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Themenreport Globalisierungsreport 2014 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

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Themenreport

Globalisierungsreport 2014

Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Themenreport

Globalisierungsreport 2014

Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

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Inhalt

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze 6

1 Einleitung 8

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung? 9

2.1 Methodik 10

2.1.1Ermittlungdes„Globalisierungsweltmeisters“ 10

2.1.2ZukunftsszenarienzuGlobalisierungsentwicklungen 17

2.2 Globalisierungsindex:Ergebnisse 20

2.2.1DeskriptiveAuswertungdesGlobalisierungsindex 20

2.2.2RegressionsanalysenzumZusammenhangzwischenGlobalisierung

undWirtschaftswachstum 27

2.3 WachstumswirkungenderGlobalisierung 30

2.3.1Bestimmungdes„Globalisierungsweltmeisters“anhandder

EinkommensgewinnejeEinwohner 32

2.3.2GlobalisierungsinduzierteEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelation

zumAnfangsniveau 36

2.3.3GlobalisierungsinduzierteEinkommensgewinneaufLänderebene 38

2.3.4GlobalisierungsgewinneimVergleichzumBruttoinlandsproduktinsgesamt 40

2.3.5EinkommensgewinnejeEinwohnerinBezugzuVeränderungender

Einkommensverteilung 40

2.4 ZukunftsszenarienzuGlobalisierungsentwicklungen 45

2.4.1ErgebnisseSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“ 45

2.4.2ErgebnisseSzenario„DivergierendeGlobalisierung“ 50

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte 58

3.1 FokusundMethodikdesPrognosFreihandels-undInvestitionsindex 59

3.2 DieattraktivstenAuslandsmärkte2013 61

4 Literaturverzeichnis 68

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen 69

6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen 77

Impressum 82

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Das Wichtigste in Kürze

Das Wichtigste in Kürze

DieStudie„Globalisierungsreport2014:WerprofitiertamstärkstenvonderGlobalisierung?“um-

fasstzweiTeile.DerersteTeilistderFragegewidmet,inwelchemMaßunterschiedlicheLänderin

derVergangenheitvonderGlobalisierungprofitierthabenundinwieferndasauchinZukunftder

Fallseinkann.DerzweiteTeilbietetmitdemPrognosFreihandels-undInvestitionsindexeindif-

ferenziertesMaßfürdieAttraktivitätvonAuslandsmärktenfürdeutscheUnternehmen.

MethodischberuhtdieEx-Post-AnalysedeserstenReportteilsaufSzenarienrechnungen für42

LänderimZeitraumvon1990bis2011.IneinemSzenariowirdangenommen,dassdieGlobali-

sierungabdemBeginndesUntersuchungszeitraumsnichtweitervorangeschrittenwäre.DieGe-

genüberstellungdesSzenariosunddertatsächlichbeobachtetenWirtschaftsentwicklungerlaubt

dann,globalisierungsinduzierteWertschöpfungsgewinnezuquantifizierenundüberLänderhin-

wegzuvergleichen.

DiewesentlichenErgebnissederEx-Post-AnalyseaufBasisderSzenarioberechnungenlassensich

wiefolgtzusammenfassen:

• SummiertmandieDifferenzendesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerzwischendemSze-

narioundderhistorischbeobachtetenEntwicklungüberdengesamtenAnalysezeitraum,so

verzeichnete Finnland mit im Durchschnitt jährlich 1.500 Euro je Einwohner die höchsten

Globalisierungsgewinne unter allen untersuchten Ländern. Deutschland liegt in dieser Be-

trachtungsweisegemeinsammitvielenkleinereneuropäischenStaatenimerstenDritteldes

Rankings.DiegroßenSchwellenländernehmendagegenausschließlichPlätzeamSchlussder

Ranglisteein.

• DieschwachenPositionenderSchwellenländer–insbesondereChinas–sindunteranderem

aufderenniedrigeWirtschaftsleistungjeEinwohnerimAusgangsjahrzurückzuführen.Sobe-

trägtderjahresdurchschnittlicheglobalisierungsinduzierteEinkommensgewinnjeEinwohner

inRelationzumBruttoinlandsproduktjeEinwohnerimJahr1990fürChinarund18,5Prozent,

fürDeutschlandhingegenknapp6ProzentundfürdieVereinigtenStaatenlediglichknapp2

Prozent.

DieProjektionendeserstenReportteilsbasierenaufzweizusätzlichenSzenarienrechnungenmit-

hilfe desmakroökonomischenModellsVIEW.FürdasSzenario „BeschleunigteGlobalisierung“

wirdangenommen,dassdieGlobalisierungimVergleichzurVergangenheitzukünftigmiteinein-

halbfacherGeschwindigkeitvoranschreitet.ImSzenario„divergierendeGlobalisierung“wirddie

wirtschaftlicheEntwicklungbei einer angenommenenStagnationdesVernetzungsgradesGrie-

chenlands,PortugalsundSpaniensmitderübrigenWeltsimuliert.

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Das Wichtigste in Kürze

DiewesentlichenErgebnissederProjektionenlassensichwiefolgtzusammenfassen:

• ImSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“zeigtsich,dassinsbesondereosteuropäischeStaa-

tenunddiegroßenSchwellenländerbiszumJahr2020mitumrund0,5Prozentpunkteer-

höhtenWachstumsratenrechnenkönnten,wennsichdasTempoderGlobalisierungum50

Prozenterhöhenwürde.FürgroßeVolkswirtschaftenmithohemPro-Kopf-Einkommenwäre

dagegeneinwesentlichgeringererWachstumszuwachszuerwarten.

• ImSzenario„DivergierendeGlobalisierung“fallendieWachstumseinbußenfürdiedirektvon

der modellierten Stagnation der Globalisierung betroffenen Länder Griechenland, Portugal

undSpanienerwartungsgemäßamstärkstenaus.BiszumJahr2020würdendieseLänderbis

zueinenProzentpunktp.a.Wirtschaftswachstumeinbüßen.Indirektamstärkstenbetroffen

wärenVolkswirtschaftenwieItalien,diewichtigeHandelspartnerderdirektbetroffenenLän-

dersind.

DerPrognosFreihandels-undInvestitionsindex–GegenstanddeszweitenTeilsderStudie–bün-

delteinbreitesSpektrumökonomischer, institutionellerundpolitisch-gesellschaftlicher Indika-

toren zu einem umfassenden Maß der Attraktivität von Auslandsmärkten für deutsche Unter-

nehmen.WährenddieDarstellungalsRanglisteÜbersichtlichkeitgewährleistet,ermöglichendie

großeZahlbetrachteterLänderundderhoheDetaillierungsgradderIndikatorik,Auslandsmärkte

zuerkennen,derenAttraktivitätfürdeutscheAkteurenochvielfachunterschätztwird.

DiewesentlichenErgebnissederAnalysedesPrognos-Freihandels-undInvestitionsindexlassen

sichwiefolgtzusammenfassen:

• DerPrognosFreihandels-undInvestitionsindexzeigt,dasstrotzdergegenwärtigenKrisenin

derEuropäischenUnionundvorallemindenLändernderEuro-ZonedieattraktivstenRah-

menbedingungenfüreindeutschesAuslandsengagementweiterhinineuropäischenLändern

bestehen.

• DanebenbietenvorallemdieVereinigtenStaatenundeinigeasiatischeLänderattraktiveAus-

landsmärktefürdeutscheUnternehmen.

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1 Einleitung

1 Einleitung

Diezunehmendewirtschaftliche,politischeundsozialeVernetzungderWeltistallgegenwärtig.

SiezeigtsichimständigsteigendenAbsatzdeutscherMaschinenbauunternehmenaußerhalbder

Landesgrenzengenausowiedarin,dassmehrAsiatenalsNordamerikanerFacebook-Nutzersind

oderauchdarin,dassdieUNOmittlerweilefastsovieleMitgliederhatwieessouveräneStaaten

gibt.AlledieseEntwicklungen,sounterschiedlichsieseinmögen,sindAusprägungeneineswelt-

weitenPhänomens–derGlobalisierung.

DassdieVernetzungderWeltständigweitergeht,istunbestritten.DieBeurteilungderFolgender

Globalisierungfallenallerdings–oftideologischmotiviert–sehrunterschiedlichaus.Globalisie-

rungsgegnerpostulierenbeispielsweise,dassGlobalisierungdieUngleichheitzwischenLändern,

aberauchinnerhalbvonGesellschaftenfördert.BefürworterderGlobalisierungentgegnen,dass

dieinternationaleVernetzungneueMärkteeröffnetundsoWachstumundWohlstandermöglicht.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien versuchen, die Diskussion zu versachlichen. So kommen

beispielsweiseBerghundNilsson (2010)zudemSchluss,dassvorallemdiesozialenAspekte

derGlobalisierungzueinerstärkerenUngleichheitderHaushaltsnettoeinkommen führen.Dre-

her(2006)stelltfest,dassGlobalisierungeinensignifikantpositivenEinflussaufdasWirtschafts-

wachstumentfaltet.ZuähnlichenErkenntnissengelangenDollarundKray(2001),Greenawayet

al.(1999)unddieWeltbank(2002).

EineSchwächederaufgeführtenStudienist,dasssiedenpositivenWachstumseffektderGlobali-

sierungzwarfeststellen,abernichthinreichendquantifizieren.Sobleibtungeklärt,wiestarkun-

terschiedlicheLändervonderGlobalisierungprofitieren.

DervorliegendePrognos-GlobalisierungsreportistinzweiTeilegegliedert.MitdemSchwerpunkt-

thema„WerprofitiertamstärkstenvonderGlobalisierung?“solldieebenskizzierteErkenntnis-

lückegeschlossenwerden.ZieldieserUntersuchungistes,fürallehochentwickeltenVolkswirt-

schaftenunddiewichtigstenSchwellenländer festzustellen,wiestarksiezwischenden Jahren

1990und2011vonderzunehmendenGlobalisierungprofitierenkonnten.DieUntersuchungof-

fenbartdamitdiegrößerenundkleinerenGewinnerderGlobalisierungundermöglichtesso,den

„Globalisierungsweltmeister“ zu bestimmen. In einem zweiten Schritt werden die zukünftigen

AuswirkungenderGlobalisierungimRahmenvonSzenarienrechnungenabgeschätzt.

DerzweiteTeildesGlobalisierungsreportsfokussiertaufdieAnalysederwirtschaftlichen,insti-

tutionellenundpolitisch-gesellschaftlichenRahmenbedingungenin100Volkswirtschaften.Hier-

fürwirdderPrognosInvestitions-undFreihandelsindexherangezogen.DerIndexbringtdie100

VolkswirtschaftenineineReihenfolgeundzeigt,welcheausländischenMärktediegrößtenChan-

cenundRisikenfüreindeutschesExport-undInvestitionsengagementbieten.

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

ImerstenTeildesGlobalisierungsreportswerdendieWachstumsgewinnederentwickeltenVolks-

wirtschaftenundder führendenSchwellenländerquantifiziert.1ZudiesemZweckwerdenzwei

Analysendurchgeführt,diesichsowohlindenZeiträumenalsauchhinsichtlichderverwendeten

Untersuchungsmethodenunterscheiden.

DieersteAnalysebeziehtsichaufdenEx-Post-ZeitraumseitdemJahr1990.SieumfasstdieQuan-

tifizierungderGlobalisierungmithilfeeineseigenskonzipiertenIndexsowieeineökonometrische

UntersuchungderWirkungszusammenhängezwischenderGlobalisierungundderwirtschaftli-

chenEntwicklung.DieSynthesedieserErkenntnisseermöglichtes,die länderspezifischenGe-

winneundVerlusteimRahmenderGlobalisierungineineRanglistezuüberführenundsoden

„Globalisierungsweltmeister“zubestimmen.

DiezweiteAnalysehatzumZiel,dieWirkungsweisederGlobalisierunginFormvonZukunfts-

szenarienzuverdeutlichenundüberLänderhinwegvergleichbarzumachen.DieMethodikdie-

serAnalyseistaufdasmakroökonomischeModellVIEWausgerichtet.DerVorteilderAnwendung

vonVIEWliegtdarin,dassdiewichtigstenmakroökonomischenWirkungskanälederGlobalisie-

rungdirektmodelliertwerdenkönnen.AufdieseWeisewerdenfolgendeSzenarienuntersucht:

1. „BeschleunigteGlobalisierung“:FürdiesePrognosewirdangenommen,dasssichdieGloba-

lisierungweiterbeschleunigtundimVergleichzudenletztenbeidenJahrzehntenimLänder-

durchschnittmiteineinhalbfacherGeschwindigkeitvoranschreitet.

2. „DivergierendeGlobalisierung“:FürdiesesSzenariowirdangenommen,dassdieinternatio-

naleVernetzungindenLänderndessüdlichenEuro-Raumsnichtweitervoranschreitet,wäh-

renddieGlobalisierungindenübrigenStaatenihrTempobeibehält.DiesesSzenarioistdurch

diegegenwärtigmitUnsicherheitbehaftetefinanzielleLagedieserStaatenmotiviert,diedie

Außenhandelstätigkeithemmendürfte.

BeideSzenariensind inderBasisprognosedesPrognosWeltreports2013verankert.Aufdiese

WeisekönnendieErgebnissederSzenarienrechnungenmiteinemverlässlichenBenchmarkver-

glichenwerden.

1 DieuntersuchtenVolkswirtschaftensinddie42LänderdesPrognosWeltreports2013.DieseListevonLändernumfasstallehochentwickeltenVolkswirtschaftensowieallegroßenSchwellenländerunddamitrund90ProzentderweltweitenWirtschaftsleis-tung.

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.1 Methodik

DiedetaillierteAnalysederWirkungszusammenhängezwischenderGlobalisierungundderwirt-

schaftlichen Entwicklung bildet die Grundlage für beide Untersuchungen. In der Analyse des

Ex-Post-Zeitraums wird die Kenntnis der Wirkungszusammenhänge dazu verwendet, die öko-

nomischenVeränderungendurchdieGlobalisierungzuquantifizierenundineineListevonGlo-

balisierungsgewinnernzuüberführen.FürdieSzenarienrechnungenbildendieselbenErkennt-

nissedieBasis,umdiegrundlegendenMechanismenderGlobalisierungdirektmodellierenund

AussagenüberzukünftigeEntwicklungentreffenzukönnen.DiezentralenSchrittederHerange-

hensweisesindimFolgendenfürbeideAnalysendetailliertbeschrieben.

2.1.1 Ermittlung des „Globalisierungsweltmeisters“

DieErmittlungdes„Globalisierungsweltmeisters“umfasstfolgendeArbeitsschritte:

• Arbeitsschritt1:KonzeptiondesGlobalisierungsindex

• Arbeitsschritt2:UntersuchungderWirkungszusammenhängezwischenGlobalisierungund

wirtschaftlicherEntwicklung

• Arbeitsschritt3:Bestimmungdes„Globalisierungsweltmeisters“

Arbeitsschritt 1: Konzeption des Globalisierungsindex

UmdenwirtschaftlichenEinflussderGlobalisierungquantifizierenzukönnen,mussdieserviel-

schichtigeProzessmessbargemachtwerden.DiesgeschiehtmithilfeeinesumfassendenIndex.

DieserenthältdifferenzierteIndikatoren,mitdenensichsowohldiewirtschaftlichenalsauchdie

politischenunddiesozialenAspektederGlobalisierungabbildenlassen(Tabelle1).2

DieausgewähltenökonomischenIndikatorensindinzweiThemenfelderunterteilt.DasersteThe-

menfeld„Transaktionsgrößen“umfasstIndikatoren,diesichauftatsächlicheTransaktionenvon

Waren,DienstleistungenoderfinanziellenMittelnbeziehen.EingrößeresTransaktionsvolumen

zeigtan,dasseinLandstärkermitderübrigenWeltvernetztist.DaszweiteThemenfeld„Transak-

tionsbeschränkungen“beinhaltetIndikatoren,dieRestriktionenfürfreieWaren-undFinanztrans-

fersanzeigen.TransaktionsbeschränkungensindeinIndizfüreinwenigerglobalisiertesLand.So-

wohldiesozialenalsauchdiepolitischenAspektederGlobalisierungwerdendurchdiejeweiligen

SubindizesdesKOFGlobalisierungsindexabgebildet.3

DieausgewähltenIndikatorenbildendenProzessderGlobalisierunginsgesamtinderTiefeund

auchinderBreitederbetrachtetenTeilaspektesehrgutab.UmeinumfassendesAbbildderGloba-

lisierungzurealisieren,müssendieIndikatorenzueinemIndexzusammengefasstwerden.Dazu

2 DieAuswahlderIndikatorenorientiertsichamKOFGlobalisierungsindex,vgl.Dreher(2006).

3 EineähnlicheVereinfachungistfürdiewirtschaftlicheKomponentederGlobalisierungnichtmöglich,daindenWirkungsanaly-senfürdieZukunftsszenarienderGlobalisierungeinhöhererDetaillierungsgradderIndikatorikbenötigtwird.

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

werdendieDatenzunächstumAusreißerbereinigtundanschließendaufeineinheitlichesMaß

zwischen0und100normiert.4

4 UmdieDatenumAusreißerzubereinigen,werdendieAusprägungeneinesIndikators,dieunterhalbdes5-Prozent-Quantilsundoberhalbdes95-Prozent-QuantilsdiesesIndikatorsliegen,aufdieunterenbzw.oberenRandwertedieserQuantilezensiert.

Tabelle 1: Verwendete Globalisierungsindikatoren Indikatoren Beschreibung Quellewirtschaftliche IndikatorenTransaktionsgrößenGüterhandel (in % des Bruttoinlandsprodukts)

Summe aus Exporten und Importen von Gütern in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Handel mit Dienstleistungen (in % des Bruttoinlandsprodukts)

Summe aus Exporten und Importen von Dienst- leistungen in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Ausländische Direktinvestitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)

Summe aus eingegangenen und ausgegangenen aus-ländischen Direktinvestitionen (Bestand) in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

United Nations Conference on Trade and Development, 2012

Portfolioinvestitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)

Bestände an Portfolioinvestitionen: Summe aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Internationaler Währungs-fonds, Coordinated Portfolio Investment Survey, 2013

Auszahlungen an Ausländer (in % des Bruttoinlandsprodukts)

Summe aus Lohnzahlungen an ausländische Arbeit- nehmer und Kapitalerträgen in Prozent des Brutto-inlandsprodukts. Einkommen aus immateriellen Gütern sind nicht erfasst.

Weltbank, World Development Indicators, 2012

TransaktionsbeschränkungenImporthemmnisse Dieser Indikator basiert auf der Frage des Global

Competitiveness Report: „In Ihrem Land reduzieren tariffäre und nicht-tariffäre Handelshemmnisse die Möglichkeit von importierten Gütern, auf dem hei-mischen Markt zu konkurrieren.“ Die Wortwohl der Frage hat sich über die Jahre leicht verändert.

Fraser Institute, 2013

Einfuhrzölle Indikator zwischen 0 und 10. Höhere Werte bedeuten geringere Einfuhrzölle. Ein Wert von 0 entspricht einem durchschnittlichen Einfuhrzoll von 50 %.

Fraser Institute, 2013

Steuern auf internationalen Han-del (in % des Steueraufkommens)

Steuern auf internationalen Handel beinhalten Im- und Exportzölle, Gewinne aus Monopolen, Kurs-gewinne und Steuern auf Kursgewinne.

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Kapitalkontrollen Index bestehend aus zwei gleichgewichteten Komponenten. (1) Indikator basierend auf der Frage des Global Competitiveness Report: „Wie verbreitet ist ausländischer Firmenbesitz in Ihrem Land?“ (2) Indikator des Internationalen Währungsfonds, der 13 Arten von Kapitalkontrollen mit einbezieht.

Fraser Institute, 2013

soziale IndikatorenTeilindex „Soziale Globalisierung“ des KOF Globalisierungsindex

Der Teilindex umfasst Indikatoren zu persönlichen Kontakten, zu Informationsflüssen und kultureller Nähe.

ETH Zürich, KOF Globalisie-rungsindex, 2013

politische IndikatorenTeilindex „Politische Globalisierung“ des KOF Globalisierungsindex

Der Teilindex umfasst Indikatoren wie die Anzahl von Auslandsvertretungen und internationaler Verträge, die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen und die Teilnahme an UN Sicherheitsmissionen.

ETH Zürich, KOF Globalisie-rungsindex, 2013

Quelle: Prognos 2014

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

HöhereWertebedeutendabeijeweils„mehrGlobalisierung“.5DieBereinigungumAusreißerist

sowohltechnischalsauchinhaltlichbegründet:Inhaltlich,weilnichtjedeextremeAusprägungen

AusdruckvonGlobalisierungist,6undtechnisch,weilAusreißernachNormierungderIndikatoren

zuverzerrtenWertenführen.

ImnächstenSchrittwerdenzunächstdieökonomischenIndikatorenzueinemTeilindexzusam-

mengefasst.DiesgeschiehtgetrenntfürdieIndikatorenderbeidenThemenfelderTransaktions-

größen und Transaktionsbeschränkungen. Dabei kommt mit der Prinzipalkomponentenanalyse

einstatistischesGewichtungsverfahrenzurAnwendung,dasdiemöglichenLinearkombinationen

derEinzelindikatorenuntersuchtunddieGewichtungsfaktorensowählt,dassdieVarianzderge-

wichteten Summe möglichst groß ausfällt. Auf diese Weise maximiert die Prinzipalkomponen-

tenanalysedie statistischeAussagekraftdes resultierenden Index.Die soerstelltenSubindizes

fürdieeinzelnenThemenfeldergehenjeweilsmit50ProzentGewichtungindenTeilindexWirt-

schaftein.7

ImAnschlusswerdendiedreiTeilindizeszueinemGlobalisierungsindexaggregiert.Dazuwer-

dendiewirtschaftlicheKomponentemit60ProzentunddiesozialesowiediepolitischeKompo-

nentemitjeweils20Prozentgewichtet.DiesebewussteSetzungentsprichtderVorstellung,dass

denökonomischenIndikatorenderGlobalisierunghinsichtlichderwirtschaftlichenEntwicklun-

geneinesLandesdiegrößteBedeutungzukommt.DieüberproportionaleGewichtungderwirt-

schaftlichenKomponenteistdamitimmerinVerbindungmitdenZielsetzungendieserStudiezu

sehenundstelltkeinallgemeinesWerturteilbezüglichderSignifikanzdereinzelnenKomponen-

tenfürdieGlobalisierungdar.

EinzelnederverwendetenZeitreihenweisenLückenauf.FehlendeDatenpunktewerdendabeier-

gänzt:LückeninnerhalbvonZeitreihenwerdenlinearinterpoliert.FehlendeWertezuBeginnoder

amEndeeinerZeitreihewerdendurchdenjeweilsletztenverfügbarenDatenpunktersetzt.Für

denFall,dasseinIndikatorfüreinLandüberdengesamtenZeitraumnichtverfügbarist,wirddie

gesamteZeitreihemittelsRegressionsanalysenimputiert.DazuwirdderIndikatorineinerHilfs-

regressiondurchalleanderenverwendetenIndikatorenerklärt.DasWissenüberdenErklärungs-

gehaltunddieAusprägungendervorhandenenIndikatorenermöglichtes,dennichtverfügbaren

Indikatorzuapproximieren.

Arbeitsschritt 2: Untersuchung der Wirkungszusammenhänge

DasZieldiesesArbeitsschritts istes,denWachstumseffektderGlobalisierungmithilfevonRe-

gressionsanalysenzuquantifizieren.Dieseermöglichenes,denEffekteinzelnerEinflussgrößen

5 ZurNormierungvonIndikatoren,beidenenansteigendeWerte„mehrGlobalisierung“bedeuten,kommtfolgendeFormelzurAn-wendung:(Xj,t–Min(X))/(Max(X)–Min(X))*100.DieGrößeXj,tistdiejeweiligeAusprägungdesIndikatorsfürdasLandjzumZeitpunktt.Max(X)undMin(X)sinddasMaximumunddasMinimumdiesesIndikatorsfüralleLänderundalleZeitpunkte.ZurNormierungvonIndikatoren,beidenenansteigendeWerte„wenigerGlobalisierung“bedeuten,kommtfolgendeFormelzurAn-wendung:(Max(X)–Xj,t)/(Max(X)–Min(X))*100.

6 BeispielsweiseüberschätztderWarenumschlagimHafenvonAntwerpendieeigentlichenExporteundImporteBelgiens.

7 DieWahlderGewichtungderThemenfelderistausderSpezifikationdesKOFGlobalisierungsindexübernommen.

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

aufdiewirtschaftlicheEntwicklungherauszufiltern,indemfürdieEffekteandererErklärungsgrö-

ßenderWirtschaftsentwicklungstatistischkontrolliertwird.

IndenRegressionenwirddiewirtschaftlicheEntwicklungalszuerklärendeVariabledurchdas

prozentualeWachstumderWirtschaftsleistungjeEinwohneroperationalisiert.Alszentraleerklä-

rendeGrößedient der eigenskonzipierteGlobalisierungsindex.DieRegressionsergebnisse für

dieseVariablezeigenan,wiestarkdiewirtschaftlicheEntwicklungdurchdieGlobalisierungge-

triebenwird.VordemHintergrundderBedeutungderGlobalisierungfürdiewirtschaftlicheLeis-

tungsfähigkeiteinerVolkswirtschafterwartenwireinensignifikantpositivenEinflussdieserVa-

riable.

Um sicherzustellen, dass der Einfluss der Globalisierung weder über- noch unterschätzt wird,

müssenweiteremaßgeblicheDeterminantenderWirtschaftsentwicklungberücksichtigtwerden

(Tabelle2).DieerwartetenWachstumseffektedieserVariablenorientierensichsowohlantheore-

tischenÜberlegungenalsauchanempirischenBefunden:

• DieHöhedesBruttoinlandsprodukts jeEinwohnerwirdvordemHintergrundderökonomi-

schenKonvergenztheorieberücksichtigt.8Diesebesagt,dassVolkswirtschaftenmitgeringe-

remBruttoinlandsproduktjeEinwohnertendenzielleinhöheresWirtschaftswachstumaufwei-

sen,wasaufeinennegativenEinflussdieserDeterminantehindeutet.

• EinehöhereGeburtenratehatkurzfristigzurFolge,dasssicheingegebenesWirtschaftswachs-

tumauf einegrößereBevölkerungsbasis verteilt.Dementsprechenderwartenwir, dassdas

prozentualeWachstumderWirtschaftsleistungproEinwohnerkleinerausfällt,jegrößerdie

Geburtenrateist.9

• Hinsichtlichder Investitionstätigkeit (privatundöffentlich)kannhingegenvoneinemposi-

tivenEinflussaufdasWirtschaftswachstumjeEinwohnerausgegangenwerden,daInvestiti-

onenalsDeterminantedesKapitalstockswesentlichzurLeistungsfähigkeiteinerVolkswirt-

schaftbeitragen.

• DieInflationsratedientalsIndikatorfürmakroökonomischeStabilität.EinerniedrigenInfla-

tionsratewirddieFunktionzugeschrieben,dieWirtschaftstätigkeitanzuregen.EinehoheIn-

flationsratekanndagegeneinerÜberhitzungderwirtschaftlichenEntwicklungentgegenwir-

ken.AufBasisdieserÜberlegungenerwartenwireinennegativenEinflussderInflationauf

dasWirtschaftswachstum.10

8 DasBruttoinlandsproduktjeEinwohnergehtmitseinemumzweiJahreverzögertenWertindieRegressionenein,umzuver-meiden,dassdasWirtschaftswachstumjeEinwohneralsabhängigeVariableteilweisemitsichselbsterklärtwird.

9 LangfristigkanneinehöhereGeburtenratepositiveWirkungenaufdasWirtschaftswachstumausüben.DerartigeEffektesindallerdingsnichtGegenstanddervorliegendenUntersuchung.

10 DiesisttheoretischkeinunbedingterZusammenhang.VonnegativenInflationsraten(Deflation)kanneinenegativeWirkungaufdasWachstumerwartetwerden.IndervorliegendenAnalysesindDeflationsphasenmitAusnahmevonJapanallerdingsvonun-tergeordneterBedeutung.

14

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

• Als zentrale Kennzahlen der Finanzpolitik werden sowohl der Staatskonsum als auch die

Schuldenstandsquoteberücksichtigt.WährendvordemHintergrundneoklassischerTheorie

undempirischerBefundedavonausgegangenwerdenkann,dasseinehoheSchuldenstands-

quotemiteinerMinderungdesWirtschaftswachstumseinhergeht,istderEinflussdesstaat-

lichenKonsumsaprioriungeklärt.11EinerseitskanneinhoherStaatskonsumzueinerVer-

drängungprivater Investitionstätigkeit führen.Andererseitskönnenauchmitkonsumtiven

StaatsausgabenaufgrundderzusätzlichenNachfrageprivateInvestitioneninduziertwerden.

• MitdemIndexfürRechtsstaatlichkeitkontrollierenwiraußerdemfürdieGütedesRechtssys-

tems.EingutausgeprägtesRechtssystemgiltalswichtigeVoraussetzungfüreinhohesWirt-

schaftswachstum.

• DieweiterführendeSchulbildungalsProxyfürHumankapitalsollteeinenpositivenEinfluss

aufdasWirtschaftswachstumausüben.

• Zusätzlichkontrollierenwirmittelseiner Indikatorvariable fürdieWeltwirtschaftskriseder

Jahre2008und2009.

DieRegressionsanalysenschließenalle42LänderdesPrognosWeltreportsmiteinundbehandeln

denZeitraumzwischen1992und2011.12DamitstehenfürjedesLandundjedeVariable20Daten-

11 Vgl.ReinhardundRogoff(2010).

12 DadasBruttoinlandsproduktjeEinwohnermitihremumzweiJahrezeitversetztenWertindieRegressioneneingeht,beziehensichdiefürdieRegressionenverwendetenDatenaufdenZeitraumzwischen1990und2011.

Tabelle 2: Potenzielle Einflussgrößen auf das Wirtschaftswachstum als Kontroll-variablen für die Regressionsanalysen

Einflussgrößen des Wirtschaftswachstums

Kontrollvariablen Quelle

Höhe des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in der vorletzten Periode (logarithmiert)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Geburtenrate Geburtenrate pro Frau (logarithmiert) Weltbank, World Development Indicators, 2013

Investitionen Bruttoanlangeninvestionenen (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Inflation Anstieg der Verbraucher-preise (in Prozent)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Staatskonsum Staatliche Konsumausgaben (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Staatsverschuldung Staatsverschuldung (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts)

Internationaler Währungsfonds, 2013

Qualität der Institutionen Index für Rechtsstaatlichkeit (Skala von 0 bis 10) Fraser Institute, 2013Weiterführende Schulbildung Anzahl der Besucher des Sekundarschulwesens

geteilt durch die Anzahl aller Berechtigter für das Sekundarschulwesen (in Prozent)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Krisenindikator 2008–2009 Indikatorvariable mit Wert 1 für die Jahre 2008–2009 und Wert 0 für alle übrigen Jahre.

Quelle: Prognos 2014

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

punktezurVerfügung.DieserDatenstrukturwirddurchdenEinsatzspeziellerPanel-Regressions-

modelleRechnunggetragen.13

BeidergenauenSpezifikationdesRegressionsmodellsmüssenzweipotenzielleProblemquellen

berücksichtigtwerden:unbeobachteteHeterogenitätunddiemöglicheEndogenitätverschiedener

Einflussgrößen.

UnbeobachteteHeterogenitätberuhtaufdemUmstand,dassselbsteinesorgfältigeAuswahlder

Bestimmungsgrößennichtgewährleistenkann,dassalleUnterschiedezwischendenbetrachte-

ten Ländern adäquat berücksichtigt sind. Sind diese unbeobachteten Eigenschaften weder mit

derzuerklärendenVariablenochmitdenberücksichtigtenBestimmungsgrößenkorreliert,ent-

stehthierausnochkeineKomplikation.Trifftdiesnichtzu,wirdunbeobachteteHeterogenitätzu

einemProblem,daderErklärungsgehaltunbeobachteterEigenschaften fälschlicherweiseande-

renBestimmungsgrößenzugeordnetwird.ImErgebnisführtunbeobachteteHeterogenitätdamit

zuverzerrtenSchätzergebnissenfüralleBestimmungsgrößen.AusdiesemGrundwerdeninder

vorliegendenAnalysesogenannteFixed-Effects-Modelleverwendet.DiesekontrollierenfürUnter-

schiedezwischendenLändern,dieüberdenbetrachtetenZeitraumalsnäherungsweisekonstant

geltenkönnen.14

Endogenitätsproblemetretenbeispielsweisedannauf,wennzwischenderzuerklärendenVaria-

bleundeinerodermehrerenDeterminantenwechselseitigeAbhängigkeitenbestehen.Solchein

ZusammenhangkannunteranderemfürdieInvestitionstätigkeitunddasWirtschaftswachstum

vermutet werden: Eine hohe Investitionstätigkeit begünstigt das Wirtschaftswachstum (und ist

zudemTeildesWachstums),währenddiegutewirtschaftlicheEntwicklunggleichzeitigzueinem

positivenInvestitionsklimaführt.InsolchenFällenergibtsichdieSchwierigkeit,dassnichtunter-

schiedenwerdenkann,welcheVeränderungeninderDeterminantediezuerklärendeVariablebe-

einflussenundbeiwelchenVeränderungendieumgekehrteKausalitätgilt.Endogenitätsprobleme

führenebenfallszuverzerrtenSchätzergebnissen.

Um die potenzielle Endogenitätsproblematik zu berücksichtigen, kommen in der vorliegenden

StudieInstrumentenvariablen-Schätzmethoden(kurz:IV-Methoden)zurAnwendung.Beidiesem

zweistufigenVerfahren(auchzweistufigesKleinste-Quadrate-Verfahrengenannt)werdenjeneVa-

riablen,beideneneinEndogenitätsproblemvermutetwird,inzweiTeileaufgespalten:einenin

BezugaufdiezuerklärendeVariableexogenenTeilundeinenendogenenTeil.ImzweitenSchritt

desVerfahrens,dereigentlichenRegression,wirdnurderexogeneTeildesursprünglichenRe-

gressorsberücksichtigt.AufdieseWeiseistgewährleistet,dassinderendgültigenRegressionkein

Endogenitätsproblemmehrbesteht.UmdieseMethodeanwendenzukönnen,wirdfürjedepoten-

13 AlleAnalysenwurdenmitdemStatistikprogrammStata12durchgeführt.

14 WirtestendasFixed-Effects-ModellineinemVergleichmiteinemeinfachenOLS-Modell(Kleinste-Quadrate-Schätzer).Dasun-restringierteFixed-Effects-ModellenthältdabeieineKonstanteund41 länderspezifische Indikatorvariablen.DasrestringierteOLS-ModellenthältnurdieKonstante.DerLR-TestzwischenbeidenModellenprüft,obdieimpliziteRestriktionderländerspezi-fischenIndikatorvariablenaufdenWert0gerechtfertigtist.DieTestergebnisseverwerfendieseHypothesejedoch.DasFixed-Ef-fects-ModellerscheintvordiesemHintergrundalsdieüberzeugendereAlternative.

16

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

ziellendogeneBestimmungsgröße(mindestens)eineInstrumentenvariablebenötigt.Diesemuss

mitderendogenenBestimmungsgrößehochkorreliertsein,gleichzeitigErklärungsgehaltfürdie

zuerklärendeGrößebesitzen,abernichtvomselbenEndogenitätsproblembetroffensein.

IndervorliegendenStudiewerdenzeitlichumeinJahrzurückversetzteZeitreihenderpotenzi-

ellendogenenVariablenalsInstrumentenvariablenverwendet.UnterderAnnahme,dassdieer-

klärendenVariablenvonGegenwarts-undVergangenheitswertenderWachstumsratedesBrutto-

inlandsproduktsaffektiertseinkönnen,nichtabervonzukünftigenRealisationen,erfüllendiese

ZeitreihenalleAnforderungenangeeigneteInstrumentenvariablen.AufBasisdieserVorgehens-

weisewurdemitderInvestitionstätigkeitundderGeburtenratefürzweiVariablendieAnnahme

derExogenitätverworfen.15

DieErgebnissederRegressionsanalysenlassensichhinsichtlichdesEffektsderGlobalisierung

folgendermaßeninterpretieren:SteigtderGlobalisierungsindexumeinenPunkt,erhöhtsichdas

WachstumdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerumbProzentpunkte,wobeibderHöhedes

geschätztenWachstumseffektsderGlobalisierungentspricht.DazueinBeispiel:DasWirtschafts-

wachstumjeEinwohnerbetrage2,5Prozent,derSchätzerfürdenEffektderGlobalisierungsei

b=0,2.IndiesemFallwürdederAnstiegdesGlobalisierungsindexumeinenPunktzueinerErhö-

hungdesWirtschaftswachstumsvon2,5auf2,7Prozentführen.DieserZusammenhangistfüralle

betrachtetenLänderunddengesamtenUntersuchungszeitraumkonstant.

DiesesWissenumdieSensitivitätdesWirtschaftswachstumsjeEinwohnerhinsichtlichderGloba-

lisierungwirdimnächstenArbeitsschrittdazuverwendet,dieglobalisierungsinduziertenWachs-

tumsgewinnedereinzelnenLänderzuquantifizieren.

Arbeitsschritt 3: Kür des „Globalisierungsweltmeisters“

DieQuantifizierungderglobalisierungsinduziertenWachstumsgewinneerfolgtinzweiTeilarbeits-

schritten:

• ImerstenSchrittwirdfürjedesLandberechnet,welcheWachstumsratensichbeieinerStag-

nationderGlobalisierungergebenhätten.DazuwerdendiejährlichenVeränderungendesGlo-

balisierungsindexmitdemSchätzerfürdieHöhedesGlobalisierungseffektsmultipliziertund

vondenhistorischenWertenderWachstumsratensubtrahiert.

• AusgehendvomBruttoinlandsproduktzuBeginndesUntersuchungszeitraumsundunterAn-

wendungderneuberechnetenWachstumsratenergibtsichfürjedesLandeinkontrafaktischer

Wachstumspfad,derdenWirtschaftsverlaufbeieinerStagnationderGlobalisierungabbildet.

15 FürdenTestaufgemeinsameExogenitätunterschiedlicherVariablenkombinationenwurdedieOption„endog“desStata-Befehls„xtivreg2“verwendet.DieEndogenitätderGeburtenratekorrespondiertmitempirischenErgebnissen,dieeinenZusammenhangzwischenwirtschaftlicherEntwicklungundderFertilitätfeststellenkonnten.Vgl.BarroundLee(1994).

17

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

DurchdenVergleichzwischendenhistorischenWertendesBruttoinlandsproduktsundjenen,die

sichaufdemkontrafaktischenWachstumspfadergeben,lassensichdieglobalisierungsinduzier-

tenWachstumsgewinneundVerlustedereinzelnenLändertabellierenundvergleichen.Fürdie

abschließendeBestimmungdes„Globalisierungsweltmeisters“istmaßgeblich,welchesLandim

Zeitraumzwischen1990und2011globalisierungsbedingt die größtenEinkommensgewinne je

Einwohnererzielenkonnte.

2.1.2 Zukunftsszenarien zu Globalisierungsentwicklungen

MitdenSzenarienrechnungensollaufgezeigtwerden,welcheBedeutungdiezunehmendewelt-

weiteVernetzungauchinZukunftfürdiewirtschaftlicheEntwicklunghabenkann.Dazuwerden

zweiunabhängigeSzenarienkonzipiert.

ImSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“wirdangenommen,dassdieGlobalisierungimVer-

gleichzumZeitraumzwischen1990und2011miteineinhalbfacherGeschwindigkeitvoranschrei-

tet.DieabsoluteZunahmederGlobalisierungsgeschwindigkeitsollimSzenariodabeifüralleLän-

dergleichhochausfallen.DieseFestlegunghatzweiwünschenswerteEigenschaften.Zumeinen

istderAnstiegderGlobalisierungsgeschwindigkeitdamitfüralleLändervergleichbar.Zusätzlich

wirdeinerelativeAngleichungderGlobalisierungsgeschwindigkeitenerreicht:Staaten,dieihren

GradderVernetzungimEx-Post-Zeitraumvergleichsweiseschwachausbauenkonnten,steigernin

diesemSzenarioihreGlobalisierungsgeschwindigkeitstärkeralsjeneLändermitrelativgesehen

hoherGlobalisierungsgeschwindigkeit.DieSzenarienvorgabeimpliziertsomiteinenrealistischen

AufholprozessvonLändern,dieindenletztenbeidenJahrzehntenverhältnismäßiggeringeGloba-

lisierungsfortschritteerzielenkonnten.

ImSzenario„DivergierendeGlobalisierung“kommtdieGlobalisierungindenEuro-LändernGrie-

chenland,PortugalundSpanienzumErliegen.DasSzenariozeigtdamitdieverstecktenRisiken

auf,diesichfürdieseLänderalleindurcheineStagnationdesVernetzungsgradsmitderübrigen

Weltergeben.

BeideSzenarienwerdenmitdemmakroökonomischenWeltmodellVIEWderPrognosumgesetzt

(Kasten1).AlsAusgangspunktfürdieSzenarienrechnungendientdabeidieVorhersagedesPro-

gnosWeltreports2013.DieserBasisprognosekommtdiewichtigeFunktionzu,als„wahrschein-

lichstesSzenario“oderReferenzentwicklungeinenAnkerpunktzusetzen,aufBasisdessendie

ausdenSzenarienvorgabenresultierendenVeränderungensimuliertwerdenkönnen.Dieimpli-

ziteAnnahme,dieBasisprognoseseimiteiner„normalenGlobalisierungsentwicklung“verein-

bar,istgerechtfertigt,dafürdieseReferenzentwicklungkeineBrücheinderGlobalisierungsdy-

namikangenommenwerden,sondernmöglichstwahrscheinlicheVerläufe füralleFacettender

wirtschaftlichenEntwicklung.

18

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Kasten 1: Das Prognos Weltwirtschaftsmodell VIEW

VIEWisteinumfassendesmakroökonomischesModell.EsbehandeltnebenderEntste-

hungundVerwendungderproduziertenGüterundDienstleistungenauchdenArbeits-

marktunddieöffentlichenFinanzenundverbindetdabeiallebeteiligtenLändersystema-

tischüberExporte,Importe,Wechselkurseetc.miteinander.

MithilfediesesglobalenPrognose-undSimulationsmodellslässtsichdetailliertundkon-

sistentdiezukünftigeEntwicklungderWeltwirtschaftdarstellen.InteraktionenundRück-

kopplungenzwischeneinzelnenLändernwerdenindemModellexpliziterfasstundmo-

delliert.SeineanalytischeAussagekraftgehtdaherweitüberdieisolierterLändermodelle

mitexogengegebenenweltwirtschaftlichenRahmenbedingungenhinaus.Inderaktuellen

VersionumfasstVIEWdie42gemessenanderWirtschaftsleistungwichtigstenLänderder

Weltunddamitüber90ProzentderglobalenWirtschaftsleistung.

AusgehendvonzentralenexogengesetztenParameternwieetwaderDemographie,der

zukünftigenEntwicklungdesinternationalenÖlpreisesoderderKonsolidierungsvorgaben

fürdiestaatlichenHaushaltewerdenmitVIEWPrognosenfürdieWeltwirtschaftunddie

einzelnenLändererstellt.DarüberhinausermöglichtVIEWdieBetrachtungverschiedens-

terSzenarien,indenenz.B.alternativeEntwicklungenineinemLandinallihrenKonse-

quenzenfürdieanderenLänderbisinsDetaildargestelltwerdenkönnen.

DieSimulationderunterschiedlichenGlobalisierungsentwicklungenerfolgtüberihreAuswirkun-

genaufdieAußenhandelsdynamik.WichtigsteStellgrößeistdabeidieWachstumsratederWaren-

importe,die imjeweiligenSzenarioalsVeränderungzurBasisprognosevorgegebenwird.16Die

WachstumsratederWarenexporteresultiertindenSzenariendagegenausdenverändertenIm-

portverläufenunddenimModellberücksichtigteninternationalenHandelsverflechtungen.17Mit

demAußenhandelwirdnichtnureinerderbedeutendstenWirkungskanälederGlobalisierungauf

diewirtschaftlicheEntwicklungmodelliert.AufgrundderdetailliertenDarstellungbilateralerHan-

delsverbindungeninVIEWisterimModellbestmöglichgeeignet,dievielschichtigenAuswirkun-

genderweltweitzunehmendenVernetzungdarzustellenundzuanalysieren.

DiekonkreteUmsetzungderzusimulierendenGlobalisierungsentwicklunginSzenarienvorgaben

bezüglichderWachstumsratenderImporteerfolgtvordemHintergrundderEx-Post-Entwicklung

derImporteimZusammenspielmitderdesGlobalisierungsindex:

16 WirverzichtenandieserStellebewusstdarauf,sowohlGüter-alsauchDienstleistungsimportezuexogenisieren.InhaltlichwärenkeinegroßenUnterschiedeindenErgebnissenfürdieSzenarienrechnungenzuerwarten,dadieGüterimportefürfastallebe-trachtetenLändermehrals90ProzentderGesamtimporteausmachen.TechnischistdieseVorgehensweisegeboten,dajedeexo-geneSetzungeinenEingriffindieLogikdesModellsbedeutet.

17 EinegleichzeitigeExogenisierungderGüterexporteundderGüterimportewärenichtmitdengegebenenundimModellberück-sichtigten internationalen Handelsverflechtungen vereinbar. Eine solche Vorgehensweise würde wesentliche Merkmale derweltwirtschaftlichenWirkungszusammenhängemissachtenunddamitnichtzusinnvollenErgebnissenführen.

19

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

• FürdasSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“wirdzunächstderdurchschnittlichejährli-

cheAnstiegdesGlobalisierungsindexüberalleLänderzwischen1990und2011ermittelt.Die

HälftediesesWertsbildetdieSzenarienvorgabebezüglichderabsolutenBeschleunigungder

Globalisierung.DieseistfüralleLändergleichhoch.18Umfestzustellen,welcherEinflusssich

darausfürdenAußenhandeleinesjedenLandesableitenlässt,wirdanschließendaufBasis

vonEx-Post-Datenermittelt,wievielzusätzlichesWachstumsichausdieserVorgabefürdie

WarenimporteeinesLandesergeben.DazuwirddiedurchschnittlicheWachstumsratederWa-

renimporteimEx-Post-ZeitrauminsVerhältniszurdurchschnittlichenjährlichenDifferenzdes

GlobalisierungsindexgesetztundanschließendmitderSzenarienvorgabe fürdiebeschleu-

nigteGlobalisierungsgeschwindigkeitmultipliziert.

• DieVorgabenfürdasSzenario„DivergierendeGlobalisierung“betreffenausschließlichGrie-

chenland, Portugal und Spanien, für die eine Stagnation der Globalisierung angenommen

wird.UmdieseEntwicklungabzubilden,werdenfürjedesLanddiejährlichenWachstumsra-

tenderWarenimporteinsVerhältniszurdurchschnittlichenjährlichenVeränderungdesGlo-

balisierungsindexgesetzt.DasErgebnisdieserRechnunggibtan,wiestarkdiezunehmende

Globalisierung indeneinzelnenLändernmit einerVeränderungderWarenimporteeinher-

ging.DaimSzenarioeineStagnationdesVernetzungsgradesmodelliertwerdensollunddie

BasisprognoseannahmegemäßmiteinerimhistorischenKontextnormalenGlobalisierungs-

entwicklungvereinbarist,könnendieSzenarienvorgabenfürdieWachstumsratenderWaren-

importealsDifferenzderWachstumsrateninderBasisprognoseunddenwiebeschriebenbe-

rechneten,globalisierungsbedingtenWachstumsratenbestimmtwerden.

18 UmAusreißernvorzubeugen,wirddersimulierteabsoluteAnstiegdesGlobalisierungsindexaufmaximal200ProzentdesAn-stiegsimZeitraumzwischen1990und2011begrenzt.

20

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.2 Globalisierungsindex: Ergebnisse

In diesem Abschnitt werden zunächst die Ergebnisse der deskriptiven Analyse des Globalisie-

rungsindexdargestellt.DaraufaufbauendwerdendieRegressionsergebnissebezüglichderWir-

kungszusammenhängezwischenderGlobalisierungunddemWachstumdesBruttoinlandspro-

duktsausgewertet.SchließlichwirdanhandderglobalisierungsbedingtenEinkommensgewinne

der„Globalisierungsweltmeister“bestimmt.

2.2.1 Deskriptive Auswertung des Globalisierungsindex

DieAnalysedesGlobalisierungsindexzeigt,dassmitIrland,denNiederlandenundBelgienvor

allem hoch entwickelte, gut vernetzte sowie tendenziell kleinere Volkswirtschaften besonders

hoheAusprägungendesGlobalisierungsniveausaufweisen(Tabelle3).

GrößerehochentwickelteNationenwiebeispielsweiseDeutschland,Frankreich,ItalienoderSpa-

nienplatzierensichdagegenimMittelfeld.AuffallendistindiesemKontextdievergleichsweise

gutePositiondesVereinigtenKönigreichs.DieSchlusslichterimGlobalisierungsindexsindmit

LändernwieChina,BrasilienundIndienhauptsächlichdiegroßenSchwellenländer.DieseErgeb-

nissesinddamitvergleichbarmitResultatenandererGlobalisierungsindizes(Kasten2).

Tabelle 3: Globalisierungsindex für das Jahr 2011 Rang Land Globalisierungsindex Rang Land Globalisierungsindex

1 Irland 91,00 22 Griechenland 63,552 Niederlande 89,30 23 Slowenien 63,143 Belgien 89,00 24 Italien 63,134 Vereinigtes Königreich 82,44 25 Chile 62,375 Dänemark 80,95 26 Israel 61,846 Schweden 79,58 27 Bulgarien 61,697 Österreich 78,16 28 Polen 60,798 Ungarn 77,56 29 Vereinigte Staaten 60,749 Schweiz 77,43 30 Lettland 58,47

10 Finnland 76,71 31 Rumänien 56,4911 Portugal 75,66 32 Litauen 56,3712 Estland 73,89 33 Japan 50,0613 Frankreich 72,98 34 Türkei 48,8014 Tschechien 70,78 35 Südafrika 48,6215 Spanien 69,70 36 Südkorea 47,7516 Kanada 69,29 37 Russland 43,4517 Deutschland 69,23 38 Mexiko 42,3318 Slowakei 68,60 39 China 40,9119 Neuseeland 68,56 40 Brasilien 40,0820 Norwegen 68,03 41 Argentinien 34,5121 Australien 67,13 42 Indien 32,41

Quelle: Prognos 2014

21

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Kasten 2: Vergleich des Globalisierungsindex mit dem New Globalization Index19, dem Globalisierungsindex von Ernst & Young und der Economic Intelligence Unit (EIU)20 sowie dem KOF Globalisierungsindex21

FürdenVergleich verschiedener GlobalisierungsindizeswurdendieRangfolgen der In-

dizesaufdieListederindieserStudiebetrachtetenLänderverkürzt(Tabelle4).DerVer-

gleichergibtzunächstvieleGemeinsamkeiten.KleineundhochentwickelteStaatensowie

dasVereinigteKönigreichbelegeninallenbetrachtetenIndizesdievorderenRänge.Große

undhochentwickelteVolkswirtschaftenwieDeutschland,Frankreich,Italien,Kanadaoder

SpaniennehmenPlätzeimMittelfeldein.DieVereinigtenStaatenundJapansinddagegen

inallenIndizesnurimhinterenMittelfeldplatziert.DieletztenRängeindenGlobalisie-

rungsindizesbelegendurchwegdiegroßenSchwellenländer.

DerVergleichderIndizesoffenbartaberauchUnterschiede.Sobeträgtdiedurchschnittli-

cheabsoluteAbweichungderRanglistenplätzezwischendemindieserStudieverwendeten

GlobalisierungsindexunddemNewGlobalizationIndex4,2Ränge.Dieentsprechenden

WertefürdenGlobalisierungsindexvonErnst&Young/EIUunddenKOFGlobalisierungs-

index betragen 3,6 und 2,2 Ränge. Den relativ großen Abweichungen im New Globali-

zationIndexliegtmitdemJahr2005zumeineneinältererDatenstandzuGrunde,zum

anderendieTatsache,dassfürdiesenIndexalleHandelsströmemitderDistanzzumje-

weiligenHandelspartnergewichtetwerden.DieseHerangehensweisebewirkt,dassgloba-

lergegenüberregionalemHandelhöhergewichtetwird,wasbeispielsweisefürArgenti-

nienundSüdafrikazueinerVerbesserungderRanglistenpositionführt,fürUngarnund

TschechiendagegenzueinerVerschlechterung.DieUnterschiedefürdenIndexvonErnst

&Young/EIUergebensichmaßgeblichdurchUnterschiedeindenbetrachtetenIndikatoren

undderenGewichtung.SowirdimIndexvonErnst&Young/EIUbeispielsweisedieMobili-

tätvonArbeitskräftenberücksichtigt,wasindemindieserStudieverwendetenIndexnicht

derFallist.DagegenfindendiepolitischenAspektederGlobalisierungimIndexvonErnst

&Young/EIUkeineBerücksichtigung,waspolitischvergleichsweisestarkvernetzteLän-

derwieÖsterreich,PortugaloderdieTürkeibenachteiligt.DieAbweichungeninderRang-

folgedesKOFGlobalisierungsindexfallenvergleichsweiseniedrigaus,wasaufgrundder

konzeptionellenÜbereinstimmungzudemindieserStudieverwendetenGlobalisierungs-

indexnichtüberraschenkann.UnterschiedeergebensichaufgrundderdifferierendenGe-

wichtungenderTeilindizeshauptsächlichfürEstland,dessenvergleichsweisehoherWert

fürdenTeilindexWirtschaftzueinerVerbesserungderRanglistenpositionimhierverwen-

detenIndexführt.

19 Vgl.Vujakovic(2010).

20 Vgl.Ernst&Young(2013).DerIndexvonErnst&Young/EIUbasiertaufeinerUmfrageunterWirtschaftsfachleutenausdemJahr2012,ergänztumDatenausamtlichenStatistiken.

21 DieindieserBetrachtungverwendeteRangfolgedesKOFGlobalisierungsindexausdemJahr2013beziehtsichaufdasJahr2010.

22

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 4: Differenz der Platzierungen zwischen dem Globalisierungsindex und anderen Indizes

Rang im Globa-lisierungsindex

Land New Globalization Index

Ernst & Young, EIU KOF Globalization Index

1 Irland 0 0 –12 Niederlande 0 –1 03 Belgien –2 0 14 Vereinigtes Königreich 0 –3 –55 Dänemark –2 0 16 Schweden –3 –1 –27 Österreich 3 –8 58 Ungarn –15 1 09 Schweiz 5 4 –2

10 Finnland –4 0 –211 Portugal –10 –17 312 Estland 1 – –1013 Frankreich 1 0 –214 Tschechien –8 –2 215 Spanien –2 –3 116 Kanada 7 2 517 Deutschland 4 9 –118 Slowakei 6 9 319 Neuseeland 4 1 –420 Norwegen 7 –4 021 Australien 3 –1 322 Griechenland –5 –8 423 Slowenien –3 – 024 Italien 3 –4 425 Chile –2 –3 –626 Israel 4 8 –227 Bulgarien 0 7 –428 Polen 0 4 529 Vereinigte Staaten 4 6 230 Lettland –4 – –231 Rumänien –11 1 032 Litauen – – 333 Japan –6 –2 –334 Türkei –8 –4 235 Südafrika 9 –5 036 Südkorea –2 6 –137 Russland 3 –2 338 Mexiko 2 5 039 China 7 2 040 Brasilien 0 3 041 Argentinien 8 0 042 Indien 6 0 0

Anmerkung: Die Differenz der Ranglistenposition eines Landes wird berechnet als Ranglistenposition des Landes im in dieser Studie verwendeten Globalisierungsindex minus der Ranglistenposition im jeweiligen Vergleichsindex. „–“ zeigt an, dass das betreffende Land im jeweiligen Index nicht betrachtet wird.Quelle: Prognos 2014

23

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

EinBlickaufdieTeilindizesgibtAufschlussdarüber,wiedieRangfolgeimGesamtindexzubewerten

ist(Tabelle5).DieSpitzenpositionenIrlands,derNiederlandeundBelgiensresultierenbeispielsweise

aushohenWertenindenTeilindizesWirtschaftundSoziales.AberauchimTeilindexPolitikweisen

diedreiGesamtspitzenreiterhoheWerteauf,auchwennhierandereLänderdieerstenPlätzebelegen.

Die niedrigen Werte des Globalisierungsindex für die großen Schwellenländer mögen zunächst

überraschen,spiegelnsichaberindurchwegschlechtenPositionenfürdieseLänderindenTeilin-

dizesWirtschaftundSozialeswider.22EineUrsachediesesResultatsistdieNormierungallerTrans-

aktionsgrößendesTeilindexWirtschaftmitderGrößederjeweiligenVolkswirtschaft(Kasten3).23

Kasten 3: Die Position Chinas im Globalisierungsindex

ChinanimmtimGesamtindexden39.Platzein.DiesesErgebnisistmaßgeblichdurchden

niedrigenWertChinasfürdenTeilindexWirtschaftbestimmt.WasvordemHintergrund

vonChinasBedeutungfürdieWeltwirtschaftüberraschenmag,lässtsichmitBlickaufdie

WerteChinasfüreinzelneIndikatorenerklären:

ZumeinenmussmansichvorAugenführen,dassimTeilindexWirtschaftnichtnurTransak-

tionsgrößen,sondernauchsolcheIndikatorenenthaltensind,dieBeschränkungenvonTrans-

aktionenmessen.HiernimmtChinaaufgrundseinerrestriktivenHandelspolitikfürallevier

IndikatoreneinenderhinterenPlätzeein.AmstärkstenausgeprägtistdiesfürdenIndikator

Kapitalkontrollen.Mit3,0von10PunktenweistChinafürdiesenIndikatordendrittniedrigs-

tenWertallerbetrachtetenLänderaus.ZumVergleich:SpitzenreiterimGlobalisierungsindex

wieIrlandoderdieNiederlandeverzeichnenhierWertezwischen8und9Punkten.

ZumanderenweistChinaauchfürdieIndikatorendesThemenfelds„Transaktionsgrößen“

imVergleichzuanderenVolkswirtschaftenkeinesehrgünstigenWerteauf.DiesgiltfürPort-

folioinvestitionen(10,5ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktundRang38)genauso

wiefürausländischeDirektinvestitionen(15ProzentinRelationzumBruttoinlandsprodukt

undRang42)undHandelmitDienstleistungen(6ProzentinRelationzumBruttoinlandspro-

duktundRang39).SelbstimWarenhandelbelegtChinamit46ProzentinRelationzumBrut-

toinlandsprodukt„nur“Rang29allerbetrachtetenLänder.EinedermaßgeblichenUrsachen

fürdieseBefundeist,dassdieabsolutenTransaktionsgrößeneinesLandesfürdenGlobalisie-

rungsindexjeweilsmitdemBruttoinlandsproduktnormiertwerden.InabsolutenWertenbe-

legtChinabeispielsweisefürdenWarenhandelmitnominalüber2,4BillionenEuroRang2

hinterdenVereinigtenStaatenundweistdamitdasFünffachedesHandelsvolumensvonBel-

gienauf.BetrachtetmandieseZahlenalsProzentwerte inRelationzumBruttoinlandspro-

duktdesjeweiligenLandes,soverzeichnetBelgienknappdreiMalsohoheWertewieChina.

22 IngeringeremMaßegiltdiesauchfürdenTeilindexPolitik.

23 ErgebnisseausderempirischenForschungzeigen,dassauchmethodischeVorgehensweisen,diegroßeVolkswirtschaftenweni-gerstark„benachteiligen“,zuähnlichenErgebnissenführen,vgl.z.B.Vujakovic(2010).

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 5: Teilindizes des Globalisierungsindex für das Jahr 2011Rang Land Wirtschaft Rang Land Soziales Rang Land Politik

1 Irland 88,36 1 Irland 99,43 1 Italien 99,752 Niederlande 84,97 2 Österreich 98,27 2 Frankreich 99,483 Belgien 82,74 3 Belgien 98,21 3 Belgien 98,574 Vereinigtes Königreich 74,17 4 Schweiz 97,01 4 Spanien 97,985 Estland 72,93 5 Niederlande 97,00 5 Österreich 97,816 Dänemark 72,12 6 Kanada 96,73 6 Vereinigtes Königreich 97,117 Schweden 71,34 7 Dänemark 93,34 7 Schweden 95,898 Ungarn 69,48 8 Frankreich 93,29 8 Brasilien 95,729 Finnland 68,38 9 Portugal 92,87 9 Portugal 95,31

10 Schweiz 65,24 10 Vereinigtes Königreich 92,56 10 Dänemark 95,0311 Österreich 64,90 11 Tschechien 90,13 11 Kanada 95,0312 Portugal 63,37 12 Norwegen 89,48 12 Niederlande 94,5713 Neuseeland 61,21 13 Deutschland 88,94 13 Schweiz 94,4514 Tschechien 59,04 14 Slowakei 88,72 14 Argentinien 94,4015 Frankreich 57,37 15 Schweden 87,99 15 Türkei 94,0016 Chile 56,81 16 Spanien 87,92 16 Deutschland 93,3317 Slowakei 56,43 17 Finnland 87,57 17 Indien 92,8118 Lettland 55,09 18 Ungarn 86,94 18 Vereinigte Staaten 92,8119 Bulgarien 54,76 19 Griechenland 86,74 19 Norwegen 92,7620 Deutschland 54,63 20 Australien 85,98 20 Griechenland 92,6321 Spanien 54,19 21 Polen 82,55 21 Ungarn 92,4322 Australien 52,65 22 Vereinigte Staaten 81,98 22 Australien 91,7423 Norwegen 52,64 23 Italien 80,09 23 Rumänien 91,4424 Slowenien 51,74 24 Estland 79,29 24 Polen 91,2025 Kanada 51,56 25 Slowenien 78,00 25 Finnland 90,8626 Litauen 51,44 26 Neuseeland 77,40 26 Irland 90,5127 Israel 50,39 27 Israel 76,66 27 Chile 89,9328 Griechenland 46,13 28 Lettland 73,74 28 Südkorea 89,7829 Italien 45,27 29 Rumänien 70,50 29 Japan 89,6430 Polen 43,40 30 Russland 70,49 30 Südafrika 87,6831 Vereinigte Staaten 42,97 31 Litauen 70,27 31 Tschechien 86,6732 Rumänien 40,18 32 Japan 67,63 32 China 85,4633 Südafrika 36,26 33 Türkei 67,33 33 Russland 85,1334 Südkorea 34,93 34 Bulgarien 60,14 34 Slowakei 84,9835 Mexiko 31,08 35 Chile 51,49 35 Bulgarien 84,0436 Japan 31,01 36 Mexiko 48,70 36 Slowenien 82,4837 Türkei 27,56 37 China 48,11 37 Neuseeland 81,7538 China 23,65 38 Argentinien 47,93 38 Israel 81,3939 Brasilien 22,15 39 Südafrika 46,61 39 Estland 71,3640 Russland 20,54 40 Südkorea 44,20 40 Mexiko 69,7441 Indien 14,12 41 Brasilien 38,24 41 Litauen 57,2342 Argentinien 10,07 42 Indien 26,89 42 Lettland 53,34

Quelle: Prognos 2014

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

HochentwickelteVolkswirtschaften,diefürdenGesamtindeximMittelfeldplatziertsind,weisen

imTeilindexPolitikSpitzenpositionenauf.DiesgiltinsbesonderefürItalien,FrankreichundSpa-

nienundingeringeremMaßauchfürDeutschland.ImTeilindexSoziales,aberbesondersimTeil-

indexWirtschaftsinddieseLänderzumeistnurimMittelfeldplatziert.InsbesondereDeutschland

belegt,obgleich langeZeitExportweltmeister,durchwegnurmittlereRanglistenplätze.Fürden

TeilindexWirtschaftistderAbstandDeutschlandsgemesseninIndexpunktenzurSpitzengruppe

besondersgroß.

UmeinigeTeilaspektedieserErgebnissebessereinordnenzukönnen,istesillustrativ,sichlän-

derspezifischeUnterschiedefüreinigeIndikatorenvorAugenzuführen.Beider Interpretation

vonAusprägungeneinzelnerIndikatorenistjedochzubeachten,dasshoheoderniedrigeWerte

mitkeinerWertungverbundensind.AlsGradmesserfürTeilaspektederVernetzungdesjewei-

ligenLandesmitderübrigenWeltkommt ihnenaberentscheidenderErklärungsgehalt fürdie

RangfolgeimGesamtindexoderindenTeilindizeszu.

BeispielsweiselässtsichderrelativgeringeWertdesGlobalisierungsindexfürDeutschlandzu-

mindestteilweisedurchGrößeneffekteerklären.SolagdieSummeausWarenexportenundWa-

renimportenimJahr2011beirund2BillionenEurounddamitüberviermalsohochwiedieBel-

giens.InRelationzumBruttoinlandsproduktverkehrtsichdieseReihenfolge:Belgienexportierte

undimportierteWarenimWertvonrund128ProzentinRelationzuseinerWirtschaftsleistung.

DiesersogenannteOffenheitsgrad liegt fürDeutschlandbei rund77Prozent.ÄhnlicheZusam-

menhängeergebensichauchfürandereWirtschaftsindikatoren.

EinweitererGrundfürdieSpitzenpositionenIrlands,derNiederlandeundBelgiensunddemver-

gleichsweiseschlechtenAbschneidenDeutschlandsistingeographischenGegebenheitensowiein

derStrukturderFinanzmärktezusuchen.SoverzeichnenbeispielsweisedieNiederlandeundBel-

gienauchaufgrundihrergutausgebautenHafeninfrastruktureinensehrhohenAußenhandel.Ir-

landweistdagegenastronomische1.300ProzentanPortfolioinvestitioneninRelationzumBrutto-

inlandsproduktaus.AuchbeidenausländischenDirektinvestitionenbelegtIrlandmitknapp261

Prozent inRelationzumBruttoinlandsprodukteinenSpitzenplatz.ZumVergleich:Deutschland

verzeichnethierlediglichWertevon143beziehungsweise60Prozent.VordemselbenHintergrund

istderhoheWertdesTeilindexWirtschaftfürdasVereinigteKönigreichzubewerten,dasindie-

serRanglistevomstarkenFinanzplatzLondonprofitiert.

EinBlickaufdieEntwicklungdesGlobalisierungsindexseitdemJahr1990zeigt,dassdieRang-

folgeindenletzten21JahrennurgeringenVeränderungenausgesetztwar(Abbildung1,Tabelle

28bisTabelle32inAnhangA).WährendfürdiemeistenStaatenbeidenIndexwertenwieerwar-

teteineAufwärtsbewegungzubeobachtenist,fälltdieserfüralleLänderrelativgleichmäßigaus.

DieSpitzengruppeausIrland,denNiederlandenundBelgienistseitBeginndesBeobachtungs-

zeitraumsunverändert.ÄhnlichverhältessichmitdenPlatzierungenderSchwellenländer,auch

wennhierleichteAufholtendenzenzubeobachtensind.

26

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Damit lässtsichfesthalten,dassvorallemkleinere,aberhochentwickelteVolkswirtschaftenzu

denamstärkstenglobalisiertenLändernderWeltzählen.DiesenRangverdankendieLänderzum

Teil ihreninRelationzurWirtschaftsleistunghohenWertenfürdieWirtschaftsindikatoren.Die

europäischen Kernstaaten belegen mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs dagegen Plätze

imMittelfeld,wasmaßgeblichdurchdiemäßigenWertederWirtschaftsindikatorenhervorgeru-

fenistunddurchdiehoheGewichtungdiesesTeilindexnochverstärktwird.DiegroßenSchwel-

lenländerbildendieSchlussgruppeimGlobalisierungsindex,weisenimZeitverlaufabereinehö-

hereDynamikauf.

Quelle: Prognos 2014

Abbildung 1: Ausprägungen des Globalisierungsindex für ausgewählte Länder im Zeitraum von 1990 bis 2011

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Vereinigtes Königreich

Vereinigte Staaten

Russland

Niederlande

Japan

Italien

Irland

Indien

Frankreich

Deutschland

China

Belgien

2011201020092008200720062005200420032002200120001999199819971996199519941993199219911990

27

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.2.2 Regressionsanalysen zum Zusammenhang zwischen Globalisierung und Wirtschaftswachstum

DieDiskussionderRegressionsergebnissezudenWachstumswirkungenderGlobalisierungkonzen-

triertsichimFolgendenaufunsereBasisspezifikation(Tabelle6,Spalte2).Dieseenthältnebendem

GlobalisierungsindexalszentraleerklärendeVariabledasBruttoinlandsproduktjeEinwohner,dieGe-

burtenrate,dieInvestitionenunddenKrisenindikatorfürdieJahre2008und2009alsDeterminanten.24

Die Ergebnisse bescheinigen der Globalisierung einen signifikant positiven Einfluss auf das

WachstumdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohner.DergeschätzteKoeffizientvon0,35besagt,

dasseinAnstiegdesGlobalisierungsindexumeinenPunktimDurchschnittzueinemAnstiegdes

WachstumsdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerum0,35Prozentpunkteführt.DieseGrößen-

ordnungbedeutetbeispielsweise,dassDeutschlandbeieinemdurchschnittlichenAnstiegdesGlo-

24 DieAuswahlderVariablenfürdieBasisspezifikationistweitgehenddurchdieindenErgebnissenausgewieseneSignifikanzderWachstumswirkungendieserDeterminantenbegründet.ZusätzlichwerdenmitdenInvestitionenundderFertilitätdiebeidenen-dogenenerklärendenVariablenmiteinbezogen,umüberalleSpezifikationenhinwegvergleichbareErgebnissezuermöglichen.

Tabelle 6: Regressionsergebnisse zu den Determinanten des Wirtschaftswachstums je Einwohner

Abhängige Variable: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner in Prozent

IV-Methode mit FE IV-Methode mit FE und Ländergruppen

Globalisierung Gesamt 0,35*** –(0,07)

Globalisierung für große Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen – 0,26***

(0,05) kleine Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen – 0,26***

(0,06)

große Volkswirtschaften mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen

– 0,29(0,16)

kleine Volkswirtschaften mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen

– 0,40***(0,10)

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner der vorletzten Periode (logarithmiert)

–10,48*** –10,02***(1,60) (1,70)

Geburtenrate (logarithmiert) –10,44*** –10,19**(2,42) (3,26)

Investitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts) 0,15 0,12(0,10) (0,10)

Krisenindikator 2008–2009 –3,55*** –3,59***(0,43) (0,43)

Anzahl der Beobachtungen R² (zentriert)

840 8400.40 0.40

Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an. In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt. Alle Regressionen enthalten eine Konstante. FE steht als Abkürzung für länderspezifische Fixed-Effects.Quelle: Prognos 2014

28

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

balisierungsindexvon0,76PunktenproJahrzwischen1990und2011jährlich0,27Prozentpunkte

seinesPro-Kopf-WachstumsderfortschreitendenVernetzungmitderübrigenWeltverdankt.Dies

entsprichtknapp20ProzentdesdurchschnittlichenWachstumsdesBruttoinlandsproduktsjeEin-

wohnerimselbenZeitraum.DamitkommtderGlobalisierungnebenanderenWachstumstreibern

wiedemtechnologischenFortschritteineentscheidendeBedeutungzu.

AuchdieübrigenSchätzergebnissederBasisspezifikationweisendieerwartetenVorzeichenauf.So-

wohldasBruttoinlandsproduktjeEinwohneralsauchdieGeburtenrateundderIndikatorfürdie

jüngsteWeltwirtschaftskrisegehenmitnegativenVorzeichenindieSchätzgleichungein,wobeiall

dieseErgebnissestatistischsignifikantsind.DerKoeffizientfürdenEinflussderWirtschaftsleistung

von–10,48bedeutet,dasseinAnstiegdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerumeinProzentzwei

JahrespäterzueinerVerringerungdesPro-Kopf-Wachstumsvon0,105Prozentpunktenführt.Ähn-

lichesgiltfürdieFertilität.AuchfürdieseVariablekorrespondierteinAnstiegumeinProzentmit

einerDämpfungdesWachstumsjeEinwohnerum0,105Prozentpunkte.DergeschätzteKoeffizient

fürdieKrisenjahre2008und2009von–3,55bedeutet,dassdasWirtschaftswachstumjeEinwoh-

nerindiesemZeitraumumrund3,5ProzentpunkteniedrigerausfielalsimübrigenBeobachtungs-

zeitraum.AuchderSchätzwertfürdieInvestitioneninRelationzumBruttoinlandsproduktweistmit

0,15daserwarteteVorzeichenauf,istallerdingsnichtstatistischsignifikant.25

DieVerlässlichkeitderSchätzergebnissewirdanhandverschiedeneralternativerRegressionsspe-

zifikationenüberprüft.AlsersteAlternativebetrachtenwireineSpezifikation,beiderderWachs-

tumseffektderGlobalisierungfürunterschiedlicheLändergruppengetrenntgeschätztwird,wobei

ansonstenaberdieselbenerklärendenVariablenberücksichtigtwerden.DieuntersuchtenVolks-

wirtschaftenwerdenzudiesemZweckanhanddesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerdesJah-

res1990undderGrößederVolkswirtschaft(gemessendurchdasBruttoinlandsprodukt)dessel-

benJahresinviermöglichstgleichgroßeLändergruppenunterteilt(Tabelle7).26

DieErgebnissezeigen,dassallevierLändergruppenähnlicheSensitivitätendesPro-Kopf-Wachs-

tumshinsichtlichderGlobalisierungaufweisen(Tabelle6,Spalte3).ImVergleichzurBasisspe-

zifikationweisenkleineVolkswirtschaftenmitniedrigemBruttoinlandsproduktjeEinwohnermit

0,40einegeringfügighöhereSensitivitätdesWirtschaftswachstumsinBezugaufdieGlobalisie-

rungauf,währendalleübrigenLändergruppeneinegeringfügigniedrigereSensitivitätaufwei-

sen.DieDifferenzenzwischendenSchätzernsindzugering,umaussagekräftigeInterpretationen

zuzulassen,zumalkeinerderSchätzersignifikantvon0,35verschiedenist.27Damitwirddeut-

25 Schätzer,diekeinensignifikantenEinflussderInvestitionenaufdasBruttoinlandsproduktausweisen,sindinderempirischenLiteraturkeineSeltenheit.Vgl.Dreher(2006)undBorys,Polgár,&Zlate(2008).

26 BeiderUnterteilungwurdewiefolgtvorgegangen:ZunächstwurdenallebetrachtetenLänderanhanddesMediansdesBruttoin-landsproduktsjeEinwohnerimJahr1990inzweiGruppenunterteilt.Dieserbetrug10.050Euro.AnschließendwurdendieaufdieseWeisegebildetenLändergruppenanhanddesMediansdesBruttoinlandsproduktsimJahr1990injeweilszweiSubgruppenunterteilt.Dieserbetrug250Mrd.EurofürdieGruppederLändermithohemBruttoinlandsproduktjeEinwohnerund95Mrd.EurofürdieGruppederLändermitgeringemBruttoinlandsproduktjeEinwohner.

27 Dergeringstep-Wertfürzweiseitiget-TestsergibtsichmiteinemWertvon0,06fürdieGruppedergroßenVolkswirtschaftenmit hohem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. Der nächst geringste Wert ergibt sich mit 0,15 für die Gruppe kleiner Volk-swirtschaftenmitgeringermBruttoinlandsprodukt.DamitkanndieNull-Hypothese,dassdiegeschätzteSensitivitätdesWachs-tumshinsichtlichderGlobalisierungeinemWertvon0,35entspricht,nurfürdieGruppedergroßenVolkswirtschaftenmitho-hemBruttoinlandsproduktjeEinwohnerverworfenwardenunddasauchnurfüreinSignifikanzniveauvon10Prozent.

29

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

lich,dasssichdurchdiealternativeSpezifikationmit ländergruppenspezifischenSchätzernfür

denWachstumseinflussderGlobalisierungkeinewesentlichenzusätzlichenErkenntnisseerge-

ben.DarüberhinausunterscheidensichauchdiegeschätztenKoeffizientenderübrigenerklären-

denVariablenkaumvonjenenderBasisspezifikation.

AlsweitereAlternativenwerdensowohlausgehendvonderBasisspezifikationalsauchvonder

SpezifikationmitländergruppenspezifischenSensitivitätenzusätzlicheRegressionenmitunter-

schiedlichenKombinationenvonerklärendenVariablenuntersucht.28DieErgebnissedieserRe-

gressionenerhärtendenBefund,dasssowohldiegeschätztenWachstumseinflüssederGlobali-

sierungalsauchdiejenigenderübrigenerklärendenVariablenalsrobustunddamitverlässlich

geltenkönnen(Tabelle33undTabelle34inAnhangA).29

DasGesamtergebnisderRegressionsanalysendokumentiertdenstabilenundsignifikantpositi-

venEinflussderGlobalisierungaufdasWachstumdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohner.Ins-

besonderediehoheVerlässlichkeitderSchätzungenstärktdasVertrauenindieRegressionser-

gebnisse.DiegeschätzteSensitivitätdesPro-Kopf-WachstumsausderBasisspezifikationvon0,35

ProzentpunktenjePunktdesGlobalisierungsindexkanndeshalbalszentralesZwischenergebnis

diesesAbschnittsgelten.AufBasisdieserSensitivitätwirdimnächstenAbschnittder„Globalisie-

rungsweltmeister“bestimmt.

28 InzusätzlichenRegressionenwurdenaußerdemdieTermsofTradealsKontrollvariablefürdieRelationvonExport-zuImport-preisenberücksichtigt.DieErgebnissezeigenüberalleSpezifikationenhinwegeinenpositiven,jedochnichtsignifikantenEin-flussderTermsofTradeaufdasWirtschaftswachstumundkeineVeränderungdergeschätztenWachstumswirkungenderGlobal-isierung.

29 DarüberhinausgehenalleerklärendenVariablenmitdemerwartetenVorzeichenindieSchätzgleichungein.DieeinzigeAus-nahmebildetdieweiterführendeSchulbildung,fürdiesicheinnegativerSchätzerergibt,derallerdingskeinkonventionellesstatistischesSignifikanzniveauerreicht.

Tabelle 7: Einordnung der untersuchten Volkswirtschaften anhand des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner und der Größe der Volkswirtschaft

Große Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen

Kleine Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen

Große Volkswirtschaften mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen

Kleine Volkswirtschaften mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen

Australien Belgien Argentinien BulgarienDeutschland Dänemark Brasilien ChileFrankreich Finnland China EstlandItalien Griechenland Indien LettlandJapan Irland Mexiko LitauenKanada Israel Polen RumänienNiederlande Neuseeland Portugal SlowakeiSchweiz Norwegen Russland SlowenienSpanien Österreich Südafrika TschechienVereinigte Staaten Schweden Südkorea UngarnVereinigtes Königreich TürkeiQuelle: Prognos 2014

30

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.3 Wachstumswirkungen der Globalisierung

In diesem Abschnitt soll die Frage beantwortet werden, in welchem Umfang die untersuchten

Länder im Zeitraum von 1990 bis 2011 vom Fortschreiten der Globalisierung profitiert haben.

BasisdieserAnalyse istderVergleichderhistorischenEntwicklungdesBruttoinlandsprodukts

miteinemkontrafaktischenSzenario, fürdaseineStagnationderGlobalisierungauf ihremNi-

veauzuBeginndesBeobachtungszeitraumsangenommenwird.MitanderenWorten:Wirunter-

stellenimSzenario,dassderGlobalisierungsindexinallenJahrenvon1991bis2011aufseinem

WertdesJahres1990fürdasjeweiligeLandverharrthätte.30AlsMessgrößenfürdieGlobalisie-

rungsgewinneziehenwirdieüberdengesamtenBeobachtungszeitraumaufsummiertenDifferen-

zenderEntwicklungdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerheran.BeiderInterpretationder

ErgebnissegilteszwischenWirtschaftswachstumundkumuliertenEinkommensgewinnenzuun-

terscheiden(Kasten4).

Zum„Globalisierungsweltmeister“wirddasLandgekürt,dessenEinwohneramstärkstenvonder

zunehmendenGlobalisierungprofitierthaben.DiesemFokusaufdiewirtschaftlicheSituationdes

Einzelnenentsprechend,werdensowohldieabsolutenalsauchdieabsolutenkaufkraftgewichte-

tenEinkommensgewinnejeEinwohneralszweialternativeKennzahlenzurBestimmungdesGlo-

balisierungsweltmeistersherangezogen.

ZurdifferenzierterenDarstellungderErgebnisse inBezugaufdieunterschiedlichenAusgangs-

situationenunddieunterschiedlichenGrößenverhältnissedereinzelnenVolkswirtschaftenwer-

denzusätzlichdieglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelationzum

AusgangswertdesBruttoinlandsprodukts im Jahr1990sowiedieaggregiertenEinkommensge-

winnedergesamtenVolkswirtschaftausgewiesen.UmaußerdemeinenEindruckdavonzuvermit-

teln,inwiefernglobaleVernetzungstendenzenmitVeränderungenderVerteilungvonHaushalts-

nettoeinkommen einhergehen, stellen wir die globalisierungsinduzierten Einkommensgewinne

anschließenddenVeränderungendesGini-KoeffizientenindeneinzelnenLänderngegenüber.

Kasten 4: Interpretation der globalisierungsinduzierten Einkommensge-winne als Kennzahl zur Bestimmung des „Globalisierungsweltmeisters“

DieangenommeneStagnationderGlobalisierungbedingteinniedrigeresWirtschaftswachs-

tumundsomiteinenungünstigerenWachstumspfad.Die jahresweiseDifferenzzwischen

derHöhedesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnergemäßdiesesalternativenPfadesundder

tatsächlichenEntwicklungzeigtdieabsolutenwirtschaftlichenGewinnean(Abbildung2).

30 FürdaskontrafaktischeSzenariowirddieEntwicklungdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnermitfolgenderFormelberechnet:

!"#!!"!!

=!"#!""#!"!!""#

∗ 1+!! − 0,35 ∗ (!"! − !"!!!)

100

!

!!!""!

 

DabeientsprichtgtderhistorischgegebenenZuwachsratedesBruttoinlandsprodukts jeEinwohner inProzent,POPtderBe-völkerungimJahrtunddemWertdesGlobalisierungsindeximJahrt.ImAnschlusswirddasBruttoinlandsproduktselbstdurchMultiplikationdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnermitdenhistorischgegebenenBevölkerungszahlenermittelt.

31

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Als Maß für die kumulierten Auswirkungen der Globalisierung werden diese Gewinne

fürjedesbetrachteteLandüberdengesamtenZeitraumvon1990bis2011aufsummiert.

ImRahmendervorliegendenStudiewirddiesoerrechneteGrößeauchals„kumulierter,

durchdiefortschreitendeGlobalisierunginduzierterEinkommensgewinnbezeichnet“.Die-

ser sindnichtmit imRahmenderVolkswirtschaftlichenGesamtrechnungverwendeten

Größen,wiebeispielsweisedemverfügbarenEinkommen,zuverwechseln.

DesWeiteren istzwischenkumuliertenEinkommensgewinnenundverändertenWachs-

tumsratenzuunterscheiden.SoinduziertselbsteineeinmalighöhereWachstumsratedes

BruttoinlandsproduktsEinkommensgewinne,diesichauchbeiansonstenunveränderten

WachstumsratenüberdenverbleibendenUntersuchungszeitraumakkumulieren.Einein-

maligerglobalisierungsbedingterEinkommensgewinnhatdagegenkeineImplikationfür

dieWachstumsratederdarauffolgendenJahre.

Quelle: Prognos 2014

Abbildung 2: Schematische Darstellung der Entwicklung des Bruttoinlands-produkts und der globalisierungsinduzierten Einkommensgewinne

Tatsächliche Entwicklung Stagnierende Globalisierung

95

100

105

110

115

120

125

130

135

109876543210

Einkommensgewinn

32

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.3.1 Bestimmung des „Globalisierungsweltmeisters“ anhand der Einkommensgewinne je Einwohner

BetrachtetmandieabsolutenEinkommensgewinnejeEinwohnerdurchdiezunehmendeGlobalisie-

rung,sozeigtsich,dasszweiskandinavischeStaatendieerstenbeidenRanglistenplätzebelegen(Ta-

belle8).31FinnlandistdemnachindieserBetrachtungsweise„Globalisierungsweltmeister“,gefolgt

vonDänemark.MitderSchweiz,Österreich,Griechenland,IrlandundSchwedensindfünfweitere

kleineeuropäischeLänderaufdenerstenzehnRanglistenpositionenzufinden.Aberaucheinige

großeVolkswirtschaften,darunterJapanundDeutschland,verbuchengroßeEinkommensgewinneje

Einwohnerundkönnensichsozuden(größeren)GewinnerndesGlobalisierungsprozesseszählen.

AufdenRanglistenplätzen11bis24liegenhauptsächlichzentraleuropäischeStaatenoderVolkswirt-

schaftenmitimweltweitenVergleichhohemBruttoinlandsproduktjeEinwohner.Ausnahmenbilden

Slowenien,SüdkoreaundEstland.Auffallendist,dassdieEinwohnernichtinallengroßenIndust-

riestaatengleichermaßenvonderzunehmendenVernetzungderWeltprofitierenkonnten.Sofallen

dieGlobalisierungsgewinnejeEinwohnerimVereinigtenKönigreichundindenVereinigtenStaaten

wenigeralshalbsohochauswiebeispielsweisejenefürDeutschland.AuchLänderwieItalien,Ka-

nadaoderSpanienfallenindieseKategorie.DieGründefürdiesenBefundsindmaßgeblichinden

unterschiedlichenEntwicklungendesGlobalisierungsindexzusuchen.DabeikommtDeutschland

zumeinenzugute,dasseszwischen1990und2011unterdenangesprochenenLänderndengröß-

tenZuwachsdesGlobalisierungsindexverzeichnenkonnte(Tabelle28bisTabelle32inAnhangA).

MindestensebensowichtigistaberdieTatsache,dassdieFortschritteDeutschlandsinBezugauf

dieVernetzungmitderübrigenWeltvorallemdererstenHälftedesBeobachtungszeitraumszuzu-

rechnensind.ImVergleichmitvielenanderenVolkswirtschaftenkonntensichdieglobalisierungs-

bedingtenEinkommensgewinneinDeutschlanddamitübereinenlängerenZeitraumakkumulieren.

DashintereMittelfeldderGlobalisierungsgewinnerkomplettierenmaßgeblichStaatenausOsteu-

ropaunddemBaltikum.WährenddieseVolkswirtschaftenimVergleichzumSpitzenfeldlediglich

nurzwischen20und30ProzentderGlobalisierungsgewinne jeEinwohneraufweisenkönnen,

kanndiesinsbesonderevordemHintergrundderwirtschaftlichenVerwerfungennachdemVer-

fallderSowjetuniondochalsbeachtlicherErfolggelten.

SchlusslichterimVergleichderabsolutenGlobalisierungsgewinnejeEinwohnersinddiegroßen

Schwellenländer.DamitzählensietrotzderBedeutung,dieihnendankgroßerBinnenmärkteund

hoherwirtschaftlicherDynamikfürdieweltwirtschaftlicheEntwicklungzukommt,nichtzuden

maßgeblichenProfiteurenderGlobalisierungimSinnederkumuliertenabsolutenEinkommens-

gewinnejeEinwohner.

31 FürdierichtigeEinordnungderErgebnisseisteswichtigdaraufhinzuweisen,dassdievorliegendeUntersuchungkeineAussa-genbezüglichderEinkommensverteilunginnerhalbeinesLandeserlaubt.Dieausgewiesenen,durchdiefortschreitendeGloba-lisierunginduziertenEinkommensgewinnebeziehensichausschließlichaufdenDurchschnittderBevölkerung.

33

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 8: Absolute Einkommensgewinne je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung im Zeitraum von 1990 bis 2011

Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkommens-gewinn je Einwohner in Euro*

Kumulierter Einkommensgewinn je Einwohner in Euro*

1 Finnland 1.500 31.4002 Dänemark 1.420 29.8003 Japan 1.400 29.5004 Deutschland 1.240 26.1005 Schweiz 1.220 25.6006 Israel 1.080 22.6007 Österreich 1.010 21.3008 Griechenland 980 20.5009 Irland 970 20.400

10 Schweden 970 20.30011 Slowenien 900 18.90012 Niederlande 890 18.70013 Frankreich 800 16.90014 Portugal 800 16.80015 Südkorea 790 16.50016 Australien 750 15.80017 Italien 710 15.00018 Kanada 660 13.80019 Neuseeland 650 13.70020 Belgien 630 13.20021 Vereinigtes Königreich 580 12.10022 Spanien 570 11.90023 Estland 560 11.70024 Vereinigte Staaten 540 11.30025 Ungarn 410 8.60026 Lettland 350 7.30027 Litauen 330 7.00028 Chile 300 6.40029 Norwegen 300 6.30030 Tschechien 300 6.30031 Slowakei 270 5.70032 Polen 260 5.50033 Argentinien 230 4.90034 Türkei 190 4.00035 Rumänien 170 3.60036 Südafrika 160 3.40037 Bulgarien 160 3.40038 Brasilien 120 2.60039 Russland 120 2.50040 Mexiko 100 2.20041 China 80 1.70042 Indien 20 400

* real, zu Preisen des Jahres 2000; gerundete WerteQuelle: Prognos 2014

34

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

EineweiterewichtigeErkenntnisergibtsichbeijenenLändern,diefürdenGlobalisierungsindex

diehöchstenWerteverzeichnenkönnen:WederBelgien,dieNiederlandenochIrlandweisenSpit-

zenpositionenhinsichtlichderGlobalisierungsgewinne jeEinwohneraus.Ursächlich fürdieses

Resultatist,dassdieseVolkswirtschaftenzwarübereinenhohenVernetzungsgradmitderübri-

genWeltverfügen,diesbezüglichimUntersuchungszeitraumabernureinegeringeDynamikauf-

weisenkonnten.DiesesResultatzeigtdeutlich,welcheBedeutungandauerndeBemühungenzur

ÖffnungeinerVolkswirtschaftgegenüberderübrigenWelthaben–auchoderbesondersfürstark

globalisierteNationen.

DieBetrachtungderEntwicklungimZeitablaufgibtzusätzlichenAufschlussdarüber,wiedieglo-

balisierungsbedingtenEinkommensgewinnejeEinwohnerzubewertensind(Abbildung4bisAb-

bildung7inAnhangB).Siezeigt,dassdiegrößtenWachstumsgewinnedemZeitraumzwischen

Mitteder1990erundMittedeserstenJahrzehntsdes21.Jahrhundertszuzurechnensind.„Glo-

balisierungsweltmeister“FinnlandunddieübrigenHauptgewinnerderGlobalisierungkonnten

ihrBruttoinlandsproduktjeEinwohnerschonzuBeginndesUntersuchungszeitraumsglobalisie-

rungsbedingtsteigern.Damitwirddeutlich,wiewichtigdieEntwicklungenderfrühenJahredes

BeobachtungszeitraumsfürdieGesamtergebnissedieserUntersuchungsind:Jefrühzeitigerein

LandvonderGlobalisierungprofitierenkonnte,destolängergestaltetesichderZeitraum,über

dendieEinkommensgewinnejeEinwohnerakkumuliertwurden.DertechnologischeBoomund

diewichtigeRollederfinnischenTelekommunikationsindustrieinden1990erJahrendürftenin-

sofernentscheidendfürdieendgültigeRangfolgederGlobalisierungsgewinnersein.Dagegensind

LänderwieChile oderdieSlowakei, die erst im späterenZeitverlauf einendeutlichenAnstieg

desGlobalisierungsindexverzeichnenkonnten,durchdieWahldesUntersuchungszeitraums„be-

nachteiligt“.

InwiefernsichdieSituationdurchdiefortschreitendeGlobalisierungverbesserthat,hängtnicht

nurvondenabsolutenEinkommensgewinnenab,sondernvorallemdavon,welchesKonsumni-

veausichderEinzelnedamitleistenkann.AusdiesemGrundwerdenalsAlternativezurBestim-

mungdes„Globalisierungsweltmeisters“diekaufkraftgewichtetenEinkommensgewinne jeEin-

wohneranalysiert(Tabelle9).

AuchindieserBetrachtungsweiseführtFinnlanddieRanglistean.AufdenRanglistenplätzenhin-

terFinnlandergebensichimVergleichzurvorigenBetrachtungsweiseallerdingseinigeVerschie-

bungen.Slowenien,bezüglichderabsolutenglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinneauf

Ranglistenplatz12,undGriechenlandaufRanglistenplatz11nehmennundenzweitenundden

drittenPlatz ein. Japan findet sichaufgrund seineshohenPreisniveausdagegennurnochauf

Ranglistenplatz16wieder,SchwedennurnochaufRang17.ÄhnlichesgiltfürdasVereinigteKö-

nigreichunddieVereinigtenStaaten,dieachtrespektiveneunRanglistenplätzeeinbüßen.

35

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 9: Kaufkraftbereinigte Einkommensgewinne je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung im Zeitraum von 1990 bis 2011

Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkommens-gewinn je Einwohner in Euro, KKP*

Kumulierter Einkommensgewinn je Einwohner in Euro, KKP*

1 Finnland 1.630 34.3002 Slowenien 1.570 33.0003 Griechenland 1.570 32.9004 Deutschland 1.400 29.3005 Dänemark 1.360 28.6006 Estland 1.330 27.9007 Israel 1.280 26.8008 Portugal 1.240 26.1009 Österreich 1.220 25.700

10 Südkorea 1.190 25.00011 Schweiz 1.110 23.30012 Irland 1.100 23.00013 Niederlande 1.080 22.70014 Ungarn 1.080 22.60015 Neuseeland 1.030 21.60016 Japan 980 20.50017 Schweden 970 20.30018 Italien 950 19.90019 Frankreich 930 19.50020 Australien 910 19.10021 Litauen 870 18.30022 Lettland 840 17.70023 Spanien 830 17.50024 Tschechien 810 17.10025 Kanada 800 16.70026 Belgien 770 16.10027 Bulgarien 630 13.30028 Polen 620 13.10029 Vereinigtes Königreich 600 12.60030 Rumänien 590 12.40031 Chile 580 12.20032 Slowakei 560 11.70033 Vereinigte Staaten 540 11.30034 Russland 450 9.50035 Türkei 410 8.70036 Südafrika 370 7.70037 Norwegen 290 6.10038 Argentinien 280 5.80039 Brasilien 230 4.90040 China 200 4.10041 Mexiko 170 3.50042 Indien 60 1.200

* kaufkraftbereinigt in Relation zu den Vereinigten Staaten; real zu Preisen des Jahres 2000; gerundete WerteQuelle: Prognos 2014

36

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

DiesenRangverschiebungenliegenteilweisebeachtlicheVeränderungenderausgewiesenenEin-

kommensgewinnezugrunde.WährendderkaufkraftbereinigteEinkommensgewinnjeEinwohner

fürFinnlandumrund3.000Eurounddamit10Prozenthöherausfälltalsderabsolute,nichtkauf-

kraftbereinigteEinkommensgewinnjeEinwohner,betragendieVeränderungeninGriechenland

rund12.500Eurooder60Prozent,inSlowenienrund14.000Eurooder75ProzentundinEstland

rund16.000Eurooder140Prozent.AuchdiegroßenSchwellenländerwerdeninderkaufkraftbe-

reinigtenBetrachtungsweisebessergestellt.DengrößtenSprungunterihnenverzeichnetRuss-

landmiteinemAnstiegvon7.000Eurooder280Prozent.

TrotzdergroßenRangverschiebungen füreinzelneLänderbleibtdasbereitsbeschriebeneGe-

samtbild der Rangfolge weitgehend bestehen. Die oberen Ranglistenpositionen nehmen haupt-

sächlichkleinereStaatenmithöheremBruttoinlandsproduktjeEinwohnerein.MitAusnahmevon

DeutschlandbelegendiegroßenIndustrienationenausschließlichPlätzeimMittelfeld.DiesesBild

wirddurchosteuropäischeStaatenkomplettiert.DiegroßenSchwellenländernehmenausnahms-

loshintereRanglistenplätzeein.

2.3.2 Globalisierungsinduzierte Einkommensgewinne je Einwohner in Relation zum Anfangsniveau

AnalysiertmandieEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelationzumAusgangsniveaudesBrut-

toinlandsproduktsjeEinwohner,ergebensichstarkeVerschiebungeninderRangfolgederLänder

(Tabelle10).Volkswirtschaften,dieimJahr1990eingeringesbismittleresNiveauinBezugauf

dasBruttoinlandsproduktjeEinwohneraufwiesen,nehmenindieserBetrachtungsweiseSpitzen-

positionenein–allenvoranChina.

KleinereundmittelgroßeosteuropäischeVolkswirtschaftensowiediebaltischenStaaten,vorallem

EstlandundSlowenien,belegenPlätzeimvorderenDrittelderRangliste.DieMehrheitderklei-

nerenVolkswirtschaftenmithohemBruttoinlandsprodukt jeEinwohnerbelegenRängeimMit-

telfeld.Schweden,dieSchweiz,BelgienundinsbesondereNorwegenfindensichdagegenaufden

hinterenRanglistenplätzenwieder.MitgeradeeinmaleinemProzentfälltderkumulierteglobali-

sierungsinduzierteEinkommensgewinnjeEinwohnerinRelationzumAusgangsniveaudesBrut-

toinlandsproduktsjeEinwohnerinNorwegenrund18MalgeringerausalsinChinaundrundsie-

benMalgeringeralsimNachbarlandFinnland.

UnterdenhochentwickeltenIndustrieländernbelegtDeutschlandmitRang17denhöchstenRang-

listenplatz.Spanien,FrankreichundItaliennehmenPlätzeimhinterenMittelfeldein.Besonders

bemerkenswertsinddieErgebnisse fürdasVereinigteKönigreichunddieVereinigtenStaaten.

DerenPlatzierungenamunterenEndederRanglistesindResultatrelativgeringerabsoluterEin-

kommensgewinne,diedurchhoheAusgangsniveausdesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnerzu-

sätzlichrelativiertwerden.

37

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 10: Einkommensgewinn je Einwohner durch die Globalisierung im Zeitraum zwischen 1990 bis 2011 in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner des Jahres 1990

Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkom-mensgewinn je Einwohner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner des Jahres 1990 in Prozent

Kumulierter Einkommensgewinn je Einwohner in Relation zum Bruttoin-landsprodukt je Einwohner des Jahres 1990 in Prozent

1 China 18,5 3882 Estland 11,3 2383 Südkorea 10,5 2204 Slowenien 9,9 2085 Griechenland 9,3 1946 Bulgarien 8,8 1867 Chile 8,7 1848 Ungarn 8,7 1829 Portugal 8,4 176

10 Rumänien 8,3 17511 Lettland 8,1 17112 Polen 7,8 16413 Litauen 7,1 14914 Finnland 6,9 14515 Israel 6,5 13616 Irland 6,3 13317 Deutschland 5,8 12218 Dänemark 5,4 11419 Neuseeland 5,2 10820 Tschechien 5,1 10721 Türkei 5,0 10522 Indien 5,0 10523 Österreich 4,9 10224 Südafrika 4,8 10025 Slowakei 4,7 9826 Spanien 4,6 9627 Niederlande 4,3 9128 Russland 4,2 8729 Frankreich 4,0 8330 Italien 3,9 8331 Australien 3,9 8332 Argentinien 3,8 8033 Schweden 3,8 7934 Japan 3,8 7935 Brasilien 3,4 7036 Schweiz 3,3 6937 Kanada 3,1 6538 Belgien 3,1 6539 Vereinigtes Königreich 2,7 5840 Mexiko 1,7 3741 Vereinigte Staaten 1,7 3642 Norwegen 1,0 21

Quelle: Prognos 2014

38

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

UnterdengroßenSchwellenländernkannnurChinaeinenoberenRanglistenplatzbelegen.Die

imVergleichzuChinagrößerenabsolutenEinkommensgewinne jeEinwohnerandererSchwel-

lenländerwerdendagegendurchhöhereAusgangswertedesBruttoinlandsprodukts jeEinwoh-

nerüberkompensiert.AusdiesemGrundfindetsichRusslandimhinterenMittelfeld,Argentinien,

BrasilienundMexikosogaraufdenunterenPlätzenderRanglistewieder.DiePositionIndiens

imMittelfeldistdasResultatdesniedrigstenabsolutenEinkommensgewinnsjeEinwohnerunter

allen betrachteten Ländern in Verbindung mit dem ebenfalls niedrigsten Niveau des Bruttoin-

landsproduktsjeEinwohnerimAusgangsjahr.

2.3.3 Globalisierungsinduzierte Einkommensgewinne auf Länderebene

BetrachtetmandieglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinneaufLänderebene,zeigtsich

kaumüberraschend,dassausschließlichgroßeVolkswirtschaften imSpitzenfeldvertretensind

(Tabelle11).DenerstenRangbelegtJapanmiteinemEinkommensgewinnvonjahresdurchschnitt-

lichknapp180MilliardenEurodurchdiezunehmendeGlobalisierung.ÜberdengesamtenUnter-

suchungszeitraumsummierensichdieZugewinneJapansdamitaufdeutlichüberdreiBillionen

Eurooderrund68ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktdesJahres2011.AuchdieGloba-

lisierungsgewinnederVereinigtenStaaten,DeutschlandsundChinasweisenbeachtlicheBeträge

auf.SoentsprichtderZugewinnDeutschlandsüberdenZeitraumzwischen1990und2011sogar

rund92ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktdesJahres2011;damitisterhöheralsder

gesamteSchuldenstandderBundesrepublikzudiesemZeitpunkt.

AberauchkleineLänderweiseninRelationzuihrerjeweiligenWirtschaftsleistungteilweisebe-

achtlicheGlobalisierungsgewinneaus.SobeträgtderkumulierteglobalisierungsinduzierteEin-

kommensgewinnEstlandsmehrals160ProzentinRelationzumBruttoinlandsproduktdesJahres

2011.AuchLänderwieLettland,Litauen,Bulgarien,Slowenien,Rumänien,Ungarn,Finnland,Por-

tugalundGriechenlandkonntenGlobalisierungsgewinnemitentsprechendenkumuliertenQuo-

tenineinerHöhevonüber100Prozenterzielen.

DieReihenfolgederGlobalisierungsgewinneaufLänderebeneentsprichtweitgehendderöffentli-

chenWahrnehmung,dennaufaggregiertemNiveausinddiegroßenVolkswirtschaftendiemaß-

geblichen Akteure und Profiteure einer zunehmenden Vernetzung der Welt. Dass die großen

SchwellenländerChinaundIndienimGegensatzzuoftmalsgeäußertenVermutungennichtauf

RangeinsundzweiderhieraufgestelltenListederGewinnerderGlobalisierungstehen,könnte

zweiUrsachenhaben:ZumeinenbeeinträchtigtdieWahldesBeobachtungszeitraumsdiebeiden

Länder,dadieBerechnungenderabsolutenEinkommensgewinneaufdieseWeiseaufdenniedri-

genAusgangswertendesBruttoinlandsproduktsimJahr1990beruhen.DamitbleibendieAufhol-

prozesseChinasundIndiensmitjeweilszweistelligenZuwachsratendesBruttoinlandsprodukts

indenFolgejahrenunberücksichtigt.Zumanderenistnichtauszuschließen,dassdieeinheitliche

SchätzungdesEinflussesderGlobalisierungaufdasWirtschaftswachstumnichtallenBesonder-

heitenChinasundIndiensgerechtwerdenkann.

39

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 11: Durchschnittliche und kumulierte Einkommensgewinne durch die Globalisierung auf Länderebene im Zeitraum zwischen 1990 und 2011

Rang Land Durchschnittlicher jährlicher Einkommensgewinn ab dem Jahr 1990 in Mrd. Euro*

Kumulierter Einkommens-gewinn ab dem Jahr 1990 in Mrd. Euro*

Kumulierter Einkommensgewinn ab dem Jahr 1990 in Relation zum realen Brutto- inlandsprodukt des Jahres 2011**

1 Japan 178,7 3.752 682 Vereinigte Staaten 154,8 3.251 243 China 103,0 2.163 564 Deutschland 102,0 2.142 925 Frankreich 50,3 1.057 646 Italien 41,4 870 707 Südkorea 37,7 792 888 Vereinigtes Königreich 34,8 730 389 Spanien 24,1 506 65

10 Brasilien 22,3 468 4611 Kanada 20,9 438 4512 Indien 19,6 412 3613 Russland 17,0 356 7514 Australien 15,2 319 5115 Niederlande 14,4 303 6316 Türkei 12,5 262 5717 Mexiko 11,4 240 2618 Griechenland 10,8 226 14719 Polen 10,1 212 7420 Schweiz 9,0 188 5621 Schweden 8,8 184 5422 Argentinien 8,7 182 3523 Portugal 8,3 175 13024 Österreich 8,3 174 7025 Finnland 7,8 164 10226 Südafrika 7,8 163 7727 Dänemark 7,7 161 8628 Israel 7,4 156 8029 Belgien 6,6 138 4730 Chile 5,0 105 7931 Ungarn 4,1 87 14032 Irland 4,0 84 6033 Rumänien 3,8 79 12634 Tschechien 3,1 65 7235 Neuseeland 2,6 55 7736 Slowenien 1,8 38 13337 Slowakei 1,5 31 6038 Norwegen 1,4 29 1339 Bulgarien 1,2 26 12340 Litauen 1,1 24 11741 Lettland 0,8 17 13042 Estland 0,8 16 166

* real, zu Preisen des Jahres 2000, gerundete Werte; ** in ProzentQuelle: Prognos 2014

40

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.3.4 Globalisierungsgewinne im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt insgesamt

VordemHintergrundderbisherdiskutiertenErgebnisseistersichtlich,dassdemWachstumin

denbetrachtetenLändernaußerderGlobalisierungnochweitereQuellenzuGrundeliegen.Ein

VergleichderglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinnemitdemgesamtenWachstumdes

Bruttoinlandsproduktszwischen1990und2011machtdiesumsodeutlicher(Tabelle35und36

inAnhangA).

WährendfüreinigeLändermehralsdieHälftederEinkommensgewinnemitGlobalisierungsent-

wicklungenassoziiertsind,beträgtderAnteildesglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinns

amgesamtenWachstumderWirtschaftsleistungfürandereLänderwenigerals5Prozent.32Die

GründefürdieseDiskrepanzensindinderspeziellenSituationdereinzelnenLänderzusuchen.

Für viele europäische Staaten dürfte beispielsweise die Entstehung eines integrierten Binnen-

marktesvongroßerBedeutunggewesensein.DiegroßenSchwellenländerprofitierenmutmaßlich

vondynamischenBinnenmärktenoderderDiffusionvonTechnologieausdenIndustrienationen.

FürStaatenwieNorwegenspielenRohstoffvorkommeneinegewichtigeRolle.Eineumfassende

Diskussion länderspezifischer Wachstumsquellen bedürfte detaillierter Länderanalysen. Diese

sindnichtBestandteildervorliegendenStudie.

2.3.5 Einkommensgewinne je Einwohner in Bezug zu Veränderungen der Einkommensverteilung

DieErgebnissedervorangegangenenAnalysenbringenüberwiegendpositivegesamtwirtschaftli-

cheAuswirkungenderGlobalisierungzumAusdruck.Inwiefernsicheineglobalisierungsbedingt

positiveEntwicklungaufLänderebeneauchineinerverbessertenökonomischenSituationfürden

Einzelnenwiderspiegelt,beantwortensienicht.EinigeGlobalisierungskritikervertretenindieser

FragedieMeinung,dassdiefortschreitendeweltweiteVernetzungmitzunehmenderEinkommens-

ungleichheiteinhergeht.DiefolgendenAnalysensollenzeigen,inwieferndieseAussageimEin-

klangmitdenErgebnissendervorliegendenStudiesteht.

AlsMessgrößefürdieGleichheitoderUngleichheitderEinkommensverteilunginnerhalbeines

LandeswirddabeiderGini-KoeffizientfürdieNettoeinkommenverwendet.33DieserkannWerte

zwischen0und100annehmen.DieAusprägung0bedeutet,dassalleHaushalteeinesLandes

über gleiche Nettoeinkommen verfügen. Höhere Werte signalisieren höhere Ungleichheit. Der

32 AndieserStelleweisenwirdaraufhin,dassdieKonzeptionderSzenarienrechnungenaufeinemfüralleLändereinheitlichenSchätzerbezüglichderWachstumswirkungenderGlobalisierungberuht.DieseVorgehensweisebringtVorteilehinsichtlichderVergleichbarkeit von Globalisierungsgewinnen mit sich, länderspezifischen Eigenheiten kann damit jedoch nicht vollständigRechnunggetragenwerden.InsofernsolltendieausgewiesenenGlobalisierungsgewinneinRelationzurGesamtentwicklungdesBruttoinlandsproduktsalsSchätzwerteangesehenwerden.DenkomplexenHerausforderungeneinerländerspezifischenWachs-tumszerlegungwerdensienichtgerecht.

33 IndervorliegendenStudiewerdendieGini-KoeffizientendesDatensatzesSWIIDVersion4.0(StandardizedWorldIncomeIn-equalityDatabase)verwendet,vgl.Solt(2009).DieserDatensatzzeichnetsichsowohlbezüglichderAnzahlbetrachteterLänderalsauchbezüglichderBeobachtungszeiträumedurcheineguteDatenverfügbarkeitaus.

41

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

obereRandwertvon100würdeanzeigen,dasseineinzelnerHaushaltüberdasgesamteNettoein-

kommendesLandesverfügt.

EinerstesIndizdafür,dassGlobalisierungnichtzuhöhererEinkommensungleichheitführt,ergibt

sichausderKorrelationzwischendemGini-KoeffizientenunddemWertdesGlobalisierungsindex

einesLandes.DiesebeträgtüberalleLänderundbetrachtetenJahrehinweg–0,52(p=0,00)34und

zeigtdamitan,dassstärkerglobalisierteLändertendenzielleinegeringereSpreizungderEinkom-

mensverteilungaufweisen.BetrachtetmandieglobalisierungsinduziertenEinkommensgewinne

jeEinwohnerinBezugzurEntwicklungderGini-KoeffizientenimZeitraumvon1990bis2011,ver-

stärktsichdieserBefund(Abbildung3).

34 Einp-Wertvonunter0,05(0,01)besagt,dassdieStatistikmiteinerWahrscheinlichkeitvonüber95Prozent(99Prozent)vonNullverschiedenist.

Quelle: Prognos 2014

Abbildung 3: Scatterplot von absoluten Einkommensgewinnen je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Bezug auf die Differenz des Gini-Koeffizienten im Zeitraum von 1990 bis 2011

–10 –5 0 5 10 15 20 250

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

Schweiz

Dänemark

Spanien Estland

Finnland

Frankreich

Griechenland

Südafrika

Vereinigte Staaten

Türkei

Schweden

Slowenien

Slowakei

Russland

Rumänien

Portugal

Polen

Neuseeland

Norwegen

Mexiko

Niederlande

LettlandLitauen

Südkorea

Vereinigtes Königreich

Ungarn

Indien

Irland

Japan

Italien

Israel

Belgien

Bulgarien

Österreich

Argentinien

Australien

Brasilien

Kanada

Chile

Deutschland

Tschechien

China

42

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Zunächst fälltauf,dasses ineinerReihevonLändernbeigroßenGlobalisierungsgewinnenzu

einerAngleichungderNettohaushaltseinkommenkam.DiestrifftsowohlfürSchwellenländerwie

BrasilienundMexikozualsauchfüreuropäischeVolkswirtschaftenwiedieIrlandsoderÖster-

reichs.DemgegenübergehenglobalisierungsinduzierteEinkommensgewinnevor allem inLän-

dernOsteuropasverstärktmiterhöhterUngleichheitvonHaushaltsnettoeinkommeneinher.Das

GrosderbetrachtetenLänderverzeichnetdagegentrotzgroßerEinkommensgewinnedurchdie

zunehmendeGlobalisierungnureinengeringenAnstiegdesGini-Koeffizienten.

InsgesamtvermitteltAbbildung3denEindruck,dassgrößereglobalisierungsinduzierteEinkom-

mensgewinnejeEinwohnertendenziellmitgeringerenErhöhungendesGini-Koeffizienteneinher-

gehen.BerechnetmandieKorrelationzwischendiesenjährlichenGlobalisierungsgewinnenund

derjährlichenDifferenzderGini-Koeffizienten,bestätigtsichdieserBefund.DieKorrelationbe-

trägt–0,13(p=0,00).35

BezüglichderKorrelationsanalysenlässtsichzusammenfassendfesthalten,dassimRahmendes

AnsatzesdieserStudiekeinnegativerZusammenhangzwischenderfortschreitendenGlobalisie-

rungundderUngleichverteilungvonHaushaltsnettoeinkommenindeneinzelnenLändernfest-

gestelltwerdenkann.

EineeingehendereUntersuchungdesZusammenhangszwischenderGlobalisierungundderVer-

teilungderEinkommenkönnenRegressionsanalysenleisten.AlsabhängigeVariabledientdabei

derGini-Koeffizient.DieerklärendeVariablevonzentralemInteresseistderdurchdenGlobali-

sierungsindexoperationalisiertewirtschaftliche,politischeundsozialeVernetzungsgradderWelt.

ZusätzlichwirdindenRegressionenfürweitereEinflussgrößenderEinkommensverteilungkont-

rolliert(Tabelle12).DiessindimEinzelnen:

• TechnischerFortschritt:TechnischerFortschrittführtzueinerverstärktenNachfragenachqua-

lifiziertemPersonal.GleichzeitigreduziertsichrelativdazudieNachfragenachgeringquali-

fiziertenBeschäftigten.EinesolcheEntwicklungkanndazuführen,dassqualifizierteArbeit

nochbesserundgeringqualifizierteArbeitnochschlechterentlohntwird,waszueinererhöh-

tenSpreizungderHaushaltseinkommenführenwürde.

• Bildungszugang:VerbessertsichderBildungszugang,kanninderFolgeeingrößererAnteil

derErwerbstätigeninhöherqualifiziertenBereichenbeschäftigtsein.Damitfördertbessere

BildungtendenziellgleichereHaushaltsnettoeinkommen.

• ZusammensetzungderBeschäftigtenstruktur:Lohnhöhenhängenoftmalsdavonab, inwel-

chemSektorderArbeitsplatzbesteht.SokanneinhoherAnteilvonBeschäftigtenimAgrar-

sektor,indemdieEntlohnungvergleichsweiseniedrigist,miteinerstärkerenUngleichvertei-

35 DiesesErgebnisbestätigtsichauchfürandereKennzahlenalsrobust.DieKorrelationskoeffizientenzwischenkaufkraftbereinig-tenEinkommensgewinnenbeziehungsweisedenEinkommensgewinneninRelationzumAusgangsniveauundderDifferenzdesGini-KoeffizientenimZeitraumvon1990bis2011betragen–0,16(p=0,00),respektive–0,15(p=0,00).

43

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

lungeinhergehen.EinhöhererAnteilanFrauenunterdenBeschäftigtendagegendürftezu

einerverringertenEinkommensspreizungführen,dadieNettoeinkommengleichmäßigerüber

alleHaushalteverteiltsind.

Als Regressionsmodell wird ein Panel-Ansatz mit Fixed-Effects für Länder und Beobachtungs-

jahreverwendet,dermitderKleinsten-Quadrate-Methodegeschätztwird.Dieländerspezifischen

Effektekontrollierendabeifürzeitkonstante,unbeobachteteHeterogenitätderLänder.Diejahres-

spezifischenEffektedienendazu,dieEffektevonweltweitenmakroökonomischenImpulsensta-

tistischaufzufangen.36

Die Regressionsergebnisse zeigen zwei Spezifikationen der Schätzgleichung mit jeweils unter-

schiedlicherOperationalisierungdestechnischenFortschritts(Tabelle13).FürbeideRegressionen

gilt:DieGlobalisierungweistüberalleLänderhinwegeinenpositiven,abernichtsignifikanten

EffektaufdenGini-Koeffizientenauf.DerpositiveKoeffizientweistaufeinetendenzielldieUn-

gleichheitsteigerndeWirkungderGlobalisierunghin.DiefehlendeSignifikanzdesKoeffizienten

bedeutetjedoch,dassdieBeobachtungzufälligseinkann.InsofernkönnendieErgebnissenicht

alsBelegfüreinensolchenZusammenhanginterpretiertwerden.

TechnologischerFortschrittweistsowohlgemessendurchdasSolow-ResiduumalsauchdieAn-

zahlvonPatentanmelduntendenerwartetenpositivenKoeffizientenauf.Diefehlendestatistische

Signifikanzzeigtallerdings,dassdieErgebnissehinsichtlichdieserDeterminantemitVorsichtin-

terpretiertwerdensollten.

36 FürähnlicheempirischeAnsätzevgl.InternationalMonetaryFund(2007),Chapter4oderOECD(2011),Chapter2.

Tabelle 12: Potenzielle Einflussgrößen auf die Einkommensverteilung als Kontrollvariablen für die Regressionsanalysen

Einflussgrößen der Einkommensverteilung

Kontrollvariablen Quelle

Globalisierung Globalisierungsindex Prognos 2013Technischer Fortschritt Solow Residuum. (Berechnung: Veränderungsrate des

Bruttoinlandsprodukts abzüglich der mit den Einkommens-anteilen gewichteten Summe der Veränderungsraten der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital)

Prognos 2013; Grunddaten: OECD und EU-Ameco

Technischer Fortschritt Anzahl von Patenten (Bei europäischem oder US-Amerikanischem Patentamt)

OECD Science und Technology Indicators, 2013

Bildung Anteil der Bevölkerung mit abgeschlossener Sekundarstufe oder höherer Bildung

Barro und Lee (2013); Version 1.3

Bildung Durchschnittliche Anzahl an Schuljahren Barro und Lee (2013); Version 1.3Zusammensetzung der Beschäftigten

Anteil der Beschäftigten im Agrarsektor (in % der Gesamtbeschäftigten)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Zusammensetzung der Beschäftigten

Anteil der Beschäftigten im Industriesektor (in % der Gesamtbeschäftigten)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Zusammensetzung der Beschäftigten

Anteil der weiblichen Beschäftigten (in % der Gesamtbeschäftigten)

Weltbank, World Development Indicators, 2013

Quelle: Prognos 2014

44

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

AuchdieübrigenKontrollvariablenweisenüberwiegenddieerwartetenWirkungsrichtungenauf,

diegeschätztenKoeffizientenerweisensichjedochnichtimmeralssignifikant.SoistbessereBil-

dung–gemessenanderdurchschnittlichenLängedesSchulbesuchs–mitzunehmenderGleich-

heitvonHaushaltsnettoeinkommenassoziiert.DerAnteilinderLandwirtschaftbeschäftigterPer-

sonenwirkttendenziellungleichheitssteigernd,wobeidergeschätzteKoeffizientnichtsignifikant

ausfällt.EinhöhererAnteilanweiblichenBeschäftigtengehtwieerwartetmiteinergeringeren

SpreizungderHaushaltsnettoeinkommeneinher.

AlsErgebnisderRegressionsanalysenkannkonstatiertwerden,dasseinhöhererweltweiterVer-

netzungsgradgemessendurchdenGlobalisierungsindex tendenziellmiteinerstärkerenSprei-

zung der Haushaltsnettoeinkommen assoziiert ist. Dieser Befund wird dadurch eingeschränkt,

dassdieentsprechendenRegressionsergebnissekeinkonventionellverlangtesSignifikanzniveau

aufweisen.AusdiesemGrundseivoreinereindeutigenInterpretationderSchätzergebnissege-

warnt:DievorliegendeStudiekannkeinennachweisbarenZusammenhangzwischenGlobalisie-

rungundderEntwicklungderEinkommensverteilungfeststellen.

Tabelle 13: Regressionsergebnisse zu den Determinanten der Einkommens-verteilung

Abhängige Variable: Logarithmus des Gini-Koeffizienten (1) (2)Globalisierungsindex 0,0018 0,0021

(0,0013) (0,0014)Technischer Fortschritt gemessen durch Solow Residuum 0,0033

(0,0025) Anzahl von Patenten (bei europäischem oder US-

amerikanischem Patentamt)0,0012

(0,0099)Anteil der Bevölkerung mit abgeschlossener Sekundarstufe oder höherer Bildung

0,0035* 0,0014(0,0017) (0,0020)

Durchschnittliche Anzahl an Schuljahren –0,4454*** –0,2858*(0,1345) (0,1402)

Anteil der Beschäftigten im Agrarsektor (in % der Gesamtbeschäftigten)

0,0501 0,0447(0,0352) (0,0350)

Anteil der Beschäftigten im Industriesektor (in % der Gesamtbeschäftigten)

–0,0053 –0,0180(0,0579) (0,0620)

Anteil der weiblichen Beschäftigten (in % der Gesamtbeschäftigten)

–0,8276*** –0,5273**(0,2190) (0,1995)

Fixed-Effects für LänderDummyvariablen für Jahre

Ja JaJa Ja

Anzahl der BeobachtungenR² (zentriert)

620 8720,37 0,32

Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an. In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt. Alle Regressionen enthalten eine Konstante. Mit Ausnahme des Anteils der Bevölkerung mit abgeschlossener Sekundarstufe oder höherer Bildung handelt es sich bei allen Variablen um logarithmierte Werte. Die unterschiedlichen Anzahlen von Beobachtungen gehen auf die Datenverfügbarkeit zurück.Quelle: Prognos 2014

45

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

2.4 Zukunftsszenarien zu Globalisierungsentwicklungen

2.4.1 Ergebnisse Szenario „Beschleunigte Globalisierung“

DieModellvorgabenfürdasSzenario„BeschleunigteGlobalisierung“ergebenimVergleichzum

BasisszenarioDifferenzenfürdieWachstumsratenderExporteundderImporte,diesichzwischen

denLändernteilweisestarkunterscheiden(Tabelle14).DabeisindwederdieWachstumsratender

AußenhandelskomponentennochderVerlaufdesGlobalisierungsindeximEx-Post-Zeitraumallein

entscheidend,sondernderenZusammenspiel.BeispielsweiseverzeichnetendiebaltischenStaa-

tenimZeitraumzwischen1990und2011einImportwachstumvonmindestens6,7Prozentpro

Jahr.GleichzeitigfielderdurchschnittlichejährlicheAnstiegdesGlobalisierungsindexmitmin-

destens1,4PunktenproJahriminternationalenVergleichrelativhochaus.FürdieSzenarienvor-

gabenalsDifferenzzurBasisprognoseistentscheidend,wiestarkdasImportwachstuminRela-

tionzumAnstiegdesGlobalisierungsindexausfällt,dadieImporteimModelldurcheineVorgabe

exogenisiertwerden.

DieexemplarischgenanntenbaltischenStaatenweisenjeGlobalisierungspunkteinImportwachs-

tumzwischen4,7und6,1Prozentauf.ImSzenarioentsprichtdiesbeieinemeinheitlichenjähr-

lichen Anstieg des Globalisierungsindex in Höhe von 0,40 Punkten37 im Vergleich zur Basis-

prognoseeinemzusätzlichenImportwachstum,das imMittelfeldallerLänder liegt.Länderwie

Argentinien,BrasilienoderIndienweisenimEx-Post-ZeitraumdagegenhoheWachstumsratenfür

dieImporteinVerbindungmiteinerniedrigenGlobalisierungsdynamikauf,wasimVergleichzur

BasisprognosezuhohenWachstumsvorgabenfürdieImporteimSzenarioführt.Dieniedrigsten

WachstumsvorgabenfürdieImporteunddementsprechendniedrigeWachstumsratenfürdieEx-

porteergebensichimSzenariofürLänderwieBelgien,PortugalundeinigeosteuropäischeStaa-

ten,dieimVerhältniszumjährlichenAnstiegdesGlobalisierungsindexnurgeringeWachstums-

ratenfürdieImporteaufweisen.

BetrachtetmandieWachstumsratendesBruttoinlandsprodukts,diesichaufBasisderSimulati-

onsrechnungenergebenfürunterschiedlicheZeiträume,sofälltzunächstauf,dassallebetrachte-

tenLändervoneinerBeschleunigungderGlobalisierungprofitierenkönnen(Tabelle15).InAn-

betrachtderÜberlegung,dassgrößereHandelsvoluminaeinerhöherenSpezialisierungeinzelner

Volkswirtschaften förderlich sind und somit komparative Vorteile besser zur Geltung bringen,

solltediesnichtüberraschen.

AufgrundderTatsache,dasssichindembetrachtetenSzenariodieVorgabenfüralleLänderver-

ändern,mussbeiderInterpretationderErgebnissefüreinzelneLänderfolgendesberücksichtigt

werden: Präzise Aussagen bezüglich der Ursachen der Differenzen des Bruttoinlandsprodukts

37 Diesentspricht50ProzentdesdurchschnittlichenjährlichenAnstiegsdesGlobalisierungsindexfüralleLänderimZeitraumvon1990bis2011vgl.Abschnitt2.1.2.DieRestriktion,dassdersimuliertezusätzlicheAnstiegdesGlobalisierungsindexmaximal100ProzentinRelationzurdurchschnittlichenjährlichenDifferenzdesIndexfürdasjeweiligeLandzwischen1990und2011be-tragendarf,betrifftArgentinien,Belgien,Mexiko,NorwegenunddieVereinigtenStaaten.DersimulierteAnstiegdesGlobalisie-rungsindexfürdieseLänderbeträgt0,18Punkte,0,36Punkte,0,33Punkte,0,02Punkteund0,11Punkte.

46

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 14: Differenzen des durchschnittlichen Export- und Importwachstums zwischen dem Szenario „Beschleunigte Globalisierung“ und der Basisprognose

Land Importe Exporte2020 2025 2020 2025

Argentinien 8,77 8,88 9,36 9,49Australien 2,58 2,62 2,76 2,51Belgien 0,98 1,00 0,97 0,98Brasilien 4,53 4,55 5,55 5,37Bulgarien 0,97 1,01 1,12 1,15Chile 2,31 2,34 2,49 2,52China 4,58 4,62 4,27 4,29Dänemark 1,70 1,78 1,64 1,75Deutschland 2,01 2,04 1,89 1,92Estland 2,33 2,34 2,36 2,39Finnland 1,53 1,57 1,61 1,64Frankreich 2,05 2,07 2,13 2,17Griechenland 1,11 1,16 1,39 1,49Indien 6,99 7,03 7,45 6,92Irland 2,35 2,66 2,18 2,33Israel 1,57 1,60 1,73 1,84Italien 2,20 2,24 1,95 2,00Japan 2,13 2,17 2,29 2,23Kanada 3,81 3,91 3,89 3,94Lettland 2,10 2,18 2,37 2,45Litauen 1,88 1,89 2,00 2,04Mexiko 4,91 4,94 5,07 5,12Neuseeland 1,59 1,65 1,66 1,72Niederlande 2,08 2,12 1,95 2,01Norwegen 1,34 1,38 1,04 1,09Österreich 2,16 2,20 2,10 2,17Polen 2,71 2,73 2,66 2,68Portugal 0,69 0,72 0,87 0,92Rumänien 0,84 0,88 1,01 1,06Russland 1,29 1,32 1,33 1,47Schweden 3,05 3,12 2,80 2,90Schweiz 3,72 3,80 3,22 3,34Slowakei 1,49 1,48 1,37 1,38Slowenien 1,24 1,26 1,23 1,27Spanien 2,66 2,73 2,53 2,63Südafrika 1,86 1,89 2,17 2,31Südkorea 2,75 2,75 2,52 2,50Tschechien 1,74 1,75 1,67 1,71Türkei 4,55 4,58 5,65 5,60Ungarn 1,33 1,34 1,37 1,41Vereinigte Staaten 4,40 4,46 5,11 4,91Vereinigtes Königreich 2,65 2,75 2,90 3,10Quelle: Prognos 2014

47

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 15: Differenzen des Wirtschaftswachstums zwischen dem Szenario „Beschleunigte Globalisierung“ und der Basisprognose

Land Differenz des durchschnittlichem Wirtschaftswachstum im Vergleich zur Basisprognose in Prozentpunkten

2014 bis 2020 2014 bis 2025Argentinien 0,11 0,22Australien 0,12 0,24Belgien 0,08 0,13Brasilien 0,06 0,13Bulgarien 0,46 0,76Chile 0,27 0,69China 0,42 0,54Dänemark 0,10 0,32Deutschland 0,31 0,40Estland 0,72 0,94Finnland 0,33 0,48Frankreich 0,05 0,16Griechenland 0,19 0,56Indien 0,45 0,42Irland 0,62 0,35Israel 0,23 0,57Italien 0,05 0,14Japan 0,08 0,32Kanada 0,09 0,29Lettland 0,12 0,73Litauen 0,54 0,80Mexiko 0,20 0,14Neuseeland 0,21 0,46Niederlande 0,22 0,30Norwegen 0,02 0,11Österreich 0,28 0,46Polen 0,41 0,54Portugal 0,40 0,61Rumänien 0,19 0,60Russland 0,24 0,56Schweden 0,19 0,33Schweiz 0,18 0,35Slowakei 0,35 0,44Slowenien 0,35 0,61Spanien 0,14 0,30Südafrika 0,09 0,53Südkorea 0,47 0,42Tschechien 0,40 0,59Türkei 0,10 0,16Ungarn 0,44 0,58Vereinigte Staaten 0,04 0,12Vereinigtes Königreich 0,21 0,56Quelle: Prognos 2014

48

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

zwischenSzenarioundReferenzentwicklungsindnurbedingtmöglich,dakaumzuunterschei-

denist,obländerspezifischeAbweichungenzwischenSzenarioundBasisprognosedirektaufbe-

stimmteSzenarienvorgabenzurückzuführensind,oderobdieErgebnissedurchkomplexeWech-

selwirkungenzwischenverschiedenenLändernherbeigeführtwerden.

Allgemeinlässtsichbeobachten,dassdieausderSimulationresultierendenWachstumsvorteile

landesspezifisch unterschiedlich ausfallen. Die größten Differenzen im Vergleich zur Basispro-

gnoseverzeichnenvorallemosteuropäischeStaaten.DiesliegtvermutlichzugroßenTeilenam

hohenOffenheitsgraddieserLänderimAusgangsjahrderSimulationsrechnungenundderBedeu-

tung,diederAußenhandelfürdiewirtschaftlicheEntwicklungdieserLänderhat.Beispielsweise

führtderrelativmoderateAnstiegderExporteundImportefürEstlandinVerbindungmiteinem

Offenheitsgradvonüber200ProzentzuHandelszuwächsen,dieinRelationzumBruttoinlands-

produktbeachtlicheGrößenordnungenerreichen.

LänderwieChinaundIndienverzeichnenauchbeieinemOffenheitsgradvonunter100Prozent

WachstumszuwächseimVergleichzurBasisprognosevonrundeinemhalbenProzentpunkt.Die-

serimLändervergleichrelativstarkeZuwachsergibtsichunteranderemdurchdiehoheVorgabe

bezüglichdeszusätzlichenImportwachstumsimSzenario.DassstarkeWachstumszuwächsefür

dieImporteundExportenichtnotwendigerweisezuhohenzusätzlichenWachstumsratenfürdas

Bruttoinlandsproduktführen,zeigenmitArgentinien,Brasilien,derTürkeiunddenVereinigten

StaatenLänder,diemitmaximal52ProzentdiegeringstenOffenheitsgradeallerbetrachtetenLän-

deraufweisen.

EntsprechenddemgünstigerenWirtschaftsverlaufimVergleichzurBasisprognoseergebensich

imSzenariofüralleLänderEinkommensgewinne(Tabelle16).BetrachtetmanzunächstdieEin-

kommensgewinneaufLänderebene,zeigtsich,dassChinakumuliertbiszumJahr2025ineiner

Höhevonrund2,7BillionenEurovonderbeschleunigtenGlobalisierungprofitierenwürde.Auch

anderegroßeVolkswirtschaftenwieDeutschland,Indien,Japan,dieVereinigtenStaatenoderdas

VereinigteKönigreichwürdenlautdenSimulationsergebnissenkumulierteEinkommensgewinne

vonüber500MilliardenEuroerzielen.DieGewinnefürAustralien,Frankreich,ItalienundSpa-

nienfallenimVergleichdazuehergeringaus.

UmreineGrößeneffekteauszublenden,betrachtenwirzusätzlichdieEinkommensgewinnejeEin-

wohner.IndieserBetrachtungsweiselässtsicherkennen,dassinderTendenzhochentwickelte

Staatenbesondersstarkgewinnen.EntsprechendsindunterdenerstenzehnPlätzenachteuro-

päischeLändervertreten.AuchbeimBlickaufAsienergibtsichbeiderPro-Kopf-Betrachtungein

verändertesBild.SoprofitiertSüdkoreadeutlichstärkervoneinerbeschleunigtenGlobalisierung

alsdiesfürChinaderFallist.AllerdingslässtsichnichtnuramBeispielChinaszeigen,dassdie

SchwellenländerbeiderPro-Kopf-BetrachtungeheramunterenEndestehen.InBrasilienundIn-

dienfallendiekumuliertenEinkommensgewinnejeEinwohnerdurcheinebeschleunigteGlobali-

sierungnochniedrigeraus.

49

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 16: Kumulierte Einkommensgewinne im Vergleich zwischen dem Szenario „Beschleunigte Globalisierung“ und der Basisprognose im Zeitraum von 2014 bis 2025

Land Kumulierter Einkommens-gewinn in Mrd. Euro*

Kumulierter Einkommens- gewinn je Einwohner im Szenario in Euro*

Kumulierter kaufkraftgewich-teter** Einkommensgewinn je Einwohner im Szenario in Euro*

Kumulierter Einkommensgewinn je Einwoh-ner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 2013 in Prozent

Argentinien 96 2.058 2.439 15Australien 98 3.843 4.651 14Belgien 25 2.127 2.591 8Brasilien 120 550 1.045 10Bulgarien 12 1.844 7.267 60Chile 69 3.685 6.973 43China 2.700 1.932 4.817 58Dänemark 31 5.296 5.091 16Deutschland 795 9.793 10.993 34Estland 9 7.155 17.062 92Finnland 57 10.252 11.184 35Frankreich 129 1.871 2.163 8Griechenland 40 3.505 5.611 28Indien 791 581 1.969 56Irland 75 15.535 17.530 49Israel 84 9.621 11.394 36Italien 91 1.438 1.910 7Japan 726 5.822 4.045 13Kanada 129 3.413 4.115 12Lettland 5 2.714 6.610 38Litauen 16 5.469 14.420 74Mexiko 160 1.266 1.963 16Neuseeland 23 4.801 7.584 27Niederlande 115 6.644 8.080 23Norwegen 12 2.171 2.093 5Österreich 81 9.292 11.203 31Polen 129 3.388 7.997 45Portugal 58 5.477 8.497 47Rumänien 18 874 2.998 30Russland 181 1.282 4.934 36Schweden 82 8.051 8.075 22Schweiz 75 8.703 7.938 20Slowakei 14 2.582 5.331 38Slowenien 12 5.793 10.125 44Spanien 132 2.741 4.053 17Südafrika 72 1.484 3.331 31Südkorea 510 10.113 15.327 53Tschechien 40 3.766 10.226 45Türkei 67 759 1.678 12Ungarn 30 3.114 8.145 51Vereinigte Staaten 861 2.485 2.485 6Vereinigtes Königreich 582 8.705 9.046 29* real, zu Preisen des Jahres 2000; gerundete Werte; ** kaufkraftgewichtet in Relation zu den Vereinigten StaatenQuelle: Prognos 2014

50

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

AufgrundderunterschiedlichenWohlstandsniveausderbetrachtetenLändersinddieabsoluten

EinkommensgewinnefüreineBeurteilungdesWohlstandswachstumsjedochnurbedingtgeeig-

net.EinegrößereAussagekrafthabenkumulierteEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelation

zumBruttoinlandsproduktjeEinwohner(imAusgangsjahrderSzenarienrechnungen).Dabeizeigt

sich,dassdieSchwellenländerChinaundIndienrelativbetrachtetdeutlichstärkervonderBe-

schleunigungderGlobalisierungprofitierenalsdiesderabsoluteEinkommensgewinnjeEinwoh-

nervermutenließe.Spiegelbildlichzeigtsich,dassdieEinkommensgewinnehochentwickelter

LänderwiebeispielsweiseNorwegenswenigerhochausfallen,wennmansieinRelationzumje-

weiligenNiveaudesBruttoinlandsproduktsjeEinwohnersetzt.

AuchaufdenjeweiligenArbeitsmärktenwürdeeineIntensivierungdesWelthandelspositiveWir-

kungenentfalten(Tabelle17).InderTendenzzeigtsich,dasseinhöheres,durchdieBeschleuni-

gungderGlobalisierunghervorgerufenesWirtschaftswachstumzueinerstärkerenDämpfungder

Arbeitslosenquoteführt.DiesgiltbeispielsweisefürdiebaltischenStaatensowiefürBulgarien,

ChileoderdasVereinigteKönigreich.DagegenzeigensichinVolkswirtschaftenwieArgentinien,

BrasilienoderMexikonurschwachpositiveEffekteamArbeitsmarkt,wasvordemHintergrund

dergeringenDifferenzenfürdasWirtschaftswachstumzwischendemSzenarioundderBasispro-

gnosenichtüberrascht.

FüreinigeLänderspieltauchdasEinsatzverhältniszwischendenFaktorenArbeitundKapital

eineRollefürdieEffekteaufdieArbeitslosenquote.SokönnendieArbeitsmärktehochentwickel-

terLänderwieDeutschlands,Italiens,Frankreichs,ÖsterreichsoderderVereinigtenStaatenkaum

vonderBeschleunigungderGlobalisierungprofitieren.DagegenverzeichnetIndientrotzrelativ

moderater Auswirkungen der Handelsintensivierung auf das Wirtschaftswachstum eine starke

VerringerungderArbeitslosenquote.DassdieserZusammenhangnichtfüralleLändergilt,zeigt

dasBeispielChinas.

Zusammenfassendlässtsichfeststellen,dasseineBeschleunigungderGlobalisierunginZukunft

einemweltweitgünstigerenWirtschaftsverlaufVorschubleistenkönnte.Hinsichtlichländerspezi-

fischerUnterschiedelässtdieSimulationaufgrundderAnzahlundKomplexitätderSzenarienvor-

gabenallerdingsnurwenigeRückschlüssezu.

2.4.2 Ergebnisse Szenario „Divergierende Globalisierung“

MitdemSzenario„DivergierendeGlobalisierung“werdendieAuswirkungeneinerStagnationder

GlobalisierunginGriechenland,PortugalundSpanienvordemHintergrunddergegenwärtigen

ProblemeindiesendreiLändernuntersucht.ZunächstergebensichaufBasisderSzenarienvor-

gabenveränderteWachstumsratenfürImporteundExporte(Tabelle18).38IndieserBetrachtung

zeigtsich,dassdasWelthandelsvolumenimSzenarioinsgesamtgeringerausfälltalsinderBasis-

prognose.DieimVergleichzurBasisprognosegrößtenEinbrüchedesWachstumsderAußenhan-

38 DenSzenarienvorgabenliegenVeränderungenimGlobalisierungsindexvon1,2PunktenfürGriechenland,von1,3PunktenfürPortugalundvon0,5PunktenfürSpanienzuGrunde.

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 17: Differenz der Arbeitslosenquote im Vergleich des Szenarios „Be-schleunigte Globalisierung“ mit der Basisprognose in dem Jahren 2020 und 2025

Land Differenz der Arbeitslosenquote zwischen Szenario und Basisprognose in Prozentpunkten

2020 2025Argentinien –0,14 –0,29Australien –0,31 –0,45Belgien –0,09 –0,21Brasilien –0,03 –0,06Bulgarien –0,46 –1,05Chile –0,21 –0,98China –0,32 –0,21Dänemark –0,10 –0,23Deutschland –0,17 –0,13Estland –0,52 –0,71Finnland –0,61 –1,17Frankreich –0,10 –0,37Griechenland –0,19 –0,77Indien –0,62 –1,10Irland –0,28 –0,04Israel –0,12 –0,36Italien –0,04 –0,14Japan 0,00 –0,07Kanada –0,10 –0,51Lettland –0,12 –1,17Litauen –0,46 –0,98Mexiko –0,06 –0,02Neuseeland –0,45 –1,55Niederlande –0,10 –0,11Norwegen –0,11 –0,42Österreich –0,11 –0,15Polen –0,34 –0,39Portugal –0,26 –0,56Rumänien –0,19 –0,74Russland –0,11 –0,37Schweden –0,26 –0,53Schweiz –0,19 –0,34Slowakei –0,24 –0,37Slowenien –0,41 –0,68Spanien –0,28 –1,05Südafrika –0,05 –0,89Südkorea –0,44 –0,55Tschechien –0,27 –0,43Türkei –0,06 –0,09Ungarn –0,27 –0,48Vereinigte Staaten –0,06 –0,27Vereinigtes Königreich –0,47 –1,58Quelle: Prognos 2014

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

delskomponentenmüssen–kaumüberraschend–diedreidirektbetroffenenLänderhinnehmen.

AberauchalleübrigenLänderverzeichnenimSzenarioeingeringeresExport-undImportwachs-

tumalsinderReferenzenentwicklung.BesondersbetroffensindItalienundBulgarien,dieunter

derSchwächewichtigerExportabnehmerleiden.SofließtderGroßteilderitalienischenExporte

nachEuropa,alleineDeutschlandundFrankreichnehmenrundeinViertelderitalienischenEx-

porteab.BulgarienwiederumleidetindembetrachtetenSzenariovorallemunterderSchwäche

ItaliensundGriechenlands.RundeinViertelderbulgarischenExportefließenindiesebeidenLän-

der.

DierelativeVerringerungdesWelthandelsimSzenariohateinniedrigeresWirtschaftswachstum

allerbetrachtetenVolkswirtschaftenzurFolge(Tabelle19).MitrundeinemProzentpunktfälltdie

DifferenzdesWirtschaftswachstumszurEntwicklunginderBasisprognoseindenvonderStag-

nationderGlobalisierungdirektbetroffenenLändernbesondershochaus.Dabeifälltauf,dassdie

WachstumseinbußenfürPortugalinetwadeneninSpanienundGriechenlandentsprechen,ob-

gleichdieVerringerungdesAußenhandelswachstumsfürdiebeidenletztgenanntenLänderannä-

hernddoppeltsohochausfälltwiefürPortugal.

EinGrundfürdieseBeobachtungliegtinderstarkenAbhängigkeitderAußenwirtschaftPortugals

vonseinemNachbarnSpanien.RundeinViertelallerportugiesischenExportefließennachSpa-

nienunddieportugiesischenImportewerdensogarzuknappeinemDrittelausdemNachbarland

gedeckt.DieSchwächungSpaniensstelltdamiteinerheblichesRisikoundeinezusätzlicheBelas-

tungfürdiewirtschaftlicheEntwicklungPortugalsdar.

IndennichtdirektbetroffenenLändernfallendieWachstumseinbußenzwargeringer,aberinab-

solutenBeträgenteilweiseimmernochbeachtlichaus.NebendenzuBeginndiesesAbschnittsbe-

handeltenLändernItalienundBulgarienergebensichauchfüranderezentraleuropäischeStaaten

wieFrankreichundDeutschlandmerklicheVerringerungendesWirtschaftswachstums.Diegro-

ßenSchwellenländerundStaaten,diegeographischweitvondendirektbetroffenenLändernent-

ferntliegen,habenimVergleichwesentlichgeringereBeeinträchtigungenzubefürchten.

AufBasisderverändertenWachstumsratenergebensichteilsbeträchtlichekumulierteEinkom-

mensverluste(Tabelle20).FürdieBetrachtungsweiseaufLänderebenezeigtsich,dassdiegröß-

tenVerlustenebendendirektbetroffenenLändernhauptsächlichfürdiegroßenVolkswirtschaf-

tenanfallen.ImnegativenSinneSpitzenreitersindhierdieVereinigtenStaatenundDeutschland.

Dabeiistallerdingszubeachten,dassdieErgebnissevornehmlichdurchGrößeneffektegetrieben

werden,wodurchselbstkleineVeränderungendesWirtschaftswachstumszugroßenabsoluten

EinkommensgewinnenoderVerlustenführen.

BetrachtetmanstattdessendiekumuliertenEinkommensdifferenzenjeEinwohner,entstehenin

dendirektvonderstagnierendenGlobalisierungbetroffenenLänderndiegrößtenEinkommens-

verluste, gefolgt von europäischen Staaten mit hohem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. Ge-

53

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 18: Differenzen des durchschnittlichen Ex- und Importwachstums zwischen dem Szenario „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose

Land Importe Exporte2020 2025 2020 2025

Argentinien –0,06 –0,06 –0,15 –0,11Australien –0,07 –0,05 –0,18 –0,07Belgien –0,16 –0,10 –0,17 –0,10Brasilien –0,05 –0,05 –0,14 –0,09Bulgarien –0,27 –0,24 –0,33 –0,26Chile –0,12 –0,11 –0,16 –0,12China –0,04 –0,04 –0,07 –0,07Dänemark –0,19 –0,12 –0,22 –0,12Deutschland –0,25 –0,17 –0,30 –0,18Estland –0,27 –0,15 –0,27 –0,15Finnland –0,17 –0,11 –0,20 –0,11Frankreich –0,26 –0,21 –0,38 –0,26Griechenland –3,22 –3,26 –3,99 –3,91Indien –0,02 –0,01 –0,03 –0,01Irland –0,15 –0,08 –0,17 –0,09Israel –0,05 –0,04 –0,06 –0,04Italien –0,31 –0,25 –0,36 –0,25Japan –0,07 –0,06 –0,10 –0,01Kanada –0,13 –0,05 –0,15 –0,03Lettland –0,22 –0,11 –0,22 –0,11Litauen –0,19 –0,11 –0,19 –0,10Mexiko –0,02 –0,02 –0,03 –0,02Neuseeland –0,05 –0,03 –0,07 –0,02Niederlande –0,21 –0,14 –0,23 –0,14Norwegen –0,15 –0,09 –0,15 –0,08Österreich –0,21 –0,12 –0,22 –0,10Polen –0,25 –0,17 –0,25 –0,16Portugal –2,19 –2,20 –2,51 –2,37Rumänien –0,24 –0,20 –0,27 –0,20Russland –0,09 –0,09 –0,15 –0,11Schweden –0,12 –0,08 –0,12 –0,07Schweiz –0,14 –0,10 –0,15 –0,09Slowakei –0,25 –0,14 –0,25 –0,14Slowenien –0,18 –0,12 –0,18 –0,11Spanien –3,10 –3,16 –3,37 –3,42Südafrika –0,02 –0,01 –0,02 0,00Südkorea –0,09 –0,04 –0,09 –0,04Tschechien –0,27 –0,14 –0,27 –0,13Türkei –0,07 –0,06 –0,11 –0,08Ungarn –0,22 –0,12 –0,23 –0,12Vereinigte Staaten –0,06 –0,07 –0,15 –0,12Vereinigtes Königreich –0,13 –0,12 –0,18 –0,13Quelle: Prognos 2014

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2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 19: Differenzen des Wirtschaftswachstums zwischen dem Szenario „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose

Land Differenz des durchschnittlichem Wirtschaftswachstum im Vergleich zur Basisprognose in Prozentpunkten

2014 bis 2020 2014 bis 2025Argentinien –0,08 –0,08Australien –0,08 –0,06Belgien –0,13 –0,09Brasilien –0,06 –0,05Bulgarien –0,33 –0,30Chile –0,12 –0,11China –0,05 –0,05Dänemark –0,18 –0,13Deutschland –0,21 –0,17Estland –0,22 –0,15Finnland –0,16 –0,12Frankreich –0,20 –0,18Griechenland –0,63 –0,96Indien –0,02 –0,02Irland –0,10 –0,07Israel –0,04 –0,04Italien –0,26 –0,22Japan –0,07 –0,07Kanada –0,11 –0,06Lettland –0,19 –0,11Litauen –0,14 –0,10Mexiko –0,02 –0,02Neuseeland –0,05 –0,03Niederlande –0,16 –0,13Norwegen –0,13 –0,08Österreich –0,20 –0,13Polen –0,23 –0,18Portugal –1,07 –1,14Rumänien –0,23 –0,22Russland –0,10 –0,10Schweden –0,09 –0,07Schweiz –0,10 –0,08Slowakei –0,23 –0,15Slowenien –0,15 –0,12Spanien –0,78 –1,10Südafrika –0,02 –0,01Südkorea –0,07 –0,04Tschechien –0,25 –0,15Türkei –0,06 –0,06Ungarn –0,15 –0,11Vereinigte Staaten –0,06 –0,07Vereinigtes Königreich –0,11 –0,11Quelle: Prognos 2014

55

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

ringerekumulierteEinkommensverlustejeEinwohnerergebensichfürLändermitimVergleich

niedrigemBruttoinlandsproduktjeEinwohner–diesgiltmaßgeblichdiegroßenSchwellenländer.

DiesesErgebnisrelativiertsichquantitativ(abernichtqualitativ),wennmankaufkraftgewichtete

Einkommensgewinnebetrachtet.

DasErgebnis,dassvorallemeuropäischeLänderbetroffensind,verstärktsichnoch,wennman

diekumuliertenEinkommensgewinnejeEinwohnerinRelationzumAusgangsniveaudesBrutto-

inlandsproduktsjeEinwohnerimJahr2013alsMaßfürdieAuswirkungeneinerStagnationder

GlobalisierungindeneuropäischenKrisenländernheranzieht.DiedreidirektbetroffenenLänder

verzeichnenkumulierteEinkommensverlustezwischen63undrund103ProzentdesBruttoin-

landsproduktsjeEinwohnerimAusgangsjahrderSzenarienrechnung.MitAusnahmevonBulga-

rienbeträgtdieseKennzahlinallenübrigenbetrachtetenVolkswirtschaftenmaximal24Prozent.

BesondersgeringsinddieVerlusteindieserBetrachtungsweisefürdiegroßenSchwellenländer

undsolcheStaaten,dienurüberschwacheHandelsbeziehungenmitGriechenland,Portugaloder

Spanienverfügen,wieetwaSüdafrika,IsraeloderNeuseeland.

Die Verringerung des Wirtschaftswachstums infolge der simulierten Stagnation der Globalisie-

runginGriechenland,PortugalundSpanienhatwiederumAuswirkungenaufdieArbeitsmärkte

(Tabelle21).IndendirektbetroffenenLändernsteigtdieArbeitslosenquotebesondersstark.Am

härtestenbetroffenwäreSpanien,dessenohnehinhoheArbeitslosenquoteimJahr2025sichvon

knapp19ProzentinderBasisprognoseumweitere3,6Prozentpunkteerhöhenwürde.FürGrie-

chenlandundPortugal fälltderAnstiegderArbeitslosenquotemit1,2und0,9Prozentpunkten

zwargeringeraus.InRelationzurprognostiziertenArbeitslosenquotederBasisprognoseimJahr

2025entsprichtdies jedoch immernocheinemAnstiegvonrund10Prozent.Fürdienichtdi-

rektbetroffenenLänderergebensichmoderateSteigerungenderArbeitslosenquote,diefürLän-

dermitstarkenHandelsbeziehungenzuGriechenland,PortugaloderSpanientendenziellgrößer

ausfallen.

InsgesamtzeigtdieSimulationeinerStagnationderGlobalisierunginGriechenland,Portugalund

SpanienundderdarausresultierendenAuswirkungenfürdenAußenhandel,dassfürdiegesamte

WeltwirtschaftmitnegativenKonsequenzenzurechnenwäre.DiewirtschaftlichenBeeinträchti-

gungensinddabeiweltweitunterschiedlichverteilt.StarknegativeAuswirkungenergebensich

fürdiemaßgeblichenHandelspartnerderdirektbetroffenenLänder.Großeundgeographischweit

entfernteVolkswirtschaften,diewenigvomHandelmitGriechenland,PortugaloderSpanienab-

hängigsind,sinddagegenwenigbiskaumaffektiert.

56

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 20: Kumulierte Einkommensgewinne im Vergleich zwischen dem Szenario „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose im Zeitraum von 2014 bis 2025

Land Kumulierter Einkommens-gewinn in Mrd. Euro*

Kumulierter Einkommens-gewinn je Einwohner im Szenario in Euro*

Kumulierter kaufkraftgewichte-ter** Einkommensgewinn je Einwohner im Szenario in Euro*

Kumulierter Einkommensgewinn je Einwoh-ner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 2013 in Prozent

Argentinien –54 –1.178 –1.396 –9Australien –41 –1.624 –1.965 –6Belgien –37 –3.185 –3.880 –12Brasilien –82 –380 –722 –7Bulgarien –7 –1.071 –4.222 –35Chile –20 –1.066 –2.017 –12China –275 –197 –491 –6Dänemark –32 –5.544 –5.329 –17Deutschland –495 –6.090 –6.836 –21Estland –2 –1.883 –4.490 –24Finnland –23 –4.177 –4.557 –14Frankreich –317 –4.641 –5.364 –19Griechenland –90 –7.784 –12.463 –63Indien –31 –22 –76 –2Irland –14 –2.932 –3.309 –9Israel –8 –985 –1.166 –4Italien –282 –4.473 –5.941 –23Japan –346 –2.765 –1.921 –6Kanada –94 –2.535 –3.056 –9Lettland –3 –1.440 –3.507 –20Litauen –3 –1.178 –3.106 –16Mexiko –18 –144 –222 –2Neuseeland –3 –688 –1.087 –4Niederlande –77 –4.471 –5.437 –16Norwegen –29 –5.305 –5.115 –12Österreich –47 –5.479 –6.606 –18Polen –65 –1.700 –4.014 –22Portugal –128 –12.020 –18.647 –103Rumänien –13 –616 –2.112 –21Russland –52 –367 –1.413 –10Schweden –32 –3.197 –3.206 –9Schweiz –31 –3.671 –3.349 –9Slowakei –8 –1.472 –3.039 –22Slowenien –4 –1.894 –3.310 –14Spanien –592 –12.298 –18.184 –77Südafrika –4 –91 –204 –2Südkorea –72 –1.420 –2.152 –7Tschechien –21 –2.000 –5.430 –24Türkei –35 –394 –871 –6Ungarn –9 –956 –2.501 –16Vereinigte Staaten –834 –2.439 –2.439 –6Vereinigtes Königreich –204 –3.079 –3.199 –10* real, zu Preisen des Jahres 2000; gerundete Werte; ** kaufkraftgewichtet in Relation zu den Vereinigten StaatenQuelle: Prognos 2014

57

2 Wer profitiert am stärksten von der Globalisierung?

Tabelle 21: Arbeitslosenquote im Vergleich des Szenarios „Divergierende Globalisierung“ und der Basisprognose

Land Differenz der Arbeitslosenquote zwischen Szenario und Basisprognose in Prozentpunkten2020 2025

Argentinien 0,08 0,08Australien 0,07 0,00Belgien 0,14 0,13Brasilien 0,02 0,02Bulgarien 0,26 0,26Chile 0,13 0,18China 0,15 0,14Dänemark 0,17 0,07Deutschland 0,06 0,02Estland 0,05 0,01Finnland 0,27 0,19Frankreich 0,26 0,26Griechenland 0,63 1,17Indien 0,03 0,04Irland 0,05 0,01Israel 0,02 0,02Italien 0,34 0,24Japan 0,01 0,01Kanada 0,12 0,05Lettland 0,12 0,04Litauen 0,09 0,06Mexiko 0,01 0,00Neuseeland 0,10 0,08Niederlande 0,10 0,07Norwegen 0,07 0,02Österreich 0,21 0,17Polen 0,11 0,05Portugal 0,70 0,89Rumänien 0,24 0,26Russland 0,06 0,07Schweden 0,09 0,07Schweiz 0,12 0,08Slowakei 0,13 0,06Slowenien 0,15 0,06Spanien 1,78 3,57Südafrika 0,02 0,04Südkorea 0,07 0,07Tschechien 0,08 0,01Türkei 0,03 0,03Ungarn 0,06 0,04Vereinigte Staaten 0,13 0,17Vereinigtes Königreich 0,19 0,20Quelle: Prognos 2014

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3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

DievorstehendeUntersuchunghatgezeigt,welcheLänderindenvergangenenrund20Jahrenam

stärkstenvonderGlobalisierungprofitierthaben.DieaufdemAnsatzdes„Globalisierungswelt-

meisters“aufsetzendenSzenarienrechnungenhabengleichermaßendiePotenzialewiedieRisi-

kenverdeutlicht,dievoneinerAbweichungvombisherigenGlobalisierungspfadausgehen.Die

UntersuchunghatjeweilsdieBetroffenheitdereinzelnenLänderinBezugaufdieVeränderungen

vonWachstumsratenoderEinkommensgrößenaufgezeigt.

FürdiedeutscheVolkswirtschaftzeigtdieUntersuchungerheblicheGewinneauf.DieseErkennt-

nisistjedochineinemSinnevergleichsweiseabstrakt:DiegemessenenGlobalisierungsgewinne

sinddas statistischeResultat desZusammenspiels zahlloser individuellerEntscheidungenvon

Unternehmen,vonprivatenHaushaltenunddesStaates.EinAppell,PotenzialederGlobalisierung

zunutzen,kannsichdeshalbimmernurandieindividuellenAkteureundnichtaneineVolks-

wirtschaftalsGanzesrichten.

UmdiesichbietendenChancenergreifenzukönnen,istesdaherausSichtvonUnternehmenbe-

deutsam,aufdierichtigenAuslandsmärktezusetzen.DerBegriff„richtig“beziehtsichdarauf,

dassmiteinemAuslandsengagementdauerhaftEinkommensgewinneaufunternehmerischer–

unddamitaggregiertaufgesamtwirtschaftlicher–Ebeneerzieltwerdenkönnen.Genauindiesem

SinnemessenwirmitdemPrognosFreihandels-undInvestitionsindexdieAttraktivitätausländi-

scherMärkteausdeutscherSichtundbringendieseineineRangfolge.

DieerfasstenIndikatorenzurMessungderAttraktivitätgehendamitweitüberdieAspekteder

MarktgrößeoderderDynamikvonMärktenhinausundbetonenvorallemAspektewiedieVer-

lässlichkeitvonRahmenbedingungen.DieermittelteRangfolgekanndurchausdeutlichvonder

desGlobalisierungsindexabweichen:NichtalleLänder,diebesondersstarkglobalisiertsind,bie-

tenausdeutscherSichtingleichemMaßeattraktiveMärkte.DieKorrelationzwischenbeidenIn-

dizesistjedochhoch.39

39 DieKorrelationderRanglistendesFreihandels-undInvestitionsindexunddesGlobalisierungsindexbeträgt0,69.InIndexwertenbeträgtdieKorrelationsogar0,75.DarinzeigtsichdashoheMaßanÜbereinstimmungzwischenbeidenMaßen.VollständigeKor-relationwärebeieinemWertvon1gegeben.DieAbweichungvoneinerperfektenKorrelationergibtsichdurchdieunterschiedli-chethematischeAusrichtungbeiderIndizes.BeispielsweisebewertetderFreihandels-undInvestitionsindexdieMarktgrößeimSinnedesBruttoinlandsproduktsalspositivfürdieAttraktivitätdesjeweiligenLandes.ImGlobalisierungsindexwerdendieöko-nomischenIndikatorenmitderMarktgrößedesjeweiligenLandesnormiert,umdengemessenenVernetzungsgradeinesLandesmitderübrigenWeltnichtdurchGrößeneffektezuverzerren.

59

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

3.1 Fokus und Methodik des Prognos Freihandels- und Investitionsindex

DerPrognosFreihandels-undInvestitionsindexdecktmiteinembreitenSpektrumökonomischer,

institutionellerundpolitisch-gesellschaftlicherIndikatorendierelevantenErfolgsfaktorenfürein

Auslandsengagementumfassendab.DieDarstellungalsRanglisteermöglichtzudemeinenüber-

sichtlichenVergleichderLänderuntereinander.Aussagendarüber,welcheLänderundRegionen

sichfüreindeutschesAuslandsengagementbessereignenalsandere,sindzentraleErgebnisse

desPrognosFreihandels-undInvestitionsindex.ZumeinenwirddamitdieoffensichtlicheAttrak-

tivitätwichtigerHandelspartnerDeutschlandsidentifiziertundaufseinezentralenBestimmungs-

größenzurückgeführt,zumanderenlassensichAuslandsmärkteerkennen,derenAttraktivitätfür

deutscheAkteurenochvielfachunterschätztwird.

UmunterschiedlicheFragestellungenberücksichtigenzukönnen,umfasstderPrognosFreihan-

dels-undInvestitionsindexvierTeilrankings–Statik,Dynamik,ExporteundausländischeDirek-

tinvestitionen–sowieeinGesamtranking:

• DasTeilranking„Statik“bildetdiegegenwärtigeAttraktivitätderausländischenMärkteab.

• ImTeilranking„Dynamik“wirddemgegenübergezeigt,welcheMärkteindenzurückliegen-

denJahrenamstärkstenanAttraktivitätgewonnenhabenundwiedynamischsichdieseinZu-

kunftentwickeln,unabhängigvomAusgangsniveau.

• DiebeidenTeilranglisten„Exporte“und„AusländischeDirektinvestitionen(ADI)“berücksich-

tigenunterschiedlicheArtendesAuslandsengagements:DasersteRankingzeigtan,inwel-

chenLänderndasgrößteExportpotenzialbesteht.DaszweiteRankingverdeutlicht,inwelchen

LändernessichfürdeutscheUnternehmenanbietet,Direktinvestitionenzutätigenoderaus-

zuweiten.

• DasGesamtrankingfasstStatikundDynamikzusammen.DamitwirdzumeinenderTatsache

Rechnunggetragen,dasseinMarkt–auchperspektivisch–nurdannbesondersattraktivsein

kann,wennerbereitsheuteeinrelevantesNiveauaufweist.Zumanderenistgewährleistet,

dassdieAttraktivitätsmessungnichtrückwärtsgewandtist,mithinsolcheMärktebesonders

hervorstechen,dieeinePerspektivefürdieZukunftaufweisen.VordiesemHintergrundfließt

indasGesamtrankingdieTeilrangliste„Statik“mitdeutlichhöheremGewichteinalsdieTeil-

rangliste„Dynamik“.DasGesamtrankingmisstdannimumfassendstenSinnedieAttraktivi-

tätderausländischenMärkteausderPerspektivedeutscherUnternehmen.

FüreineangemesseneKalkulationderChancenundRisikeneinesAuslandsengagementssind

umfassendeKenntnisseüberländerspezifischeGegebenheitenerforderlich.Relevantsinddabei

nicht nur detaillierte Informationen über einzelne Märkte, sondern insbesondere gesamtwirt-

60

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

schaftlichesowieinstitutionelleundpolitisch-gesellschaftlicheMerkmale.DerPrognosFreihan-

dels-undInvestitionsindexträgtdieserTatsacheRechnung,weileraufeinerVielzahlzentraler

StandortfaktorenausländischerMärktebasiertunddadurchwichtigeAnsatzpunktefürdieEin-

schätzungdesErfolgeseinesAuslandsengagementszurVerfügungstellt. 33Einzelindikatoren

werdenzuneunSubindizeszusammengeführtunderlaubensomiteineausführlicheBeschrei-

bungderExport-undInvestitionsbedingungenderuntersuchtenVolkswirtschaften(Tabelle22).40

DieEinzelindikatorenwerdenteilweiseausinternationalanerkanntenIndizesgewonnen.Sower-

denetwaderHumanDevelopment Index,derCorruptionPerception Index,derEaseofDoing

BusinessIndexundausgewählteIndizesdesWorldEconomicForumverwendet.DieübrigenIn-

dikatorenwerdenhauptsächlichmitDatendesInternationalenWährungsfonds,derVereintenNa-

tionenundderWelthandelsorganisationberechnet,wobeijeweilsderjüngsteverfügbareDaten-

standverwendetwird.

Aufgrund der unterschiedlichen Skalierungen der Einzelindikatoren ist eine Normierung der

DatenaufeineneinheitlichenWertebereicherforderlich.WirwähleneineSkalavon0bis10.Das

LandmitderbestenAusprägungdesjeweiligenIndikatorserhältdabeidenWert10,dasLandmit

derschlechtestenAusprägungdenWert0.UmVerzerrungenvorzubeugen,werdenextremeAus-

reißermitDämpfungsfaktorenbelegt.

Die normierten Einzelindikatoren werden zu neun Subindizes zusammengefasst. Die anschlie-

ßendeGewichtungderSubindizesberücksichtigtdieunterschiedlichenZielsetzungendesAus-

landsengagements deutscher Unternehmen, indem sie nach der Ausrichtung der Teilrankings

variiert.SowirdbeispielsweisedieMarktgröße,gemessenamBruttoinlandsprodukt,inderTeil-

ranglisteExportestärkergewichtetalsinderTeilranglisteausländischeDirektinvestitionen.

ErstelltwirdderPrognosFreihandels-undInvestitionsindexfür100Volkswirtschafteneinschließ-

lichderEuropäischenUnionalsAggregat(ohneDeutschland).41MaßgeblichfürdieLänderauswahl

istdieMarktgrößegemessenamBruttoinlandsproduktausdemJahr2007,indemderGlobalisie-

rungsreporterstmaligerschienenist.DasSpektrumderVolkswirtschaftenreichtvondenVerei-

nigtenStaatenmiteinemBruttoinlandsproduktvon15,1BillionenUS-DollarbishinzuSimbabwe

miteinerWirtschaftsleistunginHöhevon9,5MilliardenUS-DollarimJahr2011.

40 DieVerfügbarkeitdervonunsbislangverwendetenBasisdatenausderReiheTheGlobalCompetitivenessReportdesWorldEco-nomicForumhatsichmitderneuestenPublikation2012–2013verschlechtertundindiesemJahreinigeAnpassungenerforder-lichgemacht.DavonbetroffenistderSubindexMarkteffizienz,fürdendreiEinzelindikatorenfortannichtmehrzurVerfügungstehen.ZurBeschreibungderausländischenFinanzmärkte–essinddiesdieIndikatorenKapitalmarktvollkommenheitundKapi-talmarktkontrollen–kannjedochkünftigaufadäquateAlternativendesFraserInstitutezurückgegriffenwerden.FürdenEinzel-indikatorLohnnebenkostenhabenwirhingegenkeinenpassendenErsatzgefunden,sodassdiesernichtmehrzurDarstellungderMarkteffizienzherangezogenwird.ZwarmindertdieVerwendungzweierneuerIndikatorensowiedieReduktionderAnzahlerklärenderIndikatorendieVergleichbarkeitderdiesjährigenRankingsmitseinenVorgängern,dieErgebnissebleibenjedochinihrenzentralenEntwicklungstendenzenbestehen.

41 ImUnterschiedzudenBerechnungenundSimulationeninKapitel2istdieAnzahlderUntersuchungsländernichtdurchdieLän-derauswahlinVIEWrestringiertundfälltdamithöheraus.

61

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

3.2 Die attraktivsten Auslandsmärkte 2013

DieRangfolgederattraktivstenAuslandsmärktefürdeutscheUnternehmenwirddurchdasGe-

samtranking(Tabelle23)unddievierfokusspezifischenTeilranglisten(Tabelle24bisTabelle27)

abgebildet.

DasGesamtrankingzeigt,dasstrotzdergegenwärtigenKriseninderEuropäischenUnionundvor

allemindenLändernderEuro-ZonedieattraktivstenRahmenbedingungenfüreindeutschesAus-

landsengagementweiterhinineuropäischenLändernbestehen.DanebenbietenvorallemdieVerei-

nigtenStaatenundeinigeasiatischeLänderattraktiveAuslandsmärktefürdeutscheUnternehmen.

DieEuropäischeUnionstellt trotzdesgemeinsamenBinnenmarktessowieeinergemeinsamen

Währungingegenwärtig17LänderneinensehrheterogenenWirtschaftsraumdar.DieseBeson-

derheitzeigtauchdasbreiteSpektrumderPlatzierungenderMitgliedstaatenderEuropäischen

UnionimGesamtranking:EsreichtvonRang5(Finnland)bisRang57(Griechenland).Dabeiposi-

Tabelle 22: Die Subindizes und Einzelindikatoren des Prognos Freihandels- und Investitionsindex

1. Marktgröße 6. Stabilität1.1 Bruttoinlandsprodukt 6.1 Sovereign Credit Ranking

6.2 Inflation2. Offenheit 6.3 Leistungsbilanzsaldo2.1 Offenheitsgrad 6.4 Politische Stabilität2.2 Direktinvestitionen 6.5 Wechselkursveränderungen gegenüber dem Euro2.3 Integrationsstand2.4 Zölle gegenüber der EU 7. Bildung, FuE, Innovationen2.5 Nicht-tarifäre Handelshemmnisse 7.1 Sekundäre Bildung2.6 Handelsstreitigkeiten 7.2 Tertiäre Bildung

7.3 Verfügbarkeit Naturwissenschaftler und Ingenieure3. Entwicklungsstand 7.4 FuE-Ausgaben von Privatunternehmen3.1 Einkommen je Einwohner3.2 Human Development Index 8. Markteffizienz3.3 Intra-industrieller Handel 8.1 Kapitalverkehrsrestriktionen3.4 Urbanisierungsgrad 8.2 Kapitalmarktvollkommenheit

8.3 Löhne und Produktivität4. Institutionen/Infrastruktur 8.4 Lokaler Wettbewerb4.1 Eigentumsrechte 8.5 Antimonopolregeln4.2 Regulierungsdichte 8.6 Verbreitung ausländischer Eigentümer4.3 Infrastruktur4.4 Korruption 9. Entfernung zu Deutschland

9.1 Distanz der Hauptstädte5. Praktische Geschäftstätigkeit 9.2 Seeweg5.1 Ease of Doing Business IndexQuelle: Prognos 2014

62

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

tionierensichdiealtenMitgliedstaatenimAllgemeinendeutlichvordenneuenMitgliedsländern.

SpezielldieTeilranglisteExportemachtdeutlich,dassvorallemeuropäischeLänder–insbeson-

deredieNachbarländerDeutschlands–diebestenBedingungenfürdeutscheExporteurebieten.

EinebesondershoheAttraktivitätsowohlfüreinExport-alsauchfüreinInvestitionsengagement

deutscherUnternehmeninEuropazeigenseitlangemdienordischenLänderFinnland,Norwegen,

SchwedenundDänemark.DankdeshohenEntwicklungsstandes,einergutausgebautenInfrastruk-

tur,besteninstitutionellenRahmenbedingungensowieeinerhohenwirtschaftlichenundpolitischen

StabilitätgehörensieheuteinvierderfünfRanglistenzuden15attraktivstenAuslandsmärkten.

ImDynamikrankingliegendienordischenLänderhingegen,wievieleandereeuropäischeVolks-

wirtschaften,lediglichimMittelfeldoderderzweitenHälftederRangliste.Generellistzubeobach-

ten,dassLänder,dieheutesehrattraktiveAuslandsmärktefürdeutscheUnternehmendarstellen

undimStatik-Rankingsehrgutabschneiden,einevergleichsweisegeringeDynamikaufweisen.

DiesliegtvorallemambereitsfortgeschrittenenEntwicklungsstanddieserVolkswirtschaften,der

dasPotenzialfürweitereZuwächsezumTeilbeschränkt.

NordamerikazeigtmitdenVereinigtenStaaten(Rang2)undKanada(Rang19)insgesamteineaus-

gesprochenhoheAttraktivitätfürdeutscheExporteureundInvestoren.BeideLänderweisenähnli-

cheStärkenundSchwächenindenRahmenbedingungenaufundzeigenmitAusnahmederDynamik

einausgeglichenesBildindenjeweiligenPlatzierungen.DiezentraleSchwachstellebeiderVolkswirt-

schaften ist ihremangelndeOffenheit;Zölleundnicht-tarifäreHandelshemmnissebehindernden

deutschenExportindieseRegionstärkeralsinandereLänder.EinFreihandelsabkommenzwischen

derEuropäischenUnionunddenVereinigtenStaaten,welchesaktuelldiskutiertwird,würdediese

Problematikentschärfen.GegenwärtigsichernjedochdiehoheKaufkraftundinsbesondereinden

VereinigtenStaatendieMarktgrößedieNachfragenachdeutschenErzeugnissen.WeitereStärken

NordamerikasliegeninderhohenQualitätderInfrastruktur,vorteilhafteninstitutionellenRahmen-

bedungenundgutenVoraussetzungenfürBildung,ForschungundEntwicklungsowieInnovationen.

MitSingapur(Rang1),Hongkong(Rang4)undJapan(Rang12)erreichendreiasiatischeLänder

Platzierungenunterdenersten15imGesamtranking.ChinapositioniertsichzwarmitRang30

nochimerstenDrittel, liegt jedochweithinterdenbestplatziertenasiatischenLändernzurück.

SingapurundHongkongüberzeugentrotzihrergeringenMarktgrößeundsindinsbesonderefür

DirektinvestitionensehrinteressanteStandorte.

ChinahingegenkanndankseinerhohenWachstumsrateninderDynamikranglisteeineführende

Positioneinnehmen.BisChina jedochimHinblickaufdiewirtschaftlichenundinstitutionellen

RahmenbedingungendashoheNiveauderattraktivstenAuslandsmärkteerreicht,sindnocher-

heblicheAnpassungenerforderlich.GleichwohlistChinaaufeinemgutenWeg:Seiterstmaliger

Erstellungdes Index im Jahr2008hatdasLand inzentralen institutionellenVoraussetzungen

großeFortschritteerzielt,wiezumBeispielbeimSchutzderEigentumsrechte.

63

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

Tabelle 23: Gesamtranking des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert

1 Singapur 7,00 51 Mexiko 4,682 Vereinigte Staaten 6,98 52 Südafrika 4,683 EU 6,98 53 Thailand 4,644 Hongkong 6,86 54 Peru 4,645 Finnland 6,76 55 Kroatien 4,616 Schweden 6,72 56 Jordanien 4,597 Vereinigtes Königreich 6,69 57 Griechenland 4,578 Schweiz 6,66 58 Marokko 4,469 Dänemark 6,64 59 Kolumbien 4,46

10 Luxemburg 6,62 60 Kasachstan 4,3911 Frankreich 6,62 61 Brasilien 4,3412 Japan 6,55 62 Uruguay 4,3313 Belgien 6,54 63 Trinidad und Tobago 4,2314 Niederlande 6,49 64 Ghana 4,1615 Norwegen 6,33 65 Russland 4,1316 Irland 6,31 66 Aserbaidschan 4,0517 Österreich 6,25 67 Costa Rica 4,0418 Estland 6,11 68 Indonesien 3,9419 Kanada 6,04 69 Indien 3,9120 Spanien 5,90 70 Libanon 3,8821 Katar 5,89 71 Sri Lanka 3,8722 Island 5,87 72 Vietnam 3,8123 Südkorea 5,85 73 El Salvador 3,8124 Vereinigte Arabische Emirate 5,77 74 Guatemala 3,7925 Tschechische Republik 5,69 75 Libyen 3,7726 Saudi-Arabien 5,68 76 Ukraine 3,7427 Slowenien 5,64 77 Ecuador 3,7428 Litauen 5,63 78 Serbien 3,7229 Australien 5,60 79 Dominikanische Republik 3,7030 China 5,60 80 Philippinen 3,6931 Portugal 5,59 81 Ägypten 3,6732 Israel 5,57 82 Nigeria 3,6433 Neuseeland 5,56 83 Argentinien 3,5634 Slowakische Republik 5,55 84 Algerien 3,5435 Polen 5,54 85 Belarus 3,4936 Taiwan 5,53 86 Kamerun 3,4537 Lettland 5,46 87 Elfenbeinküste 3,4438 Zypern 5,45 88 Kenia 3,3839 Italien 5,44 89 Turkmenistan 3,3540 Ungarn 5,43 90 Bangladesch 3,3141 Malaysia 5,41 91 Pakistan 3,2842 Bahrain 5,25 92 Syrien 3,1543 Chile 5,23 93 Iran 3,0344 Bulgarien 5,17 94 Jemen 2,8145 Oman 5,10 95 Simbabwe 2,7746 Kuwait 4,85 96 Angola 2,7447 Panama 4,76 97 Venezuela 2,6948 Türkei 4,73 98 Äthiopien 2,5449 Tunesien 4,71 99 Sudan 2,4750 Rumänien 4,70 100 Usbekistan 2,46

Quelle: Prognos 2014

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3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

Tabelle 24: Teilranking Statik des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert

1 Vereinigte Staaten 7,20 51 Südafrika 4,622 EU 7,19 52 Tunesien 4,623 Singapur 7,16 53 Kroatien 4,604 Finnland 6,94 54 Jordanien 4,595 Vereinigtes Königreich 6,90 55 Panama 4,576 Schweden 6,88 56 Thailand 4,557 Dänemark 6,84 57 Peru 4,458 Hongkong 6,80 58 Kolumbien 4,329 Frankreich 6,80 59 Kasachstan 4,30

10 Schweiz 6,79 60 Marokko 4,2911 Luxemburg 6,73 61 Brasilien 4,2212 Japan 6,69 62 Trinidad und Tobago 4,1613 Niederlande 6,62 63 Uruguay 4,1514 Belgien 6,60 64 Russland 4,0415 Norwegen 6,46 65 Aserbaidschan 3,9816 Irland 6,42 66 Costa Rica 3,9317 Österreich 6,37 67 Ghana 3,9118 Estland 6,26 68 Libanon 3,7519 Kanada 6,15 69 Indonesien 3,7420 Spanien 6,02 70 Libyen 3,6921 Island 5,89 71 Sri Lanka 3,6822 Südkorea 5,84 72 Indien 3,6723 Vereinigte Arabische Emirate 5,80 73 El Salvador 3,6724 Katar 5,78 74 Guatemala 3,6425 Tschechische Republik 5,72 75 Ukraine 3,6326 Slowenien 5,69 76 Vietnam 3,5627 Litauen 5,68 77 Philippinen 3,5628 Saudi-Arabien 5,67 78 Serbien 3,5429 Portugal 5,66 79 Ägypten 3,5430 Australien 5,63 80 Ecuador 3,5231 Neuseeland 5,63 81 Dominikanische Republik 3,4832 Israel 5,60 82 Nigeria 3,4033 Slowakische Republik 5,55 83 Argentinien 3,3334 Lettland 5,54 84 Algerien 3,3335 Zypern 5,53 85 Elfenbeinküste 3,2736 Italien 5,52 86 Kamerun 3,2637 Polen 5,50 87 Belarus 3,2438 China 5,49 88 Kenia 3,1739 Taiwan 5,48 89 Pakistan 3,1240 Ungarn 5,45 90 Bangladesch 3,0041 Malaysia 5,42 91 Syrien 2,9142 Bahrain 5,31 92 Iran 2,8943 Chile 5,19 93 Turkmenistan 2,8944 Bulgarien 5,14 94 Jemen 2,6545 Oman 4,99 95 Simbabwe 2,6046 Kuwait 4,80 96 Venezuela 2,5847 Rumänien 4,67 97 Angola 2,5548 Türkei 4,65 98 Sudan 2,3149 Mexiko 4,63 99 Äthiopien 2,2450 Griechenland 4,62 100 Usbekistan 2,07

Quelle: Prognos 2014

65

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

Tabelle 25: Teilranking Dynamik des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert

1 Turkmenistan 7,54 51 Irland 5,302 Hongkong 7,37 52 Äthiopien 5,293 Katar 6,80 53 Ungarn 5,254 China 6,65 54 Kenia 5,235 Panama 6,49 55 Österreich 5,236 Ghana 6,40 56 Kasachstan 5,227 Peru 6,33 57 Finnland 5,218 Indien 6,12 58 Mexiko 5,199 Oman 6,06 59 Kamerun 5,18

10 Bangladesch 6,04 60 Litauen 5,1811 Belgien 6,02 61 Südafrika 5,1712 Vietnam 6,01 62 Guatemala 5,1613 Marokko 5,97 63 Slowenien 5,1614 Südkorea 5,95 64 Libanon 5,1015 Taiwan 5,94 65 Norwegen 5,0916 Uruguay 5,93 66 El Salvador 5,0817 Usbekistan 5,92 67 Vereinigte Staaten 5,0618 Nigeria 5,89 68 EU 5,0619 Polen 5,87 69 Costa Rica 5,0520 Ecuador 5,77 70 Rumänien 5,0421 Saudi-Arabien 5,76 71 Kanada 5,0122 Indonesien 5,70 72 Frankreich 5,0023 Luxemburg 5,69 73 Neuseeland 4,9724 Dominikanische Republik 5,68 74 Russland 4,9625 Belarus 5,66 75 Portugal 4,9626 Kolumbien 5,66 76 Elfenbeinküste 4,9527 Island 5,66 77 Ägypten 4,9128 Slowakische Republik 5,59 78 Trinidad und Tobago 4,8829 Chile 5,58 79 Philippinen 4,8530 Tunesien 5,57 80 Spanien 4,8531 Sri Lanka 5,56 81 Dänemark 4,8532 Argentinien 5,54 82 Vereinigtes Königreich 4,8233 Singapur 5,53 83 Pakistan 4,7634 Thailand 5,52 84 Ukraine 4,7635 Bulgarien 5,51 85 Estland 4,7436 Schweiz 5,49 86 Italien 4,7137 Vereinigte Arabische Emirate 5,48 87 Kroatien 4,7038 Brasilien 5,44 88 Bahrain 4,6839 Tschechische Republik 5,39 89 Lettland 4,6740 Algerien 5,38 90 Aserbaidschan 4,6741 Türkei 5,38 91 Zypern 4,6642 Syrien 5,36 92 Jordanien 4,5843 Kuwait 5,35 93 Libyen 4,4744 Malaysia 5,34 94 Angola 4,4445 Israel 5,34 95 Simbabwe 4,3846 Australien 5,33 96 Iran 4,2747 Niederlande 5,32 97 Jemen 4,2548 Schweden 5,32 98 Griechenland 4,0649 Serbien 5,32 99 Sudan 3,8350 Japan 5,31 100 Venezuela 3,67

Quelle: Prognos 2014

66

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

Tabelle 26: Teilranking Exporte des Investitions- und Freihandelsindex 2013Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert

1 EU 7,83 51 Südafrika 4,432 Vereinigte Staaten 7,38 52 Kroatien 4,393 Vereinigtes Königreich 6,93 53 Marokko 4,364 Frankreich 6,81 54 Jordanien 4,355 Schweden 6,61 55 Kuwait 4,346 Niederlande 6,57 56 Panama 4,267 Dänemark 6,55 57 Peru 4,258 Luxemburg 6,45 58 Kolumbien 4,229 Japan 6,44 59 Brasilien 4,21

10 Finnland 6,44 60 Thailand 4,1211 Schweiz 6,37 61 Russland 4,0812 Belgien 6,36 62 Ghana 3,9413 Singapur 6,30 63 Belarus 3,9314 Norwegen 6,19 64 Kasachstan 3,9315 Österreich 6,19 65 Libyen 3,9116 Irland 6,12 66 Serbien 3,7617 Hongkong 6,05 67 Uruguay 3,7218 Spanien 6,04 68 Libanon 3,7119 Estland 6,02 69 Trinidad und Tobago 3,6720 Tschechische Republik 5,73 70 Costa Rica 3,6621 Kanada 5,66 71 Ukraine 3,6122 Italien 5,64 72 Ägypten 3,6023 Litauen 5,64 73 Aserbaidschan 3,5924 Island 5,62 74 Indien 3,5725 Lettland 5,57 75 El Salvador 3,4826 Portugal 5,57 76 Dominikanische Republik 3,4627 Slowenien 5,54 77 Algerien 3,4228 Ungarn 5,54 78 Sri Lanka 3,4229 Slowakische Republik 5,54 79 Indonesien 3,4230 China 5,53 80 Guatemala 3,3731 Polen 5,51 81 Ecuador 3,3432 Vereinigte Arabische Emirate 5,48 82 Argentinien 3,3333 Israel 5,37 83 Nigeria 3,3034 Südkorea 5,34 84 Philippinen 3,2535 Zypern 5,31 85 Vietnam 3,2436 Katar 5,31 86 Syrien 3,2237 Saudi-Arabien 5,18 87 Kamerun 3,1738 Bulgarien 4,97 88 Pakistan 3,1339 Bahrain 4,96 89 Elfenbeinküste 3,1040 Malaysia 4,92 90 Kenia 3,0141 Australien 4,90 91 Turkmenistan 2,9742 Türkei 4,80 92 Bangladesch 2,8843 Neuseeland 4,77 93 Venezuela 2,8044 Griechenland 4,72 94 Jemen 2,7545 Tunesien 4,69 95 Iran 2,6846 Rumänien 4,65 96 Simbabwe 2,6447 Mexiko 4,64 97 Angola 2,5748 Taiwan 4,58 98 Sudan 2,3149 Chile 4,58 99 Usbekistan 2,1550 Oman 4,57 100 Äthiopien 2,13

Quelle: Prognos 2014

67

3 Die attraktivsten Auslandsmärkte

Tabelle 27: Teilranking Ausländische Direktinvestitionen des Investitions- und Freihandelsindex 2013

Rang Volkswirtschaft Wert Rang Volkswirtschaft Wert1 Singapur 7,93 51 Panama 4,842 Finnland 7,50 52 Tunesien 4,823 Hongkong 7,37 53 Mexiko 4,814 Schweden 7,25 54 Rumänien 4,715 Dänemark 7,25 55 Kuwait 4,676 Vereinigtes Königreich 7,23 56 Kolumbien 4,637 Schweiz 7,22 57 Griechenland 4,528 Niederlande 7,01 58 Uruguay 4,469 Vereinigte Staaten 6,99 59 Kasachstan 4,46

10 EU 6,97 60 Marokko 4,4511 Japan 6,96 61 Kroatien 4,3612 Frankreich 6,91 62 Ghana 4,3513 Norwegen 6,84 63 Trinidad und Tobago 4,3014 Irland 6,84 64 Sri Lanka 4,1915 Neuseeland 6,80 65 Brasilien 4,1416 Luxemburg 6,77 66 Costa Rica 4,1317 Belgien 6,73 67 Indonesien 4,0118 Estland 6,61 68 Vietnam 3,9019 Südkorea 6,61 69 Guatemala 3,8820 Kanada 6,53 70 Aserbaidschan 3,8421 Österreich 6,51 71 Indien 3,7922 Island 6,32 72 Philippinen 3,7623 Taiwan 6,30 73 Libanon 3,7324 Australien 6,23 74 Ägypten 3,6925 Saudi-Arabien 6,15 75 El Salvador 3,6926 Vereinigte Arabische Emirate 6,14 76 Russland 3,6627 Katar 6,13 77 Nigeria 3,5828 Spanien 6,13 78 Ecuador 3,5729 Malaysia 6,07 79 Dominikanische Republik 3,5430 Israel 6,02 80 Pakistan 3,5231 Zypern 5,91 81 Kenia 3,4932 Portugal 5,85 82 Ukraine 3,3933 Bahrain 5,85 83 Kamerun 3,3634 Litauen 5,77 84 Argentinien 3,2535 Chile 5,77 85 Bangladesch 3,2436 Lettland 5,76 86 Serbien 3,2037 Tschechische Republik 5,72 87 Libyen 3,1638 Slowenien 5,70 88 Elfenbeinküste 3,1239 Slowakische Republik 5,57 89 Iran 2,9040 Polen 5,44 90 Algerien 2,7141 Ungarn 5,44 91 Simbabwe 2,5942 Oman 5,36 92 Syrien 2,5543 Italien 5,23 93 Belarus 2,5044 China 5,21 94 Venezuela 2,2545 Thailand 5,18 95 Angola 2,2246 Bulgarien 5,17 96 Jemen 2,1947 Südafrika 5,02 97 Sudan 2,0948 Jordanien 5,00 98 Äthiopien 2,0549 Peru 4,92 99 Turkmenistan 1,7550 Türkei 4,88 100 Usbekistan 1,19

Quelle: Prognos 2014

68

4 Literaturverzeichnis

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69

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 28: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Argentinien bis DeutschlandArgentinien Australien Belgien Brasilien Bulgarien Chile China Dänemark Deutschland

1990 30,8 54,8 81,5 29,4 28,8 41,4 17,3 66,0 53,31991 32,2 55,5 82,9 31,4 27,3 43,7 17,4 69,3 58,71992 33,9 57,2 84,1 32,7 34,8 43,8 17,6 73,1 58,91993 37,3 58,7 84,7 33,2 34,2 44,5 18,0 75,2 59,91994 40,1 60,7 85,9 33,7 34,9 45,9 22,0 72,6 60,11995 43,1 61,1 82,7 35,7 38,8 46,7 23,7 75,3 61,41996 42,6 60,9 85,0 36,4 45,7 47,0 23,9 76,2 63,41997 42,4 61,3 87,3 36,1 43,8 48,4 24,7 76,0 65,71998 42,3 62,7 87,7 35,3 42,9 49,3 28,8 75,5 67,71999 41,8 64,0 89,7 36,1 45,8 51,6 27,8 77,2 69,92000 41,2 65,3 93,5 35,6 49,9 53,0 28,4 83,2 73,32001 39,1 66,2 93,2 39,8 50,1 58,2 33,7 82,4 71,92002 42,0 65,1 91,6 40,4 47,3 58,0 36,6 81,6 73,32003 39,7 66,1 90,6 38,7 50,6 61,7 37,2 82,1 74,12004 40,2 66,1 91,0 40,5 56,5 63,8 41,5 81,9 73,12005 38,2 65,0 90,7 41,7 54,7 64,5 43,3 82,6 72,12006 37,9 67,2 91,8 41,3 60,9 66,4 40,5 83,0 72,82007 37,5 68,9 92,6 41,6 69,2 69,3 42,8 85,3 73,22008 37,4 65,3 91,8 39,7 66,1 68,3 41,5 82,2 70,52009 35,7 67,4 91,5 40,0 63,2 66,8 42,0 80,8 70,22010 35,5 68,0 90,1 40,8 62,2 65,7 42,2 81,5 69,72011 34,5 67,1 89,0 40,1 61,7 62,4 40,9 80,9 69,2

Quelle: Prognos 2014

70

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 30: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Kanada bis ÖsterreichKanada Lettland Litauen Mexiko Neuseeland Niederlande Norwegen Österreich

1990 62,6 27,3 27,0 35,4 54,1 76,2 67,6 65,01991 63,7 28,3 27,7 35,8 57,3 77,9 69,4 68,41992 64,3 29,9 28,7 39,5 59,4 78,4 68,6 68,41993 65,6 33,6 30,9 39,4 60,7 78,5 69,4 69,51994 66,5 38,5 37,6 40,3 62,6 80,1 70,1 70,21995 67,8 42,1 40,6 44,2 64,1 79,0 69,7 70,01996 68,9 46,5 45,5 39,9 64,8 80,3 70,3 71,41997 70,4 47,8 47,6 39,0 65,6 81,9 70,7 73,01998 71,9 49,5 47,4 38,5 66,2 84,6 71,4 74,51999 73,5 48,8 46,9 37,7 69,0 88,1 70,9 76,62000 74,8 49,4 47,2 37,6 71,4 93,9 71,6 79,22001 74,2 51,4 50,5 36,3 69,4 91,3 70,7 78,62002 72,4 52,0 51,4 37,1 69,0 88,8 68,2 78,42003 72,9 52,6 52,1 36,8 67,9 90,7 72,0 79,92004 73,2 56,6 54,3 37,1 68,9 88,7 68,5 80,32005 70,9 57,4 54,2 41,7 68,4 89,6 65,2 80,42006 70,5 59,1 54,5 39,4 70,2 90,2 68,6 81,72007 71,5 60,8 56,1 40,4 69,7 91,5 71,1 84,52008 69,8 59,5 57,8 39,6 70,1 90,5 68,7 81,02009 71,0 56,1 53,4 41,3 68,9 87,9 72,1 80,72010 70,8 57,7 56,0 42,1 68,7 89,0 70,1 79,52011 69,3 58,5 56,4 42,3 68,6 89,3 68,0 78,2

Quelle: Prognos 2014

Tabelle 29: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Estland bis JapanEstland Finnland Frankreich Griechenland Indien Irland Israel Italien Japan

1990 34,9 55,8 61,7 39,0 18,2 76,6 40,6 53,3 37,81991 35,7 59,1 64,1 48,1 18,7 78,6 40,2 55,2 39,11992 38,1 61,4 65,4 49,0 19,7 79,7 40,6 56,7 43,51993 42,9 64,0 66,5 51,4 20,5 81,4 43,5 58,9 44,11994 49,7 65,0 64,2 52,0 20,9 83,1 44,1 58,4 44,11995 60,9 65,8 65,3 52,3 21,6 82,5 43,6 59,2 40,91996 61,9 69,7 66,3 54,0 23,7 83,2 45,7 60,5 44,71997 65,5 70,7 68,7 55,8 23,8 83,6 48,3 62,5 45,61998 65,6 72,1 71,5 58,9 23,8 87,7 51,1 64,9 46,81999 66,1 73,4 73,7 62,1 24,0 88,8 54,9 66,2 47,52000 68,5 77,5 76,3 65,5 24,6 91,3 58,4 68,6 48,62001 69,5 77,4 72,3 65,7 25,1 91,1 60,4 67,2 48,12002 69,1 76,9 73,5 65,5 25,4 90,0 61,5 66,1 47,62003 71,1 78,2 74,2 67,8 26,9 89,4 62,5 65,2 50,62004 74,7 78,6 76,8 69,0 27,5 89,9 61,0 67,9 50,92005 72,7 76,1 75,3 66,3 30,2 90,4 63,6 66,7 51,42006 74,4 76,2 76,6 66,8 30,5 87,5 63,1 65,8 52,62007 76,7 78,1 77,5 68,4 32,0 89,0 64,1 66,1 52,82008 75,7 75,4 73,6 67,8 33,1 87,6 65,5 64,4 51,22009 73,7 74,9 75,6 66,3 33,3 91,3 64,2 65,1 51,42010 75,8 76,6 75,3 64,9 32,7 92,1 64,9 64,8 51,32011 73,9 76,7 73,0 63,6 32,4 91,0 61,8 63,1 50,1

Quelle: Prognos 2014

71

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 31: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Polen bis SlowenienPolen Portugal Rumänien Russland Schweden Schweiz Slowakei Slowenien

1990 39,6 48,8 22,5 24,4 69,7 71,0 47,3 31,51991 41,1 52,7 26,8 24,5 71,2 73,3 46,0 34,91992 44,4 57,0 26,9 25,5 71,3 73,3 45,1 37,21993 46,1 60,6 28,7 29,1 73,3 74,8 43,9 39,31994 46,1 61,2 31,4 30,2 74,0 74,9 44,4 42,21995 47,4 62,3 35,5 32,1 74,4 74,5 47,2 41,71996 47,4 63,4 37,1 32,9 74,2 76,3 48,9 43,41997 48,7 64,5 38,7 33,7 75,8 80,0 51,0 49,51998 50,6 65,8 38,7 36,5 76,7 83,2 52,2 51,01999 51,3 66,2 40,3 37,6 77,6 85,3 52,9 51,12000 53,2 69,4 41,9 40,0 80,6 90,6 56,2 53,52001 51,0 71,5 43,1 41,4 79,9 87,8 58,0 54,72002 52,8 68,9 43,7 42,7 80,4 85,7 54,6 55,02003 55,6 71,0 44,4 42,9 80,9 84,7 54,8 59,02004 62,7 74,9 47,4 41,8 81,5 80,7 69,6 64,52005 59,6 72,3 52,0 42,6 81,2 82,6 69,8 64,12006 61,0 76,0 48,9 42,5 83,2 80,9 70,3 64,42007 63,4 77,8 61,2 44,1 84,9 81,5 72,1 66,82008 62,3 76,4 61,2 40,9 82,6 78,3 71,8 67,32009 63,0 77,3 60,2 43,5 83,9 78,8 70,3 63,82010 61,7 77,6 58,5 44,4 83,2 79,5 69,5 63,82011 60,8 75,7 56,5 43,4 79,6 77,4 68,6 63,1

Quelle: Prognos 2014

Tabelle 32: Globalisierungsindex im Zeitablauf: Spanien bis Vereinigtes KönigreichSpanien Südafrika Südkorea Tschechien Türkei Ungarn Vereinigte Staaten Vereinigtes

Königreich1990 57,1 27,7 23,9 53,7 36,3 44,7 58,4 73,31991 58,4 25,7 25,6 57,3 38,1 45,5 59,7 72,71992 60,5 24,7 27,9 56,0 38,9 48,1 59,6 72,51993 61,7 24,3 34,1 54,9 41,8 49,8 60,8 74,81994 63,0 24,6 34,7 56,2 46,6 51,6 60,9 73,01995 63,6 29,3 35,1 58,2 48,4 55,4 62,0 74,81996 64,2 31,3 36,4 59,0 47,8 58,6 62,5 75,81997 65,8 34,3 37,8 60,8 49,0 63,3 63,2 76,21998 67,1 36,9 41,2 62,3 47,0 65,3 64,0 78,11999 68,6 44,5 40,3 64,2 46,3 66,4 64,9 80,32000 71,2 46,3 41,6 66,4 47,0 68,1 65,5 83,52001 70,8 47,7 44,8 67,0 47,2 71,6 63,9 81,52002 70,6 48,2 43,7 68,0 45,7 68,5 61,2 80,82003 72,3 48,1 43,0 66,9 47,8 68,0 62,5 82,22004 71,6 46,6 45,4 72,6 49,6 77,0 63,8 79,42005 69,6 47,8 44,3 71,3 53,5 73,9 63,0 81,52006 70,2 49,1 46,1 71,8 50,2 78,2 64,5 83,72007 71,7 50,9 48,4 75,2 50,4 79,2 65,7 82,62008 70,2 49,7 48,1 72,8 50,3 78,2 62,4 81,02009 70,5 49,9 47,5 72,4 51,7 81,1 60,4 82,62010 70,7 49,9 47,4 72,4 50,5 80,1 60,9 82,92011 69,7 48,6 47,8 70,8 48,8 77,6 60,7 82,4

Quelle: Prognos 2014

72

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 33: Regressionsergebnisse zu den Determinanten des Wirtschafts-wachstums je Einwohner – Verlässlichkeitsüberprüfung

Abhängige Variable: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner in Prozent

IV-Methode mit FE

IV-Methode mit FE

IV-Methode mit FE

IV-Methode mit FE

IV-Methode mit FE

IV-Methode mit FE

Globalisierung Gesamt 0,35*** 0,34*** 0,32*** 0,32*** 0,32*** 0,33***(0,08) (0,08) (0,08) (0,08) (0,08) (0,08)

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner der vorletzten Periode (logarithmiert)

–10,48*** –10,25*** –10,20*** –10,06*** –10,01*** –9,93***(1,60) (1,59) (1,69) (1,77) (1,78) (1,76)

Geburtenrate (logarithmiert) –10,44*** –9,89*** –9,88*** –10,86*** –10,76*** –10,97***(2,42) (2,38) (2,46) (2,61) (2,64) (2,83)

Investitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)

0,15 0,15 0,14 0,05 0,05 0,06(0,10) (0,10) (0,11) (0,14) (0,14) (0,14)

Krisenindikator 2008–2009 –3,55*** –3,60*** –3,39*** –3,40*** –3,35*** –3,35***(0,43) (0,43) (0,48) (0,50) (0,48) (0,48)

Inflation (in %) –0,003 –0,003 –0,003 –0,003 –0,003(0,003) (0,004) (0,003) (0,003) (0,003)

Staatliche Konsumausgaben (in % des Bruttoinlandsprodukts)

–0,18 –0,13 –0,11 –0,11(0,16) (0,16) (0,16) (0,16)

Staatsverschuldung (in % des Bruttoinlandsprodukts)

–0,04 –0,04 –0,03(0,02) (0,02) (0,02)

Index für Rechtsstaatlichkeit 0,45 0,47(0,40) (0,40)

Weiterführende Schulbildung –0,01(0,02)

Anzahl der BeobachtungenR² (zentriert)

840 840 840 840 840 8400,40 0,41 0,41 0,40 0,41 0,41

Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an, In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt, Alle Regressionen enthalten eine Konstante, FE steht als Abkürzung für länderspezifische Fixed-Effects.Quelle: Prognos 2014

73

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 34: Regressionsergebnisse zu den Determinanten des Wirtschafts-wachstums je Einwohner mit ländergruppenspezifischen Schätzern für den Wachstumseinfluss der Globalisierung – Verlässlichkeitsüberprüfung

Abhängige Variable: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner in Prozent

IV-Methode mit FE und Länder-gruppen

IV-Methode mit FE und Länder-gruppen

IV-Methode mit FE und Länder-gruppen

IV-Methode mit FE und Länder-gruppen

IV-Methode mit FE und Länder-gruppen

IV-Methode mit FE und Länder-gruppen

Globalisierung für große Volkswirtschaften mit

hohem Pro-Kopf-Einkommen0,26*** 0,26*** 0,26*** 0,29*** 0,30*** 0,29***(0,05) (0,04) (0,05) (0,06) (0,06) (0,06)

kleine Volkswirtschaften mit hohem Pro-Kopf-Einkommen

0,26*** 0,25*** 0,25*** 0,21** 0,22** 0,22**(0,06) (0,06) (0,07) (0,07) (0,08) (0,08)

große Volkswirtschaften mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen

0,29 0,26 0,26 0,25* 0,23 0,23(0,16) (0,14) (0,14) (0,12) (0,12) (0,12)

kleine Volkswirtschaften mit nied-rigerem Pro-Kopf-Einkommen

0,40*** 0,39*** 0,37*** 0,37*** 0,38*** 0,38***(0,10) (0,10) (0,10) (0,10) (0,10) (0,10)

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner der vorletzten Periode

–10,02*** –9,74*** –9,75*** –9,51*** –9,33*** –9,27***(1,70) (1,62) (1,67) (1,71) (1,75) (1,73)

Geburtenrate (logarithmiert) –10,19** –9,81** –9,77** –10,96** –11,12** –11,29**(3,26) (3,21) (3,30) (3,38) (3,40) (3,60)

Investitionen (in % des Bruttoinlandsprodukts)

0,12 0,12 0,12 0,02 0,02 0,02(0,10) (0,10) (0,10) (0,14) (0,14) (0,14)

Krisenindikator 2008–2009 –3,59*** –3,65*** –3,46*** –3,47*** –3,40*** –3,41***(0,43) (0,44) (0,50) (0,52) (0,50) (0,50)

Inflation (in %) –0,00 –0,00 –0,00 –0,00 –0,00(0,00) (0,00) (0,00) (0,00) (0,00)

Staatliche Konsumausgaben (in % des Bruttoinlandsprodukts)

–0,15 –0,10 –0,07 –0,07(0,16) (0,16) (0,16) (0,16)

Staatsverschuldung (in % des Bruttoinlandsprodukts)

–0,04* –0,04 –0,04(0,02) (0,02) (0,02)

Index für Rechtsstaatlichkeit 0,56 0,58(0,38) (0,38)

Weiterführende Schulbildung –0,01(0,02)

Anzahl der BeobachtungenR² (zentriert)

840 840 840 840 840 8400,40 0,41 0,41 0,40 0,41 0,41

Anmerkungen: Die Symbole *, **, *** zeigen die Signifikanz der Schätzergebnisse für die Niveaus 10 %, 5 % und 1 % an. In Klammern werden nach Ländern geclusterte Standardfehler angezeigt. Alle Regressionen enthalten eine Konstante. FE steht als Abkürzung für länderspezifische Fixed-Effects.Quelle: Prognos 2014

74

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 35: Globalisierungsbedingte absolute Steigerung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner zwischen 1990 und 2011 in Relation zum Gesamtanstieg des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner

Rang Land Absoluter Anstieg des Bruttoinlands-produkts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Euro*

Gesamter absoluter Anstieg des Brutto-inlandsprodukts je Einwohner in Euro*

Anteil der Steigerung des Bruttoin-landsprodukts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Prozent

1 Finnland 2.070 8.310 25,02 Japan 1.780 5.950 30,03 Israel 1.750 8.400 20,94 Dänemark 1.670 7.370 22,75 Deutschland 1.510 7.190 21,06 Irland 1.450 15.260 9,57 Slowenien 1.410 4.820 29,28 Südkorea 1.410 10.650 13,29 Österreich 1.290 8.710 14,8

10 Niederlande 1.240 8.420 14,711 Schweden 1.210 10.700 11,312 Australien 1.160 8.930 13,013 Portugal 1.130 3.240 34,814 Griechenland 1.080 3.040 35,615 Frankreich 960 4.830 19,916 Vereinigtes Königreich 940 9.790 9,617 Schweiz 940 5.270 17,818 Estland 910 2.220 41,019 Neuseeland 800 3.720 21,520 Spanien 700 4.410 15,821 Italien 680 2.550 26,822 Ungarn 670 1.500 44,723 Belgien 670 6.380 10,524 Kanada 640 6.940 9,225 Slowakei 640 3.710 17,226 Litauen 640 2.000 31,827 Lettland 610 1.990 30,928 Chile 530 4.180 12,629 Polen 510 4.040 12,630 Tschechien 500 2.780 17,931 Rumänien 320 840 37,932 Bulgarien 310 1.080 28,933 Vereinigte Staaten 310 11.100 2,834 Südafrika 290 750 38,835 Türkei 270 2.550 10,636 Russland 220 470 46,837 China 210 2.440 8,538 Mexiko 200 1.670 12,239 Brasilien 190 1.570 12,140 Argentinien 180 6.550 2,741 Norwegen 100 13.310 0,742 Indien 40 590 7,3

* real, zu Preisen des Jahres 2000, gerundete WerteQuelle: Prognos 2014

75

5 Anhang A – Zusätzliche Tabellen

Tabelle 36: Globalisierungsbedingte relative Steigerung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner zwischen 1990 und 2011 in Relation zum Gesamtanstieg des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner

Rang Land Anstieg des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Relation zum Aus-gangsniveau in Prozent

Gesamtanstieg des Bruttoinlands-produkts je Einwohner in Relation zum Ausgangsniveau in Prozent

Anteil der Steigerung des Bruttoin-landsprodukts je Einwohner durch die zunehmende Globalisierung in Relation zum Ausgangsniveau in Prozent

1 China 49,1 573,9 9,32 Südkorea 18,8 142,1 13,33 Estland 18,6 45,2 52,04 Bulgarien 17,2 59,6 33,05 Rumänien 15,5 41,0 15,26 Slowenien 15,5 53,0 42,57 Polen 15,1 119,8 14,38 Chile 15,0 119,1 30,59 Lettland 14,4 46,7 51,9

10 Ungarn 14,2 31,7 37,311 Litauen 13,6 42,9 44,312 Indien 12,4 169,4 26,313 Portugal 11,8 34,0 7,814 Slowakei 11,1 64,2 30,715 Israel 10,6 50,6 47,016 Griechenland 10,2 28,8 19,217 Finnland 9,6 38,4 10,818 Irland 9,5 99,7 27,319 Südafrika 8,5 22,0 21,020 Tschechien 8,5 47,3 46,121 Russland 7,8 16,7 63,522 Türkei 7,2 67,8 13,423 Deutschland 7,1 33,8 24,024 Dänemark 6,4 28,1 17,525 Neuseeland 6,3 29,5 24,726 Österreich 6,2 41,7 16,827 Australien 6,1 46,9 15,028 Niederlande 6,0 41,1 17,029 Spanien 5,7 35,8 23,630 Brasilien 5,2 43,1 14,431 Japan 4,8 16,0 26,332 Schweden 4,8 41,9 13,133 Frankreich 4,7 23,8 31,634 Vereinigtes Königreich 4,5 46,6 11,835 Italien 3,8 14,1 32,036 Mexiko 3,3 27,2 12,437 Belgien 3,3 31,3 27,538 Kanada 3,0 32,7 11,739 Argentinien 2,9 107,9 13,440 Schweiz 2,5 14,2 3,341 Vereinigte Staaten 1,0 34,8 3,042 Norwegen 0,3 44,4 2,9

Quelle: Prognos 2014

76

6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen

6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen

Quelle: Prognos 2014

Abbildung 4: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Argentinien bis Frankreich; real in Euro zu Preisen des Jahres 2000

Deutschland

Finnland FrankreichEstland

DänemarkChina

ChileBulgarien

Belgien

Brasilien

AustralienArgentinien

BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung

20.000

22.000

24.000

26.000

28.000

2011200520001995199018.000

20.000

22.000

24.000

26.000

28.000

20112005200019951990

1.400

1.800

2.200

2.600

3.000

201120052000199519903.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

20112005200019951990

26.000

28.000

30.000

32.000

34.000

36.000

2011200520001995199020.000

22.000

24.000

26.000

28.000

20112005200019951990

20.000

21.000

22.000

23.000

24.000

25.000

26.000

2011200520001995199016.000

20.000

24.000

28.000

32.000

20112005200019951990

5.000

7.000

9.000

11.000

13.000

20112005200019951990

3.500

4.000

4.500

5.000

5.500

20112005200019951990

400

1.000

1.600

2.200

2.800

20112005200019951990

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

20112005200019951990

77

6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen

Quelle: Prognos 2014

Abbildung 5: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Griechenland bis Niederlande; real in Euro in Werten des Jahres 2000

Lettland

Neuseeland NiederlandeMexiko

LitauenKanada

JapanItalien

Irland

Israel

IndienGriechenland

BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung

20.000

22.000

24.000

26.000

28.000

30.000

20112005200019951990

10.000

11.000

12.000

13.000

14.000

15.000

16.000

20112005200019951990

16.000

18.000

20.000

22.000

24.000

26.000

20112005200019951990

6.000

6.500

7.000

7.500

8.000

20112005200019951990

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

20112005200019951990

18.000

19.000

20.000

21.000

22.000

2011200520001995199037.000

39.000

41.000

43.000

45.000

20112005200019951990

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

20112005200019951990

11.000

12.000

13.000

14.000

15.000

16.000

17.000

20112005200019951990

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

20112005200019951990

20.000

22.000

24.000

26.000

28.000

30.000

20112005200019951990

300

400

500

600

700

800

900

1.000

20112005200019951990

78

6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen

Quelle: Prognos 2014

Slowakei

Spanien SüdafrikaSlowenien

SchweizSchweden

RusslandRumänien

Polen

Portugal

ÖsterreichNorwegen

BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung

Abbildung 6: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Norwegen bis Südafrika; real in Euro in Werten des Jahres 2000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

20112005200019951990

24.000

26.000

28.000

30.000

32.000

34.000

36.000

20112005200019951990

30.000

33.000

36.000

39.000

42.000

45.000

2011200520001995199020.000

22.000

24.000

26.000

28.000

30.000

20112005200019951990

9.000

10.000

11.000

12.000

13.000

201120052000199519901.600

2.000

2.400

2.800

3.200

201120052000199519901.500

2.000

2.500

3.000

3.500

20112005200019951990

35.000

37.000

39.000

41.000

43.000

201120052000199519904.000

5.000

6.000

7.000

8.000

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10.000

20112005200019951990

3.000

3.300

3.600

3.900

4.200

201120052000199519907.000

9.000

11.000

13.000

15.000

2011200520001995199012.000

13.000

14.000

15.000

16.000

17.000

18.000

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6 Anhang B – Zusätzliche Abbildungen

Quelle: Prognos 2014

Abbildung 7: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit und ohne Globalisierung von 1990 bis 2011; Südkorea bis Vereinigtes Königreich; real in Euro in Werten des Jahres 2000

Vereinigtes KönigreichVereinigte Staaten

Türkei

Ungarn

TschechienSüdkorea

BIP pro Kopf BIP pro Kopf ohne Globalisierung

7.000

9.000

11.000

13.000

15.000

17.000

19.000

201120052000199519905.000

6.000

7.000

8.000

9.000

201120052000199519903.500

4.000

4.500

5.000

5.500

6.000

6.500

20112005200019951990

3.500

4.000

4.500

5.000

5.500

6.000

65.00

2011200520001995199030.000

33.000

36.000

39.000

42.000

45.000

2011200520001995199020.000

22.000

24.000

26.000

28.000

30.000

32.000

34.000

20112005200019951990

80

Über die Autoren

ProjektteamDr. Michael Böhmer (Projektleitung)Dr. Johannes WeisserMarkus HochTina Schneidenbach

sindtätigimBereich„Wirtschaft,Gesellschaft,Staat“derPrognosAGandenStandortenMünchen

undBasel.

Über das Projekt “Global Economic Dynamics” (GED)

DasProjekt“GlobalEconomicDynamics”(GED)derBertelsmannStiftungsollzueinembesse-

renVerständnisderwachsendenKomplexitätglobalerWirtschaftsentwicklungenbeitragen.Durch

den Einsatz modernster Werkzeuge und Methoden zur Messung, Vorhersage und Darstellung

weltwirtschaftlicherDynamikenzieltdasProjektdaraufab,Globalisierung, ihreökonomischen

EffekteundihrepolitischenKonsequenzentransparenterundfassbarerzumachen.

KontaktBertelsmann Stiftung

GEDTeam

ProgrammNachhaltigWirtschaften

Carl-Bertelsmann-Straße256

33311Gütersloh

Telefon +49524181-81353

Fax +49524181-681353

[email protected]

GED Team

LeitungAndreas Esche

DirectorNachhaltigWirtschaften

Telefon +49524181-81333

Fax +49524181-681333

[email protected]

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ProjektmitarbeiterDr. Jan Arpe

ProjectManager

Telefon +49524181-81157

Fax +49524181-681157

[email protected]

Samuel George

ProjectManager

Telefon +49524181-81661

Fax +1202384-1984

[email protected]

Dr. Thieß Petersen

SeniorExpert

Telefon +49524181-81218

Fax +49524181-681218

[email protected]

Dr. Ulrich Schoof

ProjectManager

Telefon +49524181-81384

Fax +49524181-681384

[email protected]

Kooperationspartner

Prognos AG

HenricPetri-Straße9

CH-4010Basel

AnsprechpartnerDr. Michael Böhmer

ChefökonomPrognosAG

Telefon +49899541586-701

Fax +49899541586288-701

[email protected]

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Impressum

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© 2014 Bertelsmann Stiftung

BertelsmannStiftung

Carl-Bertelsmann-Straße256

33311Gütersloh

www.bertelsmann-stiftung.de

Verantwortlich

Dr.ThießPetersen

Lektorat

SibylleReiter

Gestaltung

NicoleMeyerholz,Bielefeld

Bildnachweis

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Adresse | Kontakt

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Carl-Bertelsmann-Straße 256

33311 Gütersloh

GED-Team

Programm Nachhaltig Wirtschaften

Telefon +49 5241 81-81353

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www.ged-project.de