der deutsche strassenverkehr / 1978/07

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Eberhard Preusch (48),__________ Verantwortlicher Redakteur:

Noch Fragen zur Elektrik?"(Bild links)

Christa Krause (35),Redaktionelle Mitarbeiterin:„Viele Manuskripte würdenkürzer besser sein ‚ . ."

Herbert Sdiadewald (29),Klaus Zwingenberger (34), edakteur: Fünf Monate SoRedakteur: „Bitte recht freundlich, Man sollte mich als Korrespaudi wenn Sie bei Rot fahren 1 en nach Bulgarien schicke

1möchten wir an dieser Stelle allenBetrieben und Institutionen, die

mit uns zusammenarbeiten, undvor allem natürlich der Berliner

ruckerei ganz unfeierlich, dochum so herzlicher danken.

i besonderes Dankeschön aber Wolfram Riedel (41), Redakteur:lt unseren Lesern. Ihre Zuschrif- .Manche Leute sollten mal

ten verraten uns, ob und wie otorrad fahren "unsere Beiträge ankommen. Undihre Hinweise, ihre Fragen ver-wandeln sich, wenn wir Iden fürdie nächsten Hefte ausbrüten,nicht selten in Themen für brand-aktuelle Artikel.

Die Leser sind für uns keine anony-men Konsumenten eines Druck-erzeugnisses, ondern itarbeiterund Freunde; und unter Freundenwollen wir - auch und geradezum „25." - ganz offen bekennen:Mit manchen Fragen sind wirleider überfragt.

Wir fungieren nun mal nicht alsAmt für Ersatzteilbeschaffung, undwir können uns nicht dafür ver

bürgen, daß Neuheiten, die wir

vorstellten, in Gotha oder Greifs-wald angeboten werden. Weil wirden Zustand des Wagens von

11r A

Evelin Funk (40), Pressegestalterin:„Das Leben wäre so schöngäbe es keine Tabellen "

Fotos: Zwingenberger

Regina Koch (25), Korrespondentin:„Redaktion Straßenverkehr,

Koch, Sie wünschen?" (Bild links)

Herrn Müller nicht kennen,wir außerstande zu entscheiob ihm die Werkstatt laut Venis der Regelleistungen 2.45zuviel abgeknöpft hat. Viellder Meisters wird's besser- erforderte die Reparaturguten Stücks regelleistungsMehrarbeit. Eine Ferndiagnkönnen wir da nicht stellen.schon gar nicht vermögenoberstes Schiedsgericht darübefinden, was es mit dem Sauf sich hat, den sich Herr- seiner Ansicht nach unsch

weise - am 27. Mai gegen 1Uhr in der XYZ-Straße inGlauchau einhandelte.Für solche und ähnliche Zuten einschließlich der Gewisfrage „Welchen Wagen sollkaufen?" ist unsere Adressdie richtige Adresse. Den108 Berlin, Charlottenstraßsitzt keine Handelsauskunftkeine Schlichtungsstelle unletzte Instanz, sondern einnes Redaktionskollektiv. Es

eine Zeitschrift, die Ihre Zeisein und bleiben soll.Ihre Re

DER DEUTSCHE STRASSENVERKE HR 7/1978

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Programme für Touristen

Seit Mitte Mai sendet RadioVarna täglich bis zum 15. Oktoberein spezielles, sechssprachiges Pro-gramm für die Touristen. OberMittelwelle 388m oder 773 MHzkönnen diese Sendungen von 9bis 10 Uhr in deutscher Spracheempfangen werden. Mit vielMusik. aktuellen Informationen ausPolitik, Kultur und Sport, prak-tischen Hinweisen für Touristen undQuizsendungen will Radio Varnabreitesten Hörerkreisen gerechtwerden. Vom Bulgarischen Fern-sehen werden ebenfalls Pro-

gramme für ausländische Touri-sten ausgestrahlt. Von dienstagsbis sonnabends laufen im 2. Pro-gramm zwischen 18 und 23.30 Uhrviersprachige Sendungen, darun-ter auch in deutscher Sprache. DasProgramm ist der - auch in deut-scher Sprache erscheinenden -Zeitung ‚Sofioter Nachrichten" zuentnehmen.Dieses internationale Fernsehpro-gramm entstand in enger Zu-sammenarbeit mit den Fernseh-anstalten der Länder, die diemeisten Touristen nach Bulgarien

entsenden. Dazu gehören unteranderem die UdSSR, die DDR unddie VR Polen.

Polski-Fiat-Rekordler

Während eines Treffens polnischerFiat-125p-Fahrer im Hersteller-werk des Autos wurden einigeRekordleistungen bekannt. Solegte ein Taxifahrer aus t6d± miteinem Fiat 125p seit 1974 über400 000 km zurück. Nach 200000kmhatte er die Steuerkette und dasSteuerrad ausgewechselt und nach

300 000 km die Kupplung.Auch andere Kraftfahrer erreich-ten mit diesem Pkw Fahrleistungenvon knapp 400 000 km bei nor-malen Reparaturen.

Im Rollstuhl ans Lenkrad

In Großbritannien ist ein Stadt-wagen für Körperbehinderte ent-wickelt worden. Das Fahrzeugkann je nach Körperbehinderungvon einem normalen Fahrersitzoder vom Rollstuhl aus gesteuertwerden. Das Lenkrad befindet sichin Fahrzeugmitte. Der Einstiegerfolgt entweder von hinten,wobei sich eine Auffahrrampe ob-senken läßt, oder von der Seite.

Wenn Körperbehinderte mit demRollstuhl bis ans Lenkrad fahrenmüssen, können sie ihn fest miFahrzeug verankern, so daß erpraktisch zu einem Bestandteildes Autos wird. Das Auto hat jenoch Fahrersitzvariante, zwei oderdrei weitere Sitze.Angetrieben wird es von einem

1-Liter-Motor, der nur knapp 61/100km verbrauchen soll und füreine Höchstgeschwindigkeit von100 km/h sorgt. Die Kraftübertra-gung erfolgt entweder über einHandschaltgetriebe oder eineAutomatik. Die Karosserie bestehtaus glasfaserverstärkten Plaste-teilen. Das Fahrzeug ist 2,60 mlang, 1,60m breit und 1,50m hoch.

Deichseiwaage

Noch einer Meldung der Zeit-schrift .‚Kraftfahrzeugtechnik"Heft 5/78 ist im VEB IFA Karosse-

riewerice Dresden (Sitz Rade-berg). dem Hersteller des Wohn-anhängers „Bostei", eine Deich-selwaage zur Messung der Stütz-lost von Pkw Anhangem die zwi-schen 20 und 50 kp liegen muß,entwickelt worden.

Die Waage besteht im wesent-lichen aus einem inneren undäußeren Rohr und einer Schrau-benfeder und verfügt über einenMeßbereich von 0 bis 80 kp.

Die Deichseiwaage soll über denKraftfohrzeugzubehörhondel zumPreise von etwa 50,— M angebotenwerden.

r

Verkehrsinformationen

Neue Wege in der Verkehrsinfor-mation wurden mit einem Ver-kehrsinformationssystem beschrit-ten, das in der BRD entwickeltwurde.

Grundlage sind Induktionsschleifenin der Fahrbahn. Ober einenEmpfänger im Wagen kann der

Kraftfahrer optisch und akustischSignale dieser Schleifen wahrnehmen, zum Beispiel eine Ge-schwindigkeitsbeschränkung oderein Oberholverbot.

Nach einer vorher codiert einge-gebenen Reisestrecke wird ihmaußerdem die jeweils einzuschla-gende Fahrtrichtung auf einemkleinen Sichtschirm am Armaturen-brett angezeigt. Auch Staus undUmleitungen können ihm so mit-geteilt werden.

Infolge der hohen Kosten, die dieEinführung eines solchen Systemserfordern würde, ist mit einerpraktischen Anwendung in naherZukunft nicht zu rechnen.

In Berlin ist zu beobachten, daßviele Omnibusfahrer während desHaltens an einer Haltestelle aufdas Bremspedal treten. Damit wirddem nachfolgenden Verkehr sichersignalisiert, daß der Bus noch halt.Verlöschen die Bremsleuchten, istdann mit einem alsbaldigen Ab-fahren des Busses zu rechnen,womit für die anderen FahrzeugePflichten nach § 15 der StVOentstehen, Wie wäre es, wenndies. Halt-Anzeige mittels derBremsleuchten allgemein üblichwürde?

Fotos: Archiv 2), Zwingenberger 2)Karikatur aus Automobil Revue,Bern

Wachhalter

Welcher Kraftfahrer kennt nicht dieGefahr, auf langen, eintönigenStrecken einzuschlafen? In derUngarischen VR wurde jetzt einGerät entwickelt, das dieser Gefahrentgegentreten soll. Das in dosInstrumentenbrett einbaubareREACON-Gerat gibt von Zeit zuZeit Warnsignale ab, deren Kennt-

nisnahme der Fahrer durch einenKnopfdruck bestätigen muß. ‚Nor-male" Reaktionen des Kraftfahrerswie Schalten und Bremsen werdenvon dem Gerät wie ein Knopf-druck verarbeitet, weil sie auch einZeichen dafür sind, daß der Kraft-fahrer noch wach ist. Unterbleibtder Knopfdruck oder eine analogeHandlung, ertönt ein Alarmsignal.

Wird auch das nicht beachtet,kann das Gerät den Wogen zumHalten bringen und die Warn-blinkonlage einschalten.

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Abgas-Katalysator1

Sachen gibt es

Wagenwäsche-komplett

Das Moskauer Chemische Institutentwickelte einen Katalysator zumEntgiften von Auspuifgosen. DerKatalysator besteht aus einemKomplex von Metalloxiden. Erbindet etwa 90 Prozent der gifti-gen Abgasbestandteile, u. o. auchStickstoffoxid.

Der Behälter hat eine Masse von1 kg, wird am Auspufftopf befestigtund ist mehrere Jahre wirksam.

—Notschalter

Motorräder werden bekanntlichnicht durch eine Kurve gelenkt,sondern gedrückt. Die Seitennei-gung beträgt dabei zwischen 15und 40 Grad. Mehr Schräglage

schaffen selbst gute Rennfahrermit den besten Reifen nicht.

Von dieser Erkenntnis ließen sichdie Konstrukteure von Yamaha beider Konzipierung des neuestenModells X51 100 leiten und ver-sahen die Maschine mit einemNotscholter. Wenn die Schräglagedes Motorrades 60 Grad erreicht- und es damit mit Sicherheit um-stürzen wird - schaltet ein Not-faII-Stopschalter den Motor ob, sodaß Folgen durch unkontrollierteBewegungen der Maschine vermie-den werden. Die übrige elektri-sche Anlage - wie Scheinwerferund Schlußlicht - bleiben davonausgenommen.

Die Seine ist in Frankreich einwichtiger Transportweg für Auto-mobile. Bis heute wurden auf ihrallein über vier Millionen Renault-Fahrzeuge transportiert. Die Spe-zialtransporter sind bis zu 180mlang und fassen in vier Stock-werken 850 Pkw.Uber einen Kanal ist die Seine

Das Abzeichen StVO 77 ist wei-terhin aktuell. In Berlin kontrol-lierten die Schülerlotsen der32. Oberschule im StadtbezirkPrenzlauer Berg die Fahrräder derMitschüler vor einem Radwender—tag. Wessen Fahrrad verkehrs. undbetiebssicher war, erhielt dasStVO-77-Abziehbild. Eine nach-ahmenswerte Sache.

Autosamowar

In der VR Polen hat eine chemi-sche Arbeitsgenossenschaft dieProduktion von Teekesseln auf-genommen, die an das 12-V-Bord-netz von Kraftfahrzeugen ange-schlossen werden können.

mit dem Atlantikhafen Le Hovreverbunden. Die Autos könnendaher von Paris bis in überseeischeLänder auf dem Wasserwegetransportiert werden.

In einem Pariser Automobilhauserschien ein Mann, bat um eineProbefahrt mit einem Luxusauto.setzte sich in das Auto, fuhrdavon und kam nicht wieder.Die Polizei hatte mit der Suchenach dem Dieb keine Schwierig-keiten. Er hatte dem Autover-käufer bei der Vorstellung seineVisitenkarte übergeben. Mit kom-pletter Adresse...

In Bonn bezahlte ein Kraftfahrerein Bußgeld in Höhe von 10.— DMin 1000 Pfennigstücken, um dieBeamten zu ärgern. Diese„revanchierten sich ihrerseits,indem sie den Einzahler eine halbeStunde auf die Quittung wartenließen. Begründung: Sie brauchtenso lange, um die 1000 Pfennig-stücke genau nochzuzählen.

Radar mit Trick

Auf den Straßen der Schweiz wirddie zulässige Höchstgeschwindig-keit auch mit automatischenRadaranlagen überwacht. Da sol-che Anlagen aber recht teuersind, werden mehr Radarattrappeneingesetzt als tatsächlich funktio-nierende Geräte.

Weil aber schnell bekannt würde,was tatsächlich Meßgeräte sindund was nur Attrappen, findet einständiger Wechsel zwischen denStandorten der Radargeräte undden Attrappen statt. Nach Ein-

schätzung der Schweizer Polizeiwird damit mit relativ wenig Aufwand ein hoher verkehrserziehe-rischer Effekt erzielt.

Farbige Radwege

In Den Haag wird ein etwa zehnKilometer langer Radweg mit far-bigem Asphalt versehen. Er wirdmit synthetischen Eisenoxidpigmen-ten dunkelrot eingefärbt. Damitsoll die Verkehrslenkung erleichtertund die Verkehrssicherheit erhöht

werden.

Handliche Geldbörse

In Großbritannien braucht derAutofahrer oft Kleingeld zumBedienen der Parkuhren. Ein Lon-doner Juwelier kam daher aufdie Idee, Manschettenknöpfe zuverkaufen, in die man je dreiSixpencemünzen stecken kann. Erhat reißenden Absatz gefunden,weil die Autofahrer nun nicht mehrin allen Taschen noch Kleingeldkramen müssen, sondern nur nochden Manschettenknopf zu bemühenbrauchen.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 21

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Aktuelle Notiz n in Sachen

Heiße Sommertage sind nicht weniger ge-fahrvoll für den Straßenverkehr als eiskalteWintertage. Brütende Hitze und drückende

Schwüle sind eher noch gefährlicher. Auch diebisherigen Erfahrungen dieses Sommers be-stätigen das. Entgegen der sinkenden Tendenzdes Verkehrsunfallgeschehens im ersten Halb-jahr 1978 gegenüber dem gleichen Zeitraumdes Vorjahres sind an ausgesprochen heißenoder schwülen Tagen die Verkehrsunfälle inihrer Anzahl und in der Schwere der tragischenFolgen beträchtlich höher.Diese Feststellung soll nicht die Auffassungbekräftigen das sei eben unabwendbar. Viel-mehr macht sie darauf aufmerksam, daß dieGrundanforderungen der Fahrtüchtigkeit - wiesie im §7 der StVO als für jeden verbindlicheRechtspflichten festgelegt sind - noch nicht

genügend erfüllt werden. Allgemein wird dasmeist auf das Fahrverbot unter Alkoholeinflußbeschränkt.Selbstverständlich ist die Durchsetzung desgenerellen Alkoholverbots für jeden Fahrzeug-führer vor und während der Fahrt ein beson-des wichtiges Anliegen staatlicher Maßnah-men, gesellschaftlicher Aktivitäten und indi-vidueller Verantwortung. Die Fahrtüchtigkeiterstreckt sich aber auf den gesamten geistigenund körperlichen Zustand des Fahrzeugführers;er muß den an die Führung des jeweiligenFahrzeugs gestellten Anforderungen entspre-chen. Und diese Anforderungen sind ebensehr hoch, was allein schon die notwendigeInformationsaufnahme und -verarbeitung in

Sekunden betrifft.Aktueller Anlaß dazu sind die Aussagen un-fallverursachender Fahrzeugführer, die glaub-haft vorgeben, diese oder jene Informationeinfach nicht wahrgenommen, Lichtsignale.Fahrzeuge oder Fußgänger nicht gesehen zuhaben. Hohe Außentemperaturen führen zueiner schnelleren Abgespanntheit. Wer dazunoch herz-, kreislauf- oder zuckerkrank ist,unter zu hohem Blutdruck leidet, wetterfühligist, sollte sich an solchen Tagen gar nicht ansLenkrad setzen.Diese Entscheidung wird leider von einigenKraftfahrern noch nicht verstanden. Anstattvon der Selbstverständlichkeit der eigenen

Sicherheit und des Schutzes anderer auszu-gehen, wird sie ungenügend beachtet. Es gibtselbst Kranke, die die Entscheidung ihresArztes als zu hart empfinden, für die Dauereiner Krankheit oder einer Therapie das Füh-ren von Fahrzeugen zu unterlassen. Die Auf-klärung darüber und die konsequente prophy-laktische unfallverhütende Tätigkeit gilt esdeshalb zu forcieren. Eine noch engere Zu-sammenarbeit der Verkehrssicherheitsaktivsmit den Betriebskomitees des DeutschenRoten Kreuzes der DDR erscheint zweckmäßig.Schließlich ist die Kontrolltätigkeit hinsichtlichder Fahrtauglichkeit und der erfolgten Taug-lichkeitsuntersuchungen für Berufskraftfahrervom 50. Lebensjahr ab und für alle anderenFahrerloubnisinhoer vom 60. Lebensjahr abzu verstärken.Zur weiteren Entfaltung der Wirksamkeit der

Generalmajor H. Maily, Leiter derHauptabteilung Verkehrspolizei im

Ministerium des, Innern

gesellschaftlichen Kräfte in den Kollektiven

für Verkehrssicherheit bei der Erhöhung derOrdnung, Sicherheit und Flüssigkeit im Stra-ßenverkehr ha t der Minister des Innern undChef der Deutschen Volkspolizei im Einverneh-men mit den Leitern der zuständigen zentra-len Staatsorgane und in Übereinstimmung mitdem Bundesvorstand des FDGB am 18. 5. 1978die Dritte Durchführungs-Bestimmung zurStVO erlassen. Sie regelt die allgemeinen undspeziellen Voraussetzungen und das Verfah-ren zur Übertragung der in §49 StVO aufge-führten Befugnisse an die gesellschaftlichenKräfte. Die Befugnisse werden durch die Leiterder zuständigen Volkspolizei-Kreisämter imEinvernehmen mit den Vorsitzenden der örtli-chen Räte, den Leitern der wirtschaftsleitendenOrgane, Betriebe, Kombinate und Einrichtun-gen, den Vorsitzenden der Genossenschaftenbzw. den Leitungen der gesellschaftlichen Or-ganisationen übertragen. Die Befugnis wirdjeweils personengebunden erteilt, schriftlich

Die technische Uberprüfung der Kraftfahr-zeuge wird in den Verkehrssicherheitsaktivenvon befugten Mitgliedern vorgenommen. Indiesen Tagen sind die entsprechendenBefugnisse für die einzelnen Mitglieder beiden, zuständigen Volkspolizei-Kreisämtern zubeantragen.

Foto: Schadewald

bestätigt und kann Einschränkungen enthalten.Ihre Gültigkeitsdauer beträgt 3 Jahre.Es sollten übrigens in diesen Tagen die ent-sprechenden Befugnisse für die einzelnenMitglieder der Verkehrssicherheitskollektiveentsprechend dieser 3. Durchführungsbestim-mung vom Verkehrsunterricht bis zur techni-schen Überprüfung, der Begleitung von Groß-raum- und Schwerlasttransporten, der Eintra-gung in den Zulassungsschein und Kraftfahr-zeugbrief, der Ausbildung und Prüfung für dieFahrerlaubnis usw. bei den VP-Kreisämternbeantragt werden.Es wird von der Befugnis zur theoretischenund praktischen Fahrausbildung durch die ge-sellschaftlichen Kollektive auch eine qualitativeVerbesserung der Fahrschulausbildung er-wartet.

Was bisher hinsichtlich der Fahrtüchtigkei'festgestellt und bekräftigt wurde, gilt überal,auch und gerade dort, wo besonders hohe An-forderungen an die Fahrzeugführer gestelltwerden wie gegenwärtig bei der verlustlosenBergung und Einbringung der Ernte. Von denVerkehrssicherheitsaktivs und den Arbeits-gruppen für Verkehrssicherheit in der Land-wirtschaft wird deshalb gerade während derErntezeit im Interesse einer hohen Verkehrs-sicherheit eine verstärkte Kontrolltätigkeit er-wartet.Die Fahrzeugführer sind insgesamt aufgefor-dert, dafür Verständnis zu haben und Rück-sicht zu üben, wenn mobile Erntemaschinendie Fahrbahnen in Anspruch nehmen und mit-unter Staus hervorrufen. Ebenso wird von denFahrern der landwirtschaftlichen Großfahr-zeuge erwartet, daß sie sich entsprechendden Rechtspflichten verhalten, die durch dieStraßenverkehrs-Ordnung für Langsamfcihr-zeuge gelten.Bis in den September hinein steht der ver-stärkte Schutz der Kinder im Straßenverkeh-als Schwerpunktaufgabe im Vordergrund. 1diesem Zusammenhang wird an die Elternappelliert, während des Urlaubs und derFreizeit mit ihren Kindern das sichere Verhal-ten als Fußgänger und Radfahrer zu üben.Denn Kinder setzen nicht ihr Wissen, das ihnendurch die „Goldene EINS im Straßenverkehr"

bestätigt wird, in Verhalten um. Besondersgilt das für die Eltern der Schulanfänger; siesollen mit ihren Kindern den sicheren Schul-weg zur und von der Schule regelrecht trai-nieren, nicht den kürzesten Weg, sondern densichersten mit den wenigsten Fahrbahnüber-querungen.Es ist eine leider durch die Statistik immerwieder bewiesene Tragik, daß gerade nochFerienabschluß Jahr für Jahr die Verkehrsun-fälle mit Kindern angestiegen waren. DieKinder gewöhnen sich nicht so schnell vondem Ferientreiben an die strengeren Gewohn-heiten des Straßenverkehrs in ihren Wohn-orten. Wir alle müssen ihnen helfen, dieseUmgewöhnung schneller zu bewältigen, damitwir in diesem Jahr auf d iesem Gebiet nichtwieder so negative Erfahrungen machen wiein den Vorjahren.

222 ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978

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Im Ausland angeschnallt?‚Wir beabsichtigen, in diesem Jahr mit unse-rrn Pkw Wortburg 311 eine Urlaubsreise nachUngarn zu unternehmen. Meine Frage an Sie:Wird es in der CSSR oder Ungarn verlangt,daß Sicherheitsgurte im Auto angebrachtsind?" Solche Anfragen, wie die von WernerMortinek aus Chörau, erreichten uns in denletzten Wochen häufiger. Dies veranlaßte uns,

inmal grundsätzlich etwas über die Aus-rüstung und das Anlegen von Sicherheitsgur-tzn im Pkw während der Auslandstour zu

schreiben.Gegenwärtig gibt es in der CSSR (seit1. Januar 1969), in der UdSSR (seit 1. Januar1976) und in der Ungarischen VR (seit 1. Juli1977) eine gesetzlich verankerte Gurtanlege-pflicht für Fahrer und Beifahrern in Pkw. Indiesen drei Ländern müssen also im Fahrzeugmontierte Sicherheitsgurte während der Fahrtingelegt werden. Dies gilt uneingeschränktauch für ausländische Touristen. Die Gurtan-legepflicht ist nämlich eine Verhaltensanfor-derung, die sich aus der jeweiligen Straßen-verkehrsordnung ergibt und die es einzuhaltengilt. Unabhängig davon werden aber die Zu-lassungsbestimmungen über die Bau- und Be-triebsbedingungen der Fahrzeuge aus dem je-weiligen Heimatland respektiert. Somit kannmit Fahrzeugen, die noch nicht mit Sicherheits-gurten ausgerüstet wurden, ebenfalls in dieseLänder gefahren werden.Das trifft bei uns für die Fahrzeuge aus eige-ner Produktion zu, die vor dem 1. Januar 1965erstmalig in den Verkehr gebracht wurden.Gleichzeitig betrifft das alle vor dem 1. April1966 in die DDR importierten Fahrzeuge. Pkw,die nach dem 1 Januar 1965 bzw. 1. April 1966bei uns zugelassen wurden, sind bereits mitSicherheitsgurten versehen, so daß für die In-sassen dieser Fahrzeuge in dem entsprechen-den Reiseland die Anlegepflicht besteht.

Dos Gurtanlegen ist wohl mehr eine Frage derGewohnheit (siehe unseren Beitrag „Marsch-erleichterung" auf Seite 238). Wer also nochnicht von sich aus zum Gurt greift, sollte sich

zumindest in der CSSR, der UdSSR oder derUngarischen VR eine Gedankenstütze (Zettelan der Frontscheibe) schaffen, um nicht in dieUrlaubskasse greifen zu müssen.

Während in den anderen sozialistischen Län-dern für d ie Mitnahme von Kindern im Pkwund speziell auf den Vordersitzen ähnlicheBestimmungen gelten, wie sie unsere Stra-ßenverkehrsordnung vorschreibt, gibt es inder CSSR besondere Regelungen. Dort dürfenKinder bis zum 12. Lebensjahr nicht auf Kraft-fahrzeugvordersitzen mitgenommen werden.

In allen sozialistischen Ländern besteht sowohlfür Fahrer als auch für Mitfahrer auf Motor-rädern Schutzhelmpflicht. Um unnötigen Argerbei Verkehrskontrollen im Ausland zu vermei-den, ist es ratsam, wenn Kleinkraftradbesat-zungen ebenfalls behelmt ins Ausland fahren.In der CSSR gelten für die motorisierten Zwei-radfahrer noch zusätzliche Sicherheitsmaßnah-men. Die Fahrer müssen während der Fahrteine Schutzbrille oder ein Schutzschild tragen.Die Mitnahme von Kindern auf Motorrädernoder Kleinkrafträdern ist außerhalb unsererGrenzen nicht gestattet. Selbst dann nicht,wenn - wie bei uns erlaubt - ein Kindersitzvorhanden ist. Lediglich im Seitenwagen kön-nen Kinder mit ins Ausland genommen wer-den.

UnterscheidungszeichenBei dieser Gelegenheit möchten wir gleichnoch einmal darauf hinweisen, daß bei Fahr-ten ins Ausland das DDR-Unterscheidungszei-chen fest am Fahrzeuglieck oder an der Heck-scheibe (aufgeklebt oder als Abziehbild) be-festigt sein muß. Nur aufgestellte oder in denScheibengummi geklemmte Unterscheidungs-zeichen werden bei der Ausreise beanstandetund führen zu unnötigen Fahrtverzögerungen.

Herbert Schadewald

UnklareVerkehrs-situation

Aut einer 5,80 m breiten Landstraße ersterOrdnung sah ein Kradfahrer in etwa 100 mEntfernung vor sich ein weißes und als eretwas näher herankam, links daneben einrotes Licht. Die Straße verläuft hier leichtgekrümmt und fällt etwas ab (3 Prozent).Er fuhr mit einer Geschwindigkeit von60 km, h. Wegen Fußgängerverkehrs hatteer Abblendlicht (Sichtweite 25 m) e inge-schaltet. Er nahm an, das weiße Licht rührevon einem ihm entgegenkommenden Zwei-radfahrzeug her und fuhr, ohne die Fahr-geschwindigkeit zu vermindern, scharfrechts. Tatsächlich handelte es sich beidiesem Licht um den eingeschalteten Rück-fahrscheinwerfer eines Busses. Als der Krad-

fahrer dies erkannte, war es zu spät. Erbremste, stieß aber gegen die rechtehintere Kante dos Busses, stürzte und er-litt dadurch eine komplette Unterschenkel-fraktur. Der Busfahrer hatte sein 2,5 mbreites Fahrzeug scharf rechts geparkt unddas linke Schlußlicht (vorn des linke Stand-licht eingeschaltet. Bei eingeschalteterZündung hatte er den Rückwärtsgang ein-gelegt. Als er bemerkte, daß auch der inder Mitte der hinteren Stoßstange ange-brachte Rückfahrscheinwerfer brannte,dachte er, dies stelle eine zusätzlicheSicherung dar und verließ sein Fahrzeug.Tatsächlich hat er das Fahrzeug dadurchnicht gesichert, sondern nachfolgende Ver-kehrsteilnehmer irritiert. Er hätte die Stand-beleuchtung einschalten müssen. Wie dieRekonstruktion des Unfalles ergab, wäredann der Bus in etwa 170 m Entfernunggut als parkendes Fahrzeug auszumachengewesen. Die Auffassung des Kradfahrers,er habe berechtigt annehmen dürfen, eskäme ihm ein Zweiradfahrzeug entgegen,weil er auf die ordnungsgemäße Beleuch-tung parkender Fahrzeuge vertrauen dürfe,geht allerdings fehl. Für ihn bestandeine unklare Verkehrslage.Dies ist immer dann der Fall, wenn einsichtbarer Vorgang nicht eindeutig be-urteilt werden kann. Er sah vor sich auf

seiner Fahrbahn, also ihm entgegen-kommend, ein weißes und links danebenein rotes Licht. Diesen Vorgang konnteund durfte er nicht als eindeutig (Gegen-verkehr) beurteilen, Im Gegenteil, er warinfolge dieser Umstände dringend gehal-ten anzunehmen daß ihm die freie Weiterfahrt nicht möglich ist. Er hätte deshalbseine, für die Ubersicht über die Fahr-strecke ohnehin zu hohe Geschwindigkeitherabse tzen müssen, Dies tot er pflicht-widrig nicht, Deshalb hat er den Unfall,durch den er allein Schaden erlitt, mit-verursacht. Der wegen Herbeiführung einesschweren Verkehrsunfalles angeklagteKOM-Fahrer wurde zu einer Geldstrafeverurteilt. r. Rolf Schr&Ier

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 23

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OhneFleißkeinpreisDie Härten des Sommer fahrverkehrs

Im Beitrag „Vor der Urlaubsreise" (Heft 6/78)hatten wir die Empfehlung gegeben, schon dieFahrt in den Urlaub so zu gestalten, daß sieein Stück Urlaub wird. Das heißt natürlichnicht, daß die Zeiten, in denen tatsächlich ge-fahren wird, eine Erholung sein können. Nurdie Umstände, die Fahrstrecke, die Pausen unddie gesamte Zeitplanung sollten urlaubs-gemäß angegangen werden. Wer in den Zei-ten zwischen den hoffentlich erlebnisreichenPausen hinter dem Lenkrad sitzt oder den Len-ker in den Händen hält, muß harte Arbeit lei-sten, mitunter härtere als auf allen sonstigenFahrten.

Neue BedingungenSeit dem Urlaub im vergangenen Jahr odernoch mehr seit der letzten Reise in das wieder-gewählte Urlaubsgebiet, d ie schon einigeJahre zurückliegt, hat sich eine ganze Mengegeändert. Einmal sind es die neuen Verkehrs-vorschriften, die seit dem 1. Januar in Kraftsind. Zu Hause hat mancher die Veränderun-gen gar nicht so bewußt mitbekommen. Erweiß, daß auf der Wilhelm-Pieck-Straße seinesHeimatortes Halteverbot besteht, ob mit oderohne neuem Halteverbotszeichen. Diese Be-triebsblindheit in der gewohnten Umgebunghat Vor- und Nachteile zugleich. Auf derUrlaubsreise wird es in relativ unbekannteGegenden gehen. Dort nimmt der Kraftfahrerdie Verkehrszeichen viel intensiver auf. Er wirdsie mehr suchen, um sich zu informieren undan ihnen zu orientieren. Es schadet daher

nichts, wenn vor der Urlaubsreise noch einmalein Blick in die neue StVO geworfen wird. DieBroschüre „StVO 77", die es jetzt übrigens aus-reichend im Handel gibt, darf auch zurUrlcubslektüre gelegt werden. Vielleicht wirdes notwendig, auch noch unterwegs mit ihrerHilfe die eine oder andere offene Frage zuklären.Zum anderen sind es die weiterhin gewachseneVerkehrsdichte und die intensivere Nutzung derKraftfahrzeuge, die neue Verhaltungsweisenerfordern.Es ist ja bekannt, daß der Fahrzeugbestandvon Jahr zu Jahr allein um etwa 200000 Pkwzunimmt. Und wer auch sonst wenig fährt, dernutzt seinen Pkw, aber auch das motorisierte

Zweirad mehr und mehr für die Urlaubsreise.Die Leute verzichten zunehmend auf die verbilligte Ferienreise mit der Eisenbahn, weil dieVorzüge, die sich aus der Fahrt mit dem Autoanbieten, zu verlockend sind. Deshalb nimmtdie Belegung der Straßen nicht nur proportio-nal zum Fahrzeugzuwachs zu, sondern in nochhöherem Maße.Aber auch in anderen Ländern steigt die Moto-risierung. Und auch dort fahren die Menschenbevorzugt mit dem Auto in den Urlaub. EinTeil von ihnen besucht unser Land, anderedurchqueren es im Transit. Sie alle „machen"auf unseren Straßen „Verkehr".Schließlich sei noch auf einen weiterenUmstand verwiesen. In der Zeit, in

der Sie Urlaub machen, müssen andere weiterhin arbeiten. Es gibt neben dem Urlaubsver-kehr also auch weiterhin den Berufsverkehr.

Dazu zählt auch der Kraftverkehr der Wirt.schaft. Die von Jahr zu Jahr steigenden Zielein der Wirtschaft ziehen eine Erhöhung derTransportleistungen noch sich, auch auf derStraße. Deshalb werden uns mehr Lkw, Last-züge, Traktoren und landwirtschaftliche Ma-schinen begegnen.Gewiß, es werden auch neue Autobahnen undStraßen gebaut, vorhandene rekonstruiert unddabei teilweise erweitert. Trotzdem läuft dieEntwicklung auf eine intensivere Nutzung der

Straßen hinaus. Die Straßenbauarbeiten fin-den übrigens auch in den Sommermonatenstatt. Deshalb wird es zu streckenweisen undzeitweiligen Einschränkungen kommen, die beidem besonders hohen Verkehrsaufkommenschnell zu Staus führen können.

Neue SchlußfolgerungenAll das führt im wesentlichen zu zwei Konse-quenzen. Wir brauchen für unsere Urlaubs-reise mehr Zeit und mehr Nerven. Wer vielunterwegs ist, auch in anderen Spitzenzeiten,hat sich an die neuen Bedingungen vielleichtschon gewöhnt, insbesondere an das Fahrenin der Kolonne, das mehr und mehr zum „täg-lichen Brot" wird und den Charakter der Aus-nahme verliert. Umstellen müssen sich vorallem diejenigen, die selten fahren, den Ver-kehrsspitzen sonst aus dem Wege gehen, diedie Ferien in den letzten Jahren im eigenenGarten verbracht hoben. Sie müssen wissen,daß frühere Fahrzeiten zwischen zwei beliebi-gen Städten oder Gebieten heute keine Gül-tigkeit mehr haben. Die zu erzielenden Durch-schnittsgeschwindigkeiten müssen geringer an-gesetzt werden. Auch wenn die Familie inzwi-schen von 26 auf 60 PS (pardon, von 19 auf44 kW) umgestiegen ist. In einer Kolonne sindbeide gleichschnell bzw. -langsam.Das Kolonnenfahren ereilt einen nicht nur inden Städten oder auf kurvenreichen und/oderbergigen Landstraßen. Auch die Autobahnenwerden zu bestimmten Zeiten so voll sein, daßdort in Kolonne gefohrin werden muß und daßes zu Stockungen kommt. Wer unserem Rat aus

Zu den veränderten Bedingungen des Sommer -fahrverkehrs gehören die neuen Bestimmun-gen der StVO. Mehr und mehr sind in Groß-

städten, Touristenzentren und anderen ver-kehrsstarken Gebieten Verkehrsflächen anzu-treffen, die für bestimmte Fahrzeugarten - zumBeispiel Omnibusse - reserviert sind. Siesind mitunter auf Einordnungstafeln kenntlichgemacht (Bild links).

In der Zeit, in der viele Leute Urlaub machen,müssen weiterhin die meisten arbeiten. Esfindet nach wie vor ein ebenfalls zunehmen-der Berufsverkehr statt, der zu einem erheb-lichen Teil aus dem Lkw-Verkehr besteht.

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dem Urlaubsvorbereitungsbeitrag folgt und„über die Dörfer" fährt, braucht natürlich auchseine Zeit. Sie kann geringer sein als jene, dieauf der verstopften Hauptstrecke erzielt werdenwürde. Sie ist aber bestimmt länger als die„Traumzeit", die man vielleicht vor fünf Jah-ren auf der damals - im Vergleich zu heute -leeren Hauptreiseroute erzielt hat. Aber wirhatten uns ja vorgenommen, mit der Zeit nichtzu geizen und nicht nach Uhr, sondern nachVerstand zu fahren.

Wollen und KönnenDamit sind wir wieder bei den Nerven oderden subjektiven Bedingungen generell. Esleuchtet sicher ein, daß die Belastungen desSommerfahrverkehrs von den Kraftfahrernunterschiedlich verkraftet werden. So, wie der

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Sonnen-Sorgen

trainierte Sportler physischen und psychischenBelastungen eher gewachsen ist als der un-

trainierte Nichtsportler, so wird der erfahreneKraftfahrer diese Tücken eher meistern als dernoch unerfahrene.

Was aber ist im Sommerverkehr zu beobach

ten? In dieser Zeit fahren mehr Leute mit demA an der Heckscheibe als sonst. Auch mehrFrauen sind hinter dem Lenkrad zu entdeckenals in der „normalen" Fahrzeit.

Nun ist es sicher gut und richtig, wenn in den

Familien nicht nur der Herr Papa die Fahr-erlaubnis besitzt und die Familienkutsche fährt.Es ist auch normal, daß die Ehefrau die Fahr-erlaubnis nicht nur erwirbt, sondern auch aktivfährt. Es ist aber völlig unnormal, ja geradezugefährlich für die eigene Familie und alle an-deren auf der Straße, wenn die bessere Ehe-hälfte gerade dann ans Lenkrad gelassenwird, wenn es draußen am dicksten ist. Manmuß damit rechnen, daß Anfänger unter sol-chen extremen Bedingungen mehr Fehlermachen werden als sonst. Nicht alle werdenzum Unfall führen. Aber sie können den Fahr-erlaubnisfrischling in hohem Maße verun-

sichern, den Glauben dn sich selbst nehmen.Sie führen in vielen Fällen zur Verärgerung des

erfahreneren Partners. Nicht zuletzt kann einsolch unsicherer Kandidat eine ganze Kolonneins zusätzliche Schwitzen bringen.Deshalb gilt auch für das Kraftfahren. was an-derswo selbstverständlich ist: an extreme Be-lastungen muß sich der Mensch langsam ge-wöhnen, sich heranarbeiten. Die Urlaubsreiseim Sommer auf den Hauptstrecken ist keinegute Zeit zum Oben. Das muß vorher ge-schehen sein. Wer allerdings auf wenig be-

fahrenen Nebenstrecken sein Ziel ansteuertder kann natürlich dort auch trainieren. Aberjede Nebenstrecke ist einmal zu Ende. Wennes dann wieder auf die Hauptstrecke geht.muß der Bessere ans Lenkrad. Das ist in man-chen Familien auch die Frau Fühlt er oder siesich nicht mehr in der Lage, sich in das Ge-tümmel zu stürzen, hilft nur eine ausgiebigePause.

Wenn die Urlaubskolonne auf der sonnen-überfluteten Landstraße verkehrsbedingt zumHalten kommt, wenn vor Eisenbahnüber-gängen, an Tankstellen oder anderswo längereZeit gewartet werden muß sollte der Wagengründlich gelüftet werden, was während derFahrt wegen der Zugluftgefahr nicht so einfachist.

Die rapide wachsende Motorisierung machtsich nicht nur auf den Straßen bemerkbar,sondern auch auf den Parkplätzen, vor allemnatürlich in den touristischen Zentren. Dazuzählt auch das Zentrum der Hauptstadt derDDR, Berlin. jeder Besucher muß damit redi-nen, daß die ohnehin große Belastung hierdurch die Parkmöglichkeitssudie noch zu-

nimmt (Bild oben).

Was dem einen (der schon am Strand liegt)höchstes Glück bedeutet, ist dem anderen (dernoch im Auto oder auf dem Motorrad sitzt)eher eine Qual. Zum Sommerurlaub gehörenSonnenschein und wohlige Wärme. Wenn derPlanet aber erbarmungslos auf die baumloseLandstraße brennt und sich eine Fahrzeug-kolonne darauf mühsam voronquält, hört derSonnen-Spaß auf. Die Belastungen, die sichaus der Dichte des Verkehrs ergeben, werdenunter solchen Bedingungen um ein weitereserhöht.Schlimmer als die Autofahrer sind da übrigensdie richtig bekleideten Motorrodfahrer dran.Ein Fenster oder bei Stillstand auch eineWagentür sind schnell geöffnet. Die Zweirad-fahrer können aber nicht bei jedem Halt den

Helm abnehmen oder aus dem Lederanzugund den Stiefeln schlüpfen.Der Autofahrer hat zwei Kühlmöglichkeiten.Einmal eine Kleidung, die so luftig und saug-fähig wie möglich sein sollte. Die meisten Män-ner meinen, nur in langen Hosen Mann sein zukönnen. Sitzt man aber schwitzend im Autound die Hosenbeine kleben an den feuchtenBeinen. sind Shorts vielleicht nicht so männlich,aber ungemein praktisch. Vorsicht, wenn mitkurzen Hosen in ein Auto gestiegen wird, dasmit seinen Kunstledersitzen lange Zeit in derSonne gestanden hat. Dann wird erst ein-mal ein Kissen oder eine Decke gebraucht,

wenn man sich die Schenkel erst am Strandverbrennen will. Für Frauenbeine gilt das

natürlich gleichermaßen.Zum anderen sind es die Lüftungsmöglich-

keiten des Fahrzeuges. Schleicht die Urlauber-kolonne langsam dahin oder kommt sie zumStehen, können alle Fenster geöffnet werden.Werden bei Stillstand auch die Türen geöffnet,ist auf eventuell vorbeifahrende Zweiradfahrerzu achten. Letztere sollten unter solchen Be-dingungen wiederum damit rechnen, daß

plötzlich eine Tür geöffnet wird. In manchenStädten oder auch an Landstraßen gibt es nochRodwege. Deshalb auch Vorsicht beim Offnender rechten Türen. Sitzen auf den Rücksitzenkleinere Kinder, sollten die Hintertüren im

Interesse der Sicherheit geschlossen bleiben.Kühlung während der Fahrt ist sehr problema-

tisch. Hier muß jeder für sein Fahrzeug dieVariante finden, die wenig Zugluft beschert.Sonst gibt es einen verschnupften Urlaub. Unddenken Sie bitte daran: Dos meist bis zurHöchstgrenze (und mitunter ströflicherweiseauch darüber hinaus) beladene Fahrzeugbraucht auch seine Kühlung. rad

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f4JI4( fjL.., d.]f.Jj[:J' Afl

Daß es einen neuen Pkw aus polnischer Ferti-gung geben würde, lag sozusagen in der Luft.

Als der „Polski-Fiat 125p" in der Ausführung„MR 75 in Produktion ging, war auch voneiner Neuentwicklung die Rede, die, auf derTechnik des „125 p" aufbauend, aber eine be-deutend modernere, sportlichere Karosseriebekommen würde. Nun ist der Neue da. EinPreisausschreiben brachte ihm den Namen„Polonez" ein.Am 3. Mai 1978 lief der erste Wogen diesesTyps bei FSO in Warschau-Zeran vom Band.Wenn auch in diesem Jahr nur erst 5000 Exem-plare dieses Typs produziert werden sollen(1979 40000) und über Exportabsichten derWarschauer Automobilfabrik gegenwärtigkeine Angaben gemacht werden, so steht dochaußer Zweifel, daß der „Polonez" nicht nur inder Volksrepublik Polen auf großes Interessestößt.

Fiat-Abkömmling?

Der „Polonez" wird nur in Polen gebaut. Fiatin Turin hat kein vergleichbares Muster imProgramm. Dennoch ist der „Polonez" das Er-gebnis enger Zusammenarbeit zwischen pol-nischen und italienischen Konstrukteuren, Tech-noogen und Formgestaltern. Großen Anteil amEntstehen des Wagen haben polnische Zuliefer-betriebe.Was die Fotos auf diesen Seiten nicht zeigen,sei kurz beschrieben: Unter der Karosseriesteckt zum Teil bewährte Technik des „125p" 'zum Teil aber auch Weiterentwickeltes, Bes-eres.

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Fahrwerk mit TraditionPrinzipiell übernommen vom 125p" wurdenAntriebsprinzip und Fahrwerk. Der . Polonez"hat also wieder eine angetriebene starre Hin-terachse, die über zwei Löngsblattfedern mitder Karosserie verbunden ist. Zur Aufnahmeder Reaktionskräfte beim Bremsen und Be-schleunigen dienen zwei Längsstreben. Vorngibt es zur Radführung wieder obere Dreieck-lenker, die von Schraubenfedern (mit innen-liegendem Stoßdämpfer) abgestützt werden,und untere Querlenker. Linker und rechterQuerlenker werden von einem Querstabilisatorverbunden. Der Wagen hat, wie der .‚125p",an Vorder- und Hinterrädern Scheibenbremsen.

„l25p, das sowohl mit 1,3 als auch 1,51 Hub-raum für den .‚Polonez" Verwendung findet,aber bei unterschiedlich hoher Verdichtungauch Leistungsunterschiede hat. Die mit min-destens 94-oktonigem Kraftstoff zu betreibendeVersion leistet 48 KW (65 PS) bzw. 55 KW(75 PS). Eine Sonderausführung mit 60 KW(82 PS), die vor allem einer anderen Nocken-welle, anderen Kolben und einem geändertenZylinderkopf zu verdanken sind, ist ebenfallsvorgesehen.Ähnlich dem Vorbild beim Fiat 131 (Mirafiori)wurde eine neue Ventilsteuerung (Ventilstößel)realisiert. Die Ventileinstellung wurde damitvereinfacht. Aus Veränderungen im Brennraumresultieren bessere Verbrennung, geringererKraftstoffverbrauch und reduzierter Schadstoff-anteil in den Abgasen. Beim ECE-gerechten

Doppelvergaser werden jetzt die Drosselklap-pen beider Stufen mechanisch gesteuert.Die unzuverlässige Unterdrucksteuerung derzweiten Drosselklappe wurde also aufgegeben.Unterschiede zum „125p fallen auch imSchmiersystem mit leistungsfähigerer Olpumpe,anders ausgelegten Ölkanülen für die Kurbel-wellenzopfen und einen wirksameren Olfilterauf. Änderungen an Kolben und Kolbenrin-gen senkten den Olverbrauch.

Der Kühlerventilator läuft nicht mehr zwangs-läufig über Keilriemen mit, sondern wird - alsElektrolüfter - bei Bedarf automatisch einge-schaltet. Das senkte nicht nur den Geräusch-pegel bei laufendem Motor, sondern gewann

Motorleistung zu Fahren.ünf Motor-VersionenWeiterentwickelt wurde das Triebwerk des ie Kupplung - jetzt mit leichtem Peclaldruck

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über Seilzug auszurücken - erhielt eine Teller-feder. Im zweiten und dritten Gang wurden dieGetriebeuntersetzungen geändert. Der dritteGang läßt eine relativ hohe Geschwindigkeitzu - ein Vorteil beim CJberholen.Auch mit 5-Gang-Getriebe wird es den „Polo-nez" geben.Als Höchstgeschwindigkeit verspricht das Werk

—140 bzw. 150 km/h für die leistungsstärkerenersionen. Das Spitzenmodell (82 PS) erreicht

155 km/h.

Die aktuelle Klappe

Nicht nur die Vordersitze lassen sich individuellanpassen. Auch das Lenkrad bzw. dieLenksäule er laubt eine Höhenkorrektur (1).Der Blick in den Motorraum zeigt, daß es» aufgeräumter" zugeht als beim „125 p" (2).Unbelastet wirkt der Wagen von der Seiteetwas hochbeinig (3). Noch läßt sich dieRücksitzlehne nicht umklappen. Aber das istiür die künftige Serienausführung vorge-sehen (4). Von vorn fällt die relativ wuchtigeStoßstange auf (5). Daß der ‚Polonez'im Inneren hält, was die ußere Karosserie-

kontur verspricht, beweist auch der Vordersitz-bereich - hier bei Liegesitzposition (6).Reichhaltig ist das Armaturenbrett ausgestattet:Drehzahlmesser und Quarzuhr gehörendazu (7). An die Stoßstangenecke schließteine breite, mit Gummi abgepolsterte Karosse-riewulst an, die den Lack vor dem An-schlagen fremder Autortüren schützen soll (8).

Die Karosserieform des „ Polonez" entsprichtder derzeitigen internationalen Tendenz, fürdie eine große Heckklappe und wahlweise zwei

oder vier Türen typisch sind. Ohne Zweifel ge-hört der „Polonez" - die Fotos beweisen dasaugenfällig - zu den gelungenen Würfensolcher Autos. Auch ihn wird es zwei- und vier-türig geben.Wichtiger noch als die ästhetisch recht an-sprechende Linie der Karosserie dürften freilichdie Maßnahmen sein, die der aktiven und pas-siven Sicherheit dienen. Beispielsweise absorbieren die Stoßstangen Aufprollenergie, dieInnenverkleidung des Wagens besteht ausSchaum-Kunststoff, das Lenkrad ist in derHöhe verstellbar, die beheizbare Heckscheibehat einen Scheibenwischer, Nebelscheinwerfergehören zur Serienausstattung. Nach Mittei-lung des Werkes erfüllt die Karosserie a lleAnforderungen, die die ECE-Norm hinsichtlichder Sicherheit enthält.Seine Bewährungsprobe hat der „ Polonez" nunvor sich. olfram Riedel

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Auffesung und GewinnerB war jeweils die richtige Lösung

Etwa 10000 Zuschriften erreichten uns zumPreisausschreiben „StVO 77" im Heft 3/1978.Davon waren bei zwei Drittel der Zuschriftenalle drei Fragen zur StVO 77 richtig beantwor-tet. Das zeigt, wie aktiv sich alle mit derStVO 77 auseinandersetzen.Sie haben sicherlich bemerkt, daß die richtigeAntwort der wörtliche Gesetzestext war. Daswar nicht unbeabsichtigt, denn wie oft ent-stehen durch mündliche Weitergabe bestimm-ter Informationen Ungenauigkeiten, die letzt-lich zu fehlerhaftem Handeln führen.Bestehen also Unklarheiten hinsichtlich derVerhaltensweise im Straßenverkehr, so ist esempfehlenswert, die StVO 77 zur Hand zu neh-men und selbst nochmals nachzulesen.Die falschen Antworten haben gezeigt, daßein Teil der Leser in der Kenntnis der gültigen

Rechtsnormen noch nicht sicher ist. Unser Zielmuß aber darin bestehen, daß alle Verkehrs-teilnehmer die Verhaltensregeln im Straßen-verkehr genau kennen und sich auch entspre-chend verhalten.

Auflösung 12

An Haltestellen (Bild 243 oder 244 der An-lage 2 zur StVO) sind Fahrzeugführer be imVorbeifahren an öffentlichen Verkehrsmittelnund gegenüber Personen, die zum Ein- oderAussteigen die Fahrbahn betreten oder sichauf Haltestelleninseln befinden, zu besondererVorsicht und Rücksichtnahme verpflichtet. Wirfragten nun, welche konkreten Rechtspflichtenhat der Fahrzeugführer an Haltestellen vonSchienenfahrzeugen?Die richtige Antwort war B:Vor Haltestellen von Schienenfahrzeugen (Bild244) haben Fahrzeugführer ihre Fahrgeschwin-digkeit rechtzeitig und allmählich zu vermin-dern, wenn ein Schienenfahrzeug in die Halte-stelle einfährt oder sich in ihr befindet. Es istam Ende des Schienenfahrzeuges anzuhalten,sofern beim Weiterfahren die Fußgänger aufder Fahrbahn behindert oder gefährdet wer-den könnten (s. § 19 Abs. 2 StVO).Obwohl über das Verhalten von Fahrzeug-führern an Haltestellen bzw. im Haltestellen-bereich in den Verkehrsteitnehmerschulungenund anderswo ausgiebig informiert worden ist,bestehen bei manchen Fahrzeugführern dochnoch Unklarheiten. So kann man beispiels-weise beobachten, daß Fahrzeugführer injedem Fall bereits am Vorschriftszeichen Bild244 anhalten und dadurch den Verkehrsflußhemmen, oder daß sie keine Notiz von dembereits in die Haltestelle eingefahrenen Schie-nenfahrzeug nehmen und mit unverminderterGeschwindigkeit weiterfahren. Dabei ist zubeachten, daß die Haltestelle am aufgestell-ten Verkehrszeichen beginnt und in der Regel50 m danach endet.Paragraph 19 Abs. 2 StVO legt eindeutig fest,unter welchen Bedingungen der Fahrzeugfüh-rer sein Fahrzeug anzuhalten hat. Dazu sindin Heft 3/1978 erläuternde Ausführungen indem Artikel „Halt - Haltestelle" nachzulesen.Dort wird an Hand von drei Situationen diebesondere Pflicht und Rüksichtnohme der

Fahrzeugführer gegenüber Fußgängern anHaltestellen von Schienenfahrzeugen darge-stellt. Es wird an dieser Stelle nochmals dar-auf hingewiesen, daß die Fahrzeugführer recht-zeitig und allmählich die Fahrgeschwindig-keiten vermindern müssen, wenn ein Schienen-fahrzeug in die Haltestelle einfährt bzw. amEnde des Schienenfahrzeuges anzuhalten ist,sofern beim Weiterfahren die Fußgänger aufder Fahrbahn behindert oder gefährdet wer-den können. Beobachtungen haben gezeigt,daß diese Rechtspflichten noch nicht durchgän-gige Praxis sind.Andererseits ist es aber nicht generell erfor-derlich, in jedem Fall am Ende des Schiene—fahrzeuges zu halten, da es Situationen gebtkann, in denen z. B. eine mögliche Behinde-rung von Fußgängern nicht vorliegt. Dann ge-nügt es, wenn mit besonderer Aufmerksamkeitam haltenden Schienenfahrzeug vorbeigefah-ren wird, wobei jedoch immer mit plötzlich aufdie Fahrbahn tretenden Fußgängern gerech-

net werden muß. Hier obliegt den Fahrzeug-führern im Sinne von § 19 Absatz 1 StVO einehohe Verantwortung.

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Auflösung 2

Wozu sind Fahrzeugführer an Fußgängerüber-wegen (Bild 245 und 508 der Anlage 2 zurStVO) verpflichtet, .fragten wir. Hier war auchdie Antwort B richtig: Bei der Annäherung anFußgängerüberwegen müssen Fahrzeugführerdie Fahrgeschwindigkeit rechtzeitig und all-mählich vermindern und vor der Fahrbahnmar-kierung anhalten, wenn sich auf dem Fiißgön-gerüberweg Fußgänger befinden, die beimWeiterfahren behindert oder gefährdet werden könnten. Fahrzeugführer dürfen noch demAnhalten die Fahrt fortsetzen, wenn sie aus-reichende Sicht auf den Fußgängerüberweg

ben und Fußgänger nicht gefährden (§ 14Abs. 2/3 der StVO).

Die StVO schreibt im § 14 Abs 2 vor, daß Fahr-zeugführer bei Annäherung an Fußgänger-überwege ihre Fahrgeschwindigkeit rechtzeitigund allmählich vermindern müssen, um jeder-zeit vor dem Fußgängerüberweg anhalten zukönnen. Fahrzeugführer sind zum Anhaltenverpflichtet, wenn sich Fußgänger auf dem Fuß-gängerüberweg befinden, die beim Weiterfah-ren behindert oder gefährdet werden könnten.Bereits eine mögliche Behinderung oder Ge-fährdung von Fußgängern zwingt zum Anhal-ten vor dem Zebrastreifen. Die entscheidendeVoraussetzung für die Gewährleistung derSicherheit an Fußgängerüberwegen bestehtdarin, daß sich Fahrzeugführer und Fußgängerverantwortungsbewußt aufeinander einstellenund sich in gegenseitiger Rücksichtnahme diesichere Teilnahme am Straßenverkehr erleich-tern. Es geht dabei nicht um das Bevorzugenoder Benachteiligen dieser oder jener Ver-kehrsteilnehmerart, sondern um die Gewähr-leistung der Sicherheit und Flüssigkeit im Stra-ßenverkehr. Die Antwort A der Frage 2 ist da-her nicht richtig, denn der Fahrzeugführer ist

nicht verpflichtet, in jedem Fall vor dem Zebra-streifen zu halten, sondern nur bei einer mög-lichen Behinderung oder Gefährdung von Fuß-gängern. Hat ein Fußgänger also die Fahr-bahn noch nicht betreten, so kann der Fahr-zeugführer mit verminderter Geschwindigkeitweiterfahren.Unrichtig war auch die Antwort C, denn indem Moment, wo sich Fußgänger auf der Fahr-bahn befinden, kann bereits durch das Fahrenmit Schrittgeschwindlgkeit die Möglichkeit einerBehinderung des Fußgängers eintreten.

Auflösung 3

Unter welchen Bedingungen ist für Fahrzeug-führer beim Farbzeichen „Rot" das Rechts-abbiegen gestattet, lautete unsere dritteFrage.Wieder war B die richtige Antwort. Fahrzeug-führer dürfen beim Farbzeichen „Rot" nochrechts abbiegen, wenn das durch einen zusötz-lichen grünen Pfeil angezeigt ist und der Fuß-

gänger- und fahrzeugverkehr der freigegebe-nen Verkehrsrichtung nicht gefährdet oder be-hindert wird (s. § 3 Abs. 4 StVO).Außerdem kommt beim Rechtsobbiegen beiRot" noch hinzu, daß sich dieser Verkehrsvor-

gang immer aus einer an sich gesperrten Ver-kehrsrichtung vollzieht, der nur ausnahmsweiseunter den Voraussetzungen des § 3 Abs. 4StVO zulässig ist. Demzufolge gestatten auchkeinerlei Fahrbahnmarkierungen das Rechts-abbiegen beim Farbzeichen „Rot". Deshalbwar die Antwort A falsch.

Nach den Festlegungen des § 3 Abs. 4 gibt esauch keinen Vorrang für abbiegende Fahr-zeuge, so daß auch die Antwort C falsch war.Generell muß gesagt werden, daß das Farb-zeichen „Rot" mit grünem Zusatzpfeil zunächstgrundsätzlich „Halt" bedeutet. Dieses Erfor-dernis ist um so dringlicher zu beobachten,

weil vom rechtsabbiegenden Fahrzeugführernicht immer sofort zweifelsfrei beurteilt wer-den kann, welche der einzelnen Verkehrsrich-tungen freigegeben sind. Ein Abbiegen nachrechts beim Farbzeichen „Rot" - die Zuläs-sigkeit noch § 3 Abs. 4 StVO vorausgesetzt -ohne ein vorheriges „Halt" ist ausnahmsweisenur dann zulässig, wenn der Rechtsabbiegereindeutig bestimmen kann,- welche Verkehrsrichtungen freigegeben sind

und- daß der Fußgänger- und Fahrzeugverkehr

dieser Verkehrsrichtungen durch das Ab-biegen nicht gefährdet oder behindertwird.

GewinnerAus den r ichtigen Einsendungen losten wirunter Ausschluß des Rechtsweges die folgendenGewinner aus:

500,— Mark:

Roswitha Henke (Storkow)250,— Mark:Lothar Kroll (Perleberg)

100,— Mark:W. Schlottig (Halle)

50,— Mark:Waldemar Cantler (Mittwelda), Jochen Dock-horn (Schönebeck), Dagmar Duchrow (Frank-furt/Oder), Klaus-Diether Elsner (Hennigsdorf),Irene Junghanns (Karl-Marx-Stadt), K. Klink-hart (Unterwellenbom), Werner Lenz (Küh-lungsborn), Günther Müller (Kietz), Heinz Neff(Dresden), Heinz Rabs (Erfurt), Bernd Schoche(Eilenburg), H. Schöne (Heidenau), WernerWittig (Bestensee).Wir gratulieren allen Gewinnern. Die Postbringt Ihnen demnächst das Geld ins Haus.

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:ei r -- 1 e LUV 1 I iMit der Planung dieser Reise begannen wirbereits am Jahresanfang. Für diesen Urlauborientierten wir uns auf Camping und stattetenuns mit einem kleinen Hauszelt (Quick III),Schaumgummimatten, Schlafsäcken. Camping-stühlen und -tiscfr, Propangas-Kochonlagesowie einen umfangreichen Lebensmittelvorrataus. Wegen des zahlreichen Gepäcks legtenwir uns einen Anhänger HP 280 mit verschließ-barem Deckel zu.Unsere Reise sollte uns durch die VR Polen,die UdSSR, die SR Rumänien in die VR Bul-garien und zurück über die SR Rumänien, dieUngarische VR und die CSSR führen. Wir plan-ten, in elf Etappen bis ins Piringebirge zu rei-sen. Dort wollten wir vier Tage bleiben unddanach in zwei Tagestouren bis zum SchwarzenMeer fahren. Nach einer Woche Aufenthalt amSchwarzen Meer sollte in sechs Etappen dieHeimreise erfolgen.Jedem Reisenden nach Ungarn, Rumänien undBulgarien kann die Broschüre „Touristen-sprachführer Bulgarisch, Rumänisch, Ungarisch"angeraten werden. Durch dieses Buch ist manin der Lage, wenigstens ein Minimum (Anrede,Gruß, Dank sowie einige Fragen und Wünsche)in der jeweiligen Landessprache zu formulieren.

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und ist etwa 450 km lang. Nach dem Passieren

J' er Grenze besteht nach 70 km in Lwow die

-: erste Möglichkeit zum Tanken. An dem dorti-gen Kiosk neben der Tankstelle können die cr-orderlichen Tolons erworben werden.

Um unnötige Wartezeiten am sowjetisch-rumä-nischen Grenzübergang Porubnoje/Siret zu ver-meiden, sollte man sich bereits bei der Ein-

reise eine deutschsprachige Zollerklärungeben lassen sowie überschüssige RubeL =

(außer Kleinmünzen) vor der Ausreise au‚ eben.

Als Transitzeit wurden uns bei der Einreise24 Stunden genannt. Die Grenzübergänge sindnur von 5 bis 18 Uhr (MEZ) zur Einreise ge-öffnet. Dem Einreisenden wird empfohlen,Fahrten während der Dunkelheit zu ver-meiden.

i- ampingplätze gab es während unserer Fahrt

- ur in Lwow und Tschernowzy. Wir erhielten---- it etwas Glück in Ternopol noch eine Ober-

nachtung im Hotel für 12,25 Rubel pro Zwei-bettzimmer mit Bad.Die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten in

J 1 er Bukowina, dem Gebiet im äußersten Nord-osten Rumäniens, erwiesen sich sowohl als sehr

- eizvnll nls nuch wenin touristisch erschlossen.

Für die Transitreise von Polen durch die UdSSRrühmten Außenwandmalereien ein besonderes

geben: Lvita, Moldovita und Voronet ist wegen der be-

nach Rumänien können wir folgende HinweiseErlebnis. Auf der Weiterreise in südlicher Rich-________

Auf der für die Reise nach Rumänien oder ung durch die waldreichen Ostkarpaten Rumä-Bulgarien notwendigen Reiseunterlagen muß

schen Bicaz und Cheorgheni gelegen) mit

niens ist die Fahrt durch die Bicaz-Klamm (zw

die UdSSR als Transitland angegeben sein. ______ hren bis zu 150 m aufragenden Felswändenie vorgeschriebene Route durch die UdSSRführt über Lwow, Ternopol und Tschernowzy ohnenswert.

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In Rumänien sollte man auch nicht versäumen,das unweit von Constanta gelegene Delphina-rium aufzusuchen, in dem mehrmals täglichDressurvorführungen stattfinden.In Bulgarien sind dieStadtVelikoTarnovo, derSchipka-Paß, die Gedächtniskirche bei Schipkasowie die Altstadt von Plowdiw besuchenswert.Nicht weniger lohnt es sich, in Bulgarien demKap Kaliarka einen Besuch abzustatten. Mankann es durch einen kurzen Abstecher von derE 97 erreichen.

Wir holten den Straßenzustand und die Be-schilderung in allen durchfahrenden Ländernfür gut. Sehr häufig findet man Rastplätze,auf denen der Kraftfahrer die Möglichkeit hat,sein Fahrzeug auf einer Rampe zu inspizierenbzw. instandzusetzen. Auf den bulgarischenRastplätzen findet man oft auch Brunnen.Alle wichtigen Hinweisschilder sind in Bul-ionen und der UdSSR sowohl mit kyrillischenals auch lateinischen Buchstaben versehen.Obwohl in manchen Ländern recht tempera-mentvoll gefahren wird, fanden wir anderer-seits, daß man dem sich unsicher bewegendenausländischen Kraftfahrer viel mehr Rücksichtentgegenbringt, als das noch häufig bei uns

der Fall ist.Unser Trabant (Baujahr 1971) ließ uns unter-wegs nicht im Stich. Ubrigens hatten wir uns inVorbereitung der Reise an den Kundendienstdes VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickaugewandt, um Anschriften ausländischer Ver-tragswerkstätten zu bekommen. Daraufhin be-kamen wir sogar kostenlos das Heft „Europa-Service", in dem alle Vertragswerkstätten ver-zeichnet sind.Was die Kosten dieser 5700 km langen Fahrtbetrifft, so hatten wir am Ende weniger Aus-gaben als ursprünglich einkalkuliert. Für dieStrecke benötigten wir bei sparsamer Fahr-weise 4151 Benzin (entsprechend 7,31/100 km)sowie 14 1 01. Für Lebensmittel und sonstigeEinkäufe benötigten wir rund 1200 Mark, sodaß wir mit Obernachtung auf Gesamtkostenvon 2650 Mark kamen.

1 Bicaz - Poiana Teiului in den rumänischenOstkarpaten.

2 Die in dem 53 m hohen Glockenturm derreich verzierten Gedächtniskirche beim OrtSchipka hängenden Glocken wurden aus demMetall der Waffen des Befreiungskrieges 1878gegossen.3 Alle wichtigen Hinweisschilder sind inBulgarien und der UdSSR mit kyrillischen undlateinischen Buchstaben versehen.4 Die Plovdiver Altstadt ist ein Eldorado fürZeichner und Maler.

5 Solche kleinen Häuschen dienten den

Frauen ehemals als Ausguck, denn im altenBulgarien durften die Frauen nicht auf derStraße spazierengehen.

Neues aus

CSSR-Verlagen

Der Bildband ‚Krkonoe" (Riesengebirge).von Ji19 Havel lockt zum Zugreifen. JiiHavel gehört zu den begeisterten und un-entwegten Besuchern des Riesengebirges.Er kennt jeden Fußsteig, er weiß von jederBlume: es ist sein Gebirge, in dem er seinHandwerk erlernte und das ihn zu einemMeister der Landschaftsfotografie machte.Seine hervorragenden Aufnahmen werdenaber leider durch die nicht gute Druck-qualität gemindert.Trotzdem kann man sich dem Reiz dieserFotos nicht verschließen. Sie sind nach denvier Jahreszeiten gegliedert und zeigendas jeweils für sie Typische.Jii Havel zeigt mit seinen Bildern nicht

nur Landschaften schlechthin, sondern erstellt seine Heimat mit allen ihren Gegen-sätzen vor: eine mit Blüten besäte Wiese,dann das Drama der Elemente über denAbgründen der Schneegruben, die aske-;tische Rauheit der Latschen und Steine, dieden Felsen sprengende Schlüsselblume,die unendliche Stille über dem Wolken-meer und immer wieder die schneebedeck-ten Gipfel dieses mächtigen uralten Gebir-ges. Er fügt Bild an Bild zu einem Mosaikzusammen, das die große Liebe zu seinemHeimatland erkennen läßt.Im Vorwort berichtet Milog Macourek über,die Geschichte des Riesengebirges undüber die reichste und einmaligste FloraEuropas, die die CSSR zu einem Natur-schutzgebiet erklärte. Im Anhcng werdenfür den Riesengebirgstouristen kurze Hin-weise gegeben. Wer dos Riesengebirgenicht oder nur flüchtig kennt, wird durchdiesen Bildband angeregt, das Land desRübezahls mit seiner landschaftlichenSchönheit entdecken zu wollen. (Preis des,Bandes: 34,50 M)Viele Bücher und Bildbände erschienenund erscheinen immer wieder über „dieschönste Stadt der Welt". Jedes einzelneerzählt über Prag auf seine Weise.Der Bildband „Prag" aus dem Artla-Ver-lag von Poche, Neubert und Srch bringt inhervorragenden Forbreproduktionen neueAnsichten der Prager Burg, des St.-Veits-Dorns und anderer bekannter Kirchen, Bau-werke und Brücken. Es werden auch bedeu-tende Werke der Malerei, Bildhauerei unddes Goldschmiedehandwerks reproduziert,so z. 8, die böhmischen Krönungsinsignienoder die Diamantenmonstranz aus demSchatz der Loretokirche. Der bekannteKunsthistoriker Emanuel Poche gibt denLesern zu den 87 Farbreproduktionendetaillierte Beschreibungen der bedeutend -sten Kunstdenkmäler und macht mit demhistorischen Geschehen der Goldenen Stadtbekannt.

Der Bildband erscheint in deutscher Sprachezum Preis von 40,50 M.Christa Krause

Rudolf Schramm, Einsiedel otos: Rumänisches Touristenamt, Schadewald

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Pannenhilfe u

Zuerst werden der Benzinhahn geschiossen unddie Frontverkleidung abgeschraubt und her-ausgenommen. Am Vergaser ist die Hohl-schraube zu lösen, die den Ringstutzen derBenzinleitung festhält (Bild 1). Dabei dürfendie beiden Dichtungsscheiben (Pfeile im Bild1) nicht verloren gehen. Sie sollten in der sel-ben Lage, wie sie montiert waren, auf dieSchraube gesteckt und beiseite gelegt werden,damit sie beim Zusammenbau wieder an diegleiche Stelle kommen. Vertauscht man sieoder setzt man sie um 180°gewendet ein, sobekommt man die Verschraubung oft nichtmehr hundertprozentig dicht. Der Einsatz neuerDichtungen nach jedem Lösen dieser Schraubeist natürlich die sicherste Garantie für abso-lute Dichtheit, doch wer hat solche Scheibenschon unterwegs.

Die Benzinleitung muß aus dem Kanal unterdem Gehäuseblock nach hinten herausgezo-gen und hochgelegt werden, sonst läßt sichder neue Keilriemen nicht auflegen. Unterdem Unterbrechergehäuse ist noch dieSchraube mit 13er Sechskantkopf (A) zu lösenund die Stützhülse (B) herauszunehmen. Auchsie stört sonst beim Auflegen des Riemens(Bild 2). An der Lichtmaschinenholterung sinddrei Schrauben nur soweit zu lockern, daß siedie Verbindungen nicht mehr festklemmen.Eine (C) befindet sich an der gekrümmtenSpannstrebe (D) neben dem Vergaser. Dieanderen beiden (E) liegen unter der Licht-maschine. Sie bilden die Drehpunkte, um diedie Lichtmaschine beim Spannen des Keilrie-mens schwenkt. Nun läßt sich die Lichtmaschfnein Richtung Motor schwenken. Wenn der Ab-stand zwischen den Riemenscheiben der Kurbelwelle und der Lichtmaschine am kleinstenist, läßt sich der Keilriemen am leichtestenauflegen.Am Gebläse ist die Verschraubung (F) desSpannbandes zu lösen (Bild 3). Wenn diebeiden Rollen (G) in den Oseri des Spann-bandes nicht festgeklemmt sitzen, nimmt mansie besser heraus, damit sie nicht herunter-fallen und auf der Straße gesucht werdenmüssen. Das Spannband wird ein wenig auf-gebogen. Die Schutzabdeckung (H) legt manebenfalls vorläufig beiseite. Am Kühlluftge-

häuse sind noch die beiden Schrauben (K)hinter dem Gebläse um einige Umdrehungenzu lockern, damit das Blechgehäuse das Ge-bläse am Umfang nicht mehr festklemmt. Nunläßt sich das Gebläse seitlich in RichtungRadkasten kippen und herausnehmen (Bild 4).Damit steht dem Auflegen des neuen Keil-riemens nichts mehr im Wege.Der neue Keilriemen - seine Maße sind9,7 mm Breite und 1000 mm Umfangslänge -wird von oben um das Unterbredierhäuseund seinen Stützarm herum eingefädelt undauf die Riemenscheibe an der Kurbelwellegelegt. Danach setzt man das Gebläse schrägauf seinen Lagerbock (Lage wie im Bild 4),legt den Keilriemen (1) auch auf dessen Rie-menscheibe (M) und kippt das Gebläse inRichtung Motor.Diese Handgriffe gelingen nur dann reibungs-

Keilriemen wechselam

Trabant

los, wenn zwei wichtige Bedingungen exakteingehalten werden. Sehen Sie sich dos ge-nau an:Erstens muß die Profilgummidichtung (N) anallen Stellen wie vorgesehen auf dem Randdes Gebläsegehäuses sitzen. SoUte sie bei derDemontage teilweise heruntergerutscht sein,so muß sie vor dem Einbau erst aufgestecktwerden, sonst bekommt man das Gebläsenicht in die richtige Lage. Die Dichtung darfauch nicht auf dem Gehäuseumfang verscho-ben sein, sondern sie muß von einem Keilrie-menfenster zum anderen reichen.Zweitens muß das Gebläse in einer ganz be-stimmten Lage am Motor angesetzt werden(Bild 5). Das Gebläsegehäuse hat am Um-

fang einen Zapfen (P), der in die Bohrung (R)im Lagerblock gehört. Nur wenn der Zapfenin der Bohrung steckt sitzt das Gebläse dichtim Kühlluftgehöuse und die Keilriemenfensterliegen an der richtigen Stelle so daß derRiemen nicht an ihren Kanten scheuert Deshalb muß beim Schrägansetzen des Gebläses

er Zapfen genau über seiner Bohrung stehen.o daß er beim Kippen in die Bohrung hin-

einrutscht. Ob das gelungen ist, prüft mandurch einen Drehversuch in Umfangsrichtung.Wird das Geblasegehause in Drehrichtung vondem Zapfen arretiert, braucht es nur nochunter das GehäusebIch gedrückt zu werden.Meistens muß dazu das Gehäuse vorn etwasangehoben werden. Manchmal ist auch eineNachhilfe mit einem Schraubenzieher nötig.Sollte dabei die Gummidichtung vom Ge-bläserand nach innen rutschen, muß das Ge-bläse wieder seitlich herausgekippt und erstdie Dichtung aufgelegt werden, sonst stehtdas Gebläse schräg.Sitzt die Gummidichtung (N) bei eingesetztemGebläse über den gesamten Umfang gleich-mäßig unter dem Rand des Kühlluftgehäuses(0), so kann das Gebläse festgespannt wer-den (Bilder 3 und 4). Das Spannband (5) istdabei im Lagerblock (T) so weit wie möglichnach außen, also weg vom Motor zu schieben,damit der Keilriemen nicht daran schleift(Bild 6). Außerdem sollte es in der gleichenLage (U) gespannt werden, die es vor demAusbau hatte. An den Xanten des Lager-blockes ist das Spannband entsprechend denGehäusekonturen verformt. Diese Biegungensollten an der gleichen Stelle wie vorher lie-gen, um das Band nicht durch Formanderungen zu schwachenJetzt kann die Schutzabdeckung (H im Bild 3)aufgelegt und das Spannband mit der Spann-schraube (F) ein wenig angezogen werden.Vor dem endgültigen iestziehen ist noch dar-Kühlluftgehäuse vorn herunterzudrücken, St

daß es sich an der Gummidichtung anlegt.Das Werk benutzt dazu eine besondere Spann-vorrichtung. Man kann aber auch bei sanftangezogenem Spannband das Blechgehausemit einigen Schlägen auf die Spann-Nase (Vim Bild 6) in die gewünschte Lage bringen.

Ist das Gebläse festgespannt, werden noch diebeiden Schrauben am Kühlluftgehäuse (K imBild 3) angezogen, die das Blech vollends amGebkiseumfang anlegen.Der Keilriemen wird nun auf die Riemen-scheibe der Lichtmaschine aufgelegt Die Licht-maschine wird noch vorn also vom Motor weggeschwenkt um den Riemen zu spannen Erdarf sich im gespannten Zustand nicht mehrals 10 bis 15mm eindrucken lassen In dieserStellung sind die drei Schrauben (C und E imBild 2) der Lichtmaschinenbefestigung gutfestzuziehen Dann wäre noch die Hülse (B)am Stützarm des Unterbrechergehauses ein-zusetzen und die Schraube (A) anzuziehenZum Schluß wird die Benzinleitung von hintenin den 1Kanal unter dem Lagerbock des Ge-bläses eingefädelt und am Vergaser ange-schraubt.

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2 3

1 Die Dichtungen an der Verschraubung derBenzinleitung sollen wieder in gleicher Lagemontiert werden. Das Spannband wird aufgeschraubt 9 und2 Die Schraube (A) und die Stützhülse (B) ufgebogen. Die Schrauben am Kühlluft-sind herauszunehmen. Die Lichtmaschinen- ..j. gehäuse K) werden um drei bis vier Umdre-schrauben werden nur gelockert. ungen gelockert.

e tj S \ L4

54 Das Gebläse läßt sich seitlich aus dem Das Spannband (S) muß an der Außen-Kühlluftgehäuse auskippen. Dann ist seine ante des Lagerbockes (T) sitzen, damit derRiemenscheibe zugänglich. eilriemen (L) nicht daran schleifen kann.

5 Am Gebläse befindet sich unten ein Zapfen,der in die Bohrung im Lagerblock einzu-setzen ist.

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b:JAHRE,

1 Die erste Titelgestaltung: Ab 1955 viel Foto und dergroße Schrift kleines Bild, zwei- ame in der Marke.farbig.

rz,IIIi,i1i1Jff /i,iI L DEUTSI HE

Korrespondentenzirkelgebildet

Die ATG Dresden hat in einem

innerbetrieblichen Wettbewerb imBezirksmaßstab neben der Wer-bung für die Zeitschrift ‚DerDeutsche Straßenverkehr' alseinen weiteren wichtigen Punktdie Bildung von Korrespondentenzirkeln für diese Zeitschrift auf-genommen.Heft 4/1953Heute sind Tausende Leser,Kraftfahrerkollektive, Ver-kehrssicherheitsaktive und an-dere unsere ständigen „Kor-respondenten

Winterdienstverordnung

Im Gesetzblatt 117/53, Seite 1096ist die Verordnung über Maßnah-men zur Abwehr von Schnee- undEisgefahren auf den Straßen derDeutschen Demokratischen Repu-blik veröffentlicht. Diese Verord-nung besagt unter anderem, daßfür den Streu- und Räumdienstgeeignete Fahrzeuge, Pferdefuhr-werke und Schaufelkolonnen dervolkseigenen und privaten Wirt-schaft sowie der MTS vertraglichgebunden werden könnenHeft 6/1953Ein Winterdienst mit Schaufel -kolonnen und Pferdefuhrwer-ken ist heute nicht mehr denk-bar. Auch hier hat die moto-risierte Technik Einzug gehal-ten (siehe zum Beispiel denBeitrag „Oberhofer Schnee-männer im Heft 11 77 .

IA für Berlin

In der Zeit vom 19. Novemberil953bis zum 31. Januar 1954 werden

auch in Berlin sämtliche Kraftfahr-zeuge neu registriert und mitneuen Kennzeichen versehen. AlsAnfangsbuchstabe erhält Berlinden Buchstaben 1, hinzu kommtjeweils ein zweiter Buchstabe, wieA. E usw. Die Kraftfahrer in Ber-lin wie auch in der Republik wer-den also b6ld u. a. das altbe-kannte Berliner Kennzeichen lAsehen.Heft 6/1953Die zunehmende Motorisierungin der Republik führte unteranderem dazu, daß die Buch-staben-ZahLen-Kombinationen

mit zwei Buchstaben und vierZiffern nicht mehr ausreichen.Deshalb gibt es seit Ende 1974auch die Kombinationen vondrei Buchstaben und drei Zif-

fern.

Neuer Scheibenwischervon IKA

Einen neuartigen Scheibenwischerfür Kraftfahrzeuge, bei dem sichnach Betätigung des Ausschaltersder Wischerorm stets bis zurEndstellung des Wischbereichs be-wegt, haben die Werktätigen desFertigungszweiges IKA entwickelt.Wenn bei außergewöhnlich hoherBelastung, wie zum Beispiel bei

eingeschneitem Wagen, derWischer in Gong kommt, jedochvor Erreichen der Endstellungstehenbleibt, tritt ein eingebauterrhermoschutzschalter in Funktion,um das Durchbrennen des Elektro-motors zu vermeiden. Der neueIKA-Scheibenwischermotor, dersowohl als Pendel- wie als Um-laufwischer im Handel erhältlichist, hat die gleichen Ausmaße wiedie bisherigen Typen.Heft 1/1954Nicht nur diese technische Neu-heit ist heute Standard, son-dern beispielsweise auch dieScheibenwaschanlage, ohne dieim dichten Kolonnenverkehrbei nasser, schmutziger Fahr-bahn kaum noch gefahren wer-den kann.

Bezirks-Verkehrssicherheitsaktiv

Im Bezirk Karl-Marx-Stadt wurdeein Bezirks-Verkehrssicherheits-aktiv gegründet. Das Aktiv hat sichzur vordringlichsten Aufgabe ge-stellt, einheitliche Richtlinien füralle volkseigenen Verkehrsbetriebeund Verkehrssicherheitsaktivs aus-zuarbeiten. Das Aktiv setzt sichaus erfahrenen Kraftfahrern,Schaffnerinnen und Funktionärender Betriebe und des Staatsappa-rates zusammen.Heft 1/1960Heute gibt es in der DDRknapp 16 000 Verkehrssicher-heitsaktivs mit weit über100 000 Mitgliedern.

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u.vcuai'T e ug VUUH• UNO W*UCISAP1

DROf , lSCHE 1/1977

Straßenverkehr

ULI

m z-968Mauf derAvtoprom'71

1

7 Die neue TitelgestaltungWegfall der Marke und Geburteiner markanten Titelzeileab 1977.

5 Große Ankündigungen vongroßen Beiträgen auf dem TitAnfang der 70er Jahre.

6 Eine Extra.Titel-GestaItun'zum 20jährigen Jubiläum(

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ersten Versuche mit vierob 1960. Seitdem gab

eAugenschmäuse, aberanchen Reinfall.

Täglich 350 koda-Wagen Höflichkeit ist ihre Zier

5 wurde unsere Markechwungvoller, wie die Zeit-t..,

In der CSSR werden gegenwärtigumfangreiche Vorbereitungen fürdie weitere Verbesserung des Ver-

kehrswesens in den kommendensieben Jahren getroffen. In derAutometropole Miada Boleslovwird beispielsweise neben demalten Werk eine neue Fabrikhalleentstehen, so daß die gegenwär-tige Tagesproduktion von 145Skoda-Personenwagen auf 350 imJahre 1965 erhöht werden kann.Heft 2/1960Im Herbst dieses Jahres wirdder 250 000. in die DDR im-portierte Skoda erwartet.

300 000 MZ-MotorräderDas 300000. MZ-Motorrad ist jetztvon den Zschopauer Montage-bändern gerollt. Der MZ-Exportkonnte auf nahezu 50 Länderausgedehnt werden. Die Export-quote hat sich gegenüber 1951verfü nfzerrnfacht.Heft 3/19601978 ist das Zschopauer Motor-radwerk auf dem Wege zurzweimillionsten MZ. Die Ma-schinen wurden inzwischen in75 Länder exportiert.

Größter Verkehrsbauder DDR

Der Bau eines etwa einen Kilo-

meter langen Brückenzuges imSüdwesten der Elbestadt Dresdenist im September in Angriff genom-men worden. Mit seiner Fertig-stellung im Jahre 1964 werdentäglich 20000 Fahrzeuge die14 Meter breite Fahrbahn passie-ren können, ohne daß Verkehrs-stockungen, wie sie in der Dresd-ner Innenstadt immer wieder vor-

kommen, auftreten werden.Heft 12/1960Heute hat sich die Erkenntnisdurchgesetzt, daß solche Ver-kehrsbauten den Verkehr zwarsicherer und teilweise auch flüs-siger machen. Niemand w ürdeaber mehr behaupten Ver-kehrsstockungen könnten damitvermieden werden...

An der Colauer „Minol-Quelle'

wird der Kraftfahrer außerordent-

lich gut bed ient. Im Höflichkeits-

wettbewerb aller Tankstellen inder DDR konnte das Tankstellen-kollektiv bereits zweimal den

zweiten Platz belegen.Heft 3/1965

Seit einigen Jahren gibt esnicht nur den „Saft für denMotor in Selbstbedienung, mit-unter auch die Höflichkeit.

Beleuchtung von unten

Glaspflastersteine, die von untenbeleuchtet werden können, wurden

jetzt in der französischen StadtPerreux ausprobiert, Die Glas-steine bilden eine auffällige Kenn.zeichnung von Fußgängerüber-wegen. Je nachdem, ob sie rotoder grün aufleuchten, ist für denFahrzeugverkehr die Durchfahrtgesperrt oder frei.Heft 4/1965

Fahrbahnmarkierungen, wenn-gleich auch nicht in dieser auf-wendigen Art gehören heutein allen Ländern zum festen Be-standteil der Mittel, mit denender Straßenrerkehr geregelt wird.

WAS 2103 mit 75 PS

Die Perspektiven des Automobil-baus der UdSSR erläuterte dersowjetische AutomobilbauministerAlexander Tarassow in der Mos-kauer Zeitung „Krasnajo swesdaDanach wird, entsprechend dervom XXIV. Parteitag der KPdSUbeschlossenen Direktive über denneunten Fünfjahrplan, der gewal-

tige Komplex des Lkw-Werkes ai

der Kama die Produktion von

Lastwagen aufnehmen. Das

Wolga-Automobilwerk in Togliattierreicht bis dahin nicht nur seinegeplante Kapazität von 660 000Pkw pro Jahr, in ihm wird außerdem Typ WAS 2101 Shiguli dieProduktion der Typen 2102 und21 3 aufgenommen. Beim Typ2102 handelt es sich um die Korn-bivarionte des Shiguli, währendder Typ 2103 ein neues Modellmit einer Motorleistung von 70 bis75 PS darstellt.Heft 5/1971

Zahlen über den sowjetischenPkw-Bau veröffentlichten wir

erst im Heft 178. Die Paletteder Lada-Baureihe ist um den2106 erweitert worden, der seitdiesem Jahr auch in der DDRverkauft wird.

Autobahnneubaubis Leisnig

Der 18 Kilometer lange Autobahn-abschnitt von Grimmo bis Leisnigkonnte Ende April durch den Stell-vertreter des Ministers für Ver-kehrswesen. Horst Schlimper, demVerkehr übergeben werden. Nach-dem der erste Abschnitt der im

Bau befindlichen Strecke (Leipzig-Grimma) mit einer Länge von

22 Kilometern am 6. Oktober 1970

in Betrieb genommen wurde, ste-hen nunmehr 40 Kilometer de rAutobahn Leipzig—Dresden zurVerfügung. Bauschwerpunkt desneuen Teilabschnittes mit denAnschlußstellen Mutzschen (F 176)und Leisnig (LtG 37) war die

342 Meter lange und 30 Meterhohe Muldenbrücke zwischenGrimma und Nerchou.Heft 6/1971

Die Autobahn Leipzig—Dresdenist längst fertiggestellt. DerSchlager des Jahre 1978 wirddie Übergabe des letzten Teil-stückes der Autobahn Berlin—Rostock sein.

und im Fernsehen?

Der Deutsche Fernsehfunk sendetam Dienstag, 3. August (1. Pro-gramm. 19 Uhr), das „Verkehrs-magazin" mit Prof. Dr. Becker.Es beschäftigt sich an Hand vonBeispielen aus Potsdam, Rostockund Cottbus mit der Verbesserungdes Berufsverkehrs. Die „Fahr-pause" bringt am Sonnabend,7. August, um 19 Uhr im II. Pro-gramm (Wiederholung: Sonn-

abend, 14. August. etwa 12.30 Uhr)das Thema... Erhöhung der Ver-kehrssicherheit von Fußgängern"mit Obermedizinalrat Dr. Schuster.Heft 7/1971

Das Fernsehen der DDR strahltdas „Verkehrsmagazin jetztvierzehntägig am Montagabendaus. Viele Sendungen, so auchdie neueste Reihe zur Pannen-hrlfe, entstehen in enger Zu-sammenarbeit zwischen derRedaktion des Verkehrsmaga -zins und unserer Redaktion.

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Die richtige Kraftfahrerkost

Essen und Trinken hält Leib und

Seele zusammen,sagt der Volksmund.Darüber, was, wann undwieviel Kraftfahrer essen undtrinken sollten, unterhielt sichunser MitarbeiterHerbert Schodewald mitProfessor Dr. Hans-Albrecht Ketz,Bereichsleiter im Zentral-institut für Ernährung derAkademie der Wissenschaftender DDR Potsdam-Rehbrücke.

Unterscheidet sich die Kraftfahrerkost von derKost für andere Berufsgruppen?Selbstverständlich unterscheidet sich die Ernährung eines Kraftfahrers von der Ernährungeines Berufstätigen in einem Büro oder einemBetrieb. Insofern hat also die Kraftfahrer-rnährung ihre Besonderheiten.

Welches sind die speziellen Unterschiede?Die grundlegenden Unterschiede sind die, daßbei Kraftahrern je nach ihrer Tätigkeit eineunterschiedlich schwere körperliche Belastungauftritt. Diese ist letztlich erst einmal entschei-

dend für die Menge und die Qualität der täg-ichen Kost. Im Durchschnitt wird ein Kraft-ahrer, solange er nur fährt, also keine Be-

und Entladungsarbeiten ausführt, in die Kate-gorie der leicht arbeitenden Personen mitiner erhöhten psychischen Belastung einge-

ordnet. Das heißt, sein Energieverbrauch istnicht höher als der all derjenigen, die eineitzende und oder geistige Tätigkeit verrichten.

Beim Kraftfahrer kommt aber eine höherepsychische Belastung hinzu, weil er ja einehohe Aufmerksamkeit auf den Verkehr und aufsein Fahrzeug richten muß. Deshalb sollteeine Ernährung energiearm, aber eiweiß-, vit-

amin-, mineralstoff- und abwechslungsreichsowie auch sehr schmackhaft sein. Das wären

die allgemeinen Grundsätze, die man einerKraftfahrerernährung zu Grunde legen muß.

Wann sollte ein Kraftfahrer etwas essen?Da gibt es bestimmte Grundregeln für die Zeitvor, während und nach der Fahrt. Vor derFahrt sollte der Kraftfahrer ein ausgiebigesund schmackhaftes Frühstück einnehmen. Dasst für den Kraftfahrer der beste Start in denTag, weil er dann eine ausreichende Mengean Energie und an Nährstoffen zu sich ge-nommen hat. Zu solch einem Frühstück kön-nen z. B. zwei Brötchen mit Butter, Honig oderMarmelade, etwas Käse, ein Glas Milch oderzwei Tassen Kaffee gehören. Der Energiewertdieses Frühstücks hätte etwa 3100 kJ (750 kcal).Damit hat der Kraftfahrer eine ausreichendeGrundlage für den Antritt der Fahrt.

Welche Regeln gelten für die Ernährung wäh-rend der Fahrt?Wichtig ist, und diese Grundregel kennt jederKraftfahrer, daß nach zwei bis drei StundenFahrt eine Pause eingelegt wird. Der Fahrersollte aussteigen und sich - tiefatmend - be-wegen, denn durch das Sitzen am Steuer wer-den Atmung und Körperhaltung beeinträchtigt.Dann sollte er ein ganz leichtes zweites Früh-stück zu sich nehmen, zum Beispiel eine TüteFruchtmilch, ein belegtes Brot, einen Apfeloder anderes Obst.

Für die weitere Fahrt gilt wiederum, daß nachzwei bis drei Stunden eine Mittagspause ein-zulegen ist. In jedem Fall ist ein fettreiches,schweres Essen - vielleicht ein besonders dik-kes Eisbein oder ein großes Schnitzel mit Spie-gelei - zu meiden. Der Kraftfahrer entschei-

det sich besser für ein leichtes Essen wie Rühr-ei mit Bratkartoffeln oder ein Hocksteak mitKartoffelbrei, dazu etwas Obstsaft oder einanderes alkoholfreies Erfrischungsgetränk. Eskann aber auch Geflügel verzehrt werden,denn Hühnerfleisch ist leicht bekömmlich undbelastet den Magen nicht so sehr.

Weckt Kaffee wirklich die Lebensgeister, oderwürden Sie anderen Getränken den Vorzuggeben?Kaffee und Kaffeeverträglichkeit sind eineganz persönliche Angelegenheit. Es gibt Kraft-fahrer, die auf eine gute Tasse Kaffee positivreagieren, in dem der Kaffee sie anregt, zu-mindest für eine begrenzte Zeit. Und es gibtKraftfahrer, die können zwei Kännchen trin-ken und sind hinterher noch genauso müde.Der Kaffee ist ein individuell verträgliches Ge-

nußmittel. Generell ist zu empfehlen, daß nacheinem leichten Mittagessen ein anregendesGetränk genommen werden sollte. Also eineTasse Kaffee, ein Glas Cola oder etwas Tee,ganz der Geschmacksrichtung des einzelnenentsprechend.Noch der Mittagsmahlzeit tritt ein gewissesRuhebedürfnis ein, das natürlich auch Er-müdungserscheinungen mit sich bringt. Inso-fern kann ein anregendes Getränk nach demMittagessen nicht schaden. Allerdings dürfendaran keine zu großen Erwartungen geknüpftwerden. Die anregende Wirkung hält höch-stens die ersten ein bis zwei Stunden nachder Mittagspause an.Ein reichliches Mittagessen mit Vorsuppe,einem dicken Eisbein und einem Eisbecher mitSchlagsahne ruft echte Ermüdungserscheinun-gen hervor. Das ist erklärlich, weil diesehohe Belastung von Magen und Darmkonolzu einer starken Durchblutung dieser Organeführt. Das Blut wird dazu aus dem Kopf undanderen Organen abgezogen. Bei solchen Er-müdungserscheinungen hilft auch kein Kaffeemehr.

Kann also ein voller Bauch zur Minderung derFohrtüchtigkejt führen?Aber ganz bestimmt. Man hat ein Völlegefühl,ist abgelenkt, und das Konzentrationsvermögenist gemindert. Diese Ermüdungserscheinungensind echte Faktoren, die die Fohrtüditigkeltbeeinträchtigen. Das bedeutet letztlich Gefahrfür den Kraftfahrer selbst und für olle anderenVerkehrsteilnehmer.

Wie sollte die Kost am Nachmittag aussehen?

Auch für den Nachmittag gilt daß nochmalseine kurze Pause einzulegen ist. In dieser Zeitkann etwas Milch oder Kaffee getrunken undetwas Obst gegessen werden.Wir wollen bei der gesunden Ernährung der

raftfahrer niemals irgendwelche strengenVorschriften machen. Wir sagen den Kraft-fahrern: eine gesunde Ernährung ist eine Er-nährung, die sehr gut schmeckt die den per-sönlichen Bedürfnissen entspricht und die diedargelegten Grundregeln berücksichtigt.Am Ende der Fahrt wäre ein in Ruhe ein-genommenes Abendbrot zu empfehlen Es ist

auch gegen ein Glas Bier noch Abschluß derFahrt nichts zu sagen Ich brauche wohl nichtzu erlautern daß ein reichlicher Alkoholgenußnach der Fahrt am Abend die große Gefahrdes Restalkohols für den nächsten Tag in sichbirgt Ein Getränk mit leichtem Alkoholgehaltbringt durchaus eine Entspannung vom TageDas wäre ein Beispiel für den Tagesablaufmit gesunder Kraftfahrer-Ernährung. Es könntesowohl für Pkw als auch für Lkw-Fahrer, diesich auf großer Tour befinden, gelten.

Wie schätzen Sie die Angebote in unserenRaststätten in dieser Beziehung ein?Ich will ganz offen und kritisch sagen: Ich holtedas derzeitige Angebot noch nicht für aus-reichend. Es werden zu wenig leichtbekömm-liche und wirklich schmackhafte Gerichte an-geboten.

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Im allgemeinen findet man in unseren Rast-stätten ein Standardangebot. Es gibt jedocheine Reihe von Raststätten, die sich großeMühe bei der Kraftfahrerbewirtung geben. Sieführen oft ein oder zwei leichtbekömmlicheGerichte. Doch unsere Raststätten sollten wirk-lich speziell für Fernfahrer, die dort regel-mäßig auf ihren großen Touren einkehren, einsehr schmackhaftes und leichtbekömmlichesAngebot in mehreren Varianten bereithalten.Dem Kraftfahrer, der eine große Strecke drei-bis viermal in der Woche fährt und immer die-selben Raststätten benutzt, kann es passieren,daß er immer nur Spiegelei und Bratkartoffeln

- als einzig leichtes Essen - wählen kann. An-sonsten stehen nur Schnitzel, Kotelett und Eis-bein auf der Karte. Es wäre wünschenswert,leichte Speisen in großem Umfang auf dieSpeisekarte zu setzen.

Reicht dagegen das Getränkeangebot aus?

Auch das Getränkeangebot ist saisonbedingtnicht immer ausreichend. Allerdings hat es sichin den letzten Jahren sehr gebessert. Ich kenneeinige Raststätten, in denen man nicht nurFruchtsoftgetränke, sondern sogar verschie-dene Arten von Milchgetränken bekommt. Lei-der bieten aber noch nicht alle RaststättenFruchtmilchgetränke sowie Milchgetränke ver-schiedener Geschmacksrichtungen an. Mit-unter gibt es in Raststätten noch nicht einmalüberhaupt Milch.Die großen Molkereien in allen Bezirken un-serer Republik stellen ein ausreichendes An-gebot an verschiedenartigen Milchgetränkenher. Er ist doch nur Initiative des Raststätten-leiters nötig, um einen entsprechenden Vertragabzuschließen, damit ein abwechslungsreichesMilchgetränkeangebot zur Verfügung steht.

Welche gesundheitlichen Schäden könnendurch falsche Ernährung bei Kraftfahrern ent-stehen?Wir können ganz generell sagen, daß sichÜbergewicht und sich daraus ergebende

Folgeerscheinungen - besonders Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen - bei Kraftfahrern durchfalsche Ernährung einstellen können, ebenweil sie ihre Ernöhrungsweise nicht ihrer spe-

Wie groß ist der tägliche Energie-bedarf des Kraftfahrers?

Pkw-Fahrer i kcol)

Frauen18 bis 35 Jahre 0 2400)35 bis 55 Jahre 2200)

Männer18 bis 35 Jahre 1 2700)35 bis 55 Jahre 0 2400)

Lkw-Fahrer mit Be- und Entladearbeiten

18 bis 35 Jahre 2 3000)35 bis 55 Jahre 1 2700)

zieHen Belastung anpassen. Wir sehen dochin den Raststätten oft Kraftfahrer, die rechtkräftig essen, aber schon übergewichtig sind.Jeder weiß, daß Clbergewichtigkeit ein Faktorder Leistungsbeeinträchtigung ist. Ein normal-gewichtiger, gesunder Kraftfahrer wird immerleistungs- und reaktionsfähiger sein als einübergewichtiger.

Wie schützen sich Kraftfahrer am zweckmäßig-sten vor dem Ubergewicht?Da gelten zwei Grundregeln. Erstens: gesunde,abwechslungsreiche, energiearme Ernährung.Es ist nämlich gar nicht 50 viel Nahrungs-energie, die der Kraftfahrer am Tag braucht.wie die meisten annehmen. Zweite Grund-regel: ausreichende Bewegung. In jeder Fahr-pause und vor allem in der Freizeit solltensich Kraftfahrer körperlich ausarbeiten. Das istfür sie äußerst wichtig.

Welche aktive Erholung während der Freizeitschlagen Sie speziell dem Kraftfahrer vor?Ich würde jedem Kraftfahrer empfehlen, einenAusgleichsport zu wählen, ganz gleich in wel-cher Altersgruppe er sich befindet. Ich selbstfahre jeden Tag große Strecken mit dem Pkw,weil ich weit weg von meiner Arbeitsstellewohne. Im Sommer gehe ich darum regelmäßigSchwimmen. Der Schwimmsport ist für jedenKraftfahrer ein außerordentlich günstiger Aus-

glichsport, weil beim Schwimmen besondersdie Rückenmuskulatur, die Oberarmmuskulaturund die Beinmuskulatur in gleichmäßigerWeise beansprucht werden. Und jeder HoI-tungsfehler, der ja beim Kraftfahrer sehr leichtentstehen kann, wird durchs Schwimmen sehrgut ausgeglichen. Außerdem wird man beimSchwimmen gezwungen, tief aus- und einzu-atmen, und das Ist wichtig, damit der Körperausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dennein Kraftfahrer sitzt ja etwas eingeenget undhat so eine beeinträchtigte Atmung und damiteine verminderte Sauerstoffversorgung des Köt-pers. Dos kann man mit Sport ausgleichen.Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten.Manch einer hat einen Garten. Wenn er sichdort richtig ausarbeitet durch jede Art vonGartenarbeit, dann ist das genauso gesund.Man sollte jedem Kraftfahrer empfehlen, anden Wochenenden das Fahrrad zu benutzenund eine Radtour zu unternehmen. Damit tuter seinem Körper sehr viel Gutes und kanndem Übergewicht entgegenwirken.

Wie macht man richtige EßgewohnheitenKraftfahrern schmackhaft?Ich würde vorschlagen, daß auch in der Fahr-schule bzw. in den Verkehrsteilnehmerschulun-gen in geeigneter Weise wichtige Grundkennt-nisse über die kraftfahrergerechte Ernährungvermittelt werden. Es ist doch sehr wichtig, daßsich ein Kraftfahrer leicht, bekömmlich und ge-sund ernährt. Außerdem sollte in den Rast-stätten die Speisekarten mit entsprechenden

Hinweisen und Bemerkungen versehen sein.Wenn dann noch die Speisen, einschließlichVor- und Nachspeise, schmackhaft zubereitetwerden, wird der Kraftfahrer das Angebot auchannehmen.

Sollten auch Mitfahrer Kraftfahrerkost essen?

Eigentlich gilt das, was für den Kraftfahrer gilt,in gleicher Weise für die Mitfahrer, die längereZeit unterwegs sind. Ich hielte es für gesünder,günstiger und auch kameradschaftlicher, wennsich Beifahrer der Kraftfahrerernährung anpas-sen würden, auch bezüglich der Getränke.Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden,wenn sich der Beifahrer ein anderes Gerichtoder Getränk bestellt als der Kraftfahrer.

Häufig leiden Mitfahrer unter Ubelkeit. Wiekann man dem vorbeugen?

Es ist eine alte Erfahrung: Wenn Personenlängere Autofahrten nicht vertragen, kann eineabwechslungsreiche, leichtbekömmliche Mahl-zeit vor der Fahrt vorbeugend wirken. Die Verdauungsorgane und der Stoffwechsel erhaltenja eine gewisse Anregung durch die Mahlzeit.Die übliche, etwas empfindliche Reaktion wirdzunächst zurückgedrängt. Bei längeren Fahrtenist in jedem Falle zu empfehlen, dann doch abund zu eine Pause zu machen, auszusteigenund tief Luft zu holen. Handelt es sich n i c h tum eine st a rk e Oberempfindlichkeit, läßtsich durch leichtbekömmliche Zwischenmohl-zeiten in den Pausen (ein Apfel, ein bißchenFruchtmilch) oft mehr erreichen als durch einMedikament.

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1 L ~1 54 iT 3LJJel 11

Verbesserte Ver stellm öglichkeiten am Dob lina-Sicherhe itsgurt

Ein Gebiet der menschlichen Existenz, auf demes recht schöpferisch zugeht, ist die Welt derAusreden. Man kann gar nicht alle Lebens-bereiche benennen, in denen die Ausredenblühen wie die schönsten Pfingstrosen undich vermehren wie der Löwenzahn auf der

Wiese. Ob einer zu spät auf die Arbeit kommt,eine Hausaufgaben vergessen hat, zu schnell

gefahren ist, falsch geparkt hat oder mit zuwenig Luft in den Reifen fährt; fast immerwird er nach einer Ausrede für sein Fehlver-halten suchen.

Es ist nun schon bald wieder ein Generations -

alter her, daß es für Benutzer von Pkw denSicherheitsgurt gibt. Und ebenso lang ist dieGeschichte von Ausreden zum Nichtanlegender Gurte. War die ablehnende Haltung demGurt gegenüber anfangs zu verstehen, weilUnbekanntes immer erst einmal mit einer ge-wissen Skepsis aufgenommen wird (auch dasAuto insgesamt hafte anfangs mehr Gegnerals Anhänger), so wurden die Gründe für dasNichtanlegen immer fadenscheiniger, wurdenmehr und mehr zur Ausrede.Vom Gefühl des Beengtseins war die Rede,von der Verschmutzungsgefahr für die Klei-dung und von einigen Unfällen, bei denenGurte nicht nur nichts genützt hatten, sondernnachgewiesenermaßen negative Wirkungengehabt haben.Nun, die meisten Menschen sind damit fertiggeworden, von der fast unendlichen Weite, dieehemals ein Pferderücken bot, in die prinzi-pielle Enge eines heutigen Pkw umzusteigen,die Verschmutzungsgefahr wurde alsbald weit-gehend behoben (obwohl sie beim Benutzeneines Autos immer generell besteht ), undheute gibt es gesicherte Erkenntnisse, daß inden weitaus meisten Unfällen der Gurt einepositive Rolle spielt. Die Kraftfahrer beginnenzu begreifen, daß man sich nicht an einemProzent Versager orientieren sollte, sondernbesser an 99 Prozent Erfolgen.

Es blieb als Hauptargument gegen das Gurt-anlegen die relativ schlechte Verstellmöglich-keit der Doblina-Gurte. Daß wir als schrei-bende Kraftfahrer um diese Unzulänglichkeitwissen, möge aus dem Hinweis hervorgehen,daß unser Dienstwagen von drei unterschied-lich proportionierten Selbstfahrern bewegt wirdund daß mancher von uns schon in die Lagegekommen ist, an einem Tage drei verschie-dene Autos zu fahren. Trotz aller Flüche, diees da gegeben hat, bleiben wir dabei, daßauch die schlechte Verstellmöglichkeit letztend-

lich nur eine Ausrede ist und kein stichhalti-ges Argument.Es ist erstens überhaupt nicht wahr, daß dieMehrzahl der Privat-Pkw von mehreren Kraft-

Beim neuen Gurt werden die Länge desBecken. und Schulterteils getrennt eingestellt.Wird hier mit der rechten Hand gezogen,verkürzt sich das Beckenteil. Mit der linkenHand kann die Schultergurtlönge verstelltwerden.

Links der bisherige Doblina-Gurt mit der

Verstellmöglichkeit am Ende des längerenBeckenteils (links oben), rechts der neue Gurtmit dem Verstellbereich oberhalb des Schlos-ses im kürzeren Schulterteil (Bild oben).

fahrern (auch nicht von Mann und Frau) ge-lenkt werden. Trotzdem „argumentieren" dieAlleinfahrer mit der Versteilmöglichkeit. Ja, ja,wir wissen schon, einmal mit Mantel, einmalohne. Aber welcher dieser Gurte ist dennwenigstens auf eine Variante eingestellt undwird dann auch getragen? Auch die vornsit-zenden Mitfahrer wechseln so häufig nicht.Aber auch der Beifahrergurt ist in den wenig-sten Fällen auf den Hauptmitfahrer eingestelltund wird von ihm nicht getragen.

Den „Beweis für die Unholtbarkeit diesesArguments haben die letzten Monate gezeigt.Es wurde von den Nichtgurtanlegern oft argu-mentiert: „Ja, wenn wir einen Rollgurt hätten,dann .....Nun fahren schon viele mit Rollgur-ten, mit denen einige Importfahrzeuge ausge-rüstet sind. Manche haben sich ihre Pkw auchmit Rollgurten nachgerüstet. Wer aber nunglaubt, daß unter diesen Rollgurt-Fahrern dieAnlegequote wesentlich gestiegen sei, der irrt.Vielleicht warten diese Leute nun, bis auch nochkleine Männlein mitgeliefert werden, die ihnendie Gurte anlegen...

Keine Männlein, aber einen neuen Verstell-mechanismus gibt es seit Februar 1978 ausDöbeln, wo die DDR-Gurte hergestellt werden.Der Vorteil des neuen Gurtes besteht darin,daß er nicht mehr am unteren Befestigungs-punkt zwischen Sitz und Türholm verstellt wer-den muß, sondern in der Nähe des Schlosses,also direkt vor dem Körper. In diesem Bereichwird der Gurt direkt hinter dem Schloß drei-fach geführt. Durch Ziehen und Nachschieben(das muß man selbst probieren, das ist schwerzu beschreiben, siehe auch Bild 2) kann er ver-kürzt oder verlängert werden.

Das ist natürlich noch nicht die Lösung. Siekann aber als ein Fortschritt angesehen werden. Sie wird von all denen begrüßt werden,die von der Nützlichkeit des Gurtes und derNotwendigkeit des Tragens überzeugt sind.Sie wird es ihnen erleichtern, nach ihrer Ober-zeugung zu handeln.

Für die anderen bleibt die Unvollkommenheitnatürlich ein „Argument" gegen das Anlegen.Diese Kraft- und Mitfahrer sollten jedoch be-denken, daß Gurte nicht zur Freude der Poli-zei, des Gurt- oder Autoherstellers angelegtwerden, sondern zur eigenen Sicherheit. Unddie ist allemal gegeben, auch ohne Auto-matik. . Zw.

PS. Wenn jemand seine Wohnung verläßt, wirder diese sicher verschließen, auch wenn dieWohnungstür nur ein einfaches und schwergängiges Schloß hat. Wir kennen niemand, der

aus Verärgerung darüber, daß seine Tür nochnicht automatisch gesichert ist bwohl es soetwas auf der Welt schon gibt uf das Ver-schließen verzichtet.

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Sch uldprüfung

Im Heft 3 78 unserer Zeitschrift wurden bereitsim Zusammenhang mit dem Beschluß des Prä-sidiums des Obersten Gerichts der DDR einigeFragen der gerichtlichen Tätigkeit in Verkehrs-strafsachen vom 15. März 1978 erläutert. Esging darum, welche hohen Anforderungen zurGewährleistung von Ordnung, Sicherheit undFlüssigkeit im Straßenverkehr notwendig sind.Welche teilweise komplizierten Fragen bei derdifferenzierten Bekämpfung von Verkehrs-delikten, insbesondere ihrer rechtzeitigen Ver-hinderung, auftreten, soll an einem Strafverfahren deutlich gemacht werden. Dabei stan-den die Schuldprüfung, die Mitverursachungdes Unfallgeschehens durch den Geschädigtenund die sich daraus ergebenden notwendigenMaßnahmen der strafrechtlichen Verantwort-lichkeit im Mittelpunkt.

Nachts gegen 1 Uhr erhielt der Taxifahrer M.

den Auftrag, mit seinem Pkw Wartburg einigePersonen zu befördern. Er befuhr dabei einevon leichtem Regen nasse und rutschige Straßemit einer Geschwindigkeit von etwa 50 km h.Um einen ebenso schnell fahrenden Pkw Tra-bant zu überholen, erhöhte er unzulässig seineeigene Geschwindigkeit. Dabei konzentrierteer sich zwar voll auf den eigentlichen Oberhol-vorgang, aber er berücksichtigte ansonstenweder die Witterungsverhältnisse noch das Ge-schehen am Rande der Fahrbahn. Er sah nicht,was die im Taxi sitzenden Fahrgäste und auchder später als Zeuge vernommene Trabant-Fahrer wahrnahmen: Links auf dem Gehwegstand eine Personengruppe, darunter ein ziem-lich angetrunkener Fußgänger. Trotz der War-

nungen der anderen Fußgänger begab sichder Angetrunkene auf die Fahrbahn, umdiese zu überqueren. Zu diesem Zeitpunkthatte sich der Taxifahrer M. bereits wiedereingeordnet, als er den Fußgänger W. vorsich erblickte. Es war für beide zu spät, umdem Unglück auszuweichen. Das Fahrzeug er-faßte den Fußgänger. Wie sich späterherausstellte, rlitt r inen chädel -bosisbruch, der wenig später zum Tode führte.In der Anklage wurde M. die Herbeiführungeines schweren Verkehrsunfalles gemäß § 196Absatz 1 und 2 des Strafgesetzbuches zurLast gelegt, weil er durch fahrlässige Ver-letzung der ihm obliegenden Pflichten denTod eines Menschen verschuldet hat.Bei der Prüfung der Schuld mußte das Ge-richt zunächst von den allgemeinen Pflichtendes Fahrzeugführers ausgehen; es hatte aberauch die konkreten Fähigkeiten und Erfah-rungen des Angeklagten zu berücksichtigen.Bei M. handelt es sich um einen Kraftfahrer,der seit etwa 15 Jahren im Besitz der Fahr-erlaubnis ist, bei der Taxigenossenschaft guteArbeitsleistungen vollbringt und besonders aufdem Gebiet der Fahrzeugpflege vom Kollektivgelobt wird. Für ihn wie für seine Arbeits-kollegen ist es unverständlich und kaum er-klärbar, daß er Pflichten verletzt haben sollte.Vielmehr, so wandte man ein, sei es das Verhalten des angetrunkenen Fußgängers, das

ursächlich für den Unfall wäre.Betrachten wir diese Probleme einmal etwaseingehender. Die erste Frage ist die nach der

Vorschrift des § 12 Absatz 1 StVO. Danach hatder Fahrzeugführer die Geschwindigkeit soeinzurichten, daß sie den Verkehrsbedingun-gen sowie den Fahrbahn-, Sicht- und Witte-rungsbedingungen entspricht. Es wird an die-ser Stelle nicht zum ersten Mal betont, daßdie unangemessene Geschwindigkeit zu denHauptunfallursachen gehört. Deshalb mußimmer wieder darauf verwiesen werden, welcheBedeutung die Beachtung der vielfältigen undoftmals wechselnden äußeren Bedingungenbei der Wahl einer angemessenen Geschwin-digkeit hat. Der Fahrzeugführer muß auch imHinblick auf die Fahrgeschwindigkeit ständigein hohes Maß an Aufmerksamkeit zeigen,um seiner Verantwortung als Verkehrsteilneh-mer gerecht zu werden und auftretenden Er-eignissen richtig begegnen zu können.Wie die Ermittlungen im Verfahren gegen M.

ergeben haben, war seine Geschwindigkeitbeim Ciberholen nicht nur angesichts derinnerhalb der Stadt zulässigen Höchstgrenzevon 50 km/h pflichtwidrig. Auch die Fahrbahn-und Witterungsverhältnisse haben eine solcheGeschwindigkeit nicht zugelassen. Dadurchkam es, daß sich M. einseitig auf den Uberhal-vorgang konzentrierte. Nach dem CJberholenbremste er kurz zum Einordnen nach rechts.Dabei bemerkte er, daß das Fahrzeugrutschte. Das hinderte ihn jedoch nicht daran,seine Fahrt mit der schon zuvor gewähltenGeschwindigkeit fortzusetzen. So kam es, daßer das weitere Geschehen außer acht ließ.Bei der Feststellung der Schuld war es somitvor allem bedeutsam, daß M. bei entsprechen-der Geschwindigkeit hätte wahrnehmen kön-nen, daß der Geschädigte W. von links dieFahrbahn betritt und in normalem Tempoeines Fußgängers der anderen Seite zustrebt,um bei e inem solchen Verhalten zumindestausweichen zu können. Die Rekonstruktiondes Unfallgeschehens ergab, daß M. bis zumZusammenprall seines Fahrzeuges mit demGeschädigten weder die Geschwindigkeit, nochdie Fahrtrichtung geändert oder einen Brems-vorgang eingeleitet hatte.An dieser Feststellung zur Schuld des An-geklagten M. ändert auch nichts, daß derFußgänger W. selbst Pflichtverletzungen be-gangen hat. Er durfte die Fahrbahn erst be-

treten, wenn er sich ausreichend und allseitigdavon überzeugt hatte, daß keine Gefährdungeintreten kann (§ 35 Absatz 1 StVO). In die-sem Zusammenhang mußte das Gericht denin der Rechtssprechung entwickelten Ver-trauensgrundsatz prüfen. Dieser besagt, daßein Verkehrsteilnehmer sich auf das pflicht-gemäte Verhalten des anderen verlassenkann, es sei denn, es sind Umstände ersicht-lich, die gegen eine solche Annahme Spre-chen. Aus der Sicht des Fußgängers spieltesomit die Frage eine Rolle, daß er unter dengegebenen Umständen nicht mehr sicher undgefahrlos die Fahrbahn überqueren kannte.Offenbar angesichts seiner alkoholischen Be-einflussung entschied er sich dennoch zu

einem solchen Verhalten. Diese Tatsache warwiederum für den Angeklagten M. erkennbar;er hätte - angepaßte Geschwindigkeit voraus-

gesetzt - ausreichend Zeit gehabt, auf daspflichtwidrige Verhalten des Fußgängers zureagieren.Der Vertrauensgrundsatz, der eng mit der

Wahrnehmung der Grundanforderungen fürdas Verhalten im Straßenverkehr - Verant-wortungsbewußtsein, Disziplin, Aufmerksam-keit, Vorsicht und gegenseitige Rücksicht-nahme - in Verbindung steht, hat konkretbestimmbare Grenzen. Sie liegen in den Um-ständen, aus denen ein Verkehrsteilnehmerschließen kann oder muß, daß der andere dieihm obliegenden Pflichten nicht wahrnehmenwird. Das trifft z. B. zu, wenn der Betreffendenicht eindeutig erkennen kann, was derandere vor ihm tun wird. Es gibt auch Bei-spiele, wo der Fußgänger bis zur Fahrbahn-mitte geht, dort stehenbleibt, aber in die demsich nähernden Fahrzeug entgegengesetzteRichtung schaut. In diesen Fällen muß derFahrzeugführer stets verantwortungsbewußtprüfen, was notwendig ist, um e inen Unfallzu vermeiden. Es ist ein Grundsatz der Recht-sprechung, daß derjenige, der sich selbst ver-kehrswidrig verhält, grundsätzlich nicht erwar-ten kann, der andere Teilnehmer am Straßen-verkehr werde diese Pflichtverletzung seinerseits in seinem Verhalten berücksichtigen.Nach alledem war der Angeklagte M. derHerbeiführung eines schweren Verkehrs-unfalles schuldig. Das Gesetz sieht im Falleder fahrlässig herbeigeführten Tötung einesMönschen eine Freiheitsstrafe bis zu zweiJahren oder Verurteilung auf Bewährung vor.Es waren sicherlich die hier beschriebenen

besonderen Umstände, auch die Persönlich-keit des Angeklagten, die zum Aussprucheiner Bewährungsverurteilung mit zwei Jah-ren Bewährungszeit geführt haben. Für denFall der Mißachtung der mit der Bewährungs-zeit verbundenen Pflichten wurde eine Frei-heitsstrafe von einem Jahr angedroht.Als Zusatzstrafe wurde gemäß § 54 StGB derEntzug der Fahrerlaubnis für die Dauer einesJahres ausgesprochen. Diese Maßnahme warGegenstand weiterer Diskussionen, auch unterden Arbeitskollegen des Angeklagten, ging esdoch darum, daß er in dieser Zeit seinerberuflichen Tätigkeit nicht nachgehen kann.Maßgeblich für den Ausspruch und die Dauerdes Entzugs der Fahrerlaubnis ist der Gradder Schuld, die Art der Pflichtverletzung unddas Ausmaß der Folgen. Die Zusatzstrafe solldie Hauptstrafe in ihrer Wirkung differenziertverstärken; sie muß in einem angemessenenVerhältnis zur Hauptstrafe stehen. Nur inweniger schwerwiegenden Fölien können dienegativen Auswirkungen des Fahrerlaubnis-entzuges auf den Beruf, auf wichtige persön-liche Belange oder sonstige gesellschaftlicheVerpflichtungen des Schuldigen berücksichtigtweiden. In dem Strafverfahren gegen M.waren es insbesondere die Art der Pflichtver-letzung, wie sie sich aus § 12 StVO ergab,und die eingetretenen tödlichen Folgen, diedie Notwendigkeit der gerichtlichen Maß-

nahme begründet haben.Rudi Beckert, Oberstes Gericht der DDR,Grundsatzabteilung

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 39

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Materialökonomie

Mein Trabant 601 erhielt im ver-angenen Jahr eine neue Kurbel-

welle. Die Kfz-Werkstatt gab mirie alte Kurbelwelle zurück, daiese nur vom IFA-Vertrieb auf-ekauft wurde.n diesem Jahr lautet die Rege-ung genau andersherum: die

Werkstatt kauft die alten Kurbel-wellen (allerdings nur die, dieon ihr selbst in diesem Jahr ge-

wechselt wurden). Der IFA-Vertriebauft diese Kurbelwellen nicht.

Da ich nun aber nach der Rege-ung im vorigen Jahr meine Kurbel-

welle mitnehmen mußte und sieieses Jahr nicht mehr losbe-omme, liegt Material nutzloserum. Hier ist etwas nicht inrdnung.

Rolf Voitel, Dresden

arbeitung Ueckermünde, vondenen der Wagen betreut wird.Ober jede Reparatur führe ichgenauestens Buch. Außer denganz normalen Verschleißteilenwie Bremsklötze, Stoßdämpfer,Steuerkette usw., waren keinegrößeren Reparaturen erforderlich.Bei 229000km wurde der kom-plette Satz Federn gewechselt, da

wir der Ansicht waren, daß nochdieser Leistung das Material er-müdet sei. Aber dem war nicht so.Auch gebrochen war keine Feder,trotz unserer mecklenburgischenStraßen

Mit dem Motor (Nr. 69 734) habe

Qualitötserzeugnis: Lada ich inzwischen über 330 000 kmzurückgelegt, ohne ein Ventil -

Masseninitiative ierfelgenbefestgung

Am 31. Januar 1974 übernahm ichmeinen Pkw Lpdo 2103 (Kenn-eichen Ci 07-08) vom VEB IFA-ertrieb Neubrandenburg. Vomrsten Tage an wurde das Fahr-eug als Taxi eingesetzt und hatch in dieser Zeit überdurchschnitt-ch gut bewährt. Das ist auch die

Meinung der Kollegen vom VEBfz-Instandhaltung und Metailver-

erneuern zu müssen. Er läuft nochwie neu.

In meiner 40jährigen Fahrpraxis- davon 14 Jahre als selbständigerTaxifahrer - habe ich solch eineQualität noch nicht erlebt. Ichmöchte den Herstellern dafürmeinen Dank aussprechen.

Arthur Habermann, Ueckermünde

Zum Tag der Masseninitiative am15. April waren in Raschau/KreisSchwarzenberg sieben Kollegendes örtlichen Verkehrssicherheits-aktivs im Einsatz. Heinz Mai (1.)und Manfred Eisenreich (r.) sorg-ten mit ihren Kollegen für dieReparatur und Instandsetzung derVerkehrsleiteinrichtungen im Ort.

Dr. Volkmar Költzsch,Erlabrunn

Die im Handel erhältlichen Zier-felgen werden mit einem Blechüber zwei Radmuttern befestigt.Das hat den Nachteil, daß sichbeim Festziehen der Radmutterndie Bleche verformen und an denLöchern einreißen. Ersatzblechesind im Handel kaum erhältlich.

Außerdem können sich die Rad-muttern lösen, wenn man diesenRiß des Bleches nicht bemerkt.

Alkoholverbot auch auf Wasserstraßen

iele motorisierte Verkehrsteilneh-mer unternehmen während der

ommermonate oder im UrlaubAusflugsfahrten in die Nähe von

een oder Gewässern, um sich

ort zu entspannen. Oft sind sieesitzer eines Bootes oder sieieten sich ein Wasserfahrzeug,m sich aktiv zu erholen.

edauerlicherweise verhalten sichabei immer wieder Führer vonportbooten leichtfertig bzw. verntwortungslos, indem sie ein Boototz Alkoholgenuß benutzen.

adurch ergeben sich zum Teilrhebliche Gefährdungen auf den

Gewässern, sowohl für andereWasserfahrzeuge als auch für

adende und natürlich auch fürie im eigenen Boot mitfahren-en Personen. In verschiedenenällen führte ein solches Verhaltenogar zum Tod von Bootsinsassen

bzw. von Badenden.Nach Paragraph 7 Absatz 4 derSportboot-Anordnung vom 2. Juli1974 dürfen Bootsführer bei An-tritt und während der Fahrt nicht

unter Einwirkung von Alkoholstehen. Dies gilt unabhängigdavon, ob das Boot mit oder ohneMotorkraft betrieben wird. Zuwelch tragischen Folgen ein sol-ches Fehlverhalten führen kann,zeigt folgender Fall: Vom 3. Straf-senat des Obersten Gerichteswurde vor einiger Zeit in einemKossationsverfahren ein Bootsfüh-rer strafrechtlich zur Verantwortunggezogen, der unter Alkoholeinflußein Boot mit Motorantrieb führte.Anläßlich des Besuches seinesFreundes trank der Bootsführermit diesem Alkohol. Anschließendwurde eine Bootsfahrt unternom-men und dabei weiter Bier, getrun-ken. Das Boot fuhr mit hoher

Geschwindigkeit, wobei andere,auf dem See befindliche, mitPersonen besetzte Boote gefährdetwurden. Während eines riskantenWende- und Ausweichmanövers

stürzte der Freund aus dem Bootund ertrank.

Der Bootsführer wurde wegenfahrlässiger Tötung im schwerenFall nach Paragraph 114 Absatz 2Ziffer 2 Strafgesetzbuch undwegen Verkehrsgefährdung durchTrunkenheit gemäß Paragraph 200Strafgesetzbuch zu einer Freiheits-strafe verurteilt. Gleichzeitig wurdeihm der Befähigungsnachweis zumFühren von Sportbooten entzogen.

In einem anderen Strafverfahrenhatte sich vor einem Kreisgerichtein Bootsführer zu verantworten,der infolge Alkoholgenusses mitseinem Ruderboot ein entgegen-kommendes, ordnungsgemäß fah-

rendes Motorboot rammte, diesesaus der Fahrtrichtung brachte unddas dadurch - trotz sofortigenBremsens - ein Paddelboot zumKentern brachte. Die Paddelboot-

insassen wurden durch das Motorboot erheblich verletzt.

In beiden Fällen war dos falscheVerhalten der Bootsführer aufihre alkoholische Beeinflussungzurückzuführen, was eine Pflicht-verletzung noch der Sportboot-Anordnung darstellte. Die zuneh-mende Verkehrsdichte auf denGewässern und Wasserstraßenläßt eine tolerante Einstellunggegenüber solchen verantwortungs-losen Personen nicht zu. Das ge-bietet vor allem der Schutz derErholungsuchenden.

Oberrichter Dr. Joachim SchlegelMitglied des Prasidiums desObersten Gerichtes der DDR

40ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978

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Zeichnung: Jahsnowski

Ferner bringt diese Befestigungeine Unwucht des Rades mit sich.Ich habe nun die folgende Lösungbereits in die Praxis umgesetzt.Im Mittelpunkt einer alten Rad-kappe wurde ein Loch mit einemDurchmesser von 8 mm gebohrt.Anschließend wurde die Zierfelgemit der Radkappe verschraubt,wobei die Distanz von etwa 3 mmmit Scheiben zu überbrücken ist.Diese Kombination kann man wieRadkappen auf die Felge drücken.Die Zierfelgen sitzen fest undverursachen keine Unwucht.

Manfred Horn, Berlin

Rückstrahleran der Tür

Um auch nachts die Verkehrssicher-heit zu erhöhen, habe ich Pedal-rückstrahler vom Fahrrad mit ‚.Duo-San Rapid" an die Innenseite derAutotür geklebt.

Buke Meißner, Meiningen

Mit handelsüblicher Mikroluxfoliewird der gleiche Effekt erzielt.

Die Redaktion

Fundsache

Ich fand eine Schlüsseltasche mitKfz-Schlüssel, die ich dem Verlie-rer gern zurückgeben möchte.Joachim Beez, 53 Weimar,Thomas-Müntzer-Straße 42

Fotos: Dr. Klötzsch, Meißner

Vom Leserzum Leser

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Suche Betriebs- und Pflege-anleitung sowie Reparaturhand -buch für Wartburg 311. WS 119

Gebe ‚Der Deutsche Straßen-verkehr« Hefte 7/1966 bis 12/1977 ab. S 120

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Interessenten schreiben an denjeweiligen Inserenten und adres-sieren diese Zuschrift direkt anunsere Redaktion mit der deut-lichen Angabe der Kennbuch-staben und -zahl. Wir sammelndiese Einsendungen und schik-ken sie den Inserenten zu.

Aschenbecher-beleuchtung

Rauchende Kraftfahrer können bei

Fahrten auf nächtlichen Landstra-ßen den Aschenbecher nur erta-sten, da dieser kaum zu sehenist. Das lenkt vom Verkehr ab undbringt zusätzliche Unfallgefahren.Außerdem ist der Aschenbecherbeim Loda auf der rechten Seitedes Armaturenbrettes vom ange-schnallten Fahrer ohnehin schlechtzu erreichen. Um dem abzuhelfen,kann die Aufnahme des Aschen-bechereinsatzes gegen die auf derlinken Seite befindliche Zierblendeausgetauscht werden. Dann befin-det sich der Aschenbecher in un-mittelbarer Reichweite des rechtenArmes.

Um den Aschenbecher zu beleuch-ten, ist zuvor in die Rückseite derAufnahme ein Loch (Durchmesser13 mm) zu bohren und unmittelbardaneben eine kleine Lampenfas-sung anzulöten. Damit ist gleich-zeitig die Mosseverbindung ge-währleistet. Der andere Anschlußder Fassung wird mit Kippschalterfür die Fahrzeugbeleuchtung aufder linken Armaturenbrettseiteangeklemmt. Beim Loda 1300 wäredas die Klemme. in der das blaueoder das schwarzweiße Kabel an-geklemmt ist. Die Lampe ist dannnur bei eingeschalteter Beleuch-tung in Betrieb.

Das durch die Bohrung scheinendeLicht reicht aus, um den heraus-geklappten Aschenbecher indirektzu beleuchten, ohne den Fahrerzu blenden.

Andreas Frommhold, Dresden

Doch bevor man diese Umbautenvornimmt, sollte jeder überlegen,ob er während der, Fahrt dasRauchen nicht unterlassen kannund bei Ermüdungserscheinungenlieber eine Frischluftpause einlegt.So etwas trägt wesentlich mehrzur Verkehrssicherheit bei.

Die Redaktion

Dampferzeugungmittels S plittstein

Kurioses ereignete sich 200 m vordem Ziel mit meinem S 100. Erverwandelte sich urplötzlich in eineDampfmaschine. Ursache der rechteigenartigen Dampfwolke war einSplittstein. Der Stein war so inden Motorraum geschleudert wor-den, daß er die hochliegende Rie-menscheibe des Ventilators er-reichte und dort eingeklemmtwurde. Der Stein warf den Keilrie-men, der den Kühlventilator an-treibt, einfach ab.

Horst Schwarzlose, Brandenburg

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 41

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Kas'komVersf lcherungssichutzbei Auslandsreisen

Von Kraftfahrzeughaltern, die mit ihrem Fahr-zeug ins sozialistische Ausland reisen wollen,

wird hufig die Frage gestellt, wie sie sichnach einem Unfall im Ausland verhalten sol-len und welche Hilfe bei der Beseitigung einesSchadens am Kraftfahrzeug in Anspruch ge-nommen werden kann.

SchadenfeststellungBei Beteiligung an einem Verkehrsunfall mitanderen Verkehrsteilnehmern ergeben sichverschiedene grundsätzliche Anforderungen.Zunächst ist eine Aufnahme und Protokollie-rung des Unfalles durch die jeweilige Verkehrspolizei zu veranlassen, um eine objek-tive Klärung des Unfallsachverhaltes zu ge-währleisten und Voraussetzungen für die Ent-scheidung der zivilrechtlichen Verantwortlich-

keit zu schaffen.Der DDR-Bürger sollte sich unbedingt Noti-zen über den genauen Unfallort, über Namenund Anschrift der anderen Unfallbeteiligtenund von Zeugen sowie über die den Unfallaufnehmende Polizeidienststelle machen sowiesich die polizeilichen Kennzeichen der am Un-fall beteiligten Kraftfahrzeuge notieren, So-fern die Möglichkeit besteht, ist die Anferti-gung von Fotos von der Unfallstelle und vonden beschädigten Fahrzeugen zur Beweis-sicherung zweckmäßig.Werden Schadenersatzansprüche gegen einenanderen Unfallbeteiligten geltend gemacht,ist eine Schadenmeldung bei der nächstenDienststelle der staatlichen Versicherung desbesuchten Landes unbedingt erforderlich. Beidieser sind zur Schadenfeststellung alle be-schädigten Gegenstände vorzuweisen. DieMeldung des Schadens bei der ausländischenVersicherung ist nicht nötig, wenn am Scha-denereignis keine anderen Personen oderFahrzeuge beteiligt waren und nur gering-fügiger Sachschaden eingetreten ist. In diesenFällen genügt die Meldung des Schadens beider Staatlichen Versicherung der DDR nachder Rückkehr von der Auslandsreise.

SchadenbehebungEntsteht am eigenen auslandskaskoversicher-ten Fahrzeug ein versicherter Schaden, der

eine unverzügliche Reparatur erfordert, ist vorder Auftragserteilung bei e iner Werkstatt Ver-bindung mit der staatlichen Versicherung desbesuchten Landes aufzunehmen, um die Be-zahlung der Reparaturkostenrechnung zusichern. Diese Dienststellen befinden sich inder Regel in den Kreisstädten. Die auslän-dische Versicherung übernimmt die Kosten derNotreparatur bis 1900,— M Gegenwert. ImRahmen der örtlich sehr unterschiedlichenMöglichkeiten vermittelt sie im Bedarfsfalleeine Werkstatt.Kann eine Notreparatur nicht durchgeführtwerden oder würden die Kosten hierfür dasgenannte Limit übersteigen, veranlaßt die aus-ländische Versicherung nach Abstimmung mitdem Versicherungsnehmer und dem Büro fürKraftfahrzeugschäden der Staatlichen Ver-sicherung der DDR den Rücktransport desSchadenfahrzeugs mit der Eisenbahn.

DarlehensgewährungTreten am auslandskaskoversicherten Fahr-zeug Schäden ein, die nicht unter den Ver-sicherungsschutz fallen, zum Beispiel Schädenam Motor, Getriebe, an der Lenkung usw.,besteht auch hierfür im Bedarfsfalle die Mög-lichkeit, finanzielle Hilfe bei der ausländischenVersicherung zu beantragen. Hilfe wird imgleichen Umfange wie be i ersatzpflichtigenSchäden, allerdings in Form eines Darlehens,gewährt. Der betroffene Bürger muß sichschriftlich zur unverzüglichen Rückzahlung desGegenwertes der Notreparatur- oder Rück-transportkosten an die Staatliche Versicherungder DDR verpflichten.Die Rückzahlungserklärung enthält zugleichdie Verpflichtung, für die Hilfeleistung 96,— M

Gebühren zu zahlen. Diese Gebühr ist ein

pauschaler Mindestkostensatz, der unabhän-gig von der Höhe der entstandenen Notrepa-raturkosten von der Staatlichen Versicherungder DDR an die ausländischen Versicherun-gen zu entrichten ist. Sie steht ausschließlich

der ausländischen Versicherung zu. Die Staat-liche Versicherung der DDR berechnet für dieVermittlung der Hilfeleistung für unsere Bür-ger keine Kosten. Für diese Hilfeleistungsfälle

wurde in Abs timmung mit den zuständigenstaatlichen Organen für unsere Bürger e inegünstigere Regelung getroffen:

lichen Versicherung abgeschlossen werden.Bei Nichtbestehen einer Auslandskoskoversi-cherung kann im Falle eines Schadens eben-falls finanzielle Hilfe bei der aus ländischenVersicherung beantragt werden. Die Hilfe wirdin Form eines Darlehens geleistet. Die Pau-schalgebühr beträgt dafür 120,— M.

Die Meldung jedes verursachten Haftpflicht-schadens und entstandenen Kaskoschadensbei der für seinen Wohnsitz zuständigenKreisdirektion ist vertragliche Pflicht des Ver-sicherungsnehmers. Sie ist im Interesse einerschnellen Schadenregulierung unverzüglichnach Rückkehr von der Auslandsfahrt vorzu-nehmen.

Dr. Harald SchmdI, Leiter der AbteilungInternationale VersicherungsbeziehungenStaatliche Versicherung der DDR,Hauptverwaltung

Bei unversicherten Schäden an auslandskasko-versicherten Kraftfahrzeugen, die ob 1. 3. 1978eintreten, zahlen die Fahrzeughalter für dieim Ausland gewährte Hilfeleistung eine Ge-bühr von 15 Prozent der verauslagten Not-reparatur- oder Rückführungskosten, minde-stens 10,— M und höchstens 96,— M. Dadurchist in einer Vielzahl von Fällen die zu zah-lende Gebühr künftig niedriger als die bis-herige einheitliche Gebühr von 96,— M. EineAuslandskaskoversicherung ist demzufolgejetzt sogar bei Entstehen nicht unter den Ver-sicherungsschutz fallender Schäden von erheb-lichem Vorteil und sollte deshalb für jede Aus-

landsreise bei den Dienststellen der Staat.

242 - ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978

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NachstellbareScharniereDas leidige Heckhoubenproblem löste ichselbst auf folgende Weise: Ich bohrte miteinem 6-mm-Bohrer und Handbohrmaschinedie Nietstifte aus. Dann fertigte ich aus 10 mm

dicker Gummiplatte mit Hilfe von LocheisenScheiben an. Zwei davon steckte ich in jedesScharnier und zuletzt durch alles eine M-6-Schraube, die ich mit zwei Muttern konterte.Mit erwähnten Muttern läßt sich der Druck derGummischeiben auf die Rasten der Scharniereeinstellen.Diese Methode hat also den Vorteil, daß derDruck bei Nachlassen der Geschmeidigkeit desGummis nachgestellt werden kann.

- ietmar Kellner, Dresden

Speiche stattSpannerDen Vorschlag in Heft 7 77 wollte ich aufgrundmehrmaliger Spannbandrisse sofort realisieren.Leider wurde mein Elan nach erfolglosen Be-suchen mehrerer Eisenwarengeschäfte wegendes Seilspanners (6 mm) gebremst.Das Spannen der Lüfterverkleidung läßt sichaber auch ohne Seilspanner verwirklichen. Ichverwendete eine Mopedspeiche mit Gewinde-nippel. Dazu bohrte ich in einen Blechstreifenzwei Bohrungen (9 mm 0 und entsprechend

am Kühlluftgehäuse eine Spannvorrichtung,analog einem Lüfterspannbandende, ange-bracht (siehe Foto).Die angepunktete Spannklaue wurde entferntund dafür eine Spannbondkausche angebracht(geschraubt oder geniet). Unter der Lüfterauflage ist mit zwei Senkschrauben M 4 x 12das abgekantete Halteblech (Teil 2) für dieAufnahme der Spannstrebe (Teil 3) enge-

22

schraubt (siehe Zeichnungen). Die Lödie Befestigungsschrauben werden zdie Lüfterauflage gebohrt und dannHalteblech übertragen. Die DemontaAxiallüfter und Kühlluftgehäuse ist dazderlich. Als Spannstrebe wurde eine gStrebe von der Batteriehalterung verAuf das freiliegende Lüftergehäuse wuStück Gummifußmatte (65 x 540 x 3rippte Seite nach oben) mit Chemisol gDer Berührungsschutz für das Lüfterratrotzdem noch mit untergeklemmt werdNach diesen Maßnahmen konnte beimin den oberen Motor- bzw. Lüfterdrehdröhnender Lärm nicht mehr festgesteden. Eine Meßmöglichkeit habe ichnicht.Durch die Entdröhnungsmaßnahmen eden nebenher noch folgende VorteilKühlluftgehäuse hat einen ständig festBei Reparaturarbeiten (KeilriemenwArbeiten an Zylindern oder am Axi

selbst) ist die Spannvorrichtung für daIuftgehäuse immer vorhanden. Dasband für den Axiallüfter braucht nichtfest angezogen zu werden, Sponnbawerden mit größter Wahrscheinlichkmieden.Der Nachbau ist auch einem Ungeübteweiteres möglich. . Küh

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Zastava 1100

Ventil-Spiel-KontrolleDer Motor des Zostova 1100 ist identisch mitdem des Fiat 128. Er gehört zu den derzeitmodernste? Motoren seiner Klasse. Im Gegen-Satz zu anderen in der DDR laufenden Pkw-Typen mit obenliegender Nockenwelle werdenzur Steuerung der Ventile keine Schlepp- oderKipphebel verwendet. Die Betätigung der Ven-tile erfolgt direkt durch die darüberliegendenNocken (siehe Skizze). Die Einstellung desVentilspiels ist demzufolge nicht so einfachwie beim Lada oder Moskwitsch (Stellschrau-ben am vorhandenen Kipphebel), sondern nurdurch Auswechseln von gehärteten und aufder Nockenlaufbohn polierten Distonzscheibenmöglich.Zum Auswechseln dieser Distonzscheiben wirdeine spezielle Vorrichtung benötigt. Das Ein-stellen der Ventile ist also nur von handwerk-lich Versierten mit den entsprechenden tech-nischen Möglichkeiten zu bewerkstelligen.Im Gegensatz zur Einstellung der Ventile istaber die Ventilspiel k o n t r o II e ohne tech-nische Spezialkenntnisse mit etwas handwerk-lichem Geschick problemlos zu bewältigen.Laut Werksempfehlung soll das Ventilspiel alle10 000 km kontrolliert werden. Da sich anneuen Motoren der Ventilsitz noch einarbeitet,verkleinert sich zwangsläufig das Ventilspiel.Trotz Garantiedurchsicht meines Wagens bei2050 km wurde von mir das Ventilspiel nach5000 km Laufzeit überprüft und festgestellt,daß an allen acht Ventilen dos Spiel um0,1 mm zu klein war.Da gerade zu kleines Ventilspiel für denMotor gefährlich ist (Ventil und Ventilsitz desAuslaßventils können festbrennen) ist eine ge-legentliche Ventilspielkontrolle ratsam.

Notwendige Verarbeiten

Zuerst ist das Luftfiltergehäuse zu demontie-ren. Dazu sind folgende Handgriffe not-wendig-- Lösen der drei Flügelmuttern des Luftfil-

tergehäusedeckels (nach Abnehmen desFilterdeckels Filtereinsatz herausnehmen);

- Abschrauben der beiden selbstsicherndenMuttern SW 10, die den Blechflansch fest-halten, der das Gummiformteil am Ver-gaseransaugstutzen fest umschließt (Vor-sicht Vergaseröffnung vorher mit einemsauberen Stofflappen verschließen, damitkeine Schraube in den Vergaser fallenkann );

- Abschrauben der Sechskantschraube SW 18vorn am Winkelstück auf dem Motor;

- Lösen des dicken schwarzen Schlauches, derin Fahrtrichtung nach vorn zeigt (Kurbel-gehäuseentlüftung mit Flammenlöschwen-del) nach Lockern des Spannbandes.

Schließlich ist das Filtergehäuse vorsichtigabzuheben (etwas kippen). Der dünne Plastik-schlauch (Vergaserentlüftung) kann mit etwas

Kraftaufwand vom Stutzen an der Unterseitedes Filtergehöuses abgezogen werden.Nachdem das Luftfiltergehöuse entfernt wurde,ist der Zylinderkopf recht gut zugänglich. Den'Nockenwellendedcel aus Alu-Guß halten sechsMuttern auf dem Nockenwellengehöuse. Nach-dem noch das Plus-Kabel (vorn links in Fahrt-richtung gesehen) aus dem Haltewinkel ae-

hoben wurde, schraubt man die Muttern obund entfernt die Unterlegscheiben. Sollte derNockenwellendeckel festsitzen, so ist er durchleichte Schläge mit einem Hammerstiel ringsum die Dichtfiöche zu lösen. Gewaltanwen-dung würde die Kork- bzw. Gummidichtungbeschädigen. Jetzt sieht man die Nockenwellevor sich. Sie ist fünffach gelagert und läuftdirekt im Nockenwellengehöuse aus Alu-minium.In jeder der vier Gehäusekammern befindensich zwei Ventile (Ein- und Auslaß) für die darunterliegenden Zylinder. Hat der Motor überNacht gestanden, ist das Motorenöl, das sichüber den Distanzscheiben während des Moto-renlaufes sammelt, weitestgehend abgelaufen.

Ventilspielkontrolle

Das Ventilspiel beträgt bei kaltem Motor:bis Motor-Nr. 076 983

Einlaß ,3 ± 0,05 mm;Auslaß ,4 ± 0,05 mm

ab Motor-Nr. 076 984 (etwa III. Quartal 1976)Einlaß ,4 ± 0,05 mm;Auslaß ,5 ± 0,05 mm

Die Reihenfolge der Einlaß- (E) und Auslaß-ventile (A) ist von beiden Stirnseiten des Mo-tors aus gesehen gleich:

‚A—E,E-.A,A—E,E—A,(Die Kommata symbolisieren gleichzeitig dieLagerstellen der Nockenwelle.)

Vor dem Messen des Ventilspiels muß die

Nockenwelle in die richtige Stellung gebrachtwerden. Man legt den 4. Gang ein und

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Beispiel

Zylinder:1

A

So'l 150 ,40 ,40 ,50 ,50 140 ,40 ,50

Ist .45 ,35 ,40 150 ,60 ,45 ,40 ,40

Dff. —0, 05 —0, 05 ±0, 00 ±0, 00 +0, 10 ±0, 05 - ±0, 00 —0, 10

schraubt die Zündkerzen heraus, um den Wo-gen leichter schieben zu können (keine Kom-pression). Nur so kann man den Motor und

amit die Nockenwelle drehen, da sich keine.4ndrehkurbel (querstehender Motor ) anset-zen läßt. Beim langsamen Schieben (wahlweisevor- oder rückwärts) auf möglichst ebener Flä-che kann man nun beobachten, wie sich dieNockenwelle dreht.Zeigt einer der acht Nocken senkrecht nachoben, so kann man dort das tatsächliche Ven-tilspiel (bei dieser Motorenbauart - besser„Stößelspiel") durch probeweises Einschiebenverschieden starker Fühlerblätter (früher„Spion" genannt) zwischen der Nockenlauf-bahn und der Distanzscheibe des Stößels er-mitteln. Zu beachten ist hierbei, daß das MeB-blatt mit leichter Reibung durch den vorhan-denen Spalt geschoben werden kann.Diesen Vorgang wiederholt man durch weite-res Verschieben des Pkw analog mit den rest-lichen sieben Nocken. Es ist sinnvoll, sich hier-zu eine kleine Tabelle auszuarbeiten, damitman den Oberblick behält, welches Spiel be-reits gemessen wurde und welches noch fehlt,da die Nocken entsprechend der Steuerzeiten

-nicht in schöner Reihenfolge senkrecht nachben zeigen (siehe Beispiel).

In dem angeführten Beispiel wäre also dasSpiel am Auslaßventil des 4. Zylinders drin-gend zu korrigieren, da das Ventilspiel um0,1 mm zu gering ist. Bei der nächsten 'schar-fen Autobahn- oder t.andstraßenfahrt kanndas Ventil am Ventilsitz festbrennen. Eine

Motorenreparatur mit Demontage des Zylin-derkopfes, ein neues Ventil und das Nach-fräsen des Ventilsitzes wären noch die ge-ringsten Folgeschäden.Beim Auslaßventil des Zylinders 3 ist dasSpiel um 0,1 mm zu groß. Hierbei wäre nureine schlechtere Zylinderfüllung und ein ge-räuschvolleres Arbeiten des betreffenden Ven-tiltriebes zu erwarten. Zu großes Ventilspielsollte innerhalb der nächsten 1000 km durchdie Vertragswerkstatt korrigiert werden.Die anderen sechs Ventile brauchen, entspre-chend der zulässigen Ventilspieltoleranz von± 0,05 mm, nicht korrigiert zu werden.Vor der Montage ist die Dichtfläche des Nok-kenwellengehäusedeckels und des Nockenwel-lengehäuses leicht einzufetten. Damit erleich-tert man sich eine spätere erneute Demon-tage. Es ist darauf zu achten, daß die Nok-

kenwellengehäusedichtung gut zwischen denPlanflüchen liegt, sonst wird das Gehäusenicht richtig abgedichtet, und es entsteht Öl-

VerlustNach Auflegen der Unterlegscheiben und desWinkels zur Halterung des Plus-Kabels zumAnlasser sind die sechs Schrauben gleichmäßigund nicht zu fest anzuziehen. Den Stutzen fürdie Vergasergehäuseentlüftung am Luftfilter-gehäuse sollte man leicht einfetten, um dendünnen Schlauch besser aufschieben zu kön-nen. Das Luftfiltergehöuse mit dem Gummi-formteil ist dann vorsichtig über den Vergaser-stutzen zu schieben und dann der Einlaß-schnorchel für die Vergaserluft-Vorwarmunggefühlvoll „einzufädeln . Die Montage dest.uftfiltergehäuses erfolgt in umgekehrter Rei-henfolge wie die Demontage.

Ing. H. Beiküfner, Ludwigsfelde

Wohnanhänger „Friedel"

Auf klörungzur Achse

Wie auch beim Wohnanhänger „Bastei" und„Intercomp" wird beim „Friedel" eine Dren-stabachse verwendet (siehe Foto). Die Be-zeichnung „AD 90-59 = 900 X 1520" charak-terisiert die Schwingachse näher. Dabei stehtder Buchstabe NA für Achse", das „D" für„Drehstab", die „90" bedeutet 900kg zuläs-siae Achslast, die „59" (Typnummer) beziehtsich auf die Anzahl und Stärke der Radbolzen(in diesem Falle Radnabe für 13er WartburgfeIge), die Entfernung gegenüberliegender

1

Rodbolzen, die Spurbreite (1520 mm) und dieStärke der Drehstöbe.

Saporoshez 968

AbgedichteteZierleistenIn der Ausgabe 4/78 wurde über den Korro-sionsschutz an Karosseriekanten geschrieben.Die Behandlung der Löcher für die Zierleistenmit Elaskon verspricht nur eine bedingte Ab-hilfe, denn noch immer kann Regenwasserhinter die Zierleisten laufen. Auch das An-bringen von Unterlagen zur Vermeidung vonKontaktkorrosion durch Zierleiste und Blechist sehr aufwendig. Wesentlich einfacher erreichte ich dagegen einen Korrosionsschutzfür die gesamten Zierleisten um das Fahrzeugmit Cenusil, das ich direkt aus der Tube hin-ter die obere Kante der Zerleiste drückte.Mit einem Lappen wischte ich dann dasüberflüssige Abdichtmittel sauber weg.

Nun läuft das Regenwasser über die Leistehinweg, ein Eindringen hinter die Zierleisteist unmöglich. Seit drei Jahren fahre ich 50

mit gutem Erfolg.E. Weber, Leipzig

Autosuper ‚Spider 3M

Störungen im RadioNach dem Einbau eines Autoradios „Spider 3"in meinem Trabant durch eine RFT-Werkstattmußte ich feststellen, daß nach dem Einschal-ten der Scheibenwischanlage starke Empfangs-störungen auftraten. Nach Reklamationen inder RFT-Werkstatt sowie Rücksprache beimVEB Sachsenring Zwickau, dem VEB Fahrzeug-elektrik Ruhla und bei AKA-Vertragswerk-stätten schien es keine Lösung zu geben. Erstdurch eine individuelle Beratung durch einenMitarbeiter des Funkentstördienstes wurde mirein Tip gegeben, der ohne Aufwand innerhalbvon fünf Minuten zur vollen Beseitigung derStörung führte.Des Rätsels Lösung: Der Autosuper ..Spider 3"besitzt eine etwa 10cm lange Zuleitung miteiner Buchse für die Zuschaltung eines Ton-bandgerätes, die hinter dem Radio hängendangebracht ist. Diese Teile wurden mit Alu-Folie zweifach umwickelt (dient zur Abschir-mung), danach isoliert und mittels einerSchnur vom Empfänger weggezogen. DasErgebnis war verblüffend.

K. Bieber, Karl-Marx-Stadt

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 45

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VEB Imperhondel informiert:

7. tT

Wie a lle Viertakt-Motoren besitzt auch derMotor des ‚Lada" eine Kurbelgehäuseentlüf-tung. Die beim „Lada -Motor gewählte Kon-struktion weicht jedoch in einigen Details vonder sonst üblichen Bauweise ab.

Aufgabe einer Kurbelgehäuseentlüftung ist es,den im Kurbelgehäuse entstehenden tJber-druck abzuleiten (je nach Laufleistung derMotoren mehr oder weniger starkes Vorbei-strömen von Gasen zwischen Kolben und Zylin-derwandung). An den „Lada"-Motoren dienendieser Entlüftung:

- der unterhalb des Verteilers sitzende Be-ruhigungsbehälter mit abnehmbarem Dek-kel und Einsatz,

- der Verbindungsschlauch vom Beruhigungs-behälter zum Luftfilter,

- eine Drehschiebereinrichtung auf der Dros-selkloppenwelle der 1. Stufe des Vergasers,die durch einen Schlauch mit dem Luftfilterverbunden ist. Hier sollen die Gase zusätz-lich abgesaugt werden, um dann unterhalbder Drosselklappe zur Nachverbrennung inden Ansaugkrümmer zu gelangen.

An den Motoren der Fertigungszeit bis Dezem-ber 1976 war neben der Kurbelgehäuse e n t -lüftung eine Kurbelgehäusebelüftungvorgesehen. Diese Einrichtung sollte verhin-dern, daß sich im Kurbe lgehäuse - bedingtdurch das Absaugen der Gase durch Luftfilterund Drehschiebereinrichtung - ein Unterdruckaufbaut. Im Ergebnis von Untersuchungen imHerstellerwerk an dieser Kurbelgehäuseent-und -belüftung wurde der Stutzen am Deckeldes Beruhigungsbehälters um die 15 mm ge-kürzt (siehe Foto unten) und auf die Kurbel-gehäuse b e 1 ü f t u n g sogar gänzlich ver-zichtet. Diese Veränderung hoben alle Fahr-zeuge ab dem Produktionsdatum Januar 1977.Es wurden also das Rohr, das das Kurbel-gehäuse mit dem Luftfilter verband, sowie derVerbindungsschlauch und der kleine Filterein-satz im Luftfiltergehäuse weggelassen. NachKürzung des Stutzens am Deckel des Beruhi-gungsbehälters von Motoren aus der Produk-tion vor Januar 1977 können das Rohr (ET.-Nr.2101-101 4225), der Schlauch (ET.-Nr. 2101-1014235) und der Filtereinsatz (ET.-Nr. 2101-1109110) demzufolge ebenfalls weggelassen wer-den. Wichtig ist, daß der am Zylinderkopf be-findliche Anschluß für das Rohr ordnungs-gemäß verschlossen wird. Dazu sollte das Rohr(siehe Foto oben) abgebaut, kurz nach demFlansch abgesägt, danach zugebogen und an-schließend verlötet werden.

01 am Luftfilter?

An einigen Fahrzeugen kann nach Abnahmedes Luftfilterdeckels festgestellt werden, daßder Boden des Luftfilters mit 01 benetzt unddadurch der Luftfiltereinsatz im unteren Teil

Gc u

bereits mit 01 verunreinigt ist. Der Filterein-satz wird dadurch weniger luftdurchlässig, derKraftstoffverbrauch steigt an. Bei Feststellungeine solchen Mangels ist aber nicht allein derLuftfiltereinsatz durch einen neuen zu ersetzen.Woher kommt das 0? Das gilt es festzustellen.

Zuerst muß der Sitz des Metallsiebes (dersogenannten Flammenlöscheinrichtung) imVerbindungsschlauch zwischen Luftfilter undBeruhigungsbehälter geprüft werden. Die Ein-richtung soll am unteren Stutzen sitzen. Ist dasnicht der Fall, kann sie mit einem langenSchraubenzieher noch unten gedrückt werden.Die Position an dieser Stelle ist deshalb wich-tig, weil die aus dem Kurbelgehäuse kommen-den ölbenetzten Gase, die durch den Schlauchin den Luftfilter gelangen (also auf d iesemWege durch den Flommenlöscher hindurchmüssen ), ihre Olteilchen möglichst weit untenam Flammenlöscher absetzen sollen. Von dortkann das 01 dann gut in das Kurbelgehäusezurücklaufen. Befindet sich dagegen die Flam-menlöscheinrichtung erst kurz vor dem Luft-filter oder gar schon im Stutzen des Luftfilters,besteht die Gefahr, daß ein Teil des abge-setzten Oles in das Luftfiltergehäuse gelangtund dort dann die Verunreinigung des Filter-einsatzes hervorruft.

Eine weitere Möglichkeit, dem 01 den Zutrittzum Luftfilter zu verwehren, ergäbe das Kür-

zen des Stutzens am Deckel der Kurbel-gehäuseentlüftung älterer Motoren (bisDezember 1976). Zum Ausbau ist es erforder-lich, den Verbindungsschlauch abzunehmen,

mit einem Schlüssel (13 mm) die Befestigungs-mutter abzudrehen und dann den Deckel her-auszuheben. Der am Deckel befindliche Stut-zen wird mit einem Meßschieber auf seineLänge vermessen. Auf dem unteren Foto sindalte und neue Länge angegeben. Bei denälteren Motoren wird die Länge des Stutzens45 mm betragen. Sie sollte auf 30 mm ver-kürzt werden. Das kann durch Abdrehen in derDrehbank erfolgen. Es ist aber auch mit einerEisensäge zu schaffen.

Mit dieser Veränderung werden bessere Strö-

mungsbedingungen im Beruhigungsbehältergeschaffen. Es kommt zum besseren Absetzender Olteilchen im Behälter, wodurch kein 01mehr bis in den Luftfilter gelangt.

Sollte allerdings, trotz richtigen Sitzes derFlammenlöscheinrichtung und Verkürzung desStutzens am Deckel des Beruhigungsbehälters,noch 01 bis in den Luftfilter kommen, mußeine Vertragswerkstatt den Verschleißzustanddes Motors prüfen.

Wie und was reinigen?

Wie in der Betriebsanleitung angeführt, soll-ten nach 20 000 km Laufleistung die Schläucheder Kurbelgehäuseentlüftung, die Bohrungen

im Luftfiltergehäuse und die Flammenlösch-einrichtung gereinigt werden. Die Aufgabe derFlammenlöscheinrichtung besteht darin, beieiner Fehlzündung zu verhindern, daß die indas Ansaugsystem schlagende Zündflammeauch in das Kurbelgehäuse gerät. Das un-scheinbare, kleine Metallsieb ist also wichtig.

Die Reinigung der Schläuche und der Flam-menlöscheinrichtung sollte mit Waschbenzin er-folgen (nicht in der Garage ). Verunreinigun-gen gibt es aber auch am Uberströmventil. Esist ein Drehschieber, der sich auf der Drossel-kloppenwelle der ersten Stufe des Vergasersbefindet. In der Leerlaufstellung verschließt derDrehschieber eine Bohrung. Nach der Leer-

laufstellung der Drosselklappe bis zur Stel-lung Vollast wird die Bohrung freigegebe n.Dadurch werden die aus dem Kurbelgehäusein Richtung Luftfilter strömenden Gase zusätz-lich abgesaugt und - am Drehschieber vorbei- unterhalb der Drosselklappe einer Nachver-brennung zugeführt. Das vermeidet eine grö-ßere Verunreinigung des Vergasers durch Öl-rückstände. Die am Drehschieber vorbeiströ---menden ölbenetzten Gase können ihn jedoclverunreinigen. Daher sind die vom Herstellerangegebenen Reinigungsintervalle (20 000 km)einzuhalten. Um an das Oberströmventil(Drehschieber) zu gelangen, ist es erforderlich,die mit einer Blechsicherung versehene Mutter(Schlüsselweite 11 mm) auf der Drosselklap-

penwelle der 1. Stufe und danach alle Hebel,Scheiben und Distanzringe abzunehmen. Da-bei ist unbedingt die Einbaurichtung dieserTeile zu beachten, um beim Zusammenbau dievorschriftsmäßige Reihenfolge einzuhalten.

Als vorletztes Teil wird eine Druckfeder zusehen sein. Dann kann das Oberströmventilabgenommen werden. Auch bei ihm ist die Ein-baurichtung unbedingt zu beachten. Wird esin falscher Richtung aufgesetzt, verliert es seineFunktion. Außerdem führt falscher Einbau zurSchwergängigkeit der Drosselkiappenwelle.

Das aus Plast bestehende CJberströmventil istmit Waschbenzin zu reinigen (speziell derLängsschlitz'). Danach sind alle Teile in um-

gekehrter Reihenfolge wieder aufzubauen.Lagerstellen der Hebel leicht ölen Nach An-ziehen der Mutter sind Drosselklappenwelleund Hebel auf Leichtgängigkeit zu prüfen.

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1

15000 Kilometer auf I'vlZ durch die Sowjetunion (11) :

Auf der Strecke Moskau—Charkow begegnen wirhäufig Lastzügen mit der Aufschrift „Bulgarla".Die Fernioster aus Europas größtem Lkw-Parksind auch in der Sowjetunion allerorts anzutref-fen. Als wir Orjol durchfahren, zeigt das Tacho-meter 3302 Kilometer. Die Fahrbahn wirdschlecht. Schlaglöcher, pflaumengroßer Roll-splitt, ständig aufwirbelnder Staub stelleneinen ersten Härtetest dar. Oft begegnen wirnun auch Pkw mit zerschlagener Frontscheibe.In der Sowjetunion gibt es keine Pflicht, mitSpritzschutz an den Rädern zu fahren. UnsereTrabant-Besatzung bangt um ihre Scheibe.Wir hatten zwar eine Ersatzscheibe mitgenom-

men, sie aber nicht sicher genug gelagert, sodaß sie noch vor Moskau durch die hoheEigenspannung zersprang.) Vorsicht ist nunalso geboten, zu dichtes Auffahren kann böseFolgen für den Rest der Tour hoben.Kilometer 3458. Kursk. Hinter der Stadt ein

auf marmornem Postament stehender T 34.Jedes Fleckchen Erde ist hier mit Blut getränkt.Auf den ehemaligen Schlachtfeldern reift heuteKorn.

Nachtquartier neben MähdreschernWir fahren, um voranzukommen, bis in dieNacht hinein. Wir sind in Zeitverzug, und voruns liegen noch über 10000 km. Zügiges Fah-ren aber ist wegen des dichten Lkw-Verkehrsund zahlreicher Landwirtschaftsmaschinen aufder Straße kaum möglich. In der Ukraine istErntezeit.In anderer Beziehung ist uns das ganz will-kommen: In welchem Dorf wir auch Rastmachen - überall werden Tomaten. Apfel,Aprikosen, Birnen angeboten. Ortwin (der„Trabant"-Kapitän) ersteht zwei Kilo Tomaten

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978

für 50 Kopeken. Außerst preiswert, wie esscheint. Der Bauer lacht, tuschelt mit seiner Frau.Hat er ein Geschäft mit uns gemacht?Die Nacht verbringen wir, angelockt durch einFeuer, unter Mähdrescherfahrern. Zu längeren

Gesprächen waren jedoch weder wir noch dieAgrotechniker fähig - wir waren „geschafft"von unserem Gewaltritt, sie von ihrem Arbeits-tag.Eigentlich ist es noch Nacht, als uns die auf-heulenden Mähdreschermotoren wecken. Oberden schier unendlichen Getreideschlägen des

1 Auf der Paßstraße2 Proportionen. Räder aus Zschopauund Minsk

-. --

Schwarzerdegebietes liegt leichter Morgen-nebel.Traktoren und Raupenfahrzeuge pflügen diebereits kahlen Schläge. Es riecht nach Erde,aber nicht nur danach... Hin und wieder müs-sen wir die Luft anhalten, um durch die dich-ten Qualmwolken schwelender Stoppelfelderhindurchzukommen. Und weiter geht's. Felder.Felder, Felder. Dann wechselt die Landschaft:Fördertürme, Halden, qualmende Schlote -Antrazit, Novoschachtinsk, Schachty. Wir be-kommen einen Eindruck vom riesigen Industrie-gebiet um Donezk.

Baden im DonTrotz sengender Hitze und schnurgeraderLandstraße kommt keine Langeweile auf. Dafürsorgt zum Beispiel das Zusammentreffen miteinem „ Belas" aus den Minsker Lkw-Werken.Es reizt förmlich, unsere Motorräder nebendiesem Straßengiganten, einem 40-Tonner, zufotografieren. Der Größenunterschied ist frap-pierend. Der „Belas" hat Reifenpanne undwartet auf einen Transporter aus Minsk, derein neues Vorderrad bringen soll. Das Vorder-rad hat e inen Durchmesser von mehr als zweiMeter...

Kilometer 4291: Rostow am Don. Tor zum Kau-kasus, saubere Straßen, moderne Architektur,gepflegte Parks. Springbrunnen. Wir müssenhöllisch aufpassen, Straßenbahnen sind zahl-reich, und sie haben Votfahrt.Kosaken, wie wir sie aus Scholochows „StillemDon" kennen, treffen wir nicht mehr, aber dasWasser des Don ist wohl immer noch so klarwie zu Grigori Melechows Zeiten. Mitten in derStadt ein langer Sandstrand und Badegetüm-mel. Wir nutzen die Gelegenheit.

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6

w -

3 Im Kaukasus sieht eine MZ so aus.

4 Gestenreich erzählt uns der Milizionörüber Trink- und Tischsitten seines Landes5 Das war einmal ein See bei Baku. Dieunbarmherzige Sonne trocknete ihn aus6 80 000 Zuschauer haben im Dynamo-Stadion Platz. Nun gehört es uns undunseren beiden MZ ganz allein..

4 5

-- . \ic

„Wo ist der Motor?'Wir liegen auf einer blühenden Wiese, erquik-ken uns am Panorama der umliegenden Berg-welt und genießen noch einmal die Stille, be-vor wir aufbrechen und uns wieder dastönige Geräusch der Motoren einhüllt. DreiTage sind wir bereits im NaturschutzgebietDombai, der Perle des Kaukasus. Gleich werden wir die Motorräder besteigen, auf derschmalen Straße hinunter nach Teberda fahren,durch die urwüchsigen Wälder mit ihren vierzigbis fünfzig Meter hohen Edeltannen. tiber110 verschiedene Vogelarten sind hier imDombai beheimatet. Auch Bären. Wölfen, kau-kasischen Hirschen und Luchsen kann manbegegnen. Streng ist der Naturparkwächter.Nur Fahrzeuge mit ausdrücklicher Sonder-erlaubnis läßt er ins Tal. Nach einem Blickunter die Motorhaube des Trabant fragt er,wo denn eigentlich der Motor seiDer Wald weicht bald bizarren Felsen — trost-los graue Korstlandschaft.Hinter Koretschajewsk überqueren wir dewildschäumenden Kuban ein zweites Mal. Ander neuen Staumauer ein riesiges Transparent:Der Kuban wird fließen, wohin es die Kom-

munisten wollen."

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67 Kilometer geradeaus 1

Kilometer 5500. Wir rollen durch Dagestan inRichtung Kaspisches Meer - Morotschkala,Baku. Die Asphaltstraße ist wie mit dem Linealgezogen. Rechts die Ausläufer des Kaukasus.links Steppe. Auf der Straße kaum Verkehr. DieSonne brennt unbarmherzig. Trotz geöffnetenFensters werden im fahrenden Trabant 45 GradCelsius gemessen. Erstaunlicherweise fühlenwir uns trotz der Hitze in unseren Motorrad-schutzanzügen wohl. Sowohl die MZ als auchder Trabant laufen wie geschmiert.Von Straßenkrümmung zu Straßenkrümmungmessen wir einmal 67 Kilometer schnurgeraderPiste Beste Voraussetzungen, beim Fahreneinzunicken Die vor Hitze flimmernde Luftermüdet die Augen unwahrscheinlich.

Die Luft wird salziger, wir schnuppern dasKaspische Meer. Und dann sind wir in Ma-chatschkalo, der Hauptstadt der Dagestani-

DER DEUTSCHE STRA'SENVERKEHR 7/1978

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schen ASSR. Wir stürzen uns in die Fluten desMeeres, ehe es - am Kaspisee entlang unddie Ausläufer des Kaukasus streifend - weiter-geht bis Baku. Bevor wir Baku erreichen, fah-ren wir . . . zig Kilometer durch ein einzigartigesIndustriegebiet: Bohrtürme, Förderpumpen,Rohölseen, lodernde Erdgasfackeln. Verarbei-tungsindustrie.25. Juli. Das Ziel Taschkent vor Augen und dieSchwierigkeiten einer beschwerlichen Wüsten-fahrt einkalkulierend, hoben wir vom Dombai-tal bis Baku auf Tempo gedrückt. Dabei ver-säumten wir aber, vieles Interessante zu foto-grafieren: exotische Dagestaner, Hochzeits-gesellschaften (in der Regel zwei Lkw undmehrere Pkw füllend), große, von Cowboysbewachte Rinderherden in der Dagestansteppe.Trotz genehmigter Reiseroute ist zum gegen-wärtigen Zeitpunkt ein Obersetzen über dasKaspische Meer mit dem Motorrad nicht reali-sierbar. Auf Mittelasien brauchen wir dennochnicht zu verzichten. Wir trennen uns für eineWoche von unseren Motorrädern. Bei durch-schnittlich 35°C im Schatten ( ) stehen sie aufeinem bewachten Parkplatz in der Sonne. Er-gebnis: Ein Großteil der Konserven können wirspäter der Müllabfuhr überlassen, fast alleRäder müssen nachgepumpt und die Batterien

mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden. Wiesich herausstellte, waren be i TT 30-91 eineZelle und bei U 30-89 zwei Zellen „tot".

Um auf unsere geplanten 15000 Kilometer zukommen, fahren wir in den folgenden Tagenkreuz und quer durch Aserbaidshan, Armenienund Georgien. Die Bergwelt des Kleinen Kau-kasus zieht uns in ihren Bann. Die TS und derTrabant bewährend sich in hervorragenderWeise. Es gibt weder Zündschwierigkeiten noch

andere Defekte. Dafür hoben wir Motorrad-fahrer andere Schwierigkeiten. Nicht das stän-dige Auf und Ab, die vollste Konzentrationfordernden Serpentinen machen uns zu schaf-fen, sondern die krassen Temperaturunter-schiede in den Bergen. Mehrmals täglich wech-seln wir gezwungenermaßen die Kleidung.

Sprint in 1800 m HöheAuf den Gebirgsstraßen im Kaukasus impo-nieren besonders die Wendigkeit, das Be-schleunigungsvermögen und die sichere, stabileKurvenloge der TS 250/1. In etwa 1800 mHöhe, auf der herrlichen Autostraße, die Jere-wan mit dem Sewansee verbindet, testen wirdie Motorräder auf Geschwindigkeit. 40 Kilo-meter fahren wir ununterbrochen mit Vollgas

auf leicht ansteigendem Streckenprofil. Erst ab130 km/h (bei etwa 6300 U/min) setzen beideMotoren ab und zu einen Takt aus. Wir schei-nen zu fliegen. Nur der Hubschrauber derMiliz ist schneller .Apropos Miliz: In Berd, einer kleinen Stadt,eingeschlossen von hoch aufragenden, steilenBergen, wissen wir nicht weiter. Kein Schildweist den Weg in Richtung Jerewan. Der Chefder Milizstation lädt uns ein zu verweilen. Wir

lernen die berühmte armenische Gastlichkeitkennen. Am anderen Morgen bahnt uns derMilizchef mit seinem gelben Shiguli den Wegzur Hauptverkehrsstraße. Ein eigenartiges Ge-fühl, 48 Kilometer hinter einem Milizwagenherzufahren, dessen Sirene alle anderen Fahrzeuge entlang der Strecke zum Halten zwingt,nur damit wir schneller vorwärts kommenKilometer 8250: Drei Tage zu Gast bei altenFreunden in Tbilissi. Unsere Gastgeber: In-dira und Shenja, zwei Studenten, die wir wäh-rend des Internationalen Studentensommers1975 kennengelernt hatten. Tagsüber erstellenwir Werbeaufnahmen vor den Sehenswürdig-keiten der Stadt, an denen kein Georgien-tourist vorbeikommt: die Philharmonie mit derinteressanten Kupferplastik am Rustawelipro-spekt, der Totsmindaberg, die Mutter Geor-giens - in der linken, vom Herzen kommendenHand eine Schale Obst für die Gäste, in derrechten das Schwert zur Abwehr der Feinde.Am Steilufer des Flusses Kuro erhebt Wachtan,der Begründer Tbilissis, wie zum Gruß denrechten Arm. Wir heben unsererseits die Rechteund grüßen das steinerne Reiterdenkmal..Im supermodernen Dynamo-Stadion - nachAuskunft des Direktors das derzeitig modernsteEuropas - machen wir Werbefotos. Dort, wodie UdSSR-Fußballauswahl nach ihrem Siegüber Ungarn noch einmal auf eine Teilnahmean der WM in Argentinien hoffen durfte, fah-ren wir auf unseren TS Runde um Runde.Abends sitzen wir bei Indira und Shenja, diesich an Gastfreundschaft zu übertreffen ver-suchen; verkosten kochetische Weine undloben uns an der ausgezeichneten georgischenKüche.

(Fortsetzung folgt)

Berufsausbildung

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DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 49

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Gefchren •im gn;om m tm m iv rkeUnser großes Preisausschreiben

Dieses bereits bekannte Antwortschema fürunsere Preisfragen haben wir auf Wunsch vie-

ler Leser auf die Rückseite von Anzeigen ge-stellt, damit beim Ausschneiden nichts vomredaktionellen Teil des Heftes verloren geht.Da wir dieses Schema auch weiterhin verwen-den, werden wir versuchen, unsere künftigenPreisfragen an ähnlicher Stelle in den Heftenzu plazieren. Wir bitten Sie dieses Antwort-schema auszufüllen, denn wir wollen jedeZuschriften im Dresdener Rechenzentrum aus-werten lassen. Ihre Antworten auf unsere heu-tigen Fragen tragen Sie bitte mit einem Kreuzin das entsprechende Kästchen des Fragespie-gels ein. Beim weiteren Ausfüllen des Vor-druckes bitte die freien, weißen Kästchen (ein-schließlich denen unter den Nummern 68 und75) verwenden. Die roten Kästchen und dieunter den Nummern 77 und 78 sind n i c hauszufüllen.Sollte die Postleitzahl Ihres Wohnortes nurzwei- oder dreistellig sein, so beginnen Siein jedem Fall im Kästchen unter der Num-mer 64Das Schema schneiden Sie bitte aus und kle-ben es auf die Rückseite einer Postkarte. Dieseadressieren Sie an

RedaktionDer Deutsche Straßenverkehr8072 Dresden

PSF 136

Einsendeschluß ist der 15. September 1978(Datum des Poststempels). Die rechentech-nische Auswertung dieses Fragespiegels erfolgtim Rechenzentrum anonym. Wer seinen Namen

nicht nennen will, braucht dies nicht zu tun,kann aber nicht in die Auslosung kommen.Die Hauptabteilung Verkehrspolizei im Mini-sterium des Innern und die Staatliche Versiche-rung der DDR stellten uns für die richtigenAntworten die folgenden 53 Preise zur Ver-fügung:

Bei der Beantwortung unserer heutigen drei

Fragen zum Verhalten be i Kolonnenfahrtenund Verkehrsunfällen empfehlen wir Ihnen, dieStVO zur Hand zu nehmen und im Zweifelsfalldort nachzuschlagen. Dies erhöht mit Sicher-heit Ihre Gewinnchancen. Wir wünschen Ihnenviel Erfolg

Ihre Redaktion

Frage 1:

torfahrers trägt entsch eidend zu einem ge-fahrlosen Clberholen des langsamen Fahr-zeuges bei und dient somit der Auflösungder Fahrzeugkolonne.

Frage 2:

Dienst Kfz

H i

D —

1

.

'

als Fußgänger

PYerhehrsm.

Kraftrad

MW

Fahrrad

PKW

Kraftrad

einordnen der nach olgenden Pkw zu ermög-lichen?

en.

An einem gesperrten Bahnübergang außer-halb einer geschlossenen Ortschaft hat sicheine Fahrzeugkolonne gebildet. Nachdem dieSperrung aufgehoben worden ist, überquerendie Fahrzeuge den Obergang. In der Fahrzeug-kolonne fährt ein Traktor, der die nachfolgen-den Fahrzeuge am flüssigen Fahren hindert.Welche Verhaltensweise des Traktorfahrers istrichtig, nachdem er die Kolonnenbildung be-merkt hat?

A) Der Traktorfahrer hat sein Fahrzeug so weitwie möglich nach rechts zu fahren. Er mußmit Schrittgeschwindigkeit weiterfahren, umden Verkehrsfluß nicht zu unterbrechen.Nachdem die Fahrzeugkolonne den Traktor

überholt hat, kann der Fahrer des Traktorsdie Fahrt wieder fortsetzen.

B) Der Traktorfahrer muß sein Fahrzeug beider ersten sich bietenden Gelegenheit so-weit wie möglich nach rechts fahren undanhalten, um die Fahrzeugkolonne vorbei-fahren zu lassen. Die Anhaltepflicht fürden Führer des langsamen Fahrzeugs be-steht nur solange, bis die Fahrzeugkolonnevorbeigefahren ist.

C) Der Traktorfahrer hat sich vom Gegenverkehr zu überzeugen, um mit der linkenHand den nachfolgenden Verkehr vorbei-zuwinken. Diese Verhaltensweise des Trak-

Zwischen A-dorf und B-dorf befindet sich aWeiner Fernverkehrsstraße eine Bushaltestelle.Ein Bus fährt in die Haltestelle ein. Nachdemdie Fahrgäste ein- und ausgestiegen sind,fährt der Bus weiter. Ein nachfolgender Lkwvermindert kurz seine Geschwindigkeit; umhinter dem Bus die Fahrt fortzusetzen. Hinterden beiden Fahrzeugen hat sich eine Fahr-

zeugkolonne gebildet, die aus mehreren Pkwbesteht. Der Pkw, der unmittelbar nach demLkw fährt, zögert mit dem Ciberholen. WelcheVoraussetzungen müssen geschaffen werden,um ein- ungehindertes CJberholen und Wieder-

A) Fahren mehrere langsamfahrende Fahr-zeuge (Bus, Lkw) hintereinander, habenderen Führer untereinander einen solchenAbstand einzuhalten, der nachfolgenden -Fahrzeugführern ein ungehindertes Ober-holen und Wiedereinordnen ermöglicht.

B) Die beiden langsamfahrenden Fahrzeugehaben soweit als möglich nach rechts zufahren. Dabei ist die Geschwindigkeit zuvermindern, um den nachfolgenden Fahr-zeugen ein ungehindertes Oberhoen undWiedereinordnen zu gestatt

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2

hJ-____ 1

-

- •

21

--

A) Fahrzeugführer haben nach Ertönen des,Sondersignals ihre Geschwindigkeit zu vermindern und anzuhalten, unabhängig da-von, in welcher Fahrspur sie sich befinden.Dabei' ist zu beachten, daß zwischen denFahrzeugen genügend Abstand besteht,um dem Krankenwagen eine ungehinderteDurchfahrt zu ermöglichen.

B) Fahrzeugführer sind verpflichtet, unverzüg-lich so weit wie möglich nach rechts zufahren und die Geschwindigkeit herabzu-setzen. Solange das Sondersignal des Kran-kenwagens ertönt, ist mit Schrittgeschwin-digkeit bis zum Verkehrsstau zu fahren undanzuhalten.

C) Fahrzeugführer haben dem Kranken-transportfahrzeug ine ngehinderteDurchfahrt zu ermöglichen und die Vor-

_______ ahrt zu gewähren. Zu diesem Zweck müs-sen sie unverzüglich so weit wie möglich

nach rechts fahren und so anhalten, daßdem Krankentransportfahrzeug die Durch-fahrt links der haltenden Fahrzeuge mög-lich ist. Dazu können erforderlichenfallsunter Rücksichtnahme auf den übrigen Ver-kehr die Fahrbahnlöngsmarkierungen -auch Sperrlinien - überfahren bzw. kann

C) Die langsamfahrenden Fahrzeuge hoben rage 3: ber den rechten Fahrbahnrand hinaussofort, nachdem sie die Fahrzeugkolonne inter einer Straßenkreuzung hat sich ein Ver-

usgewichen werden.bemerkt haben, noch rechts zu fahren und ehrsunfall ereignet. An der Unfallstelle be-

traßenkreuzungen bzw. -einmündungensolange unter Berücksichtigung der vom Kran-olange anzuhalten, bis die Fahrzeug- innt sich der Verkehr zu stauen. Nach kurzer entransportfahrzeug beabsichtigten Fahrt-olonne vorbeigefahren ist. Danach kann eit nähert sich ein Krankentranspartwagen ichtung zu räumen.ie Fahrt fortgesetzt werden. it Blaulicht und Sondersignal (Sirene mit auf-

und abschwellendem Ton). Wie haben sichdie Fahrzeugführer in dieser Situation zu ver-

halten, um dem Krankentransportfahrzeugeine ungehinderte rasche Durchfahrt zur Un-fallstelle z'u ermöglichen?

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 7/1978 51

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rtschlager 59:seh schwarz mit'm Fressen,, Jumboen ‚Wartburg-Sport "

rmund 68ne Auto haste bei den Weibern keen Glückr "

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Visafreies Reisen 74:„Kommst Du mit noch Polen baden?"

edingungen 64:hn Minuten adoptieren Sie nun schon mit. Wie lange dauert denn Ihre Hell-Dunkel-assung noch?" lqAUS

Voraussicht 58:Ausguck meldet:. Vorn rechts Parkmöglichkeitin Sicht "

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