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2013 PROJEKTE ANREGUNGEN GESCHICHTEN INTERVIEW TIPPS Geheimnis Entdecke das Erstkommunion

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Page 1: Erstkommunion - bonifatiuswerk.de · ist der Herr über das geheimnis des Todes und über das geheimnis des Lebens. Seine alles umfassende Kraft ist eine Kraft, die das Leben bejaht

2013 Projekte

Anregungen

geschichten

interview

tiPPs

GeheimnisEntdecke das

Erstkommunion

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InhaltDiAsPorA-kinDer- unD -jugenDhilfe

Monsignore Georg Austen Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

einführung

Bischof Karl-Heinz Wiesemann Sie erkannten ihn am Brotbrechen . . . 4

geDAnken zur erstkommunion

Claudia Hofrichter Gemeinsam unterwegs . Interkulturelle Katechese als Chance . . 7Rainer Moser-FendelErstkommunionkinder sind ein Segen! »Der Herr segne und behüte dich!« . . 9

kAtechese unD geschichten

Stephan Sigg Miteinander sprechen lernen . Gespräche in der Erstkommunion-vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Elsbeth Bihler Unterwegs nach Emmaus . . . . . . . . . . 12Erwin Grosche Constantins Brotgeschenk . . . . . . . . . . 15

liturgische BAusteine

Markus Ehrhardt Entdecke das Geheimnis . . . . . . . . . . . 16Markus Ehrhardt / Robert Haas Lied: Entdecke das Geheimnis . . . . . . . 19

DiAsPorA-Projekt

Matthias Micheel Ein Stück Zuhause – das St . Antoniushaus in Kiel . . . . . . . . 20Hilfe für Straßenkinder – Ambulanz am Bahnhof Zoo . . . . . . . . . 21Beistand im Leben und Sterben – die Kinderhospizdienste in Halle und Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . 21

erstkommunion-interview

Matthias Micheel Abtprimas Notker Wolf: »Kommunionkinder brauchen Menschen, die mit ihnen sprechen und ihnen zuhören« . . . . . . . . . . . . . . . 24

erstkommunion-mAteriAlien

Bücher, Tipps und Geschenke zur Erstkommunion 2013 . . . . . . . . . . 26

Beirat ReligionspädagogikDie Erstkommunion- und Firmmaterialien des Bonifatius-

werkes werden gemeinsam konzipiert und erarbeitet vom »Beirat Religionspädagogik« des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken. Im Beirat sind derzeit tätig:

Matthias Micheel (Leiter Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe), Julia Brodersen-Schäfers (Missionarische und diakonische Pastoral im Bonifatiuswerk), Lioba Kolbe (Schulabtei-

lung Erzbistum Paderborn), Dr. Jan Woppowa (Schulabteilung Bistum Osnabrück), Heidi Rose (Theologin im Verlag Butzon & Bercker), Jens Ehebrecht-Zumsande (Referent für Katechese, Erzbistum Hamburg) und Svenja Kuschke (Religions-pädagogin, Erzbistum Paderborn).

V . l . n . r .: Matthias Micheel, Jens Ehebrecht-Zumsande, Julia Brodersen-Schäfers, Dr . Jan Woppowa, Lioba Kolbe, Heidi Rose, Svenja Kuschke

Theologische Beratung: Dr . Christian Hennecke

(Regens des Priester seminars, Bistum Hildesheim)

Mit Gebeten und Gedanken von Jessica Bohn und Heidi Rose

hinweis für ihre PlAnungen

Thema und Bildmotiv der Erstkommunion- und Firmaktionen des Bonifatiuswerkes für 2014 finden Sie bereits ab Juni/Juli 2013 im Internet unter www .bonifatiuswerk .de

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» umfAngen wirst Du

von Den Armen Der

geheimnisse gottes«

HILDEgaRD VOn BIngEn

Entdecke das Geheimnis – das Leitwort unserer Erstkommunionaktion 2013 richtet sich in erster Linie an die Kommunionkinder. gerade Kinder sind die von Jesus ermächtigten Erbauer und Bewohner des gottesreiches, und sie sind uns Erwachsenen sogar Vorbilder in unserer Hinwendung zu gott und zu Jesus Christus: »Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, dann könnt ihr nicht in das Reich gottes gelangen« – das hat Jesus zu den Erwachse-nen gesagt. Offenbar ist Kindern ein (noch) ganz eigener Zugang zum geheimnis unseres glaubens offen, ihnen ist das Mysterium (noch) viel unmittelbarer zugänglich als unserer erwachsenen Betriebsamkeit und berechnenden Vernunft.Und so soll gerade auch die Vorbereitung auf die heilige Kommunion Kinder und Katechetinnen und Katecheten, aber auch die Eltern, Paten und Familien (neu) dazu einla-den, ureigenste Erfahrungen mit dem göttlichen geheim-nis zu machen.Wenn wir Kinder in diesem Sinn fördern wollen, offen zu werden oder zu bleiben für das geschenk und geheim-nis der Eucharistie, dann setzt das voraus, dass wir als Erwachsene selbst offen werden und bleiben für den Wert dieses geheimnisses!Wenn wir selbst nicht durchlässig sind für das geheimnis gottes in der Welt, keinen Sinn dafür haben, die Welt sakramental zu betrachten und zu deuten, dann werden

wir schwerlich die Kinder davon begeistern können, dass das Leben mehr zu bieten hat als die banale alltäglich-keit unserer Konsum- und Werbeindustrie suggeriert.Unsere Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert Projekte, die Kindern und Jugendlichen helfen sollen, das geheim-nis des glaubens in ihrem Leben zu entdecken, in der ost- und norddeutschen Diaspora sowie in Nordeuropa, Estland und Lettland. Sie unterstützt Initiativen, die zur Bildung christlicher gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue generation in extremer Diaspora notwendig sind. Einige davon dürfen wir Ihnen in diesem Erstkommunion-Heft besonders erläutern.Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Heftes darf ich sehr herzlich für den Einsatz danken!Besonders gerne verweise ich auf unsere Oster- und Kommunion-Materialien . Bitte beachten Sie dazu auch unseren beigelegten Prospekt mit den Angebo-ten zu Erstkommunion und Firmung!Mit gottes Segen für Sie und besonders für Ihre arbeit mit Ihren Erstkommunionkindern bin ich in froher Verbunden-heitIhr

Monsignore georg austen(generalsekretär)

VorwortLieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral und Pädagogik, liebe Eltern,

Monsignore Georg Austen und Sängerin Maite Kelly basteln gemeinsam mit Erstkommunionkindern .

GeheimnisEntdecke das

Anregungen | iDeen | kritik | mitArBeitWir freuen uns auf Ihre Mitarbeit: Bei Kritik, Rückfragen, anregungen oder Interesse an der Mitarbeit am Erstkommuni-onbegleiter können Sie sich jederzeit und gerne an uns wenden.

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, Matthias Micheel (Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe), Tel .: 0 52 51 / 29 96-50, E-Mail: Micheel@bonifatiuswerk .de

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der Kirche. an wichtigen Punkten unseres Lebens kreuzt gott dabei sozusagen unser Leben mit seiner gnade. Trefflicherweise wird nach alter Tradition die Kirche als Spenderin dieser gnadengaben im Bild einer Quelle oder eines Brunnens dargestellt, woraus die sakramentalen Zeichen der Liebe und nähe gottes hervorsprudeln.Die Begegnung mit dem auferstandenen verändert alles. all das, was in unserem Leben und in unseren Herzen dunkel und geheimnisvoll ist, was unverstanden bleibt, kann durch die Begegnung mit Jesus hell und klar werden – im Hören auf sein Wort, aber vor allem auch

Sie erkannten ihn am BrotbrechenEine Einführung in das Jahresthema von Bischof Dr . Karl-Heinz Wiesemann

Das diesjährige Bildmotiv zur Emmaus-geschichte (»Entdecke das geheimnis«) stammt von günther Jakobs, Jahrgang 1978. Jakobs studierte Philosophie und Design mit

Schwerpunkt Illustration. Seitdem arbeitet er als Kinder- und Jugendbuchillustrator in einer ateliergemeinschaft in Müns-ter, zahlreiche Bilderbuchveröffentlichungen in namhaften Kinder buchverlagen, www .guentherjakobs .de . Dazu gibt es ein eigenes Erinnerungs- und Meditations-bildchen für die Erstkommunionkinder mit einem Text von Bischof Dr . Karl-Heinz Wiesemann .

Wie uns die Bibelwissenschaftler, archäologen und Forscher berichten, ist die Lage des historischen

Emmaus nicht sicher belegt. Es gibt sogar drei unter-schiedliche Orte nahe von Jerusalem, in denen eine Kirche an das »Haus des Kleopas« erinnert. Emmaus bedeutet »warme Quelle«. Vielleicht ist nun dieser aspekt viel entscheidender, denn die biblische geschich-te, die von der diesjährigen Jahresaktion und von dem Kommunionbildchen aufgegriffen wird, handelt eigent-lich gar nicht von dem Ort Emmaus. Sie eröffnet uns vielmehr den Blick auf das geheimnis der Liebe Jesu, der bei jedem von uns einkehren will. Insofern ist Emmaus überall dort, wo Menschen gott suchen und er ihnen in Jesus Christus begegnet. Er will die Quelle sein, aus der ich schöpfe. Er ist die Quelle, die mir auch in Zeiten der Dürre Leben spendet.Mit der Emmaus-geschichte schenkt die Hl. Schrift uns eine der besonders eindrücklichen geschichten in der Bibel, in denen Menschen, die traurig, hoffnungslos und ohne Perspektive sind, durch die Begegnung mit gott neue Zuversicht und Kraft finden. Die österliche Erfahrung der Emmaus-Jünger kann und will auch 2000 Jahre später für uns als Jünger Jesu Quelle der Kraft und Inspiration sein, auf dass wir aufbrechen und den Men-schen von heute, die nach Sinn, anerkennung und Liebe suchen, von dem geheimnis der Liebe gottes erzählen. Sinnfälliger ausdruck dieser Liebe sind die Sakramente

» BrAnnte uns nicht DAs herz in

Der Brust, Als er unterwegs mit

uns reDete unD uns Den sinn

Der schrift erschloss? noch in

DerselBen stunDe BrAchen sie

Auf unD kehrten nAch jerusAlem

zurück.« (Lk 24,32f.)

GeheimnisEntdecke das

Der AutorBischof Dr . Karl-Heinz Wiesemann, Jahrgang 1960, Bischof von Speyer und Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskon-ferenz und Mitglied der Ökumene-Kommission

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Auf dem Weg nach Emmaus

Nachdem Jesus gestorben war, gingen

zwei seiner Freunde aus Jerusalem fort,

zurück nach Emmaus, wo sie zu Hause

waren . Sie waren traurig und niederge-

schlagen . Sie sagten: »So viel hatten wir

von Jesus erwartet . Er sollte uns befrei-

en . Und jetzt? Jetzt haben sie ihn gekreu-

zigt und alles ist vorbei .« Während sie

so redeten, kam Jesus zu ihnen . Aber sie

erkannten ihn nicht . Er fragte sie: »Wo-

rüber redet ihr?« Sie sagten: »Weißt du

denn nicht, was in den letzten Tagen in

Jerusalem geschehen ist? Sie haben Jesus

von Nazaret gekreuzigt . Und wir dach-

ten, er wäre unser Retter .« Da begann

Jesus, ihnen alles zu erklären: dass alles

so kommen musste, damit alle Menschen

vom Tod befreit wären . Und er erklärte

es ihnen aus den heiligen Schriften .

Es wurde Abend und sie kamen in das

Dorf Emmaus . Sie gingen in ein Haus . Je-

sus tat so, als wollte er weitergehen . Da

sagten sie: »Herr, bleibe bei uns . Es wird

schon dunkel .« Da ging Jesus mit hinein .

Sie bereiteten das Abendbrot vor . Da

nahm Jesus das Brot, dankte Gott, brach

das Brot und teilte es aus . In diesem

Moment erkannten die Jünger: Das ist

Jesus . Er bricht mit uns das Brot wie beim

letzten Abendmahl . Als sie ihn erkannten,

konnten sie ihn auf einmal nicht mehr se-

hen . Aber sie waren so froh und sagten:

»Mochten wir ihn nicht schon unterwegs,

als er uns die Schriften erklärte?«

Voller Freude machten sie sich sofort

auf den Weg zurück nach Jerusalem . Sie

kamen zu ihren Freunden und erzählten:

»Jesus lebt! Er ist nicht tot, wie wir dach-

ten! Er ist auferweckt worden .« Und die

Nachricht verbreitete sich immer weiter .

(nach Lukas 24,13-35)

im Brechen des Brotes und im Mahl der gemeinschaft. »Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn .« Die griechische Passiv-Form des Verbs dianoigo (= öffnen) macht uns von einem augenblick auf den anderen unmissverständlich deutlich, dass gott selbst hier der Handelnde ist. Ostern bedeutet demnach: gott ist der Herr über das geheimnis des Todes und über das geheimnis des Lebens. Seine alles umfassende Kraft ist eine Kraft, die das Leben bejaht und die Leben spendet. Weil ER das ganze menschliche Leben angenommen hat und kennt und zugleich ganz gott ist, kann er auch unsere ganze menschliche Lebenswirklichkeit und -welt radikal verändern. So lautet ein alter christologischer Leitsatz: »Was nicht ganz angenommen ist, das kann auch nicht ganz erlöst werden.«auch wenn Ostern augenblicklich alles verändert, so geschieht unsere Verwandlung, die uns immer näher zu gott führt, schrittweise. Wenn wir noch einmal in die biblische Emmaus-geschichte schauen, dann können wir vier solcher Schritte entdecken, die die Begegnung der Jünger mit Jesus kennzeichnen.

1 »Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg, … sie sprachen miteinander

über all das, was sich ereignet hatte .« (Lk 24,13)Die »Elf und die anderen Jünger«, wie uns der Evange-list Lukas berichtet (vgl. Lk 24,33), blieben nach dem Tod Jesu in Jerusalem; sie hatten sich zurückgezogen.

Die Emmaus-Jünger sind aber auf dem Weg. Vielleicht konnten sie es nicht ertragen, sich zu verschließen. Ihre Betroffenheit und tiefe Trauer lassen aber eher vermuten, dass auch sie sich zurückziehen wollten; nur eben an-ders: Flucht nach vorn, abstand gewinnen, frei werden. Hatte nicht der, der Freiheit und Erlösung verheißen hat-te, sie jetzt endgültig verlassen? auch wenn den Jüngern ihr Verstand womöglich etwas anderes sagt, ihr Herz hängt Jesus noch immer an, denn sie sinnen über all das nach, was in den letzten Tagen geschehen ist. Obwohl keiner der beiden allein unterwegs ist, macht die Trau-rigkeit trotzdem einsam. auch das Hinzutreten Jesu kann die Einsamkeit zunächst nicht auflösen. Zu schwer wiegt der Verlust, zu sehr sind die augen noch verschlossen. aber Jesus begibt sich auf ihre augenhöhe, nimmt ihre Sorgen und nöte ernst – und beginnt dadurch zugleich, sie zu überwinden. Wer sollte dann auch uns in unseren jeweiligen Lebenssituationen ernster nehmen können als dieser Jesus? Wir dürfen ihm auch das dunkelste geheimnis unseres Herzens anvertrauen. noch bevor wir ihn erkennen, kennt er doch uns und unsere Sehnsüchte und Wünsche. So dürfen auch wir ihm sagen: »Ja, Herr, es fällt manchmal schwer zu glauben« (vgl. Lk 24,25).

2 »Und er legte ihnen dar .« (Lk 24,26)

Das Wort des Zuspruchs. Jesus spricht den Jüngern – damals wie heute – gut zu und gutes zu. Das heißt,

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Lichtschein eindrucksvoll zum ausdruck. »Und als er mit ihnen am Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lob-preis, brach das Brot und gab es ihnen« (Lk 24,30). auch die Verwunderung der Jünger, den Moment, als ihnen die augen geöffnet werden, hat Jakobs in gelungener Weise eingefangen. Die großen augen des rechten Jün-gers und die vor den staunenden Mund gehaltene Hand des zweiten machen dies deutlich. Sie erkennen Jesus im Brotbrechen wieder. In diesem Moment bricht auch die Dunkelheit ihrer Herzen auf, und die Freude überstrahlt alles mit einem hellen und gütigen Schein. Jedes Mal, wenn wir Eucharistie feiern, dann tritt Jesus wirklich zu uns; dann ist er so gegenwärtig wie im abendmahlssaal und in Emmaus. Von den Jüngern wird sodann berichtet, dass sie ihn ab sofort nicht mehr sahen. Der Einbruch des Lichtes und der Liebe Jesu in die Herzen ist das eigentlich Wichtige. Das genügt und das befähigt uns zum Leben.

4 »Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück .« (Lk 24,33)

Die Eucharistiefeier als die Feier von Tod und auferste-hung Jesu Christi ist nicht nur Erinnerung, sondern reale Vergegenwärtigung des Mahlgeschehens. Sie ermöglicht uns das eigene »Brich auf!«, das die Emmaus-Jünger sich kurz nach der Begegnung mit Jesus selbst zuge-rufen haben mögen. Von dem, was Jesus Christus an seinen Jüngern wirkt, kann nicht geschwiegen werden. Dieser aufruf zum Bekenntnis und zur nachfolge ist heute noch so stark und aktuell wie vor 2000 Jahren. aus einem eucharistischen geist haben die Emmaus-Jünger die Ermutigung genommen, nach Jerusalem zurückzukehren und den anderen von ihrem glauben zu erzählen. nicht nur Emmaus kann überall sein, sondern auch Jerusalem. In diesem Sinne gilt das Motto auch in abgewandelter Form. Das geheimnis der Liebe Jesu Christi zu entdecken ist für die Erstkommunionkinder, aber auch für uns überall möglich: augenblicklich, über-raschend, uns ganz und gar verändernd.

er ist der Segnende. Das griechische eulogein und das lateinische benedicere bedeuten beide »gutes sagen«. Dies unterstreicht die Bedeutsamkeit des Miteinander-Sprechens, das bereits gemeinschaft schafft. Die Wich-tigkeit des Sprechens ist nicht nur für ein gelingendes aufwachsen belegt, sondern ebenso evident ist es, dass Sprache und Worte auch eine zerstörerische Wirkung haben können. In unserer geschichte greift Jesus mit der Schrift, mit Mose und den Propheten, all das auf, worin sich die güte gottes in der geschichte des Volkes Israel bisher erwiesen hatte. Wenn er dies nun tut, um den Jün-gern auskunft über sich selbst zu geben (»Musste nicht der Messias all das erleiden?«), dann will er auf eines aufmerksam machen: Über dem menschlichen Willen, über unseren Plänen und Vorstellungen steht noch ein anderer, steht gott selbst. Vater und Sohn können nicht voneinander getrennt werden, der Messias musste durch Leid und Kreuz zur auferstehung gelangen. Jesus versi-chert dadurch auch uns: »Ich will euch erschließen, was ihr noch nicht versteht, kommt zu mir und hört mir zu!«

3 »Bleib doch bei uns!« – »Er brach das Brot .« (Vgl . Lk 24,28 .30)

Die abendliche Stunde lässt die Jünger umso eindringli-cher bitten. Es mag ihnen die Radikalität jener abend-stunden im gedächtnis gewesen sein, die unterschied-licher kaum sein können. 1. Der abend, als ihr Herr beim letzten Mahl das Brot mit ihnen gebrochen hat, der abend, als er für sie im geheimnis von Brot und Wein den neuen Bund seiner Liebe gestiftet hat, was seitdem Vermächtnis, auftrag und Erkennungszeichen der Christen ist. 2. Der abend im garten getsemani. Der Ort, wo Jesus in der nacht vor seiner Kreuzigung gebetet hat, der Ort, wo Jesus verraten wurde, der Ort, der mit golgota ausdruck größter gottverlassenheit ist. »Per crucem ad lucem« – durch das Kreuz zum Licht. Jesus erfüllt den Wunsch der Jünger, und von da an klart alles auf. Die Illustration von günther Jakobs, die auf dem Kommunionbild zu sehen ist, bringt das durch den

Entdecke das Geheimnis, dass du nie alleine bist:

Jesus geht alle Wege mit dir,

auch wenn du ihn nicht sehen kannst.

Entdecke das Geheimnis, wie sehr Jesus dich liebt:

Er schenkt sich dir in Brot und Wein.

Er will dein Herz mit Licht und Freude erfüllen

und dir die Augen öffnen,

wenn Angst und Sorgen deinen Blick trüben.

JESSICa BOHn

Die AutorinJessica Bohn, Theolo-gin, wissen schaft liche Mitarbeiterin an der Theol. Fakultät Paderborn

Impuls

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Gemeinsam unterwegs

Interkulturelle Katechese als ChanceVon Claudia Hofrichter

Die Weggeschichte der beiden Jünger auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus wirkt betörend und

verstörend zugleich. Betörend ist die Dynamik der Erzäh-lung vom »Mit-Blindheit-geschlagen-sein« hin zum Er-kennen des auferweckten Jesus, »als er das Brot brach«. Wann und in welchen Kontexten gibt es heute solche Erfahrungen? Verstörend empfinde ich die Perikope, weil sie fast maßlos herausfordert und das geläufige, das gewohnte in unserer Pastoral und Kommunionka-techese anfragt: Wen sehen wir, wen übersehen wir? Wer braucht unsere besondere aufmerksamkeit? Welche Deutungsprozesse eignen sich für Menschen, um erfah-ren und im wahrsten Sinn des Wortes »begreifen« zu können, wie sich Jesus Christus zu erkennen gibt?Denke ich dabei an die Menschen, die aus anderen Ländern und Kulturen kommen, dann eröffnet mir die Weggeschichte wesentliche Einsichten für eine interkul-turelle bzw. kultursensible Kommunionkatechese.

Sich einlassen auf Neues – offen sein für FremdesKultursensible Katechese beginnt mit der Wahrnehmung, dass unsere christlichen gemeinden international und multikulturell sind und werden. Menschen nichtdeut-scher nationalität bzw. mit Migrationshintergrund gehö-ren ebenso wie binationale Partnerschaften zum gesicht jeder gemeinde dazu. Das trifft nicht nur für großstädte zu, sondern auch für kleinere Orte. In vielen Diözesen gibt es eigene gemeinden mit Katholiken nichtdeutscher Muttersprache. Migrantinnen und Migranten erleben sich häufig als Wanderer zwischen den Kulturen. Dies betrifft insbesondere die Kinder der sog. zweiten und dritten generation der Zugewanderten, die zwei- oder dreisprachig aufwachsen. Diese Kinder leisten den Balanceakt der Vermittlung zwischen verschiedenen Kulturen.»Was sind die Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?«, fragt der Fremde die beiden Jünger. Die scheinbare aussichtslosigkeit der Jünger nach dem Karfreitag, der nur noch ein Weggehen vom tragischen Ort Jerusalem nahezulegen scheint, ähnelt unserem zuweilen mangelnden Mut, uns dem Fremden zu nähern. Der Fremde geht nicht vorbei; er lässt sich

auf die beiden Jünger ein, und die beiden lassen sich auf ihn als Mitwanderer ein. Zunächst sind sie einander wie Fremde. Im Zuhören und aufeinander-Hören wachsen Offenheit, Vertrauen und das Interesse aneinander. Einander Fremde finden eine Sprache füreinander.Wo kommst du her? Was hat dich geprägt? Wie lebst du als Christ/Christin? Welche Traditionen pflegst du? Was ist dir wichtig? Was beschäftigt dich? Was brauchst du? – Mit solchen Fragen werden anknüpfungen an die Lebensgeschichte und konkrete Situation von Menschen aus multikulturellen Kontexten möglich. Dabei ist dann z. B. zu erfahren, wie wichtig für Migrantinnen/Migranten ihre Muttersprache ist. Mit ihr verbindet sich das gefühl und Erleben von Heimat. Die Muttersprache gehört zur kulturellen Identität. Im Kon-text der Kommunionkatechese erlebe ich immer wieder, dass die Elterngeneration sich in ihrer Muttersprache leichter über ihren glauben austauschen kann, fast unabhängig von ihren Deutschkenntnissen. Migrantin-nen/Migranten möchten deshalb, dass ihre Kinder in der Sprache des Heimatlandes beten und die religiöse Tradition der Eltern kennenlernen. Für die Kinder ist das nicht unbedingt selbstverständlich, weil sie sich in der deutschen Sprache ebenso zu Hause fühlen und diese oft besser sprechen. Das kann auch zu Konflikten zwischen Eltern und Kindern führen.Kultursensible Katechese integriert deshalb Beten und das Kennenlernen biblischer Texte in der jeweiligen Muttersprache. Sie berücksichtigt gelebte Traditionen der Migrantenfamilien. Konkret kann dies z. B. bedeuten, dass Kommuniongruppen gemeinsam von Katechetin-nen/Katecheten verschiedener Muttersprachen geleitet werden.

Auf Bekanntes treffen – Verbundenheit erkennenDas Interesse aneinander bringt Überraschendes hervor: Was fremd erscheint, wird vertraut. So legt es die Begegnung auf dem Weg nach Emmaus nahe. Der

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Fremde geht auf das Problem der Jünger ein. Er greift auf, was sie ihm berichten und nicht verstehen können. Der Fremde gibt ihnen die Impulse, wie sie das, was sich in Jerusalem ereignet hatte, deuten können. »Musste nicht all das geschehen …« Der, den sie noch nicht als den auferstandenen erkennen, setzt neue akzente, indem er ihnen die Thora und Mose und die Propheten auslegt. So zeigt er ihnen Linien zu Bekanntem auf. Sie beginnen zu ahnen – und später erkennen sie es –, dass das zunächst Unbekannte bereichert.So hat es mich z. B. sehr berührt zu erleben, wie Portugie-sen »ihre« Madonna von Fatima verehren und Kroaten aus tiefstem Herzen Marienlieder mehrstimmig singen. Diese Erfahrung hat meine eigene Marienverehrung verändert und mir ein neues gespür geschenkt. Für mein Christsein habe ich dabei Wesentliches gelernt.Es lohnt, sich in die Rolle des ohne namen genannten Jüngers hineinzubegeben und den Weg des noch Unver-trauten mitzugehen. Für eine kultursensible Katechese kommt hier das Prinzip der Partizipation in den Blick. Es geht darum, erleben, hören und fühlen zu lernen, was dem anderen wichtig ist. Christ sein und Christ bleiben ist ein geben und nehmen – mehr noch: »Migrantinnen/Migranten und Einheimische geben und nehmen Teile der jeweils anderen Kultur als Bereicherung auf. gleich-zeitig reichen sie etwas von ihrer Kultur weiter. Damit verbinden sie sich, entwickeln sich, erweitern sich, ohne an Identität zu verlieren« (Paulo nicoly-Menezes, Brasi-lianer, Pastoraler Mitarbeiter in der Diözese Rottenburg-Stuttgart). Einander als Menschen wahrzunehmen, die

ihren Reichtum des glaubens miteinander teilen, stärkt und ermutigt, gemeinsam den Weg des glaubens zu ge-hen in einer Welt, in der der christlich-kirchliche glaube nicht mehr selbstverständlich ist. So kann die nächste generation in den glauben hineinwachsen.

Einander erkennen – miteinander aufbrechenDie Emmaus-geschichte geht mit der gastfreundschaft weiter: Erst als die Jünger und der Fremde gastfreund-schaft pflegen und der auferweckte Jesus das Brot bricht, erkennen sie ihn. Und noch im selben augenblick verschwindet er wieder vor ihren augen. Ihr Herz brennt weiter. »Brannte nicht unser Herz?«, fragen sich die Jünger. Das Wort muss Brot und uns einverleibt werden. Dann öffnen sich die augen, und wir erkennen einander und erkennen Jesus als den auferweckten – mehr noch: Wir erkennen im Fremden den auferweckten Jesus. So beginnt die gemeinsame Sendung: dass wir einander gastfreundschaft schenken. Das Erlebte, die Verwand-lung vom Unbekannten und Fremden zum geahnten und neuen, muss weitergesagt werden, wie interkultu-reller Reichtum weitergegeben werden muss.In einer von Einheimischen und Migrantinnen/Migran-ten gemeinsam verantworteten Kommunionkatechese kann der glaube seine missionarische Kraft entfalten. Hier sind alle gemeinden herausgefordert, in denen Migrantinnen/Migranten leben. Deutschsprachige und muttersprachliche gemeinden sind gleichermaßen aufgefordert, ihre Türen füreinander zu öffnen und ver-trauend ein Miteinander anzustreben. Interkulturell bzw. kultursensibel geprägte Wege der Kommunionkatechese bündeln Kräfte und setzen solche zugleich frei. Das be-deutet, dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten ihr Leben in multikulturellem Kontext aus dem glauben deuten können, und nach und nach immer mehr zusammenzu-wachsen. So werden wir füreinander und miteinander glaubhafte Zeuginnen und Zeugen für die Radikalität des christlichen glaubens, wie wir sie im Brechen des Brotes und im Trinken des Weines feiern.

Keiner kann alleine glauben

Wenn wir im Leben auf der Suche sind und glauben wollen, dann

ist es gut, gemeinsam unterwegs zu sein. Miteinander können wir

über den Glauben sprechen und uns gegenseitig ermutigen. Die

beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus haben es erlebt. Zu-

nächst verstehen sie das Geheimnis des Lebens und Sterbens Jesu

nicht, doch zusammen können sie sich wenigstens darüber aus-

tauschen. Dabei spüren sie: Gerade in schweren Zeiten tut es gut,

gemeinsam auf dem Weg zu sein. Denn um glauben zu können,

braucht man immer auch andere Menschen. HEIDI ROSE

Die AutorinDr . Claudia Hofrichter ist Referentin für Katechese am Institut für Fort- und Weiter-bildung der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Interkulturelle Katechese ist einer ihrer arbeitsschwerpunkte. Vorsitzende des Diö-zesanverbandes des Deutschen Katecheten-Vereins (DKV).

Die AutorinHeidi Rose, Theologin, tätig in der Verlagsarbeit, viel fältige Erfahrungen in der Sakramenten katechese

Impuls

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mag. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass gott es gut meint mit den Menschen.Ein Segen ist kein automatismus. Wer gesegnet ist, dem kann nichts passieren. nein, so geht das nicht. aber sich gesegnet zu wissen bedeutet, die Zusage zu erhalten, dass man nicht allein ist, dass andere und gott es gut mit mir meinen. Und das schenkt Vertrauen, Kraft und Zuversicht.So macht es Sinn, Kinder zu segnen und sie dadurch die Liebe und Fürsorge spüren zu lassen, die wir ihnen wün-schen. Eltern können ihre Kinder segnen, am Morgen für den Tag, vor besonderen Ereignissen, an ihrem geburts-tag, in gottesdiensten, aber auch zu Hause können Kinder gesegnet werden; ja, eigene Segnungsgottesdienste können wir feiern, um zum ausdruck zu bringen, dass die ganze gemeinde ihnen alles erdenklich gute für ihr Leben wünscht: beim Eintritt in den Kindergarten, bei der Einschulung, am Fest der Unschuldigen Kinder (28. De-zember), am Fest Darstellung des Herrn (2. Februar), aber immer wieder auch auf dem Weg zur Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion.

Ist es nicht eine tiefgehende Erfahrung und ein großes glück, unsere Kinder heranwachsen zu sehen, dazu

beitragen zu können und mitzuerleben, wie sie sich zu einer eigenen Persönlichkeit entwickeln? Eltern tun das ihnen Mögliche, die Menschwerdung ihrer Kinder zu unterstützen.Sie wissen aber auch, dass sie nicht alles bewirken kön-nen, dass auch andere Menschen und gegebenheiten Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder nehmen. Und nicht alles wirkt sich positiv dabei aus. Unser christlicher glaube ermutigt uns, uns und andere in der Liebe gottes zu wissen: ER der gott des Lebens.Segenswünsche sind ausdruck dafür, dass wir anderen ein gutes und geglücktes Leben wünschen. Wir drücken damit auch aus, dass wir dies nicht allein bewirken können. Das ist ehrlich. Und gleichzeitig dürfen wir uns und die anderen gott anvertrauen und seine Unterstüt-

zung erbitten, wie immer diese dann auch aussehen

»Der Herr segne und behüte dich!«Von Rainer Moser-Fendel

Der AutorRainer Moser-Fendel, Diplom-Pädagoge, Referat Pastoral in Seelsorgeeinheiten, Erzbistum Freiburg/Breisgau

Erstkommunionkinder sind ein Segen!

Segen für ein KindN.N.Weil auch Gott nicht allein sein will,

hat er dich ins Leben gerufen.

Er hat dir die Sinne gegeben,

damit du dem Leben begegnen und es mitgestalten kannst.

ER segne dich.

ER segne deine Augen, deine Ohren, deine Nase.

ER segne deinen Mund und deine Hände,

damit du die Schönheit des Lebens erfahren

und Gutes tun kannst.

ER behüte dich und bewahre dich vor Unheil,

ER schenke dir Freude am Leben.

All das schenke dir unser Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Miteinander sprechen lernen Gespräche in der Erstkommunionvorbereitung Von Stephan Sigg

In der Emmaus-Szene ist auch das Gespräch von zentraler Bedeutung: Der Auferstandene spricht mit den Jüngern, die Jünger sprechen miteinander . Auch Erstkommunionkinder sollten erfahren, wie wichtig das Gespräch für jeden Menschen ist .»Das Herz der Jünger war so voller Freude, dass sie so-fort ihren Freunden davon erzählen mussten.« anderen erzählen, was einem wichtig ist, was einen freut oder was einen bedrückt – sich mitteilen und einander erzäh-len, das ist auch für Kinder wichtig. Deshalb sollten die Kinder in der Vorbereitung auf die Erstkommunion auch für das Erzählen und das gespräch sensibilisiert werden. Dies kann auf vielfältige Weise geschehen:Die Kinder können regelmäßig aktiviert werden, über ihren glauben, über ihr Bild von gott und Jesus zu sprechen. So lernen sie, eigene Begriffe für ihren glau-ben zu finden. Sie erfahren aber auch, wie wichtig das

gespräch für die gemeinschaft ist, dass das gespräch in allen Lebenslagen eine entlastende, aber auch eine verbindende Funktion hat und dabei hilft, den anderen besser zu verstehen. Damit dies gelingt, müssen wir alle aber einige Regeln beachten. Die Sensibilisierung dafür ist in Form eines Spieles möglich:

»Schrei-Wand«Botschaft: Ein Gespräch wird nur möglich, wenn man einander zuhört .

Es werden drei gruppen gebildet. Jede gruppe stellt sich nebeneinander in einer Reihe auf.

Zwischen jeder gruppe besteht ein abstand von ca. ein bis zwei Metern.

Die Katechetin / Der Katechet gibt der 1. gruppe einen Begriff

vor. Die 1. gruppe versucht, den Begriff der 3. gruppe

zu erklären. Doch die 2. gruppe (die zwischen den

beiden gruppen steht) versucht, das zu ver-

hindern, indem sie Krach macht, brüllt usw. Die Zeit wird

gestoppt. Die 3. gruppe muss den Begriff möglichst schnell erraten. Die Übung kann mehrmals wiederholt werden. Es sollte immer eine andere gruppe in der Mitte stehen. nach der Übung folgt eine kur-ze Reflexion zur Frage: Was ist wichtig bei einem gespräch? (Unter anderem: Wenn alle reden, erfährt niemand was – bei einem gespräch ist es wichtig, einander zuzuhören.)

»Karussellgespräch«Botschaft: Es ist gar nicht so einfach, anderen gegenüber frei und spontan zu reden und Persön-liches von sich preiszugeben . Das erfordert Mut, Vertrauen und Offenheit – gerade auch, wenn es um Glaubensfragen geht .Es werden zwei gruppen gebildet. Die 1. gruppe setzt sich im Kreis auf den Boden (Rücken gegen innen). Die Kinder der 2. gruppe bilden einen äußeren Kreis und setzen sich nun je einem Kind der 1. gruppe gegenüber. So hat jedes Kind einen gesprächspartner. Es wird die erste Impulsfrage gestellt (z. B.: Wie stellst du dir gott vor?). Jedes Kind bekommt 30 Sekunden Zeit, seinem gesprächspartner etwas zu dieser Frage zu erzählen. Danach rücken die Kinder im äußeren Kreis einen Platz nach links. Die zweite Frage wird ge-stellt. Die Kinder sprechen wieder je 30 Sekunden darüber. Diese Übung wird mehrmals wieder-holt. Bei den Themen sollte es sich um »persönliche Fragen«

handeln, welche die Kin-der herausfordern und eine

persönliche

Spiel

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Stellungnahme provozieren (z. B.: Was gefällt dir an der Erstkommunionvorbereitung am besten?). anschließend folgt eine Reflexion zur Frage: Worauf kommt es an, wenn ich anderen etwas über mich erzähle? (Es braucht Mut, Vertrauen, Offenheit …)

»Stille Post«Botschaft: Es ist wichtig, dass man sich bei einem Gespräch ganz gut zuhört . Nur so versteht man sich richtig .Die Kinder sitzen im Kreis. Die Kate-chetin / Der Katechet flüstert dem 1. Kind einen Satz ins Ohr. Dieses muss den gehörten Satz dem nächsten Kind ins Ohr flüstern. nachdem der Satz beim letzten Kind angekommen ist, spricht es den Satz laut aus. Ist er noch identisch mit dem an-fangssatz? Wichtige Regel: Jedes Kind flüstert den Satz nur einmal – keine Wiederholung, selbst wenn nur die Hälfte verstanden wurde. anschlie-ßend folgt eine Reflexion darüber, warum das genaue Zuhören in einem gespräch wichtig ist.

»Ohne Worte«Jedes Kind erhält einen Zettel, auf dem ein gefühl steht (»wütend«, »ent-täuscht«, »traurig«, »einsam«, »fröh-

lich« …). nun spielt jedes Kind nacheinander »sein« gefühl vor. Dabei muss kom-plett auf geräusche verzichtet werden. Die anderen versu-chen, zu erraten, was mit dem Kind los ist. Danach folgt eine Reflexion, warum es wichtig ist, über unsere gefühle zu sprechen bzw. mitzuteilen, was uns beschäftigt. Das hat eine entlastende Funktion, gleichzeitig hilft es anderen, wahrzunehmen, wie es uns geht, und uns zu verstehen. Hier kann ein Bezug zu den

Jüngern hergestellt werden, die auch über das, was sie erlebt bzw. was sie beschäftigt hat, miteinander gesprochen haben.

Diese Methoden eignen sich, um Lerninhalte aus der Erstkommunionvorbereitung zu wiederho-

len (z. B. Kinder versuchen, sich im »Karussellgespräch« gelernte Begriffe zu erklären). gleichzeitig

können sie aber auch den Einstieg oder abschluss einer Stunde bilden, bei dem die Kinder einmal ganz explizit auf die Bedeutung und die Regeln des gesprächs, die nicht nur im Erstkommunionunterricht, sondern überall im alltag gelten, hingewiesen werden.

BuchtiPP

Der AutorStephan Sigg, Theo-loge, Religionslehrer und Buchautor, www.stephansigg.com

wütend

traurig

Stephan Sigg: Eine Familie zum Weißen Sonntag . Wie annika einen wunderschönen Weißen Sonntag mit einer etwas anderen Familie erlebt. Mainz: grünewald, 2007. ISBn 978-3-7867-2649-4, 10,90 €.

Stephan Sigg: Mein Erinnerungsalbum zur Erstkommunion . Illustriert von Vere-na Körting. neben klassischen Elementen enthält das album Platz für „Steckbriefe“, Erinnerungen der Eltern und großeltern an die eigene Kommunion usw. Stuttgart: gabri-el, 2013. ISBn 978-3-522-30322-4, 14,95 €.

Stephan Sigg: Ministranten-Wandkalender 2013 . Für alle, die nach der Kommunion Ministrant werden! Kevelaer: Butzon & Bercker, 2012. ISBn 978-3-7666-1566-4, 5,40 € (Mengenpreise!)

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Der Weg nach EmmausJesus, da waren zwei Freunde,deine Freunde.Sie sind traurig.alles ist aus.Du bist tot, im grab.Sie gehen nach Hause.Plötzlich bist du da.Sie wundern sich:Weißt du denn nicht, was geschehen ist?Sie erkennen dich nicht.Du redest mit ihnen.Du erklärst ihnen,was in der Schrift steht.

Unterwegs nach EmmausKatechetische Bausteine von Elsbeth Bihler

GestaltungSzenische Gestaltung der Emmaus-GeschichteMaterial: Tücher, Bauklötze, Jesuskerze, Holzkreuz1 . Teil:Ein schwarzes Tuch wird in die Mitte gelegt.Erfahrungsaustausch:Warst du schon einmal traurig und niedergeschlagen?Erzählen des ersten Teils der geschichte– ein Holzkreuz wird auf das schwarze Tuch gelegt.2 . Teil:Ein Weg aus braunen Tüchern wird an das schwarze Tuch gelegt.Erfahrungsaustausch:Wie bist du denn wieder froh geworden? – Da war jemand …

Der zweite Teil der geschichte wird erzählt, auf den Weg werden die Jesuskerze und eine Bibel gelegt.Evtl. das »Kindermutmachlied« (SL 363) oder »Das wünsch ich sehr« (SL 366) singen.3 . Teil:aus gelben, orangen und roten Tüchern wird das Dorf Emmaus an das Ende des Weges gelegt.Der dritte Teil der geschichte wird erzählt. Evtl. das Lied »Herr, bleibe bei uns« singen. Die Jesuskerze wird in den oberen Teil des Bildes gestellt, dazu kommen Kelch und Schale. Die Jesuskerze wird weggenommen.4 . Teil:Ein himmelblaues Tuch wird neben den Weg gelegt.Erfahrungsaustausch: Wenn du etwas Schönes gehört hast, was tust du dann? (Weitersagen.)Der letzte Teil der geschichte wird erzählt.

Gebet

Im Dorf bitten sie: Bleibe bei uns, Herr!Du kehrst mit ihnen ein.Du brichst mit ihnen das Brot.Da gehen ihnen die augen auf.Sie merken: Das bist du!Jesus bricht mit uns das BrotWie damals beim letzten abendmahl.Sie wissen jetzt: Jesus ist nicht tot, er lebt.Voller Freude gehen sie zurück nach Jerusalem.

Sie erzählen den anderen: Freut euch mit uns,Jesus lebt.Wir haben ihn erkannt,als er das Brot mit uns brach!Danke, Jesus, dass du da bist.amen.

Alle gehen im Raum umher.Katechetin/Katechet macht auf die Geschichte der Emmaus-Jünger aufmerksam:Stellt euch vor, ihr seid die Jünger, die nach Emmaus gehen.geht so, als wäret ihr niedergeschlagen und traurig!Jemand begegnet euch. Ihr werdet aufmerksamer.Ihr kommt in Emmaus an. Bleibt stehen.In Emmaus erfahrt ihr: Jesus ist nicht tot, er lebt!Jetzt geht ihr voll Freude zurück nach Jerusalem,um den anderen Jüngern von eurem Erlebnis zu erzählen!Hüpfen, laufen …

Körperübung

Die AutorinElsbeth Bihler, Religions-pädagogin, bekannte Buchautorin, Schwerte

Guter Gott, als Jesus gestorben war,da waren seine Freunde traurig .Sie sagten: Jetzt ist alles aus .Dann bist du gekommen .Du sagst: Freut euch, alles geht weiter!Danke, Gott . Amen .

Gebet

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Ich bin das Brot des Lebens

Miteinander teilen und essen

Brot füllt uns mit Wohlbehagen, wir fühlen uns wohl und warm,ein warmer Laib,Brot und Mensch,Brot – Korn, aus der Erde wie ich.Leben und Sterben –

Brot und Mensch,Mensch und Brot.

Brot zum Leben,Lebensmittel,Mittel zum Leben.

Leben – Brot ohne not,not – Leben ohne Brot.

Brot wird gebrochen,wird geteilt,mitgeteilt.Brot, das wir brechen,verbindet uns,schafft gemeinschaft,schenkt Vertrauen,schließt Frieden.Mit dem anderen uns teilen,uns dem anderen mitteilen,der andere teilt mit uns,er teilt sich uns mitdurch Brot, das wir brechen.

Brot zum Leben –glücklich zu preisen,wer es sich bricht;glücklicher,wem es gebrochen wird;am glücklichsten,wer mit anderen es bricht.Brot zum Leben, ich brauche es, du brauchst es,er, sie und es brauchen es,Brot zum Leben; ich hab es, hast du es, haben er, sie und es Brot zum Leben?

Mein täglich Brot,unser täglich Brot,aller täglich Brotgib heute – morgen – immermir – uns – jedem.

geben und nehmen,Brot zum Leben.

PaUL KLUgEaus: In Sachen Spiel und Feier 32 (1981), Höfling Verlag,Weinheim. Rechte beim autor.

Alle gehen im Raum umher.Katechetin/Katechet macht auf die Geschichte der Emmaus-Jünger aufmerksam:Stellt euch vor, ihr seid die Jünger, die nach Emmaus gehen.geht so, als wäret ihr niedergeschlagen und traurig!Jemand begegnet euch. Ihr werdet aufmerksamer.Ihr kommt in Emmaus an. Bleibt stehen.In Emmaus erfahrt ihr: Jesus ist nicht tot, er lebt!Jetzt geht ihr voll Freude zurück nach Jerusalem,um den anderen Jüngern von eurem Erlebnis zu erzählen!Hüpfen, laufen …

Text

Jedes Kind erhält ein Stück von den Brötchen in der Mitte . Sie werden bei leiser Musik her-umgegeben .

Alle halten ihr Brotstückchen in der Hand und hören den Text . Dann wird das Stück Brot langsam gegessen .

Guter Gott, als Jesus gestorben war,da waren seine Freunde traurig .Sie sagten: Jetzt ist alles aus .Dann bist du gekommen .Du sagst: Freut euch, alles geht weiter!Danke, Gott . Amen .

Jesus, du sagst:Ich bin bei euch.

Ich bin das Brot des Lebens.Brot, das ist etwas zu essen.

Wir müssen essen,damit wir leben können,damit unser Körper stark

bleibt.

Du bist Brot für uns.Wir brauchen dich,

damit wir leben können.Wir brauchen dich,

damit wir stark sind.Wir brauchen dich,damit wir den Weg

zu gott finden.

Ein kleinesScheibchen Brot

sagt uns im gottesdienst:Du bist da.

Du bist in uns.Du hast uns lieb.

Du machst uns stark.

Danke, Jesus.amen.

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Jesus erklärt ihnen, was in der Schrift steht.Kennst du eine geschichte aus der Bibel?Im gottesdienst hören wir sie immer wieder.

Jesus geht mit ihnen ins Haus.Er isst mit ihnen.Er teilt mit ihnen das Brot.Mit wem bist am liebsten beim Essen zusammen?

Die Freunde erkennen: Das ist Jesus.Er ist nicht tot, er lebt.auch zu uns kommt Jesus immer wieder.Im heiligen Brot will er uns ganz nah sein.Im gottesdienst teilen wir sein Brot miteinander.

Die Freunde gehen zurück nach Jerusalem.Sie erzählen den anderen die frohe Botschaft: Jesus lebt! Er ist nicht tot.Er ist bei uns.Wem möchtest du diese frohe Botschaft weitersagen?

am Ostermontag hören wir im gottesdienst das Evangelium von den beiden Jüngern, die auf ihrem Weg nach Emmaus dem auferstandenen Jesus begegneten (Lukas 24,13-35). Daraus entwickelte sich der beliebte Brauch des Emma-usgangs, der in vielen gemeinden angeboten wird – meist am Ostermontag oder am Samstag nach Ostern.Eine solche gemeinsame Wanderung kann zu einem ganz besonderen Erlebnis für die Erstkom-muniongruppe werden. nach dem gottesdienst machen sich alle gemeinsam auf den Weg. Un-terwegs wird z. B. an bestimmten Wegstationen gebetet und gesungen. gebete und Lieder, die in der Vorbereitungszeit wichtig waren, können dabei ihren Platz haben.

Zudem kann durch kleine gemeinsame aktionen lebendig werden, was es bedeutet, von Jesus auf dem Lebensweg begleitet zu werden. Die Kinder können gemeinsam kleine Mandala-Bilder aus naturmaterialien legen. Diese werden auf dem Weg gesammelt und z. B. an einem Wegkreuz ge-meinsam gestaltet. Mit einem kleinen Kreuz aus Ästen wird in der Mitte begonnen; darum werden dann die anderen Fundstücke geordnet. So wird symbolisch deutlich: Die Mitte in unserem Leben ist Jesus. Oder es werden kleine, gerade Äste gesammelt. Daraus werden dann mit Bindfäden

kleine Kreuze, ggf. zum Umhängen, gebastelt. Die Kreuze können auch an einem Wegkreuz oder später in der Kirche abgelegt werden.Zum abschluss des Emmausgangs kann ein Feuer entzündet und gemeinsam Stockbrot gebacken werden. Im gemeinsamen Unterwegssein und im Brotteilen wird für alle sinnbildlich erlebbar, dass Jesus uns auf unserem Lebensweg begleitet. HEIDI ROSE

Impuls

Emmausgang am Ostermontag

Besinnung

EmmausJesus ist gestorben.

Die Freunde sind traurig.Warst du auch schon einmal traurig?

Sie gehen nach Hause.Jesus kommt zu ihnen.

Er spricht mit ihnen.Er tröstet sie.

Wer hat dich getröstet, als du traurig warst?Gebet

Herr, guter gott,Jesus ist nicht tot.Jesus lebt.Das macht uns froh.Wir wollen unsere Freudeweitersagen an andere Menschen.Hilf uns dabei.amen.

Kommunionkinder gemeinsam auf dem Weg –

der Emmausgang ist ein besonderes Erlebnis

für die Kommunionkinder .

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BuchtiPPErwin grosche: Mein kleines Buch der Kindergebete . In 57 geschichten für Kommunionkinder erleben Felici-tas und Herr Riese abenteuer zu den einzelnen geboten der Bibel und den Bitten des Vaterunsers. Lustig, nach-denklich, laut und leise. 150 bekannte und neue Kinder-gebete für einen fröhlichen Tag, das gemeinsame Essen und eine gute nacht. Diese gebete machen Kindern Mut, mit schönen Erlebnissen und mit kleinen und großen Sorgen zu gott zu kommen. Stuttgart: gabriel, 2010. ISBn 978-3-522-30206-7. 8,90 €.

gruß in die Kiste, brachte alles zusammen mit dem Kinderkochbuch vor Constantins Haustür, klingelte und lief fort.Wie groß war ihre Freude, als Constantin am nächsten Morgen ein selbst gebackenes Haferflocken-Brot mit in die Schule brachte und ihr stolz überreichte. Da wusste Lara, dass Constantin sie auch gernhatte. Lächelnd bra-chen sie das Brot und aßen davon. Das hat geschmeckt!

Wenn man jemanden gernhat, schenkt man ihm ein geschenk. Lara hatte Constantin sehr gern und

wollte ihm ein geschenk machen. Zuerst wollte sie ihm eine Tüte Weizenmehl kaufen, aber dann schien ihr die Tüte Mehl zu gewöhnlich zu sein, um Constantin zu zeigen, wie gern sie ihn hatte. Lara dachte nach, dann hatte sie eine Idee. Sie wollte Constantin nicht nur eine Tüte Weizenmehl schenken, sondern dazu noch 125 gramm Haferflocken.Sie stand schon vor Constantins Haustür, als ihr sogar die beiden geschenke nicht wertvoll genug erschienen, um Constantin zu zeigen, wie gern sie ihn hatte. Lara dachte wieder nach. Constantin mochte Buttermilch, das war es. Sie wollte ihm zu der Tüte Weizenmehl und den 125 gramm Haferflocken noch Buttermilch schenken. Dann würde Constantin bemerken, wie gern sie ihn hatte.Sie stand vor Constantins Tür, sie wollte gerade klingeln, da kamen ihr die geschenke doch ein wenig mickrig vor. Wenn man einem Menschen zeigen will, wie gern man ihn hat, dann muss man sich schon etwas Beson-deres einfallen lassen, oder? Plötzlich hatte sie eine Idee. Sie wollte Constantin zu der Tüte Weizenmehl, den 125 gramm Haferflocken und der Buttermilch noch ein glas Honig schenken. Da würde er schnell merken, wie süß sie ihn fand.Lara stand schon wieder vor Constantins Haustür, sie hatte die Hand sogar schon auf die Klingel gelegt und wollte gerade drücken, als ihr ihre geschenke doch noch zu unbedeutend erschienen. Sie wollte Constantin etwas schenken, das es nur geben konnte, weil sie sich gernehatten. Lara dachte nach, dann hatte sie eine Idee. Sie wollte Constantin ein Kochbuch schenken. Ein Kin-derkochbuch, in dem man nachlesen kann, wie man aus einer Tüte Mehl, 125 gramm Haferflocken, Buttermilch, einem Esslöffel Honig, einem Teelöffel Salz, vereint mit einem Teelöffel natron, ein Brot backen kann. Sorgfältig stellte sie alle Zutaten zusammen, legte sie mit einem

Constantins BrotgeschenkVon Erwin Grosche

Der AutorErwin Grosche, Kinderbuch-autor, Kabarettist, Träger des Deutschen Kleinkunstpreises

Wenn du Constantins geschenk nachbacken willst, dann brauchst du:375 g Weizenmehl125 g Haferflocken300 ml Buttermilch1 Essl . weichen Honig1 kleinen Löffel Salz1 kleinen Löffel Natron

Nun kommt’s: Stelle den Ofen schon einmal auf 220 grad ein. So läuft er warm und ist in Form, wenn es dar-auf ankommt. Mische nun das weiße Mehl mit den quirligen Haferflocken und mache sie mit Salz und natron bekannt. Buttermilch und Honig wollen mitmischen, kein Problem. Knete den Teig mit allen bisherigen Zutaten, bis er ohne Falten und Risse ist, und forme daraus einen Brotlaib. Du kannst bestimmen, wie das Brot auszusehen hat. Bedecke dann das Backblech mit Backpapier und lass darauf dein Brot thronen. Wichtig: Bevor du das Brot in den Backofen schiebst, schneide es auf der Oberfläche mit einem Messer ein. Ein kleines Muster sieht gut aus und lässt den kleinen Laib atmen. nun wird das Brot 20 Minuten gebacken, dann schaltest du den Ofen auf 200 grad herunter, und nach weiteren 30 Minuten ist das Brot fertig. Brotbacken macht großen Spaß, alleine und mit anderen. Manchmal ist es besser, wenn ein Erwachse-ner dabei ist und den Ofen bedient. Das Brot schmeckt am besten, wenn man es mit anderen teilt. So soll es sein.

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Einführung 1 – Priester oder Katechet(in)

Liebe Kinder, liebe Erwachsene: Was ist ein geheimnis? (Gemeinde befragen) Eigentlich ist das Wort »ge-heimnis« ein Teekesselchen, denn es ist ein Wort, das zwei unterschiedliche Bedeutungen hat.

Die erste beschreibt eine Information, die nur ausge-wählte Menschen wissen und nicht weitergeben oder verraten dürfen. Das kennen wir vor allem von der geburtstagsüberraschung, von der das geburtstagskind bloß nichts erfahren darf. Das gilt aber auch für die geheimrezeptur eines Markenproduktes, die nur wenige, auserwählte Menschen kennen dürfen.

»geheimnis« meint aber nicht nur etwas, das nur wenige wissen dürfen: geheimnisse sind auch Dinge, die viele Menschen wissen, aber nicht mit dem Verstand erklären können. Ein Beispiel: Es bleibt ein geheimnis, wie ein Passagier ein schweres Zugunglück überleben konnte. Solche geheimnisse stellen die Frage nach dem grund und haben häufig mit unserem glauben tun.

Kyrierufe1. Herr Jesus Christus, du begleitest uns auf unserem Weg.

Herr, erbarme dich.2. Du kennst all unsere Ängste, Sorgen und geheimnisse.

Christus erbarme dich.3. Du brichst uns Hungrigen das Brot. Herr, erbarme dich.

Tagesgebetallmächtiger gott,lass uns die österliche Zeitin herzlicher Freude begehenund die auferstehung unseres Herrn preisen,damit das Ostergeheimnis,das wir in diesen fünfzig Tagen feiern,unser ganzes Leben prägt und verwandelt.Darum bitten wir durch Jesus Christus.Aus dem Messbuch: 6 . Sonntag der Osterzeit

Entdecke das geheimnisLiturgische Bausteine für eine Erstkommunionfeier Von Markus Ehrhardt

EvangeliumEmmaus-geschichte (Lukas 24,13-35)Evangelium: Montag der Osterwoche (Ostermontag)

Predigtideegeheimnisse faszinieren uns Menschen. Wer in ein geheimnis eingeweiht wird, fühlt sich wichtig, weil er etwas weiß, das anderen verborgen bleibt. Das ist bei beiden arten von geheimnissen so:Da ist zum Beispiel Marie, die eine Überraschungsparty für ihre beste Freundin organisiert hat und vor Vorfreu-de fast platzen könnte. Wird alles klappen? Werden alle gäste kommen? Wie wird ihre beste Freundin auf dieses unvorhergesehene Fest reagieren? Marie freut sich darüber, dass sie schon weiß, wie alles werden soll, während ihre Freundin noch nicht einmal etwas ahnt.Das sind zum Beispiel die beiden Jünger in Emmaus. Erst beim Brotbrechen bemerken sie, dass der Fremde ein Bekannter ist: Es ist Jesus, ihr Freund! Dieses geheimnis, dieses Wunder oder Mysterium, wollen sie so schnell wie möglich den anderen erzählen. Sie brechen noch in der gleichen Stunde wieder auf und laufen die gut elf Kilometer zurück nach Jerusalem, um den anderen davon zu berichten. Dieses geheimnis soll nicht geheim bleiben!Wie sieht es mit uns aus? Heute ist der Tag da, an dem ihr eure Erstkommunion feiert. Ihr habt – genau wie die beiden Jünger – einen langen Weg zurückgelegt. Und heute werdet ihr also zum ersten Mal … ja, was eigent-lich? Brot und Wein empfangen? Das werden zumindest die Menschen sagen, die nicht in das geheimnis einge-weiht sind. Denn mit den augen sehen sie nur, wie die Kommunionkinder Brot und Wein gereicht bekommen. Sie können nicht ahnen und nicht erkennen, dass hier etwas viel größeres geschieht. Wir glauben, dass sich uns heute Jesus selbst schenken wird. Was aussieht und schmeckt wie Brot und Wein, ist gott. Das ist unser geheimnis, das keinesfalls geheim bleiben darf. alle sollen es erfahren, auch wenn es kaum mit dem Verstand zu begreifen ist. In der heiligen Messe beten wir das »geheimnis des glau-bens« jedes Mal so laut und klar, dass es jede und jeder hören kann: Jeden Sonntag erzählen wir vom Tod Jesu und feiern seine auferstehung – und zwar so lange, bis er wiederkommt! Dazu machen wir uns in jeder Messfeier Mut, das versprechen wir jedes Mal neu, wenn wir beten:»Deinen Tod, o Herr, verkünden wirund deine Auferstehung preisen wir,bis du kommst in Herrlichkeit .«

Der AutorMarkus Ehrhardt, geb. 1977, Religi-onspädagoge und gitarrist, gemeinde-referent in Hagen, Komponist und Texter zahlreicher Kinderlieder, neuer geistli-cher Lieder, Buchautor; Zusammenarbeit mit anderen Komponisten, u. a. Reinhard Horn, Robert Haas, Dirk-Johannes neumann

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Bei Maries geheimnis geht es um eine geburtstags-überraschung. Die wird bestimmt gelingen, ist aber nächste Woche schon vorüber. Das »geheimnis unseres glaubens« wird uns dagegen unser ganzes Leben lang begleiten. Es erzählt von der Freundschaft mit gott, dem wir in Brot und Wein und in seinem Wort begegnen kön-nen, der durch andere Menschen zu uns spricht oder uns im gebet begegnet. Er lädt uns ein, ihn zu entdecken!

Symbolkatechese – Erstkommunionkinder mit Priester oder Katechet(inn)en(Baustein, vor dem Evangelium einsetzbar)

Kind 1: Wir haben unsere Taufkerzen in die Kirche gebracht. In ihnen steckt ein geheimnis: Wie sie an der großen Osterkerze angezündet wurden, steckt uns gott mit seiner Liebe und seinem Licht an.P/K: gott liebt uns Menschen. In der Taufe haben wir mit ihm Freundschaft geschlossen. Er begleitet unseren Lebensweg, wie er mit seinen Freunden nach Emmaus gegangen ist. Wir können ihn nicht immer auf anhieb erkennen, aber das ging ja auch den beiden Jüngern so. gott ist wie die Flamme auf unseren Kerzen: Wir können ihn nicht festhalten oder berühren, aber er wärmt und erhellt unser Leben. Er vergibt und begleitet uns, und wir bleiben für immer mit ihm verbunden. Das ist das geheimnis unserer Taufe.Kind 2: Ich bringe das Evangeliar (Lektionar). In ihm steckt ein geheimnis: Es sieht aus wie ein Buch. aber wenn wir daraus lesen, spricht gott zu uns.P/K: Wir können diesem geheimnis ein wenig auf die Spur kommen: Wer sich dieses Buch anschaut, merkt, dass es besonders wertvoll gestaltet ist. Eine Tageszei-tung ist heute interessant, aber morgen liest sie keiner mehr. Sie wird auf billiges Papier gedruckt und hat nur kurzen Bestand. aber dieses Buch ist kostbar. Wer es sieht, merkt: Da muss etwas Besonderes drinstehen! Die Botschaft Jesu ist keine »Eintagsbotschaft«. Sie ist wertvoll und wichtig. Und gott spricht jedes Mal neu durch sein Wort zu uns, wenn wir daraus lesen. gott ist in seinem Wort. Das ist das geheimnis seiner Botschaft.Kind 3: Wir bringen Brot und Wein. In ihnen steckt ein geheimnis: noch sind es nahrungsmittel. aber gott wird sie verwandeln und uns darin begegnen.P/K: gott schenkt sich in Brot und Wein selbst. Jeden Sonntag feiern wir seinen Tod und seine auferstehung aufs neue. So wie die Emmaus-Jünger ihn erkannten, so erkennen wir gott, auch wenn unsere augen nur Brot und Wein sehen. In der heiligen Messe beten wir jedes Mal ein geheimnis so laut und klar, dass es jede und jeder hören kann. Das »geheimnis des glaubens« ist nichts, was wir nicht weitersagen dürfen – ganz im gegenteil! alle sollen es wissen, auch wenn unser Ver-stand es nicht begreifen kann: Brot und Wein werden zu Leib und Blut Jesu! Das feiern wir. gott lädt uns ein, ihn in diesen Zeichen zu entdecken. Das ist das geheimnis unseres glaubens.

Fürbitten

P: auf dem Weg nach Emmaus vertrauten die Jünger dem »Fremden« alles an, was sie beschäftigte. Dieser Fremde war Jesus Christus Zum Ihm lasst uns beten.Kind 1: Wir beten für uns Erstkommunionkinder und alle, die dem »geheimnis des glaubens« auf der Spur sind. Schenke allen Begeisterung.Kind 2: Wir beten für unsere gemeinden und alle, die sich dort einbringen. Wir beten für unseren Bischof und unseren Papst. Lass uns geschwisterlich miteinander umgehen.Kind 3: Wir beten für alle, die unsere Welt mitgestalten und sich für gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz starkmachen. Begleite ihre arbeit.Kind 4: Wir beten für alle, die unter gewalt, Hunger, Ungerechtigkeit oder Katastrophen leiden. Sende ihnen Hilfe.Kind 5: Wir beten für alle, die aus unseren Familien schon gestorben sind, und für alle Toten. Lass sie mit dir auferstehen.P: So bitten wir durch Christus, unseren Herrn. amen.

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Gabengebet

Herr und gott, lass unser gebet zu dir auf-steigen und nimm unsere gaben an.Reinige uns durch deine gnade, damit wir fähig werden, das Sakrament deiner großen Liebe zu empfangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.Aus dem Messbuch: 6 . Sonntag der Osterzeit

Meditation nach der KommunionPssst! Kannst du ein geheimnis für dich behalten?Brauchst du aber nicht!Dieses geheimnis darfst du weitererzählen.Sollst du weitererzählen. Musst du weiter-erzählen.Das »geheimnis unseres glaubens«: Jesus ist auferstanden und lebt. Das feiern wir. Er ist in Brot und Wein unter uns. Bis er wiederkommt.Dieses geheimnis darf nicht geheim bleiben, weil es Menschen glücklich macht. Dich. Und mich. Und gott auch. Entdecke das geheim-nis – jedes Mal neu!

Schlussgebetallmächtiger gott, du hast uns durch die auferstehung Christi neu geschaffen für das ewige Leben.Erfülle uns mit der Kraft dieser heilbringenden Speise, damit das österliche geheimnis in uns reiche Frucht bringt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.Aus dem Messbuch: 6 . Sonntag der OsterzeitEntdecke das geheimnis

Ideen/Bausteine für eine DankandachtEntdecke fünf Geheimnisse – zur Segnung religiöser Gegenstände

Wo es üblich ist, religiöse Zeichen wie Rosenkrän-ze, Kreuze oder gesangbücher zu segnen, kann der Rosenkranz als guter aufhänger für eine ansprache genutzt werden: Die jeweils »fünf geheimnisse« bieten eine grundlage, den glauben betend und meditierend weiter zu vertiefen und damit dem geheimnis gottes näherzukommen.

Betrachte das Geheimnis – zur Aussetzung des AllerheiligstenChristus hat die schlichte Form des Brotes für seine bleibende Präsenz gewählt. Die Monstranz will uns eine Hilfe sein, gott in dieser schlichten Form des Brotes zu erkennen.Es bietet sich an, diesen Kontrast mit den Kindern zu erörtern: Was aussieht wie Brot, ist das allerheiligste. Wir geben ihm einen kostbaren Rahmen, weil es zu erahnen hilft, was wir mit dem Verstand nicht begrei-fen können.

Teile das Geheimnis – zur SendungDie Emmaus-Jünger veränderte die Begegnung mit Christus: Trauer und angst verwandelten sich in Eu-phorie und Freude. Sie wanderten sofort zurück nach Jerusalem, um den anderen Jüngern von ihren Erlebnis-sen zu erzählen. Was haben die Erstkommunionkinder heute Begeisterndes erfahren? Wovon ist ihr Herz voll? Was wollen sie morgen und in den nächsten Wochen anderen Menschen von diesem Tag mitteilen?

Jesus teilt sich aus im Brot

Jesus feiert mit uns das Mahl und kommt zu uns in Brot und

Wein. Am Abend des Tages bleibt Jesus bei den Emmaus-Jün-

gern und teilt mit ihnen das Brot. Erst im Brechen des Brotes

erkennen sie ihn. Auch auf diese Weise zeigt sich ihnen das Ge-

heimnis seiner Gegenwart. Wenn wir uns im Namen Jesu zum

Mahl versammeln, dann ist er selbst mit uns am Tisch und teilt

sich aus im Brot und auch im Wein. HEIDI ROSE

Hinweis: Es handelt sich um liturgische Bausteine, also keinesfalls um vollständig ausgearbeitete liturgische Feiern. Für die freundliche Durchsicht des Manuskripts danken wir Herrn Dr. Eberhard amon, Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts, Trier.

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© 2012 by Robert Haas Musikverlag, 87439 Kemp-

ten, www.robert-haas.deText: Markus Ehrhardt,

Musik: Robert Haas

MP3-Version, Karaoke-Version und Noten download unter www .bonifatiuswerk .deZusätzlich zu diesem Lied ist auch eine Chorstimme erschienen, erhältlich über kinderhilfe@bonifatiuswerk .de

Tipp

Das Lied finden Sie auch

auf unserer neuen Familien-CD

zu Ostern

(Familienbuch und CD siehe

Infoteil im Inneren dieses Heftes)GeheimnisEntdecke das

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Ein Stück Zuhause – das St . Antoniushaus in KielDas St. antoniushaus in Kiel ist eine einzigartige Einrichtung. ganz unterschied-liche Menschen sind hier unter einem Dach vereint: Es gibt einen Bereich für Schwerstmehrfachbehinderte, einen Kinder- und Jugendhausbereich und einen Mutter-Kind-Bereich. Träger ist der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF).Kinder und Jugendliche finden im St. antoniushaus Schutz und geborgenheit, persönliche Zuwendung und ganzheitliche Förderung. Motiviert durch die Über-zeugung, dass menschliches Leben, auch und gerade dort, wo es begrenzt und verletzlich erscheint, sinnhaft und in gottes Hand geborgen ist, arbeiten die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter auf der grundlage des christlichen Menschenbil-des: der Einheit von Gottes- und Nächstenliebe. Die atmosphäre ist geprägt von Offenheit, Ressourcenorientierung, Toleranz und selbstverständlich allergröß-ter Professionalität. Hier macht keiner einfach nur seinen »Job« . Jeder Tag

Das Geheimnis der Liebe entdecken

sieht anders aus. »Routine« in diesem Sinne gibt es eigentlich nicht. Für man-che Kinder schafft das antoniushaus ein dauerhaftes Zuhause. Familienähnlich gestaltete Wohngruppen bieten ihnen die Möglichkeit, belastende Erfahrungen zu verarbeiten, Entwicklungsdefizite auszugleichen und eigene positive Chancen und Fähigkeiten zu entdecken. Im Behindertenbereich ist das St. antoniushaus heute eine der angesehensten Einrichtungen in norddeutschland überhaupt.Das St. antoniushaus ist ein Leuchtfeuerprojekt der Kirche in der Diaspora nord-deutschlands, gerade weil es so unterschiedliche Kinder und Jugendliche fördert, begleitet und unterstützt. gerade im Bereich der ehrenamtlichen Begleitung und der religionspädagogischen angebote ist es auf Spenden dringend angewiesen. Für Kinder mit Behinderungen sind dringend neue Materialien erforder-lich, die auch ihnen einen Zugang zu den biblischen Geschichten ermög-lichen! Das Antoniushaus in Kiel: ein ganz besonderer Ort der Menschen-freundlichkeit Gottes!

Diaspora-Projekte

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Beistand im Leben und Sterben – die Kinderhospizdienste in Halle und BerlinSeit Jahren unterstützen die Kommunionkinder die ambulanten Kinderhos-pizdienste in Halle (Saale) und Berlin. Und Hilfe ist dort dringend notwen-dig! Kinder mit einer lebensverkürzenden Krankheit werden oft über Jahre begleitet. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre dies gar nicht zu leisten. Seit seiner gründung im Jahr 2006 hat der ambulante Kinderhospizdienst am katholischen St.-Elisabeth-Krankenhaus in Halle viele Kinder und ihre Familien begleitet.Von anfang an war der Dienst auf Spenden angewiesen, um den schwer kranken Kindern, ihren Eltern und geschwistern beistehen zu können. Mit ihrer Spende bringen die Kommunionkinder etwas Licht in die letzten Tage schwer kranker Kinder und zeigen durch ihre Solidarität den Eltern und Familien, dass sie nicht allein sind .

Hilfe für Straßenkinder – Ambulanz am Bahnhof ZooDirekt hinter dem Berliner Bahnhof Zoo, im Hinterhof der Je-bensstraße 3, befindet sich seit einigen Jahren die medizinische Caritas-ambulanz für obdachlose Menschen und Straßenkinder. Sie bietet eine kostenlose medizinische grundversorgung. Die kleine arztpraxis dort trägt sich allein durch Spenden. auch das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hilft, dass dieses Zeugnis gelebten christlichen glaubens mitten in der Diaspo-ra ausstrahlen kann. allein im Jahr 2011 kamen über 1.000 Patienten, darunter knapp 200 Jugendliche unter 18 Jahren! Die ambulanz weist niemanden ab. gerade Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben, haben das verstanden und vertrauen sich den Schwestern und Ärzten an. Diese berichten von einer zunehmenden Zahl hilfsbedürftiger junger Menschen unter 18 Jahren, die fast täglich anklingeln. Zerrüttete Familienverhältnisse oder ein schwieriges Lebens-umfeld sind oft gründe, die diese Kinder und Jugendlichen aus ihren Familien, aus Kinderheimen oder von ihren Stiefeltern in die Obdachlosigkeit führen. Die Millionenstadt Berlin zieht solche ausreißer förmlich an.Von Dienstag bis Donnerstag öffnet die Praxis für fünf und freitags für drei Stunden. 18 Patienten kommen im Schnitt pro Öffnungstag in die kleine Praxis, in Spitzenzeiten sind es bis zu 27. Dringend benötigt werden Kleidung, Hygieneartikel und Medikamente . Ohne Spenden ist diese Hilfe nicht möglich .

Ohne ehrenamtliches Engagement – wie hier von Sr . Alicia – ist die Arbeit nicht möglich .

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»Mithelfen durch Teilen« – die deutschen Bischöfe haben die Bedeutung der Förderung der Kin-der- und Jugendpastoral in der Diaspora mit der Festlegung der Erstkommunionkollekte seit 1918 immer wieder deutlich unterstrichen . Mehr denn je ist die Aktion »Mithelfen durch Teilen« heute höchst sinnvoll und aktuell! Sie ist ein bleibender Akt beeindruckender Solidarität der Erstkommuni-onkinder mit ihren Altersgenossen in der Diaspora .

»Kinder dürfen nicht um Gott betrogen werden .« So lautet ein berühmt gewordenes Wort des Tübinger Religionspädagogen albert Biesinger: Kinder und Ju-gendliche sind häufig die Verlierer unserer gesellschaft, das lässt sich sehr leicht empirisch nachweisen. Sie sind es sowohl in materieller als auch – und vor allem – in »seelisch-geistiger« Hinsicht. Selten zuvor ist eine Generation nämlich in einem solchen Sinnvakuum aufgewachsen! Selten zuvor hat eine gesellschaft junge Menschen so sehr um die Hoffnungsperspektive betrogen, die ihr Leben reicher und erfüllter machen könnte, um die Kraft der Religion und des Glaubens.Je »religionsleerer« und »wertfreier« aber unsere Zeit wird, desto dringlicher ist ein sinnorientiertes angebot gerade in den gebieten der Diaspora. Folgerichtig for-dert Biesinger das Recht der Diaspora-Kinder auf Re-ligion und religiöse Erziehung ein. In Ostdeutschland beispielsweise sind nur noch ca. 20 % der Menschen

christlich orientiert, davon gehören wiederum lediglich 4 bis 5 % zur katholischen Kirche. Das muss man sich wirklich einmal sehr bewusst machen: In einem gebiet von über 100.000 Quadratkilometern ausdehnung leben 75 % der Menschen ohne religiöse Bindung. Mitten in Europa. Das ist ziemlich einmalig in der Weltgeschichte!gerade in den extremen Diaspora-gebieten haben es Kinder und Jugendliche daher häufig schwer, ihren glauben auch praktisch und im alltag zu leben. Und hier setzt die Solidaritätsaktion der Erstkommunionkinder an: Kinder helfen Kindern, damit in der »Zerstreuung« (= Diaspora) einer säkularen Welt das Evangelium als alternatives Lebensmodell angeboten werden kann.Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe unterstützt Projekte, die etwas von der Kraft der Religion vermitteln . Aus dieser Kraft lernen Kinder und Ju-gendliche, ihr Leben sinnvoll und erfüllt zu gestal-ten, den wahren Geschmack am Leben zu finden .Darum muss es einer ganzheitlichen religiösen Päda-gogik in unseren Tagen besonders gehen: die Seele der Kinder zu befreien von all dem Konsum- und Werbe-Müll und den Kopf frei zu bekommen für gott und Christus. Dabei kann die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe einen wichtigen Dienst gerade dort leisten, wo von Religion und Sinn immer weniger die Rede ist.

Und deshalb ist auch heute noch die Spende der Erstkommunionkinder höchst relevant!

Damit Kinder geschmack am glauben findenWarum die Erstkommunionkinder bundesweit für die Diaspora sammeln

GeheimnisEntdecke das

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Diaspora-Kinder- und -JugendhilfeKamp 22, 33098 PaderbornTelefon: 0 52 51 / 29 96-50/-51(Herr Matthias Micheel / Frau Irmgard Backhaus)Telefax: 0 52 51 / 29 96-88E-Mail: [email protected] und diakonische Pastoral(Herr Tobias Dulisch)Telefon: 0 52 51 / 29 96-43E-Mail: [email protected]

Ein Engel für dich – über 125 Jahre Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe

www .bonifatiuswerk .de

Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe ist ein wichti-ger Bestandteil des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken. gegründet wurde sie vor über 125 Jahren und ist seitdem ein »Engel für Kinder und Jugendliche« in der Diaspora. Wir fördern mit jährlich über 3 Mio. Euro, was zur Bildung christlicher gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue generation in extremer Diaspora notwendig ist, zum Beispiel:K katholische Kinderheime bzw. familienanaloge

Wohngruppen,K religiöse Elementarerziehung in den katholischen

Tageseinrichtungen in der Diaspora,K Sakramentenkatechese sowie andere religiöse und

diakonische Bildungsmaßnahmen,K Religiöse Kinderwochen (RKW),K �das Kinderhaus Sonnenblume bei Berlin (Hilfen

für ausgesetzte Säuglinge bzw. Mütter mit Kleinkin-dern in notsituationen),

K �internationale religiöse Jugendbegegnungen,

K �kirchliche Initiativen gegen Jugendarbeitslosigkeit, Gewalt und Missbrauch,

K Straßenkinderprojekte in nord- und Ostdeutsch-land, Lettland und nordeuropa,

K �ambulante Kinderhospizdienste,K �Seelsorge an schwerstkranken Kindern,K Jugendseelsorge in der Ja Raßnitz,K �katholische Jugendbands .

Wenn Sie mehr über unsere Projekte erfahren möchten, wenden Sie sich bitte jederzeit und gerne an:

BonifAtiuswerk Der Deutschen kAtholiken

Sollten für die dargestellten Projekte mehr gelder eingehen, als benötigt werden, werden die eingehenden Spenden selbstver-ständlich im Sinn der Spenderin-nen und Spender für vergleich-bare Projekte verwendet.

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» Kommunionkinder brauchen Menschen, die mit ihnen sprechen und ihnen zuhören«

? Herr Abtprimas, haben Sie eigentlich noch Erinnerungen an Ihre eigene Erstkommunion?

Abtprimas Wolf: Der erstmalige Empfang des Leibes Jesu war für mich unfassbar. Es hat mich sehr berührt, auf einmal mit Christus so eins zu sein. Es haben aber auch äußere Dinge eine Rolle gespielt. Ich war damals neun Jahre alt, gerade war die Währungsreform vorbei. Das Leben war sehr bescheiden. große geschenke waren nicht angesagt. aber ich bekam einen Blumen-stock mit weißen Primeln. Sie blühten und blühten, und

ich pflegte sie. Sie blieben über Jahre hinweg eine lebendige Erinnerung an meine Erstkom-munion. Wenn ich nicht da war, hat meine Mutter sie gepflegt. Erst nach meinem abitur ist der Stock eingegangen.

? In der Erstkommunionkatechese heißt es ja häufig: »Mit Staunen fängt es

an .« Worüber staunen Sie denn am meisten? Was können wir da von den Kindern lernen?Abtprimas Wolf: Ich habe heute auf einem Flughafen wieder gestaunt, wie zwei kleine Mädchen die Welt entdeckten: diese aufgewecktheit, neugier und die großen augen; gestaunt aber auch, als ein kleiner Bub auftauchte. Sie kannten ihn bestimmt nicht, aber sie liefen auf ihn zu, er streckte die Hände entgegen. Eine Unbefangenheit aufeinander zuzugehen, die wir leider im Leben großenteils verlieren.

? Das Motto unserer Erstkommunionaktion 2013 lautet: »Entdecke das Geheimnis« …

Wo können Kinder heute noch solche Erfahrungen des Geheimnisvollen, Staunenswerten machen?Abtprimas Wolf: Wir mögen Kindern einmal das Wunder der Milchstraße zeigen oder sie in die Stille der Kirche führen, eine Kapelle als Ort der verborgenen ge-genwart gottes. Wir können aber auch eine Weizenähre nehmen und die entsprechenden Worte Jesu verdeutli-chen, auch den gedanken, wie die vielen zu einem Leib Christi zusammenwirken. Ich erzähle ihnen von Jesus, der sein Leben hingegeben hat, damit wir in Frieden

zusammenleben, und dass er immer noch bei uns bleibt, dass er uns in der Kommunion eine Möglichkeit gibt, mit ihm eins zu werden. am Tisch des Herrn kann es uns genauso gehen wie den beiden Emmaus-Jüngern: Wir sehen nicht nur das Brot, sondern den dadurch gegen-wärtigen Herrn.

? Kindliche Lebenswelten verändern sich heute rasch . Kommen wir da mit unseren Angeboten

überhaupt nach?Abtprimas Wolf: Eltern und Lehrer können sich mit den Kindern zusammensetzen und ihnen vom glauben erzählen. Dazu müssen sie selbst erst ihren Standpunkt gefunden haben, selbst ehrlich ihren glauben »geerdet« und »verortet« haben. Der glaube muss ihr glaube sein. Wichtiger als alle Medien ist das persönliche gespräch. Und warum sollten die Eltern ihren Kindern nicht die großartigen geschichten aus dem alten Testament er-zählen? Oder die gleichnisse vom verlorenen Sohn, vom Lazarus? Kinder bekommen dann das gespür für den gott der armen und seine Barmherzigkeit.

? Liegt es nicht sogar in der Natur der christlichen

Religion, dass sie eigentlich gängigen Moden und Trends zuwiderlaufen muss?Abtprimas Wolf: Kinder fragen viel. Dieses Fragen gilt es gegenüber den gängigen Moden und Trends zu verstärken. Sie sollen lernen, selbstständi-ge Menschen zu werden und Main-streams und

Interview

Abtprimas und Bestseller autor Notker Wolf

über Erstkommunion, das Wunder der Eucharistie

und Glaubensvorbilder

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Notker Wolf: Jetzt ist die Zeit für den Wandel . Nachhaltig leben – für eine gute Zukunft . Der abtprimas beschreibt spirituelle und praktische Wege zur Lösung drängender Heraus-forderungen in der gegenwart. gut geeignet als Hintergrund für Kateche-tinnen und Katecheten. Freiburg: Herder, 2012. ISBn 978-3-451-32454-3, 16,99 €.

Moden in Frage zu stellen und die Wahrheit zu suchen. Sie können aber auch lernen, dass es Fragen gibt, die über unser konkretes Leben hinausgehen, Fragen nach dem Sinn und Ziel unseres Lebens. Kinder sind offen für große Fragen und geheimnisse.

? Wie können wir diese Kinder auch in ihrem eigenen Glauben konkret unterstützen?

Abtprimas Wolf: nehmen wir die Kinder mit in die Kir-che! Erklären wir ihnen den Kirchenraum, die Heiligen-figuren, die Heiligen, die wie wir ihr Leben mit Christus gestaltet haben und für viele Menschen da waren, auch für uns noch heute. Erklären wir ihnen das geheimnis der Eucharistiefeier. Die Kinder werden Fragen über Fra-gen haben. Sie brauchen Menschen, die ihnen zuhören, Menschen, die mit ihnen fühlen, Menschen, die selber Zeugnis des glaubens sind. Bringen wir den Kindern das Singen bei, schicken wir sie als Messdiener an den altar. Die Kirche wird ihr Zuhause, und wenn sie etwas zu tun haben, gehen sie auch gerne dorthin. Sie fühlen sich in ihrem Wert bestätigt.

? Was brauchen eigentlich Kinder zum gesunden Aufwachsen?

Abtprimas Wolf: Eltern, die sie lieben, eine Familie, in der sie geborgen sind. Menschen, die ihnen Vorbild sind; Lehrer, die ihnen nicht nur einen Stoff beibringen, son-dern sich ihnen als Menschen für ihr Leben einprägen.

? Ein Sprichwort sagt: Glück muss man teilen . Wie kann man glücklich werden und dabei

zugleich andere glücklich machen?Abtprimas Wolf: Theoretisch lässt sich das nicht erklä-ren, es bleibt ein Paradox, vielleicht ist es geradezu das Paradox der Liebe. Wenn ich das, was mich freut, mit an-deren großherzig teile, verspüren sie diese Liebe, werden ebenfalls glücklich und zeigen es. Wer gibt, verliert nicht, sondern empfängt in einer anderen Weise.

? Was möchten Sie sonst den Kommunionkin-dern 2013, Paten, Eltern und Katecheten noch

mit auf den Weg geben?Abtprimas Wolf: Reden Sie mit den Kindern über das geheimnis, dass Jesus nicht nur für die Menschen seiner Zeit da war, sondern auch für uns, dass er uns ein Ver-mächtnis hinterlassen hat. Er schenkt sich uns in jeder Eucharistiefeier, in der wir gewissermaßen unter seinem Kreuz stehen, aber auch seine auferstehung erfahren. Er ist die Hoffnung für unser Leben. Er begleitet uns. Vielleicht sagen wir ihnen auch mal, dass auch wir nicht alle antworten wissen, aber letztlich auf gott vertrauen, weil wir in ihm geborgen sind.

? Ein Wort zum Schluss: Was macht so ein Abtprimas eigentlich den ganzen Tag?

Abtprimas Wolf: Ich trage die Verantwortung für die Studiengemeinschaft in S. anselmo auf dem aventin in Rom, lebe mit meinen Brüdern, bete und esse mit ihnen, rede mit ihnen, sitze an meinem Schreibtisch, um zahl-reiche E-Mails und Briefe zu beantworten, bin bei den Beratungen für die Renovierung unseres Hauses und die Planungen für unsere Hochschule dabei. Ich bin aber auch viel unterwegs, zu den Jahresversammlungen der Obern und Oberinnen in den verschiedenen Ländern und Kontinenten. gemeinsam gilt es, den Weg in die Zukunft zu suchen. Ich soll ja die Zusammenarbeit der Klöster untereinander fördern. Mit so vielen Menschen unter-schiedlicher Kulturen zusammenzukommen, bereichert mein Leben; in S. anselmo ständig mit jungen Menschen zusammen zu sein, sehe ich als Privileg an.

Herzlichen Dank für das Gespräch .

Das Interview führte Matthias Micheel .

Der AutorMatthias Micheel, Theologe und Sozial arbeiter, Leiter der Diaspora- Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatius-werk der deutschen Katholiken

BuchtiPP

Notker Wolf / Leo Günter Linder: Jesus . Ein Leben. notker Wolf versucht darin, eine art Bio-grafie Jesu vorzulegen, d. h., die Evangelien in einer modernen, zeitgenössischen Fassung zugänglich zu machen, quellengetreu, doch modern und litera-

risch anspruchsvoll. gütersloh: gütersloher Verlagshaus, 2012. ISBn 978-3-579-06578-6, 19,99 €.

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Bücher, Tipps und geschenke zur Erstkommunion 2013Peter Neysters / Karl Heinz Schmitt: Durch das Jahr – durch das Leben . Das christliche Hausbuch für die Familie . Begleitet durch alle Höhen und Tiefen des Lebens, geschenk zur Erstkommunion oder Firmung. Mün-chen: Kösel in der Randomhousegrup-pe, 2012. ISBn 978-3-466-37048-1, 27,99 €.

Christa Spilling-Nöker: Die schönsten Seiten des Lebens . Das Familienhausbuch für das ganze Jahr . Das Jahr mit allen Sinnen erle-ben, genießen, feiern und gestalten. geschichten und wichtigste Informa-tionen rund um das Brauchtum und christliche Feste. Herder: Freiburg,

2011. ISBn 978-3-451-32551-9, 24,95 €.

Albert Biesinger / Herbert Ben-del u . a .: Gott mit neuen Augen sehen . Wege zur Erstkommunion – Familienbuch . Mit 13 Liedern, auch auf CD. neuausgabe des bekannten Erstkommunionkurses. neue Bausteine, geschichte »Mit Paula auf Entdeckungstour« zum

aufbau der Messe, Lieder von P. norbert Becker usw. München: Kösel in der Randomhousegruppe, 2012. ISBn 978-3-466-36915-7, 17,99 €.

Meike Wagener-Esser / Thilo Esser: Warum gehen wir zur Kirche? … und andere Fragen zum Glauben . Fragen rund um den christlichen glauben werden für Kinder im Kommunionalter leicht verständlich erklärt. Keve-laer: Butzon & Bercker, 2011.

ISBn 978-3-7666-1556-5, 9,95 €.

Erich Jooß: Franz von Assisi und die Sprache der Tiere . Illustrationen von Renate Seelig. Tierlegenden und Sonnengesang, zeitgemäß erzählt. Stuttgart: gabriel, 2013. ISBn 978-3-522-30309-5, 11,95 €.

Ute Welteroth: Albert Schweitzer . Botschafter der Menschlichkeit / Berit Hempel: Leonardo da Vinci . Die Welt des Universalgenies . Zwei neue Hörbücher aus der Reihe abenteuer & Wissen. Ideengeschich-te für Kinder im Kommunionalter spannend erzählt. Köln: Headroom, 2012. ISBn 978-3-942175-23-4 (albert Schweitzer), ISBn 978-3-942175-22-7 (da Vinci), je 12,90 €.

Jutta Richter: Das Schiff im Baum – eine Sommergeschichte . Kinderbuch über die schönsten Ferien, die Kinder im Kommunionalter sich vorstellen können: ohne Handy, DSL-anschluss und Fern-seher! München: Hanser, 2012. ISBn 978-3-446-24018-6, 12,90 €. auch als CD, gelesen von der autorin (aktive-Musik, ISBn 978-3-89353-423-4, 15,95 €).

Simon Witte / Yvonne Hoppe-Engbring: Meine große Bibel zur Erst kommunion . Kevelaer: But-zon & Bercker, 2009. ISBn 3-7666-1254-9, 19,90 €. ausdrucksstarke Illustrationen lassen die biblischen geschichten für Kinder lebendig werden. Konzipiert als geschenk zur Erstkommunion.

Erstkommunion-vorbereitung,

Hausbücher und religiöse Literatur

Lesenswert. Sehenswert.

Hörenswert – für Kinder im Kommunionalter

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Sämtliche Publikationen sind in jeder Buchhandlung erhältlich . Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten!

Jutta Richter: Hechtsom-mer . Einer der eindring-lichsten Romane zum The-ma Tod und Liebe, gelesen von der autorin. Katholi-scher Jugendliteraturpreis. Für Kommunionkinder sehr empfehlenswert. Hamburg:

aktive Musik, ISBn 978-3-89353-379-4, 19,95 €.

Kirsten Boie: Der kleine Ritter Trenk und fast das ganze Leben im Mittelalter . Ein Ritterabenteuer mit ziemlich viel Sachwissen. Lesenswer-ter geschichtsausflug mit dem kleinen Ritter Trenk. Hamburg: Oetinger, 2012. ISBn 978-3-7891-8530-4, 17,95 €.

Paul Maar: Lippel, träumst du schon wieder! Folgeband zu »Lippels Traum«, dem vielfach aus-gezeichneten Bestseller von Paul Maar. Voller Poesie erzählt er von einem spannenden abenteuer um Traum und Wirklichkeit. Hamburg: Oetinger, 2012. ISBn 978-3-7891-4269-7, 14,95 €.

Mark Twain: Tom Sawyer (DVD) . Der Klassiker, neu verfilmt von Hermine Huntgeburth. Tolles Kom-muniongeschenk, auch für Jungen. Hamburg: Oetinger, 2012. gTIn 4260173781038, 14,95 €.

Heidi Rose: Feste und Bräuche im Kirchenjahr mit Kindern erlebt . auch als geschenkbuch für Kommunionkinder geeignet. Keve-laer: Butzon & Bercker, 2010. ISBn 978-3-7666-1375-2, 14,90 €.

Elsbeth Bihler: Kommt, seht und feiert . Der Erstkommunionkurs . Handbuch für die Katecheten . Ein wichti-ger Baustein einer kindgerechten Vorbereitung auf die Beichte und die Feier der Erstkommunion. Kevelaer: Lahn-Verlag, 2012.

ISBn 978-3-7840-3475-1, 19,95 €.

Ivan Gantschev: Kleine Träumerei . Kindergebete . Sammlung traditioneller Kindergebete, eingebettet in wunder-schöne, kindgerechte Bilder gantschevs. gutes geschenk zur Erstkommunion. gü-tersloh: gütersloher Verlagshaus, 2012. ISBn 978-3-579-06603-5, 12,99 €.

Claudia Hofrichter / Monika Scheidler / Thomas Kiefer: Inter-kulturelle Katechese . Einführung in einen zunehmend wichtigen Bereich auch der Erstkommunionvorbereitung in einer multikulturellen gesellschaft. München: Deutscher Katecheten-Verein, 2010. ISBn 978-3-88207-393-5, 12,80 €.

Markus Ehrhardt / Sr . Jordana Schmidt OP / Reinhard Horn: Echte KinderRechte . Das Lieder- und Projekt-buch zu Kinderrechten. Von Kindern für Kinder. authentisch – stark – überzeu-gend. Richtungsweisend zum Thema. gut in der Kommunionkatechese ein-setzbar. Lippstadt: Kontakte Musiverlag, 2011. ISBn 978-3-89617-212-9, 17,80 €.

Claudia Hofrichter / Elisabeth Färber: Wir feiern Kommunion . Handreichung für Katecheten, informiert u. a. über die Sakramente und bietet ausgearbeitete Elternnachmittage, Verlaufspläne für die gruppenstun-den, Materiallisten für alle Treffen sowie eine integrierte CD mit arbeitsblättern zum ausdrucken. Dazu gibt es ein eigenes Vorbereitungsbuch für die Kinder (ISBn 978-3-466-36746-7, 8,99 €) sowie eine CD mit den entsprechenden Erstkommunionliedern (ISBn 978-3-466-45810-3, 15,99 €). München: Kösel in der Random-housegruppe, 2007 (= Handreichung) ISBn 978-3-466-36745-0, 14,99 €.

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Page 28: Erstkommunion - bonifatiuswerk.de · ist der Herr über das geheimnis des Todes und über das geheimnis des Lebens. Seine alles umfassende Kraft ist eine Kraft, die das Leben bejaht

ImpressumHerausgegeben vom Bonifatiuswerk/ Diaspora-Kinderhilfe, Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel. 0 52 51 / 29 96-50/-51; E-Mail: kinderhilfe@bonifatiuswerk .de Internet www.bonifatiuswerk.de Konto: Bank für Kirche und Caritas Paderborn, Kontonr. 50 000 500 (BLZ 472 603 07)Verantwortlich: Monsignore Georg Austen (generalsekretär)

Gesamtredaktion: Matthias Micheel, Julia Brodersen-Schäfers (Missionarische und diakonische Pastoral / Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe)Redaktionsschluss: 25. Mai 2012.Bildnachweis: Illustration: günther Jakobs, Emmaus (1); © Fotograf (8, 9, 12, 16, 24); Caritas Berlin (21); Bonifaituswerk (2, 3); Bistum Speyer (4); Harald Morsch (15); antoniushaus (20); ulf k. (28); © Kna-Bild (17); © giuseppe_R - Fotolia.com (9); © Maksim Pasko - Fotolia.com (9); © Sergiyn - Fotolia.com (10+11); © TrudiDesign - Fotolia.com (13); © Shmel - Fotolia.com

(15); © Christian Schwier - Fotolia.com (22); © Daniel nimmervoll - Fotolia.com (23)Herstellung: Bonifatius gmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborngrafische gestaltung: Elke Brosch

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Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurdendurch CO2-Emissionszertifikate ausgeglichen.

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Katholische Kirche in Deutschland

Diese Karte ist kosten-los erhältlich beim Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken .Illustration: ulf k.