sche!benw!scher zentrale · regulierung der finanzmärkte und besteuerung von finanztransaktionen....

12
SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE Nr. 81 · Ausgabe Juli/August 2013 Save4growth: Wie geht es weiter? Seite 5 // IG Metall Beschäftigungs- befragung: Bundesweite Auswertung und Ergebnisse Seite 3 // Ergebnisse Studie: Unternehmenskulturen verändern Seite 4 // Seite 6// Seite 7// GesundheitsCheck: Pilot in der Zentrale startet Gesundheitskampagne 2013: Neue Wege zur inneren Stabilität Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. (Arthur Schopenhauer) Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. (Arthur Schopenhauer)

Upload: others

Post on 01-Aug-2020

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

SCHE!BENW!SCHERZENTRALENr. 81 · Ausgabe Juli/August 2013

Save4growth:Wie geht es weiter? Seite 5 //

IG Metall Beschäftigungs-befragung: Bundesweite Auswertung und ErgebnisseSeite 3 //

Ergebnisse Studie:Unternehmenskulturen verändernSeite 4 //

Seite 6//

Seite 7//

GesundheitsCheck:Pilot in der Zentrale startet

Gesundheitskampagne 2013: Neue Wege zur inneren Stabilität

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne

Gesundheit ist alles nichts. (Arthur Schopenhauer)

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne

Gesundheit ist alles nichts. (Arthur Schopenhauer)

Page 2: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wer wählt, bestimmt mit. Wer nicht wählt, wird trotzdem regiert. In was für einem Land möchte ich leben? Mit ihrer Stimme bei der Bundestagswahl im September können rund 62 Millionen Bürgerinnen und Bürger diese Frage für sich beantworten. Unter den Wahlberechtigten sollte sich eine Gruppe diese Frage ganz besonders stellen: Die Nichtwähler. Denn selbst wer an-deren die Wahl der Regierung überlässt, wird trotzdem von ihr regiert. Da hilft auch kein Meckern im Nachhinein, wenn der "Denkzettel" für die Politik zum Bumerang wird. Nichtwähler bestrafen weder Parteien noch Politiker - sondern letztlich nur sich selbst.

Denn: Wer wählt, bestimmt mit. Wer nicht wählt, wird trotzdem regiert. Natürlich gibt es so manchen Grund, von den politi-schen Entscheidungsträgern enttäuscht zu sein: deregulierte Arbeitsmärkte, die verschleppte Energiewende, die Erhöhung der Altersrente auf 67 Jahre oder eine wachsweiche Frauenquote. Aber abwarten und resignieren ist für die IG Metall keine Lösung. Wir wollen, dass möglichst viele Beschäftigte an der Bundestagswahl teilnehmen und für eine Politik stimmen, die sichere und faire Arbeit fördert, soziale Errungenschaften aus - und nicht abbaut und Fehlentscheidungen wie die Rente mit 67 korrigiert.

Ein häufiges Argument der Nichtwähler ist: "Die da oben machen sowieso, was sie wollen!" Sicher: Vieles in der Politik läuft nicht optimal. Aber: Ist das ein Grund auf sein Stimmrecht zu verzichten? Wie soll sich etwas ändern, wenn ausgerechnet die zu Hause bleiben, die unzufrieden sind?

Die IG Metall hat die Anforderungen von über einer halben Million Beschäftigten an die politischen Parteien abgefragt. Die Ergebnisse aus der Umfrage sind eindeutig. Sichere Arbeitsplätze, gutes Einkommen, Sicherheit für das Alter und Chancen für die Jugend sind die wichtigsten Erwartungen an die Politik.

Diese Erwartungshaltung ist berechtigt und findet nur dann Beachtung, wenn wir alle gemeinsam am 22. September wählen gehen.

Machen Sie mit, wir tun es!

Herzlichst

Editorial // 2

ZZVerantwortlich wählen

Jörg SpiesIG Metall-ListenführerBetriebsratsvorsitzender

Ingrid LeppleStellv. IG Metall-ListenführerinStellv. Betriebsratsvorsitzende

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Page 3: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Auf der politischen (kollektiven) Ebene for-dern die Beschäftigten insbesondere den Erhalt und die Stärkung der sozialen Sicherungssysteme, gleiche Bildungs-chancen unabhängig von Herkunft und Einkommen der Eltern, ökologisch und so-zial nachhaltiges Wachstum und eine Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine sichere, gute und interessante Arbeit – sprich einen unbefristeten Arbeitsvertrag, ein ausreichendes und verlässliches Einkommen und eine inter-essante Arbeit mit planbaren Arbeits-zeiten. Dass diese Forderungen keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt die weit verbreitete Angst vor der Arbeitslosigkeit: 39 Prozent der Befragten machen sich „sehr starke“ oder „starke“ Sorgen um ih-ren Arbeitsplatz.

Unbefristeter Arbeitsvertrag -neue Ordnung am Arbeitsmarkt

Die Befragten lehnen mehrheitlich (Dau-er-) Befristungen, Niedriglohn und prekä-re Beschäftigung ab. Der Aussage „Leih-arbeit und Werkverträge müssen gesetz-lich neu geregelt werden. Es muss grund-sätzlich gelten: gleiche Arbeit – gleiches Geld.“ stimmen 92 Prozent der Befragten zu. 91 Prozent fordern einen Mindestlohn von anfänglich mindestens 8,50€.

Ausreichend und verlässliches Einkommen - auch im Alter

Nur ein Drittel der Beschäftigten geht da-von aus, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter arbeiten zu können. Als notwendige Maßnahmen, um bis zum Renteneintritt gesund und leistungsfähig arbeiten zu können, sehen die Befragten eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung, die betriebliche Weiterbildung und die Möglichkeit, sich Arbeitsmenge und Arbeitstempo selbst einzuteilen. Nur vier Prozent schätzen, dass sie von der ge-setzlichen Rente gut leben können. Entsprechend wichtig ist Ihnen eine zu-sätzliche arbeitgeberfinanzierte betriebli-che Altersvorsorge. Auch sind nach wie vor fast 90 Prozent für die Rücknahme der Rente mit 67.

Interessante Arbeit mit planbaren Arbeitszeiten

Die Beschäftigten akzeptieren betriebli-che Forderung nach Flexibilität und kön-nen in einem hohen Maße damit umge-hen. Als Gegenleistung erwarten sie ver-bindliche Vereinbarungen zur Beschäf-tigungssicherung und die Zusage, Freizeit nehmen zu können, wenn sie kurzfristig benötigt wird. Über 90 Prozent geben an, dass Flexibilität nicht dazu führen darf,

dass die Arbeit das Privatleben stark be-einflusst. Erschreckend ist, dass zwar 79 Prozent angeben, mit den gesteiger-ten Forderungen nach Flexibilität umge-hen zu können – gleichzeitig aber 51 Prozent sich bei der Arbeit „ständig“ oder „häufig“ gehetzt und unter Zeit-druck fühlen. Vier von fünf Beschäf-tigten haben den Eindruck, dass sie in den letzten Jahren immer mehr Arbeit in der gleichen Zeit bewältigen müssen und jeder Fünfte gibt an, regelmäßig au-ßerhalb der regulären Arbeitszeit arbei-ten zu müssen, z.B. am Wochenende. Mit der umfassenden Befragung der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall den Anspruch verwirklichen, Demokratie im Betrieb zu stärken. Aus den Ergeb-nissen werden nun sukzessive For-derungen an die Politik und tarifpoliti-sche Ziele für die nächsten Jahre abge-leitet. In der nächsten Ausgabe werden wir über die betrieblichen Ergebnisse der Daimler Zentrale berichten. Die über 3.200 Rückmeldungen unserer Beschäftigten werden dann u.a. einflie-ßen in die Prioritätensetzung für die nächste Legislaturperiode des Betriebsrats, der voraussichtlich im März 2014 neu gewählt wird.

Weitere Ergebnisse und Grafiken unter: www.igmetall.de/befragung2013Der ausführliche Foliensatz kann bei der Scheibenwischerredaktion angefor-dert werden.

Beschäftigtenbefragung //3

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Ergebnisse der bundesweitenIG Metall-Beschäftigtenbefragung„Arbeit: sicher und fair“ Um die 2,3 Mio. Mitglieder adäquat vertreten zu können, hat die IG Metall im Frühjahr 2013 eine bundesweite Beschäftigtenbefragung durchgeführt. Mit 514.134 Teilnehmern aus 8.400 Betrieben, davon 27 Prozent unter 35 Jahren, haben die Rückmeldungen alle Erwartungen übertroffen. Im Ergebnis ergeben sich klare Forderungen an die Politik und tarifpolitische Ziele. Dass rund ein Drittel der Antworten von Nicht-Mitgliedern kam, zeigt das große Vertrauen in die Gestaltungskraft der IG Metall.

Tim StrebeVertrauensmann GSP/LSTel.: 7 52 21

Page 4: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

// Unternehmenskultur 4

Die Abweichungen der Ergebnisse in Bezug auf Daimler waren sehr aussage-kräftig. So spielt beim beruflichen Erfolg fachliche Qualifikation und Teamfähigkeit eine viel geringere Rolle als in den anderen Unternehmen, während die permanente Erreichbarkeit gleich 15 Prozentpunkte über dem Schnitt lagen.

Als Grund für die geringe Zahl von Frauen in Führungspositionen wurde bei Daimler mit fast 75 Prozent (der Durchschnitt lag bei 52 Prozent) die Orientierung bei der Unternehmenskultur auf traditionell männliche Anforderungen genannt. Über 50 Prozent der männlichen Führungs-kräfte begegnen Frauen mit Vorurteilen, 12 Prozent mehr als der Schnitt. Nur 17 Prozent der Frauen bei Daimler sehen sich nicht benachteiligt - eine gewaltige Klatsche für die Kultur hier im Unternehmen.

Veränderungen der Unternehmenskultur zwingend

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eindeutig, dass die Unternehmenskultur bei Daimler mit verantwortlich ist für die Schwierigkeiten, die es bei Frauen-förderung sowie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt. Bezeichnend ist, dass eine der Handlungsempfehlungen ist - Verpflichtende Schulungen zum diversity-gerechten Führungsverhalten für alle Führungskräfte durchzuführen. Veränderungen sind mehr als dringlich, wenn sich Chancen und Entwicklungs-wege für Frauen positiv entwickeln sollen.

Studie „Unternehmenskulturen verändern – Karrierebrüche vermeiden“Die Studie „Unternehmenskulturen verändern – Karrierebrüche vermeiden“ hat einige interessante Ergebnisse zur Unternehmenskultur bei Daimler ans Tageslicht gebracht. Das Projekt wurde u.a. durch das Fraunhofer Institut und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt. Partnerunternehmen, in denen die Untersuchungen und Interviews stattfanden, waren u.a. Allianz, BASF, BAYER, Bosch, Deutsche Bundesbahn, Microsoft, EADS und Daimler, also vergleichbare Unternehmen.

Christa HouraniVorsitzende Ausschuss Frauenförderung/GleichstellungTel.: 3 35 49

Sabine WincklerStellvertr. Vorsitzende Ausschuss Frauenförderung/GleichstellungTel.: 9 33 47

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Welche Faktoren sind aus Ihrer Sicht für beruflichen Erfolg in Ihrem Unternehmen ausschlaggebend?

Gründe für geringe Zahl von Frauen in Führungspositionen - Was trifft in Ihrem Unternehmen zu?

Page 5: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Save4growth: Wie geht es weiter?Nicht wenige Beschäftigte in der IT-Organisation fragen sich, wie sich die Bereiche im Rahmen von Save4growth (S4G) zukünftig aufstellen werden. Die 4 Teilprojekte (End-User-Device, Data-Center, SAP u. Rolloutmanagement) wurden bereits im Frühjahr benannt und in zahlreichen Townhalls der Belegschaft auch verkündet.

Aktuelles aus dem IT-Ausschuss //5

Was dies für jeden Einzelnen persönlich bedeutet, wurde hingegen in aller Regel gänzlich offen gelassen. Einzig die Beruhigungspille - „alle haben auch mit S4G noch einen Job in der IT“ - wurde re-gelmäßig verteilt. Das ist zwar angesichts z.B. eines Personalabbauprogramms wie bei Truck zunächst löblich, beantwortet aber dennoch wenige der offenen Fragen. Denn gleichzeitig mit der Arbeitsplatz-sicherheit wurde die Losung nach einer gewissen, von der Belegschaft zu erwar-tenden, Flexibilität ausgegeben. Der Phantasie und dem Einfallsreichtum ein-zelner wurde damit viel Spielraum einge-räumt. Konkrete und greifbare organisa-torische Veränderungen in der IT sind ak-tuell noch überschaubar.

Regelungsbedarfe

Die anfängliche Personalausstattung des Projekts beträgt ca. 80 Stellen, inklusive der Führungskräfte. Die Personen, die in das Projekt entsandt werden sollen, sind dem Betriebsrat mittlerweile bekannt. Viele Personen sind bereits in der Zentrale beschäftigt, ein weiterer großer Teil soll aus dem Werk Untertürkheim kommen. Darüber hinaus sollen noch wei-tere MitarbeiterInnen aus anderen Werken kommen. Die Anzahl ist aber über-schaubar. Für so manchen Betroffenen wird sich der Anfahrtsweg zum Arbeits-platz verlängern. Daher liegt auch seitens Geschäftsleitung bereits eine Zusage vor, eine Fahrtkostenpauschale zu gewähren. Für die Kollegen aus den weiter entfern-ten Werken, müssen aber darüber hin-ausgehende Regelungen getroffen wer-den. Dazu gehören aus Sicht des Betriebsrat auch Umzugshilfen etc.Betroffen von der Projektstruktur sind aber nicht nur diejenigen, die direkt im Projekt arbeiten. Wenn Mitarbeiter ihren bisherigen Fachbereich verlassen, ent-steht dort zunächst eine Lücke. Wie diese Kapazitätslücke wieder geschlossen wird,

ohne die Verbleibenden zu belasten, ist ein wichtiges und zu klärendes Thema. Ein Teil der Projektmitarbeiter nimmt ihre bisherige Tätigkeit mit in das Projekt. Dies ist aber längst nicht in allen Fällen so.

Die derzeit bekannte Projektstruktur ist auch ganz sicher nur eine anfängliche Startstruktur. Diese Struktur wird wach-sen und weitere Stellenverschiebungen werden die Folge sein. Der Umfang und die zeitliche Realisierung sind noch nicht abschätzbar. Dennoch ist für den Be-triebsrat klar, dass der Stellenübergang frühzeitig und umfangreich für alle Betroffene zu regeln ist.

Auslagerungen

Immer wieder begegnen uns als Betriebsrat Befürchtungen in Richtung „Auslagerung der IT in eine GmbH“. Dafür gibt es aktuell keine konkreten Anzeichen und dies ist bisher auch nicht Gegen-stand der Gespräche zwischen Betriebs-rat und Geschäftsleitung. Eine Ausnahme bildet im Teilprojekt „End-User-Device“ die Gründung einer “Service-Unit“. Diese „Service Unit“ ist noch nicht näher be-schrieben.

Insourcing

In diesem Zusammenhang muss auch das vom Unternehmen, u.a. in der deutschen Presse, angekündigte Insourcing von Fremdarbeitskräften angesprochen wer-den. Ganz sicher wird es auch am Stan-dort Deutschland zu Insourcing kommen, allerdings nach unserer Einschätzung nur in überschaubarem Umfang. Der wesent-liche Umfang von Stellenaufbau wird vor allem in Indien und der Türkei erfolgen. Primär geht es um die Ausnutzung von Lohnkostenvorteile und beschnittenen Mitarbeiterrechten.

Prekäre Beschäftigung

Im Gegenzug werden hingegen Mit-arbeiter im Rahmen von Werkverträgen in Deutschland abgebaut. Dies auch vor dem Hintergrund, dass eine rechtskon-forme Ausgestaltung der ausufernden Anzahl von prekären Beschäfigungs-verhältnissen und Werkverträgen immer schwieriger und komplexer wird. Ins-gesamt bedeutet dies aber ein Minus an Arbeitsplätzen in Deutschland, auch wenn dies zunächst keine originären Daimler Arbeitsplätze sind. Dennoch soll-te uns das zu denken geben, denn die Beschäftigen von Fremdfirmen sind Menschen, mit denen wir Tür an Tür ar-beiten. Für uns als Betriebsrat ist das auch ein Zeichen gescheiterter prekärer Beschäftigung anstelle von ordentlichen Beschäftigungsverhältnissen im Rahmen eines Metalltarifvertrages.

Technische Aspekte bei S4G

Neben den personalpolitischen Aspekten beinhaltet S4G auch einige technische Aspekte zur Kosteneinsparung. Dazu zählt auch die Erweiterung der „user-owned-device“-Strategie. Ab Herbst 2013 soll es auf freiwilliger Basis möglich sein, die dienstliche SIM-Karte in ein privates Endgerät, anstelle des Diensthandy ein-zulegen. Im Gegenzug dazu kann das ver-einbarte Datenvolumen auch privat kos-tenlos zum Internetsurfen genutzt wer-den. Voraussetzung dazu ist aber der Abschluss eines Dual-Line-Tarifs.

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Bernd OehrlerVorsitzender Ausschuss IT, Daten und Prozesse (IDP)Telefon 4 14 61

Page 6: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Gesundheit // 6

Die Untersuchung findet während der Arbeitszeit statt. Der Mitarbeiter muss lediglich – sofern er keine AMV (Arbeitsmedizinische Vorsorgeunter-suchung, z. B. G37 Bildschirmarbeits-platz) benötigt – die Wegezeiten ein-bringen. Die Untersuchung dauert ca. eine Stunde und endet mit einem Abschlußgespräch beim Werksarzt. Bei entsprechendem Bedarf wird vom Werksarzt eine Zusammenarbeit mit dem Gesundheitslotsen empfohlen. Der Mitarbeiter erhält einen persönlichen Ergebnisbericht.

Folgende Untersuchungen werden vorgenommen:

>> Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System>> Bewegungsapparat>> Nervensystem

Die Teilnahme an den einzelnen Untersuchungen ist freiwillig. Es muss nicht das gesamte Angebot genutzt werden.

Aufgabe des Gesundheitslotsen

Der Gesundheitslotse ist sowohl Präventionsberater mit Beratungs-kompetenz (z. B. für Bewegung, Rücken, Ernährung, Rauchen usw.), als auch ein Router und Fallmanager (Case Manager), der dafür Sorge trägt, dass die individuell vereinbarten Ziele und Maßnahmen des Mitarbeiters zum Erfolg führen. Er ist damit wesentlicher Bestandteil zur Sicherung der Individualisierung und Nachhaltigkeit in der Angebots- und Mitarbeitersteuerung im Werksärztlichen Dienst. Der Besuch beim Gesundheits-lotsen ist freiwillig und erfolgt ausser-halb der Arbeitszeit. Der Gesundheits-lotse vereinbart mit dem Mitarbeiter drei Termine. Die Abstände zwischen den Terminen variieren je nach Be-ratungsschwerpunkten. Jeder Termin dauert ca. 30 Minuten. Der

Gesundheitslotse unterliegt ebenso wie der Werksärztliche Dienst (WD) der medizinischen Schweigepflicht gemäß § 203 StGB. Er ist darüber informiert, welche Präventionen von den unterschiedlichen Kranken-kassen bezuschusst werden.

Beginn und Ablauf

Am Standort Möhringen (Gesamter Filderraum) beginnt nach der Sommer-pause die Umsetzung der GBV. Vom WD werden die MitarbeiterInnen nach und nach angeschrieben. Die Mitarbeiter können dann mit dem WD eine Termin-absprache treffen. In Untertürkheim wird noch nach geeigneten Räumlich-keiten gesucht. Die Umsetzung soll dann ab Anfang 2014 starten.

Ziele

Ziel ist es, anhand von Auswertungen den strategischen, gesundheitsrelevanten Herausforderungen im Betrieb gerecht zu werden. Hierzu zählen auch die Zunahme von Zivilisationskrankheiten (z. B. Dia-betes, Herz-Kreislauferkrankungen, Über-

gewicht) sowie psychischer Erkrankungen (z. B. Überlastung, Burnout). Aus-wertungen dürfen nur dann erfolgen, wenn pro untersuchte Einheit mehr als 50 TeilnehmerInnen vorhanden sind. D. h. wenn pro E2-Bereich weniger als 50 MitarbeiterInnen die entsprechende Krankheit haben, muss die Auswertung auf der nächst größeren Einheit erfolgen. Die Auswertungsparameter (insgesamt 10) sind u.a.

>> Anteil MA mit Diabetes mellitus >> Anteil MA mit Hypertonus (Bluthochdruck)>> Anteil Raucher>> Anteil MA, die keinen Sport treiben

Vorteil des GesundheitsCheck Es wird ein umfassendes Gesamtbild über Ihre Gesundheit und die gegen-wärtigen Gesundheitsrisiken mittels modernster Diagnostik, ärztlicher Untersuchung und einem ausführlichen, anschließenden Beratungsgespräch erstellt.

GesundheitsCheck:Pilot in der Zentrale startetDie Gesamtbetriebsvereinbarung zur freiwilligen Teilnahme am GesundheitsCheck wurde nach langjährigen Verhandlungen unterschrieben. Als Pilotstandorte wurden Werk Bremen, Werk Kassel und die Zentrale festgelegt. Die Pilotphase geht vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2015. Danach soll die Vereinbarung an allen Standorte gelten.Jede/r Beschäftigte hat den Anspruch, diesen GesundheitsCheck alle drei Jahre durchführen zu lassen.

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Page 7: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Gesundheit //7

In der Broschüre geht es darum, was je-der und jede Einzelne tun kann, um sich besser für den Umgang mit Belastungen im Beruf und im Privaten zu rüsten, bzw. sich ein dickes Fell wachsen zu lassen.Es gibt durchaus ein paar sinnvolle Tipps in dieser Broschüre, aber die Kampagne ist zu einseitig, denn mit einem dicken Fell allein kann niemand ein belastendes und stressauslösendes Arbeitsumfeld ver-ändern. Wie eine neue Studie des Berufs-verbandes Deutscher Psychologen zeigt, erfolgt jede zehnte Krankmeldung in Deutschland mittlerweile wegen psychi-scher Störungen. Ursachen werden aber ganz klar nicht in einem zu dünnen Fell ge-sehen, sondern vor allem in einer verän-derten Arbeitswelt. Deshalb kann sich das Unternehmen nicht aus der Veran-twortung stehlen, sondern muss seine Fürsorgepflicht wahrnehmen. Die Vor-gesetzten müssen dafür sorgen, dass die Arbeit so organisiert wird, dass die Leistungsziele auch in der vereinbarten Arbeitszeit umsetzbar sind. Es muss ein Mindestmaß an Planbarkeit, Vorher-sehbarkeit und Zuverlässigkeit der Arbeitszeiten geben.

Schutz vor psychischen Belastungen

Es muss einen Schutz vor Gefährdung durch psychischer Belastung in der Arbeit geben – denn was nützt es, wenn ich resi-lient bin, aber die Arbeitsbedingungen Stress erzeugen und krank machen. Ihre Partner auf dem Weg zur inneren Stabilität sind:

>> Sozialberatung>> Betriebsrat>> Werksärztlicher Dienst >> Betriebliche Gesundheitsförderung>> Daimler BKK >> SG Stern

Humor als Schutzfaktor?

Humor gilt als Schutzfaktor gegen psychi-sche Überlastung und Burnout. Der eige-ne Humor sorgt für innere Distanz gegen-über belastenden Situationen. So steht es in der Broschüre! Leider ist vielen MitarbeiterInnen der Humor vergangen. Durch Leistungsverdichtung und Personalabbau sind die Beschäftigten an ihre Grenzen gestoßen.

Wir fragen uns, ob diese Kampagne so viel Sinn macht, wie die vom letzten Jahr – da wurden wir aufgefordert, Treppen zu steigen, anstatt den Lift zu nehmen!?

Daimler Gesundheitskampagne 2013Neue Wege zur inneren Stabilität

Sie haben die Broschüre der Daimler Gesundheitskampagne 2013 „Wege zu innerer Stabilität“ erhalten. Hier habe ich ein neues Wort gelernt, das ich noch nicht kannte: Resilienz. Wikipedia erklärt, dass Resilienz die Fähigkeit ist, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Oder verständlicher ausgedrückt: Resilienz ist Widerstandsfähigkeit oder ein dickes Fell haben, so wie es Herr Porth in der Einleitung der Broschüre zur Gesundheitskampagne benennt. Oder ganz einfach: Ein Stehaufmännchen bzw. ein Stehauffrauchen.

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Silke Wasel Ausschuss Arbeitssicherheit, Umwelt und Gesundheit (AUG)Tel: 3 11 33

Weitere Infos im Intranet unter: -> Home -> Aktuell -> Gesundheitskampagne 2013

AnwesenheitsbonusAm 1. Juli startet der Zeitraum (Laufzeit jeweils über ein Jahr) für den Anwesen-heitsbonus. Wichtig: Er ist von der Teilnahme am GesundheitsCheck unab-hängig. Wer in der Zeit vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 krankheitsbedingt nicht abwesend war, hat Anspruch auf den Bonus (maximal 300 €). Er wird mit der Entgeltabrechnung im September 2014 ausbezahlt. Pro Arbeitsunfähigkeitstag in diesem Zeitraum wird er um 1/6 gekürzt. Ab dem 6. Krankheitstag ist der Anspruch verwirkt.

Page 8: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Endlich Sommer, endlich Urlaub. Sommerzeit ist Reisezeit. Aber ohne Gewerkschaften wäre der Urlaub kurz und ohne Urlaubsgeld. Viele Beschäftigte haben nur den gesetzlichen Urlaubsanspruch. Das sind laut Bundesurlaubsgesetz lediglich 20 Arbeitstage und entspricht gerade mal vier Wochen. Damit ist der Urlaub nach Tarifvertrag zwei Wochen länger. Zusätzliches Urlaubsgeld gibt es auch nicht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Schön, dass es für die Metallerinnen und Metaller in die Reisekasse ein "Extra" gibt. Denn die IG Metall hat in ihren Tarifverträgen nicht nur sechs Wochen Urlaub im Jahr vereinbart, sondern auch ein zusätzliches Urlaubsgeld. So wird manche Urlaubsreise erst möglich. Gut, dass es Gewerksschaften wie die IG Metall gibt.

Auf der Sitzung der Vertrauenskörper-leitung der IG Metall der Daimler Zentrale wurde am 16. Mai 2013 folgende Resolution einstimmig beschlossen. Eine Antwort der Landesregierung steht bis jetzt noch aus (Stand 8.Juli).

Resolution der Vertrauenskörperleitung Daimler ZentraleVorfahrt für Bildung und das ein Leben lang!Die neue Landesregierung in Baden-Württemberg hat in ihrem Koalitions-vertrag zwischen Bündnis 90/die Grünen und SPD vom 9. Mai 2011 vereinbart, einen gesetzlichen Anspruch für eine bezahlte Bildungsfreistellung von fünf Arbeitstagen pro Jahr für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzuführen. Durch eine solche gesetzliche Regelung soll den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Baden-Württemberg die Möglichkeit gegeben werden, an politischen und beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen unter Fortzahlung ihrer Vergütung teilzunehmen. Ähnliche gesetzliche Regelungen wurden bereits in den anderen Bundesländern eingeführt und die Erfahrungen sprechen dafür, auch in Baden-Württemberg der Bildung Vorfahrt einzuräumen und das ein Leben lang! Wir begrüßen diese im Koalitionsvertrag bekundete Absicht und fordern die Landesregierung und die Regierungsfraktionen in Baden-Württemberg jetzt auf, dieses Gesetzgebungsverfahren umgehend einzuleiten.

Gewerkschaftliche Nachrichten // 8

Resolution für bezahlten Bildungs-urlaub beschlossen

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Ab Juli 3,4 Prozent mehr im Geldbeutel

Sommerzeit - UrlaubszeitDas Extra für die Urlaubskasse von der IG Metall

Untertürkheim, 16. Mai 2013

Page 9: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

gessen), war der Versuch, im Nach-richtenteil des Intranet mit dem Elbe-hochwasser im Juni auf dem Rücken der Opfer und vielen Helfer Reklame für unsere Truckpalette zu machen, einfach nur geschmacklos. Die Vorzüge eines Unimog am Beispiel eines durch-weichten Deiches (der gerade droht, Existenzen zu vernichten) zu erklären, grenzt schon an Zynismus. Was kommt als nächstes, eine Homestory aus Afghanistan, MB Trucks beim Transport von Verwundeten und Gefallenen? Wir alle sind stolz auf die Produkte dieses Hauses, aber es gibt eine Grenze zwischen positiver Kommunikation und Orwell’schem Schönsprech. Wir Mit-arbeiter haben für diese Grenze ein deutliches Gespür, was die Kommentare zu dem Artikel belegen. Erfreulicher-weise hat sich Daimler noch mit Geld- und Sachspenden an der Bewältigung dieser Katastrophe beteiligt.

Uwe DyballaVertrauensmann

WIR VERTRAUENSLEUTEIN MÖHRINGEN

WIR VERTRAUENSLEUTEIN MÖHRINGEN

Bis zu den Knien im DreckDas Intranet ist sicherlich DIE interne Informationsplattform für die Mit-arbeiterInnen. Bei dem einen oder anderen Artikel fragt man sich aller-dings, ob das noch Zumutung oder schon Geschmacklosigkeit ist. Zauberte der Artikel über das DTM-Rennen in Spielberg vor einigen Wochen noch ein Grinsen ins Gesicht – 3 Mercedes in den Top Ten! (auf 7, 9 und 10, den Dreifach Sieg von BMW: upps, in der Freude über diese Top-Platzierungen glatt ver-

Redaktion: Jörg Spies, Tel: 3 35 45Christa Hourani, Tel: 3 35 49Klaus Hildenbrand, Tel: 9 33 43Rainer Konrad, Tel: 3 35 47Sigrid Krohn, Tel: 5 26 39Silke Wasel, Tel: 3 11 33 Sabine Winckler, Tel: 9 33 47Dietmar Stecker Tel: 2 43 69Jordana Vogiatzi (IGM)André Kaufmann (IGM)

Gestaltung und Druck: MITCH MCDEERECREATIVE VALUES

Bildnachweis:IG Metall, Daimler AG, Mitch McDeere

Herausgeber: IG Metall StuttgartVerantwortlich: Uwe Meinhardt,1. Bevollmächtigter der IG Metall StuttgartTheodor-Heuss-Straße 2, 70174 [email protected]

Redaktionschluss dieser Ausgabe:8. Juli 2013

Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 9. September 2013

IMPRESSUM

9 Gewerkschaftliche Nachrichten //

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Page 10: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

10

Tschüss Udo… Hallo André…

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Gewerkschaftliche Nachrichten //

Unser seitheriger Betriebsbetreuer der IG Metall, Udo Abelmann, hat zum 1. Juli andere Aufgaben in der Verwaltungsstelle der IG Metall Stuttgart übernommen. André Kaufmann wird die Nachfolge von Udo übernehmen und sowohl die Zentrale, als auch das Werk Untertürkheim betreuen. Wir heißen André hiermit in der Zentrale ganz herzlich willkommen.

Udo Abelmann hat der IG Metall-Betriebsratsfraktion und den Ver-trauensleute in der Zentrale viele Jahre mit Rat und Tat zur Seite gestanden und uns auf unserem erfolgreichen Weg entscheidend mitgeprägt. Mit seiner ruhigen und sachlich kompetenten Arbeitsweise und viel Herzblut begleitete er uns mit großem persönlichem Einsatz. Ein besonderes Anliegen war ihm, eine lebendige Debatte um die besten Lösungen zu führen, um eindeutige Standpunkte zur Durchsetzung der Ziele der IG Metall zu erreichen.

Wir sagen: Danke für alles!

An dieser Stelle möchte sich die IG Metall Betriebsratsfraktion und die Vertrauens-leute ganz herzlich bei Udo für seine hervorragende Arbeit und sein großes Engagement bedanken. Wir wünschen Udo in seinem neuen Wirkungsfeld denselben Erfolg wie bei uns. Tschüss Udo…

Vorstellung von André Kaufmann

Hallo, mein Name ist André Kaufmann. Ich bin der neue Betriebsbetreuer der IG Metall Stuttgart. Ich bin 41 Jahre alt und komme aus Bremen. Als Beruf habe ich Kon-struktionsmechaniker gelernt. Später war ich Leiter der gewerblichen Aus-bildung in einem Bremer Metallbetrieb, in dem ich dann 2001 zum Betriebsratsvor-sitzenden gewählt wurde. Im Jahre 2004 bin ich in der Funktion Gewerkschafts-sekretär zur IG Metall nach Schwäbisch Hall gewechselt. Zunächst war mein Aufgabenschwerpunkt die gewerk-schaftliche Jugendarbeit. Später die Betreuung der Betriebsräte der regionalen Maschinenbaubetriebe. Alle diese Betriebe hatten einen hohen Angestelltenanteil, viele davon in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Ziel meiner Arbeit in dieser Branche war, Tarifverträge durchzusetzen bzw. bestehende zu verteidigen, sowie die gewerkschaftliche Aktionsfähigkeit zu erhöhen.

Seit meiner Zeit als Zivildienstleistender engagiere ich mich in der Gewerkschaft. Der Anlass dafür waren meine Erfah-rungen als Auszubildender. Die Qualität der Ausbildung war schlecht und mir wurde früh bewusst, dass dies nur zu ändern ist, wenn man sich mit anderen zusammenschließt und sich gemeinsam engagiert. Dies gilt auch für Tarifverträge. Nur wenn wir solidarisch sind, können wir sie auch durchsetzen.

Für meine Arbeit in der Zentrale ist mir wichtig, dass Mitgliedern und anderen interessierten Beschäftigten die Mög-lichkeit gegeben wird, ihre Meinung einzubringen und die gewerkschaftliche Arbeit mit zu gestalten. Gewerkschafts-arbeit muss transparent und nachvoll-ziehbar sein und auch Spaß machen. Ich wünsche mir, dass sich mehr Kolleginnen und Kollegen einbringen, aktiv werden und sich als Vertrauensleute engagieren. Eine der größten Herausforderung der kommenden Zeit wird sein, die soli-darisch erstrittenen tariflichen, be-trieblichen und sozialen Errungen-schaften zu verteidigen und die Spaltung der Belegschaft in Stammbelegschaft und prekär Beschäftigte zu verhindern oder wenigstens einzudämmen. Um diese Herausforderung bewältigen zu können, müssen wir zusammenstehen, gleich ob hier geboren oder woanders, ob Mann oder Frau, ob alt oder jung. Im Betrieb darf es keinen Platz geben für Dis-kriminierung und Rassismus. Ich wünsche mir mehr Respekt unterein-ander und mehr Solidarität miteinander.

Ihr

André Kaufmann

André Kaufmann und Udo Abelmann

Page 11: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

11 Nachrichten aus dem Betrieb //

Betriebsrat lehnt Abschaffung der morgendlichen Öffnungszeiten im Shop Fellbach ab!

- Es geht um Ihr EntgeltSEPA

Ursprünglich hatte man in Fellbach eine schöne, große Verkaufskantine mit vielseitigem Sortiment und einer großen Auswahl an warmen und kalten Speisen. Dann wurde der Shop platt gemacht, der Raum wurde umgebaut, das Angebot wurde ausgedünnt und in die Hauptkantine gelegt. Gleichzeitig wurden die Öffnungszeiten eingeschränkt. Das sich ein schlechteres Angebot und unzureichende Öffnungszeiten auf den Umsatz auswirken, dürfte jedem Normalsterblichen klar sein. Warum ist dies eigentlich nicht der Gastronomieleitung klar?

Betriebsrat vor Ort

Ich hatte mir in den letzten Wochen an verschiedenen Tagen von 8.00 bis jeweils 9.15 Uhr im Shop in Fellbach (Rauleder) ein eigenes Bild gemacht, alles beobachtet und mit den „Kunden“ gesprochen. Für die Mitarbeiter stellt der Verkaufsshop

Ab Februar 2014 hat die Ihnen bisher vertraute Kontonummer und Bank-leitzahl Ihrer Bankverbindung ausgedient. Dann wird im Rahmen von SEPA (einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum), die in Deutschland 22-stellige inter-nationale Bankkontonummer, kurz IBAN genannt, zum Einsatz kommen. Wer in den vergangenen Jahren eine Auslandsüberweisung getätigt hat, benötigte bereits hierzu schon die IBAN. Im nationalen Zahlungsverkehr kommt die IBAN ab Februar 2014 zum Einsatz. Daher müssen alle Bankverbindungsdaten in der Entgeltabrechnung auf die IBAN umgestellt werden, damit im Frühjahr 2014 ihr Entgelt wie gewohnt ausgezahlt werden kann. Die gute Nachricht: die Umstellung wird automatisch veranlasst! Damit Sie rechtzeitig informiert werden, ist bereits auf der Entgeltabrechnung im Juni und Juli 2013 Ihre persönliche

morgens die einzige Möglichkeit dar, Kaltgetränke zu bekommen, da die Automaten mit Kaltgetränken in der Vergangenheit sinnigerweise abgebaut wurden. Unter anderem wurde von der Gastronomie-eitung aufgeführt, dass das Verkaufspersonal vom Shop dringend für andere Tätigkeiten in diesem Zeitraum benötigt würde. Wie ich feststellen konnte, war das Personal aber bereits mit anderen Tätigkeiten beschäftigt, wenn es an der Kasse nichts zu tun gab. Die Zahlen der täglichen, morgendlichen Kassendurchgänge, welche dem Betriebs-rat genannt wurden, konnten bei der Überprüfung auch nicht bestätigt werden. Sie lagen durchwegs höher als ange-geben. Es wurde eine Kundenfrequenz von ca. 23 Prozent am Morgen fest-gestellt. Wie gesagt konnte ich mir selbst ein Bild vom Geschehen machen und in Gesprächen mit MitarbeiterInnen eine ausnahmslos ablehnende Haltung gegenüber dem Entfall der morgendlichen Öffnungszeiten feststellen. In kleinen Schritten das Angebot für die Mitarbeiter-

IBAN ausgewiesen. Es lohnt sich also, einen prüfenden Blick auf die Entgeltab-rechnung zu werfen. Wenn alles passt, brauchen Sie nichts weiter zu unter-nehmen. Falls die IBAN widererwarten nicht stimmt, sollten Sie diese umgehend berichtigen.

Tipp: auf vielen EC-Karten ist bereits die IBAN angegeben, somit ist also leicht ein Abgleich möglich. Ansonsten erhalten sie natürlich auch qualifizierte Auskunft bei Ihrer Hausbank.

Innen „abzuwürgen“, stellt keine Lösung dar und ist in Punkto Verantwortung für die Beschäftigten und Wertschätzung das absolut falsche Signal.

Mittlerweile konnte vereinbart werden, dass während der Urlaubszeit der Shop von 8.00 bis 8.45 Uhr geöffnet hat. Im September wird nochmals ein Gespräch mit der Gastroleitung stattfinden und die verkürzte Öffnungszeit dahingehend überprüft. ob von der Belegeschaft posi-tives oder negative Rückmeldungen kommen.

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

In der Juni-Ausgabe des Scheibenwischers berichteten wir darüber, wie sich der Bereich Betriebsgastronomiein Untertürkheim seine neuen Öffnungszeiten für den Shop in Fellbach (Rauleder) vorstellt. Zwischenzeitlich erreichten die Redaktion des Scheibenwischers unzählige Mails und Nachrichten zum Thema.

Klaus Hildenbrand Vorsitzender Sozial- undKantinenausschussTel.: 9 33 43

Bernd OehrlerVorsitzender Ausschuss IT, Daten und Prozesse (IDP)Telefon 4 14 61

Page 12: SCHE!BENW!SCHER ZENTRALE · Regulierung der Finanzmärkte und Besteuerung von Finanztransaktionen. Auf der persönlichen (individuellen) Ebene wünschen sich die Beschäftigen eine

Verschiedenes / Termine //

KUNSTERLEBNIS 1.1.241

Anmeldung bis spätestens eine Wochevor Veranstaltungsbeginn:Isa Pscheidl, Daimler AG, Werk 010, M640,70546 Stuttgart, Tel. (0711) 17 - 6 25 15, Fax (0711) 17 - 6 25 25 oder bei Julia Massek, E606, Tel. (0711) 17 - 5 64 46

Mit der Unterschrift auf dieser Anmeldunggeben Sie Ihre Zustimmung zur Einzugs-ermächtigung des fälligen Gesamtbetrages von Ihrem Bankkonto. Ihre persönlichen Daten werden ausschliesslich für den Einzug des Betrages verwendet. Bei Nicht-teilnahme ist leider keine Rückerstattungmöglich.

Da die TeilnehmerInnenzahl begrenzt ist, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung.

Termin: Donnerstag, 26.09.2013, 18:30 UhrTreffpunkt: 18:15 Uhr, im Foyer der neuen Staatsgalerie Stuttgart Führung: Ricarda GeibKosten: 12,50 €

Menschenkette gegen Rechts

Am Samstag, 6. Juli demonstrierten 5000 Menschen mit einer Menschenkette zwischen Bietigheim-Bissingenund Heilbronn gegen offenen und versteckten Rassismusim Alltag, für mehr Toleranz im Land. Ein breites gesell-schaftliches Bündnis aus verschiedenen Organisationen, Vereinen, Parteien und Gewerkschaften hatten dazu auf-gerufen, mit einer Menschenkette ein deutliches Zeichenfür mehr Offenheit, Toleranz und ein gewaltfreies und freundschaftliches Zusammenleben aller Menschen zu setzen. Wie immer waren auch Vertrauensleute aus der Daimler Zentrale mit dabei.

Die Seele einer Zuckerdose: Stillleben

Mit malerischem Raffinement und virtuoser Lichtregie entlockten die Künstler des Barock in scheinbar banalen Sujets die Geheimnisse ihres Daseins. Sie spiegelten das Begehren des Betrachters - den Traum von nie endender Lust, den Wunsch nach Dauer von Vergänglichem. Der Blick auf "still liegende", doch keineswegs seelenlose Dinge verkaufte sich prächtig. Sie hingen in Speisesälen und Foyers und erzählten von Likör und Fasan, von Luxus und Wollust. Zu den Begründern der Stilllebenmalerei gehörte Clara Peeters - blond und nicht ohne Reize malte sie schon mit 14 heißbegehrte Blumen- und Prunkstillleben. Später, bei Cézanne und Picasso wurden die Themen bescheidener: Äpfel, Orangen, Birnen - doch auch Liebermann meinte, eine "gut gemalte Rübe" sei immer noch besser als eine "schlecht gemalte Madonna"!

12

SCHE!BENW!SCHER// Juli 2013

Bereichsversammlungen 2013

für die Zentralen BereicheDonnerstag, 26. September 2013 um 8.15 Uhr in Untertürkheim im Betriebsrestaurant

Freitag, 27. September 2013 um 9.00 Uhr in Möhringen im Betriebsrestaurant

für den Bereich VANDonnerstag. 10. Oktober 2013 um 8.00 Uhrin Untertürkheim im Betriebsrestaurant

für den Bereich TruckMontag, 14. Oktober 2013 um 8.00 Uhrin Untertürkheim im Betriebsrestaurant