--Sendung im TV

Ende der LegebatterienEnde der LegebatterienZukunft der Eier-ProduktionZukunft der Eier-Produktion

WildtiereWildtiere Schutz für Wölfe und Bären Schutz für Wölfe und Bären

Ein Herz für TiereEin Herz für TiereNeue Tierschutz--Sendung im TV

Ende der LegebatterienEnde der LegebatterienZukunft der Eier-Produktion

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9 ETN-Tierschutzpreis 2008 für LKW-Fahrer mit Herz

10 Lanzarote: ETN und TUI besiegeln Kooperationsvertrag

12 Unsere Tier- und Naturschutzhöfe

14 „Orte des Lebens“ bewahren

4 Rumänien: Wölfe und Bären brauchen unseren Schutz

8 „Ein Herz für Tiere“Tiervermittlung seit 14. März auf Sendung

Seite 4Schutzprojekt für Bären und Wölfe

InhaltMagazin

FotosAGfaN e.V., Thomas Bartels, Britta Berg, Shannon Crownover/Marine Photobank, Dawn Martin/Marine Photobank, Digitalstock/E. Gerecht & H. Neuhaus, Stefan Grothus, Juniors Bildarchiv, A. Lindert-Rottke, Timo Lippert, Heinz Schumacher, Kerstin Wiedl, und ETN-Partnerorganisationen. Titelbild: Juniors Bildarchiv

DruckHofmann Druck GmbH & Co. KG90412 Nürnberg

Redaktion ETN e.V. , Elli HeßHeidestr. 79D-52146 WürselenTel.: 0 24 05/89 60 82Fax: 0 24 05/89 65 43e-Mail: [email protected]

Vorstand Heinz Wiescher (Präsident), Dieter Ernst,Dr. Diane Reiser und Rainer Schöne

HerausgeberEuropäischer Tier- u. Naturschutz e.V.Hof Huppenhardt, D-53804 MuchTel.: 0 22 45/61 90-0, Fax: 0 22 45/61 90-11e-Mail: [email protected] 2454, Amtsgericht SiegburgDer ETN e.V. ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

Mitgliederverwaltung ETN e.V.: Hof Huppenhardt, D-53804 MuchTel.: 0 22 45/61 90-16, Fax: 0 22 45/61 90-11e-Mail: [email protected]

ImpressumAlle Beiträge und Fotos sind urheber rechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Heraus geber und Re-daktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu über arbeiten. Bezugspreis ist im Mitglieds beitrag ent halten. „Respektiere“ ist auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

ETN im Internet www.etn-ev.de

Service

28 Partnerübersicht

29 Malta: Regierung macht´s möglichAuf Malta bewegt sich was in Sachen Tierschutz

30 Wörrstadt: Ein neuer ETN-Partner stellt sich vor

31 Ungarn: Dankesbrief an den ETN

32 Hand in Hand mit dem ETN Naturschutz und Bildungsarbeit

34 Mallorca: SOS Animal rettet 39 Tieren das Leben

36 Grindwalfang auf den Färöer-Inseln

37 Moskau: Rettung für Martha

37 Aachen: Kinder retten Karpfen

38 Manresa: Schützlinge mit Handicap „Gerade sie brauchen ein liebevolles Zuhause“

40 Tiere suchen ein Zuhause

Unsere Partner

2 Respektiere 1/2009

Seite 18 Hennenhaltung in Deutschland

I m p r e s s u m

43 Verspielte Kobolde im HausTipps und Anregungen zur Frettchen-Haltung

46 Tiergesundheit

48 Tiere & Recht

48 Buchtipps

50 News

51 Damit Tiere eine Zukunft haben

Steinbruch Schönenberg

16 Katzenschutz auf Elba:Positive Signale aus der Politik

18 Über das Ende der Lege-batterien und die Zukunftder Eier-Produktion

20 Störe – Urzeitfische vor dem Aussterben?

22 Tiere als „Modeartikel“

25 KinderseitenAugen auf beim Eierkauf!

Seite 8Neue ETN-Tiersendung: „Ein Herz für Tiere“

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31/2009 Respektiere

Aber es braucht nicht immer einen großen Verein, um Not leidenden Tieren zu helfen. Das zeigt die Ge-schichte des Fernfahrers Carsten Stenzel. Er zögerte nicht, als er acht winzige, durchnässte und unterkühlte Katzenbabys fand – ausgesetzt zwischen Paletten und Gitterboxen. Er nahm sie mit auf seine über 3.000 km lange Fahrt quer durch Europa und hielt sie am Leben. Für so viel Einsatz zeichnete der ETN Carsten Stenzel mit dem Tierschutzpreis 2008 aus.

Doch wir müssen nicht zwischen Paletten nach hilflo-sen Tieren suchen – jeden einzelnen Tag entscheiden wir durch unser Einkaufsverhalten, ob wir Tierleid in Auftrag geben oder nicht. Seit dem 1. Januar sind die seit Jahrzehnten kritisierten Legebatterien verboten. Nichtsdestotrotz gibt es sie noch immer. Denn wie so oft gelten Ausnahmen und Übergangsregelungen. Ei-nige Betreiber stellten auf die Kleinvoliere um, die dem Tierschutzgedanken Rechnung tragen soll. Wir haben für Sie die aktuellen Haltungsformen einmal gründlich unter die Lupe genommen.

Das derzeitige Thema Nummer eins macht natürlich auch vor Tierfreunden nicht halt: Arbeitslosigkeit, Lohndumping, Finanzkrise. Wir haben Verständnis dafür, dass in diesen Zeiten das Spendenaufkommen zurückgeht. Aber wir appellieren dennoch an Sie, an die vielen Tiere zu denken, deren Leben akut bedroht ist. Jede noch so kleine Spende hilft uns, den Tieren zu helfen.

Im Namen der Tiere danke ich Ihnen für Ihr Mitgefühl und Ihre Hilfe.

Ihr Dieter Ernst, ETN-Vorstandsmitglied

E d i t o r i a l

wenn ich das vergangene Jahr Revue pas-sieren lasse, fällt mir eines ganz besonders auf: wie wichtig Informationsarbeit ist. Wenn die Menschen mangels Informationen Prob-leme nicht erkennen, werden sie sie auch nicht lösen. 2008 haben wir auf diese Weise einiges bewegen kön-nen. Denken Sie nur an unsere Kampagne zum Thema Welpenhandel, die dazu führte, dass einer der skrupellosesten Händler dieser Branche seine Zucht-anlage schloss.Doch wir stoßen leider auch immer wieder an unsere Grenzen. Dann ist ein Vorankommen nur gemeinsam mit einflussreichen Partnern möglich. Wir freuen uns deshalb besonders, dass wir in drei Bereichen Erfolg versprechende Kooperationen eingehen konnten. Mit Deutschlands führendem Reiseveranstalter TUI besie-gelten wir einen Kooperationsvertrag zum Schutz von Katzen in Hotelanlagen auf Lanzarote. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit dem Verein „animals’ angels“, die wir gerne im Kampf gegen Lebendtiertransporte un-terstützen. Außerdem freuen wir uns sehr über die Ko-operation mit rheinmaintv, NRW.TV und dem GONG-Verlag, der das europaweit erfolgreichste Tier-Magazin „Ein Herz für Tiere“ publiziert. Seit dem 14. März wird auf beiden Sendern unter dem Namen des Tier-Magazins und mit uns als Partner eine neue Tier-vermittlungs-Sendung ausgestrahlt. Sie soll die Chan-cen unserer Schützlinge auf ein neues Zuhause erhö-hen und mit Reportagen Aufklärungsarbeit leisten.

Und die ist nicht zuletzt beim Thema „Bären und Wölfe“ nötig. Wir Deutschen haben vor diesen Tie-ren noch immer große Angst. Bär Bruno wurde des-halb kurzerhand erschossen und die Wölfe, die seit einigen Jahren wieder bei uns heimisch werden, ent-fachen ebenfalls immer wieder Diskussionen um Ab-schussgenehmigungen. In Rumänien leben Tausende Bären und Wölfe, doch dort ist man weitaus gelasse-ner. Unser Präsident Heinz Wiescher besuchte die vom ETN unterstützte Bären- und Wolfsstation in der Nähe von Brasov und berichtet im Leitartikel über deren hervorragende Arbeit.

Liebe ETN-Freunde,Dieter Ernst

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M a g a z i n

4 Respektiere 1/2009

Mitte des 19. Jahrhunderts waren Wölfe in Deutschland so gut wie ausgerottet.

Wölfe und Bären brauchen unseren

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51/2009 Respektiere

„Wir müssen wieder lernen mit Wildtieren zu leben“, sagte ETN-Präsident Heinz Wiescher nach seiner Rückkehr von einer beeindruckenden Tierschutzreise nach Rumänien im November 2008. Während sie in Osteuropa noch in großer Zahl in freier Wildbahn leben, galten sie bei uns jahrzehntelang als ausgerot-tet: Wildtiere wie Bären, Luchse und Wölfe. Doch seit den 1990er-Jahren kehren sie zurück und sorgen für Konfliktpoten-zial zwischen Tierschützern, Jägern und Anwohnern. Das muss nicht sein, weiß Heinz Wiescher: „Es wird Zeit, mit Mythen auf-zuräumen und die Bedeutung von Wildtieren zu erkennen.“

Nach vielen Terminverschiebungen ist es mir im November 2008 endlich ge-lungen, der Einladung von Cristina La-pis zu folgen und das Bärenschutzge-biet Zarnesti in der Nähe von Brasov zu besuchen. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete die energische und zielstre-bige Tierschützerin in Rumänien den Verein „Asociatia de Protectie a Ani-malelor Milioana de Prieteni“. Haupt-aufgabe des ETN-Partners ist es, ver-letzte Wölfe und Bären aufzunehmen und gesund zu pflegen (Respektiere be-richtete). Daneben unterhält der Verein einen riesigen Shelter für Hunde und Katzen, der vom Bund gegen Miss-brauch der Tiere e.V. unterstützt wird.Nach einer dreieinhalbstündigen Fahrt vom Flughafen Bukarest aus, vorbei an der berühmten Hügelkette, hinter der Schloss Dracula liegt, behinderte plötz-lich ein Schlagbaum unsere Weiterfahrt. Keine überdimensionierte Toranlage, keine Hinweisschilder, keine Parkplätze und auch keine Menschen ließen erken-nen, dass wir am Ziel waren.

Präsident Heinz Wiescher zu Gast in Rumänien

In der größten Bärenauffangstation EuropasEin kurzes Telefonat, dann ging der Schlagbaum hoch. Beim Aussteigen zuckte ich unweigerlich zurück, als ich eine Gruppe Bären bemerkte, die unter den mächtigen alten Bäumen lagerte. Entspannt sonnten sie sich und vermit-telten mir sofort den Eindruck von rundum zufriedenen Tieren. Dennoch war ich erleichtert, als ich die filigrane, aber stabile Zaunanlage zwischen mir und den Tieren bemerkte. Während ich diesen Eindruck noch auf mich wirken ließ, tauchten Cristina Lapis und ihr Mann Roger auf. Er ist französischer Ho-norarkonsul und sein ehrenvolles Amt erleichtert die oft schwierigen Verhand-lungen mit den Behörden. Während der folgenden Führung berichtete Cristina, dass sie immer wieder nahezu verhun-gerte Tiere aus insolventen Zirkusbetrie-ben oder Zoos befreit: „Bei unserem letzten Einsatz retteten wir Tiere aus ei-nem Zoo, der schon seit sechs Monaten geschlossen war. Die meisten Tiere waren

bereits verhungert. Ein absolut schreckli-cher Gedanke, dass Menschen Tiere ein-sperren und dann verhungern lassen ...“ Cristina konnte drei Bären, einem Fuchs und einem Wolf das Leben retten. „Sie sa-hen aus wie Geister“, schilderte sie.Das im November 2006 eröffnete Bären-Refugium mit dem treffenden Namen „Li-bearty“ ist mit 80 ha und ca. 40 Bären in-zwischen das größte seiner Art in Europa und wurde während der Aufbauphase im Wesentlichen von der WSPA getragen. Der daneben bescheidene Beitrag des ETN e.V. konnte dafür eingesetzt werden, die elektri-sche Absicherung der nun doch erforderli-chen Zaunanlage sowie die notwendigen Klimaanlagen zu installieren.

Niemand wirft Zuckerstückchen …40 Bären, einst als Schaustücke vor Restau-rants, Tankstellen und in Zirkussen unter unwürdigen Zuständen gehalten und ge-quält, erfreuen sich hier sichtlich ihrer Freiheit. Die Gemeinde Zarnesti hat dem Verein das Gelände für 90 Jahre zur Verfü-gung gestellt. Herzstück der Anlage ist ein zweistöckiges Wirtschaftsgebäude. Der vorwiegend aus Holz erstellte Bau ist mit großer Sorgfalt in die Natur eingepasst. In der medizinischen Station im Erdgeschoss werden Neuankömmlinge untersucht und, was leider viel zu oft der Fall ist, medizi-nisch versorgt und gepflegt. Sind die Tiere gesund, öffnet sich ihnen ein ca. 20 ha gro-ßes Reservat, in dem sie neben ihren Art-genossen alles vorfinden, was sie benöti-gen, um sich wohlzufühlen. Der alte Baumbestand lädt zum Klettern ein, Tei-che zum Baden, mehrere Höhlen, um sich zurückzuziehen. Auch das Unterholz und umgestürzte Bäume bieten den Tieren Ge-legenheit, dem eventuell auftretenden So-zialstress auszuweichen. Niemand wirft Zuckerstückchen oder belästigt die Tiere.

Schutz

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Pierre Brice ist PateNeben diesen beiden ausgedehnten Reser-vaten befinden sich noch drei kleinere Ge-hege auf dem Gelände. In einem lebt ein vom Alter und dem hässlichen Umgang der Menschen mit ihm gezeichneter chine-sischer Kragenbär. Nebenan tollen drei Jungbären durch den Teich und das Unter-holz. Zwei von ihnen, „Gina“ und „Sophia“, haben einen berühmten Paten. Winnetou-Darsteller Pierre Brice ist Pate diese beiden Jungbären, die nach den berühmten Schauspielerinnen Gina Lollobrigida und Sophia Loren benannt wurden. Auch die von einer weiteren weltberühmten ehe-maligen Schauspielerin gegründete Stif-tung „Foundation Brigitte Bardot“ hat maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Bärenreservat entstehen konnte.

Wolfsreservat geplantNach Ansicht der Experten der Auffangsta-tion leben in den Bergen und Wäldern Ru-mäniens noch ca. 4.000 Bären. Das ist die Hälfte aller europäischen Bären. Sicher fällt ihnen hier und dort ein Schaf zum Opfer, aber im Allgemeinen gelingt das Zusammenleben von Bären, Tierhaltern und der Bevölkerung. In Deutschland hatte bekanntermaßen bereits ein Bär, na-mens Bruno, keine Chance. Die Jägerschaft Rumäniens spricht allerdings von 6.000 Bären – um den sehr lukrativen Abschuss zu rechtfertigen. Ausländische Jäger, vor allem aus Deutschland, zahlen dafür bis zu 20.000 Euro.Gefährdet sind jedoch nicht nur die Bä-ren. Rund 2 ha groß soll das geplante Wolfsreservat werden, in dem künftig ver-letzte Tiere gepflegt und auf die Rückkehr in ihren natürlichen Lebensraum vorbe-reitet werden. Meist sind die Tiere auf den Straßen, die ihr Revier durchziehen, an-gefahren worden. In dem derzeit nur ei-nige hundert Quadratmeter großen Ge-hege warten gegenwärtig zwei Wölfe auf ihre Rückkehr in die Freiheit. Der ETN wird diesen Ausbau unterstützen und die erforderliche Zaunanlage finanzieren.

Fachlicher AustauschDer fachliche Austausch mit den Wildtier-Experten war äußerst interessant und aufschlussreich, vor allem vor dem Hin-tergrund, dass auch in Deutschland zu-nehmend wieder Wildtiere gesichtet wer-den. Die ersten Wölfe auf deutschem Bo-den nach ihrer Ausrottung im Jahre 1904 gelangten über die polnische Grenze nach

Brandenburg und Sachsen. Inzwischen wurden sie wieder in der Lausitz hei-misch und leben dort in etwa sechs Ru-deln zusammen. Einzelne Wölfe durch-streifen auch Mecklenburg-Vorpom-mern, Niedersachsen und Hessen auf der Suche nach einem geeigneten Re-vier. Und schon fordern Jäger den Ab-schuss bzw. eine kontrollierte Bejagung der Wolfsbestände. Vereinzelte Ab-schüsse gab es bereits 2007. Zuletzt wurde im Januar 2007 ein Welpe er-schossen – vermutlich von Jägern. Diese Abschüsse waren jedoch illegal, denn der Wolf ist durch gleich drei Richtli-nien geschützt: durch das Washingtoner Artenschutzabkommen, die Berner Konvention und die FFH-Richtlinien (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie).

Die Mär vom bösen WolfDoch während vor allem die Menschen in Osteuropa gelernt haben, mit der Natur in Koexistenz zu leben, sitzen Angst, Misstrauen und Unwissenheit in Deutschland noch immer tief. Vorherr-schend ist die Angst, dass die Wölfe in der Region zahlenmäßig überhandneh-men und dann eben auch für Menschen gefährlich werden könnten. Da jedoch die Welpen mit der Geschlechtsreife das Rudel verlassen und sich ein eigenes Revier von ca. 250 bis 300 km² Größe suchen, ist diese Angst absolut unbe-gründet. Erst wenn sie dort selbst wie-der Junge bekommen, kann man davon sprechen, dass sie sesshaft geworden sind, so die Wildbiologen vom Kontakt-büro „Wolfsregion Lausitz“. Sofern kein Revier vorhanden ist, welches groß ge-nug ist und ausreichend Nahrung bie-tet, werden die Tiere keine Familie gründen und einfach weiterziehen.Doch das weiß kaum jemand, weshalb der ETN im In- und Ausland großen Wert auf Information legt. Viele Men-schen haben den typischen Wolf vor Augen. Den aus dem Märchen der Ge-brüder Grimm: blutrünstig, heimtü-ckisch und verschlagen. Ein gelbäugiges Untier, das nicht nur Schafe, sondern auch Menschen heimsucht und zer-fleischt. Wir alle wissen, wie die Begeg-nung im Märchen verläuft: armes Rot-käppchen, böser Wolf. Diese Sichtweise wurde über Generationen weitergege-ben – und hat mit der Realität nichts gemein. Wie aber kam der Wolf zu die-sem Negativ-Image?

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Gina und Sophia haben einen prominenten Paten: Pierre Brice.

Doru kurz nach der Ankunft im Quarantänebereich. Man sieht ihm die Strapazen seines bisherigen Lebens deutlich an.

Crai kam (leider) als handzahmer Wolf ins Refugium, daher genießt er die Streicheleinheiten von Roger Lapis.

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Vom Freund zum Feind gewordenUnsere frühesten Vorfahren sahen im Wolf ei-nen ebenbürtigen oder gar überlegenen Jäger, dessen Ausdauer, Geschick und Cleverness bewundert und begehrt wurden. Er wurde als Beschützer und übernatürliches Wesen be-trachtet, als Ahnherr verehrt, dessen Geist um Jagd-Beistand angerufen wurde. Krieger iden-tifizierten sich mit dem Wolf, bezeichneten sich als Wolfsmenschen. Vornamen wie Wolf, Adolf, Wolfgang oder Wolfhard erinnern an die Wertschätzung dieses Tieres. Eine Theorie besagt, dass Menschen die Wölfe und Wölfe die Menschen begleiteten und je-weils die Überreste der Jagdbeute verzehrten. Daraus könnten in manchen Fällen Freund-schaften entstanden sein, aus denen sich dann auch die Wolfs- bzw. nach Generationen der Zucht die Hundehaltung entwickelt hat. Der domestizierte Wolf half beim Jagen und be-schützte die wachsenden Siedlungen. Nach-dem der Mensch seinen Lebensraum auswei-tete, Landwirtschaft betrieb, Wälder rodete und damit Huftiere wie Hirsche und Rehe ver-drängte, machte er sich den Wolf zum Feind und Konkurrenten. Von da an wurde der Wolf gnadenlos verfolgt. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Berichte vom blutrünstigen Räuber, der auch Menschen anfalle. Dabei macht der Wolf um Menschen lieber einen großen Bogen, ist er doch sein einziger Feind. Und so entbehren Berichte über Angriffe auf Menschen meist jeder Grundlage. Gesicherte Belege für Angriffe gesunder Wölfe auf Men-schen konnten für Europa bisher nicht er-bracht werden. Es ist folglich längst Zeit, mit dem ehemals besten Freund des Menschen endlich wieder Frieden zu schließen.

Wichtige Rolle im ÖkosystemDoch noch einmal zurück nach Rumänien: In den großzügig dimensionierten Emp-fangs- und Tagungsräumen, wo immer wie-der Vortragsabende stattfinden, kam es zu einem anregenden Austausch und interes-santen Gesprächen über die Lebensweise und -bedingungen von Wölfen und Bären, diesen beeindruckenden Großtieren, die im Ökosystem eine überaus wichtige Rolle spie-len. Allen Anwesenden war klar, dass noch eine Menge Informations- und Bildungsar-beit geleistet werden muss. Doch wer die zu-friedenen und glücklichen Bären von Brasov gesehen hat, die endlich artgerecht leben dürfen, der wird mir zustimmen: Die An-strengungen lohnen sich! Und ich freue mich schon heute auf den Ausbau des Wolfsgehe-ges, in dem Wölfen wie Crai und Crock Schutz und Hilfe zuteilwerden.

Baden ist ein Grundbedürfnis für Bären.

Im Refugium „Libearty“ lässt es sich leben!

Gerne habe ich im Namen des ETN eine Einladung für einen Besuch auf Hof Hup-penhardt und Hof Wiesenfeld ausgespro-chen, auch wenn wir dort nicht mit diesen Dimensionen beeindrucken können. Die Freude darüber war groß, auch bei dem sehr engagierten Verwalterehepaar Lotsi und Emely Dinka. Gemeinsam trägt uns aber der Wille, den Tieren zu helfen. In Deutschland wie in Europa. Diese Hilfe ist nur möglich durch Ihre Unterstützung. Dafür bedanke ich mich von Herzen.

Ihr Heinz Wiescher

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M a g a z i n

„Ein Herz für Tiere“

Tiervermittlung seit 14. März auf Sendung

Der ETN e.V. präsentiert in Kooperation mit dem Gong-Verlag eine Staffel von zunächst 24 Tiervermittlungs-Sen-dungen unter dem Titel „Ein Herz für Tiere“.

Am 14. März 2009 ging unter dem Namen von Euro-pas größter Tier-Zeitschrift „Ein Herz für Tiere“ eine neue Tiervermittlungs-Sendung an den Start. Das Gemeinschaftsprojekt von Gong-Verlag in Ismaning und dem Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) in Much bei Bonn wird auf den Regionalsen-dern rheinmaintv und NRW.TV ausgestrahlt.

Gute Vermittlungschancen„Die Einstellung der Sendung ‚Herrchen gesucht‘ im Hessen Fernsehen hat eine große Lücke hinter-lassen“, erklärt Dieter Ernst, Vorstandsmitglied des ETN e.V. „Diese gilt es nun zu füllen, damit auch in Zukunft Hunde, Katzen und andere Tiere leichter ein liebevolles Zuhause finden können.“Diese Ansicht teilt auch Europas größtes Tier-Ma-gazin „Ein Herz für Tiere“ aus dem Gong-Verlag. Und so wird die neue Tiersendung auch unter dem bekannten Namen „Ein Herz für Tiere“ auf den Regionalsendern rheinmaintv sowie NRW.TV aus-gestrahlt. „Für die erste Staffel sind 24 Folgen ge-plant“, erklärt Dieter Ernst. „Jeden zweiten Samstag die Erstausstrahlung und tags darauf die Wieder-holung.“

Gedreht wird auf ETN-HöfenSchwerpunkt der Sendung ist die Vermittlung von Tieren. In jeder Folge werden zwölf Tiere aus drei Tierheimen vorgestellt, die auf ein neues, liebevolles Zuhause warten. Das Besondere an dieser Produk-tion ist die Standortwahl: „‚Ein Herz für Tiere‘ wird nicht in einem Studio, sondern auf den Tierschutz-höfen des ETN aufgezeichnet“, so Dieter Ernst. „Mal Fo

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„Junge Katzen sollten, wie eigentlich alle Tiere, den Beschützerinstinkt im Menschen wecken. Bei Carsten Stenzel haben die acht Kätzchen diese Reak-tion hervorgerufen“, erklärte Götz Bukenberger vom ETN e.V. bei der Verlei-hung des Tierschutzpreises 2008 im baden-württembergischen Oberndorf.Zur Erinnerung: Der Fernfahrer Carsten Stenzel fand im April 2008, als sein LKW beladen wurde, zwischen Paletten und Gitterboxen völlig durchnässte und apathisch wirkende Katzen-Babys. Ihm war klar, dass diese winzigen und hilflosen Tiere ohne fremde Hilfe nicht überleben würden. Deshalb nahm er die völlig unterkühlten Katzen-Babys kurzer-hand mit in seinen Lastzug und wickelte sie in sein einziges Handtuch. Nachdem er vergeblich versucht hatte, die Tiere in einem Tierheim abzu-geben, machte er sich samt seiner Ladung auf nach Italien – und fütterte seine kleinen Fahrgäste mithilfe einer Apotheken-Spritze. Dann ging es quer durch Österreich, Italien und wieder zurück nach Deutschland. Dort scheiterte auch der zweite Versuch, die Katzen-Babys in einem Tier-heim unterzubringen. Carsten Stenzel schmuggelte die Katzen also erneut durch Österreich nach Italien und fuhr wieder zurück nach Deutschland. Nach vier Tagen, 3.000 km Fahrt und acht Grenzüberfahrten erhielt er die Telefonnummer des Schlatthofs, einem ETN-Partner, der sich sofort be-reit erklärte, die Katzen-Babys aufzunehmen.Dort fand auch die Verleihung des mit 500,- Euro dotierten Tierschutzprei-ses 2008 statt. Der Preisträger freute sich sichtlich über die Auszeichnung und kündigte an, sich von dem Preisgeld erst einmal ein Katzenkörbchen für seinen LKW zu kaufen, da er auch in Zukunft Katzen in Not helfen werde.

ETN-Tierschutzpreis 2008 für LKW-Fahrer mit Herz

Acht Katzen-Babys das Leben gerettetEinem Fernfahrer, der in einer spontanen Hilfsaktion acht ausge-setzten Katzen-Babys das Leben rettete (s. Respektiere 3/2008), verlieh der ETN e.V. am 31. Januar 2009 den Tierschutzpreis 2008.

Kurzinformation:Name der Sendung: Ein Herz für TiereModeratorin: Natalie Buch (rheinmaintv)Ausstrahlung rheinmaintv: jeden 2. Samstag um 19 Uhr (Wiederholung jeden 2. Sonntag um 18 Uhr)Ausstrahlung NRW.TV: jeden 2. Samstag um 19.30 Uhr (Wiederholung jeden 2. Sonntag um 18.30 Uhr)Empfang: Kabel, dvb-T und Sat.Astra (rheinmaintv) bzw. Kabel (NRW.TV)Staffel: 24 Folgen à 30 Minuten

auf Hof Huppenhardt in Much, Nordrhein-Westfa-len, mal auf Hof Wiesenfeld im hessischen Bad Karlshafen. Authentisch, artgerecht, nah und ökolo-gisch, wird die Sendung allen Ansprüchen gerecht.“

Dazu: Tipps, Porträts und TiergesundheitUntermauert wird die halbstündige Sendung von zwei wiederkehrenden Rubriken. Zum einen wird die Tiergesundheit Thema sein. In Beiträgen wer-den dem Tierhalter Tipps und Anregungen von Ex-perten gegeben. Zum anderen werden verschiedene Tierarten/-gattungen porträtiert und aktuelle Tier-schutzprojekte vorgestellt. Moderiert wird „Ein Herz für Tiere“ von der rheinmaintv-Nachrichten-sprecherin Natalie Buch. Ein fachgerechtes Studium und mehrjährige Redaktions- und Moderationser-fahrung machen Natalie Buch zum kompetenten und sympathischen Sprachrohr zwischen Tier und neuem Herrchen. Seien Sie dabei. Schalten Sie ein, wenn es wieder heißt: Ein Herz für Tiere.

Ihr ETN-Team

Natalie Buch moderiert die neue Tiersendung.

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Götz Bukenberger (l.) würdigt im Namen des ETN das außerge-wöhnliche Tierschutzengage-ment von Carsten Stenzel (r.).

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M a g a z i n

Bei der Unterzeichnung betonte And-reas Koch, Leiter des Umweltmanage-ments bei der TUI Deutschland GmbH: „Wir sind uns unserer Verant-wortung als größter deutscher Reise-veranstalter bewusst und natürlich liegen uns die Tiere auch am Herzen – genau wie den meisten unserer Gäste. Da ist es für uns selbstverständlich, dass die herrenlosen Katzen nicht grausam getötet, sondern tiergerecht versorgt und die Population auf tier-freundliche Art und Weise reguliert werden soll.“ Die TUI wird künftig dafür Sorge tragen, dass ihre Partner-Hotels die Tiere füttern und dem ETN e.V. etwaige Krankheitsfälle und Ver-letzungen melden. Arne Kretschmer, Referent im Bereich Umweltmanage-ment der TUI, legt in einem Interview die Hintergründe und Ziele der Tier-schutz-Kooperation dar.

ETN und TUI besiegeln

Deutschlands führender Reiseveranstalter startet Pilotprojekt auf Lanzarote

Am 5. November 2008 unterzeichneten Deutschlands füh-

render Reiseveranstalter, die TUI Deutschland GmbH, und

die größte europaweit aktive Tierschutzorganisation, der

ETN e.V., einen Kooperationsvertrag zum Schutz von Kat-

zen in Hotelanlagen auf Lanzarote.

Respektiere: Herr Kretschmer, dank Ihres persönlichen Engagements ist es zu einer beispielhaften Kooperation zwischen dem Reisekonzern und dem ETN e.V. gekommen. Was bewegt die TUI, sich im Tierschutz und speziell beim Schutz von Katzen in Hotelanla-gen zu engagieren?

Arne Kretschmer, TUI: Tierschutz ist bei der TUI schon seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil des Umwelt- und Naturschutzengagements. Dabei geht es nicht nur um den Schutz von streu-nenden Katzen und Hunden, sondern auch um bewusstseinsbildende Kam-pagnen wie z.B. dem „Year of the Dol-phin“ 2007/08. Denn was wäre ein Ur-laub ohne eine intakte Natur? Nur halb so schön, denn Urlaub und Natur sind untrennbar miteinander verbunden. Und zu einer intakten Natur gehört

nun mal auch eine gesunde Tierwelt.Das Leid von Katzen und Hunden in unseren Urlaubsregionen liegt uns sehr am Herzen, da wir um die Problematik im Spannungsfeld Hotel und Tierschutz wissen und immer wieder Schreiben von Gästen und Hoteliers bekommen, die die schwierigen Umstände dieser Tiere in den Partner-Hotels beklagen. Als größter Reiseveranstalter Deutsch-lands wollen wir dazu beitragen, dass es den Tieren besser geht, und vernünftige Ansätze und Hilfestellungen zu einem tiergerechten Umgang liefern. Zum Wohle der Tiere, aber auch um unseren Gästen das Ferienerlebnis zu bieten, das sie sich gewünscht haben.

Respektiere: Ein großer deutscher Kon-zern engagiert sich für Tier- und Na-turschutz. Welche Projekte unterstüt-zen Sie konkret?

Dieter Ernst (ETN-Vorstandsmitglied, l.) und An-dreas Koch (Leiter des Umweltmanagements TUI Deutschland, r.) freuen sich über das Abkommen.

Tierschutz-Kooperation

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M a g a z i n

111/2009 Respektiere

Arne Kretschmer, TUI: Insgesamt blickt der Umweltbereich der TUI auf eine mittlerweile 18-jährige Geschichte zurück, in der wir unzählige Projekte realisiert haben, die Vorbildcharakter hatten und haben. Nennen würde ich hier gerne ein Projekt, das aufgrund sei-nes Erfolges ein Paradebeispiel für nachhaltigen Tourismus ist. Auf Tene-riffa hat die TUI vor vielen Jahren sanf-tes Whalewatching eingeführt. In Ko-operation mit M.E.E.R. e.V. wurden da-mals Kriterien entwickelt, die Walbeob-achtungen möglich machen, ohne die Tiere zu belasten. Ein anderes Beispiel ist die Kooperation mit der UNEP (Um-weltprogramm der Vereinten Nationen) und der CMS (Bonner Konvention) zum Year of the Dolphin 2007/08. Hier war TUI der Hauptpartner der Privatwirt-schaft und hat sich in vielen Aktionen in Ferienanlagen und Urlaubsregionen ak-tiv für den Schutz und die Aufklärung dieser gefährdeten Art eingesetzt. Aber auch im Bereich Katzenschutz in Urlaubsregionen haben wir langjährige Erfahrungen. Bis 2005 haben wir immer wieder punktuell Tierschutzorganisati-onen unterstützt, die Kastrationsaktio-nen in Urlaubsregionen durchgeführt

haben. Seit 2005 unterstützen wir den Tierschutz in unseren Partner-Hotels mit dem Cat-Café-Projekt, das dem ETN-Projekt auf Lanzarote sehr ähnelt. Hierbei geht es um langfristige Be-standsregulierung und Gesunderhal-tung bestehender Populationen. Mitt-lerweile wird dieses Konzept auf Rhodos und in Sri Lanka erfolgreich umgesetzt. Viele dieser Beispiele finden sich auch auf unseren Websites (www.tui-deutschland.de und www.tui-umwelt.com).

Respektiere: Wie wurden Sie auf das ETN-Projekt „Katzenschutz auf Lan-zarote“ aufmerksam?

Arne Kretschmer, TUI: Ich wurde damals von Herrn Laschet angesprochen. Da wir sehr ähnli-che Vorstellungen zu diesem Thema haben und uns auch persönlich auf Anhieb verstanden, ha-ben wir in den folgenden Monaten intensiv an der Kooperation gefeilt und die Rahmenbedin-gungen für beide Partner festgelegt. Ich freue mich, dass diese Bemühungen letztlich in einem Kooperationsvertrag gemündet sind.

Respektiere: Was ist für Sie das Besondere an diesem Projekt?

Arne Kretschmer, TUI: Für mich liegt die Beson-derheit dieses Projektes in der Art, wie Tierschutz betrieben wird. Es ist fester Standpunkt der TUI, dass die „Streunerproblematik“ nicht durch das Ausfliegen von Tieren nach Deutschland gelöst werden kann, sondern dass vor Ort Lösungen zur Populationskontrolle gefunden werden müssen, wobei gleichzeitig alle Partner vor Ort sensibili-siert werden. Hier bietet der ETN die optimale Basis von engagierten Tierschützern und einem guten Netzwerk auf Lanzarote und in aller Welt.

Respektiere: Welche Hoffnungen und Erwartun-gen setzen Sie in die Kooperation mit dem ETN?

Arne Kretschmer, TUI: Für mich und die TUI ist die Kooperation der Startschuss und ein Versuchs-ballon für eine langfristig angelegte und beidersei-tige positive Zusammenarbeit. Speziell für Lanza-rote wünsche ich mir natürlich einen möglichst großen Erfolg und eine hohe Anzahl an Hotel-Partnern, die dieses Projekt freiwillig mittragen. Tierschutz kann nur positive Früchte tragen, wenn sich alle Beteiligten offen und ehrlich gegenüber-stehen und vom Nutzen des Projektes überzeugt sind. Das Wichtigste an diesem örtlich begrenzten Konzept ist aber sicherlich der Vorbildcharakter. Wenn es gut läuft, wird sich das herumsprechen und andere Hotels werden folgen. Je nachdem, wie die Erfahrungen auf Lanzarote aussehen werden, können wir uns eine Ausweitung der Kooperation auf andere Regionen und auch weitere Themenfel-der vorstellen. Aber das wird die Zukunft zeigen …

Arne Kretschmer, TUI, unterstütz mit viel Engagement die Kooperation.

Rosita Laschet sorgt für gesunde Katzen in den Hotelan-lagen: Mithilfe der gespendeten Gimpet-„Käsepaste“ lassen sich die Entwurmungstabletten gut verabreichen.

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Unser Tierheim:

Alt, krank, nicht mehr zu gebrauchen. Staf-ford-Hündin Tiffi wurde vermutlich einfach ausgesetzt. Ihr Schicksal schien besiegelt. Doch Wunder gibt es immer wieder …

Eines Morgens schellte die Hoftürglo-cke. Als wir nachschauten, stand dort ein etwas hilflos wirkender junger Mann. Neben ihm saß eine Stafford-Hündin, die uns mit großen Augen an-schaute. Was war passiert? Die Hündin, die kein Halsband trug, war dem jun-gen Mann auf Schritt und Tritt gefolgt. Daraufhin beschloss er, das Tier zu uns zu bringen. Da saß sie nun, eine freund-liche, liebe Hündin, die wir auf den Namen Tiffi tauften. Nachdem unsere Tierärztin Tiffi untersucht hatte, däm-merte uns, was geschehen war. Tiffi, bei der Knoten an den Gelenken und ein

Hof Wiesenfeld

Wir wünschen Tiffi und ihrem Frauchen

von Herzen alles Gute!

Irma (geb. 2002) ist eine liebe Kät-zin, die seit Dezember 2007 bei uns im Tierheim lebt, nachdem ihre Besitzerin verstorben war. Sie ist sehr ruhig und zurückgezogen. Man merkt ihr an, dass ihr ein Mensch fehlt, bei dem sie es sich gemütlich machen kann, denn Irma ist gern im Haus. Da sie als Einzelkatze gehalten wurde, wäre es für sie einfacher, wenn sie in ei-nen Haushalt ohne vierbeinige Konkurrenz käme.

Nachdem Cindys Herrchen plötzlich verstorben war, hauste die Mischlingshündin zehn Tage lang alleine in der verlassenen Wohnung, bis eine Nach-barin dafür sorgte, dass Cindy ins Tierheim umzie-hen durfte. Cindy verschließt sich völlig ihrer Um-welt. Sie frisst nicht, wenn nicht jemand neben ihr

steht und sie streichelt, sie sucht keinen Kontakt zu Artgenossen – Cindy trau-ert und leidet. Freude kommt nur auf, wenn wir sie knuddeln, mit ihr ausge-hen oder einfach nur da sind. Daher suchen wir ganz dringend für Cindy eine neue Familie, gerne auch mit Kin-dern. Cindy ist ein Border-Collie-Mix, 2006 geb., 26 kg, SH 58 cm.

Unsere Sorgenf„e“lle

Unser Pollux kam im März 2008 mit seinem Bruder Baghira zu uns ins Tier-heim. Seine Besitzerin gab die beiden Tiere aufgrund eines Umzugs ab. An-fangs waren Pollux und Baghira sehr verschüchtert. Nach zwei Monaten legte sich das und Baghira wurde vermittelt. Pollux dagegen wartet immer noch, ob-wohl er sich zu einem lieben und ver-schmusten Kater gemausert hat.

Rufen Sie uns an?Kontakt: Hof Wiesenfeld, Wiesenfeld 4, 34385 Bad Karlshafen, Tel.: 0 56 72/92 16 39, Fax: 0 56 72/92 19 55, e-Mail: [email protected], www.tierheim-bad-karlshafen.de

Tiffi – Schicksal einer alten Zuchthündin

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Neben unserem ETN-Tierheim Hof Wiesenfeld ist unser zweiter Tierschutzhof Huppenhardt in Much bei Bonn ein Zufluchtsort für ehemalige „Nutz“tiere. Hier finden Tiere Aufnahme, die in ei-nem „normalen“ Tierheim keine Chance haben. Viele von ihnen werden hier ihren Lebensabend verbringen. Doch es gibt auch Schützlinge, die ver-mittelt werden können. Dazu gehören z.B. die von der Pferde-Auktion (s. Respektiere 3/2008) gerette-ten Noriker- und Haflingerfohlen. Von ihrem Trauma haben sich die Tiere auf Hof Huppenhardt mittlerweile sehr gut erholt. Mustang, Lausbub und Tarzan (alle ca. 1 Jahr alt) sind ganz unkompli-zierte und tolle Pferde. Was ihnen nun noch fehlt, ist ein liebevolles Zuhause bei Pferdefreunden.Für unseren Haflinger-Wallach Astor suchen wir Unterstützung durch einen Paten. Astor ist ein wirklich toller und lieber Kerl, der aber bereits das stolze Alter von 23 Jahren erreicht hat. Nach einem Beinbruch im Vorderlauf steht er etwas krumm und hat Arthrose im anderen Vorderbein. Astor wird seinen Lebensabend auf Hof Huppenhardt verbringen – möchten Sie sein Pate werden?

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!Kontakt: Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) Hof HuppenhardtD-53804 MuchTel.: 0 22 45/61 90-0Fax: 0 22 45/61 90-11e-Mail: [email protected], www.etn-ev.de

ETN-Tierschutzhof ETN-Tierschutzhof

Zuhause gesucht!

Milztumor diagnostiziert wurden, hatte anscheinend als Zuchthündin ausgedient. Alt, krank, nicht mehr zu gebrauchen, schien sie es nicht mehr wert zu sein, Geld in sie zu investieren. Ob der Besitzer sich des Hundes ein-fach entledigt hatte? Wir informierten mehrere Polizeidienststellen, Gemein-deämter und die umliegenden Tier-heime. Niemand vermisste Tiffi! Was uns hilflos, traurig und wütend machte! Mittlerweile wurde Tiffi ope-riert, ein langes Leben aber wird sie nicht mehr vor sich haben.Durch die Unterstützung von „Bull-terrier in Not“ erhielten wir plötzlich einen Anruf von Sonja Möhring, die selbst an Krebs erkrankt ist und ein schweres gesundheitliches Schicksal zu meistern hat. Dennoch hatte sie beschlossen, Tiffi ein Zuhause zu ge-ben, ihr die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Es hat uns tief berührt, dass es Menschen gibt, die, obwohl selbst schwer krank, sich um das Schicksal eines Tieres küm-mern. Seit mehreren Wochen ist Tiffi nun bei Sonja Möhring. Wir bekom-men regelmäßig Berichte über Tiffis Befinden und freuen uns, dass es der Hündin noch einmal so richtig gut geht, bevor sie über die Regenbogen-brücke gehen muss …

Linda Hötger, Tierheim Bad Karlshafen

Husky-Misch-lingsrüde Crok ist 2004 in Tossa de Mar geboren. Als er zu uns kam, waren wir si-cher, dass der Prachtkerl flugs in ein neues Zuhause ver-mittelt würde. Das ist nun anderthalb Jahre her. Nie-mand wollte Crok bislang adoptieren, obwohl er sich mit Hunden und Kat-zen verträgt, Kinder mag und sich als Familienhund bestens eignen würde. Er ist sportlich, kann aber nach geta-ner „Arbeit“ ruhig und gelassen im Körbchen schlummern. Wer gibt die-sem tollen Hund ein Zuhause? Crok ist 48 cm groß und wiegt 18 kg.

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Lausbub

Astor

HuppenhardtHuppenhardt

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„Orte des Lebens“

„Orte des Lebens“ schaffen und erhalten. Dafür setzen wir als ETN uns ein! Denn indem man Naturräume schützt oder Biotope an-legt, schützt man zugleich die heimische Tierwelt. Dass selbst un-gewöhnliche Standorte zu faszinierenden Lebensräumen für Tiere und Pflanzen werden können, beweist das Beispiel eines Grauwa-cke-Steinbruchs im Rhein-Sieg-Kreis, der nun im Besitz des ETN ist.

Steinbrüche – auf den ersten Blick mö-gen sie dem Betrachter leblos erscheinen. Doch schaut man genauer hin, sind zahl-reiche Tierarten zu entdecken: Eidechsen und Ringelnattern sonnen sich auf Fels-brocken, verschiedene Amphibienarten nutzen das kleine Stillgewässer im Stein-bruch und bei sonnigem Wetter begegnet uns eventuell auch der „Kolibri“ unter den Schmetterlingen: das Tauben-schwänzchen. Steinbrüche sind ein wich-tiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und durch unser Biotop-management könnte der Steinbruch in Zukunft auch für so imposante Tiere wie den Uhu zum Lebensraum werden.

Verstecke und BrutplätzeBesonders auffällig an Steinbrüchen sind zunächst einmal die oft senkrech-ten Felswände, die nach der Abbauphase verbleiben. Durch ihre Unzugänglich-keit und ihren Höhlenreichtum bieten sie vielen Tierarten Verstecke und Brut-habitate. Je nach Exposition finden wir hier Arten, die es gerne sonnig und tro-cken oder eher schattig und feucht mö-gen. Rund um die Felswand bieten sich weitere Habitate: Halden, Schotterflä-chen, magere Grünlandbereiche, viel-leicht ein kleiner Tümpel, eine sumpfige Bodenvertiefung – die Vielfalt des Ange-bots an Lebensmöglichkeiten ist auf oft kleinstem Raum hoch.

Wo Uhu und Eidechse siedelnSo wie in unserem Grauwacke-Stein-bruch. Er ist eine Wärmeinsel innerhalb des rauen Bergischen Landes und bildet

mit weiteren Steinbrüchen in der Um-gebung von Schönenberg ein Netzwerk von Lebensräumen von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Das Vorkom-men von Magerrasen trocken-warmer Standorte mit Arten wie Frühlings-Fin-gerkraut, Sprossende Felsennelke und Zauneidechse sind auf die besonderen mikroklimatischen Bedingungen zu-rückzuführen. Dies belegt auch das Vor-kommen der Zauneidechse. In den letz-ten Jahren breitet sich der Uhu im Be-reich Windeck/Ruppichteroth aus und besiedelt neue Steinbrüche. Der Grau-wacke-Steinbruch hat das Potenzial als Uhu-Brutplatz; bei einem Fortschreiten der Ausbreitung ist mit einer Besiedlung in den nächsten Jahren zu rechnen.

Wertvolle LebensräumeDer gut 2 ha große Steinbruch in Schö-nenberg liegt auf dem Gebiet der Ge-meinde Ruppichteroth im Bröltal, ei-nem schönen Seitental der Sieg. Bis in die 1970er Jahre war der Steinbruch in Betrieb, das Material wurde vorwie-gend für den Straßenbau verwendet. Nach Beendigung des Abbaus drohte das Gelände völlig zuzuwachsen, Müll wurde wild abgelagert. Der Rhei-nisch-Bergische Naturschutzverein (RBN) übernahm die Betreuung des Geländes und mäht seitdem die ebenen Bereiche der Sohle einmal jährlich. So konnten wertvolle Lebensräume erhal-ten bleiben. Der Steinbruch steht unter Landschaftsschutz, im aktuellen Ge-bietsentwicklungsplan ist er als Bereich für den Schutz der Natur ausgewiesen.

Bizarre Bilder im Winter: Wasseraustritt an der Felswand.

Das Gewässer im Juli 1978 und im Februar 2006: Dringend müs-sen hier Pflegemaßnahmen zum Erhalt des Gewässers erfolgen.

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bewahrenDer Steinbruch Schönenberg – ein Kleinod im Bröltal

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Bemerkenswerte TierweltZur Flora zählen hier auch seltene Ar-ten, die in der Roten Liste landesweit als gefährdet geführt werden: der Ge-wöhnliche Frauenmantel, die Büschel-Nelke, der Wild-Apfel, die Sprossende Felsennelke und die Mehlbeere.Auch die Fauna ist bemerkenswert. Die Kleingewässer des Steinbruchs bieten Teichmolch, Fadenmolch, Bergmolch, Grasfrosch und Erdkröte Laichmöglich-keiten, auf den Felsen sonnen sich Rin-gelnatter und Zauneidechse, auch die Waldeidechse lebt im Steinbruch. Der Turmfalke zieht an diesem Standort seine Brut auf. Landesweit gefährdet ist die hier vorkommende Kleine Pechlibelle und eine Wildbienenart, daneben finden sich eine Vielzahl unterschiedlichster In-sekten- und Spinnenarten sowie seltene Arten wie das Taubenschwänzchen, der Kleine Eisvogel, der Mauerfuchs, der lan-desweit vom Aussterben bedrohte Wach-telweizen-Scheckenfalter, der Rosarote Flechtenbär oder der Blutbär.

Schutz- und PflegemaßnahmenUm diese Lebensgemeinschaft zu er-halten, sind intensive Schutz- und Pfle-gemaßnahmen notwendig. Derzeit gibt v. a. die zunehmende Verbuschung An-lass zur Sorge. Die aufkommenden Ge-hölze beschatten die ehemals sonnig-warmen Standorte und zerstören den Lebensraum angepasster Arten. Auch das Kleingewässer droht durch Be-schattung und Laubeintrag seine Funk-tion als Laichgewässer zu verlieren. Nicht zuletzt ist aber der nur lücken-

hafte Zaun rund um das Gelände eine Gefahr für Mensch und Tier.Zaunbau, Gehölzrückschnitt und dau-erhafte Mahd – dies sind die Vorausset-zungen für den Erhalt des Steinbruchs als Biotop. Der Rheinisch-Bergische Na-turschutzverein ist gemeinsam mit an-deren Naturschutzverbänden sowie den Vertretern der Land-, Forst- und Fische-reiwirtschaft, der Jägerschaft und der öffentlichen Hand Mitglied im Träger-verein der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V. Letztere ist Teil ei-nes landesweiten Netzwerkes Biologi-scher Stationen. Biologische Stationen betreuen gemeinsam mit Behörden und Verbänden Schutzgebiete von der Pfle-gekonzeption bis zur praktischen Um-setzung, betreiben Artenschutz, beraten die Landwirte, die Behörden und Bürger und sind in der Umweltbildung tätig.

ETN ist Eigentümer des SteinbruchsLange Zeit suchte man einen engagierten Partner im Naturschutz, der den Erhalt des Steinbruchs gewährleisten könnte. Anfang 2009 war es dann so weit: Nach zähen Verhandlungen wurde der ETN e.V. Eigentümer des Steinbruchs. Die weitere Betreuung und Pflege über-nimmt der Rheinisch-Bergische Natur-schutzverein mit Unterstützung des ETN und der Biologischen Station.Damit ist gewährleistet, dass auch un-sere Kinder und Enkel noch dieses wun-derschöne Kleinod erleben können.

Ihr ETN-Team

Die Ringelnatter steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.

Der Turmfalke brütet zeitweise im Westen des Steinbruchs.

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Zauneidechsen können eine Gesamtlänge von etwa 24 cm erreichen.

Für den Grasfrosch sind Kleingewässer überlebenswichtig.

Wegen seines auffälligen Flugverhaltens, das dem eines Kolibris ähnelt, wird das Tauben-

schwänzchen auch Kolibrischwärmer genannt.

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Katzenschutz auf ElbaPositive Signale aus der PolitikLisa Accolli lebt seit 22 Jahren auf einer Trauminsel – auf Elba. Genießen kann sie den Inseltraum nicht, denn sie kennt die Schattenseiten nur zu gut: das Leid der zahlreichen Inselkatzen.

Seit vielen Jahren unterstützt der ETN die Arbeit von Lisa. Mehrfach haben wir über ihre aufopferungsvolle Arbeit be-richtet, über die täglichen Fahrten zu den 52 Futterplätzen, die Versorgung der mehr als 1.500 Inselkatzen und die vielen Kastrationsaktionen. Eine Lebensauf-gabe, die Lisa bislang ganz alleine bewäl-tigte, ohne Rücksicht auf die eigene Ge-sundheit. Das soll nun anders werden.Auf Weisung des Vorstandes wurde ETN-Tierschutzinspektor Klaus Laschet nach Elba entsandt, um sich vor Ort über die Verhältnisse zu informieren und nach Lösungen für eine Zusammenarbeit zu suchen, die Lisa bei ihrer wichtigen Auf-gabe entlasten und die Tierbetreuung auch in Zukunft sichern soll.

Neuer Verein gegründetSo hat sich vor Ort mithilfe des ETN ein eigener Verein gegründet, der bereits eine vielversprechende Tätigkeit aufgenom-men hat: „Oasi delle quattro Zampe“. Der Verein, der auf Initiative von Evelyn Krüger-Menzen und Elvira Muff aus der Taufe gehoben wurde, soll nun Lisa bei ihrer Arbeit unterstützen und auch auf politischer Ebene für Veränderungen sorgen. Er darf jedoch nicht als Konkur-renz, sondern vielmehr als eine Ergän-zung zur Arbeit von SOS Animali ver-standen werden. Eine weiterhin gute Zu-sammenarbeit der Tierschützer wird ausdrücklich gewünscht und angestrebt.

Möglichkeiten der KooperationNeben der praktischen Tierschutzar-beit werden vor Ort auch Gespräche mit Politikern gesucht. Die ersten wichtigen Kontakte wurden daher zu der Behörde „Comunità Montana dell’ Arcipelago Toscana“ geknüpft. Eine Behörde, deren Zuständigkeit u. a. in gemeindeübergreifenden Angelegen-

heiten liegt. In der Besprechung im Oktober 2008 mit Carlo Rizzoli (Co-munità Montana) nutzten Präsidentin Evelyn Krüger-Menzen und Klaus La-schet die Gelegenheit, Möglichkeiten der Zusammenarbeit abzufragen und die Ziele des Vereins vorzustellen.Überrascht und gleichermaßen erfreut zeigte sich Carlo Rizzoli über das Inte-resse einer großen Tier- und Natur-schutzorganisation wie dem ETN und stellte sodann die Planungen seiner Be-hörde vor, wonach auf der Insel Elba ein Tierheim entstehen soll. Das Grund-stück sei vorhanden, die Finanzierung bereits zum großen Teil gesichert. Das Gelände soll aber nicht nur als Tierauf-fangstation dienen. Zusätzlich werden ein Botanischer Garten und ein Kinder-

Lagebesprechung: v.r. Lisa, Elvira Muff, Rosita Laschet, Evelyn Krüger-Menzen und viele Katzen.

Fütterung der Katzen in der Residenz „Casa del Sole“. Die Katzen wurden vom ETN-Ärzte-Team um Thomas Busch im Jahr 2005 kastriert. Es geht den Katzen nach wie vor gut.

Nächtliche Fütterung an abgelegenen Stellen. Die Katzen erwarten einen schon sehnsüchtig.

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Freiwillige Helfer gesucht!Für die Versorgung der Futterstellen sowie die Hilfe bei Kastrationen werden auf Elba dringend freiwillige Helfer gesucht. Eine entspre-chende Unterkunft wird gestellt, die Flugkosten können teilweise übernommen werden. Tierfreunde, die aktiv helfen möchten, sollten sich bitte an Evelyn Krüger-Menzen wenden.Kontakt: Oasi delle quattro ZampePräsidentin Evelyn Krüger-Menzen Loc. Pareti, 21I–57031 Capoliveri (LI)Tel.: 00 39/05 65/96 85 85e-Mail: [email protected]

Hauptzielsetzung des Vereins „Oasi delle quattro Zampe“:– Aufbau eines anerkannten Projektes zum Schutz der Inselkatzen

Zum Schutz gegen Regen und schlechtes Wetter müssen Futterplätze mit Häuschen bzw. Überdachungen eingerichtet werden, die von den Behörden offiziell geduldet werden.

– Kastration der frei lebenden Katzen und KaterDie Kastration der frei lebenden Katzen und Kater ist die wichtigste Voraussetzung für humane Tierschutzarbeit. Die Entscheidung für die Kastration ist eine Entscheidung für das Leben. Ferner soll die Bevölkerung über die Kastrationsmöglichkeiten, insbesondere der eigenen Haustiere, informiert werden.

– Errichtung eines Tierheimes auf ElbaEs wird immer verletzte und hilfsbedürftige Tiere geben. Daher ist es unerlässlich, auf Elba eine Auffangstation für Tiere einzurichten. Diese zentrale Auffangstation kann auch als zentrale Einrichtung für Kastrationskampagnen dienen. Hierzu bedarf es der Zusammenarbeit aller Tierschützer mit den verantwortlichen Politikern der Insel.

– Konzeption und Durchführung eines SchulprojektesTier- und Naturschutz müssen in die Generationen getragen werden. Kindern kann man leicht den Umgang sowohl mit Haus- als auch mit wilden Tieren nahebringen.

– Aufbau des Projektes „Katzenschutz in Hotelanlagen“Elba hat touristisch sehr viel Interessantes zu bieten. Die Wetterlage lässt allerdings nur saisonalbedingt Tourismus zu. Nur wenige Hotel-anlagen haben ganzjährig geöffnet. Trotzdem bestehen gute Vorausset-zungen, das Projekt „Katzenschutz in Hotelanlagen“ nach dem Vorbild von Lanzarote einzuführen. Bereits in zwei Anlagen auf Elba werden Katzen geduldet. In den Residenzen „Casa del Sole“ und „Villa Mor-cone“ dürfen kastrierte Katzen leben und werden regelmäßig gefüttert.

Eine nachdenkliche Lisa bei der Fütterung ihrer Katzen.

Auch Hunde versorgt Lisa in ihrem privaten Tierheim. Der blinde Bruno und sein Freund White kommen im Rudel gut zurecht.

spielplatz eingerichtet, da Tier- und Na-turschutz auch als kombiniertes Unter-richtsangebot für die Kinder der Insel vorgesehen sei. Das Angebot einer Zu-sammenarbeit mit Tierschützern der Insel sei wichtig und werde von seiner Behörde sehr begrüßt.

Versorgung der Katzen gesichertDiesen positiven Signalen aus der Politik müssen natürlich jetzt Taten folgen. Es ist erfreulich, dass mit der Vereinsgründung die engagierte Tierschutzarbeit von Lisa auf mehrere Schultern verteilt wird und damit die Betreuung und Versorgung der Elba-Katzen langfristig gesichert ist. Aller Anfang ist schwer, insbesondere für einen neuen Tierschutzverein. Der ETN be-grüßt diese Entwicklung sehr und heißt den neuen Partner herzlich willkommen in der großen ETN-Familie.

Ihr ETN-Team

Ein neues Tierheim auf Elba: v.r. Carlo Rizolli (Comunitá Montana) erläutert das Bauvorhaben den Gästen Eva Fasel (Mitglied von Oasi delle quattro Zampe), Evelyn Krüger-Menzen (Präsidentin von Oasi delle quattro Zampe) und Klaus Laschet.

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M a g a z i n

Die Kleinvoliere Die Kleinvoliere

Jahrzehntelang wurde für ein Ver-bot von Legebatterien gekämpft. Nun ist es da. Seit dem 1. Januar 2009 sind die viel zu kleinen Käfige in Deutschland verboten. Aber ist dieses Verbot wirklich ein Erfolg? Was genau ist eine Kleinvoliere und was geschieht, wenn die Geflügel-halter wirklich auf dieses oder an-dere Haltungssysteme umstellen?

Vor zehn Jahren urteilte das Bundesver-fassungsgericht, die bisherige Käfighal-tung verstoße seit jeher gegen das Tier-schutzgesetz und sei somit illegal. Zwei Jahre darauf verabschiedete die Bundesre-gierung die neue Legehennenverordnung, die ein Verbot der Käfige vorsieht. Natür-lich nicht von heute auf morgen – der Ag-rarindustrie wurde eine großzügige Frist bis 2012 gesetzt. Dann sind die Käfige üb-rigens auch EU-weit verboten.

MachtspieleDoch die Agrarindustrie wehrte sich und übte Druck auf die Politik aus. Bei der Ag-rarministerkonferenz 2003 in Rostock legte Niedersachsen, Deutschlands Eier-Produ-zent Nummer eins, das Zwischenergebnis einer Studie vor. Nach dieser müssten Frei-land-Hennen häufiger mit Medikamenten behandelt werden. Zudem würden sie frü-her sterben als die sogenannten Käfig-Hennen. Federpicken und Kannibalismus seien in der konventionellen Käfighaltung am seltensten aufgetreten. Außerdem würde die Käfig-Henne mehr Eier produ-zieren als die Henne der anderen Haltungs-systeme, was als Indikator für Gesund-heitszustand und Wohlbefinden der Hen-nen gewertet wurde. Kurz: Der bisherige Käfig sei nicht nur wirtschaftlicher, son-dern sogar tierfreundlicher.

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Über das Ende der Legebatterien und die Zukunft der Eier-Produktion

Leider keine Frage der Haltungsart: das soge-nannte Sexen, bei dem die männlichen Küken di-rekt nach dem Schlüpfen auf grausame Art und Weise getötet werden, weil sie naturgemäß nicht dazu in der Lage sind, Eier zu legen – und somit wertlose Fresser wären.

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WirtschaftsinteressenTierschutzverbände und auch einige Bundesländer wiesen die Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover als „völlig unseriös und absolut unwis-senschaftlich“ zurück. Selbst der welt-weite Marktführer im Bereich Fütte-rungsanlagen und Stalleinrichtungen, die Big Dutchman International GmbH, erklärt offen, dass die Kleinvoliere ein Kompromiss zwischen der Legebatterie und den anderen Haltungssystemen sei: Sie sei tierfreundlicher und hygieni-scher als die Legebatterie, dafür aber erhöhe sich der Preis um 1,3 Cent pro Ei. Und das wird bei über 9 Mrd. deut-schen Käfig-Eiern pro Jahr der wahre Grund dafür sein, dass sich viele Bun-desländer gegen die Legehennenverord-nung stellten und am 30. Oktober 2003 im Agrar-Unterausschuss des Bundes-rates für die Aufweichung von Tier-schutz-Standards und die Renaissance der Käfighaltung plädierten. Das Verbot der Käfighaltung solle um drei Jahre aufgeschoben, die Mindestfläche für Hühnerställe verkleinert und die gefor-derte Mindesthöhe vollends gestrichen werden, hieß es. Am 28. November vo-tierten die meisten Bundesländer im Bundesrat für die Einführung eines Prüf- und Zulassungsverfahrens von al-ternativen Käfigsystemen. Till Backhaus (SPD) wertete diesen Beschluss als „Er-folg für den Tierschutz“.

2009: Adieu Batteriekäfig, bonjour Kleinvoliere!Die Kleinvoliere bestand das Prüf- und Zulassungsverfahren. Seit 1. Januar 2009 sind die bisherigen Käfige verboten und nur noch die Freiland-, Boden- oder eben Kleinvolierenhaltung erlaubt. Doch wie immer gibt es die Möglichkeit einer Fristverlängerung, sofern ein Umbau-Konzept vorgelegt und ein Nachweis da-rüber erbracht wurde, dass den Betreiber keine Schuld an der nicht rechtzeitigen Inbetriebnahme der Kleinvoliere trifft. Gesicherte Zahlen liegen derzeit noch nicht vor, aber die meisten Betriebe scheinen die Gesetzesänderung noch nicht in die Praxis umgesetzt zu haben.Aber welche Vorteile hätten die Hen-nen überhaupt in der Kleinvolierenhal-tung? Diese neuen Käfige sind größer und höher. Während ein Huhn in der bisherigen Käfighaltung rein rechtlich etwa den Platz einer dreiviertel DIN-

A4-Seite zur Verfügung hatte, stehen einem Huhn in der Kleinvoliere 800 cm² zu – das entspricht nicht ganz ein-eindrittel DIN-A4-Seiten. Artgerechte Haltung ist etwas anderes. Von der Kä-figdecke hängende Lappen stellen den „geschützten“ Legenestbereich dar – das klingt sarkastisch angesichts der Tatsache, dass dies eine Haltungsform für Betriebe mit Hunderttausenden oder wie bei der Deutschen Früh-stücksei GmbH mit 2 Mio. Tieren ist. Futtertrog und Sitzstangen in zwei Ebenen sind ebenfalls Vorschrift. Aber macht das die Qualen wieder wett?

Wohin geht der Weg?Interessant für den Verbraucher ist an-gesichts des irreführenden Begriffs der Kleinvoliere die Kennzeichnung der Eier. Denn auch Eier aus der Kleinvoli-ere- bzw. Kleingruppenhaltung haben die Code-Nr. 3. Das ist aus Tierschutz-sicht erfreulich, denn im Grunde ist dieses angeblich tierschutzgerechte Haltungssystem nichts anderes als ein ausgestalteter Käfig mit nur wenigen Quadratzentimetern mehr Platz. We-nigstens hier wird der Verbraucher nicht irregeleitet. Andere Probleme bleiben: Wie kann der derzeitige Eier-Konsum durch art-gerechte Bio-Höfe gedeckt werden? Führt das Verbot der Käfigsysteme zu einem Anstieg der Hennenhaltungs-plätze, da Hennen in der Käfighaltung mehr Eier legen als in der Feiland- und Bodenhaltung? Prognosen zufolge gibt es jetzt bereits Engpässe, wie die Zent-rale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) am 21. Januar 2009 meldete: „Eier aus Bio- und Bodenhaltung sind fast gar nicht erhältlich“. „Das heißt natürlich nicht, dass wir die bisherigen Käfige behalten sollen“, betont Dieter Ernst. „Es heißt vielmehr, dass Gesetze

Die Lobby der Hühnerbarone zeigt in aller Regel nur „geschönte” Aufnahmen des in irreführender Absicht „Kleingruppenhaltung” („Kleingruppe”) genannten Käfige, d.h. Käfige, in denen nicht die normale Anzahl von Hennen ist oder wie hier die Tiere noch unversehrt sind, weil sie frisch eingestallt wurden.

1. Code für das Haltungssystem

0 = Ökologische Erzeugung 1 = Freilandhaltung 2 = Bodenhaltung3 = Käfighaltung/ Legebatterie

2. Code des Herkunftsland

DE = Deutschland NL= NiederlandeBE = Belgien

3. Ziffern zur Identifizierung des Betriebes

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allein den Tieren nicht helfen können. Wenn wir wirklich etwas für die Tiere er-reichen wollen, müssen wir Verbraucher unser Konsumverhalten überdenken und gegebenenfalls ändern. Ganz im Sinne von: Klasse statt Masse!“ Und bitte: Auch wenn jüngst Skandale über Bio-Eier die Verbraucher verunsichern, die Antwort darf nicht Käfig- oder Kleinvoliere hei-ßen. Die Hühnerbarone und konventio-nellen Massentierhaltungsbetriebe freuen sich über den Schaden, der den Bio-Hö-fen entsteht. Stärkere Kontrollen und härtere Strafen müssen die Antwort sein, nicht jedoch der Rückschritt zur konven-tionellen Landwirtschaft!

Ihr ETN-Team

bitte fordern Sie kostenlos unser Tierschutzmagazin an und reichen Sie es weiter an Gleichgesinnte … Herzlichen Dank! ETN e.V., Hof Huppenhardt, D- 53804 Much Tel.: 0 22 45/61 90-0, Fax: 0 22 45/61 90-11 e-Mail: [email protected], www.etn-ev.de

LIEBE TIERFREUNDE,

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Störe – Urzeitfische vor dem Aussterben?

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Fischer aus Kasachstan und ihr Fang.

Störe gehören zu den Knochen-fischen und leben bereits seit mehr als 200 Millionen Jahren auf unserem Planeten. Entwick-lungsgeschichtlich zählen sie somit zu den ältesten Fischen der Welt. Doch nun sind sie vom Aussterben bedroht.

Einige der etwa 30 verschiedenen Störar-ten leben durchgängig im Süßwasser. Andere hingegen wandern ins Meer, wo sie den Großteil ihres Lebens verbringen. Lediglich zum Laichen kommen sie zu-rück in die Flüsse. Störe können eine Länge von 4 bis 5 Metern und dabei ein Gewicht von über einer Tonne erreichen.Theoretisch können Störe weit über 100 Jahre alt werden. Doch das ist nur noch den wenigsten vergönnt, denn längst ist der Stör unter „Fischliebhabern“ zum begehrten Leckerbissen geworden. Da-bei hat man es längst nicht nur auf sein Fleisch abgesehen, sondern auf eine hoch geschätzte Delikatesse, die in sämt-lichen Gourmettempeln und oftmals bei Feierlichkeiten in der gehobenen Gesell-schaft vorzufinden ist: den Kaviar.

Schutzmaßnahmen erlassenAls Kaviar bezeichnet man den Rogen, also die unbefruchteten Fischeier, im Leib der weiblichen Fische. Störe wer-den oft erst sehr spät geschlechtsreif; besonders die Weibchen der großen Arten benötigen zum Teil mehr als 20 Jahre, bis sie erstmalig ablaichen können. Die Natur richtete es so ein, dass ein Stör viele Hunderttausend bis mehrere Millionen Eier ablegt. Dies

Um eines Luxus willen …

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Was tun als Verbraucher?Auf Kaviar verzichten! Nach wie vor gilt, dass die Nachfrage den Markt re-gelt. Wenn Sie Kaviar aus unbekannter Herkunft oder ohne Identifikations-codes entdecken, melden Sie dies bitte den Behörden. Illegale und somit nicht zulässige Ware gelangt immer wieder in Umlauf. Leisten Sie Aufklärungsarbeit und set-zen Sie sich bei offiziellen Anlässen, Betriebsfeiern, auf Festen etc. dafür ein, dass ökologisch unbedenkliche Speisen gefördert und ökologisch bedenkliche Speisen geächtet werden.Man erwartet von Toprestaurants, dass sie Produkte auf die Teller bringen, die schwer zu beschaffen und sehr teuer sind. Professionelle Fischmakler, Exo-teneinkäufer und sonstige Zwischen-händler verdienen gut an raren Pro-dukten. Die Seltenheit mancher Spei-sen stellt für viele Menschen augen-scheinlich eine besondere Art von Ex-klusivität dar oder gilt schlichtweg als chic. Dies muss anders werden, wenn wir wollen, dass bedrohte Tierarten eine Zukunft haben.Es wird Zeit, dass sich in den sogenann-ten noblen Kreisen ein Wandel voll-zieht. Ökologisch bedenkliche Speisen wie Kaviar oder Haifischflossensuppe sollten nicht mehr als das besondere Etwas gelten, sondern als das, was sie wirklich sind: ein Tabu für jeden ver-nünftig denkenden Menschen …

Sascha Regmann für den ETN e.V.

ist notwendig, da sehr viele Eier be-reits vor dem Ausschlüpfen der Jung-fische Fressfeinden zum Opfer fallen. Auch überleben nur sehr wenige Tiere das erste Jahr in freier Wildbahn.Störe stellen hohe Anforderungen an die Gewässerqualität. Der Verbau ihrer natürlichen Habitate und die Umwelt-verschmutzung ließen ihre Verbrei-tungsgebiete drastisch schrumpfen. Dies alles sowie die gnadenlose legale und illegale Jagd auf die Tiere haben es notwendig gemacht, dass vor über zehn Jahren sämtliche Störarten in das Wa-shingtoner Artenschutzabkommen (CI-TES) aufgenommen wurden. Seitdem gibt es strenge Regularien für den Fang von Stören und den Handel mit Kaviar.

Brennpunkt Kaspisches MeerSeit dem Ende der Sowjetunion be-wirtschaften Russland, Aserbaidschan, Turkmenistan, Kasachstan und der Iran die Ressourcen der frei lebenden Störe im Kaspischen Meer. Trotz aller Schutzmaßnahmen und Bemühun-gen, die Störpopulationen durch Setz-linge zu stützen, verringert sich der Gesamtbestand von Jahr zu Jahr. Die illegale Fischerei hat gigantische Aus-maße angenommen und der Handel mit der wertvollen Ware Kaviar wird von Mafiabanden beherrscht. CITES gibt an, dass auf jede Tonne legal ge-fangenen Störs etwa fünf Tonnen ille-gal erbeutet werden. Manch andere Schätzungen sind weit weniger „opti-mistisch“ als die obige Aussage der Ar-tenschutzgemeinschaft.Weitere Brennpunkte im hart um-kämpften Kaviarmarkt sind das Do-naudelta in Rumänien sowie das Mün-dungsgebiet der Wolga am Schwarzen Meer in Russland. Russen und Ukrai-ner haben den Schwarzmarkthandel mit Kaviar fest in der Hand. Der Schmuggel ist ähnlich lukrativ wie der Schmuggel mit Drogen. Wirtschaftli-che Not zwingt immer mehr Fischer dazu, die Fangquoten zu überschrei-ten. Mit Stell- und Treibnetzen wird gnadenlos Jagd gemacht. Dabei ist seit Jahren zu beobachten, dass die gefan-genen Tiere immer kleiner werden und Netze häufig leer bleiben. Es steht zu befürchten, dass trotz Zucht- und Besatzprogrammen einige Störarten noch in diesem Jahrhundert ausgerot-tet sein werden.

Es gibt eine Bandbreite verschiede-ner Kaviarsorten. Neben dem Rogen vom Stör werden auch Salmoniden, Seehasen, Kabeljaue oder Heringe zur Gewinnung von Fischeiern ge-nutzt. Folgende drei Sorten von Störkaviar sind kommerziell beson-ders relevant: Beluga-Kaviar vom Europäischen Hausen (Huso huso), Ossietra-Kaviar vom Russischen Stör (Acipenser gueldenstaedtii) und Se-vruga-Kaviar vom Sternhausen (Aci-penser stellatus).Beluga-Kaviar ist die teuerste und exklusivste aller Kaviarsorten. Der-

Kaviar – fragwürdige Delikatessezeit liegt der Preis für den Endverbraucher bei über 9.000 Euro für ein Kilogramm iranischen Beluga-Kaviar von einem Wildfang.Durch die Ressourcenknappheit frei lebender Störe ist die Gefangenhaltung der Tiere in Aquakulturen seit einigen Jahren stark im Kommen. Aus Tierschutz-sicht ist jedoch der Verzehr aquatischer Massentier-haltungsprodukte ebenfalls mehr als fragwürdig.

Weitere Infos:ETN-Partner: Project Blue Sea e.V.Postfach 15 01 15, 44613 HerneTel.: 0 23 23/96 40 96 0e-Mail: [email protected]

Dieser wild gefangene Europäische Hausen (Belugastör) wird aus Reproduktionsgründen in eine Brutanstalt gebracht.

Kaviarentnahme von Zuchtstören.

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M a g a z i n

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Tierzucht unterscheidet sich von der reinen Vermehrung dadurch, dass ein bestimmtes Zuchtziel erreicht werden soll. Ist es bei Erhaltungszuchtprogram-men von Wildtieren insbesondere die genetische Diversität, die als Grundvo-raussetzung notwendig ist, um gezüch-tete Individuen bedrohter Tierarten wieder erfolgreich in ihren ursprüngli-chen Lebensräumen anzusiedeln, so hat die Zucht von „Nutz“tieren vor allem eine Verbesserung von Eigenschaften und Leistungen vor Augen. Wo aber ist die Heimtierzucht bei dieser Betrach-tung anzusiedeln?

Vom Wildtier zum HaustierHaustiere zeichnen sich im Vergleich zu ihren wilden Ahnen in Erschei-nungsbild und Leistungen durch eine enorme Variationsbreite aus. Auffällig sind besonders Veränderungen von Körpergröße und -gestalt sowie von Haut, Fell und Gefieder. Durch Zucht-wahl lässt sich der Ausprägungsgrad einzelner Merkmale extrem steigern (Extremzucht), was bei Organen oder Körperteilen zu Funkti-onseinbußen führen kann. Gravierende Zuchtdefekte finden sich nicht nur bei Hund und Katze, sondern auch bei Kaninchen und Kleinnagern sowie bei Ras-segeflügel, Ziervögeln und -fischen. Bemerkenswert ist die Akzeptanz von Züchtungen,

Tiere als „Modeartikel“Tierschutz fängt beim Züchten an!

Das Züchten von Heim- und Hobbytieren nach bestimmten Rassestandards erfreut sich großer Beliebtheit. Seit ge-raumer Zeit wird allerdings recht kontrovers diskutiert, ab wann im Rahmen der Heimtierzucht die Grenze zur Extrem-, Defekt- oder „Qualzucht“ erreicht bzw. überschritten wird.

die rasseeigene Krankheitsbilder ent-wickelt haben. Beispielhaft sei auf ei-nige Fehlentwicklungen hingewiesen.

Mopsfidel? Vom Leiden brachyzephaler Hunde, Katzen und KaninchenBei Hunden und Katzen finden sich recht häufig brachyzephale Zuchtfor-men, d.h. Individuen mit ausgespro-chen runden Köpfen, kurzen Schnau-zen und großen, hervortretenden Kul-leraugen, die von unbedarften Be-trachtern als besonders niedlich emp-funden werden, da sie dem „Kindchen-Schema“ entsprechen. Dabei wird ver-

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Fatale Auswirkungen hat die Zucht auf übertrie-bene Kurzköpfigkeit auch bei Kaninchen, ins-besondere den häufig betroffenen Zwergkaninchen. Da oft aufgrund der veränderten Kieferver-hältnisse die Zahnstellung nicht mehr korrekt ist, nutzen sich die bei Kanin-chen zeitlebens nachwachsenden Schneide- und Backenzähne nicht ord-nungsgemäß ab. Dadurch können die Zähne eine derartige Länge erreichen, dass sie bogenförmig aus der Mundöff-nung herauswachsen („Elefanten-zähne“) oder Zunge und Gaumen durchbohren. Wird nicht rechtzeitig ein Tierarzt konsultiert, verhungern die Tiere bei gefüllten Näpfen, da sie ihr Futter nicht mehr zerkleinern können.

Strahlend weiß und stocktaubIn der Zucht von Rassetieren spielt die „Ästhetik“ eine bedeutende Rolle. Vielfach sind es reinweiße oder ge-scheckte Individuen, die sich besonde-rer Beliebtheit erfreuen, nicht immer zum Nutzen für das Tier. So sind weiße Katzen oft taub oder hochgradig schwerhörig. Ähnlich verhält es sich bei Dalmatinern, die oft Gehörschä-den aufweisen und überdies noch mit einer Stoffwechselerkrankung zu leben haben, die sie anfällig für Harnstein-bildungen macht. Auch der soge-nannte „Merle“-Faktor, der bei Hun-den für eine charakteristisch gespren-kelte Fellfärbung sorgt, kann Schäden verursachen, insbesondere, wenn beide Elterntiere entsprechend gefärbt wa-ren. Unter ihren Nachkommen treten dann gehäuft Welpen mit schweren Hör- und Sehschäden auf.

Federhauben – Kopfschmuck von zweifelhaftem WertEine Vielzahl wissenschaftlicher Er-kenntnisse belegt, dass der Gesichts-sinn bei der überwiegenden Mehrzahl der Vögel von herausragender Bedeu-tung ist. Das Gesichtsfeld von Vögeln kann dabei bis zu 300° betragen, d.h. viele Vögel können auch nach hinten blicken. Durch züchterischen Einfluss überdimensionierte Hautstrukturen (Schnabelwarzen, Augenringe) können allerdings ebenso wie züchterisch ge-förderte Federfehlstellungen („Feder-hauben“) oder eine übermäßige Kopf-

befiederung das optische Wahrneh-mungsvermögen der Tiere erheblich beeinträchtigen und zu Augenreizun-gen führen. Spezielle Probleme birgt die Haubenbildung bei Hausenten. Bei Haubenenten ist die Haut des Hauben-bezirkes verdickt und mit einem Fett-polster versehen. Diese Region der Kopfhaut wird von Blutgefäßen ver-sorgt, die durch eine mehr oder weni-ger ausgedehnte Lücke im Schädeldach austreten. Je größer die Federhaube ausfällt, desto umfangreicher sind auch die Schädeldefekte. In besonders gra-vierenden Fällen können sogar große Teile des Schädeldaches fehlen.

Was macht Heimtierzucht zur Defekt- oder „Qualzucht“?Die Grenze zwischen Extremzucht und „Qualzucht“ muss dann als überschrit-ten angesehen werden, wenn Organe oder Körperteile bei Individuen der be-troffenen Rasse fehlen oder im Vergleich zu anderen Zuchtformen der gleichen Art in ihren Grundfunktionen behin-dert sind und daraus für die Individuen oder ihre Nachkommen Schmerzen, Leiden oder Schäden entstehen. Dabei muss auch die Fähigkeit zur artgemäßen Fortpflanzung und Jungtieraufzucht berücksichtigt werden. Wegweisend ist in diesem Zusammenhang ein Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes, der Anfang Februar ein Zuchtverbot für Landenten mit Federhaube bestätigt und damit ein Exempel statuiert hat.

Ist das wirklich noch schön? Das optische Wahr-nehmungsvermögen ist u.a. bei Haubenenten und Warzentauben stark beeinträchtigt.

kannt, dass solche Rassen häufig zu Schwergeburten neigen, da die Jung-tiere den Geburtskanal nicht ungehin-dert passieren können, was nicht sel-ten Kaiserschnitt-Entbindungen not-wendig macht.Kurzköpfige Hunderassen wie Mops, Shi-Tzu und Pekinese leiden außerdem häufig unter hochgradiger Atemnot. Ihre Atemwege sind aufgrund der Schnauzenverkürzung verengt, was die Atmung und Wärmeabgabe via He-cheln erheblich beeinträchtigen kann. Unüberhörbares Anzeichen hierfür ist die röchelnde Atmung solcher Hunde, die von ignoranten Herrchen und Frauchen gern als „Wonnegrunzen“ oder „Schnurren“ bezeichnet wird, tat-sächlich aber ein verzweifeltes Ringen nach Luft darstellt. Brachyzephalie ist auch bei manchen Rassekatzen wie Perserkatzen und den Exotic Shorthair weit verbreitet und kann zu sehr ausge-prägter Atemnot führen.

Möpse leiden aufgrund der Kurzköpfigkeit

häufig an Atemnot.

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M a g a z i n

Beispiele für tierschutzrelevante Merkmale bei Heimtieren

Merkmal Vorkommen mögliche Effekte

Haarlosigkeit u. a. Haushund, Hauskatze, fehlender Kälte- und Sonnenschutz, Zahnverluste Meerschweinchen, Farbratte, (Haushund), beeinträchtigtes Ausdrucksverhalten Farbmaus (Haushund, Hauskatze), Immunschwäche

reinweiße Fellfärbung Hauskatze Schwerhörigkeit, Taubkeit

Punktscheckung Haushund (z. B. Dalmatiner) Taubheit, Harnsteine, Hautentzündungen

Faltohren Hauskatze (z. B. „Scottish Fold“) Skelettschäden

Kurzköpfi gkeit Haushund, Hauskatze, Atemnot, Augenerkrankungen, (Brachyzephalie) Zwergkaninchen Zahnprobleme, Schwergeburten

Schwanzlosigkeit Hauskatze Skelettschäden, Bewegungsstörungen, Stummelschwanz (z. B. „Manx-Katze“) Schwierigkeiten bei Harn- und Kotabsatz

Federhauben Haushuhn, Hausente, eingeschränktes Gesichtsfeld, Augenreizungen Haustaube, Kanarienvogel (Kanarienvogel), Schädeldefekte (Haushuhn, Hausente), Sinnesstörungen (Hausente), erhöhte Missbildungsrate (Hausente)

Warum wird Heimtierzucht zur Ex-trem-, Defekt- oder „Qualzucht“?Der Grund hierfür liegt in einer anthro-pozentrischen Einstellung zum Tier, das aus Eigeninteresse instrumentali-siert wird. Werden Heimtiere zu „Sport-geräten“, „Modeartikeln“ oder beliebig verformbaren Gebrauchsgegenständen degradiert, die sich als „Wachs in Züchterhand“ erweisen, fördert dies die Etablierung von Zuchtdefekten und Extremzüchtungen ganz erheblich. Mit

einer tierschutzkonformen Heim- und Hobbytierzucht sind diese Züchtungen nicht mehr vereinbar. Sie müssen als Endresultate einer konsequenten Nega-tivselektion angesehen werden, bei der Gesundheit, Wohlbefinden und tierge-rechte Lebensführung „ästhetischen“ Vorstellungen, abwegigen Standardfor-derungen oder modischen Übertrei-bungen untergeordnet werden. So gilt es nach wie vor, nicht nur bei Züchtern ein Problembewusstsein zu schaffen,

sondern alle mit der Tierzucht und ih-ren „Produkten“ befassten Personen-kreise für das Problem der „Qual“- und Extremzüchtungen zu sensibilisieren. Darüber hinaus sind wissenschaftliche Aktivitäten gefragt, um mit aktuellen Forschungsergebnissen die Grenzen für eine aus Sicht des Tierschutzes vertret-bare Tierzucht abzustecken, denn Tier-schutz fängt bereits beim Züchten an!

Dr. Thomas Bartels

Taubheit kann bei reinwei-ßer Fellfärbung ein zucht-

bedingtes Problem sein.

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251/2009 Respektiere

K I N DD E R S E I T E

Hallo liebe Kinder,hier ist wieder euer Willi. Sicher freut ihr euch schon riesig auf das bevorstehende Osterfest. Auf die vielen bunten Ostereier, die der

Osterhase im Garten oder Wohnzimmer für euch versteckt. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, woher die

vielen Eier eigentlich kommen? Natürlich, von den unzähligen fleißigen Hühnern. Dafür hätten sie eigentlich unseren Dank ver-dient. Stattdessen werden sie oft ganz schlecht behandelt, wie mir meine Freun-din, die Henne Helga, kürzlich erzählt hat.

Hühner gehören nicht in KäfigeSie berichtete mir, dass auf dem Nachbarhof Hühner in engen Käfigen leben und dass diese Tiere noch nie-mals das Tageslicht geschweige denn eine grüne Wiese gesehen haben. Helga ließ nicht locker, bis ich ihr versprach mitzukommen, um die Hühner zu ret-ten. Wir krochen durch ein Schlupfloch in den Stall. Meine Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, be-vor ich die schrecklichen Bilder sehen konnte. Da saßen die Hühner zu viert in ganz engen Käfigen eingesperrt. Die armen Hühner konnten sich kaum dre-hen oder bewegen. Der Platz für ein Huhn war gerade mal so groß wie ein DIN-A4-Blatt! Viele hatten Wunden und kahle Stellen, weil sie von ihren Mitgefan-genen immer gegen die harten und kalten Git-terstäbe gedrückt wurden. Ich war fassungs-los! Ohne lange zu überlegen, öffnete ich die Kä-fige und befreite die Hennen. Sie liefen so schnell sie konnten in die Freiheit: auf Helgas saftige Wiese, wo sie seither das Leben genießen, das Scharren und Picken, die Sonnenstrahlen und den Regen ...

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26 Respektiere 1/2009

K I N D E R S E I T E

beim Eierkauf!

Die Henne Helga hat großes Glück auf einem so schönen Bauernhof zu leben, doch leider gibt es immer noch viel zu viele Hühner, die in engen Käfigen sitzen. Einige Menschen möchten auf Kosten der Tiere ein paar Cent sparen. Aber das ist falsch! Wenn ein Huhn jeden Tag ein Ei legt, ist es ein gutes Huhn für den Besitzer der Legebatterie, denn der verdient dann viel Geld. Doch was geschieht, wenn ein Huhn ein Jahre alt ist und es nicht mehr schafft jeden

Tag ein Ei zu legen? Die armen, gequälten und eingesperrten Tiere landen in der Suppe! Man sollte lieber weniger Eier essen und dafür nur Eier von

Hühnern, die ein glückliches Le-ben führen.

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Wenn ihr mal mit euren Eltern Eier kauft, achtet bitte schon bei der Verpackung darauf, woher die Eier kommen. Lasst euch nicht von schönen bunten Bildchen auf den Eierschachteln täuschen! Ihr müsst genau lesen, ob dort Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung draufsteht. Wisst ihr, dass Eier auch einen Stempel haben müssen? Die erste Zahl die auf dem Ei gedruckt ist, zeigt seine Herkunft.0= ökologische Erzeugung/Bio1= Freilandhaltung2= Bodenhaltung3= Käfighaltung/Legebatterie/Kleinvoliere

Augen auf

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K I N DD E R S E I T E

1. Wo haben Hühner kaum auf einem DIN-A4-Blatt Platz?

2. Was können die Hühner auf der großen Wiese endlich machen?

3. Die Hühner finden nun alles toll, die Sonnenstrahlen und ...?

4. Was haben die eingesperrten Hühner niemals gesehen?

5. Wie heißt meine Freundin? Henne ...?

6. Ein anderes Wort für die Käfighaltung?

7. „0“ oder …? – sonst keins!

8. Es gibt Nudeln aus Eiern oder aus ...?

271/2009 Respektiere

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Denn alle Hennen in der Käfighaltung sitzen eng eingepfercht und sehen niemals das Tageslicht. Auch Hennen in der Bodenhaltung leben in einem riesigen Stall mit Tausenden Hühnern und dürfen niemals ins Freie.Nun könnt ihr, liebe Kinder, echte Tierschutzarbeit leisten. Also aufgepasst! Wenn ihr darauf achtet, dass keine Eier mehr aus Käfig- oder Bodenhaltung gekauft werden, dann gibt es bald keine eingesperrten, leidenden Hühner mehr. Und denkt dran: Es gibt viele Produkte, die aus Eiern hergestellt werden oder in denen Eier stecken, wie z.B. Nudeln. Am besten kauft ihr Nudeln aus Hartweizen, die sind echt lecker. Denkt immer dran: 0 oder 1, sonst keins!

Euer Willi

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sonst keins!”Ich sage immer „0 oder 1,

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28 Respektiere 1/2009

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Tromsø Murmansk

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Unsere Partner im Tier- und Naturschutz

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Unsere Einsatzgebiete in EuropaDer ETN e.V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem ein zuverlässiger und starker Partner für nahezu 100 Vereine im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit dem ETN e.V. leisten unsere Partner euro-paweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vor Ort ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht existieren, blieben Abertau-sende von Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere wären dem Tod geweiht.Unsere Partner im In- und Ausland sind genauso wie wir als ETN e.V. immer für die Belange der Tiere da. Sollten Sie, liebe ETN-Freunde, uns oder unsere Partner brauchen, scheuen Sie sich bitte nicht! Nehmen Sie Kontakt auf! Wir helfen! Tel.: 0 22 45/61 90-0 oder e-Mail: [email protected]. Die Kontaktdaten unserer Partner finden Sie auch unter www.etn-ev.de.

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Canar y Is lands(Spain)

La Gomera

El Hierro

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La Palma

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Lanzarote

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Arrecife

Peninsula de Jandia

Puerto del Rosario

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Las Palmasde Gran Canaria

Santa Cruzde Tenerife

Santa Cruzde la PalmaLos Lianos

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Puerto de la Cruz

San Sebastiande la GomeraValverde

▲ Pico del Teide12.198 ft.(3.718 m)

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Es war gleich ein ganzes Bündel an Maßnahmen, das die maltesische Re-gierung im Jahr 2008 dazu veranlasst hat, insgesamt 150.000 Euro für die Tierschutzarbeit zur Verfügung zu stel-len: die Kastrationsaktionen des ITV Grenzenlos und des ETN (s. Respektiere 3/2007) sowie der Besuch von ETN-Präsident Heinz Wiescher. Die Hälfte des Geldes wurde dafür verwendet, streunende Hunde und Katzen zu chip-pen und zu kastrieren. Das übrige Geld diente der Unterstützung von Baumaß-nahmen zur Verbesserung der Stan-dards in den Tierheimen der sich betei-ligenden Organisationen.

Fortan effektive TierschutzarbeitBereits 2007 wurde ein Animal Welfare Council gegründet. Dieser Rat besteht aus Vertretern der Regierung und sechs auf der Insel ansässigen Tierschutzor-ganisationen. Ziel war es, Möglichkei-ten einer effektiven Tierschutzarbeit sowie der notwendigen Voraussetzun-gen dafür zu diskutieren. Sowohl der Premierminister Gonzi als auch der Oppositionsführer Sant besuchten un-ser Partnertierheim Noah´s Ark, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Das Tierheim bekam von der Regierung zudem ein großes Stück Land ge-schenkt, damit die Hunde dort ihren täglichen Auslauf haben. Die Tier-

Regierung macht´s möglichAuf Malta bewegt sich was in Sachen Tierschutz

Die Bauarbeiten für das geplante Tierschutzzentrum sind bereits in vollem Gange und gezielte Kastrationen werden bald Standard sein auf Malta. Denn der Tierschutzgedanke hat Einzug gehalten – endlich! Vorausgegangen waren hartnäckige Bemühungen seitens verschiedener Tierschutzvereine und des ETN e.V.

schützer verpflichteten sich ihrerseits, innerhalb von zwei Jahren dem von der EU geforderten Standard in Sachen Tierschutz zu entsprechen. Die Regie-rung kontrolliert die Durchführung der gemachten Auflagen.

Tierschutzzentrum entstehtAm 3. Dezember 2008 trafen sich Mi-nister Pullicino und die Vertreter der Tierschutzorganisationen erneut, um auf dem Baugebiet in Ta ´Qali die Vo-raussetzungen für das geplante Tier-schutzzentrum zu besprechen. In die-sem Zentrum soll rund um die Uhr die Versorgung verletzter Streuner gewähr-leistet werden. Mittlerweile sind die Bauarbeiten im Gange, das Tierschutz-zentrum wird noch im Laufe dieses Jah-res eröffnet. Ein Tierarzt wird dann zu einem Minimal-Preis Hunde und Kat-zen kastrieren und Notfälle versorgen.

Internationale ZusammenarbeitDer ITV Grenzenlos e.V. konnte zwi-schenzeitlich wieder ein Kastrations-projekt abschließen, das mit dem Tier-schutzverein SPCA Gozo in der Ge-meinde San Lawrenz auf der Insel Gozo, die zu Malta gehört, durchge-führt wurde. Auch ein englischer Tier-schutzverein, Blue Cross, war diesmal beteiligt. Blue Cross übernahm die Kosten für die Kastration der Katzen.

In diesem Jahr soll die Kooperation von ITV Grenzenlos und Blue Cross in der größeren Gemeinde Nadur fortgesetzt werden.

Insgesamt ein riesiger Erfolg für die Tiere auf Malta – nicht zuletzt dank dem ETN e.V.!

Jutta Spang-Schleicher, ITV Grenzenlos e.V.

Premierminister Gonzi besucht mit einerSchulklasse das Tierheim Noah´s Ark.

Oppositionsführer Sant im Tierheim (v.l.n.r.: Mark Vella Bardon, Sant, Fabio Ciappara).

Das riesige Gelände, das die Regie-rung dem Tierheim zur Verfügung gestellt hat, ist bereits eingezäunt.

U n s e r e P a r t n e r

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30 Respektiere 1/2009

Bis zu diesem Zeitpunkt lebten wir recht beschaulich mit unseren sieben Schäferhunden und einem Cocker, al-lesamt Tierschutzhunde, und restau-rierten unser altes Bahnwärterhaus. Ein Zeitungsartikel über aktiven Tierschutz rüttelte uns auf, wir fassten daraufhin einen wichtigen Entschluss: künftig noch deutlich mehr Hunden als bisher zu helfen. Ausschließlich in Eigenarbeit begannen wir mit dem Aufbau unseres Hundeheims. Inzwischen beherbergt es durchschnittlich 40 zumeist große Hunde, und das auf einer Fläche von sage und schreibe 8.000 m².Mit uns im Haus leben weitere zwölf Hunde, liebevoll die „Restpostenarmee“ genannt. Es handelt sich allesamt um Hunde aus unserem Hundeheim, die durch Alter, Krankheit oder aufgrund psychischer Probleme, die meist durch Misshandlungen hervorgerufen wur-den, keine Vermittlungschancen haben.

Ein neuer ETN-Partner stellt sich vor:

Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause e.V.

Vom Traum zur Erfolgsgeschichte: 1997 begannen Karin Schramm und ihr Mann Christian

Gansloweit auf ihrem Privatgelände mit dem Aufbau eines ganz besonderen Hundeheims

– keine Zwingeranlage, sondern Gruppenhaltung in großzügigen Ausläufen. Mittlerweile

hat das engagierte Ehepaar mehr als 1.000 Hunde in eine neue Zukunft begleitet.

Ein Blick über die GrenzenDie ersten Jahre galt unsere Arbeit aus-schließlich deutschen Hunden in Not. 2002 begleitete Karin einen Transport von Portugal nach Deutschland. Das unglaubliche Elend der Tiere dort ver-änderte unsere Sicht und trieb uns zum weiteren Ausbau des Hundeheims an. Eine Quarantänestation entstand, dann ein Welpen- und Junghundehaus. Zahlreiche Seminare, Karins Ausbil-dung zur Tierheilpraktikerin und Christians Trainerausbildung bei Ani-mal-Learn versetzten uns in die Lage, unseren Schützlingen noch qualifizier-tere Hilfe beim Start in ihr neues Leben geben zu können.

Aidin – Notfall aus der TürkeiEiner von ihnen ist Aidin, ein inzwischen achtjähriger großer Jagdhundmix-Rüde aus der Türkei. Er kam mit einem Not-transport des ETN im September 2004

zu uns. Er war sehr scheu und vollkom-men verängstigt. Obwohl es keinen Ab-nehmer für ihn gab, hatte man ihn mit-genommen. Es dauerte anderthalb Jahre, bis unsere Helfer ihn zum ersten Mal überhaupt zu Gesicht bekamen und er sich nicht mehr gleich versteckte. Es dau-erte weitere anderthalb Jahre, bis sein Vertrauen so weit aufgebaut war, dass er uns auf Spaziergängen begleitete. Seit einem Jahr lebt er bei uns im Haus und macht weitere Fortschritte. Man mag sich nicht v o r s t e l l e n , was er erlebt haben muss.

Die Hunde leben in sorgfältig zusammengestellten Gruppen von zwei bis acht Hunden.

Der scheue Aidin – dieser Blick sagt mehr als tau-send Worte.

U n s e r e P a r t n e r

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Yeni – kein EinzelfallSeit vier Jahren engagieren wir uns zusam-men mit anderen deutschen Vereinen in der Tötungsstation von Vitoria/Nordspa-nien. Von dort nahm Karin im September 2008 eine fast verhungerte Griffonmix-Hündin, unsere Yeni, mit. Die Vorbesitzer hatten sie in die Tötung gebracht, weil sie immer weiter abnahm. Untersuchungen ergaben, dass Yeni schwer zuckerkrank war und ihre Bauchspeicheldrüse nicht arbei-tete. Da die Diabetes nicht behandelt wor-den war, war Yeni zudem erblindet. Immer wieder wurden wir gefragt, warum wir das Tier nicht einschläfern lassen. Doch Yeni wollte leben. So schwach sie auch war, sie freute sich über jede Form der Zuwendung und Nähe und zeigte unglaublichen Le-benswillen und Lebensfreude. Wir fanden für Yeni eine wundervolle Pflegefamilie, die sie aufopferungsvoll aufpäppelte und in der sie jetzt – zusammen mit dem eben-falls blinden Yaski und dem alten Niko – ihr endgültiges Zuhause gefunden hat.

Mit dem ETN an der SeiteNicht immer gibt es solch ein bewe-gendes Happy End. Oft kämpfen wir vergebens und müssen dann die trau-rige Entscheidung treffen, einen unse-rer Schützlinge über die Regenbogen-brücke zu schicken. Doch so bitter auch die Einsicht ist, nicht alle Hunde in Not retten zu können, so glücklich sind wir darüber, dass wir bislang über 1.000 Hunden die Chance auf ein glückliches Leben schenken durften.All die Jahre haben wir uns aus eige-ner Kraft getragen. Mit der Unter-stützung des ETN e.V. wird nun künftig einiges leichter werden, wo-für wir sehr dankbar sind.Wer mehr über uns und unsere Ar-beit erfahren möchte, ist eingeladen sich auf unserer Homepage www.tierschutz-woerrstadt.de zu infor-mieren.

Karin Schramm und Christian Gansloweit

Keine öde Zwingerlandschaft, sondern viel Platz zum Spielen und Toben bei liebevoller Betreuung.

Yeni – fast zu schwach zum Laufen, aber voller Lebenswillen.

Yeni in ihrem neuen Zuhause mit dem alten Niko (links) und dem blinden Yaski, ebenfalls aus Vitoria.

Nachdem der ETN in Ungarn eine groß an-gelegte Hilfsaktion gestartet hatte (s. Respek-tiere 3/2008), erreichte uns der folgende Dan-kesbrief:

Sehr geehrter Herr Präsident,im Namen der Mohácser Organisation des Ver-bandes HEROSZ sowie der Mohácser Tier-schützer möchte ich Ihnen und Ihren Mitar-beitern für die Hilfe danken. Wir danken Ih-nen, dass Sie das Mohácser Tierheim persön-lich besucht haben und – unsere Probleme se-hend – geholfen haben, die Gedrängtheit der Tiere zu verringern.Wir freuen uns, dass Sie unsere Bewerbung un-terstützt haben und dass dadurch das Contai-nergebäude gekauft und aufgestellt werden konnte, wodurch die tierärztliche Arbeit im Mohácser Tierheim zukünftig erheblich er-leichtert werden kann. Von den Spenden des „Weihnachtsfestes der verlassenen Tiere“, das schon in dem Gebäude stattgefunden hat, möchten wir den Behandlungsraum – wo die Kastrationen aufgrund Ihrer Fachratschläge durchgeführt werden können – einrichten.In der Hoffnung der zukünftigen Zusammen-arbeit wünsche ich Ihnen zu Ihrer Arbeit viel Erfolg!

Dr. Cecilia Waller

EIN TESTAMENT IM SINNE DER TIERE?Unsere Arbeit zum Schutz der Tiere und der Natur ist trotz des hohen ehrenamtlichen En-gagements nur möglich, wenn wir Unterstüt-zung von Tierfreunden erhalten. Sie, liebe ETN-Freunde, helfen uns zu Lebzeiten durch Ihre Mitgliedschaft oder auch durch Spenden. Wir danken Ihnen allen im Namen unserer Schutz-befohlenen – für jede Hilfe, die Sie uns zukom-men lassen. Wenn Sie unsere Schützlinge – die Tiere – auch an Ihrem letzten Willen teilhaben lassen möchten, können Sie dies, indem Sie den ETN e.V. in Ihrem Testament berücksichti-gen. Tiere brauchen uns heute, aber auch mor-gen. Mit Ihrer Hilfe können Sie ihr Überleben sichern – jetzt und in Zukunft! Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an unsere Geschäftsstelle. Wir beraten Sie gerne. Diskretion ist dabei selbstverständlich.Kontakt: Andrea Dittrich Tel.: 0 22 45/61 90-0Fax: 0 22 45/61 90-11e-Mail: [email protected]

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von ihnen, und die liegen in Schleswig-Holstein und Dänemark. Seit 1980 kommen Schulklassen und Jugend-gruppen aus ganz Deutschland auf die Peterswarf, wo die Schutzstation Wat-tenmeer ihr Seminarhaus betreibt. Das heißt eine Woche intensiv die Tiere und Pflanzen im Nationalpark Wattenmeer kennenlernen und etwas von dem Ge-fühl mit nach Hause nehmen, das sich rasch einstellt, wenn man weit entfernt ist vom Trubel der Welt …Neben der Weite, die jeden Neuan-kömmling sofort einnimmt, hat das Wattenmeer eine verborgene Welt, die sich erst bei näherem Hinsehen offen-bart. „Eine Million Kieselalgen leben auf einem Quadratzentimeter Wattbo-den“, erzählt Jan Schütter, der seinen Zivildienst auf Langeness ableistet. Zwei Schüler des Leistungskurses Bio-logie, die er ins Watt geführt hat, zer-reiben den bräunlichen Belag etwas skeptisch zwischen ihren Fingern. „Die Algen bilden zusammen mit den Schwebstoffen im Wasser und dem

Hand in Hand mit dem ETNHand in Hand mit dem ETNNaturschutz und BildungsarbeitNur wer die Natur kennt, wird auch in der Lage sein, sie zu schüt-

zen. Deshalb unterstützt der ETN seit geraumer Zeit verschiedene

Bildungseinrichtungen. Darunter auch die Schutzstation Watten-

meer. Hier lernen Kinder und Jugendliche eines der sensibelsten

und wichtigsten Ökosysteme Deutschlands kennen und verstehen.

An einer Perlenkette aufgereiht schei-nen die Dächer über dem Horizont zu schweben. Die Wolken spiegeln sich in den weiten, glitzernden Wasserflächen. Langsam wie in Zeitlupe kriecht das Wasser über die Wattflächen. Die Flut kommt. Alle zwölf Stunden ist das so an der ganzen Nordseeküste und auch im Nationalpark Schleswig-Holsteini-sches Wattenmeer.Nur eine niedrige Steinkante schützt das kleine Eiland Langeness vor den Überflutungen. Kommt der Wind mit Sturmstärke aus Nordwest, schwappt die Nordsee bis an die Häuser, die von den Menschen schon seit dem Mittelal-ter auf künstlichen Hügeln errichtet werden. Warften oder Wurten, wie sie in Ostfriesland heißen.

Lebensraum Watt„Langeness ist die größte Hallig der Welt“, sagt Kriemhild Schrey, Leiterin des Wattenmeerhauses Langeness, mit einem Augenzwinkern. Kein Wunder, gibt es doch auf der ganzen Welt nur elf

Plankton die Basis des Lebens im Watt. Davon leben wiederum viele Mu-scheln, Schnecken und Würmer“, er-klärt der Zivildienstleistende weiter. „Zehn Millionen Vögel nutzen jedes Jahr diesen Lebensraum als Brut- und Rastgebiet.“ In das Wattenmeerhaus Langeness zurückgekehrt, zeigt er den Schülern später noch die wimmelnde Wattwelt unter einer Stereolupe.

Ausgezeichnete Bildungseinrichtung„Jede Gruppe, die bei uns zu Gast ist, wird von unseren Mitarbeitern indivi-duell betreut“, erläutert Hausleiterin Schrey. „Wir haben die Nachhaltigkeit auf unsere Fahnen geschrieben und sind bereits seit 2005 als eine der ersten Bildungseinrichtungen des Landes als Bildungspartner für eine nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet worden.“ Zum Konzept des Wattenmeerhauses gehört es auch, dass die Betreuung der oft jugendlichen Gruppen von Absol-venten des Freiwilligen Ökologischen

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Außerdem soll eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung installiert und das Angebot für die Gruppen verbes-sert werden. Im Untergeschoss des Hauses wird der Seminarraum neu eingerichtet.

ETN als Partner„Den dringend notwendigen Umbau des Wattenmeerhauses Langeness hät-ten wir ohne die großzügige Unterstüt-zung durch unseren Partner ETN nicht finanzieren können“, sagt Harald Förs-ter, Geschäftsführer der Schutzstation. „Der Zuschuss vom ETN hat den Grundstein für dieses Projekt gelegt und wir freuen uns sehr, dass es ge-klappt hat.“ Neben dem ETN wird das Vorhaben durch die Umweltlotterie BINGO und Spendengelder der Schutz-station finanziert. Der ETN hat auch den Umbau des Wattenmeerhauses Hooge zweimal großzügig unterstützt und die Beschäftigung von Praktikan-ten in der Schutzstation gefördert.

Dipl. Biol. Christof Goetze

Naturschutzgesellschaft

SCHUTZSTATION WATTENMEER e.V.

Weitere Infos und Buchung des Wat-tenmeerhauses Langeness:

SCHUTZSTATION WATTENMEER GeschäftsstelleGrafenstr. 2324768 RendsburgTel.: 0 43 31/2 36 22Fax: 0 43 31/2 52 46e-Mail: [email protected]: www.schutzstation-wattenmeer.de

Umweltbildung vor der Tür: Direkt vor der Peterswarf entdecken Schüler die Welt des Nationalparks.

Es gibt viel zu entdecken – wie hier ein Strandkrabbenpärchen auf einer Miesmuschelbank.

Das alte Dach des Wattenmeerhauses wird durch ein neues ersetzt.

Land unter auf Hallig Langeness: Bei Sturmflut ragen nur noch die

Warften wie Inseln aus dem Wasser.

Jahres und Zivis übernommen wird, die nur wenig älter als sie selber sind. Dadurch können die Schüler viel besser erreicht werden als bei einem größeren Altersunterschied.Auf Hallig Langeness arbeitet die Schutzstation Wattenmeer seit vielen Jahren intensiv mit dem WWF zusam-men. Mitarbeiter des Wattenmeerhau-ses untersuchen auf WWF-eigenen Versuchsflächen die Auswirkungen verschiedener Beweidungsintensitäten auf Vögel des Wattenmeeres. Interes-santes über das Miteinander von Mensch und Natur auf den Halligen können Besucher im Biosphäreninfo-zentrum erfahren, das die Schutzsta-tion in Kooperation mit der National-parkverwaltung direkt am Fähranleger auf der Rixwarf betreut.Wer im Winter auf die Peterswarf kommt, wird von Abgeschiedenheit und Stille nicht viel spüren. Überall im Wattenmeerhaus Langeness wird gebohrt, gehämmert, und auch das Dach ist nur noch zur Hälfte vorhan-den. Vor 47 Jahren zerstörte die große Sturmflut den alten Bauernhof auf der Peterswarf. Schnell wurde danach für den damaligen Besitzer ein neues Haus gebaut. Wärmedämmung war in den Wirtschaftswunderjahren kein Thema. Energie schien unbegrenzt verfügbar zu sein. „Wir mussten han-deln“, beschreibt Schrey die Lage. „Bei jedem größeren Sturm flogen uns Pfannen vom Dach, zudem war un-sere alte Heizungsanlage weder nach-haltig noch vorbildlich. Ein neues Dach war dringend erforderlich und durch eine vernünftige Wärmedäm-mung im Obergeschoss werden wir den Energieverbrauch deutlich senken können“, so die Hausleiterin weiter.

Das Wattenmeer ist einer der wichtigsten globalen Rast- und Überwinterungsplätze für fast zehn Millionen Zugvögel pro Jahr.

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Tiertragödie in CalviàSOS Animal rettet 39 Tieren das Leben

Direkt zu Beginn des Jahres erhielten wir einen Notruf. SOS Animal sollte 31 Hunde, drei Ponys, ein altes Pferd, ei-nen Kakadu, einen Papagei und zwei Schildkröten aufnehmen. Hintergrund war der plötzliche Tod eines Finca-Be-sitzers, der ganz in der Nähe von uns ansässig war. Doch wohin so schnell mit all den Tieren? Unsere wenigen Ställe waren übervoll. Doch in der Per-rera von Calvià, das war uns bewusst, wären die Tiere eingeschläfert worden. Rasches Handeln war angesagt!

Viel SolidaritätUnser Tierärztin begutachtete die Tiere und stellte ernüchtert fest: Sie waren verwahrlost, noch nie geimpft worden,

einige hatten Pilzerkran-kungen und Milben, an-dere waren hochträchtig

oder hatten schon gewor-fen. Klar war, dass SOS Ani-

mal nicht alle Tiere aufneh-men konnte. Doch dank eines Aufrufes auf der Insel und der Solidarität der hiesigen Vereine

und Privatleute fanden fast alle Hunde in kürzester Zeit einen Pflege-platz. Die drei Ponys, die Vögel sowie

die beiden Schildkröten haben ein neues, endgültiges Zuhause gefunden und das alte Pferd wurde von „Animals for People“ aufgenommen. Auch Tier-

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In unmittelbarer Nähe des Tierheims in Calvià (Mallorca) hat sich Anfang des Jahres beinahe eine Tragödie abgespielt. Durch den überraschenden Tod eines Finca-Besitzers mussten alle seine Tiere, 31 Hunde, ein Pferd, drei Ponys und mehrere

Kleintiere, sofort von dem Gelände entfernt werden. Den Tieren drohte die Todesspritze, da sie angeblich verwildert waren und die Gemeinde Calvià sich nicht in der Lage sah, so viele Tiere aufzunehmen.

Ankunft bei den Tierschützern: 31 kleine, supernette Hunde konnten gerettet werden.

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Möchten Sie als Flugpate Tieren eine neue Zu-kunft ermöglichen?Dann melden Sie sich bitte in der ETN-Geschäfts-stelle in Much oder direkt bei den ETN-Partner-vereinen. Sie können mit wenig Aufwand eine ganze Menge für die Tiere tun, wenn Sie sich bei Ihrem Flug in den Süden als Flugpate zur Verfü-gung stellen. Mit dieser Hilfe sind keinerlei Kos-ten für Sie verbunden, Sie müssen nur ein wenig Zeit investieren, alles andere wird von den Part-nern des ETN organisiert.

FLUGPATENSCHAFTEN RETTEN LEBEN!

Auch für die Ponys wurde ein Zuhause auf Mallorca gefunden. Katzenschutz im Hotel Marriot: Katrin Gebhardt kümmert sich rührend um die Samtpfoten.

Tronc und Troll: Auch sie möchten gerne ein Herrchen finden und Platz für andere schaffen.

Aramis wartet schon so lange auf ein Zuhause.

Projekt HotelkatzenDank der Zusammenarbeit mit dem ETN e.V. konnten 2008 wieder rund 700 Katzen kastriert werden. Diese Aktion stellt jedes Mal nicht nur eine logistische Herausfor-derung, sondern auch eine massive finan-zielle Belastung für unseren kleinen Verein dar. Die Gemeinde übernimmt maximal ein Drittel der Kosten. Ohne die Unter-stützung durch den ETN e.V. hätten wir die Kampagne im zweiten Halbjahr ein-stellen müssen. Nochmals vielen Dank.Zusätzlich zu unserer Kastrationskampa-gne haben wir auch das Hotelkatzen-Projekt von Familie Deak unterstützt. Auf dem 200 ha großen Marriot-Resort-Gelände mit 240 Häusern und Hotel le-ben um die 200 Katzen. Familie Deak hat dort sechs Futterstellen eingerichtet, die von einer früheren Mitarbeiterin des Marriott-Hotels betreut werden. Zu-gleich hat SOS Animal dort mehrere Ein-fangaktionen durchgeführt. Die kranken Tiere wurden in unserer Einrichtung be-treut, einige vermittelt. Dank der Unter-stützung des ETN und der Familie Deak konnten 84 Katzen kastriert und zugleich ein Vorzeige-Projekt auf Mallorca ins Le-ben gerufen werden, das schon Interesse bei dem zuständigen Gemeindebeauf-tragten und in einem 5-Sterne-Hotel ge-weckt hat. Wir hoffen, dass dieses ge-meinsame Projekt nach dem Vorbild des ETN-Katzenschutzprojektes in Hotelan-lagen (s. S. 10) auch auf Mallorca weitere Erfolge zeitigen wird. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht. Gemeinsam mit dem ETN und Ihnen allen, liebe ETN-Freunde, werden wir unser Ziel – Hilfe für die Tiere und Veränderung vor Ort – ganz sicher erreichen.

Ihre Maxi Lange, SOS Animal Mallorca

schützer in Deutschland wurden aktiv. Somit mussten am Ende nur sieben Hunde in der Auffangstation aufge-nommen werden und besitzen gute Chancen, ebenfalls vermittelt zu wer-den. Allen ein herzliches Dankeschön für den schnellen Einsatz und die Soli-darität.

2008: Mehr als 1.000 Tiere fanden AufnahmeTrotz unserer begrenzten räumlichen Möglichkeiten hatten wir 2008 ein Re-kordergebnis zu verbuchen. Mehr als 1.000 Tiere fanden bei uns Aufnahme: 491 Hunde, 171 davon aus der Auf-fangstation von Calvià, 88 aus Son Reus, der Tötungsstation von Palma, der Rest stammte von Privatleuten aus Calvià und Umgebung. Durch unsere kleine Katzenstation sind 2008 alleine 530 Katzen „gewandert“. Und das trotz der räumlichen Engpässe. Zur Erinne-rung: Die Gemeinde Calvià hatte uns 2006 für 30 Jahre ein Stück Land zur Verfügung gestellt, auf dem wir dann jedoch keine Unterkünfte für Hunde errichten durften! Mittlerweile haben wir immerhin mit der Einzäunung des Areals begonnen, was den Tieren zu-sätzlichen Auslauf verschafft. Im No-vember 2008 hat uns die Gemeinde nach zähem Ringen endlich ein zu-sätzliches Stück Land zur Verfügung gestellt, für das wir nun sicher eine Baugenehmigung erhalten werden. Damit sind wir unserem Ziel etwas näher gerückt und brauchen uns „nur noch“ die Gemeinnützigkeit unseres Projektes beim Inselrat bestätigen zu lassen. Dann wird die Gemeinde uns endlich eine Baugenehmigung ertei-len. Drücken Sie uns die Daumen!

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Erst kürzlich wurden neue Forschungs-ergebnisse veröffentlicht, die starke Be-denken hinsichtlich des Verzehrs von Grindwalfleisch äußern. Bereits seit mehreren Jahrzehnten beschäftigen sich Forscher mit den Auswirkungen des Verzehrs von schadstoffbelastetem Walfleisch auf den Menschen. Störun-gen des Immunsystems sowie Entwick-lungs- und Lernstörungen konnten schon vor vielen Jahren nachgewiesen werden. Mittlerweile, so berichtet der leitende Forscher Dr. Pal Weihe (chief physician at the Department of Occup-ational and Public Health in the Faro-ese Hospital System), seien die neuro-psychologischen Störungen bei den Testpersonen bereits als chronisch zu betrachten. Auch Unfruchtbarkeit und eine Häufung von Parkinson-Erkran-kungen seien mögliche Folgen des zweifelhaften Konsums.

Grindwalfang Grindwalfang

Seit dem Jahr 2000 wurden offiziell etwa 9.000 Grindwale und

Weißseitendelfine bei Treibjagden in den Buchten der Färöer-

Inseln getötet. Die zu Dänemark gehörenden, dennoch auto-

nom regierten Inseln im Nordatlantik verweisen in der strittigen

Frage des Walfangs auf eine jahrhundertealte Tradition.

auf den auf den Färöer-InselnFäröer-Inseln

Wann hat das Abschlachten

ein Ende?!

Gift im MeerDie Verbrennung von fossilen Rohstof-fen, der Gebrauch von Insektiziden und Pestiziden in der Landwirtschaft sowie die Verwendung chemischer Verbindun-gen bei der Herstellung verschiedenster Güter haben dazu geführt, dass eine Reihe Giftstoffe über die Luft oder durch Flüsse ins Meer gelangen. Dort lagern sich diese ab und werden von den dort lebenden Organismen aufgenommen.Nicht nur der Mensch hat unter der Wir-kung durch kontinuierliche Akkumula-tion toxischer Chemikalien zu leiden. Natürlich richten die Gifte auch im Fleisch- und Muskelgewebe sowie in der Fettschicht von Tieren, die an der Spitze der Nahrungskette stehen, erhebliche Schäden an. Besonders Wale, Delfine und Robben, aber auch Eisbären, Haie und Schwertfische sind betroffen. Ob-wohl die Verwendung vieler Giftstoffe, wie beispielsweise das Insektizid DDT oder Tributylzinn (TBT) als Zusatzstoff in Anti-Fouling-Farben, verboten wurde, sind diese nach wie vor als Altlasten in den Meeren vorzufinden. Schwere Schä-den richten auch Methylquecksilber so-wie chemische Chlorverbindungen, so-genannte PCBs, an.

Anfang Januar wurde eine etwa 90 Tiere umfassende Schule von Grind-walen in der Bucht von Hvannasund vor der Insel Viðoy getötet. Jagden im Januar waren auch in der Vergangen-heit nicht auszuschließen, wenngleich doch eher die Sommermonate für Walfangaktivitäten typisch sind. Eine jahreszeitlich sehr frühe Jagd, fast un-mittelbar nach der Veröffentlichung der neuen Gesundheitsstudien, lässt vermuten, dass die Bewohner der Fä-röer-Inseln nicht sonderlich an einer Reduzierung des Walfleischverzehrs oder gar an der Aufgabe von Walfang-aktivitäten interessiert sind. Dies kam auch in der Vergangenheit schon öf-ters zum Ausdruck. Zu sehr sind Tra-dition und Nationalstolz in den Men-schen vor Ort verankert.

Sascha Regmann, Project Blue Sea e.V.

Tradition stärker als Vernunft?

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Die neue TiersendungDie neue Tiersendung

präsentiert von

• 30 Minuten• Alle 14 Tage• Tiere stellen sich vor

auf rheinmaintv Sa. 19.auf rheinmaintv Sa. 19.0000 / So. 18. / So. 18.0000 Uhr Uhrauf nrw-tv Sa. 19.auf nrw-tv Sa. 19.3030 / So. 18. / So. 18.3030 Uhr UhrSTART: Samstag 14.3.09 / Sonntag 15.3.09START: Samstag 14.3.09 / Sonntag 15.3.09

Karnevalssonntag in Aachen: Daniel Bürgerhausen und Vincent Gillrath spie-len im Park. Als sie in die Nähe des Ludwigsweihers am Veltmanplatz kom-men, staunen sie nicht schlecht. Die Stadt hatte vor den Karnevalstagen wegen Reinigungsarbeiten das Wasser aus dem Weiher gelassen, so dass nun in der Ablaufrinne mehrere Fische um ihr Leben kämpfen. Die beiden Jungen laufen entsetzt nach Hause und berichten den Eltern von ihrer schrecklichen Entde-ckung. Prompt machen sich die Eltern, die übrigens im ETN-Taubenprojekt in Aachen mitwirken, mit zwei weiteren Geschwistern und ausgerüstet mit et-lichen Eimern sowie Wannen auf zum Weiher, um die Fische zu retten, die zwischen Abfall, Laub und Schlamm um ihr Leben kämpfen. Zehn Karpfen und einen Goldfisch kann die Familie aus der Todesfalle befreien. Kurz ent-schlossen fahren die Tierschützer mit ihren Kindern zu einem nahe gelegenen Teich, in dem es schon seit geraumer Zeit Karpfen gibt – und wo Angeln strengstens verboten ist. Dort setzen sie die Fische aus, wo sie nun den Rest ihres Lebens in Ruhe und ohne Gefahren verbringen dür-fen. Gut, dass die Jungen an diesem Weiher gespielt haben! Normalerweise gibt es hier keine Fische. Irgendjemand muss die Tiere dort ausgesetzt haben, ohne darüber nachzu-denken, dass solche Weiher nach dem Winter regelmäßig gereinigt werden.

Gloria Bürgerhausen (stolze Mutter),

AG Stadttauben Aachen

Rettung für MarthaArm und doch reich an LiebeWie aus einer verletzten Straßenhündin eine glückliche Hundedame wurde.

Marthas neue Familie ist arm, aber reich an

Liebe für die Tiere.

Aachen:

Stolz entlässt Daniel den geretteten Karpfen in sein neues Zuhause.

Die kleinen Helden: Vincent und Emeli Gillrath, Daniel und Thomas Bürgerhausen (v. l.)Ich heiße Martha und wurde im Keller eines Mos-kauer Hauses geboren. Meine drei Brüder starben sofort nach der Geburt. Nachdem meine Mutter mich verlassen hatte, ernährte ich mich von Abfall-resten neben Müllcontainern, manchmal gaben mir gute Menschen etwas zu fressen. Bei schlech-tem Wetter schlief ich im Keller, bei gutem immer draußen. Eines Tages, kurz vor Ostern, wurde ich von einem Wagen überrollt, doch das Auto fuhr einfach weiter. Ich lag am Straßenrand und hatte höllische Schmerzen. Achtlos eilten die Menschen vorbei, niemand blieb stehen, vermutlich hielt man mich für tot. Doch dann, plötzlich, blieb doch je-mand stehen. Ich blinzelte ein wenig und erkannte einen kleinen Jungen. „Mama, Mama, es lebt!“, rief er ganz aufgeregt. Beide beugten sich über mich, nahmen mich auf den Arm und brachten mich zum Tierarzt. Der gab mir sofort ein Narkosemittel und ich schlief ein. Als ich wieder erwachte, steck-ten meine beiden Pfoten in Gipsverbänden. Der Junge und seine Mutter nahmen mich mit zu sich nach Hause und nannten mich zärtlich Martha.Die eine Pfote heilte schnell, doch die andere wollte nicht gesund werden. Wieder wurde ich einem Tierarzt vorgestellt. Seine Diagnose: Nur eine Ope-ration konnte meinen Zustand verbessern! Was tun? Meine Retter verfügten nicht über die finanzi-ellen Mittel dazu. Also wandten sie sich in ihrer Not an den Verein „Tür zu Tür e.V.“. Das Geld für die Behandlung wurde sofort bereitgestellt – es kam vom ETN. So konnte ich endlich operiert werden. Mittlerweile bin ich ein richtig glücklicher Hund, denn ich habe eine neue Familie, die mich liebt.

Olga Kowalenko,

„Tür zu Tür e.V.“, Moskau

Kinder retten Karpfen

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Manresa: Schützlinge mit Handicap

Tiere mit Handicap gelten als besondere „Notfälle“. Was sie mit den anderen Tierheim-bewohnern gemeinsam haben, ist das traurige Schicksal, ausgesetzt worden zu sein. Was ihre Not noch größer macht, ist der Umstand, dass sie kaum Vermittlungschancen besitzen. Das gilt sowohl für Tiere, die eine spezielle tierärztliche Behandlung oder gar eine Operation benötigen, aber auch für solche, die mit ihrem Handicap leben müssen.

„Gerade sie brauchen ein liebevolles Zuhause“

Wir in Manresa haben beschlossen, uns 2009 verstärkt um genau diese „Sor-genkinder“ zu kümmern. Wir berich-ten also heute nicht von der täglichen Arbeit, von der immer länger werden-den Warteliste der Tierbesitzer, die ihre

Romi

„Familienmitglieder“ bei uns „depo-nieren“ wollen, nicht von den großen und kleinen Reparaturen, die dringend erforderlich sind, sondern von einigen konkreten Schicksalen, von unseren „Notfällen“ bzw. „Sorgenkindern“.

Xer und Nou suchen ein neues ZuhauseEin solcher Fall ist Xer, eine achtjährige, sehr liebe und gehorsame Boxerhün-din, die als junger Hund an Staupe er-krankte. Ihr Maul weist gutartige Tu-

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Wer schenkt Ulleta eine Zukunft?Unser nächstes Sorgenkind ist Ulleta, eine kleine schwarze Schönheit von acht Monaten, deren einziger „Minuspunkt“ ein „unschönes“ Auge ist. Als Katzen-baby kam sie mit einem hervorquellen-den Auge zu uns, das von unserem Tierarzt und einem Augenspezialisten (für Menschen!) behandelt wurde. Den Ärzten gelang es das Auge zu erhalten, wenngleich Ulleta ein verringertes Seh-vermögen und einen vergrößerten Aug-apfel (Hipertrophie globular ocular) hat. Ulleta ist lieb, verspielt, zärtlich, dankbar und gerne in Gesellschaft. Es tut weh mit ansehen zu müssen, wie sie immer wieder von Besuchern überse-hen wird. Dabei wäre sie für jede kat-zenliebe Familie eine Bereicherung.

Zum Schluss möchten wir all denen herzlich danken, die bewusst einem äl-teren Tier ein neues Zuhause geben. Eine wahrlich gute Tat. Deshalb unser Vorsatz für 2009: In diesem Jahr wollen wir uns nach Kräften bemühen, vor al-lem ältere Tiere zu vermitteln. Mit Ih-rer Hilfe machen wir es möglich!

Ihre Heidi Straub, TSV Manresa

Wer hat ein Herz für unsere älteren und kranken Schützlinge?

Ulleta

Nou

Xer

Rola

Des Lebens völlig überdrüssig – für Menschen einfach überflüssig,sitz ich dort hinten in der Ecke – eingerollt wie eine Schnecke.

Schon Jahre lang vergeblich warten – auf einen Mensch mit Haus und Garten,langsam nagt der Zahn der Zeit – vielleicht ist´s Ende nicht mehr weit?

Doch was ist das – wer bleibt da stehn? Das habe ich noch nie gesehen!Ein Mensch schaut mich verwundert an, ob man den begrüßen kann?

Groß und schwarz erheb ich mich, die Knochen tun mir weh von Gicht,komm langsam wedelnd auf dich zu ... du bleibst stehen – voller Ruh.

Schaust mir ganz tief in meine Augen, ich vermag es kaum zu glauben:Eine Leine in der Hand ... ich bin außer Rand und Band!Nett scheinst du zu mir zu sein, leg meinen Kopf dann auf dein Bein,

du tätschelst mich – was tut das gut, in Wallung gerät mein altes Blut!

Genau der ist es – soll es sein ... trügt er nicht, der schöne Schein?Hinein ins Auto, geht nicht mehr raus und bald sind wir in deinem Haus.

Ein Garten, Wiese, Sonnenschein – hier ist es schön zu Haus zu sein!Jetzt weiß ich, dass auch alte Hunde finden ihren Mensch zum Bunde.Ich verspreche hoch und heilig: Mit dem Sterben ist´s nicht eilig!

Will dir guten Dienst erweisen und mit dir in den Urlaub reisen.Dein Hab und Gut gar gut bewachen, vielleicht bring ich dich auch zum Lachen.Oder einfach nur da liegen, Streicheleinheiten auch mal kriegen,morgens neben dir erwachen, den Kopf auf deinen alten Sachen.

Hier bleibe ich – hier will ich sein,mit dir zusammen – nicht mehr allein!

more auf, ihre Vorderhand ist im unte-ren Gelenk steif, was sie beim Laufen jedoch nicht behindert. Anscheinend ist sie früher einmal geliebt worden. Denn bei der Problempfote handelt es sich um einen alten Bruch, der operiert wurde und mit einer Metallplatte zu-sammengehalten wird. Diese Platte wiederum stößt an den Gelenkknochen und verursacht eine nässende Wunde. Xer müsste dringend operiert werden. Eine OP, die kostenintensiv und alters-bedingt auch nicht frei von Risiken ist. Wir werden es dennoch wagen, wün-schen uns aber dann für Xer ein Zu-hause, in dem sie liebevoll gehegt und gepflegt wird. Denn für ein hartes Tier-heimleben ist die behinderte Hündin nicht mehr geschaffen.Der nächste Kandidat, den wir mithilfe von Spenden operieren möchten, ist der zweijährige Nou, ein ängstlicher York-shire-Terrier. Auch er muss in einer Fa-milie gelebt haben, denn sein Fell zeigt noch die Spuren des letzten Friseurbesu-ches. Sein Handicap ist eine Verrenkung des Hinterlaufes, die ebenfalls einer OP bedarf. Wir können leider nicht garan-tieren, dass Nou nach der OP wieder wie ein Windhund rennen wird.

Britta Kalff (www.n-a-t.com)

Eine Chance für alte Hunde

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Für Ihre Mitarbeit und Hilfe im Namen der Tiere ein herzliches Dankeschön!

Asociación Amigos de los Animales, Granja La Cartuja Aptdo. de Correos No. 20, E-18220 Albolote/Granada Tel.: 00 34/9 58 50 15 08, Mobil: 00 34/6 76 47 21 48, Fax: 00 34/9 58 30 10 09, e-Mail: [email protected]

Mit einer Patenschaft können SIE schon für wenige Euro im Monat einem Tier ein sicheres Leben ermög-lichen. Sie können „Ihr“ Patentier natürlich auch be-suchen. Jedes Tierheim freut sich über einen Besuch.

Falls Sie eines Tages Ihr Patentier vielleicht nach Hause holen möchten, wenden Sie sich an die ange-gebenen Kontaktadressen oder an das ETN-Büro in Much. Gerne werden wir Ihnen weiterhelfen.

einen Pateneinen Paten

Die Tiere im Süden und Osten Europas haben in den eigenen Ländern kaum eine Chance auf ein neues Zuhause, obwohl sich gerade diese Tiere durch ih-ren absolut liebenswerten und sozialen Charakter

auszeichnen. Für viele ist der einzige Ausweg aus dem Elend die Reise nach Deutschland, wo ihnen tierliebe Menschen eine neue Zukunft bieten. Es gibt aber auch immer wieder Tiere, die sehr schwer vermittelbar sind und daher bei unseren Partnern auf Dauer eine neue Heimat gefunden haben.

ein Zuhauseein Zuhause

Tiere suchenTiere suchen

Tom ist ein ca. 2002 ge-borener, ruhiger Misch-ling (SH ca. 65 cm), der aus schlechter Haltung stammt. Vermutlich war er ein Kettenhund, da er große Liegewun-den hatte. Er liebt es, von uns gekrault zu werden. Tom versteht sich mit seinen Hunde-freunden gut.

Gringo ist ein ca. 2006 geborener Schäferhund-Mischling (SH ca. 70 cm), der an einer Tankstelle ausgesetzt wurde. Dort wartete er den ganzen Tag in der Hoffnung sein Herrchen würde wieder-kommen. Gringo ist ein sehr freundlicher und dankbarer Hund, der jede Streicheleinheit genießt. Mit seinen Artgenossen versteht er sich prima, ge-genüber Rüden hat er überhaupt kein Territorial-verhalten. Es wäre schön, wenn es in seinem neuen Zuhause einen Garten geben würde. Bitte geben Sie Gringo die Chance Ihnen zu zeigen, was für ein toller und treuer Hund er ist.

Blue ist ein ca. 2003 gebore-ner, ruhiger und liebebe-dürftiger Mischling (SH ca. 35 cm), der am Tierheimtor angebunden wurde. Blue versteht sich gut mit seinen Hundekumpels, vor allem mit seinem kurzbeinigen Freund Congo. Beide dre-hen zusammen im Auslauf ihre Runden und manchmal werden nervige Hunde von anderen Ausläufen verbellt. Ab und an kommt eben sein Dackelwesen zum Vorschein.

Capitán ist ein ca. 1998 ge-borener, absolut lieber und ruhiger Mischlingshund (SH ca. 45 cm), der sich sehr gut mit seinen Artgenossen ver-trägt und schon viel zu lange im Tierheim auf eine Familie wartet. Fremden gegenüber ist er anfangs etwas schüch-tern, doch wenn er Vertrauen gefasst hat, lässt er sich gerne

streicheln. Am liebsten liegt Capitán in der Sonne und döst vor sich hin. Eine seiner Leidenschaften sind die Bälle, die er gerne in seinem Körbchen versteckt. Wir hoffen sehr, dass dies sein letzter Winter im Tierheim war und Capitán bald ein warmes Sofaplätzchen finden wird.

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411/2009 Respektiere

Z u h a u s e g e s u c h t

Lulu (Pastor Mallorquin, 7 Jahre) wurde mit einer wei-teren Hündin auf der Straße aufgelesen. Wir vermuten, dass die beiden auf einer Finca gelebt haben, wo sie sich selbst überlassen waren. Lulu ist noch etwas ängst-lich, aber gutmütig und lieb. Mit ein wenig Zeit und Liebe wird sie schon bald eine ganz tolle Begleiterin sein. Sie ist Leishmaniose-positiv und muss nun Medika-mente nehmen. Das klappt aber absolut problemlos!

Brutus (Basset-Mix, Rüde, 4 Jahre alt) wurde aus unbe-kannten Gründen im Städtischen Tierheim abgegeben, wo er von größeren Hunden fast totgebissen wurde. Ver-

ständlicherweise ist Brutus nun sehr ängstlich und ande-ren Hunden gegenüber miss-trauisch. Die Tierheim-Atmo-sphäre stresst ihn sehr. Brutus müsste dringend ein eigenes Zuhause erhalten – am besten als Einzelhund! Er ist Leish-maniose-negativ getestet – also ein gesunder, kastrierter und geimpfter Rüde!

S.O.S. Animal, Apartado de Correos 6, E-07184 Calvià Mallorca/Baleares, Maxi Lange, Tel.: 00 34/6 70 36 74 85 Mobil: 00 34/6 70 36 74 85, Fax: 00 34/9 71 60 64 67, e-Mail: [email protected], www.sos-animal.com

Bronco (Schä-ferhund-Mix, kastriert, 1,5 Jahre alt) hat ein sehr freund-liches Wesen, ist verspielt und braucht viel Be-s c h ä f t i g u n g . Ansonsten kann es passieren, dass er etwas kaputt macht.

Tronc (Schäferhund, 7 Jahre, Rüde, kastriert) hat fast sein ganzes Leben lang in einem Patio an der Kette gelegen, kannte keine Spaziergänge, keinen engeren menschlichen Kontakt und kaum Strei-cheleinheiten – und schließlich sollte er einge-schläfert werden. Bei uns entwickelte sich Tronc zu einem wahren Prachtkerl, der im Sommer nach Herzenslust in Wasserwannen planscht. Er ist ein aufmerksamer Wachhund, sehr lieb zu Menschen und läuft problemlos im Rudel mit, weshalb er sich auch als Zweit-hund eignet. Leider verträgt er sich nicht mit Katzen und wird auch nur an Interessen-ten mit Hun-d e e r f a h r u n g abgegeben.

Udo (Mischling, 7 Jahre, Rüde, kastriert) ist ein lie-benswerter Hund, der den ganzen Tag bekuschelt wer-den möchte und seine Frei-heit sehr schätzt. Da er je-doch mit großer Begeiste-rung Katzen jagt (und das mit tödlichem Ende) und sich auch zu gerne mal eine handfeste Beißerei mit großen Hunden liefert, ist es nicht so einfach, ihn frei laufen zu lassen. Kleine und mittelgroße Hunde ignoriert er einfach. Manche Männer mag er ebenfalls nicht und Kinder schon mal gar nicht – er muss Schlimmes erlebt haben! Ideal für Udo wäre so-mit ein eingezäuntes Grundstück ohne große Hunde und Katzen, am liebsten bei einer älteren Dame, die Udo noch ein paar Jahre lang verwöhnen mag ...

Randi (Ratero, ca. 5-6 Jahre alt, kastriert) ist ein ganz lieber, absolut verträglicher kleiner Rüde, der

über jeden Zaun klettert, egal wie hoch er auch sein mag, um in die Nähe von Menschen zu kommen. Er saß viele Monate in einem Zwinger, wo er keinerlei menschliche Zuwendung erhielt – all das holt Randi nun bei uns nach! Leider ist er Leishmaniose-positiv und braucht daher jeden Tag seine Tablette.

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42 Respektiere 1/200942

Haben Sie sich verliebt? Wohnen Sie im Großraum Aachen? Dann bitte melden! Kontakt: Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Aachen e.V., Elli Heß

Tel.: 02405/89 60 82, Mobil: 0152/29 29 70 65 oder e-Mail: [email protected]

Z u h a u s e g e s u c h t

Patti und Kitti (geb. 02/2008, kastriert) sind Geschwister und stammen eben-falls aus Mal-lorca. Die zwei sehr grazilen und zierlichen Katzenmädchen warten unverständlicherweise schon seit Mai 2008 auf ein Zuhause. Dabei sind

die beiden außergewöhn-lich schön und nach einer anfänglichen Scheu sehr verschmust. Bei Kitti schlägt der Siammix deut-lich durch. Nicht nur die blauen Augen, sondern auch ihre für Siamesen ty-pische Redseligkeit fällt auf. Schön wäre es, wenn die beide gemeinsam ver-mittelt werden. Beide sind sehr verspielt und brau-chen unbedingt Freigang.

Jule ist ein echter Sonnenschein. Ihre Lebensfreude ist an-steckend! Egal ob sie auf Hunde, Kinder oder Erwachsene trifft. Im Sturm erobert sie die Herzen aller! Und das, ob-wohl Jule es wirklich schwer hatte. Das gerade mal 10 Mo-nate alte Hundemädchen aus Istanbul wurde dort als Welpe angefahren und erlitt einen schlimmen Becken-bruch. Türkische Tierschützer retteten die kleine Hündin. Heute lebt Jule in ei-ner Pflegestelle bei Aachen. Sie kann trotz des alten Becken-bruchs supergut lau-fen und hat keinerlei

Schmerzen. Sie wurde zusätzlich auch in Deutschland noch einmal geröntgt und eingehend untersucht, um abzuklären, ob sie operiert werden muss oder ob so etwas evtl. in Zukunft anstehe könnte. Ergebnis: Jule kann mit der Fehl-stellung, die sie nicht am Laufen, Spielen und Toben hindert, alt werden – ohne OP! Eine OP musste die arme Maus dennoch über sich ergehen lassen: Beim Toben mit einem großen Hund (60 kg-Hund) kam es zu einer Verletzung der Kniescheibe. Aber auch das hat Jule gut überstanden. Was ihr nun fehlt ist eine nette Familie, gerne mit Kindern oder/und mit einem bereits vorhandenen Hund in ihrer Gewichtsklasse oder darunter. In Jules Zuhause sollten es möglichst wenige Treppen, dafür aber einen Garten geben. Jule ist superlieb, stürmisch, verschmust, mag Hunde, Katzen, Kinder – einfach alles und jeden. Nach einer ersten Scheu vor der Straße (verständlicherweise) freut sich Jule heute einfach nur ihres jungen Lebens! Sie ist bildschön, hat eine Schulterhöhe von ca. 45 cm und wiegt ca. 18 kg.

Harry (Siam-mix-Kater, geb. 2006, kastr.) und Sally (schwarz, geb. 2007, kastr.) kamen mit ihren Kindern aus Mal-lorca. Wie so oft blieben die Eltern zurück, während die Kinder schnell ein schönes Zuhause fanden. Und das, obwohl Harry ein außergewöhnlich schöner Kater ist und Sally durch ihr schwarzes seidiges Fell auffällt. Charakterlich sind die beiden sehr unterschiedlich. Sally ist sehr ver-schmust und menschenbezogen, Harry hingegen eher souverän. In der Pflegestelle hat Harry etwas Stress mit einem anderen Kater, daher sollten die beiden nicht zu anderen Katern vermittelt werden. Hätten Sie ein liebe-

volles Zuhause mit Freigang, gern auch mit netten Hun-den und Kat-zen für die zwei Mallor-quiner?

Patti

Kitti

Harry

Sally

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431/2009 Respektiere

Bei guter Haltung und Pflege werden Frettchen im Durchschnitt acht bis zehn Jahre alt. Um glücklich mit den tagaktiven Tieren zusammenzuleben, müssen wichtige Regeln beachtet wer-den. Denn die Haltungsbedingungen von Frettchen, die zur Familie der Mar-derartigen gehören und damit Raub-tiere sind, unterscheiden sich eklatant von denen anderer Haustiere. Werden die Tiere falsch gehalten oder gar ge-

Verspielte Verspielte

Tipps und Anregungen zur Frettchen-Haltung

Früher ausschließlich als Jagdgehilfen eingesetzt, sind Frettchen heutzutage beliebte Haustiere. Putzig anzusehen, wenn sie klein sind, können daraus Problemfälle werden, wenn sie erwachsen sind – zumindest dann, wenn die Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Viele Frettchen werden dann grausam „entsorgt“ oder zu Tierschutzfällen. Kerstin Wiedl, ETN-Mitglied und Expertin in Sachen „Problemfrettchen“, erklärt, was zu beachten ist, wenn man sich in diese ganz besonderen Tiere verliebt hat.

quält, können sie sich zu Beißern ent-wickeln. Es gilt also, sich vorab gründ-lich zu informieren – in Büchern, Zeit-schriften oder dem Internet.

Gequält, geschunden, getötetDas Problem: Im Sommer werden un-zählige Welpen gekauft – wenn sie klein und niedlich sind. Diese Tiere werden wieder abgegeben, sobald sie geschlechts-reif sind und nicht mehr niedlich, son-

Ein trauriges Kapitel: der Einsatz von abgerichteten Frettchen zur Jagd auf Kaninchen (hier auf Teneriffa).

Kobolde im HausKobolde im Haus

dern anstrengend – und zudem Geld kosten. Denn Frettchen müssen kastriert werden! Ansonsten stinkt der Rüde und die Fähe stirbt. Denn Fähen bekommen die sog. Dauerranz, die meist tödlich en-det, wenn nicht sofort operiert wird.Wer im Frettchenschutz aktiv ist, weiß, wozu Menschen fähig sind. Frettchen werden unter grauenvollen Bedingun-gen gehalten, man fügt ihnen Schmer-zen zu oder versucht, sie zu töten, sobald man ihrer überdrüssig ist. Lästig gewor-dene Frettchen werden an die Wand ge-worfen in der Hoffnung, dass sie dabei zu Tode kommen, andere einfach ausge-setzt, wohl wissend, dass sie nur eine kurze Zeit im Freien überleben können.

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44 Respektiere 1/2009

S e r v i c e

Zu Tausenden hocken Frettchen in winzigen, dunklen Käfigen, ohne Aus-lauf und Ansprache. Oft im Keller oder der Garage, wo sie ein grausames Schicksal erdulden. Aber auch Tiere, die ausschließlich im Käfig gehalten werden, das falsche Futter bekommen oder deren Bedürfnisse nicht beachtet werden, leiden unsäglich.

Wo bekommt man Frettchen?Hat man sich für das Frettchen entschie-den, sollte man eines der zahlreichen Tierheime oder einen Frettchenverein (Adressen im Internet) kontaktieren, die immer wieder Abgabetiere in ihren Auf-fangstationen haben, die dringend auf ein neues Zuhause warten. Gegen eine Abgabegebühr erhalten Sie geimpfte, ge-chippte und kastrierte Tiere sowie die Sicherheit, dass Ihnen bei Fragen und Problemen geholfen wird. Diese Tiere haben allesamt die schmerzliche Erfah-rung machen müssen, ihr Zuhause zu verlieren, und manche leiden noch nach Jahren unter den Folgen.Einige Zoohandlungen verkaufen im Frühsommer Frettchenwelpen. Da oft viel zu junge Welpen völlig überteuert angeboten werden, rate ich vom Kauf strikt ab. Auch Privatzüchter bieten Welpen an. Manche betreiben das sehr professionell und „pro-duzieren“ Welpen mit ge-

wünschter Farbe auf Bestellung. Natür-lich gibt es auch Züchter, die mit Herz und Verstand einen Wurf Welpen auf-ziehen und an ein ausgesuchtes Zuhause vermitteln. Es ist immer ratsam, sich bei einem Privatzüchter die Welpen anzu-sehen, sich ein Bild von der Unterbrin-gung der Tiere zu machen und vor allem das Muttertier kennenzulernen, denn nur ein zutrauliches, gut gepflegtes und ernährtes Muttertier bringt tolle Wel-pen hervor.

Frettchen wollen beschäftigt werdenMit Frettchen holt man sich kleine Ko-bolde ins Haus, die sehr verspielt sind, jede Menge Unsinn im Kopf haben und täglich mehrere Stunden Auslauf und Beschäftigung benötigen. Entsprechend sicher sollte das Umfeld gestaltet sein. Bücherregale, Mülleimer oder Blumen-töpfe z. B. ziehen Frettchen geradezu magisch an. Wer also Wert auf eine nob-le Wohnungseinrichtung legt, der sollte den Frettchen einen eigenen Bereich zum Spielen überlassen – möglichst in Reichweite von Menschen. Denn Frett-chen sind Familientiere und am glück-lichsten in der Nähe von Menschen. Al-lerdings sollte man vorsichtig sein, wenn

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Als niedliche Babys angeschafft, entledigt man sich allzu oft der erwachsenen Tiere.

kleine Kinder in der Familie leben. Die verspielten Frettchen lieben Fang- und Jagdspiele, wobei sie ihre Zähne einsetzen. Erst Kinder ab acht Jahren haben dafür die nötige Reife.

Einzelhaltung ist tabu!Wichtigste Voraussetzung für poten-zielle Halter: Frettchen dürfen NIE alleine gehalten werden. Ein Einzel-haltungstier ist einsam und wird Ver-haltensstörungen aufweisen. Zwar sind Frettchen ausgesprochen men-schenbezogen und werden das auch bleiben, selbst wenn sie mit mehreren Artgenossen zusammenleben, doch der Mensch kann den Kumpel nicht ersetzen. Es ist herzerwärmend zuzu-schauen, wie Frettchen miteinander spielen, sich gegenseitig die Ohren putzen oder derart ineinander ver-knotet schlafen, dass man nicht mehr erkennen kann, wo das eine Tier an-fängt und das andere aufhört.Frettchen stinken! Dieses Vorurteil ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn das Zuhause und die Katzentoi-letten nicht peinlich sauber gehalten werden, dann stinken Frettchen in der Tat. Der Eigengeruch ist wie bei allen Wildtieren sehr intensiv. Diesen Ge-

ruch muss die menschliche Nase als angenehm empfinden,

ansonsten sind Frettchen die falschen Haustiere.

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451/2009 Respektiere

Käfig oder Voliere?Frettchen lassen sich sowohl in der Wohnung als auch im Außengehege halten. Am besten ist die kombinierte Haltung. Denn Frettchen, die viel draußen sind, sind natürlich robuster und widerstandsfähiger – und diese Haltung entspricht ihrem natürlichen Umfeld. Der Käfig sollte eine Fläche von mindestens 120 x 60 x 60 cm pro Tier und eine große Tür haben, damit er gut zu reinigen ist und die Frettchen bequem zu greifen sind. Am besten baut man zwei bis drei Stockwerke und eine Treppe ein. Leider gibt es im Han-del keine akzeptablen Frettchenkäfige, daher ist man auf handwerkliches Ge-schick angewiesen oder muss den Käfig von Fachleuten bauen lassen. Ein aus-rangierter Schrank ist das optimale Gehäuse für einen Käfig. Gute Bauan-leitungen findet man auch in allen Frettchenbüchern oder im Internet.Ein Außengehege hat andere bauliche Anforderungen als ein Wohnungskäfig. Der große Unterschied ist, dass das Au-ßengehege unbedingt eine isolierte Schlafbox benötigt sowie einen über-dachten, wettergeschützten Bereich. Ein Schlafhaus ist bei Wohnungshaltung je-doch nicht immer zwingend notwendig. Meine Frettchen schlafen alle zusammen in einer Kiste mit Kleidung. Doch einige Tiere bestehen auf ihrem Schlafhaus. Dieses sollte die Mindestmaße von 35 x 35 x 30 cm und keinen zu kleinen Ein-gang besitzen. Futternäpfe aus Steingut und eine Nagertränke mit Kugelventil gehören dazu. Allerdings gibt es Frett-chen, die nur aus Näpfen trinken!

Spielzeug und PflegeRöhren, Katzenspielzeug oder eine Kiste mit Zeitungen sind für Frettchen tolle Spielzeuge. Eine Hängematte im Käfig ist ein Muss. Es empfiehlt sich, die Spielzeuge immer wieder auszu-tauschen, denn Frettchen lieben die Abwechslung. Es gilt unbedingt darauf zu achten, dass das Spielzeug kein Gummi oder Teile aufweist, die die Tiere abbeißen und verschlucken kön-nen – denn das bedeutet das Todesur-teil für Frettchen.Zur Ausstattung gehören auch eine Ze-cken- und eine Krallenzange sowie eine weiche Kurzhaarbürste. Frettchen ha-ben übrigens ihre Losungsplätze im Käfig. Beim Freigang empfiehlt es sich, dort eine Katzentoilette mit unge-bleichtem Katzenstreu hinzustellen. Frettchen neigen durch die Züchtun-gen vermehrt zu bestimmten Krank-heiten. Da sie erst sehr spät Krankheits-symptome zeigen, heißt es besonders aufmerksam den Tieren gegenüber zu sein. Eine jährliche Impfung durch ei-nen Fachtierarzt wird empfohlen.

Wichtig: der richtige SpeiseplanFrettchen sind Fleischfresser und benö-tigen deshalb unbedingt fleischliche Kost. Neben guten Fertigfutterangebo-ten, Nass- und Trockenfutter, kann man Muskelfleisch von Rind, Wild, Pferd und Geflügel anbieten. Innereien wie Leber, Nieren und Herz werden von manchen Frettchen sehr gern ge-nommen. Eintagsküken sind eine ide-ale Futterquelle und decken alles ab, was ein Frettchen an Nährstoffen benö-tigt. Schweinefleisch hingegen ist tabu, da es die Aujezkysche Krankheit auslö-sen kann, die tödlich verläuft. Zusätz-

Lesetipps:Detailliertere Infos und viele Tipps zur Frettchen-haltung bieten u. a. die folgenden Bücher:- Schwammer, Harald: Frettchen. Ulmer Verlag, 96 S., ISBN: 978-3-8001-5646-7, 17,90 Euro- Ullrich, Martin: Quirlige Frettchen. Kosmos Ratgeber, 64 S., ISBN-10: 3-440-09068-X ISBN-13: 978-3-440-09068-8

lich zu den 80 % fleischlichem Futter-anteil sollte man 20 % pflanzlichen Anteil anbieten, z.B. in Form von Ge-müse- und Vollkornflocken, die unter das Futter gemischt werden. Eier (ge-kocht) oder etwas Obst sowie Babyglä-ser oder Hüttenkäse mit Joghurt sind beliebte Leckereien. Je mehr Abwechs-lung auf dem Speiseplan, desto besser. Dem typischen Bunkerverhalten beugt man am besten vor, indem man den Tieren ständig Trockenfutter anbietet. Es hat den Vorteil, dass es nicht schlecht werden kann und die Frettchen davon immer wieder kleine Mengen zu sich nehmen. Die oft empfohlene zweifache Fütterung am Tag fordert dagegen das Bunkerverhalten heraus.

Wer all diese Dinge beachtet, darf sich auf ein schönes, langes, wenn auch mit-unter turbulentes Zusammenleben mit seinen Frettchen freuen. Man hat eben glückliche Kobolde im Haus!

Nicht zu übersehen: Frettchen lieben die Gesellschaft von Artgenossen.

Außengehege müssen isolierte Schlafplätze haben.

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S e r v i c e / G E S U N D H E I T

46 Respektiere 1/2009

Die nierenkranke Katze

Nierenerkrankungen, vor allem mit chronischem Verlauf, kommen bei Katzen dreimal häufiger vor als beim Hund und stellen eine häu-fige Todesursache dar. Umso wichtiger ist die Früherkennung!

Auf erste Symptome achtenDie erkrankte Katze versucht durch vermehrtes Trinken der verminderten Nierenfunktion entgegenzusteuern. Das Blut wird durch die verstärkte Flüssigkeitsaufnahme verdünnt und die zurückgebliebenen Giftstoffe wer-den in ihrer Wirkung abgeschwächt. Allerdings steigt hierbei auch der Blut-druck an. Trotz vermehrter Flüssig-keitsaufnahme ist die Katze dehydriert, ausgetrocknet. Das kann der Katzen-halter daran erkennen, dass hochgezo-gene Hautfalten (z. B. im Nackenbe-reich) nur sehr langsam wieder ver-streichen oder bestehen bleiben. Das Fell sieht stumpf aus und das Tier ver-liert mehr Haare.Ein weiteres Anzeichen für fortschrei-tende Niereninsuffizienz (ca. 90 % des Nierengewebes ist nachhaltig geschä-

Die Nieren sind Kontrollorgane für den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers. Eine Art Filterorgan, das dafür sorgt, dass Giftstoffe aus dem Blut den Organismus mit dem Urin verlassen. Diese Filterfunktion kann aus verschiedenen Gründen einge-schränkt sein, mit der Folge, dass sich harnpflichtige Stoffe im Blut ansam-meln und das Tier belasten.Grundsätzlich kann es Katzen jeden Al-ters treffen, meist jedoch treten Nieren-probleme bei mittelalten und alten Kat-zen auf. Ist die Nierenfunktion einge-schränkt, spricht man von Niereninsuf-fizienz, die verschiedene Schweregrade haben kann. Akute Nierenerkrankun-gen haben, im Gegensatz zu den chroni-schen, mit entsprechender Behandlung eine gute Heilungschance und sollen hier nicht weiter thematisiert werden.

digt und kann nicht wieder aufgebaut werden) sind Inappetenz, also Nah-rungsverweigerung, und Erbrechen. Die im Blut angesammelten Giftstoffe wirken sich auf das Brechzentrum im Gehirn aus und verursachen Übelkeit und Erbrechen. Oft ist ein verstärkter Mundgeruch bei der Katze wahr-nehmbar, der nach Ammoniak riecht. Das liegt daran, dass genau dieser Stoff abgeatmet wird, weil er über die Nie-ren nicht mehr in ausreichendem Maße ausgeschieden werden kann.

TherapiemöglichkeitenErkennt man eine Nierenerkrankung rechtzeitig, kann man versuchen ihren fortschreitenden Verlauf zu verlangsa-men. Spezielle Diätfuttermittel (beim Tierarzt erhältlich) sorgen dafür, dass weniger der giftigen Stoffwechselpro-dukte anfallen. Es handelt sich um protein- und phosphatarme, voll aus-gewogene Futtermittel. Begleitend kann ein blutdrucksenkendes Präparat verabreicht werden, um weitere Schä-den der Niere durch Bluthochdruck zu vermeiden. Infusionen durch den Tierarzt sind Erste-Hilfe-Maßnahmen, um den Körper zu spülen und Gift-stoffe auszuschwemmen. Sie erzielen nur vorübergehende Besserung und sollten den Tierhalter nicht in falscher Sicherheit wiegen oder euphorisch werden lassen. Regelmäßige Kontrol-len der Blutwerte und gegebenenfalls auch des Blutdrucks sind unerlässlich, um den Verlauf der Erkrankung beur-teilen zu können.Auch eine nierenkranke Katze kann bei entsprechender Pflege noch ange-nehme Lebensjahre haben. Ist jedoch trotz Behandlung keine Besserung zu verzeichnen und die Katze verweigert kontinuierlich die Nahrung, erbricht und verkriecht sich, ist es die Pflicht des Tierarztes und eines verantwor-tungsvollen Tierhalters unnötiges Lei-den zu beenden.

Fabienne Gutschwager,

ETN-Tierärztin

Eine Kontrolluntersuchung beim Tierarzt ist auf jeden Fall erforderlich.

Erkennen, therapieren, vorbeugen

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G E S U N D H E I T / S e r v i c e

471/2009 Respektiere

S e r v i c e

Sie fragen – unsere ETN-Tierexperten antworten

Hunde & Missstände HundehaltungKathrin Hansen (Verhaltenstrainerin) Tel.: 0 24 06/92 31 54Mobil: 0163/9 74 73 53e-Mail: [email protected]

Kleintiere (Nager)Sandra Gaß (Nagetierexpertin)Tel.: 0 44 44/9 11 48e-Mail: [email protected]

PferdeSabine Schneider-Lessner(S.O.S. Pferdehilfe e.V.)Tel.: 0 33 47/83 87 50 Mobil: 0173/6 24 45 52e-Mail: [email protected]

Stadttauben & BrieftaubenElli Heß (Menschen für Tierrechte e.V.)Tel.: 0 24 05/89 60 82 e-Mail: [email protected]

IgelFamilie KesselTel.: 0 24 63/99 62 75

MeeresvögelTanja & Sascha Regmann (Project Blue Sea e.V.)Tel.: 0 23 23/9 64 09 60 Mobil: 0163/4 42 82 48 e-Mail: [email protected]

StörcheUdo Hilfers (Storchenpflegestation Wesermarsch e.V.)Tel.: 0 44 06/18 88 e-Mail: [email protected]

BienenThomas Radetzki (Mellifera e.V.)Tel.: 0 74 28/9 45 24 90 e-Mail: [email protected]

Katzenschutzprojekt in HotelanlagenKlaus Laschet(ETN-Tierschutzinspektor)Tel.: 0 24 05/8 62 14e-Mail: [email protected]

TiergesundheitMonika Leitner (ETN-Tierärztin)Tel.: 0 56 72/92 15 75e-Mail: [email protected]

Das FrühjahrFrühjahr ist Zecken-Saisonist Zecken-Saison

der Borreliose nicht erkannt, da sich die Krankheit oft erst nach Monaten entwi-ckelt. Neben allgemeinen unspezifischen Symptomen, wie gestörtes Allgemein-befinden, Anorexie und Fieber, werden besonders Gelenkentzündungen und wechselnde Lahmheiten beobachtet. Frühzeitig diagnostiziert, lässt sich die Borreliose mit Antibiotika gut be-kämpfen. Eine Impfung für den Hund ist inzwischen auf dem Markt.Die FSME wird ebenfalls durch den Holzbock übertragen, tritt jedoch nur

Ixodes ricinus, der gemeine Holzbock, kommt in Deutschland am häufigsten vor. Doch in einigen Regionen ist auch Rhipicephalus sanguineus, die braune Hundezecke, sehr verbreitet, beide le-ben im Gestrüpp.Von den Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden, sind in unseren Brei-tengraden besonders die Borreliose (Lyme Disease) und die FSME (Frühsom-mermeningoenzephalitis) bekannt. Doch oft wird der Zusammenhang zwischen dem Zeckenstich und den Symptomen

Zecken sind Parasiten, die Krankheiten übertra-

gen können – beim Menschen wie beim Hund.

Im Gegensatz zum Flohbefall, der ganzjährig er-

folgen kann, kommt es zum Zeckenbefall haupt-

sächlich von März bis Oktober. Doch es gibt Mög-

lichkeiten, die Tiere wirkungsvoll zu schützen.

Zecken entfernen: Mit leichten Drehbe-wegungen die Zecke lösen und dann erst

herausziehen.

in Süddeutschland auf. Bewusstseinsbe-einträchtigungen, neurologische Symp-tome und Fieber gehen mit der FSME einher. Zur Vorbeugung steht beim Mensch eine Schutzimpfung zur Verfü-gung, den Hund kann man nur durch eine Zeckenprophylaxe schützen. Daher unser Rat: Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt frühzeitig über die ver-schiedenen Möglichkeiten der Zecken-prophylaxe und Impfung beraten – und suchen Sie Ihren Hund nach jedem Waldspaziergang gründlich nach Zecken ab.

Monika Leitner, ETN-Tierärztin

Schützen Sie Ihre Tiere jetzt!

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S e r v i c e / R E C H T

Immer mehr Hunde aus dem Ausland finden in Deutschland ein neues Zu-hause. Die Meinungen über die vierbei-nigen „Einwanderer“ sind unterschied-lich, nicht selten geprägt von Verallge-meinerungen und Vorurteilen. Die Tierpsychologin Christiane Liebold-Eich hat eine Fülle wertvoller Informa-tionen, Berichte und Tipps zusammen-getragen: Wie und wo findet man den richtigen Hund und die richtige Tier-

Buchtipp: „Einwanderer auf vier Pfoten“schutzorganisation? Was ist vor der Adoption und nach Ankunft des Tieres zu beachten? Wel-che Probleme können auftreten und wie geht man damit um?

Christiane Liebold-Eich: Einwanderer auf vier Pfoten, 224 Seiten, Verlag Books on Demand, ISBN 978-3-8334-7735-5, Preis 22,- Euro zu-züglich Porto (bei Direktbestellungen geht der Gewinn in den Tierschutz, www.einwanderer-auf-vier-pfoten.de).

48 Respektiere 1/2009

§Die derzeitige Wirtschaftskrise und ihre Folgen können sich auch auf un-sere Haustiere auswirken. Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit lassen das dem Tierhalter zur Verfügung stehende Budget schmelzen. Forderungen aus dem letzten Ratenkauf, der noch in der Erwartung der Vollbeschäftigung getätigt wurde, können nicht mehr erfüllt werden. Der Gerichtsvollzieher steht vor der Tür. Es droht die Pfän-dung – auch von Haustieren?

Der Blick ins Gesetz, auf den § 811 c ZPO, lässt den Tierfreund aufatmen. Hier heißt es: „Tiere, die im häuslichen Bereich und nicht zu Erwerbszwecken gehalten werden, sind grundsätzlich

Wenn der Gerichtsvollzieher klingeltDürfen Tiere gepfändet werden?

nicht pfändbar.“ Dem liegt der Tier-schutzgedanke zugrunde, der den Ein-griff in die enge Beziehung zwischen einem Tier und dem Schuldner verhin-dern soll.Doch es gibt Ausnahmen. Die Ausnah-meregelung in § 811 c Abs. 2 ZPO be-sagt, dass ausnahmsweise eine Pfän-dung auf Antrag des Gläubigers zuge-lassen werden kann. Dies ist der Fall, wenn die Unpfändbarkeit aufgrund des hohen Wertes des Tieres eine Härte be-deuten würde, die sich auch unter der Berücksichtigung des Tierschutzes nicht rechtfertigen lässt. Wann genau ein solch „hoher Wert“ vorliegt, ist im Gesetz nicht geregelt. Als Beispiele wer-den hier in der Rechtsprechung Zucht-pferde, Rassehunde und seltene Tierar-ten genannt, wobei der zu erwartende Verkaufserlös 250,- Euro bei Weitem übersteigen muss. Ist die Wertgrenze überschritten, muss eine Interessenab-wägung unter Berücksichtigung der Belange des Tierschutzes auf der einen und der Gläubigerinteressen auf der anderen Seite vorgenommen werden.Der Gläubiger kann dem Schuldner je-denfalls nicht „einfach so den Gerichts-vollzieher schicken“. Hier ist vielmehr ein Antrag des Gläubigers beim Voll-streckungsgericht erforderlich. Vor ei-ner Entscheidung durch das Vollstre-ckungsgericht ist dem Schuldner recht-liches Gehör zu gewähren. Der Gläubi-ger muss den hohen Wert der Tiere be-

weisen und die für ihn zugrunde liegende Härte. Hier wirkt sich nun die Änderung des Grundgesetzes positiv aus. Ein Gericht, das eine Pfändung gem. § 811 c ZPO zu-lassen will, muss dies in der Anwen-dung der Vorschrift berücksichtigen und die Belange des Tierschutzes hoch bewerten. Im Ergebnis wird es sich aber immer um eine Einzelfall-entscheidung handeln, wobei die Ge-richte in dieser Frage sehr uneinheit-lich entscheiden.Wie sieht es aber mit „Nutz“tieren aus, d.h. mit Tieren, die zu Erwerbs-zwecken gehalten werden? § 811 I Nr. 3 und 4 ZPO bestimmen, dass Klein-tiere in geringer Zahl sowie eine Milchkuh bzw. zwei Schafe, Ziegen und Schweine nicht gepfändet werden dürfen, wenn sie dem Lebensunter-halt des Schuldners und seiner Fami-lie dienen. Ebenso wenig unterliegen „Nutz“tiere einer Pfändung, wenn der Schuldner Landwirt ist und die Tiere für den Wirtschaftsbetrieb erforder-lich sind. Ähnliches gilt für den ge-werblichen Hundezüchter, nicht aber für den Hobbyzüchter. Wer nur aus Freude züchtet, kann sich lediglich auf § 811 c ZPO berufen.

Götz Bukenberger,

ETN-Rechtsanwalt

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Hanna, eine ganz besondere Henne, lebt glücklich auf einem Bauernhof. Als sie eines Tages eine fensterlose Fa-brikhalle mit dem Schild „Alpen-glück-Frischeier“ entdeckt, wird sie gemeinsam mit Bartholomäus, dem Fuchs, aktiv. Denn er weiß, dass dort

Buchtipp für Kinder: „Superhenne Hanna“

R E C H T / S e r v i c e

491/2009 Respektiere

Tausende von Hennen eingepfercht leben. Hanna ist em-pört und beschließt ihren Artgenossen in der Legebatterie zu helfen! Sehr zu empfehlen! Ab 9 Jahren.Felix Mitterer: Superhenne HannaArena-VerlagISBN 978-3-401-02357-1Preis 5,50 Euro.

lungsfreiheit eines Menschen und dürfe nicht über Steuern verwehrt werden. Zwei Halter aus Dortmund hatten ge-gen ihre Bescheide geklagt. Die Stadt forderte von beiden nach Satzung be-reits nur den halben Steuersatz, doch auch dieser sprengte die finanziellen Möglichkeiten. Städte und Gemeinden bestimmen selbst die Höhe der Steuer sowie die Kriterien für eine Befreiung oder Ermäßigung. So befreit die Stadt Wismar alle geprüften Therapiebegleit-hunde, die regelmäßig Therapeuten bei ihrer Arbeit unterstützen, von der

Befreiung von der Hundesteuer ist möglich

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Wer als Sozialhilfebezie-her, Rentner oder Hartz-IV-Empfänger mit dem Existenzminimum aus-kommen muss, ist von der Hundesteuer zu befreien, entschied das Verwal-

tungsgericht Gelsenkirchen. Die Rich-ter beriefen sich auf Urteile des Bun-desverfassungsgerichts, wonach das allgemeine Existenzminimum der Bürger steuerfrei zu bleiben hat. Das Halten eines Hundes falle unter die grundrechtlich geschützte Hand-

Steuer. Die Stadt Essen erlässt für Hunde, die aus einem Tierheim geholt werden, zumindest für ein halbes Jahr die Steuer. Ein kleiner Schritt, aber in die richtige Richtung. Informieren Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde über eventuelle Möglichkeiten, die Hundesteuer zu reduzieren. Oft sind diese Möglichkeiten nicht bekannt, und das soll aus der Sicht der Kommu-nen meist auch so bleiben.

Götz Bukenberger,

ETN-Rechtsanwalt

§

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50 Respektiere 1/2009

N e w sFRAGEN ZUR MITGLIEDSCHAFT

Wenn Sie Fragen zu Ihrer Mitglied-schaft haben, wenden Sie sich bitte an unsere Mitgliederverwaltung.

Kontakt: ETN-MitgliederbetreuungETN e.V. Hof HuppenhardtD-53804 MuchTel.: 0 22 45/61 90-16Fax: 0 22 45/61 90-11e-Mail: [email protected]

Seit dem 1. Januar 2009 sind sowohl die Ein-fuhr von als auch der Handel mit Hunde- und Katzenfellen in der EU verboten. Auslö-ser dafür waren Reportagen, welche die grausame Tötung der Tiere zur Fellgewin-nung dokumentierten.Bislang waren auch in Deutschland Pelz-waren aus Katzen- und Hundefell erhält-lich. Um die Verbraucher nicht abzuschre-cken, kreierte die Pelzindustrie Fantasiena-men für Tiere, die der Verbraucher ge-wöhnlich als süß empfindet und deren Felle er eventuell nicht tragen würde. So wurde aus einem Eichhörnchen „Feh“, aus einer jungen Grönland-Robbe ein „White-coat“ oder aus der Hauskatze die „Chin-chilla-“, „Feuer-“ oder „Cypernkatze“.

„Deine Mami tötet Tiere“ – spannende DokumentationEine Nerzträgerin wird mit einem Baseballschläger niedergeknüppelt. Eine Stimme fragt: „Was wäre, wenn man Sie wegen Ihres Mantels tötete?“ Es folgen Szenen aus Tierheimen, in denen Hunden wegen Überfüllung ein-fach der Hals umgedreht wird. Ein Greenpeace-Schlauchboot fährt vor ei-nem riesigen Walfangschiff immer wieder in die Schussbahn zwischen Harpune und Wal, um den bevorste-henden Abschuss zu verhindern … „Your Mommy Kills Animals“ ist die aktuelle Dokumentation des Produ-zenten und Regisseurs Curt Johnson, der bereits mit mehreren Dokumenta-tionen für Aufsehen sorgte. Publicity brachte dieser neuen Doku nicht zu-letzt die Überwachung des Filmteams durch das FBI ein. Der Regierung war es wohl suspekt, dass Johnson auch Vertreter der internationalen Kampa-gne SHAC interviewte, die durch ihre Demonstrationen und Aktionen milli-ardenschwere Tierversuchslabore in den USA und Großbritannien immer wieder fast zur Aufgabe brachten.Der Film zeigt auf, an wie vielen Fron-ten die Tierschützer kämpfen müssen, lässt aber auch die Gegenseite zu Wort kommen, was diese Dokumentation ziemlich spannend macht. Ein Film, der nicht nur informiert, sondern auch schockiert und manch einen sicher auch wütend macht.„Your Mommy Kills Animals“ ist am 16. Januar auf DVD (Englisch mit deutschen Untertiteln) erschienen und beispielsweise bei amazon.de für 10,90 Euro erhältlich.

EU verbietet Handel mit Hunde- und Katzenfellen

45,45 Euro: So wenig kostet ein TierlebenNach einer Anzeige hatten Amtsveterinäre auf einem Bauernhof in Nortmoor (Ost-friesland) 22 tote Rinder aufgefunden. Der 45-jährige Landwirt gab an, dass diese durch giftige Dämpfe beim Verrühren von Gülle verendet seien. Doch Gutachter, die stich-probenartig fünf Tiere untersucht hatten, stellten fest, dass die Rinder qualvoll verhun-gert waren. Das Amtsgericht verurteilte den Landwirt zu 1.000 Euro Geldstrafe – und so-mit gerade einmal 45,45 Euro pro Rind.

Am 11. März 2009 ist in der EU das Verbot von Tierversuchen für kosme-tische Inhaltsstoffe sowie der Ver-marktung von an Tieren getesteten Kosmetikprodukten und Rohstoffen in Kraft getreten. Vertreter des Tier-schutzes und der Wissenschaft forder-ten dieses Verbot bereits seit Jahren, da die Versuche nicht nur grausam und sinnlos sind, sondern dem Verbrau-cher aufgrund der fehlenden Über-tragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen keine Sicherheit bieten.So gesehen ist dieses Verbot ein Er-folg. Doch: „Sobald ein Kosmetik-produkt auch über die Grenzen der EU hinaus vertrieben werden soll, wird dieses wieder an Tieren getestet werden müssen. Denn in vielen Staa-ten sind Tierversuche für Kosmetik-produkte noch immer vorgeschrie-ben“, so der ETN.Ein weiterer Kritikpunkt am EU-Verbot sind die Ausnahmen. Denn in drei Bereichen (Giftigkeit bei wieder-holter Gabe, Toxikokinetik und Re-produktions-Giftigkeit) greift das Verbot erst 2013 – und eine Verlänge-rung dieser Frist ist zudem möglich. Außerdem sei noch völlig unklar, ob und wie die Einhaltung des EU-Ver-bots überprüft werden soll. „Das Ver-bot ist ein Schritt in die richtige Rich-tung – mehr aber leider auch nicht“, resümiert der ETN. „Von einem wirklichen Erfolg kann erst dann ge-sprochen werden, wenn es keine Aus-nahmen mehr gibt und Tierversuche in der Kosmetikindustrie weltweit verboten sind.“

EU verbietet Kosmetika aus Tierversuchen

bitte fordern Sie kostenlos unser Tierschutzmagazin an und reichen Sie es weiter an Gleichgesinnte … Herzlichen Dank! ETN e.V., Hof HuppenhardtD- 53804 MuchTel.: 0 22 45/61 90-0Fax: 0 22 45/61 90-11e-Mail: [email protected]

LIEBE TIERFREUNDE,

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der ETN Tier- und Naturschutz verbindet! Der ETN schützt Tiere und ihren Lebensraum.

der ETN nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland aktiv ist! Denn Tierelend kennt keine Grenzen.

der ETN sich für alle Tiere gleichermaßen einsetzt: Haus-, Wild- und „Nutz“tiere! So fördert der ETN u.a. Tierheime, Bärenreservate und Projekte zur artgerechten „Nutz“tierhaltung.

der ETN nicht nur redet, sondern auch handelt! Der ETN tritt bspw. auf politischer Ebene für ein Verbandsklagerecht ein und hilft u.a. auch mit über 100.000 kg Futter-Spenden pro Jahr den Tieren.

der ETN ein Garant ist für vorbildliche Tierschutzarbeit! Der ETN und seine Partner sorgen für die optimale Unterbringung und Vermittlung geretteter Tiere u.a. in den ETN-eigenen Einrichtungen, wie dem Tierheim „Hof Wiesenfeld“ und „Hof Huppenhardt“.

der ETN mit Herz und Verstand handelt! Um Tierleid zu verhindern und den Tierschutzgedanken zu verbreiten führt der ETN vor Ort Kastrations- und Aufklärungsprogramme durch. Gleichzeitig rettet er bedrohte Tiere aus den Tötungsstationen.

Wann werden Sie Mitglied beim ETN und helfen uns, den vielen wehrlosen Tieren in Europa eine Zukunft zu geben? Machen Sie mit! Helfen Sie, Tierleid zu mindern und Leben zu retten!

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