synopsis rigoletto

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Synopsis Rigoletto

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szürich

RigolettoGiuseppe Verdi

1. Akt1. BildRauschendes Fest am herzoglichen Hof von Mantua. Der Duca erzählt einem der Höflinge, Borsa,

von einem burgerlichen Mädchen, dem er seit drei Monaten jeden Sonntag in der Kirche nach-

stellt und das er gerne erobern möchte. Gleichzeitig macht er, der ohne gross zu differenzieren

alle Frauen liebt, ungeniert der Contessa di Ceprano den Hof, während deren Gatte dem Spiel

machtlos zuschauen muss und von Rigoletto verhöhnt wird. Die Höflinge sind gegenuber den

Possen des Hofnarren Rigoletto, der unter dem Schutz des Duca steht, machtlos. Als sie aber von

Marullo, einem Edlen des Hofes, erfahren, man hätte die Geliebte Rigolettos und ihren Aufent-

haltsort entdeckt, sehen sie den Moment fu r die langersehnte Rache gekommen. Da ertönt eine

gebieterische Stimme. Der ehrwurdige Graf Monterone verlangt Einlass und klagt den Duca an,

seine Tochter geschändet und die Familienehre vernichtet zu haben. Rigoletto verspottet den ge-

brochenen Vater und reizt ihn so sehr, dass er den Duca und Rigoletto verflucht. Monterone wird

abgefu hrt, Rigoletto bleibt betroffen zuruck.

2. BildWie jeden Abend begibt sich Rigoletto in eine abgelegene Gasse, wo sein Haus steht, in dem seit

drei Monaten seine Tochter Gilda wohnt. Noch sinnt er uber Monterones Fluch nach, als ihm ein

«Mann der Waffe», Sparafucile, in den Weg tritt. Fur Geld täte er ihn seines Rivalen entledigen,

und er scheine einen solchen zu haben. Rigoletto lehnt ab, merkt sich aber, wo er Sparafucile fin-

den kann, dem er sich seelenverwandt fuhlt: Sparafucile töte mit dem Schwert, er hingegen mit

der Zunge. Rigoletto beklagt sein Los; die Natur und die Menschen haben ihn böse gemacht.

Missgestaltet und daher von der Gesellschaft verachtet, ist er als Hofnarr stets zum Spassen ge-

zwungen, selbst wenn es ihm nach Weinen zumute ist. Erneut uberkommt ihn eine böse Ahnung,

doch dann bricht er in Freude aus: Endlich ist er bei der geliebten Tochter, seinem Ein und Alles,

hier kann er sich frei fu hlen, sein hartes Los vergessen. Gilda ist von der Welt abgeschottet auf-

gewachsen, kennt nicht einmal Namen und Beruf des Vaters, der sie und ihre Betreuerin, Gio-

vanna, immer wieder ermahnt, sich niemandem zu zeigen, die Ture stets verschlossen zu halten.

Auf die Fragen nach ihrer Herkunft gibt Rigoletto ausweichende Antworten, weint im Gedenken

an die barmherzige Frau, Gildas Mutter, die ihm ihre Liebe schenkte und fruh verstarb. Ein Ge-

räusch lässt den ewig Misstrauischen die Strasse absuchen gehen. Diesen Moment benutzt der

verkleidete Duca, um in das Haus zu schlu pfen, Giovanna einen Geldbeutel zuzuwerfen und sich

zu verstecken. Unter neuen Ermahnungen an Giovanna und Versicherungen ihrer gegenseitigen

innigen Zuneigung nehmen Vater und Tochter voneinander Abschied. Gilda hat Gewissensbisse,

hat sie doch verschwiegen, dass ihr jeweils auf dem Weg zur Kirche ein junger Mann begegnet,

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dem, wäre er einfacher Herkunft und arm, sie ihr Herz schenken wurde. Der Duca uberhört die un-

schuldigen Mädchenträume und stellt sich ihr gleich als Gualtier Maldé vor, Student und mittellos.

Mit zärtlichen Worten umwirbt er sie, und bald gestehen sich die beiden ihre Liebe. Da eilt Gio-

vanna, von einem Geräusch in der Strasse aufgeschreckt, herbei. Die Liebenden nehmen hastig

Abschied, Giovanna fu hrt den Duca zum Hinterausgang. Gildas Gedanken drehen sich einzig um

den Namen Gualtier Maldé, ihrer ersten Liebe, der fortan ihr Herz gewidmet sein wird.

Auf der Strasse haben sich unterdessen Marullo, Borsa, Ceprano und die anderen Höflinge einge-

funden. Sie wollen sich an Rigoletto rächen und ihm seine vermeintliche Geliebte entfu hren. Da

kommt er selber, von einer Ahnung getrieben, wieder zuruck. In der Finsternis macht ihn Marullo

glauben, man entfu hre aus dem gegenuberliegenden Palazzo die Contessa di Ceprano, um deren

Gatten einen Streich zu spielen. Er maskiert Rigoletto, verbindet ihm zugleich Augen und Ohren

und lässt ihn die Leiter festhalten. Die Entfu hrer dringen aber nicht, wie behauptet, in das Haus Ce-

pranos, sondern in das des Narren ein und entfu hren die hilflose Tochter. Erst als es zu spät ist,

entdeckt Rigoletto den Betrug und bricht in Erinnerung an Monterones Fluch zusammen.

2. AktIm Vorzimmer des Duca, der erregt seine verschwundene Geliebten sucht und sich fu r einen Mo-

ment gewahr wird, dass er Gilda aufrichtig liebt. Die Höflinge verkunden ihm triumphierend, man

hätte in der Nacht Rigolettos «Geliebte» entfuhrt und ins Schloss gebracht. Er eilt freudig zu ihr.

Sorglosigkeit vortäuschend und von den Höflingen genau beobachtet kommt Rigoletto. In Wahr-

heit ist er ausser sich; er kann seine Tochter nicht finden. Die Höflinge behaupten, ihr Herr sei noch

nicht aufgestanden und durfe nicht gestört werden, doch ein Page, der dem Duca eine Nachricht

uberbringen soll, meint, er sei doch eben hier gewesen. Dies ist das Zeichen fu r Rigoletto, dass

man ihm den Zugang zum Duca verwehrt, weil sich dieser nebenan mit Gilda vergnugt. Unter Dro-

hungen und Tränen muss Rigoletto seine erstaunten Feinde anflehen, ihm seine Tochter

wiederzugeben.

Da erscheint Gilda, völlig aufgelöst. Mit herrischer Geste befiehlt Rigoletto den Anwesenden,

den Raum zu verlassen. Errötend gesteht Gilda dem Vater ihre Liebschaft, die zum Schlimmsten

gefuhrt hat. Rigoletto spricht ihr Trost zu. Auf dem Weg zum Schafott wird Monterone vorbei-

gefuhrt. Da sein Fluch bis jetzt kein Unglu ck uber den Herzog gebracht habe, möge dieser fried-

lich weiterleben. Während Gilda um Erbarmen fu r den Geliebten bittet, schwört jedoch Rigoletto,

Monterones eingedenk, bittere Rache.

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3. AktVerlassene Gegend am Ufer des Mincio, auf der einen Seite ein zweistöckiges Haus. Ein Monat

ist vergangen, währenddessen Rigoletto hoffte, seine Tochter wurde den Duca verlassen. Doch

Gilda liebt ihn noch immer. Rigoletto aber hat sie hierher gebracht, um ihr endgultig die Ver-

werflichkeit des Duca vor Augen zu fu hren. Dieser erscheint auf einem seiner nächtlichen Aus-

flu ge, angezogen von den Reizen der schönen Maddalena, der er schnell und forsch die Liebe

erklärt. Sie aber, Schwester und Komplizin Sparafuciles, hat ihn nur hergelockt, damit ihr Bruder

im Auftrag des Narren dessen Herrn ermorden kann. Rigoletto schickt die verstörte Gilda nach

Hause, um Männerkleider anzuziehen und die Stadt zu verlassen; er selber musse noch eine

Sache erledigen. Während der Duca sich, vom Wein mude und vor einem aufziehenden Sturm

Schutz suchend, schlafen legt, trifft Rigoletto mit Sparafucile letzte Vorkehrungen fur den

Mord am Duca. Rigoletto geht fort, verspricht aber, um Mitternacht nach vollbrachter Tat

zuruckzukehren und die Leiche in Empfang zu nehmen. Da erscheint Gilda, in Männerkleidern –

anstatt auf die Flucht hat sie die Liebe erneut hierher gefuhrt. Sie beobachtet das Gespräch zwi-

schen Sparafucile und Maddalena und erkennt, dass ein Mord vorbereitet wird. Maddalena emp-

findet unterdessen grosses Mitleid mit dem schönen und feurigen jungen Mann, doch Sparafu-

cile lehnt ihre Bitten um Gnade ab: Geschäft ist Geschäft. Schliesslich verspricht er ihr, dass,

sollte bis Mitternacht ein Anderer an die Tu re klopfen, er diesen töten und den Duca laufen

lassen werde. Als der Sturm mit aller Gewalt losbricht, entschliesst sich Gilda, die im Leben kei-

nen Sinn mehr sieht, verzweifelt, sich fu r den Geliebten aufzuopfern. Sie klopft an die Tu r, Mad-

dalena öffnet, Sparafucile sticht zu.

Rigoletto kommt, die Uhr schlägt Mitternacht. Sparafucile bringt einen Sack, in dem sich schein-

bar eine Männerleiche befindet. Triumphierend schleppt Rigoletto den Sack zum Fluss, als un-

erwartet von ferne die Stimme des Herzogs erklingt, der auf dem Heimweg sein Lieblingslied

singt. Grauen uberkommt Rigoletto, er kann nicht erkennen, wer sich im Sack befindet. Da leuch-

tet ein letzter Blitz auf und zeigt ihm seine Tochter. Gilda ist schwer getroffen. Mit letzter Kraft

bittet sie den Vater um Vergebung fu r sich und den Geliebten. Dann stirbt sie. Rigoletto bricht

uber ihrer Leiche zusammen und ruft noch einmal in grösster Verzweiflung: «Ha! Der Fluch!»

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