parks und gärten in der kurpfalz

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Die Kurpfalz ist Synonym für viele schöne, reizvolle und bezaubernde Dinge, für Lebensfreude, für Ursprünglichkeit und Natur. Mit dazu gehört wohl in erster Linie der Wein, der ebenso wie die zahlreichen Schlösser, Parks und Gärten das Landschaftsbild prägt. Die Schönheit der Kurpfalz ist nicht modern, sie wurde schon vor mehreren hundert Jahren und von zahlreichen Adelsgeschlechtern entdeckt, womit sich die Vielzahl ihrer Wohnstätten und Parkanlagen erklärt. Der Bogen ist weit gespannt von imposant, gebieterisch, prunkvoll und bescheiden. Zumeist sind es Kunstwerke vor einer Kulisse aus einer überwältigenden Natur. Wo einst Kurfürsten, Prinzen und Prinzessinen lebten, wo rauschende Feste gefeiert, menschliche Schicksale beschieden und Kriegsstrategien ausgearbeitet wurden, sind Glanz und Glorie mittlerweile verblasst. Und doch gibt es noch immer die steinernen Zeugen dieser Zeit, die Bauwerke und Parkanlagen, die uns vom einstigen Leben in der Kurpfalz berichten, die mehr als 600 Jahre eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches spielte. Die Schlösser waren durch die Jahrhunderte zum Teil Prestigeobjekte verschiedenster Art. So war beispielsweise das Schwetzinger Schloss im 14. Jahrhundert Tiefburg, im 16. Jagdschloss und im 18. Sommerresidenz. Das weltweit bekannteste und auch imposanteste Schloss thront hoch über den Dächern der pittoresken Altstadt Heidelbergs, das jährlich von 3,5 Millionen Gästen besucht wird. Der Empfehlung des Geheimen Rates in Goethes Götz von Berlich- ingen „Macht Euch auf nach Speyer” folgen jedes Jahr Hunderttausende von Menschen, die hier das bedeutendste romanische Bauwerk Deutschlands, den Kaiserdom, besuchen. Der Dom wurde 1981 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Viele Wege führen durch die Kurpfalz – die Bergstraße, die Burgenstraße und die Deutsche Weinstraße. Vor allem an der Bergstraße ist schon früh im Jahr die Sonne zuhause. Während andere Orte in Deutschland noch im Winterschlaf liegen, kehrt hier der Frühling mit solcher Vehemenz ein, dass der erstaunte Besucher und Betrachter dieses bunten Bildes fast nicht glauben kann, welche Blütenpracht er hier im März vorfindet. Die Burgenstraße ist die einzige markante Touristikroute, die in West-Ost-Richtung verläuft und von nahezu 80 Schlössern und Burgen gesäumt wird. Sie nimmt ihren Anfang in der ehemaligen Residenzstadt Mannheim, führt über Kurfürst Carl-Theodors Sommerresidenz Schwetzingen nach Heidelberg durch das sich anschließende malerische Neckartal, das Taubertal und in die Fränkische Schweiz und endet schließ- lich in Prag. Die Deutsche Weinstraße führt seit 1935 auf 85 Kilometern durch das zweitgrößte Weinbaugebiet Deutschlands – durch die Pfalz. Sie ist damit die älteste deutsche Weinstraße. Mit diesem Namen betitelte man jenen Straßenzug, der die meisten Weinbaugemeinden entlang der Hardt mit- einander verband. Touristikgemeinschaft Kurpfalz e. V. c/o Stadt Schwetzingen Hebelstr. 1 68723 Schwetzingen T 0 62 02.8 71 28 F 0 62 02.8 71 38 [email protected] www.kurpfalz-tourist.de Stand: 08/08 | KPF3 0808 Wir danken insbesondere dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg für die Förderung dieses Projekts Die Kurpfalz – Sympathische Vielfalt Weitere interessante Informationen über „Schlösser, Parks und Gärten” und zu dem Thema „Liebe, Lust und Leidenschaft” und vieles mehr über die Kurpfalz finden Sie unter www.kurpfalz-tourist.de Schlösser, Parks und Gärten – Liebe, Lust & Leidenschaft in der Kurpfalz Mosbach | Landesgartenschau-Park Kurpfalz Schlösser, Parks und Gärten Deidesheim Die Eva im Paradiesgarten Weinheim | Hermannshof Ladenburg Carl-Benz-Park TEXT: Christl Bootsma, DESIGN: Kolja Gork

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Page 1: Parks und Gärten in der Kurpfalz

Die Kurpfalz ist Synonym für vieleschöne, reizvolle und bezauberndeDinge, für Lebensfreude, fürUrsprünglichkeit und Natur.Mit dazu gehört wohl in ersterLinie der Wein, der ebenso wiedie zahlreichen Schlösser, Parksund Gärten das Landschaftsbildprägt. Die Schönheit der Kurpfalzist nicht modern, sie wurde schonvor mehreren hundert Jahren undvon zahlreichen Adelsgeschlechternentdeckt, womit sich die Vielzahlihrer Wohnstätten und Parkanlagenerklärt.Der Bogen ist weit gespannt vonimposant, gebieterisch, prunkvollund bescheiden. Zumeist sind es Kunstwerke vor einer Kulisse auseiner überwältigenden Natur. Wo einst Kurfürsten, Prinzen undPrinzessinen lebten, wo rauschende Feste gefeiert, menschlicheSchicksale beschieden und Kriegsstrategien ausgearbeitet wurden, sindGlanz und Glorie mittlerweile verblasst. Und doch gibt es noch immerdie steinernen Zeugen dieser Zeit, die Bauwerke und Parkanlagen, dieuns vom einstigen Leben in der Kurpfalz berichten, die mehr als 600Jahre eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Heiligen RömischenReiches spielte. Die Schlösser waren durch die Jahrhunderte zum TeilPrestigeobjekte verschiedenster Art. So war beispielsweise dasSchwetzinger Schloss im 14. Jahrhundert Tiefburg, im 16. Jagdschlossund im 18. Sommerresidenz. Das weltweit bekannteste und auchimposanteste Schloss thront hoch über den Dächern der pittoreskenAltstadt Heidelbergs, das jährlich von 3,5 Millionen Gästen besucht wird.Der Empfehlung des Geheimen Rates in Goethes Götz von Berlich-ingen „Macht Euch auf nach Speyer” folgen jedes Jahr Hunderttausendevon Menschen, die hier das bedeutendste romanische BauwerkDeutschlands, den Kaiserdom, besuchen. Der Dom wurde 1981 in dieListe der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.

Viele Wege führen durch die Kurpfalz – die Bergstraße, dieBurgenstraße und die Deutsche Weinstraße. Vor allem an derBergstraße ist schon früh im Jahr die Sonne zuhause. Währendandere Orte in Deutschland noch im Winterschlaf liegen, kehrt hier

der Frühling mit solcherVehemenz ein, dass der erstaunteBesucher und Betrachter diesesbunten Bildes fast nicht glaubenkann, welche Blütenpracht er hierim März vorfindet.Die Burgenstraße ist die einzigemarkante Touristikroute, die inWest-Ost-Richtung verläuft undvon nahezu 80 Schlössern undBurgen gesäumt wird. Sie nimmtihren Anfang in der ehemaligenResidenzstadt Mannheim, führtüber Kurfürst Carl-TheodorsSommerresidenz Schwetzingennach Heidelberg durch das sichanschließende malerischeNeckartal, das Taubertal und in

die Fränkische Schweiz und endet schließ-lich in Prag.

Die Deutsche Weinstraße führt seit 1935 auf85 Kilometern durch das zweitgrößteWeinbaugebiet Deutschlands – durch diePfalz. Sie ist damit die älteste deutscheWeinstraße. Mit diesem Namen betitelteman jenen Straßenzug, der die meistenWeinbaugemeinden entlang der Hardt mit-einander verband.

Touristikgemeinschaft Kurpfalz e. V.

c/o Stadt Schwetzingen

Hebelstr. 1

68723 Schwetzingen

T 0 62 02.8 71 28

F 0 62 02.8 71 38

[email protected]

www.kurpfalz-tourist.de

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Wir danken insbesondere dem WirtschaftsministeriumBaden-Württemberg für die Förderung dieses Projekts

Die Kurpfalz – Sympathische VielfaltWeitere interessante Informationen über „Schlösser, Parksund Gärten” und zu dem Thema „Liebe, Lust undLeidenschaft” und vieles mehr über die Kurpfalz findenSie unter www.kurpfalz-tourist.de

Schlösser, Parksund Gärten –Liebe, Lust & Leidenschaft in der Kurpfalz

Mosbach | Landesgartenschau-Park

Kurpfalz – Schlösser, Parks und Gärten

DeidesheimDie Eva im Paradiesgarten

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Page 2: Parks und Gärten in der Kurpfalz

In Deidesheim wächst guter Wein, da blühen die Zitronen, und dieFeigen wachsen den Leuten quasi im Vorübergehen in den Mund.Die Natur und das Klima meinen es gut mit den Orten an derDeutschen Weinstraße. Dies wird besonders deutlich in denWeingütern. Da diese Gärten für die Öffentlichkeit selten zugänglichsind, schuf man den „mediterranen Hügel” im Stadtpark. Auch derSchlosspark hat viel Sehenswertes zu bieten, so z.B. den kaliforni-schen Mammutbaum gleich am Eingang.

Die in den 70erJahren aus GärtenentstandeneParkanlage wurde1988 mit demEhrenpreis imSonderwettbewerbGartenkulturen desArbeitskreisesDeutsche Weinstraßefür die schönsteGartenanlage an derDeutschen Weinstraßeausgezeichnet. Der ebenfalls preisgekrönte Kaisergarten ist eine mediterrane Anlage mit Pinien, Mittelmeer- und amerikanischenZypressen und immergrünen Magnolien.

Die Stadt blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückund ist zum einen eng mit dem Dom, der mit denen in Mainz undSpeyer zu den großartigsten Bauwerken romanischer Kirchenbaukunstzählt, sowie mit den Nibelungen verknüpft. Die meisten Szenen desim Mittelalter entstandenen Liedes spielen in und um Worms. Diesommerlichen Nibelungenfestspiele vor der grandiosen Kulisse desDoms sind ein Theaterereignis, das sich durchaus mit den großenVeranstaltungen in Bayreuth und Salzurg messen kann.

Naturfreunde lädt die Stadt am Rhein zu Spaziergängen in zahlreichenGrünanlagen ein, so beispielsweise in den Pfrimmpark, in den Heyls-

Park oder an dieRheinpromenade.

DeidesheimDie Eva im Paradiesgarten

Worms | Heylshof

Deidesheim – das andere Paradies

Die Burg Windeck auf dem Schlossbergund die Wachenburg, ein Korporations-haus auf dem Wachenberg sowie einSchloss, das heute Sitz derStadtverwaltung ist, sind wohl die her-ausragendsten Gebäude der Stadt.Der im Stil eines englischen Gartensangelegte Schlosspark ist für die einenOrt der Ruhe und Entspannung, für dieanderen eine Insel exotischer Schönheitmit seltenen und teils sehr altenGehölzen, darunter die älteste ZederDeutschlands.Der Exotenwald ist ein stadtnaherErholungswald. Auf gut begehbaren,gekennzeichneten Waldwegen könnenhier rund 140 verschiedene Baumartenbewundert werden. Bemerkenswert ist,dass Waldbestände und keineEinzelbäume angepflanzt werden.Ein weiteres Highlight in WeinheimsGrünen Meilen ist der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof, dermit seiner einzigartigen Sammlung von Stauden und seltenenGehölzen einlädt, die Seele baumeln zu lassen.

Mit über 1900 Jahren ununterbrochener Stadtkultur ist Ladenburgdie älteste deutsche Stadt rechts des Rheins.Im Rahmen des Grünprojekts 2005 – Leben und Erleben Ladenburg –wurden neue dauerhafte Grünanlagen und großzügige Fluss- und

Bachlandschaftengeschaffen. Durch dieseSteigerung des Freizeit-und Erholungswertesist die ohnehin sehrmalerische Stadt nochattraktiver und schönergeworden. Für ihreAnstrengungen bezüg-lich der Stadtsanierungund Freiraumgestaltungerhielt Ladenburg meh-rere Auszeichnungen,

zuletzt eine Goldmedaille im Bundeswettbewerb „Entente Florale –Unsere Stadt blüht auf”.

WeinheimHermannshof

Ladenburg – älteste deutsche Stadt am rechten Rheinufer

Viele tausend Besucher aus aller Welt zieht es alljährlich hierher, umdas Schloss und die herrlichen Gartenanlagen der ehemaligenSommerresidenz Carl Theodors zu bewundern.

Strahlender Mittelpunkt ist neben dem Schloss der Schlossgarten,der sich heute als Ort der Ruhe und der vollendeten Harmonie ineindrucksvoller Schönheit präsentiert und gerne als „PfälzischesVersailles” bezeichnet wird.

Er zählt zu denschönstenParkanlagen Europas.Der Garten, der dasfranzösische Garten-parterre mit dem StilenglischerLandschaftsgärtenvereint, steht auf derVorschlagsliste desUNESCO– Weltkultur-erbes. Neben demSchlossgarten, wo im Sommer regelmäßig Open-Air-Festivals mitnamhaften Künstlern stattfinden, laden auch das Rokokotheater unddie Zirkelsäle zu vielerlei Veranstaltungen ein.

Heidelberg hat eine schillernde Vergangenheit. Kaum einer anderenStadt haben Dichter – allen voran die der Romantik – mehrgeschmeichelt als ihr. Heidelbergs Schönheit wird zum einen durchdie Stadt selbst am Austritt des Neckars aus dem Odenwald und zumanderen durch die sanfte Hügelkette der Berge bestimmt. Hier wird derGast eingeladen in eine Welt, deren Vergangenheit allgegenwärtig scheintund deren Gegenwart ihre Jugendlichkeit ausmacht. Kaum ein andererOrt war und ist so faszinierend für seine 3,5 Millionen Besucher im Jahr.Schloss und Schlossgarten stehen für sie an erster Stelle vonBesichtigungstouren. Der Hortus Palatinus, der Pfälzer Garten, ist

das Kulturerbe vonKurfürst Friedrich V, derden spätmittelalterlichenBurggarten 1616 vonSalomon de Caus inFortsetzung des einstigenHasengärtleins anlegenließ. In der Zeit seinerEntstehung galt derSchlossgarten als8. Weltwunder.

SchwetzingenSchlosspark

Heidelberg – die Perle der Kurpfalz

LadenburgVilla Benz

HeidelbergHeidelberger Schloss

Weinheim – Zweiburgenstadt an der Bergstraße Schwetzingen – Carl Theodors Sommerresidenz

Auf seiner Floßfahrt durchs Neckartal bekannteschon Mark Twain, „den Fluss in all seinerSchönheit” kennen gelernt zu haben. Die „schöneNachbarin Heidelbergs” erhielt ihren Namen durchdie Mündung des kleinen Flüsschens Elsenz in denNeckar. Nur zehn Kilometer von der weltberühmtenUniversitätsstadt liegt es mit seinen StadtteilenDilsberg, Mückenloch und Waldhilsbach inmittender Urlaubsregion Naturpark Neckartal-Odenwald.Von hier aus lässt sich neben der Kurpfalz derKraichgau sowie die Burgenstraße entdecken.

Allem voran sollte der Besucher den Dilsberg kennenlernen, einenmalerischen Ort, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.Die in ihren Mauern beherbergte Burg mit Burggarten ist nicht nur inden Sommermonaten beliebtes Ausflugsziel.

Die ehemalige Kurpfalzresidenz liegt in malerischer Lage an den süd-lichen Ausläufern des Odenwaldes im romantischen Neckartal zwi-schen Heidelberg und Heilbronn. Sie wird geprägt von ihrer historischenAltstadt, deren Grundriss aus dem 16. Jahrhundert stammt sowie denpittoresken Gassen und Fachwerkhäusern. Einer der schönstenMarktplätze Süddeutschlands wird vom historischen Rathaus mitTurm, der Stiftskirche und einem Ensemble von Fachwerkhäuserneingerahmt. Hier steht auch das Palm`sche Haus, eine Perle unterden Fachwerkbauten Baden-Württembergs. Der „Mosbacher Kultur-sommer” mit über 30 Open-Air-Veranstaltungen ist mittlerweile Kultgeworden. Die viel-fältigen Ausprägungenvon Landschaft undNatur mit den damiteinhergehenden tou-ristischen Angebotensind Grundlage derMitgliedschaft Mos-bachs im UNESCO-Geo-NaturparkBergstraße-Odenwald.

Neckargemünd/DilsbergBlick auf den Dilsberg

Mosbach – Fachwerkidylle in malerischer Landschaft

Neckargemünd – Die schöne Nachbarin Heidelbergs

MosbachRathausturm

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2Worms – Kaiserdom und Nibelungen

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