vlm aktuell 2-2009/10

52
Schuljahr 2009 / 2010 Nr. 2 «Geistige Wellness» für Mittelschullehrpersonen – 4. TLM 2009

Upload: marianne-von-fluee-fleck

Post on 25-Mar-2016

233 views

Category:

Documents


5 download

DESCRIPTION

vlm aktuell

TRANSCRIPT

Page 1: vlm aktuell 2-2009/10

Schuljahr 2009 / 2010Nr. 2

«Geistige Wellness» für Mittelschullehrpersonen – 4. TLM 2009

Page 2: vlm aktuell 2-2009/10
Page 3: vlm aktuell 2-2009/10

3

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

AUF EIN WORT DES NEUEN PRÄSIDENTENAUF EIN WORT DES NEUEN PRÄSIDENTENAUF EIN WORT DES NEUEN PRÄSIDENTENAUF EIN WORT DES NEUEN PRÄSIDENTEN............................................................4

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN» «Geistige Wellness»......................................................................................................9 Begrüssungsrede von Patrick Bucheli .........................................................................10 Das Ausnahmetalent und sein Feind – Begabtenförderung am Gymnasium ...........................................................................................................14 «Der talentierte Schüler und seine Feinde» (Summary des Referats von Andreas Salcher) ...........................................................30

GENERALVERSAMMLUNG 2009GENERALVERSAMMLUNG 2009GENERALVERSAMMLUNG 2009GENERALVERSAMMLUNG 2009 Protokoll der 15. Ordentlichen Generalversammlung vom 4. November 2009, Zentrum Gersag, Emmenbrücke..................................................32 Erläuterungen zur Erhöhung des Mitgliederbeitrags ...................................................34

BESOLDUNG 2010BESOLDUNG 2010BESOLDUNG 2010BESOLDUNG 2010 Schreiben und Ereignisse seit Oktober 2009 ..............................................................37

BILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLMBILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLMBILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLMBILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLM Protokoll des Parteientreffens vom 22.9.2009.............................................................41 Protokoll des Treffens mit Departementsleitung BKD vom 17.11.2009.......................45

REDAKTIONSSCHLUSS / IMPRESSUMREDAKTIONSSCHLUSS / IMPRESSUMREDAKTIONSSCHLUSS / IMPRESSUMREDAKTIONSSCHLUSS / IMPRESSUM ...................................................................50

KONTAKTEKONTAKTEKONTAKTEKONTAKTE Vorstandsmitglieder Schuljahr 2009/10.......................................................................51

Inhaltsverzeichnis

Page 4: vlm aktuell 2-2009/10

4

AUF EIN WORT

Der Reiz des AmtesDer Reiz des AmtesDer Reiz des AmtesDer Reiz des Amtes

Auf ein Wort des neuen Präsidenten

von Remo Herbst [email protected]

Als ich vor etwas mehr als ei-nem Monat zum neuen VLM-Präsidenten gewählt wurde, er-hielt ich viele liebe und herzli-che Gratulationen und Dan-kesworte. Manche zeigten sich sehr erfreut, dass nun endlich ein Nachfolger für Patrick ge-funden werden konnte. Andere fragten sich ganz offen, warum («um Himmels Willen») ich mich für eine derart «frustrationsreiche» Aufgabe entscheiden konnte.

Ich kann euch beruhigen. Ich wurde we-der dazu gezwungen, noch dazu überre-det. Ich habe dieses Amt bewusst ge-wählt, da ich der Überzeugung bin, etwas zum Positiven für die Mittelschullehrper-sonen des Kantons Luzern bewegen zu können.

Die vielseitigen Aufgaben an der Spitze des Verbandes mit seinen rund 600 Mit-

gliedern sind eine echte Her-ausforderung und verlangen in vielerlei Hinsicht nach ei-nem breit abgestützten «Ge-neralisten mit Übersicht». Die Übersicht hoffe ich in den nächsten Monaten zu erlan-gen. Die Bezeichnung Gene-ralist ist angesichts meiner Ausbildungen zutreffend und bildet, nebst meinem ausge-

prägten berufspolitischen Interesse, die Grundlage für die Tätigkeit als VLM-Präsi-dent. Zu den beiden Höheren Lehrämtern in Geschichte und Sport an der Universi-tät Bern zu Beginn der 90-er Jahre, habe ich 2007 an der Hochschule für Wirtschaft Luzern den Master of Advanced Studies in Business Administration erworben. Mei-ne beiden ersten Studien wende ich seit 1993 erfolgreich an der Kantonschule Lu-zern als Geschichts-, Sport- und Klassen-lehrer an. Meine Wirtschafts-, Strategie- und Führungskenntnisse hoffe ich nun

Page 5: vlm aktuell 2-2009/10
Page 6: vlm aktuell 2-2009/10

6

AUF EIN WORT

beim VLM für alle gewinnbringend einset-zen zu können. Sehr positiv zu meiner neuen Aufgabe steht auch meine Familie. Während meine Ehefrau Sybille weiss, dass ich Herausforderungen liebe und an ihnen wachse, haben meine beiden Söh-ne (3,5 und 5,5 Jahre) einen eher prag-matischen Ansatz: sie gehen davon aus, dass sie aufgrund vieler Sitzungen nun vermehrt das Fernsehprogramm bestim-men dürfen.

LeistungsLeistungsLeistungsLeistungs---- und Zielorientierung und Zielorientierung und Zielorientierung und Zielorientierung

«Nicht die Grösse des Hundes ist im Kampf entscheidend, sondern die Grösse des Kampfes im Hund» (Texanisches Sprichwort).

Keine Bedenken, ich bin nicht Kampfhun-dezüchter und habe weder Möglichkeit, noch Absicht, in Bildungsfragen zurück-haltende Kantonsräte mittels Hundepower zu bearbeiten. Vielmehr setze ich auf eine Charaktereigenschaft, die mir während 20 Jahren als Spieler und Trainer in Hand-ballteams von Nationalliga bis 1. Liga Er-folge gebracht hat. Es ist dies die Fähig-keit, Ziele hartnäckig, selbstbewusst und mit viel persönlichem Einsatz zu verfol-gen, auch wenn die Rahmenbedingungen manchmal alles andere als erfolgverspre-chend sind. In Zusammenarbeit mit dem VLM-Vorstand hoffe ich, diese Eigen-schaft gerade in der Auseinandersetzung mit den vielen Anspruchsträgern im Bil-

dungswesen nutzbringend einsetzen zu können.

Fortsetzung der bisherigen StrategieFortsetzung der bisherigen StrategieFortsetzung der bisherigen StrategieFortsetzung der bisherigen Strategie

Unter der Leitung von Patrick Bucheli wur-den in den letzten Jahren viele berufspoli-tische Türen geöffnet und der VLM als ge-werkschaftlicher Ansprechpartner Num-mer 1 in Mittelschulfragen verankert. Die-sen Weg gilt es fortzusetzen. Patrick Bu-cheli und seinem Vorstandsteam ist es, in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen, gelungen, das BKD vom grossen Hand-lungsbedarf auf der Mittelschulstufe zu überzeugen. Teilerfolge bei der Umset-zung der Bedürfnisse (z. B. Pflichtstun-denzahl) konnten in den letzten Jahren verzeichnet werden, bezüglich Besoldung besteht nach wie vor ein ausgewiesen grosser Nachholbedarf.

Die qualitätsgefährdende Besoldungsord-nung der Mittelschullehrpersonen war, ist und wird auch in Zukunft das Hauptthema des VLM sein. Vier Ansätze für eine prag-matische Lösung seien hier kurz erwähnt:

• Bildungskritische Politiker überzeu-Bildungskritische Politiker überzeu-Bildungskritische Politiker überzeu-Bildungskritische Politiker überzeu-gengengengen

• Zusammenarbeit mit Medien verstär-Zusammenarbeit mit Medien verstär-Zusammenarbeit mit Medien verstär-Zusammenarbeit mit Medien verstär-kenkenkenken

• MittelschulMittelschulMittelschulMittelschul----Image verbessernImage verbessernImage verbessernImage verbessern • Einsitz in Paritätischer Personalkom-Einsitz in Paritätischer Personalkom-Einsitz in Paritätischer Personalkom-Einsitz in Paritätischer Personalkom-

mission nehmenmission nehmenmission nehmenmission nehmen

Page 7: vlm aktuell 2-2009/10

7

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Die Budgetdiskussion im Kantonsrat Mitte November zeigte deutlich, dass wir uns in Zukunft vermehrt um «bildungskritische» Kantonsräte bemühen müssen (am bes-ten um jene mit grossem Einfluss auf die Fraktionen). Diese gilt es ebenso zu über-zeugen, wie die Neue Luzerner Zeitung von konstruktiver und objektiver Berichter-stattung. Ihre Artikel und Kommentare dürfen sich nicht länger am Mainstream ausrichten, sondern sollen verantwor-tungsbewusst, differenziert und objektiv sein. Unsere Unterstützung hierzu bieten wir jederzeit sehr gerne an. Erste Verbes-serungen konnten in den letzten Wochen festgestellt werden.

Die Zeitungen sind ein wichtiger Bestand-teil der Öffentlichkeitsarbeit. Für eine nach-haltige Verbesserung des Mittelschul-Images braucht es allerdings mehr als ei-ne positive Berichterstattung. Hier sind neue Ideen gefragt, die nur in enger Zu-sammenarbeit von VLM, BKD und Schul-leitungen erfolgreich umzusetzen sind. Erste Ansätze hierzu wurden anlässlich der Sitzung mit dem BKD vom 17.11.2009 skizziert und beiderseits wohlwollend auf-genommen.

In der Paritätischen Personalkommission finden die eigentlichen Arbeitgeber / Ar-beitnehmer-Gespräche statt. Da die Lohn-defizite in der aktuellen Diskussion haupt-sächlich uns Mittelschullehrpersonen be-treffen, werde ich mich für das nächste

Jahr aktiv um einen Einsitz in dieser Kom-mission bemühen.

Agieren statt reagierenAgieren statt reagierenAgieren statt reagierenAgieren statt reagieren

Trotz noch so viel Motivation und Taten-drang von Präsident und Vorstand ist ei-nes absolut klar: Ziele erreichen wir Mittel-schullehrpersonen nur als Einheit, als Team. Was ich als Ideal-Vorstellung eines Präsidenten dazu beitragen möchte, for-mulierte Wayne Gretzky (Eishockeylegen-de der USA) als er gefragt wurde, was seinen Erfolg ausmacht: «Die meisten Spieler sind ziemlich gut, aber sie laufen dahin, wo der Puck ist. Ich gehe dahin, wo der Puck sein wird.» Übersetzt auf meine Tätigkeit heisst dies: Bildungspolitik im Sinne der Mittelschullehrer aktiv mitge-stalten (agieren statt reagieren), das be-stehende Netzwerk (Schulleitungen, BKD, Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalor-ganisationen, VSG) pflegen und interkan-tonal vergrössern, Schwierigkeiten früh-zeitig erkennen und lösungsorientiert be-gegnen.

Patrick Bucheli hat die Messlatte für seine Nachfolge sehr hoch gelegt. Die Standing Ovation der Mittelschullehrerinnen und Mittelschullehrer anlässlich seiner letzten Rede war deutlicher Ausdruck der Bewun-derung für seine rhetorische Brillanz, sei-nen feinen Humor und besonders sein rie-siges Engagement als Präsident des VLM in den letzten 6 Jahren. Ich möchte ihm

Page 8: vlm aktuell 2-2009/10

8

AUF EIN WORT / RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

nochmals ganz herzlich für sein unermüd-liches und tolles Schaffen danken. Er hat nachhaltige Spuren in der Bildungsland-schaft Luzern hinterlassen, an denen ich mich gerne orientiere und die ich gerne weiterführen werde.

Zur Bestimmung des VLM-Kurses zähle ich zunächst auf mein Vorstands-Team, das sich aus den Vertretern der einzelnen Mittelschulen zusammensetzt. Es ist mir aber ein ebenso grosses Anliegen, für Ideen, Fragen oder Probleme aller Mitglie-derinnen und Mitglieder des VLM jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Ich hoffe, Euch schon bald positive (oder zumindest ermunternde) Neuigkeiten aus dem Bildungswesen des Kantons Luzern im ‚vlm aktuell’ mitteilen zu können, danke für das entgegengebrachte Vertrauen und wünsche allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Remo Herbst, Präsident VLM

Page 9: vlm aktuell 2-2009/10

9

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Der 4. «Tag der Luzerner Mittelschulen» im Zentrum Gersag ist erfolgreich über die Bühne gegangen.

Für mich war es ein Tag der «geistigen Wellness». Hochrangige Referenten erle-ben, zu einem guten Essen eingeladen werden und Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Kanton treffen, dies hat für mich in hohem Masse mit «Wohlbefin-den» zu tun. Für einmal nicht in körperli-cher, sondern vielmehr in geistiger Aus-prägung.

Der 4. «Tag der Luzerner Mittelschulen» ist erneut höchsten Ansprüchen gerecht geworden. Dem Organisator Patrick Bu-cheli gelang es in seiner humorvollen, aber trotzdem ernsthaften Begrüssungs-rede den Funken der Begeisterung auf die Mittelschullehrerinnen und Mittelschulleh-rer überspringen zu lassen. Neuropsycho-loge und «Entertainer» Lutz Jäncke über-zeugte mit Facts und Redekunst, Jacque-line Fehr durch politische Grundsatzüber-

legungen, Andreas Salcher mit seinen ge-wagten Thesen und Franz Baeriswyl durch wissenschaftliche Genauigkeit. Ein vielseitiges Rahmenprogramm und die Grussworte des Bildungsdirektors Anton Schwingruber rundeten die gelungene Ta-gung würdig ab.

Im Anschluss an dieses Kurzfazit können Sie die Referate von Patrick Bucheli (S.10ff.) und Jacqueline Fehr (S. 14 ff.), sowie ein Summary (von Patrick Bucheli) zum Vortrag von Andreas Salcher (S. 30f.) zur Nachbereitung noch einmal stu-dieren. Ich danke an dieser Stelle den bei-den Rednern für die Exklusivrechte, die Texte abdrucken zu dürfen.

Die nächste Ausgabe des «Tages der Lu-zerner Mittelschulen» findet in 2 Jahren statt – dannzumal mit der Möglichkeit, die vermittelten Inhalte zu vertiefen, ergänzt mit einer «Prise» körperlicher Wellness.

«Geistige Wellness»

von Remo Herbst [email protected]

Page 10: vlm aktuell 2-2009/10

10

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Ich habe das ausserordentliche Privileg, ein Publikum zu begrüssen, bestehend aus Individuen, die in irgendeiner – oder mehreren Ausprägungen gar – höher be-gabt sind. Ich gehe davon aus, dass Sie sich alle schon irgendwann in Ihrem Le-ben mit der Problematik der Unterforde-rung haben auseinander setzen müssen.

Lassen Sie mich deshalb mit einem Rät-sel beginnen:

Was ist die Gemeinsamkeit folgender Begriffe:

Exploratio, Step-by-Step, Grips+, Atelier-plus, b&b, SOOK, BBF, Osa-2plus, ZI-BOF, CompiSternli, Wundernase, Pedalo und Eichhörnchen?

Keine Ahnung? --- Nun, das sind alles Na-men von Projekten, die Schulen – v.a. Pri-marschulen! – kreiert haben, um im Be-reich «Hochbegabung» ausgezeichnet zu werden.

AHA, werden Sie nun sagen – und schon wieder haben Sie so ein Projekt: AHA!

LISSA! LISSA ist kein solches Projekt, sondern eine Abkürzung für Lernfreude In Schweizer Schulen Anregen. Dies ist eine Initiative der «Stiftung für hochbegabte Kinder». Seit 2004 zeichnet LISSA Schu-len aus, die in besonderer Weise Hochbe-gabte unterstützt haben. Ganz neu kommt ein Buch der Stiftung auf den Markt. Es trägt den Titel: «Begabungsförderung leicht gemacht». Die Buchvernissage fin-det übrigens am 25. November in Zürich statt und Jacqueline Fehr – u.a. auch un-sere Referentin heute – hält die Laudatio. Man könnte sich da noch anmelden!

«Begabungsförderung leicht gemacht» --- So, so! Haben wir uns hier nun vergeblich getroffen? Wenn’s so einfach ist, weshalb betreiben wir dann einen solchen Auf-wand? 2005 wurde sogar ein Gymnasium ausgezeichnet, und zwar mit dem 2. Rang! Das Gymnasium Appenzell! Es hat ein Projekt eingereicht mit dem Titel: Be-

Begrüssungsrede

von Patrick Bucheli [email protected]

Page 11: vlm aktuell 2-2009/10

11

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

gabungsförderung ohne Elitenbildung. (Erlauben Sie mir eine kurze Klammerbe-merkung: Bei diesem Projekt ist das Wort‚ «Begabungsförderung» auf der LISSA-Homepage falsch geschrieben, es fehlt ein Buchstabe – kann schon mal vorkom-men bei so viel Begabung!)

«Begabungsförderung leicht gemacht». Haben wir uns nun hier also vergeblich getroffen?

KEINESFALLS! Verehrtes Publikum!

Lassen Sie mich dies mit ein paar weite-ren Rätseln beweisen!

Wissen Sie beispielsweise, was die Zahl 85 für Luzerner Lehrpersonen bedeutet? Nein? Ich schlage zuerst ein paar falsche Lösungen vor:

Es bedeutet beispielsweise nicht, dass wir im Vergleich zu sehr vielen Kantonen nur 85% verdienen! Das stimmt zwar schon, gilt aber nur für uns Mittelschullehrperso-nen! Es bedeutet auch nicht, dass wir nicht ganz 100 sind oder nur 85% Einsatz leisten – völlig falsch! Vergleicht man un-sere Lohnwerte mit der Statistik der effek-tiven Studienabschlüsse, so müsste die Prozentzahl des Einsatzes wohl gegen 150 gehen. 85 hat auch nichts mit IQ oder EQ – das wäre der Emotionale Quotient – zu tun, sondern zeigt lediglich die Pro-

zentzahl unseres Berufsauftrages, die wir von 100 zur Verfügung haben, um zu un-terrichten. Die restlichen 15% sind reser-viert für: • Evaluation und Weiterbildung • Gestaltung und Weiterentwicklung der

Schule • Zusammenarbeit.

Der VLM hat sich vehement dafür einge-setzt, dass die Umsetzung dieses Berufs-auftrages nicht in Stündchenspalterei en-det. Diesbezüglich hätte im schlimmsten Fall ein nächstes Rätsel nämlich durchaus folgendermassen heissen können: Was hat die Zahl 1 mit «Disziplinarischen Mass-nahmen» zu tun?

Nein, es ist keine Note, um zu sanktionie-ren. Gemäss einer Schreibtischtätervorla-ge wäre diese 1 die Prozentzahl gewe-sen, die man innerhalb eines Jahrespen-sums von immer wieder zitierten 1900 Stunden für Strafen hätte aufwenden müssen: 19 Stunden obligatorisch und ausgewiesen strafen pro Jahr – ein Hor-rorszenario! – aber eben, dies bleibt uns erspart; Wir werden die Tendenzen je-doch aktiv beobachten, wie mit der Um-setzung des neuen Berufsauftrags umge-gangen wird!

Ein eher mathematisches Rätsel ist das Folgende: 4.4=2=0

Page 12: vlm aktuell 2-2009/10

12

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Wer kennt die Lösung? Niemand? Die ist zugegeben auch ziemlich politisch – und Politik ist ja nicht immer logisch, v.a. wenn Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen aufeinander prallen. Lassen Sie mich er-klären:

4.4% ist die Zahl, welche die Arbeitneh-merverbände von der Regierung – sehr wohl und gut argumentiert – gefordert ha-ben für die Lohnerhöhung 2010. Trotz der wirtschaftlich doch sehr angespannten La-ge hat die Luzerner Regierung mit viel Goodwill 2 beabsichtige Lohnprozente daraus gemacht, bestehend aus 1,5% Lohnerhöhung und 0.5% Mutationsgewinn (Mutationsgewinn ist ein Terminus Tech-nicus für die Diskrepanz, die entsteht, wenn alte Lehrpersonen in Pension gehen und neue dafür eingestellt werden – diese Lohnerhöhung kostet den Kanton grund-sätzlich also nichts; die einen, die Alten, verdienten ja mehr als die anderen, die Jungen). Kurze Fussnotenbemerkung der positiven Art: Bei der Luzerner Lohnpolitik der letzen 15 Jahre bleibt man als bereits etwas alternde Lehrperson fast ewig jung!

Nun, diese Goodwillzahl gebe man nun in die Planungs- und Finanzkommission des Kantonsrates, die ernsthaft vorschlägt, davon 1% zu kürzen und nebst dem Mu-tationsgewinn nur 0.5% Lohnerhöhung zu gewähren – von diesem Vorschlag lassen sich die schweizerische und die christliche Volkspartei überzeugen – mit wenig löbli-

chen Ausnahmen! – und nach ein biss-chen Personalpingpongspiel ist’s be-schlossen! Als Kumulationspunkt dürfen wir im prominent gesetzten Kommentar der Neuen Luzerner Zeitung auch noch lesen, dass sich eine akademische Gym-nasiallehrerausbildung lohne, weil wir mehr verdienten als bspw. Bauern oder Serviceangestellte – ich erstarre vor so-viel despektierlicher, unreflektierter Arro-ganz! (Ich habe soeben bemerkt, dass ich mich auch nach bald 7 Jahren an der Spitze des VLM immer noch aufregen kann). Bleibt also noch effektiv oder unef-fektiv 0.5 oder eben 1% – und dieses eine Prozent schlägt Finanzdirektor Schwerz-mann vor, soll als Arbeitgeberbeitrag für eine allfällige Sanierung der LUPK ver-wendet werden! Und plötzlich ist man bei 0! 4.4=2=0 – eine optionale Nullrunde al-so als künftige Lohnaussicht! Rechnet man nun bei einer Sanierung der LUPK den wirklichen Lohnbeitrag der Arbeitneh-mer dazu, der ja paritätisch 1:1 zum eben ermogelten 1% des Arbeitgebers dazukä-me, ergäbe dies – einmal mehr – einen beträchtlichen Reallohnverlust! --- Um das zu verstehen, braucht’s zugegeben fast eine höhere Begabung, v.a. im Bereich der Sozialkompetenz, weil man auch noch nachvollziehen und huldigen sollte, dass die Regierung im Recht ist, auch wenn sie nicht im Recht ist – das tönt fast schon wie der alte Lehrerwitz vom Lehrer, der immer Recht hat, auch wenn er nicht Recht hat; nur sitzt leider (noch!) kein

Page 13: vlm aktuell 2-2009/10

13

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Lehrer in der Regierung! – Schade! Ich hoffe, die löbliche Ausnahme im Publikum habe meine Botschaft verstanden!

Das Rätsel 4.4=2=0 geht also nur für eine Seite auf – die andere Seite sind wir!

Ein weiteres Rätsel bringt uns dem heuti-gen Thema bereits sehr nahe: Was heisst folgender Satz: «Angebote zur Bega-bungsförderung zielen auf eine optimale Förderung der Begabungen und auf die Vermeidung von Fehlentwicklungen.» Diesen Satz müssten wir alle kennen, es handelt sich nämlich um den 2. Absatz des 53. § im «Gesetz über die Gymnasial-bildung» vom 12. Februar 2001. «Ange-bote zur Begabungsförderung zielen auf eine optimale Förderung der Begabungen und auf die Vermeidung von Fehlentwick-lungen.» Da ich dieses Rätsel auch nicht allein zu lösen vermag, hat der VLM-Vorstand entschieden, den 4. «Tag der Luzerner Mittelschulen» der Begabtenför-derung zu widmen. Es ist uns wiederum gelungen, ein attraktives Programm zu-sammenzustellen. Wir werden vom plasti-schen Hirn ausgehen, Feinde von Aus-nahmetalenten und talentierten Schülern kennen lernen und hören, wie man Leis-tungen der Hochbegabten erfassen und beurteilen soll – aber nicht zu Lasten der anderen. Dies alles wird wieder umrahmt von Musik und weiteren Theaterdarbietun-gen. Unser Tag wird finanziell getragen von den Schulen, dem BKD und vom VLM

– herzlichen Dank! Wer noch nicht VLM-Mitglied ist, soll sich bei der Schulhaus-vertretung melden, um das schlechte Ge-wissen zu beruhigen – ein Beitritt ist ganz leicht und bedarf keiner höheren Bega-bung!

Es war leicht zu erkennen, dass mich bei der Vorbereitung dieser Begrüssungsrede meine alte Liebe zum Rätsel wieder ge-packt hat. Vor vielen Jahren habe ich nämlich meine Lizentiatsarbeit zu diesem Thema verfasst. Ich fand damals unter anderem heraus, dass der Reiz / die Att-raktivität eines guten Rätsels in seiner schieren Unlösbarkeit liegt. Ich hoffe, dass das Rätsel «Hochbegabung» heute ein klein wenig gelüftet wird.

Zum Schluss noch ein letztes Rätsel, das eigentlich gar keines ist, weshalb ich es direkt auflöse: Dies war meine letzte Rede in meiner Funktion als Präsident des VLM. Ich danke euch an dieser Stelle für das grosse Vertrauen, das ihr mir im Lau-fe meiner fast 7-jährigen Tätigkeit gege-ben habt. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit – ein paar Krüge zerbrochen, aber auch viele Baustellen beenden geholfen.

Der subtile Wühler tritt ab.

Ich wünsche euch allen nun einen span-nenden Tag mit viel hoher Begabung und danke herzlich für die Aufmerksamkeit!

Page 14: vlm aktuell 2-2009/10

14

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

«Nicht ist mein Gefallen, dass der Niedere des Hohen wegen Unrecht leide; noch ist es mein Gefallen, dass der Hohe des Nie-deren wegen Unrecht leide.» Diese In-schrift auf dem Grabstein des persischen Grosskönigs Dareios I. (auch Xerxes ge-nannt) ist ein Bekenntnis zur Solidarität. Dareios I regierte zwischen 522 und 486 v. Chr. und gilt als einer der bedeutends-ten Staatsmänner der Antike. Die Inschrift hält den Kern seiner Überzeugungen fest, mit denen er das damalige grosspersi-sche Reich geführt hat. Seine sozialstaat-lichen Errungenschaften – zum Beispiel Lohnfortzahlungen im Falle von Krankheit – gehörten genauso dazu, wie die Förde-rung der Begabten. Dareios hat einen Ge-rechtigkeits- und Solidaritätsbegriff entwi-ckelt, der nahe an dem ist, was wir heute unter Chancengleichheit verstehen, oder verstehen sollten. Chancengleichheit nicht als Konzept des Mittelmasses und damit als Anpassung der Benachteiligten an die Privilegierten, sondern als Förderung aller

Menschen aufgrund ihrer Fähigkeiten und Potenziale. Wer also über besondere Be-gabungen verfügt, hat ebenso das Recht auf die Förderung und Entwicklung dieser Talente, wie jemand, der durch Förderung einen Rückstand aufholen muss.

Bevor ich mich vertieft mit der Bega-Bevor ich mich vertieft mit der Bega-Bevor ich mich vertieft mit der Bega-Bevor ich mich vertieft mit der Bega-bungsförderung auseinandersetze, möch-bungsförderung auseinandersetze, möch-bungsförderung auseinandersetze, möch-bungsförderung auseinandersetze, möch-te ich Ihnen einen kurzen Überblick über te ich Ihnen einen kurzen Überblick über te ich Ihnen einen kurzen Überblick über te ich Ihnen einen kurzen Überblick über mein Referat geben. Ich möchte zuerst mein Referat geben. Ich möchte zuerst mein Referat geben. Ich möchte zuerst mein Referat geben. Ich möchte zuerst mit Ihnen über den Begriff der Chancen-mit Ihnen über den Begriff der Chancen-mit Ihnen über den Begriff der Chancen-mit Ihnen über den Begriff der Chancen-gleichheit nachdenken. Anschliessend gleichheit nachdenken. Anschliessend gleichheit nachdenken. Anschliessend gleichheit nachdenken. Anschliessend präsentiere ich Ihnen einen Überblick präsentiere ich Ihnen einen Überblick präsentiere ich Ihnen einen Überblick präsentiere ich Ihnen einen Überblick über die Erfolgsfaktoren, die aus meiner über die Erfolgsfaktoren, die aus meiner über die Erfolgsfaktoren, die aus meiner über die Erfolgsfaktoren, die aus meiner Sicht zu einer Schule mit Zukunft beitra-Sicht zu einer Schule mit Zukunft beitra-Sicht zu einer Schule mit Zukunft beitra-Sicht zu einer Schule mit Zukunft beitra-gen. Ich komme dann zur Begabtenförde-gen. Ich komme dann zur Begabtenförde-gen. Ich komme dann zur Begabtenförde-gen. Ich komme dann zur Begabtenförde-rung zurück und schliesse mit einer Vision rung zurück und schliesse mit einer Vision rung zurück und schliesse mit einer Vision rung zurück und schliesse mit einer Vision des Gymnasiums mit Zukunft ab. des Gymnasiums mit Zukunft ab. des Gymnasiums mit Zukunft ab. des Gymnasiums mit Zukunft ab.

Dabei möchte ich Sie gleich zu Beginn warnen und Ihnen gleichzeitig gratulieren. Denn Sie haben Mut. Sie haben mit mir eine ehemalige Lehrerin eingeladen. Ehe-

Das Ausnahmetalent und sein Feind

– Begabtenförderung am Gymnasium

Jacqueline Fehr, Nationalrätin SP, Winterthur [email protected]

Page 15: vlm aktuell 2-2009/10

15

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

malige haben oft ein besonders kritisches Auge auf das alte Arbeitsumfeld. Für die Schule ist das insofern unangenehm, als dass es ehemalige Lehrkräfte überall gibt. Sie werden Politikerinnen, Bildungsexper-ten oder Alt-Bundesratsgattin.

Natürlich bin ich geprägt von diesen per-sönlichen Erfahrungen, als Lehrerin, als Mutter und wie wir alle als ehemalige Schülerin und Absolventin eine Langgym-nasiums. Aber ich habe doch spätestens beim Verfassen meines Buches «Schule mit Zukunft» die persönliche Ebene ver-lassen, um von einem anderen Stand-punkt auf die Schule zu schauen. Denn das hat sie verdient. Das Schulwesen, das Arbeiten mit Kindern ist hochkomplex und darf nicht nur in Sonntagsreden und 90-Sekunden-Tagesschau Statements abgehandelt werden. Die Schule ist im Gespräch, und das ist grundsätzlich rich-tig so. Denn die Schule verdient unser In-teresse und unsere Aufmerksamkeit. Doch sie verdient auch unsere Sorgfalt und un-ser Bemühen, hinter die Schlagzeilen zu blicken.

ChancengleichheitChancengleichheitChancengleichheitChancengleichheit

Eines der zentralen Ziele unseres öffentli-chen Schulsystems, ja geradezu der ei-gentliche Sinn ihres Daseins, ist die Ver-wirklichung der Chancengleichheit. Doch was heisst Chancengleichheit? Und sollen

wir heute nicht eher von Chancengerech-tigkeit sprechen?

«No child left behind» ist zur internationa-len Chiffre für den Begriff Chancengleich-heit geworden, von Hillary Clinton genau-so zum Programm erhoben wie von Ge-orge W. Bush. Geht es bei der Idee der Chancengleichheit also in erster Linie um die Anschlussfähigkeit? Oder um das Ver-meiden von Diskriminierungen? Oder geht es um individuelle Förderung? Und was hat Chancengleichheit mit Begabungsför-derung zu tun?

Statt von Chancengleichheit sprechen vie-le Bildungsfachleute vermehrt von Chan-cengerechtigkeit. Wie verhalten sich Gleichheit und Gerechtigkeit zueinander? Der Genfer Soziologe Walo Hutmacher hält fest, dass sich Gleichheit im Unter-schied zu Gerechtigkeit relativ einfach messen lasse. Gerechtigkeit sei hingegen nicht wirklich messbar, sondern vielmehr eine Frage des gesellschaftlichen Empfin-dens. Und dieses lasse auch Ungleichheit zu. Und Hutmacher wörtlich: «Eine Mehr-heit der Bürgerinnen und Bürger findet, dass die Schule legitimiert sei, ungleiche Ergebnisse zu produzieren, unter der Vor-aussetzung, dass sie nicht ganze Grup-pen von Menschen diskriminiert und dass sie die Chancengleichheit von Kinder un-terschiedlicher Herkunft und Nationalität gewährleistet.»

Page 16: vlm aktuell 2-2009/10

16

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Ungleichheit kann also als gerecht emp-funden werden. Ungerecht ist Ungleich-heit dann, wenn unverdiente Nachteile zur Ungleichheit führen. Das heisst mit ande-ren Worten: Ziel der Chancengleichheit ist die Vermeidung unverdienter Nachteile. Damit fordert Chancengleichheit zweierlei: Erstens, dass alle dieselben Start- oder Ausgangschancen haben. Und zweitens, dass niemand ohne eigenes Verschulden oder Zutun benachteiligt wird. Chancen-gerechtigkeit bezieht sich nur auf den zweiten Teil. Chancengleichheit ist damit die umfassendere Idee als Chancenge-rechtigkeit.

Nun wissen wir aber spätestens, wenn wir zum zweiten Mal Eltern werden, dass Kin-der selbst dann unglaublich unterschied-lich sind, wenn sie von den selben Eltern abstammen. Die Menschen sind also als Individuen ungleich. Sie verfügen über un-terschiedliche Veranlagungen und Talen-te. Die Menschen sind aber auch sozial ungleich. Je nach Herkunft und Milieu ent-wickeln sich mehr oder weniger gleich be-gabte Kinder ganz unterschiedlich. Ich komme auf die Frage zurück, ob und wie wir diese Herkunftsunterschiede ausglei-chen können.

Kinder sind also ungleich. Wenn dem so ist und sie trotzdem dieselben Chancen haben sollen, kann die Antwort nicht Gleichmacherei heissen. Im Gegenteil: Je besser die Schule auf die Unterschiedlich-

keit der Kinder eingehen kann, desto grösser ist ihr Beitrag an die Chancen-gleichheit. Die Antwort auf die Ungleich-heit der Kinder muss deshalb individuelle Förderung heissen. Oder wie es der Bil-dungsforscher Urs Moser formuliert hat: «Die zentrale Frage für eine chancenglei-che Schule lautet nicht, zu welchem An-gebot ein Kind passt, sondern was die Schule tun kann, damit sie das Kind zum Erfolg führen kann.»

Weshalb ist Chancengleichheit so zentral und so sinnstiftend für ein öffentliches Bil-dungssystem? Es sind die im wesentli-chen drei Gründe:

1. Chancengleichheit ist ein ethischer Imperativ: Wenn Bildung macht, dass der Mensch nicht länger ist, als was er geboren war, sondern zu dem wird, was er kann» – wie es Bundesrat Mo-ritz Leuenberger mal treffend ausge-drückt hat – dann geht es in einem chancengleichen Bildungssystem dar-um, einen Rahmen zu schaffen, in welchem Kinder ihre Veranlagungen, Fähigkeiten und Talente zum Blühen bringen können.

2. Chancengleichheit ist ein staatspoliti-scher Imperativ: Die Demokratie als Staatsform, welche allen Bürgerinnen und Bürger gleiche Rechte gewährt, fusst auf der Idee der Chancengleich-heit. Demokratie ist nicht vereinbar

Page 17: vlm aktuell 2-2009/10

17

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

mit einem System, das Chancen auf-grund von Schichtzugehörigkeit oder Kasten verteilt.

3. Chancengleichheit ist ein ökonomi-scher Imperativ: Eine Gesellschaft, die auf Leistung baut, muss den bes-ten die besten Chancen eröffnen und nicht primär jene fördern, die ins rich-tige Nest geboren wurden. Eine Ge-sellschaft, die sich weiterentwickeln will, darf sich nicht auf die Seite des meist satten Establishments schla-gen, sondern sollte sich immer die Frage stellen, wer die grössten Fähig-keiten, am meisten zu gewinnen und die höchste Motivation fürs Vorwärts-kommen hat.

Chancengleichheit bedeutet, dass wir ver-suchen, die ungleichen sozialen und kul-turellen Ausgangslagen der Kinder aus-zugleichen. Dabei spielt das Bildungsan-gebot eine zentrale Rolle. Dieser Aus-gleich hat zum Ziel, dass alle Kinder un-abhängig von familiärer Herkunft oder Ge-schlecht dieselben Chancen haben, ihre Talente zum Blühen zu bringen. Die For-mel «No child left behind» greift zu kurz. Es geht nicht nur um die Angleichung der benachteiligten an die Privilegierten, son-dern um die Förderung aller Menschen aufgrund ihrer Fähigkeiten und Potenzia-le. Damit stärken wir die Demokratie, den Gedanken der Gerechtigkeit und handeln nach dem Grundsatz «Fähigkeit statt Her-kunft».

Bildungssystem als GanzesBildungssystem als GanzesBildungssystem als GanzesBildungssystem als Ganzes

Bevor ich vertieft auf die Frage der Bega-bungsförderung eingehe, möchte ich den Blick etwas öffnen und die Schule als Ganzes betrachten. Dabei geht es um ei-ne summarische Einschätzung der Stär-ken und Schwächen des heutigen Bil-dungssystems sowie der Herausforderun-gen und der möglichen Lösungen. Dieser Blick aufs Ganze bringt es mit sich, dass Sie sich nicht immer direkt als Mittelschul-lehrkraft angesprochen fühlen. Manchmal vielleicht eher als Vater oder Mutter, oder als Nachbarin oder Onkel. Oder einfach als Mensch in einem Land, das auf ein gutes und zukunftsfähiges Bildungswesen angewiesen ist.

Um die Schule ist ein neuzeitlicher Kultur-kampf entbrannt. Mit Engagement und Herzblut wird über Gesellschaft und Wer-te gestritten. Die Schule steht mittendrin. Um sie wird gerungen. Sie steht im Fo-kus. Auf ihr prasselt die Kritik nieder. Eini-ges scheint schief zu laufen. Viele zeigen sich unzufrieden und stellen sich Fragen. Wieso brauchen so viele Kinder sonder-schulische Massnahmen? Haben wir mit den Reformen die Weichen falsch ge-stellt? Lernen unsere Kinder genug? Wo bleiben Disziplin und Ordnung? Bereitet die Schule die Kinder auf die Zukunft vor? Werden die Kinder genügend gefördert oder überfordert? Brauchen wir Auslän-derquoten? Sind unsere Lehrerinnen und

Page 18: vlm aktuell 2-2009/10

18

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Lehrer gut genug? Wie kommen wir zu Tagesschulen? Wo sind die Eltern?

Bei all den Fragen dürfen wir die Relatio-nen nicht verlieren:

Die Schule leistet gute Arbeit. 99,6 % der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren besu-chen die Schule, 96,6% öffentliche Schu-len. Über 70 % der Schülerinnen und Schüler schliessen heute mit mehr als dem obligatorischen Schulabschluss ab. 1980 waren dies erst 50%. Ich finde es wichtig, diese positive Gesamtbilanz un-seres Bildungswesens zu betonen, sie geht heute oft vergessen. Und trotzdem dürfen wir uns mit der heutigen Situation nicht zufrieden geben. Aus verschiedenen Gründen:

1. Trotz guter Leistungen schwindet das Vertrauen in die Schule. Politisch se-hen wir diesen Vertrauensschwund in den Referenden gegen das Koordina-tionsprojekt HarmoS, aber auch in den Initiativen für eine freie Schul-wahl. Im Gespräch hören wir es in den vielen Klagen der Eltern, der Ver-unsicherung der Lehrkräfte und den Forderungen der Wirtschaft.

2. Viele Kinder erreichen nicht das, was sie aufgrund ihres Potentials könnten. Herkunftsunterschiede und Vorurteile schränken den Schulerfolg ein. Kin-der werden nicht entsprechend ihren Begabungen gefördert.

3. Immer mehr Kinder erhalten in ir-gendeiner Form sonderschulische Unterstützung. Im Kanton Zürich sind es gar mehr als die Hälfte aller Schü-lerinnen und Schüler. Damit wird die Schule für alle unübersichtlicher und ohne nachweisbaren Mehrwert teurer.

4. Nahezu ein Fünftel aller Schulabgän-gerinnen und -abgänger verfügt am Schluss der obligatorischen Schulzeit über ungenügende Basiskenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen. Eine schlechte Schulbildung führt in der Regel zu schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit zu gerin-gem Einkommen. Oft sind Armut und Abhängigkeit die Folge. Und Armut wird sehr oft an die nächste Generati-on weiter vererbt. Damit dreht ein un-heilvoller Teufelskreis.

5. Die Schweiz gibt pro Schülerin und Schüler überdurchschnittlich viel Geld aus. Die Leistungen, die wir damit auslösen, sind im internationalen Ver-gleich durchschnittlich. Damit stellt sich die Frage der Effizienz.

6. Es fehlt zunehmend an Verbindlich-keit und Verantwortung. Wer ist ei-gentlich für was zuständig? Wer muss für die Resultate der Schule gerade stehen? Wohin kann ich mich wen-den, wenn ich ein Anliegen habe? Wer ist wessen Ansprechpartner?

Page 19: vlm aktuell 2-2009/10

19

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Um diese Herausforderungen anzugehen, brauchen wir vor allem eines: Wir brau-chen eine Vorstellung der Schule der Zu-kunft. Auch wenn ich mich in meinem Buch und damit auch in den folgenden Ausführungen besonders auf die Volks-schule beziehe und einen Schwerpunkt in der vorschulischen Phase setze, ist doch einiges auch für die Gymnasialstufe gül-tig. Die Probleme mögen sich in den Gymnasien weniger akzentuiert stellen, da nur die Leistungsstarken und Anpas-sungsfähigen überhaupt den Sprung ins Gymnasium schaffen. Es wäre aber ein Irrtum zu glauben, dass damit die Frage der Chancengleichheit gelöst wäre.

Im Gegenteil: Betrachtet man die Schule bzw. das Schulsystem als Ganzes, gibt es über die verschiedenen Schulstufen und Schultypen hinweg viele Konstanten in den Problemen. Probleme, die in frühen Phasen entstehen, nicht gelöst werden und sich von Stufe zu Stufe fortpflanzen. Egal auf welcher Stufe man unterrichtet: Eine gemeinsame Vorstellung von Schule und Pädagogik tut Not. Und zwar eine Vorstellung, die auf allen Stufen funktio-niert. Damit stellen sich Fragen wie: Was heisst lernen? Was ist das Ziel der Schu-le? Was ist Pädagogik? Wie sind die Be-ziehungen zwischen Schülern und Lehr-kräften zu gestalten? Und so weiter.

Um diese Fragen zu beantworten, brau-chen wir in erster Linie ein Ziel vor Augen.

Ich stelle mir den Weg zu einer Schule der Zukunft immer als Bergwanderung vor. Wir schaffen den Aufstieg auf den Gipfel, wenn wir wissen, wie schön die Aussicht da oben sein wird. Heute merken wir alle vor allem, dass der Aufstieg steil ist. Eltern wissen nicht mehr genau, wo der Weg durchgeht, wo der Gipfel ist. Lehrer kommen in diesem steilen Aufstieg an die Grenzen der Kräfte. Trotz enormer Anstrengungen geht es nur langsam vor-wärts. Man versucht, Fehltritte zu vermei-den, kämpft sich voran. Schülerinnen und Schüler spüren die Verunsicherung. Wir alle wissen: Die Herausforderung eines solchen Aufstiegs auf den Gipfel meistert, wer weiss, dass es sich lohnt. Dass die Aussicht danach atemberaubend sein wird. Dass man sich auf dem Gipfel frei fühlt.

Ich habe Schulen besucht, die auf dem Gipfel angekommen sind: in Schweden, in Finnland und auch in der Schweiz. Ich ha-be in ihren Schulräumen, Lehrerzimmern und auf ihren Pausenplätzen eine grosse Ruhe und Zufriedenheit gespürt. Ich habe erlebt, dass anstelle von Ängsten und Zweifeln Stolz und Sicherheit das Klima an den Schulen bestimmen können.

Lassen Sie mich also, basierend auf die-sen realen Erfahrungen, mein Bild der Schule mit Zukunft zeichnen. Um Sie an-zuregen, auch Ihr Bild der Schule der Zu-kunft zu zeichnen. Wir brauchen ein Bild,

Page 20: vlm aktuell 2-2009/10

20

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

das uns klar macht, warum wir die An-strengungen unternehmen, die wir alle zum Wohl der Schule unternehmen. Ich skizziere zwei Eckpfeiler der Schule mit Zukunft. Zwei Grundsätze, die zentral sind für das Bild der Schule – und die viele weitere Veränderungen ganz automatisch und logisch nach sich ziehen. Es ist mir nochmals wichtig zu betonen: Es sind kei-ne wirklichkeitsfernen Visionen, sie wer-den schon gelebt, im Ausland und hier in der Schweiz.

1. Lernen ist Beziehungsarbeit und 2. Schule ist Teamarbeit.

Mein Fokus liegt dabei bewusst auf der Pädagogik und dem Schulalltag und nicht auf den Strukturen. Es geht um das Bild von Schule, das wir haben. Es geht um die Vorstellung, was Bildung ist und wie sie funktioniert.

Was bedeutet also: Lernen ist Bezie-Lernen ist Bezie-Lernen ist Bezie-Lernen ist Bezie-hungsarbeit?hungsarbeit?hungsarbeit?hungsarbeit?

Stellen wir uns die Grundfrage: Was muss Schule? Schule muss die Freude am Ler-nen fördern. Damit sie das kann, müssen wir lernen, wie Kinder lernen. Kinder wol-len Herausforderungen meistern. Doch diese dürfen nicht ausschliesslich nach dem System Hochsprung funktionieren. Nicht alle müssen dieselbe Höhe über-springen und nicht jener hat zwingend am meisten geleistet, der am Schluss die Lat-

te am höchsten legen kann. Wir müssen darum vom Kind aus denken:

• Kinder sind neugierig und lernen gern. Sie sind aktive, kompetente We-sen, die aus eigenem Antrieb ihre Umgebung erforschen und sich die Welt aneignen.

• Bildung beginnt bei der Geburt. In den ersten Lebensjahren werden die Grundsteine für die späteren Bil-dungschancen gelegt.

• Die Gleichung «Bildung gleich Schule gleich Unterricht» greift viel zu kurz. Bildung findet vor, nach und in der Schule statt.

• Jedes Kind lernt anders. Jedes Kind hat ein individuelles Entwicklungstem-po. Entwicklung und Lernen passiert im Wechselspiel zwischen Veranla-gung und Umgebung. Unterforderung und Überforderung hemmen und schaffen Druck.

Kinder kommen als kompetente, wissens-begierige, eigenaktive und neugierige We-sen zur Welt. Es gibt für kleine Kinder nichts Spannenderes, als zu lernen und die Welt zu entdecken. Die grossen Lern-fortschritte machen die Menschen ganz am Anfang ihres Lebens, und sie machen sie von sich aus. Man kann kleinen Kin-dern nichts beibringen, für das sie nicht von ihrer Entwicklung her bereit sind. Und

Page 21: vlm aktuell 2-2009/10

21

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

man kann die Reihenfolge der Schritte nicht von aussen steuern. Genauso richtig ist aber auch die Erkenntnis aus der früh-kindlichen Bildung, nach der «das Gras nicht schneller wächst, wenn man an ihm zieht.»

Frühkindliche Bildung ist ein Schlüsselthe-ma der Bildungspolitik, denn die ersten vier Lebensjahre sind für den späteren Lernerfolg massgeblich. Eine Bildungspo-litik, die dieses Alter ausblendet, läuft Ge-fahr, zu spät zu kommen, und mehr korri-gierend als gestaltend zu wirken. Damit wir die frühe Kindheit bildungspoltisch dis-kutieren können, brauchen wir einen mo-dernen Bildungsbegriff. Bildung ist nicht gleich Schule und Schule ist nicht gleich Unterricht. Frühkindliche Bildung ist in erster Linie spielen, entdecken und entwi-ckeln. Und zwar ganzheitlich. Qualitativ gute Kindertagesstätten, Kitas oder Krip-pen, arbeiten mit einem bildungspolitisch motivierten, pädagogischen Konzept. Sie ermöglichen den kleinen Kindern, ihre sinnlichen, musischen, sozialen, emotio-nalen, motorischen und kognitiven Fähig-keiten optimal zu entwickeln. Dabei spie-len die anderen Kinder eine entscheiden-de Rolle, denn niemand ist für ein kleines Kind so anregend wie ein anderes Kind. Der Aufenthalt in einer Kita dient längst nicht nur dazu, den Eltern den Rücken für die Erwerbsarbeit frei zu halten. Immer deutlich rückt die bildungspolitische Be-deutung diese Angebote in den Vorder-

grund. Pädagogisch gut geführte Krippen und Kitas sind ein zentrales Element ei-nes Bildungssystems, das die Verwirkli-chung der Chancengleichheit ernst meint.

Allerdings: Aus der jüngeren Forschung wissen wir, dass die positiven Effekte ei-ner Kita bezüglich Chancengleichheit und ganzheitlicher Entwicklung in einer traditi-onell geführten Primarschule rasch wieder verpuffen. Nur dort, wo der individualisier-te Unterricht wirklich umgesetzt und eine Pädagogik verfolgt wird, die auf der Ei-gentätigkeit der Kinder aufbaut, können die Chancengleichheit und die kindge-rechte Förderung dauerhaft gestärkt wer-den. Kinder brauchen eine Schule, die sie zu Leistungen ermuntert, die Leistungen wertschätzt und auch belohnt. Kinder ler-nen gerne und müssen deshalb nicht ständig belehrt werden.

Pädagoginnen und Pädagogen auf allen Stufen sind also in erster Linie für ein gu-tes Lern- und Entwicklungsklima verant-wortlich. Damit Kinder lernen können, brauchen sie eine gute, vertrauensvolle Beziehung zu ihrer Lehrerin oder ihrem Lehrer. Unterrichtsqualität misst sich in erster Linie daran, ob die Kinder in ihrer Verschiedenheit wahrgenommen und ge-fördert werden, ohne dass dabei der Zu-sammenhalt und das soziale Zuhause in der Klasse aufgelöst wird. Besonders auf der Gymnasialstufe wollen Kinder und Ju-gendliche als Individuen wahrgenommen

Page 22: vlm aktuell 2-2009/10

22

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

und erkannt werden. Wo Schulprobleme auftauchen, hört man früher oder später den Satz: «Meine Lehrer haben ja keine Ahnung, wer ich bin und wie ich ticke. Die sehen in mir doch nur einen Schüler mehr.» Jugendliche wollen, dass man sich mit ihnen auseinandersetzt, sich an ihnen reibt. Gymnasialschülerinnen und -schüler wollen zudem den intellektuellen Austausch, das Gespräch über die Welt. Das setzt Zusammensein und Begegnung voraus.

Und damit sind wir bei der Schulorganisa-tion.

Schule ist TeamarbeitSchule ist TeamarbeitSchule ist TeamarbeitSchule ist Teamarbeit. Nicht nur zwischen den Lehrkräften, sondern auch zwischen Lehrkräften und weiteren Fachleuten an der Schule. Fachleute aus der Sozialpä-dagogik, der Psychologie und der Medizin unterstützen die Lehrkräfte. Die nicht-pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter an den Schulen (Abwart, Köchin usw.) sind vollwertige Mitglieder des Teams. Die Schule versteht sich als Le-bensraum, den alle am Morgen betreten, um gemeinsam den Tag zu verbringen und am Abend nach Hause zu gehen. Kinder wie Lehrkräfte erledigen die Arbeit in der Schule, was allen die Zeit und den Raum gibt, um als Team zu arbeiten.

Kinder brauchen nicht in erster Linie Lehr-kräfte als «Unterrichter», die belehren. Die zentrale Aufgabe der Schule ist, das

Lernen zu fördern. Der stark lehrerzent-rierte Unterricht stösst dabei logischerwei-se an seine Grenzen. Man muss die Schule, den Unterricht neu gestalten. Vor-dergründig spielen in den Schulen der Zu-kunft die Lehrkräfte eine weniger zentrale Rolle. Die Kinder lernen weitgehend selbstständig – manchmal alleine, manch-mal in Gruppen, manchmal in Experimen-ten, manchmal in Trainingseinheiten. Kin-der und Jugendliche helfen sich dabei ge-genseitig und holen sich die Unterstüt-zung bei den Lehrkräften. Diese bringen nicht bei, sondern coachen das Lernen.

In der Schule mit Zukunft leisten die Lehr-kräfte die Hauptarbeit im Hintergrund. Entscheidend ist, wie gut das pädagogi-sche, methodische und organisatorische Konzept durchdacht ist. Der Stoff muss so aufbereitet sein, dass ihn sich die Schüle-rinnen und Schüler aneignen können – mit unterschiedlichen Fähigkeiten und in unterschiedlichem Lerntempo. Individuelle Ziele und Lehrpläne gehören genauso da-zu wie abwechslungsreiche und motivie-rende Lerneinheiten. Das sind Prozesse, die man im Team angehen muss. Prozes-se, die Zeit und Raum brauchen, die eine gemeinsame Grundlage aller Beteiligten brauchen.

Die Herausforderung, jedes Kind dort ab-zuholen, wo es steht und sein natürliches Interesse mit einzubeziehen, ist eine Über-forderung der Lehrkräfte, wenn wir an den

Page 23: vlm aktuell 2-2009/10

23

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

klassischen Unterricht denken. Es braucht darum eine pädagogische Neuorientie-rung, auch und gerade auf der Gymnasi-alstufe. Ich komme darauf zurück.

BegabungsförderungBegabungsförderungBegabungsförderungBegabungsförderung

Doch werfen wir zuerst einen Blick auf die Begabungs- und Begabtenförderung. Ich habe die Frage, ob das Gymnasium die Begabten fördere, vor ein paar Tagen mit Jugendlichen besprochen, die aktuell die 4. Klasse in einem Langgymnasium ab-solvieren. Die Reaktionen waren heftig, eindeutig und klar: «Nein, es fördert die Anpasser. Es fördert das Mittelmass.» Und die Antwort auf meine Frage «Und wer ist der Feind des Ausnahmetalents?» war ebenso klar: «Die Gleichmacherei!»

Sie mögen sich an den persischen Gross-könig Dareios I erinnern, der bereits im 5. Jahrhundert vor Christus darauf hingewie-sen hat, dass Gerechtigkeit erst dann her-gestellt ist, wenn alle gemäss ihrem Po-tenzial gefördert werden. Wer also über besondere Begabungen verfügt, hat ebenso das Recht auf die Förderung und Entwicklung dieser Talente, wie jemand, der durch Förderung einen Rückstand auf-holen muss. Im Originalzitat hiess es: «Nicht ist mein Gefallen, dass der Niedere des Hohen wegen Unrecht leide; noch ist es mein Gefallen, dass der Hohe des Nie-deren wegen Unrecht leide.»

Förderung kann man von zwei Seiten denken, wie es das Luzerner «Gesetz über die Gymnasialbildung» aus dem Jahr 2001 tut: es hält fest:

«Die Förderangebote dienen der best-möglichen Ausbildung der Lernenden, die

a. Weitergehend gefördert werden kön-nen oder

b. Wegen unterschiedlicher Vorbildung dem Unterricht nicht zu folgen vermö-gen.»

Wenden wir uns hier ausschliesslich der selten diskutierten Seite der Medaille «Chancengleichheit» zu, der Begabtenför-derung, also dem Kernthema der heutigen Veranstaltung. Dazu führt die Verordnung aus:

Die Schule sorgt dafür, dass Lernende mit besonderen Fähigkeiten oder besonders hoher Leistungsbereitschaft frühzeitig er-kannt und entsprechend gefördert wer-den. Die Angebote sollen so sein, dass die Begabung optimal gefördert werden kann. Es stehen namentlich drei Ange-botsformen zur Auswahl:

• Förderung im Rahmen des Unter-richts, schwergewichtig durch Diffe-renzierung im Unterricht

• Förderung durch Anreicherung der Unterrichtsangebote durch den Be-such spezieller Fächer- oder Projekt-angebote sowie

Page 24: vlm aktuell 2-2009/10

24

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

• Förderung durch Beschleunigung, zum Beispiel durch Überspringen ei-nes ganzes Schuljahres oder durch einen altersgemischten Unterricht.

Sind das die richtigen Antworten auf die Aussage der Jugendlichen: Gefördert wer-den nicht die Begabten, sondern die Ange-passten? Gefördert werde das Mittelmass. Chancengleichheit werde mit Gleichma-cherei verwechselt. Durch was zeichnen sich Begabte, insbesondere auch hoch be-gabte Menschen aus? Hier müssen wir als erstes festhalten: Begabung ist keine feste Grösse. Die Annahme, dass beson-ders begabte Kinder und Jugendliche qua-si als Kompensation soziale Defizite hät-ten, ist in jeder Hinsicht falsch. Zwar gibt es gemäss der Hochbegabtenforschung soziale Eigenschaften, die für besonders begabte Kinder und Jugendliche typisch sind. Beispielsweise beschäftigen sie sich noch intensiver als ihre Altersgenossinnen und -genossen mit Begriffen wie Gerech-tigkeit, Gut/Böse, Recht/Unrecht. Sie ver-fügen über eine ausgeprägte Individualität und oft über ein unkonventionelles Verhal-ten. Viele haben ein starkes Moralbe-wusstsein und lehnen körperliche Gewalt grundsätzlich ab. Oft gelten sie als auf-müpfig , weil sie Meinungen von Autoritä-ten kritisch hinterfragen. Sie sind über-durchschnittlich empfindsam und haben ein gutes Gespür für Authentizität.

Doch obwohl man mit einer solchen Typi-sierung ein anschauliches Profil zeichnen kann, darf man nie ausser Acht lassen, dass auch Kinder und Jugendliche mit be-sonderen Begabungen sehr verschieden sind und ihr individuelles Fähigkeitsprofil haben. Wie auch immer: unbestritten ist: Will man besonders Begabte wirklich för-dern, braucht dies einen Unterricht oder zumindest Unterrichtsteile, die diesen Kin-dern und Jugendlichen entsprechen. Es sind dies stark diskursive Elemente und Elemente, wo das eigenständige Denken und das Entwickeln von individuellen, neuen und manchmal unkonventionellen Lösungen im Zentrum stehen. Ein Unter-richt, der primär vermittelt und in erster Li-nie erwartet, dass das Vermittelte mit dem Ziel gelernt wird, es zum vorgesehen Prü-fungszeitpunkt korrekt wiederzugeben, ist für diese Kinder und Jugendliche ein Moti-vationskiller.

Die formalen Bestimmungen der Luzerner Gesetzgebung müssen also mit pädagogi-schen Inhalten gefüllt werden. Das be-dingt eine grundsätzliche pädagogische Neuorientierung der Gymnasien, bei der Unterrichtsstil und -methoden angepasst und modernisiert werden.

Gymnasium mit ZukunftGymnasium mit ZukunftGymnasium mit ZukunftGymnasium mit Zukunft

Und damit sind wir beim letzten Punkt meiner Ausführungen: Wie sieht ein Gym-nasium mit Zukunft aus? Wenn ich mir re-

Page 25: vlm aktuell 2-2009/10

25

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

lativ unwissenschaftlich, dafür spontan überlege, mit welchen Bildern ich ein mo-tivierendes, spannendes, jugendgerech-tes Gymnasium verbinde, dann sind es die Bilder von Hogwarts aus den Büchern und Filmen von Harry Potter (oder dann das Internat aus dem Film «Das fliegende Klassenzimmer»). Wieso? Ich glaube, es sind unter anderem folgende Elemente:

1. In Hogwarts ist Freizeit und Schule ein Ganzes.

2. Das Tun nebst dem Unterricht hat mindestens einen so grossen Stellen-wert wie der Unterricht.

3. Die Beziehungen unter den Jugendli-chen sowie zwischen Jugendlichen und Lehrkräften sind sehr tief und sehr bedeutsam.

4. Zusammengehörigkeit und Abgren-zung, Unterstützung und Konkurrenz haben je ihren Raum.

5. Das Zusammenleben ist durch die «Häuser» auf Hogwarts altersdurch-mischt.

6. Die Lehrkräfte spielen im Unterricht eine gewisse Rolle. Sie stehen aus-serhalb des Unterrichts in verschiede-nen Funktionen zur Verfügung. Ler-nen tun die Jugendlichen aber sehr selbstständig und vor allem auch durch den Austausch untereinander.

7. Der Unterricht ist erlebnisreich und oft auch herausfordernd. Er hat einen starken Bezug zum Alltag der Ju-gendlichen.

Was heisst das übertragen auf die Schul-entwicklung eines Gymnasiums?

1. Die Beziehungen müssen im Zentrum stehen. Beziehungen bestimmen die Lernmotivation und damit den Lerner-folg wesentlich mit. Beginnen wir mit den Beziehungen zwischen Jugendli-chen und Lehrkräften. Da wir die Gymnasien nicht zu Internaten um-wandeln können, müssen wir andere Formen wählen, um dem Zusammen-leben an den Gymnasien mehr Be-deutung zu geben. Das können offe-nen Arbeitsräume sein – zum Beispiel in den Mediatheken – , in denen Lehr-kräfte und Jugendliche gemeinsam arbeiten. Lehrkräfte müssen an-sprechbar sein und dazu müssen sie den Jugendlichen begegnen. Das kann in der Cafeteria oder der Mensa sein. Oder anders gesagt: Es sollte in einem Gymnasium mit Zukunft nicht mehr sein, dass sich Lehrkräfte nach dem Unterricht regelmässig ins Leh-rerzimmer zurückziehen oder für die weiteren Arbeiten nach Hause gehen.

Fortsetzung S. 28

Page 26: vlm aktuell 2-2009/10

26

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Page 27: vlm aktuell 2-2009/10

27

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Page 28: vlm aktuell 2-2009/10

28

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Um die Beziehungen unter den Ju-gendlichen selbst zu stärken, können altersgemischte Gruppen – analog den «Häusern» bei Hogwarts – geschaffen werden, die in vielfältiger Weise in ei-nen Wettbewerb treten, untereinander aber eine altersdurchmischte Zusam-menarbeit haben. Dazu gehört auch, dass die Älteren den Jüngeren helfen, sei es schulisch oder auch beim Zu-rechtfinden in der Schule oder gene-rell im Leben. Hier haben wir einen ersten Anknüpfungspunkt für die Be-gabtenförderung. Besonders begabte Kinder und Jugendliche können einer Gruppe zu einem entsprechenden Prestige oder Erfolg verhelfen, sei es, weil sie im schulischen Wettbewerb gute Leistungen erbringen, sei es, weil sie ihre Mitschülerinnen und Mit-schüler unterstützen können. Denken wir an die Rolle, welche die jeweiligen Leader in den «Häusern» von Hog-warts spielen.

2. Es braucht eine pädagogische Neu-orientierung. «Beibringen» muss zu-gunsten des «Lernens» zurücktreten. Gymnasien mit Zukunft müssen mehr Lerngelegenheiten schaffen, mehr Raum für eigenaktives Lernen, mehr Exploration und Entdeckung zulas-sen.

Jensen (1998) umschrieb dies etwa so:

Die beste Lernumwelt ist wie eine gu-te Cafeteria, in der nicht nur die gängi-gen (Massen-)Artikel angeboten wer-den, sondern auch eine grosse Aus-wahlmöglichkeit besteht, so dass je-der individuelle Geschmack befriedigt wird. Nur in einer Lernumwelt, die ei-ne Vielfalt an Lern- und Arbeitsmög-lichkeiten bietet, kann jedes Kind sei-ne natürlichen Interessen, Neigungen und speziellen Begabungen entde-cken und entfalten.

Hier treffen wir wieder auf die Begab-tenförderung. Je mehr das eigenstän-dige Denken gefördert wird, desto grösser die Chance, dass Begabte und nicht Angepasste gefördert wer-den. Zu diesem Konzept von Schule gehören auch ausgebaute Mitwir-kungsrechte. Gerade begabte Schü-lerinnen und Schüler erwarten, dass sie ernst genommen werden und ihr starker Drang nach Autonomie und Selbstbestimmung respektiert wird.

3. Es braucht eine Bildungsphilosophie, die darauf baut, dass alle jene Talen-te und Fähigkeiten entwickeln kön-nen, die in ihnen angelegt sind, so wie es schon Dareios I in seinem Ge-rechtigkeitskonzept entworfen hat. Ein Gymnasium mit Zukunft stellt sich

Page 29: vlm aktuell 2-2009/10

29

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

dem Feind des Ausnahmetalents, der Gleichmacherei, entgegen. Es fördert individuell und macht nicht gleich. Es lässt auch und sogar in erster Linie die Begabten vorwärts kommen und nicht die Angepassten. Es schläfert sich nicht mit dem Durchschnitt ein, sondern lässt sich vom Stachel der Ausnahmetalente herausfordern.

Die Schule soll ein Ort der Liebe zum Ler-nen sein. – Dies ist der wichtigste Grund-stein für die Begabtenförderung. Damit das gelingt, braucht es weder Drill noch Larifari, weder Lernverbote noch Leis-tungsdruck, sondern eine Beziehung, die auf Respekt, Anerkennung und Ermuti-gung beruht.

25. Oktober 2009/jf

Page 30: vlm aktuell 2-2009/10

30

RÜCKBLICK 4. «TAG DER LUZERNER MITTELSCHULEN»

Wenige Kinder werden als Genies gebo-ren. Alle Kinder haben eine Vielzahl von Talenten. Die Aufgabe einer humanen Gesellschaft muss es sein, jedem Kind die maximale Chance auf die Entfaltung seiner Talente zu geben. Wir hören stän-dig in politischen Sonntagsreden davon, dass wir mehr Innovation und neue Ideen brauchen, um in der Zukunft wettbewerbs-fähig zu bleiben. Doch unser gesamtes Schulsystem ist auf die Normierung aus-gerichtet. Gerade jenen Kindern, die am brillantesten und kreativsten sind, geben wir oft das Gefühl zu versagen und sortie-ren sie aus. Der kalte Mechanismus, mit dem in der Schule gegen einseitige Bega-bungen gekämpft wird, schafft oft lebens-langes Leid. Und das können wir uns ein-fach nicht mehr leisten.

Die besten Schulen der Welt kosten Die besten Schulen der Welt kosten Die besten Schulen der Welt kosten Die besten Schulen der Welt kosten nicht mehr als die schlechtesten.nicht mehr als die schlechtesten.nicht mehr als die schlechtesten.nicht mehr als die schlechtesten.

Eine McKinsey Studie, die 25 Schulsyste-men der Welt vergleicht, kommt zu dem Ergebnis, dass sich die herausragenden Schulsysteme der Welt auf drei Dinge konzentrieren:

1. Die richtigen Menschen für den Leh-rerberuf zu gewinnen und auszuwäh-len.

2. Diese dann ständig in ihren Fähigkei-ten weiterzuentwickeln, um sie zu bestmöglichen Lehrern zu machen.

3. Ein Schulsystem zu schaffen, das alle Anstrengungen darauf konzentriert, dass jedes Kind den bestmöglichen Unterricht in seiner Klasse erhält.

«Der talentierte Schüler und seine

Feinde»

Summary des Referats von Andreas Salcher

von Patrick Bucheli [email protected]

Page 31: vlm aktuell 2-2009/10

31

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Diese Prinzipien haben sich unabhängig von der jeweiligen Kultur des Landes be-währt. Die Umsetzung dieser Ziele ist in kurzer Zeit möglich und hat eine signifi-kante Steigerung des nationalen Schul-systems zur Folge, wo immer diese Ziele energisch verfolgt werden. Und die Errei-chung dieser Ziele hängt nicht vom für das Bildungssystem ausgegebenen Geld ab.

Das Wertsystem der ZukunftDas Wertsystem der ZukunftDas Wertsystem der ZukunftDas Wertsystem der Zukunft

Was sind nach Meinung des führenden Glücksforschers der Welt, Mihaly Ciks-zentmihaly, die drei wichtigsten Werte bzw. Inhalte, die er seinen eigenen Kin-dern beibringen würde, um sie bestmög-lich auf die Zukunft vorzubereiten?

1. Zwischenmenschliche Fähigkeiten: Teamlernen, das Verständnis der ei-genen und fremder Gefühle, Arbeiten und Führung in Gruppen.

2. Verantwortung: Und damit meint er nicht strafende Moralpredigten, son-dern die Aufgabe, schon Kindern bei-zubringen, dass jede Handlung eine Konsequenz hat. Wenn man also dem Bruder oder Schwester etwas antut, hat das Konsequenzen, genau-so wie bei den Eltern, aber auch jeder Eingriff in die Natur hat Folgen.

3. Wir sind nicht allein auf diesem Plan-ten: Damit meint er die Vermittlung ei-nes systemischen Verständnisses da-für, dass wir auf der Erde alle Teile ei-nes gemeinsamen Ganzen sind. Auch hier geht es ihm um ein auf der Ver-nunft basierendes Konzept, dass Kin-dern schon früh klarmacht, dass wir alle nur gemeinsam überleben kön-nen.

«Mir geht es in meinem Buch nicht primär um die Frage, wie viele Nobelpreisträger und grosse Künstler der Welt verloren ge-gangen sind, sondern um eine Frage, die uns alle betrifft: Was können wir tun, da-mit das Besondere, das Aussergewöhnli-che, das Andere, das Revolutionäre, das Naive, das Mutige, das Gute und das Schöne, das in so vielen Kindern keimt, so weit gefördert und unterstützt wird, da-mit es seinen Feinden nicht wehrlos aus-geliefert ist.» Andreas Salcher

Link zur Rezension seines Buches in der NZZ: http://www.andreassalcher.com/files/datei/zeitung/2009/Neue_Z_rcher_Zeitung_ _13.06.20081124.pdf

Page 32: vlm aktuell 2-2009/10

32

GENERALVERSAMMLUNG 2009

Page 33: vlm aktuell 2-2009/10

33

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Page 34: vlm aktuell 2-2009/10

34

GENERALVERSAMMLUNG 2009

An der an den 4. TLM anschliessenden GV wurde grossmehrheitlich der Erhö-hung des Mitgliederbeitrags von Fr. 100.-- auf Fr. 160.-- (bzw. von Fr. 50.-- auf Fr. 80.-- für Unterrichtsverpflichtungen von weniger als 50%) zugestimmt.

Die Gründe, weshalb eine solche Erhö-hung nötig wurde, sind mannigfaltig. Ei-nerseits wurden die letzten beiden TLM bewusst aufwändiger gestaltet, was für den Verein Kosten von ca. Fr. 35'000.-- (3. TLM) und ca. Fr. 20'000.-- (4. TLM) zur Folge hatte. Da diese Tage aber ein wichtiges Instrument sind, unsere Arbeit einerseits nach aussen zu tragen und an-dererseits auch Weiterbildungen von höchster Qualität darstellen, möchte die Mehrheit der GV an diesen festhalten.

Andererseits wurden durch die Reduktion des Mitgliederbeitrags von Fr. 120.-- auf Fr. 100.-- (bzw. von Fr. 60.-- auf Fr. 50.--)

vor einigen Jahren Mindereinnahmen ge-neriert, die die laufenden Kosten nicht mehr ganz decken und die explizit der Vermögensverminderung dienten.

Ein Abschlussvergleich der letzten Jahre mag das verdeutlichen:

Erläuterungen zur Erhöhung des Mit-

gliederbeitrags

von Adrian Gähwiler, Sekretär und Kassier VLM [email protected]

Page 35: vlm aktuell 2-2009/10

35

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Buch

haltu

ng V

LM 2

003

Buch

haltu

ng V

LM 2

003

Buch

haltu

ng V

LM 2

003

Buch

haltu

ng V

LM 2

003

-- -- 200

9 2

009

200

9 2

009

20

03 -

2004

20

04 -

2005

20

05 -

2006

20

06 -

2007

20

07 -

2008

20

08 -2

009

Ver

mög

en p

er 3

1.7.

Ver

mög

en p

er 3

1.7.

Ver

mög

en p

er 3

1.7.

Ver

mög

en p

er 3

1.7.

12

6615

.99

1266

15.9

912

6615

.99

1266

15.9

9 13

0389

.39

1303

89.3

913

0389

.39

1303

89.3

9 13

3092

.74

1330

92.7

413

3092

.74

1330

92.7

4 13

5044

.04

1350

44.0

413

5044

.04

1350

44.0

4 10

9364

.44

1093

64.4

410

9364

.44

1093

64.4

4 71

912.

4971

912.

4971

912.

4971

912.

49

AU

FWA

ND

AU

FWA

ND

AU

FWA

ND

AU

FWA

ND

40

00 E

ntsc

hädi

gung

en

4454

4.5

4397

9.9

3133

9.05

58

247.

25

2858

5.55

41

289.

2 45

50 B

ank-

und

PC

-Spe

sen

66.0

5 11

3.3

93.3

72

.85

163.

1 17

6.69

47

00 B

ürom

ater

ial

0 0

603.

9 57

.65

4710

Info

rmat

ions

aufw

and

1324

1.8

1193

7.95

13

438.

45

1218

6.3

2009

4.3

1857

1.55

47

40 B

üche

r / Z

eits

chrif

ten

129

0

105.

45

105.

45

47

50 V

eran

stal

tung

en /

Ge-

sche

nke

4933

.55

316.

2 11

109.

45

6236

.4

3332

8.85

18

76

4760

Anw

alts

kost

en

538

6898

.5

2454

.2

17

31.8

81

9.9

4790

Bei

träge

an

Ver

eine

42

3 12

95

1679

.1

570

425

403

TOTA

LTO

TAL

TOTA

LTO

TAL

6387

5.9

6387

5.9

6387

5.9

6387

5.9

6454

0.85

6454

0.85

6454

0.85

6454

0.85

60

113.

5560

113.

5560

113.

5560

113.

55

7741

8.25

7741

8.25

7741

8.25

7741

8.25

85

037.

9585

037.

9585

037.

9585

037.

95

6319

3.99

6319

3.99

6319

3.99

6319

3.99

ER

TRA

GE

RTR

AG

ER

TRA

GE

RTR

AG

60

00 M

itglie

derb

eiträ

ge

6575

1.45

65

647.

75

5949

0 50

070

4595

2 46

230.

1 64

00 a

nder

e Ei

nnah

men

16

65.2

13

79.1

23

64.1

5 14

65.6

5 13

16.4

13

71.4

67

00 B

ank-

und

Pos

tzin

sen

232.

65

217.

35

210.

7 20

3 10

2.7

46.8

9 76

90 V

erre

chnu

ngss

teue

r

21

4.9

83.7

9 TO

TAL

TOTA

LTO

TAL

TOTA

L 67

649.

367

649.

367

649.

367

649.

3 67

244.

267

244.

267

244.

267

244.

2 62

064.

8562

064.

8562

064.

8562

064.

85

5173

8.65

5173

8.65

5173

8.65

5173

8.65

47

586

4758

647

586

4758

6 47

732.

1847

732.

1847

732.

1847

732.

18

V

ER

LUS

T bz

w. G

EWIN

N

3773

.437

73.4

3773

.437

73.4

27

03.3

527

03.3

527

03.3

527

03.3

5 19

51.3

1951

.319

51.3

1951

.3

-- -- 256

79.6

2567

9.6

2567

9.6

2567

9.6

-- -- 374

51.9

537

451.

9537

451.

9537

451.

95

-- -- 154

61.8

115

461.

8115

461.

8115

461.

81

A

KTU

ELL

ES

A

KTU

ELL

ES

A

KTU

ELL

ES

A

KTU

ELL

ES

V

ER

GE

NV

ER

GE

NV

ER

GE

NV

ER

GE

N

5645

0.68

5645

0.68

5645

0.68

5645

0.68

Page 36: vlm aktuell 2-2009/10

36

GENERALVERSAMMLUNG 2009 / BESOLDUNG 2010

Es wird ersichtlich, dass die Entschädi-gungen in den letzten Jahren mehr oder weniger stabil geblieben sind (der Aus-reisser von 2006/2007 erklärt sich daraus, dass durch die Umstellung auf SAP an den einzelnen Schulen die Rechnungs-stellung verzögert erfolgte) und der Infor-mationsaufwand durch die Neugestaltung des ‚vlm aktuell’ etwas gestiegen ist. Auf der Einkommensseite fällt v.a. ins Auge, dass die Mitgliederbeiträge aufgrund der oben erwähnten Reduktion von Fr. 120.-- auf Fr. 100.-- zurückgegangen sind und auch der Mitgliederbestand um ca. 50 Leute auf 510 geschrumpft ist. Diesem Fakt versuchen wir aktiv zu begegnen und konnten im Anschluss an den TLM auch diverse Neumitglieder gewinnen.

Mit dem neuen Mitgliederbeitrag sieht das Budget für das laufende SJ 09/10 einen Verlust von 7'000.-- vor, für das SJ 10/11 einen Gewinn von 13'000.--.

Wir danken euch für euer Verständnis und versuchen nach bestem Wissen und Ge-wissen, euren Mitgliederbeitrag sinnvoll und gezielt einzusetzen.

P.S. Ein Vergleich mit den Verbänden der Mittelschullehrpersonen in St. Gallen und im Aargau, die eine ähnliche Vereins-struktur haben, zeigt, dass diese Mitglie-derbeiträge von Fr. 240.--, bzw. Fr. 200.--

verlangen. Beim Luzerner LehrerInnen-verband, der aber etwas anders struktu-riert ist, beträgt dieser sogar ca. Fr. 350.--.

Page 37: vlm aktuell 2-2009/10

37

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Interessierte in Besoldungsfragen finden im Folgenden eine kurze chronologische Zu-sammenstellung der wichtigsten Schreiben und Ereignisse der letzten beiden Monate.

Schreiben und Ereignisse seit Oktober

2009

von Remo Herbst [email protected]

23.10.2009 Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisationen Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisationen Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisationen Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisationen (ALP) an den Regierungsrat betreffend Besoldungsanpassungen 2010 (ALP) an den Regierungsrat betreffend Besoldungsanpassungen 2010 (ALP) an den Regierungsrat betreffend Besoldungsanpassungen 2010 (ALP) an den Regierungsrat betreffend Besoldungsanpassungen 2010 für das Staatspersonal und die Lehrpersonen des Kantons Luzernfür das Staatspersonal und die Lehrpersonen des Kantons Luzernfür das Staatspersonal und die Lehrpersonen des Kantons Luzernfür das Staatspersonal und die Lehrpersonen des Kantons Luzern

Auszug aus dem Schreiben:

«Finanzdirektor Marcel Schwerzmann wies auf die Budgetvorgabe der Regierung hin, die für die Anpassung der Besoldung 2 % (1,5 % Lohn-anpassung und 0,5 % Mutationseffekt) vorsieht. Wir erachten es als Wertschätzung gegenüber den Arbeitnehmenden, dass der Luzerner Regierungsrat diese Entwicklung trotz kaum steigender Teuerung beibe-halten will.

Es ist aber auch ein Gebot der Konkurrenzfähigkeit, um im Markt als Arbeitgeber bestehen zu können.

Gemäss Ausführungen des Finanzdirektors würde jedoch ein Teil dieser Erhöhung als Arbeitgeberbeitrag zur Sanierung der LUPK verwendet.

Damit sind die Personalorganisationen nicht einverstanden. Mit diesem Mechanismus bezahlen die Arbeitnehmenden einerseits den eigenen Beitrag über den Lohnabzug und andererseits den Beitrag der Arbeitge-ber über die Reduktion des Besoldungszuwachses. Die notwendige An-passung der Löhne an den Markt könnte so nicht stattfinden, weder in der Verwaltung und bei den Lehrpersonen noch in den Spitälern.

Page 38: vlm aktuell 2-2009/10

38

BESOLDUNG 2010

In der IFAP-Periode weist die allgemeine Verwaltung ein NEGATIV-Wachstum von -5,8 % aus, was respektabel ist und auf einen sehr zu-rückhaltenden Umgang mit Personalressourcen hinweist.

An der Besprechung vom Dienstag, 13. Oktober 2009, an der die Er-gebnisse der UVG-Ausschreibung eröffnet wurden, konnte über eine Kosteneinsparung gegenüber der heutigen Lösung von 15 % informiert werden. Damit senkt sich auf der Arbeitgeberseite (Kanton und Ge-meinden) der Aufwand für die Unfallversicherung und damit die gesam-ten Personalkosten. Auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden von den tieferen Prämien profitieren können.

Wir beantragen Ihnen, die Kosteneinsparungen beim UVG für die Mehr-kosten bei der Luzerner Pensionskasse einzusetzen. Damit könnte die Besoldungsperspektive von 2% für die Lohnentwicklung eingehalten werden.»

2.11.2009 Der Kantonsrat beschliesst eine Erhöhung der Lohnsumme des Staats-Der Kantonsrat beschliesst eine Erhöhung der Lohnsumme des Staats-Der Kantonsrat beschliesst eine Erhöhung der Lohnsumme des Staats-Der Kantonsrat beschliesst eine Erhöhung der Lohnsumme des Staats-personals um 0,5%.personals um 0,5%.personals um 0,5%.personals um 0,5%.

17.11.2009 Der Regierungsrat beschliesst folgende Besoldungsanpassungen auf Der Regierungsrat beschliesst folgende Besoldungsanpassungen auf Der Regierungsrat beschliesst folgende Besoldungsanpassungen auf Der Regierungsrat beschliesst folgende Besoldungsanpassungen auf den 1. Januar 2010 resp. auf das Schuljahr 2010/11den 1. Januar 2010 resp. auf das Schuljahr 2010/11den 1. Januar 2010 resp. auf das Schuljahr 2010/11den 1. Januar 2010 resp. auf das Schuljahr 2010/11

Alle Alle Alle Alle kantonalen und kommunalen Lehrpersonen, die noch nicht auf dem kantonalen und kommunalen Lehrpersonen, die noch nicht auf dem kantonalen und kommunalen Lehrpersonen, die noch nicht auf dem kantonalen und kommunalen Lehrpersonen, die noch nicht auf dem Maximum sind, erhalten auf Beginn des SchulMaximum sind, erhalten auf Beginn des SchulMaximum sind, erhalten auf Beginn des SchulMaximum sind, erhalten auf Beginn des Schul---- resp. Studienjahrs resp. Studienjahrs resp. Studienjahrs resp. Studienjahrs 2010/11 einen Stufenanstieg. Weitere individuelle Lohnanpassungen in 2010/11 einen Stufenanstieg. Weitere individuelle Lohnanpassungen in 2010/11 einen Stufenanstieg. Weitere individuelle Lohnanpassungen in 2010/11 einen Stufenanstieg. Weitere individuelle Lohnanpassungen in Form von zusätzlichen Stufenanstiegen können aufgrund der finanziel-Form von zusätzlichen Stufenanstiegen können aufgrund der finanziel-Form von zusätzlichen Stufenanstiegen können aufgrund der finanziel-Form von zusätzlichen Stufenanstiegen können aufgrund der finanziel-len Vorgaben nicht gewährt werden.len Vorgaben nicht gewährt werden.len Vorgaben nicht gewährt werden.len Vorgaben nicht gewährt werden.

Dem übrigen Personal wird für 2010 keine generelle Lohnanpassung Dem übrigen Personal wird für 2010 keine generelle Lohnanpassung Dem übrigen Personal wird für 2010 keine generelle Lohnanpassung Dem übrigen Personal wird für 2010 keine generelle Lohnanpassung gewährt. Die Lohnerhöhung von 1 % wird individuell ausgerichtet. gewährt. Die Lohnerhöhung von 1 % wird individuell ausgerichtet. gewährt. Die Lohnerhöhung von 1 % wird individuell ausgerichtet. gewährt. Die Lohnerhöhung von 1 % wird individuell ausgerichtet.

30.11.2009 Protestaktion der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisatio-Protestaktion der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisatio-Protestaktion der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisatio-Protestaktion der Arbeitsgemeinschaft Luzerner Personalorganisatio-nen vor dem Regierungsgebäudenen vor dem Regierungsgebäudenen vor dem Regierungsgebäudenen vor dem Regierungsgebäude

Page 39: vlm aktuell 2-2009/10

39

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

An die Kantonsräte verteilter Flyer: An die Kantonsräte verteilter Flyer: An die Kantonsräte verteilter Flyer: An die Kantonsräte verteilter Flyer:

Page 40: vlm aktuell 2-2009/10

40

BESOLDUNG 2010 / BILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLM

Eindrückliches Protest-Spalier der Luzerner Personalorganisationen vor dem Luzerner Regierungsgebäude am 30.11.2009.

Page 41: vlm aktuell 2-2009/10

41

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Protokoll 15. Treffen Parteienvertreter

– Vorstandsdelegation VLM

von Adrian Gähwiler [email protected]

22. September 2009, Restaurant Modomio, 19h00 - 21h15 Teilnehmende: Parteien:Parteien:Parteien:Parteien: Trix Dettling (SP), Nino Froelicher (Grüne), Erna Müller-Kleeb

(CVP), Josef Roos (SVP), Peter Tüfer (FDP) VLM: VLM: VLM: VLM: P. Bucheli (Präsident), E. Haggenmüller (Vizepräsident),

A. Gähwiler (Sekretär), Remo Herbst (designierter Präsident VLM)

TraktandenTraktandenTraktandenTraktanden 1. Lohnbericht 2. Pensionskassenproblematik und Umwandlungssatz 3. Budget 4. TLM 09: Präsentation und Einladung 5. Weitere gymnasiumsrelevante Themen von Seiten der Parteien 6. Varia

P. Bucheli begrüsst alle Anwesenden und der designierte Präsident, der den VLM ab November leiten wird, R. Herbst, stellt sich vor.

1.1.1.1. LohnberichtLohnberichtLohnberichtLohnbericht

P. Bucheli dankt für den von Parteienseite angeregten Lohnbericht, dessen Initiierung sicher auch auf Treffen zwischen dem VLM und den ParteienvertreterInnen zu-rückzuführen ist. Auf seine Frage, wie es weiter gehe, verweist P. Tüfer auf die 2%

Page 42: vlm aktuell 2-2009/10

42

BILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLM

Lohnerhöhung, die gesprochen ist und die mit der Pensionskassenproblematik (s. 2) verknüpft ist. T. Dettling erklärt, dass eine Erhöhung der Löhne der Mittelschullehr-personen, die die 2% übersteigen würde, nur auf Kosten von anderen Staatsange-stellten zu realisieren sei, wenn kein spe-zieller Budgetposten vorgesehen sei – dies sei aber sehr unwahrscheinlich. A. Gähwiler verweist in diesem Zusammen-hang auf ein Gerücht, dass das Personal-amt beim BKD 3 Mio zusätzlich beantragt habe, ein Gerücht, das auch E. Müller-Kleeb gehört hat. Allerdings ist nirgends irgendetwas in dieser Richtung budgetiert. N. Froelicher fasst zusammen, dass die Chancen auf eine zusätzliche Lohnerhö-hung für die Mittelschullehrpersonen ver-nichtend klein seien. Die Einsicht sei zwar vorhanden, doch Sparpakete machten al-les zunichte. E. Müller-Kleeb rät einfach, an der Problematik dran zu bleiben und Durchhaltewillen zu markieren. R. Herbst hakt nach, wie man das am besten mache – ein Patentrezept scheint es nicht zu ge-ben.

2. 2. 2. 2. Pensionskassenproblematik und Pensionskassenproblematik und Pensionskassenproblematik und Pensionskassenproblematik und UmwandlungssatzUmwandlungssatzUmwandlungssatzUmwandlungssatz

Im Kantonsrat ist noch nicht entschieden, ob die Pensionskasse nächstes Jahr strukturell revidiert werden muss oder ob der aktuelle Deckungsgrad von 93% rei-che. T. Dettling erklärt in diesem Zusam-menhang, dass die LUPK zu wenig gut

ausfinanziert wurde, als sie in die Unab-hängigkeit entlassen wurde, was sich jetzt räche. Falls die Sanierung aber schon nächstes Jahr angepackt wird, ist be-schlossen, dass es keinen zusätzlichen Kredit gibt. Die finanziellen Mittel würden wohl aus der Lohnerhöhung von 2% (s. 1) abgeschöpft, so dass die Staatsangestell-ten den Arbeitgeber- UND den Arbeitneh-merbeitrag zu berappen hätten.

T. Dettling erinnert, dass der LLV der Mei-nung ist, die LUPK müsse zumindest strukturell saniert werden. Ein Vergleich mit anderen Kantonen erweist sich als schwierig, da überall unterschiedliche Voraussetzungen herrschen.

Bezüglich des Umwandlungssatzes fra-gen P. Bucheli und A. Gähwiler nach, ob die LUPK wirklich so gut sei, wie der Kan-ton immer glauben machen will, da es vie-le PKs gibt, die einen deutlich attraktive-ren Umwandlungssatz aufwiesen. Die Be-rechnungsbeispiele im letzten ‚vlm aktuell’ verdeutlichen dies. Der Umwandlungssatz wird aber auch noch im Kantonsrat debat-tiert werden.

R. Herbst verweist im Zusammenhang mit der LUPK darauf, dass er als Mitglied kei-ne besseren Bedingungen z.B. beim Hy-pothekarzinssatz habe als Nichtmitglieder. Dies wird als sehr störend empfunden.

Page 43: vlm aktuell 2-2009/10

43

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

P. Bucheli fasst zusammen, dass unser Wunsch an die Parteien ist, dass das Staatspersonal nicht die ganze Sanierung bezahlen muss.

3.3.3.3. BudgetBudgetBudgetBudget

P. Bucheli skizziert ein Horrorszenario: Im Gymnasium müssen gewisse Fächer aus finanziellen Gründen gestrichen werden. T. Dettling erklärt, dass für das nächste Jahr diese Befürchtung nicht zutreffe, da durch die veränderte Abschreibungshand-habung mit einem positiven Rechnungs-abschluss gerechnet werde. Ab 2011 sei-en allerdings Sparpakete im Umfang von gegen 50 Mio vorgesehen. P. Tüfer relati-viert, dass diese Zahlen auf Annahmen beruhen und die Steuergesetzrevision, falls sie denn angenommen werde, unsi-chere Auswirkungen habe. T. Dettling er-innert daran, dass bei jeder Steuersen-kung in den letzten Jahren Leistungsab-bau betrieben worden sei (z.B. Beitrags-kürzungen an die Bibliotheken). Die Pla-nung gehe von einer Steigerung des Steuersubstrats aus, was in der aktuellen Situation fraglich sei.

Eine intensive Diskussion um Sparbemü-hungen und Kürzungsmöglichkeiten des Parlaments und der Regierung entbrennt, die aufzeigt, dass im Grundsatz häufig Ei-nigkeit bestehe, doch dass jede/r Politiker/in natürlich seine/ihre Interessen vertritt, sobald konkretisiert wird.

A. Gähwiler und P. Bucheli erinnern dar-an, dass unser Auftrag der Begabtenför-derung in noch grösseren Klassen und mit weniger Freifächern praktisch unmöglich zu erfüllen ist.

R. Herbst stört sich daran, dass in guten Zeiten nichts ausgeschüttet wird und in schlechten gespart wird. Dies vermehre die Unzufriedenheit der Lehrpersonen und führe zu einer Haltung der ganz engen Auslegung des Berufsauftrags. Man erin-nert an die Fr. 500.--, die letztes Jahr alle Kantonsangestellten erhalten haben, ein Argument, das für die Mittelschullehrper-sonen nur mässig zieht, da sie 10 Jahre eine Lektion zuviel aufgebrummt erhalten hatten.

4. 4. 4. 4. TLMTLMTLMTLM

P. Bucheli lädt die ParteienvertreterInnen zum TLM 09, der am 4.11. im Gersag stattfindet, ein (eine offizielle Einladung folgt noch) und erklärt das Programm: «Der talentierte Schüler und seine Fein-de». Er erwähnt die Referenten L. Jäncke, A. Salcher, J. Fehr und F. Baeriswyl.

5. 5. 5. 5. Weitere gymnasiumrelevante Weitere gymnasiumrelevante Weitere gymnasiumrelevante Weitere gymnasiumrelevante ThemenThemenThemenThemen

T. Dettling erwähnt die Umgestaltung der Sek I-Stufe, die sich laut Planungsbericht weg vom typengetrennten zu kooperati-ven und integrierten Modellen bewegen

Page 44: vlm aktuell 2-2009/10

44

BILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLM

will. Es zeichne sich aber Widerstand ab und E. Müller-Kleeb merkt in vielen Ge-sprächen mit Betroffenen sehr unter-schiedliche Haltungen.

6. 6. 6. 6. VariaVariaVariaVaria

P. Bucheli dankt allen Anwesenden für die angeregte Diskussion.

Nächste Sitzung: 30.3.2010, um 19h30.3.2010, um 19h30.3.2010, um 19h30.3.2010, um 19h im Restaurant Modomio, auf Einladung des Sekretärs des VLM.

Page 45: vlm aktuell 2-2009/10

45

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Protokoll Treffen Departementslei-

tung BKD – Vorstandsdelegation

VLM

von Adrian Gähwiler [email protected]

17. November 2009, BKD, 17.15 - 18.25 Teilnehmende: BKD:BKD:BKD:BKD: A. Schwingruber (Bildungsdirektor), H. Heini (Departementssekretär),

W. Schüpbach (Leiter Dienststelle Gymnasium) VLM:VLM:VLM:VLM: R. Hebst (Präsident), E. Haggenmüller (Vizepräsident), A. Gähwiler

(Sekretär)

TraktandenTraktandenTraktandenTraktanden 1. Vorstellung des neuen VLM-Präsidenten 2. Rückblick 4. «Tag der Luzerner Mittelschulen» 3. Lohnsituation der Mittelschullehrpersonen und Folgen 4. Aktuelle Planungen und Problemlösungen im BKD in Zusammenhang mit den Mit-

telschulen 5. Varia

Herr RR Schwingruber begrüsst die Ver-treter des VLM zur Sitzung und erwähnt in diesem Zusammenhang die in den letzten Jahren deutlich verbesserte konstruktive Zusammenarbeit. Mittlerweile herrscht ein

gutes Einvernehmen, auch wenn in der Sache natürlich manchmal sehr unter-schiedliche Positionen eingenommen wer-den (müssen).

Page 46: vlm aktuell 2-2009/10

46

BILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLM

1. 1. 1. 1. Vorstellung des neuen VLMVorstellung des neuen VLMVorstellung des neuen VLMVorstellung des neuen VLM----PräsidentenPräsidentenPräsidentenPräsidenten

R. Herbst stellt sich vor: seit 16 Jahren unterrichtet er Geschichte und Sport an der Kantonsschule Luzern. Nach einem Studium in Bern wohnt er wiederum in Emmenbrücke, wo er auch aufgewachsen ist. Durch ein Masters of Business Admi-nistration, das er vor zwei Jahren abge-schlossen hat, erwachte auch sein Inte-resse, sich im VLM verstärkt zu engagie-ren. Er sieht sich als ausgesprochenen Teamplayer.

Auch E. Haggenmüller stellt sich vor: er unterrichtet Wirtschaft und Recht an der FMZ, war aber vorher 30 Jahre in der Wirtschaft tätig, lange Jahre prägte er die UBS mit.

2. 2. 2. 2. Rückblick 4. «Tag der Luzerner Rückblick 4. «Tag der Luzerner Rückblick 4. «Tag der Luzerner Rückblick 4. «Tag der Luzerner Mittelschulen»Mittelschulen»Mittelschulen»Mittelschulen»

RR Schwingruber erläutert, dass von Sei-ten des BKD der Tag inhaltlich als gelun-gen angesehen wird, die Stimmung sei angenehm gewesen, obwohl die politi-sche Nachricht (der bescheidene bis nicht vorhandene Lohnanstieg im Jahr 2010), die überbracht wurde, alles andere als po-sitiv war. Auch der abtretende Präsident, der den TLM mit sehr grossem Engage-ment gestaltet hat, wird gelobt.

R. Herbst und E. Haggenmüller legen dar, dass von Seiten der LP der Tag sehr ge-schätzt wurde und durch das Einführungs-referat von L. Jäncke ein fulminanter Start glückte. Für die Zukunft – auch im Hin-blick auf die Finanzen – gilt es zu überle-gen, ob man allenfalls die Kantonalen Fachschaften mehr einbinden und ihnen Raum für ein eigenes Programm lassen will (indem man z.B. auf einen Referenten verzichtet). R. Herbst und A. Gähwiler er-wähnen, dass die TLM-Rechnung das Verbandsbudget beträchtlich belaste und daher der Mitgliederbeitrag von Fr. 100.-- auf Fr. 160.-- habe angehoben werden müssen.

W. Schüpbach und RR Schwingruber sig-nalisieren Diskussionsbereitschaft für eine allfällige Änderung der Finanzierung. Si-cher ist es nötig, dass das Konzept ca. 1.5 Jahre vor der Durchführung (d.h. im Frühling 2010) auf dem Tisch liegt und la-den R. Herbst ein, sich zu melden, sobald die Ideen ausgereift sind.

3. 3. 3. 3. Lohnsituation der Mittelschullehr-Lohnsituation der Mittelschullehr-Lohnsituation der Mittelschullehr-Lohnsituation der Mittelschullehr-personen und Folgenpersonen und Folgenpersonen und Folgenpersonen und Folgen

R. Herbst erwähnt, dass dieses Thema, das ja schon länger virulent ist, immer häufiger auch in der Öffentlichkeit disku-tiert wird (Zeitungsartikel) und insistiert, dass die LP ernsthaft unzufrieden mit der gegenwärtigen Situation sind. Die Schul-

Page 47: vlm aktuell 2-2009/10

47

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

leitungen sprechen von teilweise dramati-schen Notständen bei der Stellenbeset-zung.

RR Schwingruber versteht den Unmut und meint, dass genügend Zahlen auf dem Tisch liegen, die Handlungsbedarf aufzeigen. Das Argument, dass die Le-benshaltungskosten in Luzern auch gerin-ger als anderswo seien, sticht bei der Lohnsituation der Mittelschullehrpersonen nicht, da die anderen LP im Kanton Lu-zern nicht derart schlecht entlöhnt sind (gemessen am schweizerischen Mittel) – doch offensichtlich ist der Leidensdruck für den Kantonsrat noch nicht genügend gross. Er erwähnt, dass Bildungsvorlagen zurzeit generell schwierig zu realisieren sind, verspricht sich aber eine Verbesse-rung der Situation bei der Schaffung von Allianzen.

W. Schüpbach unterstreicht, dass Leute v.a. in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Französisch, Wirtschaft und Recht schwierig zu finden seien. R. Herbst ergänzt, dass ca. die Hälfte der LP, die neu im Kanton Luzern zu unter-richten beginnen, die Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat. Diese – zumeist pädagogische – Ausbildung ist aber wich-tig, damit echte Lehr- und nicht nur Fach-personen unterrichten. Ein weiterer Fakt ist, dass es immer wieder junge und gute Leute gibt, die nach wenigen Jahren des Unterrichtens, während derer die Ausbil-

dung abgeschlossen wird, in einen (Nach-bar-)Kanton wechseln, der deutlich besse-re Löhne bezahlt.

Zusätzlich zum strukturellen Problem (zu geringe Löhne für Mittelschullehrpersonen generell) lohnt es sich sicher auch, weiter gehende Pooldotationen für die einzelnen Schulen zu sprechen, womit einzelne Leistungen von LP besser abgegolten werden können. E. Haggenmüller erwähnt diesbezügliche Äusserungen von RR Aepli, ZH, wo trotz viel höherer Löhne (ca. 23'000 Fr. mehr pro Jahr), aber restrikti-verer Einstellungspolitik offene Mittel-schullehrerInnen-Stellen dieses SJ ein Problem darstellten.

Auf die Frage von R. Herbst, wie wir vom VLM mithelfen können, antwortet RR Schwingruber, dass die Lobbyarbeit erst beginnen könne, wenn im Budget von sol-chen Lohnerhöhungen gesprochen wer-de, da der Budgetprozess von der Regie-rung ausgehe, in die vorbereitenden Kom-missionen getragen werde und erst dann mit den einzelnen ParlamentarierInnen das Gespräch gesucht werden solle.

RR Schwingruber und H. Heini erwähnen auch publikumswirksame Aktionen (wie z.B. Unterricht am Abend), um die Mittel-schulen noch mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. R. Herbst kontert mit dem Jubi-läumsanlass der Kantonsschule Luzern, und auch an der Kantonsschule Musegg

Page 48: vlm aktuell 2-2009/10

48

BILDUNGSPOLITISCHE GESPRÄCHE DES VLM

wird das 10-jährige Bestehen dieses SJ gefeiert werden.

4. 4. 4. 4. Aktuelle Planungen und Problem-Aktuelle Planungen und Problem-Aktuelle Planungen und Problem-Aktuelle Planungen und Problem-lösungen im BKD in Zusammen-lösungen im BKD in Zusammen-lösungen im BKD in Zusammen-lösungen im BKD in Zusammen-hang mit den Mittelschulenhang mit den Mittelschulenhang mit den Mittelschulenhang mit den Mittelschulen

Das nächste Entlastungspaket (man spricht nicht von «Sparpaket») wird am 11./12.12.09 in der Regierung behandelt werden, worauf es im Januar im Parla-ment thematisiert und auch publik ge-macht wird. H. Heini nennt namhafte Be-träge, die das Gymnasium sparen müsse. RR Schwingruber erwähnt aufgrund die-ser erschreckenden Zahlen, dass vor al-lem auf der Tertiärstufe gespart werde und das Gymnasium nicht so sehr in die Pflicht genommen werde. R. Herbst be-tont allerdings, dass die «Zitrone ausge-presst» sei, etwas, was sicher auch mit Zahlen belegt werden kann: im Zeitraum 1994 - 2004 sind die Ausgaben pro Gym-nasiast im Kanton Luzern von 12'300 Fr. auf gut 11'000 Fr. gesunken, was gewaltig ist, wenn man die Teuerung noch mit ein-rechnet. (vgl. Antwort auf Anfrage 581 Beutler). W. Schüpbach unterstützt, dass durch die diversen Entlastungspakete, die das Gymnasium in der Vergangenheit ge-troffen haben, massiv an Freifächern ge-spart worden sei und auch über die Klas-sengrössen wenig zu machen sei.

Auf die Frage, ob die Pensionskasse nun saniert werde, erhält man die Antwort,

dass dem wohl eher nicht so sei, da der Deckungsgrad aktuell wieder um 97% lie-ge.

Das Strategiepapier «2020», an dem der VLM auch mitgearbeitet hat, wird als öf-fentlichkeitstaugliches internes Papier be-zeichnet, eine Formulierung, die den VLM vollumfänglich zufriedenstellt.

Im nächsten Jahr (2010) sind neben dem «courant normal» keine neue Infrastruk-turausbauten geplant.

5. 5. 5. 5. VariaVariaVariaVaria

Die Jahrespromotion, deren Einführung den VLM spaltet, wird 2010 zwar vollzo-gen werden, doch – wie immer in solchen Fragen – wird nach einer gewissen Zeit (in diesem Fall im Jahr 2016) der Zustand evaluiert und man entscheidet dann defi-nitiv, ob sie weitergeführt werde. W. Schüpbach erklärt, dass dadurch v.a. un-schöne Situationen von Klassenwechseln nach dem ersten Semester vermieden werden können. Die VLM-Vertreter sind sich einig, dass dies ein grosser Vorteil ist, der auch die Persönlichkeit der Schü-lerInnen stärker schützt.

A. Gähwiler bringt ein, dass man das Mo-dell des Kurzzeitgymnasiums weiterden-ken und einen Wechsel von der 2. Sek nicht ermöglichen solle. So wären auch die immer wiederkehrenden Diskussionen

Page 49: vlm aktuell 2-2009/10

49

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

um das Langzeitgymnasium vom Tisch, da man zwei getrennte und auch unter-schiedlich lange Ausbildungswege zur Matura anbieten würde, der unterschiedli-chen SchülerInnen-Typen gerecht würde. Diese Idee stösst aber bei den Vertretern des BKD eher auf Ablehnung.

R. Herbst erwähnt das neue Sportförde-rungsgesetz und erklärt die Befürchtung der Sportlehrpersonen, dass allenfalls dem Finanzierungsdruck nicht mehr stand-gehalten werde, wenn es um die obligato-rischen drei Wochenstunden Sport gehe. RR Schwingruber kann sich allerdings nicht vorstellen, dass diese Bedenken be-rechtigt sind, da der Sport im Kantonsrat ein gewisses Ansehen geniesst.

Der Termin für das nächste Treffen wird festgelegt: 20.4.2010, 17h15 20.4.2010, 17h15 20.4.2010, 17h15 20.4.2010, 17h15 –––– 18h25 im 18h25 im 18h25 im 18h25 im BKDBKDBKDBKD.

Als Abschluss lädt RR Schwingruber die Anwesenden zu einem Bier ein – auf eine weiterhin gelungene Zusammenarbeit, danke!

Page 50: vlm aktuell 2-2009/10

50

REDAKTIONSSCHLUSS / KONTAKTE

Redaktionsschluss

Das nächste ‚vlm aktuell’ erscheint:

Impressum

‚vlm aktuell’‚vlm aktuell’‚vlm aktuell’‚vlm aktuell’ Zeitschrift des Verbandes Luzerner Mittelschullehrerinnen und Mittelschulleh-rer Erscheint 4-mal jährlich Auflage 1100 Exemplare 16. Jahrgang (Mit Beginn des neuen Schuljahres erfolgt der Jahr-gangswechsel)

Redaktion, Layout, InserateRedaktion, Layout, InserateRedaktion, Layout, InserateRedaktion, Layout, Inserate MFF Marianne von Flüe-Fleck Falkenstrasse 34 4900 Langenthal Tel. 062 923 44 58 [email protected] DruckDruckDruckDruck SWS Medien Print AG 6130 Willisau

Dienstag, 20. April 2010Dienstag, 20. April 2010Dienstag, 20. April 2010Dienstag, 20. April 2010 Redaktionsschluss: Donnerstag, 1. April 2010Donnerstag, 1. April 2010Donnerstag, 1. April 2010Donnerstag, 1. April 2010

Mitteilungen und Beiträge der Leser-Mitteilungen und Beiträge der Leser-Mitteilungen und Beiträge der Leser-Mitteilungen und Beiträge der Leser-schaft sind jederzeit herzlich willkom-schaft sind jederzeit herzlich willkom-schaft sind jederzeit herzlich willkom-schaft sind jederzeit herzlich willkom-men.men.men.men.

Page 51: vlm aktuell 2-2009/10

51

www.vlm.ch – SJ 2009/10 Nr. 2 – 12/2009

Vorstandsmitglieder SJ 2009/10

Präsident Präsident Präsident Präsident KS LuzernKS LuzernKS LuzernKS Luzern Remo Herbst lic. phil. I, lic. Sport dipl. Gymnasiallehrer Im Neuhof 27 6020 Emmenbrücke Tel. 041 280 07 69 [email protected]

KS LuzernKS LuzernKS LuzernKS Luzern Markus T. Schmid Dipl. Math. ETH dipl. Gymnasiallehrer Libellenstrasse 9 6004 Luzern Tel. 041 210 57 67 [email protected]

KS SchüpfheimKS SchüpfheimKS SchüpfheimKS Schüpfheim Alois Amstad Dr. oec. HSG Brünigstrasse 20 6020 Emmenbrücke Tel. 041 260 97 57 [email protected]

KS ReussbühlKS ReussbühlKS ReussbühlKS Reussbühl Dieter Gillmann dipl. phil. II Gymnasiallehrer Chutweg 4 6010 Kriens Tel. 041 320 36 32 [email protected]

VizepräsidentVizepräsidentVizepräsidentVizepräsident FachFachFachFach---- und Wirtschaftsmit- und Wirtschaftsmit- und Wirtschaftsmit- und Wirtschaftsmit-telschulzentrum telschulzentrum telschulzentrum telschulzentrum Erwin Haggenmüller Dr. rer. pol. Erlenstr. 14 6020 Emmenbrücke Tel. 041 280 77 91 [email protected]

KS Beromünster KS Beromünster KS Beromünster KS Beromünster Michael Rauter Sportlehrer Diplom II dipl. Gymnasiallehrer Wolfacher 4 6026 Rain Tel. 041 458 19 32 [email protected]

KS SurseeKS SurseeKS SurseeKS Sursee Monika Berger lic. phil. I Gymnasiallehrerin Holzacherstrasse 12 6210 Sursee Tel. 041 921 42 32 [email protected]

KS St. KlemensKS St. KlemensKS St. KlemensKS St. Klemens Patrick Bucheli lic. phil. I Primarlehrer Sonnenweg 15 6340 Baar Tel. 041 210 92 33 [email protected]

Sekretär, KassierSekretär, KassierSekretär, KassierSekretär, Kassier KS MuseggKS MuseggKS MuseggKS Musegg Adrian Gähwiler lic. phil. I dipl. Gymnasiallehrer Weinmarkt 9 6004 Luzern Tel. 041 410 13 05 [email protected]

KS WillisauKS WillisauKS WillisauKS Willisau Thomas Häfeli lic. phil. nat. dipl. Gymnasiallehrer Sonnmatt 1 6221 Rickenbach LU Tel. 041 930 01 39 [email protected]

KS SeetalKS SeetalKS SeetalKS Seetal Alain Ehrsam dipl. Geograph dipl. Gymnasiallehrer Matthofring 27 6005 Luzern Tel. 041 360 39 21 [email protected]

Page 52: vlm aktuell 2-2009/10

Mutationen an: SWS Medien AG Print, Postfach, 6130 Willisau

6130 Willisau

P.P.APostcode 1

Am Viehmarkt 1Postfach6130 Willisau

Telefon 041 925 61 25Telefax 041 972 60 46www.swsmedien.ch

Unsere Drucksachen machen

schnell – gepflegt preiswert

Schule Broschüren Lehrmittel Formulare Bücher Prospekte Zeitungen Magazine