schafzucht - blümelhuber schert die zweitbeste endqualität

2
6 12 kompakt Schafzucht Das Magazin für Schaf- und Ziegenhalter www.schafzucht-online.de » 24. März 2012 Z u den Weltmeisterschaften (WM) nach Neuseeland reisten 22 verschiedene Län- derteams. Bei der letzten Schafschur-WM in Wales 2010 waren es nur vier Länder mehr. Nicht jedes Land stellte ein komplettes Team, bestehend aus zwei Maschinenscherern, zwei Bladescherern und zwei Woolhandlern und Richtern. Zum deutschen Team gehör- ten die Schafscherer Rainer Blümelhuber und Emanuel Gulde, die Woolhandlerin Ste- fanie Kauschuss; außerdem die Richter Fred Wachsmuth und Kurt Ahaus sowie Teammana- gerin Anette Wohlfarth. Die deutschen Maschinen- scherer erzielten wunderbare Ergebnisse im Mittelfeld. Rai- ner Blümelhuber aus Bayern schur sich in der ersten Vorrun- de auf Platz 17 mit der zweit- besten Endqualität von allen Teilnehmern. Die erste Runde bestand aus zwei Feinwollscha- fen der Rasse Corridale und zwei Romneys. In der zweiten Vorrunde wurden fünf Schafe in Halbschur geschoren. Die Punkte der beiden Vorrunden wurden addiert, die ersten 12 Scherer mit der geringsten Punktzahl zogen in das Halbfi- nale ein, aus dem sechs Finalis- ten unabhängig von der Vor- rundenpunktzahl hervorgin- gen. In der Endwertung landeten Emanuel Gulde aus Baden- Württemberg auf Platz 27, Rai- ner Blümelhuber auf Platz 21 und Ekkehard Reinprecht aus Österreich auf Platz 20 von 43 Maschinenscherern. In der Teambewertung landeten die Deutschen Scherer auf Platz 11 von 20 bewerteten Scherer- teams. Dafür wurden die Punk- te aus den Vorrunden der bei- den Scherer addiert. Beim Ma- schinenscheren und Bladesche- ren kamen sechs, beim Wool- handling vier Länder in das Teamfinale. Für Länder mit nur einem Starter pro Disziplin konnte keine Teambewertung vorge- nommen werden. Ekkehard Reinprecht aus Österreich und Shun Oishi aus Japan vertraten ihre Länder als Einzelstarter. Für das Woolhandling (Sor- tieren und Klassifizieren der Wolle während der Schur) trat Stefanie Kauschus aus Sachsen- Anhalt an. Nach einem gelun- genen ersten Durchgang, in dem zwei Feinwollvliese und zwei Langwollvliese bearbeitet werden mussten, kam sie auf Platz 5, in der zweiten Vorrun- de mit fünf Kurzwollvliesen auf Platz 11. Für die Endbewertung konnte sie Platz 5 halten und zog somit sicher in das Halbfi- nale ein, was im Woolhandling für 8 Wettkämpfer vorgesehen war. Im Halbfinale wurden zwei Feinwoll-, zwei Langwoll- Bei der Schur-WM belegte Rainer Blümelhuber, hier im Bild mit Rich- ter Fred Wachsmuth, Platz 21 von SCHMALLENBERG-VIRUS Aktuelle Informationen 4 Service VDL-Informationen 3 Leserforum 5 Nachrichten 6 Verbände aktiv 6 Termine 8 Markt 13 Außerdem im Heft Foto: Wohlfarth SCHAFSCHUR-WELTMEISTERSCHAFTEN Rainer Blümelhuber schert die zweitbeste Endqualität In der Endwertung landeten unsere Scherer Emanuel Gulde auf Platz 27 und Rainer Blümelhuber auf Platz 21 von den 43 besten Maschinenscherern aus aller Welt.

Upload: albert-steiner

Post on 23-Mar-2016

212 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Weltmeisterschaft im Schafe scheren, 2012

TRANSCRIPT

Page 1: Schafzucht - Blümelhuber schert die zweitbeste Endqualität

612

kompakt

SchafzuchtDas Magazin für Schaf- und Ziegenhalter

www.schafzucht-online.de » 24. März 2012

Zu den Weltmeisterschaften (WM) nach Neuseeland

reisten 22 verschiedene Län-derteams. Bei der letzten Schafschur-WM in Wales 2010 waren es nur vier Länder mehr. Nicht jedes Land stellte ein komplettes Team, bestehend aus zwei Maschinenscherern, zwei Bladescherern und zwei Woolhandlern und Richtern.

Zum deutschen Team gehör-ten die Schafscherer Rainer Blümelhuber und Emanuel Gulde, die Woolhandlerin Ste-fanie Kauschuss; außerdem die Richter Fred Wachsmuth und Kurt Ahaus sowie Teammana-gerin Anette Wohlfarth.

Die deutschen Maschinen-scherer erzielten wunderbare Ergebnisse im Mittelfeld. Rai-ner Blümelhuber aus Bayern schur sich in der ersten Vorrun-

de auf Platz 17 mit der zweit-besten Endqualität von allen Teilnehmern. Die erste Runde bestand aus zwei Feinwollscha-fen der Rasse Corridale und zwei Romneys. In der zweiten Vorrunde wurden fünf Schafe in Halbschur geschoren. Die Punkte der beiden Vorrunden wurden addiert, die ersten 12 Scherer mit der geringsten Punktzahl zogen in das Halbfi-nale ein, aus dem sechs Finalis-ten unabhängig von der Vor-rundenpunktzahl hervorgin-gen.

In der Endwertung landeten Emanuel Gulde aus Baden-Württemberg auf Platz 27, Rai-ner Blümelhuber auf Platz 21 und Ekkehard Reinprecht aus Österreich auf Platz 20 von 43 Maschinenscherern. In der Teambewertung landeten die

Deutschen Scherer auf Platz 11 von 20 bewerteten Scherer-teams. Dafür wurden die Punk-te aus den Vorrunden der bei-den Scherer addiert. Beim Ma-schinenscheren und Bladesche-ren kamen sechs, beim Wool-handling vier Länder in das Teamfinale.

Für Länder mit nur einem Starter pro Disziplin konnte keine Teambewertung vorge-nommen werden. Ekkehard Reinprecht aus Österreich und Shun Oishi aus Japan vertraten ihre Länder als Einzelstarter.

Für das Woolhandling (Sor-tieren und Klassifizieren der Wolle während der Schur) trat Stefanie Kauschus aus Sachsen-Anhalt an. Nach einem gelun-genen ersten Durchgang, in dem zwei Feinwollvliese und zwei Langwollvliese bearbeitet werden mussten, kam sie auf Platz 5, in der zweiten Vorrun-de mit fünf Kurzwollvliesen auf Platz 11. Für die Endbewertung konnte sie Platz 5 halten und zog somit sicher in das Halbfi-nale ein, was im Woolhandling für 8 Wettkämpfer vorgesehen war. Im Halbfinale wurden zwei Feinwoll-, zwei Langwoll-

Bei der Schur-WM belegte Rainer Blümelhuber, hier im Bild mit Rich-ter Fred Wachsmuth, Platz 21 von

SchMallenBeRg-ViRuS

Aktuelle Informationen 4

ServiceVDL-Informationen 3Leserforum 5Nachrichten 6Verbände aktiv 6Termine 8Markt 13

Außerdem im Heft

Fot

o: W

ohlfa

rth

SchafSchur-weLTMeISTerSchafTeN

Rainer Blümelhuber schert die zweitbeste Endqualität

In der endwertung landeten unsere Scherer emanuel Gulde auf Platz 27 und rainer Blümelhuber auf Platz 21 von den 43 besten Maschinenscherern aus aller welt.

Page 2: Schafzucht - Blümelhuber schert die zweitbeste Endqualität

Schafzucht 6/20122

Schafwolle

und 2 Kurzwollvliese bearbei-tet mit 45 Sekunden Aufräum-zeit zwischen Fein- und Lang-wollschafen und 15 Sekunden zwischen den Langwoll- und Kurzwollvliesen.

Die unterschiedlichen Woll-typen gelten als „kontaminiert“, sobald sich kleinste Wollteile unterschiedlicher Wolltypen mischen. Resultat für Stefanie Kauschus Platz 8 von 27 Wool-handling-Teilnehmern.

Wenn der neuseeländische Kriegstanz Haka bei einer Sie-gerehrung aufgeführt wird, soll damit niemand eingeschüch-tert werden, sondern für seine Platzierung geehrt werden. Bei den Weltmeisterschaften, er-klang der Haka, eindrucksvoll durchgeführt von Familienmit-gliedern und Freunden, für den 20jährigen Neuseeländer Joel Henare. Erstmalig und verdient erhielt er den Weltmeistertitel für Woolhandling vor Joanne Kumeroa ebenfalls aus Neusee-land, die bereits zwei Welt-meistertitel inne hatte.

Zu Ehren des Weltmeisters im Maschinenscheren erklang dieses Jahr eine Hymne statt des Hakas. Der Schotte Gavin Mutch konnte den Kampf um die begehrte Trophäe vor den beiden hochdotierten Neusee-ländern Cam Ferguson, dem vorherigen Weltmeister, und John Kirkpatrick für sich ent-scheiden. Seit sieben Jahren jagt Gavin Mutch „the big one“, wie der Weltmeistertitel in Schererkreisen genannt wird. Letztmalig ging dieser 1984 in die nördliche Hemisphäre. Da-mals gewann der Schotte Tom Wilson bei den Weltmeister-schaften in England. Vor Aufre-gung und Gejubel fand keiner der Schotten Puste, den Dudel-sack zu spielen, stattdessen griffen Tom Wilson, er war der Teammanager bei den Schot-ten, zusammen mit Co-Scherer Hamish Mitchel zum Mikrofo-ne und sangen die schottische

Schafschurweltmeisterschaften 2012 Ergebnisse im Finale Maschinenscheren.Rang Name/Land Total

1 Mutch, gavin/Scotland 77.0592 Ferguson, cam/new Zealand 77.1273 Kirkpatrick, John/new Zealand 78.54820 Reinprecht, ekkehard/Österreich21 Blümelhuber, Rainer/Deutschland27 gulde, emanuel/Deutschland

Ergebnisse im Finale Bladescheren.

Rang Name/Land Total1 hans, Zweliwile/South africa 93.9962 Shweni, Mayenzeke/South africa 96.8323 Mcconnell, Mike/new Zealand 97.060

Ergebnisse im Finale Woolhandling.

Rang Name/Land Total1 henare, Joel/new Zealand 157.42 Kumeroa, Joanne/new Zealand 209.23 garvin, aroha/australia 274.08 Kauschus, Stefanie/Deutschland Schur-wM 2012

Teilnehmende Länder

Australien, Chile, Cook Inseln,Deutschland, England, Est-land, Falkland Inseln, Frank-reich, Irland, Italien, Japan, Ka-nada, Neuseeland, Nordirland, Norwegen, Niue, Österreich, Schottland, Spanien, Südafri-ka, USA & Wales

Bild 1: emanuel gulde schert unter den augen von Richter Kurt ahaus.Bild 2: Stefanie Kauschuss beim Woolhandling.Bild 3: Das Deutsche Team mit ekke-hard Reinbrecht und dem Weltmeis-ter im Bladescheren, Zweliwile hans.

Hymne, begleitet von allen im Saal anwesenden Schotten.

Im Bladescheren (Scheren mit der Handschere) dominier-ten die Südafrikaner im gesam-ten Wettkampf. Zweliwile Hans wurde zum dritten Mal Welt-meister vor seinem Teamkolle-gen Mayenzeke Shweni. Die beiden gewannen auch das Teamfinale vor den Neuseelän-dern. Die sonst dominierenden Bladescherer aus Lesotho konn-ten wegen Visaproblemen die-ses Jahr nicht an den Weltmeis-terschaften teilnehmen.

Die WM fand parallel zu den traditionellen Wettbewerben der Golden Shears statt. Bereits am Mittwoch, dem 29. Februar, begannen die Golden-Shears-Wettbewerbe, an denen haupt-sächlich Neuseeländer teilnah-men. Die ersten Weltmeister-schaftsrunden begannen am Donnerstag und endeten am Samstagabend mit den Fina-len. Ein buntes Begleitpro-gramm mit Parade, World Din-ner und Abschlussfete um-rahmten den Wettbewerb.

Die World Council Sitzung war ebenfalls Bestandteil der Weltmeisterschaft. Deutsch-lands Antrag zur Aufnahme in den World Council (siehe Schaf-zucht 4, Seite 10) wurde statt-gegeben, des Weiteren wech-selte deren Vorsitz nach Neu-seeland und das Austragungs-land für die nächste Weltmeis-terschaft wurde festgelegt. Im Mai 2014 werden sich die bes-ten Schafscherer und Wool-handler an der Westküste Ir-lands treffen, um für die nächs-ten Weltmeistertitel zu kämp-fen. Stefanie Kauschuss/ Anette Wohlfarth

Foto

s: W

ohlfa

rth

1 2

3