4. zusatzlast der besteuerung · 4. zusatzlatz der besteuerung 4.1 volkswirtschaftliche kosten der...

50

Upload: dangnhi

Post on 03-Jul-2019

216 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

4. Zusatzlast der Besteuerung

Silke Übelmesser

LMU München

SS 2010

Page 2: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

4. Zusatzlatz der Besteuerung

4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung

4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall

4.3 Zusatzlast der Besteuerung - Zwei-Güter-Fall

Literatur

Hindricks, J., und G. D. Myles (2006), Intermediate PublicEconomics, Cambridge, MA, MIT Press, Kapitel 14.

Homburg, S. (2010), Allgemeine Steuerlehre, 6. A., München,Vahlen, Kapitel 5 (�� 30-32). [*]

Wellisch, D. (2000), Finanzwissenschaft II: Theorie derBesteuerung, München, Vahlen, Kapitel 2 [*], 3.1.1.

1 / 49

Page 3: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

4.1. Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung

Bisher: Positive Theorie der Überwälzung

Jetzt: Normative Analyse der Steuere�zienz

2 / 49

Page 4: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Was sind die volkswirtschaftlichen Kosten der Besteuerung?

1. Erhebungskosten:Staat muss Finanzbehörden unterhalten

2. Entrichtungskosten (Cost of Compliance):Bürger und Unternehmen müssen Zeit und Ressourcenaufwenden, um Steuererklärungen auszufüllen etc.

3. Zusatzlast der Besteuerung:Die über die Zahllast hinausgehende Belastung der Bürger, dieselbst bei Steuern ohne Erhebungs- und Entrichtungskostenauftritt.

Zu 2. und 3. siehe die nachfolgenden Beispiele.

3 / 49

Page 5: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Entrichtungskosten: Beispiel 1Aus The Economist (10.April, 2010)

�The federal tax code, which was 400 pages long in 1913, hasswollen to about 70,000. Americans now spend 7.6 billion hours ayear grappling with an incomprehensible tangle of deductions,loopholes and arcane reporting requirements. That is the equivalentof 3.8m skilled workers toiling full-time, year-around, just to handlethe paperwork. By this measure, the tax compliance industry is sixtimes larger than the car-making.�

4 / 49

Page 6: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Entrichtungskosten: Beispiel 2

 

Quelle: Loeffelholz, H.D. von und H. Rappen (2003), Ermittlung von Tax Compliance Cost. BMF-Monatsberichte 2003 (Juli): 81-92.

(http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Downloads/Abt__I/Monatsbericht/19555__3,property=publicationFile.pdf)

 

Abbildung 1: Vollzugskosten der Steuererhebung für Deutschland

5 / 49

Page 7: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Zusatzlast: Beispiel 1:Erdrosselungsteuer

Eine Flasche Sekt kostet 10 Euro.

Niemand ist bereit mehr als 50 Euro für eine Flasche zubezahlen.

Nun erhebt der Staat eine Sektsteuer von 100 Euro und derSektpreis steigt auf 110 Euro.

Steueraufkommen und Zahllast sind Null.

Dennoch entsteht ein Schaden. Denn die Konsumentenmüssen nun auf den Sekt verzichten, ohne dass durch dieSteuer irgendein Vorteil entstanden wäre.

6 / 49

Page 8: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Zusatzlast: Beispiel 2:Fenstersteuer

Im 18. und 19. Jahrhundert gab es u.a. in England, Frankreich,Deutschland Fenstersteuern, bei der die Zahl der Fenster ineinem Haus die Bemessungsgrundlage bildete (siehe Kapitel 1)

Fenster als Proxy für Ertragskraft eines Hauses oderWohlstand seiner Bewohner.

Vorteil: geringe Erhebungskosten, von auÿen ermittelbar.

Nachteil: Anreiz der Bewohner, weniger Fenster einzubauen.

7 / 49

Page 9: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Rechenbeispiel: Nehmen wir an, der Staat braucht einSteueraufkommen von 1 Mio. Euro von 1000 (identischen)Familien. In der Ausgangssituation hat jedes Familienhaus zweiFenster.

Die Zahlungsbereitschaft für das erste Fenster sei 3000 Euro,für das zweite Fenster 400 Euro.

Eine Steuer von 500 Euro pro Fenster würde gerade die 1 Mio.Euro erbringen, wenn alle Fenster erhalten blieben.

Jede Familie hat nun den Anreiz ein Fenster zuzumauern. DieSteuer muss auf 1000 Euro erhöht werden. (Das erste Fensterbleibt erhalten, da die Zahlungsbereitschaft über der Steuerliegt.)

8 / 49

Page 10: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Gefangenendilemma:

Könnten sich alle Familien verabreden, kein Fensterzuzumauern, würden sich alle besser stellen.

Sie zahlen genau so viel an Steuern (1000 Euro), haben aberein Fenster mehr (Nutzengewinn von 400 Euro).

Für jeden einzelnen gibt es jedoch den Anreiz zum Zumauern:Gegeben alle anderen mauern nicht zu, ergibt sich ein Vorteilvon 100 Euro.

Ende Beispiele

9 / 49

Page 11: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Grundsätzlich gilt: Zusatzlast ist der Nutzenverlust, der demSteuerzahler durch die Besteuerung entsteht, selbst wenn erauf den Konsum des besteuerten Gutes ganz verzichtet bzw.wenn man ihn für die reinen Steuerzahlungen (hypothetisch)durch einen Pauschaltransfer entschädigen würde.Genauer: Steuer verändert die relativen Preise der Güter

Konsumentscheidung wird durch Steuer verzerrt (selbst beiKompensation)Die Zusatzlast wird durch Substitutionse�ekt ausgelöst

Die Zusatzlast der Besteuerung ist unsichtbar und wird deshalbin vielen (politischen) Diskussionen um Steuerreformen nichtweiter betrachtet (nur von �theoretischem Interesse�).

10 / 49

Page 12: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

4.2. Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall

Graphische Ermittlung mit Hilfe eines Angebots- undNachfragediagramms im Partialmarkt

Menge des Gutes: x

Konsumentenpreis: q

Produzentenpreis: p

Grenzzahlungsbereitschaft: GZB(x) mit GZB′(x) < 0Grenzkosten: GK(x) mit GK ′(x) > 0Nachfrageentscheidung: GZB(x) = q undAngebotsentscheidung: GK(x) = p

Ohne Steuern

Das Marktgleichgewicht ist gegeben durch GZB(x) = GK(x)mit p0 = q0 und x0).

Die Konsumentenrente beträgt ABC und dieProduzentenrente CB0.

11 / 49

Page 13: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

p

A

C B

GZB

GK

0

0

x0 x

= q 0

p,q

Abbildung 2: Partialmodell - ohne Steuern

12 / 49

Page 14: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Einführung einer Mengensteuer t, so dass q = p+ t

Das Marktgleichgewicht ist gegeben durchGZB(x) = GK(x) + t und der Menge x1 < x0

Die Konsumenten zahlen den Bruttopreis q1 und haben eineKonsumentenrente von AED.

Die Produzenten bekommen den Nettopreis p1 und dieProduzentenrente GF0.

13 / 49

Page 15: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

p,qA

C

E

G F

D

Bt

GZB

GK

0 x

p0

p1

q1

x0x1 

Abbildung 3: Partialmodell - mit Steuern

14 / 49

Page 16: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Die gesamte Veränderung der Konsumenten- undProduzentenrente um DEBFG können wir gedanklich in zweiTeile spalten:1. Umverteilung: Im Umfang DEFG verlieren Konsumenten und

Produzenten, aber im gleichen Umfang erhält der StaatSteuereinnahmen. (Auf diese Gröÿen hatten wir auch bei derDiskussion um die Steuerinzidenz geschaut.)

2. Zusatzlast der Besteuerung: Im Umfang EBF hat sich dieRentensumme verringert, ohne dass eine andere Gruppe (z.B.der Staat) hinzugewinnt.

Alternative Erklärung der Zusatzlast: Bei x1 gäbe es nochvolkswirtschaftlich lohnende Transaktionen (GZB > GK) ,die aber durch die Steuer und die dadurch bewirkteAusweichreaktion der Marktteilnehmer nicht mehr realisiertwerden.

15 / 49

Page 17: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Kompensationstest: Man könnte auch fragen, ob der Staat dieBürger für den steuerbedingten Schaden kompensieren könnte.Das ist o�ensichtlich nicht möglich, da das Steueraufkommen,das der Staat z.B. über Transfers zurückgeben könnte, kleinerals die Verringerung der Konsumenten- und Produzentenrenteist.

Andere Begri�e für Zusatzlast: Excess Burden (EB),Wohlfahrtsverlust der Besteuerung, Deadweight Loss,Harberger-Dreieck.

16 / 49

Page 18: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Berechnung der Zusatzlast (EB):

Annahme: Nachfrage-(GZB)-Kurve und Angebots-(GK)-Kurvesind (zumindest approximativ) linear

Nachfrage: xd = a− bq = a− b(p+ t) mit a; b > 0Angebot: xs = cp mit c > 0Im GG (xd = xs):

p(t) =a− btb+ c

(1)

x(t) = ca− btb+ c

(2)

EB ergibt sich aus der Dreiecksformel (siehe Graphik)

EB = 0.5t(x0 − x1) = 0.5t[x(0)− x(t)] =bct2

2(b+ c)(3)

Fazit: EB wächst quadratisch (überprop.) mit dem Steuersatz17 / 49

Page 19: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Steueraufkommen

Wie aber ändert sich das Steueraufkommen, wenn der Staat tvariiert? Bei welcher Steuer wird das Aufkommen maximal?

Das Steueraufkommen des Staates beträgt

T (x) = tx(t) (4)

wobei x(t) durch das MarktgleichgewichtGZB(x)− t = GK(x) gegeben ist.

Das Steueraufkommen ist 0, wenn t = 0 oder wenn die Steuerso hoch ist, dass keine Transaktionen mehr durchgeführtwerden (x = 0).Dazwischen ist das Steueraufkommen positiv und erreicht seinMaximum, wenn gilt (mit x′(t) < 0):

T ′(x) = x(t) + tx′(t) = 0 (5)

18 / 49

Page 20: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Diesen invers u-förmigen Zusammenhang zwischen Steuersatzund Steueraufkommen bezeichnet man - gerade in derpopulären Diskussion - oft als La�erkurve.

Erhöht der Staat seinen Steuersatz über t∗ hinaus (siehenächste Graphik), reduziert sich sein Aufkommen.Oder anders gesagt: Jenseits von t∗ lieÿe sich dasselbeSteueraufkommen auch mit einem geringeren Steuersatzerreichen.

19 / 49

Page 21: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

T

0 tt*

x(t)=0

Abbildung 4: La�er-Kurve

20 / 49

Page 22: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Eine alternative Interpretation der Besteuerung

Wir können das Steueraufkommen auch schreiben als

T (x) = tx = [GZB(x)−GK(x)]x (6)

mitGZB(x)x: Ausgaben der Käufer (A(x))GK(x)x : Einnahmen der Verkäufer (E(x))Der Staat ist gleichsam als monopolistisch-monopsonistischerZwischenhändler zu sehen: Er kauft die Güter zu insgesamtGK(x)x und bekommt dafür von den KonsumentenGZB(x)x.

21 / 49

Page 23: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Will der Staat sein Steueraufkommen maximieren, muss er dieDi�erenz zwischen diesen Einnahmen und Ausgabenmaximieren.

Im Optimum müssen die Grenzeinnahmen den Grenzausgabenentsprechen (siehe nächste Graphik):

E′ ≡ GZB(x) +GZB′(x)x = GK(x) +GK ′(x)x ≡ A′ (7)

Was bedeuten Grenzeinnahmen und -ausgaben inhaltlich?

22 / 49

Page 24: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

E' GZB

GKA'

T*

0

0

x

xt

T, EB

p,q

Abbildung 5: Grenzeinnahmen und Grenzausgaben

23 / 49

Page 25: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

In der unteren Hälfte der Graphik ist auch noch der mit derBesteuerung verbundenen Wohlfahrtsverlust (in Formverlorener Renten) abgetragen. Wie wir wissen, ist dieRentensumme im Marktgleichgewicht maximal.

Eine marginale Abweichung nach links, durch Einführung einerSteuer hat zunächst kaum Ein�uss auf die Rentensumme, dochje höher die Steuer, umso gröÿer wird der Rentenverlust.

Zur empirischen Relevanz des La�er-E�ekts siehe die Übung.

24 / 49

Page 26: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Zwischenergebnis

Die Zusatzlast wächst bei steigendem Steuerbetragquadratisch, das Steueraufkommen hingegen wächstunterproportional an.

Im Vorgri� auf Überlegungen zu einem e�zientenSteuersystem legt dies die Vermutung nahe, dasSteueraufkommen durch eine gleichmäÿige Besteuerung zuerzielen, anstatt nur wenige Güter zu besteuern.

25 / 49

Page 27: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

4.3. Zusatzlast der Besteuerung - Zwei-Güter-Fall

In 4.2 haben wir gesehen, dass der Verlust anKonsumentenrente die Höhe der Steuereinnahmen übertri�tund deshalb ein Zusatzverlust bei der Besteuerung eintritt.

Nun schauen wir uns diesen Nutzenverlust genauer auf derHaushaltsebene an.

Dafür betrachten wir einen Haushalt, der ein exogenvorgegebenes Einkommen E hat, das er für den Konsum vonzwei Gütern, x (Nettopreis p) und y (Numeraire-Gut mit Preis= 1), verwenden kann.

26 / 49

Page 28: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Pauschalsteuer

Bei Erhebung einer Pauschalsteuer T sinkt das verfügbareEinkommen des Haushaltes auf E − T .Das Nutzenniveau fällt von U0 auf U1.

27 / 49

Page 29: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Gleichmäÿige Konsumsteuer

Was passiert bei einer Wertsteuer auf die zwei Güter in Höhevon τx und τy? Die Budgetgerade des Haushaltes lautet dann

E = (1 + τx)px+ (1 + τy)y (8)

Für den Fall einer gleichmäÿigen Konsumsteuer (τx = τy = τ)ergibt sich

E

1 + τ= px+ y (9)

Eine gleichmäÿige Besteuerung wirkt also wie einePauschalsteuer.

Welche Pauschalsteuer würde zum selben Steueraufkommenführen wie eine gleichmäÿige Besteuerung mit dem Satz τ?

28 / 49

Page 30: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Abbildung 6: Pauschalsteuer bzw. gleichmäÿige Konsumsteuer

29 / 49

Page 31: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Spezielle Konsumsteuer

Wird nur ein Gut besteuert, beispielsweise Gut x, so dreht sichdie Budgetgerade, da eine alleinige Steuer auf Gut x wie einePreiserhöhung von Gut x wirkt:

y = E − (1− τx)px (10)

30 / 49

Page 32: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Abbildung 7: Spezielle Konsumsteuer im Vergleich

31 / 49

Page 33: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Welche Steuer ist besser?

Ohne Steuer ist die Budgetgerade B0 relevant.

Der Staat benötigt ein Steueraufkommen EF .

Eine Pauschalsteuer (Einkommensteuer) oder gleichmäÿigeKonsumsteuer beider Güter führt zu Haushaltsoptimum in B.

Wo liegt das Haushaltsoptimum, wenn das gleicheSteueraufkommen mit einer speziellen Steuer auf x erreichtwerden soll (vgl. vorherige Graphik)?

Woran kann man die Zusatzlast der Besteuerung ablesen?

32 / 49

Page 34: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Der Nutzen ist kein kardinales Konzept und hat, für sichgenommen, keine sinnvolle Interpretation (jede positiveTransformation ist erlaubt).

Kann man den Nutzenverlust trotzdem eindeutig -beispielsweise in Geld - ausdrücken?

Im letzten Abschnitt nutzen wir die (Marshallsche)Nachfragekurve als Maÿ für die Vorteilhaftigkeit des Konsums.

Diese interpretieren wir ja als GZB-Kurve und die Flächedarunter als Konsumentenrente.

Misst die Konsumentenrente nun genau die Nutzeneinbuÿe, dieein Haushalt durch die Besteuerung des Gutes x erleidet? Wiewir gleich sehen werden, misst die Marshallsche Nachfragediese Nutzeneinbuÿe nur näherungsweise.

Dafür betrachten wir noch einmal genau die Konsumenten-rente nach Marshall, bevor wir uns mir der HickschenNachfragekurve beschäftigen.

33 / 49

Page 35: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Konsumentenrente nach Marshall

De�nition nach Marshall: �the excess of the price which hewould be willing to pay rather than go without the thing, overthat wich he actually does pay�, Marshall (1929, S. 124)

De�nition: Die Konsumentenrente ist die Summe derÜberschüsse der Grenzzahlungsbereitschaften aller Haushalteüber den Güterpreis für alle konsumierten Einheiten.

34 / 49

Page 36: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Fläche unter der Marshallschen (=unkompensierten)Nachfragekurve DM

Im folgenden betrachten wir eine Besteuerung von Gut x(superiores Gut) in Höhe von τx. Dadurch erhöht sich derPreis von q0 auf q1 = q0(1 + τx).Wie ändert sich die Konsumentenrente (siehe nächsteGraphik)?

35 / 49

Page 37: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

0

0

q

1q

0

1

2

q

y

Abbildung 8: Konsumentenrente

36 / 49

Page 38: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Problem:

Bei einer Preissenkung geht implizit auch derEinkommense�ekt in die Wahlentscheidung der Haushalte ein:Die Grenzzahlungsbereitschaft der einzelnen Haushalte wirdvon der Erhöhung des Realeinkommens (entlang einerBewegung der Nachfragekurve) beein�uÿt.

Das Konzept der Konsumentenrente soll aber jederPreisänderung eine Nutzenänderung zuzuordnen und nicht dieWohlfahrtsveränderung durch Einkommensvariationen messen.

Die Konsumentenrente liefert das genaue Maÿ fürWohlfahrtsänderung nur dann, wenn keine Einkommense�ekteauftreten (wie z.B. bei quasilinearen Nutzenfunktionen)

Mögliche Lösung: Herausrechnen des Einkommense�ektesführt zu zwei neuen Konzepten: äquivalente undkompensierenden Variation.

37 / 49

Page 39: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Äquivalente Variation (EV)

De�nition:Die äquivalente Variation ist durch den Einkommensbetragde�niert, den man den Konsumenten in der Ausgangssituationbei den Ausgangspreisen höchstens wegnehmen dürfte(EV<0), um sie nutzenmäÿig wie zu den neuen Preisen (nachder Steuereinführung τx > 0) zu stellen.

Bezugspunkt ist also Nutzenniveau �danach� (U1).

Interpretation:Der durch die Besteuerung verursachte Nutzenverlust wird alsodurch den Betrag EV gemessen, den der Konsument maximalbereit wäre, dem Staat zu zahlen, wenn dieser auf dieBesteuerung verzichten würde.

38 / 49

Page 40: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Erklärung anhand eines Zwei-Güter-Diagramms:

Ausgangslage: Budgetg. B0 → Konsumbündel A, Nutzen U0

Besteuerung: Budgetg. B2 → Konsumbündel C, Nutzen U1

Welchen Betrag würde der Haushalt dem Staat maximal dafürzahlen, dass dieser auf die Besteuerung verzichtet?

Würde der Haushalt Einkommen im Umfang EF aufgeben,könnte er - bei alten Preisen, da keine Steuern - ebenfalls dasNutzenniveau U1 erreichen. Dies ist die äquivalente Variation.

Excess Burden (bei der äquivalenten Variation)Die Nutzeneinbuÿe des Haushalts beträgt in Geldeinheitenumgerechnet EF . Für den Wohlfahrtsverlust müssen wirjedoch berücksichtigen, dass der Staat Steuereinnahmen imUmfang EH erzielt. Die Di�erenz EF − EH = HF gibt denExcess Burden an.

39 / 49

Page 41: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

B0

U0

U1B2

E

F

J

H I

BA

0 xx0x1 x'

C

y

Abbildung 9: Äquivalente Variation

40 / 49

Page 42: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Die Reaktion des Haushalts ist in der nachfolgenden Graphik(unterer Teil) über die beiden Nachfragekurven ausgedrückt.

Bei der Marshallschen (=unkompensierten)Nachfragekurve DM wird das nominelle Einkommenkonstant gehalten und die Nachfragereaktion durchPreisänderung abgetragen (siehe oben). Der Preis steigt von q0auf q1 und die Menge geht von x0 auf x1 zurück.

Bei der Hicksschen (=kompensierte) Nachfragekurve DH

wird das Nutzenniveau (hier: U1) konstant gehalten(äquivalente Variation), indem man gedanklichPreisänderungen durch entsprechende Einkommensänderungenkompensiert. Steigt der Preis von q0 auf q1, geht die Mengevon x′ auf x1 zurück.

41 / 49

Page 43: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

y

q

B0

U0

U1 B2

E

F

J

HI

BA

0

0

x

x

q0

q1

x0

x0

x1

x1

x'

x'

C

Abbildung 10: Äquivalente Variation und Nachfragekurven

42 / 49

Page 44: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Der Excess Burden lässt sich als Integral unter der HicksschenNachfragekurve (oder kompensierten Nachfragekurve) darstellen.

Aufspaltung des in Geldeinheiten ausgedrückten NutzenverlustEF :

EF = EI + IJ − FJ (11)

EI: Ausgaben für die Menge x1 (bei Preis q1) = Fläche

IJ : Angabe, wie viel der Haushalt an Gut y maximal bereitwäre aufzugeben, um die Menge x′ statt x1 zu bekommen =Fläche

FJ: Ausgaben für x′ (bei Preis q0) = Fläche

Die Nutzeneinbuÿe lässt sich im unteren Teil der Graphikdaher durch die Fläche angeben.

Um zum Excess Burden zu gelangen, subtrahieren wir wiederdas Steueraufkommen (q1ckq0) von der Einbuÿe des Haushaltsund bekommen: cbk.

43 / 49

Page 45: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Kompensierende Variation (CV)

De�nition:Unter Kompensierende Variation der Besteuerung wird derEinkommensbetrag verstanden, den man dem Konsumentenbei Endpreisen (nach der Besteuerung) mindestens zahlenmüsste (CV>0), um ihn nutzenmäÿig genauso wie beimAusgangspreis (vor der Besteuerung) zu stellen.

Bezugspunkt also Nutzenniveau �davor� (U0)

44 / 49

Page 46: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Erklärung anhand eines Zwei-Güter-Diagramms:

Ausgangslage: Budgetg. B0 → Konsumbündel A, Nutzen U0

Besteuerung: Budgetg. B1 → Konsumbündel C, Nutzen U1

Würde der Staat dem Haushalt Einkommen im Umfang EF ′

geben, könnte dieser bei neuen Preisen trotz Steuer immernoch das Nutzenniveau U0 erreichen. Dies ist diekompensierende Variation.

Excess Burden (bei der kompensierenden Variation):Für den Wohlfahrtsverlust müssen wir wiederumberücksichtigen, dass der Staat Steuereinnahmen im UmfangF ′H ′ erzielt. Die Di�erenz EH ′ gibt den Excess Burden an.

45 / 49

Page 47: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

y

q

B 0

U0

U1 B2

E

M

L

F'

H'

D

A

0

0

x

x

q0

q1

x0

x0

x1 x"

x"

C

Abbildung 11: Kompensierende Variation und Nachfragekurven

46 / 49

Page 48: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Trägt man in die untere Graphik die Nachfragekurven DM undDH ein, ergibt sich ein ähnliches Bild wie vorher. DieHickssche Nachfrage verläuft steiler als die Marshallsche.Warum verlaufen beide Kurven dieses Mal durch den Punkt a?

Überlegen Sie, wie Sie den Excess Burden aufspalten müssen,um auf den Wohlfahrtsverlust d′da im unteren Teil dervorherigen Graphik zu kommen.

47 / 49

Page 49: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

DM

0

1 q

q

q

HC HA

c

a

D

d

D

2

0

0

1

B

b

E

y

F

F

B

e

f

Abbildung 12: Die drei Nachfragekurven im Vergleich

48 / 49

Page 50: 4. Zusatzlast der Besteuerung · 4. Zusatzlatz der Besteuerung 4.1 Volkswirtschaftliche Kosten der Besteuerung 4.2 Zusatzlast der Besteuerung - Ein-Gut-Fall 4.3 Zusatzlast der Besteuerung

Vergleich der Maÿe

Bei marginalen Variationen sind äquivalente undkompensierende Variation identisch.

Das Maÿ der Konsumentenrente, das an der MarshallschenNachfrage festgemacht wird, approximiert diese beiden Gröÿen.

Wenn der Einkommense�ekt vernachlässigbar ist, dann fallenalle drei Nachfragen zusammen und alle drei Maÿe sindidentisch.

Der Rechenfehler ist auch dann gering, wenn viele Gütervorliegen und nur eine Steuer auf ein Gut erhoben wird, da derEinkommense�ekt dann auch wieder vernachlässigt werdenkann.

Beachte: Die Ableitung geschieht für superiore Güter(Nachfrage steigt im Einkommen). Für inferiore Güter würdendie Steigungen der kompensierenden Nachfragekurven �acherals die Marshallschen Nachfragen verlaufen.

49 / 49